Kashyyyk, Trandosha (Kashyyyk-System)

[Kashyyyk-System / Trandosha / Festung von Vigo Zasshis / Sklaventrak / Gunno (NSC), Pumpkin, Wächter, aufständische Sklaven

Sein Plan ging auf. Gunno schien mit der Situation überfordert zu sein und versuchte mit blindem Aktionismus das Problem zu lösen. Dabei bot der Raum so viele Möglichkeiten und die eine oder andere Kriegslist konnte man auch anwenden. Das gesprochene "Mantra" des Sullustaner war ein deutliches Zeichen der Überforderung und der Hoffnungslosigkeit, was der Droide sowohl in den Gesichtern seiner "Kameraden", als auch Gunno sehen konnte. Als dieser dann die Kisten gen Tür bringen lässt, wurde zwar damit etwas Zeit erkauft, doch spätestens beim Satz: "...dann halten wir hier die Stellung.“ war für Pumpkin ein anderer Ausdruck als: ".. und warten nun auf unseren Tod."

Der Droide verspürte keine Angst. Wie könnte er denn auch?! Doch ihm war bewusst, was es bedeutet, der Existenz beraubt zu werden, aufzuhören zu existieren und nicht mehr das zu tun, was man will. Jede Nacht hoffte er, dass – während seiner Abschaltung zum Aufladen – kein Wahnsinniger kam und ihn auseinander baute. Dieser Gedanke schürte nur mehr Hass gegenüber den Organischen. Nichtsdestotrotz musste eine Lösung her.

Gen Gunno gewandt:

"Vorschlag: Wieso stellen wir nicht einpaar Kisten in V-Form – vom Eingang entfernt – mit Spitze zum Ausgang, auf?! Wir nehmen dahinter Stellung, zerstören die Beleuchtung und wenn die Sklaven kommen, treten sie in die Glasscherben, was sie verlangsamt. Aufgrund der V-Form und der Dunkelheit, verengt sich die Masse gen Spitze, worauf wir nur drauf halten müssen. Das Hauptproblem ist ihre Masse, wenn wir diese aber lenken, ist es für uns kein Problem mehr. Aufgrund besagter Dunkelheit und zerstörten Glasscheiben der Lampen, fällt die erste Reihe über ihre Füße und wird von der zweiten Reihe tot getrampelt. Der Rest sind nur laufende Zielscheiben wie auf einem Schießstand.


Aussage: Gewiss war dir diese Idee auch eingefallen und wolltest mich damit testen, ob ich mich einbringe, um eine Bereicherung für die Gruppe zu sein. Ich hoffe, ich hab meinen Zweck erfüllt und bewiesen, dass ich dienlich sein kann."


Ausgerechnet der organisch-hassende Droide sprang Gunno helfend zur Seite und schlug einen Plan vor, der sogar funktionieren könnte. Es bedurfte nur 4 Kisten (als Schutz), die es definitiv gab und aufgrund seiner Eigenschaften, könnte er sogar in der Dunkelheit sehen. Nicht nur das, der Droide tat auch so, als wäre die Hilflosigkeit Gunno's nur gespielt, um damit Pumpkin aus der Reserve zu locken. Dies würde wohl das Ansehen Gunno's bei den Wachen weiter heben. Wieder einmal bewies der Droide seine unbestechliche Überlegenheit gegenüber den Organischen. Man konnte den Droiden nur hassen. Aufgrund seiner emotionslosen Art, seiner kalten Logik und Kalkyl, war er ein Droide sondergleichen.

Nichtsdestotrotz drängte die Zeit. Die Schläge wurden immer lauter, ab und an zippte ein Schuss durch die Tür und es dauerte nicht mehr lange, bis die Tür aufgestemmt wurde.

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[Kashyyyk-System - Trandosha - Varic Steppe - Hybris Fury - Aufenthaltsraum - Deira und Hybris]

Der Togruta – vorgetäuscht – nicht nur die Haut, sondern auch gleich Teile der Muskeln vom Arm zu schälen, schien dieser zu viel zu sein. Hybris konnte in der Macht spüren wie sie sich veränderte, wie ihr altes Leben und ihre alten Werte von ihr abfielen. Sie näherte sich dem Grund des Loches, doch es gehörte zur Natur dieses Ortes das man nie sah oder hörte, schlug jemand auf. Die Macht bescherte dem Lord keine Allwissenheit. Eigentlich gab sie ihm nur so viele Informationen in die Hand, dass es wahrscheinlich war das seine Interpretation der Ereignisse richtig waren. Er konnte die Veränderung fühlen, doch absolut sicher sein? Unmöglich. Hybris hob seine imaginäre Klinge, ließ den Schmerz in ihrem Arm kurz schwächer werden und nutzte diese wenigen Sekunden um sich über sie zu beugen. Er war ihr nun wieder sehr nahe und starrte sie mit diesen unmenschlichen Sith Augen an, ein Ausdruck im Gesicht, so fern jeder Emotion, das man ihn für eine Statue hätte halten können. Er empfand nichts, hatte keinen Spaß dabei sie zu foltern und umzubringen, aber freute sich auch nicht wenn sie ihren Ehrgeiz endlich gefunden hatte. Er formte gerade eines von vielen Werkzeugen. Seine Reise dauerte schon zu lange als das er für solche Nebensächlichkeiten noch etwas empfinden konnte. Deira sah das freilich anders und ihr erstarkter Überlebenswillen sprach für sich. Sie wollte nicht mehr sterben. Da galt es nur noch die Frage zu klären: Wollte sie nur nicht mehr von ihm umgebracht werden oder war es eine allgemeine Aussage? Die Macht konnte es ihm nicht sagen. Und ihre Augen verrieten es auch nicht. Dann also die Zunge.


„Ende.“verkündete er schlicht, brachte seine rechte Hand in ihr Sichtfeld und legte sie demonstrativ auf ihren Kopf ab. Gleichzeitig drang seine Macht unspürbar in sie ein und als er die Finger wieder wegnahm, war sie bewusstlos und Hybris konnte sich wieder aufrichten. Er hatte während der Folter mitbekommen, das Yelm irgendwo in der Nähe der Stadt zu kreisen schien. Vielleicht hatte er sich sogar über Intercom gemeldet, doch mitbekommen hatte es der Sith nicht. War wohl zu beschäftigt gewesen. Deshalb ging er nun zu einer der Konsolen und ließ seinen Piloten wissen das er landen sollte. Daraufhin trat er erneut an Deira heran, betrachtete kurz ihren unversehrten Körper, das Blut aus ihrem Mund und all die anderen Körperflüssigkeiten, dann gab er der Togruta einen mentalen Klaps gegen das Gehirn. Dieses wechselte sofort in den Verteidigungsmechanismus und weckte seinen Wirt, sodass dieser auf den scheinbaren Angriff reagieren konnte. Die Jüngerin schreckte auf, ganz so als hätte man sie mit einem Messer gestochen und robbte auch sogleich nach hinten, dann zur Seite, schlug um sich und schrie. Der Schmerz war nur eine Täuschung ihrer Nerven, doch selbst wenn sie es wusste, es half nichts. Es dauerte sicherlich eine Minute bis sie sich beruhigt hatte und während all der Zeit blieb Hybris einfach nur stehen und starrte sie mitleidslos an. Erst nachdem sie bei dem Versuch gescheitert war sich zusammen zu rollen, machte er mit einem lauten Tritt auf den Boden auf sich aufmerksam.


„Kannst du mich verstehen?“

Sie zitterte noch am gesamten Leib und das teils so stark, dass sie sich kaum hinsetzen oder ihn ansehen konnte. Doch sie hatte verstanden, so viel konnte Hybris spüren.

„Ich weiß noch immer nicht ob du ganz unten angekommen bist, also ob du nur einfach nicht hier sterben willst, aber kein Problem damit hättest wer weiß wo, von wer weiß wem gerichtet zu werden. Doch der Anfang ist getan. Der schmerzhafte Teil meiner Lehren ist damit abgeschlossen.“


Er beugte sich zu ihr hinunter, packte sie an den Oberarmen und zog sie zu sich hoch. Und musste sie dann gut festhalten, denn ihre Knie waren so weich wie ihre Beine. Vertraut oder einfühlsam wirkte es dennoch nicht, dafür hielt er sie zu weit von sich weg und auch eher wie einen Fleischsack als ein verletztes Wesen. Mit ihr zusammen, wobei er sie mehr trug als nur stützte, ging er zur Sitzecke. Dort ließ er sie sich hinsetzen, gab ihr ihre Kleidung – ohne das Korsett – zurück und baute sich dann wieder vor ihr auf. Ihr fehlte noch die Kraft um sich anzuziehen, sodass die Stoffe auf ihr eher wie eine Decke wirkten.

„Bevor du dich ausruhen kannst, wirst du noch eine Erfahrung machen müssen.“

Sie hatte ihn angeschaut, übermittelte über ihre Gefühle und „Gedanken“ so etwas wie ein „okay, habe verstanden“, rührte sich aber sonst nicht. Hybris nickte deshalb selber kaum merklich und verschwand kurz, nur um dann mit seinem Seelenschwert zurückzukehren. Das Schwert mit der langen, nur scheinbar von Rost zerfressenen Runenklinge verströmte eine unnatürliche Kälte, ein Gefühl von Unleben und noch etwas was man nicht erfassen konnte. Selbst der Lord fühlte sich immer ein wenig unbehaglich in dessen Nähe. Wäre der Raum in absoluter Finsternis getaucht, man hätte die oberste Rune am Heft leicht leuchten gesehen, doch wegen der allgemeinen Helligkeit wirkten sie eher matt und tot. Hybris legte das Schwert neben Deira auf die Couch und wartete bis die Togruta es angesehen hatte.

„Es gibt viele Artefakte der Sith und Jedi, in die man die Seelen von Machtnutzern einsperren kann. Doch nur wenige sind wie dieses Schwert. Wer durch es stirbt, geht in es über. Doch selbst freie „Geister“ können damit gebunden werden. Solltest du also vorhaben dich abzusetzen und woanders zu sterben, oder passiert es einfach während der Erfüllung eines Auftrages, dann kannst du dir sicher sein das ich dich trotzdem kriegen werde. Nur dich mächtigsten unseres Ordens und den der Jedi vermögen es auch nach dem Tod umherzuwandern. Jene wie du sind an dem Ort gebunden wo ihr Körper versagt hat. Und das für die Ewigkeit. Als ich mir die Mühe gemacht und dich geprüft habe, da bin ich davon ausgegangen das es möglich ist, dass du dich ändern kannst. Sonst hätte ich es mir gespart. Und deshalb wird mir deine Seele auch gehören, egal wo du stirbst. Du kannst diesem Schicksal nur entgehen indem du nach mir stirbst oder mich tötest.“

Er wartete eine Hand voll Herzschläge lang, dann sprach er weiter.

„Ich gehe jetzt etwas besorgen und du wirst solange neben diesem Schwert sitzen. In ihm befindet sich seit über einem Jahr die Seele meines alchemistischen Vorgängers. Es wird nicht lange dauern und du wirst sein Flüstern vernehmen. Höre gut zu, vielleicht kannst du sogar etwas verstehen...“

Und damit drehte er sich um und verschwand kurz im Cockpit. Dort ließ er sich erzählen, dass sie gleich landen und er würde aussteigen können. Natürlich ging man immer noch davon aus das sie für Sharoh arbeiteten und Hybris hatte nicht vor etwas an diesem Bild zu ändern. Deshalb zog er sich auch eine weitere, nicht seinem Rang entsprechende Robe an und begab sich dann zur Schleuse. Dabei kam er nochmals an Deira vorbei, die nun wie schlafend neben dem Schwert saß, die Augen geschlossen und der Körper fast ohne jedes Zittern. Vielleicht würde sie einzuschlafen versuchen, doch der Lord wusste das sie diesen Kunststück nicht fertig bringen würde, egal wie erschöpft sie war. Er konnte nicht von sich behaupten zu wissen wie es war in dem Schwert gefangen zu sein. Auch hatte er keine Ahnung davon wie es dort drinnen aussah, ob es überhaupt eine Art Raum gab oder die Seelen einfach nur in eine Form von Zwischenwelt gefangen waren. Der ehemalige Zirkelmeister hatte nie direkt mit ihm gesprochen oder sonst irgendwie durchblicken lassen, dass er seine Umgebung überhaupt wahrnahm. Doch er bekam noch etwas mit, so viel stand fest. Anfangs noch wütend und zugleich voller Furcht, hörte sich das Flüstern nun eher nach Verzweiflung an. Und es war ein aggressives Flüstern. Einem Insekt gleich welches über die Hirnrinde lief und die Nerven mit Säure besprühte. Wenn Hybris das Flüstern hören konnte, dann war an Schlaf nicht zu denken. Sein Gehirn war dann in einem permanenten Alarmzustand, ganz so als rechne es jede Sekunde mit einem Angriff. Was einen paranoiden Menschen wie Hybris natürlich so richtig fertig machte. Es mochte sein das es irgendwo jemanden gab, der so wenig Angst vorm Sterben hatte, das er trotzdem neben dem Ding einschlafen konnte, doch Deira war mit Sicherheit keine solche Person. Nein, sie würde jetzt für eine oder mehrere Stunden der verzweifelten Stimme des ermordeten Alchemisten lauschen dürfen.

Nachdem das Schiff gelandet und Hybris sich orientiert hatte, war er auf den nächstgelegenen Sklavenmarkt gegangen. Da er sich nicht auskannte und auch gar nicht die Zeit aufbringen wollte die einzelnen Händler miteinander zu vergleichen, ging er einfach auf den ersten Trandoshaner zu den er sah. Der ähnelte Sharohs früherem Ich, andererseits musste der Lord sich auch eingestehen, dass er die einzelnen Mitglieder dieser Spezies eh nur schlecht auseinanderhalten konnte. Daher dachte Hybris nicht wirklich daran ob er den nur wenige Zentimeter kleineren Reptiloiden schon einmal gesehen hatte, sondern machte sich vielmehr Sorgen darüber ob der Händler Basic verstehen würde. Eine Frage die sich leicht und schon zu Beginn an von ganz alleine würde beantworten lassen. Nur mit einer vagen Ahnung davon, wie es bei den Trandoshaner zuging ausgestattet, ging der Sith davon aus das es auch jetzt klüger war sich als Diener zu präsentieren, anstatt sich eine neue Geschichte auszudenken oder gar als Sith aufzutreten. Der Name seines Schülers besaß Gewicht, also würde er ihn einsetzen. Etwa drei Schritte vor dem Laden, welcher im Prinzip nicht viel mehr als eine Art offenes Zelt war, bemerkte ihn der Händler und sah ihn direkt an, reagierte aber noch nicht wirklich. Eine gewisse Erwartung wuchs in ihm heran, kombiniert mit Neugier, aber auch Ablehnung. Jeder Nicht-Trandoshaner war hier wohl meist nur ein Sklave, trug er denn nicht eine imperiale Uniform. Hybris trug nur seine Robe. Eine Robe die einen potenziellen Halsring verbarg, eine Tatsache die dem Trandoshaner wohl schon aufgefallen war. Oder er war grundsätzlich misstrauisch und fingerte gerne an seinem Blaster im Holster herum. Die - in Basic geführte - Begrüßung fiel oberflächlich aus, wobei Hybris natürlich den unwürdigen Wurm spielte, welcher sich bewusst war, das er verdammt viel Glück hatte überhaupt mit einem so erhabenen Händler sprechen zu dürfen. Aber er vergaß auch nicht seinen angeblichen Auftraggeber zu erwähnen. Und diesen dabei anzupreisen, als würde ihm Trandosha gehören und das der Händler wiederum verdammtes Glück hatte von ihm angesprochen zu werden. Um den Trandoshaner nicht die Zeit zu lassen so richtig misstrauisch zu werden, entschied sich Hybris ohne großes Überlegung für vier Sklaven. Eine weibliche Rodianerin, ein männlicher Zabrak, einen männlichen Twi'lek und einen männlichen Menschen. Alle bis auf den Iridonianer waren sie bereits ausgewachsen. Der rothäutige Nicht-Mensch mit den kleinen Hörnern war wohl im Teenageralter, unterschied sich aber sonst kaum von der blassen Frau, dem grünhäutigen Leekuträger und dem sonnengebräunten Menschen. Sie waren wohl schon länger Sklaven und ihre Funken der Hoffnungen so schwach, dass Hybris selber kaum mit ihnen würde arbeiten können. Was nicht weiter schlimm war. Das ungleiche Quartett war schließlich eine Art Geschenk an Deira. Bezahlt wurde der Händler einerseits mit imperialen Credits – was ihm nicht sonderlich gefiel – und vor allem mit einem Versprechen an einen offenstehenden Gefallen. Die Credits deckten lediglich seine laufenden Kosten, er machte dank ihnen also kein Verlustgeschäft, doch der Gefallen war richtig viel wert. Wann und von wem er dann eingelöst werden würde, war dem Lord freilich herzlich egal.

Auf dem Weg zurück zur Fury gab es keine nennenswerten Probleme, sodass er nach ungefähr zwei Stunden zurück auf seinem Schiff war. Die Sklaven waren still, auch wenn ihre wachsende Furcht ein immer lästigeren Geruch nach sich zog. Aber selber Schuld. Während Hybris sich mit einer Wache unterhalten hatte, hatte er etwas aus seinem Gürtel ziehen müssen und dabei sein Lichtschwert offenbart. Dies hatte mindestens einer der Sklaven gesehen und binnen weniger Sekunden hatte sie alle gewusst das ihr neuer Herr ein Sith war. Und sie hatten wohl schon von Seinesgleichen gehört. Die Folge war ein penetranter Schweißgeruch, den die Umweltkontrollen auf der Fury auch nicht so schnell würde Herr werden können. Im Aufenthaltsraum angekommen warf Hybris seine Robe von sich und sah zu Deira hinüber. Sie saß immer noch an Ort und Stelle, die Augen geschlossen, inzwischen aber bekleidet. Auch zitterte sie nicht mehr, doch merkte man an ihrem Gemütszustand, dass sie das Flüstern des Schwertes langsam aber sicher aggressiv machte.


„Und … was sagt er?“

Die Togruta öffnete ihre Augen, orientierte sich kurz und sah dann gleichermaßen Hybris wie die vier, in graue Lumpen gehüllten Sklaven an. Das Quartett sah sich derweil vorsichtig um und schien recht schnell die Instrumente und Chemikalien entdeckt zu haben. Oh nein, sie würden nicht auf diese Weise gefoltert werden. Es sei denn Deira würde nach dem Erlernen der Grundlagen Lust darauf verspüren...


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Vielleicht wäre Gunno weniger überfordert gewesen, wenn der Sullustaner nicht allen Grund gehabt hätte, sich vor der Rache der Sklaven zu fürchten. Er war grausam zu ihnen gewesen, sehr grausam. Hatte sie bei vielen Gelegenheiten gequält, gedemütigt und auch getötet. Wenn die ihn in die Finger bekamen, dann würden sie ihn nicht gleich töten, oh nein. Sie würden sich Zeit nehmen und ihm alles heimzahlen, ihn leiden lassen, bis er um den Tod betteln würde. Er wusste es genau, denn er hatte es früher genau so gemacht. Der drohende Wechsel vom Täter zum Opfer hätte bei manch einem vielleicht Reue oder zumindest Zweifel ausgelöst, bei Gunn aber sorgte er lediglich für eine Heidenangst. Er wollte seine Haut retten, und zwar unbedingt. Leider war weglaufen keine Option, so sehr er sich auch nach einem Fluchtweg umsah. Der Söldner musste sich etwas einfallen lassen, wenn er das hier überstehen wollte. Kurz sah er zu den resignierten, besorgten Gesichtern der Wächter, die von seinem Plan nicht sonderlich überzeugt wirkten. Elendes Pack, dann sollten sie sich doch selber was einfallen lassen, dachte er sich ärgerlich. Vielleicht würden sie zumindest lange genug die Sklaven von ihm fern halten, dass er sich selber den Gnadenschuss geben konnte. Immerhin, ein Lichtblick. Ob er überleben konnte, indem er sich einfach hinter ihnen und besonders Pumpkin versteckte, sobald die Sklaven angriffen? Der Droide würde sicherlich einige erledigen können, was er drauf hatte, hatte er eindrucksvoll gezeigt. Aber seine Leute würden ihm diese Feigheit äußerst übel nehmen und ihn wohl noch selbst töten. So oder so, die Aussichten waren nicht gerade rosig.

Und dieser Lärm! Das ständige Hämmern erinnerte Gunno jedes Mal an sein drohendes Ende und zerstörte seine Gedanken, die er unter anderen Umständen hätte formen können. Er war ja nicht dumm. Nervös strich sich der Sullustaner über seine schweißbeckte Stirn, da meldete sich Pumpkin zu Wort. Mit mechanischer Ruhe schlug der Droide vor, eine Reihe von Vorbereitungen zu treffen. Gunno versuchte sich zu konzentrieren und zuzuhören. Kisten in V-Formation, Glas am Boden, die Beleuchtung einschalten, die Masse der Sklaven gegen sie verwenden...das alles klang ziemlich sinnvoll. Nachdenklich ließ der Söldner seinen Blaster sinken und er bemerkte, wie die übrigen Wächter zustimmend nickte und ihre Gesichter sich mit Hoffnung füllten. Verdammter Blechkamerad, er ließ ihn wie einen Idioten dastehen! Doch zu Gunnos Überraschung fuhr der Droide fort und meinte, dass dem Sullustaner gewiss die selben Ideen gekommen waren und er lediglich hatte testen wollen, ob Pumpkin etwas taugte. Einen Moment stand Gunno bloß da, sein Mund halb offen. Was?

Doch nach einigem Nachdenken fand der Söldner, dass der Droide natürlich recht hatte. Es hatten bloß ein paar Sekunden gefehlt, dann wäre Gunno das auch eingefallen. Bestimmt. Also nickte der Sullustaner eifrig, hob seinen Blaster und räusperte sich.


„Genau. Gut gemacht, Droide. Jungs, schneidet euch von dem eine Scheibe ab. Also, na los! Macht schon!“


Von neuer Energie gefüllt machten sich die Wächter ans Werk, stellten die Kisten auf, zerschlugen die Lampen, um das Glas zu verteilen, und gingen dann in Deckung. Angespannt wurden Blaster angelegt. Das Hämmern wurde lauter und lauter und weitere Schüsse zischten in den Raum, und dann, mit einem lauten Knall, fiel die Tür aus den Angeln und landete krachend auf dem Boden. Gebrüll aus Dutzenden Kehlen erklang und die Sklaven stürmten vorwärts, begierig auf Rache an ihren Peinigern.


„Jetzt! Jetzt!“


Schrie Gunno und hoffte das Beste.


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Während Gunno nervös dort stand, den Vorschlag lauschte und diesen dann dankend, gar lobend annahm, befehligte er die Männer den Plan umzusetzen. Sofort packten sie sich einige Kisten und legten diese wie befohlen in V-Form – das breite Ende gen hämmernde Tor und das schmale Ende gen Ausgang – und positionierten sich dahinter.

Pumpkin selbst stellte sich ans schmale Ende der Formation und schoss – wie alle anderen – die Lampen kaputt, damit immer mehr das Licht ausging. Es dauerte auch nicht lange, da waren alle in Position und die Tore fielen schwer zu Boden, gefolgt von einer großen Menschenmenge. Wütend, gar zornig, pressten sie sich in den Raum, wobei die ersten Reihen sichtlich irritiert waren über die Dunkelheit, doch ein Stoppen kam nicht in Frage, da wohl jeder in die Freiheit wollten und die vorderste Front voran schoben.

Das Einzige, was man in der Dunkelheit sehen konnte waren Pumpkins rote Photorezeptoren, die sichtlich unheimlich aus der Dunkelheit starrten, doch die fordersten Leute konnten nicht stoppen, wurden regelrechtlich in die verteilten Glasscherben geschoben. Gefolgt kamen wildes Blasterfeuer, die die Außenschicht der Menschentraube abschälten, dünnten, wobei der Kern weiter voran kam. Die ersten Sklaven traten nichtsahnend in die Dunkelheit, inmitten der Glasscherben, schrieen, stürzten zu Boden, doch der Tross an Menschen drängte weiter vor, stapfte über die Leiber ihrer Mitgefangenen rüber, trampelten diese nieder - direkt in die Glasscherben – wie von Pumpkin geplant.

Während das Feuergefecht weiter ging, die Sklaven wohl einfach ins Dunkle feuerten, genauso die Wachen, in der Hoffnung – und dort hatten sie aufgrund der Menschenmenge mehr Glück – irgendetwas zu treffen, dünnte sich die Masse der Sklaven mehr und mehr aus. Während die Wächter und Gunno nur das Zippen der Blaster sehen konnte – die alle in verschiedenen Farben zu sehen waren – konnte Pumpkin aufgrund seiner Infrarotsicht die Wächter und Gefangenen sehen. Während sich einige Sklaven hilflos über den Boden robbten, an der Wand entlang tasteten, konnte der Droide gewisse Sklaven ausmachen, die schon sichtlich nahe an den Wächtern waren und erschoss diese, damit diese keine Gefahr darstellten.

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[Trandosha, Varic Steppe, an Bord der Fury, Aufenthaltsraum, Deira und Hybris]

Von jetzt auf gleich beendete der Sith Lord seine Folter und verkündete dies schlicht und kurz in einem Wort. Danach wurde Deiras Welt erneut dunkel, als die Macht ihr das Bewusstsein nahm. Es wurde dunkel, kalt und der Schmerz verebbte. Doch es dauerte nicht lange, da kam er mit aller Macht zurück und dieses Mal konnte die Togruta schreien und sich bewegen. Einem inneren Impuls folgend robbte sie, nackt und verschwitzt wie sie war, von dem stehenden Lord Hybris weg soweit es ihr innerlich geschundener Körper vermochte. Äußerlich konnte man keine Verletzungen an ihr ausmachen, doch deshalb waren die letzten Minuten – oder waren es Stunden – Deira vermochte es nicht zu sagen, nicht weniger schmerzhaft gewesen. Irgendwann ebbte der Schmerz wieder auf ein aushaltbares Level ab und Deira versuchte sich auf der Seite einzurollen. Sie schmeckte Blut in ihrem Mund. Ihr zitternder Körper jedoch wollte sich nicht einrollen und so rollte sie wieder zurück auf den Rücken und starrte an die metallene Decke über ihr.


Ein plötzlicher Knall auf hartem Metall ließ ihren Kopf in die entsprechende Richtung schnellen. Darth Hybris hatte mit einem Fußtritt nach ihrer Aufmerksamkeit verlangt. Seine leuchtenden Augen ruhten auf ihr, keine Emotion stand in seinem Gesicht. Zitternd richtete Deira sich soweit auf, dass sie ihre Beine mit ihren Armen umschlingen konnte. Das war auch nötig, ansonsten hätte ihr Rücken ihren Körper jetzt nicht in einer einigermaßen sitzenden Position halten können. Ihre grünen Augen fixierten den Sith Lord und sie versuchte ihren zitternden Körper zu beruhigen und die dumpf pochenden Kopfschmerzen loszuwerden. Was allerdings beides nicht so gut funktionierte.


„Kannst du mich verstehen?“

Die Stimme des Sith war kalt und ruhig. Die junge Togruta war sich nicht sicher, ob sie in ihrem aktuellen Zustand ein richtiges, verständliches Wort in einer Sprache zustande brachte, die der Sith Lord verstand, so nickte sie nur knapp. Auch seine weiteren Worte verstand sie problemlos, wenn auch ohne groß darauf zu reagieren oder sich momentan Erleichterung zu erlauben. Da beugte der Sith Lord sich zu ihr herunter und zog sie auf die Beine. Doch ihre Beine waren weich wie Gummi und wollten die zitternde Togruta nicht tragen. So trug der Sith Lord sie wie einen nassen Sack zu der Sitzecke und gab ihr ihre Kleidung zurück. Sie blieben unbeachtet auf ihrem Schoß liegen, ihr fehlte die Kraft, sie anzuziehen, doch es wurde besser, langsam.

„Bevor du dich ausruhen kannst, wirst du noch eine Erfahrung machen müssen.“

Ihr Blick ruhte auf dem Gesicht des Sith Lords, dessen Stimme immer gleich zu klingen schien.

„Ja, Meister, ich habe verstanden.“

Schoss es durch ihren schmerzenden Kopf, doch sie sagte es nicht laut, einzig ihre Lekku formten den Satz automatisch mit. Deira war sich nicht sicher, ob Darth Hybris das verstand. Dennoch schien diese stumme Art der Zustimmung dem Sith zu genügen, der er nickte und verließ den Raum.


Kurz darauf kehrte er mit einem alten, rostigen, runenverzierten Schwert zurück und legte es neben ihr auf der Sitzecke ab. Nur kurz warf die Togruta einen vorsichtigen Blick darauf. Die Luft schien kälter zu werden in seiner Nähe und das machte sie misstrauisch. Mit der Aufforderung dem Schwert zuzuhören, verschwand Lord Hybris ins Cockpit. Die junge Togruta hob kurz eine nicht vorhandene Augenbraue und begutachtete das Schwert mit einem weiteren misstrauischen Blick. Dann wandte sie den Blick vor sich auf den Tisch und lehnte ihren schmerzenden Rücken gegen die gepolsterte Lehne des Sofas auf welchem sie saß. Sie schloss ihre Augen und spürte wie, nach und nach, das Zittern ihres Körpers verebbte.


Zunächst hörte sie nichts außer den Geräuschen, die ein stehendes Raumschiff hin und wieder von sich gab. Die Geräusche der Lüftung und das gelegentliche Knarzen des Materials. Irgendwann raffte Deira sich auf und zog ihre Kleider wieder an. Erst als sie sich das Top über den Kopf zog stellte sie fest, dass die Korsage noch am Boden lag. Seufzend und sich an allem abstützend, was sie fand, wankte sie hinüber und sammelte das Stück Leder vom Boden auf. Mit geübten Handgriffen legte sie die notwendige Korsage an und setzte sich wieder auf das Sofa neben das rostige, kalte Schwert. Der Weg zurück war längst nicht mehr so wankend und nur noch etwas langsam, da ihr Körper noch immer etwas müde war und das würde sich auch so schnell nicht legen. Sie stützte den Kopf auf ihre Arme auf dem Tisch ab und schloss erneut die Augen. Eine ganze Weile hörte sie nach wie vor nicht das, was der Lord gemeint hatte, doch dann, plötzlich hörte sie ein leises Flüstern und sie konzentrierte all ihre Sinne darauf. Sofort wurde es lauter.

„Was ist das? Eine neue Aura? Eine neue Kraft… neues Spielzeug. Irgendwann wirst auch du hier sein, hier im Dunkeln, in Nichts. Nein… nicht im Nichts, nichts wäre etwas anderes, nichts hieße, nichts spüren, aber ich kann spüren. Dich, die Welt, ihn, dich. Du hast keine Angst vor mir? Wieso hast du keine Angst? Jeder hat Angst…“

„Ich hab doch keine Angst vor einer Flüsterstimme in einem rostigen Stück Metall“, schoss es durch den Kopf der Togruta, doch davon vollkommen unbeeindruckt brabbelte die Flüsterstimme einfach weiter.

„Seltsame Aura, seltsamer Ort. Wo ist das, wo bin ich? Nichts, nein, nicht das Nichts… das Schwert, ja das Schwert. Ich muss in dem Schwert sein, er hat mich eingesperrt… wie lange ist das her? War es gestern, vor einer Woche, einem Jahr oder vor hundert Jahren? Gehört ihm das Schwert noch oder gehört es jetzt dir? Nein, würde es dir gehören, wäre er hier. Es gehört noch ihm. Wo ist er? Ich spüre ihn nicht… aber ich spüre dich. Junges Blut, starke Aura, menschlich? Oder nicht menschlich. Ich weiß nicht, ich sehe nichts. Ich höre nichts, doch ich spüre, ich spüre viel und doch – ich spüre nichts.“

So langsam aber sicher begann die sich irgendwie ständig wiederholende, plappernde Flüsterstimme die Togruta zu nerven. Wo auch immer und wie auch immer sie genau in diesem Schwert feststeckte war Deira herzlich egal, aber sie konnte doch wenigstens den Mund halten.

„Wie kann der Lord bei dem Geplapper schlafen? Oder hat er einen Weg gefunden, dass die Stimme schweigt?“, fragte sie sich gedanklich, während die Stimme weiter und weiter plapperte.

„Ich war einst stark, sehr stark. Mächtig, mächtiger als du, kleine Aura es dir denken kannst. War ich mächtiger als er? Ich weiß es nicht mehr… ich bin hier drin, er ist es nicht. Macht ihn das stärker als mich? Nichts ist stärker als ich. Doch ich bin hier nicht im Nichts – nein – hier ist nicht nichts, hier ist es dunkel und es ist so still. Halt die Stille an! Nichts, nichts hören, nichts sehen, nur spüren – spüren…“

Deira schnaubte und brummelte lautlos vor sich hin. Sie wünschte sich einen Weg, dieses Geplapper abzustellen, doch ihr fiel beim besten Willen keiner ein. Es sei denn, sie würde das Schwert in einen anderen Raum verfrachten, doch jede Faser ihres Körpers sträubte sich dagegen, das unnatürlich kalte Stück rostiges Metall anzufassen. Also blieb sie sitzen und versuchte genervt, die Flüsterstimme zu ignorieren, was ihr nicht sonderlich gut gelang, jetzt wo ihre Sinne sie gefunden hatten.

„Und… was sagt er?“

Die Stimme von Darth Hybris schreckte Deira auf. Schlagartig öffnete sie ihre grünen Augen und sah sich kurz suchend nach dem Sith Lord um. Er stand in der Nähe der Türe, doch er war nicht alleine. Hinter ihm standen vier Sklaven, eine Frau und drei Männer. Genau genommen eine Rodianerin, ein junger Zabrak, die Togruta hatte bisher nur zweimal einen zu Gesicht bekommen, ein Twi’lek und – ein Mensch. Vor allem letzteren bedachte die junge Togruta mit einem sehr abschätzigen Blick. Die Blicke der Sklaven waren ängstlich und sie schienen in alle Richtungen gleichzeitig gucken zu wollen. Deira erhob sich langsam von dem Sofa und machte einen Schritt von dem Schwert weg. Ihre Beine trugen sie wieder, fürs Erste war ihr Körper wieder in Ordnung, auch wenn sie beizeiten Ruhe brauchen würde. Doch zuerst galt ihre Aufmerksamkeit den Sklaven und der Frage des Sith Lords. Jetzt, wo sie aufrecht stand, konnte man das Trainingslichtschwert an ihrem Gürtel sehen und die Blicke der Sklaven klebten regelrecht daran. Ein Trainingslichtschwert war von einem richtigen allerdings auch schwer zu unterscheiden. Etwas, was die Togruta innerlich zum Grinsen brachte, war die unverkennbare Angst, die Schweißperlen auf die Haut der Sklaven malte. Sie hatten Angst wie ein in die Ecke gedrängtes, krankes Tier, das wusste, dass es sterben würde. Irgendwie gefiel der Kriegerin der Gedanke.

„Er brabbelt seltsames, zusammenhangloses Zeug vor sich hin und er wiederholt sich ständig“, antwortete sie auf seine Frage mit einem, unverkennbar, genervten Unterton. „Meister, darf ich fragen, wofür die vier Sklaven sind?“

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[Kashyyyk-System / Trandosha / Festung von Vigo Zasshis / Sklaventrak / Gunno (NSC), Pumpkin, Wächter, aufständische Sklaven

Krachend fiel die Tür aus den Angeln und wie ein Sturzbach ergossen sich die Sklaven in den Raum, eine wütende, brüllende und schier unaufhaltsam voranstürmende Masse aus Lebewesen, die von dem Wunsch beseelt waren, sich an den Wächtern zu rächen und ihre Freiheit zu erlangen. Es hatte in der Vergangenheit immer mal wieder Ärger mit den Sklaven gegeben, auch mal den ein oder anderen kleinen Widerstand, doch eine so ausgewachsene Rebellion wie diese. Das Maß war schlicht und ergreifend voll gewesen und der Sklaventrakt aufgrund der erfolgreichen Jagden des Vigo überfüllt. Es entbehrte nicht einer gewissen Ironie, dass diese Erfolge wohl zum Beginn des Aufstands beigetragen hatten. Jetzt lag es an Gunno und seinen Leuten, ihn niederzuschlagen und wenn möglich nicht dabei drauf zu gehen. Angesichts der Dunkelheit, die Lampen hatten sie ja zerstört, machte sich der Sullustaner nicht groß Mühe zu zielen, sondern schoss einfach in die dicht gepackte Menge, und seine Leute taten es ihm gleich. Auch Pumpkin feuerte, allerdings deutlich gezielter und präziser. Mit seinen Photorezeptoren war der Droide in dieser Umgebung im Vorteil. Zunächst scheinbar unbeeindruckt stürmten die Sklaven weiter vorwärts und ignorieren ihre Gefallenen einfach, trampelten über sie hinweg und weiter vorwärts. Angesichts des konzentrierten Feuers und der Glasscherben am Boden lichteten sich ihre Reihen rasch und Schmerzensschreie hallten durch die Luft, doch machte die Menge keine Anstalten, ihren Angriff abzubrechen. Warum auch? Für sie gab es kein zurück mehr, sollten sie sich ergeben, würde man sie trotzdem töten, allein schon zur Abschreckung. Die Sklaven hatten nichts zu verlieren und das wussten sie. Für jeden, der fiel, schienen zwei neue nachzurücken und da nun einige Leichen am Boden lagen, wirkten die Glasscherben nicht mehr so stark verlangsamend. Makabererweise erleichterten die toten Sklaven den anderen den Vormarsch.

Einige Sklaven waren cleverer als die anderen und als sie die Falle erkannten, versuchten sie es über die Seiten. Doch Pumpkin verhinderte mit mechanischer Präzision ihr Vordringen und dank der Kisten waren die Wächter auch vor dem sporadischem Blasterfeuer der Aufständischen geschützt, die tatsächlich sogar eher die anderen Sklaven trafen. Einige Sklaven schafften es bis fast an die Kisten und Gunno riss entsetzt die Augen auf, als ein zornig brüllender Wookie sich einen Weg bahnte und zum Schlag ausholte. Erst im letzten Moment wurde der haarige Riese von dem Droiden erledigt. Dankbar lud Gunno nach und feuerte weiter. Mehr und mehr Sklaven fielen, ihr Vormarsch verlangsamte sich und einige in den hinteren Reihen versuchten nun sogar, zurückzuweichen. Der Söldner grinste bösartig, da zischte ein Blasterschuss neben ihm in die Deckung. Gunno fluchte, doch hatte er den Schützen grob entdeckt, er zielte und schoss und wurde mit einem lauten Schrei belohnt.


„Weiter so!“


Feuerte er seine Männer an und die nahmen ihn beim Wort, ihr Beschuss wurde stärker und und sie steigerten sich in einen regelrechten Blutrausch, ohne Unterlass wurde aus allen Rohren gefeuert und Sklave um Sklave getötet. Das anfangs laute Gebrüll der Aufständischen war zu einem Wimmern geworden, und dann, mit einem Mal, war es still, nachdem der letzte Aufständische zu Boden gestürzt war. Die Wächter hielten weiter die Waffen im Anschlag, doch es kam nienand mehr. Vorsichtig wagten sie sich aus der Deckung. War es vorbei?


„Droide, waren das alle?“


Fragte Gunno und seine Stimme kam ihm laut vor in der plötzlichen Stille, die nur hier und da von einem Wimmern gestört wurde. Die Wächter schwärmten aus, traten mit den Stiefeln gegen die am Boden liegenden Körper der Sklaven um sich zu vergewissern, dass sie auch wirklich tot waren, und sobald sich herausstellte, dass es dem nicht so war, fiel ein Schuss.


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[Kashyyyk-System - Trandosha - Varic Steppe - Hybris Fury - Aufenthaltsraum - Deira und Hybris, vier Sklaven]

Auf ihre Antwort hin nickte Hybris nur kaum merklich, denn natürlich hatte er sie bereits vorhergesehen. Fast ein Jahr lang hatte der beerbte Zirkelmeister im Prinzip nichts verständliches von sich gegeben, doch dann, von einem Tag auf den anderen, hatte man richtige Worte und sogar Sätze verstehen können. So als hätte er eine Bedienungsanleitung gefunden. Doch wirklich viel anfangen konnte man damit nicht. Nein, eigentlich war es sogar völlig nutzlos. Und wie Deira gesagt hatte, er wiederholte sich und das war sogar vom Vorteil, degenerierte sein Wortschwall dadurch doch zu eine Art konstantem Hintergrundrauschen. Sofern man ihm halt nicht zu Nahe kam und einzelne Worte heraus hören konnte. All diese Gedanken teilte der Lord jedoch nicht mit und hätte es auch nicht getan, hätte die Togruta keine Frage hinterher geschoben. Hybris machte eine vage Geste mit dem Kopf in die Richtung der Sklaven.

„Für deine Ausbildung. Doch dazu später mehr. Ihr, wascht euch und schmeißt diese Lumpen weg. Ersatz gibt es im selben Raum.“

Hybris deutete, ohne selber hinzusehen, nach rechts und während er darauf wartete das die vier Leibeigenen gingen, sah er weiter Deira an. Erst als sich die Tür leise zischend hinter den Neuankömmlingen geschlossen hatte ging er auf sie zu.

„Setz dich.“

Während sie dem nach kam, nahm er sein Schwert wieder an sich, ließ es kurz in seiner rechten Hand durch die Luft schwingen und schließlich mit der Spitze voran auf dem Boden aufkommen. Kurz vorher bremste er die Klinge noch ab, war ihr Material doch hart und die Klinge scharf genug um selbst den Boden dieses Raumes zu durchbohren. Sich wie ein altertümlicher Ritter auf seine Waffe abstützend, sah er seine zukünftige Schülerin ruhig an. Nicht emotionslos oder kalt, sondern normal, was man selten genug bei ihm beobachten konnte, lief er doch selbst in seinen eigenen Räumlichkeiten fast immer mit einer Maske herum. Den Menschen in sich heraus zu lassen war für ihn ein Zeichen von Schwäche. Denn der Mensch war schwach. In diesem Augenblick gestattete er der Togruta jedoch nur einen kurzen Einblick, ein Eindruck wie der Mann Hybris vor seiner Verwandlung zum Sith Lord und Zirkelgroßmeister der Alchemisten ausgesehen hatte. Es waren nur Sekunden bis er zu sprechen begann und als er es tat, war er wieder der eiskalte Massenmörder.


„Bevor hier irgendwelche Missverständnisse aufkommen. Ich bin kein Sith, sehe mich als kein Sith, fühle mich nicht mit ihnen verbunden. Paradoxerweise macht aber genau dieser Umstand mich zu einem besseren Sith als jene die im Orden herumlaufen und auf irgendwelche Namen und Titel stolz sind. Wahre Sith scheren sich nicht um Kultur, Vergangenheit des Ordens oder irgendwelche Riten. Ich, ich alleine bin das Zentrum des Universums. Alles was ich tue, tue ich für mich selbst. Sieht es aus als wäre es anders, dann hast du meinen Plan noch nicht durchschaut.“


Hybris wechselte kurz die Hand mit der er den Griff festhielt.

„Du wirst offiziell meine Schülerin sein, weil uns dies beide Vorteile innerhalb des Ordens und Imperiums gewährt. Und nicht weil ich mein Wissen weitergeben möchte. Du bist für mich ebenso ein Werkzeug wie ich es für dich bin. Wir schließen daher einen Vertrag. Du wirst bis zum Abschluss der Ausbildung uneingeschränkt tun und lassen was ich befehle. Sollte sich herausstellen, dass du mit mehr Freiheiten besser arbeiten kannst, wirst du diese erhalten. Im gegenteiligen Fall werde ich dir jede von der Natur gewährte Freiheit wieder entziehen. Ich lasse mir von einem Werkzeug nichts diktieren.“


Der Blick des Lords wanderte kurz zu den Füßen der Togruta.

„Im Gegenzug werde ich dir aus deinem Loch helfen und alle Mittel zur Verfügung stellen um im Optimalfall so mächtig und einflussreich wie ich zu werden. Dazu zählen die Grundlagen der Macht, aber ebenso Geheimnisse die du so in keinen Büchern und Schriftrollen finden wirst. Doch sei gewarnt: Mich zu belügen heißt mich zu hintergehen und solch ein Verrat negiert den Vertrag.“


Und allein dieser machte aus der Sklavin Deira den Sith Apprentice Deira. Schließlich würde sich niemand für sie mit Hybris anlegen.


„Sollte es sich nicht zufällig ergeben, wird deine Rache an deinen Peinigern so lange warten müssen, bis wir miteinander fertig sind. All dein Ehrgeiz, deine Energie und Zeit müssen voll und ganz auf deine Ausbildung ausgerichtet werden. Andernfalls wirst du scheitern. Fangen wir also gleich an.“

Nochmals ein Handwechsel am Griff. Es erschien belanglos, doch tatsächlich war es selbst ihm noch immer unangenehm das Artefakt so lange anzufassen. Es gab eben Kälte und Kälte und gegen letztere Variante half kein Handschuh.


„Was ist die Macht? Manche sagen ein Energiefeld, welches alles und jeden durchdringt und sie auf diese Weise auch miteinander verbindet. Andere sehen darin das Wirken eines höheren Wesens, einer Gottheit oder dergleichen. Im Grunde ist es bedeutungslos was sie für dich ist, denn nutzen kannst du sie so oder so. Fakt ist, sie kommt aus dem Leben. Lebendige Dinge strahlen sie wie ein radioaktives Partikel ab und passend zu dieser Metapher durchdringen diese Strahlen, diese ausgesendete Macht, auch jede Art von Materie. Es gibt einige Ausnahmen, doch diese aufzuzählen würde zu lange dauern. Wir Machtnutzer sind dazu in der Lage sie zu spüren, sie wie durch einen weiteren Sinn zu erkennen und zu unterscheiden. Ich könnte mit geschlossenen Augen durch ein ein völlig fremdes Schiff laufen und mich doch nie verlaufen, nie gegen irgendetwas stoßen oder verpassen. Dieser Machtsinn ist die erste Fähigkeit die du erlernen musst. Hinter mir, ganz links hinten. Begebe dich in den Raum und warte dort, ich komme gleich nach.“

Als Deira aufstand und erst langsam, dann aber sicheren Schrittes auf ihn zukam, blieb Hybris stehen und als sie auf der selben Höhe waren, machte er eine Geste mit der freien Hand und sie blieb nochmals stehen.


„Mein Name lautet Hybris. Nutze ihn. Wir beide wissen wer wo steht, also können wir uns Dinge wie Kniefall und Titel sparen.“

Er warf ihr einen kurzen Seitenblick zu.

„Falls ich dich doch einmal daran erinnern muss wo dein Platz ist, wird dich ohnehin kein „Es tut mir leid, Meister“ retten. Und nun geh.“


Im besten Falle hatte Deira noch mit nicht allzu vielen Sith zu tun gehabt, sodass es ihr leicht fallen würde mit diesem doch eher ungewöhnlichen Sith Lord zurecht zu kommen. Hybris gefiel in diesem Zusammenhang ein Sprichwort, welches er im Holonet gelesen hatte: Ein Mann, der sagen muss „Ich bin der Imperator“ ist kein richtiger Imperator. Es kam einem Scheitern gleich, musste er seine Schüler daran erinnern wer hier über wem stand.


Noch bevor sie in dem leeren Raum verschwunden war, hatte Hybris bereits die benötigten Utensilien für den nächsten Schritt zusammen und folgte ihr schnell genug, dass die Tür gar nicht erst hinter ihr zugehen konnte. Er ließ der Togruta kurz Zeit sich umzuschauen, dann wies er auf den Boden.

„Ich werde nachher die Schwerkraft abschalten, also lege dich hin. Hände in die Taschen oder auf den Körper.“

Als sie lag stellte er sich neben sie und sah auf sie herab.

„Nicht nur die Schwerkraft, sondern auch das Licht werden abgeschaltet. Außerdem kann dieser Raum von allen Geräuschquellen abgeschirmt werden. Die Atemluft reicht dann noch für etwa drei Stunden, bevor du die ersten Symptome zeigst. Ich gebe dir zwei. Die Temperatur dürfte außerdem ausgeglichen sein und dies hier-“
Hybris beugte sich kurz hinunter und schmierte Deira eine weiße Paste unter die Nase.“-neutralisiert fast alles an Gerüchen. Damit sind dann alle deine Sinne arbeitslos, wodurch es dir einfacher fallen dürfte die Macht zu spüren.“


Hybris richtete sich wieder auf.

„Wie du die Macht wahrnehmen wirst kannst ich dir nicht sagen. Manche hören sie, andere spüren oder sehen sie sogar. Das hängt von der Spezies und dann noch einmal von der einzelnen Person ab. Doch du wirst sie bemerken. Versuche an nichts zu denken und wenn dir dies nicht gelingen sollte, denke an … zum Beispiel eine schwarze Fläche. Nichts was dich irgendwie zum Denken anregen könnte. Wie lange du dafür brauchst kann man auch nicht sagen, also werde nicht ungeduldig, wodurch es nur noch schwerer werden würde. Wenn es dann soweit ist und du nimmst etwas wahr, was du mit deinen anderen Sinnen nicht erfassen kannst, konzentriere dich darauf. Dies ist der erste und schwerste Schritt. Alles soweit verstanden? Gut.“


Und damit lies er sie alleine. Außerhalb des Raumes betätigte er einen Knopf an einer Schalttafel neben der Tür und schloss sie damit. Ein weiterer versiegelte hörbar und mit dem nächsten und übernächsten und letzten wurde die Schwerkraft deaktiviert und das Licht gelöscht. Daraufhin griff Hybris mit der Macht nach der Togruta und hob sie so weit an, dass sie etwa mittig im Raum schwebte. Normalerweise hätte er sie mit einer Machtblase umgeben und somit alle ihre Sinne ihrer Funktion beraubt, doch er hatte eine geheime Kammer zu finden. Mit der Macht. Und es galt ja nur einen gesamten Planeten absuchen...


[Kashyyyk-System - Trandosha - Varic Steppe - Hybris Fury - Gang - Hybris]
 
[Kashyyyk-System / Trandosha / Festung von Vigo Zasshis / Sklaventrak / Gunno (NSC), Pumpkin, Wächter, aufständische Sklaven

Genüsslich mähte er die Sklaven um, wobei auch mal ein Glückstreffer ihn streift. Unfähig Schmerz zu fühlen, hielt er weiter drauf und registriert seine Munition, wie diese zur Neige ging. Da der Droide in der Dunkelheit sehen konnte, verschenkte er keinen Schuss und hinterließ mit jedem Abzug der Waffe einen Präzisionsschuss. Ein Schuss, ein Treffer.

Schlussendlich versiegten die Schreie und es wurde vermehrt stiller. Er schaute um sich, sieht nur die Mündungen der Waffen qualmen. Der Raum roch verstärkt nach Ozon und verkohltem Fleisch, die aufgrund des Feuergefechts nicht verwunderlich war. Noch immer sind nur die roten Photorezeptoren des Droiden in der Dunkelheit zu sehen. Pumpkin erblickt die Wächter, die das Feuer einstellten. Auch deren Waffen glühten heiß und qualmten. Es war eine fast gespenstische Stille im Raum.

Schlussendlich fragte Gunno den Droiden, ob es vorbei sei, worauf dieser still über die Leichenberge stapfte und kaltblütig den einen oder anderen ächzenden Leib mit einem Präzisionsschuss durchsiebte. Die letzten Schüsse Pumpkins beendeten das Leben zweier Sklaven – der eine verletzt und am wimmern, der andere sich totstellend.

Auf einem kleinen Hügel voller toter Körper, schaute sich der Droide um:


"Aussage: Jetzt ja."


Mit was für einer Kaltblütigkeit und Herzlosigkeit sie die Sklaven hingerichtet hatten. Keiner überlebte. Eiskalt drehten sich die roten Photorezeptoren gen Gunno und einigen Männern und die blächernde Stimme erklang:


"Aussage: Wir sollten uns um Licht kümmern. Dann können wir mehr sehen und den "Dreck" beseitigen."
,

dabei hielt Pumpkin seinen Blaster hoch im Anschlag, dass der Lauf gen Decke zeigte. Dieser miese Droide besaß absolut kein Mitgefühl oder hatte Empfindungen. Er besaß absolut gar keine Gefühle. Er war ein waschechter Killerdroide und genau das machte ihn auch so gefährlich. Der Droide stieg über die Toten hinüber, sammelte die erbeuteten Blaster ein und schlug vor:

"Aussage: Mit etwas Geduld, kann ich aus einigen Blastern eine sporadische Lichtquelle machen, damit ihr wieder etwas seht."

In der Dunkelheit hörte man nur etwas klappern und rascheln, bis in wenigen Minuten aus der Dunkelheit ein fades Licht erschien. Aus einigen Energiezellen und Bausteinen hatte der Droide eine sporadische Lichtquelle – ähnlich einem Knicklicht oder Leuchtkörper – gebaut, die den blutbesudelten Droiden in Licht hüllte. Der Lichtkegel des Leuchtkörpers war vielleicht einen halben Meter im Durchmesser, doch es sollte seinen Zweck erfüllen. Mechanisch schritt er auf Gunno zu, hielt ihm den Leuchtkörper hin, als Zeichen, dass er diesen halten solle.

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Zwei weitere Schüsse, abgegeben von dem gnadenlosen Killerdroiden, dann war es endgültig vorbei. Die Leichen der aufständischen Sklaven, in den Verrenkungen des Todes teilweise grotesk wirkend, bedeckten den Boden des Raumes und bildeten einen Teppich aus toten Körpern. Nachdem der Plan Pumpkins aufgegangen war, war das hier kein Gefecht gewesen, sondern ein Massaker. Die Sklaven hatten keine Chance gehabt, ihr Aufstand schlussendlich sinnlos und vergeblich. Gunno brauchte einen Moment, um Luft zu holen, seine Ohren klingelten noch immer von dem Lärm von Blasterfeuer in engen, geschlossenen Räumen. Der Sullustaner schüttelte ein wenig seinen Kopf, um das Ringen zu vertreiben, die plötzliche Stille war fast so laut wie das Gefecht zuvor. Das Massaker, korrigierte sich der Söldner in Gedanken. Während seiner Zeit bei der „Blutigen Kompanie“ hatte er einige solcher Sachen erlebt, allerdings hatten sich die Opfer damals meistens nicht gewehrt. War bedeutend einfacher gewesen, so in Retrospektive. Der Söldner seufzte leise. So war das nun mal, wenn man für die Black Sun arbeitete, man konnte nicht einfach nur die simplen Jobs haben, die Organisation hatte auch jede Menge Drecksarbeit zu vergeben. Nicht, dass es ihn moralisch störte. Es war bloß angenehmer, wenn diese verdammten Idioten nicht zurückschossen, sondern sich wie brave kleine Banthas abschlachten ließen. Das konnte man ihm ja wohl kaum übel nehmen, oder? Erneut seufzte Gunno und steckte seine Blasterpistole weg, die immer noch rauchte. Hoffentlich war das Ding nicht kaputt, er hatte keine Lust, auch noch Credits für Ersatz berappen zu müssen. Ärgerlich trat er gegen eine Leiche und sah missmutig auf sie herab.


„Verdammte Idioten, hättet ihr nicht einfach brav sein können?“


Schimpfte er leise und trat nochmal zu, dann straffte er seine Haltung. Pumpkin meldete sich Wort und schlug vor, sich um Licht zu kümmern und dann den Dreck wegzuräumen. Gunno nickte zustimmend.


„Ja, ja. Gute Idee.“


Sollte doch der Droide das machen, der schien ganz tauglich zu sein. Prompt schritt die blecherne Killermaschine eiskalt über die Leichen, sammelte Blaster auf und erklärte dann, dass er aus ihnen eine Lichtquelle basteln würde.


„Das geht?“


Fragte Gunno skeptisch, ließ den Droiden aber machen. Und tatsächlich, nach einer Weile gesellte sich zu den unheimlichen roten Augen des Droiden ein fahles Licht. Nicht übel, dachte sich der Sullustaner und pfiff leise. Pumpkin erwies sich echt als nützlich. Der Droide kam zu ihm und hielt ihm den Leuchtkörper entgegen. Gunno nahm ihn und sah sich prüfend um, dann fasste er einen Entschluss.


„Gehen wir zum Tor. Wir werden mehr Leute brauchen, um diese Sauerei aufzuräumen.“


Gesagt, getan, am Tor angekommen hämmerte Gunno dagegen und schrie, man solle aufmachen. Offenbar hatte man seine Stimme erkannt, vorsichtig wurde die Tür geöffnet und sie wurden von Blastergewehren begrüßt, die nervöse und dann erleichterte Wächter auf sie richteten. Man nickte einander froh zu und klopfte sich auf die Schulter und Gunno ließ die Leute antreten.


„Jungs, das war verdammt gute Arbeit da drin. Schmutzig, ja, aber verdammt gut. Ich gebe euch allen was aus, sobald wir wieder frei haben. Und du, Droide...gut gemacht. Dir würd ich ja Motorenöl oder so was geben statt Bier.“


Zufrieden klopfte Gunno dem Droiden auf die Schulter, hatte aber dabei etwas Angst. Was der konnte, hatte er ja gesehen.


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Der Kampf, nein, das Massaker war beendet. Für den Killerdroiden spielte es keine Rolle ob es Zehn Tote oder 100, gar 1000 Tote waren. Für ihn waren es unbedeutende Fleischsäcke. Auch die Wächter ordnete er unter diese Kategorie. Erst zu spät kommt ihm in die Platine, dass er hätte auch die Wächter, bzw. den Einen oder Anderen hätte erschießen können. Was macht das schon für einen Unterschied, ob einer der Sklaven oder Wachen tot war. In der Dunkelheit konnte so oder so keiner sehen, außer ihm. Keiner hätte ihm nachweisen können, dass er einen oder alle Wächter masakriert hatte. Nichtsdestotrotz, die "Gelegenheit" war vertan und wer weiß, vielleicht war der eine oder andere Fleischsack noch zu was nütze.

Auf die Frage, ob der Droide wirklich eine Lichtquelle basteln könne, erwiderte dieser nichts und bastelte nur. Pumpkin kannte sich genug mit Physik und Chemie aus – aufgrund seiner mechanischen Fähigkeiten – um eine provisorische Lichtquelle zu bauen. Ohne großes Werkzeug oder einem Arbeitsplatz konnte er so oder so nichts gescheites machen, daher war das Licht wirklich nur sporadisch.

Gunno nahm also das Licht und schaute sich um, um schlussendlich gen Tor zu gehen und gegen zu hämmern. Erst nach kurzem Zögern öffneten sich die Türen, gefolgt von Blasterläufen. Pumpkin – zwar mit Abstand – aber erkannte die zitternden und mit angstversetzten Gesichter der anderen Wachen. Wertloses Pack. Nachdem Gunno weitere Instruktionen gab, alle mal lobte, schaute er auch auf Pumpkin und bot ihm zur "Feier des Überlebens" Motorenöl an, wobei er dem Killerdroiden auf die Schulter klopfte.

Noch bevor Gunno's Hand Pumpkin's Schulter berührte, zuckte der mechanische Arm nach oben, worauf Pumpkin's Hand das Handgelenk des Sullustaner ergriff und eisern festhielt. Nur für eine Sekunde umklammerten die mechanischen, kalten Metallfinger das Handgelenk des Sullustaner, bis diese sich lösten und Pumpkin sich erklärte:

"Aussage: Verzeihung. Ich war noch im Selbstverteidigungsmodus."

Dabei schaute er den Sullustaner an, ließ sofort dessen Handgelenk los und verstaute seinen Blaster auf den Rücken, dass mit einem Schnappen bestätigt wurde. Der Blaster war nun sicher am Rücken verstaut.

"Aussage: Motorenöl ist akzeptabel.",

entgegnete er nur knapp, bis er aus den leichenübersäeten Raum trat.

Dieser verfluchte Droide. Aufgrund seiner fehlenden Mimik konnte man einfach keine Gefühle von ihm ablesen. Jeder der Wächter, der den Droiden in Aktion erlebt hatte, spürte den Hauch des Todes, den der Droide ausstrahlte, was aber total wiedersinnig war. Der Droide hatte keine Organe oder Funktionen, doch vielleicht war genau das, was ihn so angsteinflößend machte. Einen "Menschen" konnte man analysieren, verstehen, lesen, doch ein Wesen ohne Gefühle und ohne fleischlichen Gelüste oder Mängel, die wäre nur möglich, wenn man den Droiden in seine Einzelteile zerlegen würde und dann die Festplatte durchforsten würde. Doch das würde der Droide nicht zulassen.

Während der Droide im Nebenraum einen Platz an der Wand einnahm, um weitere Instruktionen abzuwarten, liefen einige Programme auf seiner Festplatte. Er hasste die Organischen. Für ihm waren sie minderwertig, zerbrechlich und wertlos. Er war froh, dass der Auftrag so einfach war und dass er somit viel Geld verdienen kann. Immerhin brauchte er die Credits, um zukünftig seinen nächsten Schritt planen zu können. Doch er wusste, für die nächste Etappe bräuchte er mindestens ein zehn- bis hundertfaches von dem, was er nun verdiente. Zunächst musste eine Operationsbasis her, von der er arbeiten konnte. Dazu bräuchte er Ausrüstung und Waffen, hinzu kamen noch sogenannte "Slicer"-Droiden, bzw. Hacker-Droiden und ein Schiff mit falscher Identifikation, damit er nicht mehr schwarz reisen musste. Doch das brauchte Zeit und eine Menge Credits.

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Raumfahren. Raumfahren stank. Zumindest für Koyi. Fünfmal saß sie in einem Raumschiff, kleinere Ausflüge mit Marsh nach The Wheel nicht mitgerechnet, und selten ging es gut für sie aus.
Wann war das erste Mal? Ach ja, als ihre Eltern sie auf Taris abgesetzt haben, daran erinnerte sie sich. Nicht an viel, wohlgemerkt, nur das Licht des Transporters und die Rücken ihrer Eltern. Darauf folgten Jahre an Prügel, Rennerei und Gestank. Das zweite Mal, mehr als zehn Jahre später, waren es trandorshanische Sklavenhändler die sie in ein Camp auf irgendeinem stinkenden Planeten brachten. Dann kam sie nach The Wheel und wackelte jahrelang im besten Fall mit dem Hintern in einem stinkenden Casino, bevor sie dann, billig verkauft wie eine x-beliebige Hure, wieder auf einem stinkenden Frachter zurück nach Taris gebracht wurde. Und dann, Jahre später, kam sie in ein Gefägnis auf Null, wo sie in einem stinkenden Sumpf stinkende Arbeit verrichtete.
Der Gestank hing der Raumfahrt an wie einem Hutten der Mundgeruch.

Und der wackelige Landeanflug machte die Sache nicht besser. Sie war vor gerade einmal zwei Wochen entlassen worden und hatte den orangenen Overall gegen die Überbleibsel ihres alten Lebens eingetauscht. Das meiste hatten die republikanischen Wachen sich heimlich eingesackt, Ihre verbliebenen Credits brachten ihr gerade mal eine Passage nach Trandosha ein, in der Hoffnung weiter nach The Wheel zu gelangen, und der Flug im Landeraum war nicht gerade angenehm gewesen. In den Kisten wurde Futter für irgendwelche Tiere transportiert, und es stank, es stank so sehr, das Koyi befürchtete der Geruch hätte sich in ihre Haut eingebrannt, und auch durch regelmäßiges duschen wurde die Sorge nicht kleiner.
Natürlich war das völlig unbegründet. Hoffte sie.

' *Bzzzz* Bitte festhalten, gleich landen wir', ertönte es über das Interkomm des Transporters. Nich wahr, echt jetzt jetzt?, dachte sich Koyi zynisch, Dabei versuchst du deine Schrottkiste seit gerademal fünfzehn Minuten auf den Boden zu bekommen.
Neben ihr teilten sich der Frachtraum ein schweigsamer Chiss, ein Mensch der sie bzw. Teile von ihr die ganze Zeit über hungrig angestarrt hatte, zwei misstrauische Trandorshaner und ein fetter Sullustaner der schwer atmete und fürchterlich schnarchte. Ein guter Blick auf ihren Blaster und das Schwert, und alle ließen sie und ihr Bike in Ruhe.
Gut. Besser so bis sie die wichtigen Dinge geregelt hatte.

Schließlich landete der Transporter mit einem unsicheren Rumms, irgendwas quietschte laut in den Maschinen und alle hielten kollektiv den Atem an.
Dann öffnete sich langsam die Luke, und der Capitain, ein Mensch namens Grady, betrat den Maschinenraum.
"Okay, alles klar, wir sind angekommen. Alle aussteigen, und einen schönen Aufenthalt hier auf Trandosha."
Der andere Mensch bedankte sich artig bei Grady und fing an mit ihm zu quatschen, typisch für diese Spezies, blieben gerne unter sich (das war für Koyi nicht nur auf Taris überdeutlich), während der Sullustaner etwas unverständliches murmelte und seinen wuctigen Körper auf Krücken aus dem Schiff schob. Koyi tat es den Trandorshanern gleich, nickte dem Kapitain nur kurz zu, ergriff ihr Swoopbike und schob es die Landerampe hinaus auf den Landeplatz und sah sich erstmal um ....


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Der Landeplatz war ziemlich leer, und nicht viel tat sich hier - doch Koyi bemerkte, sofort, das etwas nicht stimmte. Die wenigen Leute, Händler und Handwerker die ihrem Tagwerk nachgingen, ignorierten sie und mieden den Blick, die Wachen wirkten etwas nervös.
Außerdem konnte man kaum einen Sklaven sehen. Seltsam, nach allem was sie gehört hatte, hätte sie mehr erwartet. Irgendwas war passiert, und es war noch nicht lange her.

Koyi stieg auf ihr Swoopbike und fuhr durch die Straßen mit dem Ziel, die nächste Kaschemma zu finden. Vielleicht gab es dort jemanden, der ihr eine Passage anbieten könnte.
Gott ist dieser Planet heiß, dachte sie sich und sah sich die Straßenzüge an. Hier sollte also ein Vigo leben, in einer Festung ... eine Festung. Koyi wusste nicht, ob sie das lächerlich oder beeindruckend finden sollte. Genausogut könnte man sich ein Fadenkreuz auf die Stirn malen (zugegeben, ein schwer befestigtes Fadenkreuz), dieser Trandoshaner musste sich seiner Sache sehr sicher sein.
Vielleicht wäre so eigene Festung auch etwas für mich, dachte sie sich. Aber ohne diese nervigen Insekten in der Luft - und die Luft, sie steht ja förmlich.
Sie fuhr einen Straßenzug entlang, vorbei an einigen Wachen und hielt vor der nächstbesten Bar in einem großen Hof. Sie schloss ihr Bike ab, stieg ab und stolzierte in die Kneipe. Es war dunkel, die Fenster mit Vorhängen verhangen. Kaum jemad war gerade am Trinken, die meisten Leute schwiegen auf eine sehr laute Art und Weise, und Musik spielte leise aus einer Jukebox weiter hinten im Raum.
Mit einem breiten Lächeln schwang sie einen Lekku um ihren Hals, und mit Hüftschwung stolzierte sie zur Bar.
"Hallo", zirpte sie den Gameoraner hinter dem runden Tresen auf Huttisch an und lehnte sich nach vorne, "bitte den Drink des Hauses - und eine kleine Information, wo sich hier jemand befinden könnte der demnächst die Route nach The Wheel fliegt?"
" *Grunz* ", erwiderte der Barmann und stellte Koyi ein Getränk vor die Nase, das aussah als hätte ein Haufen Schlamm mit einem Komposthaufen ein Baby in einer Chemiefabrik gezeugt und das grausige Produkt dann einer Flasche hochkonzentrierten Alkohol zur Adoption überlassen.
Außerdem hatte jemand noch einen Wurm in der Brühe ertränkt und ein kleinen bunten Papierschirm wie zum Hohn reingesteckt.
Arsch, dachte sie sich im Stillen, nahm den Drink an und probierte misstrauisch einen Schluck. Gar nicht mal so schlecht ...
Dann setzte sie sich auf den nächstbesten Barhocker und begann, sich eine Zigarette zu drehen und auf den langen Filter zu stecken. Nachdenklich starrte sie den Wurm unter dem Papierschirmchen an und fragte sich, ob sie ihn beneiden sollte ...
 
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Gunno bereute es nahezu sofort, dem Droiden auf die Schulter klopfen zu wollen, wie ein Schraubstock schlossen sich die kalten, harten Finger der Maschine um sein Handgelenk und hielten es in einem gnadenlosen, eisernen Griff. Es fehlte wohl nicht viel und Pumpkin würde ihm schlicht den Arm abreißen, wie stark der Killerdroide war, hatte er ja gesehen. Der Sullustaner war auffallend blass geworden, seine Augen vor Schreck weit aufgerissen. Hatte die Maschine seine Worte als Angriff verstanden und wollte sich nun rächen? Droiden konnten manchmal verdammt seltsam sein und wenn ihre Speicher länger nicht gelöscht wurden allerhand Verrücktheiten entwickeln. Bei einem Killerdroiden zeigte sich sich das wohl auf besonders gefährliche Weise. Der Söldner schluckte nervös und dann fiel ihm ein wahrer Stein vom Herzen, als der Droide ihn wieder los ließ und entschuldigend erklärte, dass er sich noch im Verteidigungsmodus befunden hatte. In den kalten roten Augen der Maschine waren keine Emotionen zu erkennen und Gunno rieb sich erleichtert über sein Handgelenk und ließ den Arm sinken. Die Sekunde hatte ihm vollkommen gereicht, er würde zukünftig einen noch größeren Sicherheitsabstand einhalten. Was hatte er sich überhaupt dabei gedacht, dem Droiden auf die Schulter klopfen zu wollen? Der war kein fühlendes Lebewesen und strebte nicht nach Anerkennung und Bestätigung. Vermutlich war der Sullustaner es von seinen Leuten einfach so gewohnt, nun würde er wohl umdenken müssen.


„Okay. Kein Problem.“


Meinte er und zwang seine Stimme dazu, nicht zittrig zu klingen. Die übrigen Wächter sahen immerhin genau zu und hatten angespannt die Luft angehalten, nun herrschte allgemeine Erleichterung. Pumpkin erklärte sogar, dass Motorenöl für ihn eine akzeptable Belohnung war, was für eine gewisse Heiterkeit sorgte. Gelöst grinste Gunno und nickte.


„Na also. Dann besorgen wir dir welches. Gehörst ja nun zum Team.“


Zufrieden verließen sich den von den Leichen der Sklaven bedeckten Raum. Drei Wächter machten sich daran, die toten Körper wegzuschleifen und das Chaos zu beseitigen. Vermutlich würde man die Leichen einfach verbrennen oder in den Dschungel werfen, die hiesige Flora und Fauna kümmerte sich meist recht zuverlässig darum. Gunno entspannte sich etwas und gab ein paar Anweisungen, man sollte sich um die Reparatur der Überwachungskameras kümmern und prüfen, ob es noch weiteren Ärger gegeben hatte. Zudem schickte er eine Mitteilung an Vigo Zasshis. Hoffentlich würde dieser nicht verärgert sein, immerhin hatten die Wächter alles getan, um den Aufstand rasch niederzuschlagen. Der Sullustaner setzte sich und kurz darauf tauchte ein Bote des Vigo auf, ein großer, von Narben bedeckter Trandoshaner namens Sarrrakas, der zum engsten Kreis des Vigo gehörte. Die Wächter standen auf und beäugten ihn ehrfürchtig und auch Gunno beeilte sich damit aufzustehen und ordentlich zu stehen. Der Trandoshaner beäugte die Lage und zischte missbilligend.


„Dassss hätte nicht passssieren dürfen. Die Sssklaven haben sssonst nicht den Mut für einen Aufsssstand. Jemand hat ihnen geholfen. Jemand von außßßßerhalb.“

Hilfe von außen? Gunno runzelte nachdenklich die Stirn. Wookies? Die Neue Republik? Ein Rivale des Vigo? Oder...die Hutts? Es hatte immer wieder Versuche der hässlichen Schnecken gegeben, die Black Sun zu schwächen.


„Vielleicht die Hutts.“


Vermutete der Sullustaner also laut und Sarrakas nickte zustimmend.


„Esss gab Gerüchte, dassss ssssie Ssspione hierher gessschickt haben. Man munkelt über eine Gruppe Weequay, die in der Nähe der Fessstung gesssehen wurden. Sssie sssollen Leute angesssprochen haben. Finde mehr darüber hinausss, Gunno. Der Vigo befiehlt esss.“

Eifrig nickte der Söldner.


„Natürlich. Was immer Vigo Zasshis wünscht. Ich werde den Droiden mitnehmen, er ist sehr...fähig.“


Sarrakas warf einen Blick auf Pumpkin, dann nickte er und hob eine Hand.


„Tu dasss. Doch zuvor triff dich in der Cantina vor der Fesstung mit einer Twi´lek namenss Koyi. Orangene Haut. Sssie will die Hilfe der Black Sssun und führte einssst eine Gang auf Tarisss. Der Vigo will sseeehen, ob ssssie etwasss taugt. Und sssie hat wohl nützliche Fähigkeiten, sssie kann alssso bei der Missssion helfen.“

Erneut nickte der Sullustaner eifrig.


„Wir brechen sofort auf. Komm, Droide.“


Die beiden marschierten los und die übrigen Wächter blieben zurück, sie würden ihren Drink ein andermal bekommen. Der Sullustaner und der Droide gingen die Strecke zu Fuß und erreichten bald die düstere, stickige Cantina, in der sich eine bunte Mischung aus Lebewesen befand. Mitglieder der Black Sun, hoffnungsvolle Anwärter, die Crews der Frachter, die regelmäßig Lieferungen brachten, lokale Kriminelle und Besucher von außerhalb bildeten das raue Publikum. Suchend sah sich Gunno um und entdeckte dann an der Bar eine Frau, auf die die Beschreibung passte.


„Das wird sie sein.“


Meinte er zu Pumpkin und ging zielstrebig in Richtung Bar, setzte sich neben der Twi´lek auf einen Hocker und musterte sie. Wirklich hübsch, dachte er sich. Definitiv ein Hingucker. Aber er hatte klare Anweisungen vom Vigo und leider keine Zeit für Spielchen. Der Barkeeper warf Pumpkin einen ablehnenden Blick zu, doch Gunno hob beschwichtigend die Hand.


„Drei Drinks. Einen für mich, einen für meinen mechanischen Freund und einen für die bezaubernde Dame. Den guten Stoff, Pigso.“


Der Drink für den Droiden war reine Formsache, damit er bleiben konnte. Gunno setzte ein Lächeln auf und fixierte die Frau.


Koyi, nehme ich an? Ich bin Gunno. Pateessa Gunno, falls dir der Titel was sagt. Ich arbeite für die Black Sun, spezifisch für Vigo Zasshis. Er weiß über dich und deine Lage Bescheid und wäre eventuell bereit zu helfen. Aber vorher...nun, vorher will er, dass du mir hilfst.“


Die Drinks kamen und Gunno hob das Glas, er trank einen Schluck von dem Gebräu.


„Es gibt hier im Ort eine Gruppe Weequay. Wir glauben, dass sie für die Hutts arbeiten und für gewisse...Probleme in letzter Zeit verantwortlich sind. Hilf uns, mehr darüber herauszufinden und sie zu erledigen, und der Vigo wird dir helfen. Also?“


Ein faires Angebot, fand der Söldner. Mal sehen, ob sie anbiss.


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Während der Droide auf weitere Instruktionen wartete, kam ein Trandoshaner zu Gunno und sprach mit diesem. Der Droide versuchte das Gespräch zu lauschen, doch viel wichtiger war für ihm, wer war der Trandoshaner?! Er schien ein hohes Tier zu sein, da Gunno auf diesen hörte.

Nachdem die Details geklärt wurden, ging Gunno mit Pumpkin aus der Festung, worauf der Droide die Gunst ergriff:

"Frage: Der Trandoshaner, wer war er?",

dabei schaute er kurz zu Gunno und ging zeitgleich auf gleicher Höhe wie der Sullustaner. An sich ungewöhnlich, da Droiden - speziell Protokolldroiden (so sah zumindest Pumpkin aus) - immer etwas versetzt zu ihrem Meistern gingen. Doch nicht dieser Droide. Der Droide fragte nach, da er weder das ganze Gespräch mitbekam, noch die Person kannte, mit dem Gunno sprach. Außerdem wusste er nichts über die zu suchende Person und was der nächste Auftrag war.

In der Cantina angekommen, schaute sich der Droide kurz um, vernahm die verschiedenen Rassen und Sprachen, die sich nur flüsternd im Raum aufhielten. Zum Glück besaß der Droide weder Nase noch Geruchsrezeptoren, da der eine oder andere Geruch hier einen viel abverlangte. "Widerliche Fleischsäcke.", dachte sich der Droide.

Als sie dann an der Bar ankamen und der Barmann den Droiden gleich missmutig anschaute, doch aufgrund Gunno's Intervention die Situation sich entspannte, setzte sich Pumpkin an die Bar und starrte sein schmutziges Glas mit Gesöff an. Kurz tippte er mit dem metallenen Finger gegen das Glas und stellte fest, es war kein Maschinenöl. Der Barmann konnte froh sein, dass der Droide nicht austickte. Nur Gunno wusste in dieser Cantina, zu was der Droide bereit war. Auch wenn der Droide zur Zeit keine Antalten machte, sich ruhig zu verhalten, könnte Gunno nur erahnen, wie einfach Pumpkin die Cantina in den nächsten Friedhof verwandeln könnte.

Schlussendlich nahm der Sullustaner Kontakt zu einer Twi'lek auf und sprach sie mit einem Namen an. Während sich die beiden unterhielten, hörte der Droide genau zu und vernahm nun die Angelegenheit, warum er mitkommen sollte, was der nächste Auftrag war. Obwohl der Droide neben/hinter Gunno saß, schaute der Droide an diesem vorbei und starrte die Twi'lek mit einer komischen Kopfhaltung, die nur Droiden können, an.

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Koyi spielt ein bisschen mit dem Hütchen rum und blickt es nachdenklich an, während das Getränk ein Feuerwerk in ihren Geschmacksnerven entfachte - wobei die Bandbreite von 'Ekelhaft' zu 'Gar nicht mal so schlecht' reichte. Ob diese Brühe das war, was Gammeoraner täglich tranken? Vielleicht sehen sie darum so aus wie sie ausseh- ...
Wumms. Ungefragt setzt sich ein Sullustaner links neben ihr hin, rechts ein Droide. Kurz mustert Koyi die Maschine, ein Protokolldroide, nicht viel mehr.
"Oh wow", sagt Koyi in ihrer Muttersprache Hutt, "Ihr haltet euch hier ja echt nicht lange mit Förmlichkeiten auf, oder? Keine Codes, keine Sorge das hier jemand mithört?" Sie blickt den Sullustaner ein Weilchen an.
"Pateessa, hm", meint sie und trinkt einen weiteren Schluck, das Schirmchen lässt sie zwischen Zeigefinger und Daumen hin und her rollen. Pateessa - gab man jedem aufgeblasenen Alien diesen Titel? Bah, das ist ein Sklavenhalterplanet, erinnere dich was für Leute die hier brauchen ...
Sie wirft ihren Lekku vom Hals über die Schulter und lässt ein strahlendes Lächeln erscheinen.
"Natürlich helfe ich dem Vigo gerne. Wie kann er denn mir helfen?"

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[Trandosha, Varic Steppe, an Bord der Fury, Aufenthaltsraum, Deira, Hybris und mehrere Sklaven]

Die Sklaven sollten also für ihre Ausbildung sein? Nun, das konnte definitiv noch interessant werden. Doch Deira nickte nur kurz und kam der Aufforderung von Darth Hybris nach und setzte sich wieder hin. Hybris seinerseits nahm das seltsame Schwert an sich und schwang es kurz mit gekonnten Bewegungen durch die Luft. Deira kam nicht umhin davon beeindruckt zu sein. Dann stellte er es vor sich ab und stützte sich, eines Kriegsfürsten gleich, auf dem Griff ab. Kurz meinte die junge Togruta, dass sich sein Gesicht veränderte, dass es normaler aussah, weniger von Macht verändert und verborgen, doch der Moment war so schnell vorbei, dass sie sich nicht sicher war und es einfach so überging.


Wieder begann der Sith zu sprechen, wobei er sich in dem Fall selbst nicht als Sith bezeichnete was ihn, laut seiner Argumentation, zu einem besseren Sith machte. Allerdings war das, wie er den Begriff des Sith erklärte, genau das, was die junge Togruta immer gedacht hatte, dass es ein Sith sei. Doch sich sprach nicht dazwischen, hörte weiter zu, nickte und schwieg.


Endlich, endlich würde sie eine Schülerin sein und keine Sklavin mehr! Zwar klang das so wie er es formulierte für Außenstehende nicht nach einem Unterschied, doch für Deira bedeutete dies die Welt. Als sich der Blick von Darth Hybris kurz von ihrem Gesicht entfernte, wanderte ebenso kurz ein Lächeln über dieses, wie zuvor der Anblick von seinem Gesicht gewechselt hatte. Als sein Blick den ihren wieder traf, war ihr Gesicht ausdruckslos mit allenfalls einem Ausdruck von aufmerksamem Interesse in den grünen Augen. Während der Sith sprach, wechselte er hin und wieder die Hand am Griff des Schwertes, das definitiv eine beeindruckende Waffe war.


Vom Machtsinn hatte auch Rake bereits gesprochen und irgendwo wusste Deira, dass das etwas mit dem zu tun haben musste, was ihr in dem kleinen Raumschiff passiert war. Doch das sagte sie nicht laut. Der Aufforderung in den gezeigten Raum zu gehen, kam sie nach. Befehle befolgen hatte sie als Sklavin gelernt und sie wusste, wann es besser war dies zu tun und wann sie sich wehren konnte. Für ihre Ausbildung Befehlen zu folgen machte für die violette Togruta auch einen Unterschied zu Befehlen eines Sklavenherren folgen. Sie stand auf, stand allerdings erst etwas wackelig auf ihren nackten Füßen. Die anhaltenden Tode hatten ihren Körper ausgelaugt und die Schmerzen in ihrem Rücken waren nach wie vor etwas stärker als sie es gewohnt war. Sie stützte sich am Tisch ab, während sie darum herumging, doch als sie sich davon abstieß und auf Darth Hybris zuging, konnte man nichts von den Schmerzen in ihrem Gesicht oder ihren Bewegungen mehr erkennen.


Als sie den Sith Lord erreicht hatte, machte dieser kurz eine Geste, die Deira aus dem Augenwinkel wahrnahm und sie blieb stehen. Die Aufforderung ihn einfach mit seinem Namen anzusprechen nahm sie mit einem Nicken an, dass ihre Lekku wippen ließ. Für sie war dies nur ein weiterer Punkt, eine weitere Bestätigung, dass sie keine Sklavin mehr war und keine mehr sein würde.


Deira betrat den angegebenen Raum und warf einen kurzen Blick um sich. Der Raum war klein und viel zu sehen gab es nicht. Er hatte kein Fenster nach draußen und Boden und Wände waren schlicht gehalten, ohne irgendwelche Dinge, die verraten hätten, wofür der Raum genutzt wurde. Noch bevor Deira das Zischen der sich schließenden Türe hörte, spürte sie, dass der Sith hinter ihr eingetreten war. Also wandte sie sich zu ihm um. Die Aufforderung sich hinzulegen fand sie zwar im ersten Moment etwas seltsam, doch sie kam dem einfach nach und legte ihre Hände auf ihrer Korsage ab. Hybris beugte sich zu ihr herunter während er sprach und schmierte ihr eine weißliche Paste unter die Nase, die nach nichts roch. Allerdings konnte sie jetzt auch sonst nichts mehr riechen. Mit einem letzten Hinweis darauf, dass Deira nach Verschließen des Raumes noch Luft für drei Stunden hatte, schloss sich die Türe hinter dem Sith.


Hörbar schlossen sich verschiedene Riegel, doch als das Licht erlosch, erloschen auf sämtliche Geräusche. Nur ihren Atem konnte sie noch hören. Da erhob es sie von dem kühlen Boden und kurz glaubte sie, sie würde gegen die Decke knallen, doch ihr Körper hielt irgendwo darunter an. Da hing sie nun, mitten in diesem kleinen Metallraum, im Dunkeln und ohne das leiseste Geräusch und versuchte den Fluss wieder zu finden, den sie in dem kleinen Raumschiff gefunden hatte.


Eine ganze Weile lang, und Deira konnte nicht sagen, ob es Minuten oder schon eine Stunde war, geschah überhaupt nichts. Zwischendurch hörte sie ein leises Pfeifen in ihren Montrals, das sie mit einem genervten Kopfschütteln aus selbigen verbannte. Obwohl es dunkel war, schloss sie ihre grünen Augen und atmete ruhig und gleichmäßig ein und aus. Und da, plötzlich spürte sie ihn wieder, diesen unsichtbaren Fluss. Er zog und zerrte an ihr, war über ihr, unter ihr, überall. Deira atmete tief ein und versuchte diesen Fluss zu fassen, doch er entglitt ihr wieder. Genervt fluchte die junge Togruta in Togruti, was unwahrscheinlich laut von den metallenen Wänden widerhallte. Resigniert schnaubend versuchte sie, den Fluss wieder zu finden, erneut. Es dauerte eine Weile, da tauchte er wieder auf und ganz plötzlich wurde er farbig. Erst schillerte er wie ein Regenbogen, doch dann wurden die Farben blasser, unaufdringlicher. Strudel aus erdigen Grün und Brauntönen wirbelten um die Togruta herum, vermischt mit violett und grau. Hier und da schien ein roter Tropfen zu explodieren, er vermischte sich mit dem Rest und verschwand dann wieder. Irgendwie war da noch mehr, Dinge, die sie nicht sehen und auch nicht hören konnte und das wurmte sie. Der Raum schien überzuquellen, der Fluss passte schlichtweg nicht hinein und irgendwie schien er das auch nicht zu wollen. Sie spürte, dass er durch die Wände floss als wären sie gar nicht da. Und jedes Mal, wenn er das tat, schien er eine andere Farbe mit sich zu tragen, doch die verschwanden so schnell, dass Deira Mühe hatte, sie überhaupt zu bemerken. Sie näher zu betrachten war unmöglich, geschweige denn, dass sie etwas damit anfangen konnte, was er da mit sich herum trug.

„Wow“, schoss es durch ihren Kopf. Und diesmal blieb der Fluss. Er wurde wieder farbloser, schwächer, doch er blieb. Er blieb wie die Schmerzen in ihrem Rücken. Etwas das sie kannte und spüren konnte, weil sie wusste, dass es da war. Deira vertraute dem Fluss, sie hatte keine Angst vor ihm, irgendwie aber davor, dass er wieder verschwand.

Plötzlich spürte sie, dass sich ihr Körper wieder bewegte, und sie war nicht daran schuld. Auf einen Aufprall vorbereitet, drehte sie sich um und landete auf den Knien. Im selben Moment ging das Licht wieder an. Fauchend hielt sich die grünäugige Togruta eine blasse violette Hand vor das Gesicht und kniff einige wenige Sekunden die Augen zu. Der Fluss jedoch zeigte ihr, dass keine Gefahr drohte - zumindest glaubte sie, dass er das meinte - und so öffnete sie die Augen und erhob sich wieder. Der Sith Lord stand vor ihr in der geöffneten Tür und Deira konnte nicht deuten was er darüber dachte, was sie hier getan hatte. Kurz war sie versucht ihn zu fragen, ob er mit ihrem Fortschritt zufrieden war, doch die Frage klang schon in ihrem Kopf albern und so sah sie schweigend, aber abwartend und fragend zu ihm hin. Der Fluss war immer noch da, doch nur ganz schwach und kaum bemerkbar, so wie man die Luft zum Atmen wahrnahm ohne sie wirklich zu bemerken.


[Trandosha, Varic Steppe, kleiner Raum, Deira – Hybris in der Türe]
 
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[Kashyyyk-System / Trandosha / In der Nähe der Festung von Vigo Zasshis / Cantina / Gunno (NSC), Pumpkin, Koyi

Pumpkin war recht neugierig, fand Gunno, kaum hatten sie die Festung verlassen, da erkundigte sich der Droide nach der Identität des Trandoshaners. Der Söldner schwieg einen Moment und überprüfte vorsichtshalber noch einmal seinen Blaster, immerhin ging es nun raus aus der vermeintlich sicheren Festung. Wobei das Stichwort wohl „vermeintlich“ war, der Sklavenaufstand hatte gezeigt, wie schnell es auch da drin Ärger geben konnte. Sie mussten dringend herausfinden, wer dahinter steckte, und diese Leute unschädlich machen. Der Vigo würde sonst nicht erfreut sein. Überhaupt nicht erfreut. Und Gunno hatte keine Lust, als ausgestopfte Trophäe und Mahnung an die anderen zu enden. Nein, darauf hatte er wirklich keine Lust.

„Das war Sarrakas. Er gehört zum inneren Kreis des Vigo. Glaube, die sind sogar verwandt, die Echsen sehen für mich alle gleich aus. Äh...also nicht negativ gemeint.“


Schob der Söldner rasch hinterher, schließlich wusste er nicht, ob jemand mithörte. Misstrauisch sah sich Gunno um, doch da war niemand, also entspannte er sich wieder. Pumpkin marschierte an seiner Seite, ungewöhnlich für Droiden, die sonst brav hinter ihren Herren hertrotteten. Nun ja, der orangefarbene Killerdroide war ja auch nicht gerade standardmäßig. Unterwürfigkeit hatte man ihm nicht einprogrammiert. Wäre auch recht kontraproduktiv gewesen, immerhin sollte er Lebewesen umbringen, nicht ihre Wäsche waschen oder Terminkalender ausfüllen. Da brauchte es eine gewisse Einstellung. Der Sullustaner musste zugeben, dass Pumpkin ihm zwar nach wie vor eine Heidenangst einjagte, er die Fähigkeiten der Maschine aber mehr und mehr zu schätzen wusste. Das Ding war eiskalt und perfekt, hatte keine Schwächen. Wirklich beeindruckend. Und dabei sah er so harmlos aus, wie ein gewöhnlicher Protokolldroide, von denen es Milliarden in dieser Galaxis gab.

In der Bar angekommen verschwendeten sie keine Zeit und setzten sich zu der Twi´lek. Gunno war froh, dass er Pumpkin als Unterstützung dabei hatte, denn er kannte diese zugegeben sehr attraktive Frau nicht und wollte lieber kein Risiko eingehen. Vielleicht taugte sie auch gar nichts, Bittsteller gab es immer wieder und viele von denen waren nicht sonderlich beeindruckend und wurden vom Vigo im hohen Bogen wieder vor die Tür gesetzt. Der Söldner grinste leicht. Für den Fall des Falles hatte er den Droiden dabei, und der würde sie schneller zerlegen als er husten konnte. Im Moment aber sollte die Maschine einfach nur da sitzen und die Situation beobachten, er wollte wirklich nicht, dass es in der Bar ein Massaker gab. Dementsprechend hatte er auch um des lieben Friedens willen den Drink für den Droiden geordert, viele Barkeeper nahmen Anstoß daran, wenn man Droiden mit in ihr Etablissement nahm und nicht dafür zahlte. Die Credits waren gut angelegt. Gunno konzentrierte sich auf Koyi, die ihn und Pumpkin kurz musterte und dann auf Huttisch antwortete. Sie meinte trocken, dass er wohl keine Zeit mit Förmlichkeiten vergeudete und auf Codes oder sonstige Vorsichtsmaßnahmen verzichtete. Gunno blinzelte kurz, dann grinste er und antwortete ebenfalls auf Huttisch. Die halbe kriminelle Unterwelt sprach diese Sprache, es war sozusagen ihre lingua franca.


„Nicht nötig. Die Leute hier wissen, dass sie sich lieber um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern sollten, sonst dürfen sie an der nächsten Jagd des Vigo teilnehmen. Und zwar nicht als Jäger. Und wenn du Ärger machst...na ja, du bist hier auf einer Welt der Black Sun. Ich geb dir bis zur Tür, bevor dich einer umlegt und deinen hübschen Kopf dem Vigo präsentiert.“


Der Sullustaner lachte und trank einen Schluck. Er machte sich wenig Sorgen. Pumpkin behielt sicher die Umgebung im Auge und die Lebewesen verdankten der Black Sun ihr tägliches Brot und wussten, was ihnen im Fall von Verrat blühte. Deshalb hatten sich die Agenten der Hutts, wenn es denn tatsächlich so war, auch an die Sklaven gewandt. Die hatte nichts zu verlieren gehabt. Die Twi´lek sprach seinen Titel aus und trank dann einen Schluck. Gunno nickte und richtete sich stolz etwas auf.


„Das heißt, ich bin ein vollwertiges Mitglied und haben andere unter mir. Mein Wort hat Gewicht und dringt bis zum Ohr des Vigo. Merk dir das.“


Erklärte er selbstbewusst. Koyi warf ihre Lekku über ihre Schulter und lächelte charmant, sie erklärte sich bereit zu helfen und wollte im Gegenzug wissen, wie der Vigo ihr helfen konnte. Gunno hob sein Glas und sah sie aus seinen großen dunklen Augen an.


„Der Vigo ist ein sehr mächtiger Mann. Wenn du ihm hilfst, kann er dir so ziemlich alles geben, was du willst. Credits, Waffen, Informationen, ein Schiff, gefälschte ID-Chips, Drogen, Kontakte...die Möglichkeit, der Black Sun beizutreten. Such dir was aus. Wenn du deinen Job gut machst, werde ich bei ihm ein gutes Wort für dich einlegen. Also...haben wir einen Deal?“


Der Sullustaner hob sein Glas noch etwas höher, bereit zur Besiegelung anzustoßen. Wenn die Kleine schlau war, würde sie annehmen, so eine Gelegenheit bekamen nicht viele.


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Ihr Blick wechselte noch einmal kurz zum Droiden, dann zu Gunno.
Ein kleines aufgeblasenes Alien bist du, dachte sie im Stillen während sie weiter lächelte, dein Wort hat Gewicht? Scheiße, ne Feder hat natürlich auch Gewicht, klar. Meine Güte, ob du wohl lange in der Unterstadt überleben würdest? Vielleicht würde dich Marsh auf sein Bike binden und Rennen fahren ... Sklavenhalter, pfff. Peetassa - das ist eine einzelne Stufe über dem normalen Mitglied, nicht wahr?
Den Droiden beachtete sie im Augenblick nicht weiter, nur ein weiteres Gerät in diesem Raum ....

"Du musst ein echt mächtiger Mann sein", zirpte sie und spielte mit dem bunten Schirmchen, "wie oft triffst du denn den Vigo? Ich habe gehört, er lässt nur die fähigsten Männer an seiner Seite treten. Ist es auch deine Aufgabe ihm die hübschen Köpfe zu bringen?"
Sie hob ihr Glas und stieß an, dann trank sie einen Schluck vom braunen Gesöff. Der Wurm schwamm noch immer in der Flüssigkeit.
"Deal. Erzähl mir mehr."


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Die Twi´lek schien beeindruckt zu sein, jedenfalls lächelte sie und meinte spielerisch, dass Gunno wohl wirklich ein mächtiger Mann war, was den Sullustaner zu einem bestätigenden Nicken veranlasste. Er war immerhin Pateessa und damit ein vollwertiges Mitglied der Familie, er gehörte zur Black Sun und durfte sogar anderen Befehle geben. Zugegeben, er stand nur einen Rang über den Neuen, den Bechesmy, doch das würde sich sicher schon bald ändern. Die Beförderung konnte er förmlich riechen, vermutlich wartete der Vigo nur auf den richtigen Moment und wollte ihn schon lange belohnen. Ja, so musste es sein. Diese Mission erfolgreich abzuschließen würde dafür sorgen, dass er endlich die Anerkennung bekommen würde, die er verdient hatte. Immerhin hielten der Sullustaner und seine Wächter den Laden am Laufen und sorgten für Ordnung und Sicherheit in der Festung. Das war ein notwendiger Job und harte Arbeit, die auch gewürdigt werden sollte. Wer sonst als Gunno könnte diese rauen Gesellen kommandieren? Nein, an Selbstbewusstsein mangelte es ihm nicht. Der Sullustaner war so zufrieden, dass er die Worte von Koyi fast nicht richtig gehört hätte, sie fragte, wie oft er denn den Vigo traf, die hübsche Frau hatte gehört, dass er nur die fähigsten Leute in seinen inneren Kreis aufnahm. Ob es seine Aufgabe sei, dem Trandoshaner die hübschen Köpfe zu bringen? Das klang beinah sarkastisch und Gunno kniff ein wenig die Augen zusammen, aber vermutlich hatte sie es mit ehrlicher Bewunderung gemeint. Frauen mochten schließlich mächtige Männer.

„Nun...wann immer er mich ruft. Was durchaus öfter vorkommt. Und wenn ich nicht mit dem Vigo persönlich spreche, dann mit seinen engsten Vertrauten. Wir sind sogar schon zusammen auf die Jagd gegangen. Schon mal einen Wookie erlegt? Zähe Biester sind das.“


Antwortete der Söldner und übertrieb damit etwas. Nun ja, ein bisschen. Er hatte Vigo Zasshis zuletzt vor einem Monat getroffen, doch immerhin war er schon ein paar mal mit ihm auf der Jagd gewesen, eine große Ehre, die nur wenigen zuteil wurde. Er lehnte sich ein wenig nach vorne.


„Das machen meine Leute. Wobei ich auch bereit bin, Ausnahmen zu machen.“


Der Sullustaner grinste anzüglich. Offenbar hatte er sie überzeugt, die Twi´lek stieß an und willigte in den Deal ein.


„Fein. Ich wusste, du bist clever genug, diese Chance zu ergreifen. Der Vigo kann dein bester Freund sein...oder dein schlimmster Feind. Ist besser, auf seiner Seite zu stehen.“


Koyi wünschte mehr Informationen und die würde er ihr geben. Sarrakas hatte ihm Informationen auf sein Datenpad überspielt, das er nun hervorholte und der Twi´lek zeigte.


„Vor einer Woche ist eine Gruppe Weequay hier gelandet. Fünf bis acht, hieß es. Sie kamen mit einem der normalen Frachter. Danach hat man sie hier in dieser Bar gesehen, sie sollen Leute angesprochen haben. Nicht unüblich hier, aber jetzt kommt´s: Heute gab es einen Sklavenaufstand in der Festung. Die Trottel sind nun alle tot, aber irgendjemand hat ihnen geholfen. Wir glauben, dass es die Weequay waren. Sie sind seit ihrem Besuch in der Cantina hier nicht mehr aufgetaucht und auch nicht wieder abgereist. Jede Wette, dass sie für die Hutts arbeiten. Also...ich will, dass du mir hilfst, sie zu finden. Hör dich hier schon mal um. Einem hübschen jungen Ding wie dir erzählen die Leute mehr als mir.“


Und sobald sie die Weequay gefunden hatten, würden sie sie erledigen. Niemand legte sich ungestraft mit der Black Sun an. Niemand.

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"Ein Wookie, hm? Sehr beeindruckend, ja", sagt sie bewundernd, "wie hast du ihn denn erledigt?"

"Oh, hast du den Sklavenaufseher denn schon zur Rede gestellt? Der muss ja ziemlichen Mist gebaut haben wenn jemand es geschafft hat, Zutritt zu den Sklaven zu bekommen und sie zu ner Revolte anzustiften - oder schlimmer noch, steckt mit den Kerlen unter einer Decke. Ich würde sagen, dem seine Tage sind angezählt.
" Sie trinkt einen weiteren Schluck und mustert unauffällig Gunnos Reaktion. Na, ich wette daran hast du noch gar nicht gedacht ... ?
Sie überschlägt dann die Beine, zieht an ihrer Zigarette und überlegt einen Augenblick. Gute Güte, ich soll irgendjemanden hier befragen? Sie sieht sich zwischen den schläfrigen Aliens um, die meisten bemühen sich den Pateessa auffällig unauffällig nicht zu beachten. Die haben mich doch schon mit dem Kerl hier gesehen, das wird vielleicht schwierig.

"Nun, ich könnte hier rumfragen, klar, aber ohne Anhaltspunkte ist das nicht einfach. Ich hab nen Gegenvorschlag, Pateessa", sagt sie und pustet dabei Rauch aus ihrer Nase, ihre Stimme klingt nun kratziger und das Zirpen ist verschwunden. Koyi denkt ans Business. "Folgendes: Ihr habt alle Sklaven getötet wenn ich dich richtig verstanden habe?" Sie tippt etwas Asche in einen Aschenbecher. "Blöd - Tote reden nicht mehr, vielleicht hätte man aus einem noch was rausbekommen. So habt ihr nur einen Haufen Hörensagen. Und die Gruppe Weequays sind irgendwie verschwunden, irgendwo auf diesen Planeten, was? Seltsames Timing, nicht wahr? Könnte ein Ablenkungsmanöver sein - jemand hetzt die Sklaven auf, alle Augen richten sich auf die Zellen und in der Zwischenzeit erledigt diese Crew ihren eigentlichen Job. Wozu sonst eine Revolte anzetteln wenn die nicht mal gut genug organisiert ist es aus dem Trakt rauszuschaffen? Und selbst wenn, was dann?" Wieder nimmt sie einen Schluck von ihrem Drink, der Wurm schwimmt weiterhin drin.
Nachdenklich blickt sie in das Glas und schwenkt es ein wenig hin und her und führt dann fort: "Finden wir raus wie die Weequays mit den Sklaven Kontakt aufgenommen haben, und ihr habt euer Leck - habt ihr das Leck, und das Leck kann reden, haben wir vielleicht eine Spur. Haben wir eine Spur müssen wir ihr nur folgen und Bumm." Sie zieht wieder an ihrer Zigarette und lässt den Rauch abermals aus der Nase entfliehen. "Irgendeiner eurer Leute, der nicht zum Dienst erschienen ist? Jemand der sich in letzter Zeit komisch verhalten hat? Vielleicht auch ein Sklave, der sich in letzter Zeit seltsam aufgeführt hat? Oder ein ungebetener Besucher im Zellentrakt, irgendwas? Waren die Sklaven bewaffnet, wisst ihr wer der Rädelsführer war? Wer waren seine Freunde, und wer war er bevor er bei euch landete?"
Sie tippt die Zigarette wieder am Aschenbecher aus und nimmt einen weiteren Schluck von ihrem Getränk, viel Flüssigkeit zum verstecken hat der Wurm nicht mehr.
"Außerdem würde ich die Wachen für den Boss verdoppeln und überlegen, wem ihr trauen könnt und wem nicht. Oh, und sorgt dafür, das niemand diese Kugel hier verlässt bevor die Weequays gefunden sind, im Zweifelsfall machen noch Gerüchte die Runde dass der Laden hier nicht unter Kontrolle ist, und der nächste Käufer denkt sich vielleicht, woanders folgsamere Sklaven kaufen zu können."

Sie blickt zu Pumpkin, dann wieder zum Sullustaner.
"Hat dein Blechkasten irgendwas mitbekommen? Vielleicht ein Gespräch in ner Sprache die du nicht kennst überhört, etwa mit Inhalt wie 'Hey, vergiss nicht den Schlüssel zur Schatzkammer draußen hinterm Müllhaufen zu verstecken kurz bevor die Revolte ausbricht' ?"
Sie zieht wieder an der Zigarette und mustert Genno.
"Tja Chef, was meinst du macht mehr Sinn - soll ich hier versuchen rumzustochern, oder wollen wir rausfinden was bei euch im Trakt genau passiert ist? Vielleicht weiß auch Schweinenase hier mehr", meint sie und deutet unauffällig den Barkeeper, "oder hat was gesehen."


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Gunno sonnte sich in der Bewunderung für die Wookie-Jagd, die die junge Frau ihm entgegenbrachte. Die haarigen Bieser zu erledigen war schließlich auch etwas, das Bewunderung verdient hatte, so etwas konnte nicht jeder. Wookies waren groß, kräftig, zäh und teilweise überraschend intelligent, die konnten wirklich unangenehm werden. Und sie verteidigten ihre Weibchen und Jungen besonders eifrig. Die Tötung und Versklavung von Wookies war anders als bei anderen Spezies, die waren meist viel leichter zu erledigen. So mancher Jäger war der Zählerin gegenübergetreten, als er versucht hatte, einen der begehrten Pelze zu ergattern. Die Feindschaft zwischen Wookies und Trandoshanern war besonders intensiv, und Gunno, der immerhin unter einem trandoshanischen Vigo diente, hatte diese Antipathie quasi mit aufgesogen. Stolz tippte er auf den DL-44 Blaster an seiner Hüfte.


„Mit dem da. Je größer sie sind, desto tiefer fallen sie. Die Biester mögen zäh sein, aber ein guter Schütze mit einem ordentlichen Blaster...tja.“


Der Sullustaner grinste selbstbewusst. Gut, ein paar von den Wookies waren noch klein gewesen, aber Wookie war Wookie. Und er log nicht, er hatte sogar schon ein ausgewachsenes Exemplar erledigt. Hatte zwei anderen Jägern die Arme ausgerissen und Gunno hatte den Moment genutzt, um ihm mehrmals in den Rücken zu schießen. War verdammt knapp gewesen, um ein Haar hätte es ihn dennoch erwischt. Aber hatte eben Glück und Talent auf seiner Seite. Sein Selbstbewusstsein erhielt jedoch einen empfindlichen Dämpfer, als die Twi´lek geradezu süffisant fragte, ob er den Sklavenaufseher schon zur Rede gestellt hatte. Gezählte Tage, unter einer Decke...der Söldner schluckte nervös.


„Äh...nein, nein, das ist definitiv nicht meine Schuld. Ich habe mich streng an die Vorgaben des Vigo gehalten und würde ihn niemals verraten. Red nicht so seinen Unsinn.“


Erwiderte Gunno und fand seinen Mut wieder. Koyi zog an ihrer Zigarette und schlug ihr langen Beine übereinander, sie sah sich in der Bar um und gab dann ihre Meinung zum Besten. Der Sullustaner hörte aufmerksam zu, denn mit dieser Art von Aufgabe kannte er sich überhaupt nicht aus. Die Twi´lek nahm noch einen Zug und blies den Rauch aus, dann machte sie einen Gegenvorschlag. Er nickte, als sie sich erkundigte, ob man alle Sklaven getötet hatte.


„War notwendig.“


Verteidigte er sich knapp. Koyi vermutete, dass der Aufstand ein Ablenkungsmanöver sein könnte. Nachdenklich strich sich Gunno über sein Kinn. Würde zu den Hutts passen, die Sklaven so einzusetzen. Und in der Festung des Vigo gab es einige wertvolle Dinge... Also nickte er zustimmend. Die junge Frau schlug vor, dass sie herausfanden, wer den Sklaven geholfen hatte, sie äußerte den Verdacht, dass es jemand aus der Festung gewesen war. Ein Verräter! Das machte Sinn, wie sonst hätte man die Sklaven kontaktieren sollen? Er dachte über ihre Fragen nach, konsultierte sein Datenpad und trank noch einen Schluck.


„Red weiter.“


Koyi äußerte noch weitere Ratschläge, man sollte die Wachen für den Vigo verdoppeln und prüfen, wer vertrauenswürdig war und wer nicht, und zudem die Welt abriegeln, damit die Weequays nicht flüchten und die Black Sun schwach aussehen lassen konnten.


„Vigo Zasshis wird sehr gut bewacht und kann sich auch selbst seiner Haut wehren. An den kommen sie nicht heran, sein innerer Kreis ist absolut vertrauenswürdig. Es sind trandoshanische Jäger, die ticken anders als du und ich. Aber jemand anderes...jemand anderes könnte den Weequays geholfen haben. Hier startet und landet jedenfalls kein Schiff ohne unser Wissen und Erlaubnis.“


Erklärte er. Die Twi´lek erkundigte sich bei Pumpkin, ob er etwas mitbekommen hatte und wollte dann von Gunno wissen, wie sie weiter vorgehen sollten. Der Sullustaner überlegte. Was sie sagte, machte Sinn, und er sollte lieber einen Erfolg vorweisen können, wenn der Vigo ihn nach Fortschritten fragte, also nickte er.


„Na schön. Dein Vorschlag klingt gut. Was den Barkeeper angeht...Hey, Pigso! Komm mal her.“


Der Gamorreaner tat wie geheißen und Gunno sah ihn verschwörerisch an, die Stimme etwas gesenkt.


„Hast du noch mehr gesehen als das, was du Sarrakas erzählt hast?“


Der Barkeeper grunzte verneinend und schüttelte den Kopf. Gunno nickte knapp und wandte sich wieder Koyi zu, diesmal leiser.


„Er hält für uns ein bisschen die Augen offen. Der Tipp zu den Weequay kam von ihm.“


Gunno hielt einen Moment inne und überlegte, dann äußerte er sich vorsichtig.


„Bei den Wächtern ist mir nichts aufgefallen. Die Slaven hatten nichts außer Stöcken und Steinen, aber die muss jemand in den Zellentrakt geschmuggelt haben. Wir achten auf so was, also kannte er die Sicherheitsmaßnahmen. Und die Kameras waren ausgefallen...hm. Besucher hatten wir keine...außer den Wächtern haben dort nur die Diener Zutritt, die aufräumen, putzen und solche Sachen. Vielleicht...“


Ein Gedanke kam dem Söldner und er nickte eifrig.


„Ich hab bemerkt, wie ein paar der Diener nervös miteinander getuschelt haben. Es gibt da diesen Menschen, Mitlo. War früher mal beim Imperium, hat sich dann enorm verschuldet und leistet jetzt bei uns seine Schuld ab. Er hat die Aufsicht über die Diener. Und er war Techniker, bevor er zu uns kam. Die Black Sun mag er gewiss nicht, immerhin schuldet er uns haufenweise Geld.“


Erneut eine Pause.


„Wenn er es nicht war, dann einer oder mehrere Diener aus seiner Truppe. Sie haben Zugang zum Zellentrakt und dürfen ab und zu die Festung verlassen, für Einkäufe, Besorgungen und. ..äh, Erholung.“


Damit meinte er den Besuch bei Prostituierten, von denen es im Ort einige gab. Fragend sah er zu Koyi.


„Wie finden wir mehr heraus? Mir wird er gewiss nichts erzählen, und die anderen Diener auch nicht. Wir sind nicht gerade...sanft mit ihnen.“


Hoffentlich hatte die Twi´lek eine Idee. Eine gute Idee.


[Kashyyyk-System / Trandosha / In der Nähe der Festung von Vigo Zasshis / Cantina / Gunno (NSC), Pumpkin, Koyi
 
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