Korriban (Horuset-System)

[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Raumhafen] - Saphenus

Saphenus sah der Fähre nicht hinterher. Stattdessen wartete er bis er spürte, dass Talitha außer Reichweite war. An Bord eines Schlachtschiffs, umgeben von imperialen Soldaten, war sie so sicher vor Hybris wie an keinem anderen Ort der Galaxis. Die Hitze Horusets brannte auf ihn herab und trieb ihm kleine Schweißperlen auf die Stirn. Seine Uniform, geschneidert für klimatisierte Räume und kontrollierte Anlässe, versagte hier ihren Dienst. Der tiefschwarze, abgewetzte Umhang verstärkte diesen Effekt doch er vermochte nicht ihn abzulegen. In gewisser Weise war er für ihn etwas wie ein Statussymbol geworden, analog zu seinem Lichtschwert. Dessen vertrautes Gewicht spürte er an seinem Gürtel, prüfend legte er seine linke Hand auf den metallischen Griff und umschloss ihn sanft. Er spürte, dass sich seine eigene Angst auf seine Waffe übertrug, ihre sonst so ausdrucksvoll zur Schau gestellte Gier nach Blut war ein Schatten ihrer Selbst.

Saphenus stützte sich auf seinen Gehstock und bewegte sich langsam in die Richtung, aus der er seinen Meister spürte. Dessen Präsenz schien plötzlich allgegenwärtig zu sein und für einen kurzen Moment schien es ihm als bliebe ihm die Luft weg. Es als Einbildung abtuend, ging er weiter, doch der Druck auf seinen Kopf nahm zu. Saphenus sammelte seine Kraft und versuchte dagegen anzukämpfen, doch schon nach wenigen Metern gab er auf und blieb zweifelnd stehen. Etwas, oder jemand, schien nicht zu wollen, dass er sich in diese Richtung wandte. Prüfend sah er sich um und glaubte, dass der Druck auf seinen Kopf abnahm als er die Fury sah. Das Schiff wirkte merkwürdig vertraut und als Saphenus nun in seine Richtung steuerte wusste er, dass Hybris ihn dort haben wollte. Er bewegte sich so nah an es heran bis der Druck verschwunden war, dann blieb er stehen. Skeptisch musterte er die Fury und musste unwillkürlich an die Reise zur Götterschmiede denken. Gemischte Gefühle kamen in ihm hoch als er sah wie er J’Annon über Bord warf und den entsetzten und verzweifelten Anblick seines Gesichts genoss. Dann sah er sich selbst auf dem Boden kauernd, die drohende Kulisse seines Meisters über ihm. Er sah in den Himmel hinauf, dann ließ er sich im Schatten der Fury nieder. Den Gehstock neben sich gelegt, im Schneidersitz sitzend, schloss er das Auge und versuchte sich mental auf die bevorstehende Begegnung vorzubereiten. Er wusste, dass er ihr nicht entgegen und jetzt nichts anderes tun konnte als zu warten.


Er spürte die Dunkle Seite Korribans und versuchte Kraft aus ihr zu schöpfen. Kraft, die er in der kommenden Konfrontation brauchen würde. Er wusste, dass er der geballten Stärke Hybris‘ nicht gewachsen war, doch vielleicht gelang es ihm wenigstens ihm schwere Wunden zu zufügen sollte es zu einem Kampf kommen. Dass das sein vorherbestimmter Weg war, war unsicher. So wie alles, das unergründlich in seiner Zukunft lag und vor seinem Auge geheim gehalten wurde. Die Macht wollte sich nicht offenbaren. 30 Minuten, die Saphenus wie Stunden vorkamen, vergingen, dann schlug er sein Auge auf. Als er Hybris sah, fuhr ihm ein kalter Schauer über den Rücken und seine Haare standen zu Berge. Die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, lag Hybris‘ Gesicht im Schatten, doch sein Äußeres war auch nicht von Belang. Die Präsenz, die er in der Macht ausstrahlte, genügte um in Saphenus langsam die Furcht Überhand nehmen zu lassen. Zwar spürte er, dass sich etwas in seinem Meister verändert hatte, doch er konnte noch nicht genau sagen, was es war. Saphenus erhob sich aus dem Sand, die Macht beförderte seinen Gehstock in seine Hand. Hinter Hybris ging eine Gestalt, die widerwärtiger nicht aussehen konnte. Offenbar tot und untot zugleich war sie von Wunden geziert, die mit dem Leben nicht vereinbar sein konnten und dennoch lebte das Ding. Es sonderte einen Gestank ab, der den Zabrak die Nase rümpfen ließ. Gleichzeitig spürte er wie die Dunkle Seite durch es hindurch floss. „Was habt ihr getan?“, fragte er sich gedanklich und musste an die Untoten denken, die Ignavius mit Hilfe alter Sith-Geister beschworen hatte um seinen Tempel zu verteidigen.


Hybris machte eine beiläufige Handbewegung und schickte seine Wachen, die sich bisher im Hintergrund gehalten hatten, weg. Saphenus wusste, dass sie ohnehin nicht von Bedeutung waren und nickte ihnen zu um den Befehl zu bestätigen. Er spürte ihre Erleichterung als sie sich mit schnellen Schritten aus dem Staub machten und sich dabei nicht ein einziges Mal umdrehten. Jetzt wusste er also auch, dass er sich ihrer nicht allzu sicher sein durfte. Er folgte seinem Meister in die Fury, das gleichmäßige Klicken seines Gehstocks hallte dabei von den Wänden wider. Nun schien das untote Ding an seinen Fersen zu haften, unangenehm spürte er es in seinem Nacken. Sie betraten den Aufenthaltsraum, wie in Erinnerungen schwelgend sah sich Saphenus um und fixierte dann Hybris, der sich nicht setzte sondern stehen blieb. Er befahl Rope etwas zu trinken zu holen, dabei beachtete der Droide den Zabrak mit keinem Blick. Saphenus tat es ihm gleich und starrte stur geradeaus bis er wieder verschwunden war. Dann fuhren die Brandschutztüren herunter und spätestens jetzt war es auch für einen Außenstehenden klar, dass es kein Entkommen mehr gab. Saphenus‘ Furcht verschwand mit einem Mal als er dieser ausweglosen Situation ausgesetzt war, ruhig ließ er sich in einen der Sessel nieder. Hybris tat es ihm gleich und schob seine Kapuze zurück. Erst jetzt konnte er einen Blick auf sein Gesicht werfen. Es hatte sich wie seine Präsenz auch geändert: blass, die Adern deutlich hervorgetreten wirkte es finsterer, dunklerer und beinahe unheimlicher als die skelettartige Gestalt, die Hybris bei ihrem aller ersten Treffen im Tempel gewesen war. Das Schwert aus der Götterschmiede wurde drohend neben Hybris platziert. Wie alte Freunde stellte der Lord der Sith fest, dass Saphenus noch genau so schwächlich aussah wie früher. Saphenus zwang sich zu einem sarkastischen Lächeln.


„Die wahre Stärke eines Sith liegt nicht in seinem Aussehen, nicht in seiner Statur. Sie liegt allein in seiner Verbindung zur Macht begründet.“ Er machte eine kurze Pause, in der er nach dem Glas griff und einen Schluck trank. „Ich habe mich schon gefragt wann wir einander wieder begegnen würden. Ich muss zugeben, dass der Zeitpunkt überraschend kommt. Über Fondor wird das neue Spielzeug seiner Majestät eingeweiht und doch zieht es Euch nach Korriban zu Eurem verkrüppelten Diener. Ich mag mich in der Zwischenzeit zum Herrscher über Korriban aufgeschwungen haben, doch wir beide wissen in welchem Zustand das Erbe der Sith ist und welchen Einfluss es in der Galaxis besitzt. Wollt Ihr nun daran teilhaben, an Sand, Gräbern und Knochen?“ Er lehnte sich zurück. „Ich weiß, dass Ihr eine Vergangenheit mit der verehrten Doktorin habt und Ihr könnt Euch sicher sein: ihre Angst vor Euch ist unermesslich. Interessanterweise hat diese Angst sie in die Arme der dunklen Seite der Macht getrieben. Wer hätte das ahnen können?“ Er lachte. Saphenus wusste nicht, wohin diese Begegnung führen würde. Wollte Hybris reden, wollte er Erklärungen und Rechtfertigungen hören, wollte er Taten sehen und bewiesen wissen wie gut Saphenus über die Macht verfügte? Es gab keinen richtigen Weg, den Saphenus bestreiten konnte. Stattdessen musste er einfach herausfinden was passieren würde.


[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Raumhafen | Fury] - Saphenus; Darth Hybris
 
[Horuset-System - Tal der dunklen Lords - Raumhafen von Dreshdae - Fury - Saphenus, Darth Hybris, Galain (NPC)]

Saphenus Reaktion, allein durch die Macht wahrgenommen, zu spüren, war interessant. Nicht, dass Hybris sich noch groß an die Zeit der Ausbildung und alle von seinem Schüler ausgesendeten Emotionen erinnerte und doch verhielt er sich definitiv anders. Anfänglich war es für ihn befremdlich gewesen seinen Meister zu duzen oder mit dem Namen anzusprechen, anstatt zu kriechen und jedem Blick aus dem Weg zu gehen. Das hatte er abgelegt, wie seine letzten Worte bewiesen. Die Gefühle waren aber wohl geblieben. Der Grund für die Furcht war nun aber wohl - zumindest teilweise - ein anderer. Hybris konnte nicht mit dem Finger drauf zeigen, sondern nur interpretieren, doch er war sich ziemlich sicher. Saphenus fürchtete nicht mehr nur allein um sein Leben, sondern auch darum zu verlieren was er erreicht hatte. Sein Leben in der Republik lag nicht allzu lange zurück und doch war es insofern bedeutungslos, dass er all das hatte verlieren und trotzdem weiter machen können. Dort gewonnene Erfahrungen und Erinnerungen haben ihn ebenso zu dem gemacht was er heute war, so wie die Ausbildung und die Zeit im Orden ihn geformt hatten. Aber nun war er Gouverneur in einem Imperium, ein festes Mitglied einer mächtigen Organisation und Herrscher über so manches. Nicht Korriban, nein, das sagte man nur so. Natürlich beherrschte niemand diesen Planeten. Solange auch nur ein Grab besetzt war, gehörte er auch weiterhin den Geistern. Aber anderes besaß er durchaus und sei es nur seine Schülerin und es lag in der Natur eines jeden mächtigen Mannes, dass er sich davor fürchtete diese Macht zu verlieren. Davon konnte sich niemand frei sprechen oder machen. Inzwischen war er jemand und im gleichen Maße wie der Einfluss stieg, stieg auch seine Angst. Hybris konnte ein Lied davon singen und wusste daher was er da in seinem Schüler spürte. Auch interessant war der Abfall der Furcht-Kurve nachdem der Raum versiegelt worden war. Da die einzige unmittelbare Gefahr er selber, Hybris, darstellte, gab es für diesen Gemütszustand nur eine sinnvolle Erklärung: Akzeptanz. Doch von was? Des eigenen Todes? Hybris wollte es nicht glauben. Hätte er den ehemaligen Schüler töten wollen, er hätte dafür nicht in eine Falle locken müssen. Da der Lord eine längere Pause vermeiden wollte, schloss er aber vorerst mit diesem Gedankengang ab und kramte seine kleine Rede hervor, die er sich auf dem Weg hierher zurechtgebastelt hatte.

„Es gibt nur eine Sorte von Sith, die es vorziehen in der Öffentlichkeit zu stehen und es zugleich doch nicht zu tun. Inquisitoren. Außerdem kümmert mich das militärische Gehabe wenig. Ich werde auf keinem Sternzerstörer stehen, wenn der Krieg erneut ausbricht. Wie dem auch sei. Du scheinst dir Mut zugelegt zu haben und zugleich kaum den Moment abwarten zu können, wo unser Treffen auf die eine oder andere Weise zu Ende geht. Was glaubst du? Ganz ehrlich, frei heraus. Bin ich hier um einen Fehler zu korrigieren?“

Er ließ dem Zabrak nicht einmal eine Sekunde.

„Du wurdest nicht von mir ausgebildet, damit du deinen eigenen Weg gehen und deinen Träumen nachjagen kannst. Ich bin nicht dein Vater. Natürlich überwache ich dich und deine Schritte. Natürlich wirst du auch weiterhin geprüft und dein Wert gewichtet. Dennoch bist du kein Hund an der Leine. Obwohl ich gegen deine Entscheidung war, Korriban für dich zu beanspruchen, habe ich es dich tun lassen und siehe da, du hast mich nicht enttäuscht.“


Hybris machte mit der rechten Hand eine ausladende Geste, welche ganz Korriban einschloss.

„Dennoch zwingst du mich, mit dieser Entscheidung und deinem Sieg, zu einem Besuch. Zuvor warst du niemand. Nur einer von vielen Namen, welche unter meinem auftauchen und keiner näheren Betrachtung wert waren. Nun sitzt du aber hier, hast dich auf der Gala auf Bastion und jetzt bei Fondor gezeigt, um auch ja den letzten Sith wissen zu lassen, wer jetzt auf Korriban die Flagge hält. Dumm nur, dass ein Sith nur ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit überlebt.“

Er sah ihm direkt in das verbliebene Auge.

„Aber ich habe dich nicht aufgehalten und sogar indirekt unterstützt. Es war die Hoffnung, dass sich die mit dir verbrachte Zeit gelohnt hat. Hat sie das? Keine Ahnung. Solange du lebst und die Stellung hältst: Ja. Doch wer schützt dich vor meinen Rivalen im Rat der Sith? Warum sollten dich meine machthungrigen Nachfolger bei den Alchemisten nicht ausschalten, um meine Position zu schwächen? Du kommst hier her und sagst damit jedem im Orden: Fordert mich heraus. Für wie klug hältst du dieses Vorgehen?“


Ein kurzer Blick zu Seite und ein verzogenes Gesicht, welches sein Missfallen ausdrückte.

„Ich hatte dich gewarnt. Je höher du steigst desto länger wird die Liste an Feinden und jetzt hast du ihnen auch noch eine leicht zu findende Adresse geliefert. Was schützt dich also? Deine Soldaten? Auch vor ihnen hatte ich dich gewarnt, weil ihre Loyalität käuflich ist. Jemand über dir brauch es ihnen nur zu befehlen und du verlierst alles.“

Ein Nicken in Richtung Galain.

„Seine Gesellschaft mag gewöhnungsbedürftig sein, doch er ist so loyal wie es möglich ist. Deine Männer dort unten. Hätte ich ihnen befohlen dich anzugreifen, sie hätten nur so lange gezögert, bis sie den Ernst der Lage begriffen hätten. Was sonst? Deine Schülerin? Ja, vielleicht. Doch wie lange könnte sie deinen Tod hinauszögern? Reden wir hier noch von Minuten? Was bleibt?“

Saphenus wusste natürlich worauf Hybris hinaus wollte, das konnte der Lord auch sehen und spüren, doch der Krieger war so klug und ließ den gerne auch mal schwatzhaften Meister ausreden.

„Ich bleibe natürlich. Womit deine gesamte Leistung zwar zusammenschrumpft, weil alles meine Idee war, unabhängig davon wie die Sachlage tatsächlich aussieht. Doch sie hält dir halbstarke Rivalen vom Leib, die deine momentane geschwächte Position ausnützen könnten. Also, Saphenus. Ich halte meinen Kopf hin, damit du König der Gräber spielen kannst. Was hast du dafür zu bieten? Ich selber teile deine Ansichten bezüglich des Erbes der Sith nicht. Ich bin weder so sentimental, nostalgisch noch anderweitig an irgendeiner Kultur interessiert. Nützt sie mir, schön, ist sie Schmuck, brauche ich sie nicht. Korriban ist Schmuck. Verfluchter obendrein, welcher dir jeder Zeit das Gehirn verflüssigen kann.“

Hybris öffnete beide Hände und streckte sie seinem ehemaligen Schüler entgegen. Wären da nicht seine glühenden Augen und die schmerzhaft schwarze Robe gewesen, er hätte beinahe wie ein Bettler ausgesehen.


„Was gibst du mir dafür?

Die Hände schlossen sich schlagartig.

„Spare dir den Atem. Du kannst deinen Posten behalten, an deinen illoyalen Männern festhalten und einen im Herzen republikanischen Schüler haben. Ich nehme dir nichts davon weg. Ich RATE dir alles ganz genau zu überdenken. Aber du musst es nicht, denn deine während der Ausbildung aufgehäufte Schuld kannst du anderweitig abarbeiten. Bevor wir jedoch einen weiteren Vertrag schließen können, gilt es eine Bestandsaufnahmen zu machen. Passenderweise habe ich die unlängst vorgenommen. Bevor ich dazu komme … sprich. Sag was du zu sagen hast. Verteidige dich und deine Entscheidungen, wenn du es für nötig hältst.“

Hybris rechter Finger beschrieb über dem Tisch eine halbkreisförmige Bewegung.


„Doch bedenke, dass jedes von dir abgefeuerte Projektil richtig sitzen muss. Sonst kommt es zurück und reißt dich von den Füßen.“


Er würde Saphenus nicht wirklich angreifen. Tatsächlich glaubte der Lord nicht daran, dass es heute zu einem Kampf kommen würde. Sollte der Warrior ausrasten, er würde einfach an den Boden genagelt werden. Falls das nicht ausreichte, durfte er die Nacht in Galains Schoß verbringen. Nachdem Hybris es selber mal hatte ausprobieren müssen, wusste er wie wirksam diese Tortour war...

[Horuset-System - Tal der dunklen Lords - Raumhafen von Dreshdae - Fury - Saphenus, Darth Hybris, Galain (NPC)]
 
[Horuset-System - Tal der dunklen Lords - Anlage von Sik - "Audienzkammer" - Zoey, T2(Nevis), Yui, Grin, Darth Hybris, Galain (NPC) und ein (Sik-)Hologramm (NPC)]

Jetzt wo yui wieder etwas mehr Zeit hatte über alles nachzudenken, da sie von allen ignoriert wurde, musste sie schon ehrlich sagen, dass dieser Computer interessant war. Sie hatte irgendwie doch das Gefühl, dass sie etwas gemeinsam hatten, auch wenn Yui immer wieder versuchte sich selbst mehr als eine Twi’lek zu sehen als eine Maschine was leider nicht immer so gut funktionierte. Die Programme waren so ein großer Teil von ihr, einer von dem sie abhängig war. War das bei Sik ähnlich? Hatte er auch noch etwas Menschliches in sich oder war er einfach nur eine verdammt gute Maschine? Das Mädchen würde nie behaupten, sich mit der Macht auszukennen aber sie hatte doch schon manche Sachen gesehen und wusste das wirklich viel möglich war. Warum also nicht seinen Geist in einen Computer übertragen? In dieser Hinsicht war es fast schon schade, dass er sich nicht mehr für sie interessierte unabhängig davon ob sie nun nützliches Wissen hatte oder nicht. Vielleicht hatte sie dem Gerät auch nur zu viel Denkkraft zugeschrieben und es konnte nicht sich für etwas interessieren, sondern einfach nur den Wert von wissen Abschätzen und tauschen.

Apropos tauschen.Yui wusste, dass sie nicht würde tauschen dürfen aber Zoey hatte da schon einiges gehandelt und sie hätte tatsächlich eine Frage oder besser gesagt ein Problem, dass gelöst werden konnte. Sie war noch immer sehr beschädigt und auch wenn sie sich wieder normal bewegen konnte musste noch einige repariert werden. Genau dafür brauchte sie aber noch eines. Ersatzteile. Es mussten nicht die gleichen sein, die sie schon hatte, die Reparaturbots konnten welche umbauen, aber sie brauchte irgendetwas Gutes dafür.


Zoey! ich bräuchte ziemlich dringend Ersatzteile kannst du bitte danach fragen.

Sie hoffte, dass Sik darauf eingehen würde und sie ihre Ersatzteile bekommen würde. Yui hatte Glück er ging tatsächlich darauf ein und eine kleine Tür am Rand des Raumes öffnete sich.

Nevis ich muss da jetzt leider gehen, ich muss wieder schauen, dass ich wieder repariert, also gesundwerde. Wenn ich fertig bin werden wir uns draußen wiedersehen.“

Sagte sie sanft zu der kleinen die sich immer noch etwas an sie klammerte und löste sich aus ihrem Griff. Dann marschierte sie gleich durch die Tür, die sich hinter ihr wieder schloss. Yui war erleichtert, sie fühlte sich besser nicht mehr mit Hybris und Galain in einem Raum sein zu müssen. Die zwei konnte sie so gar nicht ausstehen und ohne Waffen konnte sie die nicht einmal bekämpfen. Der Raum, den sie betreten hatte war voll von elektronischem Zeug, da war sicher etwas dabei was sie nutzen konnte. Von einigen Lichtern wurde sie zu einem Tisch geleitet und ein Roboter brachte schon einige passende Teile. Yui legte sich auf den Tisch und deaktivierte einige Programme, dass der Reperaturbots nun mit maximaler Effizienz mit der Reparatur anfangen konnten.Yui wusste nicht genau was sie erwartet hatte, wie lange das ganze wohl dauern würde, doch sie konnte sich gut vorstellen, dass es nicht in nur ein paar Minuten geschehen sein würde. Aus diesem Grund war sie auch positiv überrascht als doch nach kurzer Zeit ihre ganzen Programme wieder ansprangen und bis auf ein paar kleine Anpassungen ihr Körper wieder vollständig einsatzbereit war. Welches wunder richtige Teile doch wirken konnten. Sie hatte sowieso keine Lust mehr irgendwo bewegungsunfähig herumzuliegen, das hatte sie in letzter Zeit genug getan. Als sie jedoch wieder in den Raum zurück trat waren die anderen schon gegangen. Zum Glück konnte sie noch ihre Schritte in etwas Entfernung hören so waren sie noch nicht aus dem Komplex draußen und Yui leif gleich hinterher. Der Weg nach draußen war nicht ganz so einfach und so holte sie die kleine Gruppe erst beim Ausgang ein. Hybris und Galain verschwanden schon während Yui sich zu der restlichen Gruppe gesellte.

“Bin wieder da. Alles repariert.“

Sie streckte sich ein wenig im Sonnenlicht und strich sie über ihre Lekku. Ihre Tarnung war wieder gut und so war sie nicht mehr von einem normalen Twi’Lek Mädchen nicht mehr zu unterscheiden. Außer natürlich wenn sie in der Macht berührt wurde, da würde jeder wissen, dass bei ihr etwas anders war. Jetzt wo sie aus dem Tempel wieder heraußen war hatte sie Platz für einen Haufen anderer Gedanken im Kopf.

“Verdammt ich habe mir schon wieder meine Kleidung ruiniert.“

Sie würde sich wieder neue kaufen müssen, denn so sah sie sie wirklich schon fast wieder wie ein Sklavenmädchen aus und das wollte sie dann doch vermeiden.

[Horuset-System - Tal der dunklen Lords - Anlage von Sik - Draußen - Zoey, T2(Nevis), Yui, Grin]
 
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[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Raumhafen | Fury] - Saphenus; Darth Hybris

Saphenus‘ Hände lagen locker gefaltet in seinem Schoß, der Gehstock lehnte den dem Stuhl. Er selbst saß ungewöhnlich gerade, den Rücken durchgestreckt und die Beine leicht angewinkelt. Sein Oberschenkel schmerzte nicht und einen kurzen Augenblick wandte sich seine Aufmerksamkeit auf dieses merkwürdige, nicht vorhandene Gefühl. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass sein Bein einmal nicht geschmerzt hätte, doch nun gab es keinen Laut von sich.

Sein Blick wanderte wieder zu Darth Hybris, er musterte dessen Gesicht. Blass und ausgezehrt glaubte Saphenus beinahe sein eigenes, jedoch menschliches, Spiegelbild zu sehen. Glatzköpfig war Hybris nun, mit blassen Lippen und beinahe müde wirkenden Augen. Um seinen Mund und sein Kinn schlängelten sich prominente, blassblaue Adern, die von seinem Gesicht Besitz ergreifen schienen. Saphenus war versucht dem äußerlichen Eindruck von Schwäche zu folgen, doch Hybris‘ Präsenz in der Macht versicherte ihm das Gegenteil. Obgleich sie sich verändert hatte und es eine Maske zu geben schien, die er nach außen trug, war sie noch immer so mächtig, wenn nicht sogar mächtiger, wie zuvor und ihm weit überlegen. Er mochte viel gelernt haben, doch Hybris war ihm voraus. Doch anscheinend ging es dem Lord der Sith nicht darum seinen ehemaligen Schüler zu töten, denn dafür musste er ihn nicht mit Hilfe der Brandschutztüren an der Flucht hindern noch musste er ihn auf die Fury locken. Das alles musste einem tieferen Zweck dienen, den es zu ergründen galt. Es sei denn Saphenus täuschte sich und ihn erwartete vor seinem Tod eine lange Zeit der Folter und Qualen.


Hybris begann zu sprechen und obgleich er Fragen stellte glich es mehr einem langen Monolog ohne Pausen, in denen man ihm hätte antworten können. Innerlich musste Saphenus grinsen als Hybris die Inquisitoren und ihr Bedürfnis nach Aufmerksamkeit erwähnte, wurde er doch direkt an Janus Sturn erinnert, auf den diese Beschreibung sogar zutreffen mochte. Doch Hybris‘ implizite Anschuldigung wog schwerer und konzentriert lauschte er den Worten seines Meisters. Er betonte, dass Saphenus nicht frei war seine eigenen Entscheidungen zu treffen und ihm noch immer diente, egal wohin er ging und was er tat. Auch wenn Saphenus versucht hatte das zu ignorieren, war es ihm bewusst. Wieso auch sollte Hybris so viel Zeit in ihn investieren um dann nicht von ihm zu profitieren? Er würde bei Zoey nicht anders vorgehen. Hybris zeigte ihm auf wie dumm es gewesen sei sich in das Rampenlicht imperialer Politik zu begeben und Korriban zu beanspruchen ohne darauf vorbereitet zu sein, doch war das nicht Hybris eigene Schuld? Er hatte ihn nie in die Gefilde der Sith-Politik eingeweiht und ihn stattdessen ziehen lassen ohne Anleitung oder Aufgabe. Welche Wahl hatte er damals schon gehabt?


Hybris‘ Monolog dauerte, doch für Saphenus verging die Zeit wie im Fluge. Unterschwellig begann sich die Angst in ihm wieder zu regen, denn langsam begriff er, dass Hybris auf etwas bestimmtes hinauswollte. Etwas bestimmtes, das sein Leben retten konnte wenn er es nur ergründete. Er nahm sich einen Moment Zeit bis er schließlich antwortete. Das tat er jedoch mit ruhiger, klarer Stimme.


„Ihr sprecht von Mut, den ich zeige, doch welche Alternative habe ich? Ich kann nicht vor Euch weglaufen, ich kann Euch nicht entkommen und ich kann Euch sicherlich nicht besiegen.“ „Noch nicht.“, schob er in Gedanken hinterher, doch er sprach es nicht aus. „Ich zeige keinen Mut. Ich weiß nur, dass es keinen anderen Weg als diesen gibt und ich vertraue der Dunklen Seite der Macht und ihrem Weg für mich. Dieses Treffen wird irgendwann enden und bisher blieb mir verborgen auf welche Art und Weise. Ich bin neugierig, das muss ich zugeben. Es kann kein Zufall sein, dass es Euch ausgerechnet jetzt nach Korriban verschlägt.“

Er versuchte Hybris‘ Blick Stand zu halten.


„Ich habe nicht erwartet, dass Ihr Eure ‚Investition‘ aus den Augen verlieren würdet, warum auch? Vielleicht habe ich es gehofft, doch es war eine trügerische Hoffnung, die eines Sith nicht würdig ist und der ich mich nicht weiter hingeben wollte. Es ist beinahe erleichternd Euch nun wieder gegenüber zu sitzen. Korriban verdient unsere Präsenz, viel zu lange wurde es von Säufern und Trunkenbolden regiert. Ihr sprecht von Aufmerksamkeit, doch ich habe selber erfahren, dass Korriban keine erfährt. Es interessiert niemanden…“, das sagte er mit Nachdruck, „…wer der Gouverneur von Korriban ist. Weder im Orden, noch in der imperialen Politik. Dieser Planet gilt als Schandfleck des Imperiums, trotz des Erbe und der Geheimnisse, die er noch immer hat. Die Soldaten hier sind die niedersten ihrer Art, strafversetzt und runtergestuft. Ihre Moral ist kaum mehr wert als die einfacher Söldner und die sind wenigstens ihren Credits loyal. Mein Name taucht immer noch nicht höher auf als vorher, mein Amt ändert daran überhaupt nichts. Verrat mir: wie würde man Euch schwächen indem man mich vernichtet? Viel sinnvoller wäre es meinen Zorn auf Euch zu nutzen um sich mit mir gegen Euch zu verbünden! Korriban im Nacken, zumindest eine Handvoll Soldaten in der Tasche…das wäre ein Anfang um den Zirkel der Alchemisten für sich zu beanspruchen. Mein Tod würde zu nichts führen!“

Saphenus spürte, wie seine Gefühle langsam an die Oberfläche drangen während sich Frust, Wut und verletzter Stolz in ihm aufbauten.

„Bisher habe ich die Liste meiner Feinde um viele Namen gekürzt und warum sollte ich plötzlich damit aufhören? Ignavius ist durch meine Hand gestorben und obwohl er ein Säufer war, verfügte er dennoch über Macht und alte Artefakte längst vergessener Sith. In ihren Augen habe ich mich also als würdig bewiesen, sonst hätten sie mich getötet. Meine Soldaten sind nichts als Augenwischerei, das braucht Ihr mir nicht zu erzählen. Ihre Treue ist keinen Credit wert und auf sie verlasse ich mich nicht. Auf Zoey ebenso wenig, auch wenn Ihr zugeben müsst, dass eine gewisse Ironie darin steckt sie zur Sith auszubilden. Ob es die Zeit am Ende wert war? Wir werden sehen ob es ihr gelingt ihren Neigungen zu entfliehen. Ich habe es geschafft, weshalb sie nicht auch? Ich spüre, dass sie mir und Euch noch eines Tages von Nutzen sein wird. Selbst wenn sie mich eines Tages verrät gibt das mir recht, denn das ist der Weg der Sith.“

Er machte eine Pause und nutzte sie um Luft zu holen und einen Schluck Wasser zu sich zu nehmen. Das Reden trocknete seine Kehle aus. Argwohn kam in ihm auf, denn er war nicht davon überzeugt, dass Hybris ihn gewähren lassen würde. Er war aus einem bestimmten Grund hier und auch wenn er vorgab Saphenus schützen zu wollen, ging die Rechnung nicht auf. Was lag ihm an seinem Schüler wenn nicht eine konkrete Gegenleistung für diesen Schutz?


„Es ist beinahe witzig.“,
fuhr Saphenus fort und lachte leise, „dass Ihr von einer angehäuften Schuld sprecht. Ich hatte stets nur die Wahl zwischen Euch und dem Tod, am Ende habe ich eine Entscheidung getroffen. Korriban mag in Euren Augen eine Zeitverschwendung sein, doch irgendwann wird es sich auszahlen. Ihr wisst um die Geheimnisse, die es trotz aller Suche noch birgt und ich bin überzeugt davon, dass es wieder zu altem Glanz erstarken kann. Wenn Ihre keinen Nutzen aus dieser Entscheidung hättet ziehen können, hättet Ihr mich viel früher davon abhalten können. Ihr habt mich aber gewähren lassen, also habt Ihr offensichtlich einen Plan. Dass Ihr bereits eine Bestandsaufnahme für einen ‚neuen Vertrag‘ gemacht habt, spricht dafür.“


[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Raumhafen | Fury] - Saphenus; Darth Hybris
 
[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Raumhafen | Sharoh's Quartier auf der Fury] Sharoh

Er erwachte. Wer . . . ? Wo bin ich . . . ? Fragte sich der junge Sith-Apprentice. Wer war er ? Sharoh Gorash hallte es wie von weit entfernt. Er erinnerte sich. Sharoh, so hatte man ihn einst genannt. Stück für Stück kehrten die Erinnerungen des Trandoshaners zurück. Er konnte es spüren, wie eine Erinnerung nach der anderen sich aufschichtete, wie das komplexe Konstrukt eines Körpers aufeinander aufbauten, voneinander abhängig war und schlussendlich ein großes ganzes bildeten. Seine Persönlichkeit. Er schien ein weiteres mal zu erwachen. Diesmal öffnete er die Augen und fand sich in absoluter Finsternis und absoluter Stille wieder. Selbst der dunkelste Raum diverse Tausend Meter unter der Oberfläche eines Planeten hätte nicht diese tiefe undurchdringliche Schwärze erreicht. Die Stille war ebenso unnatürlich, selbst seinen eigenen Herzschlag konnte er nicht hören, geschweige denn von seiner Stimme. Stück für Stück steuerte er seinen Körper an, testete ob alles noch funktionierte. Zuerst spannte er den Nacken an ließ wieder los, setzte dies am Rumpf und an den Armen fort, bis er die Füße erreicht hatte. Alles schien in Ordnung zu sein. Als er nun auch seinen Geist öffnen wollte, um sich in der Macht einen Blick über die Lage zu verschaffen zuckte er vor Schmerz zusammen. Die Eindrücke waren zu erschlagend, es fühlte sich an als hätte er in ein helles Licht gestarrt und sei nun kurzzeitig mit seinem Machtsinn erblindet. Wut entbrannt schrie der Trandoshaner auf, jedoch war es nicht seine eigene Stimme, die er hörte. Die Dunkelheit um ihn herum begann zu pulsieren, aus der Absoluten Stille wurde eine Barrage an Schreien. Millionen von Schreien geballt in eine einzige übergeordnete Stimme. Die Lautstärke war so enorm, dass der Trandoshaner glaubte er würde nun auch noch taub werden. Der Schmerz machte Sharoh mehr als wütend. Als ihm klar wurde, dass das zuhalten seiner Ohren nichts brachte, Sprang er auf und Begann wild um sich zu schlagen, er versuchte diese Dunkelheit zu verjagen, zu vernichten, egal wie. Anstatt den gewünschten Zweck zu erfüllen, wurde es jedoch schlimmer. Die Finsternis wurde kurzzeitig erhellt von einer Reihe von roten Blitzen, genau jene, die seinen Speeder Unfall verursacht hatten. Wie zuvor verkrampfte Sharoh unkontrolliert. Die daraus resultierenden Schmerzen waren noch unerträglicher. Hätte er in diesem Moment genug geistige Anwesenheit besessen, diesen zu beschreiben, wäre wohl "lebendig in Säure aufgelöst zu werden" am Naheliegendsten gewesen.

Da lag er nun erneut. Es hatte eine Weile gedauert, bis die Stille zurückgekehrt war und der Schmerz aufgehört hatte. Sharoh wusste jedoch nicht, wie lange genau. Zeit war in diesem Raum unmöglich zu bestimmen und zog sich entsprechend. Das einzige, was er spürte, dass sein Körper langsam begann den entstandenen Schaden zu reparieren. Das sanfte kribbeln zuheilender Wunden waren über seinen ganzen Körper verteilt, jedoch nur oberflächlich wahrnehmbar.
Wo bin ich !? Schoss es ihm erneut durch den Kopf. Er ging noch einmal alles durch. Seine letzte Erinnerung waren die roten Blitze auf Trandosha. Und der Aufschlag. War er tot ? War das eine Art Hölle ? Angst breitete sich im Herzen des Echsenmenschen aus und wie es für Sharoh üblich war entlud er diese in Form von Wut. Welcher grausamer Gott ist dafür zuständig! Ich werde ihn finden und mir das holen was mir zusteht! Aus Vorsicht sprach er es nicht aus. Doch dies schien nichts zu bewirken. Die Dunkelheit reagierte auf die Wut und erneut krümmte sich Sharoh vor Schmerz.

Minuten, Stunden oder Tage später, er war sich nicht vollständig sicher, erwachte sein abgestumpfter Geist erneut. Irgendwann während dieser Tortur schien er einfach nicht mehr zu denken. Nicht mehr mit Emotion zu reagieren. Wie er sonst tat und was ihn so stark und nah zur dunklen Seite gebracht hatte.
Wenn ich nicht schon tot bin, werde ich hier drin wohl sterben resignierte er. Seine Klauen tasteten nach seinen Wunden. Sie bluteten nicht, es schien als würden die Bereiche, die von den den Blitzen getroffen wurden einfach fehlen. Als hätte jemand Atom für Atom angefangen den Trandoshaner auseinander zu nehmen. "Die Blitze. Die Haut. Hybris" murmelte er benommen, jedoch vernahm er keinen Ton. Sein Geist fokussierte erneut auf den letzten Moment bevor er vom Speeder gefallen war. Es war die Haut gewesen. Dieses Geschenk des dunklen Lords, dass ihn nahezu unverwundbar gegen Lichtschwerter gemacht hatte, nach dem Vorbild fremder Wesen aus der "Götterschmiede", was auch immer das sein sollte. Anscheinend war diese Instabil gewesen, oder zumindest nicht stabil genug um permanent zu halten. Dabei hatte diese Haut selbst die Häutung des Trandoshaners überstanden. Tief in ihm begann die Wut wieder hoch zu kochen. Hybris ist daran Schuld! Kaum war der Gedanke zu Ende gedacht begann die Tortur erneut. Langsam aber sicher, gewöhnte sich Sharoh jedoch an der Schmerz. Als die Wut in Verzweiflung ebbte und schließlich in einer Art Gleichgültigkeit resultierte begann das pulsieren zu stoppen. Er begann zu verstehen. Was auch immer um ihn rum war, schien sich von seinen Emotionen zu "ernähren". Oder sie zu "absorbieren".

Mit einem Mal wurde es ihm klar. Es war die dunkle Seite der Macht. Hier, er war ein Teil derselbigen, genauso wie sie einst ein Teil von ihm war.
Hybris hat auf absurde Art und Weise mich und die Macht verschmolzen. Ist das der Ausgleich für das brechen irdischer Gesetze ? hallte es durch seine Gedanken. Hatte Hybris davon gewusst ? Nein. Wahrscheinlich nicht, es wäre absurd gewesen seinen Schüler, in den er so viel investiert hatte, einfach so ins nichts verpuffen zu lassen. War er also tot ? Er wusste es nicht. Sharoh kauerte sich zusammen. Das erste Mal seit seiner frühen Kindheit resultierten seine Ängste nicht in einem cholerischen Anfall. Erneut begann der Schmerz, doch im Gegensatz zu den schreien hörte er nun Wehklagen aus Millionen von Mündern. Blitze schossen zwischen seinem Rumpf und seinen Extremitäten hin und her , bis der Schmerz seinen Geist erneut so weit betäubt hatte, dass es aufhörte. Wird das nun für immer so weiter gehen ? fragte er sich resignierend. Es verging einige Zeit, bis er wieder über die Ursache seiner Situation nachdachte. Wenn es also nicht Hybris war, oder nicht seine Intention war, war es dann ein Unfall ? Oder war ich einfach nur zu schwach, um der dunklen Seite zu widerstehen ? Eine Frage, die er vor diesem Vorfall eindeutig hätte beantworten können. Er hatte die volle Kontrolle und war sich der Einflüsse der dunklen Seite bewusst. Selbsthass erwuchs in ihm, als er seine Schwäche zugeben musste. Ein Reaktion die ebenfalls seit seiner frühen Kindheit in Wut resultiert hatte. Dies war sein größter Motivator. Leistung, um den Selbsthass zu mildern. Diese Erkenntnis machte ihn erneut wütend. Und die Tortur begann von neuem.

Zehn Tausend Jahre litt
Sharoh in der Finsternis, oder er hätte wetten können, dass es solange war. Immer wieder brachten seine Emotionen ihn zum leiden und die Symbolik wurde ihm klar. Er war niemals frei von den Einflüssen der dunklen Seite gewesen. Vielleicht hatte es mit dem Eintritt in den Sith-Tempel begonnen, vielleicht auch früher. Sie war immer da gewesen, hatte den emotionalen Trandoshaner gemolken wie Vieh. Sein Geist war geschwärzt von dem Einfluss, verpestet. Der reine Gedanke, die Kontrolle über eine solche Macht zu besitzen war lediglich aus der Blindheit für ihren Einfluss erwachsen. Doch mit jedem Mal, dass er sich der dunklen Seite hingab, mit jedem Mal, dass er litt, lernte er. Vor allem lernte er sich selbst kennen. Sich zu kontrollieren, die Emotionen zurück zu stellen. Eine Fertigkeit die er bis zu diesem Zeitpunkt nicht gebraucht hatte.Nach einem gefühlten Zeitalter, erhob er sich. Sein Körper hatte sich vollständig regeneriert und das erste Mal in dieser tiefen Finsternis bewegte er sich von seinem "Geburtsort" weg. Er lief. Einfach in eine Richtung. Wenn es Richtungen hier drin gab. Als er kein Ziel fand, holten ihn seine Emotionen wieder ein, doch er stand wieder auf und versuchte es erneut. Eine andere Wahl hatte er ja nicht wirklich, aufgeben war keine Option. Irgendwann, er wusste weder wann oder wo, erblickte er etwas. Einen Lichtschein, wie der eines Suchscheinwerfers, doch deutlich reiner und heller bewegte sich durch die Finsternis. Im Gegensatz zur Realität erhellte er nicht seine Umgebung, sondern war nur als ein weißer streifen zu erkennen. Wenn ich teil der dunklen Seite der Macht bin ist das dann die helle Seite? So fragil erschien das Licht, inmitten der Undurchdringbaren Finsternis. Doch es schien, und es gab dem Trandoshaner ein Gefühl von Hoffnung. Ein Gefühl, dass er noch nie in der Form gekannt hatte. Er folgte dem Licht, er wollte seine Quelle finden. Also lief er, und er lief und er lief.

Urplötzlich, als das Licht schon deutlich größer geworden war, lief er gegen etwas. Er fiel rollte sich ab und blickte sich um. Keine Finsternis mehr. Um ihn rum war Steppe. Um genau zu sein die Steppe, die er so gut aus seiner Kindheit kannte. Er blickte hinter sich. Dort war nichts. Es war ein sonniger Tag und ein sanfter Wind ging durch die Gräser. Weit, weit vor ihm erkannte er jedoch etwas fremdes. Von hier aus sah es aus wie hunderte ,aberhunderte Tafeln aus Stein, aufgerichtet und fein säuberlich aufgereiht. Die Stille hatte ihr Ende gefunden, die Dunkelheit hatte ihr Ende gefunden. Freude stieg in
Sharoh auf. Eine Emotion, die er ebenfalls seit sehr langem nicht mehr gekannt hatte. Jetzt oder nie dachte sich der Trandoshaner, dem nun auffiel, dass er keinerlei Kleidung trug. Es war ihm jedoch egal. Tote brauchten keine Kleidung. Er erreichte die Reihen der Steintafeln, die sich nun bis zum Horizont erstreckten und folgte einem zentralen Weg, nicht mehr als ein Trampelpfad, der schließlich an einer Lehmhütte endete. Die Hütte war nichts besonders, ein kuppelartiges Gebäude mit dem Gras der Steppe gedeckt. Solcherlei Hütten fand man nicht selten in den ländlichen Regionen des Planeten. Die Tür, aus massivem dunklen Holz eines Steppenbaumes geschnitzt, öffnete sich langsam und eine Gestalt verließ die Hütte. Ohne ihn eines Blickes zu würdigen marschierte die in Tücher gehüllte Person, anscheinend eine Trandoshanerin zu einer der Tafeln, und begann zu meißeln. Das erste Mal achtete Sharoh auf die Beschriftung der Tafeln, die bisher abgewandt zu ihm gestanden hatten. Geschrieben auf ihnen war in der Schrift seines Volkes ein Name, darunter eine Auflistung von Punkten für Tiere oder Personen und am unteren Rand eine aufaddierte Summe. Es fiel ihm wie Schuppen von den Augen. Er öffnete seinen Geist und ertastete den der Trandoshanerin, die er für die Zählerin hielt. Die Präsenz der Trandoshanerin war irgendwie bekannt und äußerst mächtig. Als sie den Eingriff in die Macht bemerkte hörte sie auf zu meißeln und wendete sich in seine Richtung. Selbst zu ihm gewandt waren nur zwei leuchtende Echsenaugen innerhalb des Wirr-Warrs auch Tüchern zu erkennen.

" Nutze die Macht weise Sharoh Gorash. Solltest du es nicht tun, wird dich die dunkle Seite erneut korrumpieren und dann, gibt es keine Rettung mehr. "

Sie drehte sich zurück in Richtung der Tafel und kicherte. Die Stimme hallte in seinem Kopf wieder, tausendfach, millionenfach. Es war unerträglich und er fiel auf die Knie, hielt sich die Ohren zu. Der Schöne Traum zerbrach in Tausend Scherben und es wurde dunkel.

" Verdammt !"

War das erste Wort, dass seine über lange Zeit ungenutzte Kehle verließ. Er blinzelte. Wo war er ? Während er sehr langsam versuchte zu bewegen und dabei mitbekam, dass sein ganzer Körper eingerostet war, blickte er sich um. Ein Quartier. Sein Quartier. Auf der Fury. Er öffnete seinen Geist. Sein Zugriff zur Macht wirkte klarer, geschliffener und nicht mehr so impulsiv, wie das letzte Mal, an das er sich erinnern konnte. Der Trandoshaner fühlte sich um diverse Jahre gealtert. Oder eventuell auch gereift. Das war aber gerade nebensächlich. Er war zurück. In der Nähe spürte er sofort die Aura seines Meisters und einer Reihe anderer Machtnutzer. Hybris hatte er sofort erkannt, der Gestank der dunklen Seite umgab ihn wie keinen anderen. Interessant fand Sharoh, dass ihm dies erst jetzt auffiel. Die anderen Machtnutzer interessierten ihn gerade nicht. Hybris war der einzige mit dem er diese Erfahrung teilen wollte. Zwar war der Hass auf den grausamen Sith immer noch da, doch hatte sein Ritual schlussendlich in etwas resultiert, dass Sharoh wohl für immer beeinflussen sollte. Diese Vision. Langsam stand er vom Boden auf, seine Kehle war trocken, sein Magen leer, seine Knochen und Gelenke waren steif und unbeweglich, aber er war am Leben. Gierig durchkramte er seinen Spind nach etwas zu trinken und zu essen und er wurde fündig. Erleichtert nahm er einen Energieriegel und eine Flasche Wasser zu sich. Es gab viel, über das er nachzudenken hatte, also setzte er sich auf seine Bettkante und ließ seinen Gedanken freien Lauf.

[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Raumhafen | Sharoh's Quartier auf der Fury] Sharoh
 
[Horuset-System - Tal der dunklen Lords - Raumhafen von Dreshdae - Fury - Saphenus, Darth Hybris, Galain (NPC)]

Einerseits schien sich Saphenus entwickelt zu haben. Weg von Hybris und seiner Art hin zur Politik. Zuvor war er eben nur ein Niemand auf der untersten Ebene der Maschinerie gewesen. Nun saß er als Zahnrad mittendrin und auch wenn er – wie auch Hybris oder gar der Imperator – nicht unersetzlich war, so bedeutete ein Wechsel dann eben doch Arbeit. Er hatte sich also gemacht und bildete sich auch etwas darauf ein. Sollte er doch, solange er das große Ganze nicht übersah. Für so dumm hielt er den Zabrak nicht, doch zeugten seine Worte von einem Glauben, den Hybris nicht teilte. In diesem einen Punkt standen sie auf völlig unterschiedlichen Seiten, als wären sie Jedi und Sith. Saphenus vertraute der dunklen Seite der Macht und ihren Weg für ihn. Bei den Worten hätte der Lord beinahe entnervt mit den Augen gerollt, wobei dies dann noch die schmerzlose Variante gewesen wäre. In der Hinsicht hatte er sich also zurückentwickelt. In eine Zeit, in eine Richtung, in der er wie die primitivsten Primaten an Götter und dergleichen glaubte. An sich hatte Hybris nichts gegen den Glauben, doch ernsthaft davon auszugehen, dass sollte die Macht ernsthaft eine Entität sein, dass sich diese dann um ihn scheren oder ihn auch nur beachten würde, war schon eine ziemliche Anmaßung. Er degradierte sich also erst und erhob sich dann wieder. Nur leider eben in einem Gebiet, wofür Hybris nur Verachtung übrig hatte. Dennoch ließ er den Warrior aussprechen und biss sich lieber einmal mehr auf die Lippen als sich zu einem Zwischenruf hinreißen zu lassen. Das Endziel lag ja noch vor seinem geistigen Auge und für dieses musste er wenigstens so tun als könnte Saphenus jemals auf einer Stufe mit ihm stehen. Dann war aber endlich seine Zeit gekommen, der Gouverneur war fertig.

„Zugegeben, Mut und Dummheit bzw. Leichtsinnigkeit kann man leicht verwechseln und wie es scheint, habe ich das. Nicht wegen des Umstandes, dass du hier bist und nicht flüchten wolltest. Wozu auch. Ich verstehe gar nicht, wie du auf die Idee kommen kannst, ich könne nur hierher kommen um dich zu vernichten. Deine Furcht spricht aber für diesen Gedanken.“

Eine wegschiebende Geste mit der rechten Hand.

„Wie dem auch sei. Das ist jetzt irrelevant, denn weder will ich dich töten noch einsperren oder kurz halten. Dafür muss ich etwas anderes tun, was ich zuvor eigentlich nicht geplant habe. Dich belehren. Du willst keine Aufmerksamkeit erregt haben? Deine Liste von Feinden ist kürzer geworden? Interessant. Ich bin ein Lord und kann davon ausgehen, dass so ziemlich jeder Alchemist, jeder Zirkelmeister, Großzirkelmeister, Executor und Sith Lord meinen Tod will oder ihn in Betracht zieht, wenn sie dadurch einen Vorteil erhalten … und dennoch habe ich nicht die geringste Ahnung wie lang die Liste meiner Feinde ist. Das wirst auch du niemals wissen. Aber einer Sache kannst du dir sicher sein: Alles was du tust, solange du dich an einem halbwegs öffentlichen Ort aufhältst, wird überwacht. Deshalb sitzen wir ja jetzt auch hier und nicht in deiner Residenz. Die dürfte von oben bis unten verwanzt, einige deiner Diener gekauft worden sein. Ich bin ein Lord und habe trotzdem, mal vom Zirkel abgesehen, weniger Diener mit eigenem Willen als du. Denk mal drüber nach wieso das so ist.“

Noch eine ähnliche Geste, nun etwas zackiger.

„Du wirst solange auf diesem Posten belassen, wie es irgendwem passt. Sollte der Imperator oder einer der Lords einer plötzlichen Eingebung folgend der Meinung sein, dass ich und alles was ich hinterlassen habe, lieber aus der Geschichte getilgt werden sollte, dann wirst auch du dran sein. Denk daran, dass wir den Großteil unserer Zeit im Orden immer nur so gut sein können, wie man uns lässt. Sei nützlich oder überflüssig, aber niemals zu ehrgeizig. Den Ehrgeiz hast du bewiesen, also wird man schauen wie man dich einsetzen kann. Bist du nicht hinzubiegen oder einzuschüchtern, dann wirst du sterben. Denn finden kann man dich leicht und deine Schwächen noch leichter herausfinden. Du zeigst sie ja jedem. Vor allem den Inquisitoren, die dieses Wissen gut nutzen werden. Muss ich wirklich einen von denen herschleifen und unter Drogen setzen, damit sie dir gestehen, dass sie alles über dich wissen und Pläne für deine Ermordung haben? Nein … das weißt du vermutlich. Du hältst dich eher für … zu unbedeutend.“

Hybris lächelte schwach, sah einmal kurz starr nach vorne, dann wieder Saphenus an.

„Du sagst, es sei wahrscheinlicher, dass man deinen Hass auf mich nutzt um dich gegen mich aufzustacheln … das wäre dir egal, obwohl du zur Marionette wirst, die, nachdem sie alle Geheimnisse ihres alten Meister ausgeplaudert hat, entsorgt wird? Sith steigen nur auf, und das gilt vor allem in Beamten- und Militärsposten, wenn sie jene Männer, die sie zu manipulieren versuchen, überleben. Du bist aber schon als Warrior zum Gouverneur aufgestiegen. Dein Sith Rang und die damit verbundene Erfahrung und Macht passen nicht zu deinem Posten in der imperialen Politik. Aber auch dessen bist du dir bewusst … ist es das im Endeffekt? Das du dir einredest, Korriban und du selber seist so unbedeutend, dass man dich in Ruhe lässt? Kleiner Fakt am Rande: Wäre ich nicht dein alter Meister und an deinem Erfolgen interessiert, ich hätte dich längst durch einen von meinen Alchemisten ersetzt. Du hast Recht, Korriban birgt noch ein paar Schätze. Die würde ich mir auch nehmen und den Planeten danach verrotten lassen. Wenn also ich, kein Inquisitor, schon weiß was es hier zu holen gibt, dann wissen es auch die vom Zirkel der Inquisitoren und Attentäter. Hm … lass mich raten: Irgendein Mann, vermutlich Executor und von einen dieser beiden Zirkel, hat bereits Kontakt mit dir aufgenommen.“

Rhetorische Frage. Er wusste natürlich längst von Janus Sturn, den er auch noch selber befördert hatte.

„Denk also drüber nach. Gut, nächstes Thema. Hm … die vergessenen Sith, ich nehme an du meinst die hier in ihren Gräbern, hätten dich für würdig gehalten, sagtest du? Mir scheint du hast zu Gott oder so was gefunden. Warum „plötzlich“ dieser ganze religiöse Blödsinn? Die dunkle Seite hat einen Weg für dich auserkoren, Geister halten dich für würdig … habe ich irgendetwas verpasst? Hast du zu viel Zeit in Ignavius Weinkellern verbracht? Die dunkle Seite ist das Echo deiner Taten in der Macht. Sie hat keine Persönlichkeit, kein Ziel, nichts worauf du bauen kannst. Sie ist Gift und die Geister in ihren Gräbern sind alte Sith Lords, so von Hass zerfressen, dass sie diese Welt niemals freiwillig verlassen würden. Du und würdig? Kein Sterblicher wird jemals würdig sein und selbst wenn wir es wären, sie würden es uns nicht sagen. Du bist hier, weil sie schlichtweg nicht dazu in der Lage sind dich hier und jetzt zu vernichten ODER du bist ihnen so egal, dass es dafür kein passendes Wort in irgendeiner Sprache gibt.“

Hybris wurde immer lauter, redete sich regelrecht in Rage und mit seinem letzten Wort knallte dann auch endlich seine Faust auf den Tisch. Beide Gläser tanzten auf der Stelle, die Kanne vibrierte immerhin noch und Hybris Robe bauschte kurz auf, weil auch ein bisschen Macht hinter dem Schlag gesteckt hatte.


„Du wirst mir meine Ausbildung nicht durch so einen Schwachsinn zerstören! Du alleine bist für deine Taten verantwortlich und kannst dich auch nur darauf verlassen. Die Macht ist ein Werkzeug, welches dich auch gerne mal schneidet, wenn du nicht aufpasst, aber am Ende ist SIE EIN WERKZEUG.“

Der rechte Zeigefinger sprang aus der Faust und durchbohrte die Luft vor Saphenus Gesicht, als dieser auf es zeigte.

„Ist deine Schülerin deshalb so unvorstellbar schlecht im Sith sein? Verdammt noch mal, Saphenus, ich musste sie dazu zwingen ihr Leben höher einzuordnen als das eines Dieners. Dieser Grin, dieser maskierte Idiot, er ist dir gegenüber so loyal eingestellt wie Galain es ist und diese republikanische Doktorin hätte ihn eher geopfert als eine meiner Sklavinnen. Er war so loyal, dass er mich angegriffen hätte, obwohl er von meiner Macht wusste. SO LOYAL IST ER und SIE OPFERT IHN FÜR NICHTS. Ist es mein Fehler, Saphenus? Habe ich an dir versagt? War. Ich. Zu. Nachsichtig?“

Wieder knallte die Faust auf den Tisch und jetzt kam mehr Macht mit heraus, wodurch Hybris Glas das von Saphenus einfing und zur Kanne trieb.

„DAS nennst du Schülerin? Die Hälfte meiner Wut entstand durch sie und du kriegst sie verdientermaßen ab. Was soll der Scheiß? Wo sind wir hier? Habe ich dich das gelehrt? Solche Schwäche?“

Wieder der anklagende Finger.

„Kümmere dich darum! Sonst bevormunde ich dich wie ein Kleinkind und suche für dich die Schüler aus und was soll der Mist mit deinen Wachen. Wie kannst du sie dich bewachen lassen, während du schläfst, wenn du ihnen nicht traust? Muss ich dir ab und zu einen Attentäter schicken, damit du wachsam bleibst?! Und dann dein verdammtes Bein und Auge. Das Mal ist weg und ich habe dir die Möglichkeit gegeben sie zu heilen. Was soll das? Wieso stellst du sie zur Schau? Wie alt bist du?“

Kurz noch blieb die Hand starr in der Schwebe, dann entspannte sie sich plötzlich und Hybris atmete langsam ein und aus, schloss die Augen. Die gut in der Macht zu spürende Wolke aus Wut und Zorn verflüchtigte sich langsam und verschwand schließlich in ihm. Als er die Lider wieder öffnete, sahen seine Augen aus wie immer, doch wenigstens die Zornfalten im Gesicht waren verschwunden.

„Ich bin eigentlich hierher gekommen um dich zu befördern ließ er die Bombe platzen und sah seinen ehemaligen Schüler nur indirekt aus dem Augenwinkel an, schaute also auf die Wand, als könne er seinen Kopf nicht mehr drehen.
„Du hast dich in eine angreifbare Position gebracht und ich wollte dich stärken. Nicht allein weil es notwendig ist, sondern auch weil du inzwischen so weit bist. Aber jetzt frage ich mich langsam, ob deine anfängliche Furcht nicht berechtigt war. Nachdem ich deine Schülerin gesehen habe, hatte ich das Bedürfnis alles nieder zu brennen und deinen entleibten Körper am Eingang zum Zirkel der Alchemisten zur Schau zu stellen.“

Hybris war eigentlich fast schon stolz auf seine sonst so ruhige Art und er hielt es ja auch gerne jedem vor, dass er ja der Herr war und die dunkle Seite keine Emotionen in ihm wecken konnte. Nachdem der Parasit aber die „Einstellungen“ in seinem Gehirn zurückgesetzt hatte, war er so menschlich wie vor seinem Besuch in der Irrenanstalt und menschlich hieß in dem Falle anfällig für die psychischen Nebenwirkungen der dunklen Seite. Jetzt gerade versuchte er wieder rational und pragmatisch zu sein, konnte aber, wie an den letzten Sätzen bemerkbar, nicht völlig ruhig bleiben.

„Das bisherige Gespräch zeugt eher von deiner Naivität, lächerlichem Aberglauben und schlechten Entscheidungen. Nein. Du bist nicht bereit ein Executor zu werden. Anstatt dich mit meinem Schwert zu einem zu schlagen, sollte ich dich damit ERschlagen.“

Die Worte des Lords verfehlten seine Wirkung nicht. Saphenus, erst ängstlich, dann ruhiger, musste sich nun wieder seiner Furcht stellen und als sein ehemaliger Meister auch noch seine rechte Hand vom Tisch gleiten und in Richtung Schwertgriff wandern ließ, wurde es noch schlimmer. Gleichzeitig strahlte Hybris endlich wieder die eiskalte Zielstrebigkeit aus, die ihm in den letzten Jahren innegewohnt hatte und meist für schlimme Dinge stand, die bald folgen würden. Falls Saphenus jedoch vor hatte, sich mit ihm zu duellieren, dann würde er sein blaues Wunder erleben. Wobei es nicht blau, sondern durchsichtig war.

Plötzlich stand Hybris. Seine rechte Hand schloss sich um den Griff seines Schwertes und noch während er es mit Hilfe der Macht anhob, explodierte aus seiner linken Seite sein wahres Potential, schloss sich um den Körper des Zabrak und presste ihn an den Sessel, ohne diesen dabei zu zertrümmern. Als wäre die Schwerkraft allein für den Zabrak um das zigfache erhöht worden, konnte der sich plötzlich nicht mehr rühren und Hybris hatte alle Zeit der Welt um den Tisch zu umrunden. Die Versuche des Warriors, seine Macht gegen den Lord einzusetzen, verpufften scheinbar wirkungslos. Natürlich schwächte es seinen ehemaligen Meister, doch als dieser nach dem ersten vom Machtschild absorbierten Angriff den Druck erhöhte, gab der Zabrak auf.

„Du glaubst, dass Dinge wie ein fehlendes Auge, ein kaputtes Bein und nicht vorhandene Muskeln dich nicht schwächen würden, weil du ja die Macht hast. Du irrst dich. Du kompensierst deine Schwächen mit der Macht, du zwackst permanent Energie ab um sie auszugleichen und genau so ist es auch mit deiner Schülerin und all den anderen Schwachstellen. Ständig musst du dich auf die falschen Dinge konzentrieren, vertrauen wo kein Vertrauen angebracht wäre, wichtige Handlungen wie die richtige Ausbildung deiner Schülerin nach hinten verschieben. Du hast dich übernommen Saphenus und im Endeffekt, so scheint es, bin ich hier um genau das zu ändern.“


Hybris hatte sich wirklich sehr viel Zeit gelassen um den Tisch zu umrunden, sodass er erst mit seinem letzten gesprochenen Wort vor dem Warrior ankam. Da der sich nicht mehr rühren konnte, drehte sein ehemaliger Meister ihn mit seinem Fuß zu sich herum.

„Ein Teil von mir will dich töten. Das ist auch der Teil, dem du so bereitwillig dein Schicksal überlässt. Glücklicherweise stehe ich darüber. Ich kann entscheiden ob ich meinen Emotionen nachgebe oder nicht und deshalb bin ich auch alt genug geworden um ein Lord zu werden. Wäre ich nicht wer ich bin, du würdest heute sterben und genau dort setzt unser neuer Vertrag an: Du darfst leben und weiter aufsteigen und ich bekomme dafür einen Partner.“

Statt die Spitze seines Schwertes in den Leib des Kriegers zu bohren, setzte er sie auf den Boden und stützte sich dann auf dem Griff ab. Sobald er diese Position eingenommen hatte, ließ der Druck auf den Gouverneur von Korriban schlagartig nach.

„Wissenslücken können geschlossen, der Blickwinkel geändert werden. Du bekommst also deine Chance. Es gehörte ursprünglich nicht zu dem Vertrag, aber es passt. Denn um ihn abschließen zu können, musst du Executor sein und der kannst du nur sein, wenn du zwei Dinge hast nachweisen können. Einmal einen ernstzunehmenden Schüler, der nicht rivalisierende Sith Zirkel zusammenbringt, weil sie ein noch schlimmeres Feindbild entdeckt haben und zweitens eine deutliche Reduzierung deiner Schwachstellen.“

Hybris war nicht allwissend und auch nicht dazu in der Lage Visionen zu erhalten und doch reichte ihm das, was die Macht ihm mitteilte. Saphenus verbarg noch irgendetwas vor ihm. Irgendeine Schwäche und auch wenn er nicht drauf zeigen konnte, es gab sie. Diese Unwissenheit konnte er freilich nicht zugeben, sondern musste sie mit einem - zugegebenermaßen billigen -Trick kaschieren.

„Glaube nicht, dass ich diese nicht kenne. Deine Schülerin ist nur die offensichtlichste von allen und jetzt verschwende nicht länger unsere Zeit und spreche, doch spare den Teil aus, der mir widerspricht. Denk länger drüber nach bevor du die Glut NOCHMALS entfachst.“


Während er nun auf die Antwort wartete, gestattete sich der Lord einen kurzen „Blick“ in Sharohs Quartier. Das, womit er nicht mehr gerechnet hatte, war passiert. Der Trandoshaner schien erwacht zu sein. Anders, verändert, aber doch noch irgendwo sein Schüler. Leider konnte er das jetzt gar nicht gebrauchen und würde die übergroße Echse daher vorerst dort lassen. Selbst längere Gedankengänge konnte er nicht zulassen. Sollte Saphenus doch sterben wollen und ihn angreifen, er würde sich keine Ablenkung leisten können. Denn von der Macht her war der Zabrak definitiv schon ein Executor...

[Horuset-System - Tal der dunklen Lords - Raumhafen von Dreshdae - Fury - Saphenus, Darth Hybris, Galain (NPC)]
 
[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Raumhafen | Fury] - Saphenus; Darth Hybris

Es schien als hätte die Zeit einen Hauch von Geduld in Darth Hybris zu Tage gefördert als dieser Saphenus augenscheinlich ruhig gegenüber saß und seinen Worten lauschte. Saphenus wagte nicht seine Sinne nach seinem Meister auszustrecken und dessen Gefühle zu erforschen, offen gestanden fürchtete er sich vor dem, was er dort vielleicht spüren konnte. Hybris‘ Präsenz in der Macht hatte sich verändert. Die stoische Maske, nach außen und innen getragen, war gefallen und offenbarte hinter einem Trugbild einen Wirbelsturm von Emotionen. Früher war es Hybris immer gelungen seine eigenen Gefühle fest im Zaum zu halten, sie beinahe sogar zu negieren und von sich zu streifen. Jetzt war von dieser Fähigkeit nichts mehr übrig. Nur ein einziges Mal war Hybris dazu nicht in der Lage gewesen, damals in der Götterschmiede als andere Wesen mächtiger gewesen waren. Saphenus vermochte nicht einzuschätzen ob diese Veränderung in seinem Meister zu seinem Vor- oder Nachteil war. Schon früher konnte sein Jähzorn erbarmungslos sein, wie mochte er nun aussehen?

Hybris relativierte Saphenus‘ ohnehin nur improvisierte Rede mit einer wegwerfenden Geste seiner Hand. Er sprach ihm seinen Mut ab und gab großherzig zu, ihn mit Dummheit verwechselt zu haben. Vorgeblich ahnungslos fragte er sogar offen hinaus weshalb Saphenus geglaubt haben könnte, dass er hier war um ihn umzubringen. „Weshalb nur?“, fragte der Zabrak in Gedanken zynisch und warf einen kurzen Blick auf das Bein, das nicht schmerzte. Hybris‘ Drohungen klangen in jedem seiner Worte mit. Die merkwürdige Betonung des Wortes ‚belehren‘, das er aussprach, festigten diesen Eindruck, denn Lehre im Orden der Sith war mit Schmerzen verbunden, Schmerzen, Leid und Folter. Was folgte war eine Umkehr Saphenus‘ eigener Worte, sodass er sich ihrer und seiner Überzeugungen bald schon nicht mehr sicher war. Natürlich lag es in der Natur der Sith ihre Verbündete zu verraten, Loyalität bedeutete ihnen nur solange etwas, wie sie selbst daraus einen Vorteil erlangen konnten. Kryptisch erwähnte Hybris einen Exekutor, vielleicht im Zirkel der Inquisitoren, der mit ihm bestimmt Kontakt aufgenommen habe und sofort wusste Saphenus, dass ihn seine eigene Reaktion auf der Stelle verriet. Er musste an Janus Sturn denken, wortgewandt und verführerisch mit seiner Hoffnung auf Macht, den er glaubte als seinen Verbündeten gewonnen zu haben. Wusste Hybris mehr, kam er vielleicht deshalb, weil man es wirklich schon auf ihn abgesehen hatte? War vielleicht nicht Hybris selbst die Gefahr, da zu offensichtlich und vorhersehbar? Zweifel regten sich in ihm und brachten den Sturm aus Wut und Angst durcheinander. Er durfte nicht versagen! Sobald er starb, gewannen die Jedi und mit ihnen all jene, die sein Potential und seine Kraft verkannt hatten. Wenn er sein Leben ließ, behielten die die Oberhand, die ihn sein Leben lang gehänselt und getriezt hatten. Gleichzeitig würde er Korriban und am Ende auch Talitha verlieren. Er ballte seine Hand zu einer Faust. Wie naiv er doch gewesen war sich blind in die Nähe derer zu flüchten, denen er nicht vertrauen konnte. Wütend funkelte er seinen Meister an, wütend ob der Lektionen, die er versäumt hatte ihn zu lehren. Er hätte ihn besser auf diese Welt vorbereiten müssen!

Hybris‘ wurde laut, es war seine Faust, die auf den Tisch schlug und eine kleine Welle der Macht aussandte. Die Macht sei ein Werkzeug, das es zu benutzen galt und dem man sich nicht einfach hingeben durfte! Wieder knallte die Faust auf den Tisch als sich Hybris über Zoey und ihre erbärmlichen Moralvorstellungen ereiferte. Merkwürdigerweise wuchs mit Hybris‘ Wut nicht Saphenus‘ Angst sondern sein eigener Zorn. All das, was sein Meister ihm vorwarf, waren seine eigenen Verfehlungen. Verfehlungen deshalb, weil seine Lehren nicht gefruchtet hatten. Das war sein Versagen und tief in seinem Inneren musste Hybris das wissen. Saphenus presste die Zähne aufeinander, dass es knirschte. Dann jedoch sagte der Sith etwas, das Saphenus tatsächlich überraschte. Sein Meister war gekommen um ihn zu befördern? Skeptisch legte er den Kopf schief und musterte sein Gegenüber, als sei es verrückt geworden. Hybris erdreistete sich nach Korriban zu kommen, ihn zu beleidigen, ihn klein zu machen und seine Erfolge als lächerlich dar zu stellen und dennoch wollte er ihn zu einem Exekutor des Ordens machen? Zweifel und Misstrauen stiegen in Saphenus auf, die genährt wurden als Hybris nach seinem Schwert griff. Gerade als sich Saphenus der Macht bedienen wollte um seinem Meister zuvor zu kommen, stand dieser schon und offenbarte seine wahre Präsenz der Macht. Sofort blieb Saphenus die Luft weg, sein ganzer Körper schien von einer unsichtbaren Kraft zerdrückt zu werden. Er wurde in den Sessel gedrückt, ohne die Möglichkeit sich zu bewegen. Wutentbrannt leuchtete Saphenus‘ Auge gelb. Er würde sich nicht kampflos geschlagen geben! Er sammelte die dunkle Seite und schleuderte sie auf seinen Meister, er ließ seinem Hass freien Lauf. Sollte er doch am eigenen Leib spüren wie sehr sein Schüler versagt hatte. Hochmutig glaubte er sogar für einen Moment ihn bezwingen zu können, doch dann gab er auf.

Hybris war nicht zu besiegen. Hybris näherte sich ihm und schon kurz darauf war der Druck auf Saphenus‘ Körper verschwunden. Ein trügerischer Friede kehrte ein und zumindest in seinen Worten nahm Hybris‘ Abstand davon ihn töten zu wollen. Stattdessen sprach er wieder von der Beförderung zum Exekutor. Saphenus‘ Atem ging schnell und er nahm sich einen Moment Zeit sich zu beruhigen. Er widerstand der Versuchung seinen Meister erneut anzugreifen, auch wenn die Versuchung groß war sich seinem Zorn einfach hinzugeben und der Rage zu verfallen.


„Zoey ist ein Klotz am Bein, eine Närrin…eine Republikanerin.“ Das letzte Wort spuckte er Hybris vor die Füße. „Aber das war ich auch und trotzdem habt Ihr genug Potential in mir gesehen um mich auszubilden. Vielleicht umsonst, wenn man Eure Worte hört.“ Er lachte sarkastisch. „Was sie betrifft gibt es nur zwei Möglichkeiten: entweder sie wird eine wahre Sith oder sie stirbt. Ihr könnt mir glauben: schafft sie es nicht, bringe ich sie eigenhändig um. Ich spüre, dass sie sich schon bald für einen dieser beiden Wege entscheiden muss. Vielleicht habe ich sie zu sehr geschont, sie nicht genug gefordert. Sie ist zwar talentiert im Umgang mit der Macht, doch noch hat sie unser Gedankengut nicht verinnerlicht. Sie ist zu weich, zu mitfühlsam. Doch ihre Schwäche ist offensichtlich: in ihr steckt Ehrgeiz, sich über andere zu erheben, in ihr steckt die Gier nach Wissen, gepaart mit Egoismus, Eifersucht und Eitelkeit. Sie hat mich bereits angegriffen und versucht mich zu töten, wisst Ihr das? Nicht aus der Angst heraus, sondern von purem Hass geleitet. Wenn man sie nur genug provoziert, dann gibt sie sich ihrer Leidenschaft hin. Dann entfaltet sie ihr wahres Potential. Gebt wenigstens zu, dass Euch der Gedanke sie als Sith zu sehen ebenso gefällt wie mir, nachdem Ihr sie bereits länger kennt als ich.“


Er machte eine Pause und holte Luft. In der Macht regte sich eine Präsenz, die sich an Bord dieses Schiffes befand, doch er war nicht in der Lage sie zu greifen. Viel zu sehr musste er sich auf seinen Meister und seine eigenen Worte konzentrieren.


„Ihr seid hier, weil Ihr mich anscheinend braucht. Ich weiß nicht wofür oder warum, zumal Ihr einen kompletten Zirkel der Sith zu Eurer Verfügung habt. Warum sonst sollte Euch daran gelegen sein, mich zu unterweisen und sogar in den nächsten Rang zu heben, wenn Ihr mich auch einfach töten und Euch meiner entledigen könntet? Ihr wollt etwas…“ Nachdenklich legte Saphenus seine Stirn in Falten. „Meine Schwäche ist, dass ich Euch zu gerne tot sehen würde anstatt von Eurer Macht und Eurem Wissen zu profitieren. Ich würde eher in einem sinnlosen Angriff untergehen anstatt von Euch unterwiesen zu werden bis wir einander, eines Tages, ebenbürtig sind. Ich bediene mich meines Zorns und meiner Wut ohne auf lange Sicht zu planen, was einmal werden konnte.“ Saphenus wusste nicht, ob diese Worte der Wahrheit entsprachen, immerhin plante er einen Tempel auf Korriban. Dennoch hatte das eine nichts mit dem anderen zu tun, war es doch nur ein weiterer Schritt in sein Verderben wenn man Hybris Glauben schenkte.


„Vielleicht war es sogar dumm von mir Euch damals auf Bastion zu verlassen und mich der Illusion hinzugeben als Krieger meinen eigenen Weg gehen zu können. Vielleicht warten andere nur darauf mir das Lichtschwert in den Rücken zu rammen so wie ich es bei Ignavius getan hatte. Vielleicht hat dieser jemand sogar schon mit mir Kontakt aufgenommen, wer kann das schon sagen?“ Saphenus musste seinen Namen nicht aussprechen. „Ihr sprecht von einem Vertrag, doch bisher habe ich nur gehört was ich davon habe. Was jedoch habt IHR davon?“


[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Raumhafen | Fury] - Saphenus; Darth Hybris
 
[Horuset-System - Tal der dunklen Lords - Raumhafen von Dreshdae - Fury - Saphenus, Darth Hybris, Galain (NPC)]

Ein paar wahre Worte hatte sein ehemaliger Schüler noch auszusprechen, doch irgendwie hörte es sich trotzdem wie die Ausreden eines Kindes an. Dieses Gefühl wurde dadurch bestärkt, dass er in dem Zabrak kaum bis gar kein Gefühl von Erkenntnis und Akzeptanz, dafür aber viel Ablehnung spürte. Wie um die Metapher zu stützen, reagierte der Gouverneur auch wie ein Heranwachsender. Er war gar nicht wirklich willens sich objektiv mit seinen Fehlern auseinander zu setzen, sondern schob es auf … was? Auf den Zufall, die Macht oder Hybris selbst? Auch der Lord war nicht frei davon, wie er meist im Nachhinein feststellen musste, wenn er sich übermäßig aufgeregt und quasi alles um sich herum angeklagt und teilweise angegriffen hatte und leider half diese Einsicht wenig, weil sie nicht parat war, wenn man sich mal wieder in etwas hinein steigerte und aufregte. Die eigenen Fehler wurden klein geredet und die der anderen hervorgehoben. Während Hybris Saphenus zuhörte, kam er zu dem Schluss, dass er so gesehen tatsächlich verantwortlich war. Er hatte den rothäutigen Mann weder auf einen Posten in der Politik, noch auf einen republikanischen Schüler und auch auf keine „falschen Freunde“ unter den Sith vorbereitet. Andererseits, wie hätte er ihn auf alles vorbereiten können?

Eben noch hätte Hybris dem Warrior beinahe zugestimmt, auch wenn der diesen Vorwurf gar nicht ausgesprochen hatte, doch nun sah er die tatsächliche Wahrheit vor sich. Es lag nicht in seiner Verantwortung welchen Weg Saphenus bisher gegangen war. Auf alles konnte und wollte er ihn nicht vorbereiten und das hatte der Warrior auch immer gewusst. Wenigstens in der Hinsicht hatte Hybris klar kommuniziert. Vertrag nannte er es damals wie heute.


„Du treibst ein Tier in die Ecke und freust dich dann darüber, dass es sich wehrt anstatt töten zu lassen? Du hältst das für erwähnenswert? Ja, Zoey hat Potential um ein Sith zu werden. Aber vor allem hat sie Potential um dich indirekt umzubringen ...“

Hybris packte sein Schwert wieder weg und ging ein paar Schritte zu Galain, der nach wie vor starr nach vorne sah. Nun mit dem Rücken zu Saphenus sprach er weiter, die Stimme beinahe eiskalt.

„Ich brauche dich im selben Maße wie ich die Luft direkt vor meiner Nase brauche. Aus Bequemlichkeit wähle ich dich, nicht weil du alternativlos bist. Was ich von dem Vertrag habe? Einen Partner mit eigenem Willen, den ich nicht permanent überwachen muss. Offensichtlich sind wir aber noch nicht so weit.“

Er drehte sich wieder um, sah Saphenus kurz an und machte dann mit seiner rechten Hand eine „steh auf“ Geste, der der Zabrak auch folgte. Als er stand, war er kurzzeitig so groß wie der ebenfalls nicht sonderlich gerade dastehende Hybris. Doch dann richtete er sich auf, als wolle er seinen ehemaligen Meister wenigstens in der Hinsicht überflügeln, provozierte damit jedoch nur den Lord, der sich daraufhin auch richtig hinstellte, womit sie wieder in etwa gleich groß waren.


„Wir machen alle unsere Fehler. Viele betreffen nur uns selbst, manche auch andere. Der Großteil deiner Entscheidungen tangiert mich nicht, weshalb ich dir auch überlasse wie du sie löst, sofern du sie löst, damit sie mich in naher wie ferner Zukunft nicht doch noch betreffen. Davon abgesehen, benötigst du ein realistisches Ziel.“


Die letzten Worte waren nicht ganz ohne Ironie, jagte doch Hybris selbst seit ein paar Jahren einer Sache hinterher, die bisher kein bekanntes Lebewesen je erreicht hatte.

„Mich zu hassen und schließlich zu vernichten bringt dir nichts. Wir haben bereits die Phase, in der ich dir scheinbar willkürlich Schmerzen zufüge oder dich leiden lassen, hinter uns gelassen. Falls du meine – offenkundig nicht selbstlose – Hilfe nicht haben und nur nach Rache streben willst, dann wirst du alles verlieren, was dir irgendetwas bedeutet.“

Fast jeder hatte diese eine Sache. Bei manchen war es nur das eigene Leben, ein Leben ohne Schmerzen und Angst, andere klammerten sich an andere Personen oder Gegenstände, manch einer wollte sogar ein hehres Ziel erreichen. Hybris versuchte sich mit solchen Leuten zu umgeben, damit er niemals in die Situation geriert, wo er jemanden nicht erpressen konnte. Denn nicht allen konnte er ihren freien Willen nehmen und dann brauchte er das Zweitbeste. Auch Saphenus besaß so eine Sache, auch wenn Hybris noch nicht genau wusste was es war. Er wusste lediglich um dessen Existenz. Was ausreichte, da er in Anwesenheit des Gouverneurs nur ein paar zweideutige Details fallenlassen musste, damit dieser glaubte Hybris wisse um seine Geheimnisse.

„Doch bist du nicht so weit alles in die Waagschale zu legen und gegen mich einzusetzen und was soll ich sagen: Wäre ich der Meinung, du wärst so kurzsichtig und derart von Rache erfüllt, dass du ernsthaft alles opfern würdest, um die Chance zu haben mich zu töten, dann würden wir dieses Gespräch nicht führen. Was auch immer ich dir angetan habe, es gab dir die Kraft um weiter zu machen. Schaff den Absprung Saphenus, bevor dich dein Zorn in eine Ecke treibt, aus der du lebend nicht mehr heraus kommst. Schau dir die Gräber auf Korriban an, schau dir die ewig lange Liste an ehemaligen Schülern des Ordens an und vergleiche sie mit den Lebenden. Sie alle wussten nicht, wann es Zeit war aufzuhören. Wann es Zeit war den Hass auf den Meister auf ein lohnenderes Ziel zu richten.“

Hybris sah sich um, doch er sah nicht die Durastahlwände der Fury, sondern Korriban.


„Du hast viel erreicht und obwohl man dir dies alles wieder nehmen kann, bist du trotzdem so weit gekommen und schaffst sicherlich noch einiges mehr. An meiner Seite mehr als alleine oder mit zweifelhaften Verbündeten. Darum geht es in dem Vertrag. Wir arbeiten zusammen in eine Richtung, ohne das sich dabei unsere Wege zwangsläufig kreuzen oder zusammenlaufen müssen. Wir helfen einander, wenn es notwendig ist. Wir wahren die Geheimnisse des anderen und helfen ihm direkt wie indirekt beim Aufstieg. Nicht nur im Orden oder im Imperium, sondern überall wohin wir wollen. Doch wie erreichen wir das, wenn wir doch den Sith so ähnlich sehen?“

Ein Schulterzucken und Hybris sah wieder Saphenus an.

„Ich gehe das Risiko ein und gebe dir einen Vertrauensvorschuss. Unabhängig von deiner lästigen Schülerin, deinen Hass auf mich und der riesigen Zielscheibe Korriban, halte ich dich für die sinnvollste Investition in die Zukunft. Denk darüber nach, ob auch ich eine für dich sein könnte, denn auch du musst den Vertrag eingehen wollen. Obwohl ich anfangs etwas anderes behauptet habe, ist deine Beförderung nicht Teil davon. Es ist gleichermaßen ein Geschenk wie ein Anreiz. Knie nieder und öffne dich vollständig. Tust du es nicht, wird dich der folgende Akt vernichten.“

Eine kleine Lüge. Der sogenannte Akt würde ihn dann einfach nur nicht vollständig reinigen, womit Hybris ihn entweder wiederholen oder sich mit einem unvollkommenen Partner abfinden müsste. Auf beides hatte er keine allzu große Lust, da die Beförderung ihn schwächen würde, während Saphenus nur stärker wurde. Sobald das kleine Ritual beendet wäre, hätte der Zabrak nämlich die Möglichkeit seinen Meister doch noch anzugreifen. Auch deshalb befand sich Galain im Raum, damit er noch eine Chance gegen den baldigen Executor hatte.


Obwohl Saphenus ihm nicht traute, verließ er sich wohl auf die Indizien und kniete nieder. Welchen Grund er aber auch immer haben mochte es zu tun, er behielt ihn für sich. Hybris zog derweilen sein Schwert, so wie er es auch schon bei Sturn getan hatte. Nur ist der unwichtig, weshalb das Ritual auch improvisiert gewesen war. Inzwischen hatte er länger darüber nachdenken und die Zeremonie verbessern können.

„Wehr dich nicht, sondern lass es geschehen. Jeder Faser deines Körpers, dein Instinkt, die Logik, alles wird dir zu Flucht und Verteidigung raten. Doch wie in einem reißenden Strom, ist es auch hier dein Ende, wenn du es tust. Du erschöpfst bei dem Versuch und stirbst schließlich. Umklammere deinen Verstand, schütze nur den vor dem Wahnsinn. Alles andere wird zum Spielball.“

Mit dem letzten Wort begann Hybris sich selbst zu öffnen, als würde sich ein vor einem Stern angebrachter riesiger Spiegel plötzlich um 90 Grad drehen und auf einen Schlag erstrahlte alles dahinter im Licht. Nur das es hier Kälte und Dunkelheit war, welche sich wie ein monströses schwarzes Loch auftat, von dessen Rändern aus ätherische Tentakeln nach dem Warrior griffen. Doch eigentlich war diese Beschreibung nur ein kläglicher Versuch eine Vorgang zu beschreiben, welcher im wahrsten Sinne unvorstellbar und damit auch unbeschreiblich war. Man konnte es sich nur so vorstellen, dass ein Wesen, welches mehr als zwei Jahrzehnte lang in der Dunkelheit gelebt, sie eingeatmet, mit ihr verschmolzen war, sich nun offenbarte. Es war nicht mehr nur noch Fleisch oder die Finsternis, sondern ein symbiotisches Gefüge, welches Leben wie Tod, Licht und Dunkelheit, Existenz und das Nichts, Endlichkeit und Unendlichkeit symbolisierte und ganz simpel ausgedrückt als die dunkle Seite bezeichnet werden konnte, dem aber unmöglich gerecht werden konnte. Saphenus kannte dieses Gefühl, aber viel mehr glaubte er es zu kennen, stellte nun aber fest, dass Unwissenheit besser passte als Kenntnis. Der vielschichtige Moloch stand in Machtsphäre dort wo Hybris stand und er verzehrte alles Lebende und Tote, so wie er sich selbst und seinen Gegenpart verzehrte. Die Wesenheit breitete sich aus, nahm den Raum zwischen ihm und den Zabrak ein, bis er auch ihn erreicht hatte und gleichermaßen ausfüllte wie außen vor ließ. Leere und Fülle waberten nun in ihm, wie Öl in Wasser, zusammen und doch getrennt und beide setzten sich gleichermaßen in ihm fest. Für den Warrior war es wie eine Infektion, die jedes Organ und Stückchen Fleisch zu infizieren schien. Nur fühlte es sich nicht krank oder kalt oder heiß oder schlecht an, sondern gut, so richtig gut, sodass man es nie wieder missen wollen würde. Das Wesen wollte Saphenus nicht vernichten, denn es brauchte ihn und wenn auch nur über einen für sie selbst kaum merklich kurzen Zeitraum von ein paar Jahren oder Jahrhunderten. Es fütterte den Wirt, so wie es auch den Ursprung des jetzigen Machtausbruches genährt hatte. Die Macht kam von Hybris, war aber niemals sein Eigentum gewesen und so wenig wie die dunkle Seite ihn auf diesen Missstand hinwies, so wenig verweigerten sie sich nun seinem Anspruch. Der dunkle Lord offenbarte zwanzig Jahre Machtmissbrauch und entlud sie über dem Warrior.

Doch dies war nur der Anfang. Die Atmosphäre war nun vergiftet und gleichermaßen gereinigt worden, so wie auch der Krieger infiziert und geheilt war. Nun kam jedoch der eigentlichen, der wichtige Schritt. Die Klinge des Seelenräubers setzte auf der Schulter an, ohne diese zu verletzen, von Hybris gehalten, der diese Position dank der Macht halten konnte. Zu existieren bedeutete, den Kräften des Gleichgewichts ausgesetzt zu sein. Leben und Tod gab es nicht getrennt, so wie auch Licht und Dunkelheit zusammengehörten. Dennoch baute Hybris in diesem Augenblick pure Finsternis auf, die wie Schleifpapier über den Zabrak fegen und jede Unreinheit beseitigen sollte. Dies war der Sturm, dem sich der Warrior nicht entgegenstellen durfte. Sie entstand am Griff der Waffe, wurde immer größer, als wolle der Lord damit den kompletten Raum zerlegen. Sie war so stark, so eindeutig, dass sogar der Hintergrund, diese Atmosphäre der dunklen Seite, dagegen unscheinbar erschien und gleichzeitig begehrte sie wie auch das Licht auf. Gleichgewicht musste herrschen und doch wollte Hybris es nicht. Er war kein Krieger des Gleichen, sondern des Einen. Mit jeder Sekunde fiel es ihm schwerer diesen ungeheuerliche Frevel an der Existenz aller Dinge auszuführen, doch dann war es auch schon so weit und er entließ die aufgebaute Macht. Sein Schwert konnte diese nicht aufnehmen, sondern ließ sich über sich schwappen, damit sie über den Geistkörper des Warriors glitt.


Dieser hielt sich an die Warnung und zuckte nur leicht, als eine Kraft, die ihn mühelos hätte vernichten können, nur über ihn hinwegfegte und alles Schwache mit sich riss. Gedanken, Emotionen, Teile der Vergangenheit, die wie ein nicht mehr benötigtes Organ am und im Körper gehangen haben, wurden mitgerissen. Die dunkle Seite duldete keine Schwäche und so raubte auch Hybris Macht dem Zabrak alles was ihn schwächte … alles … fast …

Plötzlich war es vorbei. Der Sith Lord verschloss sich wieder, nun sogar noch mehr als zuvor und trat einen Schritt zurück. Die Aktion hatte ihn geschwächt, die Beine schwach und den Kopf schwer werden lassen. Müdigkeit sickerte in alle Ritzen, der Atem wurde schwer. Auch um davon abzulenken, redete Hybris wieder und änderte spontan seine Rede ab, denn in den letzten Zügen seines Rituals hatte er etwas bedeutendes bemerkt. Etwas, was nicht hätte sein sollen und ihn doch auf diese eine wichtige Schwachstelle, dieses eine Geheimniss des Zabraks, hinwies.

„Ich, Darth Hybris, vom Imperator ernannte dunkler Lord der Sith und Großzirkelmeister der Alchemisten, Mitglied im Rat der Sith, ernenne dich Saphenus, Sith Warrior des Ordens und Gouverneur von Korriban, NICHT zum Executor.“

Saphenus sah auf, doch Hybris schüttelte bereits den Kopf. Er machte sich nicht einmal mehr die Mühe die Gefühle des Warriors zu deuten, so sehr musste er sich auf die Verschleierung konzentrieren.

„Die Reinigung war nicht vollständig. Sie hätte dich polieren sollen … aber da ist etwas, was nicht abgeschliffen werden kann. Du weißt genau was dieses Fragment aus deiner Vergangenheit ist und bevor ich dieses hartnäckige Etwas nicht mehr in dir spüren kann, wirst du auch kein Executor.“

Kurz hielten sich noch Blickkontakt, dann ging Hybris wieder zur Couch, setzte sich, legte das Schwert ab und betätigte den Knopf unter dem Tisch.

„Yelm, Verriegelung aufheben und Überwachung starten. Die Tür zur Sharoh geschlossen halten, bis ich dort bin.“

Endlich wieder sitzend, die müden Muskeln eine Pause gegönnt, sah er den Zabrak an, der inzwischen wusste worauf sein ehemaliger Meister angesprochen hatte.


„Ich spüre die Macht in dir und du bist mehr als zuvor. Doch so wie dich dein Bein körperlich schwächt, so schwächt diese eine Sache deiner Vergangenheit dich seelisch. Kümmere dich darum, damit wir den bürokratischen Teil der Beförderung hinter uns lassen können.“

[Horuset-System - Tal der dunklen Lords - Raumhafen von Dreshdae - Fury - Saphenus, Darth Hybris, Galain (NPC)]
 
[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Raumhafen | Fury] - Saphenus; Darth Hybris

Saphenus legte den Kopf schief als er glaubte, einen nachdenklichen Schimmer in Hybris‘ Gesichts zu sehen, doch der Eindruck verschwand so schnell, dass er sich nicht sicher war, ob er jemals existiert hatte. Er wusste um das Konfliktpotential, das in seinen Worten lag und er wusste, dass sie ihm zum Verhängnis werden konnten. Aller beschwichtigenden Worte zum Trotz war Hybris noch immer ein dunkler Lord der Sith, der sich seine Position innerhalb des Ordens mit einem Gang über unzählige Leichen erarbeitet hatte, für den Zurückhaltung nur eine Frage von Taktik war. Wenn er nicht bekam, wofür er hier war, würde er Saphenus wohl kaum weiter gewähren lassen und ihn niemals wieder behelligen. Vielmehr würde er ihn vernichten, ein Exempel an alle Schüler, die waren und noch sein würden. Doch Hybris reagierte abwehrend, relativierte Zoeys Leidenschaft und ihr Potential mit kaum mehr als einem Nebensatz. Er wandte ihm den Rücken zu, als er sprach lief Saphenus ein eiskalter Schauer über den Rücken und seine Nackenhaare stellten sich auf. Da war sie wieder, die Furcht. Unweigerlich wurde sein Blick von dem mächtigen Schwert angezogen, aus dessen Inneren verzweifelte Hilfeschreie zu kommen schienen. Eingeschüchtert war sein eigenes Lichtschwert ungewohnt ruhig, wie ein verängstigter Hund schien es den Schwanz eingezogen zu haben. Seine Gier nach Blut war in den Hintergrund getreten, denn dies war ein Kampf, den es nicht austragen wollte.

Hybris bedeute Saphenus aufzustehen. Mit einem Schwung erhob sich der Zabrak und richtete sich zu seiner gesamten Größe auf. Beine und Rücken durchgestreckt überragte er Hybris für wenige Augenblicke bis sich dieser jedoch selbst aufbaute. Den Gehstock hatte Saphenus aus der Hand gelegt, er lehnte noch immer an dem Sessel, in dem er gerade noch gesessen hatte. Noch immer spürte er keine Schmerzen. Auge in Auge standen sich Meister und Schüler nun gegenüber, Saphenus versuchte dem Blick des Sith-Lords Stand zu halten auch wenn er spürte, wie viel Kraft ihn das kostete. In diesem Moment schien sich etwas in ihrer Beziehung zu verändern, das Saphenus nicht verstand und nicht greifen konnte: er war davon überzeugt gewesen, dass er einen unbändigen Hass auf seinen Meister spüren würde, sobald er ihm wieder gegenüber stände. Dieser Hass war auch da, er konnte ihn nicht leugnen, doch er war nicht so groß wie erwartet. Plötzlich schienen Schmerz und Leid der Vergangenheit relativ, als hätten sie in einem anderen Leben stattgefunden, als beobachtete er sie in seiner Erinnerung durch ein Holovideo. Jetzt stand Hybris direkt vor ihm und anstatt des Bedürfnisses ihn blind vor Wut anzugreifen, spürte Saphenus die Möglichkeiten, die sich ihm in der Zukunft zu eröffnen schienen. Er spürte die Macht, die von seinem Meister ausging und er spürte, dass er sie sich zu eigen machen konnte um eines Tages selbst über sie zu verfügen. Er spürte das Potential, das in ihrer Begegnung lag und er spürte, dass er seinen Meister eines Tages überflügeln könnte. Saphenus konnte diese plötzliche Veränderung nicht deuten.

Als spürte Hybris dieses Wirrwarr der Gefühle betonte er, dass blinde Rache nur den Weg zur Vernichtung bot. Es ginge nicht mehr darum Saphenus zu bestrafen, zu foltern und leiden zu lassen sondern darum Entscheidungen von Bedeutung zu treffen. Er fuhr fort und sprach von dem blinden Hass, der schon viele Sith in ihren Tod getrieben hatte: die Gräber auf Korriban zeugten davon, waren sie ihm schließlich alle zum Opfer gefallen. Es schien als machte sich Hybris damit die Lehren der Jedi zu eigen, was eine tiefe Abneigung in Saphenus auszulösen drohte bis er verstand worauf Hybris wirklich hinauswollte. Es ging nicht darum dem Hass vollständig zu entsagen, man sollte vielmehr in der Lage sein ihn auf ein bestimmtes Ziel zu fokussieren, das es wert war ihn zu empfangen. Jetzt wurde er sogar konkret und bot ihm eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe an, die sie beide in höhere Sphären heben und sie beflügeln sollte. Denn auch wenn Sith den Egoismus predigten, waren sie alleine doch verloren.

Ohne ein schmerzendes oder schwaches Bein zu spüren, kniete Saphenus nieder und akzeptierte damit die Schlussfolgerung, die er mit seinem Meister getroffen hatte. Es schien als sah er in diesem Augenblick eine abstrakte Form der Zukunft, die ihm gefiel. Er öffnete sich der Macht und ließ sich von der dunklen Seite durchströmen, die plötzlich stärker und mächtiger schien als jemals zuvor. Sie pulsierte und streckte ihre gierigen Finger nach seinem Inneren aus und bereitwillig ließ er sich von ihr umschließen, nur um sich an ihr zu stärken. Er schloss sein Auge als Hybris das Schwert in die Höhe hob. Vertrauen war ein Fehler der Jedi und dennoch gab es jetzt kein Zurück mehr: wenn seine Worte Lügen waren, wenn Hybris ihn am Ende getäuscht hatte, dann war es jetzt zu spät. Sein Schicksal war besiegelt, auf die eine oder andere weise. Dann fehlte ihm die Luft zu atmen…

Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis sein Verstand sich dessen bewusst wurde, was mit ihm geschah. Als wäre er Zeuge etwas unvorstellbarem, etwas unberührbarem, etwas ungreifbarem geworden, verweigerte sich jede Faser seiner Existenz dem Bild, das sich langsam aus den unzähligen Bruchstücken in seinem Bewusstsein zusammensetzte. Sie formten etwas, das eigentlich nicht existieren durfte und es dennoch tat. Eine Perversion, die jedes Gleichnis von der Macht Lügen strafte, denn in Hybris befand sich nichts als schwärzeste Dunkelheit bar jedes Funken Lichts. Wie ein unendlicher langer Abgrund, an dessen Wände nur die schlimmsten Albträume auf einen einströmten, tat er sich vor ihm auf und griff nach ihm. Saphenus spürte wie ihm der Boden unter den Füßen entrissen wurde. Er versuchte sich dagegen zu wehren, sich fest zu halten, sich zu beschützen doch plötzlich hörte er Hybris‘ Stimme, die ihm befahl sich nicht dagegen zu wehren. Dann fiel er. Ein lautloser Schrei formte sich in seiner Kehle, der jedoch von niemandem gehört wurde. Die Dämonen an den Wänden des Abgrunds schlugen auf ihn, zermarterten seinen Körper und prallten gegen seinen Geist. Er sah Je’anas hasserfülltes Gesicht und fühlte wie ihre langen, feinen Finger an ihm rissen und versuchten ihn zu sich zu ziehen. Ihr hübsches Antlitz zu einer Fratze entstellt fauchte und geiferte sie während er immer tiefer in die Dunkelheit fiel. Je tiefer er fiel desto schneller fiel er gleichzeitig und desto schwerer fiel es Je’ana nach ihm zu greifen bis er plötzlich ihren Fingern entglitt. Ein letzter Schrei kam aus ihrem Mund, dann wurde ihr Gesicht leblos und er sah nur noch in die toten Augen, den Mund zu einer Mischung aus Überraschung und Entsetzen verzerrt. Dann veränderte sie sich bis er sich Edgar Tlalloy gegenübersah, die Hand um eine Tasse mit einer stinkenden Brühe geklammert. Ein überhebliches Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, er verhöhnte ihn, beleidigte und quälte ihn. Plötzlich hielt er das Stück eines abgetrennten Ohrs in der Hand und warf es dem fallenden Saphenus entgegen, doch bevor das Ohr ihn erreichte, verpuffte es. Tlalloy wurde kleiner und kleiner bis er kaum mehr größer als eine Fliege war. Schon stürzte ein Bücherregal über ihm zusammen und begrub ihn für immer. Dieser Haufen Bücher stob sodann auseinander, hinweggeschleudert von einer Welle der Macht. Er sah sich einem lachenden Ignavius gegenüber, das Glas Wein in den Händen. Er schwankte und wankte so stark, dass er den roten Trank überall verschüttete. Immer höher und höher stieg der Pegel bis Ignavius bis zu den Haarspitzen in dem Wein versunken war und ertrank. Dann formte der rote Wein ein Gesicht, das wie ein Totenschädel aussah und ihn aus feuerroten Augen anstarrte. Erst fühlte sich Saphenus klein, wie der Jünger, der er einst auf Bastion gewesen war, doch die Dunkelheit des Abgrunds gab ihm Kraft und auch wenn ihn der Blick seines Meisters verbrannte, hielt er ihm stand und genoss die Schmerzen, die ihm zugefügt wurden. Sie waren die Quelle seiner Macht, mit ihnen hatte alles begonnen. Und je entschlossener er sich ihnen entgegenstellte, desto weniger schmerzte es ihn. Sein Bein, das noch vor wenigen Augenblicken zu explodieren schien, war plötzlich still und ruhig.

Gerade als er glaubte ein Ende dieses endlosen Tunnels zu erblicken, verlangsamte sich sein Fall bis er in der Luft schwebte. Die Arme von sich gestreckt ruderte er mit ihnen umher ohne sich jedoch zu bewegen. Sofort vermisste er die Kraft, die ihm der Fall verliehen hatte. Seine rohe Stärke nahm nicht mehr zu und als wäre sie sein Sauerstoff glaubte er plötzlich zu ersticken. Jemand näherte sich ihm von hinten und riss ihn an den Schultern zurück. Er fiel in etwas erstaunlich weiches und wusste sofort, dass es sein Kinderbett auf Taris war. Dann beugten sich auch schon seine Eltern über ihn. Einst hatten sie ihn liebevoll angelächelt wenn sie ihn ins Bett gebracht hatten, jetzt standen Zorn und Ablehnung in ihren Gesichtern. „Wir hassen dich.“, stellte sein Vater nüchtern fest und seine Mutter nickte. „Wir hätten dich niemals aufnehmen dürfen! Ich wünschte, wir hätten Dathomir niemals betreten! Du verdienst unseren Stolz und unsere Zuneigung nicht.“ Saphenus wollte schreien, doch seine Stimme versagte ihren Dienst.

Schwer atmend befand sich Saphenus wieder in der Realität, er schwitzte am ganzen Körper. Das Abbild seiner Eltern verblasste nur langsam und wie durch Watte hörte er die Stimme seines Meisters, die ihm den Rang eines Exekutors verwehrte. Ein unglaublicher Hass durchströmte seinen Körper und wollte sich entladen. Die Hand bereits an seinem Lichtschwert, die Macht um sich herum geballt, hielt er im letzten Moment inne. Hybris war nicht sein Feind, nicht das Ziel seiner Wut. Er hatte ihn gewarnt seinem blinden Zorn nachzugeben und jetzt war es an ihm zu beweisen, dass diese Worte gefruchtet hatten. Er sah auf, Hybris hatte sich wieder auf die Couch gesetzt. Ohne Schmerzen stand Saphenus auf und sah seinem Meister in die Augen.


„Ich weiß, was ich zu erledigen habe.“, sagte er bloß und nickte bestätigend. „Ich weiß wohin mich mein Weg führen wird. Ich werde nicht versagen. Danach…können wir beide Partner sein.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand mit schnellen Schritten, den Gehstock locker in der Hand.

[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Raumhafen | Fury] - Saphenus
 
Korriban, im Sik-Tempel, : Hybris, Zoey, Nevis, Yui, Grin und Galain


Nachdem Zoey mit der KI Sik gehandelt hatte, wollte es die kleine Nevis versuchen. Sie hatte Fragen zum Verbleib ihrer Mutter. Die Sithschülerin verspürte in dem Moment Mitleid. Es sollte auch vor langer Zeit schon mal helle Sith gegeben haben, denen man sowas zuschrieb. Zoey fragte sich, ob das die KI überhaupt wissen könnte? Womöglich hatte sie Zugriff auf das galaxieweite Computersystem und fand doch etwas, aber es zerschlug sich, da die Kleine nichts zum Handeln hatte. Zoey überlegte kurz und wog ab, ob sie für Nevis handeln und damit helfen sollte, doch Nevis war nicht ihre Sklavin und Hybris wollte es vielleicht nicht und sie wollte auch nichts verschenken, denn man musste doch stark damit rechnen, dass die KI darauf keine zufriedenstellende Antwort wusste. Doch die Kleine war eine Kämpfernatur und wollte nicht aufgeben. Sie fragte ihren Meister Hybris und schlug etwas total Süßes und Kindliches vor, etwas, was nicht in die düstere Welt der Sith und der Erwachsenen passte, die sie zumeist waren. Am liebsten hätte Zoey aufgeseufzt, als sie von der Zahnfee sprach. Es offenbarte sich, dass ihr Meister ganz genau wusste, wo ihre Mutter abgeblieben war. Typisch! Zoey musste an die tiefen Katakomben denken, die der Tempel der Sith vermutlich hatte. Sie war glücklicherweise noch nie dort gewesen. Es zog sie auch nichts dahin. Damals vielleicht, als sie noch keine Sithschülerin und naiv gewesen war. War Nevis`Mutter eine Jedi? Sie konnte nur diesen Schluss aus den vielen Bruchteilen an Informationen ziehen. Natürlich verriet Hybris dem Kind ihren Aufenthaltsort nicht, um sie folgsam zu machen. Das Kind konnte einem nur leid tun.

Hybris wollte nochmal einen Handel eingehen. Zoey fand das stets interessant, da er dadurch Geheimnisse über sich offenbarte, wenn gleich sich auch sofort neue Fragen auftürmten. Doch, es ging nur um sein Monster, musste Zoey enttäuscht feststellen. Und, der Preis war hoch, so hoch, dass Hybris nachdenklich zurücktrat und nun angestrengt nachdachte und abwog. War dies das Schwert wert? Zoey fand nicht! Doch, so hätte wohl jede Archäologin gedacht.

Yui ergriff die Chance. Sie hatte die ganze Zeit schon nachdenklich gewirkt. Doch, sie durfte nicht handeln. Sie wandte sich daher an Zoey. Sie ließ sich als Pflegemutter nicht lange darum bitten. Sie nickte sofort. Zoey fühlte sich für sie verantwortlich und hatte Muttergefühle für sie entwickelt.
Zoey sollte nach Ersatzteilen für Yui fragen. Cleverer Gedanke, denn Droiden gab es hier genug.


“Gut, wir werden es versuchen!”

So ging Zoey wieder auf die Hologestalt zu und fragte:

“Ich schlage einen neuen Handel vor. Wir brauchen Ersatzteile für EVE Yui. Dafür könnt Ihr sie scannen. Sie ist einzigartig und interessant. Sie hat ein biolog. Mädchenhirn.”

“Ich weiß längst, wie sie funktioniert, da ihr in der Simulation ward. Sie war mit mir verbunden. Ich muss sie nicht mehr scannen. Habt Ihr noch etwas Anderes anzubieten, ansonsten sehe ich keine Chance!”

Zoey traf der Schlag und sie sah überrascht und entsetzt zugleich zu Yui, ihr Gehirn ratterte, fing sich aber schnell. Die KI war auf Entschlüsselungscodes scharf, fiel ihr ein.

“Ich habe noch mehr solcher Entschlüsselungscodes. Ich bin gewillt, Euch ein seltenes Exemplar zu geben.”

“In Ordnung!”

Zoey griff in ihre Gürteltasche, ergriff ihr seltenes Büchlein und gab ihm einen Code preis. Eine Tür öffnete sich zu einem Labor und Yui sollte dort eintreten. Ganz allein!?

“Meinst du, das das eine gute Idee ist?”,

flüsterte Zoey ihr zu. Eigentlich etwas spät. Yui sah sie nur entschlossen an. Die Archäologin war besorgt. Die KI könnte alles dadrin mit Yui anstellen. Doch, das hätte sie schon längst tun können, als sie in der Simulation waren. Zoey beruhigte sich wieder. Yui war überall in Gefahr! Auch bei Hybris und Saphenus! Sie hatte die größten Chancen, wenn sie völlig intakt sein würde. Dann könnte sie sich bis zu einem gewissen Grad wenigstens verteidigen. Naja, bei Sith war das wohl eher Wunschdenken! Yui beruhigte Nevis und betrat den Nebenraum.

Sie warteten. Wie lange könnte sowas dauern? Zoey war etwas nervös. Sie hatte Zeit zum Nachdenken. Was würde sein, wenn sie zurückgehen würden? Ihr Blick fiel auf Galain. Yui schwebte in großer Gefahr! Hybris war Alchemist und spezialisierte sich darauf, dunkle Kreaturen zu erschaffen. Was, wenn er Yui auseinandernehmen würde? Wenn sie zum Testobjekt werden würde? Niemand würde oder könnte ihn aufhalten. Da würde Zoey auch ihre ganze Liebe für Yui nichts nützen! Zudem war Yui ein gutes Druckmittel gegen Zoey!

Plötzlich, wie aus dem Nichts, sagte Hybris, dass sie gehen würden. Er hatte sich also dagegen entschieden, auf den Handel mit dem Holo-Sik einzugehen. Zoey wollte darauf hinweisen, dass Yui noch fehlen würde, doch verschluckte sofort den Satz, denn erstens war das offensichtlich und zweitens, wenn er über sein Nachdenken im Tran das vergessen hätte, um so besser! Der Tempel war gefährlich, aber war er gefährlicher als Hybris? Der Tempel war gefährlich wegen seiner ganzen Droiden unterwegs. Yui war selber Einer. Und, Zoey wusste, sie musste tun, was Hybris befahl. Hybris hatte sie nun mal unter Kontrolle. Sie tat daher, was Hybris wollte und so zogen sie los. Die arme Nevis hatte wieder die Leine um den Hals. Nach wenigen Schritten erreichten sie eine T-Kreuzung und die Frage war, wo es nun weiter entlang ging. Doch die Runen hier waren schnell übersetzt. Die Runen der einen Seite sagten aus: “Der Kampf wird in dir selbst stattfinden.”, und das hatten sie durch die Simulation und den Handel längst gemeistert und sie waren definitiv fertig. Die andere Seite sagte: ”Handel abgeschlossen!”, und hier lag logischerweise der Ausgang. Jener war ein Hologramm. Sie traten hindurch und fanden sich wieder in einer altertümlichen rustikalen Felsbauweise. Der Kontrast war mächtig groß. Sie drehte sich wie Hybris nochmal um. Das Hologramm, das den Eingang bzw. ihren Ausgang dargestellt hatte, sah von dieser Seite wie die Sandsteinwand aus. Galain trat mit Nevis auf dem Arm hinaus zu ihnen in den Gang. Es wirkte komisch, dieses Scheusal und dieses wunderschöne niedliche liebe Mädchen! Dann trat Yui heraus. Zoey hatte bei ihrem Anblick gemischte Gefühle. Zum Einen freute sie sich, dass sie es noch geschafft hatte, sie einzuholen, doch vielleicht wäre es besser gewesen, hätte sie sie nicht eingeholt! Schicksal! Es folgte ein komisches Geräusch. Zoey legte ihre Hand auf die Wand und fühlte. Nun war es richtiger Sandstein. Wow, wie wurde das gemacht?! Sie sah, dass Hybris ebenso erstaunt war, doch sie sagte nichts, denn Hybris war nicht jemand, mit dem man mal so plauderte. Hätte sie in dieser Situation etwas zu Meister Saphenus gesagt? Vermutlich!

Dann wurde Zoeys Hilfe nicht mehr benötigt. Die letzte Strecke erwies sich als einfach und logisch. Der Ausgang wurde ohne Hindernisse schnell gefunden, die Droiden waren ihnen nicht in die Quere gekommen, Fallen hatte es auch nicht mehr gegeben. Sik`s Grab hatten sie hier drin auch nicht gefunden. Vermutlich war er hier gar nicht! Hier war nur eine KI von ihm gelandet und von ihr hatte Zoey etwas für Saphenus bekommen! Hybris machte keine Anstalten, die Verschütteten zu suchen. Er wollte zum Ausgang!

Es war früher Nachmittag, als sie aus dem Tempel traten. Es war unerbittlich heiß und die Sonne brannte gnadenlos auf alle herab. Kaum hatte sie einen Fuß aus dem Tempel gemacht und kniff die Augen zusammen, spürte sie die Anwesenheit ihres Meisters auf Korriban. Wieder hatte sie gemischte Gefühle. Sie musste Bastas zurücklassen, seinen Diener! Wie würde Saphenus darauf reagieren? War es überhaupt für ihn von Belang?! Doch, er war da und versprach gewissen Schutz vor Hybris! Allerdings würde er an seine Macht und Größe nicht heranreichen! Und, sie wusste, er fürchtete ihn selber sehr! Ihr Blick fiel kurz auf Hybris, der vor ihr ging. Sie wusste, auch er wusste längst, dass Lord Saphenus da war! Es musste nicht ausgesprochen werden. Leider lag ihr Ausgang auf der anderen Seite der Pyramide und somit war es keine Option, da Zeitverschwendung, den Gleiter zurück zu nehmen. Diener würden ihn holen müssen!

Sie erreichten den Wohncontainer bzw. das umgebaute Schiff, doch Zoey spürte hier ihren Meister nicht. Hybris sah sich plötzlich um und sie an. Sie wusste nicht warum, doch, eigentlich schon, denn immer, wenn er sie ansah, erschauderte sie. Er sagte, dass er mit ihrem Meister reden wollte und alle Anderen in der Residenz, wie vornehm er den Bau beschrieb, warten sollten.


“Jawohl, Meister Hybris!”,

antwortete sie, wie man es von ihr erwartete. Nevis sollte bei ihr bleiben, während Galain mit ihm mit sollte. Hybris veranlasste daher das Abnehmen des Seiles von ihrem Hals. Fast besorgt sah sie in die Richtung, in der sie ihren Meister spürte. Er schien auf Hybris`Schiff zu sein. Sie nahm Nevis an die Hand und winkte den Anderen zu und Grin betrat als Erster das umgebaute Schiff. Sie atmete auf. Sie hatten den Tempel und Hybris alle überlebt. Zoey schob Nevis hinein und drehte sich auf der Rampe zu Yui um und zog sie heran und umarmte sie. Dabei tuschelte sie kaum hörbar in ihr Ohr:

“Du musst weg hier! Hybris könnte dich auseinander nehmen. Flüchte am besten in die Republik. Aber, nicht gleich jetzt! Es darf nicht unter meiner Obhut passieren. Ich möchte dafür nicht bezahlen müssen.”

Dann schob sie auch Yui in das ehemalige Schiff, was Hybris als Residenz bezeichnet hatte und wirklich komisch war. Kurz hinter dem Eingang standen Grin und Nevis herum, wie bestellt und nicht abgeholt.

“Wir zeigen Nevis erstmal Yui`s Haustier!"

Sie führte alle in ihr Zimmer, wo das Terrarium stand. Nevis reagierte wie jedes Kind beim Anblick des Voorpaks entzückt und herum wundernd . Zoey vergaß in dem Augenblick ihre Sorgen und musste lächeln.

Yui, trage es in den Aufenthaltsraum und spielt dort mit ihm!”

Sie wartete, dass beide Kinder draußen waren und ging dann mit Grin hinterher und als sie in Höhe des Dieners Fey waren, gab sie Grin absichtlich ziemlich laut den Auftrag:

“Du wirst dich um die Kinder Yui und Nevis kümmern und auf sie acht geben. Wir müssen damit rechnen, dass ich bald von den Meistern rüber gerufen werde.”,

was natürlich ziemlich fies war, doch sie fürchtete die Strafen von Saphenus und Hybris sehr und wollte nicht verantwortlich gemacht werden. Sie hoffte, dass man mit Grin nachsichtiger sein würde. Warum? Nun, er wirkte nicht sehr helle! Und er war auch nicht zimperlich gewesen, als der Meister ihm befahl, sie zu foltern!

Fey, bitte bringen Sie uns allen Essen und Trinken in den Aufenthaltsraum. Wir haben einen kleinen Gast!”

Sie sah wieder zu Grin. Ein wenig Gewissensbisse hatte sie schon, aber was sollte es?!

“Ich gehe erstmal rasch unter die Dusche!”

Der Staub und Sand mussten runter. ….Als Zoey unter der Dusche vor kam, war Tumult draußen zu hören. Das Voorpak war ausgebrochen. Es war wohl hinaus gelaufen. Wenn Zoey das richtig mitbekommen hatte, war das kleine Vieh Nevis von der Hand gehopst. Da schaltete Zoey schnell:

Nevis bleibt hier drinnen! Darth Hybris würde das nicht erlauben, dass sie draußen sucht!”

Nevis, das Entsetzen ins Gesicht geschrieben, zog nun spätestens eine Schippe. Sie fühlte sich schuldig und wollte suchen.

Grin und Yui werden es suchen!”

Zoey warf Yui einen kurzen vielsagenden Blick zu. Das war die Gelegenheit! Yui wirkte natürlich geknickt, was ihr Haustier betraf, schien aber dennoch zu verstehen. Die Überlebenschancen des Voorpaks tendierten gegen Null, wenn man es hier nicht finden würde. Auf Korriban lauerten genug Bestien! Und, es war gewohnt, gefüttert zu werden. Was gab es hier schon? Außer Sand? Nicht mal Wasser! Zoey machte sich da keine große Hoffnungen! Schade, es war süß gewesen! So flauschig und putzig! Es zu streicheln, hatte so beruhigend gewirkt! Aber, diese Kleinen konnten auch flink wie Wiesel sein!

Fey, bringen Sie Nevis ins Bad und zeigen sie ihr alles. Sie soll duschen! Dann bringen Sie sie in den Aufenthaltsraum. Kümmern Sie sich um sie, so lange Grin draußen ist!”

Zoey ging in ihr Quartier und suchte sich frische Sachen raus. Sie wählte eine schwarze Hose und dazu ein schwarzes bauchfreies Shirt. Sie legte wieder den Gürtel mit ihrem Lichtschwert um. Ihr fiel auf, dass sie das Lichtschwert, nachdem eine neue Energiezelle eingelegt worden war, kurioserweise nicht einmal gebraucht hatte. Ihre Gedanken waren aber immer wieder bei Yui. Schmerz erfüllte ihr Herz. Doch, sie schob ihn rasch weg. Aus Liebe musste man sich manchmal trennen und sein Kind weit weg schicken! Hier war kein Platz für sie!


Korriban, Dreshdae, Behelfs-Residenz des Gouverneurs, in ihrem Zi: Zoey, Nevis mit Fey mittlerweile im Aufenthaltsraum, Miss McCathy depri in ihrem Zimmer, Grin mit Yui draußen ein Voorpak suchend
 
[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Raumhafen | Fury] - Saphenus

Mit großen, ungewohnt leichtfüßigen Schritten eilte Saphenus durch die vertrauten Gänge der Fury. Sein Körper zitterte noch ob der Erfahrung, die er vor wenigen Augenblicken gemacht hatte, doch sein Geist war konzentriert und klar. Der Hass auf seinen Meister schien verschwunden, an seiner statt brannte nun ein anderes Bedürfnis in ihm. Ein Bedürfnis, das befriedigt und gestillt werden wollte, beherrschte nun sein Handeln und trieb ihn zur Eile an. Die Ladeluke der Fury öffnete sich und der heiße Wüstenwind Korribans war eine Wohltat in seinem Gesicht. Er atmete die warme Luft dankbar ein und realisierte erst, dass er die Begegnung mit Hybris überlebt hatte und sogar stärker als zuvor aus ihr heraus gegangen war, als er auf dem mit feinem Sand bedeckten Beton des Raumhafens stand. Einäugig sah er sich um und nahm die heruntergekommene und verfallene Szenerie um sich auf. Aller Bedenken und allem Spott seines Meisters zum Trotz wusste der Zabrak, dass Korriban ihm gehörte. Hybris mochte ein anderes Verhältnis zur dunklen Seite der Macht und ein anderes Verständnis von ihr verinnerlicht haben, doch tief in seinem Herzen wusste Saphenus, dass sie jeden seiner Schritte mit wohligem Vergnügen beobachtete und sich an seiner wachsenden Stärke labte, wissend, wie viel sie durch und mit ihm erreichen konnte.

Die Soldaten seiner Leibgarde starrten ihn unverhohlen an. Mancher hatte sogar einen überraschten Ausdruck in seinem Gesicht, als hätten sie nicht erwartet ihn noch einmal lebendig wieder zu sehen. Er starrte zurück, wohl wissend, dass sie nutzlos für ihn waren wenn es wirklich darum ging ihn zu beschützen. Hybris hatte recht: sie würden ihn schon zu einem geringen Preis verraten. Unweigerlich dachte er an Talitha, die sich in der Obhut der Imperialen Soldaten befand und fragte sich, ob er damit einen Fehler gemacht hatte. Dann jedoch hielt er inmitten seiner Bewegung inne und erstarrte. Hybris wusste, dass sie existierte. Er musste in seinen Gedanken gesehen haben, wie viel sie ihm bedeutete! Unwillkürlich musste Saphenus lachen: Hybris sprach von einem Vertrag, der sie beide zu Partnern machen würde, doch am Ende hatte sein Meister immer ein Ass im Ärmel, das er ausspielen konnte. Saphenus schüttelte den Kopf. Jetzt war es nicht mehr an der Zeit den Hass auf ihn zu kultivieren: wären die Rollen vertauscht, würde er genau so handeln.


Den Gehstock nur noch in der Hand haltend ohne sich auf ihn abzustützen eilte Saphenus über die Landefläche und bedeutete dem Soldaten, der ihm am nächsten war, sein Schiff startbereit zu machen. Gleichzeitig wies er ihn an Jonathan Forr und Lom Fey in das Konferenzzimmer der Gouverneursresidenz zu bestellen. Als er durch das Gebäude des Raumhafens ging, spürte er die Blicke der Soldaten, die sich dort die Zeit vertrieben anstatt ihre Pflichten zu erfüllen und Wache zu stehen. Er würdigte sie keines Blickes bis einer von ihnen an seine Seite eilte. „Soll ich Euch irgendwo hin fahren, Mylord?“, hörte er die Stimme Trask Beks, seines Fahrers. Anscheinend pflichtbewusst hatte sich dieser dort aufgehalten, wo Saphenus unweigerlich auftauchen würde sobald er zurückkehrte. Der Zabrak jedoch schüttelte den Kopf. „Ich bin heute gut zu Fuß und habe mir vorgenommen, das zu genießen. Fahren Sie voraus und warten Sie am Gouverneurssitz auf mich. Ich werde schon bald wieder aufbrechen!“ Bek nickte und bog ab.

Die Hitze Horusets brannte und Saphenus schwitzte in seiner Uniform und dennoch zog er es vor zu Fuß zu gehen. Es war ein erleichterndes, belebendes Gefühl ohne Schmerzen gehen zu können und er genoss es in vollen Zügen, denn er konnte nicht anders als zweifeln ob die Schmerzen nicht zurückkehren würden. Umhang und Uniform färbten sich von dem Sand rot während er ihn durch seine eiligen Schritte aufwirbelte. Als er schließlich an der improvisierten Residenz ankam, waren sie völlig verschmutzt. Er trug diesen Dreck mit hinein, doch es kümmerte ihn nicht. Als er den Konferenzraum betrat hob er fragend eine Augenbraue als er die Zerstörung sah, die dort angerichtet worden war. Forr und Lom Fey erwarteten ihn bereits, also zuckte er nur mit den Schultern. Die Ankunft seines Meisters hatte also nicht nur bei ihm Spuren hinterlassen.

„Gouverneur.“, „Mylord.“, wurde er von Forr und Lom Fey begrüßt. Saphenus baute sich vor ihnen auf, fiel dann jedoch wieder in seine gebeugte Haltung zurück und musterte beide eindringlich. „Meine Verhandlungen auf Dubrillion waren sehr erfolgreich.“, begann Saphenus und ignorierte das warnende Gesicht des Pau’aners. „Sei nicht albern, Lom Fey: unser Freund vom Geheimdienst wird ohnehin über meine Reise Bescheid wissen. Wir können uns die Geheimniskrämerei für den Moment sparen.“ Der angesprochene Chiss lächelte, neigte den Kopf und fragte wie um seine Worte zu bestätigen: „Der Anblick der Allegiance muss großartig gewesen sein, nicht wahr?“ Saphenus machte eine wegwerfende Handbewegung. „Mein Aufenthalt dort fand ein abruptes Ende, zum Glück muss ich sagen. Beinahe wäre ich dort von einer Reporterin angekotzt worden. In guter Gesellschaft habe ich mich also nur bedingt aufgehalten. Nichts desto Trotz: mit Gouverneur Prada bin ich zu einer Einigung gekommen, die uns beide von Nutzen ist. Bald schon werden die ersten Arbeitskräfte von Dubrillion hier eintreffen. Sie sollen unverzüglich mit den Bauarbeiten beginnen. Sorgt dafür, dass eine Containersiedlung abseits von Dreshdae errichtet wird: dort sollen die Arbeiter leben. Sie sollen erst gar nicht das Gefühl bekommen, sie könnten sich hier auf Dauer häuslich niederlassen. Benutz Zuckerbrot und Peitsche um sie zu motivieren: wer die erwarteten Leistungen übertrifft, wird belohnt. Wer nicht, der soll öffentlich bestraft werden. Mr. Forr, ich hoffe Sie werden Ihre Augen und Ohren bei denen haben. Wir können uns keine Aufstände erlauben! Lom Fey, du bist persönlich für den Fortschritt der Bauarbeiten verantwortlich!“


Beide nickten. „Mylord, Euer Meister hat Besuch mitgebracht: eine kleine Togruta weilt im Aufenthaltsraum, zusammen mit Eurem Diener Grin und dem Droiden. Zusätzlich muss ich Euch mitteilen: Ms. McCathy fühlt sich sichtlich unwohl in den letzten Tagen. Ich fürchte, sie leidet unter einer Depression, die ihrem Aufenthalt hier geschuldet ist. Offenbar weiß sie nun um die Hintergründe ihres…Besuchs.“, formulierte Lom Fey diplomatisch. „Mich interessieren Hybris' Spielzeuge nicht. Achte darauf, dass sie kein Chaos anrichten und mit Hybris auch wieder von diesem Planeten verschwinden! Um McCathy kümmere ich mich, ich werde zu gegebener Zeit mit ihr sprechen. Antrafflan weilt zurzeit noch auf Fondor und lässt sich hofieren. Nutzen wir seine Abwesenheit. Mr. Forr, nun zu Ihnen: Ich werde gemeinsam mit meiner Schülerin nach Taris reisen, allerdings nicht in offizieller Angelegenheit. Sie wissen, dass ich dort wegen eines Verbrechens gesucht werde, das mir die Jedi anlasten. Wir reisen also inkognito. Ich schlage vor, dass Sie sich um die Organisation kümmern. Es wäre doch eine Schande, wenn ich dort auffliegen und einen Eklat provozieren würde, oder nicht?“ Der Chiss schmunzelte. „Der Artikel im HoloNet wäre durchaus amüsant, doch ich verstehe Eure Sorgen. Ich werde mich darum kümmern. Betrachtet es als Investition in unsere gemeinsame Zusammenarbeit. Gefallen für Gefallen…“ Saphenus nickte und bedeutete beiden, dass sie entlassen waren. Dann jedoch hielt er Lom Fey noch kurz zurück. „Bring Gouverneur @Agustin Prada gegenüber meine Entschuldigung für die verfrühte Abreise zum Ausdruck. Zum Dank übermittelst du ihm, dass ich ihm ein Büro samt Räumlichkeiten in dem neuen Tempel zur Verfügung stellen werde um unsere Zusammenarbeit intensivieren zu können!“


Ohne anzuklopfen betrat Saphenus anschließend das Zimmer seiner jungen und naiven Geisel. Jennifer lag auf dem Bett, die Decke bis zum Kinn hochgezogen. Müde sah sie ihm entgegen. Sie hatte geweint, ihr Gesicht wirkte blass und abgeschlagen. Als sie ihn erkannte wandte sie sich ab und blickte stur gegen die Decke. Ihr Zimmer war durchaus stilvoll eingerichtet, offenbar hatte ihr Vater der Umstände zum Trotz versucht es hier so angenehm wie möglich zu machen. Gleichgültig trat Saphenus an das Bett und setzte sich an dessen Kante. „Sieh mich an.“, sagte er trocken. Als sie seiner Bitte nicht folgte drehte er ihren Kopf mit der Macht und zwang sie dazu. Eine einzelne Träne lief ihr über die Wange. „Und jemand wie du möchte eine Sith werden.“, höhnte er. „Sieh dich nur an: du verkümmerst in deinem Bett bei der kleinsten Herausforderung. Du gibst auf und lässt dich gehen anstatt die Möglichkeiten zu nutzen, die dir gegeben worden sind. Du glaubst, du seist meine Gefangene, doch das ist nicht wahr. Du bist deine eigene Gefangene, eingesperrt in deine Gedanken und Sorgen. Armselig und schwach verkriechst du dich in deinem Bett und flüchtest dich in deine Träume. Lass mich dir eines sagen: Erfüllung wirst du dort nicht finden! Wegen mir hasse mich dafür, dass ich dich benutze um deinen Vater gefügig zu machen. Doch nutze diesen Hass, verwandle ihn in etwas Produktives und sei es mit dem Ziel mich zu vernichten. Das ist der Weg, den die Sith gehen und wenn du das nicht begreifst, dann bist du nutzlos!“ Er sah sie durchdringend an, dann stand er auf und ging. Es war ihm egal ob seine Worte gefruchtet hatten, denn was sie aus ihnen machte, das war ihr selbst überlassen.

Jetzt hielt ihn nur noch eine Sache zurück bevor er nach Dreshdae aufbrechen konnte. Sein meister hatte ihm vor Augen geführt, dass Zoey eine größere Schwäche denn ein Vorteil war und er war fest entschlossen diesen Umstand zu bereinigen. Die Schonzeit für sie war nun vorbei. Er spürte, dass es für sie an der Zeit war geprüft zu werden und unter Beweis zu stellen, dass sie den Titel Sith wirklich verdiente, dass sie verstand was er bedeutete und worum es ging. Ebenfalls ohne zu klopfen oder sich anzukündigen betrat er ihr Zimmer. Offenbar hatte sie gerade geduscht und sich neu eingekleidet. Eisern funkelte er sie an als er sich vor ihr aufbaute, den Gehstock in beiden Händen vor seiner Hüfte.

„Du hast versagt.“, offenbarte er ihr. „Mein Meister spürt es, ich spüre es. Du bist angetreten um eine Sith zu werden und nun sieh dich an: du magst zwar ein paar Tricks der Macht gelernt haben, doch du hast nicht begriffen worum es geht. Ich fühle noch immer die Furcht und die Angst in dir und Darth Hybris hat mir offenbart, wie wenig du von den Sith verstanden hast.“ Seine Stimme wurde lauter. „Du hast dich geweigert eine wertlose Sklavin zu opfern? Was, verflucht noch mal, habe ich dir beigebracht? Spottest du etwa über die Lehren, die ich dir nahebringen wollte, findest du sie albern, glaubst du, du müsstest selbst nicht nach ihnen handeln? Du klammerst dich wie eine Ertrinkende an die Lehren der Republik, dabei begreifst du nicht, dass du ertrinken musst um wiedergeboren werden zu können! Du bist nutzlos!“

Sie wollte antworten, doch er verbot ihr den Mund. Mühelos durchdrang er den Schild, den sie ihres Schutzes wegen um sich herum aufgebaut hatte, und würgte sie während er so nah an sie herantrat, dass sich ihre Gesichter beinahe berührten. „Du bist stark in der Macht, doch du nutzt sie nicht, du dummes Stück!“, fauchte er sie an. „Ich kenne das Potential, das in dir schlummert, ich weiß wozu du fähig bist obwohl du dich noch zurückhältst. Du musst dich entscheiden: folge den Sith oder stirb. Es gibt keine andere Wahl mehr, keinen Ausweg. Es hat ihn niemals gegeben seit du mir die Treue geschworen hast.“ Er starrte sie an, dann entließ er sie aus seinem Griff. „Wenn du etwas zu sagen hast: jetzt ist deine Chance. Danach brechen wir auf. Nimm Grin mit, wenn du magst, doch er wird auf dem Schiff bleiben müssen. Auf uns beide wartet eine Prüfung!“


[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Gouverneursresidenz] - Saphenus; Zoey Liviana
 
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[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Raumhafen | Sharoh's Quartier auf der Fury] Sharoh

Sharoh hatte sich niemals so grässlich gefühlt. Neben den schmerzenden Gelenken und Muskeln hatte ihm nun auch noch der Energieriegel Übelkeit eingebrockt. Eigentlich hatte der Riegel ganz normal geschmeckt, nicht sonderlich gut, aber dafür waren diese Kalorienbomben ja auch nicht gedacht. Das Verfallsdatum dürfte auch noch nicht abgelaufen sein. Ein Griff in den Spind, der direkt neben dem schmalen Bett des karg ausgestatteten Quartiers stand bewies jedoch etwas anderes. Das Datapad, dass er nun in den Händen hielt hatte Sharoh ursprünglich für die Literatur gedient, die Hybris ihm vorgeschlagen hatte, aber nun taugte es auch als Uhr. Die Zeitangabe wurde regelmäßig durch die Verbindung zum Holonet aktualisiert also konnten sie eigentlich nicht falsch sein. Die Erkenntnis traf den Trandoshaner wie der Prankenschlag eines Rancor. Eineinhalb Jahre war er im Koma gewesen, ungefähr genau so lange, wie seine bisherige gesamte Ausbildung. Ein Lautes knacken war zu vernehmen, als das Datapad unter den verkrampften Klauen des Reptiloid nachzugeben drohte. Doch es gab nicht nach. Ungläubig starrte der einst überdurchschnittlich kräftige Trandoshaner auf das eigentlich relativ fragile Datapad, sowohl durch den langen Zeitraum des Komas, als auch durch seine körperliche Schwäche schockiert.

Es dauerte einen kurzen Moment, dann pfefferte er das Datapad dorthin zurück, wo er es hergeholt hatte. Das konnte nicht sein! Wutentbrannt versuchte sich
Sharoh zu erheben, doch seine Beine gaben unter ihm nach und er fiel neben hart auf die Schulter. Der Schmerz explodierte in dem bereits ramponierten Gelenk, sodass Sharoh aufstöhnen musste. Nun erst schaute er richtig an sich hinab. Er trug immer noch die, anscheinend durch den Sturz auf Trandosha, zerfetzten Klamotten, die das wirklich Problem eindeutig offenbarten. Der zuvor durchtrainierte Körper des Reptiloiden war nur noch eine Karikatur, ein Schatten seiner selbst. Seine Arme und Beine hatten mindestens die Hälfte ihres Umfangs verloren und an seinem Torso sah man jeden Knochen. Sharoh fühlte sich . . verwundbar. Jeder Sith, Schüler oder Jünger könnte ihn in diesem Zustand ohne jedes Problem beseitigen. Wie ein dunkler Klumpen in seiner Magengrube machte sich die Angst in Sharoh breit. Angst vor dem was Folgen würde. Würde Hybris ihn so weiter als nützlich genug betrachten um ihn Leben zu lassen ? Und was war mit Rake ? Und Sikarius ? Er war ein all zu leichtes Opfer. Immerhin hatte er noch die Macht. Wie er es von Hybris gelernt hatte, kanalisierte er die dunkle Seite in seinen Gliedern. Statt mit eigener physischen Kraft aufzustehen unterstützte er seine Muskulatur, wie er es in diversen Kämpfen getan hatte, nur nicht um eine überirdische Geschwindigkeit zu erreichen, sondern einfach um überhaupt die Kraft zu haben aufzustehen. Das ist alles andere als eine Dauerlösung , schoss es durch seinen Kopf, als er sich erhoben hatte.

Die Schmerzen waren damit noch lange nicht gelöst, doch biss er die Zähne zusammen und machte den ersten Schritt in Richtung der Nasszelle und der Toilette des länglichen Quartiers.
Sharoh musste sich einfach im Spiegel sehen und vor allem diese Klamotten los werden. Langsam aber kontrolliert setzte er einen Fuß vor den anderen, bis er das metallene Waschbecken erreichte. Ein Blick in den darüber angebrachten Spiegel ließ ihn vor Abscheu die Miene verziehen. Seine Wangen waren eingefallen, seine Augen lagen tief und waren immer noch verkrustet, das einzige was nicht sein Aussehen verloren hatte war die saphirblaue Haut. Sie schien vollkommen unbeeindruckt vom Zahn der Zeit, sie fühlte sich lediglich steifer an. Hybris hatte ihm diese Haut geschenkt, die Ausbildung, den Zugang zur dunklen Seite und doch hatte er anscheinend Sharoh alles genommen was ihm wichtig war durch sein fehlerhaftes Ritual, seine körperliche Stärke und Koordination. Jahre des Trainings, selbst das Jahr im Dschungel, waren dahin. Er ballte die Klauen zu Fäusten, es schien sich alles um ihn herum in Rot zu färben. Er war ein Wrack. Gerade so in der Lage durch die Macht zu Laufen. Wie sollte er dem dunklen Lord dienen oder noch schlimmer, wie sollte zu dem Trandoshaner werden, der er seien wollte ? Er war ein Krieger, ein Jäger gefangen in dem Körper eines Greises. Frustration, Angst und Wut entluden sich in einem einzigen Schlag gegen den Spiegel, der zunächst in einige Große Stücke zersprang und dann von der Wand auf das Waschbecken zu fallen, wo er vollkommen zerschmettert wurde.

Sharoh atmete schwer, starrte auf das Ergebnis seines Wutausbruchs. Das Waschbecken war gefüllt mit dem Großteil der Spiegelsplitter, die in Hunderten von Winkel das Blau des Trandoshaners zurückwarfen. Sein Leben lag in Scherben vor ihm. Plötzlich kam etwas über ihn. Es fühlte sich an als würde etwas seinen Geist wieder aus seinem Körper reißen. Der Trandoshaner verlor die Kontrolle über die Macht, begann zu krampfen und fiel erneut zu Boden. Bilder fluteten den Geist des Trandoshaners. Eine Hügelkuppe einer Steppe. Eine Lehmhütte, wie jene aus der ersten Vision. Eine in Tücher gehüllte Gestalt, der ein Arm fehlte. Es war genau so schnell vorrüber, wie es gekommen war. Wieder im hier und jetzt blickte sich Sharoh um. Die Splitter des Spiegels, die auf den Boden gefallen waren hatten ihm nichts ausgemacht, jedoch war er erneut auf die selbe Schulter gestürzt. Während der Reptiloid erneut langsam erhob hielt er sich die Schulter und begann bereits die zerfetzten Klamotten von sich zu streifen. Er brauchte Zeit zum nachdenken, würde er seinen Gefühlen komplett freien Lauf lassen, würde er wohl die Fury Flugunfähig machen, wenn er dafür nun stark genug war. Nun vollkommen nackt betrat er die Nasszelle und ließ sich von heißen Wasser überströmen. Seinen Körper in einer stehenden Position zu halten kostete ihn nicht all zu viel Konzentration und das warme Wasser linderte ein wenig den Schmerz in der Schulter und in den anderen Gelenken, sodass er sich beruhigen konnte.

Das was er gerade gesehen hatte war eindeutig eine Vision gewesen, eine solche wie in seinem Koma nur deutlich kürzer und weniger detailliert. Beide Visionen hatten anscheinend auf Trandosha gespielt und zeigten Orte, die
Sharoh explizit nicht kannte, jedoch vom Klima und Vegetation her zu seinem Heimatort passten. Er wusste nicht sonderlich viel über Visionen, ob dieses nun Sinnbild oder ein Blick in die Zukunft sein sollten konnte Sharoh nicht ausschließen. Immerhin war es kein Blick in die Vergangenheit, ansonsten hätte er diesen Ort eindeutig erkannt. Und da niemand seinen Geist berührt hatte konnte es auch kein Einfluss eines anderen Machtnutzers gewesen sein. Das eindringen eines fremden Geistes fühlte sich davon ab vollkommen anders an. Als er über die Vision nachdachte, fiel ihm sein letzter Tag auf Trandosha ein. Er hatte seine Familie wieder gesehen, derer er gegenüber immer noch eine gewisse Loyalität gegenüber empfand. Loyalität zu der Familie war einer der Werte gewesen, neben Stolz und Stärke, die ihm Sharohs Onkel über Jahre eingeprügelt hatte. Trotz der Grausamkeiten, die Sharoh hatte erleiden dürfen, hatte der Gedanke sie für den Lord zu vernichten ihn in einen Zwiespalt gebracht. Eigentlich hätte er keine andere Möglichkeit gehabt als Hybris zu gehorchen ohne seinen eigenen Tod herauf zu beschwören. Nun fragte sich der Reptiloid, was Hybris nach seinem Unfall mit ihnen getan hatte. Der Reptiloid konnte sich ein Leben ohne seinen Familienverband nicht wirklich vorstellen, alles was er erreichen wollte, tat er nur um Prestige, vor allem innerhalb der Familie zu erlangen. Was war er ohne sie ?

Mit einem quietschen versiegte das Wasser der Dusche und er trat heraus.
Sharoh fühlte sich verloren, aller seiner körperlichen Fertigkeiten und eventuell auch seiner Familie beraubt, hatte er nur noch die dunkle Seite als seinen Verbündeten. Doch selbst sie würde zu seiner Vernichtung führen, wenn er der Vision glauben schenken konnte. Wenn ihm also nur die Macht blieb, zumindest vorerst, dann würde er immerhin diese versuchen zu meistern, eine andere Möglichkeit hatte er nicht. Sein Griff nach der Macht fühlte sich klarer an als noch vor dem Unfall und es fiel ihm leicht eines der Handtücher von seinem Spind zu ihm zu levitieren. Wie fern gesteuerter und mit ausdrucksloser Miene trocknete er sich ab, kleidete sich mit seinem typischen Muskelshirt und einer Cargohose, die beide ziemlich lose an ihm hinab hingen. Er musste zu Hybris, heraus finden wo sie waren und was nun zu tun war, doch er kam ihm zuvor.

[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Raumhafen | Sharoh's Quartier auf der Fury] Sharoh, Hybris an der Tür



 
Korriban, Dreshdae, Behelfs-Residenz des Gouverneurs, in ihrem Zi: Zoey, Nevis mit Fey mittlerweile im Aufenthaltsraum, Miss McCathy depri in ihrem Zimmer, Grin mit Yui draußen ein Voorpak suchend


Obwohl Zoey auch das Voorpak liebte und jetzt schon vermisste, waren ihre Gedanken nur bei Yui, was wohl verständlich war. Es war tragisch, auch und ganz besonders für Yui, dass sie ihr geliebtes Haustier und Geburtstagsgeschenk verloren hatte, doch Zoey und besonders Fey hatten sich die ganze Zeit mehr um es kümmern müssen und darüber hinaus dachte Zoey ganz pragmatisch daran, dass Yui jetzt gut die Gelegenheit zur Flucht ergreifen könnte. Plötzlich spürte sie, dass Meister Saphenus kam. Glücklicherweise brachte er nicht Hybris mit! Zoey wurde recht aufgeregt. Sie griff nochmal in ihre Gürteltasche und sah auf den Datenträger. Zufrieden steckte sie ihn zurück. Dennoch war sie beunruhigt. Sie war ohne seine Erlaubnis in den Tempel und hatte einen seiner Diener, auch noch einen Machtbegabten, verbraten. Doch Saphenus ging erst in andere Räume. Sie entspannte sich etwas. Dennoch traute sie sich nicht hinaus, ihr Zimmer zu verlassen, um auch etwas zu essen und zu trinken.

Doch dann, plötzlich trat er ein. Sein Blick war wütend und seine Gesichtszüge hart. Erschrocken nahm Zoey das und seine Haltung, seinen Gehstock vor sich haltend, zur Kenntnis. Sie webte eilig ein Machtschild um sich. Wenn sie doch nur nicht so schlecht darin wäre!? Was hatte er mit ihr vor? Düstere Erinnerungen kamen zum Vorschein! Es begann sofort in ihren Ohren zu rauschen. Ihr Herz schlug wie verrückt! Sie war von Angst und Panik erfüllt. Ihre Augen weiteten sich und sie stand da wie erstarrt und erwartete das Kommende.


Lord Saphenus begann damit, dass sie versagt hätte. Vor ihrem geistigen Auge sah sie Bastas. Doch nun fuhr er fort und meinte, dass er es spüre und Hybris. Irritiert sah sie ihn an. Was? Er schien auf etwas anderes hinaus zu wollen? Sie hatten natürlich über sie gesprochen! Hybris hatte wohl kein gutes Wort über sie verloren und keinen guten Faden an ihr gelassen. Sie hatten über sie gehetzt und waren über sie hergezogen wie zwei Klatschweiber. Wut keimte in ihr, auch wenn sie von Furcht und Panik weiter beherrscht wurde. Sie wäre angetreten, eine Sith zu werden und nun sollte sie sich ansehen. War sie das? Sie wusste es selbst nicht so genau und eigentlich hatte sie nur eine Machtnutzerin werden wollen, die im Machtgebrauch geschult werden sollte, doch weshalb schmerzte sie jetzt seine Kritik über alle Maßen?! Saphenus zählte auf, dass sie zwar einige Machttricks drauf hätte, na immerhin, dachte Zoey fast trotzig, doch sie hätte immer noch nicht begriffen, um was es gehen würde. Als diese letzten Worte auf sie niederprasselten, war es wieder da, dieser Stich im Herzen. Sie war viel zu perfektionistisch, halbe Sachen zu machen, auch, wenn sie das mal so ursprünglich gewollt hatte. Ihr fiel auch Saphenus`Drohung ein, dass er sie töten würde, wenn sie keine echte Sith werden würde. Panik schien sie gerade überrollen zu wollen. Sie musste sich am Tisch hinter sich anlehnen, um nicht zusammen zu brechen. Wenn nur nicht ihre Knie dermaßen schlottern würden. Ihr Atem ging hektisch und dennoch hatte sie das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen. Es war auch plötzlich zu heiß und stickig hier drinnen. Sie wäre am liebsten fort gelaufen. Doch sowas taten Erwachsene nicht. Sie stellten sich ihren Problemen und Zoey wusste nur zu gut, dass ihr Weglaufen gar nichts bringen würde und dennoch hatte sie diese Gedanken! Wer konnte es ihr verübeln, wenn man Saphenus`Jähzorn kannte. Jetzt hob er auch noch die Stimme an. Sie hätte sich geweigert, eine wertlose Sklavin zu opfern. Vor ihrem geistigen Auge erschien das liebliche Kindergesichtchen. Sie sah Nevis beim Hüpfekästchenspiel herum hopsen, dass ihre Lekkus lustig hin und her wackelten. Wertlos?! Doch er war noch nicht fertig! Sie wäre voller Angst, immer noch! Was erwartete er stattdessen von ihr? So, wie er ihr begegnete! Sie klammere sich an die Lehren der Republik und das war nicht das, was er ihr beigebracht hätte. Ob sie seine Lehren albern fände!? Sie schüttelte wie ein kleines Kind den Kopf und schluckte beschämt. Sie kam sich vor wie ein Schulmädchen! Plötzlich kam ihr der Gedanke, das er wegen ihr Ärger bekommen haben könnte. Doch zu Mitleid in Anbetracht der Rage, in die er sich gerade rein steigerte, war sie nicht in der Lage. Für Verständnis ebenso wenig! In ihr herrschte nur Panik und diese behielt die Oberhand! Obwohl er sie gerade kurz vorher dafür verspottet hatte! Sie wäre nutzlos! Jetzt hatte sie sogar Todesangst und bereute, sich nicht mehr angestrengt zu haben! In dem Moment spürte sie, wie die dunkle Seite nach ihr rief, als hätte sie nur darauf gewartet, dass sie bereute. Man muss bedenken, wie stark die dunkle Seite auf Korriban war und wie sehr Zoey sich bisher dagegen verwehrt und verschlossen hatte. Noch hatte sie die Grenze zur Dunkelheit nicht völlig übertreten.

Sie wollte den Mund aufmachen und bereuen, doch er verbot ihr den Mund und strafte sie erbarmungslos. Zoey glaubte, das nun ihr Ende besiegelt wäre. Ihr Schild in der Macht hatte ihr nichts genützt. Er nahm ihr den Atem und würgte sie. Es war entsetzlich keine Luft mehr zu bekommen. Ihre Augen nahmen den Ausdruck des Entsetzens an. Sie hatte versagt! So, wie er gesagt hatte! Er trat nah, zu nah, an sie heran und nahm ihr selbst im Todeskampf ihre Wohlfühlzone. Sein Gesicht mit seinem einen Auge, dessen Blick sie durchbohrte, waren genau vor dem Ihrigen. Sie sollte auf ihrem letzten Weg sein Gesicht sehen?! Seine Worte wirkten jetzt fast versöhnlicher, als er sagte, dass sie stark in der Macht wäre, es aber nicht nutzen würde und sie ein dummes Stück nannte, was weniger schön war. Er wisse, was in ihr stecken würde und das sie Potential hätte, und fast tat es ihr leid, nicht fast, ja, es tat ihr leid, das sie den Weg in die Dunkelheit gestoppt hatte. Reue durchflutete sie und die Erkenntnis, das sie zu spät kam. Ein schreckliches Gefühl! Sie hatte ihr Leben weggeworfen! Wofür? Für ein fremdes Balg?!

Doch dann sagte er:

“...ich weiß wozu du fähig bist, obwohl du dich noch zurück hältst. Du musst dich entscheiden: folge den Sith oder stirb. Es gibt keine andere Wahl mehr, keinen Ausweg. Es hat ihn niemals gegeben seit du mir die Treue geschworen hast.“

Hoffnung keimte in ihr auf. Sie würde sich noch zurückhalten, hatte er gesagt! Er sprach nicht so, als wäre alles vorbei! Sie solle sich entscheiden! Es würde keine Wahl geben! Die hätte sie nie gehabt, als sie ihm Treue geschworen hatte! Seine Worte sagen das, doch sein Griff blieb gnadenlos! Sie spürte, sie würde gleich ohnmächtig werden, wenn er seinen Griff um ihren Hals nicht lösen würde und sah bereits in das Gesicht des Todes…, und er ließ sie plötzlich in dem Moment los. Sie fiel auf die Knie. Sie beugte sich nach vorne und atmete gierig und hustete. Doch, er sagte, sie hätte jetzt die Chance zum Reden. Und das sie verreisen würden und sie Grin mitnehmen könnte und auf beide eine Prüfung warten würde!? Moment mal, wovon sprach er da? Sie musste sich einkriegen und etwas sagen. Nur was?! Sie suchte hektisch nach den richtigen Worten. Sie sagte das, was ihr in den Sinn kam, denn sie vertraute ihm mehr als je zuvor, so blöd das jetzt klang, denn er hatte sie nicht getötet, er gab ihr eine weitere Chance und das wusste sie zu schätzen. Hybris hätte ihr wahrscheinlich keine weitere Chance gegeben! Zumindest glaubte sie das.


“ Ich…, Sie haben vollkommen recht! Ich muss mich trauen, mich mehr der dunklen Seite zu öffnen und ich bin wütend auf mich, es bisher blockiert zu haben und es stimmt, ich dachte, ich komme so damit durch! Der wichtigste Schritt, ist ein Kampf, der in mir selbst stattfinden muss. Ich will mein Leben nicht vergeuden, weil ich diesen Schritt nicht schaffe…”,

sagte sie bereuend und mit immer fester werdender Stimme.

“... und mein Ansinnen ist nicht, euch zu verraten oder zu beschämen! Das liegt mir fern! Ich habe Ihnen etwas mitgebracht, Meister! Wir waren im Darth Sik-Tempel, das war das vermeintliche Grab, welches ich gefunden hatte. Seine KI war dort, in die er angeblich seine Seele verpflanzt hatte, nicht sein Grab mit seiner Leiche und man konnte dort mit ihr handeln. Das ist für Euch. Es sind Baupläne eines nie gebauten Sik-Tempels. Darth Sik war ein Allroundgenie und ein sehr dunkler Machtnutzer. Ich hoffe, Ihr könnt sie gebrauchen! Ich musste dafür in Hybris`Vergangenheit und habe ihn in der Irrenanstalt angetroffen, die er gerade übernommen hatte und musste einiges an Wissen preis geben. Entschlüsselungscodes!”,

addierte sie die Ereignisse im Tempel, die letztlich zum Resultat geführt hatten. Sie reichte ihm den Datenträger und zeigte ihm, das sie nicht gegen ihn arbeitete, auch, wenn das laut Hybris so wirken musste.

“Ich erfuhr dabei auch Hybris`Geheimnis. Er hatte irgendwas, einen Parasiten oder so, im Gehirn, den er dort behandeln bzw. entfernen oder abtöten ließ. Dafür war er zu einem hohen Risiko bereit. Es wirkte sehr gefährlich.“,

versuchte sie, durch das Teilen ihres Wissens um bestimmte Dinge, die Hybris betrafen, die Wogen zwischen ihrem Meister und sich zu glätten.

“Seine Sklavin, dieses kleine Mädchen, ist machtbegabt und es scheint, dass er dessen Mutter gefangen hält. Wegen ihrer Machtbegabung zog ich sie Grin vor. Das war offensichtlich ein Fehler. Ich möchte aus meinen Fehlern lernen!”

Sie verneigte ihren Kopf. Dann erhob sie sich von den Knien.

“Ich werde Grin mitnehmen.”,

denn auf einen Leibwächter legte sie immer noch viel Wert.

Yui kann hier bleiben und sich hier nützlich machen. Ich konnte ihr bei der KI eine Reparatur aushandeln. Sie ist wieder voll einsatzfähig.”

Er hatte Yui ja nur beschädigt kennen gelernt. Natürlich war das nur eine Halbwahrheit, denn Yui könnte längst fort sein, doch im Grunde wusste sie es nicht, ob Yui schon über alle Berge war!?

Yuis Haustier ist nach draußen gelaufen, also weggelaufen. Yui und Grin suchen es gerade.”

Sie überlegte, ob sie das mit Nevis, dem Kind zuliebe, verheimlichen sollte, doch ertappte sich dabei, wieder in alte Muster zurück zu fallen. Warum den Meister wegen ihr belügen?! Weshalb sich selbst schaden?! Er könnte es spüren, dass sie etwas zurück behielt. Das war schon mit Yui risikohaft genug!

Hybris`Sklavin, die hier auf ihn warten sollte, war mit dem Voorpak unvorsichtig.”

So, nun war es raus. War doch gar nicht so schwer gewesen! Wenn sie schon bei solchem Kinderkram zögern würde, wo sollte das hinführen, als zu ihrem Tod!?

“Darf ich fragen, wo es hingehen soll? Von welchen Prüfungen sprecht Ihr?”

An Bastas schien er selbst nicht mehr zu denken. Prima! Ihr fiel ein, dass sie gegenüber Hybris Talitha erwähnt hatte, doch Saphenus wirkte nicht so, als ginge es ihr schlecht. Das beruhigte sie auch. Vielleicht hatte Hybris es schlicht und ergreifend einfach überhört!

“Dann werde ich mal einiges zusammen packen! Ist Archäologenausrüstung gefragt?”

Egal, was er antworten würde, eine Grundausrüstung würde sie immer mitnehmen, denn man wusste ja nie. Und einige ihrer Utensilien waren einfach zu wertvoll, als dass man sie hier lassen könnte!

Mit neuem Lebensmut und voller Elan, wie neu geboren, wollte sie es ab nun besser machen und alles erledigen. Darunter würde auch fallen, dass sie zu Fey sagen würde, dass jemand den Gleiter zurückholen musste, der vor dem Seiteneingang der Pyramide immer noch parkte.



Korriban, Dreshdae, Behelfs-Residenz des Gouverneurs, in ihrem Zi: Zoey und Meister Saphenus, Nevis mit Fey mittlerweile im Aufenthaltsraum, Miss McCathy depri in ihrem Zimmer, Grin mit Yui draußen ein Voorpak suchend
 
[Horuset-System - Tal der dunklen Lords - Raumhafen von Dreshdae - Fury - Darth Hybris, Galain (NPC)]

Erst als Saphenus den Raum – schnell, aber nicht eilig – verlassen hatte, erlaubte Hybris sich ein Anlehnen an die Couch. Als würde die Anspannung aus gleich drei Leben aus ihm heraus fließen, sackte er förmlich zusammen und gab sich den Muskelschmerzen, Müdigkeit und Hunger hin. Eine Hand voll Herzschläge lang drehten sich seine Gedanken darum, wie stark ihn dieses Ritual schwächte, dann tauchte wie aus dem Nichts der wahre Grund für seinen Schwächeanfall auf. Er hatte nicht die Energie aus seinen Muskeln gezogen, sondern die Energie, die diese gestützt und deren Schreie nach Ruhe und Regeneration überdeckt hatten. Es war für ihn inzwischen derart zur Normalität geworden, dass er alle kleinen Schmerzensstiche, Erschöpfung, ja selbst Hunger mit der Macht unterdrückte, dass ihr Fehlen ihn wie die Faust eines Gamorreaners traf. Leider konnte er sich diesem Mangel nicht stellen, nicht jetzt. Sharoh hatte sich bis jetzt selbst beschäftigt, dabei aber auch mindestens einen Wutausbruch gehabt. Zumindest einen, den sein Meister mitbekommen hatte. Er musste sich also um den Trandoshaner kümmern, bevor dieser aus einer instinktiven Laune heraus irgendwelche wichtigen Systeme zerstörte und da er aus seinem Zimmer nicht heraus kam, dies nach all dieser Zeit aber sicherlich wollte, hatte es der Lord eilig. Da allein im Aufenthaltsraum - Galain zählte nicht, da willenlos – erlaubte sich Hybris ein tief aus dem Inneren geborenes Stöhnen und stellte sich dann wieder auf, wankte kurz zurück, hielt sich an der Lehne fest und stieß sich dann davon ab, um für ein paar Sekunden die Balance zu suchen und dann leider nur wieder mit Hilfe der Macht zu finden. Grob über dem Daumen gepeilt hatte er die Hälfte seiner Reserven für das Ritual geopfert. Der Rest musste ihn nun auf den Beinen halten und vor allem die Verschleierung aufrechterhalten, die seine Schwäche kaschierte. Deshalb ließ er das Schwert auch liegen und ging ohne es zu Sharohs Quartier. Galain durfte und musste aber mit, bekam also den entsprechenden Befehl dafür erteilt.

Der kurze Gang zu Sharohs Quartier, welches im Augenblick ja eigentlich von T2 bewohnt wurde, war schnell zurückgelegt. Kurz sah Hybris noch nach rechts, wo sich sein wichtigstes Labor auf der Fury befand und dann zur Tür des Trandoshaners. Jetzt, wo die humanoide Echse wieder wach war, erschien dem Lord die Idee, dass so wichtige Labor mit den extrem wichtigen, gefährlichen und seltenen alchemistischen Stoffen gegenüber seinem Quartier einzurichten, nicht mehr so klug. Aber zu dem Zeitpunkt hatte der Apprentice auch nicht mehr eigenständig überleben können. Hybris Hand wanderte zur kleinen Bedienfläche neben der von Yelm verriegelten Tür und betätigte einen Knopf. Es war der Öffner, der jedoch nicht funktioniert hätte, würde jemand anderes als Hybris hier stehen. Yelm war immer überall, was es einfacher machte für Sicherheit zu sorgen und gleichzeitig keine allzu komplizierten Passwörter oder Gentests und dergleichen erforderte. War die richtige Person vor Ort funktionierte alles. Wenn nicht, dann eben nicht. Die Tür öffnete sich also und wie er erwartet hatte, stand Sharoh direkt dahinter.

Den hatte Hybris seit … längerer Zeit nicht mehr angeschaut. Waren es jetzt schon Jahre oder doch nur Monate? Auf jeden Fall viel Zeit, denn der Trandoshaner hatte arg gelitten, ohne tatsächlich gelitten zu haben. Rope hatte sich mehr um ihn gekümmert, als ein kaputter Droide es verdient hätte und doch war Hybris im Endeffekt froh, diesen Droiden nicht auf den Müll geworfen, sondern aufgehoben zu haben. Eine kurze Musterung ergab ein paar zu erwartende Details. Wie auch Hybris Muskeln waren die des Apprentice dank Nichtbenutzung verkümmert, sodass der eh nie fette, dafür aber muskulöse Trandoshaner nun ziemlich dünn aussah. Die nicht angepasste Kleidung war ihm zu groß und sein Kopf schien ebenfalls nicht zu dem verkümmerten Rest passen zu wollen. Das satte Blau seiner Schuppen hatte hingegen kein bisschen gelitten, wofür wohl auch Rope verantwortlich war. Um Arbeit zu sparen, die bei Komapatienten auftraten, hatte er sich sehr viel Mühe damit gegeben ihm die richtige Dosis von allem zu geben. Doch darüber würden sie jetzt und wahrscheinlich niemals jemals reden.


„Du bist heute schon der zweite Schüler, dem ich sagen muss, wie scheiße er aussieht.“

Eine Bewegung mit dem Kopf zur Seite signalisierte dem Trandoshaner, dass dieser folgen sollte. Galain stand dafür aber im Weg und bekam deshalb die Aufforderung sich in den Türrahmen zum geschlossenen Labor zu stellen. Der war natürlich deutlich größer als Sharoh und starrte diesen nun an, weil er diesen Befehl ebenfalls bekommen hatte. Also nicht das anglotzen, sondern das Verfolgen von diesem. Diese neue Anschaffung kannte er noch nicht, klemmte sich aber mögliche Kommentare. Im Aufenthaltsraum blieben Hybris kurz stehen, sodass Sharoh aufholen konnte, dann wurde dieser mit einer Geste in die Krankenstation geschickt. Der Meister folgte und begann sofort sich einen Injektor zu nehmen. Doch schon beim nächsten Schritt war es vorbei mit der Improvisation oder Automatismus. Er hatte eigentlich nicht mehr mit Sharoh gerechnet, also nicht einmal daran gedacht was er tun würde, stünde plötzlich ein halber Trandoshaner vor ihm. Spontan wollte ihm nicht einfallen, wie er die Muskeln binnen kürzester Zeit wieder in ihre alte Form zurück bringen sollte. Also glitten seine Finger unschlüssig über ein Dutzend kleiner Fläschchen, die alle ganz bestimmt nicht dafür geeignet waren, ihm aber, so sein Kalkül, den nötigen Denkanstoß geben konnten. Als dies nach zehn Sekunden nicht passieren wollte, fing Hybris ein Gespräch an und ging gleichzeitig zum nächsten Tisch, den Rücken stets dem Trandoshaner zugewandt.

„Was hast du mitbekommen? Wir haben in der Zwischenzeit gefunden, weshalb ich hier hergekommen bin. Ein Teil davon siehst du da. Galain, meinen Schatten.“

Die nächste Ablage war glücklicherweise hilfreicher. Sie bot Aufbaupräparate, obwohl diese freilich keine Wunder bewirken konnten. Dennoch fischte er eines davon mit seinen Fingerspitzen aus der Gruppe, steckte sie in die Pistole und drehte sich auf dem Absatz um. Dabei begegneten sich die Augen der beiden Machtnutzer kurz, bevor Hybris dann den Blick senkte und den Körper des Trandoshaners erneut musterte. Wo hinein sollte er die Nadel stecken, während der Apprentice von seinem Erlebten erzählte? Keine der Arterien war zu erreichen und ihm wahllos irgendwo in seine Augen, sein Maul oder andere Schleimhäute zu stechen erschien dem Lord wenig zielführend. Aber hatte er eine Wahl?


„Maul aufmachen.“

Auch so würde das Mittel sich verteilen, da auch das Gewebe im Mundraum mit dem blutführenden System verbunden war. Natürlich würde es länger dauern, natürlich zu lang und natürlich würde sich Hybris in nächster Zeit etwas anderes überlegen müssen. Für den Moment reichte es aber. Nachdem das Mittel verabreicht war, zog der Lord das Fläschchen wieder heraus und hätte es beinahe weggeschmissen, konnte sich aber im letzten Moment noch auf seine knappen Mittel besinnen und stellte es daher einfach zurück.

„Das muss für den Anfang reichen. In den nächsten Tagen werde ich dir mehr davon und ähnlichem spritzen, damit du dir nicht wieder jedes Gramm Muskelgewebe antrainieren musst. So viel Zeit haben wir nicht. Wie du inzwischen vielleicht schon erahnen konntest: Wir sind nicht mehr auf Trandosha, sondern auf Korriban, werden aber bald wieder abreisen.“


Er hatte da etwas vor, woran ihn Saphenus erst wieder erinnert hatte. Es gab da ja noch eine geheime Basis von ihm, die aufgegeben und sich selbst überlassen worden war, bald aber wieder aufgebaut werden sollte. Hybris gab es offen nicht zu, doch der Orden der Sith ließ Panik in ihm aufsteigen. Nirgendwo war er übermächtigen und zahlenmäßig überlegenen Feinden näher als dort. Er mochte die Möglichkeiten und Macht, die ihm der Zirkel der Alchemisten bescherte, doch die damit einhergehende Angst wog schwerer. Er wollte dort nicht verweilen. Nein, eigentlich wollte er nirgendwo sein Zuhause haben, wo irgendein Sith hin kam und wieder von dort verschwinden konnte. Für diesen Fall hatte er sogar schon mal Vorbereitungen getroffen und ebenso wie ihm die Basis wieder eingefallen war, so war ihm auch dieses Prozedere erneut zugeflogen. Seine Hand fand eine der Konsolen an der Wand und betätigte dort einen Knopf.


„Yelm. Führe CZ aus. Bestätige!“
„Bestätigt.“

Der Droide schloss selber den Kanal und tat nun was getan werden musste, damit sich Hybris ein wenig sicherer fühlen konnte. Das würde eine ganze Weile dauern, doch es würde sich lohnen, auch wenn es unumkehrbar war. Was hinter „CZ“ stand mochte man nicht so schnell begreifen, doch die sich bewegenden Spielfiguren konnten Spione und Inquisitoren trotzdem bemerken. Nur das mit der permanenten Verfolgung sollte durch „CZ“ verhindert werden. Sollte. Es war nie getestet worden.

„Ob du Bestandteil davon bist, wird sich noch zeigen. Inwiefern hat sich deine Gedankenwelt verändert? Die Wut ist geblieben … so weit kann ich das schon sagen … aber der Rest?“


Sharoh war Rake ähnlicher als dieser es vermutlich wahrhaben wollte. Beide würde es hart treffen, wenn sie eines Tages aufwachen und nur noch die Hälfte ihrer Muskeln hätten und bei dem Reptiloiden war es ja eigentlich sogar noch schlimmer. Seine waren auf dem Stand eines Untrainierten, womit er … wie viel Kraft verloren hatte? 75%? Er brauchte es gar nicht aussprechen. Hybris ahnte schon wie seine Antwort ausfallen würde...

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[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Gouverneursresidenz] - Saphenus; Zoey Liviana

Er spürte die Hoffnung in ihr, doch Hoffnung war nur etwas für Narren und Schwächlinge. Hoffnung gab es nicht, Hoffnung war nur eine Illusion, an die sich Ertrinkende klammerten obwohl sie wussten, dass ihr Ende bevorstand. Wer wirklich frei sein wollte, der ließ von der Hoffnung ab und nahm sein Schicksal selbst in die Hand. Eine Tatsache, die Zoey anscheinend nicht verstanden hatte und vielleicht auch niemals verstehen würde.

Zoey wehrte sich nicht und sackte nach Luft ringend zusammen als er sie aus seinem Griff entließ. Sie unternahm nicht einmal den Versuch gegen ihn zu kämpfen, ihn zu bezwingen, sich selbst zu befreien. Stattdessen buckelte sie vor ihm. Enttäuscht sah er sie an bis er sich daran erinnerte, dass er selber nicht anders gehandelt hatte. Während seiner Ausbildung hatte er auch nie gegen Hybris gekämpft sondern stillschweigend erduldet, was man ihm angetan hatte. Jetzt hatten sich die Rollen verschoben, zumindest dem Anschein noch sollten Meister und Schüler auf einer Stufe stehen. Eine Perversion der Lehren des Ordens, wenn man es sich recht überlegte, doch Saphenus zuckte nur mit den Schultern.

Zoey erging sich in einem gewohnten Wortschwall in Ausflüchte. Sie betonte wie sehr er sie selbst ärgere, sich ihrer Wut und ihrer Leidenschaft nicht hingeben zu können, dass sie gerne der dunklen Seite folgen und eine Sith werden würde. Saphenus spitzte erst die Ohren als Zoey von dem Tempel Darth Siks sprach und wie sie das vermeintliche Grab erkundet hatte. War sie auf eigene Faust losgezogen, wollte sie ihn beeindrucken? Saphenus war überrascht, hatte er doch so eine Initiative von ihr nicht erwartet. Sie übergab ihm einen Datenträger mit den Plänen eines Tempels, neugierig betrachtete er ihn von allen Seiten während ein unscheinbares Lächeln seine Mundwinkel umspielte. Dann sprach sie von Hybris und einem Parasiten, der in seinem Kopf gesessen und den er hätte abtöten müssen. Eine haarsträubende Geschichte, doch Saphenus konnte sie nicht als erlogen abtun. Er spürte, dass Zoey die Wahrheit sagte oder zumindest an diese Wahrheit glaubte. Was war schon unmöglich sobald es Darth Hybris betraf? Er selbst hatte mit ihm eine verlorene Welt samt primitiver, insektoider Einheimischer erkundet und Geister längst vergangener Gestalten getroffen.


Zu guter Letzt erzählte Zoey noch von Yui, dem Droidenmädchen, und einer Dienerin seines Meisters, doch er zuckte nur mit den Schultern. Seine Schülerin erhob sich von ihren Knien und gewann offensichtlich ihre Fassung zurück. Er beobachtete wie ihr Lichtschwert an ihrem Gürtel baumelte, ihr bauchfreies Oberteil vermochte gar nicht dazu zu passen. Sie trug sein Lichtschwert, viel zu früh hatte er es ihr überreicht und doch stand sie nun kurz davor ihre Prüfung abzulegen. Sie musste unter Beweis stellen ob sie es zu Recht trug.


„Deine körperlichen Reize werden dir hier nicht weiterhelfen.“, merkte er an und deutete auf ihren Bauch. „Weder Hybris noch ich sind daran interessiert und Janus Sturn ist weit weg.“ Er legte eine Pause ein und lächelte dann, doch es war kein angenehmes Lächeln. „Du hast den Tempel eines alten und mächtigen Sith erkundet…und es sogar überlebt. Musste Darth Hybris dich von dort retten, frage ich mich? Es spielt keine Rolle. Mich beeindruckt, dass es dir gelungen ist diese Pläne…“, er hielt ihr den Datenträger vor die Augen, „…zu bergen. Trotz deiner offensichtlichen Fehler und Schwächen! Du brauchst mir keinen Honig um den Mund zu schmieren, ich spüre deinen Ehrgeiz und deine Willenskraft. Du benutzt sie nur nicht! Du lässt dein Potential verfliegen wie Blüten im Frühlingswind. Du opferst lieber Grin als ein unfähiges, kleines Mädchen? An dir selbst sieht man doch, dass Potential und Machtbegabung alleine nichts zählen wenn man sie nicht nutzt. Grin ist loyal, treu ergeben und spürst du nicht seine eigene Verbindung zur Macht? Es war töricht das Mädchen nicht zu opfern und diesen Fehler wirst du eines Tages noch bereuen. Yui und eure Haustiere interessieren mich nicht, also verschwende nicht meine Zeit. Korriban ist kein Streichelzoo!“ Er funkelte sie böse an und ging einen Schritt auf sie zu.

„Welche Prüfung auf dich wartet ist nicht von Belang, denn du hast keine Wahl mehr. Entweder bestehst du sie und beweist dich des Ordens würdig oder du stirbst und wirst vergessen. Es muss dich nicht interessieren woraus diese Prüfung besteht, genieß doch die Vorfreude.“ Ein diebisches Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus als er noch einen Schritt näher kam sodass sich ihrer beiden Körper fast berührten. „Es wird Zeit mit deinem alten Leben abzuschließen. Die Republikanerin in dir, die du noch hegst und pflegst, muss sterben damit die Sith in deinem Inneren leben kann. Du musst dich von den Ketten befreien, die dich halten. Die Macht befreit dich, die dunkle Seite wird dieses Kunststück vollbringen.“ Seine Hand fuhr zu ihrem Gesicht und streichelte über ihre Wange, fuhr ihren Hals entlang und packte dann zu, jedoch ohne ihr die Luft zu rauben. „Hast du es nicht satt Angst zu haben? Bist du es nicht leid dich zu fürchten? Vor mir, vor Hybris…die Dunkle Seite gibt dir die Kraft ein selbstbestimmtes Leben zu führen, doch du nimmst sie nicht an. Du klammerst dich an Moralvorstellungen, die dich nur behindern. Das Leben des kleinen Twi’lek-Mädchens, was ist es denn wert? Sie hat keinen Nutzen für dich, du profitierst nicht von ihr. Sie ist nur eine Last. Wahrscheinlich wäre es für sie sogar eine Erlösung gewesen zu sterben, denn in Hybris‘ Dienst zu sterben bedeutet zu leiden. Hast du dir darüber jemals Gedanken gemacht?“

Er legte den Kopf schief und sah sie einäugig an. „Selbst Janus Sturn, in dessen Bett du dich nur zu gerne geflüchtet hast, hat dich benutzt um an Informationen über mich zu kommen. Er hat dir Gefühle vorgespielt, die nicht existiert haben und niemals existieren werden und doch hast du dich ihm bereitwillig hingegeben. Verlass diesen Weg und finde deinen eigenen, doch das wirst du nur mit Hilfe der Dunklen Seite der Macht schaffen. Ich habe versucht dir diesen Weg zu zeigen und jetzt naht der Moment, in dem du beweisen musst diese Lektion verstanden zu haben. Du brauchst nur die Kleidung, die du am Körper trägst und dein Lichtschwert. Lass alles andere hier, es wird dir nicht von Nutzen sein. Zieh einen Umhang an um deine Waffe zu verbergen. Vorerst dürfen wir nicht als Sith erkannt werden.“


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[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Raumhafen | Sharoh's Quartier auf der Fury] Sharoh, Hybris an der Tür

Doch der Lord kam zu der Überraschung des Trandoshaners nicht allein. Zwar hatte Hybris eine Reihe von Bediensteten im Tempel gehabt, jedoch konnte sich Sharoh nicht an eine permanente Leibwache erinnern. Der stinkende Koloss schien ein Herglic zu sein, doch die diversen offenen Wunden ließen ihn stutzen. Ein Blick in die Macht verhärteten seinen Verdacht, es schien sich um eine Art Spawn zu handeln, wie jene aus den Katakomben des Sith-Tempels, doch deutlich mächtiger. Als Hybris ihn ansprach hatte Sharoh immer noch seine komplette Aufmerksamkeit dem übergroßen Leibwächter gewidmet, doch nun musterte er seinen Meister. Dieser machte eine lockere Bemerkung, ganz untypisch für den Hybris, den der Reptiloid noch in Erinnerung hatte. Eineinhalb Jahre waren wohl selbst für einen Lord der Sith eine lange Zeit, zumindest ließ sein Aussehen darauf schließen. Der Einfluss der dunklen Seite hatte ihn weiter zusammenfallen und seine Haut ergrauen lassen. Auf die Kopfgeste des Lords folgte Sharoh aus dem Raum, so schnell es gerade eben ging. Mit der Macht so zu dosieren, dass er sich nicht aus Versehen mit zu großer Geschwindigkeit bewegte und eventuell eine weitere Verletzung herauf beschwor, stellte sich als äußerst Konzentrations intensiv dar. Und es machte nicht besser, dass der Spawn die Tür blockierte. Aus der Nähe war der Gestank noch unerträglicher und nun starrte das Unwesen ihn auch noch an. Sharoh erwiderte zunächst den Blick.

Auf Hybris Befehl machte der "Herglic" Platz, starrte den Trandoshaner jedoch immer noch an. Er sparte sich einen Kommentar gegenüber dem Lord, der hatte mehr als genug willenlose Diener, dass musste ja früher oder später passieren. Dennoch konnte er den Leibwächter nicht ausstehen, er konnte sich nicht eingestehen, dass der Spawn ihn problemlos zerquetschen konnte, in seinem aktuellen Zustand oder wahrscheinlich auch, wenn er bei Kräften wäre. Hybris hatte sich währenddessen ebenfalls in das Labor bewegt und suchte anscheinend nach einer Flüssigkeit. Wahrscheinlich wollte der Zirkelmeister ihm etwas verabreichen, um sein Muskelwachstum und damit seine Genesung fördern. Er hatte zunächst bedenken, doch im nachhinein hatte er nichts zu verlieren. Würde er widersprechen, würde Hybris ihn wohl endgültig aufgeben. Einen schwachen Schüler konnte er nicht gebrauchen. Und sollte das Mittel ihn umbringen, wäre es nur eine der Möglichkeiten, wie sich Hybris von ihm entledigen könnte und es war sehr wahrscheinlich nicht die schlimmste. Anscheinend fand der Lord jedoch spontan nicht das was er suchte, also setzte er sich an den nächsten Tisch und begann zu grübeln. Dabei wandte er das Wort erneut an seinen Schüler und fragte ihn was er während des Komas mitbekommen hatte und, dass er hier gefunden hatte was er gesucht hatte, den Herglic, den er als "Galain" betitelte.

" Ich habe vieles gesehen. Visionen, oder etwas was ihnen ähnelt. Zu viel für den . . . Moment. "

Antwortete der Trandoshaner in krächzender Stimme. Seine Stimmbänder hatten ebenfalls unter der langen Unbenutzung gelitten und die letzten Worte kriegte er gerade so raus, bevor sie ihm versagte. Sein Hals brannte und er unterdrückte einen Huster, indem er sich räusperte. Gerade hatte er ausgesprochen, da schien sein Meister die Lösung gefunden zu haben. Mit einer Injektionspistole näherte er sich seinem Schüler und musterte ihn. Die Haut stellte ein eindeutiges Problem beim injizieren von Spritzen dar, doch entschied sich Hybris in die Mundhöhle des Reptiloiden zu spritzen. Auf Befehl öffnete Sharoh den Mund und entblößte seine scharfen Zahnreihen, die dem Lord eine Hand kosten konnten, wenn er nicht eine Barriere aufrecht erhalten würde. Sharoh hatte das noch nicht geprüft, er wollte lieber nicht mit den Konsequenzen leben, wenn er versuchte Hybris abzutasten, geschweige denn ihm die Hand abzubeißen. Ein kurzer Stich und die Flüssigkeit entleerte sich in seine Mundschleimhaut. Sie fühlte sich etwas taub an und half nicht sonderlich mit der aktuellen Aussprache des Trandoshaners. Langsam aber sicher verteilte sich ein Wärme in die Muskeln des Trandoshaners und er konnte eindeutig fühlen, dass sie begannen zu arbeiten. Er hatte also richtig getippt. Hybris übernahm wieder das Reden und erläuterte das weitere Vorgehen und auf welchem Planet sie waren, Korriban. Er kannte diesen Namen erinnern, er hatte darüber gelesen . . die Geburtswelt der "ursprünglichen Sith". Und nun, da er darauf achtete war die dunkle Seite hier überall zu finden, ihr Einfluss war immens. Hier zu trainieren, wo die dunkle Seite so stark war, bot eine einzigartige Gelegenheit.

" Ich werde hier . . trainieren. Könnt ihr mir einen Vorrat . . von . . dem Mittel hier . . lassen?"

Entschied er auf die Erwähnung eines Abfluges. Nachdem Hybris sich an den Pilotendroiden etwas befohlen hatte reagierte der Lord erneut auf seinen Schüler. Er ließ seinen Verbleib offen, lenkte das Thema auf die Veränderung, die er mit der Vision durchlebt hatte. Da es nun einiges zu sagen gab, versetzte er sich kurzzeitig in der Macht und versuchte seine Stimme zu verstärken.

" Was auch immer passiert ist hat etwas. . . verändert. Es hat mir eine . . Erkenntnis gezeigt."

Er räusperte sich und lockerte seine Stimme etwas.

"Ihr hattet recht. . Die dunkle Seite . . sie verpestet den Geist unwiderruflich."

Ein Husten und er fuhr fort.

"Ich hatte nicht die Kontrolle. . ich war zu schwach. . vergebt mir Meister. Ich konnte die Haut nicht kontrollieren . . ihr habt anscheinend . . die Macht zu sehr verbogen . . Es wäre als ob . . ihr mich mit der dunklen Seite verschweißt hättet. "

Angeekelt von seiner eigenen Unfähigkeit wandte er sich ab und setzte sich auf einen der beistehenden Stühle und rieb sich den Hals.

" Die Visionen schienen so real. . . doch bin ich mir nicht sicher . . ob mein Geist mir noch gehorcht. "

Unsicher, ob er tatsächlich weitere Informationen mit dem Lord teilen wollte verstummte er zunächst. Doch dieser hatte seine stoische Maske aufgesetzt und starrte in einfach an. Unter Druck gesetzt begann er erneut.

" Ich habe ein Abbild der "Zählerin" gesehen. . Ich spürte jemanden in der Macht. . jemand mächtiges . . und sie sagte . . "

Erneut versagte ihm die Stimme und er musste sich räuspern.

" Sie sagte ich solle mit der Macht . . weise umgehen sonst würde mich die dunkle Seite gänzlich verzehren . . dann wachte ich auf. . seitdem spüre ich die dunkle Seite klarer . . kann ihren Einfluss . . deutlicher erkennen . ."

Mit einem sauren Gesichtsausdruck wandte er sich von Hybris ab.

"Ich frage mich . . ob die dunkle Seite schon immer da war . . ob ich überhaupt einen eigenen Willen habe . . ob das alles ihr Einfluss war . . "

Er ballte die Hände zu Fäusten unterdrückte erfolgreich den Schwall von Emotionen, die ihn zu brechen drohten. Er versuchte sich abzulenken.

"Was habt ihr . . mit meiner Familie gemacht . . und wo ist die Twi'lek ?"

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Ein paar unerwartete Dinge sprach der Trandoshaner dann doch an. Visionen waren, so Hybris Meinung, nicht unbedingt etwas, was Schlägertypen wie sein Schüler empfingen und wenn sie es doch taten, dann waren sie meist nicht intelligent genug um sie zu deuten. Nicht das Sharoh dumm war, doch beschränkte sich sein Wissen und seine Fähigkeiten eben auf den Kampf und nicht auf Politik, Geschichte und ähnliches. Kannte man die Galaxie nicht, dann half es einem auch nur wenig die Zukunft zu kennen. Aber vielleicht irrte sich der Apprentice auch einfach nur. Er sprach von der Zählerin, dieser merkwürdigen Gottheit der Trandoshaner, was dann wieder gar nicht nach Vision, sondern nach Traum klang. Die Worte dieser allmächtigen Person passten dann ebenfalls in dieses Bild. Sharoh war durch die geballte Macht der dunklen Seite beinahe vernichtet worden und schon davor musste er sich mit diesem Thema auseinandergesetzt haben. Im Koma, welches vielleicht eine Art halbes Wachkoma gewesen war, hatte er viel Zeit gehabt um nachzudenken und so schließlich seine eigenen Träume zu erschaffen. Das er nach so einem Erlebnis das Gefühl hatte, nur eine Puppe in den Händen der Macht zu sein, war irgendwo verständlich. Seine Worte klangen dennoch nach Feigheit, Aufgabe und Verrat. Hybris würde dies nicht gestatten.

„Korriban ist ein Ort der dunklen Seite. Sie ist hier omnipräsent und stärker als an vielen anderen Plätzen in der Galaxie. Das bedeutet aber nicht, dass sie in diesem Augenblick irgendeinen nennenswerten Einfluss auf dich hat.“


An den Tisch hinter sich lehnend, die Beine etwas entlastet, sprach er weiter, der Blick kritisch, das Gesicht entsprechend verzerrt.

„Du scheinst die Zeit genutzt zu haben, um meine Ausbildung und Worte zu vergessen. Erstens, die dunkle Seite war nicht immer in dir, denn sie ist nur ein Ausdruck deiner Taten durch und in der Macht. Zweitens, sie besitzt keinen eigenen Willen. Es steckt keine Entität dahinter, kein Gott, kein irgendetwas. Es ist Energie, nicht mehr. Sie beeinflusst uns, so wie wir sie beeinflussen. Mehr darin zu sehen offenbart nur eine Verbindung zu deiner Vergangenheit, wie auch deine letzte Frage beweist und vergesse niemals: Es gibt keinen Sith, der noch an dieser festhält. Nur wer sich von alten Banden löst, kann frei sein.“

Eine wegwerfende Geste.

„Deine Familie lebt. Ich dachte mir, sie könnte irgendwann noch einmal nützlich sein, solange du noch nicht tot bist. Aber zu ihr kommen wir am Ende deiner Ausbildung.“

Noch eine Geste, diesmal allgemeiner gefasst, als wolle Hybris das gesamte Schiff einschließen.

„Drittens, deine Vision klingt mehr nach einem Traum. Betrachte deine Handlungen und Gedanken vor dem Unfall und dann was bei diesem passierte und sag mir, was hältst du für wahrscheinlicher? Das du jetzt, nach so vielen Jahren, plötzlich eine Vision empfängst oder das du die vielen schlafenden Stunden genutzt hast um dir im Traum etwas auszumalen, an dem du die ganze Zeit gedacht und geglaubt hast?“

Wieder die wegwischende Handbewegung, als wäre es der Gedanke darum nicht wert gedacht zu werden.

„Viertens, es war nicht die Haut die dich fallen ließ, sondern mein Werk. Die Macht bedeutet Leben. Sie entspringt aus ihr und doch habe ich das genaue Gegenteil mit ihr angestellt. Das hat ihr nicht gefallen und dein Körper war schlicht nicht dazu in der Lage ihr zu widerstehen. Es war ein Experiment und zu scheitern gehört dazu. Aber du lebst … also … hast du es im Endeffekt doch geschafft.“

Ein Schulterzucken.

„Die Nebenwirkungen waren heftig und doch warst du stark genug um zu überleben. Mit meiner Hilfe, aber trotzdem. Wie viele hätte es schon bei dem Ritual zerrissen und danach sowieso? Den harten Aufprall auf dem Boden, die Zeit danach … du standest am Rand zum Nichts und bist zurück gekommen … wir werden diese Chance nutzen.“


Ein Nicken.

„Ich stimme zu. Du wirst hier bleiben und trainieren, ebenso wie Deira. Sie ist noch hier und ich brauche sie im Augenblick nicht. Ihr trainiert aber getrennt. Mach dich mit der Fauna dieses Planeten bekannt und bekämpfe sie und zwar in genau dieser Reihenfolge. Es gibt hier machtsensitive wie auch unsichtbare machtsensitive Wesen, die dich nur allzu gerne fressen würden. Also mach es ihnen nicht zu leicht... dein Schwert findest du im Lager. Bis du wieder dazu in der Lage bist es zu benutzen, verteidige dich hier mit.“

Hybris griff sich unter seine Robe an den Gürtel, nahm das Lichtschwert ab und warf es Sharoh zu. Der war tatsächlich eingerostet und übertrieb es mit der Kompensation, weshalb seine Klaue schon vorbei war, als die Waffe ihn schließlich erreichte. Sie traf seine Brust, fiel dann hinunter und wurde schließlich doch noch aufgefangen. Der Lord überspielte die Situation gleichgültig. Manch einer war weniger fit, wenn er nur acht Stunden geschlafen und aus dem Bett geworfen worden war.

„Noch irgendwelche Fragen … ach so. Deine Ausbildung. Du verfügst über das Wissen und deine Verbindung zur dunklen Seite wurde weder getrennt noch geschwächt. Im Prinzip könnte ich dich jetzt schon befördern. Doch wir wissen beide, dass du das nicht akzeptieren kannst. Rake würde es wohl auch nicht schmecken und der wird hier in ein paar Monaten ankommen … um seine Beförderung zu erhalten. Ein Duell zwischen euch ist unausweichlich.“


In dem Augenblick fiel Hybris Sharohs Frage bezüglich des Aufputschmittels ein. Er drehte sich noch einmal um, nahm sich den Injektor und alle drei Fläschchen, die noch von dem Mittel übrig waren.

„Das wird nicht einmal im Ansatz reichen. Bis ich abreise, werde ich aber weiteres herstellen.“

Einen Herzschlag lang überlegte er noch, Sharoh zu zeigen wie es ging, verwarf den Gedanken dann aber wieder. Er wollte wissen was sich sein Schüler spritzte.

„Bereite dich auf deinen Aufenthalt vor. Such dir in der Stadt eine Bleibe oder verweile hier im Raumhafen und ach ja, halte dich vorerst vom Tal der dunklen Lords fern. Sie mögen tot sein, doch ihre Macht ist real und sie reicht weit und ein geschwächtes Wesen wie du würde ihnen in die Falle gehen. So, jetzt, noch Fragen?“

Während der Reptiloide überlegte und fragte, stellte sein Meister die Pistole und drei Ladungen auf einen kleinen Wagen und schob diesen leicht in Sharohs Richtung. Danach, während er zuhörte, überlegte er sich wo er jetzt für sich selber ein Lichtschwert herbekam. Das, welches Sharoh nun trug, war natürlich ein echtes und auch bitter nötig, wollte er nicht schon durch den ersten Hississ sterben, auf den er unweigerlich treffen würde. Also brauchte er selber wieder eines. Besaß er noch modifizierbare Trainingslichtschwerter? Er wusste es nicht mehr...

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Korriban, im Sik-Tempel: Zoey, Grin, Hybris, eine vergnügte Nevis, Galain und Yui


Nevis gab nicht auf. Sie konnte nicht! Schließlich ging es um ihre Mutti! Sie war betrübt und betroffen, doch ihre Gedanken rasten und sie suchte kämpferisch nach einem Ausweg. Was hatte sie Besonderes, was sie dem weißen Holomann, der ziemlich gruselig auf sie wirkte, anbieten könnte? Sie war ein kleines Wesen, welches noch nicht lange zur Schule ging und somit nicht mit Wissen handeln konnte und Geheimnisse kannte sie auch nicht. Sie hatte als kleines Mädchen, die womöglich längst ein Waisenkind, und jetzt Sklavin war, kein Geld, keine besonderen Steine, Schmuck oder Waffen. Sie besaß nichts, ...außer ihren Milchzahn, den sie erübrigen könnte. Dieser Diener, der in dem Haus war, indem Zoey wohnte, hatte ihr gesagt, dass die Zahnfee kommen würde, doch jeden Morgen kam die Ernüchterung, dass sie nichts gebracht hatte. Das mit der Zahnfee war womöglich Lug und Trug und vielleicht würde aber die Hologestalt Sik darauf reinfallen?! Warum es nicht probieren? Nevis konnte doch nur gewinnen! Es wirkte zumindest richtig klasse und somit hatte sie etwas anzubieten, zumindest dachte sie es sich so. Sie schlug es ihrem Meister vor, denn sie wusste nicht, ob man zwei Versuche hatte?! Sie fand, Hybris schaute erstmal richtig interessiert. Hoffnung keimte in ihr auf, es könnte eine Möglichkeit sein!? Neugierig hatte der Meister sogar seinen Kopf zu ihr gesenkt. Doch dann richtete er sich wieder auf und sah nachdenklich zur Holofigur. Dabei sagte er allerdings nicht das, was sie jetzt annahm. Das Problem wäre nicht, dass der Aufenthaltsort ihrer Mutti unbekannt sei? Ihre überraschten Augen wurden noch größer, als ihre Kulleraugen schon waren. Er wüsste, wo ihre Mutti sein würde, doch er wollte es ihr nicht sagen, da sie es sich verdienen sollte, das zu erfahren. In dem Moment trat etwas in ihre Augen, so ein Blick, der nicht alterstypisch für ein Kind ihres Alters war. Diesen Blick hatten zuweilen Kinder, denen Schlimmes angetan worden war. Sie mussten schneller groß werden und trugen längst ein Päckchen mit sich herum. So, wie es auch bei ihr der Fall war! Gehorsamkeit war das Schlüsselwort! Ein Zahn könnte da nichts ausrichten. Es war so schlimm für sie, dass sie es hätte nicht in Worte fassen können! Er wusste, wo sie war und sagte es ihr nicht! Er war so gemein! Tränen stiegen ihr sofort in ihre Kinderaugen. Sie trat zurück und sah bedrückt ins Leere. Sie sah alles von Tränen veschwommen!

Dann bemerkte sie dennoch, dass der Meister es selbst nochmal versuchen wollte, doch auch er trat zurück und erreichte nichts, da die Holofigur sein Schwert verlangte und das wollte er nicht hin geben! Böse funkelte die Kleine Hybris an. Auch er bekam nicht das, was er erhofft hatte. Eine kleine Genugtuung für Nevis, natürlich nur eine Kleine! Bei ihm ging es nicht um seine Mutti! Wieder hing sie ihren Gedanken nach, wie sehr sie in hasste und wie sehr er ihr weh tat, bis Yui zu ihr sagte, sie müsse da nun rein gehen und auf eine geöffnete Tür zeigte. Erschrocken und verdattert blickte Nevis sie an. Yui tröstete sie sogleich und meinte, das das für sie in Ordnung sein würde. Es war wohl wichtig für sie!? Nevis hatte gar nicht mitbekommen, dass Yui auch gehandelt hatte?! Sie war ja auch dermaßen in Gedanken versunken gewesen und hatte an ihre Mutti gedacht!


Sie warteten auf Yui. Hoffentlich war alles in Ordnung mit Yui? Es war doch nichts passiert?! Die Zeit schien still zu stehen. Wieder dachte sie an ihre Mutti und wie es wäre, wenn sie groß und stark, stärker in der Macht als Hybris sein würde und ihn zwingen würde, es ihm zu sagen! Sie stellte sich vor, wie sie es aus ihm herausprügeln würde! Er würde winseln, dass sie aufhören solle, doch sie würde ihn töten! ….Dann schien es plötzlich dem Meister Hybris zu reichen und er wollte sofort gehen. Und Yui? Verzweifelt sah Nevis zur Archäologin. Doch diese fügte sich. Jetzt ließen sie auch noch ihre neu gewonnene Freundin zurück! Nevis war so deprimiert, dass sie nicht einmal merkte, wie ihr wieder die Leine wie einem Köter umgelegt wurde!

Plötzlich holte Yui sie ein! Da blühte Nevis wieder auf. Ihr Herz machte einen Freudensprung! Sie stubbste Yui erfreut an, denn sie wagte nicht zu sprechen, da der Meister es verboten hatte und sie nur den Aufenthaltsort ihrer Mutter erfuhr, wenn sie artig sein würde!


Schon bald fanden sie den Ausgang und liefen im Gänsemarsch in der sengenden Hitze Korribans zurück.

Als sie an dem Haus ankamen, in dem Zoey wohnte und sie sie auch von dort abgeholt hatten, wurde Nevis die Leine abgenommen, denn sie sollte hier auf Hybris warten. Hybris nahm auch das stinkende große fette Monster mit! Nevis konnte das nur recht sein. Sie blieb viel lieber bei Yui und Zoey und diesem Grin.

Kaum waren sie ins Wohnhaus gegangen, sollte Yui ihr ihr Haustier zeigen. Nevis lächelte erfreut. Es war in Zoeys Zimmer. Damit machte man Nevis eine große Freude! Endlich durfte sie wieder wie ein normales Kind sein und sich so fühlen! Als Nevis das kleine flauschige Etwas erblickte, lief ihr das Herz vor Liebe über!


“Wow, ist das süüüüß, es ist so niedlich und flauschig und es guckt so süß mit seinen Knopfaugen….! “

Jetzt, da Hybris nicht dabei war, konnte sie schnattern und ihren Empfindungen Ausdruck verleihen, wie es ihr gefiel. Sie sollten das Terrarium, so hieß dessen zu Hause, nach draußen in den Aufenthaltsraum tragen. Zoey wollte sich frisch machen. Nevis fragte:

“Darf ich es mal auf meine Hand setzen und knuddeln?”

Yui konnte ihr die Bitte nicht abschlagen und holte das kleine süße Wesen heraus. Nevis streichelte es mit einem Finger ganz vorsichtig und zärtlich und hielt es auch nicht zu fest, damit sie ihm nicht weh tun und es am Ende noch zerquetschen würde. Doch das kleine Ding hatte eigene Pläne. Es nutzte die Gelegenheit und sprang Nevis aus der Hand und lief was das Zeug hielt! Nevis schrie vor Schreck auf! Zoey kam in dem Moment aus dem Bad!

“Halte es fest, Yui!”

Wie konnte so ein kleines Ding, so schnell flitzen?! Zum Lüften hatte die Eingangstür offen gestanden und das Voorpak war raus gerannt! Oh nein! Nun war Yuis Haustier, was Yui so lieb hatte, weg!

“Das habe ich nicht gewollt, Yui!”,

sagte sie mit zitternder Stimme. Wie hatte das nur passieren können!? Ihr war plötzlich richtig schlecht! Ob Yui nun sauer auf sie war? Sie mussten hinterher!

“Schnell, wir müssen es einfangen!”

Doch Zoey hielt Nevis zurück. Sie durfte nicht mit raus! Alles wegen ihm! Sie hasste Meister Hybris! Er verbot ihr Alles! Nur wegen ihm durfte sie nicht mit Suchen gehen! Stattdessen musste sie Duschen gehen, ganz wichtig!?, und alleine im Aufenthaltsraum essen mit dem Diener als Wachhund, dem, der ihr so ein Mist mit der Zahnfee erzählt hatte. Sie hatte gar keinen Hunger mehr! Mit vollem Mund beschwerte sie sich:

“Das mit der Zahnfee war geschwindelt! Das stimmt ja gar nicht! Die gibt es überhaupt nicht!”

Fey zuckte nur mit den Achseln. Irgendwann stieg Nevis auf einen Stuhl und sah aus eines der komischen Fenster, die wie Fenster in einem Raumschiff aussahen, hinaus, ob sie Yui, Grin oder das Voorpak sehen könnte. Doch die Scheiben waren so voller Staub, rotem Staub, das man kaum etwas erkennen konnte! Wo waren nur alle? Hier war doch nur Wüste?! Ob Yui ihr Haustier zurück bekam? Ob Yui noch ihre Freundin war? Nevis seufzte! Zumindest war Fey raus gegangen! Sie wollte jetzt alleine sein!


Korriban, Residenz des Gouverneurs, Aufenthaltsraum: Nevis
 
[ Sithwelten / Horuset-System / Korriban / Tal der Dunklen Lords / Dreshdae / Raumhafen ] Sikarius

Rhythmisch klickte Sikarius‘ Gehstock auf der Laderampe, während er den Frachter verließ in dessen Gepäck er das letzte Stück nach Korriban zurückgelegt hatte. Fast zwei Wochen war es her seit er von der Anabell geflohen war. So lange hatte es gedauert sich in muffigen Kisten und Lagerräumen verbergend durch neutrales, imperiales und republikanisches Gebiet bis zur Grabwelt zu kommen. Von dem Geld das er für die Rettungskapsel bekommen hatte, hatte er sich Essen und sogar einen schlichten Gehstock gekauft, der sein noch immer schmerzendes Schienbein entlasten sollte. Die meisten Bactaverbände hatte er abgenommen und schmale Stiemen auf seiner Haut erzählten von spitzen Yevethanerspornen, die seinen Körper auf N’zoth zerpflügt hatten.

Heißer Wind zerrte an Sikarius‘ Kleidern und eine erbarmungslose Sonne knallte auf sein ungeschütztes Haupt hinab, als er einen Fuß auf den roten Sand setzte. Korriban fühlte sich großartig an. Die Dunkle Seite war tatsächlich stärker und omnipräsenter als im Tempel auf Bastion und auch so viel…älter. Genießerisch sog der Mörder die fast unerträglich heiße Luft ein, während er in der Macht in der Aura des Planeten badete. Reglos blieb er stehen und breitete seine Sinne aus, über die mickrige Anzahl Wesen im nahen Dreshdae. Staub, Sand, Verzweiflung und…Hybris? Augenblicklich wich jegliche Farbe aus Sikarius‘ Gesicht, als er die so schmerzlich vertraute Aura des Sithlords wahrnahm. Was tat Darth Hybris auf Korriban? War er für ihn hier? Nein! Das musste Zufall sein und doch…

Egal ob Zufall oder nicht wir sollten ihm Bericht erstatten.

Spinnst du? Wir setzen keinen Fuß in seine Richtung! VERSTANDEN?!

Wir sind immernoch seine Diener. Wir haben genug Feinde. Vielleicht kann er uns unterstützen…

Unsinn! Du willst uns doch nur umbringen!

Reglos stand der Mörder da, während er mit sich Rang. Beinahe eine halbe Minute stritten seine Stimmen sich, dann fasste er schließlich einen Entschluss. Er würde bei Hybris vorsprechen. Vielleicht hatte der Lord ja keine Verwendung für ihn und würde ihn direkt wieder wegschicken! Wieder schloss Sikarius die Augen, diesmal mit dem Ziel seinen Meister zu orten. Bedächtig nickte er. Hybris war nicht allzu weit entfernt. Langsam begann er loszuhumpeln und schon bald stand er vor einem Schiff. Die Präsens war inzwischen verschwunden. Konnte das Hybris' Schiff sein? Vermutlich. Konnte Sikarius da einfach so reinmaschieren? Vermutlich nicht? Aber wie sollte er sonst vorsprechen? Wieder dauerte es, einen Moment bis Sikarius einen Entschluss gefasst hatte. Grade begann die Einstiegsrampe sich irgendwie halbherzig zu heben, als er mit einem Satz schon auf ihr Stand. Erneut klopfte sein Stock auf Durastahl, während er unsicher das Schiff betrat. Die peinliche Sauberkeit die hier herrschte passte zu Hybris und doch fühlte der Mörder sich wie auf dem falschen Schiff. Irgendwie fehl am Platze. Sein fehlgeleiteter Wagemut hielt nicht soweit direkt zu Hybris zu rennen, sondern verließ ihn schon nach wenigen Schritten in einer Art Aufenthaltsraum. Einige Sessel, ein Couchtisch…nichts allzu Bequemes. Kurz überlegte Sikarius sich darauf zu setzen, entschied sich dann jedoch dagegen und kniete sich vor die Tür.

Klickend legte er Kal Fraans Lichtschwert mit dem blauen Kristall vor sich und ließ es schweben, während er die Teile auseinanderbaute, wie er es schon unzählige Male auf der Reise getan hatte. Wenn Hybris Zeit für ihn hatte, würde Sikarius das schon merken.


[ Sithwelten / Horuset-System / Korriban / Tal der Dunklen Lords / Dreshdae / Raumhafen / Fury / Aufenthaltsraum ] Sikarius
 
Zuletzt bearbeitet:
Korriban, Dreshdae, Behelfs-Residenz des Gouverneurs, in ihrem Zi: Zoey und Meister Saphenus, Nevis mit Fey mittlerweile im Aufenthaltsraum, Miss McCathy depri in ihrem Zimmer, Grin mit Yui draußen ein Voorpak suchend


Was dann kam, haute sie fast von den Socken. Ihr Meister kritisierte ihren Kleidungsstil! Hallo!? Auf eine Art und Weise, dass sie rot wurde und sich für etwas schämte, woran sie nicht einmal im Entferntesten gedacht hatte. Als würde sie Saphenus oder Hybris anmachen wollen!? Hallo?! Und dann kam er gleich wieder mit Sturn! Wütend fauchte sie dazwischen:

“Mir war einfach nur warm!? Wir sind mitten in der Wüste! Und dieses blecherne Haus zieht die Hitze schrecklich an! Die Klimaanlage schafft das nicht! Im All ist es sonst auch nicht so heiß und dies ist eigentlich ein Schiff!”

Er lächelte böse. Dennoch merkte er an, dass sie also den Tempel eines mächtigen Sith erkundet hätte und sogar überlebt hatte. Ob Hybris sie retten musste, fügte er an. Ihr Meister brachte sie heute auf die Palme. Sie musste aufpassen, nicht dass er einen Prellbock bräuchte und deswegen auf Krawall gebürstet war!?

“Nein!”,

antwortete sie daher nur knapp und schüttelte energisch mit dem Kopf.

“Ich habe auch die drei Thearterra-Tempel überlebt. Ich habe mit meinem Lichtschwert einige Kreaturen getötet!“,

fügte sie nicht ohne Stolz etwas spitz dennoch an.

Doch nun kam ein Lob bezüglich ihres Mitbringsels und es stahl sich nun doch ein Lächeln auf ihr Gesicht. Doch es erstarb rasch wieder, als er erneut auf ihre offensichtlichen Fehler und Schwächen zu sprechen kam. Doch er kam nun damit, dass er ihren Ehrgeiz und ihren starken Willen spüren könne. Wenigstens etwas, dachte Zoey. Sie würde ihr Potential nur nicht nutzen! Langsam konnte Zoey es nicht mehr hören! Hatte er etwa gedacht, sie wollte mit ihrer Kleidung ihre Schwächen wett machen!? Ach du liebe Güte! Meister Saphenus versuchte ihr nun klar zu machen, warum sie Grin dem Kind hätte vorziehen sollen. Und, zog ihre Schwächen wieder erneut hinein. Jetzt war es aber langsam mal genug! Wut stieg in ihr hoch und sie funkelte ihn spätestens jetzt böse an. Sicher war Grin loyal, treu und...wie bitte? Überrascht sah sie nun ihren Meister an und ihr böses Funkeln war weg. Grin hatte Machtpotential? Sie würde eines Tages ihren Fehler noch bereuen, Nevis nicht geopfert zu haben?

“Wie meinen Sie das?”,

warf sie ein. Ihre Frage war ziemlich ungenau, war für beide offenen Fragen zutreffend, doch bezog sich eigentlich auf Nevis. Grin würde von ihr nochmal gründlich abgetastet werden müssen!

Das, was ihr am meisten Kraft und Überwindung gekostet hatte, das kleine Mädchen zu verraten, schob er böse funkelnd als Zeitverschwendung weg. Gut so, dachte sie sich. Umsonst war es nicht gewesen. So hatte sie geübt.


Er trat erneut zu nah an sie heran. Sie hasste das. Er schien das zu wissen! Er fuhr ihr bei ihrer letzten Frage über den Mund. Es wäre nicht von Belang, welche Prüfung auf sie warten würde, denn sie hätte keine Wahl. Sie verstand! Egal was es sein würde, sie müsste sie bestehen, sonst würde er sie töten. Hoffentlich würde sie bemerken, wenn er sie prüfen würde!? Sie müsste stets und von Anfang an, ab sofort, auf der Hut sein! Und nein, gerade sie, von Erfolg und Öffentlichkeitsarbeit verwöhnt, wollte nicht vergessen werden! Hah, und wegen der Vorfreude würde sie nichts vorher erfahren! Wie lachhaft! Sie hätte um ein Haar ihre Augen verdreht.

Als er, obwohl er schon viel zu nah zu ihr aufgerückt war, noch näher herantrat, dass sie seinen Atem spüren konnte und das Gefühl hatte, ihre Körper würden sich berühren, fragte sie sich, ob sie nicht doch mit ihrer Kleidungswahl falsche Signale aussendete. Es kam ihr fast so vor, als wäre er Talitha überdrüssig! Ihr Herz fing viel zu schnell mit Schlagen an, obwohl es vorher schon schneller als normal gehämmert hatte, und ihr Atem ging auch noch schneller! Was dachte er sich nur!? Sie überlegte, ihn weg zu stoßen, doch lauschte erstmal seinen Worten. Sie sollte die Republikanerin in sich sterben lassen, ihre Ketten sprengen und die dunkle Seite der Macht würde ihr behilflich sein, versprach er ihr. Dabei begann er noch ihr Gesicht zu betätscheln. Sie hätte das bei keinem Normalsterblichen zugelassen, doch sie fürchtete ihn! Ihr Leben lag praktisch in seiner Hand. Als sein Finger ihr Gesicht lang gefahren und an ihrem Hals angekommen war, unterstrich er das, indem er zu packte, doch diesmal würgte er sie nicht, doch er erreichte dennoch, dass sie wie Espenlaub zitterte. Dann verhöhnte er sie auch noch, ob sie es nicht satt hätte, sich vor allen zu fürchten, vor ihm und vor Hybris. Wut keimte in ihr erneut. Als wenn er nicht Angst vor Hybris gehabt hatte! Obwohl er gerade bei ihm gewesen war, wirkte er so selbstbewusst und stärker denn je, fiel ihr plötzlich auf!? Die dunkle Seite würde ihr ein selbstbestimmtes Leben geben, sprach er weiter, doch sie würde es nicht annehmen. Sie würde gerne wieder frei und selbstbestimmt sein, so, wie es war, ehe sie ihn traf und seine Schülerin wurde! Oh ja! Spätestens jetzt entrann ihrer Kehle ein Schluchzer. Wieder kam er mit der kleinen Sklavin von Hybris und stieß sie auf eine Tatsache, die ihr die Tränen in die Augen trieb. Vermutlich hatte er leider auch noch recht! Sie litt jetzt schon Höllenqualen unter ihm! Vielleicht ließ Hybris die Kleine ja bei ihnen? Vielleicht hatte er sie deshalb bei ihnen geparkt, um sie ganz aus Versehen zu vergessen, weil sie ihm überdrüssig war? Sie wäre sicher eine Aufmunterung für die McCathy oder sogar für Talitha, um ihrem trostlosen Alltag zu entfliehen!? Während ihre Gedanken unter einem Tränenschleier abdrifteten und ihre Fantasie mit ihr durchging, legte ihr Meister den Kopf schief. Was kam denn nun noch? Er kam mit Janus Sturn! Verdammt! Jetzt reichte es aber! Er stellte sie hin wie eine Nutte! Und dieser Mistkerl Sturn...!


“Ich gab ihm Keine! Sollte er mich irgendwann etwas fragen, werden wir uns gemeinsam überlegen, was wir ihm sagen werden. Doch bislang beruhte das eher darauf, welchen Wein ich trinken mag!”,

gab sie ihm rasch zu verstehen, als er damit kam, dass er sie nur benutzt hätte, um über sie an Informationen zu kommen, die ihn betrafen. Er fuhr fort, dass seine Gefühle nur vorgespielt gewesen seien. Da gab es einen heftigen Stich in ihrem Herzen. Da könnte er allerdings richtig liegen! Der Schuft hatte sich nicht ein einziges Mal seit dem bei ihr gemeldet! Sie hätte sich ihm bereitwillig hin gegeben! Oh, das tat weh! Sie konnte nicht anders und musste beschämt kurz nach unten schauen, da sie seinem Blick nicht mehr stand hielt. Ihr Gesicht brannte und war sicher stark gerötet. Sie fühlte sich beschämt und benutzt. Dieser Graf! Es brodelte in ihr! Er hatte von ihr bekommen, was er wollte und weg war er! Sie sollte diesen Weg verlassen und ihren Eigenen finden. Sie sah ihn nun wieder fest an und nickte.

“Ja, Meister!”

Sie dachte an ihr Armband mit dem eingebautem Kommunikator von Sturn. Sollte sie ihn weg werfen? Saphenus warf ein, dass sie ihren Weg nur mit Hilfe der dunklen Seite der Macht finden würde. Wieder nickte sie tapfer und zuversichtlich. Sie wollte es! Nachdem Meister Saphenus ihre Nase direkt auf all` ihre Fehler gedrückt hatte, mehr denn je! Jetzt war die Zeit gekommen, sich zu beweisen. Oh je! Hoffentlich war sie bereit dafür!? Sie vergaß, ihre Skepsis zu verbergen und zeigte sie durch ihren Blick und ihre Mimik offen. Jetzt am Ende schien er, es sogar gut mit ihr zu meinen. Sie hatte das Gefühl, dass sie ihm vertrauen könnte, auch, wenn sie ihn fürchtete. Hybris würde sie niemals vertrauen! Er hatte sie fast zu Tode gefoltert. Und Janus wohl auch nicht mehr! Er hatte mit ihr gespielt und sie benutzt!

Sie würde nur ihr Lichtschwert und das, was sie am Körper trug, brauchen. Sie nickte verstehend. Einen Umhang sollte sie unbedingt tragen, um ihre Waffe zu verbergen. Sie nickte erneut. Sie sollten nicht als Sith erkannt werden. Das klang ja richtig spannend. Neugierig und fragend sah sie ihn an, doch er wollte ihr ja nichts verraten.


“Ich hoffe, ich werde Euch nicht enttäuschen, Mylord! Ich werde mich dann wohl in etwas Passenderes werfen!”,

und meinte damit, sich nochmal etwas anderes anziehen zu wollen. Auf einem Schneeplaneten, denn sie wusste ja nicht, wohin es gehen würde, wäre bauchfrei auch wirklich unangebracht! Und ihre wichtigsten Utensilien wie ihr Skizzenbuch würden wie immer an ihren Gürtel kommen. Sie wusste schon, was sie tragen würde: eine schwarze enge Hose zu einer hellbraunen Wildlederjacke, die mit schwarzen Details versehen war und dazu den passenden hellbraunen Wildlederstiefeln und ihrem breiten hellbraunen Gürtel mit den vielen Taschen dran. Darunter ein schwarzes T-Shirt, sollte es zu warm dort sein, wo sie hin wollten. Darüber ihre dunkle Robe, die ihr Lichtschwert gut verdecken würde.

“Soll ich einen Blaster mitnehmen?”

Die Frage hielt sie für durchaus angebracht.


Korriban, Dreshdae, Behelfs-Residenz des Gouverneurs, in ihrem Zi: Zoey und Meister Saphenus, Nevis mit Fey mittlerweile im Aufenthaltsraum, Miss McCathy depri in ihrem Zimmer, Grin mit Yui draußen ein Voorpak suchend
 
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