Kaiserschnitt - eine feige Tat?

Man sieht halt immer nur die schreienden Frauen im Fernsehen die qualvoll ein Kind aus ihren Eingeweiden pressen und das würde mich ehrlichgesagt auch ein wenig abschrecken...

Meine Mutter hat VIER Kinder zu Welt gekriegt und regt sich über jede Geburtsdarstellung im Fernsehen auf.

Laut ihrer Aussage sind die so realisitisch wie Arztsendungen oder Gerichtssendungen...
 
Ich glaub GeeGee meint die echten Geburten die es ja in genug Sendungen zu sehen gibt.
Kann mir kaum vorstellen das die Frauen da irgendwie Schauspielern.
 
Meine Mutter hat VIER Kinder zu Welt gekriegt und regt sich über jede Geburtsdarstellung im Fernsehen auf.

Laut ihrer Aussage sind die so realisitisch wie Arztsendungen oder Gerichtssendungen...


Meine Mutter hat sieben Kinder geboren und sagt seltsamer Weise das Gleiche.

Wie gesagt,ich kann es nicht beurteilen.Ich war zwar bei einer Geburt dabei,aber den Schmerz kann wohl nur eine Frau beurteilen.
 
GeeGee schrieb:
Wenn man eine Spritze bekommt und sich deswegen verkrampft tut das auch mehr weh. Wenn man aber weiß, dass das eigentlich gar nicht schlimm ist und total locker ist, dann spürt man den Stich nicht einmal.
Der Schmerz bleibt der gleiche. Und auch die Stärke. Nur das Empfinden ist anders.


Annie Steele schrieb:
Außerdem hab ich gehört das es sehr befreiend ist den werdenden Vater (sofern er dabei ist und nicht auf dem Fußboden liegt) während der Geburt hemmungslos an zu schreien und ihm DIE SCHULD AN ALLEM zu geben.
Das werde ich dann wohl in ein paar Wochen ausprobieren. :grins

Meiner Meinung nach sollte es jeder Frau selber überlassen sein, wie sie ihr Kind zur Welt bringt.
Ich mache auch nicht den Frauen den Vorwurf, sondern den Ärzten. Diese gehen, finde ich, ein bischen leichtfertig um. Eine Op bleibt eine OP. Auch wenn es "Routine" ist. Und von wegen Geburtenrückgang... eine schlechtere Ausrede gibbet es ja wohl nicht.

Laut ihrer Aussage sind die so realisitisch wie Arztsendungen oder Gerichtssendungen...
Was aber nicht heisst, dass es die andere Variante nicht gibt. Ich kann von mir selber sagen, daß ich nicht gerade leise gewesen bin. Drei andere Kreissääle habe ich übertönt. Zumindest wurde mir das so gesagt. Da kann ich mich aber nicht dran erinnern.
 
Meine Mutter hat VIER Kinder zu Welt gekriegt und regt sich über jede Geburtsdarstellung im Fernsehen auf.

Laut ihrer Aussage sind die so realisitisch wie Arztsendungen oder Gerichtssendungen...

Abgesehen davon dass es auch wirkliche Geburten im Fernsehen gibt, ist es vollkommen belanglos ob die Darstellungen Realistisch sind oder nicht. Jemand der noch kein Kind bekommen hat kann das ja schlecht einschätzen.
 
Ich bin auch einer der klugen Theoretiker, sprich habe keine eigenen Erfahrungen auf dem Sektor.

Ich habe mich aber ausgiebig mit der Theorie auseinandergesetzt.
Die Schmerzen müssen absolute Hölle sein, ABER es gibt einen Mechanismus in der Psyche der Frau, der dafür sorgt, daß der Geburtsschmerz unmittelbar danach vergessen... nein, das ist das falsche Wort... weggeschoben... wird. D.h. die Frau kann sich zwar gut an alles erinnern, auch daß es wehtat und wie genau es wehtat, aber fast ein wenig so, als wenn es jemand anders erlebt hätte.

Ich bin Einzelkind, weil bei meiner Mutter dieser Mechanismus aufgrund zahlreicher Faktoren nicht funktioniert hat.
Jetzt 30 Jahre später sieht man den Horror in ihren Augen, wenn man sie nach der Geburt fragt. Ich glaube, sich selbst mit einem angeschärften Löffel das Bein zu amputieren ist wohl ähnlich angenehm. Trotzdem, danach ist es ja (normalerweise) vorbei.

Angenommen, ich hätte nicht eine ganze List von Gründen, warum ich kein Kind kriegen werde.
Ich würde alles darauf setzen, das Kind natürlich zur Welt zu bringen. Ich denke, meine Wahl wäre eine Wassergeburt, oder die Methode, wo die Frau hockt, statt liegt. Ich würde auch erst einen Arzt in meine Nähe lassen, wenn irgendwas nicht reibungslos läuft.
Ich habe mir das alles sehr genau durchgedacht, bevor es die lange Liste mit Gegengründen gab...

Wenn Frauen einen Kaiserschnitt machen lassen, ohne daß zwingende Gründe dafür vorliegen, sind IMHO nicht genügend vorbereitet.
In alten Kulturen wurde viel mit der Frau unternommen, sie wurde von älteren Frauen unter die Fittiche genommen, ihre Ängste wurden beruhigt, ihre Vorfreude gesteigert, ihre Fragen beantwortet.
Ich habe den Eindruck, heutzutage ist eine Frau ziemlich alleine damit. Sie kann mit völlig Fremden in eine Vorbereitungsgruppe gehen, aber ich weiß nicht, ob das reicht.
Noch dazu, daß Frauen das biologische Idealalter fürs erste Kind meist verdoppelt haben, wenn sie sich dazu entschließen. Das erschwert die Sache erheblich.

Zu den Geburtsdarstellungen im TV:
Die meisten sind tatsächlich lächerlich. Es wäre wohl schön, eine TV-Figur sein zu können, nur für den Tag der Geburt: 5 Minuten leicht schwitzen, einmal laut fluchen, schwupps, ist es da. *lol* Und das Kind ist gleich mal 2 Monate alt und schon frisch gebadet, wenn's rauskommt. prima.

Ich habe mich doch sehr gewundert, wie so ein fast ganz neues Kind aussieht. Trotz gebadet und allem, sieht ein 3 Tage altes Kind doch für Ahnungslose doch irgendwie trollig und zerknautscht aus. Und gar nicht lebensfähig...
 
Zuletzt bearbeitet:
Würfelchen schrieb:
Die Schmerzen müssen absolute Hölle sein, ABER es gibt einen Mechanismus in der Psyche der Frau, der dafür sorgt, daß der Geburtsschmerz unmittelbar danach vergessen... nein, das ist das falsche Wort... weggeschoben... wird. D.h. die Frau kann sich zwar gut an alles erinnern, auch daß es wehtat und wie genau es wehtat, aber fast ein wenig so, als wenn es jemand anders erlebt hätte.
Das kann ich so unterschreiben.
Es gibt für mich nur einen Schmerz, der mit dem Geburtsschmerz vergleichbar ist. Koliken... Wer schon mal eine hatte, weiss annähernd, wie es sich anfühlt.
Oder Zahnschmerzen... richtige Zahnschmerzen. Dürfte wohl halbwegs die gleiche Stärke haben.

Wenn Frauen einen Kaiserschnitt machen lassen, ohne daß zwingende Gründe dafür vorliegen, sind IMHO nicht genügend vorbereitet.
In alten Kulturen wurde viel mit der Frau unternommen, sie wurde von älteren Frauen unter die Fittiche genommen, ihre Ängste wurden beruhigt, ihre Vorfreude gesteigert, ihre Fragen beantwortet.
Ich habe den Eindruck, heutzutage ist eine Frau ziemlich alleine damit. Sie kann mit völlig Fremden in eine Vorbereitungsgruppe gehen, aber ich weiß nicht, ob das reicht.
Noch dazu, daß Frauen das biologische Idealalter fürs erste Kind meist verdoppelt haben, wenn sie sich dazu entschließen. Das erschwert die Sache erheblich.
Ich glaube aber schon, daß es mittlerweile viel geändert hat. Die Frau ist mittlerweile, was das Kinderkriegen betrifft,nicht mehr alleingelassen. Es wird genau auf das gehört, was die Frau sagt, will und denkt. Vorausgesetzt, man sucht sich das richtige Krankenhaus/ Geburtshaus aus.
Man hat seine eigene Hebamme, wenn man will. Sie begleitet die Frau die ganze Schwangerschaft über und betreut sie während und auch noch Wochen nach der Geburt.
Das gab es vor 10, 15 Jahren noch nicht. Oder es war nicht sehr weit verbreitet oder wurde von der Krankenkasse nicht übernommen (oder aber ich war nicht richtig informiert^^).

Mal ein kleiner TV-Tipp: morgens 10.00 Uhr, RTL: Mein Baby
Das ist schon sehr realistisch
 
Ehe ich mich aufschneiden lasse, muss schon viel passieren :sad:
Dem würde ich nur zustimmen, wenn es die Ärzte für Notwendig halten.

Wenn es bei manchen Frauen, wegen Körperbau etc. auf natürlich Weg nicht funktioniert, sehe ich das auch noch ein.
Aber aus Angst um die Figur etc. ist krank :crazy
Claudia Schiffer und Victoria Beckham sollen ihr Kind ja auch zu einem Wunschtermin per Kaiserschnitt bekommen haben ^^
Das ist noch ne kranke Steigerung!!!
 
Nomi schrieb:
Claudia Schiffer und Victoria Beckham sollen ihr Kind ja auch zu einem Wunschtermin per Kaiserschnitt bekommen haben ^^
Die Beckham hat alle ihre Kinder auf diesem Wege zur Welt gebracht. Mir scheint es langsam, als wäre es in der Promiwelt unschicklich, sein Kind auf natürlichem Wege und zur gegebenen Zeit auf die Welt zu bringen. Nicht nur, daß es vielleicht die Figur "ruinieren" könnte. Es könnte ja auch sein, daß es nicht in den Terminkalender paßt.
 
Grundsätzlich:
Egal für welche Art von Geburt eine Frau sich entscheidet, sie hat ihre Gründe. Wenn sie einen Kaiserschnitt vorzieht, dann wird sie sich das überlegt haben. Woher auch immer ihre Motivation dafür kommt, sie muss ernst genommen werden. Ob ihre Entscheidung in den Augen Außenstehender gerechtfertigt ist (Planbarkeit des Geburtstermins ist z.B. sehr umstritten), spielt nur dann eine Rolle, wenn solche Außenstehende versuchen, sie unter Druck zu setzen. Eine Frau, die Angst vor der Geburt hat, hat ein höheres Risiko für Geburtskomplikationen. Solch einer Frau dann auch noch vorzuwerfen, sie sei feige, wenn sie sich einen Kaiserschnitt wünscht, ist kontraproduktiv.

Gegenbeispiel: Frauen, die eine Hausgeburt planen, ernten oft verständnislose Kommentare und werden als verantwortungslos dargestellt. Dabei haben auch sie ihre Gründe für die Wahl des Geburtsortes, meistens steht der Wunsch, sich in einer vertrauten Umgebung geborgen zu fühlen, ganz oben.

Würdet ihr eine Frau als tapfer bezeichnen, wenn sie sich ganz dem Spiel der Natur überlässt und z.B. ganz alleine ohne Unterstützung ihr Kind zu Welt bringt und dabei riskiert, dass medizinische Hilfe im Ernstfall zu spät kommt? Ich nicht.

Es ist wirklich an der Zeit, dass den werdenden Müttern die Wahlfreiheit überlassen wird mit umfassender Beratung ohne Druck und Miesmacherei.

Bei der steigenden Zahl der Kaiserschnitte spielen auch Faktoren wie die Kosten für das Krankenhaus mit rein. Ein Kaiserschnitt ist schneller erledigt als eine normale Geburt, wird aber mit mehr Geld honoriert, also ein gutes Geschäft für die Klinik. Teils ist das Personal auch ungeduldig und holt ein Kind, weil die Geburt nicht so schnell voranschreitet, wie es im Lehrbuch steht.

Ohne Notwendigkeit würde ich mich nicht dafür entscheiden, mein Kind per Kaiserschnitt zu entbinden. Ich habe großes Vertrauen, dass mein Körper mit der Aufgabe zurecht kommt, hat ja schon einmal prima geklappt. Aber von mir auf andere zu schließen und über sie zu urteilen wäre ungerecht.
 
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