Familiendramen

Wookie Trix

Botschafter
Hi Leutz

In einem Zürcher Stadtteil hat sich gestern Abend ein erschütterndes Familiendrama abgespielt. Ein 57-jähriger Familienvater hat zuerst seine 17- und 14-jährigen Kinder getötet und dann seine Frau und sich selber gerichtet.

Leider kein Einzelfall. Immer wieder kommt es in unserem Wohlstandsstaat vor, dass eine ganze Familien auf so brutale Art und Weise aus dem Leben gerissen wird. Und nicht selten bleiben die Gründe dafür im Verborgenen.

Was denkt ihr, was treibt Menschen zu solch einer Verzweiflungstat?

Ist es nicht absolut egoistisch, Andere für das persönliche Unvermögen mit dem Leben büssen zu lassen...

Oder ist es am Ende gar ein Akt der Barmherzigkeit, niemanden zurück zu lassen, der unter einem vorgezogenen Ableben zu leiden hätte und sich in lebenslangen Selbstvorwürfen zermartern würde...

Wie kann man solche Wahnsinnstaten verhindern...


Danke fürs Mitmachen...

Beatrice Furrer
 
Ich glaube nicht, dass es die "Täter" aus persönlichem Unvrmögen handeln. Oftmals ist es einfach Angst. Angst, dass die Familie hungern muss, sich nichts mehr leisten kann. das passiert wenn der Mann (der im Westen ja oftmals der alleinverdienenden ist) plötzlich seinen Job verliert und keinen Ausweg mehr sieht.
Wir mögen es nicht verstehen, aber versucht euch mal vorzustellen, wie groß die Angst, die Verzweiflung sein muss. Denn mann muss schon eine große Hemmschwelle überschreiten, um die Waffe auf seine Liebsten udn sich selbst zu richten.

Andere sind einfach nur krank. psychisch krank. Auch Wut, Eifersucht bringen sie menschen, um die sie lieben oder hassen. Sowas finde ich verachtungswürdig.

Aber wie gesagt, es gibt immer zwei Sorten von "Tätern"
 
Niemand wacht morgens auf, und hasst die welt dermaßen, daß er seine Kinder einfach tötet.Es mag der eine oder andere "Kranke" darunter sein, aber meistens gibt es einen Grund dafür,auch wenn man ihn nicht verstehen mag.
 
Bei solchen aussergewöhnlichen Ereignissen ist einfach immer die Reaktion der Öffentlichkeit und der Medien spannend. Alle schlagen die Hände über dem Kopf zusammen und finden es grauenhauft und schlimm und wie kann sowas nur und warum die Kinder auch noch und wie muss jemand krank sein und "es ist ja soo schlimm und blabla". Auch dieser spektakuläre Fall des Kannibalen in Deutschland, der grinsend seine Tat gesteht. ...Was der findet das auch noch lustig??... Spinnt es dem?... Ich habe gemeint Schweigen der Lämmer sei nur ein Film...
Einfach solche Sachen.
Gut, was ich damit sagen will: Unsere Gesellschaft will die Fassade und Illusion aufrechterhalten, dass sie von Rationalität und Vernunft bestimmt und geleitet wird. "Alles ist logisch erklärbar. Alle finden geltende Werte und Normen und Gesetze super und das Höchste aller Güte. Und all jene, die nicht durch diese bestimmt werden - einerseits bewusst und aber vor allem unbewusst - sind irgendwie abartig und krank." Wenn jetzt eben jemand "durchdreht" und z.B. ein Schulmassaker macht, dann ist das grauenhaft. ...Also bei uns löst man doch Probleme durch diskutieren und miteinander reden...
Freuds Erkenntnisse und solche von anderen Forschern und Denkern werden einfach total vergessen. "Das Ich ist nich Herr im eigenen Haus." Die meisten Handlungen (glaub etwa 90%) sind nicht rational. Das gilt auch z.B. auch für die Börsenkurse. Wer meint, dass da Angebot und Nachfrage spielt, sieht schlicht und weg nicht durch. Der Mensch lässt sich grösstenteils durch seine Emotionen und vor allem durch seine Triebe leiten. Und die Haupttriebe sind der "Eros", der Liebes- und Sextrieb, und "Thanatos", der Todes- und Zerstörungstrieb. Die sind in unserem "Es" einfach vorhanden. Und manchmal brechen die durch. Das Irrationale, Krankhafte, Hässliche, Brutale, Groteske, Zerstörerische, oder einfach gesagt Böse dringt dann durch unsere makellose, schöne, gute, freundliche, liebe, vernünftige, rationale Fassade. Die Folge ist ein Schock und völlige Ablehnung.
Ich finde ja nicht, dass die weiter ihre Familien morden und Penisse essen sollen, aber eigentlich ist das nicht so abnormal, wie man meint. Und natürlich sind solche Leute eine Gefahr für die Gesellschaft und müssen deshalb weggesperrt werden. Aber nur aus reinen Sicherheitsgründen. Wer jetzt da kommt mit Argumenten, wie: ...die muss man foltern, bis sie merken, was sie eigentlich getan haben... oder ...solchen Abschaum sollte man vernichten, sowas tut man einfach nicht... oder so.
Man muss sich einfach bewusst sein, dass das, was wir für richtig und normal halten zwar fest in uns verankert ist, aber menschgemacht und konstruiert ist und sicher nicht irgenwie endgültig oder gar gottgegeben.
 
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