Fantasy Herr der Ringe (gesamtes Franchise)

Ich bin gerade vom Kino heimgekommen und bin schwer enttäuscht.

Also, wo fange ich an? Als erstes ist mein Problem, dass Smaug am Anfang des Films stirbt, auf eine ziemlich simple Art und Weise. Für mich war Smaug DER Bösewicht der Trilogie. Er war der McGaffin, der Auslöser für das Abenteuer, dass sich über drei Teile erstreckt. Sein Tod am ANFANG des Filmes machte alles danach für mich ziemlich sinnlos. Imo hätte Smaug am ENDE sterben sollen, das hätte eher gepasst. So wurde Smaug leider ziemlich schnell verheizt. Der hatte Potential!
Ein weiteres Problem ist die Länge der Schlacht: Die war viel zu lange. Dadurch gingen viele andere Sachen verloren, die hätten wichtiger sein können. Als Beispiele:
-Ein etwas größerer Auftritt für Sauron und Saruman. Wie lang war die Screentime? 5 Minuten? Dann hätte man die Szenen auch genau so gut auslassen können.
-Mehr Fokus auf die Zwergengemeinschaft. Aber das ist nicht nur ein Problem des dritten Teils, sondern der gesamten Trilogie. Diese Gruppe ist für mich ein Verein von Zirkuszwergen.
-Generell mehr Handlung!
Wo wir gerade bei der Handlung sind: Schwach. Vieles war zu konstruiert. Die "Liebes"geschichte zwischen Tauriniel (oder wie man die schreibt) und Kili war unglaubwürdig, die beiden haben sich doch nur zweimal gesehen und das soll die große Liebe sein?
Was sollte das eigentlich am Anfang mit dieser Befreiungsaktion von Gandalf? Steht das auch so im Buch? Ich bin da nicht bewandert. Jedenfalls hatte ich das Gefühl, dass nur noch dicke übertriebene heroische Musik (die imo mehr Gedudel war) gefehlt hätte. Ich konnte die Szene nicht wirklich ernst nehmen, als Alle nach und nach aufgetaucht sind.
In diesem Zusammenhang habe ich eine Frage. Das sind doch die Nazguls gewesen, die da aufgetaucht sind, oder? Haben die in LotR auch so krass gekämpft? Kann mich nicht mehr dran erinnern.
Die Sterbeszenen waren relativ unspektakulär. Die Kampfszenen jedoch sind teilweise ganz ordentlich gewesen.
Azog und seine Speichellecker konnte ich nicht ernst nehmen. Sie sind völlig charakterlos. Was ist seine Persönlichkeit? Er ist ein Ork, groß, böse und kann kämpfen. Achja, und er hat ein Schwert als Arm. Das war's. Gefallen haben mir aber die Szenen auf seinem Kommandoposten mit den Wimpeln und Fahnen als Signale. Gute Idee!
Alfred hat gestört. Der Jar Jar-Binks dieses Films.
Die Szenen mit Legolas waren teilweise ziemlich albern. Total den Vogel abgeschossen haben sie aber, als Legolas auf der einstürzenden Brücke noch schnell über die fallenden Steine lief. Das ist kaum noch zu toppen, da konnte ich im Kino echt nur den Kopf schütteln.

Also zusammenfassend kann man sagen, dass der Fokus falsch gesetzt wurde und es arge Schwächen in der Handlung gibt. Mir hat der erste am Besten gefallen.
Das war übrigens mein erster Film in HFR. Ich denke, das muss einem liegen. Mir gefällt es nicht, da kommt keine gute Atmosphäre auf. Hat mehr was von einem Fernsehfilm.
Meiner Meinung nach sind die Animationseffekte nicht im ganzen Film gut umgesetzt, und leider sieht man das durch HFR ziemlich schnell. Ich hatte mehr das Gefühl gehabt, dass das alles Greenscreen ist und nicht echt.

Alles in allem: 5/10 Schwerter, die mit einem Bogen abgefeuert werden.
 
Also, wo fange ich an? Als erstes ist mein Problem, dass Smaug am Anfang des Films stirbt, auf eine ziemlich simple Art und Weise. Für mich war Smaug DER Bösewicht der Trilogie. Er war der McGaffin, der Auslöser für das Abenteuer, dass sich über drei Teile erstreckt. Sein Tod am ANFANG des Filmes machte alles danach für mich ziemlich sinnlos. Imo hätte Smaug am ENDE sterben sollen, das hätte eher gepasst. So wurde Smaug leider ziemlich schnell verheizt. Der hatte Potential!
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-Mehr Fokus auf die Zwergengemeinschaft. Aber das ist nicht nur ein Problem des dritten Teils, sondern der gesamten Trilogie. Diese Gruppe ist für mich ein Verein von Zirkuszwergen.

Diese beiden Punkte sind aber imo noch nah an der Buchvorlage:
- Der MacGuffin in Buch und Film ist eben nicht Smaug - sondern der Schatz. Um dreht sich alles. Und Smaug stirbt auch im Buch noch deutlich vor der Schlacht - auch durch einen Pfeil über der Stadt. Nur dass es im Buch kein "schwarzer Pfeil" ist, sondern ein ganz normaler.
- Im Buch gibt es Thorin, den Chef, Kili und Fili, seine Cousins, Bombur, den Fetten und den Rest. Als ich es nach dem ersten Film (also 2013) nochmal las, war ich echt erstaunt, aber die meisten der 12 Zwerge waren nur Beiwerk. Da hat der Film sich imo sinnvoll vom Buch entfernt
 
Korrektur: Auch im Buch ist es ein "schwarzer Pfeil". Allerdings ist dieser dort ein normaler Pfeil aus Bards Köcher.
Der Schwarze Pfeil macht schon Sinn das es so ein großer ist. Schließlich soll man damit doch einen Drachen töten. Ein normaler Pfeil, der eben nur Schwarz und ganz aus Metal ist hätte für mich nicht funktioniert. Und für mich sind die Szene mit Smaug und in Dol Guldur noch die Highlights im Film. Auch wenn die Befreiungszene wirklich ein wenig später hätte kommen können. Aber das man sich Beschwert das der Drache zu früh stirbt. Ne eigentlich hätte er schon am Ende des zweiten Akts sterben müssen. Das wäre mir lieber gewesen als dieses "Versteckspiel" in Erebor oder das Scharmützel mit den Orks in Seestadt. Aber so konnte man wenigstens einen vernünftigen Cliffhanger für den Film machen.
Man darf eben nicht vergessen das es nur ein Buch war, das wesentlich dünner ist als die Herr der Ringe Trilogie. (Welches genau genommen aus 6 Büchern/Teilen besteht.) Der Dritte Hobbit besteht nur aus den letzten 55 Seiten des Buches. In diesen letzten Kapiteln wird Bard zudem erst erwähnt als die Stadt schon brennt und er dann den Drachen erschießt. Was in nicht mal 5 Seiten erzählt wird. Die eigentliche Schlacht hat vielleicht 10 oder 15 Seiten im Buch, Dol Guldur ist nur ein Absatz welche nur kurz am Ende erwähnt wird um Gandalfs Abwesenheit zu erklären. Der Name Sauron fällt im ganzen Buch kein einziges mal, sondern eben nur der Begriff Nekromant, in eben diesem erwähnten Absatz. Wirklich das Ende und der Abschied von der Gemeinschaft und der Epilog sind in diesen letzten 50 Seiten ein viel wesentlicher Standteil.
Zu Tauriel, ja sie ist ein überflüssiger Charakter der in den Büchern nicht vor kommt und die Liebesgeschichte hätte nicht sein müssen. Aber im Buch kommt kein einziger weibliches Charakter vor, die einzige weibliche Figur die auch nur erwähnt wird ist Bilbos Mutter. (Eigentlich muss man wohl schon froh sein das Peter Jackson sich nicht dazu entschlossen hat einen der Zwerge zur Zwergin umzuschreiben.)
Im übrigen stört mich da mehr das man Legolas eine eigene Nebenhandlung mit Bolg gegeben hat. Da hätten sie lieber Beorn mehr ins Licht rücken sollen und ihn irgendwo kurz in Smaugs Einöde mit den Orks kämpfen lassen sollen. Das wird wenigstens im Buch kurz erwähnt das er die Orks für die Zwerge vertreibt. Außerdem ist er es der Bolg, den eigentlichen Anführer der Orkarmee tötet.
 
Normal ist der Pfeil nicht unbedingt... er ist für Tolkien typisch mit einer Geschichte belegt: er entstammt dem Einsamen Berg und schon Bards Vorfahre Girion hatte ihn in seinem Besitz und immer, wenn Bard ihn verwendete, fand er ihn wieder und so blieb der Schwarze Pfeil wie ein treuer Freund stetig in seinem Besitz.

Zu den Nazgûl: sie kommen in LotR nicht ganz so in Fahrt, vielleicht weil sie hier an Rüstungen und dergleichen gebunden waren und schon wieder "zu weit" in der physischen Welt verankert? Die Bewegungen sind ebenfalls unmenschlich, der Kampf gegen Aragorn auf der Wetterspitze oder der Hexenkönig gegen Éowyn vor Tirith ist halt "schwerfälliger".
Der Kampf in Dol Guldur gefällt mir aber aus mehreren Gründen ungemein: zum einen wird gezeigt, dass die Nazgûl so oder so unverwüstlich sind... man kann sie dutzende male niederstrecken und immer wieder stehen sie vor einem und wenn man sie dann mal richtig erwischt hat, dann stehen sie halt ne halbe Minute später wieder vor ihrem Herren und warten auf sein nächstes Kommando.
Und der Kampf zeigt, dass man mit magischen Waffen (der Stab von Curumo, das Schwert von Elrond) eben doch "Schaden" machen können... auch wenn es nicht viel hilft, aber es stört sie dann doch, wenn eine Elbenklinge sie durchdringt. So kann man sich wenigstens einige Sekunden verschaffen.

Und nein: genau so stand das nicht im Appendix von LotR. Da steht nur, dass der Weiße Rat während Olórins Abwesenheit von Thorins kleiner Gruppe die alte Elbenfeste im südlichen Düsterwald ausräucherte. Die Grundstruktur ist vorhanden... aber alles andere - Kampf gegen die Ringgeister, Aiwendils Ankunft mit dem Kaninchenschlitten, Nuklear-Galadriel und Co - ist mehr oder weniger den drei Filmautoren zu verdanken.


Und noch was kleines, was aber auch prima zu SW passt ^^


How many Tolkien fans does it take to change a light bulb?

Change? Oh my god, what do you mean change?! Never, never, never...
 
Als erstes ist mein Problem, dass Smaug am Anfang des Films stirbt, auf eine ziemlich simple Art und Weise.

Für mich als Nicht-Buchleser war aber auch spätestens nach dem Trailer klar, dass Smaug die erste halbe Stunde des Films nicht überleben wird.

Smaug ist und bleibt die interessanteste Figur/Kreatur dieser Trilogie und er ist einer der charismatischsten Schurken der kompletten Hexalogie; neben ihm wirken die Ork-Leader Azog und Bolg zugegebenermaßen wie langweilige austauschbare 08/15-Haudraufmännchen.

Aber bei aller Faszination für diesen Drachen: Seine Geschichte ist eigentlich schon im zweiten Teil zu Ende erzählt. Man hätte sie theoretisch auch dort schon abschließen können, aber ein guter Cliffhanger ist marketingtechnisch natürlich cleverer. Der Schatz ist erobert und in der darauffolgenden Handlung, Schlacht & Co., hätte Smaug keinen Platz gefunden.

Die Szenen mit Legolas waren teilweise ziemlich albern. Total den Vogel abgeschossen haben sie aber, als Legolas auf der einstürzenden Brücke noch schnell über die fallenden Steine lief. Das ist kaum noch zu toppen, da konnte ich im Kino echt nur den Kopf schütteln.

Ich bin immer noch der Meinung, dass Legolas eines der größten Probleme dieser Trilogie ist. Im zweiten Teil wirkt er so richtig deplatziert, im dritten ist es etwas besser (aber immer noch merkwürdig). Hinzu kommt, dass er charakterlich und zum Teil auch optisch einfach zu stark verändert wurde.

Ist für mich ein bisschen vergleichbar mit Chewbaccas Auftritt in RotS, wirkt einfach erzwungen und unpassend...
 
Ich bin immer noch der Meinung, dass Legolas eines der größten Probleme dieser Trilogie ist. Im zweiten Teil wirkt er so richtig deplatziert, im dritten ist es etwas besser (aber immer noch merkwürdig). Hinzu kommt, dass er charakterlich und zum Teil auch optisch einfach zu stark verändert wurde.
In der ersten Hälfte macht es wenigstens noch Sinn das er anwesend ist. Das ist schließlich der Düsterwald, seine Heimat und Thranduil ist sein Vater. Aber das Auftauchen in Seestadt macht einfach keinen Sinn.
 
Eben... hätte alles noch viel extremer kommen können. Sauron vor dem Morannon, Sam als Frau, Smaug mit zwei Mündern (einer zum Sprechen, der andere zum Feuerspucken).
Ich bin mit dem Endergebnis eigentlich ganz zufrieden, wenn ich mir die Alternativen anschaue ^^
 
Eben... hätte alles noch viel extremer kommen können. Sauron vor dem Morannon, Sam als Frau, Smaug mit zwei Mündern (einer zum Sprechen, der andere zum Feuerspucken).
Ich bin mit dem Endergebnis eigentlich ganz zufrieden, wenn ich mir die Alternativen anschaue ^^

Sind das jetzt deine verrückten Ideen, oder gab es dafür echte Konzepte? (Sam als Frau WTF?!?!?)
 
Ich muss mir wohl doch mal die ganzen SEEs kaufen und die Extras anschauen. ^^

Das ist in den Extras der EE nicht dabei, das ist im Making of Smaug Buch von Weta...

Sind das jetzt deine verrückten Ideen, oder gab es dafür echte Konzepte? (Sam als Frau WTF?!?!?)

Ja, das waren echte Überlegungen. Genauso wie Éowyn als kleine Schwester von Faramir und Êowyns Geburthilfe während der Schlacht um die Hornburg und dass man aus Merry und Pippin eine einzige Figur macht und und und... da war viel im Gespräch.
 
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Alles aus cineastische Entscheidungen. Man kann kein Buch 1:1 umsetzen... nichtmal Das letzte Einhorn wurde 1:1 umgesetzt. Und manchmal nimmt man sich mehr raus und manchmal weniger. Nennt man Adaption. Wird oft benutzt. Adaption. Kann man nachschlagen :)
 
Alles aus cineastische Entscheidungen. Man kann kein Buch 1:1 umsetzen... nichtmal Das letzte Einhorn wurde 1:1 umgesetzt. Und manchmal nimmt man sich mehr raus und manchmal weniger. Nennt man Adaption. Wird oft benutzt. Adaption. Kann man nachschlagen :)

Die von dir erwähnten Änderungen hätten aber grds. wirklich sehr wenig mit Adaption zu tun, IMO. Ja, man kann und soll nicht alles 1:1 umsetzen. Aber bei einem Charakter das Geschlecht ändern oder aus 2 Personen eine zu machen ist doch schon ein krasser Einschnitt ins Source Material. Das wäre ja so, als hätte Marvel für seine Comicumsetzung von SW aus Chewie ne Echse und R2 und 3PO zum Multifuntionsdroiden umfunktioniert...oder Vader wäre Lukes Va...Moment ;).
 
Man kann so was aber auch negativ sehen, dann nennt man das Filmfehler. ;)
Für mich jedenfalls gibt es bei Literaturverfilmungen nur "wie im Buch" und "falsch".

Dann gibt e also keine guten Literaturverfilmungen in deinen Augen? Kein einziger Film ist "wie im Buch", da gibts immer Anpassungen.

Wie es dann jedem gefällt, ist wieder eine andere Sache. Aber sogar die größten filmischen Meisterwerke sind immer nur Adaptionen.

@KyleKartan wie gesagt: kommt bei Dune vor, kommt bei Conan vor, kommt bei dermaßen vielen anderen Umsetzungen vor, dass es ermüdend wäre, auch nur zu versuchen, alles ansatzweise aufzuzählen. Und es gibt Star Trek Comics, wo Kirk ne Frau ist und es gibt SciFi Serien, wo Raumkampfpiloten ihr Geschlecht neu interpretiert bekamen.
Eine Adaption kann da unglaublich viel rauskitzeln. Manchmal kommt es an, manchmal nicht. Manchmal passt es noch zum Ur-Werk, manchmal isses was gänzlich neues und manchmal wirkt es einfach danaben.
 
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