Korriban (Horuset-System)

[Korriban-Tal der Dunklen Lords-im Grab-Horths Grab]Kossekos mit Jüngern, Sith, Horths Geist, Skeletten.

Lange zischend stand Kossekos dar, blickte auf die Überreste des Knochenkonstruktes das der Sith Warrior zerstört hatte. Wieso tat er dies? Mitleid? Beschützerinstinkt? Eines war klar er hatte hier Kossekos den Jagganath Punkten beraubt die er bei dem töten des Wesens, oder Neu töten, erhalten hätte. Er würde dafür eines Tages bezahlen, er würde es ihm gleichend vergelten.

"Nimm Dirrr eine Waffe, Made ... sssonssst ssstirrrbssst Du, wie die meisssten!"

Dieser Rat war im vergleich zur vorherigen Tat schon deutlich Hilfreicher. Eine Waffe, er brauchte etwas um diesen Alptraum zu überleben. Sofort rannte Kossekos los, durch die Infarotsicht seiner Rasse war sein Blick vollkommen anders als den der Menschen oder anderer Spezies. Er sah die Wärme der Jünger, das Blut an den Wänden, die Leichen die zerrissen wurden und die großen Flugwesen die Angriffen. Sie waren nicht Untot, sondern aus Fleisch und Blut. Ein weiterer Jünger wurde niedergestreckt, das Handlicht flog aus seiner Hand, rollte über den Boden und beschien ein weiteres der Untoten Wesen, es zeriss und zerfleischte gerade einen Jünger und hinter ihm lag eine Waffe. Ein Altertümlich wirkender Vibrospeer. Wahrscheinlich nicht eines der neuen, Unsagbar scharfen, Modelle aber gefährlicher als so manche Klaue. Aus dem Augewninkel die Zerreißende Bestie beobachtend, nahm Kossekos den Speer auf, und trieb ihn in den Rücken eines der Fliegenden Ungetüme das gerade einen anderen Jünger angegriffen hatte. Alle seine Kraft ließ er in seine Arme strömen, zog den Leichnahm über sich und warf ihn mit Schwung von der Klinge herunter. Die Leiche landete auf der Hungernden Skelett und schleuderte dies einige Meter zur Seite, sofort sprang Kossekos hinterher und trieb die Spitze der Waffe in den Bereich der Kopf und Halswirbel miteinander verband. Er traf passend, machte den Kopf zu einer separaten Abteilung und stieg von dem Wesen herab. Der Kopf schnappte wie wild herum, die Beine versuchten einen Stand zu bekommen was aber nur schlecht gelang. Der Kopf wackelte wild hin und her wie bei einer schlechten Puppe, die Hüfte wackelte weil einige Knochen durch den Aufprall der Leiche gebrochen waren. Mit einem Kampfeslustigen Grinsen erhob Kossekos den speer, und stürmte auf das Wesen zu....

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Der mächtige rothäutige Krieger sprach in einer dunklen bedrohlich klingenden Sprache zu Kornair, doch der verstand nichts. Dann formten sich die Augen des reinblütigen Sith zu schlitzen und ein kurzes lächeln zierte sein Antlitz. So schnell, das Titus nicht reagieren konnte, wurde er von einer unsichtbaren Pranke gegriffen. Ihm wurde die Luft abgeschnürt während er in die Luft gehoben wurde. Dann war das Gesicht des wahren Sith direkt vor dem des ehemaligen Soldaten. Wieder sprach Krieger mit den übermenschlichen Kräften in dieser gutturalen Sprache.
Kornairs Lungen brannte, er konnte sein Blut in den Ohren Rauschen hören und auch sein Herzschlag war quälend langsam zu hören. Bum – Bum – Bum… Dann entließ der rothäutige Hüne mit einem angewiderten Gesichtsausdruck Kornair und die dunkle Klinge in den kalten Sand von Korriban fallen. Im ersten Moment schwanden Titus die Sinne als er Japsen nach Luft rang, dann hörte er wieder diese Stimme:


„Folge ihm, los beweg dich. Er sucht den Dunklen Wächter, nur er kann dir helfen.“

Zuerst verstand der ehemalige Soldat nicht recht, doch dann sah er die dunkle Klinge auf dem Boden neben sich liegen und wie der reingeborene sich in das Grab von Horth bewegte. Ja er musste ihm folgen und wenn er nur sehen konnte wie er diesem Laufenden Paar Stiefel die Scheíße aus dem Leib prügelte, wie er es bereits mit Titus getan hatte. Langsam stemmte er sich in die Höhe, nahm seine Klinge an sich und folgte langsam und vorsichtig dem rothäutigen Sith. Bei den Ausrüstungskisten der Expedition machte er kurz halt, um sich ein Waffen Gehänge anzueignen damit er die Waffe die er dem Grab entrungen hatte nicht ständig in Händen halten musste.

Wie ein Schatten betrat er erneut das Grab des Niudiaz Horth, wandelte auf den bereits ausgetreten Pfaden der anderen Jünger. Süßlich, metallischer Geruch lag in dieser Ebene des Grabes. Ein Geruch, den Kornair nur allzu gut kannte, er herrschte auf jedem Schlachtfeld und brachte grüne Rekruten dazu sich ihr Mittagessen auf die Schuhe zu spucken. Leises Flüstern begann an seinem Geist zu nagen, beständig, drängend, verführend. Doch dann war alles weg und nur noch eine Stimme war zu hören, kraftvoll und vertraut:


„Konzentriere dich darauf dem Jensaarai zu folgen und halte dich in den Schatten. Ich kümmere mich um die anderen.

Der Mann von Balmorra wusste nicht ob er der Stimme dankbar sein sollte oder sich vor ihr in Acht nehmen sollte. Geduckt eilte er zum Rand des antiken Turboliftes, die Plattform war noch immer am Grund der anderen Ebene. Kornair hielt sich an der Kante des Bodens fest und ließ sich dann in das Dunkel der unteren Ebene hinab. Einen Augenblick hing er dort, dann ließ er los und landete nahezu geräuschlos in einer gehockten Position.

Er blickte sich um, auch diese Eben roch nach frischem Tod und die Leichen der bierbeinigen Bestien und der anderen Expeditionsteilnehmer lagen noch wie im Todeskampf verkeilt herum. Wie ein Aasfresser schlich der ehemalige Soldat durch das Leichenfeld. Immer darauf bedacht nicht von dem rothäutigen Hünen bemerkt zu werden den er verfolgte. Dieser hatte soeben einen Bulligen Mann mit einem einzigen schnellen Streich getötet. Verdammt war dieser Krieger schnell und tödlich. Titus befand sich keine Zwei Meter hinter dem reinblütigen im Schatten als dessen Bewegungen vor den Augen des Menschen verschwammen.

Dann rollte eine Welle der dunkel Seite über Kornair hinweg und eine Tiefe Grabesstimme warnte jeden der Eindringlinge davor weiter vorzudringen. Kaum das die Welle über Kornair hinweggerollte war, hatte er das Gefühl als würden tausenden glühende nadeln in seinen Schädel gestoßen. Sein ganzer Körper wurde von schmerzen gepeinigt, die Wunde in seinem Gesicht riss erneut auf und warmes Blut quoll aus ihr hervor. Weiße lichter tanzten vor seinen Augen, bevor er in die Bewusstlosigkeit sank.


Vy-Jadan hockte in einem der Gänge im Grab seines Jen’ari, er hatte seine treue Klinge bereits in Händen. Er atmete tief durch, um die Wut über den Frevel dieser elenden Bastardé in geregelte Bahnen fließen zu lassen. Er mobilisierte seine Muskeln, schärfte seine Sinne und hüllte sich, mit Hilfe seiner Aggression und seines Hasses, so gut es in seinem angeschlagenen zustand möglich war in die dunkle Seite der Macht. Er lauerte auf das was der Jensaarai nun tun würde. Mithilfe seiner nun geschärften Sinne konnte er den Pureblood im Gang vor sich erkennen und die Schwachen Auren derjenigen mit denen sein Körper hier angekommen war. Und das Wesen mit Namen Knarr befand sich auch direkt vor ihnen, der „neuen“ Sith vor dem Kornair Angst zu haben schien.


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Die blutrote Klinge schnitt durch die staubgeschwängerte Luft, tauchte die nahe Umgebung in einen tödlichen Schein und brachte den skeletthaften Wächterechsen der Grabanlage ein rasches Ende. Geführt von der dreifingrigen Schuppenhand des trandoshanischen Sith-Warrior Cygnus, wurde die traditionelle Waffe des Dunklen Ordens zu einer Verlängerung seines Willens. Der ohnehin schon für seine kämpferischen Fähigkeiten gefürchtete Krieger verwandelte sich in der Grabstätte des alten Sith-Lords zu einer Bestie des Krieges. Er sprang, tanzte und fegte durch die Reihen der Feinde, fauchte, zischte und schrie vor Freude an der Zerstörung. Der staubbedeckte Boden wurde durch den düsteren Krieger des Ordens immer häufiger aufgewühlt und mit zusammenstürzenden Skelettwachen gesäumt. Dass auch zahlreiche Jünger Opfer der zum Unleben erhobenen Wesen wurden, ignorierte der Warrior dabei gekonnt - sein Ziel war der Lohn aller Mühen: Das Grabmal selbst. Von Gier und Leidenschaft gleichermaßen getragen, folgte er seiner zischenden Lichtschwertklinge, die vor keiner Wache Halt zu machen schien.
Cygnus wich zur Seite aus, als ein weiteres dieser Wesen mit den blanken Knochen direkt vor ihm aufschlug, sich seltsam ineinander verdrehte und dem Trandoshaner einen Hagel aus Knochensplittern und Zähnen entgegenspie. Nur seinen durch jahrelanges Training gedrillten Reflexen hatte es Cygnus zu verdanken, dass er noch handeln konnte. Seine Stärke in der Macht formte einen klaren Befehl und mit einer beinahe verächtlichen Geste wischte ein leichter Wirbel in der Luft die Geschosse fort. Sofort präsentierte der Sith-Warrior seinerseits sein Gebiß und grinste finster. Dann rief er sich neuerlich alte Lehren in seine Erinnerung und griff mit Hilfe der Macht hinauf zur Decke der Grabanlage. Sein Willen wurde geformt, seine Sinne tasteten die steinerne Oberfläche ab, machten Schwachstellen aus und versuchten Herr über den Fels zu werden. Nur einen halben Herzschlag später krachte ein kapitaler steinerner Brocken auf die Skelettwache und zermalmte Knochen und Bein.

Der mit Durastahl gepanzerte und Multi-Ply vor Blasterbeschuß gesicherte Sith-Warrior umlief den Fels, versuchte sich neu zu orientieren und steuerte dann das Zentrum des großen, hallenartigen Raumes an. Fast instinktiv zog es den hochgewachsenen Machtbegabten dorthin. Er stieg über die langsam erkaltenden Leichname von Jüngern hinweg, zertrat einen Oberschenkelknochen einer erschlagenen Wächterechse und schob sich zwischen die kreisrund angeordneten, steinernen Stelen in deren Mitte ein gewaltiger Steinsarkopharg ruhte, dessen reliefartige Oberfläche bedeckt war mit dem Staub von Jahrhunderten. Kein pomöses Edelmetall zierte ihn, doch die bloße Platzierung war Indiz genug, um zu wissen, dass dies die letzte Ruhestätte von Niudiaz Horth war. All die Anstrengungen, all die Verluste an Jüngern, hatten nur dieses eine Ziel gehabt. Mit einem beherzten Schritt brachte sich der Sith-Warrior an den Fuß des leicht schräg aufgebauten Sarges. Ungewollt hob sich seine schuppige Linke und die Krallen der Hand berührten den staubigen, schweren Stein. Sofort ging ein Grollen durch die unterirdische Anlagen, dass keiner organischen Kehle entsprang. Fast hatte man den Eindruck, als drohe der Fels Korribans selbst.

Kurz darauf begann der Boden zu erzittern. Von der Decken lösten sich kleinere Bröckchen, kurz darauf rieselten Staub und Partikel herab. Einzelne Fragmente am Boden begannen förmlich zu tanzen. Darth Cygnus blickte sich um, sah einige der feigen Jünger rückwärts gehen, ihre primitiven Waffen und Lichtquellen in zittrigen Händen. Dann erschütterte ein neuerliches Beben den Boden. Und wieder. Und wieder. Der regelmäßige Rhythmus konnte nur zweierlei Ursprung haben: Eine mechanische Kraft, etwa eine alte maschinelle Anlage, die aktiviert wurde - oder aber etwas Schweres, dass sich bewegte. Die sich ausbreitende Stille nagte an den Nerven eines jeden - selbst der Warrior musste sich eingestehen, eine gewisse Nervosität zu verspüren. Dann plötzlich wurde eine Lichtquelle in die Höhe gerissen, mit ihr auch der Jünger, der sie hielt. Er schrie, wurde herumgeschleudert wie eine Puppe, zuckte von links nach rechts. Cygnus war es nicht möglich, den Ursprung der Bedrohung auszumachen. Die Schreie des Disciple erstarben jäh, als ein fürchterliches Knacken ertönte. Sein Leuchtstab fiel polternd zu Boden und kurz darauf hatte der Trandoshaner das Gefühl, schmatzende Fresslaute zu vernehmen. Mit einem eigenen Zischen auf den schuppigen Lippen stieß der Krieger zwischen den Stelen hindurch und blieb dann ehrfürchtig stehen.

Vor ihm erhob sich eine über und über mit Stacheln, Hörnern und Dornfortsätzen übersäte Kreatur von mehr als vier Metern Höhe. Die grob humanoide Gestalt bescherte ihm ein Arm- und ein Beinpaar, sowie einen wuchtigen Schädel, dessen Mitte von einem gewaltigen, zahnreihenbewehrten Maul geprägt wurde. In den überlangen Klauen hielt es die zerrissenen, angefressenen Reste des toten Jüngers. Cygnus war sich sicher, hier einem der legendären Terentatek gegenüber zu stehen - längst vergessenen Wächterwesen der alten Sith, die sich einzig und allein von machtsensitiven Lebewesen ernährten. Dem Sith-Warrior war klar, dass keiner der Jünger diesem Ungetüm gewachsen war. Wollte man die Schätze der Anlage bergen, so musste man das Monster erschlagen.

Cygnus griff sein Lichtschwert mit beiden Händen und kniff die Augen zusammen. Seine Präsenz und die Stärke in der Macht sorgten dafür, dass sich das Terentatek auf ihn konzentrierte. Ein gewaltiges, dröhnend-donnerndes Brüllen entfuhr dem riesigen Monstrum - dann warf es die sterbliche Überreste seiner Nahrung von sich und stampfte auf den Trandoshaner zu. Gierig streckte es seine Pranke vor und wollte den Warrior greifen - selbiger jedoch wich gekonnt aus, schlug mit seiner Waffe zu und hinterließ auf der dicken Schuppenhaut der Sithbrut nicht mehr als einen glühenden Kratzer. Dieser Kampf konnte mehr als schwierig werden.



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[Korriban-Tal der Dunklen Lords-im Grab-Horths Grab]Kossekos mit Jüngern, Sith, Horths Geist, Skeletten.

Mit einem letzten Aufbäumen hauchte die Dunkle Magie die den Leichnam am Leben erhalten hatte ihre Kraft auf, Knochensplitter und Hautfetzen hingen am ganzen Körper des Trandoshaners und er blutete aus vielen kleinen Wunden. Das Wesen war ein ebenbürtiger Gegner gewesen, lange hatte es sich durch die durchgetrennte Wirbelsäule nicht aufgehalten und sich angepasst um diese Beweglichkeit gegen ihn zu nutzen. Doch jetzt hatte er endlich die Knochen des Wesens gebrochen, seine Energie verschwand in die Dunklen Energien die bereits diesen Ort speisten und durchtränkten. Als er sich befriedigt einige Splitter und Fetzen aus dem Gesicht strich begann er ein leichtes Beben zu vernehmen. Dum Dum Dum, es wurde Sekunde für Sekunde stärker und lauter. Bis es schlagartig endete und durch den qualvollen Schrei eines Jüngers verdrängt wurde. Kossekos drehte sich um, hob die Spitze des Speeres, und erstarrte vor Ehrfurcht als ein Lichtkegel auf die gigantische Gestalt fiel die dort stand. 4 Meter groß, mit Dornen gespickt und ein Maul von der Größe eines Menschen. Es sah genauso aus wie die Statue die Kossekos im oberen Stockwerk gesehen hatte. Der Jünger verschwand im Kauapparat des Wesens, und Cyngus griff sofort dieses Wesen an. Die Skelettdrachen hatten sich zurückgezogen, schienen zuzusehen wie sich die Jünger gegen das Wesen schlagen würden und die Lebendigen Flugkreaturen waren verscheucht worden. Selbst wenn sie dieses Gigantische Wesen töten könnten, die Zombiewesen würden sie fällen durch ihre Masse und Kraft. Cyngus hielt sich wacker, doch auch er würde bald ermüden und dem Wesen die Möglichkeit geben ihm nieder zu strecken. Cyngus hatte Kossekos einmal geholfen, er würde dies zurück zahlen.
Der Kopf des Wesens befand sich nun in Richtung von Kossekos, das Wesen hob eine Pranke und schlug den Trandoshaner zu Boden, sein Lichtschwert fiel aus seiner Hand und er wurde niedergeschlagen. Er lebte noch, doch wie lange noch wenn das Wesen seinen Kauapparat einsetzen würde oder seine Klauen? Entschlossen hob Kossekos die Vibropike, zielte und warf den Stock mit Spitze. Die Chancen standen schelcht etwas auszurichten, bereits die Lichtwaffe des Sith hatte dem Wesen kaum Kratzer zugefügt und Vibrowaffen waren nicht so stark wie Lichtschwerter. Die Dunkelheit verhinderte genaueres Zielen, doch Kossekos spürte soetwas wie eine geistige Flugbahn, eine Möglichkeit der Kontrolle als er den Speer warf. Fast wie beim Aufheben der Türe. Er hörte ein lautes, schmerzerfülltes Geschrei. Schnell nahm er von einem toten Jünger einen Leuchtstab und aktivierte den Leuchtstrahl, dieser beschien den Kopf des Gigantischen Wesens. Der Speer hatte das Auge des Wesens getroffen, sich in dieses gebohrt und wahrscheinlich dieses vollkommen durchstoßen. Wie als könnte es noch sehen blickte es zu Kossekos, schien zu bemerken das er für dieses Leid, diesen schmerz die Schuld hatte und begann sich brüllend auf ihn zuzubewegen. Die Angst schnürte dem Trandoshaner die Kehle zu, schweißte seine Beine gegen den Boden als das Wesen an Beschleunigung aufnahm. Sein Geist schrie und versuchte seinen Körper dazu zu bringen sich wieder zu bewegen, erst als das Wesen nurnoch wenige Meter entfernt war sprang der Trandoshaner zur Seite, jedoch immer noch in Reichweite der Dornen gespickten Arme die ihn wegschleuderten. Zischend rollte Kosskos über den Boden, blieb liegen und hörte einen lauten Knall. Er wusste was geschehen war, das Wesen hatte nicht mehr bremsen können und war gegen die Wand des Grabes gelaufen. Ob diese Tat den Speer noch weiter in das Auge getrieben hatte oder den Schaft hat abbrechen lassen wusste er nicht, er wusste nur das er seine Schmerzen, und die Blutigen Wunden am Oberkörper, aushalten musste und aufstehen um zu überleben. Er hatte Cyngus das Leben gerettet, und so seine Schuld zurück gezahlt.


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OP: Tut mir leid für die lange Pause - hab vergessen, mich zu melden!

Horuset-System -:- Korriban -:- Tal der Dunklen Lords -:- Horths Grab -:- Zentrale Kammer -:- Lisha und andere Anwesende

Schon stürzten die ersten der wolfsähnlichen Schatten durch den Abgrund, zwängten ihre Körper durch den Riss und setzten mit ihren Pranken zum Sprung an.
Es mochte sein, dass die Tuk'ata für Meister wie Darth Cygnus, Lord Knarr oder Lady Sel'aine nicht von großer Bedeutung waren, doch für unerfahrene Jünger, die willkürlich Waffen in die Hände bekommen hatten, konnte dies der Tod bedeuten.
Als erstes erwischte es eine Togruta, die eben noch angsterfüllt zu dem Schatten gestarrt hatte.
Ihr Blut sickerte in die Ritzen des Bodens und benetzte den Sand, der in den Ecken lag.
Keine Zeit zur näheren Betrachtung.
Lisha umklammerte ihr Vibroschwert und sah sich im nächsten Moment einer schwarzen Gestalt gegenüber, die sie mit gierigem Blick fixierte.
"Ich bin für sie wohl nur eine Vorspeise..."

Die Corellianerin kniff die Lippen zusammen und parierte hastig, als die Bestie ihren Kopf vorschnappen ließ.
Es herrschte Chaos im Raum. Jünger drängten die Wölfe zurück oder wurden selbst zurückgedrängt, die Tuk'ata ließen keinen Fehler zu. Ihre Zähne waren lang und lauerten nur darauf, sich in die Nacken ihrer Speise zu verbeißen.

Es war ein Fehler gewesen, die Enge des Raumes zu unterschätzen, das Gewicht der Tuk'ata.
Die junge Frau führte einen schnellen Schlag gegen einen nahen Tuk'ata aus, achtete dabei kurz nicht auf ihre Rechte und schon spürte sie die Krallen einer der Wölfe an ihrem Arm, spürte, wie sie heruntergedrückt wurde.
Sie keuchte unter der Körpermasse auf und wand sich, wich den Zähnen aus und heißer Atem schlug ihr entgegen.
Ein Schlag von irgendwo seitlich des Wolfes her brachte selbigen zur Verwirrung und in der kurzen Zeit, in der er nicht auf sie achtete, nahm die Diebin das abgetragene Schwert und stach es dem Tuk'ata in den Bauch. Ein Aufheulen, danach musste sie ihn nur noch von sich bugsieren.
Was nicht allzu leicht war, doch nun wurde sie zumindest nicht mehr von den Krallen des Vieches festgehalten!

Ein kurzer Blick genügte, um den Jünger zu sehen, der ihr geholfen hatte.
Mit einem kurzen Kopfnicken verdeutlichte sie ihm ihren Dank, wandte sich dann hastig um, bevor ein weiterer Wolf sie zu Sturz bringen konnte.
Die leichte Verletzung an ihren Armen spürte sie kaum, die Erleichterung, zumindest bis jetzt überlebt zu haben, half ihr.
Ein weiterer Tuk'ata hatte sie im Visier, doch bevor Gegner und Opfer aufeinandertreffen konnten, wurde der Raum von einem unmenschlichen Gebrüll erfüllt.
Fassungslos starrte Lisha auf einen muskelbepackten Schüler, der sich waffenlos auf einen Wolf warf und gegen die scharfen Krallen ankämpfte. Er riss ihm kurzerhand den Oberkiefer heraus!
Wollte der Jünger so seine Ergebenheit beweisen? Durch rohe Gewalt? Wenn er denn so wollte... Preis dafür waren die sichtbar, tiefen Wunden.
Unter leichtem Keuchen gelang es ihr, dem Biss des Tuk'atas auszuweichen und sich an seinem Fell festzukrallen, anschließend ihre Waffe in den nun ungeschützten Nacken zu rammen.
Das Blut quoll aus der Wunde, setzte sich auf ihren Händen fest. Dunkelrot schimmerte es im Licht der Fackeln und tropfte auf den Boden. Ein paar Meter entfernt sank ein weiterer Jünger zu Boden, er hatte eine ungewöhnliche Gestalt, ähnlich eines Vogels.
Ein... H'nemthe?

Mit einem lauten Krachen trennte sich eine weitere Tür von ihrem Platz, den sie jahrtausendelang verteidigt hatte. Einzelne Stückchen von Steinen trafen auf dem Boden auf, während das Blut des Jüngers aus der Verletzung floss, einen Teil des Bodens färbte und sein Gesicht langsam schneeweiß wurde.
Der letzte Tuk'ata fiel, dann herrschte Stille. Verschwitzt und teils blutig von anderem oder dem eigenen Blut richteten sich die Jünger auf. Lisha sah sich um und erkannte, dass der Verlust von Schülern nicht allzu hoch war – offenbar hatte es aber auch in den anderen Kammern Zwischenfälle gegeben.
Die Leichen wurden beiseite geschoben, um etwas Platz zu schaffen und anscheinend wurde eine Gruppe aus Jüngern zusammengestellt, die die folgende Kammer betreten durften.

Als die Diebin hörte, dass auch sie mitgehen sollte, wusste sie nicht, ob es ein Grund zur Freude war.
Angespornt durch ihren Ehrgeiz fasste sie sich ein Herz und ging eiligen Schrittes zu den anderen Auserwählten, die langsam in Richtung des dunklen Eingangs gedrängt wurden.
Staubige, breite Stufen einer Wendeltreppe empfingen sie dort.
Leise stiegen sie hinunter und Lisha rätselte, was dort unten in dem weiteren Raum wartete, was in ewiger Dunkelheit gleich ans Licht kommen würde. Es war gut, dass man an Beleuchtung gedacht hatte, vor allem an die größeren Geräte, die genügend Licht hergaben, um wenigstens grob die Kammern betrachten zu können.
Doch gerade Details waren hier wichtig – was könnte sich nicht alles im Schatten verbergen?

Leichte Nervosität angesichts der Enge des langen Ganges bereiteten der Diebin Kopfschmerzen.
Sie hasste die Enge, sehnte sich nach der Weite einer Halle oder – noch besser – der endlosen Wüstenlandschaft Korribans auf diesem Teil des Planeten! Glücklicherweise blieben ihre zittrigen Finger unbemerkt, mit denen sie sich weiter tastete. Die Dunkelheit ließ sich nicht aus den Ecken vertreiben und nahm auch langsam Besitz von der Jüngerschar.
Uraltes Gestein, der Geruch von Moder und Asche... Und die leise Angst, die hinter der Fassade der Diebin lauerte. Ihre Unruhe und Neugierde war zwar momentan noch größer, aber sie wusste, dass die Meute, in der sie sich befand, nicht die einzigen Lebewesen beinhaltete.
Die Tuk'ata waren erst das Vorspiel gewesen. Was jetzt kam, war ungewiss.

Plötzlich nahm die Treppe ein Ende. Dunkelheit breitete sich vor ihnen aus, wich nicht dem spärlichen Flackern der Leuchtstäbe.
Ihr Atem ging leise und angespannt, zusammen mit einem anderen Jünger, ein weiterer Mensch sollte sie eine Seite der Kammer genauer betrachten.
Ein kurzes Kopfnicken, dann schnellte sie wieder zurück und schlich vorsichtig weiter, um nicht ausversehen einen Schalter auszulösen oder schlimmer – jemanden aufzuwecken, der in dieser Kammer noch wohlbehalten schlief.
Offenbar durchsuchten die rothäutige Twi'lek (Cyna) und die Echse (Kossekos) den anderen Teil der Kammer, denn von dieser Richtung aus konnte die junge Frau Schritte hören.

Lisha kam langsam zur Ruhe und bemühte sich, den Leuchtstab nur langsam zu schwenken, um nicht zu auffällig zu wirken. Ohnehin war dies praktisch eine Einladung zum Kampf, wenn sie sich schon in diese Halle hinein begaben.
Das Vibroschwert baumelte locker an ihrer Seite, Sand knirschte fast unhörbar unter den Schuhen.
Ein Geräusch von rechter Seite.
Schnell wandte sie sich um, konnte aber nur den Menschen entdecken, der ebenfalls versuchte, etwas zu erkennen. Schaudernd blickte die Corellianerin erst in die eine, dann in die andere Richtung. Hier war irgendetwas!
Die Ungewissheit machte sie unruhig, fast schon zappelig. Trotzdem bemühte sie sich, nach außen hin Ruhe zu bewahren.
Es brachte rein gar nichts, andere durch ihr Verhalten nervös zu machen.

Eine eisige Stimme durchbrach das Schweigen. Worte, die sie noch nie gehört hatte, erklangen in der Luft, hart und roh, mächtig, wie es schien.
Konnten Worte Macht besitzen?
Es war eine Drohung, wie an der Stimmlage auszumachen war. Lisha kniff die Lippen zusammen, verengte die Augen zu Schlitzen.
Wenn sie nur etwas sehen könnte!
Ein hässliches Lachen, dann erneut diese seltsame Stille.
Bläuliches Licht erhellte langsam die Mitte der Halle – erst ein Funken, dann mehr und mehr, bis das Licht zu einer wahren Flut erklommen war und die Leuchtstäbe nutzlos wurden, zumindest in der Mitte der Halle. Dort waren die Details des Gemäuers endlich nicht länger unsichtbar, aber auf das, was sie nun sehen konnte, hätte Lisha liebend gern verzichtet.

Eine Gestalt kam aus einem Steinsarkophag gekrochen, erhob sich beinahe schon elegant (wenn ein Skelett das konnte) und sprach noch einmal mit kräftiger Stimme zu den Eindringlingen.
Mit dem Nachteil, dass die Jünger – oder zumindest sie selbst – kein Wort davon verstehen konnte.
Wer waren diese Taral?
In Stücke zerreißen?
Es hörte sich nicht an, als scherzte das Wesen inmitten der Kammer...

Sekunden später bewahrheitete sich die Drohung, denn urplötzlich war die Halle von Geräuschen erfüllt. Gezischel, das Scharren von Klauen, leise Atemzüge wurden laut, schienen von überall her zu kommen. Hatte man sie umzingelt? Wo waren die anderen? Instinktiv wollte Lisha sich zurück zu der Gruppe begeben und hatte den Arm gerade ausgestreckt, um ihren Begleiter darauf aufmerksam zu machen, als einer der Jünger einen spitzen Schrei ausstieß, röchelte, verschwand mitsamt eines geflügelten Geschöpfes durch ein Loch in der hohen Decke.

Keine weitere Sekunde später rief ihr Begleiter neben ihr panisch unverständliche Wörter, woraufhin sich die Diebin umdrehte und Auge in Auge einer hässlichen Echse, viel mehr ihrem Skelett, gegenüberstand. Erschrocken wich sie zurück und das Vieh stürzte sich auf den Menschen, bekam jedoch nur den metallenen Schwertgriff zu fassen. Lisha stieß ein leises Zischen aus, zog ihr Vibroschwert und glaubte, im Hintergrund weitere Stimmen der Jünger zu hören, sowie das typische Geräusch eines Lichtschwertes – Sekunden später erklomm ein rotes Licht im Dunkeln, also wurde auch Darth Cygnus dazu gezwungen, sich zu verteidigen.
Das Skelett schnappte nach ihnen, war aber nicht schnell genug.
Hastig wich Lisha weiteren Angriffen aus und rollte sich beiseite, als etwas über ihr in der Luft raschelte und ein Geschöpf offenbarte, dass ein vogelähnliches Aussehen besaß.
Erschrocken presste sie sich gegen die Wand und sah, wie ihr Begleiter getroffen wurde. Die Echse nahm ihre Chance war, stürzte sich auf den hilfslosen Schüler und verbiss sich in ihn. Ein Schrei folgte. Die Diebin hob ihr Schwert und stach es dem Skelett, in den Nacken, verfehlte sie fast. Ihr Leuchtstab ging dabei verloren.
Rascheln über ihr, Knurren neben ihr und das leichte Schimmern der Lichtquelle auf dem Boden.
Sie rannte in Richtung des bläulichen Lichtes, um wenigstens etwas erkennen zu können, schlug dabei die Echse mit wenigen Schwerthieben von sich.
Aber selbige wollte nicht aufgeben und schnappte nach ihren Armen und Beinen, wann immer sie eine Lücke aufließ!
Der endgültige Hieb kam unvorhergesehen für das Viech, nachdem es seine Krallen in Lishas Arm gehoben hatte. Das Schwert durchbrach den Kopf zur Hälfte und der Körper sackte zusammen, zuckte aber noch. Lisha packte die Kiefer, zerrte sie auseinander und mit einem befriedigenden Knacken gab das Skelett auf.
Knapp neben ihr meinte sie auch andere Jünger mit Skeletten kämpfen zu sehen, die Übersicht zu behalten, wurde immer schwieriger, ohne ihre Lichtquelle!


Lisha bekam nun ein weiteres Problem, denn eines der geflügelten Wesen kam auf sie zugeschossen. Mit einem leisen Schrei brachte sie sich in Sicherheit, krallte ihre Hände in die Federn des Wesens, dass nun seinerseits hoch kreischte.
Die Klauen wanden sich, doch anscheinend hatte die Diebin Glück gehabt und konnte den seltsamen Körper festhalten, mit einem Ruck Kopf von Torso trennen und zu Boden fallen lassen. Zuvor hatten sich die Klauen weiter in ihren Oberarm gegraben, hatten dort einen länglichen Riss hinterlassen, der nun zu bluten begann. Notdürtig nahm sie ein Stück ihres Ärmels, zeriss ihn und spannte selbigen über die Wunde. Das musste für den Moment reichen.

Ihren Leuchtstab schnappte sie sich kurzerhand, bevor sie die eingetretene Stille bemerkte.
Kurz darauf bröckelten Steine von der Mitte der Halle her, der Boden erschütterte, wankte.
Von der Decke rieselte Sand aus den schmalen Ritzen und in der Dunkelheit schien etwas zu lauern, mit dem zumindest sie selbst es nicht aufnehmen würde können.
Sekunden später erlitt einer der Jünger sein Schicksal, wurde hochgerissen und kurzerhand verspeist.
Aber von was?
Ein Brüllen von einer Seite der Kammer ließ sie erstarren. WAS war das bitte?!
Das Monstrum, dass sich nun preisgab war größer als die normalen Skelette. Es war mit Stacheln übersetzt und schien hungrig zu sein, grollte leicht und Lisha besah es sich kurz genauer, bevor Cygnus sein Lichtschwert zückte und offenbar entschlossen war, einen Kampf gegen die dunkle Ausgeburt auszufechten, doch es schien ungleich – auf einer Seite das Ungeheuer mit seiner gesamten Masse, auf der anderen Seite Cygnus mit dem Lichtschwert, dass durch die Luft zischte.

Hatte er wirklich eine Chance? Aber wer war da noch....? Die andere Echse, Kossekos, schien ebenfalls kämpfen zu wollen und bewegte sich auf das Monstrum zu.
Die Stille schien zu brechen, Schreie wurden wieder lauter, Lisha entdeckte knapp neben sich die Twi'lek (Cyna) und betrachtete kurz eine größere Echse, die hungrig in einer Ecke lauerte. Mit den Lippen formte sie die Worte: "Zusammen?" und deutete auf das Skelett, dass mit unruhigem Auge alles und jeden beobachtete.


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[Korriban, Tal der Dunklen Lords, Grabmahl, Grabkammer] Cyna, Sith, Jünger

Blut. Schreie. Dreck. Schmutz. Tod. Die rothäutige, mit schwarzen Tätowierungen übersähte Twi´lek wusste nicht, wie sie sich das Dasein als Sith vorzustellen hatte.

Schwer verletzt am Boden liegend, die qualmenden Überreste ehemaliger Weggefährten, beziehungsweise ihrer kauterisierten Überreste, zu ihrer linken und rechten, eine blutrote Klinge vor dem Gesicht.

Irgendeine seltsame Mischung aus Blitze-schleudernder und Lichtschwert-schwingender Allmacht und einem gewaltigen Fragezeichen. Ehrfurcht, Angst, Ungewissheit.

Die bittere Wahrheit war, dass sich ihre derzeitige Situation der vorherigen erschreckend ähnelte.

Ein wertloses Stück etwas, welches sich mit Blut und Schweiß den Weg von ganz unten in der Nahrungskette herauf arbeiten musste. Lediglich der Anteil an psychopatischen Schwachköpfen und allerlei ähnliches Gezücht, welches normalerweise in einer Anstalt landete oder simpel und einfach erschossen wurde.

Doch damit wollten die parallelen zu dem Ende ihres „alten Lebens“ keineswegs aufhören. Wieder starben um sie herum ihre Weggefährten, wieder sah sie sich einem scheinbar übermächtigen Gegner gegenüber. Mit dem Unterschied, das es dieses mal kein Sith mit einer Eskorte Sturmtruppen war, sondern der wütender Geist eines jahrtausende alten Sith-Lords mit einer Eskorte, zum Unleben erweckter Kreaturen. Die Verbesserung der Umstände war förmlich greifbar.

Gerade die blutbenetzte Vibroklinge aus den Leibern eines fledermausartigen Shyracks und einer Cathar-Jüngerin ziehend, die das zweifelhafte vergnügen hatte, an der falschen Stelle zu stehen, kam für einen Augenblick der angenehme Gefühl auf, die unmittelbare Gefahr abgewehrt zu haben.

Zumindest bis zu dem Moment, als ein von der Decke fallender Steinbrocken ihr beinahe den Schädel zertrümmerte und sie aufschreckend über die Leiche der eben erschlagenen Jüngerin stolpern ließ. Sich gerade hustend aufrappelnd, schien ihr Herz einen Augenblick auszusetzen, als ein markerschütternder Schrei durch die Kammer hallte und sich eine wahre Monstrosität offenbarte.

Als sich die rothäutige Frau über die Tierwelt Korribans schlau machte, wurde ihr schnell klar, das die Wesenheit, der sie, abgesehen von wütenden Geister verstorbener Sith, am wenigsten Begegnen wollten, der Terentatek war. Gewaltige, klauenbewehrte Bestien, von den alten Sith einzig und alleine zum töten von Machtanwendern erschaffen.
Irgendetwas in ihr ließ sie hoffen, das rein zufällig einer der Jünger einen Raketenwerfer mitgenommen hätte. Granaten. Sprengstoff. Oder zumindest Disruptorwaffen.

Natürlich war Cyna bewusst, das ihre Hoffnungen vergebens waren. Die Wahrscheinlichkeit, das ein Jünger diese Bestie niederstreckte lag irgendwo zwischen Null und Negativ. Was bedeutete, das ihrer aller Schicksal nun letztlich in den Händen der begleitenden Sith lag. Welch beruhigender Gedanke.

Sich orientierend, nach möglichen Fluchtwegen für den schlimmsten Fall, oder aber einfach nur nach dem nächsten Untoten, der an ihre Wäsche wollte, entdeckte die Twi´lek die rothäutigen Menschenfrau (Lisha) neben sich wieder, welche sie auf Geheiß eines der Sith einige Minuten zuvor noch töten sollte. Eben jene Jüngerin deutete an, eine skelettierte Echse mit Heißhunger auf Lekkufleisch gemeinsam zu erledigen.

Manch ein Jünger hätte dieses Angebot höchstwahrscheinlich hochmütig abgeschlagen und in einem Anflug von Hybris und übersteigertem Ego seine Stärke beweisen wollen, in dem sich der Kreatur alleine stellte. Zu ihrem eigenen Glück gehörte die Frau von Ryloth nicht zu jener Sorte Jünger. Sie zog Leben und Gefahrenminimierung definitiv unnötigen Risiken vor. Ganz davon ab, das ohnehin kaum jemand Notiz von einem einsamen Jünger nehmen würde, der in Gegenwart von Dingen wie Sith-Geistern und Terentatek ein einsames Skelett erlegte.

So teilte Cyna mit einem knappen nicken ihre Zustimmung mit, mit einem weiteren deutete sie an, der Rotschopf (Lisha) sollte sich dem Biest von links her nähern, während sie selbst von rechts kam. Langsam, mit erhobener Klinge das untote Ding wie ein lauerndes Raubtier umkreisend, jedoch darauf achtend, ein klein wenig mehr Abstand als ihre Mitstreiterin zum Gegner zu lassen, sodass dieser sich möglichst auf ihre Partnerin stürzen möge oder Sie gar den ersten Zug machte, damit sie selbst dem Ding möglichst gefahrlos von hinten dem Rest geben konnte, während Es abgelenkt war. So war zumindest der Plan. Die nächsten Sekunden würden zeigen müssen, ob er die Begegnung mit der Realität überstand.



[Korriban, Tal der dunklen Lords, Grabmahl, Grabkammer] Cyna, Sith, Jünger
 
Horuset-System -:- Korriban -.- Tal der Dunklen Lords -.- Gruft von Niudiaz Horth -:- Ebene des Todes -:- Jünger, Darth Cygnus, Kossekos, Cyna, Lisha und ein Terentatek samt unterirdischen Geschöpfen

Blut- und ein abstoßender Schweißgeruch erfüllte die Halle, der Lebenssaft klebte an Boden und Wand. Schreie klangen in den Ohre der Diebin nach, als ein Jünger durch die geflügelten Wesen in die Ferne getragen wurden (wahrscheinlich um als Futtert seinen letzten Dienst zu erfüllen) oder selbige Wesen ihren letzten Atemzug ausführten und danach leblos zu Boden sanken.

Das Knirschen der Skelette übertönte überdies so manchen Laut, das befriedigende Knacken, wenn sie in sich zusammenfielen und sich Knochen von Knochen trennte.
Es war ein Massaker für sich, doch es schien überschaubar, je mehr man sich der Mitte näherte.
Bis ein erschütternder Schrei den Raum durchdrang und urplötzlich ein Jünger verschwand. Ob es ein einfacher Trick wahr, um Aufmerksamkeit zu erregen oder anderes, Lisha drehte sich in jedem Fall instinktiv um, konnte alles ausmachen, außer den verschwundenen Jünger.
Was war geschehen?
Aber wenn sie ehrlich war...Allzu ungelegen kam ihr die unfreiwillige Entführung ja nicht, wären ihre Überlebenschancen etwas über dem Nullpunkt gelegen, hätte sie sich vielleicht sogar gefreut - ein Wesen, dass aus der Dunkelheit heraus mögliche Konkurrenten ausschaltete! Es grenzte schon fast an Freundlichkeit, so dachte sie zumindest, bis das Monstrum aus einer der dunklen Ecken trat und die Aufmerksamkeit auf sich lenkte.
Mit den Pranken konnte es mit Leichtigkeit die ungeschützten Nacken der dunklen Schüler packen und das Genick brechen, was die Zähne auszurichten drohten, wollte Lisha sich nicht vorstellen.
Sie stieß ein leises Keuchen aus, als ihr Blick endlich die in der Dunkelheit versteckte Bestie ausmachen konnte.


"Was zum...? Was ist das?"

Nein, da war keine Freundlichkeit! Und sie war sich nicht einmal sicher, ob dieses Geschöpf überhaupt Gefühle hatte, oder einfach willenslos jedes lebende Wesen angriff, dass in direkter Griffweite lag.

Jedenfalls sagte ihr ein inneres Gefühl, dass sie keinesfalls stark genug war, es auch nur im geringsten mit der Bestie aufzunehmen, deshalb beschränkte sie sich darauf, den Kämpfenden zumindest die kleineren Skelette vom Leib zu halten, was durchaus im Bereich des Machbaren lag.
Der Reiz, zumindest einen Versuch zu starten, gegen das Monster zu kämpfen, war da; jedoch gab es genügend andere Geschöpfe, die genau das gleiche Ziel hatten: Zu töten, zu fressen, zu entführen.
Mit dem Unterschied, dass der Koloss dort um einiges größer war und die Gefahr praktisch spürbar war, während die kleineren Grabkammerwesen hinterrücks angriffen.
Eine dieser Echsen kauerte hinter einer Säule, starrte mit gierigen Augen in die Menge und schien sich ein neues Opfer suchen zu wollen. Sie schien größer als die anderen Echsen, hatte scharfe Krallen und spitze, lange Zähne.

Lisha entdeckte die Rothaut (Cyna) knapp neben sich; der Vorschlag, für einen Moment zusammen zu kämpfen, bot sich hier förmlich an.
(Und ebenfalls stand die Möglichkeit im Raum, dass das Geschöpf seinen Angriff nicht gleich auf sie allein fixierte!)

Auch wenn einige zu stolz gewesen wären, Lisha sah keinen Nachteil, an Seite einer anderen anzugreifen, nur um das Ziel leichter zu töten.
Sie war bei weitem noch nicht kräftig genug, allerlei im Alleingang zu unternehmen!
Ihr einziges Ziel war es, möglichst bald einen Meister zu finden, der sie zu einem kleinen Teil Unabhängigkeit führen würde. Was hier zählte war schlicht das Überleben, denn keiner sah nach den kämpfenden Jüngern, die im Raum verstreut waren. Alle Aufmerksamkeit ruhte auf dem Kampf zwischen Cygnus, Kossekos und dem Terentatek, von dem die größte Bedrohung ausging.

Doch die Gedanken an Unabhängigkeit schwanden bald, als die Twi'lek kurz und bündig nickte und mitteilte, sie würde sich von der rechten Seite her nähern. Lisha zuckte mit den Schultern, griff nach ihren Schwert und näherte sich Schritt für Schritt der Echse, deren Skelett größer war, als normal. Aus der Dunkelheit heraus blieben die beiden Anwärter unbemerkt, konnten leise näher schleichen – schließlich konnte man kaum etwas hören, über den allgemeinen Kampflärm - bis das Echsentier abrupt zuckte, unruhig den Kopf bewegte und in die Finsternis starrte. Lisha blickte noch einmal zu Cyna hinüber, hob ihre Hand ein wenig und hoffte, dass die Twi'lek ihr Wort hielt und angriff (angesichts dessen, dass viele Jünger für ihre Tücke bekannt waren und lieber einen weiteren Jünger hinterrücks erstachen, als zu helfen).

Doch die Rothaut schien nicht unüberlegt zu handeln, deswegen unterband die Diebin weiteres Zögern und hob einen kleinen Stein zu ihren Füßen auf.
Selbiger prallte Momente später gegen die Wand hinter dem Skelett, woraufhin das Tier sich zischend auf den Stein stürzte, während Lisha nach vorne sprang und einen Stoß gegen die knöcherne Wirbelsäule ausführte.
Das Wesen zischte lauter, schnappte sogleich nach dem Schwert, hatte aber Probleme, sich in der engen Lücke wieder umzudrehen, was sofort ausgenutzt wurde.

Währenddessen schien der Kampf gegen den Terentatek im vollen Gange zu sein, denn ein Jünger schrie just auf, als er zwischen den Zähnen des Monstrums verschwand; doch einen weiteren Blick nach hinten erlaubte sich die junge Frau nicht mehr, zumindest nicht, bis die Echse getötet war, die weiter zischende Geräusche ausstieß und den dünnen Rückenkamm spreizte.

Als Lisha den nächsten Schlag ausführen wollte, wurde ihr ohne Vorwarnung die Waffe aus der Hand geschleudert, prallte gegen die Wand und blieb ein paar Meter weiter liegen.
Ein Blick nach oben erklärte die Sache.
Eines der geflügelten Tiere war heruntergestürzt, hatte sich mit den Krallen an den einzigen Halt geklammert: In diesem Fall das Schwert, dass die Diebin nicht mehr holen konnte, da die Echse mit ihrem Kopf nach allem schnappte, was in Reichweite war.

Zu ihrem Glück konnte die Corellianerin sich in einem kurzen Moment an die Wand pressen und die Echse drehte ihr in dieser Position den Rücken zu, fixierte die Twi'lek. Sie fuhr sich kurz über die Augen, war froh darüber, dass sie sich vorher noch die Haare zurück gebunden hatte und wartete mit pochendem Herz und leisem Keuchen auf den richtigen Augenblick.
Dann ging es schnell.
Mit einem beherztem Tritt brach der äußerste der Knochen am Ende des Kammes, entlockte dem Tier ein schrilles Aufkreischen.
Wenn die Twi'lek nun den Kopf zu fassen bekam... Der einfachste Weg wäre es, den Schädel zu spalten, aber die Gefahr gebissen zu werden, erhöhte sich damit gleichzeitig!
Falls die Rothaut es schaffte, konnte sie vielleicht von hinten ziehen und somit Ober- von Unterkiefer trennen, einziger Grund dagegen war das wütende Schnappen des Tieres, dass sich zu verteidigen wusste.

Mit einem kleinen Sprung kam die Corellianerin auf den Rücken des Tieres und konnte nun endlich den kurzen Dolch aus der Schlaufe ziehen, packte den Kiefer und rammte selbige Waffe in den Kiefer, um zu verhindern, dass die Echse ihre Zähne in die nahe Hand schlagen konnte. Mit der Linken zog sie den Oberkiefer langsam zu sich hin, stemmte sich dabei gegen das Gezappel.


„Ziehst du?“

rief sie der Twi'lek zu, deutete mit dem Kopf in Richtung des Unterkiefers, der vergeblich versuchte, nach den Fingern zu schnappen.
Der Kamm, der gen Ende des Leibs in einen Schwanz aus Knorpeln überlief, zuckte nun hektischer, Lisha hoffte, dass die Zähne nicht doch ihre schutzlosen Finger erreichen würden.
Ihr Schwert lag an derselben Stelle, an der es aufgekommen war, und jeder Wunschgedanke, es in den Händen zu halten, war anscheinend nutzlos.
Nun machte die Echse auch Gebrauch von der Fortsetzung ihres Leibes, peitschend trafen die Knorpel des Schwanzes auf den Boden und das Tier versuchte, damit die beiden vorgesehenen 'Nahrungsquellen', die keine mehr waren, zu treffen.


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Der Angriff des Trandoshanischen Jüngers hatte Cyngus die Gelegenheit gegeben sich wieder zu erheben, sein Lichtschwert an sich zu nehmen und erneut auf den Terentatek loszustürmen. Der Hass, den der Sith ausstrahlte vermischte sich mit der Dunklen Magie an diesem Ort, schien sie fast sogar zu nähren und zu stärken. Der Terentatek hat seinen Wunsch, Rache an Kossekos zu nehmen hinten angestellt. Ein angreifender Sith Warrior ist ungemein Gefährlicher, als es ein schwächlicher Jünger je wäre. Aufmerksam blickte er sich um, in der Nähe rangen eine Menschenfrau und eine weibliche Twi´lek (Lisha und Cyna) mit einem Untoten Echsenwesen. In ihrer Nähe, etwas weiter entfernt. Lag eine einzelne Klinge. Schnell hechtete der Trandoshaner zu dieser, nahm die Klinge auf ohne auch nur einen Gedanken an die beiden kämpfen Frauen zu verlieren und preschte in Richtung des Terentatek.
Bei dem Wesen angekommen duckte er sich unter einem weit ausholendem Schlag hindurch, stach mit der Klinge zu und spürte die steinharte, ledrige Haut leicht nachgeben, sie gab nach!....bis jedoch die Spitze der Klinge abbrach und das Wesen unbeeindruckt weiter nach dem Sith schlug. Kossekos war eine winzigen Moment aufgrund der Zerstörung der Klinge abgelenkt, wurde so erneut von dem Arm zur Seite gefegt und knallte gegen eine Säule. Gleißender Schmerz brannte im gesamten Körper, lähmte seine Arme und ließ ihn dort liegen. Er musste sich ausruhen, Adrenalin und die Dunkelheit dieses Ortes hatte ihn für einen Angriff die Kraft gegeben, doch jetzt war er geschwächt und auser Puste.
Er spürte etwas kommen, irgendetwas, seinen Kopf drehte er mit aller Kraft zur Seite und sah dort den Inquisitor (Knarr) stehen, an seiner Seite eine Weibliche Frau. Beide hatten ihre Lichtschwerter entzündet, und begannen ohne zu zögern dem Trandoshaner zur Hilfe zu eilen und das gewaltige Vieh zu bekämpfen. Hoffentlich schafften sies, Kossekos wollte nur ungern als Futter enden...


[Korriban-Tal der Dunklen Lords-im Grab-Horths Grab]Kossekos mit Jüngern, Sith, Horths Geist, Skeletten.
 
[Korriban, Tal der dunklen Lords, Grabmahl, Grabkammer] Cyna, Jünger, Sith, Kreaturen.


Ganz wie sich die tätowierte Frau von Ryloth es erhofft hatte, ging ihr „Plan“, falls man solch eine Kleinigkeit denn Plan nennen wollte, auf. Anstatt sich selbst der größten Gefahr auszusetzen, indem sie die untote Echse vor ihrer Nase direkt anging, wartete sie stattdessen wie ein hungriger Kath-Hund darauf, im richtigen Augenblick zuzuschlagen.

Das dies möglich war, war der Verdienst der rothaarigen Jüngerin (Lisha), welche sich, an ihrer eigen statt auf die direkte Konfrontation mit dem Vieh einließ.

Auf dem Rücken der Echse sitzend, den Oberkiefer des Dings zurückziehend, forderte die Frau sie auf, das untere Kieferteil zu ergreifen.

Das war der Plan? Die bloße Muskelkraft der beiden Frauen sollte dem Kontrahenten das Maul kosten? Sie sollte ihre wundervolle Klinge bei Seite werfen? Keine Frage, es würde den Actionvids im Holonet alle Ehre machen, doch irgendetwas tief in der Twi´lek flüsterte ihr zu, das dies eine dämliche Idee war.

„Pass auf deine Fingerchen auf!“

Rief sie dem Rothaar zu, ehe sie ihren Körper in Bewegung setzte. Auf dem Weg zu ihrem Ziel stellte sich ihr ein langer, knochiger und wild zuckender Schweif in den Weg.

Ein, zwei Mal zischte der peitschende Echsenschweif knapp an ihren Füßen vorbei, dann, da ja bekanntermaßen aller guten Dinge drei seien, oder vielleicht, weil ein trandoshanisher Jünger (Kossekos) wie aus dem Nichts auftauchte und eine verwahrloste Klinge vom Boden aufhob, was für einige flüchtige Augenblicke die Aufmerksamkeit der Echse erregte, beförderte sich die angehende Sith mit einem Satz über das knochige Gliedmaß hinüber, direkt vor die reißzahnbewehrte Schnauze.

Knochensplitter erfüllten die Luft, als das Vibroschwert seitwärts mit einem wuchtigen Hieb zwischen Ober und Unterkiefer prallte und uralte Knochen zerbersten ließen. Es folgte ein harter Tritt mit dem Stiefel, dem die alten Knochen auch nicht viel entgegenzuhalten hatten. Begleitet von dem krachen zerbrechender Knochen verabschiedete sich einer der Vorderläufe des untoten Wesens.

Mit einem beherzten Satz nach hinten brachte die rothäutige Frau ein wenig Abstand zwischen sich und dem Tier, welches dank dem nun fehlenden Gließmaß nicht mehr in der Lage war sich gerade zu halten und so zur Seite kippte.

„Habe ich dir etwas abgesäbelt?“

Tönte es zu ihrer menschlichen Unterstützung.



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Nun, irgendeiner musste eben den Anfang machen und mit eben diesem Gedanken im Kopf griff die junge Frau an und hieb nach der Echse, deren Augen eigenartig glitzerten – bösartig vielleicht, oder lediglich in Vorfreude auf eine gute Mahlzeit (Obwohl Lisha sich nicht erklären konnte, wie das Knochengerüst jemanden verdauen wollte!).

Es wäre fast schon einfach gewesen, der Echse das Schwert ins Maul zu rammen, während die jeweils andere der beiden Anwärtern den letzten Stoß ausgeführt hätte.
Diesen inneren Plan konnte die Diebin glatt vergessen, als ihr das Schwert aus der Hand gefegt wurde. Ihre einzige Hoffnung galt nun dem Wunsch, das Schwert möge an der Stelle liegen bleiben und von keinem der Jünger genommen werden, denn dann sahen ihre Chancen schlechter aus, als sie ohnehin schon waren.

Der weitere Sprung auf den Rücken der Echse war leicht vollführt und Lisha war von Herzen froh, dass sie den dünnen, corellianischen Dolch immer noch mit sich trug – er fand seinen Platz tief in dem Kiefer der Echse, die sich darauf zischend wand.
Weiter mit ihm vordringen konnte die Anwärterin nicht, dafür schnappten die Zähne des Unterkiefers zu heftig zu.

Erst nach ein paar Sekunden wurde ihr die Unabhängigkeit der Situation klar – sie war jetzt auf die andere, die Twi'lek (Cyna) angewiesen. Leicht knurrend stach sie den Dolch tiefer, um zu verhindern, dass die Echse ihren Kiefer noch weiter bewegen konnte und um mithilfe der Waffe eben jenen zurückziehen zu können.

Die Rothaut war offenbar nicht sonderlich begeistert ob ihres Vorschlags, den Kopf quasi auseinanderzureißen – nun, vielleicht war der Plan nicht gerade originell, aber was sollte sie sonst machen? Die Antwort folgte prompt, als die Rothaut nach vorne spurtete und der stachelbesetzten Fortsetzung des Echsenleibes auswich.
Weiter konnte die Diebin ihr nicht folgen, da sie durch einen anderen Jünger abgelenkt wurde, der soeben mitten durch das Gesamtbild lief. Der Trandoshaner (Kossekos), der gerade noch einen Kampf gegen den Terentatek ausgefochten hatte, sah sich mit gehetztem Blick um und schien just die einsame Klinge zu erblicken, die unschuldig auf dem Boden lag.
Lisha ahnte schon, was er vorhatte.


„Hey! Lass...die...Klinge liegen!“

rief sie ihm unter Keuchen zu, da sie keinen wirklichen Halt mehr fand, durch das ganze Gezappel des Körpers unter ihr.
Doch ihre Stimme wurde durch das Brüllen des Monstrums übertönt und eine weitere Ablenkung erbrachte die Twi'lek, die durch einen Schlag ihres Vibroschwertes Ober- und Unterkiefer der Echse trennte, zusätzlich noch eines der Vorderläufe brach und darauf einen Schritt zurücksprang.
Flink tat Lisha es ihr gleich und sah mit schräg gelegtem Kopf zu, wie der Leib, das alte Knochenskelett, zur Seite kippte und das habgierige Funkeln endlich erlosch.

Bevor sie auf die Frage der Rothaut eine Antwort gefunden hatte, weckte ein dumpfes Splittern hinter ihr Aufmerksamkeit. Mit lustlosem Gesichtsausdruck wandte sich die Diebin dem Geschehen zu.

Ihr Schwert lag teils abgebrochen auf dem Boden, was sie mit gehobener Augenbraue zu Kenntnis nahm. Der Terentatek wütete weiter und schien nicht im geringsten durch die Klinge gestört, die sich Sekunden zuvor anscheinend einen Weg durch die dicke Haut hatte bannen wollen.


„Sieht zumindest nicht so aus, hab ich wohl Glück gehabt.“

antwortete sie hastig in Richtung der anderen Jüngerin und spurtete nach vorne.
Nein, sie wollte mit Sicherheit nicht gefressen werden (doch der kurze Blick der Bestie ließ ihre Gewissheit verfliegen, doch glücklicherweise war eine einsame Jüngerin nicht unbedingt interessant, im Gegensatz zu einigen erfahrenen Sith, die sich vor der Bestie scheinbar zusammenrotteten)!
Aber selbst ein stumpfer Schwertgriff war besser, als rein gar nichts, und der Dolch brachte ihr hier nicht wirklich etwas, denn er war zu kurz und die Echsen würden ihr davor den Arm abbeißen, bevor sie überhaupt zu den Knochen durchdringen konnte!

Lisha packte das abgebrochene Schwert und rannte zur nächstbesten Säule nahe der Twi'lek, um nichts von dem Geschehen zu verpassen. Die Skelette waren teils nicht mehr vorhanden, da sie entweder zerbrochen den Boden zierten oder zurück in ihre Löcher gekrochen waren, so genau konte die Diebin das nicht sagen.
Dem Trandoshaner (Kossekos) warf sie einen finsteren Blick zu, schüttelte dann gleich darauf leicht den Kopf. Hätte sie nicht ebenso gehandelt? Hmm. Ein Blick zum zerbrochenen Schwert ließ sie die Schultern zucken und eine Augenbraue heben, um dem Koloss weiter zuzuschauen.

Was sollte sie machen? An die Bestie wagte sie sich keinen Schritt näher heran, da sie somit entweder zertrampelt oder gefressen werden würde, falls das Tier einen plötzlichen Heißhunger verspüren sollte.

Einzig mögliches Manöver wäre Ablenkung gewesen, doch alleine wollte sie das nicht ausführen, denn es war ihr doch ein zu hohes Risiko, die Aufmerksamkeit des Tieres zu erregen.
Ein kurzer Blick zu der Rothaut hinüber ließ sie grübeln, ob diese mitmachen würde – obwohl die Idee vermutlich dumm und unbedacht war, aber Lisha wollte auch nicht tatenlos zusehen.

Sie ging langsam zu der Säule zurück, neben der das Skelett der Echse stückchenweise lag und seufzte innerlich, bevor sie die Twi'lek ein zweites Mal ansprach.


„Die werden wahrscheinlich schon alleine fertig mit dem Tier, aber vielleicht nimmt man uns...“ Sie sprach das Wort uns nur ungern aus. „Jünger eher wahr, wenn wir mithelfen... Wenn wir versuchen, den Terentatek abzulenken? Immerhin besser, als sinnlos rumzustehen, aber alleine kann ich es nicht, der würde mich wahrscheinlich gar nicht beachten! Hier liegt lauter spitzes Zeug rum... Zumindest würde das denen da drüben einen kurzen Moment verschaffen, in dem dieser Koloss sie nicht beachtet!“

Mit einem kurzen Blick sah sie sich um, fixierte ihren Blick dann wieder auf das Monstrum. Nein, es ging ihr gegen den Strich, dass sie dazu verdonnert war, herumzustehen. Angreifen konnte sie nicht, dieser Punkt war ausgeschlossen. Aber irgendetwas zu unternehmen...

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[Korriban, Tal der dunklen Lords, Grab, Grabkammer] Cyna, Sith, Jünger, Grabwächter

Überlebt. Ein gewisses Maß an Erleichterung machte sich in der tätowierten Frau von Ryloth breit, als das untote Knochenkonstrukt, welches ehemals irgendeine Echse gewesen sein mochte, ihr Leben endgültig aushauchte.
Geschmälert wurde dieser Hauch von Triumph jedoch durch das Wissen, keinen nennenswerten Vorteil für sich selbst errungen zu haben. –Die eigenen Unversehrtheit einmal abgesehen, versteht sich-

Und war das rothäutige Alien nicht genau aus diesem Grund hier, riskierte Leib und Leben und vielleicht sogar noch mehr? Anerkennung. Persönlicher Vorteil. Überleben. Die Aufmerksamkeit eines Sith auf sich zu ziehen, der ihre Fahrkarte in die Zukunft darstelle. Ihr Weg, heraus aus einem Dasein am unteren Ende der Nahrungskette.

Und obwohl sie einen Jünger im Zweikampf erschlagen hatte, Sith-Waffen aus einer Tuk´ata-verseuchten Kammer barg und untote Grabwärter erschlug, wusste ein Teil von ihr, das sie für die hier anwesenden Sith noch immer so viel Wert war wie eine Schneeflocke in den Eiswüsten von Hoth.

Nahe einer Säule stand sie, die Vibroklinge fest umklammert, bereit auf jegliche Gefahren zu reagieren, die noch in dieser Kammer lauern mochten. Vorrangig bestand diese Gefahr aus dem gewaltigen Terentatek, dessen Art als Schlächter von Machtanwendern berüchtigt war.
Dieses Monstrum zu bezwingen würde ohne jeden Zweifel die ersehnte Aufmerksamkeit auf sie ziehen, für welche sie schließlich auf diesen Felsbrocken gekommen war. Alles, was nun also zwischen Ihr und dem erhofften Ruhm stand, war ein gewaltiges Ungetüm, an dem sich bislang selbst die Sith-Lords die Zähne ausbissen. Und der mögliche Umstand, das einer der Siths, allen voran Darth Cygnus, die Ansicht vertreten könnte das, sollte es ihr im unwahrscheinlichen Fall gelingen, den Terentatek zu bezwingen, man ihn seiner Beute beraubt hätte.

Fast, als hätte man ihre Gedanken gelesen, befand Cyna sich plötzlich wieder in der Gegenwart der rothaarigen Jüngerin (Lisha), mit dessen Hilfe sie Augenblicke zuvor den untoten Wächter erschlug und vorschlug, gemeinsam das Biest abzulenken.

„Wir könnten... siehst du diese spitzen Steine dort? Wenn wir die in sein Maul schmeißen, könnte es schmerzhaft werden. Zumindest solange dieses Ding keine Speiseröhre aus Durastahl hat. Und mit etwas Glück bringt uns danach Darth Cygnus auch nicht um, weil wir uns in seinen Kampf eingemischt haben.“

Die Twi´lek konnte sich geradezu bildlich vorstellen, was für einen lächerlichen Anblick sie bieten mussten. Eine Jüngerin, die mit Steinen nach einer der gefährlichen Kreaturen der Galaxis warf, in der absurden Hoffnung, der Terentatek würde es schlucken und sich innerlich aufschlitzen. Eigentlich war es zum lachen, wäre es nicht die bittere Realität gewesen.


[Korriban, Tal der dunklen Lords, Grab, Grabmahl] Cyna, Sith, Jünger, Grabwächter.
 
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Es gab eigentlich keine Chance zu entkommen, würde die Bestie nicht bald besiegt – vor dem geistlichen Auge sah sich die Corellianerin schon zertrampelt auf dem Boden liegen oder gar gefressen im Rachen des Kolosses und dieses unrühmliche Schicksal wollte sie gewiss nicht ausgeführt sehen!
Deswegen sagte ihr der Vorschlag der Lethan (Cyna) ziemlich schnell zu – immerhin, als Steinewerfer in die Geschichte einzugehen war nicht allzu schlecht. Wobei sie bezweifelte, dass irgendjemand von ihr Notiz nehmen würde, falls sie bei dem Unterfangen wirklich das Pech hätte, dem Terentatek gegenüber zu stehen.


„Na, besser als nichts! Einen Ausweg gibt es ohnehin nicht mehr – selbst, wenn diese Vieh nur abgelenkt wird, gibt es denen da hinten eine Chance, Treffer zu landen. Problem wird sein, dass es einen Treffer am Rücken gar nicht bemerken wird... Von innen aufschlitzen kann man es wahrscheinlich gar nicht, dazu ist es zu riesig! Aber wenn es abgelenkt wird, reicht das doch schon aus...“

Dennoch, ein Treffer in die Speiseröhre oder wenigstens im Bereich um das Maul herum wäre fast schon die einzige Möglichkeit, die Aufmerksamkeit des Terentateks zu erzielen. Wenngleich auch eine ausweglose Situation, denn wenn der Koloss einmal auf die beiden Anwärterinnen zukommen würde, könnte man fast schon den Sensenmann winken sehen.

Ein Vorteil war dennoch, dass der Terentatek aufgrund seiner Größe nicht unbedingt wendig war, hieße, mit etwas Trickserei und Geschwindigkeit könnte man ihn zusätzlich verwirren – doch die Chancen, dass ein solches Manöver klappen würde, waren nahezu kläglich.


„Warte...“

rief sie der Twi'lek zu und hielt kurz inne. Ihr war ein Einfall gekommen, der partout nicht mehr aus ihrem Hinterkopf hinaus wollte. Wenn der Terentatek wirklich auf die beiden zukommen sollte... Ohne noch lange zu zögern sah sie sich nach dem nächsten Schutthaufen um und raffte ein paar der spitzen Gesteinsbrocken, Knochenreste und sonstiges zusammen, schob es langsam in Richtung des Terentateks, hielt an einer geeigneten Stelle an. Die Erklärung folgte prompt:

"Wenn er wirklich kommt, wär es zumindest von Vorteil, wir hätten den Hauch einer Chance zu entkommen! Ich glaube nicht, dass seine Füße -falls er denn welche hat - genauso geschützt sind. Zumindest ist es nicht abwegig, dass er sich hieran schneidet, oder?"

Die Idee war keine gute und schon gar nicht originell, aber zumindest ein Ansatz, wie Lisha dachte.

"Warten wir, bis er sein Maul aufreißt?"

Lange warten brauchte Lisha allerdings nicht. Wütend, aufgrund seines drängenden Hungers, stieß der Koloss ein Brüllen aus und die Diebin schnappte sich ein paar der spitzen Geschosse. Ein kurzer Blick sagte ihr, wo sie sich befand; knapp vor dem Koloss und auch in der Nähe der Echse (Kossekos), die vorhin noch gegen den Terentatek gekämpft hatte und zwar persönlich. Nein, so stark war die Corellianerin sicherlich nicht, dass sie einen Nahkampf überleben könnte.
Sie beließ es deswegen auf dem Konzept, Steine zu werfen.

Wenigstens stand dabei außer Frage, dass der Terentatek mit Sicherheit einen Treffer im Mundbereich wahrnehmen würde, was ja offensichtlich die einzige, sichtbare, empfindliche Stelle war.


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.:: Sith-Inquisitor Knarr ::.

[Horuset-System :: Korriban :: Tal der Dunklen Lords :: vor Horths Grab :: Expedition :: Lord Knarr allein]

In einem blutroten Farbton zeigten sich einzelne Streifen am fernen, kargen Horizont. Hier und da peitschte der Wind unermüdlich Steinchen, die mehr Partikeln als ihren anwesenden „Verwandten“ – den riesigen Brocken – glichen, in die stets eisige Luft. Langsam, ganz langsam näherte sich die Nacht. Denn am Horizont verschwand allmählich die grelle Sonne, die in der Galaxie den Namen „Horuset“ trug. Mit jedem einzelnen Zoll, den das helle Tageslicht an seinen Widersacher, die ewige Dunkelheit, abgab, wuchsen die Schatten der alten Ruinen und Grabstätten im berüchtigten „Tal der Dunklen Lords“. Am Anfang nur einige Zentimeter, später – als der rötliche Feuerball etwa bis zur Hälfte hinter einem massiven Gebirgszug verschwunden war – ganze Meter. Gnadenlos eroberte die Nacht das trockene Umland.

Durch das steinerne Portal, das den Eingang zu Niudiaz Horths Grabstätte darstellte, trat der riesige Lord Knarr nach draußen. Ein Lüftchen wirbelte feinste Steinsplitter auf und brachte den zerfetzten Umgang problemlos zum Wehen. Das schwarze Ordensemblem, was auf seinem roten Brustpanzer prangte, war von tiefen Krallenspuren gezeichnet. Dennoch schien der Jarell unverletzt zu sein. Nur seine alte Beeinträchtigung, das Humpeln, zeigte sich. Schweigend blieb der kräftige Inquisitor vor dem Portal stehen, atmete tief durch, kniff die rubinroten Augen zusammen und ließ anschließend seinen Blick über Korribans felsige Landschaft gleiten. In der Ferne bewegte sich Horuset weiterhin dem Horizont entgegen und überließ der eisigen Nacht das Feld.


„Die Nacht bricht herein...“, bemerkte der nichtmenschliche Sith ganz nüchtern und ärgerte sich zur selben Zeit darüber, dass die Graberkundung tatsächlich länger als die eigentliche Planung gedauert hatte.

Langsam löste sich Lord Knarr aus seiner kurzweiligen Starre. In seinen Gedanken rekapitulierte er noch einmal die letzten zwei Stunden. Durch eine äußerst glückliche Fügung hatte die geschwächte Sith-Expedition nach einem plötzlicher Tuk'ata-Angriff einen direkten Zugang zur letzten Ebene, zu Hoths eigentlichen Grab, gefunden. Da sich Lady Se'laine – auf seinen ausdrücklichen Befehl hin – mit einem anderen Fundstück beschäftigen musste, erteilte der bullige Inquisitor stattdessen seinem zweiten ehemaligen Schüler, Darth Cygnus, den Erkundungsauftrag. Gemeinsam mit dem Großteil der Disciple, die noch am Leben waren, begab sich der kämpferische Trandoshianer todesmutig in die unbekannten Tiefen des Grabs, während der Jarell zur gleichen Zeit den Abbau und Abtransport der ersten Gegenstände und Aufzeichnungen überwachte. Somit hatte er nur über die Macht gespürt wie sich in der letzten Ebene ein mächtiges, dunkles Bewusstsein regte – Niudiaz Horths Geist.

Zu Lebzeiten war der Sith-Lord ein mächtiger Hexenmeister und Alchimist gewesen. Doch hatte er tatsächlich dem Tod trotzen können? Cygnus und seine letzten Untergeben hatten nach den all den Jahrtausenden endlich eine Antwort gefunden. Genau wie andere Sith hatte sich auch Niudiaz Horth an das „Hier und Jetzt“ geklammert. Aus Furcht, sein weitreichendes Wissen könnte gestohlen und in die Hände eines Rivalen fallen, hatte er – in lauter Pein – seinen Geist tatsächlich vom sterbenden Körper lösen können. Jedoch war er dafür (noch mehr) dem Wahnsinn verfallen. Denn nun sah der Untote in dem schuppigen Trandoshianer und dessen letzten Disciples eine Bedrohung. Um seinen „Schatz“ zu schützen, rief er seine skelettierten Wächter zurück ins Leben. So mussten sich die paar Disciples mit zwei Hssiss-Überresten und einer Horde Shyracks herumschlagen. Am Ende standen nur noch die stärksten von ihnen. Der Rest war letztendlich den beiden Hssiss oder den zahlreichen Shyracks zum Opfer gefallen.

Knarr schnaubte. Der Orden konnte keine Schwäche gebrauchen. Er verachtete sie sogar. Langsam humpelte der muskulöse Nichtmensch über den steinigen Wüstenboden. Plötzlich überkam den Sith erneut ein angenehmes Prickeln, denn seine Gedanken wanderten zu dem Terentatek. Nachdem die Expeditionsmitglieder – und ein Pureblood-Sith (Bahamuth) – Horths letzte Wächter, Taral genannt, besiegt hatten, entfesselte der irrsinnige Sith-Geist seinen letzten Diener in der Kammer. Über vier Jahrtausende hatte diese Bestie den Sarkophag zwischen seinen Klauen beschützt. Bei der Rückkehr ins Leben hatte das Terentatek dabei eine Energie freigesetzt, die selbst Knarr zwei Etagen darüber in der Macht spüren konnte. Denn schlagartig hatte die Dunkle Seite, noch heftiger als zuvor, in den Etagen pulsiert. Selbst die Reliefs an der Wand, die rötlich schimmerten, hatten mit einem Mal noch kräftiger geleuchtet. Unruhig zuckten Knarrs Mundtentakel bei diesen Erinnerungen. Unverzüglich hatte der Inquisitor nach seinem Lichtschwert gegriffen, Se'laine knappe Befehle erteilt und hatte im Anschluss die Ebene verlassen. Auf dem Weg zu Horths eigentlicher Grabkammer hatte er dann wie immer versucht die Dunkle Seite durch seinen Körper zu kanalisieren. Derweil hatten die Sith in der Kammer den Kampf mit der Bestie aufgenommen.

Durch tollkühne Angriffe, die einem Sith-Anwärter würdig waren, hatte man dem letzten Wächter der Grabkammer schon ordentlich zusetzen können als Knarr auftauchte. Dennoch konnten sie ohne seine Mithilfe diese Bestie nicht bezwingen, obwohl dem üblichen Konkurrenzdenken anscheinend eine Zweckgemeinschaft gewichen war. Koordiniert setzten sich die bullige Echse (Kossekos), eine rothäutige Twi'lek (Cyna) und eine Menschenfrau (Lisha) in Szene. Dabei waren die beiden Frauen eher von flinker Natur, während der Trandoshianer grobschlächtiger agierte. Sie unterstützten Darth Cygnus und den fremden Sith mit ihren „Nadelstichen“, das fiel dem Inquisitor sofort auf. Maximal zwei oder drei Sekunden schaute Knarr diesem Schauspiel zu. Dann ging er selber in die Offensive. Jegliche Macht, die er auf dem Weg in die Kammer gesammelt hatte, setzte er nun frei. Blitzschnell streckte er seine linke Hand nach dem Terentatek aus, währenddessen er sein Lichtschwert zischend zündete. Eine Druckwelle fegte über den Boden, wirbelte sofort den uralten Staub auf, und brachte die ahnungslose Bestie kurzzeitig ins Taumeln. Die eigenen Schmerzen vergessend, setzte der Jarell danach seinen starken Körper in Bewegung. Noch im Ansturm auf den Grabwächter entfuhr ihm ein alter Kriegsschrei. Dann rammte er die rubinrote Klinge in das schwarze, lederne Fleisch.

In seinen Ohren dröhnte noch immer das lautstarke, zornige Gebrüll der Bestie. Mit einem einzigen Handstreich hatte es ihn, Cygnus und den fremden Sith von den Beinen gerissen und ein paar Meter weiter katapultiert. Doch pulsierte die Dunkle Seite zu diesem Zeitpunkt schon zu stark in dem Sith-Inquisitor. Leichtfüßig sprang der Jarell erneut auf seine Beine und setzte anschließend die Disziplin ein, die schon immer seinem Talent und seinen Neigungen entsprang: Zermalmen. Erneut schrie der Nichtmensch die Sith-Bestie mit einem Kriegsschrei an, während er seine linke Hand ganz langsam, unter sichtbaren Mühen, zur Faust ballte. Wahrscheinlich hatten in diesem Augenblick sogar seine rubinroten Augen im Zwielicht noch eindrucksvoller geleuchtet. Denn selbst die Bestie tat plötzlich einen Schritt zaghaft zurück, krümmte sich unter Schmerzen und brüllte erneut. Ein ziemlich feiner Regen aus Staub und Stein fiel auf alle Anwesenden hernieder. Dennoch war der Kampf noch nicht am Ende. Kreischend, jaulend und brüllend stürzten sich die verbliebenen Disciples sowie sein alter Schüler und der Pureblood auf das Terentatek. Rachsüchtig, angriffslustig oder einfach nur zornig stießen sie ihre Waffen rücksichtslos in den Leib der Bestie. Knarr musterte das Biest. Dann schritt er gemächlich auf den Kopf zu, hob seine Klinge und ließ sie herabsausen.


„Ihr wollt nach Bastion, oder?“, fragte der Inquisitor brummend den Pureblood, der sich auf einmal zu ihm gesellt hatte.

Schweigend nickte der rothäutige Apprentice.


„Lady Se'laine und die restlichen Disciples werden noch in den nächsten Stunden mit einem unserer Transporter aufbrechen“, sagte Knarr und beobachtete ein jagendes Tuk'ata in der Ferne. „In diesen Zeiten braucht der Orden das alte Wissen. Zukunft kann nur entstehen, wenn man die Vergangenheit kennt. Und im Krieg gegen den Jedi-Abschaum werden wir solche Dingen zu nutzen wissen. … Ihr könnt gern Se'laine begleiten.“

Schnaufend vor Erschöpfung schleppten die letzten sieben Disciples schwere Kisten aus dem alten Grab. Denn nachdem das Terentatek durch Knarrs erbarmungslose Hand getötet worden war, war auch Niudiaz Horths weltliche Macht gebrochen gewesen. Der irrsinnge Geist des toten Sith-Lords hatte keine Einflussmöglichkeiten mehr gehabt. Trotzdem hatte Knarr aus Vorsicht den Sarkophag geöffnet, den Leichnam zu Staub verwandelt und anschließend das gesuchte Fundstück – eine Karte – an sich genommen. Über ganze Epochen hatte der Orden Wissen angehäuft und durch erbitterte Kriege das meiste wieder verloren. Jedes einzelne Fundstück stellte somit auch ein Mosaiksteinchen in der gewaltigen Lücke dar, die interne Fehden, die Republik und die Jedi den Sith zugefügt hatten. Das Tuk'ata hatte offenbar inzwischen eine Witterung aufgenommen und war hinter einem riesigen Felsen verschwunden. Horuset sank derweil weiter dem Horizont entgegen. Höchstens für eine oder zwei Stunden würde die Expedition noch Tageslicht haben. Plötzlich trat Darth Cygnus zu ihm und machte ihm zischend seine Aufwartung.

Cygnus, Ihr und einer eurer Schüler werdet hier Wache halten“, befahl der Inquisitor mit strenger Stimme der kaltblütigen Echse. „Ich werde vom nahen Ordensposten Verstärkung zu Euch bringen lassen.“

Nun trat auch Lady Se'laine nach draußen. „Lord Knarr, unter den Expeditionsmitgliedern war auch der neue Schüler von Darth Allegious, unserem Imperator. Anscheinend hat er in diesem Grab sein Ende gefunden.“

„Der Schüler des Imperators?“, fragte Knarr nach und schnaubte verächtlich. „Seine Majestät sollte sich in diesem Fall wohl eine bessere Dienerschaft suchen. Schwäche zersetzt den Orden. Sie muss immer ferngehalten werden. Sowohl vom Fundament als auch von der Spitze.“

Unterwürfig nickte die Arkanerin. „Trotzdem wird er eine Antwort verlangen, Mylord. Was soll ich ihm sagen?“

„Ihr werdet nichts sagen, Lady Se'laine, entgegnete der Jarell barsch. „Schickt eine dieser Maden. Wer mit einem Geist der Sith-Lords gefochten hat, wird auch den Zorn des Imperator überleben. … Hier, nehmt diese Echse (Kossekos) dafür.“ Cygnus zischte bei der Wahl, doch darauf achtete Knarr bewusst nicht. „Er scheint stark genug. Und nun sollten wir aufbrechen. … Cygnus, haltet hier die Stellung.“

[Horuset-System :: Korriban :: Tal der Dunklen Lords :: vor Horths Grab :: Expedition :: Lord Knarr samt restlicher Expedition (darunter noch Bahamuth als Neuzugang)]

[OP @ Sith-Disciples: Danke für's Mitspielen. Ihr könnt euch nun allein nach Bastion zu euren künftigen Meistern posten.]
 
[Weltraum (Imperium) – Nahe Korriban – An Bord der Nightmare – Torryn, (Tier), Darth Keebo]

Stille kehrte ein, die für einen Moment weder der Meister, noch der Schüler störten. Keebo hatte sein unerschütterliches Bild, was die Liebe betraf und unabhängig davon, wie sehr er nachdackte oder hinterfragte, er kam stets zur selben Antwort.
Er hatte die Liebe seiner Eltern gesucht, was ihn dazu gebracht hatte, überhaupt so lange bei ihnen zu verweilen. Wäre er nur eher geflohen, hätte er nur anderes gehandelt. Hätte er nicht nach Liebe gebuhlt, wäre ihm so manche Strafe erspart geblieben. Liebe war Leid.
Dann war Tahiri in sein Leben getreten und hatte ihn so verletzbar gemacht. An ihrem Tod wäre er fast mit gestorben, keinen Halt hatte es mehr gegeben, als sie starb. Liebe war Leid.
Alisah. Sie hatte ihn ausgenutzt, sie hatte ihn belogen, durch sie war Ysim auf sie aufmerksam geworden. Wieder bewies das nur eins: Liebe war Leid.

Torryn war der erste, der die Stille durchbrach, als er versuchte die Worte des Meisters zu verstehen und eigene Interpretationen anzuknüpfen. Keebo sah zu ihm herüber, den Blick direkt auf Torryns Augen gerichtet.


„Hast du es noch immer nicht begriffen? Die dunkle Seite ist so viel mehr als Leid und Egoismus. Mehr als Wut und Hass. Wäre sie nur das, würde keiner, der alle fünf Sinne beisammen hat, diese Seite wählen.“

Die Dunkelheit war Macht und Selbstbestimmung. Sie verlieh Kräfte, die über das normale hinaus ging. Sie heilte, auch wenn sie nicht unverwundbar machte. Sie stärkte. Die Dunkelheit befreite, denn mit ihr hörte man endlich auf, sich selbst zu unterdrücken, so wie es die Jedi taten. Es gelang einem nur durch die dunkle Seite seine Wünsche, seine Bedürfnisse und seine Triebe nicht länger hinten anzustellen, sondern nach dem zu gehen, was man brauchte.

„Ohne Liebe kann kein Hass entstehen. Das steht außer Frage. Aber Liebe zu einer Person, kann zu einer Waffe werden, mit der man sich selbst zur Strecke bringt. Du glaubst, deine Liebe zu Iouna mache dich stark? Weil du es im Trainingsraum erlebt hast. Aber das ist leidglich die Seite, die sich dir bisher offenbart hat. Die schöne Seite, die dich glauben lässt, die Liebe sei das ultimative Werkzeug, das du für dich nutzen kannst. Aber das ist nicht alles.“

Das war das, was man zuerst sah, weil es das einfachste, das offensichtlichste war.

„Gleichzeitig hättest du durch meine Lektion erfahren sollen, dass die Liebe dich schwächt. Beantworte dir die Frage selbst und überdenke sie, sobald du Gelegenheit dazu hast: Was wäre gewesen, ich hätte Iouna getötet? Im Trainingsraum? Ich habe deine Gefühle gespürt, Endral. Ich habe dich gesehen. Bevor dein Zorn übermächtig wurde. Was hast du gespürt?“

Endral war nahe daran gewesen aufzugeben. Weil er sich so abhängig von Iouna gemacht hatte. Das war keine Stärke. Sondern absolute Schwäche. Etwas, was Endral durch die Lektion nicht begriffen hatte. Etwas, was er vermutlich nie begreifen würde oder aber, zu einer Zeit, in der es zu seinem Verhängnis gereichen würde.

„Lasse niemals zu, dass du in eine Abhängigkeit, in eine Symbiose gerätst. Stirbt ein Teil, stirbt der andere mit. Dein Hass wird dich dann nicht mehr retten, dir nicht mehr als nützliche Waffe dienen.“

Torryn erkannte wenigstens, dass es viele Ansätze und viele Antworten gab um gleichzeitig zuzugeben, dass er nur anwenden konnte, was er bisher erlebt hatte.

„So ging es auch mir. Aber du tust gut darin, wenn du Ratschläge annimmst. Denn auch durch sie wirst du lernen.“

Schließlich aber erreichten sie den Orbit von Korriban . Genau im richtigen Moment, denn für Keebo reichte es mit Ratschlägen und mit dem Gedanken der Liebe. Er hatte seinem Schüler genug gesagt und vor allem, hatte er genug von sich selbst offenbart.
Das Schiff landete sanft auf dem Boden Korribans und Darth Keebo packte die gleiche Ehrfurcht, die er aus der Stimme seines Schülers vernehmen konnte.


„Nimm dich in Acht,“ sollte der letzte Ratschlag sein, den der Warrior seinem Schüler geben würde, ehe seine Prüfung begann.

„Der Einfluss der Sith ist stark. Die Toten werden keinen Gefallen daran finden, dass wir hier aufgetaucht sind. Widerstehe ihnen, sonst wird es dein Untergang sein.“ So bestand Keebos erste Handlung darin, sich abzuschrimen und sich in der Macht zu verstecken.

In den Kammern Korribans hatte der Mensch ihre Stimmen vernommen. Das Gefühl der Angst gespürt. Hier, so war es sich sicher, würden sie weitaus lauter und mächtiger sein.

Und so kam es, dass Endral und Keebo den Planeten der Sith betraten. In der Ferne, als winziger Punkt zu erkennen, eine halb zerfallene Ruine. Das Ziel, auf das die beiden Menschen sich zubewegen würden. Die Rückkehr würde der Warrior entweder alleine antreten, oder zusammen mit einem Apprentice.
Ein Fingerzeig in die Ferne sollte Torryn zu verstehen geben, wohin sie laufen mussten.


„Dort wird deine Prüfung beginnen.“

Wahrscheinlich wusste Endral das ohnehin schon.
Darth Keebo schlang, mit Betreten des Planeten die Robe enger um sich und gewährte sich für einen Moment zu staunen. Die Aura der dunklen Seite war so greifbar, als wäre sie eine Person, nein als wäre sie eine ganze Schar an Wesen, die in unmittelbarer Nähe standen. Der Sith schauderte er innerlich. Sie hatten Korriban erreicht. Das, was er jetzt spürte, war so viel mehr als das, was er aus Gerüchten und Sagen gehört hatte. So viel mehr.




[Korriban – vor der Nightmare – in der Färne, eine alte, halb zerfallene Ruine - Torryn, (Tier), Darth Keebo]
 
[Korriban – Auf dem Weg zu einer Ruinenanlage – Torryn, (Tier), Darth Keebo (Ian)]


Torryn hatte genickt. Es schwer zu deuten, ob er damit seinem Meister zustimmte oder einfach nur der Aufforderung nachkam, ihm zu zur Ausstiegsrampe zu folgen. Auf dem Weg dorthin hatte er etwas Zeit über das Gesagte nachzudenken. Was würde er denn tun, wenn er Iouna töten musste, wenn sie von Ian getötet worden wäre oder, wenn sie als Druckmittel eingesetzt werden würde.
Mehr Fragen als Antworten. Natürlich hatte er sich nach all dem Positiven gestreckt, dass sein Verhältnis zu Iouna mit sich brachte. Nicht nur das Ausleben des Triebs, sondern auch die Vertrautheit unter ihnen, weil beide etwas gesucht und mit sich gefunden hatten. Vielleicht schien deshalb das Gefühl der Unangreifbarkeit zu überwiegen. Es war neu, ohne Makel, ohne Zweifel. Torryn wollte es so erhalten. Er wollte nicht wieder nach unten sehen, in den Abgrund, sondern darüber hinweg. Das war der Grund für seine Suche nach Antworten, die passten, aber sein Meister hatte einige Dinge gesagt, die Torryn bisher verdrängt hatte und die noch nicht eingetreten waren oder besser nicht eintreten sollten. Er war ein Meister der Verdrängung geworden. Das tiefe Loch in seiner Seele war voll mit solchen Gedanken und Erinnerungen, die ihn begleiteten. Ein tiefes, schwarzes Loch. Dunkel, ohne Licht.

Und nun die Prüfung. Falls Iouna Teil dieser Prüfung werden würde oder wieder eine Illusion von ihr, würde Torryn sich stellen müssen und handeln. Irgendwie. Emotionen waren so unberechenbar und gerade er hatte gelernt, sie auszuschalten, aber jetzt war das anders und sein Meister wusste das. Darth Keebo hatte ihm einen Rat mitgegeben.

Torryn hielt seine Waffen fester. Die Vibroklinge erinnerte ihn wieder an Iouna. Ein gegenständlicher Teil von ihr war also bei ihm. Ein symbiotischer Teil?
Er schauderte, als ihm ein merkwürdiger, kühler Luftzug entgegen strömte. Darth Keebo hatte die Ausstiegsrampe geöffnet und ging voran. Er betrat als erster den gehweiten Boden der Sith. Torryn folgte ihm und summend schloss sich die Rampe wieder. Das einzige Geräusch in dieser Grabestille, die sie nun umgab. Nur vereinzelte Windböen verursachten das Fallen von Geröll, das Torryn aufhorchen ließ.

Allein die Luft war schon durchzogen mit dem Geruch des archaischen, des rohen, des ungeformten Wesens der dunklen Seite der Macht. Torryn sog die Luft ein und fühlte, wie sich Tier in ihm regte, danach lechzte, dem, was hier auf Korriban allgegenwärtig zu sein schien. Verkörperungen der Macht. Auswüchse. Manifestationen. Gehauen in Stein oder begraben unter Stein. Der Planet war durchzogen von dieser schwarzen Energie, die fast greifbar zu sein schien und die begann, sich in sein Bewusstsein zu bohren. Flüstern. Angestrengt zog Torryn die Stirn in Falten und konzentrierte sich auf die Mauer, die sein Denken schützen sollte. Der Planet war Ursprung und Ende vieler, mächtiger Sith gewesen. Ihre Grabstätten lagen hier auf oder unter dem rissigen, staubigen Boden, der die unwirtliche Oberfläche bildete. Und sie warteten auf die Lebenden, die sich hierher gewagt hatten, um sie zu prüfen, damit sie ihre Würdigkeit bewiesen oder um sie hinab zu ziehen in das Fürchterliche, ihnen die Lebenskraft zu nehmen und ihnen damit die erlösende Leblosigkeit zu schenken. Das Versagen.

Zerklüftete Felsformationen seit Jahrtausenden der Erosion ausgesetzt, erstreckten sich vor Meister und Schüler. Darth Keebo ging voraus und schien genau zu wissen, wo sich das Ziel befand, auf das Meister und Schüler zusteuerten. In der Ferne konnte Torryn einen Ruinenkomplex erkennen. Je näher sie kamen, desto größer und imposanter wurden die Umrisse der einstigen Tempelanlage. Tosend war der Wind mittlerweile geworden und brandete ihnen unheilvoll entgegen. Der aufgewirbelte Staub nahm zu. Beide zogen sie ihre Kapuzen tiefer in das Gesicht, um sich vor den feinen Partikeln zu schützen, die nicht nur die Schleimhäute verklebten, sondern auf der Haut brannten. Es schien eine Warnung zu sein, sich der Ruine nicht weiter zu nähern, die nun in voller Größe vor ihnen aufragte. Längst war die in Stein gehauene Kunst der Erbauer durch den zersetzenden Staub vergangen. Längst waren die einst mächtigen Statuen aus schwarzem Stein, die den Eingang bewachten, früher Ehrfurcht gebietend, verkommen zu stummen Relikten einer archaischen Zeit. Der Atem der Zeit hatte sie zu Monumenten der Erinnerung verkommen lassen, die trotzdem noch eine Wirkung auf Torryn hatten. Demut wurde von denen gefordert, die Einlass begehrten.

Das Flüstern war wieder lauter geworden. Kam es von den Statuen? Er war sich nicht sicher. Es war da. Es war präsent. Etwas schien ihre Schritte zu beobachten. Tier war nahe, hatte sich weit in sein Bewusstsein gedrängt, wachte. Sie stiegen einige verfallene Treppenstufen hinauf und näherten sich einem Torbogen, der wohl den Eingang bildete. Nur ein dunkler Schlund war dahinter erkennbar. Torryn musterte die Anlage. Sein Blick blieb immer wieder an den verschiedenen Winkeln haften, die die Baumeister der Sith aus dem Stein geformt hatten. Strukturen, wie Torryn sie bisher noch nie gesehen hatte, bildeten das Gerüst des Bauwerks. Geometrie, die nicht fassbar war, die ein konstantes Unbehagen auslöste, weil sie unerklärlich schien.

Darth Keebo durchschritt als erster den Torbogen, eine rote Lumineszenz hüllte kurzzeitig seinen Körper ein, bevor er einen Schritt auf die andere Seite machte. Torryn zauderte einen Moment. Dann durchschritt auch er den Bogen, der übersät war mit Schriftzeichen, die in einem tiefen Rot leuchteten, pulsierten. Das Durchschreiten seines Meisters hatte einen Mechanismus ausgelöst, den die Erbauer zu Vorzeiten geschaffen hatten und der Torryn an die Tempelanlage von Morla’un erinnerte, die sie damals auf Ryloth betreten hatten. Kein Zögern. Nur die, die stark im Willen und im Glauben an die dunkle Seite waren, konnten hindurch. Torryn macht den Schritt durch den Bogen, sah, wie er durch eine Art Sensorgitter abgetastet wurde, hörte das Flüstern nun noch stärker und war auf der anderen Seite, wo sich eine Halle vor ihm auftat.

Sein Meister stand bereits dort auf dem Boden, der mit Mosaiken übersät war, die verschiedene Szenen einer Schlacht zeigten. Stein und Metall waren hier zu einer Einheit verschmolzen worden. Moderne Technik mischte sich mit dem archaischen Äußeren. Halbdunkel erfüllte die Halle. Schwache Lichtquellen schufen eine Orientierung für die Augen. Mehrere Durchgänge führten aus der Halle hinaus in das Innere der Anlage. Sein Meister zeigte auf einen der Durchgänge und machte mit einer Handbewegung deutlich, dass Torryn vorgehen sollte.

Das Flüstern war wieder präsent. Tier flüsterte ebenfalls und ließ Torryn das Geflüsterte verstehen. Er würde erwartet werden, dort, der Schüler. Er solle kommen. Er solle sich seinem Schicksal stellen. Eine unheimliche Anziehung war in diesen Worten, die er in seinem Kopf hörte, eine Verlockung. Kurz zögernd schritt Torryn auf den Durchgang zu und konnte dahinter einen Raum erkennen. Vorsichtig machte er den nächsten Schritt. Torryn sah Wände, deren frühere Malereien verblasst waren. Schutt lag auf dem Boden, denn die Decke war teilweise eingestürzt. Sie hatte dem Druck von oben nachgegeben, den das Wurzelwerk eines seltsamen Baumes verursacht hatte, dessen graue, teilweise braune Wurzeln sich bis in den steinigen Grund gebohrt hatten. An einer Stelle hatten sich die Wurzeln verbunden und bildeten einen Ableger des Baumes, aus dem sie ursprünglich stammten. Bis an die Decke reichte dieses groteske, baumartige Gebilde. Zahlreiche, unsymmetrische Verästelungen trugen bleiche Blätter, die fahl schimmerten. Kleine Insekten schwirrten um die Blätter herum, wurden vom Licht angelockt, das nur eine Aufgabe hatte, sie zur Beute zu machen, wenn sie auf den Blättern kleben blieben, langsam zersetzt wurden und als Nahrung dienten. Gebannt beobachtete Torryn wie der Baum sich wiegte, sich die Äste bewegten, als wenn sie lebten.

Er spürte seinen Meister neben sich stehen, hörte dessen gleichmäßige Atmung und löste sich von der dunklen Faszination, die diese Pflanze auf ihn ausübte.


[Korriban – In einer Ruinenanlage – Ein Raum mit einem seltsamen Baum - Torryn, (Tier), Darth Keebo (Ian)]
 
Ein riesiger Torbogen erstreckte sich vor den Sith. Genau der, den Keebo in seiner Vision gesehen hatte. Keebo schritt ohne zu zögern unter ihm hindurch. Hier war nicht der richtige Ort für Zweifel, vor allem nicht für die Zweifel des Warriors. Hier sollte Endral geprüft werden, nicht der der Meister. Wenngleich eine Schar von Stimmen zuflüsterte, sofort zu verschwinden, galt es, diese Warnungen zu ignorieren und zusammen mit ihnen die Angst, die ebenso allgegenwärtig schien. Leise, flüsternd gab es aber auch die Stimmen, die lockten und alle zusammen ergaben ein unheimliches, unwirkliches Geschwirr. Der Torbogen zeigte viele Schriftzeichen, in der Sprache der Sith, die Ian noch nicht vollständig beherrschte. Sie erzählten von längst vergangenen Schlachten. Von Siegen und Niederlagen. Vom Tod und vom Erfolg. Oder waren es doch nur Warnungen, die einen jeden, der den Versuch startete, in die Ruine einzudringen, zu warnen? Ein Mahnmal, die Ruine nicht zu betreten, weil sonst jenes Schicksal blühte, dass die Schriftzeichen verhießen?

Mit Erreichen der anderen Seite, mit betreten, des fremden Bodens, dass einst einem mächtigen Sith gehört haben mussten, nahmen die Stimmen immer mehr zu und trotz allem spürte Keebo seinen Schüler, der das Tor ebenfalls durchschritten haben musste.
Eine riesige Halle, dessen Boden allein aus sich verändernden Mosaiken zu bestehen schien, bildete wohl den Empfang dessen, was vor Endral liegen würde. Sie waren das einzige im Raum, das unberührt, unbetreten aussah. Ihre Farben hatten den Glanz nicht verloren und Keebo wusste nicht, ob es eine Sinneseinbildung war, aber es hatte den Anschein, als würden die Mosaike leuchten und ihre Farben verändern. Als würden sie einen Weg weisen, der in einen anderen Raum führte.

Von hier an aber galt es, dass Endral alleine weiter gehen musste. Seine Prüfung würde unmittelbar in dem Raum beginnen, der sich vor dem Schüler zeigte. Oder, zu dem die Mosaike führten? Dort würde Torryn die erste Etappe erwarten. Bis zum Eingang begleitete der Meister seinen Schüler, damit auch er einen Blick in den nächsten Raum werfen konnte.
Viel Licht barg er trotz der halb eingefallenen Decke nicht. Ob sie nach einem Krieg, einem Angriff die Last nicht mehr tragen konnte? Genauso hätte man vermuten können, dass sie dem Druck der Dunklen Seite nicht standgehalten hatte. Ja, sie wirkte beinahe symbolisch. Genau wie die Äste, die in den Raum hinein ragte. Tote Blätter. Lebende Blätter. Erfolg und Misserfolg. Sieg und Niederlage.

Als Endral den Raum betrat, blieb Keebo stehen wo er war, die Türe schien sich wie von Geisterhand zu schließen, versperrte Keebo den Blick auf seinen Schüler und ihm den Weg zurück.

*****

Ein Mann betrat das zerfallene Zimmer! Zerstörte die Ruhe. Betrat geheiligten Boden, den er nicht zu betreten hatte. Das laute Knirschen der Türe, die sich schloss war das erste Anzeichen dafür. Schon Jahre war dieser Mechanismus nicht mehr aktiviert worden. Nichts was mit der dunklen Seite zu tun hatte, nein. Etwas viel simpleres, rein Mechanisches. Doch die Ruhe war gestört worden! Ein Eindringling. Oder besser: Beute.
Viele leuchtende Augen waren auf den Mann gerichtet, der den Raum betreten hatte. Sichere Beute. Wer, außer einem Sith würde diesen Raum schon betreten? Kein anderer Narr würde diese Törichtheit begehen. Diese sich selbst überschätzenden Wesen die glaubten, mit ihrem Hokuspokus Unbesiegbar zu sein. Aber was blieb ihnen, wenn es ihnen nicht möglich war die Macht einzusetzen? Jämmerliche Gestalten waren sie!

Hätten die Shyracks Intellekt besessen, sicher hätten sie genau das gedacht. Für sie aber war das, oder der, der ihr Reich betreten hatte, eine willkommene Beute. Fressen. Nicht oft verirrte sich jemand in ihr Refugium und so kam es, dass die kleinen Wesen ausgehungert waren. Binnen von Sekunden stürzten sich die Tiere auf den Eindringling um ihn, mit ihren mächtigen köpfen zu rammen, um ihre messerscharfen Zähne in das frische, duftende Fleisch zu rammen. Ein ganzes Dutzend. Ihre immense Größe machte sie zu einem unübersehbaren Ziel. Aber die Enge des Raumes würde die Bewegung aller erschweren.


*****



 
OP: Dann noch einmal danke für das gesamte Organisieren!

Horuset-System -:- Korriban -:- Gruft von Niudiaz Horth -:- Ebene des Todes -:- Jünger, Darth Cygnus, Kossekos, Cyna, Lisha und ein Terentatek​

Die Wirkung der Steine war zwar nicht so groß wie erhofft, doch immerhin schien der Terentatek die kleinen Gesteinsbrocken zu bemerken, somit hatte der Plan an sich zum Teil funktioniert.
Immerhin.
Die Hoffnung blieb dennoch gedämmt, zumindest bei der Corellianerin, denn auch wenn sie Anwesende wie Darth Cygnus zutraute, das Vieh zu besiegen, würde ein Schritt des Kolosses genügen, um sie selbst ungehindert zu zermalmen.
Und selbige Vorstellung wirkte eher demotivierend, als anspornend.

Mittlerweile schien sich der Hauptkampf auf den Terentatek zu beziehen, die Überreste der Skelette lagen in der Halle verstreut. Es war fast schon trostlos, der Gedanke, in aller Ewigkeit in diesem Haufen voller Dreck und uraltem Gestein zu liegen, während der eigene Körper zerfiel!
Die Kraft, die von dem Koloss ausging, trug erheblich zu ihrer Erschöpfung bei, das Wesen war schließlich uralt, hatte über Jahrzehnte hinweg Kraft ansammeln und genährt werden können, von der Macht des Planetens.
In der Nähe konnte sie den Trandoshaner (Kossekos) erkennen, die rothäutige Twi'lek (Cyna) und natürlich Cygnus, doch selbst mit dessen Lichtschwert war es schwer, dem Terentatek überhaupt nahe zu kommen.

Verschwitzt griff sich Lisha einen anderen der Steinen, holte erneut aus. Beschäftigt mit dem Wunsch, der Stein möge wenigstens den Koloss treffen, bemerkte sie die Druckwelle, die den Raum erfüllte, erst Augenblicke später; als der Terentatek taumelte, verwirrt schien, den Ursprung suchte, doch zu spät.
Sie wusste nicht, woher Lord Knarr so plötzlich gekommen war, doch eigentlich war das auch belanglos – vielmehr zuckte sie bei dem Kriegsschrei zusammen und sah zu, wie der Inquisitor auf den Terentatek zu stürmte und die Klinge Sekunden später in dessen Fleisch gebohrt wurde.

Für einen kurzen Moment schlich sich der grausige Gedanke in ihren Hinterkopf, nach dem doch keine Hoffnung mehr bestünde, hier lebend herauszukommen.
Denn in diesem Augenblick standen nur die Anwärter auf den Beinen, während Lord Knarr und sein ehemaliger Schüler, sowie dieses andere Geschöpf (Bahamuth), das Lisha erst jetzt bemerkte, durch einen Schlag zurückgestoßen wurden.

Ein erneuter Schrei verdrängte die Vorstellung vom nahen Leben als einfache Nahrung, denn der Inquisitor war aufgesprungen, als hätte der Schlag keine Auswirkungen gehabt, stand nun nahe des Kolosses, der die Halle mit seinem Gebrüll erfüllte.
Verwirrt sah Lisha zu, wie der Sith seine Faust ballte, unter konzentriertem Blick den Koloss fixierte – was tat er da?
Als der Terentatek kurz darauf einen Schritt zurück stampfte und sein Körper sich ohne ein Merkmal auf sichtbare Verletzungen zu zittern begann, er sich wand, löste sich die Verwirrung langsam. Leicht dämmerte es der Corellianerin, dass der Inquisitor gerade durch reine Willenskraft oder was auch immer das Vieh zerdrückte, zermalmte?

Allzu viele Gedanken machte sie sich darüber dennoch nicht, denn es ergab sich endlich die Möglichkeit, dem Koloss ohne wirkliche Gefahr näher zu kommen.
Unter Ausnutzung dieser Möglichkeit war es kein wirkliches Problem mehr, auf den sich windenden Terentatek einzuhacken.

Und die Berauschung durch diese Kraft, die sowohl von dem Koloss, als auch von Lord Knarr ausging, nahm ihren Körper in Sekundenschnelle so sehr ein, dass sie auch nicht mehr länger nachdenken wollte! Etwas selbiges hatte Lisha in der kurzen Zeit, seit dem Erwachen in Coronet, noch nicht erlebt.
War das diese Macht?

Lediglich einen Augenblick konnte die junge Frau das Leben in dem Vieh spüren, die zuckenden Augen, die panisch aufgerissen waren, sehen; das Zittern des Körpers.
Dann, mit einem Streich der zischenden Klinge des Sith, wich das Lebendige schlagartig aus dem gewaltigen Leib und auch das berauschende Gefühl verschwand.
Die Halle beherbergte immer noch Teile der Dunkelheit, doch den wirklichen Schrecken gab es nicht mehr und die früher wohl imposante Grabkammer füllte sich fast schon spürbar mit Leere.

Sich an die Leiche anlehnend verschnaufte Lisha kurz, bis ihr Atem ruhiger wurde und das Rauschen vollständig abgeklungen war.


„Fast dachte ich schon, wir schaffen es nicht mehr. Ich frage mich nur, was das gerade genau war! Diese Macht? Oder anderes, was dem Vieh Schmerzen bereitet hat?“

flüsterte sie leise, um kein unnötiges Echo zu erzeugen, zu der Twi'lek hinüber.
Eine Antwort darauf erwartete sie nicht, vielmehr waren es nur ihre Gedanken gewesen, die sie laut ausgesprochen hatte.
Es wurde kühler im Grab, doch wie spät es genau war, konnte sie nicht sagen.
War die Nacht schon über Korriban, über dem Tal hereingebrochen?
Aus den Augenwinkeln nahm die Jüngerin wahr, wie Lord Knarr den Fremdling ansprach, der ihr trotz seiner roten Haut nicht aufgefallen war – hatte selbiger hier schon früher gehaust?
Zumindest wäre es eine Erklärung, warum der Fremde so mit dem Grab verschmolzen war.

Es ging allmählich ans Aufbrechen und wieder an das Heraustragen der Kisten – diesmal um einiges schwerer. Die drastisch gesunkene Anzahl der Jünger fiel sofort ins Auge, anfangs bis zu vierzig Anwärter und nun... Gerade einmal sieben Stück schienen überlebt zu haben.
Lisha fragte sich die gesamte Zeit, wo der Jünger hin war, mit dem sie sich im Schiff unterhalten hatte. Doch auch Achas schien dem Grab zum Opfer geworden sein, was sie bedauerte.

Gemächlich ging es höher und höher nach oben, heraus aus dem alten Grab, bis das erste Stück Land zu sehen war und dahinter die untergehende Sonne Korribans.
Spärlich boten ihre Strahlen noch Licht, aber die Nacht würde schnell hereinbrechen, am Stand der Sonne gemessen.
Die untergehende Lichtquelle tauchte die Landschaft in rötliche Farbtöne und blendete nicht mehr allzu stark, wie am Anfang der Expedition.

Lord Knarr war in eine Unterhaltung zwischen seinen Schülern vertieft, so zumindest sagte es ihr ein kurzer Blick in die Richtung des Inqisitors. Die Kisten wurden vor dem Grab abgestellt und während sie warteten, konnte sich Lisha mit nun klarem Kopf endlich Gedanken über den weiteren Ablauf machen.
Erstes Ziel wäre die Rückreise zum Sith-Tempel, auch wenn sie nicht genau wusste, was sie dort erwarten sollte. Vermutlich überhaupt nichts.
Entweder, sie könnte sich dort einer weiteren Gruppe anschließen, wie anfangs der Gruppe um den Sith, auf den sie als erstes getroffen war, oder...
Vielleicht wäre ein Gang durch den Tempel nicht verkehrt, es behagte ihr nicht, in einem Gebäude zu sein, von dem sie nicht einmal wusste, wo ungefähr was lag.
Und nicht nur ein Gang durch den Tempel, sondern auch einer in die Bibliothek – wenn es denn eine gab – hatte gewisse Vorteile, auch deswegen, da in einer Bibliothek normalerweise immer jemand war, den man beobachten konnte.

Die Pause war schneller vorbei, als gedacht, Kisten wurden weiter geschleppt, bis einer der Transporter in Sicht kam und damit auch das endgültige Ende der Expedition.
Mit den anderen Jüngern betrat sie das Schiff und wusste immer noch nicht so recht, was sie denn genau anstellen wollte, um von einem Meister genommen zu werden – wenn sie Glück hatte, ergab sich alles von selbst, aber irgendwie zweifelte sie daran.
Für den Moment war Lisha so oder so froh genug darüber, ohne wirkliche Verletzungen davon gekommen zu sein.


Horuset-System -:- Korriban -:- Truppentransporter -:- Lord Knarr, Lady Sel'aine, Cyna, Kossekos, Lisha und restliche Jünger​
 
[Korriban – In einer Ruinenanlage – Ein geschlossener Raum - Torryn, (Tier) drinnen, Darth Keebo (Ian) draußen]


Die Faszination über die groteske Schöpfung der Natur, die sich in dem von Schutt und Staub übersäten Raum einer Ruine befand, lenkte Torryn für einen Moment ab. Er hatte nicht bemerkt, dass nur er den Raum wirklich betreten hatte. Sein Meister nicht. Stattdessen war wieder die Mechanik der automatischen Tür zu hören. Knirschend setzte sie sich in Bewegung. Torryn verharrte, ging nicht den Schritt zurück, denn es gab ihn nicht. Die Tür rastete ein. Nun war er allein. Torryn hasste dieses Gefühl. Alleinsein. Einsam sein. Aber er war nicht allein.

Tier knurrte, warnte, überlagerte Torryns Sinne und drängte sich in sein Bewusstsein. Etwas anderes war hier, nicht nur die Insekten, die sich in Scharen um das leichenblasse Licht des Baumes sammelten, nur um von Verdauungssekreten langsam aufgelöst zu werden. Aus einer dunklen Nische im Schatten der Wurzeln erhoben sich ungelenke Schatten, grob, primitiv und sie waren viele. Sie suchten ihn, ihn, der eine Abwechslung auf ihrem kargen Speiseplan bedeutete: Fleisch. Warm, frisch, lebendig. Schwingen, glänzend wie nasses Leder, flatterten, begleitet von einem alptraumhaften Ruf. Ein Dutzend fledermausartiger Geschöpfe wurde sichtbar, die sich nun diesem Ruf folgend, ihrer Gier nach Beute hingaben und sich unbeholfen aus ihrem Versteck heraus drückten, denn jeder wollte seinen Teil der Nahrung. Jeder wollte vom Blut kosten, das durch die Adern des Wesens pulsierte, das so dumm gewesen war, ihre Höhle zu betreten.

Torryn blieb keine Zeit, um sich einen Überblick zu verschaffen. Eine Konfrontation mit diesen geflügelten Kreaturen war unvermeidlich. Der Platz war beengt. Kaum Platz für Manöver. Nicht nur von ihm, sondern auch von ihnen, die eher unbeholfen in der Luft agierten. Das mit spitzen Zähnen durchzogene Maul war das auffälligste Merkmal eines augenlosen Kopfes, der sich geifernd, fast ekstatisch in verschiedene Richtungen bewegte, um Torryn zu orten. Es gab keine Möglichkeit, sich vor ihnen zu verstecken. Der Schwarm füllte nun nahezu den gesamten Raum aus, kreiste, sammelte sich für den Angriff. Die Wesen schienen über das Kreischen miteinander zu kommunizieren. Eine Spezies, die zwar gemeinsam jagte, um damit ihre physischen Defizite auszugleichen, aber die letztlich nur an das eigene Individuum dachte, damit es überlebte und sich stärkte. Gemeinsam konnten sie Torryn erlegen, der nur so in ihr Beuteschema passte. Dieser hatte seine Lichtwaffe gezogen und bemerkte, dass sie ihm als Peitsche hier kaum von Nutzen war. Der Bewegungsspielraum war einfach zu stark eingeschränkt.

Wertvolle Sekunden verstrichen und Torryn wurde an die Tür gedrückt. Drei dieser Wesen hatten sich auf ihn gestürzt, ihn zurückgedrängt, fast aus dem Gleichgewicht gebracht. Er stolperte. Die Flugkreaturen versuchten, sich an ihm fest zu krallen. Mit schnellen Bewegungen gelang es Torryn die drei Angreifer abzuschütteln. Unbeholfen krochen sie nun auf dem staubigen Boden. Ein Zustand, der Torryn veranlasste, auf zwei von ihnen zu springen. Wie Würmer platzten ihre Leiber auf, als sie unter dem Druck von Torryns Gewicht zerquetscht wurden. Schleimige Eingeweide verteilten sich und befeuchteten den trockenen Grund. Tier war es, das mit seiner manifestierten Form der Macht dunkle Krallen ausbildete, das dritte Wesen packte und den augenlosen Kopf vom Rest des Körpers riss. Der Kopf flog in den Schwarm. Statt sich nun auf Torryn zu stürzen, hatte der Schwarm neue Beute gewittert: Die Kadaver der Artgenossen, die noch frisch und blutend, verteilt im Raum lagen.
Einfachere Beute, die keine Jagdtaktik verlangte und den ewigen Hunger für einen Moment stillen konnte. Langsam drückte sich Torryn an der Wand von der Meute weg, die die Fleischteile innerhalb von Sekunden wild zerteilte und dabei unaufhörlich ein schrilles Kreischen von sich gab, das erst dann erstarb, als nichts mehr von den toten Artgenossen übrig geblieben war. Diese Speisung der Horde hatte nicht einmal eine Minute gedauert. Zu wenig Zeit. Aber genug Zeit, um die Vibroklinge zu ziehen, deren Summen sich nun unter das Flattern mischte, als die Wesen wieder aufstiegen und sich erneut formierten.

Witterung. Blinde Wesen, die ihre Beute über den Geruch witterten. Sollten sie sich doch selbst zerfleischen. Das Summen der Vibroklinge erklang in Torryns Hand. Eine Klingenwaffe hinterließ blutende Wunden und keine, die durch Hitze verschlossen worden waren.

Dann stürzten sie sich auf ihn hinab. Alle. Torryn hatte den Angriff erwartet und war in die Knie gegangen, hockte in dem Schutt und hatte begonnen, die Vibroklinge über seinem Kopf in Rotation zu versetzen. Immer schneller. Unterstützt durch die Macht, die seine Hände leitete, die sich langsam öffneten, als die Klinge rotierend über Torryns Kopf kreiste, der das Bild eines Ventilatoren vor sich sah, der Tier spürte, wie es ihn leitete, wie es die Macht in ihm wachsen ließ.

Dunkles Blut spritzte nach allen Seiten, als die ersten Kreaturen durch die wirbelnde Klinge zerteilt wurden und ihre Reste sich überall im Raum verteilten. Neue, abstrakte Muster entstanden an den Wänden, die der Morbidität des Ganzen einen Ausdruck von Kunst gaben. Auch Torryn war beschmiert mit blutigen Stücken und Teilen, die an ihm hafteten. Als sich die letzten Flugmonster wieder sammelten, schnellte nun doch die Lichtpeitsche in Torryns Hände, der sie sofort aktivierte und einige enge Kreisbewegungen ausführte, die sich wie eine Spirale in den verbliebenen Schwarm bewegten. Wieder sah Torryn Tiers Klauen, die die verbliebenen Kreaturen umgaben und ihnen die Bewegung nahmen. Der Lichtstrang zog eine leuchtende Spur durch die flatternden Geschöpfe, die teilweise tot oder angesengt zu Boden stürzten und dort zuckend liegen blieben, wo Torryn unter Verwendung der Macht, das Leben endgültig aus ihnen heraus presste.
Kein Kreischen, kein Flattern mehr. Er wieder allein in dem Raum. Seine Sinne nahmen das Flüstern wahr, das ihn von diesem Gedanken abbrachte. Nicht allein. Er wurde beobachtet. Torryn behielt seine Waffen in den Händen und würde besser vorbereitet sein, wenn noch etwas aus den dunklen Löchern kriechen sollte.


[Korriban – In einer Ruinenanlage – Ein geschlossener Raum - Torryn, (Tier) drinnen, Darth Keebo (Ian) draußen]
 
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[Korriban – In einer Ruinenanlage – Ein geschlossener Raum - Torryn, (Tier) drinnen, Darth Keebo (Ian) draußen]

Keebo spürte seinen Schüler zusammen mit der drohenden Gefahr, die auf ihn lauerte. Shyracks. Fledermausartige Wesen, die sich im Rudel zusammen auf ihre Beute stürzten. Ein Kopfschlag von ihnen konnte das Opfer ins Taumeln bringen. Einmal zu Fall gekommen, konnte das den sofortigen Tod bedeuten. Der Raum war beengt, im dämmerigen Licht, was Darth Keebo zwar nicht deutlich sehen, dafür aber spüren konnte. Endral würde es nicht möglich sein, sich zu verstecken, denn der Raum barg keine Nische. Eine offene Konfrontation würde unumgänglich sein. Aber wo lag die Schwierigkeit dieser Prüfung? Sie selbst hatte sich dem Warrior in der Vision offenbart und er hatte geglaubt. Blind vertraut. Doch die Prüfung erschien ihm lächerlich einfach für einen Kämpfer wie Torryn. Hatte er nicht davon berichtet schon viele Kämpfe ausgetragen zu haben? Noch würede der Meister seiner Vision vertrauen, die ihm, als er sie direkt gesehen hatte, wie die Wahrheit vorgekommen war. Noch hatte Endrals Prüfung nicht den Höhepunkt erreicht, auch das hatte die Vision gezeigt. Würde alles so einfach werden, wie der erste Kampf, so würde Keebo kurzfristig seinen Plan ändern müssen.

***
Der Meister begann zu Zweifeln, an der Prüfung, die er seinem Schüler auferlegt hatte. Gut. Genau so sollte es sein. Der Schüler hatte sich gut geschlagen. Zu gut, auch für meinen Geschmack. Aber noch stand Endral am Anfang. Sollte er doch die Chance haben, seine Kräfte zu schonen. Sollte er dem Irrtum auferliegen all das, was ihn erwartete, sei ein Zuckerschlecken. All das konnte ihn zur Unvorsicht gereichen. Noch regte ich mich nicht, noch war nicht der richtige Zeitpunkt erreicht. Die ersten Wesen hatte er vernichtet, vielleicht wiegte er sich in Sicherheit. Vielleicht.
Die Türe, die sich geschlossen hatte, blieb geschlossen, aber eine weitere öffnete sich, um nichts mehr als Finsternis preis zu geben. Mit Betreten des nächsten Raumes, würde die Dunkelheit den Schüler einhüllen. Keine beklemmende Enge. Dafür beklemmende Dunkelheit, die ihn blind werden ließ. An absolute Dunkelheit konnte sich kein Auge gewöhnen. Für den Fall der Fälle, hatte ich etwas in der Hinterhand. Etwas, dass ihm Schwierigkeiten bereiten würde.
Erneut sorgte ich dafür, dass Mosaike ihm den Weg wiesen. Den Weg, in die Dunkelheit. Den Weg, zu meinem Reich. Den Weg, in mein Reich.

Als der Adept den Raum betrat, vorsichtig, mit den Waffen in seinen Händen, achtsam, schloss sich die Türe hinter ihm. Die, die vor ihm lag, war ebenfalls geöffnet, aber leicht zu öffnen. Ein winziger Schub mit der Macht würde die marode Tür zum Einsturz bringen. Sofern er es überhaupt bis dorthin schaffte.

Damit er sich auf keinen Fall sofort daran gewöhnen würde, dass es hier keinen Lichtschimmer mehr gab, sorgte ich für einen grellen Blitz, der ihn für Sekunden erblinden lassen würde. Ein lautes, ohrenbetäubendes Geräusch, einem hohen Schrei gleich, sollte ihn zusätzlich aus dem Konzept, aus seiner Konzentration reißen. Oh wie es liebte, mit meiner Beute zu spielen.
Der Lärm brach abrupt ab, ehe er in dem langen, dunklen Flur wiederhallte.

Alles weitere würde nach meinen Regeln laufen. In meinem Reich geschah, was immer ich wollte, was immer ich bestimmte. Was immer ich befahl. Meine Verdammnis würde Leid bringen, über jene, die es wagten, meine Ruhe zu stören. So wie er es tat. So wie es der Meister tat.
Die winzigen Kreaturen, hatten ihn noch nicht entdeckt. Auch sie waren mein Meisterwerk. Aber hier waren hunderte. Sie waren in absoluter Überzahl und sie waren mein. Hörten auf meine Befehle. Vor Urzeiten hatte ich sie in mein Reich geholt, vom Planeten Nirauan. Sie waren kaum größer als zwei Zentimeter. Die perfekte Waffe. Die perfekten Boten. Ihre Nachricht war klar. Eindeutig. Tod. Bei lebendigem Leibe würden sie ihm Haut und Fleisch von den Knochen reißen. Ihn bei lebendigem Leibe verschlingen. Und ich, ich würde mich an diesen Bildern ergötzen!

Ich sprach ihm keine Zeit zu. Erst der grelle Blitz, dann der ohrenbetäubende Lärm, zwei Sekunden und dann sandte ich sie zu ihm. So leise. So tödlich. Fire Creepers. Nur sie waren hier zu finden.
Mit den toten Gebeinen jener unvorsichtiger Kreaturen, die es gewagt hatten, hier ein zu dringen.


***
Ein ohrenbetäubendes Lachend rang an die Ohren Darth Keebos, der im selben Augenblick beide Hände auf die Ohren presste. Einen Sekundenbruchteil zu spät. Sein Kopf dröhnte und für einen Moment kam der Sith ins Wanken. Was war das gewesen?
Was auch immer es gewesen sein mochte, in keiner Vision hatte er etwas Ähnliches gehört. Der Blick des Menschen glitt auf die Ruine, aus der das Geräusch gedrungen sein musste. Keebo streckte seine Machttentakel aus, als in genau jenem Moment, eine dunkle Gewitterwolke über die Ruine zu ziehen schien. Nicht sichtbar, aber so deutlich zu spüren, als könne man sie sehen.
Dunkelheit und Angst. Beides legte sich über die Ruine, legte sich in den näheren Umkreis, brachte den Warrior zum Schaudern.


[Korriban – In einer Ruinenanlage – Ein geschlossener Raum - Torryn, (Tier) drinnen, Darth Keebo (Ian) draußen]
 
[Korriban – In einer Ruinenanlage – In einem Tunnel - Torryn, (Tier)]


Blutige Reste von zerstückelten Wesen lagen verstreut in dem merkwürdigen Raum. Torryn drehte sich zur Tür aus der er gekommen war. Sie war verschlossen. Kein Türschloss. Kein Mechanismus erkennbar. Kein Geräusch von außerhalb zu hören. War sein Meister noch da? War das so geplant, dass er nun abgeschnitten von ihm, alleine handeln musste, um einen Ausweg aus dieser Situation zu finden. War das Teil der Prüfung?
Alles Fragen, die nicht halfen, sondern vom Wesentlichen ablenkten, der Suche nach einem Ausweg.
Die Flugwesen mussten irgendwo hergekommen sein und er hatte den Raum noch gar nicht genau untersuchen können. Torryn schritt die einzelnen Wände ab und fand hinter dem Baum einen weiteren Durchgang, der versteckt hinter dem verzweigten Wurzelwerk lag, das durch die durchbrochenen Decke wuchs. Die fahle Biolumineszenz der Blätter reichte nicht aus, um das Dunkel in dem überwucherten Gang zu durchbrechen.
Torryn drückte die Wurzeln zur Seite, um Platz für sich zu schaffen und um etwas mehr Licht in die vor ihm liegende Düsternis zu bekommen. Nichts war zu sehen. Nur Finsternis. Ihm war unwohl. Tier schickte ihm auch dieses Gefühl, dass er beobachtet würde. Jemand oder etwas war hier, eine unbekannte Präsenz und sie war böse. Vorsichtig tastete Torryn sich an den Rand des Durchgangs und aktivierte nun seine Lichtwaffe im Klingenmodus. Zischend und summend, stabilisierte sich die rote Lichtklinge und schuf eine Lichtquelle, die nur ausreichendes Licht für ein paar Meter Sicht schuf. Der Adept dachte an die Lektion mit dem Helm. Die Macht ermöglichte ein anderes Sehen, nicht nur visuell, nicht nur abhängig von den Augen. Schattenhafte Umrisse des Ganges wurden sichtbar. Grau, wie im Nebel. Diffus. Ein Tunnel?
Undurchdringlich war die Dunkelheit, Finster und kalt. Die Luft war muffig, alt, stand seit Äonen in den Gängen, ungestört, bis er gekommen war, der versuchte, sich auf die Umrisse zu konzentrieren, die er erkennen konnte, die ihm einen Weg wiesen. Dann überschritt er die Schwelle. Einen anderen Weg gab es nicht. Kein Weg zurück.

***
Er war nicht unachtsam, aber auch nicht wachsam genug. Ich war es, der ihm die Sinne gab, die ihm das Sehen im Dunkel ermöglichten, das Fühlen von Präsenzen und das Erspüren der Umgebung. Diese Umgebung hier war feindlich, boshaft. Es war keine Tempelanlage oder vielleicht war es eine gewesen, aber dieser Weg war ein Pfad nach unten in unnennbare Abgründe. Ich musste ihn gehen, mit ihm, denn wir waren eins und ohne ihn, gab es mich nicht. Ich drängte mich in sein Bewusstsein, befahl ihm, mir Platz zu machen. Hier war nicht seine Welt. Er war zu menschlich, um zu begreifen, was vor sich ging. Der Tod lauerte hier und wartete auf uns, lockte uns zu sich, die, die wir keinen anderen Ausweg hatten, als dem Ruf zu folgen, dem Flüstern, das in unserem Kopf war, das nicht aufhörte und dessen Worte ich nicht verstand, nur das Böse in ihnen.
***


Torryn war froh über Tiers Anwesenheit, seiner Nähe in seinem Geist. Tier hatte andere Instinkte, die es ihm lieh, die die Macht waren und je näher es war, desto näher war auch die Macht. Jetzt war es so nahe, weil sich etwas geändert hatte. Beide, die sie ein Organismus waren, mussten bestehen, mussten überleben. Wie viele Meter er bereits im Tunnel war, konnte Torryn kaum abschätzen. Hinter ihm und vor ihm war nur diese undurchdringliche Schwärze, die nur durch den roten Schimmer seiner Waffe etwas erhellt wurde.

Ein greller Lichtblitz kam aus dem Nichts. Torryn stolperte geblendet zurück. Da war nichts mehr. Er war blind. Er hörte das Summen seiner Waffe, sah sie aber nicht mehr. Bevor Torryn reagieren konnte, gab es einen ohrenbetäubenden Knall. Das Summen der Waffe war nicht mehr. Er war taub. Torryn blieb stehen, wie gelähmt, atmete hektisch. Angst beschlich ihn, zog durch seinen Körper. Mit der Angst lösten sich die Schatten aus seiner Seele, Erinnerungen, Emotionen, lange Verdrängtes. Er verkrampfte, zog sich innerlich zusammen und spürte seine Unfähigkeit, zu handeln. Hilflos. Desorientiert.

***
Der Lichtblitz und der Knall kamen auch für mich überraschend. Aber ich wäre nicht Teil dessen, was diesen Ort einst prägte und immer noch durchströmte, wenn ich so beeindruckt von dieser Überraschung gewesen wäre, wie meine Hülle, Torryn. Ich übernahm die Kontrolle über den Körper und den Geist. Ein erschrecktes Kind dankte es mir, ein Kind, das aus Erinnerungen geboren war, den eigenen, die sich in diesem Schockmoment manifestiert hatten. Im Dunkeln hatte ich ihn gefunden. In der Stille hatte ich zu ihm gesprochen. Nun hatte dieser Zustand ihn wieder übernommen. Aber es gab mich, den, der sich ihm gezeigt, hatte und der Teil von ihm geworden war. Ich war sein Überleben und meines dazu.
***


Mit Erleichterung fühlte Torryn, wie Tier ihn in die andere Ecke seines eigenen Bewusstseins drängte, nicht aus Boshaftigkeit, sondern zum Schutz, nicht nur für ihn, sondern auch für sich selbst. Er war nun Beobachter in seinem eignen Körper. Er war nicht Torryn. Er war nun ganz Tier und Tier war er. Wie lange dieser Bewusstseinszustand stabil sein konnte, wusste er nicht. Im Moment war er das verängstigte Kind, gefangen in der Dunkelheit. Er musste sich befreien.

***
Ich sah sie, wie sie wie eine wabernde Masse zu uns krabbelten. Myriaden von Käfern auf der Suche nach lebendigem Fleisch. Unser Fleisch. Sie klebten an den Wänden, klickten mit ihren Mandibeln, die geifernd nach Beute schnappten und bauten sich wie eine Welle auf, die bald auf uns einstürzen würde. Wie sie sich aufbauten, wie sie sich bewegten, erinnerte mich an uns, nicht Torryn und mich, an uns, die vielen. Das Kollektiv aus Käfern war eine Einheit, wurde beherrscht von dem Flüstern, der Präsenz, die hier ihren Ursprung hatte und auf uns wirkte. Wenn die Welle auf uns brandete, war ihre tödliche Umarmung für uns das Ende. Ich musste handeln, und zwar schnell, meinen Instinkten folgen, denn er kämpfte mit sich, um seine eigene Existenz, um seinen Platz als Individuum. Er musste gewinnen, sonst gab es mich nicht mehr und ich musste ihn führen, musste er sein und uns retten.
***


Torryn destabilisierte seine Lichtklinge und ließ so die Lichtpeitsche entstehen. Der Schwarm näherte sich. Das Klacken der Käferbeine hallte auf dem Stein. Jeder Zentimeter der Wände und des Bodens wurde von ihnen bedeckt, wenn sie auf ihn stürzten, war es zu spät und die Prüfung beendet. Nur der Weg durch sie hindurch war möglich. Ein Zurück gab es nicht. Sie kamen näher und es gab nicht viele Möglichkeiten zu agieren. Die dunkle Seite aber war so mächtig an diesem Ort, dass sie Torryns Bewegungen unterstützen würde, ihn antreiben zu Dingen, die außerhalb der menschlichen Vorstellung lagen. Eine Klingenbarriere war die erste Option. Eine Kampftechnik, die von einigen von Kämpfern mit zwei Waffen benutzt wurde und von Machtnutzern durch die Kraft der Levitation zur Vollendung gebracht worden war, barg eine temporäre Lösung des Käferproblems. Bei den Flugwesen hatte diese Form funktioniert. Hier waren die Gegebenheiten anders, aber verlangten auch nach einer defensiven Maßnahme, um sich zu schützen. Ein Kampf auf Dauer war aussichtslos. Es gab nur die weitere Option der Flucht. Eine Flucht durch die sich wiegende Masse aus Käfern mit einer Lichtfaser, die die Form einer runden Spirale angenommen hatte und fortwährend rotierte, neben ihm, vor ihm, über ihn, abwechselnd ohne Muster, immer in Bewegung, so wie Torryn, der mit einem Schrei die Kraft entfesselte und einfach in die Käferflut hineinrannte.

***
Wir funktionierten und ich spürte, dass er wieder bei mir war. Sein Wille zum Überleben hatte gesiegt und ich wusste, dass sie es war, die Gedanken an sie, die ihm so schnell aus dem dunklen Loch in seiner Seele geholfen hatten. Auch das hatten wir ihr zu verdanken. Er hatte ein neues Ziel gefunden und ich damit eine mentale Stabilisierung für ihn. Jetzt waren wir wieder vereint und ich steigerte uns in den Rausch, in die Wut, in den Drang zu Zerstörung. Sein Wissen über die Kampftechniken und meine Essenz trieben uns an. Er der Körper und ich die Macht, die in ihn floss, sich in ihm ausbreitete und sich mit ihm verband.
***


Ohne Rücksicht auf sich selbst durchdrang Torryn die Welle. Der bestialische Geruch nach verbranntem Chitin war ekelhaft, wie auch das Krabbeln auf seinem Körper. Er ignorierte den Schmerz der Bissmale, die von den Käfern verursacht worden waren, die ihn mittlerweile an einigen Stellen bedeckten. Es war ein leichtes für die scharfen Mandibeln, Kleidungsfasern zu durchtrennen und das darunter liegende, lebende Fleisch offen zu legen, um sich Teile davon zu holen.

Nicht nur die Lichtfaser rotierte schneller, Torryns Schritte beschleunigten noch weiter, zerrten an seinen Sehnen und Muskeln, die kaum die Leistung bringen konnten, die Torryn von ihnen abrief. Aber der Wille zum Überleben, der Rausch der Macht und die Aussicht auf ein Gangende, waren die Faktoren, die Torryns Körper an jener Leistungsgrenze hielt, die er nötig brauchte, um nicht von den Käfern bei lebendigem Leib gefressen und ausgeweidet zu werden.

Ein Licht. Ein Ende des Ganges. Ein Licht dessen Konturen langsam kleiner wurden. Eine Tür, die sich langsam, wie eine Schleuse senkte. Torryn schätzte die Entfernung ab und sprang, zog die Lichtfaser hinter sich her, die ihm willig folgte und seinen Körper zerteilen würde, wenn er sich bei dem Sprung geirrt hatte. Mit den Beinen voran, rutschte er über den steinigen Boden, scheuerte seine Kleidung auf, zerschrammte seine Haut. Die Lichtwaffe entglitt ihm aus der Hand. Aber er kam durch den schmalen Spalt, den die Tür noch bot, bevor sie sich ganz schloss.

Wie durch ein Wunder hatte er es geschafft. Er war den Käfern entkommen. Immer noch war er mit Tier so eng verbunden, nutzte seine Sinne, schärfer also vorher und erst jetzt, wo er einen Augenblick hatte, um sich zu orientieren, um die Taubheit und die Blindheit von sich zu nehmen, erkannte Torryn, dass die Kabelfaser seiner Lichtpeitsche durch das Gewicht der Tür zerquetscht worden war. Die Waffe ließ sich ohne funktionierenden Führungsstrang für das Eindämmungsfeld nicht benutzen. Torryn steckte die Reste seiner Waffe ein. Erschöpft setzte sich der Adept auf den Boden, drückte seinen schmerzenden Rücken an die Tür und hoffte, dass sie geschlossen blieb, denn nun hatte er nichts mehr, das er gegen die Käfer einsetzen konnte. Er zitterte.

Ein anderer Raum tat sich vor ihm auf.


[Korriban – In einer Ruinenanlage – In einem Raum - Torryn, (Tier)]
 
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