Korriban (Horuset-System)

Korriban - alter Sithtempel - Gänge - Ranik

Mit einem ungesunden Knarren schob sich die Türe beiseite und gab erneut den Raum frei, in denen noch immer die Auren der vor jahrhunderten Verstorbenen ihre Abdrücke hinterlassen zu haben schienen. Ranik, so intensiv wie er seinen Geist nach all den Jahren mit der Dunklen Seite verknüpft hatte, konnte Bruchteile von Sinneseindrücken wahrnehmen, fetzen der Grausamkeiten, die hier stattgefunden hatten. Er war kein guter Empath, noch nie gewesen, doch die Verkommenheit seiner Seele, der langsame Zerfall seines Körpers hatten ihn damit beginnen lassen nach Schmerz und Leid zu lechzen wie ein Süchtiger nach Drogen. Die Qual anderer, ob nun psychischer oder physischer Art wirkte auf ihn nicht selten wie Aufputschmittel, langer ?Entzug? wie Schlafmangel. Es schien als nährte er sich unterbewusst von Schmerz und Angst, als währe sein deformierter Körper nur noch so in der Lage, dem ständige Eindringen der Dunklen Seite zu widerstehen?als hätte sich die Folterung und Ermordung anderer Wesen zu einem Grundbedürfnis entwickelt.
Es war daher kein Wunder das der Deformierte den herben Geruch des Leides vergangener Unglücklicher, die hier ein schreckliches Ende gefunden hatten wittern konnte wie ein Rancor seine Beute. Er blieb einen Augenblick lang im Türrahmen stehen und genoss die Ausstrahlen dieser wunderbaren Folterkammer. Seine Augen schweiften über die uralten Geräte. Einfaches Stahl und Sperrholz, so simpel konstruiert aber mit einer derartigen Genialität entwickelt und auf humanoide Körper abgestimmt wie nur wenige im Tempel auf Bastion es waren. Sobald die Unwürdigen ausgemerzt waren, würde sich Ranik um diesen?Mangel?kümmern müssen.

Der Warrior trat ein, ging langsam an den Ketten und Haken vorbei, die von der Decke hingen, lies seine Finger sanft über die Elektropeitsche gleiten. Der Boden war voller Blut, Kestrel`s Blut, mittlerweile schon längst geronnen und in eine rostfarbene Schicht verwandelt aber der metallische Geruch erfüllte immer noch den Raum. Es währe verlockend noch weitere Geräte an der kleinen Jedi auszutesten, doch es würde ohnehin nur Zeitverschwendung sein. Kestrel sprach nicht aufgrund körperlicher Schmerzen und es auf diesem Wege weiter zu versuchen würde am Ende nur mit ihrem frühzeitigen Tod enden. Nein, Ranik musste ihren Geist knacken, sich ihrer Freundschaft zu Brianna zu nutze machen und wenn möglich auch mit etwas Chemie nachhelfen. Der Sith hielt vor dem Schrank an, in dem die Spritzen mit verschiedensten Mitteln aufgereiht waren. Er entzifferte die Etiketten notdürftig. Die meisten der Toxine waren für verschiedene Todesarten mit unterschiedlicher Dauer und abweichendem Schmerzgrad bestimmt, es gab nur wenige die nicht für das Auflösen, zersprengen oder tagelange zersetzen von Organen vorhergesehen waren. Mit einem Fingerzeig levitierte er die tödlichen Chemikalien in eine Ecke des Schrankes und widmete sich dem soften Gebräu. Es gab Spritzen mit halogener Wirkung, Betäubungsmittel, Schmerzverursacher, Schlafblocker und diese eine kleine, silbrig glänzende Spritze in dem eine kleine Dosis von extrem starkem Wahrheitsserum enthalten war. Seine Finger schossen vor und packten das Angestrebte, sein Leib drehte sich Ruckartig um und schneller als ein menschliches Auge es erfassen könnte hatte der Lord den Raum auch schon wieder verlassen. Schwerfällig schloss sich die Türe hinter ihm, ächzend wie die letzten laute eines zu Tode gefolterten.

Die Spritze fest umklammert huschte Ranik die Gänge entlang, entfernte sich womöglich ein letztes mal von der Folterkammer, die ihm soviel Spaß bereitet hatte. Aber irgendwann würde er hierher zurückkehren, alleine schon wegen des ungemeinen Wissens, das in der Datenbank dieses Tempels schlummerte. Sobald dieser nervtötende Bürgerkrieg beendet war konnte er sich die Zeit nehmen, die Daten zu überspielen und nach Bastion zu bringen?natürlich nur für seinen persönlichen Gebrauch. Es währe ein Jammer, wenn all diese Weisheit nicht genutzt werden würde, immerhin handelte es sich hier um Aufzeichnungen von Sith Lords, die weit mächtiger und weitsichtiger waren, als diese Möchtegern Sith auf Bastion. Freundschaft, Liebe?Frieden?widerlicht! Wie tief war der Orden gesunken um so etwas nicht sofort im Keim zu ersticken?! Allegious und Arica ließen ihre Untertanen diese kranken Praktiken vollziehen, anstatt ihnen das Entfesseln von Hass und Leidenschaft beizubringen. Selbst die Jedi hielten Liebesbeziehungen mehr in Schach als diese Weichlinge, die sich ?die wahren Sith? nannten! Was war mit dem Kongruenzdenken passiert, dass den Schülern von den hochrangigen Sith eingetrichtert werden sollte? Wo waren die Meister, die ihre Schüler mit Gewalt und Schmerz züchteten um sie zu seelenlosen Barbaren auszubilden? Damals war die Hierarchie des Ordens ebenso einfach wie erfolgreich gewesen: Sith, die sich Meister nennen durften bildeten ihre Schüler in einer Weise aus, die sie entweder in den Wahnsinn trieb oder zu gnadenlosen Monstern heranwachsen lies. Die perfekten Fronttruppen um eine Schlacht in ein heilloses Gemetzel zu verwandeln. Die wenigen Schüler, die sich über ihre Blutrünstigen Kameraden erhoben, wurden weiter zu Sith Lords ausgebildet und nahmen sich den höheren Jedi an. So wurde der Bestand an wahren Meister klein, aber dafür Qualitativ hochwertig gehalten. So wie Allegious den Orden gestaltete, gab es kaum noch wirklich mächtige Sith. Jede Made wurde in die Kammer von Korriban gelassen, für jeden noch so schwächlichen Schüler wurde Zeit verschwendet. Das waren nicht die Sith wie Ranik sie kannte. Aber dieses momentane Chaos würde nicht für Ewig halten?es wird wieder Ordnung einkehren und der einzige Weg dazu, war die Ausrottung der Loyalisten.


Korriban - alter Sithtempel - Vor der Zelle - Ranik
 
Korriban - alter Sithtempel - Kerker - Janus, Kira, Koma-Cal, Kestrel, Brianna

Die Echani sah zu Minute zu Minute schlechter aus und Kira machte sich nun tatsächlich Sorgen um sie. Anscheinend hatte sie es wirklich zu weit getrieben, doch sie hatte nicht angenommen, dass so ein bisschen Sonne, diese robuste Echani, gleich umhauen würde. Aber „ein bisschen Sonne“, war wahrscheinlich auch untertrieben. Sie konnte nur hoffen, dass diese kalten Umschläge auch etwas nützen würden, denn sonst saß sie ziemlich in der Klemme. Ranik wollte diese Echani lebend und sie sah ganz danach aus, als hätte sie Fieber, denn sie hatte Schweißperlen auf der Stirn und ihre Lippen waren ganz rot. Ihre Freundin Kestrel war auch schon sehr besorgt, denn sie sah dauernd zu ihrer Freundin hinüber und schien auch nicht ganz zu begreifen, was hier vor sich ging. Anscheinend hatte ihre Freundin ihr noch nichts darüber erzählt. Sehr gut, ein Plappermaul weniger, welches ihre Pläne durchkreuzen könnte.

Brianna wünschte sich unterdessen, dass sie die kalten Umschläge auf ihre Schultern, Gesicht, Hals und Nacken auftrug. Mit einem genervten Seufzen hängte sie der Echani ein kaltes Tuch um die Schultern und um den Hals, doch auf ihrem Gesicht wollte es nicht recht halten. Darum wischte Kira ihr das Gesicht mehrmals kalt ab.

Brianna begann dann zu erzählen, dass bei der Abreise von dem Planeten, nach Loronar, noch einige höher rangige Jedi sich dort befanden hatten, da sie sich eh im Moment nicht weit weg von dem Planeten trauten, da mehrere Kopfgeldjäger nach ihnen suchten. Für Kira klang es für den Moment schlüssig, doch es ärgerte sie, dass Brianna noch immer nicht alles verraten wollte, da sie ihr nicht traute , da sie noch nicht wusste, wie sie denn die Flucht für die Jedi geplant hatte. Natürlich hatte Kira sich noch überhaupt keine Gedanken darüber gemacht, da sie davon ausging, dass sie vorher das Nötige erfahren würde. Die Echani fügte hinzu, dass der Planet nicht der Republik angehörte und natürlich gut versteckt war, ohne irgendwelche öffentliche Plätze. Zudem würde wohl die Black Sun und die planetare Regierung dafür Sorge tragen, dass der Standort geheim blieb.

Kira dachte eine kurze Zeit darüber nach.


„Die Black Sun also...interessant... .“

Murmelte Kira, denn dies war ein guter Anhaltspunkt. Würde sie nicht reden, würden sie es vielleicht tun. Eventuell könnte sie auch mit der Information zum Imperator zurückkehren und mit mehreren Sith den Standort der Jedi aus ihnen herauskitzeln....nein, es waren zu wenige Informationen und wohlmöglich wusste der Imperator auch schon davon. Sie brauchte etwas handfestes.

Schließlich schloss Brianna die Augen und Kira stupste sie mit der rechten Faust an.


„Hey! Nicht einschlafen! Wir sind noch nicht fertig, mein Fräulein!“


Fuhr Kira sie an und sie spürte den besorgen Blick von Kestrel von der Seite.

„Was glotzt du so dämlich!? Guck weg und genieße dein nicht verdientes Wasser und Essen!“

Schrie Kira und schlug dann Brianna leicht mit der flachen Hand ins Gesicht.


„Aufwachen! Ich rede mit dir, verdammt nochmal!“

Schrie sie, doch in dem Moment klappte die junge Jedi zusammen und hing besinnungslos in den Ketten.

„Scheiße!“

Entfuhr es der Sith und hockte sich schwerfällig durch ihren dicken Bauch vor die Echani.

„Aufwachen!“

Schrie sie und Kira kam ziemlich ins Schwitzen, denn sie hatte die Verantwortung für diese Jedi. Vielleicht waren die kalten Umschläge zu viel für sie und hatten ihren Kreislauf lahmgelegt. Kira nahm daher alle Umschläge wieder ab, doch die meisten waren durch den Sturz eh schon zu Boden gefallen.

Immer wieder schlug Kira ihr leicht ins Gesicht, doch die Echani rührte sich kein Stück. Kestrel schrie schon ganz aufgeregt den Namen ihrer Freundin und dieses Geschrei ging der Sith tierisch auf die Nerven.


„Halt die Klappe!“

Fuhr Kira sie an und fühlte sich gezwungen die Echani in eine liegende Position zu bringen. Sie löste dafür die lange Kette vom mittleren Ring an der Wand und befestigte ihn weiter unten, so dass die Echani entspannt auf dem Boden lag. Kira versuchte sich daran zu erinnern, wie die stabile Seitenlage funktionierte, doch leider war ihr Flugführerschein schon ein paar Jahre her. Schließlich schaffte sie es jedoch die Jedi auf die Seite zu legen und ihre Hand unter den Kopf zu schieben, falls sie sich übergeben würde, doch noch immer regte sich die Echani nicht. Kira geriet ziemlich in Panik und drehte sich schließlich zu ihrem Schüler um.

„Janus! Steh da nicht so dumm rum! Hilf mir lieber! Hol den erste Hilfe Koffer aus dem Schiff!“

Schrie sie und hoffte, dass sie dort etwas nützliches finden würde. Vielleicht ein Fiebermittel. Das wäre jedenfalls schon mal ein Anfang.

Kira legte kurz ihren Mittel-und Zeigefinger auf die Hauptschlagader der Echani und stellte fest, dass sie zumindest noch Puls hatte, jedoch war ihr Blutdruck sehr niedrig.

Kira nahm schnell eine der kalten Wasserflaschen und kippte sie über zwei der schon etwas warmen Tücher und zog der Echani die Schuhe aus und krempelte ihr die Hose hoch, um ihr so ein paar kalte Wadenwinkel zu machen. Schließlich fand sie in der Ecke der Zelle eine kleine, und bestimmt schon von Holzwürmern zerfressene, leere Kiste und stellte sie unter die Füße der Echani, so dass ihre Beine nun etwas höher lagen, um ihren Kreislauf wieder in Schwung zu bringen. Immer wieder versuchte sie die Echani zu wecken und schließlich kam Janus auch mit dem Koffer zurück und Kira fand tatsächlich Fiebermittel. Zuerst nur in Form von Spritzen. Leider konnte sie weder eine Spritze aufziehen, noch setzen, doch schließlich fand sie noch ein paar Tabletten und legte der Echani eine in den Mund und versuchte ihren Kopf so zu heben, dass sie ihr dabei Wasser in den Mund geben konnte, bis der Schluckreflex einsetzte. Kira passte dabei auf, dass die Echani sich dabei nicht noch daran verschluckte. Über eine Stunde blieb Kira neben der Echani sitzen und kontrollierte mit der Hand auf ihrer Stirn immer wieder ihre Temperatur und sie schien schließlich langsam zu sinken. Zumindest bildete es sich Kira ein. Schließlich war die Sith durch die ganze Aufregung so müde, besonders auch durch ihre Schwangerschaft, dass sie schließlich neben ihr einschlief. Sie traute sich eh nicht, diese Göre allein zu lassen, falls sie ihr wegsterben würde, denn dann wäre Ranik mehr als ungehalten . Mit Rücken und Kopf lehnte Kira an der Wand und auch Janus sah ziemlich mitgenommen aus, durch die ständige Anspannung, dass auch er sich ein paar Minuten Schlaf gönnte. Nur Kestrel, sie war die Einzige, die ihre Freundin mit wachen Augen beobachte, so müde sie auch war.


Korriban - alter Sithtempel - Kerker - Janus, Kira, Koma-Cal, Kestrel, Brianna


[OP] Ich hoffe, es passt so. Bin bisschen aus der Übung. @ Ranik: Warte bitte noch auf den Post von Brianna ;) Ranik soll ja nicht mitbekommen, was da passiert ist ;)]
 
Zuletzt bearbeitet:
[OP]Ich lasse bewusst offen, ob sich Janus noch in der Zelle befindet (und schläft) oder nicht. Hoffe, der Post ist auch allgemein recht so.[/OP]

Korriban - alter Sithtempel - Kerker - evtl. schlafender Janus, schlafende Kira, Koma-Cal, Kestrel, bewusstlose Brianna

Brianna wurde schließlich ohnmächtig, eine Folge der hitzebedingten Weitung der Blutgefäße in Verbindung mit dem durch das Schwitzen verursachten beträchtlichen Wasser- und Salzverlust. Erst einige Stunden später wachte sie dank Kiras Erste-Hilfe-Maßnahmen etwas desorientiert wieder auf. Die Echani fand sich in stabiler Seitenlage auf dem Boden wieder, mit den Füßen auf einer Holzkiste hochgelagert, ihre nackten Unterschenkel mit nassen Tüchern umwickelt. Sie konnte es sich nicht erklären. Sie erinnerte sich nur daran, dass sie sehr müde gewesen war. Vermutlich war sie eingeschlafen, aber das erklärte ihre momentane nicht. Ihre Ketten reichten gar normalerweise nicht soweit. Sodann richtete Brianna ihren Oberkörper auf, und fand die Sith neben ihr an die Wand gelehnt schlafend, sowie Kestrel, in gewohnter Haltung in Ketten, offenbar sehr erfreut, sie wieder munter zu sehen.

Die weißhaarige Padawan stand auf, schlüpfte in ihre Schuhe, krempelte die Hose mit den Füßen nach unten und bewegte sich einige Schritte hin und her, unter Ausnutzung der ungewohnten Bewegungsfreiheit. Langsam begann auch ihr Verstand wieder zu arbeiten. Sie erinnerte sich wieder ab die vorherigen Ereignisse, und stellte fest, dass sie sich erstaunlich viel besser fühlte als zuvor, überhaupt nicht mehr müde und ausgelaugt, sondern ziemlich fit und erholt. Mit einem Grinsen betrachtete sie die schlafende Apprentice, die sie offenbar gut versorgt hatte. Sie würde sich nicht dafür revanchieren können, denn... das war ihre Chance. Kira schlief, und befand sich in ihrer Reichweite. Brianna machte einen Schritt zurück zur Wand, so dass die Kette ihr erlaubte, ihrer Freundin mit einem Finger auf den Mund zu bedeuten, jetzt ganz ruhig zu sein.

Jetzt oder nie... sie erinnerte sich daran, dass Kira ihr Lichtschwert dabei gehabt hatte. Ein schneller Tritt würde sie ausschalten, und ihr ermöglichen, sich in aller Ruhe die Waffe an sich zu nehmen, mit der sie ihnen den Weg zur Freiheit freischneiden konnte.

Nur... sie konnte es nicht tun, so wie sie vor ihr lag, friedlich schlafend, mit ihrem immer größer werdenden Baby-Bauch. Sie fühlte sich richtig schäbig, überhaupt so zu denken, und senkte traurig den Kopf. Sie hatte es schon einmal nicht gekonnt, sie konnte es auch jetzt nicht. Im Kampf, in Notwehr, vielleicht. Doch heimtückisch im Schlaf, niemals. War das ihr Dank für die Bemühungen, die sie offenbar erbracht hatte? Sicher, sie hatte nur das wieder ausgeglichen, was sie mit ihrer Folter an der sengenden Sonne verursacht hatte, aber sie hätte sich schlechter verhalten können, sowohl währenddessen wie nachher. Die Galaxis würde Kiras Tod kaum bedauern, doch dachte sie an die Dinge, die sie von ihr zu wissen glaubte. Die sie durch die Einblicke in ihr Wesen während der Kämpfe gewonnen hatte, dass sie nicht immer böse gewesen war und sie bestimmt nur irgendwie auf die dunkle Seite geraten war. Wahrscheinlich hätte es ihr ähnlich ergehen können, und nach dieser Erkenntnis seufzte sie leise. Sie würde es anders tun, aber sie würde sie nicht töten. Die junge Echani tröstete sich damit, dass es vielleicht ohnehin der intelligentere Weg war.

Brianna kniete vor der Sith nieder. Sie wusste vom Sehen ungefähr, wo sich unter den zahlreichen Stofflagen, mit denen sie ihre Schwangerschaft kaschierte, ihr Lichtschwert befand, und tastete mit den geübten Fingern einer Gelegenheitsdiebin danach. Es war lange her, seit sie sich in ihrer Jugend auf Nar Shaddaa ihren Lebensunterhalt auf diese Weise hatte aufbessern müssen, doch sie war überzeugt davon, nichts verlernt zu haben. Schließlich erspürte sie die Waffe, leider ziemlich an der Grenze der Reichweite, die ihre Kette ihr erlaubte. Mit größter Vorsicht schob sie den schwarzen Stoff beseite und legte den Metallgriff des Schwerts frei. Die sportliche junge Frau musste feststellen, dass dieses ziemlich fest steckte, dafür, dass sie es nur mit den Fingerspitzen zu fassen bekam, und verzog verdrießlich das Gesicht. Das würde heikel werden. Bevor sie loslegte, warf sie Kestrel noch einen kurzen Seitenblick zu, dass sie ihr hoffentlich die Daumen drückte, und atmete noch einmal tief durch, bevor sie loslegte. Behutsam zog sie die Waffe mit kräftigen Fingern aus seiner Halterung, Stück für Stück, bis sie es schließlich ganz zu fassen bekam, und gerade, als sie es herausgewunden hatte, bewegte sich Kira und schlug die Augen auf.

Mit blitzschnellen Reflexen ließ Brianna das Lichtschwert verschwinden und schob es hinter ihrem Rücken in ihre Hose. Sie hatte keine Zeit gehabt, sich einen anderen Platz zu überlegen, und auf der Rückseite ihres Hosenbeins würde die Sith es hoffentlich nicht sehen.

Ich bin gerade aufgewacht.

Begrüßte sie die Echani mit klopfendem Herzen.

Danke für die Hilfe, es geht mir wieder viel besser.

Korriban - alter Sithtempel - Kerker - evtl. schlafender Janus, Kira, Koma-Cal, Kestrel, Brianna
 
Korriban - alter Sithtempel - Kerker - evtl. schlafender Janus, Kira, Cal, Kestrel, Brianna

Durch irgendetwas wachte die junge Sith auf. Zuerst wusste sie nicht wo sie war, ihr Kopf brummte leicht durch die unbequeme Stellung und durch den viel zu kurzen Schlaf. Doch schnell erinnerte sie sich wieder, dass sie sich in der Zelle befand. So schrecklich mussten sich wohl immer die Jedi fühlen, wenn sie aufwachten, dachte Kira und setzte sich verschlafen auf. Was hatte sie eigentlich geweckt? Ein Windzug oder ihre strampelnden Kinder in ihrem Bauch? Kira schlug nun richtig die Augen auf, auch wenn sie noch leicht verschwommen sah. Brianna stand vor ihr und stammelte, dass sie gerade erst aufgewacht sei. Man hörte in ihrer Stimme einen leichten Anflug von Angst, denn ihre Stimme zitterte leicht. Was hatte sie denn ausgefressen, dass sie solch eine Angst vor ihr hatte? Hatte sie es endlich geschafft, dass sie Respekt vor ihr hatte oder hatte sie gerade versucht sie umzubringen und war leider gerade in diesem Moment erwacht? So wahr es wohl! Sie stand also wieder...ihr ging es anscheinend besser, wie sie auch selber betonte und sich für die Hilfe bedankte.

Kira kniff für einen Moment die Augen zusammen. Erstaunlich schnell hatte sie sich erholt. Hätte sie dieser Echani gar nicht zugetraut. Vielleicht war sie doch robuster als sie glaubte. Aber es war ein Fehler ihre Ketten so lang zu lassen, denn beinahe hätte diese Göre sie vielleicht getötet. Die dunkle Seite der Macht schien aber mit ihr zu sein, denn diese hatte sie schließlich geweckt und gewarnt. Kira erhob sich schwerfällig und zog sich dabei an der Wand hoch und zunächst spielte erstmal ihr Kreislauf etwas verrückt, denn sie sah plötzlich überall grüne und lila Punkte. Für einen Moment blieb sie daher kurz ruhig stehen und sah dann zu Brianna, die immer noch vor ihr stand. Kira spürte ihre Angst.


?Dumme Echani! Hast du wirklich geglaubt du hättest gegen mich eine Chance? Selbst im Schlaf bin ich dir überlegen! Noch so ein Versuch und unser Deal platzt! Verstanden?!?

Fragte Kira scharf und war wirklich froh, rechtzeitig aufgewacht zu sein, denn es war wirklich dumm gewesen, sich auch noch in die Nähe der Echani schlafen zu legen. Das nächste Mal, wenn es überhaupt ein nächstes Mal gab, würde sie nicht noch einmal solch einen Fehler machen. Man lernte schließlich dazu und die dunkle Seite war mit ihr. Dies bestärkte Kira zusätzlich noch, dass ihre geplanten Pläne ebenfalls glücken würden.

?Ich denke, ich kann deine Bewegungsfreiheit wieder eingrenzen. Dir geht es ja nun anscheinend besser, wie du auch selbst sagst.?

Meinte Kira kühl und löste das Ende der Kette mit der Macht vom untersten Ring an der Wand und levitierte es an den nächst Höchsten, so wie es in der Ausgangsstellung gewesen war.

?Janus! Räum hier in der Zelle ein wenig auf! Ich rede von den herumliegenden nassen Lappen und den leeren Flaschen! Und bring den Arzneikoffer weg! Ranik muss ja nicht erfahren, was hier vorgefallen ist!?

Meinte Kira und ließ schon mal die Nahrungsriegelverpackungen in ihre Taschen verschwinden, falls Ranik hier jeden Augenblick auftauchen würde, denn sie hatte so ein merkwürdiges Gefühl. Und wenn er herausfand, dass sie den Jedi Essen gegeben hatte, wäre er sicher nicht erfreut darüber, zumal Kestrel gar nichts bekommen sollte.

Korriban - alter Sithtempel - Kerker - evtl. schlafender Janus, Kira, Cal, Kestrel, Brianna
 
[Hyperraum - nahe Korriban]Shams,Pilot

Mehr Macht, Stärke und Ansehen. Dies waren die Gründe die ihn dazu trieben ein
Sith zu werden. Rache gehörte auch dazu, aber jedoch nur im Hintergrund. Seit er
auf der Reise war, war er ein anderer Mensch geworden. Der Mensch intressierte sich nur
noch für sich und war vollkommen auf sein Ziel fixiert. Immer wieder musste er daran denken.
Die Jedi, jedenfalls dass was er von ihnen hörte, berichtete von einem angeblichen Sinn
für Gerechtigkeit. Gerechtigkeit hatten auch die Sith, alles hängt vom Blickwinkel des
Betrachters ab. Die Jedi sind schwach und nutzen nicht das ganze Potenzial der Macht,
so dachte jedenfalls er. Seine Gedanken schwirrten nur um Korriban. Würde er dort
einen Sith finden der ihn unterrichten würde? Würde er die Macht bekommen die ihm
zustünde? Shams wusste es nicht, jedoch sagte ihm irgendein Gefühl, dass er dort
finden würde, was er suchte.
"Wir sind fast da, bereiten sie sich auf die Ankunft vor."
Der Mensch wurde aus seinen Gedanken gerissen von einer rau klingenden Stimme.
Langsam fing er sich und antwortete dann.
"Ja, gut. Du hast dir dein Geld wahrlich verdient."
Innerlich musste der junge Mann auflachen, als er diesen Satz von sich gab.
Dieser Mann hatte sich garnichts verdient, er hätte dazu gezwungen werden sollen.
Jedoch musste er unauffällig nach Korriban kommen und dies war eine Möglichkeit die ihm
auch einigermaßen zusagte.
Das Schiff wurde langsamer und näherte sich der Oberfläche. Shams stand auf und
packte seine Sachen. Sein Vibroschwert nahm er in seine rechte Hand.
"Wir sind da. Nun verlassen sie mein Schiff, der Flug ist vorbei und ihr habt hier nichts
mehr zu suchen."
Der Mensch ging auf den anderen zu und sie starrten sich grimmig an.
"Zügele deinen Ton, das rate ich dir....."
Mit diesen Worten verließ der junge Mann das Schiff. Es war dunkel gewesen und vor ihm
stand ein Schiff. Auf dem Schiff lag eine junge Frau.
Shams beäugte sie und entdeckte einen Griff der einem wie der eines Lichtschwertes
aussah.
"Ihr dort, ich muss mit euch reden! Wacht auf!"

[Korriban - Bucht]Shams,Tyranis
 
[Korriban ? Bucht ? ?Snake Ship? ? Tyranis]​

Sie schlief nicht gut. Sie hatte einen Albtraum. Den Albtraum zu versagen, jetzt nach der Beförderung. Sie sah ein Strand, dass mit einer wunderschönen Goldfarbigem Sand ausgebettet war und das Wasser, dass ans das Ufer schwamm so klar und wunderschön. Doch über dieser Schönen Idylle waren schwarze Wolken am Horizont aufgetaucht, die das wunderschöne in was hässlichem verwandelte. Sie hörte nur noch eine Stimme und schon riss sie die Augen auf. Sie erblickte einen Mann (Darth Shams) sofort streckte sie die Hand in Richtung Beine. Der Mann (Darth Shams) flog weg und schlug mit dem Kopf noch am Schiff auf. Sie Stand auf und war Schweißgebadet.

Was war das denn? Da fliegt man schon einmal auf einen fast verlassenen Planeten und man wird von einer Made aufgeweckt.

Tyranis sah in Richtung des Mannes (Darth Shams). Sie sah, dass er wieder aufstehen wollte, doch nach dem Sturz zu schwach war. Sie ging zu ihm hin und betrachte ihn sich näher. Er würde wohl nicht viel älter sein, als sie selbst. Nun als er völlig bewusstlos geworden war, holte sie einen Medibot, der ihn versorgen würde. Er schwebte nicht in Lebensgefahr, dass wusste Tyranis, doch als er in das Schiff gebracht wurde, konnte sie eine Präsens an Macht in ihm spüren. Sie konzentrierte sich und ging in seine Gedanken ein. Rache, Zorn und desgleichen vergifteten sein Herz und hatten seinen Verstand fest im griff, wie bei ihr selbst. Sie ging in ihr Cockpit. Sie musste überlegen, überlegen über den Traum, den sie hatte.

Was sollte mir der Traum nur zeigen? War es mein inneres? Ist meine Seele wirklich so schwarz von innen und was sollte dieser Mann, der auf einmal dar war? Sind das Zeichen?

Sofort riss sie ihre Augen auf. Sie spürte den Mann (Darth Shams) sich nähern. Als sie wusste, dass er ihr nahe war, begann sie zu sprechen.

Stop. Kein schritt weiter. Du hast mich Zornig gemacht. Mich geweckt. Ich konnte meinen Traum nicht weiter träumen. Er war vielleicht wichtig, vielleicht aber auch nicht. Wer bist du eigentlich. So wie ich lag, musstest du meine Lichtschwerter gesehen haben und daraus beschlossen haben, dass ich eine Sith bin.

Die Kapuze weit über das Gesicht gezogen, so das man nur den Mund und das bewegen der Lippen erkennen konnte, drehte sie sich um.

Ich könnte dich auf der Stelle umbringen, wenn ich wollte, doch du hast glück. Du hast etwas in dir, dass mich interessiert.

Tyranis stand auf, lies dennoch ihr Gesicht verhüllt.

Du hast Portenzahl für die Macht. Du hast Grundpunkte die wichtig für ein jeden Sith ist. Nun sag mir wie dein Name ist und warum du hier bist und warum du mich geweckt hast?

Sie musterte durch die Macht den Mann (Darth Shams) genaustens und wartete gespannt auf seine antwort, ob er wirklich würdig für sie ist.

[Korriban ? Bucht ? ?Snake Ship? ? Tyranis]​
 
[Korriban - Bucht - Snake Ship]Shams,Tyranis

Nachdem Shams die junge Dame geweckt hatte, wurde sie zornig und griff ihn mit der
Macht an. Er war nicht verwundert, denn das war nicht das erste mal dass er die
Macht zu spüren bekommen hatte. Der Mann schlug mit dem Kopf auf dem Schiff auf, wollte
aufstehen doch war er zu schwach gewesen, nach diesem harten Treffer.
Es wurde alles schwarz um ihn herum und das Letzte was er sah, war die junge Dame
gewesen.

Als er aufwachte, sah er einen Medibot in seiner Nähe und merkte, dass seine Wunde wieder
verschwunden war. Shams stand auf nahm seine Vibroklinge und ging zu der Sith(Tyranis). Als er bei ihr angekommen war sprach sie zu ihm.
Sie redete von einem Traum und davon dass er sie zornig gemacht haben soll.
"Es tut mir leid, wenn ich sie gestört habe, nur ist es so dass ich auf der Suche
nach einem Sith bin."

Diese Antwort sollte seinen ungefähren Standpunkt und den Grund für das Stören erläutern.
"Nunja, ich bin Shams und ich weiß das ich ein Potenzial für die Macht habe."
Innerlich war er sehr stolz darauf, doch wollte er nun keine respektlosigkeit zeigen.
"Warum ich hier bin? Dies ist Korriban, das hier ist sozusagen der Sith-Planet.
Und dann ist es doch wohl offensichtlich warum ich hier bin. Ich suche einen Sith
der mich in den Lehren der Macht unterweisen wird."

Als er diese Antwort gegeben hatte, musste er erstmal nach Luft schnappen.
"Als ich eure Lichtschwerter warnahm, habt ihr meine Neugier geweckt. Wie ich schon
sagte suche ich jemanden der mich ausbildet und da ihr eine Sith seid, dachte ich, dass ihr
das eventuell übernehmen würdet."

Nun war Shams wirklich gespannt. Diese Antwort würde sein Schicksal entscheiden.

[Korriban - Bucht - Snake Ship]Shams,Tyranis
 
[Korriban ? Bucht ? ?Snake Ship? ? Tyranis, Shams]​

Tyranis hörte sich an was der Junge Mann, der sich als Shams vorstellte zu sagen hatte. Seine Argumente waren gut, doch er musste noch viel lernen, doch das würde er schon bei ihr noch, das war klar. Was Shams nicht wusste war, dass sich Tyranis schon entschieden hat. Sie drehte sich um und legte die Kapuze nach hinten, die ihr Gesicht verhüllte. Dann sprach sie mit einer kraftvollen stimme.

Mein Name ist Darth Tyranis und ich werde mich deiner annehmen. Doch denke ja nicht, dass die Ausbildung ein Kinderspiel sein wird. Du musst noch viel lernen, doch das wirst du bei mir alles lernen. Als erstes. Ein Sith entschuldigt sich nie mals, er sucht seinen Fehler und verspricht besser zu werden, doch da muss ich dich auch warnen. Ich mache Drohungen die ich auch einhalten werde. Wir gehen gleich auf 100% hinauf, denn die zeit drängt. Näheres sag ich dir wenn ich mir sicher bin das du würdig bist.

Sie musterte Shams und beobachtet seine Bewegung. Sie sah keinerlei Angst oder misstrauen in seinen Augen. Ungewöhnlich, jeder normale Mensch hätte schon gezweifelt, ob es wirklich eine gute Idee war zu den Sith zu kommen, genauso wie sie gezweifelt hatte. Doch dann sprach sie.

Wenn du mein Schüler sein werden willst, dann knie nieder und erweis mir Respekt. Ich werde mich dann deiner Annehmen. Du wirst ein Großer und Starker Sith werden, das spüre ich jetzt schon, doch du musst noch lernen mit der Macht um zu gehen. Also willst du mein Schüler sein?

Sie wartete darauf, bis er vor sie kniete. Was dies wohl für ein Gefühl sein musste? Die ganze Zeit musste sie knien, doch jetzt, jetzt kniete jemand anderes vor ihr und sie hatte die Macht und nicht andersrum. Sie war so in ihren Gedanken vertieft, dass sie fast nicht bemerkt hatte, dass Shams in die knie ging. Sie sprach.

Du wirst ab jetzt mein Schüler sein. Du bist meine Rechte Hand. Ich werde dich in der Macht unterrichten und vor allem wie man mit der Waffe eines Sith umgeht. Du bist Shams und mein Schüler. Wirf dein Schwert weg oder leg es an dein Rücken. Du wirst dir von mir ein Trainingslichtschwert bekommen. Mit diesen habe ich damals trainiert, als ich an der stelle war wo du gerade bist.

Sie ging kurz nach hinten und kam dann mit ihren beiden Trainingslichtschwertern zurück.

Hier nimm sie. Später wirst du sie umbrauen, damit du auch etwas durchtrennen kannst.

[Korriban ? Bucht ? ?Snake Ship? ? Tyranis, Shams]​
 
Korriban - alter Sithtempel - Gänge vor der Zelle - Ranik

Raniks Gedanke gab den Befehl und die Macht lies seinen Willen geschehen. Ohne Anstrengung riss das alles umfassende Energiefeld die Türe zum Kerker auf und lies sie krachend gegen die Steinwand knallen. Der Warrior, die Spritze tief in deinem Ärmel vergraben, sah sich einen Augenblick in der Zelle um. Auf dem Boden lagen allerlei Pflegeutensilien, hauptsächlich nasse Handtücher, die Kira vermutlich benutzt hatte um Briannas Verbrennungen zu behandeln. Dem Deformierten sollte es egal sein wie gut?oder schlecht Kira mit der Echani umgegangen war. Es gab ohnehin nur noch diesen einen Versuch, bevor Ranik die junge Frau umbringen würde. Die Spritze rutschte aus dem Ärmel der Robe in seine Hand und mit wenigen, großen Schritten war er an Kestrel herangetreten. Ein kurzer Wink genügte um sie und ihre Padawan in einem Lähmungsfeld zu fangen. Er musste die Nadel in die Hauptschlagader am Hals stechen um das Wahrheitsserum korrekt zu injizieren und wollte nicht das Risiko eingehen, erneut Opfer eines unangenehmen Tritts zu werden. Es war deutlich zu sehen wie sich die Frauen gegen die unsichtbare Kraft zu wehren versuchten, doch ohne die Macht waren sie nicht in der Lage ihr auch nur annähernd zu trotzen. Der Deformierte wartete nicht lange, er packte die Ritterin am Schopf und zog ihren Kopf zur Seite. Eine schnelle Bewegung und die Nadel durchstach die Haut, bohrte sich in die Vene und lies das Serum frei. Sofort heftete sich die Chemie an die Blutkörperchen und lies sich in jeden Bereich des Körpers transportieren. Der Großteil wurde nach kurzer Zeit und ungetaner Arbeit mit dem Kohlendioxid beim Ausatmen ausgeschieden, nur die wenigen, die zu Kestrels Gehirn vorgedrungen waren konnten sich festsetzen und ihre magische Wirkung vorbereiten.
Der Lord zog die Nadel aus ihrer Haut und wiederholte die Prozedur bei Brianna. Gleich würde er sehen wie wirkungsvoll dieses Serum tatsächlich war. Der Warrior wusste das es einige Minuten dauern würde, bis die beiden etwas?aufgeschlossener sein würden und nutzte die Zeit um sich an sein Gefolge zu wenden.


Raus hier!

Befahl er mit drohender Stimme. Sein Blick machte klar, dass es hierüber keine Diskussion geben würde und so brauchten Adept und Apprentice nicht lange um den Kerker zu verlassen. Ranik schloss die Türe von innen ab. Was auch immer die Jedi von sich geben würden, war für seine Ohren bestimmt?nur für seine Ohren. Wenn die anderen ebenfalls der Informationen habhaft würden, bestand kein Zweifel, dass sich Verrat und Mord in die kleine Gruppe einschlich. Ranik hatte kein Bedürfnis danach mit einem Messer im Rücken zu enden.
Er wartete noch einige Augenblicke und wandte sich dann seinen Gefangenen zu. Mittlerweile mussten sie sich seltsam fühlen. Schwummrig, schwindelig und überraschend euphorisch. Wenn alles gut lief würden sie anfangen ihr Schicksal zu akzeptieren, sie würden alle Sorgen verlieren, alle Hoffnungen vergraben und sich, die Konsequenzen ignorierend, seinen Forderungen beugen. Natürlich war es mit großer mentaler Stärke möglich dem Serum zu trotzen, der Deformierte hoffte das die Wochenlange Folter ihren Geist genügend gebrochen hatte. Mit einem seltsam freundlichen lächeln auf den Lippen ging er vor den Jedi in die Hocke und entließ beide aus dem Lähmungsfeld. Sein äußeres machte einen ruhigen, entspannten Eindruck, doch in Wahrheit war er höchst konzentriert um jede eventuelle Lüge als eine solche entlarven zu können.


Wie geht es euch?

Fragte er natürlich nicht aus Interesse an ihrem Wohlergehen sondern um herauszufinden ob die Wirkung schon anschlug. Die Antwort der beiden machte klar, dass er beginnen konnte. Es war keine Zeit zu verlieren, der Warrior war sich nicht sicher wie lange der Zustand halten würde. Er begann also mit fordernder, aber ruhigerer Stimme als sonst seine Fragen zu stellen.

Sagt mir, wer sind eure Meister?

Langsam anfangen hieß die Devise um die Jedi vorerst einfach nur zum reden zu bringen. Wenn er sie mit unwichtigen Fragen zuschüttete würden sie in ihrer Trance die Bedeutung der plötzlich fallende Frage nach dem Standort möglicherweise falsch einschätzen und sprechen ehe sie wirklich darüber nachdenken konnte.

Und wie lange seit ihr beiden bereits bei den Jedi?

Er wartete auf die Antworten, sprach dann erneut, ruhig und gefasst. Er fragte sich weiter, immer weiter?

Was war der Grund für eure Entscheidung dem Orden beizutreten?

Was versprecht ihr euch von dem Sieg der Republik?

Wo wart ihr während der Schlacht um Corellia?


...nur um zwischen all dem sinnlosen Frage-Antwort Spielchen, urplötzlich und so kalt wie er die anderen gestellt hatte die einzig bedeutenden fünf Worte in den Raum zu werfen:

Wo liegt die Jedi Basis?

Korriban - alter Sithtempel - Zelle - Kestrel, Brianna, Cal, Ranik
 
Korriban - alter Sithtempel - Kerker - evtl. schlafender Janus, Kira, Cal, Kestrel, Brianna

Kestrel war ein wenig verwirrt. Brianna hatte anscheinend einen kleinen Deal mit Kira ausgehandelt und flüsterte ihr nun etwas zu und was sie davon mitbekam, war zum Glück gelogen. Anscheinend gaukelte ihre Padawan vor, ihr Informationen zu geben, wenn Kira ihr die nötigen Mittel gab. Anscheinend sollte auch Kira ihnen bei der Flucht helfen, doch Kestrel bezweifelte, dass dies funktionieren würde. Sie hoffte sehr, dass Brianna wusste, was sie tat und sie nicht noch unnötig in Schwierigkeiten gerieten, doch man durfte jede Chance nicht ungenutzt lassen. Kestrel vertraute daher ihrer Freundin. Sie war eine gute Rednerin und hatte es Faust dick hinter den Ohren. Vielleicht würde sie es ja wirklich schaffen.

Janus gab ihr dann Wasser und etwas zu Essen und sie warf Brianna einen dankenden Blick zu, denn schließlich hatte sie es geschafft, dass auch sie endlich etwas bekam. Gierig aß sie den Riegel, doch ihr Durst war eher gering, da Ranik sie kurz vorher damit fast ertränkt hatte.

Was dann jedoch passierte, ließ Kestrel ziemlich zusammenfahren, denn ihre Freundin brach vor der Sith zusammen, als diese sie gerade mit kalten Umschlägen einwickelte.


„Brianna!“

Schrie Kestrel aufgebracht und wäre am liebsten zu ihr gerannt, um herauszufinden, was mit ihr war. Anschenend hatte ihr Kreislauf schlapp gemacht, aber sie sah auch sehr fiebrig aus. Es ging ihr gar nicht gut. Wieder einmal erfasste Kestrel diese schreckliche Hilflosigkeit und zerrte an ihren Ketten, bereute es jedoch, als sich ihr gebrochenes Handgelenk meldete.

Kira schien jedoch ebenfalls ganz erschrocken darüber zu sein, denn sie brüllte sie gleich an, dass sie ruhig sein sollte und brachte Brianna in die stabile Seitenlage und befahl ihrem Schüler einen Arzneikoffer zu besorgen. Schließlich verabreichte sie ihrer Padawan ein Fiebermittel. Kestrel beobachtete jeden Handschlag von der Sith, damit sie auch ja nichts falsch machte. Zum Glück musste sich Kestrel jedoch nicht einmischen, denn unerwarteter Weise, machte Kira ihre Arbeit gut. War sie also doch nicht ganz so dumm, wie sie immer glaubte.
Die Sith legte sich dann neben der Padawan schlafen, um sie anscheinend im Auge zu behalten, falls etwas wäre und Janus gönnte sich ebenfalls eine Pause. Nur Kestrel konnte nicht einfach so seelenruhig sich eine Pause gönnen, denn sie sorgte sich um ihre Freundin und achtete auf jeden Atemzug, den ihre Freundin machte, insofern es von der Entfernung zu sehen war. Leider konnte sie ihre Macht nicht nutzen, um sie irgendwie zu kontrollieren.

Nach mehreren Stunden war die Situation noch unverändert und Kestrel kämpfte mit ihrer Müdigkeit, doch sie durfte nicht einschlafen, denn sie glaubte, dass das Leben ihrer Freundin sonst auf dem Spiel hing. Doch plötzlich öffnete die Echani ihre Augen und löste sich aus der stabilen Seitenlage und entfernte die Wadenwickel. Erleichtert sah Kestrel zu ihrer Freundin, auch wenn ein Hauch von Besorgnis immer noch in ihrem Gesicht lag.
Die Echani machte mit dem Zeigefinger deutlich, dass sie ruhig bleiben sollte, denn durch die stabile Seitenlage, hatte Kira der Echani mehr Spielraum mit ihren Ketten gegeben, so dass sie sich freier bewegen konnte. Kestrel hielt die Luft an, denn sie wusste nicht, was ihre Freundin vorhatte, doch als sie schließlich in dem Mantel der Sith etwas suchte, wurde ihr klar, was sie da suchte. Ihr Lichtschwert! In Kestrel flammte Hoffnung auf, denn dies war genau ihre Chance! Die Idee ihrer Freundin war sehr gut, nur durfte sie sich nicht erwischen lassen! Kestrel drückte ihr fest die Daumen und fieberte jede Minute mit, bis Brianna das Lichtschwert endlich zu greifen bekam, doch in dem Moment wachte die Sith auf und Kestrel hätte beinahe aufgeschrien, wenn sie sich nicht auf die Lippe gebissen hätte. Brianna hatte mit einer enormen Geschwindigkeit das Lichtschwert hinter ihrem Rücken verschwinden lassen und dies zeigte wieder, wie talentiert diese Echani war. Dennoch atmete die Ritterin nicht auf, denn Kira hatte etwas gemerkt, doch glaubte diese, dass die Echani sie hatte umbringen wollen und warnte sie vor einem weiteren Versuch, da sonst der Deal platzen würde. Kestrel atmete etwas, auf, denn die Sith schien es noch halbwegs gelassen zu sehen. Allerdings war es wirklich summ von ihr gewesen, sich so nah bei der Echani schlafen gelegt zu haben, denn diese hätte sie wirklich töten können, wenn sie gewollt hätte.

Kira hängte die Kette von der Echani nun wieder auf die selbe Höhe wie die von Kestrel und räumte dann mit Janus etwas die Zelle auf, um so alles vor Ranik zu vertuschen. Genau in diesem Moment krachte die Tür auf und der Sith Warrior betrat die Zelle. Kestrel hoffte, dass er seine Schülerin wieder zu Rechenschaft ziehen würde, doch leider schienen ihn der Arzneikoffer und die kalten Umschläge wenig zu jucken. Er hatte es leider nur auf sie und ihre Freundin abgesehen. Kestrel hatte gehofft, dass sie und ihre Freundin wieder ein wenig Ruhe bekommen würde, gerade jetzt wo die Flucht so greifbar war! Sie könnten hier raus! Auch wenn Kestrel im Moment nicht wusste, wie Brianna an das Lichtschwert kommen wollte, mit den oben hängenden Armen.

Kestrel fürchtete sich, was der Sith nun mit ihnen vorhaben würde und hatte Angst, dass er vorhatte jetzt ihre Freundin zu töten, denn dies wäre nicht nur fatal, weil sie ihre Freundin nicht sterben lassen wollte, sondern auch, weil sie nun das Lichtschwert hatte, was sie retten könnte. Ihre Letzte Hoffnung wäre somit dahin!

Ranik befahl den anderen Sith, dass sie die Zelle verlassen sollten und Kira und Janus ließen es sich nicht zweimal sagen, denn der Ton von Ranik war mehr als eindeutig gewesen. Als die Beiden aus der Zelle waren, wandte sich Ranik zuerst ihr zu und packte sie an den Haaren und neigte ihren Kopf leicht zu Seite und zauberte aus seinem Ärmel plötzlich eine Spritze hervor. Wieder eine Spritze! Dies konnte nichts gutes heißen und Kestrel versuchte sich aus Leibeskräften zu wehren, doch vergeblich. Ranik hatte sie gelähmt und stach ihr die Nadel der Spritze in die Hauptschlagader. Kestrel spürte die dünne Nadel in ihrem Hals und konnte nichts dagegen tun. Sie wusste nicht, was er ihr da spritzte, doch sicher war es nichts angenehmes. Als Ranik mit ihr fertig war, wiederholte der Sith es bei ihrer Freundin und kniete sich schließlich vor die am Boden sitzenden Jedi hin und fragte sie, wie es ihnen ginge.

Kestrel konnte gar nicht gleich antworten, denn ihr wurde plötzlich schlecht und schwindelig und alles schien vor ihr zu verschwimmen.


„Mir ist schwindelig und schlecht... .“


Antwortete Kestrel, ehe sie sich versah. Eigentlich wollte sie diesem Grobian nicht erzählen, dass es ihr schlecht ging, denn sie wollte keine Schwäche zeigen.
Hatte er ihnen etwa Wahrheitsserum gegeben?! Diese Erkenntnis ließ Kestrel erschaudern, denn sie wusste nicht, ob sie sich diesem Gift in ihrem Körper widersetzen konnte. Gut, dass Brianna den Standort nicht wusste, denn sie wusste nicht, ob sie es durchhalten würde, doch sollte sie verraten, dass sie nichts wusste, war es ebenfalls um sie geschehen, da sie somit wirklich nichts mehr Wert war für Ranik und es den Sith bestätigen würde, sie zu töten.

Kestrel begann vor Angst zu zittern und versuchte sich zu konzentrieren, doch wollte es ihr einfach nicht gelingen.

„Sagt mir, wer sind eure Meister?"


Kestrel versuchte zu widerstehen, doch leider flutschte ihr viel zu schnell die Antwort heraus.

„Ich wurde ausgebildet von Soraya Amidala und Sarid Horn und irgendwie auch Wes Janson.“

Kestrel ärgerte sich über ihre Antwort, denn eigentlich wollte sie ihm doch gar nichts sagen! Aber er wirkte plötzlich so nett und gar nicht mehr so hässlich und hinterhältig... . Vielleicht wollte er ihnen ja gar nichts tun, sondern ihnen nur helfen....vielleicht waren sie die Bösen und standen nur auf der falschen Seite....sie waren die Bösen, sie musste ihm antworten...er würde sie befreien....

"Und wie lange seit ihr beiden bereits bei den Jedi?"


„Fast 6 Jahre...“

Was redete sie da? Was dachte sie da!? Er war der Böse und nicht sie! Was tat sie da?! Sie durfte ihm nicht antworten! Sie würde ihre Freunde noch verraten! Aber....er wirkte gar nicht mehr so, wie sie ihn eigentlich in Erinnerung hatte....vielleicht irrte sie sich ja doch... .

"Was war der Grund für eure Entscheidung dem Orden beizutreten?"

„Ich habe meine Eltern durch das Imperium verloren und meine Großeltern, die mich seit ich klein war aufzogen haben, ebenfalls, so dass ich mich nützlich machen wollte. Ich wollte gegen das Imperium kämpfen und für Frieden in der Galaxis sorgen. Meine Eltern hätten es sicher gewollt, auch wenn meine Großeltern immer dagegen waren, da meine Eltern als Jedi den Tod fanden.“

Warum erzählte sie ihm das?! Er sollte ihre Lebensgeschichte nicht kennen! Er hatte es nicht verdient sie zu kennen! Was machte sie da!?


"Was versprecht ihr euch von dem Sieg der Republik?"

„Hoffnung auf Frieden und Freiheit. Auslöschung der Unterdrückung, Sklaverei und Diktatur des Imperiums.“


Sie versagte! Warum konnte sie nicht einfach ihren Mund halten!? Sie würde noch alles verraten!

"Wo wart ihr während der Schlacht um Corellia?"

„In der Jedi Basis auf Corellia. Ich habe den Angriff überlebt.“


Kestrel war fast zum Heulen zu Mute, denn sie konnte ihre Antworten einfach nicht zurückhalten. Sie begann fürchterlich zu schwitzen und versuchte sich auf die Lippe zu beißen. Dieses Serum raubte ihr noch den letzten Nerv!

"Wo liegt die Jedi Basis?“


Kestrel öffnete bereits den Mund und wollte Antworten, als plötzlich die Alarmglocken in ihr läuteten. Das war die entscheidende Frage! Sie durfte auf keinen Fall antworten, oder hatte sie vielleicht schon geantwortet? Hatte sie vielleicht schon in den Fragen davor den Standort erwähnt?! Hatte sie schon versagt?! In ihrem Kopf schien sich alles zu drehen und sie sah Ranik erschrocken und verwirrt an und noch immer sah er so harmlos und ...nett aus. Warum sollte sie es ihm nicht einfach doch sagen.... .
Wieder holte Kestrel Luft, um die Antwort preis zu geben, doch wieder hielt sie eine innere Stimme davon ab. Sie durfte es nicht sagen! Sie durfte ihre Freunde nicht verraten! Sie musste durchhalten!
Aber vielleicht war die Antwort auch eine Erlösung für sie und all ihre Qualen wären vorbei. Vielleicht stand sie ja wirklich auf der falschen Seite... . Nein! Sie durfte ihre Freundin und die Jedi nicht enttäuschen! Sie musste schweigen!
Aber Ranik wirkte gar nicht mehr so grausam, vielleicht wollte er ihnen ja gar nichts böses und ihnen doch nur helfen... .

Kestrel wusste nun langsam nicht mehr, welcher Stimme in ihrem Kopf sie glauben sollte und Tränen liefen ihr die Wangen hinunter.



Korriban - alter Sithtempel - Zelle - Kestrel, Brianna, Cal, Ranik
 
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Korriban - alter Sithtempel - Kerker - evtl. schlafender Janus, Kira, Koma-Cal, Kestrel, Brianna

Die auf frischer Tat ertappte Brianna bemühte sich, ihre Aufregung zu verbergen. Sie verstand auch gar nicht, was schiefgelaufen war. Hatte die Sith so einen leichten Schlaf, oder war nur wieder die Macht im Spiel? Die Macht schien mit den Sith zu sein, im Gegensatz zu ihr. Die Weißhaarige wusste, dass die Apprentice, die sich soeben unbeholfen erhoben hatte, ihr Angst spürte. Sie sah es in ihrem Gesicht, und konnte an nichts anderes denken als an das Lichtschwert, das sie spüren konnte, wie es gegen die Rückseite ihres rechten Beins drückte, wo ihre dicken Oberschenkelmuskeln die Hose spannten. Sie dachte so sehr daran, dass sie glaubte, Kira müsste es spüren können, während sie sie skeptisch musterte. Die Sith fuhr sie an, ob sie denn dachte, dass sie gegen sie eine Chance hätte, wo sie ihr doch selbst im Schlaf überlegen wäre, und drohte damit, den Deal bei einem weiteren Versuch platzen zu lassen. Damit verwirrte sie die Echani ein wenig, die sich nicht sicher war, was sie damit meinte. Es klang allerdings nicht so, als ob sie den Diebstahl bemerkt hätte, eher als ob sie gedacht hätte, dass sie irgendwelchen anderen Schindluder trieb. Vielleicht vermutete sie das, was ihr auch zuerst in den Sinn gekommen war. Ja, das musste es sein!

Es tut mir leid, ich weiß auch nicht, was mich überkam.

Stammelte sie als Antwort.

Die Dunkle Seite! Sie war es! Ich habe den Hass gespürt und konnte gar nicht anders handeln!

Fügte sie sogleich flüssiger hinzu und freute sich über die Ausrede, die ihr gerade gekommen war. Die Schwarzhaarige hingegen meinte nur, dass sie ihre Bewegungsfreiheit ja jetzt wieder einschränken konnte, und levitierte Briannas Kette wieder in die alte Position zurück, während sie Janus befahl, die Medizin und alles zu verräumen. Sie selbst begann damit, Verpackungen einzusammeln. Zur Freude der Padawan schien ihr Ranik zur Zeit größere Sorgen zu bereiten, so dass sie hoffentlich nicht an ihr Lichtschwert dachte, bis es zu spät war. Das einzige, was sie momentan störte, war, dass sie nicht wusste, wie sie mit ihrer wieder eingeschränkten Bewegungsfreiheit später an die Waffe herankommen sollte.

Es dauerte nicht lange, als das laute Krachen der Zellentür alle zusammenfahren ließ, denn Ranik kam hereingestürmt. Er musterte die Dinge, die seine beiden Untergebenen einsammelten, nur kurz, dann fischte er eine bedrohlich aussehende Spritze aus dem Ärmel. Der Warrior machte eine kurze Handbewegung, und sogleich fühlte sich Brianna irgendwie an die Wand gepresst und auch nicht, es fühlte sich einfach seltsam an. Sie erprobte diese Blockade, kämpfte testweise mit Armen und Beinen dagegen an, doch es nutzte nichts, sie musste zu ihrem Verdruss feststellen, dass sie nichts dagegen machen konnte. Langsam gewöhnte sie sich daran, dass eh immer alles zwecklos war und sie sich nicht wehren konnte.

Der entstellte Sith verabreichte Kestrel die Spritze und zur Überraschung der jungen Echani-Frau auch ihr, danach schickte er Kira und Janus zur Tür hinaus, anschließend verriegelte er diese von innen. Sodann - inzwischen fühlte sich die Padawan ziemlich komisch - kniete er vor den beiden Frauen nieder, lächelte sie an, und fragte sie, wie es ihnen ginge. Brianna lächelte zurück, die Droge hatte inzwischen ihre volle Wirkung erreicht, und antwortete freundlich nach Kestrel.

Besser, danke. Mir ist nur etwas schummrig von der Spritze, als hätte ich getrunken.

Im Grunde genommen war Ranik gar kein schlechter Kerl, fand sie. Sie standen nur dummerweise auf gegnerischen Seiten, doch wenn sie freundlich zu ihm wären, würde er sicher auch freundlich zu ihnen sein. Schließlich war es ja nichts persönliches.

Ihre Freundin erzählte von ihren Meistern, wozu sie irgendwie auch Wes Janson zählte, wofür sie ihr ein bisschen leid tat.

Mein Meister ist Maedhros Ariakan auf Loronar.

Erwiderte sie hilfsbereit, und das Frage-und-Antwort-Spielchen setzte sich fort.

Und wie lange seit ihr beiden bereits bei den Jedi?

Zwei Jahre.

Was war der Grund für eure Entscheidung dem Orden beizutreten?

Ich will verhindern, dass andere Kinder auf die gleiche Art zu Waisen werden wie ich.

In diesem Moment dachte sie, wie schon die ganze Zeit der Gefangenschaft, nicht an das Holocron der Echani-Jedi-Meisterin, das sie inspiriert und als Vorbild gesehen hatte, mit der Zeit aufgrund mangelnder Auskunftsfreudigkeit über Jedi-Techniken zu einer reinen virtuellen Kampfkunsttrainerin verkommen war, und das sich jetzt irgendwo im Sith-Tempel, beim Rest ihrer persönlichen Habe befinden musste.

Was versprecht ihr euch von dem Sieg der Republik?

Hmm... Frieden... Freiheit... und gleiche Chancen im Leben für alle.

Wo wart ihr während der Schlacht um Corellia?

Auf Gamorr. Ich war gerade erst eine Jedi geworden, als wir meinen alten Meister töteten. Die Schlacht versperrte uns den Rückweg zur Jedi-Basis.

Schließlich, nach all dem belanglosen Vorgeplänkel, stellte Ranik die Frage schlechthin, wegen der sie schließlich hier waren, die Frage nach dem Standort der Jedi-Basis. Dieses Mal antwortete die Ritterin nicht zuerst, wie die Male zuvor. Sie schien zu zittern und Tränen liefen ihr die Wangen hinunter. Eigentlich hätte dies alle Alarmglocken in Brianna schrillen lassen müssen, doch das tat es nicht. Sie verstand nicht, warum Kestrel weinte, und antwortete dieses Mal zuerst. Sie zuckte mit den Achseln.

Keine Ahnung. Ich weiß es nicht.

Meinte sie, nur beseelt von dem Gedanken, dem sympathischen Blonden zu helfen.

Korriban - alter Sithtempel - Kerker - Ranik - bewusstloser Cal, Kestrel, Brianna
 
Korriban - alter Sithtempel - Zelle - Kestrel, Brianna, Cal, Ranik

Die Antworten auf die willkürlich gestellten Fragen waren zu derzeitiger Situation, in der Ranik nur auf die eine Entscheidende warten musste, überraschend interessant. Die Personen, welche die Jedi als ihre Meister nannten waren amüsanterweise alte Bekannte. Sarid Horn, diese Hexe, die ihn mit einem Machtgriff beinahe getötet hatte. Wes Janson, gegen den er auf Alderan kämpfte und?Maedhros Ariakan?Maedhros Ariakan?diesen Namen hatte er schon einmal gehört. Während die Gefangenen unter der Wirkung der Droge ihre lächerlichen Beweggründe für ihren Beitritt in den Orden nannten, grübelte der Deformierte über diesen eigenartigen Namen nach. Woher kannte er ihn? In einem Kampf konnte er diesem Maedhros nicht begegnet sein, das hätte er nicht vergessen. Vielleicht ein Jedi, der bei einer feindlichen Gruppe anwesend war, jedoch einen anderen Gegner gehabt hatte? Maedhros?
Schlagartig blitzte das Gesicht des eitlen Narren vor den Augen des Warrior auf. Natürlich! Ranik war ihm einmal begegnet, als er selbst noch den Rang eines Adepten inne hatte. Seitdem hatte er ihn nie wieder gesehen?Jetzt wusste er auch weshalb. Dieser elende Hund hatte sich offenbar für den Verrat entschieden. Im Grunde typisch für einen Sith, die Dunkle Seite zu benutzen bedeutete Intrigen und Denunziation zu schüren, allerdings nicht um der Schwäche des Mitgefühls halber des Herrschens abzuschwören. Welch eine unglaubliche Dummheit. Seither hatte der Warrior nur von überlaufenden Jedi gehört, die von der Versuchung der Dunklen Seite in die Arme des Sith Ordens getrieben wurden, dass es allem Anschein nach auch Fälle in umgekehrter Richtung gab war in höchstem Maße widerwärtig. Welche verachtenswerten Wesen wechselten freiwillig zur schwachen Seite? Wer tauschte Macht, Freiheit und Größe gegen Dienerschaft, Lügen und Heuchelei?! Dieser Maedhros war noch schlimmer als ein Jedi! Kurzsichtige Maden wie Kestrel kannten nichts anderes als den Orden, die hatten keine Ahnung von der Dunklen Seite, doch Ariakan?er musste es besser wissen und war dennoch auf die Seite der Verlierer desertiert. Wenn Ranik diesen Wurm in die Finger bekam würde er ihn alleine schon aus purer Verachtung heraus am lebendigen Leib häuten.

Durch die Gedanken an die ekelerregende Wandlung des ehemaligen Adepten hatte der Deformierte die darauf folgenden Antworten seiner Gefangenen nur halblebig mitbekommen. Allerdings zerrte ihn die plötzliche Pause der beiden in die Realität zurück. Es ging um die Jedi Basis, die entscheidende Frage, die Antwort, welche seine Herrschaft sichern würde! Brianna und Kestrel öffneten den Mund. Ranik musste sich zwingen sein Ohr nicht in Übereifer an ihre Lippen zu pressen. Langsam beugte er sich vor, wollte nichts von dem verpassen was den Kehlen der Frauen entfleuchte. Die Stimme der Echani erhob sich. Nun war es soweit! Raniks Augen glühten vor Hoffnung und boshafter Freude?.
Es war ein Desaster. Eine Katastrophe universellen Ausmaßes. Achselzuckend und in verblödeter Naivität gestand Brianna ihrer Ahnungslosigkeit zum Thema Jedi-Basis während Kestrel mit Tränen in den Augen der Wirkung des Serums zu trotzen schien. Ranik hätte am liebsten die Köpfe der beiden auf der Stelle zertrümmert. Er versenkte sich in der Macht um zu kontrollieren ob die Padawan log, doch so sehr er sich auch bemühte, er fand keinen Hinweis dafür. Sie war nutzlos, von Grund auf nutzlos! Diese dumme Göre hatte ihm die ganze Zeit nur etwas vorgespielt?ihnen allen! Sie war nicht mehr Wert als die Bauern, die er vor kurzem getötet hatte, nun bestand kein Grund mehr sie am Leben zu erhalten. Er bediente sich der Dunklen Seite, lies den Kopf der weißhaarigen gegen die Steinwand hinter ihr knallen und schickte sie somit ins Reich der Träume. Seine volle Aufmerksamkeit gebührte nun Kestrel. Sie kämpfte gegen das Wahrheitsserum an, doch noch war nicht alles verloren.


Deine Freundin schläft Kestrel, ich habe ihr erlaubt sich auszuruhen. Du bist sicherlich auch müde, du darfst dich auch ausruhen, aber du musst mir noch diese eine Frage beantworten. Wo ist die Jedi Basis? Wo ist sie? Du kannst es mir ruhig sagen. Ich bin nicht dein Feind, ich will dir helfen die Galaxie sicherer und friedlicher zu machen. Sag es mir und du kannst diesen Planeten mit deinen Freunden verlassen.


Es kostete Ranik einiges an Mühe seine Stimme lieblich klingen zu lassen und irgendwie kam mit den Worten ein gewisser Selbstekel auf. Doch er ignorierte das Gefühl, er musste seine Lügen so verlockend und wahrheitsgemäß wie möglich klingen lassen. Kestrel musste reden, sie musste einfach! Er stand so kurz davor! Der dunkle Lord streckte seine knochigen Finger aus und stich sanft über die Wange der Ritterin.

Sag es mir, ich bin dein Freund.

Sprach er flüsternd und lächelte für seine Verhältnisse so strahlend wie ein Honigkuchenpferd?was für die junge Frau wie ein dünnes Schmunzeln aussehen musste.

Korriban - alter Sithtempel - Zelle - Kestrel, Brianna, Cal, Ranik

[OP: Sorry, bin leider nicht früher zum Posten gekommen]
 

Korriban - alter Sithtempel - Zelle - Kestrel, Brianna, Cal, Ranik


Kestrel nahm alles verschwommen wahr. Selbst Ranik, der sonst so vernarbt und völlig deformiert aussah, wirkte plötzlich nicht mehr so furchterregend. War es das Wahrheitsserum, welches ihre Wahrnehmung so trübte oder hatte sie den Sith nie so wirklich angesehen gehabt, dass sie es sich nur eingebildet hatte? Das konnte unmöglich sein! Dieses Gift gaukelte ihr etwas vor. Dinge, die gar nicht existierten! Dies raubte der jungen Frau beinahe den Verstand.
Sie nahm gar nicht wahr, was ihre Freundin neben ihr für Antworten preis gab, denn Kestrel war viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, da sie Angst hatte etwas zu verraten oder schon verraten zu haben. Immer wieder versuchte sie das Gesicht des Sith zu studieren, ob sie denn schon die Basis verraten hatte, doch durch das Serum war es ihr unmöglich genau etwas ausmachen zu können. Zu verschwommen waren seine Gesichtszüge.
Doch eine Antwort von Brianna konnte die Ritterin sehr wohl hören, als hätte ihr Unbewusstes sie darauf aufmerksam gemacht. Ihr Herz schien in dem Moment stehen zu bleiben, denn was sie da hörte machte ihr Angst und machte sie gleichzeitig traurig, als sie die Erkenntnis überkam, dass das Serum bei Brianna zu gut wirkte. Sie hatte verraten, dass sie den Standort der Jedi nicht wusste. Kestrel hätte gerne etwas eingeworfen, um sie zu schützen, dass sie doch etwas wisse, doch da es eine Lüge war, kam kein Ton aus ihr heraus. Aber....vielleicht hatte sie es sich ja auch nur eingebildet, dass Brianna es gesagt hatte, da dies ihre größte Angst war, dass es herauskommen würde und Ranik ihre Freundin deshalb töten würde. Ja, vielleicht war es das Serum, was ihr wiedermal einen Streich spielte. Ranik?s Äußerungen bestätigten nur, dass sie sich das eingebildet haben musste, denn er hatte ihrer Freundin Ruhe gegönnt. Er wirkte sehr freundlich und dies ließ darauf schließen, dass er glücklich war. Kestrel erschrak. Wenn er glücklich war, dann hatte sie vielleicht schon den Planeten genannt... . Nein, dies war nicht logisch, sonst würde er nicht nochmal danach fragen....es sei denn er wollte sich nochmal vergewissern, falls er sich verhört hätte. Oder Brianna hatte doch unbewusst die Basis gewusst und schon ausgeplaudert und Ranik wollte es nun nochmal von ihr hören, falls ihre Freundin gelogen hatte. Deshalb hatte sie sich zur Ruhe legen dürfen! Sie hatte den Standort schon verraten!
Ranik kam noch näher auf sie zu und versprach ihr ebenfalls Ruhe und erklärte ihr, dass er nicht ihr Feind war, sondern auch nur Frieden für die Galaxis wollte. Wenn sie den Standort verraten würde, dürfte sie mit ihrer Freundin gehen. Ranik fuhr ihr dabei über ihre Wange und es fühlte sich für Kestrel merkwürdig an. So sanft, so weich...so, wie sie es niemals vermutet hätte. Vielleicht war Ranik ja wirklich sogar ein sehr zärtlicher Mann. Sie hatte ihn immer völlig anders eingeschätzt. Er lächelte sie sogar an und nannte sich sogar ihren Freund.
Ja, wieso sollte sie es ihm nicht sagen? Brianna hatte schon das Richtige getan und durfte sich ausruhen und sogar sehr bald gehen und sie auch, wenn sie ihm den Standort verriet. Brianna hatte es eh schon gesagt, warum sollte sie es also nicht wiederholen?

?Wir dürfen wirklich nach Hause, wenn ich es euch sage??

Fragte Kestrel und man hörte in ihrer Stimme große Freude, da sie wirklich daran glaubte.

?Bin ich und meine Freundin einfach nur immer auf der falschen Seite gewesen? Warum hat uns das denn nie jemand gesagt??

Fragte Kestrel und ihre Augen waren sehr weit aufgerissen und ihre Pupillen waren stark erweitert.

?Habt ihr uns deshalb eingesperrt, weil wir die Bösen sind, um die Galaxis vor uns zu schützen? Hätte ich das nur vorher gewusst!?

Meinte Kestrel und ihre Gedanken kreisten in ihrem Kopf. Sie war sehr verwirrt, denn immer wieder kam ihr etwas anderes in den Sinn, selbst Bilder ihrer Ausbildung und von ihren Eltern.

?Die Jedi Basis... ist wirklich ein sehr grüner Planet. Er wird euch sicher gefallen, wenn ihr dort sein werdet, nur leider gibt es dort auch nicht mehr als Natur und ein paar Ruinen. Außer noch unsere Notzelte, natürlich.Es gibt da Unmengen an Tieren und sogar fleischfressenden Pflanzen. Meine Meisterin Sarid hat mit mir im Wald oft dort trainiert.?

Erzählte sie völlig zusammenhangslos und hatte sogar vergessen, was Ranik?s eigentliche Frage gewesen war. In ihrem Kopf schien sich alles zu drehen und ihr wurde ganz schlecht, als würde sie unter Drogen stehen. Worunter sie ja auch eigentlich stand, nur hatte Kestrel selbst dies in dem Moment vergessen.

?Und ich und Brianna dürfen wirklich gehen? Aber wenn ihr unseren Planeten zerstören werdet, dass tut ihr doch wahrscheinlich oder? Wo sollen wir dann hin??


Fragte Kestrel und stellte wieder solch eine naive Frage. Durch das Serum wirkte sie beinahe kindlich und ein bisschen dümmlich. Das Wahrheitsserum schien bei ihr gerade seinen Höhepunkt erreicht zu haben, denn Kestrel merkte momentan nicht, was sie da tat oder sagte.


Korriban - alter Sithtempel - Zelle - Kestrel, Brianna, Cal, Ranik
 
Korriban - alter Sithtempel - Zelle - Kestrel, Brianna, Cal, Ranik

Endlich schien das Serum seine volle Wirkung zu entfalten. Ranik bemerkte deutlich den zuerst verblüfften, dann den aufgeschlossenen Gesichtsausdruck seiner Gegenüber als er seine Schauspielkünste zu Tage legte. Ganz offenbar funktionierte es wie geplant und der vernebelte Verstand des Mädchens deutete seine freundlichen Gesten ohne Rücksicht auf Hintergedanken. Beinahe wirkte es so als sprach der Lord mit einem zehn Jährigen Kind. Kestrel war zugedröhnt bis an die Mandeln, konnte ihre Entscheidungen nicht mehr kontrollieren, ihre Wortwahl nicht mehr abwägen und so kam es, dass sich ihr widerstand allmählich legte und die Worte nur so aus ihr heraussprudelten. Allerdings nicht die, auf die der Warrior gewartet hatte.
Die Ritterin überhäufte ihn mit einer Reihe unwichtiger Fragen und so gerne er sie alle ignoriert hätte, musste er doch darauf eingehen. Wenn er sein Verhalten jetzt änderte, könnte das alles zerstören. Der Deformierte musste seine falsche Freundlichkeit noch ein wenig länger aufrecht erhalten, lange genug damit sie ausreichend Vertrauen hatte um ihm den Standort der Jedi-Basis zu verraten. Genervt quälte sich der dunkle Lord also durch die Wellen an Fragen, bemüht für diesen Augenblick angemessene Antworten zu finden.

?Wir dürfen wirklich nach Hause, wenn ich es euch sage??

Ja, ich erlaube es euch. Ich bin ein Barmherziger Mann, versteht ihr. Euch wird kein Leid mehr geschehen.

?Bin ich und meine Freundin einfach nur immer auf der falschen Seite gewesen? Warum hat uns das denn nie jemand gesagt??

Ganz genau. Eure Loyalität hat euch blind für das Leid gemacht, welches ihr und euer Orden in der Galaxie angerichtet habt. Es wurde dir gesagt, doch deine Vorurteile verhinderten eine objektive Sicht auf die Dinge. Deshalb habe ich euch das alles angetan, um euch die Wahrheit zu zeigen und euch von den Lügen der Jedi zu befreien.

?Habt ihr uns deshalb eingesperrt, weil wir die Bösen sind, um die Galaxis vor uns zu schützen? Hätte ich das nur vorher gewusst!?

Ja, ich schützte die Welt vor euch und euch vor weiteren Lügen.

Raniks Worte klangen sanft, doch in seinem inneren brodelte er vor Zorn und Ungeduld. Diese widerliche Made sollte nicht so viel fragen, das Serum war auf dem Höhepunkt, was bedeutete dass es von nun an Bergab gehen würde. Plötzlich formte Kestrels Mund zwei Worte, welche die Hoffnungen des Lords weiter anfachten. ?Jedi Basis? stammelte sie und sah dabei verträumt an die Decke. Der Sith spitzte die Ohren, aber erneut drang kein Name aus der Kehle der Ritterin, sondern eine mehr oder weniger detaillierte Beschreibung. Wenigstens das, sie hatte scheinbar alle Hemmungen verloren, war bereit alles zu verraten für das sie Wochen in Angst und Schmerz verbracht hatte. Laut ihren Worten handelte es sich um einen Lebensfrohen, durchwucherten Planeten und die so genannte Basis bestand nur aus einer Hand voll Notzelten. Keine Gebäude, keine Mauern, keine Abwehreinrichtungen. Das würde die Ausrottung um einiges erleichtern. Nun fehlte nur noch der Name?nur noch der Name?

?Und ich und Brianna dürfen wirklich gehen? Aber wenn ihr unseren Planeten zerstören werdet, dass tut ihr doch wahrscheinlich oder? Wo sollen wir dann hin??

Raniks Zorn drohte einen Augenblick lang ihn zu übermannen. Er zwang sich zu lächeln, allerdings fiel es ihm weit schwerer als noch vor wenigen Minuten.

Ja! Bellte er. Ja ich lasse euch gehen, das sagte ich doch! Geht zu euren Eltern?oder zu Freunden oder?

Der Deformierte bemerkte das Kestrel anfing sich mit verwirrtem Blick umzuschauen und wild zu zwinkern. Alarmiert griff er in die Macht hinaus und verband ihren Geist mit der Dunklen Seite. Er versuchte die atomisch kleinen Bestandteile der Droge zu fördern, sie am Leben zu erhalten, sie zu vermehren. Aber es gelang ihm nicht. Das Serum verflüchtigte sich zu schnell, doch noch stand die Jedi unter dem Einfluss.

Ich muss den Standort wissen. Ich muss ihn wissen, sonst kann ich euch nicht gehen lassen. Sag ihn mir, sag mir den Namen des Planeten. Sofort!

Korriban - alter Sithtempel - Zelle - Kestrel, Brianna, Cal, Ranik
 
Korriban - alter Sithtempel - Zelle - Kestrel, Brianna, Cal, Ranik

Kestrel war froh zu hören, dass Ranik sie wirklich gehen lassen würde und ihr Herz machte einen kleinen Freudentanz, doch etwas in ihr freute sich ganz und gar nicht. Sie hatte ein Gefühl im Bauch, welches sie nicht beschreiben konnte, was ihre Freude etwas eindämmte. Es fühlte sich an, als wollte sie etwas warnen. Ein Bauchgefühl, welches jedes Wesen besaß, wenn etwas nicht stimmte oder eine gewisse Entscheidung zu fällen war. Kestrel konnte jedoch den Bezug nicht herstellen, warum sie gerade so empfand. Ranik wirkte doch nett und freundlich und nannte sich selbst als einen barmherzigen Mann. Er wollte ihnen kein Leid mehr zufügen. Er erklärte ihr auch warum er sie vorher so mies behandelt hatte. Er hatte sie nur von den Lügen der Jedi befreien wollen und jetzt hatte sie es endlich begriffen. Sie war endlich erwacht aus diesem Albtraum. Trotzdem hatte sie bei seinen Worten ein mieses Gefühl, denn er hatte sie gefoltert und in Ketten gelegt. War dies wirklich nötig gewesen? Die Jedi sperrten doch andersrum auch keine Sith ein. Jedenfalls war ihr selbst kein Fall bekannt. Oder sie waren als Jedi so unbarmherzig, dass sie ihre Feinde sofort töteten, ohne Versuch sie irgendwie zu retten. Aber rettete man solche Leute mit Folter? Das war ja mehr erzwungene Bekehrung.
Kestrel konnte ihren eigenen Gedanken nicht mehr ganz folgen, denn sie verstand ihre eigene Logik nicht mehr, noch erinnerte sie sich daran, was sie zuvor eigentlich gedacht oder gesagt hatte. Verwirrt wandte Kestrel den Blick von Ranik ab und hörte ihm nur noch halb zu.

Als er sie dann schließlich fast anschrie, dass sie natürlich gehen durften, wie er schon gesagt hatte und sie dann halt zu ihren Eltern oder Freunden gehen sollten, stach es Kestrel wie ein Pfeil ins Herz. Er hatte ihr nicht zugehört! Sie hatte doch keine Eltern mehr, dass hatte sie ihm doch erzählt...oder nicht? Wieso schrie er sie jetzt an?!
Langsam dämmerte es ihr, was hier wirklich geschah, denn ihre Gedanken ließen sich nun wieder besser formen und kamen und gingen nicht, wann sie es wollten.
Kestrel sah den Warrior eine kurze Zeit verdattert an und langsam fiel ihr auch wieder ein, dass sie unter dem Einfluss des Serums gestanden hatte. Was hatte sie ihm erzählt?! Was wusste er schon und was nicht?! Kestrel’s Herz raste und sie versuchte sich zu erinnern, was sie gesagt hatte, doch sie konnte sich nur an wenige Details erinnern, als hätte sie unter Einfluss von Alkohol oder Drogen gestanden. Die Wirkung des Serums schien gerade seine Wirkung zu verlieren. Sie hatte es also bald überstanden, insofern sie nicht schon etwas verraten hatte.
Doch diese Annahme widersprach sich, als er eindringlich nach dem Standort fragte und sie anbrüllte, dass sie es sofort sagen sollte. Dennoch wollte eine Seite in ihr den Standort tatsächlich verraten. Sie spürte ein enorme Spannung in sich als wollte die Kestrel, die in den letzten Minuten präsent gewesen war, wieder in den Vordergrund rücken und alles preisgeben was sie wusste, doch Kestrel hielt es zurück und brüllte Ranik entgegen:

„Nein!!! Niemals werde ich es euch verraten!“

Brachte sie völlig außer atmen hervor, da es ihr unheimlich schwer fiel diese Worte zu formen, da ständig der Name der Basis auf ihrer Zunge lag.

„Ihr könnt es mir nicht entlocken! Ich bin dem Serum gewachsen! Mich könnt ihr nicht verhören! Ihr habt versagt, Ranik!“

Brachte sie gequält hervor, um den ständigen Trieb, ihm den Standort zu verraten zu unterdrücken. Es war nicht leicht, denn es brauchte sehr viel Konzentration, die man ständig aufrechterhalten musste, um nicht mitten im Satz den Planetennamen mit hinauszuposaunen.

„Ihr habt nicht mal richtig zugehört! Ihr seit ein Versager! Nichtmal richtig schauspielern könnt ihr! Ich hatte euch sogar ungewollt preisgegeben, dass meine Eltern getötet worden! Von eurem Drecksimperium! Und ihr sagt mir ich solle doch wieder zu ihnen gehen! Ihr habt selbst alles verbaut, denn nochmal, dass verspreche ich euch, wird das Serum bei mir nicht wirken! Ihr werdet niemals den Standort erfahren! Niemals!“

Schrie sie ihn an und spürte, dass es ihr nach und nach immer leichter fiel zu sprechen.

„Wieder einmal habt ihr versagt, sie Tölpel! Wie immer, doch etwas anderes sind wir ja nichtmehr von euch gewohnt, nicht wahr?!“

In dem Moment drehte sich Kestrel zu Brianna um und erst jetzt wurde ihr richtig klar, dass Brianna bewusstlos neben ihr lag. Was hatte er mit ihr gemacht!? Kestrel versuchte sich zu erinnern, was geschehen war und erinnerte sich, dass Brianna erzählt hatte, dass sie den Standort nicht wusste. Hatte er sie etwa schon getötet? Kestrel blieb vor Angst beinahe das Herz stehen, doch sie bemerkte schnell das gleichmäßige Auf-und Absenken ihres Bauches und war somit etwas beruhigt. Sie hatte eben schon viel zu viel gesagt und Ranik viel zu sehr gereizt. Brianna’s Leben stand auf dem Spiel, da er nun wusste, dass sie nichts mehr Wert war und danach müsste wohl auch sie dran glauben. Kestrel fiel nun auch wieder ein, dass Brianna das Lichtschwert von Kira hatte. Vielleicht war die Flucht eh schon aussichtslos, weil Ranik sie jetzt töten würde. Möglicherweise hatte Brianna das Lichtschwert auch gar nicht mehr, weil sie es im Laufe des Verhörs preisgegeben hatte. Sie hatte nicht alles mitverfolgen können. Sie war viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen.

Kestrel wandte ihren Kopf wieder Ranik zu und biss sich auf die Lippe, in der Angst, was jetzt folgen würde. Nie geschah bei ihm etwas ohne Konsequenzen.


Korriban - alter Sithtempel - Zelle - Kestrel, Brianna, Cal, Ranik
 
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Korriban - alter Sithtempel - Zelle - Kestrel, Brianna, Cal, Ranik

Ranik kannte Kestrel Antwort schon ehe sie den Mund öffnete. Das Serum war gewichen, die Wirkung nicht mehr ausreichend um eine Ritterin mit derartiger Sturheit zu beeinflussen. Sein letztes Druckmittel war dahin, die Mission war gescheitert. Der Deformierte, immer noch in der Hocke, sank in sich zusammen und blickte mit leeren Augen auf den Boden, während die zornigen Worte seiner Gefangenen auf ihn einprasselten wie tausender kleiner Nägel. Er hätte erbost sein sollen, doch in diesem Moment schien jeglicher Hass wie fortgespült. Sie hatte recht, er hatte versagt und das nicht zum ersten mal. Wochenlange Folter unter seiner Hand und dennoch schien der Geist der dunkelhaarigen ungebrochen wie am ersten Tag. Nach allem was er über den Erbauer dieses Tempels gelesen hatte waren für ihn selbst Jedi Meister wachs in den Fingern gewesen. Ob alt oder Jung, weiblich oder männlich, er hatte jeden zum reden gebracht und Ranik wurde nicht einmal mit dieser erbärmlichen Rotzgöre fertig. Was hatte er falsch gemacht? Zu viel gesprochen oder vielleicht zu wenig? Eine falsche Kombination von falschen Geräten zur falschen Zeit? Er hasste Schwäche, es gab nichts was ihn mehr abstieß, schwäche und Minderwertigkeit. Doch war er selbst in dieser Szenerie nicht der Schwache, der Minderwertige? Der Folterknecht über den die Gefangenen spotteten. Ein toller Sith war er! Niemals hätte es soweit kommen dürfen!

Die glasigen Augen des Deformierten wurden lebendig und damit kam auch der Hass. Brennend wie flüssige Magma bahnte sie sich ihren Weg durch seinen Körper und erstarkte ihn auf eine Weise, wie nur es kannte. Mit einem Satz sprang er auf die Beine und packte Kestrel am Kinn. Er zog sie in die Höhe und seine lodernden Augen schienen die ihren geradezu durchbohren zu wollen. Nein! Er war nicht schwach?sie war stark. Der damalige Erbauer hatte Jedi aus einer Armee gefoltert die über die Tausend ging, aus einer Armee, die in der Blütezeit ihres Reiches existiert hatte. Armselige Diener des Lichts, die weder Leid noch Dunkelheit je begegnet und die von Kind auf in höchstem Luxus aufgepäppelt und umsorgt worden waren. Nichts weiter als machtsensitive Soldaten. Doch Kestrel und Brianna lebten in anderen Zeiten. Sie kannte die Dunkle Seite, sie kannten die Sith, den Krieg und das Leid. Die Anzahl der Jedi war mit der Eroberung Corellias immens gesunken, sodass jedes Mitglied ihres Ordens eine noch nie da gewesene Einzigartigkeit darstellte. Dem Sith Lord, der diesem Tempel geschaffen hatte, waren nur unterentwickelte und verweichlichte Individuen zur Verfügung gestanden. Ranik hingegen hatte es hier mit wahren Jedi zu tun. In ihrer Ausbildung nicht annähernd so weit wie er selbst in der seinen, aber im Geiste disziplinierter als beinahe jeder, der sich dieser Zeiten Sith nannte. Nicht nur das Loyalisten Pack, auch mehr als die Hälfte von Janems Anhängern waren nicht mehr als ein heruntergekommener Haufen von Weltraumpiraten, welche die Dunkle Seite weder verstanden noch ihre Stärke jemals wahrhaftig freisetzen konnten. Einen kurzen Moment empfand der Lord einen hauch von Bedauern, dass derartig gefestigte Seelen wie die seiner Gefangenen in die falsche Richtung gebildet worden waren. Sie hätten beide gute Adepten abgegeben.
Aber auch wenn ihre Mentale Stärke selbst ihn zu beeindrucken vermochten, änderte das nichts an der Tatsache, dass sie Jedi waren, seine Pläne vereitelten?und er sie aus tiefstem Herzen hasste. Wenn er schon nicht an die Informationen gelangen konnte, dann würde er ihnen wenigstens einen Tod bereiten, der Qualvoller war als sämtliche Wochen zuvor! Auch wenn sie niemals etwas Verrieten?Bereuen würden sie es?Bereuen würden sie, sich nicht selbst an ihren Ketten erhängt zu haben.

Raniks Faust schmetterte mit berstender Wucht in Kestrels Magengegend, woraufhin sie sich in seinem Griff zusammenkrümmte. Er lies sie los, ging einige Schritte zurück und versenkte den Kerker in eine tiefe Finsternis. Ein unausgesprochener Befehl bewirkte ein leises Flüstern der Macht, welches Briannas Geist aus dem bewusstlosen Zustand erwachen lies.


Ich sehe meine Bemühungen sind umsonst. Ich sehe ihr würdet eher sterben als mir den Standort eurer kostbaren Basis zu verraten.


Raniks glühende Augen, in der herrschenden Dunkelheit wie zwei kleine Sonnen wirkend, schlossen sich während der Lord seine weiteren Pläne mit den Jedi in einem hasserfüllten Ton zu predigen begann.

Ich werde Brianna an den Füßen kopfüber in diesem Raum aufhängen. Mit einem sensenartigen Messer werde ich jeden Zentimeter ihres Körpers in stundenlanger Arbeit von ihrer Haut befreien währen du zusehen musst Kestrel! Du wirst sie schreien hören, du wirst die abgetragene Haut auf den Boden klatschen sehen und sobald ich mit deiner kleine Freundin fertig bin werde ich mich dir widmen! Ich werde dir die Augen ausstechen, die Ohren abschneiden, die Finger abhacken, die Zunge rausreisen und die Nase abschlagen und dann werde ich diesen Planeten verlassen?und du wirst deiner Sinne beraubt erbärmlich verdursten.


Raniks Augen öffneten sich Zeitgleich mit der schweren Metalltüre, die den Ausgang des Kerkers verbarrikadierte.

Euer Tod wird ein Ausgleich für die Schmach sein, die ihr mir bereitet habt. Ich hoffe Schmerzen bereiten euch vergnügen, denn ansonsten wird der Restliche Verlauf des Tages?äußerst unangenehm für euch sein.

Der Deformierte stürmte aus dem Raum, sein Ziel: Die Folterkammer. Er würde sich ein Häutungsmesser besorgen und dann zurückkehren um dem ganzen wie er es beschrieben hatte ein Ende zu bereiten. Schluss mit den leeren Drohungen! Heute würden die Jedi sterben und diesen Prozess würde er für die jungen Frauen so qualvoll gestalten wie es ihm möglich war!

Korriban - Alter Sithtempel - Auf dem Weg zur Folterkammer - Ranik
 
Korriban - Alter Sithtempel - Auf dem Weg zur Folterkammer ? Ranik

Zuerst war Kestrel verblüfft, denn Ranik reagierte gar nicht so, wie sie es von ihm erwartet hatte. Er blickte betrübt zu Boden, als hätte sie ihn wirklich mit ihren Worten niedergemacht, doch dieses Bild änderte sich schnell. Ranik?s Augen blitzten vor Zorn auf und ehe sie sich versah, hatte er sie am Kinn gepackt und daran hochgezogen und hatte somit den erzwungenen Blickkontakt. Jetzt zeigte er die Reaktion, die sie von ihm gewohnt war und sie fürchtete sich davor. Seine Augen durchbohrten sie und sie fühlte sich wahrlich unwohl dabei. Einen Moment später schlug er ihr mit enormer Wucht in die Magengegend und sie zuckte vor Schmerz zusammen. Tränen waren ihr vor Schmerz in die Augen gestiegen und sie spürte, dass nichts gutes folgen würde. Sein Gesichtsausdruck sprach Bände. Daraufhin ließ er sie los und trat ein paar Schritte zurück und die Zelle wurde noch dunkler, als sie ohnehin schon war und Kestrel spürte unheimliche Kälte. Die Augen von Ranik waren das Einzige, was in der Dunkelheit noch zu erkennen war. Die junge Ritterin fröstelte vor Angst, denn ihre Nerven lagen blank. Die Strapazen von dem Serum und den ganzen Wochen voller Folter und Angst, hatten ihre Tapferkeit und ihr zurückhalten von Gefühlen schon längst fortgeschwemmt.

Ranik teilte ihnen mit, dass seine Geduld nun am Ende war und verkündete ihnen, dass sie nun heute noch sterben würden. Zuerst Brianna und dann Kestrel. Er erzählte ihnen auf welche widerliche Weise er sie umbringen wollte und Kestrel wusste, dass er schlimm genug war, dies auch wahr zu machen. Sie glaubte, dass ihr der Atmen geraubt worden war, denn sie spürte vor Angst und dem Schock kaum mehr ihren Körper. Ranik verließ schließlich die Zelle und die Tür knallte hinter ihm zu. Kestrel starrten einige Momente fassungslos auf diese Tür. Ihr Mund war halb geöffnet durch den Schock und ihre Augen waren weit geöffnet.
Sie hatte nicht damit gerechnet, dass ihr Ende schon so bald kommen würde. Sie hatte nicht geahnt, dass Ranik so schnell die Geduld verlieren würde und doch hatte sie es irgendwie gewusst. Nur verdrängt.
Langsam drehte Kestrel ihren Kopf zu Brianna und stellte Fest, dass diese bereits wieder wach war und blickte genauso geschockt. Anscheinend hatte sie alles mitbekommen.
Kestrel wusste nicht, was sie sagen sollte und rang mit ihren Tränen und doch wusste sie, dass sie irgendetwas tun mussten, denn niemand wusste, wann er zurückkommen würde und dann wäre ihr Schicksal für immer besiegelt. Jetzt, wo ihr grausamer Tod so nah war, wurde Kestrel erst richtig bewusst, wie sehr sie doch an ihrem Leben hing und es tat ihr weh, dass sie Brianna und Cal auch nicht vor diesem Schicksal hatte beschützen können. Sie hatte nicht nur Angst vor ihrem Tod, sondern auch vor dem von Brianna. Sie wollte dabei nicht zusehen. Es war so grausam. Warum war Ranik nur so? Warum sie? Warum musste es ausgerechnet sie treffen? War jetzt wirklich ihr Ende gekommen? Sie war schon so oft dem Tod entronnen, war schon so oft in den Fängen der Sith gewesen, sollte dies wirklich ihr Ende sein? Vielleicht sollte sie einfach doch die Basis verraten, doch das würde wohl eh kein anderes Schicksal nehmen, als dieses hier, nur, dass viele weitere einen ähnlichen Tod erleiden müssten. Dies konnte sie nicht tun! Sie musste Kämpfen! Sich nochmals an den letzten Funken Hoffnung klammern und alle Kraft, die noch in ihr steckte gebrauchen.

?Brianna! Wir müssen hier raus! Sofort! Jetzt ist unsere einzige und letzte Chance! Hast du das Lichtschwert noch!? Kommst du daran?! Du musst!! Wir müssen hier raus! Gebrauche es! Befreie dich damit! Bitte! Versuche es! Tu was du kannst!?

Schrie Kestrel panisch und man hörte ihre Angst deutlich heraus. Tränen liefen ihr über das Gesicht und ihre Stimme zitterte.

?Ich will nicht dass du stirbst und auch ich will nicht sterben! Es muss einfach gehen! Ich kann nicht dabei zusehen, wie er dir das antut! Ich hatte gehofft diese Situation würde nicht jetzt schon eintreten. Nicht so unerwartet!?


Schrie sie verzweifelt.

?Brianna, du musst es versuchen! Wer weiß, wann er zurückkommt. Sicherlich bald! Wir müssen es wenigstens versuchen! Ich will nicht sterben, ohne einen Versuch unternommen zu haben!?


Schrie sie weiter.

?Schneide deine Ketten durch und dann befreie mich und Cal und wir schneiden uns den Weg nach draußen frei!?

Warum musste auch ihr immer wieder solch ein Schicksal widerfahren? Warum hatte sie das bloß verdient?! Stand sie vielleicht doch auf der falschen Seite?

?Brianna....falls ich nicht mehr dazu komme, dir dies zu sagen... . Ich finde du bist eine tolle Freundin. Du bist wirklich meine beste Freundin, die ich je hatte. Auf dich kann man sich verlassen und dir alles erzählen. Ich werde dich vermissen. Ich hätte dich wirklich so gerne ausgebildet, doch ich hoffe, dass der Traum vom See und allem nicht völlige Utopie ist. Vielleicht schaffen wir es ja und wenn nicht....dann weiß ich auch nicht. Dann müssen wir wohl irgendetwas getan haben....ich weiß sonst nicht, warum die Macht uns nicht beisteht! Ich kann es mir nicht erklären, warum es gerade uns trifft!?


Meinte Kestrel und schluchzte laut.


Korriban - Alter Sithtempel - Auf dem Weg zur Folterkammer - Ranik
 
Sith Tempel-Gänge-Janus und Kira

Ranik hatte ihnen befohlen gehabt, sich aus der Zelle zu begeben und Janus und sie waren ohne Widerworte seinem Befehl nachgekommen, denn er hatte sich klar und deutlich ausgedrückt gehabt. Warum er sie nicht dabei haben wollte, konnte sich Kira nicht recht erklären und es ärgerte sie auch ein wenig, denn wenn er jetzt etwas herausfinden würde, würde ihr Plan, von ihm wegzukommen scheitern. Die Tür von der Zelle knallte zu und durch die Dicke der Wände und durch die schwere Tür, war leider kein Ton zu hören. Er schien sie aber dennoch nicht zu foltern, denn die Sith konnte sich dennoch nur schwer vorstellen, dass man die Schreie der Jedi nicht vielleicht doch aus der Tür heraus hören würde.

Kira blieb also nichts anderes übrig, als mit Janus draußen zu warten. Sie konnten wohl froh sein, dass Ranik sie nicht bestraft hatte, weil sie Brianna mit ihrer letzten Folter fast umgebracht hatte. Es schien ihn wenig zu interessieren. Vielleicht weil sie wieder in Ordnung gebracht worden war. Wahrscheinlich interessierte ihn nur das Endergebnis.

Dennoch fragte sich Kira, was er da drinnen mit den Jedi anstellte. Sie war neugierig. Kira ging daher zur Tür und lehnte ihr Ohr dagegen, doch war es hoffnungslos, denn sie hörte nichts außer ihren eigenen Puls und das Auf- und Abgehen von Janus, der sich anscheinend langweilte.

„Steh still! Ich höre ja gar nichts, wenn deine Schuhe so viel Krach machen auf dem Boden!“

Fuhr sie ihn an und sah sich kurz um und fand einen herausgebröckelten Stein auf dem Boden, welcher ein paar Meter entfernt lag. Die Sith hob die Hand und ließ ihn zu Janus schweben und ließ ihn genau vor ihm fallen, so dass der faustgroße Stein auf den Boden fiel.

„Hier! Beschäftige dich damit! Zeige mir, dass du wenigstens die Grundlagen beherrschst, auch wenn wir schon lange kein Training mehr hatten. Lass ihn in der Luft auf und ab schweben und versuche ihn dann mit der Macht in Zwei zu teilen.“


Meinte Kira genervt. Ihr war nichts besseres eingefallen und in Wirkleichkeit interessierte sie sein Können im Moment überhaupt nicht. Doch diese Beschäftigung würde hoffentlich kein Geräusch machen. Wieder lehnte Kira sich an die kalte Eisentür und lauschte, doch sie hörte nur Stimmen, aber verstand die Worte nicht. Dafür dämmte die Tür einfach zu gut. Kira wurde innerlich sauer, denn sie hasste es, wenn sie nicht alles mitbekam. Sie wusste, dass ihr Meister ein recht dazu hatte, dennoch gefiel es ihr nicht, gerade, weil sie zuerst die Informationen haben wollte und sie fürchtete, dass er nun zuerst etwas in Erfahrung bringen könnte.

Minuten vergingen und schließlich, nach einer langen Zeit, wurde die Tür aufgerissen und Kira taumelte vor Schreck zur Seite und Ranik hätte sie beinahe über den Haufen gerannt. Ranik hatte sie jedoch anscheinend nicht gesehen und stürmte davon. Kira hatte seinen Zorn in ihm gespürt, doch so enorm hatte sie es lange nicht mehr empfunden. Die Jedi hatten anscheinend nichts gesagt. Dies freute Kira und sie grinste leicht. Somit war ihr Plan doch noch nicht gescheitert.


„Komm Janus! Folge mir!“

Kira hatte vor, Ranik zu zeigen, wie Loyal sie war, gerade, weil ihr Leben auch so oft am seidenen Faden hing. Ob sie es nun ernst meinte oder nicht. Sie wollte zumindest den Eindruck bei ihm erwecken, damit er ihr in Zukunft mehr zutraute und vor allem ihr mehr vertraute.

Kira lief Ranik daher hinterher und folgte ihm bis in die Folterkammer. Ranik war bereits am Rumkramen in uralten Kisten und Kira räusperte sich leicht, da Ranik sie anscheinend immer noch nich bemerkte und verbeugte sich leicht.

„Meister, gibt es irgendetwas was ich für euch tun kann? Haben die Jedi immer noch nicht geredet? Soll ich es nochmal versuchen oder wir...zusammen? Oder kann ich etwas anderes für euch tun, mein Meister? Ich fühle mich gerade so ungebraucht und meine Seele lechzt nach Leid und dem Gebrauch der dunklen Seite der Macht.“

Sith Tempel-Folterkammer-Janus, Ranik und Kira
 
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Korriban-Sith-Tempel-Gänge-Janus und Kira

Und wieder einmal war Janus mit der Situation unzufrieden. Sicher, er hatte sich ohne Widerworte aus der Zelle verjagen lassen, aber innerlich war ihm dabei überhaupt nicht wohl zu Mute. Es war natürlich klar, das Ranik sie nicht dabei haben wollte, wenn die Jedi möglicherweise doch endlich verrieten, was sie alle hier wissen wollten. Vielleicht war der Warrior ja doch nicht so dumm, wie Janus ihn anfangs eingeschätzt hatte. Dennoch, der Adept konnte seinen Ärger kaum verbergen. Nicht nur, dass ihm diese vitale Information so vorenthalten blieb, nein, auch Brianna würde er vermutlich so schnell nicht wieder in die Finger kriegen. Janus musste zugeben, das ihn das fast noch mehr ärgerte als diese Geschichte mit der Basis. Der Graf war es gewohnt, zu bekommen, was er wollte...im Grunde hatte er seit frühster Kindheit immer bekommen, was er wollte. Und jetzt...Jetzt bekam er nichts, gar nichts.

Trotz seines Ärgers blieb seine Neugier wach, und so lauschte Janus aufmerksame, ober er durch die dicken Zellentüren nicht vielleicht doch etwas hören konnte. Aber seine Versuche waren kaum von Erfolg gekrönt, und so machte er sich daran, unruhig auf und ab zu gehen, die behandschuhten Hände hinter dem Rücken verschränkt, Ärger und Ungeduld auf dem Gesicht, das monotone Klacken seiner Stiefel in den Ohren. Nein, nein, er würde hier nicht verlieren, ganz bestimmt nicht. Er verlor niemals, und er würde einen Weg finden, doch noch zu bekommen, und zwar alles. Er musste nur...

Dummerweise wurde sein Gedankengang gestört, da Kira, die offenbar auch versuchte, wenigstens etwas mitzubekommen, sich über den Krach seiner Schuhe beschwerte. Janus stoppte abrupt, warf ihr aber lediglich einen hochmütigen, beinah spöttischen Blick. Bitte, bitte, sollte diese Kreatur aus den untersten Ebenen der Gesellschaft doch versuchen, etwas zu hören. Wenn er es schon nicht schaffte, der auf die wohl nobelste Ahnenreihe dieser Galaxis zurückblicken konnte, wie sollte sie es dann schaffen ? Sollte sie es nur versuchen.

Aber offenbar hatte seine Meisterin noch etwas anderes vor, als sie einen losen Stein vom Boden hob, ihn zu ihm schweben ließ und ihn aufforderte, den Stein schweben zu lassen und ihn schließlich mit der Macht zu zerbrechen. Grundlagen...Pah. Das war doch gar nichts.


"Das ist kein Problem für mich."

Erklärte Janus arrogant, streckte die rechte Hand aus, während die andere hinter dem Rücken verblieb, und rief den Stein mental zu sich. Es war etwas schwieriger als erwartet, und zunächst musste Janus sich anstrengen, den Stein in der Luft zu halten. Aber nach einigen Versuchen bewegte sich der Stein langsam von unten nach oben, und der Adept beschleunigte die Bewegung, ließ den Stein kreiseln und genoß das Gefühl der Macht, das sich in ihm ausbreitete. Wenn doch nur alles so leicht ginge...Und schließlich, als Janus seinen ganzen Ärger über die Situation auf den Stein fokussierte, zerbrach er knackend in zwei Teile, die beinah simultan zu Boden fielen.

Ein dünnes Lächeln huschte über Janus Gesicht, machte aber beinah augenblicklich dem Ausdruck völliger Überraschung Platz, als die Zellentüren aufsprangen und Ranik wutschnaubend an ihnen vorbeiraste. Der Adept musste förmlich zur Seite springen, um nicht ganz unschön über den Haufen gerannt zu werden. Nach dem ersten Schreck aber wurde ihm klar, was für ein gutes Zeichen diese Entwicklung war, denn Ranik hatte wohl ganz offensichtlich nicht das herausgefunden, was er hatte wissen wollen. Blieb also noch genügend Spielraum und Zeit für Janus, es herauszufinden.

Diese neue Zuversicht im Rücken machte sich Janus zusammen mit Kira auf den Weg in die Folterkammer, die Ranik so stürmisch aufgesucht hatte. Offenbar plante er noch weitere....Unterhaltung für die Jedi. Während Kira sich an den Warrior wandte, warf Janus mehr aus Neugier als auch echtem Interesse einen Blick in eine der Kisten, in denen Ranik wühlte. Oh. Das würde....interessant werden....


Korriban-Sith-Tempel-Folterkammer-Janus, Kira und Ranik
 
Korriban - alter Sithtempel - Kerker - Ranik - bewusstloser Cal, Kestrel, Brianna

Langsam öffnete Brianna die Augen. Sie hatte Kopfschmerzen, und keine Ahnung, was passiert war. Sie musste sich irgendwie unglücklich den Hinterkopf gestoßen haben, vielleicht war sie auch noch angeschlagen von den Kopfverletzungen, die Kira ihr zugefügt hatte, es fühlte sich jedenfalls ganz danach an. Mit vor Verwunderung geweiteten Augen sah sie Ranik an, der mit eisiger Stimme davon sprach, dass sie eher sterben würden, als den Standort zu verraten. Was war denn in ihn gefahren? Er war doch vorhin nicht so gewesen. Natürlich war es nicht sehr nett von ihrer Freundin, ihm nicht weitergeholfen zu haben, sie selbst konnte es ja nicht. Außerdem war es merkwürdig dunkel geworden in der Zelle, seine Augen glühten geradezu verglichen mit ihrer Umgebung. Das musste irgendwas mit der Macht zu tun haben. Doch verschaffte sich eine innere Stimme Gehör und wurde allmählich immer lauter. Irgendetwas war faul, mit ihrem Verstand war irgendwas nicht in Ordnung, doch so recht glauben konnte sie nicht daran.

Erst die hasserfüllten Drohungen, die der Sith danach ausstieß, ließen den Verstand der Echani wieder die Oberhand gewinnen. Er musste ihnen eine Art Droge gegeben haben, die sie halluzinieren ließ, und sie dazu gebracht hätte, ihm bereitwillig alles zu sagen, was er nur irgendwie hätte wissen wollen. Kestrel hatte hingegen bewiesen, dass sie auch in dieser Hinsicht viel stärker als sie war, denn offensichtlich hatte sie dem Warrior nichts verraten. Zum Glück, auch wenn das für sie jetzt einen grauenvollen Tod bedeuten mochte. Brianna starrte den Deformierten an, und der Schrecken, den er ihr einjagte, stand ihr ins Gesicht geschrieben. Ihr drehte sich förmlich der Magen um, sich das vorzustellen, und sie hoffte nur, dass er sie nicht zu bald in die Tat umsetzte. Keinesfalls wollte sie hier mit dem Lichtschwert, ihrer Fluchtchance, im Hosenbein zugrunde gehen. Leider schien er keine Zeit verlieren zu wollen, denn er stürmte wie von einer Kashyyyk-Giftspinne gestochen aus der Zelle, sicher auf der Suche nach etwas Schrecklichem.

Die junge Padawan starrte ihre Freundin an, dann die Tür, und schließlich wieder die junge Frau. Sie wirkte völlig fassungslos und rang mit den Tränen. Auch Brianna war geschockt darüber, wie schnell sich ihre Pläne und Intrigen, ihre Hoffnungen auf Flucht, in wertlose Hirngespinste verwandelt hatte. Janus und Kira würden ihr jetzt nicht helfen können, allen Versprechungen zum Trotz, und erst recht nicht der armen Kestrel, die das alles noch viel weniger verdient hatte als sie. Momentan schien es, als ob sie, Brianna, tapferer war, vor allem wegen dem beruhigenden Gefühl von kaltem Metall an ihrem Bein, aber wohl auch deswegen, weil sie längst nicht das durchgemacht hatte, was ihre Mentorin hatte erleiden müssen. Diese brüllte aufgeregt und durch die Ereignisse auch etwas durcheinander, dass sie sie mit dem Lichtschwert befreien sollte. Tränen kullerten ihr über die Wangen, als sie davon sprach, dass sie nicht wollte, dass Brianna stürbe, und sie selbst auch nicht. Sie fügte an, dass sie es unbedingt versuchen müsste und ließ sie gar nicht zu Wort kommen. Sie sollte ihre Ketten losschneiden, damit sie sich den Weg nach draußen bahnen konnten.

Der jungen Echani standen jetzt selbst die Tränen in den Augen, doch sie sah die andere junge Frau fest an und versuchte so tapfer und gefestigt wie möglich zu wirken, als sie ihr antwortete.

Ja, ich habe das Lichtschwert noch, aber in dieser Position komme ich schlecht dran. Diese vermaledeite Kira ist leider zu früh aufgewacht. Vielleicht hätte ich sie doch besser töten sollen, dann wären wir jetzt vielleicht schon raus.

Laut schluchzend entgegnete Kestrel, dass sie ihr noch sagen wollte, dass sie eine tolle Freudin war, die beste, die sie je hatte, und dass man sich auf sie verlassen konnte, und sie sie vermissen würde. Sie entschuldigte sich, dass sie sie gerne ausgebildet hätte, und fügte gleich an, dass sie Hoffnung hatte, dass ihre Träume trotzdem noch wahr werden würden. Sie spekulierte, dass sie sonst irgendwas getan haben mussten, wenn ihnen die Macht nicht beistand, und dass sie nicht wusste, warum es ausgerechnet sie traf. Brianna musste vor Rührung weinen, als sie das mit der Freundin hörte.

Auch du bist meine allerbeste Freundin - und auch Mentorin - die ich jemals hatte. Seit dem Tod meiner Eltern habe ich niemanden mehr gekannt, der so gut zu mir war. Ich weiß nicht, wie ich das alles hier so lange hätte aushalten können, wenn ich nicht dich an meiner Seite gehabt hätte, und ich würde dich auch ganz furchtbar vermissen. In so kurzer Zeit hast du so viel Gutes für mich getan, dass ich hoffe, dass ich dir noch etwas davon zurückgeben kann. Denn diese eine Chance haben wir noch, und ich werde alles versuchen, sie auch zu nutzen!

Mit diesen Worten stand die Weißhaarige auf, hob das rechte Bein und legte ihr Knie auf die Schulter, versuchte so an die Waffe heranzukommen, doch leider waren die Ketten zu kurz, es klappte nicht. Daher zog sie sich hoch, indem sie die Arme an den Körper anlegte und ausstreckte, was der Athletin ohne Mühe gelang, und tastete zwischen den Beinen mit den Fingerspitzen nach der Waffe, doch sie klemmte einfach zu fest, um sich auf diese Weise überhaupt zu rühren.

Rein ging es leider viel leichter!

Stieß sie hervor, um dann das Bein wieder anzuwinkeln, so dass sie die Waffe mit beiden Händen das Bein hinauf schieben konnte, doch an ihrem Po brachte sie es nicht vorbei, und da sie dabei noch ihr gesamtes Körpergewicht halten und hoch- und runter bewegen musste, wurde es auf Dauer sicher auch anstrengend. So kam sie jedenfalls auch nicht weiter. Brianna überlegte sich, das Lichtschwert einfach aus der Hose herauszureißen, aber das war in dieser Position leichter gesagt als getan, zumal der Stoff recht reißfest und ausgerechnet an dieser Stelle noch unversehrt war. Alternativ konnte sie versuchen, die Hose auszuziehen, aber das beinhaltete das Risiko, dass das Lichtschwert, wenn es überhaupt gelang, dabei runterfiel und auf Nimmerwiedersehen in einer Spalte verschwand oder sonstwie außer Reichweite kullerte.

So hat das keinen Sinn.

Meinte sie mit leicht resigniertem Unterton, während sie sich wieder herabließ.

Aber ich werde nicht mit dem Kopf nach unten an diesen verdammten Ketten sterben!

Bei diesem Ausruf geriet die Weißhaarige richtig in Rage. Wutentbrannt lief sie an der Kette die Wand hoch und stemmte sich gegen die Wandhalterung, an der ihre Fessel befestigt war, den Rücken zum Boden, mit den Augen das verhasste Objekt fixierend.

Nicht - an - diesen - blöden - Ketten!

Brüllte sie und riss mit jedem Wort mit enormer Gewalt an der Kette. Schließlich hielt sie inne und betrachtete ihr Werk. Sie hing immer noch an der Kette, aber ihre sonnenbrandgeschädigten Hände schmerzten, also ließ sie sich wieder herunter. Was hatte ihr das jetzt gebracht? Was hatte sie gerade geritten? Ihre Handgelenke und -Innenflächen waren ganz wund. Akrobatische Versuche, das Lichtschwert hervorzuzaubern, würden jetzt nur noch schwieriger werden. Mit einem missmutigen Seufzen zog sie ein letztes Mal an der Kette...

Um festzustellen, dass sich der Ring an der Wand ein kleines bisschen gelockert hatte. Die Kampfeslust flackerte wieder auf.

Ich kann es schaffen!

Rief sie Kestrel zugewandt aus. Blinde Raserei wich grimmiger Entschlossenheit. Noch einmal lief die athletische Padawan die Wand hoch, positionierte ihre Füße in optimaler Position links und rechts von der Halterung und ergriff die Kette mit den Händen. Noch einmal redete sich die Weißhaarige ein, dass sie die Stärke dazu hatte, dass sie es konnte. Sie begann mit der Kraft ihres ganzen Körpes zu ziehen, warf den Kopf in den Nacken sodass sie die Decke ansah, und biss dabei die Zähne zusammen wegen ihren geschundenen Händen. Die Belastung ließ Briannas Gesicht rot anlaufen und die Muskeln, besonders an ihren langen Beinen, zu beeindruckender Größe anschwellen. Am liebsten hätte sie geschrien, vor Schmerz und vor Anstrengung, wenn sie die Luft dazu gehabt hätte, doch sie ließ nicht nach, und nach einigen Sekunden konnten sie erste Geräusche von schabenden Metall und berstendem Mauerwerk hören. Stück für Stück gab die Halterung nach, und mit einem letzten hässlichen Geräusch kam sie aus der Wand.

Instinktiv machte die Echani den Rücken rund, um nicht mit dem Kopf aufzuschlagen, als sie zu Boden fiel. Nachdem sie einigermaßen sanft und die rostige und verbogene Metallhalterung mit etlichen Steinbröckchen mit lautem Gepolter gelandet waren, richtete sie sich auf und betrachtete grinsend ihr ruinöses Werk. Zweifellos war das Mauerwerk nicht mehr das, was es einmal war. Die Feuchtigkeit in der Zelle und die starken Temperaturschwankungen hier in der Wüste hatten ihm zugesetzt. Aber das war nicht der Hauptgrund, und Briannas Grinsen wurde breiter, als sie daran dachte.

Ranik.

Sagte sie ihrer Freundin.

Erinnerst du dich an seinen Wutausbruch nach meinem Fluchtversuch und Kampf mit Kira? Als alle dachten, der Raum stürzt gleich ein? Ich glaube, das war sein Werk. Ha!

Sie lachte kurz, während sie ihre Biegsamkeit nutzte, Kiras Lichtschwert mit beiden immer noch gefesselten Händen aus der Hose zu angeln. Beim Herausziehen bemerkte sie die Blutspuren an ihrer Hose und dem Lichtschwertgriff. Vor lauter Adrenalinschub war ihr gar nicht mehr aufgefallen, dass sie sich an Handschellen und Ketten blutig gescheuert hatte, doch jetzt kam der Schmerz wieder, und stärker als zuvor. Mit zitternden Händen hielt sie das Lichtschwert, als sie sich Kestrel näherte, ihre Kette hinter sich herziehend. Jetzt musste sie nur noch die Handschellen ihrer Freundin durchtrennen, dann würde diese die Macht wieder benutzen und sie befreien können - doch als sie die blutrote Klinge aktivierte, bekam sie es mit der Angst zu tun. Diese Klinge war so scharf, so gefährlich... sie konnte nicht damit umgehen. Sie war nicht für sie bestimmt. Die Leute, die sie verwendeten, waren stark in der Macht, das war sie nicht, und selbst das was sie konnte, vermochte sie jetzt nicht zu nutzen. Außerdem wusste sie nicht einmal, wie weit die Lichtaura der Klinge schnitt! Bis wohin war der Lichtstrahl noch gefährlich? Sie hatte ja keine klar definierte Kante wie ein Metallschwert. Ging sie nur um Millimeter fehl, würde sie Kestrel folgenschwer verletzen und ihre ganze Flucht wieder in Frage stellen! Andererseits durften sie keine Zeit verlieren, sie wussten nicht wie bald der Warrior wiederkäme! Schon setzte sie zum Schnitt an, doch sie hatte sich noch kaum bewegt, als sie es sich wieder anders überlegte. Sie hatte einfach zuviel Angst um ihre Freundin, sie konnte sie nicht verletzen, niemals.

Ich... ich kann das nicht tun. Ich bin keine Jedi. Ich schaffe das nicht, ich würde dich nur verletzen.

Gestand sie Kestrel bitter, bevor sie mit einem Streich die Kette durchtrennte, die ihre Handschellen mit der Wand verband, dann deaktivierte sie die Waffe und reichte sie ihr mit dem Griff voraus.

Korriban - alter Sithtempel - Kerker - bewusstloser Cal, Kestrel, Brianna
 
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