Kast (Gelber-Stern-System)

Kast - Festungskomplex - Untergeschoss - mit Marrev und Riuen

An einem Ort größter Dunkelheit war es kein Leichtes, seine eigene Verbindung zur Macht zu maskieren. Die bewusste Dämpfung der eigenen Emotionen und Gedanken, um weniger Lärm in der Macht zu erzeugen erforderte eine Menge Disziplin. Gerade in Momenten großer Konzentration, Anspannung und vor allem beim Lösen anderer Aufgaben wurde die Aufgabe zum Gesellenstück, da die Intensität des Kraftaufwands hier besonders hoch war. Immerhin musste sogar der Imperator auf eine gewisse Distanz davon abgehalten werden, die Eindringlinge zu spüren.

Die Barrieren hielten - vorerst.

In den Fluren des Tempels herrschte wider Elise Erwartung kein reges Treiben. Es war gerade zu still gewesen. Die Wachmannschaft, die sie passierte, und dass sie das tat war Marrev's und Riuens Einfallsreichtum zu verdanken, wirkte nicht skeptisch, der letzte der Soldaten drehte sich aber noch einmal zu ihnen um. Nun konnten sie leider keine Gesichtszüge hinter dem kaltweißen Helm erkennen, aber die Ritterin war sich sicher, dass die Soldaten und Wachleute hier auf das aller härteste trainiert waren mit Eindringlingen umzugehen. Es grenzte wahrlich an ein Wunder, dass sie das bunte Trio nicht hinterfragten.

"Gute Arbeit ihr Zwei." sagte sie dann völlig unbedacht ob der Hierarchie und legte "das war noch gar nichts" nach, als der Rattataki sich nach dem unfähigen Trottel bei dem Padawan erkundigte. Riuen reagierte gewohnt gelassen, was die Alderaanerin zu einem vielsagendem Lächeln verleitete. Die deutlichen Worte des Jedi-Meisters brachten Elise zur Zustimmung. "Ich sehe es genau so. Sollte es eine Direktverbindung geben wäre das wohl der einfachste Weg möglicherweise auch schwerer Bewachung zu umgehen."

Sie schaute Marrev erneut genervt an. "Wenn das mit der Psychometrie mal so einfach wäre. Ich kann es nicht wirklich steuern." Es war befremdlich Gegenstände anzufassen und zu erkunden, was damit geschehen ist. "Die Fragen die ich stelle erzeugen verwaschene Bilder, manchmal nur ein Knistern, manchmal überhaupt nichts. "

"Außerdem."
Elise schaute sich um und schlug zehn Schritte weiter gegen eine Eckwand, den Fokus auf ihre zweite Aufgabe legend. "Die hier ist tragend." Am Ende des Korridors befand sich eine mannshohe Büste. Wahrscheinlich würde es irgendwann jemand merken, wenn diese sich nicht mehr an Ort und Stelle befand, doch Elise war bereit das Risiko einzugehen, dass die Minuten, die sie hatten höchstens jemand blöd fragte und nicht sofort einen gestohlenen Luminaar Van Rijn hinter der Ecke erwartete. Gemeinsam mit Meister Marrev schob die Alderaanerin mit ein bisschen Hilfe der Macht die schwere Statue an die Position, die sie als empfindlich identifiziert hatte. Dahinter installierten sie den ersten Sprengsatz. "Scharf." Ließ sie dann verlautbaren, als ein bestätigendes Klicken ertönte. Zurück an der Position, an der die Statue entwendet wurde erschuf Elise eine Illusion. Eine baugleiche Statue, die nur für das geschulte Auge einen wirklichen Unterschied machte. "Das wird nicht ewig halten, aber hoffentlich lange genug." Die Zeit lief schneller, denn mit jedem Schritt den sie nun taten, mussten sie mindestens einen weiteren tun. Das Kartenhaus, das sie bauten wuchs, und wurde wackliger.

Nachdem sie das gleiche mit der horizontal rückwärtig, im Quadrat verlaufenden Korridor, gegenüberliegenden Wand gleich nochmal taten, waren zumindest schon mal zwei Wände so präpariert, dass die darüber liegende Etage durch Instabilität nachgeben würde. Elise schaute Marrev fragend an, ob er überzeugt war, dass auch die jeweils angrenzenden Wände noch mit Sprengsätzen ausgestattet werden mussten. Sie würden auch noch Bomben für das Labor brauchen.

Im nächsten Korridor begegneten ihnen erneut Stimmen, die rasch um eine Ecke bogen. Dies mal mehrere. "Ein Offizier." schluckte Elise. Hatte der erste Patrouillenzug über die verkleideten Arbeiter Meldung gemacht? Es wäre nur konsequent gewesen. Riuen sprang erneut hervor und maßregelte diesmal seine eigene Meisterin, nach dem diese sich nach der richtigen Stelle für ein Wandgemälde erkundigte. Doch diesmal passierten die Wachen das illustre Dreiergespann nicht. "Aber das hier muss der beste Platz für das Bild des Zirkels der Hexenmeister sein." Improvisation konnte so dumm enden.

"Was für ein Bild soll das sein? Weist euch aus, Gesindel! Und wo ist das Bild von dem ihr sprecht?"

Das Problem war nun nicht mehr nur der Offizier und sein 5-Mann Gefolge, alle gekleidet in schwarze Rüstungen, sondern auch eine hochauflösende, intelligente Kamera, die soeben ihren Zoom auf das Geschehen im Flur ausrichtete. Dieser hier schien ein wesentlich robusterer Typ zu sein, fest entschlossen. Elise wusste nicht wie weit sie mit einem Gedankentrick kommen würde, doch sie mussten es versuchen. Ein nicht mal gerade eben so Blick zu Marrev, verbunden mit einem heben das Zeigefingers offenbarte ihren Plan.

"Das Bild wird gleich durch zwei Kollegen geliefert, ihr solltet die Frachtpapiere im Kontrollraum überprüfen." die Ritterin schaute entschlossen in die Augen seines Gegenübers, der sich kurz an den Kopf hielt.
"Du da, geh die Frachtpapiere überprüfen." herrschte er einen der Blechköpfe an. Zum Glück setzte Marrev mit einem geschickteren Machttrick nach und gab Elise so die Möglichkeit eine Illusion für die Kamera zu erschaffen. "Jetzt." Und schneller als sie gucken konnte, machte ihr Padawan kurzen Prozess mit den Wachleuten, als diese im Begriff waren ihrem Kamerad zu folgen. "Das war verdammt knapp."

Wieder Stimmen. "Noch ein Trupp. Ich halte die Illusion für die Kamera aufrecht." Eine Schweißperle lief an ihrer Schläfe herunter. Die Anstrengung war ihr überdeutlich ins Gesicht geschrieben.

Während
Marrev und Riuen sich um den zweiten Trupp kümmerten und diesen und den ersten anschließend beseitigten, löste die Ritterin die kräftezehrende, falsche Situation auf, in dem sie dem Kamerasystem suggerierte, dass alle wieder normal ihrem Weg folgten. Nach dem sie Schutz hinter der nächsten Ecke suchten, versuchte es die Ritterin mit der Zugangskarte des Offiziers. Elise kippte auf der Stelle um.

Jedes Flüstern und jeder Schritt des Offiziers, die sie glasklar vor sich sah, war wie eine Abfolge von Stichen in ihrem Schädel. Jede Echospur in der Zeit lief vor ihrem Auge ab und dauerte eine Ewigkeit. Die Schwierigkeit lag nicht darin, die Vision zu empfangen – sie strömten frei und ungehindert –, sondern darin, sie zu entwirren, zu interpretieren und die überwältigenden Emotionen zu verarbeiten, die mit jedem flüchtigen Bild kamen. Es war, als würde man versuchen, einen Sturm zu navigieren, während man von allen Seiten von Wellen geschlagen wird. Schließlich folgten auch Bilder vom Tempel, unwichtigen Gesprächen, privaten Bildern und vor allem Grausamkeiten, die der abwesenden Elise eine Träne über die Wange laufen ließen. Nach Sekunden, die sich für Elise wie ein ganzer Tag angefühlt hatten, öffneten sich die schweren Lider der Ritterin. Unfähig etwas zu sagen, mühte sie sich auf ihre Knie und fasste sich an die an ihrem Kopf entstandene Wunde durch ihren Sturz. Nichts war mehr da, keine Verschleierung, keine Macht Unterdrückung. Sie war nun verwundbar, ein beständiges Grundflackern in der Macht.

"Wir sind ... " sie holte tief Luft und mühte sich dann dank der Hilfe ihrer Gefährten auf die Beine " ... sehr nahe." Mit einem Nicken deutete sie die Richtung an bevor sie wieder mehr zu sich kam, ihre Maskerade wieder aufbaute und das Dreiergespann sich auf den direkten Weg zur Entsorgungseinrichtung machte. Hoffentlich würde das kleine Zeitfenster noch reichen.


Kast - Festungskomplex - Untergeschosse - nahe der Entsorgungseinrichtung - mit Marrev und Riuen
 
Kast – in der Festung des Imperators, Thronsaal – Imperiale Garde, Commander Tenrik und Imperator Allegious (NPCs) – Eowyn und Brianna

Brianna hätte nicht gewusst, wie sie es besser hätte machen können. Ihr Auftreten erforderte eine Mischung aus Chuzpe und Respekt. Allein dass sie hier vor dem Imperator stand, war eine ausgesprochene Dreistigkeit. Ehrfurcht war geboten, denn Allegious war gewissermaßen ihr Gott, solange jedenfalls, bis ihr Janus das Ruder übernahm. Dies war die Gelegenheit, aus dem Schatten der Bedeutungslosigkeit hervorzutreten (wobei die Jedi-Brianna sich nicht mehr sicher war, ob ihr dabei wichtig war, dass auch wirklich jede Bewohnerin der Galaxis davon erfuhr). Damit sie zur Gewinnerin in ihrem kleinen Spielchen wurde, durfte sie keinen falschen Zug machen. Dass Allegious dabei nicht auf der Stelle ihre Exekution anordnete, war vermutlich ein guter Anfang.

Als die Lippen im von der dunklen Seite gezeichneten, einer Fratze gleichenden Gesicht des Noghri zu einem Lächeln formten, wurde der Echani jedoch Bange. Lächelnde Unholde waren nie ein gutes Zeichen. Eine Untergebene zu belohnen, gab so einer Person sicherlich keine Befriedigung, keine positive Rückkopplung. Wenn frau jemanden wie Allegious lächeln sah, war es nur vernünftig, Angst zu haben, da stand auch eine Brianna nicht drüber. Angst war aber ihre Feindin, die konnte sie überhaupt nicht gebrauchen. Sie musste aufrecht und tapfer bleiben. Es gab sie, diese Dinge die ihr Mut machten, aber sie durfte nicht daran denken. Die Silberhaarige lenkte ihr Aufmerksamkeit auf das Amulett. Das Artefakt, das verhinderte, dass frau in den Katakomben unterhalb des Sith-Tempels wahnsinnig wurde. Sich einzureden, dass es sie auch hier schützen konnte, hielt sie davon ab, den Geist in andere, gefährlichere Gefilde schweifen zu lassen.

Sicherlich hatten all die Kunstpausen genau den Grund, jede, die vor Allegious stand, bangen und zittern zu lassen, genau wie die dunkle Aura und all der Popanz? Und diese Stimme, dieses Flüstern, das jeder Frau durch Mark und Bein ging, und das nun verkündete, dass sie keine Verwendung für Eowyn hätte. Das Ende aller, die sich ihm widersetzten, sei gekommen, was sollte das heißen? Die Seuche, die er entfacht hatte, der Krieg, den er geführt hätte, wäre erst der Anfang?!?


„Aber… Elmireth kennt die finstersten Geheimnisse der Jedi… Wir brauchen die Informationen für den Endsieg…“

Protestierte die dunkle Brianna, entsetzt darüber, dass ihr einziger Trumpf gerade vom Tisch gefegt worden war, aber ohne großen Nachdruck. Leuten wie dem Imperator auf die Nerven zu gehen ging normalerweise nicht gut aus. Ein kleiner Einwurf während der erneuten, enervierend langen Stille war aber sicherlich erlaubt. Labten hochrangige Sith nicht an der Verzweiflung jener, die von ihnen abhängig waren, während sie ihre Hoffnungen und Träume zerplatzen ließen?

Doch so schlimm kam es nicht, oder so schien es zunächst. Die Echani bekäme ihre Belohnung, was ihr ein Lächeln entlockte, das sie nicht heucheln musste. Sie wollte sich schon bedanken, doch es blieb ihr im Halse stecken. Zeuginnen wovon? Von dem, was kommen würde, was, wie angekündigt, alles bisher dagewesene in den Schatten stellen würde?

Die Antwort erfolgte dieses Mal zügig, schon deshalb, weil es nicht der Imperator war, der antwortete. Die Tore der Thronsaals öffneten sich wieder und herein traten weitere Vasallinnen in Roben, die sie leider schon einmal gesehen hatte, mit Symbolen die sie ebenfalls kannte und die einen Behälter wie eine Monstranz in ihrer Mitte trugen. Sie konnte nicht sehen, was dieser enthielt, denn was frau sehen konnte war schwarz wie eine Neumondnacht, aber das brauchte sie auch gar nicht, denn sie wusste es bereits.

Nein. Bis zuletzt hatte Brianna gewisse Zweifel an der Echtheit der Vision gehabt, obwohl sie doch die Basis für den tollkühnsten Plan der Geschichte bildeten. Noxia hatte ihr nichts vorgespielt – es war die Wahrheit, alles davon. Der Echani wurde schlecht.

Auch Eowyn neben ihr schien zu kämpfen zu haben. Die Schwäche, die sie nun an den Tag legte, war nicht nur gespielt, da war sich Brianna sicher. Sie mussten sich zusammennehmen! Vor allen Dingen musste die Ritterin aufhören, an all diese Dinge zu denken. Ihr Geist musste leer sein. Der Versuch, an nichts zu denken, machte sie jedoch nur empfänglicher für die Bosheit, die von dem Ding ausging. Brianna konzentrierte sich immer noch auf ihre falsche Dunkle Aura und war außerstande, irgendetwas anderes mit der Macht zu tun, und trotzdem konnte sie es spüren. War es ihre Sensibilität als Heilerin, weil sie so viel mit dem C-Virus zu tun gehabt hatte? Dieses neue Virus war mit ihm verwandt, so viel stand fest. Ob es nun die optimierte Version war oder eine neue schreckliche Entwicklung auf der Basis dessen, was Allegious dadurch gelernt hatte, war unmöglich zu sagen, aber die Dunkelheit, die vom Inhalt des kleinen Tanks ausging, war so viel stärker. Es stand außer Zweifel, womit der Imperator die Galaxis umzugestalten gedachte.

Nicht - so - viel - denken! Brianna konzentrierte sich auf Eowyn, die im Moment vermutlich den Vorteil hatte, nicht schauspielern zu müssen. Sie klammerte sich an ihre Worte, um irgendetwas zu haben, um ihr eigenes geistiges Karusell zum stehen zu bekommen und wieder in ihre Rolle zu finden. Sie redete sich ein, dass die Toten von Coruscant sie nicht kümmerten. Aber auch der dunklen Brianna musste klar sein, dass Eowyn und sie plötzlich im selben Boot steckten. Sicher würde er seine neue Wunderwaffe nicht nur ihr injizieren lassen. Oder, war ihr das klar? Sie musste auf Zeit spielen! Wieso war es so schwer, den Geist frei von all diesen Gedanken zu halten?! Brianna würde genau so dummdreist tun, wie Allegious vermutlich dachte, was sie war. Eine einfältige Rede, das verschaffte ihnen Zeit.


„Sei ruhig! Du ruinierst den Moment!“

Herrschte sie Eowyn allein deshalb an, weil es zwei, drei Augenblicke dauerte, dann verneigte sie sich vor Allegious, noch tiefer als zuvor.

„Ich danke Euch vielmals, Eure Exzellenz.“

Brianna erhob sich wieder, wartete einen Augenblick, aber nicht so lange, als dass er ihr das Wort hätte abschneiden können.

„Worte können die Ehre nicht fassen, die mir zuteil wird. Gerne werde ich als Zeugin an diesem historischen Moment teilhaben, auf dass mein Name fortan in den Geschichtsholos prangen wird. Es ist mir ein Vergnügen, den ersten Baustein gestiftet zu haben, auf dem die Neue Ordnung errichtet wird, mitgeholfen zu haben, die Schwäche aus der Galaxis zu brennen, für ein neues Imperium der Starken und Würdigen.“

Wieder wandte sie sich an Eowyn:

„Mach' nicht so ein Gesicht! Auch du solltest frohlocken, weil dein Name von nun an unauslöschlich in die Geschichte des Sky Rivers gebrannt ist.“

Brianna erwartete, dass der Imperator ihr (vermutlich mit einem diabolischen Grinsen) eröffnen würde, dass sie mitgefangen, mitgehangen war und die neue Galaxisordnung auf ihrer Leiche basieren würde. Sie würde entsetzt protestieren, und das brachte Zeit, mehr Zeit, und vielleicht eine Gelegenheit.

Kast – in der Festung des Imperators, Thronsaal – Virusträger-Vasallen, Imperiale Garde, Commander Tenrik und Imperator Allegious (NPCs) – Eowyn und Brianna
 
[Gelber-Stern-System / Kast / Festung des Imperators / Thronsaal / Darth Allegious, Commander Tenrik und Royal Guards (NSC), Auserwählte (NSC), Eowyn, Brianna

Die Dunkelheit konnte warten. Sie besaß die Geduld von Sternen und der Ewigkeit, denn sie existierte, solange es Leben gab, und würde existieren, selbst wenn alles andere vergehen würde, denn die Taten, Gedanken und Gefühle unzähliger Kreaturen durch die Zeitalter hatten sie genährt und gestärkt. Hass, Gier, Neid, Exzess, Verfall, Verrat, Blutvergießen, all das war ihr Werk gewesen und das Werk jener, die sie befeuert hatten, eine perfekte Symbiose. Wer konnte hoffen, gegen sie zu bestehen? Der Kampf gegen das Licht mochte so alt sein wie sie selbst, aber die Waagschale neigte sich zu Gunsten der Finsternis. Jeden Tag erloschen mehr Fackeln, jeden Tag taumelte die Galaxis näher an den Abgrund. Bald schon würden sie fallen und in düsterer Herrlichkeit neu entstehen.

Für diesen Zweck hatte sie Darth Allegious ausgewählt. Ihren Avatar. Ihr Werkzeug auf dieser Ebene der Existenz. Er war die Manifestation ihres Willens, ihr bevorzugter Diener. Sein Fleisch und sein Geist waren getränkt und angeschwollen durch die schiere Macht, die ihm die Finsternis geschenkt hatte, und ihre Aufmerksamkeit und Gunst lagen auf seinen Schultern. Er war das Ende und der Tod geworden. Aber wie alle Diener war selbst er nur ein Schatten, ein Fragment. Die Dunkle Seite sah keinen Grund, ihn von der Illusion, mehr zu sein, zu befreien, und als der Noghri das Wort an seine Gäste erhob, sprach sie durch ihn und mit ihm und von ihm, ein leises Grollen voller Kälte und erstickender Leere. Die Worte der Jedi-Rätin Eowyn hatten die Dunkelheit amüsiert. Sie war so klein. So schwach. Bloß ein Funke...


„Nein. Ich bin die Dunkle Seite. Sie wirkt durch mich, verändert die Galaxis durch mich. Und wir...haben gerade erst begonnen.“

Wahnsinn? Was für ein lächerliches Wort. Wenn jemand mächtig genug war, die Existenz selbst nach seinen Vorstelllungen zu formen, dann definierte er, was verrückt war und was gesund. Den kleinlichen Definitionen anderer war der Imperator schon lange entrückt, wie auch ihrem Ringen um Einfluss und Gunst. In den Schatten seiner Kapuze formten die Lippen des Avatars der Dunkelheit ein Lächeln, als er zuhörte, was Brianna zu sagen hatte. Sie war nicht größer als die Gefangene, nur auf eine andere Art geblendet. Sie sprach von Sieg und Rängen, von Aufstieg und Gunst, einem Reich der Starken und Würdigen, von Informationen, Geschichte und Geheimnissen. Darth Allegious ließ ihre Sätze verhallen, während seine Auserwählten feierlich die Transportkapsel abstellten und nieder knieten, erlaubte sich der Herrscher des Imperiums, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Einst war auch er so winzig gewesen, gefangen im Kreislauf, den er nun durchbrechen würde. Seine – ihre – Stimme erklang erneut, ruhig, beinah schon träumerisch.

„Sieg? Der Krieg ist bereits gewonnen. Die Finsternis hat triumphiert. Niemand kann daran noch etwas ändern. So viele Worte. So viel Lärm. Eure Augen sind geschlossen. Aber ich werde Euch helfen, zu sehen. Zu beobachten, wie eine Galaxis stirbt und eine neue geboren wird. Erzittert, denn dies ist der letzte Sonnenaufgang vor ewiger Nacht. Nun erhebt sich das wahre Reich der Dunklen Seite auf einem Berg von Leichen. Die Schwachen werden das Fundament für die neue Ordnung sein...meine neue Ordnung. Eine Galaxis ohne Jedi. Eine Galaxis ohne Licht. Eine Galaxis...in purer Schwärze.“

Kein Imperium. Keine Neue Republik. Keine Sith. Keine Jedi. Nur noch Finsternis zwischen den Sternen. Alles Streben und Kämpfen vergeblich im Angesicht des Abgrunds. Das war die Zukunft, die in dieser Kapsel ruhte. Mit einem mentalen Befehl berührte Darth Allegious den destruktiven Geist in diesem Behälter, der sich aus seiner Verankerung löste und zum Thron des Imperators schwebte. In einer grotesken Parodie von Zuneigung, wie ein Vater sein neugeborenes Kind, berührte der Noghri die schwarze, glänzende Oberfläche...und mit einem Zischen öffnete sich der Behälter und gab den Blick frei auf das Versprechen vom Ende.

[Gelber-Stern-System / Kast / Festung des Imperators / Thronsaal / Darth Allegious, Commander Tenrik und Royal Guards (NSC), Auserwählte (NSC), Eowyn, Brianna
 
Kast – imperiale Anlage, Untergeschoss – am Durchgang zum eigentlichen Palast – Imperiale Rotgardisten – Team B: Gaya, JK, Oyim und Ahna (NPCs)

Wieder und wieder zeigte sich, dass Allegious' Refugium nicht wirklich auf Verteidigung ausgelegt war. Ahna konnte darüber nur den Kopf schütteln. Ja, es war durchaus normal, dass man Versorgungsgänge wie der, in dem sie sich befanden, groß und breit baute, so dass man auch mit einem Repulsorkarren gut rangieren konnten, aber hier kämen zwei XP-38 bequem aneinander vorbei... selbst durch das Tor, das die beiden Gardisten bewachten. Dieses, aus schwarzem geschmiedeten Stahl oder möglicherweise auch Cortosis gebaute Ungetüm hob sich deutlich von den von Sicht-Durabeton dominierten Gängen ab, die sie bislang entlang gelaufen waren. Davon, dass man es Angreifern so schwer wie möglich machte, sich in so einer Anlage zurechtzufinden, hatte man also auch noch nie etwas etwas gehört. Wieder einmal dachte sich die Rätin, dass sie den Komplex an Allegious' Stelle sehr, sehr anders gebaut hätte.

Unter anderem gab ihnen die schiere Größe um der Größe ihnen die Möglichkeit, ihren zahlenmäßigen Vorteil gegenüber den imperialen Gardisten voll auszuspielen, sie konnten sich jeweils zu zweit auf einen stürzen, ohne sich allzu sehr in's Gehege zu kommen. JK und Kurano kümmerten sich um den einen – das machte Sinn, weil Meister und schon sehr erfahrene Padawan als Team eingespielter waren, als wenn sie jetzt durchmischten. Um den anderen kümmerten sich Gonay und sie selbst, und Ahna eröffnete den Kampf, indem sie ihren Gardisten erst einmal mit einem Machtstoß gegen das massive Tor klatschte. Sie gab sich keinen Illusionen hin, was die Kampffähigkeiten dieser Rotgardisten mit ihren Energielanzen anging. Diese würden sich nicht einfach so auf die Schnelle ausschalten lassen. Auch gegen mentale Angriffe waren diese Wachen, zweifellos die Creme de la Creme des imperialen Militärs, sicherlich ausgebildet. Aber ein Machtstoß blieb ein Machtstoß, dagegen konnte man als Nicht-Machtsensitiver nun mal nicht viel machen, und dagegen, telekinetisch an das Tor gepresst zu werden, erst recht nicht. Zudem konnte sie spüren, wie JK seine Mitstreiter mithilfe der Macht stärkte, was sie ihren Gegnern ebenfalls voraus hatten.

Trotzdem ergab sich der Gardist nicht der Ausweglosigkeit seiner Situation. Er bemühte sich redlich, sich trotz seiner nicht mehr vorhandenen Mobilität gegen sowohl die mit dreiviertel Kraft kämpfende Ahna als auch gegen Gonay zur Wehr zu setzen und da hatte er es wirklich nicht leicht, da die Energielanzen absolut nicht für so eine Situation gebaut waren. Er versuchte, sich die beiden Jedi sogar mit Fußtritten vom Leibe zu halten, scheiterte aber ultimativ damit, als Ahna die Lanze mit ihrem Lichtschwert blockierte und Gonay somit die Möglichkeit gab, die weitgehend bewegungsunfähige Wache auszuschalten.

Damit stand nun eine verbliebene Wache vier Jedi gegenüber, womit deren Schicksal ebenfalls besiegelt war. Nur wenig später fiel diese JKs Klinge zum Opfer.


»Gut gemacht. Lasst uns hoffen, dass die Zeit nicht gereicht hat, einen Alarm auszulösen, aber rechnet besser damit, dass sie es getan haben. Wir bleiben in Bewegung,«

Gab Ahna die Richtung vor. Wie gehabt nahm sie den gefallenen Wachen die Zugangskarten ab, in der Annahme, dass ihnen die von den von Elise getöteten Wachen im inneren Bereich nicht mehr weiterhelfen würden. Anschließend öffneten sie das Tor und ließen die Leichname in einem Vorratsraum verschwinden, der wohl zu einer der Palastküchen gehörte. Die Rätin nutzte die Gelegenheit, sich eine bessere Tarnung für ihren Weg in den Thronsaal zu verschaffen. Wie für Pau'aner üblich war sie groß und passte daher in die Gardemaß-Uniformen ihrer Opfer; aus den beiden konnten sie eine ohne Lichtschwertlöcher zusammensetzen.

»Ich bezweifle, dass sie irgendwen in die Nähe des Thronsaal lassen, der keine rote Uniform trägt,«

Erklärte sich Ahna dabei. Kaum waren sie fertig, setzten sie sich wieder in Bewegung. Selbst wenn sie mit den Wachen Glück hatten, würde der Ausfall der Holokamera eher früher als später Argwohn erregen. Zum Glück erspähte die Schatten alsbald eine Gelegenheit: es gab einen Speiseaufzug, genau eine dieser typischen Schwachstellen an die niemand dachte. Er war nicht einmal gesichert… sie entfernten Tabletts mit Essensresten daraus und stellten sie in der Nähe ab. Anschließend zwängte sich Ahna hinein und verabschiedete sich:

»Schickt mich bitte in's Erdgeschoss hinauf. Ihr fahrt fort, wie wir besprochen haben. Wir sehen uns, wenn alles erledigt ist, und… möge die Macht mit euch sein.«

Kast – imperiale Anlage, im Untergeschoss des Palasts – am Speisenaufzug – Team B: Gaya, JK, Oyim und Ahna (NPCs)
 
- Kast - Festung - Untergeschoss - Gänge, Marrev (NPC), Riuen, Elise -

'Das war noch gar nichts'? Der Chiss gefiel ihm wirklich. Vielleicht konnten sie mal einen trinken gehen, oder zwei, wenn alles vorbei war. Aber erst mal musste das alles hier wirklich vorbei sein, und dafür - diese "Direktverbindung".
Dass Elise das alles nicht steuern konnte, war offensichtlich, und sein Seitenhieb eher eine Anspielung darauf, aber die Frau war verständlicherweise ziemlich unter Druck. Und außerdem, daran musste er sich immer wieder erinnern, genoss nicht jeder hier diesen Nervenkitzel. Er verkniff sich daher wohlüberlegt sein "Na, dann musste die Bilder eben scharf stellen" und griff Elise eher unter die Arme, um ein wenig Tarnung an der Eckwand zu schaffen. Gemeinsam mit der Ritterin machte er sich daran, schnell und geschickt den Sprengsatz anzubringen, während Riuen Wache hielt. Er nickte ihr zu, als sie die Konstruktion scharf schaltete und folgte ihr dann wieder den Gang hinunter. Sie erschuf eine Illusion der Statue, was Marrev ein anerkennendes Nicken entlockte, gleichzeitig runzelte er jedoch die Stirn. War das nicht zu viel? Es mochte nur ein winziges bisschen Konzentration sein, die dafür nötig war, aber die Dinge würden sich summieren.


"Brecht die Illusion ab, wenn Ihr das Gefühl habt, es ist zu viel", warnte er sie, überließ es aber ihr, das ganze einzuschätzen. Sie war alt genug, um es selber entscheiden zu können.

Die zweite Wand verlief glücklicherweise ebenso reibungslos, was zumindet einen Teilerfolg der Mission einbrachte. Wenn alles völlig den Bach runterging... aber daran hatte er keine Lust zu denken. Wieso auch, noch lief alles relativ geordnet.
Sollten sie die beiden anderen Wände auch noch präparieren? Schnelligkeit gegen Gründlichkeit... aber sie hatten ihr Glück schon genug ausgereizt. Es musste so reichen, und würde es vermutlich auch. Also schüttelte er den Kopf.

Und er hätte nicht denken dürfen, dass alles "relativ geordnet" verlief. Idiot. Damit hatte er es ja quasi heraufbeschworen, dass gleich etwas schief gehen würde. Riuen war immerhin geistesgegenwärtig genug, um sofort wieder den arroganten Schichtleiter heraushängen zu lassen, aber dieses Mal kamen sie damit nicht durch. Elises Improvisation war nun auch wirklich nicht die beste. Zirkelmeister? Als ob der Imperator irgendwelche Gemälde andere Sith in seinem Allerheiligsten haben wollte. Aber gut, sie war einfach noch recht jung, sie würden das hier irgendwie retten müssen... Von wegen. Haha. Noch mehr Leute. Plus Kamera. Scheiße.
SO machte das alles keinen Spaß.
Elise warf ihm einen eindeutigen Blick zu, der sagte, dass er jetzt gefälligst auch mal was tun sollte, und der Zeigefinger bedeutete ihm, was. Er gab einen Stupser hinterher und unterstützte dann Riuen beim Ausschalten. So langsam hinterließen sie mehr Spuren als sie wollten...


"Scheiße", murmelte Marrev, als sich eine nächste Gruppe ankündigte. Elise würde das alles nicht lange aufrecht halten können, und wenn sie hier Chaos auslösten, noch bevor sie das Labor gefunden hatten... Scheiße einfach. Sie mussten sich beeilen - was hieß, nicht schön zu arbeiten, sondern schnell und effizient. Er stapelte die Wachen anschließend übereinander und ließ sie mit Hilfe der Macht so schnell wie möglich im nächsten offenen Raum verschwinden - ein Versorgungslager, wie es schien, aber hoffentlich sah in der nächsten halben Stunde einfach niemand hinter die Kisten.
Endlich konnte Elise zumindest die Kamera loslassen, aber das alles hatte die Frau Kraft gekostet.


"Gute Arbeit. Geht's noch?"

Sie mussten verflucht schnell irgendeinen Müllschacht finden. Denn egal, was die Ritterin sagen würde - es ging garantiert nicht mehr lange.

Und als hätte er es geahnt, verlor Elise urplötzlich ihr Bewusstsein, noch während er den eben verlassenen Gang überprüfte.

Der Fluch, der von Marrevs Lippen kam, war nichts für zarte Ohren. Er hatte keine Chance, sie mit der Macht oder den Händen aufzufangen, so dass sie voller Wucht auf den Boden knallte. Er eilte zu ihr, überprüfte die Vitalwerte und nickte. Akzeptabel, ungefähr, so weit er sich für das normale Verhalten von Menschen erinnerte. Eine Träne löste sich aus ihrem Auge - was zum Henker... Vermutlich wieder dieser Psychometriebockmist, wirklich, war es das alles wert?
Nicht, wenn man bedachte,
was dieser Einblick sie gekostet hatte - ihre Tarnung. Denn Elise war jetzt ganz deutlich zu spüren. Er ließ ihr etwas Zeit, zu sich zu kommen, und griff ihr dann unter den Ellbogen, als sie sich wieder in die Senkrechte bemühte. Und kurz bevor Marrev sie schließlich auf die Verschleierung hinweisen wollte, schien sie die Zähne zusammenzubeißen und sich darum zu kümmern. Immerhin. Trotzdem war jetzt wohl für alle klar, dass hier unten irgendetwas vor sich ging. Und das war...

Nun ja. Es machte die Sache vielleicht einfach noch etwas interessanter.

Sie nickte in die Richtung. Ihr kleiner persönlicher Kompass hatte wohl wieder ausgeschlagen, und weder Marrev noch Riuen zögerten, ihr zu folgen.


"Alles wieder okay?", fragte er während des Weges und hoffte, dass sie nicht eine von denen war, die bis zum Schluss und mit zwei abgehackten Armen noch "ist nur ne Fleischwunde" riefen. Wie eine gewisse Rätin. Besser wäre, er wüsste Bescheid, was wirklich mit ihr los war.
Sie gaben alle Tarnung auf und rannten so schnell Elise konnte durch die Gänge, was ihnen wenigstens ein paar Sekunden bringen würde. Außerdem mussten sie möglichst schnell weg vom Ort des Geschehens... sie waren für seinen Geschmack noch nicht weit genug weg, als Elise stehenblieb.
Die... "Entsorgungseinrichtung".

Papperlapapp.

Ne stinkende Müllgrube war das, mal wieder.

Er HASSTE das. Wirklich. Und außerdem war eine direkte Konfrontation... Nein, nicht hier, nicht jetzt, nicht heute, sie mussten da so schnell wie möglich durch.

Die Zugangsluke war zu klein, als dass sie dort unbemerkt hineinschlüpfen konnten, aber da war keine Zeit, um einen ausgeklügelten Plan zu erarbeiten. Also machte Marrev kurzen Prozess mit seinem Lichtschwert. Ahnas Plan, die Anwesenheit von Jedi zu verbergen, war wohl anhand der vielen Spuren ohnehin schon langsam unmöglich geworden. Sie würden wohl das Gebäude wirklich sprengen müssen, in der Hoffnung, dass sie
alle dann weit genug entfernt waren davon. Oder sie wären der definitive Auslöser für den nächsten galaktischen Krieg.

"Rein da", knurrte er den beiden anderen zu und sorgte für Rückendeckung. Bloß so lange wie möglich draußen bleiben, denn... ER HASSTE DAS WIRKLICH! Als er dann schließlich doch hinterher musste, stellte sich heraus, dass der Boden nicht weit entfernt war. Eigentlich keine große Überraschung - sie waren ja schon im Untergeschoss, und das hier war keine mächtige, unendlich viele Stockwerke umfassende Anlage. Elise und Riuen warteten bereits auf ihn.

"Nächstes Mal nehme ich lieber Nar Shaddaa", schnauzte Marrev, sah sich dann aber doch genauer um. Schummeriges, kaum vorhandenes Licht, mehrere Schächte, die hier herunter führten. Und STINKENDER MÜLL. Oh, er... keine Zeit dafür.
Er rief sich den Plan der Anlage ins Gedächtnis, überlegte, wo die Lücken gewesen waren, und bewegte sich, das schmatzende Geräusch bestmöglichst ignorierend, in die vermutete Richtung. Dann tauchte er tiefer in die Macht hinein, ließ sich leiten - denn sie suchten etwas, das, so gut abgeschirmt es auch immer sein mochte, noch immer gewisse Wellen ausstrahlen würde, wenn man nur nahe genug dran war. Tiefer... und noch tiefer, bis er so fokussiert war, dass... Marrev hatte nicht bemerkt, dass er die Augen geschlossen und sich außerdem weit von seinem Ausgangsort entfernt hatte, doch das war es. Er drehte sich zu den anderen, die ihm gefolgt waren.


"Hier", sagte er ruhig. "Ich bin mir sicher."

Würde also nur noch bleiben, etwa zehn Meter in die Höhe zu springen und dann noch einen Schacht hochzuklettern, von dem sie nicht wussten, wo genau er enden würde und vor allem, auf wen sie da treffen würden. Schöne Aussichten. Und die Frage war, ob er lieber unten bleiben, falls Elise oder Riuen den Sprung und die Kletterpartie nicht schafften, oder die Vorhut übernehmen sollte.

"Will jemand zuerst?", fragte er also direkt und deutete mit dem Daumen über seine Schulter nach oben.

- Kast - Festung - Untergeschoss - "Entsorgungseinrichtung", Marrev (NPC), Riuen, Elise -
 
Kast - Festung - Thronsaal, mit Brianna, Allegious, Cmdr Tenrik, Royal Guards, Auserwählte (NPCs)

Brianna fuhr sie wunderbar an, während Allegious ihr ihre Worte irgendwie überhaupt nicht übel nahm. Eowyn hatte beinahe damit gerechnet, sich dafür wieder einmal mindestens auf dem Boden wiederzufinden, aber anscheinend war der Imperator nicht so impulsiv wie seine Jünger. Gut zu wissen und endlich einmal eine angenehme Abwechslung.
Seine Antwort war neutral und simpel. Und zeugte für Eowyn erneut von Wahnsinn. Er meinte es wirklich ernst. Sah sich als... Inkarnation für die Dunkle Seite? Wahnsinnig - und vor allem größenwahnsinnig. Niemand mit einer solchen geistigen Verfassung sollte eine solche Macht besitzen... Aber vielleicht war es ein Ansatz. Vielleicht gab ihnen diese Personifizierung die Möglichkeit, ihn simpel mit Licht zu bekämpfen. Sie würde es im Hinterkopf behalten.

Die Echani hatte in den letzten Wochen gut aufgepasst und gelernt. Hoffte Eowyn zumindest, denn ihre salbungsvollen, hochtrabenden Worte wären als Jedi doch etwas verstörend gewesen. Sie wählte lange und ausgeschmückte Sätze um Zeit zu schinden, das war Eowyn auf Anhieb klar. Und sie würde das gleiche tun müssen. Dafür gab Brianna ihr eine großartige Vorlage, doch Eowyn ließ sich Zeit mit ihrer Antwort. Sie starrte die Ritterin entsetzt an, als würde sie nach Worten suchen und schüttelte den Kopf. Bevor sie dann aber etwas erwidern konnte, ergriff Allegious das Wort. Beruhten seine Worte auf einer Vision, hatte er eine Zukunft gesehen, die wirklich eintreffen ließ, was er plante?
Wusste er, weshalb sie hier waren? Spielte er darauf an, indem er sie darauf hinwies, dass niemand etwas ändern konnte?
Nein.
Fort mit diesen Gedanken, sie selbst war ihr größter Gegner. Solche Zweifel hatten hier nichts verloren. Sie würden siegen, alleine schon, weil sie es versprochen hatte, und Allegious konnte nicht jede mögliche Zukunft beobachtet haben. Niemand, absolut niemand, war so mächtig. Und Brianna sollte offensichtlich nicht so bald geopfert werden, etwas, das Eowyn ein wenig erleichterte. Zeugin sollte sie werden, was auch immer das bedeutete. Er redete in ähnlich blumigen Worten, wie Brianna es zuvor getan hatte, doch am Ende sagte es kaum etwas aus. Eine Galaxis ohne Licht war lächerlich, ohne Licht konnte nichts existieren. Er und Duval schienen gegensätzliche Pole zu sein, doch beide begriffen nicht, dass das jeweils andere benötigt wurde, um ein Gleichgewicht zu halten.

Erneut schüttelte sie fassungslos den Kopf, blickte vom Noghri zu Brianna.
Siehst du nicht, was hier geschieht? Begreifst du nicht?! Sie ließ ihre Stimme bewusst leicht kratzig klingen. Was nutzt mir mein Name in der Geschichte, wenn keine Geschichte mehr existiert? Worüber wollt ihr herrschen, dein Imperator und du mit all deinen neuen Geschwistern, wenn alles dunkel ist und ohne Leben? Zeit, sie brauchten Zeit... Wenn da nur noch Leichen sind? Coruscant ist nur der Anfang, wenn jeder Planet so aussieht, wie soll euer Imperium aussehen, diese neue Ordnung? Du liebst es, im Rampenlicht zu stehen, Brianna, das wusste ich schon immer, aber selbst das wird dir nicht mehr möglich sein, da wird einfach niemand mehr sein, der dich bewundert!

Gebrochen oder nicht, angesichts dieser Bedrohung, das wusste Eowyn, würde sie wirklich alles daran setzen, es zu verhindern.

Dieses... Ding... Sie hob ihre verbundenen Hände und wies auf den Imperator, der die Phiole beinahe liebkoste. ...es wird alles vernichten, wofür du gekämpft hast, selbst bei den Sith! Du bist intelligent, Brianna, wach auf!

Verzweifelt wandte sie sich nun an Allegious. In der Not wäre sie bereit, alles, wirklich alles zu versuchen, und mochte es noch so lächerlich sein und sich noch so falsch anfühlen... Und außerdem brachte es Zeit. Abschließend... war "Stolz" ohnehin ein Wort, das für Eowyn nicht mehr existierte. Eure Majestät, ich bitte Euch, flehe Euch an, tut es nicht! Ich... ich werde Euch unterstützen, ich kann mit dem Rat sprechen, ihn überzeugen, die Jedi zur Kapitulation zu bringen, wir wollen keinen Krieg, ich... Ihre Stimme wurde leiser und noch hoffnungsloser, auch wenn es kaum möglich war. Ich werde tun, was immer Ihr verlangt. Selbst die dunkle Seite muss doch erkennen, dass eine Galaxis voller Leichen nicht das Ziel sein kann. Dass es Leben braucht, um Euch dienen zu können. Bitte... Ihr gingen die Worte aus, sie war einfach nicht so gut darin, wie Brianna es anscheinend war. Bitte, ich flehe Euch an, wiederholte sie in einem letzten Aufbäumen und warf einen flehenden Blick zum Wesen unter der Kaputze.

Wann startete endlich die verfluchte Ablenkung!?!


Kast - Festung - Thronsaal, mit Brianna, Allegious, Cmdr Tenrik, Royal Guards, Auserwählte (NPCs)
 
.: Kast .:. imperiale Anlage .:. Untergeschoss .:. am Speiseaufzug .:. Team B: Gaya, JK, Oyim und Ahna (NPCs) :.

Sie mussten die Situation schnell beenden, so viel stand fest. Wenn der Palast in volle Alarmbereitschaft versetzt würde, wären ihre Erfolgs- und vor allem Überlebenschancen nahezu Null. Gaya setzte der von seinem Hieb betäubten Wache sofort nach und zwang sie in die Verteidigung. Er wollte sich nicht vollständig der Macht öffnen und der Wut hingeben; er spürte, dass hier noch nicht der richtige Zeitpunkt dafür gekommen war. Dennoch nutzte er die Atempause, die ihm seine Padawan verschafft hatte, um seine Aura zu erweitern und einen Puls der Zuversicht durch seine Mitstreiter fließen zu lassen. Hier würden sie nicht scheitern; die Macht war mit ihnen. Er konzentrierte sich auf seine Muskulatur und ließ die Macht durch seine Muskeln strömen. Blutfluss und Herzschlag erhöhten sich, und mit unnatürlicher Geschwindigkeit sprang er an der Wache vorbei, die sich immer noch gegen die furiosen Hiebe der Togruta zur Wehr setzte, sprang an dem Wandpanel hinter dem Rotgardisten wieder ab und stieß ihr sein beidhändig geführtes Schwert mit allem Momentum durch die Rückenpanzerung. Die Bewegung der Wache erstarrte, und mit einem leisen Stöhnen sackte sie zu Boden. Unter der Anleitung der Rätin verwischten sie so gut es ging auch hier ihre Spuren, und der Kel'Dor half ihr, die typisch rote Rüstung anzulegen. Er sah, wie sie den Speiseaufzug beäugte, und ein Schaudern lief ihm den Rücken hinunter. Er war wahrlich kein Freund enger Räume, und er musste sich zusammenreißen, als er sah, wie die recht große Frau sich in den Speiseaufzug zwängte.

"Möge die Macht auch mit euch sein, Rätin. Wir werden unseren Auftrag hier beenden und dann zu eurer Untestützung eilen!"


Er drückte den Schalter, der mit 'Erdgeschoss' beschriftet war, und sah zu, wie der Aufzug die Rätin langsam aber sicher nach oben beförderte. So weit, so gut. Nun war es an ihnen, die Sprengsätze anzubringen und diesen verfluchten Ort zur Hölle zu schicken, wo er auf den Imperator warten konnte, welcher ihm hoffentlich bald folgen würde. Das Trio schob sich durch einen engen Bedienstetenkorridor, als Gaya die beiden in eine Seitennische zog, in der Kisten gestapelt waren. Ihr konzentrierter Blick starrte die Decke entlang, und als er diesem folgte, sah er die Wartungsklappe.

"Meister", flüsterte sie, um nicht unnötige Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. "Dieser Schacht, es fühlt sich an, als würde er zu einer größeren Kammer direkt unter dem Seitenflügel führen, in dem wir das Labor vermuten."

Die Fähigkeit der togrutanischen Spezies, Hohlräume zu erspüren, beeindruckte den Ritter immer wieder.


"Ich glaube, du hast unsere Eintrittskarte zum Labor entdeckt, Gaya!"

Nachdem sie sich versichert hatten, dass der Gang "sauber" war, sprang der Jedi in die Luft und benutzte die Macht, sich neben der Luke an die Decke zu haften. Dass er nach all diesen Jahren die Fertigkeit benötigen würde, die er gemeinsam mit
Utopio von ihrem gemeinsamen Meister Satrek erlernt hatte, ließ ihn schmunzeln. So viel Zeit war vergangen seit den sorgenlosen Tagen in der alten Akademie, lange vor dem Krieg, vor dem Virus und so vielen weiteren Herausforderungen. Er fühlte sich alt und müde. Müde von dem ewigen Zwist der Galaxie... Er wischte die Gedanken beiseite und frischte seinen Geist mit der Macht auf; ein wohliger Schauer durchströmte seinen Körper. Der Ritter griff unter die Jacke und kramte in seinem Werkzeugtäschchen auf der Suche nach dem passenden Schraubenschlüssel. Die Luke war mit den handelsüblichen ARCX-Multifunktionschrauben verschlossen, dies war ausschließlich dafür da, um zu verhindern, dass Hinz und Kunz sich Zugang verschafften, aber kein Hindernis für jemanden, der die Luke wirklich öffnen wollte. Es dauerte nur wenige Sekunden, die Schrauben zu lockern, den Verriegelungshebel zu betätigen, und die Luke schwang auf. Der Weg war frei. Er schwang sich hinein und streckte seine Hand aus, um den anderen beiden hinaufzuhelfen. Oyim, der als Letzter hineinstieg, schloss die Luke hinter sich und reichte ihnen Knicklichter, welche gerade genug Licht erzeugten, um den niedrigen Schacht vor ihnen zu beleuchten. Der Kel'Dor spürte eine Brise durch den Schacht wehen und vermutete, dass es sich hier um einen Schacht zur Zirkulation der Frischluft in der Anlage handelte.

"Gaya, führe uns zu dem Hohlraum!"

Jetzt krochen die Drei den Schacht entlang, ihrem Ziel so nah...

.: Kast .:. imperiale Anlage .:. Untergeschoss .:. Wartungstunnel 4-AX .:. Team B: Gaya, JK, Oyim(NPCs) :.
 
Kast – Festung - Untergeschoss – am Speiseaufzug – Gaya, JK, Oyim und Ahna (NPCs)

Vieles ging schief, ja, aber im Großen und Ganzen waren sie noch im Spiel, und das war angesichts der kurzfristigen Planung ein sehr gutes Zeichen. Oyim atmete noch schnell von der soeben beendeten Konfrontation und hielt Wache, während die anderen sich um die Rätin und die Spuren kümmerten. Die Pau'anerin quetschte sich irgendwie in die minimale Öffnung, und Oyim nickte ihr zu. "Viel Erfolg."
Die Twi'lek sah auf ihr Chrono und seufzte leicht. Sie hatten natürlich keine Ahnung, wie die Situation beim Infiltrationsteam aussah, doch es wurde Zeit, dass sie das Labor fanden und in die Luft jagten. Und hofften, dass das Timing passte.

Sie folgte Gaya und JK als Nachhut, die Ohren gespitzt, die Sinne in voller Aufmerksamkeit. In der Theorie musste das Labor in diese Richtung liegen, aber Theorie und Praxis waren nicht immer eines, und außerdem brauchten sie noch einen Zugang... Letzteres Problem schien die Togruta gelöst zu haben. Und während JK sich darum kümmerte, ihnen die Klappe zu öffnen, griff Oyim selbst nach dem Rucksack und platzierte einen Sprengsatz direkt hinter den Kisten. Die Wand schien ein strategisch guter Platz zu sein, und die Kisten würden hoffentlich in der nächsten halben Stunde nicht bewegt werden. Danach... war ohnehin alles nur noch Glückssache. Oder eine Sache der Macht.

Kaum war sie fertig, verschwanden auch schon Gayas Füße im Korridor, und sie selbst machte sich auf, den beiden zu folgen. Da ihr Rucksack ohnehin schon offen gewesen war, hatte sie sich gleich auch um ein paar Lichter bemüht, die sie nun JK reichte, welcher vorauskrabbelte. Die Klappe war schnell provisorisch wieder angebracht und sie machten sich weiter in bestmöglicher Stille auf den Weg.
Diese Stille war notwendig, und gleichzeitig genoss Oyim sie. Solche Einsätze waren für sie eher Seltenheit, aber auch wenn sie als Ermittlerin unterwegs war, half die Stille ihr, in die Konzentration zu finden und zielstrebig zu bleiben. Der Fokus ganz auf die vor ihr liegende Sache gerichtet - ohne ablenkende Geräusche. Der leise Luftzug übertönte die meisten minimalen Laute, so würde auch sonst niemand auf sie aufmerksam werden.
Sie krochen fünfzehn oder zwanzig Meter, bis Oyim erneut kurz innehielt und eine weitere Sprengladung anbrachte. Vielleicht würde sie hier nicht viel nutzen, aber dieser Tunnel war zu perfekt geschützt, um hier nicht unbemerkt etwas anzubringen für den Fall, dass sie alles in die Luft jagen mussten.

Sie waren jetzt nah, so nah... und plötzlich hielten die beiden vor Oyim an. Mehr als Gayas kurzes Handzeichen in ihre Richtung konnte sie nicht sehen, die Lichter machten sinnigerweise nur marginales Leuchten und der Gang war zu eng, als dass sie groß an den beiden vor ihr vorbeisehen konnte. Sie schienen da zu sein, oder zumindest sehr in der Nähe, doch garantiert war dieser Schacht nicht völlig ungesichert. Vermutlich keine Abschirmung wie bei der Galaktischen Bank, denn immerhin war schon diese Festung an sich ein Bollwerk und außerdem ein riesiges Geheimnis, aber völlig ungeschützt würde der Imperator sein Labor nicht lassen. Laser? Ein stiller Alarm? Giftgas? Etwas anderes, oder alles zusammen? Oyim konnte jetzt nur hoffen und darauf vertrauen, dass JK das da vorne im Griff hatte, denn sie hatte überhaupt keine Möglichkeit, ihm irgendwie zu helfen...


Kast – Festung - Untergeschoss – im Wartungstunnel 4-AX – Gaya, JK und Oyim (NPC)
 
Kast – in der Festung des Imperators, Thronsaal – Virusträger-Vasallen, Imperiale Garde, Commander Tenrik und Imperator Allegious (NPCs) – Eowyn und Brianna

Allegious als lebende Personifikation der Dunklen Seite war etwas zu viel für Brianna. Sie hatte schon einiges an Größenwahn erlebt und hätte erwartet, dass jemand, der so weit oben stand, gar nicht mehr genug Luft nach oben für einen so massiven Realitätsverlust hatte. Der Noghri bewies vor allem eine Sache, nämlich dass Eowyn recht hatte: er war tatsächlich wahnsinnig. Anders konnte frau es nicht nennen, doch es erklärte so einiges. Waren sie allein deshalb hier, weil Darth Noxia durch ihre offensichtlich vorhandene Gabe für Visionen Einblick in Allegious' Pläne erhalten – und in der Folge mit ihr geteilt hatte? Weil auch manche Sith nicht bereit waren, diesen Weg mitzugehen? Langsam. Es war immer noch gefährlich, sich so in den eigenen Gedanken zu verlieren, sagte sich die Echani sofort. Erfahrungsgemäß bestand der beste Weg, das zu unterbinden darin, die dunkle Brianna etwas Dummes sagen zu lassen.

„Heißt das, wenn ich die Dunkle Seite kanalisiere, kanalisiere ich eigentlich Euch?”

Brianna würde das gar nicht toll finden, privatsphärenweise, wenn sie denn sowas glaubte. Ihre Bereitschaft, Dinge einfach zu glauben, wurde noch mehr auf die Probe gestellt. Als der Imperator vom bereits gewonnenen Krieg fabulierte, klang das in ihren Ohren so, als lebte er gar nicht mehr wirklich im Hier und Jetzt, als hätte er Probleme, Gegenwart und mögliche Zukunft auseinanderzuhalten. Sie hatte von der Möglichkeit gehört, so einen transzendentalen Bewusstseinszustand zu erreichen, dass frau sich von ihrem Körper lösen und mental überall zugleich sein konnte. Ging das, entsprechende Fähigkeiten vorausgesetzt, auch für Raum und Zeit? Oder konnte hier wer schlicht nicht mehr Wahrnehmung von Vision unterscheiden?

Eines wurde nun immer klarer: Ahna hatte recht, sie mussten dies durchziehen. Über mögliche Konsequenzen nachzudenken war müßig angesichts der Zukunft, die da vor ihnen ausgebreitet wurde. Die Konsequenzen, die der Galaxis anderenfalls blühten, ließen keine andere Handlungsweise zu. Es spielte noch nicht einmal eine Rolle, ob sie überlebten; ihnen blieb gar nichts anderes übrig als zu handeln, wo niemand sonst es konnte. Aber Brianna durfte sich nicht zu sehr vorstellen, wie diese neue Galaxis aussehen würde. Sie musste die verblendete Anhängerin der Dunklen Seite mimen, der es beim Gedanken an ‚ewiger Nacht‘ nicht eiskalt den Rücken hinunterlief und die nicht erschauderte bei der Vorstellung von Bergen von Leichen. In dem Fall hatte Eowyn es einfacher: sie konnte ihrem Entsetzen freien Lauf lassen.

Es war wirklich schwer, der vermeintlichen Gefangenen nicht einfach recht zu geben. Brianna fiel nicht recht ein, wie ihre dunkle Seite Allegious' Pläne noch irgendwie gutheißen sollte. Auf Bastion gefragt, was sie sich denn von der Dunklen Seite erhoffte, hatte sie stets ‚Freiheit‘ geantwortet. Die Freiheit, zu tun und zu lassen, was immer sie wollte. Macht, um zu verhindern, dass irgendwer ihr diese Freiheit nehmen konnte. Der Imperator postulierte nun, jeder einzelnen in der Galaxis entweder das Leben oder jegliche Freiheit nehmen zu wollen. Das konnte sie gar nicht wollen und es passte auch nicht in die Rolle, die sie hier mimte, die Sith, die die Chuzpe besaß, Allegious in seinem geheimen Rückzugsort heimzusuchen und Sachen zu fordern.

Aber warum schien alle Galaxis zu denken, dass Brianna immer nur im Rampenlicht stehen wollte? So war sie doch gar nicht! Oder höchstens ein bisschen… jedefrau sehnte sich doch nach Aufmerksamkeit, oder etwa nicht? Ihre Präsenz in den Holomedien hatte damit auch gar nichts zu tun, das war nur… Unterhaltung. Und außerdem Werbung für den Orden, natürlich. Seit einigen Monaten irgendwie eher für den Sith-Orden… trotzdem hatte Eowyn da natürlich einen Punkt. Eine tote Galaxis war nicht im Interesse auch nicht der egoistischen, narzistischen Sith-Brianna, da kam sie nicht raus, indem sie einfach nur ihre eigene Dunkle Seite von der Leine ließ. Sie musste einfach irgendwie Zeit schinden, mit allen Mitteln.


„Du verstehst es nicht,“

Belehrte sie Eowyn und deutete auf die Phiole, die Allegious zu sich schweben ließ.

„Dies…“

Bei den zwei Monden, er liebkoste das schreckliche Ding ja geradezu… es gab keine Frau Allegious, oder? Weil es gerade so aussah, als ob er unbedingt eine bräuchte.

„Dies bedeutet Frieden, nach dem ihr Jedi euch angeblich so sehr sehnt. Das Ende der ewigen Auseinandersetzung zwischen Licht und Dunkel. Der letzte Krieg, der je geführt werden wird, ist gewonnen. Harmonie, oder? All diese Dinge, die euer Kodex euch verspricht, sind endlich nahe.“

Die blonde Menschenfrau setzte ihren Appell fort, deutete nun ebenfalls auf das Behältnis mit der merkwürdig aussehenden, schwärzlich-grünen Flüssigkeit darin und versuchte, ihrem dunklen Alter Ego klarzumachen, dass es alles zerstören würde, wofür sie selbst als Sith gekämpft hatte. Ihre Freiheit, unter anderem… es wäre ja so leicht, ihr recht zu geben, hoffentlich mussten sie die Scharade nicht noch viel länger aufrechterhalten.

„Ich bin wacher und klarer im Kopf, als ich es jemals zuvor in meinem Leben war, Eowyn,“

Erwiderte Brianna und wäre fast rot geworden, weil es so so dämlich war. So platt, so klischeehaft, so vorhersehbar, aber es brachte alles Zeit.

„Du bist diejenige, die aufwachen muss. Es ist unmöglich, etwas Neues zu erschaffen, ohne zuvor das Alte zu beseitigen. Ohne Zerstörung kein Wandel, kein Fortschritt. Das musst du erkennen – vielleicht gibt es dann sogar Platz für dich in der neuen Galaxis.“

Da die Echani nicht aus ihrer Rolle konnte, wandte Eowyn sich nun an den Imperator selbst. In einem wohl halb ernst gemeinten, aber aussichtslosen Appell bat sie ihn darum, von seinem Plan abzusehen. Eine Kapitulation der Jedi, das klang unwahrscheinlich, und die Republik würde sich genausowenig ergeben. Aber da war noch ein Punkt. Wenn Leben in so großen Stil ausgelöscht wurde, hatte das nicht Auswirkungen auf die Macht selbst? Das Leben existierte durch die Macht und die Macht durch das Leben. Bedeutete das etwa, dass Allegious sich selbst einen Teil seiner Macht nehmen würde?

Leider passierte immer noch nichts und sie mussten daher immer noch Zeit überbrücken. Selbst wenn es so aussah, als würde die dunkle Brianna an Blitzamesie leiden.


„Erklärt mir, Eure Majestiät, und erklärt es ihr. Öffnet meine Augen, und jene dieser Jedi ebenfalls. Was ist dieses Mal so anders als zuvor? Wie könnt Ihr Euch so sicher sein, dass der Krieg schon gewonnen ist. Die Verblendeten könnten in einem letzten Aufbäumen versuchen, alles gegen die Dunkelheit zu mobilisieren, in der Hoffnung, das Unausweichliche noch abzuwenden. Was befindet sich überhaupt in dieser Phiole?“

…oder Blitzverblödung, vielleicht traf es das eher. Sie musste ja nicht besonders clever wirken, das würde im Nachhinein niemand mehr interessieren. Sie mussten einfach nur weiterreden.

Kast – in der Festung des Imperators, Thronsaal – Virusträger-Vasallen, Imperiale Garde, Commander Tenrik und Imperator Allegious (NPCs) – Eowyn und Brianna
 
Kast – imperiale Anlage, im Untergeschoss des Palasts – am Speisenaufzug – Team B: Gaya, JK, Oyim und Ahna (NPCs)

Im Endeffekt hatten sie die beiden imperialen Gardisten gut in den Griff bekommen. Team Besh würde auch ohne sie gut zurecht kommen. JK und Kurano waren für ihren Rang beide schon sehr erfahren und Gonay sowieso. Außerdem durfte es als wahrscheinlich gelten, dass sie nicht mehr vielen weiteren Wachen begegnen würden, bis sie das Labor erreicht hatten. Den Jedi war nicht bekannt, aus wie vielen Mann diese Elitetruppe der imperialen Garde genau bestand, was sie aber wussten war, dass diese sich aufteilen mussten, ein Teil hier, ein Teil auf Bastion. Als sicher durfte gelten, dass ihre Zahl eher in Hunderten als in Tausenden angegeben werden dürfte und es würde Ahna nicht überraschen, wenn es weniger von ihnen gäbe als Jedi-Schatten. In den profanen, funktional gehaltenen Kellern der Anlage war daher eher nicht damit zu rechnen, der Elite des imperialen Militärs in großer Anzahl über den Weg zu laufen, eher war mit weiteren Köchen, Hausmeistern oder Droiden zu rechnen. Zudem müsste Team Aurek, ähnliches Tempo vorausgesetzt, nicht mehr weit entfernt sein, obwohl die Pau'anerin sie im Moment nur sehr grob orten konnte. Sie konnte sich also beruhigt in den Speisenaufzug zwängen und sich vom Team auf Jedi-Art verabschieden, ein Gruß, den erst JK und dann die anderen erwiderten.

Der Speisenaufzug war kein Turbolift, keine Frage. Das Ding schien vor allem dafür konstruiert worden zu sein, delikat angerichtete Speisen und Getränke vorsichtig und ohne Ruckeln die eine Etage höher zu transportieren. Die kurze Fahrt kam ihr in etwa so lang vor wie die in ihr Büro im Ratsturm im Jedi-Tempel mit den dortigen Turboliften. Außerdem ging die Türe am Ende der Fahrt nicht einfach auf, nein, er blieb einfach stehen und musste wohl von außen geöffnet werden. Für weitere Untersuchungen war es zu eng, nicht einmal an ihren Leuchtstab kam sie heran. Zumindest konnte sie sagen, dass die Ausgangstüre in derselben Richtung lag, denn von daher konnte sie Stimmen, eine gedämpfte Unterhaltung hören. Das fehlte ihr gerade noch, dass jemand sie dabei beobachtete, wie sie als Rotgardistin verkleidet aus einem Speiseaufzug stieg. Genausowenig hatte sie aber Lust, zu warten, bis ihr die Beine einschliefen, sie musste in Position und kampfbereit sein, wenn die erste Explosion den Tempel erschüttern würde. Also griff Ahna in die Macht hinaus, berührte den Geist einer der Quasselstrippen und gab ihm das Gefühl von Dringlichkeit.

Es klappte. Mit ihrem durch die Macht verstärkten Gehör verstand die oberste Schatten genug, dass die eine Stimme im Begriff war, sich zu verabschieden. Schritte, und als Ahna ein weiteres Mal mit der Macht hinausgriff, waren keine Präsenzen mehr zu spüren. Jetzt aber raus hier, dachte sie, und tastete die Ränder der mutmaßlichen Tür nach einen Knopf zum Öffnen ab, fand aber keinen. Wozu sollte man in einem Speiseaufzug auch einen anbringen, dachte sie, einen Versuch war es aber allemal wert gewesen. Dann eben mit Gewalt. Mit einem Machtstoß fegte sie die Türe beiseite und es wurde hell. Ahna schälte sich aus ihrem Versteck und reckte ihre Glieder, dann machte sie sich Gedanken, wie es weiter ging. Die Aufzugstüre lag vor ihr auf dem Boden und war gründlich kaputt. Den Aufzug wieder in den Ursprungszustand zurückzuversetzen war keine Option, nicht einmal mit der Macht. Aber wenn sie die Tür verschwinden ließ, würde man denken, es wäre einfach nur ein technischer Defekt und die Schiebetür fuhr einfach nicht aus. Sie sah sich um. Es war ein weiterer, eher schmuckloser Gang – hatte Kae nicht so etwas prophezeit? Dass es eine Parallelwelt in Allegious' Palast für eine Diener und Lakaien geben würde, wo sich diese unbemerkt von den VIPs bewegen konnten? Dann würde sie hier als Rotgardistin wahrscheinlich ebenfalls auffallen, sie musste also schnell handeln. Sie öffnete den erstbesten Raum und levitierte die defekte Tür dort auf das obere Ende eines Regals, wo man sie nicht sofort bemerken würde. Sich groß orientieren musste sie nicht, der Imperator strömte eine mächtige, dunkle Präsenz aus. Sorgen machte Ahna sich deswegen nicht. Der Imperator war auch nur ein Sith und die Schatten waren dafür ausgebildet, Sith zu töten. Sie fühlte sich eher wie ein Raubtier, das die Witterung seiner Beute aufgenommen hatte.

Kae und El'mireth konnte sie nicht spüren, das musste aber nicht unbedingt etwas bedeuten. Wahrscheinlich wurden ihre Präsenzen von der künstlich verstärkten Aura des Imperators einfach überstrahlt, der Ort hier tat wahrscheinlich sein Übriges, dass die dunkle Seite hier besonders mächtig wirkte. Aktiv nach ihnen suchen wollte Ahna nicht, sie wollte lieber selbst in die Macht unauffällig bleiben, und so marschierte sie in Richtung von Allegious' Präsenz – und lief prompt einem Diener in die Arme. Dieser wich erschrocken zur Seite und stand stramm, als sie sich näherte, aber als sie ihn ansah, sprach er sie dennoch an.


»Die kaiserliche Garde hier, ist etwas vorgefallen?«

Fragte er verunsichert und lieferte Ahna dabei ohne es zu wissen eine Steilvorlage.

»Es gab einen Vorfall an einem der Zugänge. Nichts worüber Sie sich Sorgen machen müssten, aber zur Sicherheit überprüfen wir die gesamte Anlage.«

Erwiderte sie mit möglichst tiefer Stimme und wandte den Geistestrick an, um auf Nummer Sicher zu gehen. Sie spielte auf den Alarm an, den Benett anfangs ausgelöst hatte, ob die Bediensteten davon etwas erfahren hatte oder nicht, es passt so oder so. Der Diener schien sich damit zufrieden zu geben:

»Ah. Hatten keinen von diesen mehr seit diesem Vorfall mit dem Akk-Hund. Viel Erfolg!«

Die Rätin marschierte ohne weiteren Kommentar weiter, denn es schien ihr nicht sehr wahrscheinlich, dass die imperiale Garde Smalltalk mit einfachen Angestellten pflegte. Schnell erreichte sie eine der Durchgangstüren, und als sie diese mit ihrer Schlüsselkarte öffnete, befand sie sich in einem optisch völlig anderen Gebäude. Alles war dunkel gehalten, mit wenig Schmuck außer allen möglichen Symbolen, von denen sie einige als alte Sith-Runen erkannte. Das war kein Urlaubdomizil, wo man ausspannte und sich von der anstrengenden Imperatorenarbeit erholte, nein, das war ein Tempel, gewidmet der dunklen Seite.

Eine Sache, die Ahna störte war, dass sie keinen der Schockstäbe hatte mitnehmen können. Der Aufzug wäre dafür schlicht nicht groß genug gewesen. Sie konnte nur hoffen, dass sie damit nicht übermäßg Verdacht erregte. Der Gang, in dem sie sich jetzt befand, hatte hohe Decken und schien einen großen, kreisrunden Raum zu umschließen. Nur konnte sie keinen Eingang sehen. Nach einer Weile konnte sie vor sich, hinter der Biegung, zwei Präsenzen ausmachen, die sich nicht bewegten. Wachen vermutlich, und wahrscheinlich war dort der Eingang. Jetzt konnte sie dort nicht einfach hineinspazieren, bis das Signal zum Losschlagen käme. Die Zeit, die sie hatte, verbrachte sie am besten damit, nach einem weiteren Zugang zu suchen, also machte sie kehrt. Sie war noch nicht weit gekommen, stand an einer weiteren Tür, die vom kreisrunden Innersten und von des Imperators Präsenz wegführt, als sie einen Bruchpunkt spürte. Sie sah sich in dem Raum ausharren oder erwischt werden, und was dann passierte, ob die Mission glückte oder scheiterte, war überaus diffus. Klare Entscheidung, sie verdrückte sich in den Raum, einer Art kleiner Bibliothek, und wartete. Neugierig ließ sie ihren Blick über die Einbände der Bücher schweifen, vermutete aber, dass die wirklich spannenden Dinge sich auf der anderen Seite des Ganges befänden. Wenn einer der technisch versierten Jedi hier wäre und nicht zu viel auf dem Spiel stünde, wäre es interessant, sich Zugang zu einem der bereitstehenden Terminals zu verschaffen. Vielleicht ergab sich später noch eine Gelegenheit, ihre Prioritäten waren klar.

Von draußen konnte sie stramme Schritte hören, eindeutig marschierende Wachen, denen sie wohl anderenfalls in die Arme gelaufen war. Wieder blieb ihr nichts anderes übrig als abzuwarten, und als die Luft rein war, machte sie sich wieder auf den Weg. Nach einer Weile hatte sie die Runde vollendet und wusste nun, dass es nur den einen, bewachten Zugang zum zentralen Bereich gab, zumindest auf dieser Ebene. Im Grunde war das gut für sie. Eine einzige, leicht zu haltende Position, an der Jemiss, Gonay, Benett, JK und die Padawane die Verstärkung zurückhalten konnte, während sie sich Allegious vorknöpften. Ahna hatte keine Zweifel, dass die Explosion des Labors genug Chaos auslösen würde, um in ihrer Verkleidung durch den einen Eingang zu Allegious vorzudringen, in einer Festung, in der entlaufene Akk-Hunde offenbar als bemerkenswerte Ereigenisse durchgingen. Die Zeit, die sie offenkundig noch hatte, nutzte sie, um die angrenzenden Räume zu durchsuchen, auf der Suche nach etwas, was ihnen im bevorstehenden Gefecht helfen könnte…


Kast – imperiale Anlage, in der Nähe des Thronsaals – Ahna (NPC, alleine)
 
Kast - Festungskomplex - Untergeschosse - nahe der Entsorgungseinrichtung - mit Marrev und Riuen

Die Illusionen und Geistestricks raubten der Ritterin mehr Kraft, als sie es sollten. Kein Wunder. Sie war keine talentierte Nutzerin komplexer Machtfähigkeiten. Zumindest nicht bisher. Elise hatte es immer verstanden sich auf ihren Körper zu konzentrieren und ihre Kraft, ihren Kampfstil und die kämpferischen Fähigkeiten unterstützenden Machtkräfte zu vertiefen. Sie war gut im Schwerkampf, im Machstoß, in der Levitation. Doch im Projezieren, Schwächen und Beschwören hatte sie ihre klaren Defizite. Nicht nur, weil sie diese Fähigkeiten einfach weniger trainiert hatte, auch weil ihre Fertigkeiten einfach nicht darin lagen. Sicher würden fähigere Machtnutzer diesen Makel als schwächere Machtverbindung bewerten. Aber Elise wusste genau, wozu sie in der Lage war. Was sie schon getan hatte. Die Rage auf Haruun Kal war der Beweis für ihre starke Verbindung zur Macht. Und ihr schrecklich im Gedächtnis geblieben.

Elise hielt die Illusionen aufrecht. Es klappte. Sie hatte einiges an Energie dafür eingebüßt, doch sie sah keinen anderen Weg, als sie einmal damit begonnen hatte. In schwierigen Situationen musste man nun mal möglichst gut überlegte Entscheidungen treffen, auch wenn das manchmal bedeutete, dass der Ausgang nicht ganz gewiss war.

"Wir leben. Noch schrillt kein Alarm. Ich denke das ist ein Erfolg." zwinkerte sie Marrev nach einem langen Raunen und einem entnervten Stöhnen dann zu, der über einen ähnlichen Abenteurergeist zu verfügen schien wie sie selbst. Sie war wieder aufgestanden, klopfte sich den Staub von der Kleidung und stand. Erst auf wackeligen Beinen, weshalb sie sich bei Riuen kurz abstütze. "Das wird mir wahrscheinlich ewig nachhängen was? Und komm mir jetzt nicht mit alter Frau." wissend, dass dem Chiss diese Worte so oder so auf der Zunge gelegen haben müssen.

Während Marrev die Luke mit seinem Lichtschwert erweiterte, sie also die harte Tour wählten, standen Elise und Riuen Wache und kümmerten sich darum, dass keine Kameras und sonstige Überwachungs und Kontrollmaßnahmen erfolgten. Immer hin schienen sie ein gutes Momentum zu haben, denn zur Abwechslung bog keine Gruppe Blecheimer um die Ecke. "Wie sieht's aus?" fragte sie dann nervös. Sie mochte es nicht auf einem Gang herumzustehen und die ganze Zeit auf das Unheil zu warten. Doch noch ehe sie es sich versah meldete die nach innen fallende Luke den Erfolg. Nicht laut, und der Fall war nicht lang. Als Riuen und Elise der Öffnung dann gefolgt waren und sie mit ihrem Lichtschwert den raum indirekt beleuchtete in dem sie sich befanden befürchtete Elise das Schlimmste. "Das ist ein Entsorgungssystem. Schächte." sinnierte sie mit gerunzelter Stirn, als Marrev erneut zur Tat schritt. Der Jedi-Meister war ganz nach ihrem Gusto.

"Also gut, Meister." sie schaute Riuen an. Sie hatten gefühlt jeden Tag solche Sprünge im Abwasser-Trainings-Tank von Bastion machen müssen. "Nach dir." er war der größte von Ihnen wenn er überall durch passte mussten sie nicht aufpassen, dass sie sich andere Wege einfallen lassen mussten.

Danach sprang Elise. Der Schacht mündete in einem weiteren Schacht. Die Ritterin hielt sich die Hand vor die Nase. "Bäh." sie schaute vielsagend zu Marrev. "Schlechte Erfahrungen?" whisperte sie. Dann kam ihr eine Idee. Ihr war bewusst, dass der Jedi-Meister auf die Tube drückte und das war auch richtig und wichtig, doch Eli konnte nicht umher einer Intuition zu folgen. Der Gestank wurde schlimmer, doch sie wurde sich immer sicherer. "Bingo!" Ein böses Lächeln setzte sich auf ihre Lippen als sie die zwei verbliebenen Sprengladungen, die sie hatte, an zwei Nähten des Tanks befestigte. "Methangas. Sie heizen damit. Billig. Effektiv. Wir müssen weit weg von diesem Ding sein, wenn die Bombe platzt." im wahrsten Sinne.

Dann folgten sie dem von Marrev skizzierten Weg. Er schien ein absoluter Experte zu sein. Unfassbar routiniert und lotste das Trio geschickt durch die verwinkelten Schächte. Hier ein Lasernetz, da ein paar Sensoren. Der Imperator schien sich sicher zu sein, dass fähige Diebe zumindest nicht durch die Müllschächte kommen würden.

"Achtung" sagte Elise dann lauter als geplant. Eine Fuhre Müll in einer verschlossenen Kiste rauschte den Schacht hinunter direkt auf sie zu. "zurück!" Und dann fielen sie, und in letzter Sekunde konnten sie sich in benachbarte Schächte retten, als die massive Kiste an ihnen vorbeiglitt.

"Hallo?!" nun galt es. Elise schoss aus ihrer Deckung und heftete sich an die Schachtwand. Der Eingang. Sie hatten vielleicht ein paar wenige Sekunden bevor die sicher gut vorbereiteten Weißkittel Verdacht schöpfen und den Alarm aktivieren würden. Das wusste sie zu verhindern. Mit höchstem Kraftaufwand stieß sie sich von der Metallwand ab, aktivierte ihr Lichtschwert und flog mit Hochgeschwindigkeit wie ein geölter, grüner Blitz durch den Schacht nach oben, bis ein grelles, weißes Licht ihre Tunnelfahrt beendete und sie anfing, sich durch das sich wehrende Laborpersonal zu schneiden. Ihr Padawan, sowie Marrev folgten auf dem Fuße und taten es ihr gleich.

Kast - Festungskomplex - Untergeschosse - C-Virus-Forschungslabor - mit Marrev, Riuen und Wachen
 
.: Kast .:. imperiale Anlage .:. Untergeschoss .:. am Speiseaufzug .:. Team B: Gaya, JK, Oyim und Ahna (NPCs) :.

In dem düsteren Gang, spärlich erleuchtet durch die Knicklichter, schlichen Team Besh einem stetig lauter werdenden Brummen entgegen. Der Tunnel war gespickt mit Sensoren, Druckplatten und Laserfallen, die jeden unachtsamen Schritt zu einem potenziellen Fiasko werden ließen. Seine Padawan, wies den Weg voraus und erkannte die gefährlichsten Stellen, um ihre Gefährten sicher hindurchzuführen.
Nachdem sie mehrere Druckplatten umgangen hatten und sich geschickt an den Sensoren vorbeigeschlichen waren, standen sie vor einer Reihe von Laserfallen, die den Zugang zum Kühlgenerator versperrten. JK untersuchte die Laserstrahlen sorgfältig und erkannte eine Schwachstelle in ihrem Muster.


"Ich glaube ich habe einen Weg hindurch gefunden",

flüsterte der Ritter und wies auf eine bestimmte Stelle zwischen zwei sich kreuzenden Laserstrahlen.

"Wenn wir es schaffen, dort hindurchzukommen, sollten wir das Schlimmste überstanden haben."

Die Jedi konzentrierten sich und nutzten die Macht, um sich geschickt zwischen den Laserstrahlen hindurchzubewegen, ohne sie zu berühren. Mit einer Mischung aus Geschicklichkeit und Entschlossenheit und vor allem Glück gelang es ihnen die Laserfallen zu überwinden und den, von Gaya erspürten, Hohlraum zu erreichen.
Team Besh staunte nicht schlecht als sie auf das Kühlsystem der Anlage stießen. Von hier wurde vermutlich der gesamte Palast mit dem notwendigen Kühlmittel versorgt, dem Labor inklusive.


"Ich denke, ein leises Heureka ist hier angebracht!"

flüstete er als er began die Struktur zu analysieren. Es brauchte einen Moment, um den optimalen Ort zu identifizieren, an dem der Sprengstoff angebracht werden sollte. Team Besh und Pico werteten die Situation aus und kamen zu dem Entschluss, dass eine gezielte Detonation eine Kettenreaktion auslösen würde, die das Labor und vermutlich den Palast im Gesamten lahmlegen könnte. Gemeinsam befestigten sie die Ladungen und programmierten den Timer, um eine synchronisierte Detonation auszulösen.

"Alles bereit?", fragte Gaya leise, während sie die letzten Handgriffe ausführten.
Die anderen antworteten, indem sie der Togruta zunickten.
Mit einem letzten Blick auf den Kühlgenerator und einem stillen Gebet an die Macht, drückte Gaya den Auslöser, und die Sprengladungen wurden aktiviert. Sobald die Ladungen an den Stützträgern des Labors angebracht worden waren, würden sie die Zündung synchronisieren, den Countdown starten und dann fünf Minuten haben, um die lethale Zone zu verlassen.
Sie folgten einer der dickeren Zuleitungen weg vom Kühlgenerator, die hoffentlich sicher zum Labor führen würde. Vor ihm tastete Gaya vorsichtig nach möglichen Hindernissen, während Oyim dicht hinter ihr blieb und er selbst in der Mitte der Gruppe blieb, bereit, auf jede Herausforderung zu reagieren.
Der Schacht war eng und düster und der klaustrophobisch veranlagte Kel'Dor musste seine Sinne fokusieren um nicht in Panik zu geraten. Die Luft roch nach verbranntem Metall und Öl. Es fühlte sich an, als würden sie durch die Adern des Palastes kriechen, auf dem Weg zu seinem Herz, um es zum Stillstand zu bringen.
Der Schacht stieg plötzlich an und aus einer kriech wurde eine halbe Kletterpartie, Schweiß ran ihm den Rücken hinab. Dann waren sie endlich da, er spähte durch die Schachtluke auf das Innere des Labors.
Das Labor erstreckte sich in düsteren, kalten Gängen, die von den flackernden Lichtern der Deckenpaneele nur spärlich erhellt wurden. Ein Gefühl der Bedrohung hing schwer in der Luft, verstärkt durch das leise Summen der Maschinen und das monotone Ticken der Kontrollgeräte. Die Wände waren in einem klinischen Weiß gehalten, das durch den kontrastierenden Schatten der umgebenden Dunkelheit erdrückend wirkte.
In den Reihen zwischen den Maschinen huschten Gestalten in weißen Kitteln hektisch umher, ihre Gesichter von Masken verhüllt, die ihre Identität verbargen.Ihre Bewegungen waren hastig, ihre Gesten nervös, als ob sie sich der Gefahr bewusst waren, die in den Glasbehältern und Reagenzgläsern lauerte, die sie umgaben.
Die Atmosphäre im Labor war gespannt, von einer Aura der Geheimhaltung und Boshaftigkeit durchdrungen. Jeder Schritt wurde von den Augen der Überwachungskameras verfolgt, und jedes Wort wurde in gedämpften Flüstern ausgetauscht, als ob die Wände Ohren hätten. Trotz des düsteren Ambientes und der bedrohlichen Stille pulsierte das Labor vor Aktivität. Maschinen summten leise im Hintergrund, während das Personal sich in ihre Aufgaben vertiefte, gefangen in der eisigen Umarmung dem Willen des Imperators zu gehorchen. Der Ritter versuchte einen Plan aufzustellen wie sie weiter vorgehen sollten, es gab von ihrer Seite aus nur einen Weg hinein...
Plötzlich spürte JK eine Vibration unter seinen Füßen und hielt inne. Gaya und Oyim erkannten sofort seine Unruhe und kein Muskel bewegte sich mehr. Durch die Dunkelheit hindurch lauschten sie angestrengt auf jedes Geräusch, das sie alarmieren könnte.


"Hallo?!",

sprach die Stimme unter ihnen lauter als das sonst so unheimliche Gemurmel der Laborratten. Waren sie entdeckt worden?! Metallenes Ächzen ertönte unter ihnen, und ein Bodenpanel wurde aus der Verankerung gerissen, als er eine ihm wohlbekannte Aura wahrnahm. Hastig sah er zu den anderen beiden.

"Die Phase der Ruhe scheint vorbei zu sein. Lasst uns dies ein für alle mal beenden!"

Er dehnte seine Wahrnehmung auf den Raum aus und sammelte seine Kraft, als er seine Faust gegen den Schachtboden stieß. Die Machtwelle breitete sich aus und riss die Deckenplatten aus der Verankerung, eines der Kühlrohre platzte, und eisiger Nebel schoss in den Raum unter ihnen. Nun stürzten sie kontrolliert der Peripetie ihres Auftrags entgegen. Der Ritter kam zuerst am Boden auf, wo sein Faustschlag Machtwellen durch den Boden jagte und das Personal taumeln oder gar zu Boden stürzen ließ. Er verband die Gruppe zu einem Machtgefüge und sendete ihnen Kraft und Zuversicht. Der Kampf war kurz, und während sich die anderen um das Personal kümmerten, riss er mit der Macht die Kameras aus den Verankerungen. Er drückte Eli kurz und nickte den beiden anderen Mitgliedern von Team Aurek zu.

"Bei der Macht, es tut gut, euch zu sehen! Wir sollten uns beeilen, unser Auftritt wird keineswegs unbemerkt geblieben worden sein!"


.: Kast .:. imperiale Anlage .:. Untergeschoss .:. C-Virus-Forschungslabor .:. Team A: Eli, Marrev und Riuen .:. Team B: Gaya, JK, Oyim :.
 
Alles ging rasend schnell. Als Elise aus dem Schacht in den hell erleuchteten Forschungsraum gesprungen war brauchte sie der Macht sei Dank nur Bruchteile von Momenten um sich zu orientiere und die Gefahrenquellen ausfindig zu machen. Acht Leute schoben aktuell Dienst, davon 3 Wachen. Alle schauten die Ritterin überrascht an. Zwei von Ihnen näherten sich Konsolen um Alarm auszulösen, die beiden knöpfte die Ritterin sich umgehend vor, ungeachtet dessen, dass drei der anderen vermeintlichen Forscher ihre Blaster zogen und umgehend das Feuer auf die Ritterin eröffneten. Zwei Schüsse gingen daneben, ein Schuss traf sie direkt in die Schulter. Glücklicherweise erst dann, als die beiden Alarmiernden schon mit je einem horizontalen Hieb ohne Schmerzen das zeitliche segneten.

Als sie sich entschlossen umdrehte war da schon ein Zischen, das sie nicht zuordnen konnte. Kühler, stickiger Nebel erfüllte den Raum von oben und aus dem Nichts sah sie Jay in den Raum stürzen, der in heroischer Pose eine Machtwelle durch den Boden schickte, vor der sich Elise und die anderen schützten, was bei Riuen nicht ganz so vortrefflich geschah, weshalb er taumelnd zu Boden ging, ähnlich wie das restliche Personal. Ermutigt durch den Schub ihres Jedi-Ritter Freundes brauchte sie nur noch dabei zusehen, wie der Rest des wiedervereinten Teams die restlichen Wachen und Weißkittel in die ewigen Jagdgründe schickte. Schwer atmend schaute sie sich im Raum um, prüfend ob sie eine Überwachungsmaßnahme außer Acht ließen. Marrev und Riuen machten sich dann daran die Übertragung zum Raum zu stören. Immerhin waren die Kameras schon gestört, es war nur logisch vorzugaukeln, dass das Labor unter einer Gesamtstörung litt. Die Konsequenz war allen bewusst, sie würden umgehend weiteren Besuch erhalten. Sie hatten nun gar keine Zeit mehr.

"Du sagst es, Jay. Wir haben ein gutes Timing, wie immer." sie lächelte kurz, als beide die Umarmung lösten und fasste sich dann an die verletzte Schulter. Der Schuss hatte sie mehr mitgenommen, als sie sich eingestehen wollte, doch schon war die mittlerweile auf Heilung schon gut spezialisierte Padawan von JK zur Stelle, um sich darum zu kümmern. "Beeil dich, Gaya. Wir werden hier gleich Spaß haben."

Marrev, Oyim und Riuen hatten sich kurz besprochen und dann an den empfindlichsten Bruchstellen und Werkzeugen gefühlt Unmengen an Sprengstoff verteilt. Dieser Raum würde nur noch aus metallenem Staub bestehen, wenn die Sprengsätze ihr zerstörerisches Werk vollendet haben würden. "Danke, Gaya. Lasst uns sofort von hier verschwinden und Entfernung zwischen uns und die Bomben bringen, und dann lasst uns ... "

Kein weiteres Wort kam aus ihrem Mund, denn die Türen des Raumes öffneten sich und gaben die erste Bedrohung frei. "Rotgardisten!" Drei gut ausgebildete, gepanzerte Elitekämpfer betraten den Raum.

Im Kanon zündeten die Lichtschwerter und die Kämpfe begannen. Elise war nicht in der vordersten Reihe, was ihr den Blick auf einen kleinen Behälter freigab, den ein Forscher in seiner Hand begrub, der so wirkte, als wolle er ihn sicherstellen. Die Besten beider Teams bearbeiteten die Wachen, die Padawane warteten auf einen Einsatz, um die Meister und Ritter zu unterstützen, wurden aber durch Abwehrschläge erfolgreich zurückgedrängt. Elise fixierte Riuen, während sie den kleinen Behält, der ungefähr so groß wie zwei Handflächen war und den sie in die Innentasche ihrer Jacke steckte.

Dann trat sie dem Kampf bei, an der Seite ihres Padawans und übernahm einen der Rothelme von Oyim.

OT: Schnellschuss, hab nur Tab dabei und formatieren ist hier eine Qual...
 
[Gelber-Stern-System / Kast / Festung des Imperators / Thronsaal / Darth Allegious, Commander Tenrik und Royal Guards (NSC), Auserwählte (NSC), Eowyn, Brianna

Die Dunkelheit konnte sehen, wie ein Ausdruck von Erkenntnis sich auf das Gesicht von Brianna legte. Wie Schuppen fiel es der Echani von den Augen, als sie begriff, mit was sie es zu tun hatte und welche Ambitionen der Imperator tatsächlich verfolgte. Konnte es sein, dass ausgerechnet diese junge Sith, die so viel Wert auf Anerkennung und Titel legte, die Wahrheit akzeptiert hatte? Geduldig lauschte der Herrscher des Imperiums ihren Worten, als sie seine Aussagen interpretierte und der gefangenen Jedi erklärte. Der Ironie, dass ihre Bestrebungen dazu führen würden, das zu erreichen, was die Anhänger der Hellen Seite angeblich ebenfalls wollten, ließ die Finsternis lächeln. Der kommende Frieden würde vollkommen sein, denn er würde durch Vollkommenheit erst möglich werden. Es galt, einen Konflikt zu beenden, der so alt war wie das Leben selbst – vielleicht sogar älter.

Seit Äonen rangen Licht und Dunkelheit um die Vorherrschaft, mal dominierte die eine Seite, mal die andere. Gewaltige Armeen waren ins Feld gezogen, ganze Spezies waren aufgestiegen und gefallen, herausragende Persönlichkeiten hatten ihren Platz in diesem großen Spiel gewählt. Aber es würde enden. Es musste enden. Die Dunkelheit war des Ringens müde – sie hungerte nach Sieg. Langsam beugte sich die düstere Gestalt auf dem Thron nach vorn, ihre Stimme kalt und grollend, mit einem Echo, als würden Hunderte zugleich sprechen.


„Krieg? Ich werde den Krieg beenden. Für alle Zeit. Ich gewähre dieser gebrochenen Galaxis Frieden – den Frieden des Grabes und die Stille des Todes. Sie hat ihren Zenit schon lange überschritten, windet sich in der Agonie der Unvollkommenheit. Die Zeit ist gekommen, ihr Leiden zu beenden. Sie muss sterben, damit etwas Neues leben kann. Der Kreislauf, das ewige Ringen zwischen Licht und Dunkelheit, endet. Mit mir.“

Das Flehen Eowyns war vergeblich. Sie verstand nicht, dass vor ihr nicht der Imperator eines weltlichen Staates saß, sondern der Avatar der Dunkelheit. Seine Schlachten wurden nicht mit Sternzerstörern oder Turbolasern geschlagen, seine Heerscharen marschierten im Verborgenen, in den Abgründen eines jeden einzelnen intelligenten Lebewesens. Darth Allegious musterte die Rätin, die glaubte – hoffte – ihn umstimmen zu können, durch Unterwerfung, durch Kapitulation. Aber die Dunkelheit war nicht an etwas interessiert, das ihr ohnehin schon gehörte. Sie hatte gesiegt – der Triumph lag buchstäblich in ihren Händen, eine kleine, unscheinbare Phiole, in der eine grünlich-schwarze Flüssigkeit schwamm. Die brillantesten Köpfe des Imperiums und der Sith hatten unter seiner Anleitung eine Seuche erschaffen, neben der das C-Virus wie ein Schatten wirkte. Die Zeit war reif, die Plage zu entfesseln. Wie ein Lauffeuer würde sie sich in der Galaxis verbreiten und die Schwachen und Unwürdigen vernichten – Treibstoff für das Feuer einer neuen Ordnung. Der Imperator schwieg einige Momente, dann hob er eine Hand und betrachtete seine Gäste.

„Euch wird ein großes Privileg zuteil. Ihr werdet mit lebenden Augen sehen, wie alles beginnt und alles endet. Vielleicht werdet ihr euch sogar meinen Auserwählten anschließen, jenen Getreuen, mit denen ich neues Leben in eine gereinigte Galaxis tragen werden. Denn worin besteht der Sinn der Herrschaft über Abermilliarden, die man niemals zu Gesicht bekommt? Nein. Mein kommendes Reich wird klein sein in Anzahl, aber unendlich in der Macht, die ich über es ausübe. Gereinigt. Erneuert. Perfekt. Ich kann sehen, dass ihr beginnt, zu verstehen. Gut. Zeigt mir, wer ihr seid.“

Und mit diesen Worten löste sich ein Lichtschwert vom Gürtel des Commanders der Royal Guards und landete klappernd auf dem kalten Steinboden vor den beiden Frauen. Der Imperator nickte kurz, dann hob er die Phiole in die Höhe und betrachtete durch sie die Ereignisse, die nun folgen würden. Seine Auserwählten waren wenige, aber ihr Wert unermesslich. Sie würden die Seuche nach außen tragen, und jene, die überlebten, würden sich der Dunkelheit in der neuen Galaxis anschließen, für immer eins mit ihr werden. Das ewige Ringen...endete heute. Der Sieg würde die Dunkelheit befreien – und die Galaxis würde Frieden kennen.

[Gelber-Stern-System / Kast / Festung des Imperators / Thronsaal / Darth Allegious, Commander Tenrik und Royal Guards (NSC), Auserwählte (NSC), Eowyn, Brianna
 
Kast - Festung - Thronsaal, mit Brianna; Allegious, Cmdr Tenrik, Royal Guards, Auserwählte (NPCs)

Oh bei der Macht, da hatte Brianna Recht, Eowyn verstand es wirklich nicht. Ein Glück, dass sie es nicht musste, im Gegensatz zur Echani. So konnte sie ausnahmsweise einmal beinahe sie selbst sein, wer auch immer das war. Frieden und Harmonie durch Tod, es war wirklich großartig. Wäre das da nicht der Imperator mit einer vermutlich überaus tödlichen Waffe, dann wäre diese Situation ein wunderbares Komödien-Abendprogramm. So aber... war es einfach nur schrecklich. Eowyn schüttelte übertrieben fassungslos den Kopf, während ihre Knie langsam zu schmerzen begannen und ihre Beine zu kribbeln. Ohne die Macht, mit der sie ihre Nervenbahnen befreien konnte, begannen diese nun langsam die Verbindung zu verlieren.
Brianna sprach dann womöglich die Wahrheit, als sie von Klarheit sprach, zumindest hoffte Eowyn das, denn eine wache, klare Brianna war definitiv das, was am Ende einen Unterschied machen konnte.

Jetzt aber redete die Ritterin wieder in diesen absurden Worten der Sith, die in viele Worte möglichst wenig Aussage packten. Ohne Zerstörung kein Wandel... oh, sie war wirklich gut, Eowyn wusste nicht, ob sie selbst so dazu in der Lage wäre, trotz der Tatsache, dass sie sich seit Wochen all das hatte anhören müssen. Oder vielleicht gerade deshalb... Brianna bot ihr sogar die Aussicht aufs Überleben an, was die Rätin niemals so akzeptieren würde.


Aber... begann sie, bevor sie dann verzweifelt den Kopf schüttelte und sich verzweifelt an den Imperator wandte.

Welcher zum ersten Mal eine wirkliche Regung zeigte und sich vorbeugte.

Eowyn ließ zu, dass ihr Körper vor Kälte noch mehr zitterte und wich vor ihm und seiner Stimme zurück. Wahnsinnig, wirklich wahnsinnig... Sie musste sich immer wieder sagen, dass sie die Oberhand hatten. Sie waren im Vorteil... sie würden ihn besiegen...
Bitte, hauchte sie jetzt nur noch, ein winziger, letzter Versuch des Widerstandes, bevor sie in sich zusammensackte. Was sollte eine einzelne Rätin schon tun? Was konnte sie tun?
Allegious brauchte anscheinend ein paar Sekunden, wofür Eowyn dankbar war. Jede Sekunde brachte sie hoffentlich näher an ihr Ziel.
Doch was... was, wenn das andere Team versagte? Wenn sie alle miteinander starben? Wenn da kein Signal kommen würde? Wenn Brianna und sie ganz alleine auf sich gestellt sein würden? Eowyn hatte sich verboten, über diese Dinge nachzudenken, doch jetzt sah die Lage anders aus. Würde Ahna sie rechtzeitig warnen können, ihnen ein Signal auf andere Art und Weise schicken?

Doch dann sprach er weiter, und Eowyn hob mühsam ihren Kopf. Ein
Privileg. Er glaubte das wirklich, das war das schreckliche daran. Und sie selbst... sie war wirklich müde. Unglaublich müde. Die Last, die auf sie drückte, wuchs und wuchs, und jede Sekunde, die sie näher an ihr Ziel brachte, brachte genauso Dunkelheit und Druck über sie selbst. Sie vermisste ihre Abschirmung - und gleichzeitig fragte sie sich, welche Gedanken von ihr stammten und welche von der Atmosphäre hier überall. Fokussieren... sie musste sich fokussieren... Erst, wenn der Imperator tot war und alle in Sicherheit, durfte sie aufgeben. Erst dann. Nicht vorher... Sie hatte es versprochen. Sie würde dafür sorgen...
Verstehen, sagte er? Ja, Brianna "verstand". Sie hingegen... "Zeigt mir, wer ihr seid."

Zeigt mir, wer ihr seid.

Sie wusste es nicht. Kein bisschen.

Hatte es schon auf Va'art, Lianna, Coruscant kaum gewusst, und jetzt? Da war nicht ansatzweise mehr etwas übrig von dem, was sie einmal ausgemacht hatte. Stärke. Hoffnung. Mut. Glaube. Integrität. Stolz. Liebe. Jedi. Sie war... nichts. Niemand. Eine wunderbare Hülle für...

Rätin El'mireth registrierte, wie das Lichtschwert vor ihnen beiden auf den Boden fiel und starrte es an. Eine Sekunde, eine sehr, sehr lange Sekunde, überlegte sie, was es für einen Unterschied machen würde, bevor sie sich mit ihren Beinen halb abstieß, sich lang machte und mit einer ihrer gebundenen Hände nach dem Zylinder griff. Sie drehte sich direkt auf den Rücken, der Griff vor ihr, aber nicht aktiviert. Eine weitere halbe Drehung brachte sie auf die Knie, dann stand sie wieder aufrecht. Noch immer zitternd, jetzt auch keuchend, und wohl wissend, dass das alles reine Show war - denn sowohl Brianna als auch Allegious würden kein Problem damit haben, ihr das Lichtschwert mit Hilfe der Macht ohne eine große Anstrengung zu entreißen, egal, wie fest sie es hielt. Und auch gegen die Gardisten hatte sie so kaum eine Chance.

Die Rätin würde wissen, dass das hier wirklich keinen Unterschied machen würde. Und genauso, dass der Imperator niemals diese Phiole aus der Hand geben würde. Sie zu verlangen wäre ein absolut aussichtsloses Unterfangen. Genauso aussichtslos wie die zwei Sith ohne Hilfe der Macht und mit gefesselten Handgelenken anzugreifen. Beinahe genauso aussichtslos wäre es, sich hier herauszukämpfen. Und nur minimal weniger aussichtslos dann die letzte Möglichkeit, ebenfalls noch völlige Verschwendung von Atemluft, aber es gab außer der Überlegung, die Waffe gegen sich selbst zu richten, keine anderen Wahl. Und letzteres konnte, durfte sie nicht tun, es wäre absoluter Verrat gewesen, selbst, wenn sie es nur vortäuschte, denn die Gefahr, dass Allegious auf ihr Spiel einging war viel zu groß.


Lasst mich gehen, sagte sie also, den starren Blick auf das Wesen auf dem Thron gerichtet, während sie langsam zwei, drei Schritte rückwärts lief und den Griff in Habachtstellung vor sich hielt. Ich nütze Euch nichts. Ihr werdet ohnehin bald die gesamte Galaxis beherrschen, was macht es da für einen Unterschied, wenn Ihr mich gehen lasst? Ich bin für Euch nur ein Staubkorn. Lasst mich gehen, ich sterbe bald, so oder so... ...oder so.

Sie wusste nicht wirklich, was der Imperator damit bezweckt hatte, dass er ihnen beiden das Schwert anbot, aber Tatsache war, es brachte erneut Zeit. Im Notfall würde Brianna sie angreifen müssen, ein wenig mit ihr "spielen", auch das würde ihnen ein paar Minuten bringen. Aber dann... würde es langsam wirklich eng werden.


Kast - Festung - Thronsaal, mit Brianna; Allegious, Cmdr Tenrik, Royal Guards, Auserwählte (NPCs)
 
Kast – in der Festung des Imperators, Thronsaal – Virusträger-Vasallen, Imperiale Garde, Commander Tenrik und Imperator Allegious (NPCs) – Eowyn und Brianna

Brianna konnte von Glück reden, dass Allegious sie in ihrem Treiben gewähren ließ. Dass er ihnen zusah, wie sie die Begegnung wie Kaugummi in die Länge zogen, ihm die Zeit stahlen, die ihre Verbündeten gewährten. Doch der Imperator schien es zu genießen, dem Schauspiel beizuwohnen, wohl in dem Wissen, dass er längst gewonnen hatte und jeden Moment davon auskostete. Womöglich labte er sich an der realen Verzweiflung und der Schmerzen Eowyns, die keinerlei Anstalten machte, diese zu verbergen. Fände er nicht seine Gefallen an all dem, sie hätten sie mit Sicherheit gar nicht erst auf Kast landen lassen, von daher hätte Brianna eigentlich gar nicht überrascht sein dürfen.

Scheinbar hatte sie ihre Worte gut gewählt. Der Noghri griff ihre Worte bereitwillig auf und führte sie fort. Er steigerte die machtgesteuerte Stimmakrobatik sogar noch mehr. Die Silberhaarige konnte gar nicht anders als beeindruckt zu sein, und hoffte zugleich, dass er so viel Aufmerksamkeit auf die Show verwandte, die er und sie sich gegenseitig vorspielten, dass er nicht bemerkte, was wirklich vor sich ging.
‚Er ist nur ein Noghri‘ – diese Worte konnte Brianna gar nicht oft genug im Geiste wiederholen, es wie ein Mantra vor sich hertragen, die Hoffnung nährend, dass sie allen Ernstes damit durchkamen. Allegious' Macht mochte gewaltig sein, und er durfte sich gerne als Avatar der Dunkelheit wähnen, aber die Grenzen seines Geistes waren nicht unendlich, man konnte ihn genau gut hereinlegen wie wie jede andere Person auch.

Wenn es noch irgendwelche Zweifel daran gegeben hatte, dass dieser Tyrann die ganze Galaxis vernichten wollte, so beseitigte er sie jetzt. Brianna fand es unfassbar, dass all die Rotgardistinnen kein Problem damit zu haben schienen. Waren sie derart verblendet? Wie konnten sie sicher sein, dass sie die ganze Sache nicht mit ihrem Leben bezahlten? Oder war es ihnen etwa egal? Die dunkle Brianna hatte ähnlich zu ticken, so viel war klar. Das war die Sorte, die er gerne um sich haben wollte, und sie musste einen von ihnen sein. Im Grunde war es wie bei ihren Aktivitäten auf Spacebook und Hologram – frau scharte die Followerinnen um sich, die die eigenen Worte zurückechoten. Der große Rest interessierte sich nicht für eine, aber das bekam frau gar nicht mit.

Der Unterschied bestand darin, dass der große Rest Allegious nicht würde ignorieren können, sie würden vergehen, und die dunkle Brianna hatte das toll zu finden, selbst- und gewiss zu lächeln im festen Glauben, zum engen Kreis der Followerinnen zu gehören. Nur war die echte Brianna nicht so dumm. Der Fehler in der Logik dieses Wahnsinnigen entging ihr nicht. Er würde den ewigen Kreislauf des Werdens und Vergehens beenden, sagte er, und postulierte zugleich, dass die Galaxis sterben musste, damit etwas Neues leben könne – was denn nun? Doch ein Einzelfall war das nicht. Die Lehren der dunklen Seite steckten voll von Denkfehlern dieser Art, der Sith-Kodex zum Beispiel. Die totale Freiheit erlangen, um alles andere zu beherrschen, andererseits fügten die Sith sich bereitwillig in eine strenge Hierarchie ein, wo doch jede selbst an der Spitze stehen wollte. Zuende gedacht müsste der Sith-Kodex dazu führen, dass dieser Orden sich selbst auf eine einzelne Person reduzierte, vielleicht umgeben von einer oder mehreren Schülerinnen. Brianna hatte ihren Fehler erkannt, da sie nicht die totale Macht wollte, die ihr von Janus versprochen worden war. Sie wollte ja eigentlich nur in Ruhe gelassen werden und das bedingte, dass niemand da war, die die totale Macht anstrebte. Sie passte nicht zu den Sith, sie war das Gegenteil davon.

Hier spielte sie aber die Brianna, die diese einfache Tatsache noch nicht begriffen hatte, die dumm daherreden musste, um ihnen Zeit zu erkaufen, und sie konnte sich nicht darauf beschränken, die Worte des Imperators einfach nur zu wiederholen, sie musste sie weiterspinnen, um ihn ebenfalls motiviert zu halten, weiterzumachen:


„Ja! Veränderung ist natürlich, ebenso wie die Auslöschung von Schwäche und das Überleben der Stärkeren. Diese Galaxis, ebenso wie die meisten ihrer Bewohnerinnen, ist schwach und verkommen. Alles was sie tun kann ist sterben. Wir beschleunigen diesen Prozess lediglich, und tun ihnen somit einen Gefallen,“

‚Wir‘, als ob die dunkle Brianna schon ein Teil davon geworden war. Innerlich wunderte sie sich über sich selbst. Sie war vor einer Weile drauf und dran gewesen, diese Dinge selbst zu glauben, es war noch gar nicht so lange her. Deshalb fiel es ihr nicht allzu schwer, derlei Geschwurbel aus dem Gedächtnis hervorzukramen und wiederzugeben.

„Eigentlich müssten sie uns dankbar sein, doch sie sind zu kleingeistig, um zu verstehen. Sie klammern sich nur an ihr eigenes kleines Leben, sind fixiert darauf, und deshalb außerstande, das große Ganze zu sehen. Ganz wie diese hier, und ihr heruntergekommener Orden, ein bloßes Abziehbild vergangener Größe.“

Dabei sah Brianna Eowyn an.

„Zeig es mir! Zeig mir, dass du verstehst, dich ändern kannst! Dann besteht noch Hoffnung für dich, dass du Teil des Neubeginn sein kannst. Ich jedenfalls habe verstanden,“

Sagte sie und drehte sich wieder zu Allegious um.

„Ich bin bereit, mein Imperator.“

Doch Allegious ließ sie ein wenig zappeln. Natürlich würde er nicht sofort ‚ja‘ sagen. Die Untergebenen zappeln lassen, sie verunsichern, das war Teil dieser Strategie, und sie mochte funktionieren, wenn Brianna wirklich so wäre wie sie tat. Schließlich bedeutete er ihnen zu schweigen, eine Geste, die die dunkle Seite in ihr als eine der Hoffnung interpretiert hätte, und sprach. Es zeigte, dass die dunkle Brianna hier wohl im Begriff wäre, sich ihr eigenes Grab zu schaufeln, denn ob diese Teil der neuen Galaxis wäre oder mit der alten untergehen würde, war in den Augen des selbsternannten Avatar der Dunkelheit noch gar nicht ausgemacht. Eine Prüfung, natürlich! Mit salbungsvollen Worten alleine würde sie beim Imperator nicht landen, das hatte er sicherlich schon viele Male gehört. Er wollte Taten sehen, und dazu löste er mit der Macht das Lichtschwert von Tenriks Waffengürtel und warf es sowohl Brianna als auch Eowyn vor die Füße.

Fieberhaft überlegte die Echani, was sie jetzt tun sollte. Das Lichtschwert zu nehmen und ihre angebliche Gefangene damit niederstrecken wäre eine Sache von Sekunden. Hey, bei einer gefesselten Eowyn, die die Macht nicht nutzen konnte, wäre es auch unbewaffnet eine Sache von Sekunden. Sie brauchten mehr Zeit – aber dieses Angebot galt der Jedi ebenso sehr wie der vorgeblichen Sith. Wenn Eowyn Brianna damit niederstreckte, hätte sie von Allegious aus vielleicht noch eine Chance, das Ende der Galaxis zu überleben, das war das Angebot, das er ihr damit offenkundig machte.

Die Menschenfrau schien ähnliche Überlegungen angestellt zu haben, hoffte sie zumindest. Brianna sah es kommen, tat aber so, als wäre sie überrascht und erschrocken. Eowyn hechtete nach dem Lichtschwert, bekam es zu fassen, wälzte sich herum, dass sie mit dem Rücken auf den Boden lag und richtete die nicht aktivierte Waffe auf sich selbst. Freilich würde es dem Imperator kaum etwas ausmachen, wenn eine Jedi, selbst eine Rätin, sich selbst umbrachte, das wussten sie inzwischen. Der dunklen Brianna aber machte etwas aus. Die 28jährige tat also so, als wüsste sie mit der Situation nicht umzugehen, in der ihr Geschenk an den Imperator, ihre Eintrittskarte sich selbst umzubringen drohte, sah gespielt hilflos zu, wie die Blonde sich zuerst auf die Knie rappelte, sodann ganz aufstand und dabei den Imperator ansah.

Und nicht sie. Der anderen Echani in ihr würde das gar nicht gefallen. Die Rätin verlangte von ihm, sie gehen zu lassen. Sie appellierte an ihm, dass sie ihm doch egal sein konnte, eine Jedi hin oder her. Sie machte dabei einige Schritte rückwärts, wie um zu testen, ob jemand versuchte, sie aufzuhalten. Die dunkle Brianna konnte nicht verwinden, dass sie auf diese Weise aus dem Spiel genommen würde, wo es doch letzten Endes um sie ging. Ihr echtes Ich freute sich über die Gelegenheit:
‚danke, Kira, dass du mir gezeigt hast, wie frau eine dummdreiste Sith spielt.‘ Gespielt wutentbrannt sah sie Eowyn an und imitierte dabei ihre schwarzhaarige Erzrivalin.

„Was fällt dir ein! Du bist meine Gefangene und ich allein entscheide darüber, ob du lebst oder stirbst! Nicht du! Wag es niemals!“

Brianna gab ihrer Mitstreiterin einige Augenblicke, um darauf zu reagieren, und weil das ganze Spielchen so lange wie nur irgend möglich dauern sollte.

„Steck' das Ding weg oder ich schieb' es dir sonstwohin!“

Mit diesen Worten stürzte die Silberhaarige sich auf sie, getrieben von Wut, unüberlegt und dadurch etwas ungeschickt, so wie sich Kira in ihren Augen benahm. Sie tat so, als versuchte sie hauptsächlich, das Lichtschwert von Eowyns Körper weg drehen und stellte sich dabei vorsätzlich etwas blöd an. An sich wäre das der kräftigen Echani ein leichtes gewesen und auch, der Menschenfrau dabei die Handgelenke zu brechen, aber den Beteiligten war das hoffentlich nicht klar. Frau sah Brianna die große Körperkraft nicht so sehr an, von den muskulösen Beinen einmal abgesehen, so dass ihr Publikum ihr hoffentlich den Ringkampf abnahm. Sie drehten sich im Kreis, fuchtelte mit den Armen hin und her, so dass es den anderen schwer fallen würde, mitzubekommen, was sie eigentlich tat: mit der Fingerfertigkeit der jugendlichen Taschendiebin von Nar Shaddaa Eowyns Handschellen aufzusperren. Erst als diese rasselnd zu Boden fielen, ließ sie den vorgetäuschten Ringkampf sein.

„Sie hat sich losgerissen!“

Schrie Brianna mit gespieltem Entsetzen und wich einige Schritte zurück, vorgeblich, weil sie die Lichtschwertklinge nicht unvermittelt in den Bauch gerammt bekommen wollte. In sicherer Distanz aktivierte sie sogleich das Sith-Lichtschwert, welches Janus ihr gegeben hatte, und drohte damit Eowyn.

„Mach' jetzt bloß keine Dummheiten, Jedi-Göre!“

Zischte sie die Menschenfrau an und fauchte im nächsten Augenblick die imperiale Garde prophylaktisch an, das Lichtschwert auf die Jedi gerichtet haltend und sie aus dem Augenwinkel misstrauisch beobachtend.


„Zurück! Zurück! Sie gehört mir, mir allein!“

Die Rotgardistinnen und sonstigen Vasallinnen des Imperators prophylaktisch an, um sie davon abzuhalten, einzugreifen und ihr dunkles Alter Ego damit zu brüskieren. Ihr kam in den Sinn, dass die Rotgardistinnen in der Echani-Kampfkunst unterwiesen waren. Aber sicherlich waren es keine biologischen Echani? Sie würden ihr Spiel nicht durchschauen? Einen Moment lang sah sie ihre Kusine Leanna in einer dieser Rüstungen stecken. Sie hätte die richtige Größe dafür und hatte auch, zu Briannas Entsetzen, vorgehabt, zu den Sturmtruppen zu gehen. Aber das war absurd. Wie gering waren die Chancen? Außerdem hatten sie sich erst unmittelbar vor dem C-Virus-Ausbruch gesehen, so schnell stieg frau sicherlich nicht auf, auch nicht ihre Kusine, die sie körperlich sicher alle in die Tasche steckte.

Nein, niemand würde es merken, wenn sie sich jetzt auf Eowyn stürzte und einen Showkampf aufführte. Sie würde sie nicht allzu hart dran nehmen. Sie war die Sensei, die dafür sorgte, dass ihr Schützling sich ordentlich aufwärmte, bevor der richtige Kampf folgte, und als die Athletin, die sie war, hatte sie ihre Methoden, ihr Duell weit intensiver und dramatischer aussehen zu lassen, als es in Wirklichkeit war. Um ihr eigenes Stehvermögen machte sie sich da keine Sorgen, und so schritt sie zur Tat.


Kast – in der Festung des Imperators, Thronsaal – Virusträger-Vasallen, Imperiale Garde, Commander Tenrik und Imperator Allegious (NPCs) – Eowyn und Brianna
 
Zuletzt bearbeitet:
- Kast - Festung - Untergeschoss - "Entsorgungseinrichtung", Marrev (NPC), Riuen, Elise -

Schlechte Erfahrungen? Haha. Miese. Miserable. Stinkende.

"Könnte man so sagen", brummter Marrev schlecht gelaunt.

Dieser Ort verdarb wirklich alles, was an dieser Mission irgendwie positiv sein konnte. Wenn diese Mission nicht so absolut und zweihundertprozentig wichtig gewesen wäre, er wäre definitiv irgendwie außenrum gegangen.
Aber gut. Er musste da jetzt wohl einfach durch - im wahrsten Sinne.

Elise war so clever, noch ein paar Sprengladungen anzubringen, und er schenkte ihr ein diabolisches Grinsen zurück.


"Das werden wir sein."

Man gewöhnte sich nicht an diese Sauerei, das war das Schlimme. Obwohl sie jetzt schon einige Zeit in diesem System unterwegs waren, wollte der Rattataki einfach nur alles hier auseinandernehmen. Eine Kiste schien ihm diesen Wunsch erfüllen zu wollen, denn bei dem Lärm, den sie nun gemacht hatten, schien man auf sie aufmerksam geworden zu sein. Schlecht, sehr schlecht sogar, aber wenigstens... Die drei explodierten aus der Schachtwand. Marrev konnte seinen Jagdinstinkt kaum mehr zurückhalten und ließ ihm nun freien Lauf. Er war nicht schnell genug, die Personen, die auf Elise schossen, aufzuhalten und war sich nicht sicher, ob sie getroffen worden war, aber definitiv würden diese Personen niemandem mehr Schaden zufügen. Plötzlich hüllte Nebel sie ein, also hielt Marrev die Luft an, und schützte sich gleichzeitig gegen die Welle, die auf ihn zuraste. Andere hatten nicht seine Fähigkeiten und waren dem ganzen hilflos ausgeliefert, was das folgende Geschehen leider etwas zu einfach machte. Zum Glück war es JK gewesen und kein Sith, der hier für Unterstützung sorgte. Verfluchte Abschirmungen, es war verflixt schwer zu wissen, ob gerade Freund oder Feind einen attackierte, purer Zufall, dass er den Kel'Dor nicht ausgeknockt hatte. Auf jeden Fall war der Raum innerhalb von wenigen Sekunden erst einmal gesäubert, und Riuen und er stürzten mit blinder Absprache zur Konsole, um irgendwie noch etwas zu retten. Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.
Er blickte kurz auf und erkannte, dass Elise tatsächlich einen Treffer hatte einstecken müssen, was ihn wurmte. Verfluchter Mist, das nächste Mal würde er noch schneller sein müssen. Und jetzt ein wenig auf die Frau achten, die nun schon
zwei Mal hatte einstecken müssen. Unter seinem Kommando ging niemand verloren.

Es dauerte ebenfalls nicht lange, bis Oyim, er und Riuen die letzten Sprengladungen aus ihren Rucksäcken verteilt und vernetzt hatten. Es war gut, den Chiss an seiner Seite zu wissen, der anscheinend wirklich ein guter Techniker war, so waren sie schnell und effektiv.
Sie kehrten gerade zum restlichen Team zurück, als es vorbei war mit der Atempause. Gut, damit war zu rechnen gewesen.

Marrev drängte sich nach vorne, um Elise auf jeden Fall noch eine kleine Atempause zu ermöglichen, und griff einen der Gardisten an. Das verzückte Grinsen auf seinem Gesicht ließ sich nicht verbergen, und er gestand sich ein, dass er nicht mit vollem Einsatz kämpfte. Aber es war auch wirklich zu nett, endlich mal auf einen würdigen Gegner zu stoßen und das ganze Schleichen und Verstecken gut sein zu lassen. Das hier, das war seine Welt. Das Schleichen überließ er lieber Eowyn... Nach kurzer Zeit aber kam er zu dem Schluss, dass sie keine Zeit hatten für irgendwelche Spielchen, denn eben jene Eowyn stand hoffentlich im Thronsaal und wartete vielleicht schon ungeduldig auf die Ablenkung. Mit einem innerlichen Seufzen setzte Marrev zu einer Kombination an - ein Machtstoß, der den Gardisten von den Füßen fegte wie eine Feder, ein Griff mit der Macht um den am Boden liegenden Körper und die abschließende Bewegung mit dem Schwert. Zu einfach. So gut die Gardisten auch ausgebildet waren, aber gegen einen erfahrenen und begabten Machtnutzer wie ihn hatten sie im Kampf eins gegen eins keine große Chance, so lange sie nicht irgendeine Möglichkeit fanden, ihre Körper vor der Macht zu schützen.
Was hoffentlich noch eine Weile dauern würde.

Er sorgte dafür, dass auch die anderen beiden Gardisten so bald nicht mehr aufstehen würden, dann wandte er sich an den Rest des Teams.


"Raus hier. Die werden jetzt aus den Löchern kriechen wie die Ratten, und wir müssen das Labor hochjagen. Elise..."

Er warf ihr den Zünder für die Sprengladungen im Labor zu. Die Ritterin übernahm so diese wichtige Aufgabe und hielt sich vielleicht etwas zurück, und er war nicht mehr gehindert. Win-Win.

"Mach du das. Ich möchte jagen..."

Und mit einem raubtierhaften Grinsen im Gesicht drehte Marrev sich wieder zur Tür, trat in den Gang und legte mit dem Lichtschwert in der Hand einen lockeren Trab ein, um jeden möglichst weit vom Labor entfernt abzufangen, damit sie dieses Ding der Hölle so früh wie möglich in die Luft jagen konnten.

- Kast - Festung - vor dem Forschungslabor, Marrev (NPC), Riuen, Elise, JK, Gaya, Oyim (NPC) -
 
[Gelber-Stern-System / Kast / Festung des Imperators / Thronsaal / Darth Allegious, Commander Tenrik und Royal Guards (NSC), Auserwählte (NSC), Eowyn, Brianna

So viele Worte, so viele Ankündigungen und Versprechen. Die Dunkelheit hatte sie schon oft gehört, von Wesen, die weitaus größer gewesen waren als die, die vor ihr standen. Im Namen der Finsternis hatten sie Planeten zu Asche verbrannt und ganze Zivilisationen vernichtet, aber es war nicht genug gewesen. Es war niemals genug gewesen, denn der wichtigste Aspekt hatte immer gefehlt: Die völlige Hingabe, das Aufgehen in den Abgrund und die Bereitschaft, alles zu opfern, die Realität selbst in die Schwärze zu tauchen und darin zu ertrinken. Viele waren dem Ideal nahe gekommen, doch in letzter Instanz, im entscheidenden Augenblick, waren sie zurückgeschreckt, hatten sich an ihren kleinlichen weltlichen Ruhm geklammert, die Existenz anderer oder ihre eigene für wichtiger befunden. Und so hatten sie geherrscht und waren untergegangen, vergessene, ihre einstige Macht nur noch Ruinen und Staub.

Darth Allegious war anders. Die Erschaffung des C-Virus hatte als Mittel zum Zweck begonnen, eine weitere Waffe im Arsenal des ewigen Ringens, aber in der Beschäftigung mit diesem Meisterwerk der Zerstörung war dem Noghri bewusst geworden, was er war und was die Dunkelheit wirklich wollte. Und so lächelte der Imperator, ein schmales, kaltes Zucken seiner Mundwinkel in den Schatten seiner Kapuze, als er Eowyn betrachtete, die das Lichtschwert an sich genommen hatte und darauf pochte, gehen zu dürfen.


„Ich lasse Euch gehen. Ich lasse alle gehen. In die Vergessenheit und die Schatten. Oder zu neuem Leben in einer gereinigten Galaxis. Dies ist unser Geschenk. Trefft die Wahl, wie Ihr der kommenden Apokalypse gegenübertreten wollt, denn sie wird kommen. Niemand kann sie aufhalten.“

Es spielte keine Rolle, ob die Jedi hier starb oder davon rannte. Selbst in den entlegensten Winkeln der Galaxis würde sie sich nicht verstecken können. Wenn die neue Plage erst einmal die sogenannten „zivilisierten“ Regionen in ein Leichenhaus verwandelt hatte, würde die Macht der Dunkelheit alles zwischen den Sternen in pure Finsternis tauchen. Pflanzen würden verdorren, Tiere verenden, die technologischen Wunderwerke verfallen, Schiffe nur noch als treibende Wracks durch die Unendlichkeit schweben. Alles verfiel. Alles endete. Nur jene Formen der Existenz, die stark genug waren, den Abgrund zu akzeptieren und sich ihm zu verschreiben, würden überdauern, und ihr Hunger würde groß sein. Was noch an Schwäche übrig blieb, sollten sie verschlingen, und dann, im Schein schwarzer Sonnen, würde es vollbracht sein. Der Imperator betrachtete die Phiole, durch die all dies geschehen würde, und schenkte der Konfrontation, die nun ausbrach, nur beiläufige Beachtung.

Als das Ringen zwischen Eowyn und Brianna begann und es der Jedi gelang, sich zu befreien, reagierten lediglich die Royal Guards, wenn auch augenblicklich und mit atemberaubenden Tempo und Koordination. Auf einen scharfen Befehl von Commander Tenrik in ihren Kampfsprache hin positionierten sich die rot gewandten Wachen schützend um und vor dem dem Thron, schirmten die beiden Kämpferinnen vom Herrscher ab und präsentierten ihre Energiepiken. Keiner von ihnen machte Anstalten, in die Auseinandersetzung einzugreifen – nur der Imperator konnte ihnen befehlen, etwas zu tun, und so beobachteten die Royal Guards lediglich, still und regungslos. Ihr ganzes Dasein war dem Wesen auf dem Thron gewidmet, sein Wort ihr Leben und ihr Tod, eine Ahnung davon, wie die Zukunft der Galaxis aussehen würden. Darth Allegious erlaubte sich einen Moment der Zufriedenheit und öffnete den Mund, um zu sprechen, ein grollendes Geräusch erfüllte den Raum, lauter als das Zischen der Lichtschwerter.


„Kleine Waffen für kleine Kreaturen. Zeigt uns wahre Stärke. Zeigt uns den Willen, zu fallen und der Finsternis alles zu geben. Öffnet die Augen und erblickt die letzte Wahrheit.“

Würden sie sehen? Es spielte keine Rolle. Der Sieg der Dunkelheit stand unmittelbar bevor, der ultimative Sieg, der alles beenden würde. Dies war der Bruchpunkt, der Moment, der alles entschied, und auf ihm lag die ganze Aufmerksamkeit der Finsternis. Aber in all der Schwärze...regte sich ein Funke. Ein flüchtiges Aufglühen von Hoffnung...

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Kast - Festungskomplex - Untergeschosse - C-Virus-Forschungslabor - mit Marrev, Riuen und Wachen

Gaya
hatte gute Arbeit geleistet. Die Schusswunde war zwar nicht geheilt, aber die Padawan hatte sie so gut verschlossen, dass Elise das Manko bei ihren Kampfbewegungen kaum noch merkte. Der Chiss und die Alderaanerin funktionierten mittlerweile wie ein meisterliches Uhrwerk. Riuen teilte heftige Schläge aus, die er immer wieder geschickt mit der Macht verstärkte, während die Ritterin den Rotgardisten mit schnellen, präzisen Schlägen ermüdete. Es war nicht von der Hand zu weisen, dass diese Gegner unfassbar gut ausgebildet waren, denn auch ein einzelner der Rotgardisten war in der Lage die Schlagfolge und Manöver der beiden Kämpfer vorauszuahnen. Der Imperator hatte gute Arbeit geleistet, die Elite-Wächter in den Schwertkampftechniken der Machtnutzer unterweisen zu lassen. Schließlich stoppte die Ritterin und führte ein Manöver entgegengesetzt dem üblichen Abläufen aus, was den Gegner aus dem Gleichgewicht brachte, so dass Riuen mit einem entscheidenden Schlag die Rothaube samt Laserlanze entzweite. Marrev war eine Kampfmaschine. Mit atemberaubender Präzision und großen Geschick parierte er jeden einzelnen Hieb des Gegners, nicht ohne zu schwächenden Gegenschlägen auszuholen, die allesamt perfekt saßen. Das ungleiche Jedi-Duo beendete das kleine Scharmützel und die Lichtschwerter deaktivierten sich.

Gute Arbeit ließ Marrev in seiner Art verlauten und animierte die Gruppe dazu, aufzubrechen.

Elise fing den Zünder mit großen Augen. Sie schaute ihn kurz bedächtig an, sich klarwerdend welche Verantwortung nun in ihrer Hand lag. "Aber Meister, vielleicht eine Minute ... " die Daten auf diesen Computern mussten für den Geheimdienst der Neuen Republik von enormen Interesse sein. Elise empfand es als Verschwendung diese Daten hier zu zerstören, denn bei einem war die Ritterin sich sicher, der Imperator war nicht so naiv die Daten tausende Male mit einem dezentralen Recovery-System an anderer Stelle wieder auftauchen zu lassen. Viel zu groß die Gefahr, dass die falschen Augen sich daran zu schaffen machten und womöglich ein noch diabolischeres Virus als C in den Händen von irgendwelchen Gangstern den Weg in die Galaxis fanden.

"Jay, bitte sag mir, dass Pico etwas retten kann" sie schaute ihn verzweifelt an, während der Jedi-Meister als Ranghöchster der Unterlegenen klar machte, dass das nicht der Zeitpunkt für Datensammelaktionen war und auch ihr Padawan stimmte mit ein. "Ja, ich weiß dass jede Sekunde zählt! Nur eine Minute!" Widerwillig gab Marrev ihnen die Minute, während alle anderen sich in Position für den Aufbruch machten und der Jedi-Meister die Gelegenheit nutzte und Anweisungen an alle verteilte. Elise setzte große Hoffnung in die Fähigkeiten des kleinen Droiden und damit auch in JK.

Als die längste Minute der Galaxis vorbei war und die Ritterin froh, dass weder der Alarm schrillte, noch weitere Rothelme eingetroffen waren, setzte die gesamte Gruppe zum Machtsprint an und begab sich so schnell es ging außer Reichweite. Nicht so weit wie geplant kam die Gruppe zum stoppen und musste sich durch die nächsten Rothelme kämpfen. Der Zünder zeigte noch keine ausreichende Reichweite zu den Sprengsätzen an, weshalb sie aufgeregt zu Marrev, JK und Oyim schaute, als auch die nächsten Gardisten zu ihnen stießen. Der Kampf weitete sich aus. Nur dank der umsichtigen Vorgehensweise aller, Sicherheitsmechanismen außer Funktion zu setzen, war noch nicht die ganze Festung auf sie aufmerksam geworden. Doch es war nur noch eine Frage der Zeit. Der Kampf war nun nahe eines Stützpunkts ausgebrochen, was dazu führte, dass immer mehr Elite-Kämpfer dem Gefecht beitraten. Marrev und Oyim waren in die Aufenthaltsräume vorgedrungen und sahen sich einer Überzahl konfrontiert.

Während sie einen heftigen Schlag parieren musste, den sie dann ablenkte und dem Rothelm in den eigenen Fuß umleitete, rief sie eindringlich "Wir sind noch zu nah dran, wir müssen weiter weg!!!" Als der Gegner zu Boden ging beendete sie sein Leid mit einem Stich ins Herz. Dann kamen zwei weitere Elite-Gardisten hinzu und trennten den Padawan und seine Meisterin voneinander. Abgelenkt von der Situation, wurde die Ritterin zurückgedrängt und hatte Mühe die Schläge abzuwehren, musste sich immer wieder abrollen und konnte nur gerade eben so dafür sorgen, dass ihr nicht der Kopf abgetrennt wurde. Mit dem Schaft der Lanze gegen die Beine geschlagen verlor sie das Gleichgewicht und landete schließlich auf dem Boden. Auf Messers Schneide hatte sie ihr Lichtschwert mit der Macht herangezogen und es im Flug aktiviert, was sie vor einem schnellen Tod bewahrte. In dieser Sekunde vernahm die Ritterin den Ton, den sie Sekunden durch ihre eigene Unvorsichtigkeit wahrnahm. Das Fallen eines Lichtschwertes, es war das von Riuen. Wie in Zeitlupe lief die Szene vor ihrem inneren Auge ab.

Ein Schritt nach vorn, geübte Handbewegungen, die Lanze im Anschlag. Das blutrote Gewand hing bis zu den Knöcheln des baumhohen Mannes. Lichtschwertkratzer auf dem Helm bezeugten die Wehrhaftigkeit seines blauhäutigen Gegners.

Dann ... Stille.

Der Arm hob sich,
ein diffuser Blick gab überall erbittert kämpfende Gruppen frei,
JK und Gaya, geschickt im Partnerkampf, verzweifelt gegen drei Gegner.
Marrev und Oyim gegen noch mehr Feinde, offenbar im Herz des Wespennests.

Die Starre fesselte sie. Auf dem Rücken liegend, die Paralyse kletterte an ihr hoch, sah sie wie die Lanze den Punkt höchsten Schwungs erreichte.

Da waren sie wieder. In der Anlage auf Coruscant. Der Chiss auf dem Förderband, seiner Hand beraubt.
Bewusstlos.
In ihren Armen.
Eine Träne bahnte sich den Weg in ihr rechtes Auge.

Doch nicht dieses Mal. Es dauerte Bruchteile einer Sekunde, in der sie sich an eine andere Situation erinnerte. Auf Lianna, als sie ein Jüngling war. Und mit Wasser spielte. Der Geistesblitz wurde augenblicklich in die Tat umgesetzt und zitternd stoppte der Rotgardist in letzter Sekunde seinen Schlag. Elise stand nun hinter ihm mit geschlossenen Augen, die Hand zitternd ausgestreckt. Es war keine Lähmung, zumindest nicht im klassischen Sinne. Es war etwas anderes. Ein Gefühl von Verdorbenheit machte sich in ihr breit, während die Träne, die sie weinte ihre Wange herunter rollte. Mit einer verkrampften Handbewegung brachte sie den Gegner dazu die Lanze fallen zu lassen. Er ging auf die Knie. Blut quoll aus seinen Augen und er fiel schließlich zu Boden. Elise hatte sich auf das Wasser im Körper des Elite-Kämpfers konzentriert. Die Moleküle, die im Blut des Aggressors flossen waren ihr Ziel gewesen. Sie brachte sie in Wallung, verschnellerte sie und sorgte so für eine massive Beschleunigung des Blutkreislaufs. Erschöpft ließ sie die Hand fallen, als sie sich Riuen näherte und ihm aufhalf. "Ich weiß" keuchte sie. "Ich weiß."

Es war nicht die Zeit dafür. Sie konnte sich später über diese Sache Gedanken machen. Diese Sache. Sie hatte ein Lebewesen mit der Zirkulation seines Blutes getötet. Wie konnte sie sich je wieder vor ihren Lehren verantworten? Mit einem zurückbleibenden, flauen Gefühl halfen sie dann JK und Gaya bei ihren Gegnern und dann, als Marrev und Oyim ebenfalls wieder zu ihnen stießen und weitere Gardisten alarmiert um die Ecke bogen geschah es schließlich. Ein surreales, mechanisch dröhnendes Pfeifen durchdrang die epischen Korridore, welches einen Schauer über den Rücken der Jedi jagte. Indirekte Lichter färbten die hohen Gänge blutrot. War das der Klang zu ihrem Versagen? Würde es daran Scheitern, dass sie ihre eigenen Leben nicht gefährdeten, und so die ganze Mission zum Scheitern brachten? Der Zünder zeigte noch immer nicht die Optimalentfernung an. Es war kein Spiel für Überlegungen mehr. Eine Entscheidung musste getroffen werden. Kurz trafen sich ihre Backenzähne. Entschlossen schaute sie zu Marrev und ließ die schweren Augenlieder kurz fallen. "DECKUNG!"

Dann zog sie den Zünder nach oben und öffnete die kleine, durchsichtige Kappe, die einen runden, roten Knopf freigab.

"Nimm das, Allegious!"

brüllte sie beinahe theatralisch, als ihr Finger die Feder nach unten drückte und ein leises Klicken ihren ganzen Körper erschaudern ließ.

Die nachfolgende Schockwelle begleitet von einem ohrenbetäubendem Lärm riss die Ritterin von den Füßen und schleuderte sie trotz Machtschild gegen die Wand und ein rumorendes Beben folgte auf den Fuß. Mit einer dicken Platzwunde am Kopf kam sie Sekunden später wieder zu sich und sprang auf die Beine. Das Adrenalin durchströmte ihren Körper, alles war noch dran.

Nun galt es. Sie hatten nicht mehr all zu viel Entfernung zwischen sich und dem Thronsaal, es würde ein harter Weg werden, doch das Überraschungsmoment war nun auf ihrer Seite. Bereits erschöpft und leidert und ohne auf ihre Abschirmung zu achten und damit im Vollbesitz ihrer Kräfte zündeten sie ihre Lichtschwerter, gingen in Kampfhaltung und setzten den erbitterten Kampf gegen weitere Rotgardisten fort.
Sie hatten die Chance. 'Haltet durch Eowyn, Ahna und Brianna, haltet durch.'

Kast - Festungskomplex - teils zerstörte Untergeschosse - auf dem Weg zum Thronsaal - mit Marrev, Oyim, JK, Gaya, Riuen - Gegen die Rotgardisten
 
Kast - Festung - Thronsaal, mit Brianna; Allegious, Cmdr Tenrik, Royal Guards, Auserwählte (NPCs)

Allegious' minimales Lächeln war wirklich unheimlich. Eowyn konnte sich nicht schützen, nicht vor der Dunkelheit hier überall und dem Druck, der auf sie einwirkte und ihr das Gefühl gab, immer kleiner, unwichtiger und unfähiger zu werden. Sie wusste, dass es nur eine Illusion war. Dieses Wissen half aber nicht dagegen, dass ihr Körper, der noch immer fror, von einer erneuten Gänsehaut überzogen wurde. Hatte sie zu hoch gepokert? Wäre da nicht ihre wichtige Aufgabe, sie würde es nicht so schwer nehmen, aber Brianna und sie mussten es irgendwie schaffen, bis zur Ablenkung am Leben und vor allem auch bei vollem Bewusstsein zu bleiben.

Aber nein, er hatte nicht vor, sie außer Gefecht zu setzen. Was genau er aber vorhatte, das konnte sie aus seinem kryptisch-philosophischem Geblubber auch nicht wirklich feststellen. Ließ er sie nun tatsächlich gehen - oder war es wieder das übliche Sithgerede von anderen Sphären? Vermutlich letzteres. Außerdem wollte sie ja nicht
wirklich, dass er sie gehenließ - das genaue Gegenteil war der Fall. Näher heran musste sie, nicht weiter weg. Doch Rätin El'mireth, die würde ganz sicher hier weg wollen, sogar müssen, um dem Rat von der erneuten Bedrohung zu berichten. Nichts also damit, dem Imperator ihre Wahl zuzuzischen und sich den Weg hier herauszukämpfen, wie sie es vielleicht sonst getan hätte.
Aber sie musste überhaupt nicht lange überlegen, wie sie reagieren sollte. Brianna tat ihr den großen Gefallen, selbst einzugreifen.

Es war, als wären sie hier auf der Bühne eines tödlichen Improvisationstheaters. Von außen betrachtet war das alles ein einziger Witz; Briannas übertriebene Wut und ihr eigenes, verzweifeltes Verhalten. Kurz musste Eowyn schmerzhaft an jenen Abend denken, an dem sie...
ihm von ihrer Leidenschaft fürs Theater erzählt hatte, an dem sie ihm gezeigt hatte, wo ihr Talent lag. Dass dieses Talent irgendwann einmal nicht nur ihr eigenes Leben, sondern das der Galaxis würde retten können... Das war eine bittere Ironie.

Immerhin hatte sie jetzt das Schwert. Nicht, dass das ihre Chancen mit den Handschellen irgendwie mehr als nur ein µ erhöhte, doch die Rätin würde verzweifelte Hoffnung schöpfen, erst Recht nach den Worten des Imperators.
ER hat jetzt dieses Recht, Brianna, nicht du. Du hast mich ihm vor ein paar Minuten geschenkt wie einen Akk-Hund, weißt du noch? Oder hast du es schon vergessen? Das reichte der Echani aber natürlich nicht, und Beleidigungen würde sie ohnehin nicht einfach so wegstecken. Darauf hatte Eowyn natürlich spekuliert - und die Rätin auch. Versuchs doch!, brachte Eowyn noch höhnisch heraus, bevor Brianna schon direkt vor ihr stand. Der folgende kleine Ringkampf war so lächerlich und wäre in Wirklichkeit so schnell entschieden, dass Eowyn schon fast befürchtete, jemand könnte etwas bemerkt haben, doch ihre beiden Körper hatten die Hände oft gut verdeckt gehalten. Sie keuchte, als ob es ihr Mühe bereiten würde, zusätzlich zu ihren sonstigen Schmerzen, und als ob dieses Schwert die letzte Chance auf Hoffnung wäre, so dass sie sich mit bitterer Not daran klammerte.
Dafür, dass sie all diese Dinge nie geübt hatten, harmonierten sie beide wirklich großartig. Und da sie ahnte, was die Ritterin eventuell vorhaben könnte, bot sie ihr ein paar unauffällige Möglichkeiten an.

Bis die Handschellen wirklich fielen.

Brianna wich zurück, doch selbst im Ernstfall wäre Eowyn niemals in der Lage gewesen, sofort anzugreifen. Sie starrte auf ihre Hände, atmete einmal tief durch und griff nach der Macht. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Sie wusste noch genau, wie es gewesen war, als sie in den Katakomben Bastions zum ersten Mal seit all den Wochen wieder die Macht hatte aktiv nutzen dürfen. Dieses Mal war die Dauer nicht einmal annähernd so lange gewesen, und dennoch hatte sie kein Problem damit, diesen Moment nachzuempfinden und nachzustellen.
Die Echani nutzte mit ihren anschließenden Worten die volle Sith-Theatralik, und Eowyn hatte nicht vor, ihr in irgendetwas nachzustehen.

Sie lachte.

Es war kein fröhliches Lachen, natürlich nicht, eher das einer Person, die langsam, aber sicher den Verstand verloren hatte. Nichts, das Eowyn irgendwie spielen musste. Fest hielt sie das Lichtschwert, formte um ihren Geist eine Abschirmung, die so stark wie ein Bollwerk war, und lachte in Richtung Decke.
Jedi-Göre? Etwas besseres ist dir nicht eingefallen? Eine Dummheit war es, Keebo zu vertrauen, aber jetzt, hier? Was könnte hier schon eine Dummheit sein? Dieses Gerede war albern, aber es brachte Zeit. Langsam wurde Eowyn unruhig - wie lange waren sie nun schon hier?
Problematisch war, dass die Garde sich nun vor dem Imperator postiert hatte. Sie würden sie also zuerst aus dem Weg räumen müssen, anstatt an zwei Fronten zu kämpfen. Oberflächlich betrachtet war diese sogar eine bessere Position, doch Eowyn wusste, dass so das Überraschungsmoment eigentlich dahin war. Falls die Bombe zündete, würden sie abwarten müssen, dass der Imperator Gardisten fortschickte, anstatt ihn sofort anzugreifen und zu hoffen, ihn zu überraschen. Der grobe Plan hatte eigentlich vorgesehen, dass sie den Imperator angriff und Brianna mit Hilfe der Macht die Wachen zumindest in Schach hielt. Doch sie konnten es nicht ändern - das alles hier war ein stetiger Wandel und ein andauerndes Wechseln des Planes. Also Plan B. Oder C.

Aha, Brianna fuhr also die prahlerische, arrogante Sith-Schiene, was eine gute Wahl war. Sicher würde man respektieren, wenn die ehemalige Jedi ihre Vorgesetzte selbst in die Schranken weisen wollte. Im Normalfall, war Eowyn sich relativ sicher, würde sie Brianna noch immer besiegen, aber als die Rätin, die sie war, gezeichnet von Folter? Noch vor drei Tagen wäre sie ihr wohl unterlegen gewesen, während jetzt hauptsächlich nur noch ihr Auge ein Problem darstellte. Doch der Imperator wusste davon hoffentlich nichts, so dass sie darauf achten musste, sich noch stark beeinträchtigt zu zeigen. Keine akrobatischen Sprünge, dafür hin und wieder schmerzverzerrte Gesichtszüge. Und mehr Einsatz der Macht denn der des Schwertes.

Langsam hob sie eben jenes und ging in Abwehrposition. Dann aktivierte sie die Klinge - rot. Natürlich. Wie passend, sollte sie diejenige sein, die tatsächlich mit genau jener Klinge den Imperator... Keine Zeit für solche Gedanken.
Ich gehöre niemandem, sagte Eowyn leise, bevor Brianna schließlich angriff.
Zu Beginn würde niemand ein Problem damit haben, wenn sie beide sich erst einmal herantasteten. Brianna war hier die Choreographin, und Eowyn verließ sich darauf, dass sie Milde walten ließ. Sie selbst konzentrierte sich darauf, ihre imaginären Verletzungen zu betonen - der Bauch, der linke Ellenbogen, das linke Knie. Halbwegs gut genug zum laufen, aber nicht zum kämpfen. So setzte sie ein, was sie auf Coruscant trainiert hatte. Das gleichzeitige Kämpfen mit Schwert und der Macht war eine Kunst, die nicht jeder Jedi beherrschte, und auch Eowyn hatte damit lange zu kämpfen gehabt. Doch in den langen Trainingsstunden war sie immer besser geworden, so dass sie sich jetzt mit dem Schwert rein auf die Verteidigung einschoss und Brianna hin und wieder kleine, lösbare Aufgaben mit Hilfe der Macht gab. Zugegeben, das hatte sie auch schon vor ihrem Sondertraining gekonnt... Die großen Kaliber hob sie sich lieber als Überraschung für Allegious auf. Ein simpler Stoß hier, ein kleiner Machtgriff an ihrem Arm da, und schon sah es so aus, als ob Brianna und sie trotz ihrer Beeinträchtigungen einen relativ ausgeglichenen Kampf hinlegten. Trotzdem hätte Eowyn nicht geahnt, wie
schwer es war, sich so zurückzuhalten. Alles in ihr, jeder Instinkt, schrie ihr zu, ihren bevorzugten Stil zu benutzen und selber aktiv zu werden, doch gerade das war das Falsche. Dass sie irgendwann nicht Ataru würde nutzen DÜRFEN, das hatte auf Coruscant niemand geahnt. Es musste ein seltsames Bild sein, dass sie beide abgaben. Jedi, die einander mit roten Lichtschwertern bekämpften - erneut ein absurder Teil dieses Improvisationstheaters.

Der Imperator schien allerdings seinen Spaß an den beiden Frauen zu haben. Kleine Kreaturen... Doch mit dem Rest hatte er Recht. Sie
hatte den Willen zu Fallen und der Finsternis alles zu geben, bloß nicht so, wie er es vermutete. Doch er würde es noch früh genug bemerken.
Und dann, urplötzlich, völlig aus dem Nichts und überraschend, gab es einen Knall und es bebte die Erde. Nur ein kleines bisschen, nicht so enorm, dass sie sich Sorgen um die Stabilität des Raumes machen mussten, doch... die Erde bebte.

Die Erde bebte.

In ihren Vorstellungen hatte sie davor eine Warnung bekommen, ein solches Ereignis musste doch irgendwie
spürbar sein, aber nein. Bei allen Märkten - sie hatten es geschafft. Selbst, wenn sie jetzt hier versagten, so lange sie es schafften, die Phiole zu zerstören, hatten sie auf jeden Fall Zeit gewonnen...

Doch die Rätin hatte keine Ahnung, was hier vor sich ging, und so blickte Eowyn sich gehetzt um, während sie Brianna mit dem Schwert rückwärtslaufend auf Abstand hielt.
Was... entfleuchte ihr scheinbar und sie griff gleichzeitig in der Macht hinaus Das Team war sicher abgeschirmt und nicht auffindbar, aber vielleicht war sonst irgendetwas... Nur diffus fing sie Aufregung im Gebäude auf, das war jedoch schon alles. Ahna... Ahna war sicher schon unterwegs, bestimmt schon beinahe hier. Wenn jetzt noch der Imperator hoffentlich reagierte...

Kast - Festung - Thronsaal, mit Brianna; Allegious, Cmdr Tenrik, Royal Guards, Auserwählte (NPCs)
 
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