[Fiction] Eins mit der Macht (Kurzgeschichte)

Mr. Kevora

LP-Soldier
Hi zusammen!
Ich präsentiere euch noch ein Fan Fiction von mir. Diesmal geht es mehr um Philosophie und böses Ende und der dazugehörige, gute Neuanfang.
Hoffe, es gefällt euch!
Bitte hinterlasst Kommentare/Kritiken!;)

Kurzbeschreibung:

Charaktere:
-Jace Dages (erfunden)
-Plo Koon
-Commander Nevous (erfunden)
-Darth Sidious/Imperator Palpatine

Epoche: Ende der Klonkriege

Worum geht es? : Jace Dages ist auf der Flucht vor seinen ehemaligen Klonsoldaten, die die Order 66 erteilt bekommen haben. In seinen letzten Minuten erinnert er sich an seinen alten Meister Plo Koon und wird eins mit der Macht.

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Eins mit der Macht

Jace legte nach dem ganzen Rennen eine Pause ein. Er war nun ganze vier Kilometer am Stück gerannt und bekam kaum noch Luft.
Der Schweiß tropfte ihm von der Stirn und der Nasenspitze, als er allmählich anhielt und sich röchelnd an einem Baum stützte.
Dort stand er geschlagene fünf Minuten, bis er sich auf den feuchten Waldboden an einem warmen und zugleich feuchten Sommermorgen fallen ließ.
Jace lehnte seinen Kopf an einem Baum an und betrachtete zwischen den Blättern hindurch den nun einigermaßen hellen Morgenhimmel.
?Wieso haben sie das bloß getan??, fragte er sich verzweifelt, ?Wieso haben sie sich gegen mich gewandt??.
Jace Dages, ein junger Jedi-Ritter, hatte zusammen mit der 305. Legion der Republik, auf dem stark bewaldeten Planeten Sulon gegen die Droidenarmeen der Separatisten gekämpft.
Er war noch ein Padawan-Schüler, als er zu Beginn der Klonkriege an der Schlacht auf Geonosis teilnahm. Damals war Plo Koon sein Jedi-Meister und Lehrer gewesen.
Er hatte fast sein ganzes Leben mit Plo Koon verbracht.
Plo Koon hatte ihn damals auf Corellia entdeckt, während er undercover ermittelte. Jedi-Meister Plo hatte sofort gespürt, wie stark die Macht in Jace war und ihn mit nach Coruscant genommen, wo er seine Ausbildung zum Jedi antrat.
Damals, auf Corellia, war Jace noch ein Sklave, nun einer der wichtigsten Jedi im Outer Rim. Im Verlauf der Klonkriege hatte Jace die Entwicklung zum Jedi abgeschlossen und war General eines ganzen Regimentes geworden.
Sein erster und bisher längster Auftrag war die Rückeroberung von Sulon gewesen.
Gerade, als es schien, als würden die Droidenarmeen der Separatisten nach einer ein-jährigen Schlacht endlich nachgeben, wendeten sich seine Klonkrieger plötzlich gegen ihn.
Es war ein Missionsbriefing im republikanischen Stützpunkt gewesen, als der Klon Commander Nevous eine Holoübertragung von Coruscant erhielt. Als sie beendet war und er zum Briefing zurückkehrte, eröffneten die Klone das Feuer.
Mit knapper Not entkam Jace Dages dem Killerkommando der Klone.
Was mochte seine treusten und loyalsten Soldaten dazu bewegt haben, sich gegen ihren vertrauten Jedi-General vorzugehen?
Jace interessierte dies momentan eher wenig. Er war eher danach aus, heil mit seinem Leben davon zu kommen.
Das ?Was?? und ?Warum?? würden später geklärt werden.

Dieser Teil Sulons war stark bewaldet und es würde Ewigkeiten dauern, bis er Barons Hed, die Hauptstadt der hiesigen Zivilisation, erreichte.
Er musste also weiter nördlich gehen, bis er zu der Lichtung kam, an der Jasus Hed, ein kleinerer Raumhafen, lag. Dort musste er sich vor den Klonen verdeckt halten und versuchen, einen kleinen Kreuzer zu stehlen.
Doch erst musste er die große Lichtung überhaupt erreichen. Man hatte ihn tagelang durch die ganzen Wälder gehetzt und nach drei Tagen scheinbar aufgegeben.
Jace ging die Lage nun ruhig an und lief zwar angespannt, aber gemütlich weiter.
?Meister Plo Koon, wo sind wir Jedi da bloß hineingeraten??, fragte er still.
Nach einigen Stunden erreichte Jace einen Bach, an dem er seine Wunden rein wusch.
Erst dort fiel ihm auf, wie sehr sein Körper bei dem Attentat zerstört worden war.
Seine Jedi-Roben waren größtenteils zerfetzt. Das einzige, das noch einigermaßen sauber aussah, war sein Lichtschwertgriff, der an seinen Gürtel geschnallt war.
Jace hatte sich gerade fertig gewaschen, als er plötzlich sich nähernde Speeder hörte.
?Verdammt, Klone!?, fluchte er und sprang hinter einen umgekippten Baumstamm, um dort in Deckung zu gehen.
Er hörte lediglich, wie zwei Speederbikes anhielten und zwei Paar Füße über den feuchten Boden stampften.
Glücklicherweise übertönte der rauschende Bach Jace? lautes Atmen, das sich erneut durch Nervosität auftat.
?Hier klebt Blut an diesem Stein!?, rief der eine Klon-Scout den anderen zu sich, ?Sieht aus, als wär er vor Kurzem erst hier gewesen, das Blut ist frisch.?.
?Ich geb? einen Funkspruch raus!?, erklärte der anderen Klon-Scout und rannte zu einem Kommunikator, der an seinem Speederbike befestigt war.
Was sollte Jace tun?
Entweder riskierte er einen Kampf, oder ließ zu, dass die Klone Verstärkung riefen, sodass er sich mit großer Anstrengung vom Schauplatz schleichen musste, während man nach ihm suchte.
Was würde Meister Plo in meiner Situation tun?, dachte Jace.
Plo Koon hatte Jace stets über das Wesen und die Wege der Macht unterrichtet.
Er hatte ihm beigebracht, dass es stets zwei Möglichkeiten gab, in die die Macht einen lenken und in die man Macht selbst lenken müsste. Eine werde von Philosophen und den Lehren der Jedi als die dunkle und die helle Seite bezeichnet.
Ließe man sich auf den brutalen, oftmals leichteren und scheinbar stärkeren Weg ein, so wäre dies die dunkle Seite. Doch ließe man sich auf den schwierigen, mutigen, selbstlosen und gutmütigen Weg ein, so beschreite man den Weg der hellen Seite der Macht und der Lehren der Jedi.
Jace hatte diesen Kodex sein Leben lang eingehalten.
Plo Koon alledings nicht und doch saß er im Rat des Jedi-Ordens.
Plo Koon ließ sich von seinen Gefühlen leiten und tat das, was er für das Richtige und Gute hielt, statt nach dem, was der Jedi-Kodex ihm befahl.
Er sah die Macht als ein komplexes und perfektes Wesen, das nur die Weisesten aller Weisen zu verstehen vermochten.
Es ging Plo Koon also nicht darum, die Macht auf die Weise zu kontrollieren, wie es ihm vorgeschrieben wurde, sondern die Macht als ein launisches Wesen zu sehen und tatsächlich eins mit ihr zu werden; Eins mit der Macht.
Kombiniert mit der Macht hing es lediglich von den Absichten des Jedi ab, ob er Gutes oder Böses tat, statt von den Aspekten der Macht.
Die Mehrheit der Jedi sah dies nie ein und fürchtete sich vor der dunklen Seite, wie es die Sith lediglich nicht taten, doch wenige Jedi wie Meister Plo Koon ließ sich vom Willen der Macht beeinflussen. Dies hatte er immer versucht, Jace beizubringen, doch Jace hatte sich immer an den Jedi-Kodex gehalten.
Nun war der Moment gekommen, in dem Jace endlich eins mit der Macht werden und sich aus einer misslichen Lage befreien musste.
Jace schloss langsam die Augen und konzentrierte sich auf den Moment.
Er spürte die schwachen Seelen der Klone, die lediglich einen Befehl ausführten.
Als Jace in seiner Konzentration immer weiter und weiter die Geister der Klone erforschte, erkannte er endlich worum es ging: Man hatte ihnen einen Befehl erteilt, eine gewisse Order 66, die besagte, man müsse alle Jedi an der Front auslöschen.
Doch wer würde diesen Befehl erteilen und warum?
Jace war dies vorerst egal. Er war nun eins mit der Macht und handelte in ihrem Willen.
?Haben mögliche Spuren vom Jedi entdeckt!?, rief der Klon nervös in seinen Kommunikator, ?Brauchen dringend Unter- AH!?.
Der Klon wurde von einem Würgen unterbrochen.
Irgendetwas ? oder jemand ? drückte seinen Kehlkopf ein und ließ ihn würgen. Doch da war niemand!
Jace verwendete die Macht, um den Klon zu erwürgen und nach wenigen Sekunden fiel er tot zu Boden.
?Verdammt, Jedi!?, schrie der andere Klon und hielt sein Gewehr im Anschlag, ?Wo bist du?!?.
Nun sprang Jace aus dem Gebüsch, zündete im Sprung die blaue Klinge seines Lichtschwerts und köpfte den Klon, während er landete.
Dies geschah in weniger als einer Sekunde.
Als er endlich realisierte, was er getan hatte, staunte Jace: ?Meister Plo, es tut mir Leid, dass ich nie auf Euch gehört habe. Ihr hattet immer Recht, was die Macht betrifft. Ich bin nun eins mit der Macht und nutze sie nach meinem Willen.?.
Plötzlich wurde er von einer gewaltigen Explosion erschüttert und fiel zu Boden.
Eine Granate war direkt hinter Jace detoniert und hatte seinen gesamten Rücken aufgerissen.
Als er sich aufrichtete, erkannte Jace einen Mann in einer Klonkrieger-Rüstung: Commander Nevous!
Nevous trat näher an den vor Schmerz stöhnenden Jedi ran und drückte den Lauf seines Blasters an seine Stirn: ?Order 66 ? ausgeführt.?.
Jace riss sich zusammen, konzentierte sich und sprang genau in der Sekunde, als Nevous abdrückte, in die Luft, zerstörte im Sprung den Blaster mit seinem Lichtschwert und warf den Klon bei der Landung zwei Meter zurück.
Als er wieder auf dem Boden aufkam, schrie Jace vor Schmerzen. Er konnte nicht mehr.
Er hatte die Exekution des Klons perfekt pariert, doch wurde sie lediglich hinausgezögert.
Der Klon richtete sich auf und zog eine kleinere Blasterpistole, mit der er nun alles zuende bringen würde.
?Jace!?, hörte er plötzlich eine vertraute Stimme in seinem Kopf schallen, ?Ich bin stolz auf dich, mein Junge! So geht nun auch unsere Geschichte zuende. Die Sith haben doch die Oberhand gewonnen und die Jedi fast vollkommen ausgerottet, allerdings nur fast. Es besteht weiterhin Hoffnung, solange die verbliebenen Jedi und einige loyale Mitglieder des Senats gegen diese Schreckensherrschaft ankämpfen.?.
?Meister Plo?!?, fragte Jace nervös.
?Ich bin so stolz auf dich. Du hast am Ende doch den wahren Geist der Macht begriffen, wie es nur die wenigsten tun. Nun bleibe eins mit der Macht und lebe ewig als Teil ihrer weiter! Bleibe eins mit der Macht und du wirst unsterblich! Diese Klone können es nicht verstehen. Sie sind künstliche Lebewesen. Sie sind nicht einmal dein Feind. Deine Feinde sind die Sith. Lass nicht zu, dass sie dich vernichten, werde Teil der Macht!?.
Plötzlich sah Jace einen Raumjäger durch die Wolken schießen. Es war Plo Koons Jäger.
Er flog über den Wolken und war eins mit der Macht. Darauf erkannte er Klonjäger, die das Feuer auf ihn eröffneten.
?MEISTER PLO!?, schrie Jace, ?NEIN!?.
?Werde eins mit der Macht... Möge die Macht mit dir sein...?.
Plötzlich erkannte Jace erneut, wo er sich die ganze Zeit befunden hatte.
Commander Nevous drückte die kalte Waffe gegen Jace? schwitzige Stirn.
Jace kniete nieder vor Schmerzen und erwartete den Schuss.
Während er wartete, hob er totes Blatt auf und drückte die Hand zu.
Nun spürte er sie: Die Macht. Sie floss durch alles, was ihn umgab, selbst durch den Klon.
Doch am stärlsten spürte er sie in seinem Innern. Sie durchfloss ihn. Sie war eins mit ihm.
Ein lauter Knall ertönte und ein lebloser Körper fiel zu Boden.
Commander Nevous aktivierte seinen Holo-Emitter und eine finstere Gestalt in einer schwarzen Kutte erschien: ?Order 66 ausgeführt, mein Imperator.?.
Die Gestalt lachte: ?Gut gemacht, Commander! Nun zurück an die Front.?.
Der Klon salutierte, trennte die Verbindung, nahm seinen Speeder und fuhr davon.
Ein starker Wind wehte über den Wald. Ein Wind erfüllt von Hass, Zorn, Angst und Verzweiflung. Dunkle Zeiten brachen an, die zu überstehen waren, wenn die letzten der Jedi die Weisheiten Plo Koons verstanden.
Der Wind wehte so stark, dass sich einige Finger von Jace? Leiche bewegten.
Ein grünes Blatt, erfüllt von Leben, verließ die tote Hand.
Ein Blatt, erfüllt von Macht.

Ende
 
Gute Geschichte, vor allem die letzten beiden Sätze haben mir gefallen.
Vielleicht noch eine kleine Korrektur:

Anstatt "die Gestalt lachte" vielleicht "die Gestalt lächelte zufrieden" oder "lachte grimmig" oder so was :kaw:
Lachen kann man nach einem Witz oder etwas Lustigem, aber nicht nach einer erfüllten Order 66 ;)

Gut geschrieben!
 
Wenn auch etwas verspätet,
super Geschicht.
Vorallem das Ende als Jace eins mit der Macht wird ist sehr beeindruckend!
Ich warte und hoffe auf mehr...
 
Ebenfalls danke für eine Meinung, Fuar, allerdings ist dies nur eine kleine Kurzgeschichte und soll eigentlich nicht fortgesetzt werden...;)
Als nächstes werdet ihr einen Thriller von mir und Obawan (Aus Freund wird Feind) zu lesen kriegen, dürft also gespannt sein... :D

Gruß, Kevora
 
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