Comicverfilmung Doctor Strange

Stone Qel-Droma

Jedi-Meister
Regie
Scott Derrickson
Darsteller
Benedict Cumberbatch, Tilda Swinton, Chiwetel Ejiofor, Rachel McAdams, Michael Stuhlbarg, Amy Landecker, Scott Adkins, Benedict Wong
Drehbuch
C. Robert Cargill, Jon Spaihts
Musik
Michael Giacchino

Kinostart: 27.10.2016
Lauflänge: 115 Minuten
Zugehörigkeit: Marvel Cinematic Universe
Phase 3 und ist der 14 MCU Film


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„In ‚Doctor Strange‘ geht es um den Neurochirurgen Stephen Strange, der nach einem schrecklichen Autounfall die verborgene Welt der Magie und der alternativen Dimensionen entdeckt.“
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, nachdem ich das Ganze ein bissl verdaut habe, hier meine ersten Eindrücke:

-) Das 3D überwältigte mich regelrecht. Wenn es einen Film gibt, der dessen Existenz rechtfertigt, dann ist das zweifellos dieser hier (sage ich als überzeugter 2Dler!). Visuell ist der Streifen einfach ein Wahnsinn. Die Trailer von 'Rogue One' und dem neuen "Fluch der Karibik" machen in 3D ebenfalls ordentlich was her.

-) Der Plot ist dafür leider die gewohnte 0815-Originstory. Bösewicht ebenfalls.

-) Darsteller bis auf Cumberbatch und Swinton (super Chemie zwischen den beiden; Swinton würde ich sogar als herausragend bezeichnen) blass geblieben, was wohl dem Drehbuch geschuldet ist. Insbesondere Mads Mikkelsen entpuppt sich nur als Handlanger eines neuen, mächtigen Gegners.
Strange selbst ist dafür eine Figur, die es in punkto Charisma durchaus mit Tony Stark aufnehmen könnte (ich sehe es am Horizont sogar genau so kommen).

-) Die Musik fand ich besser als in den bisherigen Marvel-Filmen.

-) Der Humor war größtenteils in echt gute Dialoge verpackt (ich sag' nur Beyoncé!); aber mit dem Umhang, der ein Eigenleben hat wie Aladdins Teppich, hat man es dann doch ziemlich übertrieben.

-) Beziehung zum Rest des Marvel-Universums: die Geschichte der Infinity Stones wird um ein kleines, bedeutendes Stück erweitert. Außerdem gibt es in der Mid-Credit-Scene ein nettes Cameo von einem Avenger, von dem mittlerweile länger nichts mehr zu hören war, und der nun Strange um Hilfe bittet.

-) Wo ich eh schon dabei bin: Es gibt eine Mid-/ und eine Post-Credit-Scene.

-) Ein fettes Sympathie-Minus gibt's an dieser Stelle für Disney, weil man den Teil der Story, der in Tibet spielen sollte, aus naheliegenden Gründen kurzerhand nach Nepal verlegt hat, um den riesigen chinesischen Markt offen zu halten. (Ganz unpolitisch ging's halt nicht, sorry.)

Das war für's erste alles, was mir eingefallen ist. Solider Film, den ich jetzt nicht unbedingt noch einmal sehen muss -- dazu ist der Marvel-Massenware-Geschmack am Ende doch ein wenig zu stark. Sagen wir, 6/10; evtl. eins mehr, aber das ist dann auch wirklich das Höchste der Gefühle. Trotzdem (bei weitem) besser als der ganze Schrott, den DC heuer serviert hat.

Meine unangefochtene Nummer 1 im MCU bleibt damit weiterhin 'Captain America: The Winter Soldier'. Dürfte sich auf absehbare Zeit nicht ändern -- zumindest, bis Thanos endlich auftaucht.
 
Doctor Strange konnte ich gestern endlich in der OV im Kino sehen, und mein Fazit ist ebenfalls positiv. Auf rein visueller Ebene sicherlich der bemerkenswerteste Film des MCU, so etwas hat es da definitiv noch nicht gegeben, und auch abseits von Nolans Inception, auf den ja viele Kinozuschauer zurecht verwiesen haben, habe ich schon länger keinen so abgespacten Trip mehr auf der Leinwand erlebt.

Cumberbatchs Dr. Steven Strange bleibt bei dieser Reizüberflutung fürs Auge glücklicherweise nicht auf der Strecke, seine und Tilda Swintons Leistungen stechen eindeutig hervor, während Mikkelson leider genau wie ein Robert Redford die übliche Eintagsfliege von Antagonist ist. Seine Motivation ist zwar nachvollziehbar und seine Philosophie interessant, so wirklich entfalten kann und darf sich die Figur aber nicht. Das Strange der nächste Tony Stark wird, kann ich mir zwar vorstellen, trotz vieler Parallelen gibt es aber (was ich gut finde) einige Unterschiede. Generell bin ich gespannt, wie tragend die Rolle für das weitere MCU aufgebaut wird, denn langsam aber sicher rückt die Übergabe des Staffelstabes näher, und bevor es diese gibt, sollen ja bekanntlich alle Helden auf der Bühne zusammenfinden.

Zu den Effekten: Wie bereits gesagt und in den Trailern zu erahnen, haben die Filmschaffenden ziemlich abgedrehte Ideen umgesetzt, an denen ich wirklich Spaß hatte, auch wenn ich fürchte, dass der Film aufgrund des massiven CGI-Einsatzes nicht all zu gut altern könnte. Aber gut, das ist dann eben der Vorteil, den man als Zeitgenosse gegenüber nachfolgenden Jahrgängen hat.

Lediglich in der Sequenz, in der Strange Kaecillius in der "Simulationsrealität" festhalten möchte, kam mir kurz der Verdacht, dass diese visuelle Reizüberflutung an der ein oder anderen Stelle doch mehr Selbstzweck als schlüssig ist. Wie dem auch sei, da ich eine Schwäche für starke Bilder habe, bleibt für den Moment erst mal das Vergnügen.

Wo ich mir ein wenig unschlüssig bin, sind die Post-Credit-Szenen.

Es gab ja bereits Setfotos mit Loki und Thor in einer Metropole Midgards, und auch dass Odin verschollen ist, lies sich mittlerweile ableiten. Umso mehr bin ich gespannt, wie sie im dritten Film des Donnergottes das alles zu einem interstellaren Abenteuer zusammenfügen, welches dann auch noch funktioniert. Darüber hinaus war mir das Geplänkel im Büro etwas "over the top" und fast ein wenig albern, wenn auch ein guter Marketing-Schachzug dahintersteckt.

Tja, Bösewicht für Doctor Strange 2?

Schlussendlich ein solider Marvel-Film und für mich bisher einer der stärkeren Solofilme des MCU. Wieder findet man neue Aspekte und eine gute Portion Abwechslung, ohne von der Grundrezeptur abzuweichen. Es ist schon eine ziemliche Leistung, dass nach so vielen Filmen weiterhin ein hohes Niveau gehalten werden, kleinen temporären Schwächeanfällen zum Trotz.

Ich parke meine Kritik dann auch mal hier, ergänze allerdings noch um eine nummerische Bewertung.

Insgesamt würde ich 7/10 geben.
 
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