[Fiction] Blaine's past - iridonian flashbacks

Blaine Oaton

the one and only - personifizierter Größenwahn
[Disclaimer: Die Marke 'Star Wars', die Fiktion und saemtliche Begriffe, Figuren, Charaktere etc daraus gehören George Lucas. Diese Fanfiction dient der Unterhaltung und ist ohne jedes finanzielle Interesse geschrieben und veröffentlicht worden. Verantwortung und Copyright für den Inhalt der Geschichte verbleiben beim jeweiligen Autor. Eine Verletzung von Urheberrechten ist nicht beabsichtigt]


Tjoa, da mir hin und wieder einige Ideen zu Blaines Leben auf Iridonia kommen, die ich allerdings im RPG nicht ausspielen kann (weil sie ja der Vergangenheit angehören), war mir danach, sie aufzuschreiben. Einen besseren Ort um sie hochzuladen, als PSW selbst, gibt es wohl nicht... also müsst ihr jetzt damit leben. ;)
(na, wahrscheinlich werden die Updates ohnehin Ewigkeiten auf sich warten lassen... Ich kenne mich ja *hust* Desinspirationada Gravis®)

Bemerkung:
Es gibt wenig genaue Informationen über Iridonia und wie die Zabrak dort leben. Sollten jemandem grobe Fehler auffallen, kann er sie mir gerne mitteilen. :) Leider ist das, worauf ich mich hier beziehe, alles was mir das www aussprucken wollte.





Iridonia

Tag 231*
Malidris (Hauptstadt) - Raumhafen


Niemand, aber auch wirklich niemand konnte so selbstdestruktiv sein, einen Planeten betreten zu wollen, der hin und wieder von Säurestürmen heimgesucht wurde, wenn einer der recht häufigen Orkane das Wasser aus den Seen aufwirbelte und nicht nur einmal über eine Siedlung hinweg trug, um nichts als kahlen Tod zurück zu lassen. Hinzu kam das Klima. Heiß war es zwar auch auf anderen Planeten die sie bisher besucht hatte, doch die Feuchtigkeit zwängte sich unerbittlich in alle Räume des Schiffes, kurz nachdem der Schott zum ersten Mal geöffnet worden war.
Nee’la seufzte. Die rote Lethan – Twi’lek befand sich noch immer in den ihr zugeteilten Räumlichkeiten. Sie wusste nicht, ob man es ihr überhaupt gestattete, das Schiff zu verlassen, doch legte sie keinen allzu großen Wert darauf.

Nach allem, was man über die Iridorianer erzählte, waren sie grobe, raue Wesen mit einer außergewöhnlich hohen Schmerzgrenze und starkem Körperbau: also genau das, wonach Borga suchte. Der fette Hutt suchte einen Leibwächter für sie – Nee’la, seine teure Tänzerin, eine seiner Haupteinnahmequellen, ein gutes Geschäft. Hoffentlich, wenn er sie schon mit hierher nehmen musste nach all den anstrengenden Auftritten in letzter Zeit (irgendwo musste der Lohn für einen Bodyguard schließlich herkommen, doch die Twi’lek wusste, dass Borga niemandem mehr Credits als nötig in den Rachen warf – einschließlich sich selbst), suchte er einen gut aussehenden, nicht allzu rüpelhaften Leibwächter aus. Dann bekam die Sache vielleicht doch noch einen positiven Aspekt.

Die junge Tänzerin war bereits viel gereist und hatte verschiedenste Rassen kennenlernen dürfen. Der Vorteil daran, eines von Borgas Lieblingsspielzeugen zu sein bestand unter anderem darin, dass er nicht jeden dahergelaufenen Flegel in ihre Nähe kommen ließ. Auch musste Nee’la mit niemandem schlafen, wenn sie es nicht selbst wollte. Nicht für Geld. Nicht wie einige ihrer Freundinnen.

Mit einer hastigen Bewegung stieß sich die junge Frau aus ihrer sitzenden Haltung vom Bett ab und wanderte unruhig hin und her. Es war ungerecht! … Doch was half es? Ob wenigstens Hade ihren Frieden hatte machen können? Und wie erging es Jast’ri gerade? Die junge Tänzerin schüttelte leicht den Kopf. Es verfehlte jeglichen Sinn, jetzt über ihre beiden Schwestern nachzudenken. Wenn Borga einen Leibwächter für sie ausgesucht hatte, dann, laut Versprechen jedenfalls, wollte er mit ihr für eine Weile zurück nach Ryloth fliegen, ihrem Geburtsplaneten.
Es schien töricht, einem Hutt Glauben zu schenken. Allerdings wusste Borga, dass seine Lieblingssklavin hin und wieder familiäre Zuwendung brauchte, dass jeder Sklave hin und wieder positive Erlebnisse benötigte. Das Seelenheil seiner Besitztümer, da war Nee’la sich sicher, kümmerte ihn nicht. Allerdings funktionierten Spielsachen weitaus länger, wenn man ein bisschen pfleglich mit ihnen umging – und schließlich gab es auf Ryloth mehr als genug Bars, in denen sie auftreten konnte. Borga verlor also nichts dabei, auf ihren Heimatplaneten zu fliegen und ihr einen Wunsch zu gewähren.
Die schlanke Twi’lek – Frau betätigte den Druckschalter, der ihre Zimmertür öffnete, wenn sie nicht gerade von außen verschlossen worden war. Borga gewährte ihr für gewöhnlich freien Ausgang auf dem Schiff während aller Flüge. Wenn sie jedoch einen Raumhafen erreichten, schloss er sie hin und wieder ein. Zu ihrem Schutz, wie er behauptete, doch Nee’la wusste es besser. Sie hegte keine Fluchtpläne, konnte es ihrem Besitzer jedoch nicht verübeln, wenn er auf Nummer sicher gehen wollte. Schließlich kannte sie Sklavinnen, die nur zu gerne jede kleinste Möglichkeit zur Flucht ausnutzten. Weit würde sie jedoch nicht kommen. Nee’la wusste, dass sie in einer derart rauen Welt höchst wahrscheinlich hoffnungslos untergehen würde, wenn sie niemanden fand, der sie aufnahm – und darauf konnte sie nun wirklich nicht hoffen.
Außerdem war das Leben, welches Borga ihr bot, kein schlechtes – jedenfalls dann, wenn man vergessen konnte, dass man Besitz und nicht Lebewesen war.

*der Rotationsperiode (413 Tage)



Oaton – Clan
(I)


Iridonia war ein wüster Planet, der nicht viele Möglichkeiten für seine Bewohner bot, in einer sicheren Behausung zu leben. Die Iridorianer zogen es daher vor, sich in die wenigen Tropenwälder zurück zu ziehen oder aber ihre Städte und Dörfer im Schutz hoher Felsen, möglichst fernab eines säurehaltigen Sees, zu errichten.
Der Oaton – Clan lag am Fuß einer dieser Felsen und in weitem Umkreis umringt von dichtem Dschungel, sodass es sich mitunter als schwierig erwies, das Dorf zu erreichen oder zu verlassen.
Keinesfalls jedoch zählte es zu den Standarten einiger untechnologisierterer Welten. Da die Zabrak Iridonias seit jeder mit den harten Umweltbedingungen zu kämpfen hatten, stellte es für ihre Maschinen keine allzu große Herausforderung mehr dar, Behausungen ins tiefe Innere eines Felsens zu fressen. Allerdings dienten diese eher dem Schutz vor eventuell aufkommenden Säurestürmen, obwohl das Dorf seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr davon heimgesucht worden war. Die Hauptwohnkomplexe befanden sich fest in den dichten und meterdicken Bäumen des Dschungels verankert, mehrere Meter über dem Boden und demnach gut geschützt vor vielen Wildtieren. Doch auch dort oben blieb die Technologie kein Fremdbegriff. Iridonia war ein hoch entwickelter Planet, denn angesichts der Lebensumstände zählten seine Bewohner zu den ersten Rassen, welche die Raumfahrt hatten entwickeln können um Kolonien auf anderen Planeten zu errichten.

Blaine Oaton liebte diesen Ort, seine Heimat, den Planeten, den andere als unwegsam und gar feindlich bezeichneten. Oft zogen ihn stundenlange Streifgänge durch die Wälder hierhin und dorthin, sodass er die Rückkehr so manches Mal beinahe vergaß und das Dorf erst in tiefster Dunkelheit wieder erreichte. Seit ein paar Monaten zog ihn allerdings niemand mehr dafür zur Rechenschaft. Nein. Denn Blaine Oaton war erwachsen.

Die Iridorianer, als traditionsverbundenes Volk, übten viele Rituale aus. Eines davon diente dazu, einen jungen Iridorianer im Alter von sechzehn Jahren in den Rang eines Erwachsenen aufzunehmen – ganz egal, ob es sich nun um einen Mann oder eine Frau handelte. Mit sechzehn Jahren – und die war Blaine seit besagten Monaten – zählte kein iridorianischer Zabrak mehr als Kind. Blaine mochte diesen Status und die damit einhergehende Freiheit. Die Pflichten schob er auf seinen Streifgängen gerne vor sich her, wobei Dinge wie Training und Unterricht ihm keinesfalls lästig waren. Es gab andere Angelegenheiten, die der junge Erwachsene gerne umging. Doch dazu später.

In Blaines Leben war vorrangig alles seltsam oder alternativ komisch, was ihm nicht gleich einleuchten wollte und davon gab es – grade was das Verhalten, die Beweggründe, die möglichen Gefühle und Gedanken seiner Mitzabrak anging – so einiges. Oft blieb ihm völlig schleierhaft, was andere dachten, fühlten. Nicht, dass es ihn über alle Maßen interessierte. Sein Leben funktionierte auf einfacherer Ebene: das, was sich offensichtlich und wortwörtlich von der Welt aufnehmen und auch genau so verstehen ließ, war relevant. Der Rest glich einem mehr oder minder großen Fragezeichen, welches er dann und wann aufräumte, jedoch nie völlig vertreiben konnte.

In die Kategorie „komisch“ fiel daher auch Aima’ina, wie sie vollständig hieß – oder aber Ina, wie man sie meist nannte: eine junge Iridorianerin, wie er erwachsen, allerdings etwas jünger.
Mit in die Hüfte gestemmten Armen stand sie vor ihm und legte den Kopf schief, während sie ihn eindringlich ansah. Ina, wie Blaine fand, war komisch, weil sie das Dorf nie allein verließ und ihren Fokus nicht auf die für Iridonia so typische Nahkampfausbildung legen wollte. Dabei war sie gar nicht schlecht! Außerdem, genauso wie sie nie alleine das Dorf verließ, ging sie nicht alleine aufs Klo. Jedenfalls selten. Nicht, dass Blaine jeden ihrer Gänge dorthin beobachtete, doch wenn, dann begleitete sie immer jemand. Ob Toiletten für Frauen irgendwie… anders waren?

„Was ist nun? Kommst du mit mir?“ fragte sie erneut, dieses Mal eindringlicher und ungeduldiger. Obgleich ihr Körper für eine Zabrak relativ zierlich war, besaß sie eine feste, überhaupt nicht zaghafte Stimme.
„Willst du nicht alleine gehen? Irgendwann musst du das machen, Ina. Traust du dich etwa immer noch nicht?“ entgegnete Blaine.
Ina antwortete ihm mit einem tiefen Seufzen.
„Idiot…“ murmelte sie und schloss für einen Moment die Augen. Fast fünfzehn Minuten streckte sich diese Diskussion jetzt bereits und sie glaubte sich mit ihrem Latein – oder blaine’sch – langsam aber sicher am Ende. Wie schwierig konnte es sein, jemandem begreiflich zu machen, dass er nicht aus seinen genannten Gründen mitkommen sollte, sondern einfach deshalb, weil man seine Gegenwart mochte, sich mit ihm unterhalten wollte, bei ihm sein. Blaine allerdings begriff nicht. ‚Ich will bei dir sein’ konterte er stehts mit ‚Ja? Warum?’. Es war zum Verrücktwerden!
„Hey, pass auf das du sagst!“ knurrte ihr Gegenüber, allem Anschein nach fest davon überzeugt, dass er viel zu gut auf seinem Schlauch stand, um ihn auch nur für einen einzigen Moment zu verlassen.
„Vergiss es!“ fauchte die junge Frau entnervt zurück, ehe sie kehrt machte und Blaine Oaton auf der hölzernen Hängebrücke auf der sie sich unterhielten, allein stehen ließ.

Eine seiner Brauen wanderte nach oben, während er die Arme verschränkte.
„Du bist komisch…“ murmelte er vor sich her, wohl wissend, dass Ina ihn nicht mehr hören konnte. War sie es nicht, die ihn beleidigt hatte?!

... tbc

 
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