Gedicht intepretieren

fresco

Boardelch
Hallo,

Dieses Gedicht muss ich für die Schule interpretieren, aber mir fällt überhaupt nicht ein wie.

Verklärter Herbst

Georg Trakl

Gewaltig endet so das Jahr
Mit goldnem Wein und Frucht der Gärten.
Rund schweigen Wälder wunderbar
Und sind des Einsamen Gefährten.

Da sagt der Landmann: Es ist gut.
Ihr Abendglocken lang und leise
Gebt noch zum Ende frohen Mut.
Ein Vogelzug grüßt auf der Reise.

Es ist der Liebe milde Zeit.
Im Kahn den blauen Fluß hinunter
Wie schön sich Bild an Bildchen reiht -
Das geht in Ruh und Schweigen unter.

Kann mir jemand helfen?
Mit einer kleinen Idee oder sowas wär ich zufrieden :)
 
Muss momentan auch Gedichte interpretieren. Ist echt zum k****.
Auf welche Art und Weise sollt ihr's denn interpretieren?
Einfach nur die Aussage des Gedichtes oder Reimschema, Versmaß...
Hab hier nämlich ne ganze Liste an Dingen, die man beachten muss. Also ich bin gerne bereit dir zu helfen. Aber als erstes würde ich mit einer kurzen Einleitung anfangen, aber das weißt du sicher schon ;) .
Also gut wie schon gesagt helfen würde ich die gerne.
 
Ach geb dir den Kram jetzt so, also...

Einleitung:
- Auto, Titel, Gedichtsform, Zusammenafssung des Grundthemas.

Hauptteil:
- Formulierung der Arbeitshypothese
- Sinnabschnitte?
- Sprachl. Mittel
a. Strophenbau, Reimschema, Versmaß, Rhythmus

Versmaß (Betonung)
- Jambus (unbetont - betont)
- Trochäus betont - unbetont)
- Anapäst
- Daktuylus

Rhythmus: Erklärt sich von selbst

Reimschema: Paar u. Kreuzreim
Umarmender Reim

Enjambemant: Wenn ein ein satz über mehrere Zeilen geht

Onomapoesie (Lautmalerei)
- Assonanz
- Alliteration
- Anapher
Ich geh mal davon aus Die Begriffe sagen dir etwas

Bildersprache: Metapher, Vergleich, Personifikation, Symbol)

Wortwahl: Schlüsselwörter, Leitmotiv)

- Zusammenfassung der zentralen Aussage des Gedichts.

Schluss:

Eigene Meining und Wertung

Und was noch wichtig ist du musst die Spachl. Mittel immer im Zusammenhang mit dem Text bearbeiten.

So ich hoffe mal dir konnte geholfen werden. Wenn du einige Begiffe nicht kennst frag einfach.
 
Danke, das is sehr gut :)
Allerdings habe ich jetzt noch ein Problem:
Ich versteh das Gedicht nich ganz :rolleyes:
Ich weis nich warum, aber ich blick nich was der Autor damit sagen will. :(
 
Ich liebe Google...



Das Gedicht besteht aus drei Versgruppen, die im wesentlichen identisch aufgebaut sind. Das Reimschema ist der Kreuzreim. Das Versmaß ist ein vierebiger Jambus, d.h. die Zeilen beginnen mit einer unbetonten Silbe, dann folgt auch eine solche immer eine betonte. Die Versschlüsse sind in der ersten und dritten Zeile immer männlich (enden auf Hebung), in den anderen beiden Zeilen gibt es weibliche Versschlüsse, d.h. die Zeilen enden auf einer unbetonten Silbe.


Inhaltserläuterung


Das Gedicht beginnt mit einer Feststellung zum Herbst, die versucht, einen mächtigen Eindruck festzuhalten ("gewaltig"), dieser wird in den nächsten drei Verszeilen genauer erläutert: Da ist zum einen die vom Menschen bebaute Welt, Weinberge und Gärten, jeweils mit ihren Früchten. Daneben gibt es aber auch die unberührte Natur, die dem Menschen die gewünschte Einsamkeit gibt. Es bleibt hier offen, wie sehr sich der Sprecher mit diesem Wunsch identifiziert. Die erste Zeile der zweiten Strophe hängt mit dem Anfang der ersten zusammen: Wieder geht es um den vom Menschen bebauten Bereich, wo jetzt die Ernte eingefahren wird, dementsprechend auch die befriedigte Äußerung des Landmanns: Es ist gut. Die nächsten beiden Zeilen sind wohl noch aus der Perspektive dieser Figur gesprochen: Zum Erntebereich kommt, wenn auch nur angedeutet, der Bereich von Religion und Frömmig-keit (Abendglocken). Von ihnen erwartet er sich frohen Mut, was hier wohl sowohl zurück- als auch nach vorne blickt, schließlich dienen die Früchte der Natur dazu, den Menschen das Überwintern und damit den Einstieg in ein neues Lebens- und Erntejahr zu ermöglichen. Der Schluss der Strophe gehört wieder der freien Natur, hier ist es ein Vogelzug, der sich auf den Weg macht und in freundlicher Beziehung zum Menschen steht.


Intention/Aussage

Das Gedicht ist ein Naturgedicht, das nichts mehr will als ein Gefühl einfangen, nämlich das Gefühl, das man im Herbst hat, wenn die Arbeit auf dem Land getan ist, wenn die Sonne scheint und vieles sich langsam auf den Weg macht, sei es zum großen Flug in Überwinterungsgebiete oder zu einer gemeinsamen Lustfahrt mit dem/der Geliebten. Es wird also eine Zeit des behaglichen Zurückschauens, aber auch eine Zeit des beginnen-den Aufbruchs geschildert. Alles aber steht unter dem Zeichen frohen Muts, auch wenn am Ende Ruh und Schweigen stehen, aber das ist eben nicht die Ruhe des Friedhofs, sondern die Ruhe der Erntezeit, wenn im Korn schon die Saat des nächsten Jahres vorhanden ist - denn das sind die beiden Seiten einer jeden Frucht (I,2).

Künstlerische Eigenart

Das Gedicht ist geprägt durch die geschlossene Form und den ruhigen, behaglichen Ton, der nur am Anfang etwas pathetisch klingt (gewaltig). Dazu trägt auch die Inversion (Abwandlung des normalen Sprachgebrauchs) bei. Hier geht es nicht um Schicksale und Erlebnisse einzelner Menschen, sondern alles wird verallgemeinert und damit überhöht. Deshalb ist auch nicht vom Bauern, sondern vom Landmann die Rede. Im übrigen muss man einige Textstellen sehr genau auf ihren Sinn hin befragen, um Charakter, Eigenart und Zielrichtung des Gedichts zu erkennen. Dazu gehören die Abendglocken, der Vogelzug (beides wird personifiziert und fast symbolische Bedeutung!), Ruh und Schweigen schließlich am Schluss.


reicht dir das? ;)
 
:confused:

Also ich weiß ja nich, aber sollten die Schüler Deutschlands nich mal lernen wie sowas geht oder?

Wir wollen doch keine 2te schlechte Pisa Studie am Hals haben :D
 
Ach was, solange man es richtig hat interessiert es doch keinen ;)

Ne, im Ernst, ich finde, man lernt, indem man eine Vorlage hat, wie genau sowas auszusehen hat, wenn es fertig ist.

Ach, keine Ahnung, ich finde google einfach sehr praktisch für sowas :)
 
Da hast du recht, unsere macht das zum Glück immer. Sonst macht man es vielleicht immer falsch und das bringt's auch nicht.

Ja, du hast recht, unsere hat uns sogar blöd angekuckt, wenn wir mal was eigenes zu papier gebracht haben. also, ich meine, ne Interpretation, die nicht im Internet stand, oder in sonstiger Literatur.

Ich weis nich warum, aber ich blick nich was der Autor damit sagen will.

Ja, find ich auch, und wenn man es verstehen will, muß man auch erst mal selbst das empfinden, was der Dichter ausdrücken will.
 
Zurück
Oben