Obwohl es vermutlich kaum jemanden interessiert (und das ist eine Schande, wie jeder sehen wird, der tatsächlich weiterliest):
amazon war wieder relativ schnell und meine Ausgabe kam gestern Nachmittag an. Gelesen ist sie auch schon ? ist ja leider nie sonderlich viel ?, und viele Worte will ich darüber gar nicht verlieren. Der Plot ist der beste seit Beginn der Reihe, die Einblicke in Anakins Charakter (und diesmal auch Ferus') wie üblich großartig. Seit Band 3 ist jeder Teil insgesamt besser gewesen als der vorhergehende, und das ändert sich auch diesmal nicht.
Statt auf 'The Changing of the Guard' selbst einzugehen, möchte ich lieber ein paar Vergleiche ziehen. 'Jedi Quest' ist keine Kinderbuchreihe. Das heißt, es sind natürlich Kinderbücher; man kann sie Jugendlichen ohne Bedenken in die Hand drücken, die Sprache ist einfach und es gibt keine großartig jugendschädigenden Szenen. Aber genauso gut kann die Reihe auch von normalen Erwachsenen gelesen und genossen werden. Bei 'Jedi Apprentice' war das nicht immer möglich, bei den anderen Kinderbüchern (primär natürlich YJK und JJK) ist das nie der Fall. In 'Jedi Quest' werden die Leser von der Autorin nicht für dumm verkauft; die Kinder (in diesem Buch schon junge Erwachsene) wissen und können nicht alles und sind ganz bestimmt nicht prinzipiell klüger als die Erwachsenen, und sie haben ihre ganz eigenen Probleme. In dieser Hinsicht könnten die 'Jedi Quest'-Bücher ? und das ist mir bei diesem ganz besonders aufgefallen ? ebensogut an den Erwachsenenmarkt gerichtet werden (halt mit dem ganzen Stoff in drei dicken Büchern statt zehn so dünnen): sie können mit der entsprechenden Tiefe aufwarten, was Charaktere und Geschichten angeht. 'The Changing of the Guard' hat auch keine 'comic-relief'-Typen. Es gibt durchaus Humor, aber der ergibt sich aus den etablierten Charakteren und den Situationen und braucht keinen Jar-Jar. 'The Changing of the Guard' hat auch eine an sich tiefgründige Geschichte, die sehr wohl Parallelen zu unserer Welt hat (ich sage bloß Haiti). Auch in der Struktur unterscheidet Jedi Quest sich von den anderen, ähnlich 'gemarketingten' Reihen. JA, YJK und JJK haben aus in sich abgeschlossenen, manchmal über mehrere Bände reichenden, Geschichten bestanden; aus Rücksicht auf die Aufmerksamkeitsspanne des jungen Publikums. Bei JQ ist jeder Band in sich abgeschlossen und doch Teil eines Ganzen. Bestimmte Charaktere und Themen tauchen immer wieder auf, und passen logisch trotzdem noch zu der eigentlichen Geschichte. Das nächstbeste Beispiel ? auch wenn das ein sehr viel epischerer Stoff ist und, das gebe ich zu, das Zusammenspiel von Abgeschlossenheit und dem Ganzen lange nicht so gut funktioniert hat wie bei JQ ? ist die 'New Jedi Order'.
'Jedi Quest' ist nicht nur für Kinder und kindgebliebene Erwachsene. Die Kinderbücher sind erwachsen geworden. Und jeder, der sich JQ nicht gönnt, weil sie als Kinderbücher vermarktet werden, ist selbst schuld und verpasst die einmalige ? wenn auch teure ? Gelegenheit, zu sehen, wie der kleine unschuldige Annie aus TPM zu dem großen, arroganten aber auch gequälten Anakin aus AOTC geworden ist; erwachsenengerecht aufbereitet.