Kuat

[Kuat-System – Orbit über Kuat – ISD II „Pax Aeterna“ – Brücke]
FKpt. Dorn Rey (NPC), Lt. Catherine Durand, Brückenbesatzung



"Leutnant, ihre Meldung ist seit 10 Standardsekunden überfällig…"
Catherine warf einen prüfenden Blick auf ihr Chronometer an der rechten, oberen Ecke ihrer Konsole. Ihr Kommandant lag natürlich richtig – was auch sonst. Kurz huschten ihre blauen Augen über die laufenden Auswertungen der Bergungsaktion. Eine Auflistung grün leuchtender Frachter- und Schleppersignaturen ohne das geringste Anzeichen jedweder Abweichung. "Fünfzehn Sekunden…" korrigierte Rey ungehalten und Catherine verdrehte innerlich die Augen. „Keinerlei Störfälle, FKpt..“ meldete sie ihm schließlich wie gewünscht. Sie wusste, dass es Rey hier weniger um ihre Meldung und den tatsächlichen Status der Bergung des Vindicator Kreuzers ging – starrte er doch lange genug aus den Brückenpanoramafenstern um sich persönlich davon zu überzeugen, dass alles nach Plan verlief – als vielmehr darum Catherine jede noch so kleine Verletzung des Dienstprotokolls vorzuhalten und sie viertelstündlich daran zu erinnern, wie inkompetent sie doch auf dem ihr zugewiesenen Posten war. Dass Rey ihre Meldung nicht weiter kommentierte, bestätigte sie nur in ihrer Annahme.

Die Bergung der Eviscerator dauerte nun schon seit Stunden an. In frequentierten Abständen wechselten sich Rettungsschiffe und Frachter, die überlebende Besatzungsmitglieder und Material transportierten, mit vorbeiziehenden, um den Kreuzer patrouillierenden TIE-Rotten ab. Die Traktorstrahlen der Pax Aeterna stabilisierten das, was von dem einst erhabenen Schiff noch übriggeblieben war und lotsten es nach und nach zu einer der Werftanlagen. Catherine konnte sich nicht vorstellen dass man noch viel Aufwand in eine Instandsetzung des Kreuzers investieren würde. Man würde ihn eher in handliche, transportable Stücke zerlegen, das was von der komplexen Technik darin noch halbwegs unversehrt war ausschlachten, bis schließlich nichts mehr von der Eviscerator übrig sein und nichts mehr an die tragische Niederlage des Vindicator Kreuzers bei Corellia erinnern würde.

Catherine blinzelte und linste erneut zum Chronometer um Rey nicht noch einmal Anlass zur Kritik zu geben – aber ihre nächste Statusmeldung hatte noch Zeit. Kurz bewegte sie etwas ihre steif gewordenen Handgelenke und streckte ihre Beine aus, die von der stundenlangen Sitzerei langsam taub zu werden drohten. Ein Umstand der sie innerlich schmunzeln ließ: Brückendienst. Er war nicht ohne Grund bei den Jägerstaffeln verrufen.
‘Du hast Sorgen, Cate…' dachte sie ironisch. Als Jägerpilotin war sie Dauergast auf der medizinischen Station gewesen. Gelenkverschleiß und andere chronische Begleiterscheinungen, verursacht durch die permanenten, hohen Belastungen denen sie ausgesetzt war gehörten zu ihrem Alltag. Und jetzt waren ihre einzigen, körperlichen Sorgen eingeschlafene Füße und kalte Hände.

„Wollen Sie mir vielleicht erzählen was so lustig ist, Leutnant?“ Catherine schrak zusammen. Rey stand über ihr, mit geblähten Nasenflügeln und holte gerade Luft für seine nächste Schimpftirade als sich plötzlich der diensthabende Offizier der Kommunikationsstation aus dem Steuerbordbrückengraben meldete: „Eingehende Nachricht von einem Commandar Alarian Rex, Kommandant des Strike-Kreuzers Zolan II, FKpt.“ Rey warf einen kurzen Seitenblick zu Catherine, die ihrerseits schleunigst die umliegenden Kreuzersignaturen überprüfte, und ihrem Kommandanten mit einem Nicken die Richtigkeit der soeben erhaltenen Meldung bestätigte, was den FKpt. dazu veranlasste, sich von ihr ab und dem gegenüberliegenden Brückengraben zuzuwenden.

Innerlich atmete sie erleichtert auf, hatte ihr der - wenn die Schiffsdaten korrekt waren - schon sehr in die Jahre gekommene Kreuzer doch gerade einen weiteren Anpfiff seitens Rey erspart. Vorerst jedenfalls.



[Kuat-System – Orbit über Kuat – ISD II „Pax Aeterna“ – Brücke]
FKpt. Dorn Rey (NPC), Lt. Catherine Durand, Brückenbesatzung
 
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[Kuat-System – Orbit über Kuat – ISD II „Pax Aeterna“ – Brücke] FKpt. Dorn Rey (NPC), Lt. Catherine Durand, Brückenbesatzung

Es gehörte zu den Eigenheiten eines guten Offiziers wie Rey den Anschein zu erwecken überall gleichzeitig auf der Brücke aufzutauchen. Jedes Besatzungsmitglied auf der Brücke wusste, dass Rey überall sein konnte und gerade in diesem Augenblick über seine Schultern gucken konnte. Durch die Angst vor einer seiner berühmt berüchtigten Zurechtweisungen getrieben, arbeitete jeder der Besatzungsmitglieder über seinem Optimum und nicht weniger forderte Rey auch von ihnen. In seiner lebhaften Fantasie sah sich Rey gerne und oft als einer der Antreiber auf altertümlichen Galeeren und er bedauerte es, dass körperliche Züchtigungen wie Auspeitschen im imperialen Protokoll streng reglementiert waren. Es war schade, dass das Oberkommando solch leistungssteigernde Mittel verbot. Aber vielleicht änderte sich ja jetzt was, nach der Schmach von Denon und Corellia. Er hoffte, dass diese Sesselpupser dort oben diese altehrwürdigen Traditionen wieder einführten um der imperialen Flotte wieder zu Glanz und Gloria zu verhelfen. Vor allem aber hoffte er, dass solch inkompetente Frauen wie Leutnant Durand wieder an den Herd verbannt wurden. Kinder gebären, Essen zu kochen und den Haushalt zu führen waren die Aufgaben einer modernen und aufgeklärten imperialen Frau. Wie sonst sollte man genügend Soldaten rekrutieren können, wenn der einzige Teil der Gesellschaft, der Gebären konnte, Kriegsdienst ausübte? Sollte man am Ende noch Nichtmenschen rekrutieren? Würde man am Ende noch Wookiees oder die Fischköpfe von Mon Calamari einsetzen, so wie es die Rebellen tun? Rey schnaubte verächtlich. Wenn das Oberkommando die Weisheiten Reys noch länger abtat würden die Ideale des Imperiums noch elendig zugrunde gehen. Sichtlich genervt und frustriert, dass er Leutnand Durand nicht weiter fertig machen konnte, weil sie eine Frau war, blaffte Rey den KomOff an: „Auf was warten sie denn?! Dass der Schlund endlich Kessel verschluckt hat!? Spielen sie die Nachricht ab!“ War er hier nur von sabbernden, tatooinischen Dorftrotteln umgeben? Seit diese Durand hier war, gaffte jeder nur noch auf ihren Hintern oder ihre Brust –ausgenommen natürlich er selbst. Es war schon immer so gewesen und würde auch immer so bleiben: Frauen auf Schiffen brachten nichts als Unglück. Rey sah auf seine Stoppuhr: Eine Sekunden war vergangen und der Befehl immer noch nicht ausgeführt. Unzufrieden brummte er in seinen Bart und kurz darauf wurde die Nachricht abgespielt:
Commander Alarian Rex, Kapitän des Striker-Klasse Kreuzers ZOLAN II, ist im Orbit von Kuat eingetroffen. Wir unterstellen uns hiermit dem Kommando der Imperialen Flotte in diesem Sektor und sichern Euch unsere loyale Unterstützung mit allen Mitteln zu!
Rey runzelte irritiert die Stirn. Welcher inkompetente Offizier hatte das denn formuliert? Die Pax Aeterna war nicht das Flaggschiff im System und SysKom war im Orbitalring über Kuat stationiert. Rey schnaubte verächtlich als im klar wurde, dass solch eine Inkompetenz nur durch eine Frau oder einen Nichtmenschen ausgelöst werden konnte, er wollte sich gar nicht ausmalen was alles passieren könnte, wenn ein weiblicher Nichtmensch das Kommando über dieses Schiff inne hat. Verzweifelt schüttelte der alte Offizier seinen Kopf um diesen traumatischen Gedanken abzuschütteln – vergeblich immer wieder flammte in seiner Vorstellung das Bild eines imperialen Schiffes auf dessen Besatzung nur aus weiblichen Nichtmenschen bestand. Grauenhaft. Mürrisch meinte Rey nur zu dem Kommunikationsoffizier: „Weisen sie ihm eine Warteposition im Orbit über Kuat zu und richten sie ihm aus, dass er sich nach imperialen Protokoll beim Systemkommando zu melden habe...“ Bedauerlich schüttelte Rey den Kopf, was ist nur aus seiner Flotte geworden. Sein Blick streifte den Rücken von Durand. Vielleicht war sie doch nicht so inkompentent…


[Kuat-System – Orbit über Kuat – ISD II „Pax Aeterna“ – Brücke] FKpt. Dorn Rey (NPC), Lt. Catherine Durand, Brückenbesatzung
 
[Kuat-System - Orbit von Kuat - STR "ZOLAN II" - Brücke]
Commander Alarian Rex, Vollbesatzung, persönlicher Droide​

Stumm besah sich Alarian seine Besatzung: zumindest ein Drittel von ihnen bestand aus zolanischen Männern und Frauen, denen er vollstes Vertrauen entgegenbrachte, der Rest setzte sich aus gewöhnlichen Mitgliedern des Imperiums zusammen. Der Commander nahm die Nachricht von Dorn Rey entgegen; er solle eine Position im Orbit über Kuat einnehmen und sich bei dem Systemkommando melden. Der junge Zolaner hatte noch gewisse Schwierigkeiten, das Protokoll und die Hierarchie der Imperischen Flotte einzuhalten, weswegen er seinen Fehler für entschuldbar und nicht weiter wichtig befand. Er ließ eine standardisierte Bestätigungsnachricht an die Pax Aeterna übermitteln.

Alarians Stimme war laut und nachdrücklich: "Manövrieren Sie die ZOLAN II sofort zu der übermittelten Position ! Außerdem will ich, dass die Diagnose Funktion nun in halb so kurzen Abständen ausgeführt wird ! Es ist absolut notwendig, dass sich dieses Schlachtschiff in bester Verfassung befindet, jetzt, wo wir in den aktiven Dienst überstellt worden sind."

Die Triebwerke heulten auf, ruckend setzte sich der altgediente Kreuzer in Bewegung, etwas holprig aber dennoch erfolgreich bahnte sich das Raumschiff seinen Weg zu der angewiesenen Warteposition. Früher hatte Alarian noch gedacht, dass man beim Imperium nur die modernste Technologie einsetzte - doch der Krieg forderte so manchen Tribut, auch auf Seiten des Imperiums.

In harschem Ton wies der Befehlshaber eine junge Frau, dem Kommunikationsteam zugeordnet, an, eine abgewandelte Form der ursprünglichen Nachricht auch an das Systemkommando zu senden. Wenige Sekunden später kam auch schon die Bestätigung, dass man wie bisher weiter verfahren könne und dass die aktuelle Position beizubehalten sei - Alarian Rex war mit sich, seiner Besatzung und der Situation zufrieden.



Commander Alarian Rex, Vollbesatzung, persönlicher Droide
[Kuat-System - Orbit von Kuat - STR "ZOLAN II" - Brücke]
 
[Kuat-System – Orbit über Kuat – ISD II „Pax Aeterna“ – Brücke]
FKpt. Dorn Rey (NPC), Lt. Catherine Durand, Brückenbesatzung​


Der grün leuchtende Punkt, als welcher die Zolan II auf Catherines Anzeige dargestellt wurde, hatte die ihr zugewiesene Warteposition erreicht und wechselte auf das obligatorische Gelb für Standby. Bevor das Systemkommando dieser Einheit nicht weitere Befehle erteilte, würde sich an diesem Umstand auch nichts ändern und so ging Cate wieder den üblichen Routinen der Bergung des VIN nach. Ab und an warf sie einen prüfenden Blick auf ihr Chronometer. Ihr Brückendienst zog sich nun schon weit über das vorgeschriebene Soll hinaus in die Länge. Aber Catherine war sich durchaus der Tatsache bewusst, dass Rey nicht eher den Schichtwechsel befehlen würde, bis nicht der letzte Durastahlpartikel der Eviscerator – und sei er noch so klein – vollständig geborgen worden wäre.

Catherine strich sich beiläufig eine blonde Haarsträhne aus der Stirn und ihre blauen Augen fixierten weiter die eifrig umher huschenden Punkte auf ihrem Konsolendisplay. Frachter, Schlepper, Transporter, Jäger, Shuttles wechselten sich permanent ab. Keinerlei Anzeichen für nicht autorisierte Abweichungen oder sonstige Störfälle. Alles verlief nach Plan ohne nennenswerte Zwischenfälle und Catherine musste sich schon etwas zusammenreißen um in ihrer Konzentration und Aufmerksamkeit nicht nachlässig zu werden, was angesichts der aktuellen Uhrzeit und der Dauer ihrer Schicht bei Weitem nicht mehr so einfach war. Die strikt festgelegten Meldungen, die sie alle Viertelstunde an Rey machen musste boten ihr hier eine kurze aber willkommene Abwechslung.

Der FKpt. schien mittlerweile selbst etwas gelangweilt zu sein. Hatte er es sich vor knapp einer Stunde noch zur Aufgabe gemacht im Stechschritt den Brückensteg auf und ab zu staksen und dem ein oder anderen, für ihn typischen Tobsuchtsanfall nachzugeben, in dem er den diensthabenden Steuermann und Kommunikations Offizier nach Strich und Faden zusammenstaucht – so hatte er sich nun in den Kommandantensessel sinken lassen und starrte jetzt schon geraume Zeit nachdenklich und vor allem schweigend aus dem Brückenpanoramafenster. Seine linke Fußspitze wippte dabei leicht auf und ab und das leise Quietschen seiner Schuhsohle strapazierte Catherines Nerven noch etwas mehr.

So zogen sich die Minuten weiter träge dahin. Als – Endlich! – die letzte Statusmeldung bei Catherine einging und damit die Bergung des VIN abgeschlossen war, stieß sie ein erleichtertes Seufzen aus.
„FKpt., die Eviscerator wurde vollständig geborgen. Überlebende Besatzungsmitglieder sind dem Systemkommando überstellt. Unsere Bergungseinheiten befinden sich bereits wieder auf dem Rückweg.“ Rey zuckte zusammen als Catherine ihm die Meldung machte, was sie allerdings nicht weiter zur Kenntnis nahm. Sie sehnte nur noch ihr Schichtende herbei, welches ihr Kommandierender Offizier nun hoffentlich anordnen würde.

Das noch wenig beanspruchte Leder des Kommandanten Sessels knarzte leise als Reys bullige Statur sich daraus erhob. In einer theatralisch anmutenden Geste holte er sein Chronometer hervor und blickte demonstrativ auf dessen Anzeige – und erteilte schließlich den so lange herbeigesehnten Befehl. Um Catherine brach sofort emsiges Gewusel los. Die diensthabende Brückenbesatzung machte sich eilends daran ihre Stationen zu verlassen und Platz für die nächste Mannschaft zu machen. Schnell übermittelte Cate noch die letzten Daten des Bergungsberichtes für das Archiv sowie ihr standardmäßiges Dienstprotokoll – als plötzlich etwas auf ihrer taktischen Anzeige ihre Aufmerksamkeit auf sich zog.

Catherine runzelte leicht die Stirn und starte auf ihr Display. Am äußersten Systemrand, gerade noch in maximaler Reichweite der Langstreckensensoren der „Pax Aeterna“ blinkten drei nicht identifizierte Kontaktpunkte. Eigentlich hätte sie dem kaum Beachtung geschenkt, doch allein die Bewegungsmuster der lokalisierten Objekte ließen sie stutzen. Flink huschten ihre Fingerspitzen über die Schaltflächen ihrer Konsole und ließen die Auswertungen auf Hochtouren arbeiten. Was sie erst als belanglose Banalität abtun wollte, erhärtete sich zu einem immer stärker werdenden Verdacht, der sich als unangenehm drückender Brocken in ihrer Magengegen manifestierte. Entweder wollte sich das, was sich dort draußen auf mehr oder weniger kalkuliertem Abstand bewegte nicht identifizieren lassen oder die Sensoren der „Pax Aeterna“ hatten eine erhebliche Fehlfunktion. Letzteres war eher unwahrscheinlich. Und wenn Ersteres der Fall war, stellte sich die Frage nach dem Beweggrund. Als Antwort darauf kamen Catherine überschaubar wenige Optionen in den Sinn, die sie tatsächlich in Betracht ziehen konnte, und alle waren gleichermaßen negativ.

„Wollen Sie etwa eine Doppelschicht einlegen, Leutnant?!“ Rey war hinter ihr aufgetaucht, hörbar ungehalten, da sie wieder einmal einem seiner Befehle nicht umgehend Folge geleistet hatte. „Wenn Sie noch nicht genug ausgelastet sind, dann müssen Sie es nur-“„Verzeihung FKpt.“ fiel Catherine ihm abrupt ins Wort – noch ein Fehltritt – und deute auf die unbekannten Sensorpings am linken Rand ihrer Anzeige. „… aber das sollten Sie sich ansehen.“ Ihr entging nicht, dass Reys Haltung sich merklich versteifte und er innerlich mit sich zu ringen schien, ob er sie auf der Stelle persönlich – am besten für immer – seiner Brücke verweisen sollte, oder erst einmal dem nachgehen sollte, was seine Navigationsoffizierin so in Aufregung versetzte; Sein Charme konnte es ja wohl kaum sein. Mit einem ungehaltenen Brummeln in sein kantiges Kinn hinein schluckte er seinen Groll vorläufig hinunter und betrachtete die flimmernden Punkte, auf die Catherines feingliedrige Fingerspitze deutete. Dann wurde sein Blick schmal.

„Zivile Frachtschiffe?“ Der Tonfall in seiner Stimme verriet Cate, dass die Frage nicht wirklich ernst gemeint war. Vielmehr schien er den gleichen Verdacht wie sie zu haben, nur wollte er es offensichtlich von ihr selbst hören dass sie Beide ausnahmsweise einmal derselben Meinung waren. „Unwahrscheinlich FKpt., dafür sind die Bewegungsmuster zu auffällig. Ich vermute dass es sich hier um Aufklärer oder andere entsprechend schnelle Schiffe handelt, die sich leichtsinnigerweise zu weit vorgewagt haben oder die Reichweite unserer Sensoren unterschätzen.“„Oder Beides?“ fragte Rey mit hoch gezogener Augenbraue. Catherine sah von ihrer Anzeige zu ihm auf. „Oder Beides.“ bestätigte sie nüchtern, sich vollkommen bewusst, dass sich der Schichtwechsel damit nun für sie erledigt hatte…


[Kuat-System – Orbit über Kuat – ISD II „Pax Aeterna“ – Brücke]
FKpt. Dorn Rey (NPC), Lt. Catherine Durand, Brückenbesatzung​
 
[Kuat-System :: Kuat :: Kuat City :: militärische Landeplattform :: Turboliftkabine :: Line Captain Dash Notka und Commodore Aerex Cricton]​

Seit mehreren Stunden hatten dunkle Wolken unbeweglich über der planetaren Hauptstadt gehangen und die ganze Zeit den kommenden Schauer angedroht. Scheinbar keinen einzigen Kilometer waren sie von ihrer Position abgerückt. Denn anstatt sich allmählich zu verflüchtigen, hatten sie sich dem Schein nach mehr und mehr über Kuat City konzentriert. Doch der Regen kam unspektakulär. Kein Donner, kein Blitz kündigte den kalten, erfrischenden Guss an als sich die schweren Wolken endlich entluden. Nur das typische „Geprassel“ der Tropfen hatte den einen oder anderen Passanten – zwei, drei Millisekunden davor – gewarnt. Binnen kürzester Zeit überzog der Schauer die Stadt und hatte sie fest im Griff.

Begleitet von einem äußerst unangenehmen Quietschen öffnete sich ruckartig die schwere Metalltür der geräumigen Turboliftkabine. Theoretisch fasste sie etwa vierzig Personen – samt deren gesamter Militärausrüstung. Doch in diesem Fall hielten sich bloß zwei Flottenoffiziere im Inneren auf. Kurz nachdem der Turbolift gestoppt hatte, hatten sie ihre Säcke, worin all ihre „Habe“ war, wieder vom Boden aufgehoben und lässig über eine Schulter geworfen. Säuerlich verzog sich ihre Miene als sie in den unaufhaltsamen Regen sahen. Irgendwo am anderen Ende vom Landefeld wartete ihr Shuttle auf sie. Da jeweils eine Rotte TIE-Fighter und Scimitar-Bombe rnahe dem Turbolift gelandet waren, hatte der Pilot der klassischen Lambda-Fähre keine andere Wahl gehabt. Flüchtig tauschten die zwei einen vielsagenden Blick aus. Dem einen Imperialen lag sogar ein fieser Fluch auf den Lippen, aber er behielt ihn für sich. Stattdessen entschloss er sich – mit grimmigen Gesichtsausdruck – endlich in den prasselnden Schauer zu gehen. Sein Begleiter folgte ihm nach kurzem Zögern.


„Schon auf Ord Biniir habe ich Regen gehasst...“, brummte der Zweite schlecht gelaunt und zog die schmale Schirmmütze etwas tiefer ins Gesicht.

Der erste Offizier, ein Mensch mit markantem Kinn, schmalen, braunen Augen und brünettem Haar, gestattete sich ein Lächeln. Etwas spöttisch entgegnete er:
„Was? Auf deinem Land gibt es nicht nur Sonnenschein? … Nun bin ich schon ein bisschen enttäuscht, Aerex.“

„Mach' dich nicht lustig, Dash!“, erwiderte der Zweite und kurz darauf war ein Niesen zu hören.

In einem zügigen Tempo passierten sie die Sternjäger. Durch die Nässe funkelte ihr mattes Schwarz ganz leicht. Irgendwie wirkten die TIE-Fighter aus der Nähe – vielleicht durch ihr kurioses Äußeres – nicht wirklich bedrohlich, weshalb dem einen Offizier, Dash Notka, kurz die Frage ins Gedächtnis schoss, ob sie überhaupt diesen Effekt auf irgendjemanden in der gesamten Galaxie ausübten. Doch bevor er sich intensiver mit diesem Gedanken beschäftigen konnte, entdeckte er plötzlich zwischen den gräulichen Regenschleiern das wartende Shuttle. Immer wieder blitzte deren weiße Lackierung gleich einem antiken Leuchtturm in tiefster Nacht auf. Unwillkürlich erhöhten beide Offiziere das Schritttempo. Denn allmählich drang die Nässe selbst durch den Mantel. Aus einer Entfernung von zehn bis fünfzehn Metern konnte man erkennen, dass die Lambda-Fähre ihre schmale Rampe schon herab gelassen hatte. Sogar eine Gestalt konnte man – bedingt durch die aktivierten Positionslichter – schemenhaft erkennen. Plötzlich peitschte eine Windböe den Regen etwas kräftiger über das weite Landefeld und die Gestalt zog sich etwas mehr auf die ausgefahrene Rampe zurück.

Mit einem äußerst zackigen Salut begrüßte die Person am Shuttle, offenbar der Co-Pilot, die beiden Flottenoffiziere.
„Ich begrüße Sie, Commodore Cricton. Die Befehle für die 'Protector' hat man für Sie in einem separaten Datapad verschlüsselt bei uns hinterlegt. Sie können sich damit in aller Ruhe im Passagierraum vertraut machen, während wir zum Werftring fliegen. … Captain Notka, natürlich heiße ich auch Sie an Bord der 'Bonderium' Willkommen. Für Sie hat man bei uns ebenfalls ein Pad hinterlegen lassen. Zudem soll ich Ihnen ausrichten, Sir, dass Admiral Lambrask Sie in seinem Büro erwartet.“

Notkas markantes Kinn zuckte kurz. Doch der Line Captain ließ sich zu keiner bissigen Erwiderung hinreißen. Stattdessen nickte er bloß dem schmächtigen Co-Piloten zu und folgte anschließend dem alten Freund, Commodore Cricton, ins trockene Innere. Begleitet von einem leisen Seufzer ließ sich der Imperiale von Mantooine in einem der recht bequemen Sessel nieder, nachdem er nach wenigen Schritten den Passagierraum erreicht hatte. Für einen Herzschlag schloss Notka die Augen. Derweil ließ sich Cricton, mit einer Zeitung in der Hand, neben ihm nieder. Seit knapp zwanzig Dienstjahren agierten die beiden Männer nun schon für die Imperiale Flotte. Doch trotz ihrer gleichen Leistungen und ähnlichen Fähigkeiten trennte sie eine Kleinigkeit – Crictons Familie war adlig. Als Ord Biniir noch eine herausragende Festungswelt der untergegangenen Republik war, hatte sich dessen Ahnen einen kargen Streifen Land, abseits der planetaren Hauptstadt, sowie den „klangvollen“ Titel „Duke of Great Biniir“ verdient. Von dieser einen Errungenschaft aus fast vergessenen Tagen zehrten die Crictons noch heute. Denn der adlige Offizier bekleidete – im Gegensatz zu seinem Freund aus viel einfacheren Verhältnissen – nicht nur den Rang eines „Commodore“, sondern war zugleich auch ein Kampfgruppenkommandeur in einer (prestigeträchtigen) Gefechtsflotte.

Erneut nieste der Commodore. Danach raschelte die Zeitung.
„Hast du schon die neusten Gerüchte gehört, Dash?“

„Bezüglich Corellia?“, hakte der Line Captain nach und öffnete seine Augen wieder. Zur selben Zeit ging ein kräftiger Ruck durch das Shuttle – man war gestartet. „Bis auf die Inhaftierung eines feigen Neimoidianer nicht viel... Scheint wohl sein Schiff geopfert zu haben uns ist dann schnell mit einer Nebulon nach Kuat geflüchtet.“

Cricton nickte zur Bestätigung. „Einige Crewmen dieser Nebulon – 'Turrus' mit Namen – haben auf dem Flottenstützpunkt aufgeregt von einem Supersternzerstörer, Hapanern und der Vernichtung der Dritten gesprochen. Klang wirklich übel...“

„Vielleicht versuchen sie mit solchen Geschichtchen sich vor einer Anklage wegen Fahnenflucht zu retten“, entgegnete Notka kühl und aktivierte beiläufig sein Datapad. „Zwar herrscht angeblich seit zwei Tagen eine absolute Funkstille im corellianischen Sektor, aber eine Niederlage – besonders im Zusammenhang mit der Vernichtung der Dritten Flotte – halte ich für unmöglich. Nein, Corellia war durch Denon, Loronar und Nubia bestens gewarnt. Außerdem trauen sich die Hapaner niemals aus ihrem Cluster. Die dürften über die gegenwärtige, friedliche Situation in ihrer Nähe froh sein. Dafür wäre das Risiko für eine imperiale Strafexpedition einfach zu groß.“

Langsam, aber konsequent kämpfte sich das weiße Shuttle durch den Schauer in Richtung finsterer, zusammenhängender Wolkendecke. Außer dem stetigen Rütteln und einem eher monotonen Surren der Triebwerke bemerkten die beiden Passagiere nicht viel von dem aufsteigenden Kampf durch die einzelnen Luftschichten Kuats. Während sich Cricton dem Studieren der Zeitung hingab, las Notka die schriftlichen Befehle auf dem Datapad. Die Krähenfüße, die der menschliche Mittvierziger hier und da besaß, schienen beim Lesen noch einen Tick tiefer zu werden. Offenbar sah ihn das hiesige Sektorkommando – mal wieder – für ein Interimskommando vor. Nach der Vorstellung von Admiral Tegge sollte sich der Line Captain dieses Mal um den äußerst neuen Imperial-II-Sternzerstörer „Pax Aeterna“ kümmern, da man personell noch nicht über dessen Kommando entschieden hatte. Wieder lag dem brünetten Imperialen von Mantooine ein Fluch auf den Lippen. Hatte er kein Glück? Hatte man kein Kriegsschiff dieser Größe für ihn übrig? Galten seine Leistungen nichts? Etwas mürrisch las Notka den dargelegten Sachverhalt weiter. Anscheinend sollte Kuat – aus ihm noch unbekannten Gründen – Rendili mit einer größeren Lieferung unterstützen. Kurz fragte sich der Offizier, ob doch ein Fünkchen Wahrheit an den Gerüchten dran waren...

***​

Routiniert und frei von jeglichen Problemen hatte die „Bonderium“ ihren Flug zum nahen Werftring absolviert. Noch im Hangar trennten sich Notka und Cricton. Der eine musste ohne Umschweife in das Büro von Rear Admiral Harradim Lambrask, der andere traf sich noch schnell mit den aktuellen Kommandanten seiner Kampfgruppe, bevor er im Anschluss an Bord seines eigenen Sternzerstörers gehen würde, dessen Wartungsarbeiten man vor wenigen Stunden beendet hatte. Ohne jegliche Spur an Eile ging der athletische Line Captain durch die überfüllten Korridore. In den Gängen tummelten sich nicht nur Werftarbeiter, Sicherheitskräfte der Flotte und Droiden, sondern auch eine Menge an Crewmen, Soldaten und Offizieren. Genau wie auf dem Planeten herrschte auch auf dem Werftring stets die gewohnte Hektik der Zivilisation. Behutsam schlüpfte Dash Notka an einer Gruppe Piloten vorbei, die wie immer ihre komplette Montur – samt Helm unter dem Arm – zur Schau trugen. Als Flottenoffizier der „alten Schule“ konnte der Line Captain nicht sehr viel mit dem Sternjägerkorps anfangen. Da moderne Modelle wie die TIE/ad Avenger oder TIE/D Defender eher einer Minderheit angehörten, kannte er bloß das Gebaren der TIE-Fighter und TIE-Interceptoren im Einsatz – und die stellten als Massenware eher ein Armutszeugnis imperialer Ingenieurskunst dar.

Das Büro von Rear Admiral Lambrask befand sich in dem Teil, wo auch die Kommandozentrale für das Kuat-System, die Mannschaftsräume, diverse Messen, Arrestzellen und ein größerer Hangar für spezielle Gäste zu finden waren. Somit stellte dieser Bereich einen starken Kontrast zum gesamten Rest des gigantischen Ringes dar, denn dort dominierte eine gewaltige Vielzahl an Wartungshallen, Docks, Lagerhallen sowie Versorgungshangars. Kuat stand in der Galaxie unangefochten auf „Platz Eins“ im Wettbewerb um die größte Schiffsproduktion. Ein Trupp Flottensoldaten tat gewissenhaft seinen Wachdienst als Dash Notka die geräumige Lobby betrat. Jeweils zwei Soldaten bewachten je eine Tür, während sich die letzten beiden Soldaten der zehn-Mann-großen Einheit in der Nähe eines rundlichen Tresens aufhielten, den man exakt in der Mitte der Lobby aufgebaut hatte. Gelassen saß ein Chief Petty Officer als Sekretär des Rear Admirals hinter dem Tresen. Etwa eine ganze Sekunde ließ der Line Captain den Raum auf sich wirken. Hier und da hatte man Grünpflanzen, die auf Kuat beheimatet waren, aufgestellt, um das triste Grau etwas einzudämmen. Notka zögerte nicht und ging zu dem Schalter, nachdem er sich einen flüchtigen Eindruck verschafft hatte. Zu Lambrask ließ man ihn sofort durch als er die nötigen Unterlagen vorzeigte.

***​

Da Harradim Lambrask Kuati war, sah man ihm sein tatsächliches Alter nur schwer an. Kaum eine Falte zierte dessen ebenes Gesicht. Mit einem freundlichen Lächeln erhob sich der Rear Admiral als Notka das Büro betrat und formell salutierte. Kurz tauschten beide Imperiale die üblichen Floskeln zur Begrüßung aus, erkundigte sich beiläufig über so unwichtige Kleinigkeiten wie die Familie und anschließend bot der Vorgesetzte dem Untergebenen eine Sitzmöglichkeit an. Sogar eine Tasse Caf konnte der Line Captain haben, aber an dieser Stelle lehnte er ab. Denn Notka wollte das Gespräch mit dem Kommandeur der Systemverteidigung auf einem Minimum halten. Keinerlei Anzeichen für eine Verstimmung zeigte sich in Lambrasks Gesicht, das an einen Aristokraten erinnerte. Weiterhin mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen ließ sich der Kuati nieder, griff nach seiner eigenen Tasse und genehmigte sich ein kleines Schlückchen, bevor er erneut das Wort an Notka richtete.


„Captain, Sie haben schon vom Fall Dias gehört?“, begann der Rear Admiral und aus seiner Stimme war jegliche Fröhlichkeit schlagartig verschwunden. „Ein zweites Schiff hat vor knapp einer halben Stunde den Hyperraum verlassen – dessen Herkunft: ebenfalls Corellia. Offenbar bewahrheiten sich Captain Dias' Aussagen zum unbekannten Schlachtverlauf.“

Notka fuhr sich nachdenklich über das rasierte Kinn. „Mit Verlaub, Sir. Corellia gilt schon seit Jahren als eines der sichersten Systeme im imperialen Raum. Man kannte die Feindbewegungen im Vorfeld. Denken Sie nur an Denon, Loronar oder Nubia! … Wie soll eine komplette Gefechtsflotte im Angesichts all dieser vorhandenen Daten bei der Verteidigung scheitern?“

„Dieser Frage wird ein Stab des Flottenkommandos auf Bastion nachgehen, Captain“, erwiderte der Kuati und nahm noch einen Schluck zu sich. „Jedoch habe ich Sie nicht für Mutmaßungen über eine mögliche Niederlage bei Corellia zu mir gerufen. … Admiral Tegge denkt zur Zeit über eine rasche Umstrukturierung der Verteidigung nach. Denn sollte Corellia wirklich an den Rebell gefallen sein, könnten Rendili oder Kuat – bedingt durch das Zögern des Flottenoberkommandos – bald folgen...“

Die Offenheit verwunderte den Line Captain. Bisher hatte er immer angenommen, dass er unter all den vielen Flottenoffizieren bloß ein kleines, unbedeutendes Licht wäre. Doch der Rear Admiral sah anscheinend mehr in ihm. „Sir, ich verstehe nicht so ganz...“

Tegge möchte handeln“, setzte Lambrask mit ein bisschen Nachdruck in der Stimme zur Erklärung an. „Rendilis Sektoradmiralität gilt als äußerst vorsichtig. Einige Frachterkommandanten haben mir schon vor zwei, drei Tagen erzählt, dass Pell seine Verteidigung zu einem sehr großen Teil aus dem ganzen Sektor abgezogen und direkt nach Rendili verlegen lassen hat. Dieser faule Hutt von einem Imperialen scheint keine Sekunde an einen Gegenangriff zu denken. Admiral Tegge ist da anders. Er sieht die Möglichkeit, dass frische, motivierte Truppen die Rebellen bei Corellia innerhalb weniger Stunden verjagen könnten. Doch dafür muss man schnell handeln...“

Notka nickte verstehend. „Klingt nach einem logischen Schachzug. … Aber müsste bei diesem Plan nicht noch das Imperiale Oberkommando zustimmen? Immerhin befehligt Admiral Tegge keine der zwölf Gefechtsflotten.“

„Richtig, Captain“, antwortete der Vorgesetzte. Dabei blitzte ein Lächeln auf. „Um dieses Problem zu umgehen, hat sich der Admiral für eine parallele Vorbereitungen entschieden. Auf der einen Seite hat das Oberkommando – neben Dias' Aussage zu Corellia – eine Anfrage erhalten. Auf der anderen bereitet ein separater Stab, dem ich vorsitze, einen Teil des Geschwaders vor. … Und nun kommen Sie ins Spiel, Captain. … Die 'Pax Aeterna' soll als Kommandoschiff einer Kampfgruppe für diesen Plan an die Front verlegt werden. Sie werden diese Einheit erst einmal bis nach Rendili befehligen. Um die Vorbereitungen möglichst bis zum letzten Moment geheim zu halten wird man Ihre Einheit mit einer Vielzahl an Frachtern, Lazarett- und Reparaturschiffen bestücken, um den Anschein eines einfachen Versorgungskonvois zu wahren. Erst nach Ihrer Ankunft bei Rendili wird sich ein anderer Offizier mit Ihnen in Verbindung setzten und die letzten Kleinigkeiten für den Angriff zu klären. Bis dahin wird Kuat weitere Einheiten – vielleicht aus dem ganzen Supersektor – zur Verfügung haben, um einen Sieg zu gewährleisten.“

Kurz stockte dem Imperialen von Mantooine der Atem. Irgendwie war er in ein größeres Machtspiel hinein geraten. Denn Tegge schien mehr Ambitionen zu haben als für einen typischen Sektoradmiral eigentlich üblich war. Doch sofort kam Notka die Frage in den Sinn, ob sich nicht ein Mitwirken am Ende auch für ihn förderlich auswirken könnte. „Sir, Sie und Admiral Tegge können Sich auf mich verlassen!“

„Darin habe ich keine Zweifel, Captain“, entgegnete der Rear Admiral und das Lächeln, das vorhin nur kurz aufgeblitzt war, hatte sich nun zu einem verschwörerischen Grinsen entwickelt. „Bevor Sie abgeflogen sind, hat man den Imperial-II-Sternzerstörer schon von seiner alten Position angerufen und zurück zum Ring beordert. In Hangar 'Delta Zwei' wartet ein Shuttle auf Sie.“ Auf einmal griff Harradim Lambrask nach einem Umschlag und überreichte ihn dem Line Captain. „Hier sind Ihre 'offiziellen' Befehle. In zwei Tagen ist der Konvoi – samt Ihrer Kampfgruppe – einsatzbereit. Halten Sie sich bis dahin in Orbitnähe auf...“

[Kuat-System :: Orbit von Kuat :: Werftring :: Büro von Rear Admiral Lambrask :: Line Captain Dash Notka und Rear Admiral Lambrask]​


written by
Aiden Thiuro

[OP: Um auch die Spieler in diesem Thread langsam nach Rendili zu bringen, habe ich mich mal dreist eingemischt. Zur Kampfgruppe werden neben dem ISD II „Pax Aeterna“ noch die „Crusader“ und die „Zolan II“ gehören. @ Catherine: Du kannst gerne zum Empfangskomitte gehören, wenn der Line Captain auftaucht]
 
[Kuat-System :: Orbit von Kuat :: ISD II „Pax Aeterna“ :: Büro des Kommandanten :: Line Captain Dash Notka allein]​

Seelenruhig trieb die keilförmige „Pax Aeterna“ durch die schwarze Leere. Obwohl der Imperial-II-Sternzerstörer eine beachtliche Größe besaß, war das imperiale Kriegsschiff doch fast schon winzig im direkten Vergleich mit dem Planeten Kuat und dessen orbitalen Werftring. Von außen mochte das kaum erprobte Schiff ruhig wirken, doch im Inneren herrschte rege Betriebsamkeit. Gerade erst war auf allen Decks das pfeifende Signal verklungen, das zum einen den neuen Tag ankündigte und zum anderen den Schichtwechsel auslöste. Die Dritte Wache hatte soeben ihr zweites vierstündiges Soll erfüllt, während die Erste frisch zu ihrem ersten Vier-Stunden-Soll antrat. Überall waren die Schritte der einfachen Mannschaftsmitglieder in den engen Korridoren zu hören. Erste Befehle bellten ihnen die eigenen Unteroffiziere währenddessen zu. Die Pünktlichkeit und Ordnung, die der Erste Offizier der „Pax Aeterna“, Commander Dorn Rey, seit Tagen von der gesamten Crew verlangte, besaß auch an diesem neuen Tag höchste Priorität.

Nur eine einzige Person an Bord des Sternzerstörers ging es etwas gelassener an: Line Captain Dash Notka, Interimskommandant. Um die Autorität des regulären Ersten Offiziers nicht zu untergraben, blieb der menschliche Flottenoffizier von Mantooine um diese Stunde in seinem Büro. Schweigend saß er hinter seinem Schreibtisch und las die Zeitung, die ihm sein persönlicher Steward kurz vorher gebracht hatte. Lord Cricton, sein Freund aus alten Militärakademietagen, hatte mit der „Protector“ (ebenfalls ein Imperial-II-Sternzerstörer) eine kleine Einheit Rebellenaufklärer eindrucksvoll in die Flucht schlagen können und war so auf der Titelseite gelandet. Eigentlich war diese Einheit von der Sensorik der „Pax Aeterna“ bemerkt worden, aber da Rear Admiral Lambrask das Kriegsschiff zum Ring gerufen hatte, damit Notka an Bord gehen konnte, hatte sich die „Protector“ darum kümmern müssen – und so den Ruhm eingestrichen. Säuerlich verzog der Imperiale das Gesicht. So konnte er sich die Treue der Mannschaft nicht erkaufen...

Erneut ertönte das Signal (gut hörbar) im ganzen Schiff. Nun mussten alle diensthabenden Personen ihre Position eingenommen haben. Daraufhin gaben die Unteroffiziere ihren Offizieren Bericht, die Offiziere erstatten dann dem Ersten Meldung und am Ende würde man den Kommandanten über die Funktionstüchtigkeit des Sternzerstörers – samt Besatzung – informieren. So war das Protokoll. So war die Tradition. Gelassen legte Notka die Zeitung zur Seite, griff nach ein paar Papieren und ging dann in Richtung Brücke. Commander Rey hatte ihn zwar nicht gerufen, aber mit der geschlagenen Stunde hatte die Warterei – laut den offiziellen Befehlen – ein Ende. Schließlich sollte unter seinem Kommando die „Pax Aeterna“ einen großen Militärkonvoi sicher nach Rendili bringen. Dafür hatte man Notka außerdem noch sechs weitere Schiffe zur Verfügung gestellt. Zwei Kreuzer (die „Zolan II“ und die „Azmodan“), zwei Fregatten (darunter die Nebulon „Crusader“) und zwei corellianische Kanonenboote sollten neben dem Sternzerstörer drei Frachter der gigantischen Cargo-Klasse, zehn massigen Sternengaleonen und hundert winzigen Omega-Frachtern. Mit eiserner Miene schritt der Line Captain durch den Gang in Richtung Brücke.

Die Tür öffnete sich. Sofort nahm ein wachsamer Flottensoldat, der daneben Stellung bezogen hatte Haltung an, gab ein lautes „Kommandant auf der Brücke!“ von sich und ließ damit schlagartige alle anwesenden Augen zur entsprechenden Tür wandern. Instinktiv reckte Notka das markante Kinn ein bisschen höher. Ruhig, aber aufmerksam glitt der Blick seiner braunen Augen über die Brücke. Wie alle Sternzerstörermodelle besaß auch die „Pax Aeterna“ zwei Brückengräben. Dort befand sich das Gehirn des keilförmigen Kriegsschiffs. Unter den anwesenden Offizieren konnte der Line Captain auch Lieutenant Durand, eine Exotin in Anbetracht ihrer bisherigen Karriere, ausmachen. Vor zwei Tagen hatte sie – in Reys Auftrag – das Empfangskomitee für Notka angeführt. Doch bisher hatte er noch kein weiteres Wort mit ihr wechseln können. Nur ein paar Höflichkeitsfloskeln waren sowohl über ihre als auch über seine Lippen geglitten. Jedoch hatte sich der Interimskommandant in diesem Moment um andere Dinge zu kümmern. Die „Pax Aeterna“ musste allein über einhundert Frachter sicher nach Rendili bringen. Selbstbewusst ging der Imperiale von Mantooine auf die Stationen der Offiziere zu. Konnte er den Einsatzwillen in ihren Augen brennen sehen oder täuschte er sich bloß?


„Mr. Rey, die Begleitschiffe sollen Ihren Status melden“, befahl Notka als er den Ersten neben sich bemerkte. „Suchen Sie außerdem einen geeigneten Rendezvous-Punkt mit dem Konvoi. Ich möchte unseren Aufenthalt im Kuat-System nicht unnötig in die Länge ziehen.“

Der pflichtbewusste Mann von Ord Trasi nickte. „Sir, soeben hat uns eine Lambda-Fähre angefunkt. Offenbar bekommen wir einen prominenten Gast: General Celda.“

Celda?“, fragte der Interimskommandant – um ein Haar seine eiserne Fassung verlierend – nach. „Hat der General Gründe genannt?“ In diesem Moment hätte er am liebsten Rear Admiral Lambrask mit unzähligen Flüchen überschüttet. „Rendili dürfte im Vergleich zu Kuat wohl eher im Fokus der Rebellen sein... Finden Sie nicht?“

Dorn Rey folgte dem Line Captain zum Panoramafenster. Kurz gestattete er sich – genau wie Notka – einen Blick auf die Vielzahl an zivilen und militärischen Schiffen, die sich entweder dem riesigen Planeten näherten oder sich schnell davon entfernten. „Sir, der Pilot sprach von einer gewöhnlichen Inspektion. Nur glaube ich, mit Verlaub, nicht, dass General Celda Ihnen oder irgendeinem anderen Offizier an Bord dieses Schiffs überhaupt Rechenschaft schuldig ist, Captain.“

Den letzten Satz hatte der Commander – vielleicht aus Ehrfurcht vor der Hierarchie – nur geflüstert. Dennoch war Notka für diese Offenheit dankbar. Hatte er eine andere Wahl? Konnte er Beschwerde bei der Sektoradmiralität einlegen? Könnte er dadurch nicht seine Beförderung gefährden? General Celda besaß schon allein durch seine mediale Popularität die bessere Position. Tegge und Lambrask könnten ihn unverzüglich wie einen heißen Blaster fallen lassen, sollte durch ihn ein Fehler bei der geplanten Operation entstehen. Beiläufig ließ der Line Captain seinen Blick zu dem größten Schiff gleiten, das in seinem Sichtfeld lag: der SupersternzerstörerDevastator“. Majestätisch durchschnitt das stählerne Monstrum die Finsternis. Notka biss sich nachdenklich auf die Unterlippe. Hatte er als Kommandant überhaupt eine Wahl? Sollte er den Besuch als Ehre sehen? Oder hatte die Armee von Tegges Plan Wind bekommen? Sicherheiten besaß er nicht. Eine Wahl, so entschied er letztendlich, ebenso nicht. Darum ließ er die Landung des Shuttles gewähren, duldete aber keinerlei Aufschub im Bezug auf die Vorbereitungen für den Sprung.

In einem langsamen Tempo löste sich die „Pax Aeterna“ aus ihrer äußerlichen Ruhe. Ohne viel Eile setzte der graue Koloss zum Wenden an. Man wollte den Planeten – und anschließend das System – hinter sich lassen, aber der Rendezvous-Punkt befand sich nicht in ihrer vorherigen Richtung. Einen positiven Nebeneffekt hatte ihr Wendemanöver: der Imperial-II-Sternzerstörer kam der gigantischen „Devastator“ auf ein paar Kilometer nahe. Einige Anwesende nutzten natürlich den Augenblick, um einen kurzen Blick auf den Supersternzerstörer zu werfen. Selbst der Interimskommandant erfasste förmlich jeden einzelnen Zentimeter der massiven Hülle. Kein Turbolaser backbords schien ihm zu entgehen. Wie konnte das Galaktische Imperium bei solchen übermächtigen Riesen bloß Welten wie Denon oder Corellia verlieren? Voller Ehrfurcht vergaß er kurzzeitig das Atmen. Nachdem man das größere Kriegsschiff passiert hatte, schlossen sich ihnen drei Cargo-Frachter an. Seelenruhig flogen sie hinter der „Pax Aeterna“ her, ließen sich quasi zum Treffpunkt geleiten. Mittlerweile meldete die Sensorik die Anwesenheit der zahlreichen Omega-Frachter sowie der restlichen Begleitschiffe.


„Commander, geben Sie dem Konvoi das Zeichen für die geplante Formation“, befahl Dash Notka als nur noch dutzende Kilometer zwischen ihnen und dem Rest lagen. „Die 'Azmodan' wird mit den beiden Kanonenbooten die Vorhut bilden. Sie springen zu erst und werden bei jedem Halt die ganze Umgebung sondieren. Zwei Minuten haben sie dafür Zeit. Ich hoffe, Commander Drakkar bekommt das hin. … Nachdem die Vorhut gesprungen ist, folgen die Frachter sowie die „Zolan II“. Man soll auf dem alten Strike sämtliche Staffeln einsatzbereit haben. Denn während der Aufenthalte will ich sie als flexibler Schutz für die Frachter haben... Wir, Commander, werden zusammen mit den zwei NEBs die Nachhut bilden. Zwischen unserem Sprung und dem des Konvois soll noch einmal eine weitere Minute liegen. Das dürfte leichtsinnigen Angreifern genügend Zeit geben...“

[Kuat-System :: Orbit von Kuat :: ISD II „Pax Aeterna“ :: Brücke :: Line Captain Dash Notka und versammelte Brückenbesatzung (darunter Lieutenant Catherine Durand)]


written by
Aiden Thiuro

[OP weiter im Weltraum (Imperium)-Thread]
 
[Imperialer Raum, nahe Kuat - VIN Liquidator - Brücke] Volo Crescent, Brückenbesatzung (NPCs)

Während sich der schwere Kreuzer im Hyperraum befand, bereitete Commander Crescent alles Nötige für die Ankunft im Kuat-System vor - oder ließ es von seinen Untergebenen vorbereiten. Die Lambda-Fähre, die den Offizier zuvor auf die Nova und wieder zurück transportiert hatte, war abermals zum Start vorbereitet worden und stand im Sekundärhangar bereit; Die im Marschbefehl geforderte, relativ kurz ausfallende, Auflistung aller Mängel an der Liquidator war gemäß den Informationen im Bordcomputer aufgestellt worden und enthielt im Grunde nur diejenigen Beschädigungen, die das Schiff bei Galantos erlitten hatte. Der Hauptantrieb, der Hyperraumantrieb sowie mehrere Heckgeschütze waren zwar lädiert, aber bei Widek bereits vollständig repariert worden. Auch die verlorenen Sternenjäger waren dort ersetzt worden, Personalmängel lagen ebenfalls nicht vor und bei der Aufbringung der Keeper hatte es ohnehin keine Verluste gegeben, somit war der Vindicator bereit für die in Vice Admiral Yanokos Nachricht angekündigte Kommandoübergabe. Volos Anweisung lautete, sich persönlich bei diesem im Flottenhauptquartier in der Hauptstadt - Kuat City - auf dem Planeten zu melden.

"Hyperraumaustritt in einer Minute",

erklang die Meldung der Navigationsabteilung. Kurz darauf war es soweit: von einer Erschütterung begleitet, erschien die Liquidator wie aus dem Nichts am Rande des Kuat-Systems. Schon von ferne war die gigantische Werftanlage, die den gesamten Planeten ringförmig umgab und die diesem eine Schlüsselrolle im Imperium verschaffte, durch die Fenster der Brücke gut zu erkennen. Zwischen der Liquidator und der riesigen Raumstation lagen jedoch noch unzählige Imperiale Kriegsschiffe, die jedweden Angriff auf Kuat abwenden würden. Patrouillierende Formationen von Sternenzerstörern kreuzten durch das System, andere bewachten die Anflugrouten auf den Planeten, auf denen beständig sowohl ziviler, als auch militärischer Verkehr herrschte. Etwas weiter entfernt konnte Volo, als langen dunklen Schatten vor der grünlichen Oberfläche Kuats, der bisweilen im Licht silbern aufblitzte, den Supersternenzerstörer Devastator erkennen, der die hier stationierte Gefechtsflotte anführte. Einer solchen Streitmacht konnte niemand etwas anhaben, während sie die gesamte Galaxis einnahm und ihr damit Ordnung und Frieden brachte, sollte man meinen, auch wenn die Realität etwas anders aussah. Man konnte diese Einheiten hier nicht entbehren, Kuat - und auch andere Welten wie Bastion - waren zu wichtig, um sie ungeschützt zu lassen, auch wenn das bedeutete, unbedeutendere Systeme nur schwach zu verteidigen und somit dem Feind auszuliefern, wie es im Koornacht-Cluster geschehen war.

"Hier Kuat-Raumkontrolle. Vindicator-Kreuzer Liquidator, nennen Sie uns Ihr Anliegen."

Wie erwartet, musste der schwere Kreuzer nochmals registriert werden, auch wenn sein Signal, durch das die Flugüberwachung wohl auch den Namen des Schiffes erfahren hatte, dieser eigentlich Aufschluss über Identität und Ziel gab. Während der auf die Flottenformation zusteuernde Vindicator abbremste, um friedliche Absichten zu signalisieren und einen Scan des Schiffes, sofern er vorgenommen wurde, zu ermöglichen, nahm Volo das Datapad mit dem Marschbefehl zu Hand und ging nach vorne zur Kommunikationsstation.

"Hier spricht Volo Crescent, Kommandant der Liquidator. Ich habe Anweisung erhalten, mich persönlich bei Vice Admiral Yanoko in Kuat City zu melden. Der betreffende Befehl wird jetzt übermittelt."

Volo nickte dem Besatzungsmitglied an der Konsole zu, woraufhin der Matrose die digitale Version der Nachricht, die sich noch im Schiffscomputer befand, übermittelte. Einen Moment später erfolgte die Bestätigung für den Empfang der Daten und die Liquidator beschleunigte wieder in Richtung des Planeten, nachdem die Raumkontrolle grünes Licht gegeben hatte. Volo übergab die Aufsicht an den zweiten Offizier und verließ anschließend die Brücke, um sich zum Fährenhangar zu begeben. Nach der kurzen Turboliftfahrt betrat er das bereitstehende weißgraue T4a-Shuttle, das sogleich startete, um den Commander zur Oberfläche zu bringen.

[Kuat-System - Lambda-Fähre auf dem Weg nach Kuat City] Volo Crescent; Piloten, Eskorte (NPCs)
 
[Kuat-System - Lambda-Fähre auf dem Weg nach Kuat City] Volo Crescent; Piloten, Eskorte (NPCs)

Während das Lambda-Shuttle mit mittlerer Geschwindigkeit und begleitet von zwei TIE-Abfangjägern der auf der Liquidator stationierten Staffel dem Planeten zustrebte, betrachtete Volo, der hinter den beiden Piloten in der vorderen Kanzel Platz genommen hatte, durch die Cockpitscheibe die vorbeiziehenden Kriegsschiffe. Fast jeder vom Imperium benutzte Typ war hier anzutreffen, sei es als Produkt der Werft oder als der Verteidigung zugewiesene Einheit - oder beides. Die Fähre passierte nun den Werftring, wobei im Bau befindliche Sternenzerstörer sichtbar wurden, die in riesigen Docks über die Station verteilt hergestellt wurden. Ein fast fertiges Schiff der Imperial-Klasse wurde in nur wenigen Kilometern Entfernung sichtbar, sodass man die Streben und Kabelschächte, die durch die an manchen Stellen unvollständige Hülle erkennbar waren, erblicken konnte. Doch Crescent achtete mehr auf die Bewaffnung des Schlachtschiffes - im Vergleich zu den schweren Turbolaserbatterien, die auf Geschütztürmen seitlich des Brückenaufbaus montiert waren, wirkte das T4a geradezu winzig. Tatsächlich konnte es, wie jeder Raumjäger, von nur einem einzigen Schuss völlig pulverisiert werden. Sofern er traf. Kleinere Einheiten wie Transporter oder Korvetten wurden durch eine Salve in der Regel manövrierunfähig geschossen, was jedoch auch durch die zahlreichen Ionenkanonen möglich war, die beim Näherkommen sichtbar wurden. Ein solches Schiff zu kommandieren wäre wohl der Wunsch eines jeden niedrigen Offiziers aus einem unbedeutenden Sektor, wo man diese Inkarnation Imperialer Stärke und Ingenieurskunst nur selten zu Gesicht bekam.

Nachdem die Lambda-Fähre den stählernen Koloss passiert hatte, erschienen weitere Docks, wo TIE-Jäger und Fähren verschiedener Bauart gewartet wurden. Dies war zwar bei weitem nicht so eindrucksvoll wie der Imperial-Klasse-Sternenzerstörer, doch auch hier konnte man die Ausmaße der Werftkapazitäten erahnen. Hunderte Jagdmaschinen waren an großflächigen Rahmengestellen angedockt und wurden von unzähligen Arbeitern in Raumanzügen überprüft und repariert, und ebensoviele patrouillierten um die Werftanlage, die neben Großkampfschiffen auch eine große Anzahl der Imperialen Bodenfahrzeuge - nahezu alle Kampfläufer-Modelle, außer älteren wie dem AT-TE, sowie die Speederbikes der Spürtruppen - produzierte. Hier wurde klar, dass dieser Planet tatsächlich einer der wichtigsten im ganzen Imperium war, denn seine Streitmacht griff hauptsächlich auf die hier hergestellten Gerätschaften, abgesehen von den von Sienar Fleet Systems entwickelten TIEs, zurück. Volo wandte den Blick wieder von der größten Produktionsstätte der Galaxis ab und richtete ihn auf den vor ihm liegenden Planeten. Kuat, eigentlich eine ursprünglich eher unwirtliche Welt, hatte durch die orbitale Werft einen Aufschwung erlebt, der die hier herrschende Adelsfamilie zu einer der reichsten in der Galaxis gemacht hatte.

"Hier Kuat-Raumkontrolle. Wir deaktivieren den planetaren Schild in Sektor vier, sodass Sie Kuat City anfliegen können."

Die Hauptstadt lag inmitten einer von Wäldern umgebenen Ebene und wurde beim Anflug des Shuttles durch die Wolkendecke aufgrund der hoch aufragenden luxuriösen Türme und Hochhäuser bereits früh sichtbar. Dennoch konnte man erkennen, dass es sich hierbei um eine Festungswelt handelte - der planetare Schild war neben der riesigen Flotte im All ein weiteres deutliches Anzeichen für die hohen Sicherheitsvorkehrungen. Die Lambda-Fähre und ihre Jägereskorte waren etwas entfernt von der Stadt in die Atmosphäre eingetaucht, damit deren Schild zu Schutzzwecken nicht deaktiviert werden musste, und flogen nun über die grüne, dünn besiedelte Oberfläche auf Kuat City zu. Nachdem die drei Schiffe die wenigen Kilometer zurückgelegt hatten, konnte man schließlich die Verteidigungsanlagen der Stadt erblicken. Wälle aus Stahl, versehen mit Turbolasertürmen, ragten aus der Ebene auf und erschwerten einen Bodenangriff auf die Hauptstadt. Die Fähre passierte auch diese, ohne aufgehalten zu werden, bis sie schließlich das Imperiale Flottenhauptquartier im Stadtzentrum erreichte. Weitere Mauern und Geschütze sicherten es, in einem turmartigen, mit Funkantennen bestückten Aufbau in der Mitte lag das Kommandozentrum, auf das das T4a zuhielt.

"Landeerlaubnis auf Plattform eins erteilt",

meldete sich nochmals die Flugüberwachung zu Wort. Das Shuttle wurde langsamer und begann bereits, die Seitenflügel nach oben zu fahren, bevor es sanft auf der Plattform aufsetzte. Die beiden TIE-Abfangjäger begleiteten es, bis es gelandet war, machten dann kehrt und beschleunigten wieder, nicht um zur Liquidator zurückzukehren, denn dies hätte ein erneutes Öffnen des Schildes erfordert, sondern um in der örtlichen Jägerbasis zu landen. Zischend öffnete sich die Landerampe und wurde auf die runde Plattform herabgelassen, bevor Volo das Schiff verließ, gefolgt von zwei Marineinfanteristen, die sich am Eingang zur Fähre als Wachen postierten. Ein Empfangskomitee, bestehend aus vier weiteren Flottensoldaten, einem misstrauisch blickenden Offizier mittleren Alters und einem jungen Adjutant, erwartete den Commander bereits; sobald dieser sein Shuttle verlassen hatte, trat der Offizier, der ebenfalls den Rang eines Commanders bekleidete, vor.

"Ich bin Commander Roy Wivern, dies -" er deutete auf den Adjutant, "- ist Sub Lieutenant Keever Markyle. Bitte folgen Sie mir, Commander Crescent. Vice Admiral Yanoko erwartet Sie."

Ohne eine Antwort abzuwarten, wandte sich Wivern um und verließ die Landeplattform durch den Zugang, der ins Gebäude führte. Markyle und die vier Soldaten warteten, bis Volo sich ebenfalls in Bewegung setzte, und folgten dann nach. Das Innere des Hauptquartiers erinnerte stark an das eines Kriegsschiffes, die Gruppe bewegte sich durch die gewohnten grauen Gänge mit spiegelndem Boden, bis sie an einer typischen schwarzen Automatiktür, die von zwei anderen Marines bewacht wurde, halt machten. Commander Wivern bedeutete Volo, zu warten, und betrat den Raum, bei dem es sich wohl um das Büro des Vice Admirals handelte, um die Ankunft Crescents zu melden. Kurz darauf öffnete sich die Tür abermals und Volo wurde aufgefordert, einzutreten. Er kam der Aufforderung nach, betrat das Zimmer, in dem hinter einem typischen großen dunklen Schreibtisch mit in die Tischplatte eingelassenem Holoprojektor der Admiral saß, salutierte und nahm nahe des Eingangs Haltung an.

[Kuat-System - Kuat - Kuat City - Flottenhauptquartier - Yanokos Büro] Volo Crescent; Roy Wivern, Vice Admiral Yanoko (NPCs)
 
[Kuat-System - Kuat - Kuat City - Flottenhauptquartier - Yanokos Büro] Volo Crescent; Roy Wivern, Vice Admiral Yanoko (NPCs)

Vice Admiral Yanoko saß hinter seinem komfortablen Holzschreibtisch, er hatte sich in den Letzten Minuten noch einmal gründlich mit der Akte von Commander Volo Crescent beschäftigt, der ihm soeben angekündigt worden war. Als Commander Wivern eintrat und ihm mitteilte das dieser jetzt draußen vor der Tür wartete, winkte er nur kurz ab. "Schicken sie den Commander gleich herein." Wies er Commander Wivern an und schloss die Personalakte wieder. Einen Moment später öffnete sich die Tür wieder und Commander Crescent trat ein und nahm vorschriftsmäßig Haltung an. Vice Admiral Yanoko musterte den jüngeren Mann und lies sich Zeit dabei. Was nicht unbedingt angenehm war, den die braunen Augen des Vice Admiral wirkten kalt, auf die meisten Flottenoffiziere. Die Akte des Mannes war Yanoko fast schon zu makellos, was ihn ein wenig misstrauisch machte. "Stehen sie bequem Commander Crescent" sagte er nach fast zwei Minuten der Stille in der er sein Urteil über den Commander fällte.

Der Mann hinter dem Schreibtisch war vielleicht zehn Jahre älter als Volo und das sah man diesem auch an. Die Bitterkeit hatte mit den Jahren kleine Fältchen um die Augen geworfen, was seinen Blick nicht angenehmer machte. Es war auch eher zweifelhaft ob dieser Mann zu einem lächeln überhaupt fähig war. Auch die Dienstmütze konnte nicht mehr ganz verbergen das sein graues Haar langsam lichter wurde. Seine breiten Schultern und sein markantes Gesicht machten dies aber wieder irgendwie wett. Mit einer einfachen Handbewegung aktivierte er ein Holobild über seinen Schreibtisch. Ein bekanntes Bild für Commander Crescent, den es war sein altes Schiff, die Liquidator, nur das jetzt in den Daten, die zu dem Bild eingeblendet wurden, nicht mehr sein Name stand als kommandierender Offizier. Nachdenklich beobachtete Yanoko ob der Commander auf die kleine Provokation irgendwie reagierte.

"Da sie gerade aus dem Koornacht Sektor kommen, können sie vielleicht ansatzweise erahnen wie groß unsere Verluste dort waren Commander Crescent" und sein Tonfall wurde schlagartig Kalt bei seinen Worten. "Viele gute und erfahrene Offiziere und Mannschaften haben ihr Leben dort gelassen. Krieg ist kein Angenehmes Geschäft, das wissen sie sicherlich selber Commander, aber es bietet auch Möglichkeiten. Die Flotte braucht zur Zeit dringend Offiziere mit Gefechtserfahrung, die diese Lücken schließen können." und machte eine kurze Pause um die Worte wirken zu lassen. "Mir ist in ihrer Akte die Empfehlung von Captain Aaronson aufgefallen, der sie für ihr Taktisches Geschick und ein paar andere Dinge lobend erwähnt hat. Er Denkt das sie für mehr bereit sind und hat den Vorschlag eingereicht sie zu Befördern" merkte Vice Admiral Yanoko an und stand langsam auf und ging um den Schreibtisch herum.

Er blieb vor Commander Volo Crescent stehen und blickte diesem ernst in die Augen. "Nehmen sie Haltung an Commander Crescent" und wartete einen Augenblick bis Commander Crescent dem Nachkam. "Kraft meines meiner Position und Amtes befördere ich sie hiermit in den Rang eines Captains.“ Vice Admiral Yanoko streckte ihm die Hand entgegen und schüttelte diese. "Meinen Glückwunsch Captain Crescent" Yanoko war kein Unmensch und lies ihm einen Augenblick Zeit, das ganze zu verarbeiten. "Was ihr neues Kommando angeht, so liegt ihr neuer Imperialer Sternzerstörer Ascendancy, noch in Werft 9 vor Anker und wird einer letzten Inspektion, der Werft unterzogen, bevor er der Flotte überstellt wird. Ein Neubau wohl bemerkt, vor elf Tagen erst fertig gestellt worden" setzte er hinzu "Ihre Erste Aufgabe wird es sein, nach ihrem Urlaub einen Probeflug durchzuführen und alle Systeme zu Überprüfen. Wenn es keine gravierende Mängel gibt, ihrer Meinung nach, gilt ihr Schiff danach als Einsatzbereit. Als Begleitschiffe sind zwei Tartan Patrouillenkreuzer für sie vorgesehen, die unter ihrem Befehl stehen werden "

"Positiv für sie ist Captain, das Imperiale Sternenjägerkorps, hat der Ascendancy bereits sechs Staffeln zugeteilt, eine Staffel TIE Interceptoren, zwei Staffeln TIE Bomber und der Rest sind TIE Fighter, wenn ich mich recht entsinne" sagte der Vice Admiral nachdenklich und lies lieber aus, das die Bodentruppen noch nicht vollständig eingetroffen waren und wohl nach den Verlusten in Koornacht, noch ein wenig auf sich warten lassen würden. Vice Admiral Yanoko drehte sich langsam um und ging wieder hinter den Schreibtisch und aktivierte seine Konsole. Diesmal erschien das Bild eines Imperialen Sternzerstörers über dem Schreibtisch. "Die Abnahme der Werft wird noch drei Tage dauern, wie ich gerade sehe Captain." und seine Mundwinkel hoben sich ein klein wenig, auch wenn kein wirkliches lächeln dabei heraus kam "Ihr Glück Captain, damit haben sie ab sofort drei Tage Urlaub, bis die Ascendancy endgültig der Flotte überstellt wird. " Langsam setzte sich Yanoko wieder hinter seinem Schreibtisch und Vermerkte kurz die Durchgeführte Beförderung und die neuen Befehle in der Personalakte. Ehe er noch einmal aufsah "Sie haben ihre Befehle Captain Volo Crescent" was soviel bedeutete, das er gehen konnte.

[Kuat-System - Kuat - Kuat City - Flottenhauptquartier - Yanokos Büro] Volo Crescent; Roy Wivern, Vice Admiral Yanoko (NPCs)
 
[Kuat-System - Kuat - Kuat City - Flottenhauptquartier - Yanokos Büro] Volo Crescent; Roy Wivern, Vice Admiral Yanoko (NPCs)

Sobald Volo eingetreten war, geschah zunächst gar nichts. Der Vice Admiral, der wie Commander Wivern etwas älter als Crescent war, musterte diesen nur einige Minuten lang mit kalten Augen, bis er schließlich einen Entschluss gefasst hatte oder es einfach leid wurde, auf eine Reaktion seitens des Corulagers zu warten und den Commander aufforderte, bequem zu stehen. Volo entspannte sich ein wenig und kreuzte die Hände hinter dem Rücken, verharrte aber weiterhin respektvoll vor dem Schreibtisch, über dem nun das sich langsam um sich selbst drehende Hologramm eines Vindicator-Sternenzerstörers erschien. Beim näheren Hinsehen konnte man auf einer Datentafel, die neben dem Schiff schwebte, dessen technische Daten und seinen Namen ablesen - es handelte sich um die Liquidator. Doch unter dem Punkt "Kommandant" war kein Eintrag vorhanden. Bewahrheitete sich etwa Volos Befürchtung, dass er des Kommandos enthoben und vielleicht sogar degradiert wurde? Obwohl ihm dies Unbehagen bereitete, ließ er sich nichts anmerken und blieb ruhig stehen, während Yanoko begann, über die schlimmen Ereignisse bei Koornacht zu sprechen. Möglicherweise wollte er Volo die Mitschuld an der Niederlage bei Galantos geben? Dies schien noch der plausibelste Grund für die Kommandoabgabe zu sein, doch der Vice Admiral kam nicht auf diese Schlacht zu sprechen. Stattdessen machte er einige vage Andeutungen von wegen Krieg sei kein angenehmes Geschäft, aber er biete auch Möglichkeiten, bis er schlussendlich zum Punkt kam.

In Volos Dienstakte war eine Empfehlung Captain Aaronsons zu finden gewesen, die sein taktisches Geschick lobend erwähnte? Möglicherweise stimmten die Angaben des alten Mygeetaners sogar. Sowohl bei der Abwehr der selbstmörderischen Sternengaleonen im Utos-System als auch bei der Verfolgung der Keeper, wobei Volo zweimal - vor der Ankunft des Captains und während dessen Verhandlungen mit dem Jawa - den Befehl über mehrere Schiffe übernommen hatte, hatte er nicht geringe Erfolge zu verbuchen gehabt. Doch Volo hatte nicht erwartet, dafür für eine Beförderung vorgeschlagen zu werden; aber gerade das war geschehen. Der Vice Admiral stand auf und forderte Crescent auf, wieder Haltung anzunehmen, dann fuhr er beinahe feierlich fort:

"Kraft meiner Position und meines Amtes befördere ich Sie hiermit in den Rang eines Captains."

Dann reichte er dem frisch Beförderten die Hand und gratulierte ihm, während Commander Wivern eine Schatulle von einem Beistelltisch nahm, sie öffnete und Volo die darin enthaltenen polierten Rangabzeichen eines Captains an die Offiziersuniform heftete.

"Vielen Dank, Sir",

antwortete Volo knapp, während er sich bereits ausmalte, welche Vorteile ihm die neue Stellung einbringen könnte. Das Kommando über ein kapitales Schiff, womöglich sogar einen Imperial-Klasse-Sternenzerstörer? Eine eigene Task Force? Der Vice Admiral beantwortete die unausgesprochenen Fragen einen Augenblick später. Statt eines Vindicator-Kreuzers würde der Captain in Zukunft tatsächlich ein Schlachtschiff der Imperial-Klasse namens Ascendancy kommandieren. "Vormachtstellung", ein durchaus passender Name für einen Sternenzerstörer, der dem Imperium genau diese Position verschaffen sollte und konnte, zudem wurde auch das verbündete Chiss-Reich durch diese Namensgebung geehrt. Als Bonus handelte es sich um ein über Kuat kürzlich neu gebautes Schiff, bei dem wohl keine Schäden oder Schwächen aufgrund zu oft strapazierter Panzerung oder Schilde vorzufinden waren. Möglicherweise war die Mannschaft aber noch wenig erfahren, wenn sie neu zusammengestellt wurde, doch dies konnte behoben werden. Der erste Befehl an den Captain war es auch, die Ascendancy diesbezüglich auf einem Probeflug zu testen. Doch damit nicht genug: Man unterstellte Volo zusätzlich zwei Patrouillenkreuzer der Tartan-Klasse als Begleitschiffe. Durchaus günstig, denn diese Schiffe, bei denen es sich entgegen ihrer Bezeichnung um Korvetten handelte, waren auf die Bekämpfung wendiger Raumjäger ausgelegt und glichen damit eine der größten Schwächen des Sternenzerstörers, der diese Ziele oft nicht erfassen oder treffen konnte, aus.

Vice Admiral Yanoko wies Volo zudem darauf hin, dass man der Ascendancy bereits vier Jäger- und zwei Bomberstaffeln zugeteilt hatte, die fortan auf ihr stationiert waren. Zwar handelte es sich dabei nicht um die neuesten Modelle, dennoch waren 72 Maschinen eine beachtliche Streitmacht, die feindliche Korvetten oder Fregatten wohl auch alleine ohne das Mutterschiff vernichten konnte. Die Bomber stellten zusätzlich eine Gefahr für gegnerische Großkampfschiffe dar und würden diesen, solange die Tartan-Kreuzer deren Abfangjäger zerstörten, beträchtlichen Schaden zufügen, sollte es zum Kampf kommen. Die Schlagkraft dieser Einheit war wirklich nicht zu unterschätzen. Doch bevor sie erprobt werden konnte, erhielt der Captain noch drei Tage Urlaub, bis der Sternenzerstörer die Werft nach einer finalen Inspektion endlich verlassen würde, bevor Yanoko ihn entließ. Urlaub. Etwas, das Volo seit Längerem nicht mehr gehabt hatte und von dem er sich nicht sicher war, ob er es brauchte oder mochte. Zu tun hatte er in den drei Tagen wenig, er musste sich nur aus der Liquidator ausquartieren und rechtzeitig an Bord seines neuen Schiffes gehen. Zunächst würde er auf jeden Fall zum Vindicator zurückkehren und persönlich dafür sorgen, dass alles für die Ankunft eines neuen Kommandanten vorbereitet wurde; daher verließ er das Büro nach einem erneuten Salut und begab sich zurück zur Landeplattform, um sich von der Lambda-Fähre zurückbringen zu lassen.

[Kuat-System - Kuat - Kuat City - Flottenhauptquartier] Volo Crescent, Personal (NPCs)
 
Zuletzt bearbeitet:
[Kuat-System - Imperiale Formation - VIN Liquidator - Hangar] Volo Crescent, Personal (NPCs)

Stolz aufgerichtet verließ Volo einige Minuten später das T4a-Shuttle und betrat den Fährenhangar der Liquidator und ignorierte die fragenden Blicke der anwesenden Wartungstechniker. In Kürze würde er dieses Schiff - vielleicht für immer - verlassen, doch dies stimmte ihn keineswegs traurig. Einen etwa einen halben Kilometer langen Kreuzer gegen ein fast dreimal so großes Schlachtschiff auszutauschen, schien ihm kein Grund zu sein, um sentimental zu werden. Im Gegenteil, der Captain freute sich darauf, auf dem Imperial-Klasse-Sternenzerstörer das Kommando zu übernehmen, auch wenn er dann ein weitaus größere Verantwortung tragen würde. Auf dem Vindicator befanden sich, die Bodentruppen eingerechnet, nur etwa 3.200 Mann, auch wenn das immerhin schon der Menschenmasse eines größeren Dorfes entsprach, während auf der Ascendancy ganze 37.000 Mann Besatzung und zusätzlich fast 10.000 Soldaten und Piloten stationiert waren. Aber eine größere Befehlsgewalt konnte auch größeres Ansehen einbringen - solange man erfolgreich blieb, in keine Fallen tappte und keine leichtfertigen Verluste erlitt. Um solche Dinge zu vermeiden, konnten Informationen jeglicher Art nützlich sein, und aus diesem Grund begab sich Volo jetzt in sein altes Büro im Brückenturm.

Hier lagerten in dem in die Wand eingebauten, aus einem dunklen Metall bestehenden Aktenschrank sämtliche Dokumente, die Crescent während seiner Zeit als Commander dieses Schiffes erstellt oder erhalten hatte. Einsatzberichte, Personalakten und Logbücher waren auf verschlüsselten Datapads abgespeichert und säuberlich sortiert, sodass sie jederzeit verfügbar und auffindbar waren. Manche Offiziere neigten zu geradezu strafbarer Unordnung, aber nicht Volo. Zielgerichtet öffnete er den Schrank mit seinem neuen Captains-Codezylinder, der ihn zwar nach wie vor mit seinem Namen als Kommandant des Vindicators auswies, bis er auf dem Sternenzerstörer das Kommando antrat, ihm aber gleichzeitig eine höhere Sicherheitsstufe gab, mit der er zum Beispiel auf einem kapitalen Schiff dieselben Zugangsberechtigungen hatte wie zuvor auf einem Kreuzer. Unter der Kategorie "Daten" fand Crescent, was er gesucht hatte: Die Scanergebnisse von Galantos, die während der Schlacht gesammelt worden waren. Informationen sowohl über Bewaffnung als auch über Schwachstellen und Schätzungen bezüglich Munitionsvorrat und Panzerung der Kugelschiffe der Yevethaner und deren neuartigen Jäger (D-Typ) sowie über die Ionenwaffe der Subjugator konnten von Nutzen sein, wenn man ihnen ein weiteres Mal gegenüberstand. Für diesen Fall wollte Volo vorbereitet sein. Daher nahm er das betreffende Datapad heraus und legte es auf seinen Schreibtisch, holte ein weiteres, leeres, aus einem Schubfach legte beide nebeneinander und verband sie durch ein kurzes Kabel.

Nach der Eingabe einiger Kommandos wurde nun der Inhalt des ersten Datenträgers mit den Scandaten auf den zweiten kopiert. Somit war Crescent abgesichert, sollte es zu einer erneuten Konfrontation mit diesen widerlichen Nichtmenschen kommen und die zweite Kopie dieser Daten, die nach dem Rückzug aus dem Utos-System an das Sektorhauptquartier auf Widek gesendet worden war, nicht verfügbar sein. Der Captain nahm das Gerät an sich - er würde die Informationen später an den Bordcomputer der Ascendancy übertragen - und machte sich auf den Weg zur Brücke. Dort wurde er bereits erwartet; Sowohl der erste als auch der zweite und dritte Offizier waren angetreten, um ihm zu gratulieren. Offenbar war der schwere Kreuzer bereits per Funk über das Ergebnis des Treffens mit Yanoko informiert worden, nachdem dieser die Beförderung vollzogen hatte.

"Mr. Farwell, bis zum Eintreffen eines neuen Befehlshabers haben Sie das Kommando",

sagte Volo zu dem Lieutenant Commander gewandt. Obwohl dieser den Vindicator ab jetzt als Interimskommandant befehligen würde, würde der Captain in der Zeit seines Kurzurlaubes weiterhin an Bord wohnhaft bleiben. Doch nun, nachdem er einige weitere - letzte - Anweisungen an die Führungsoffiziere der Liquidator gegeben hatte, würde er zunächst die beiden Tartan-Korvetten aufsuchen und inspizieren, da der Imperial-Klasse-Sternenzerstörer die Werft noch nicht verlassen hatte und höchstens von außen begutachtet werden konnte. Die Fähre stand immer noch im Sekundärhangar bereit und war inzwischen auch wieder betankt worden, sodass Crescent sich umgehend wieder auf den Weg machte.

[Kuat-System - Imperiale Formation - VIN Liquidator - Brücke] Volo Crescent, Brückenbesatzung (NPCs)
 
[Kuat-System - Lambda-Fähre] Volo Crescent; Piloten, Eskorte (NPCs)

Noch während das T4a abermals startete, ging Volo bereits die Informationen über die beiden Tartan-Patrouillenkreuzer und ihre Besatzungen durch. Die Superiority stand unter dem Befehl eines gewissen Lieutenant Commander David Caton, laut Dienstakte fanatisch loyal, während ein Lieutenant Commander Erdric Zayelt die Domination kommandierte. Letzterer war ziemlich rasch in der Flotte aufgestiegen, hatte aber noch kaum Einsätze erlebt - demzufolge war seine Akte relativ kurz und kaum aufschlussreich. Beide Schiffe lagen bei Kuat, nahe dem Dock, in dem die Ascendancy in diesem Moment fertiggestellt und überprüft wurde, somit erreichte die Lambda-Fähre relativ zügig ihr Ziel. Als Erstes dockte sie an der Superiority an. Sobald Volo die Korvette betreten hatte, erblickte er sofort ein Spalier aus Flottensoldaten, von denen 50 auf dem kleinen Schiff stationiert waren, das sich den Korridor hinter der Luftschleuse entlangzog. Lieutenant Commander Caton war ebenfalls angetreten, um den Captain zu begrüßen.

"Heil dem Imperator. Ich nehme an, Sie sind zur Inspektion hier, Sir?"

Der Offizier hatte dies mit erstaunlich selbstsicherer Stimme von sich gegeben, in Anbetracht der Tatsache, dass er und sein Schiff gerade von seinem neuen Vorgesetzten geprüft wurden. Dies brachte dem offensichtlichen Hardliner bereits einen Pluspunkt ein - Durchsetzungsfähigkeit war für einen Kommandanten eine wichtige Eigenschaft. Ähnlich wie Crescent legte Caton offenbar großen Wert auf Ordnung und Disziplin, vielleicht sogar noch etwas mehr. Auf der Liquidator war es nicht obligatorisch gewesen, zu salutieren, wenn man einem höherrangigen Offizier begegnete, doch hier schien genau das der Fall zu sein. Der Zustand des Patrouillenkreuzers glich dem der Besatzung: alles war blitzsauber und, zumindest äußerlich, in einwandfreiem Zustand. Inwiefern die Technik funktionierte und die Crew zusammenarbeitete, würde sich jedoch erst während der Manöver beim Probeflug der Task Force zeigen. Der Lieutenant Commander führte Volo nun herum und erläuterte dabei verschiedene Funktionen des Schiffes.

"Hier sehen Sie die Backbord-Enterschleuse. Soll zum Beispiel ein Schmuggler aufgebracht werden, legen wir ihn zunächst durch Zerstörung des Antriebes lahm und gehen dann hier an Bord. Sobald die Soldaten auf dem Schiff sind, ist es praktisch unter unserer Kontrolle, da irgendein Krimineller dem Imperialen Militär wohl kaum Widerstand leisten kann, nicht wahr?"

Nach und nach konnte Crescent sich ein Bild von diesem Mann machen. Zwar eindeutig pro-imperial, aber selbstgefällig bis überheblich. Dies würde wohl bis zu dem Zeitpunkt anhalten, an dem der Korvettenkommandant seinen ersten Rückschlag erlitt. Auch hatte er augenscheinlich kaum Erfahrung mit richtigen Gegnern, wahrscheinlich hatte er sich bis jetzt ausschließlich mit, wie von ihm erwähnt, Schmugglern oder kleinen Piratenbanden herumgeschlagen, dabei natürlich so gut wie nie Verluste erlitten und fühlte sich jetzt nahezu unbesiegbar. Dennoch hielt er sein Schiff offenbar gut instand, also gab es an der Superiority im Moment nichts zu bemängeln. Vielleicht würde dies auf der Domination anders aussehen. Nachdem er alles gesehen - und für gut befunden - hatte, verließ Volo den Tartan-Kreuzer wieder und ließ sich von der Fähre zum anderen, der nur einige Kilometer entfernt im All schwebte, transportieren. Dort erwartete ihn keine Ehrenformation von Marineinfanteristen - nur der Lieutenant Commander und sein erster Offizier warteten an der Andockschleuse. Erwartungsgemäß handelte es sich bei Zayelt um einen recht jungen Mann, jedoch wirkte er ungewöhnlich reif und ernst, seine dunklen Augen blickten scharf und durchdringend. Nun war es für Volo eher verständlich, warum man diesen Offizier so schnell befördert hatte. Auf irgendeine Weise wirkte er erfahren und überzeugend. Auch während der Führung durch sein Schiff vermittelte er diesen Eindruck; er ließ auch kleinste Details nicht unbeachtet. Zayelt wusste, was er tat, soviel stand fest. Auch hier fand der Captain keine Kritikpunkte.

Bei der Rückkehr zur Liquidator vermerkte Volo die Ergebnisse der ersten Inspektion auf seinem Datapad. Bei den Besatzungen der beiden Tartan-Patrouillenkreuzer handelte es sich definitiv nicht um die schlechtesten - eine gute Voraussetzung für gemeinsame Operationen.

[Kuat-System - Lambda-Fähre] Volo Crescent; Piloten, Eskorte (NPCs)
 
[Kuat-System - Lambda-Fähre] Volo Crescent; Piloten, Eskorte (NPCs)

Drei Tage später befand sich Volo abermals an Bord eines Lambda-Shuttles. Seinen Urlaub hatte er teils auf der Liquidator, teils auf der ringförmigen Station, die außer den Werftanlagen auch Wohnbezirke für das Personal und daher natürlich unter anderem auch Restaurants und Kinos beherbergte, verbracht, jetzt war er jedoch froh, offiziell zurück im Dienst zu sein. Soeben hatte er eine Nachricht von den Triebwerkswerften erhalten und sich sogleich auf den Weg zu den Docks gemacht, wo in Kürze die Ascendancy vom Stapel laufen würde. Sein neues Schiff. Beim Anflug der Fähre war es bereits weit entfernt erkennbar, ein gewaltiges Metallkonstrukt, das zwischen zwei Ausläufern an der Außenhülle der Raumstation, die zuvor zum Material- und Personaltransport während der Bauarbeiten genutzt worden waren und durch die nun die Mannschaft den Sternenzerstörer betreten würde, fixiert war. Die beiden Tartan-Kreuzer, die Volo noch am Tag seiner Beförderung besucht hatte, schwebten nun in unmittelbarer Nähe zu dem Schlachtschiff, um sofort nach dem Start ihre Tätigkeit als Begleitschiffe aufzunehmen. Das T4a passierte die beiden Korvetten und steuerte auf ein von einem weiß leuchtenden Rand umrahmtes Hangartor zu, das sich in dem Ausläufer, der auf der Steuerbordseite der Ascendancy lag, befand. Nach dem Passieren des Atmosphärenschildes wurden die Flügel langsam nach oben geklappt, die Zugangsrampe öffnete sich zischend und Captain Crescent betrat den riesigen Hangar, in dem die künftige Besatzung und die Bodentruppen des Imperialen Sternenzerstörers versammelt angetreten waren.

Volo schritt, gefolgt von vier Flottensoldaten, gemächlich die kastenförmigen 400-Mann-Formationen ab, die sich mit einigen Metern Abstand zueinander in der Halle aufgestellt hatten, bis er zu einer Gruppe von Offizieren, den Rangabzeichen nach Lieutenants, Lieutenant Commanders und ein Commander, die wohl die Führungsebene der Ascendancy bildeten, kam. Der Commander, ein recht großer Mann mit Backenbart, trat vor und nahm Haltung an.

"Ich bin Commander Keith Renarus, Ihr erster Offizier, Sir."

Renarus bedeutete Volo, ihm zu folgen, und die beiden Männer verließen den Hangar durch eine Seitentür. Eine kurze Turboliftfahrt später befanden sie sich in einem Kontrollzentrum der Werft, wo eine Fensterfront den Blick auf das nunmehr fertiggestellte Schlachtschiff freigab, durchquerten es und traten auf eine Überwachungsplattform hinaus, die hoch oben an der Wand des Hangars hing. Unten war inzwischen ein dunkel gekleideter Vertreter der Kuat-Triebwerkswerften mit dem Dreieckslogo auf der Mütze vorgetreten und hielt eine kurze Ansprache zur Einweihung, das Schiff möge seinen Dienst gut erfüllen; Danach erklang der Imperiale Marsch, es wurden Kommandos gerufen und die Truppenformationen setzten sich in Bewegung. Gegenüber der Hangaröffnung, durch die die Lambda-Fähre hereingekommen war, lag eine andere, von der aus eine Rampe, die zwanzig Personen nebeneinander Platz bot, direkt ins Innere des Sternenzerstörers führte. Über diese Gangway marschierten die Tausende von Soldaten und Matrosen nun, begleitet von der Musik, an Bord des Schiffes, um ihren Dienst dort anzutreten. Nach dem beeindruckenden Spektakel, das durch anwesende HoloNet-Teams aufgezeichnet und vermutlich zu Propagandazwecken verwendet wurde, betraten auch Crescent und sein erster Offizier die Ascendancy durch einen separaten Tunnel direkt von dem hochgelegenen Kontrollzentrum aus.

Glücklicherweise und dank den Imperialen Standards war der Sternenzerstörer fast genauso aufgebaut wie die Liquidator. Die Raumaufteilung war ähnlich, und auch auf der Brücke waren keine markanten Unterschiede erkennbar. Abgesehen von der Größe. Vorne befanden sich wie gewohnt die beiden Brückengräben mit der Navigations- und Sensorikabteilung, dahinter lag das Kommandozentrum mit einem mittig platzierten runden Holoprojektortisch und der Kommunikationsstation. Volo trat nach vorne an das Panoramafenster - so musste die Reihe trapezförmiger und dreieckiger Sichtluken aufgrund ihrer Ausmaße wohl genannt werden - und betrachtete einige Zeit lang den schräg unter ihm liegenden Rumpf der Ascendancy. Weißgrau gestrichen und gespickt mit schweren Geschützen und Aufbauten. Wie lange das Schiff wohl in diesem makellosen Zustand bleiben würde? Schließlich gab der Captain das Kommando zum Auslaufen, das Commander Renarus sofort an die Navigation und an die Kommunikationsabteilung, die die Werft zum Lösen des Schlachtschiffes aus der magnetischen Halterung, in der es sich im Moment befand, anweisen sollte, weiterleitete. Einige Sekunden später begannen die riesigen Triebwerke bläulich zu glimmen und der Sternenzerstörer löste sich aus seiner Starre. Immer schneller werdend, schob er sich aus dem Dock heraus und beschleunigte, jetzt flankiert von den Tartan-Patrouillenkreuzern, fort von der Raumstation.

"Setzen Sie Kurs auf Rasapan",

befahl Volo. Der sechste Planet des Kuat-Systems wurde von zahlreichen Monden umkreist, auch ein Asteroidenfeld lag in der Nähe, was die Systemtests und Manöver, die Volo abzuhalten gedachte, erleichterte.

[Kuat-System - ISD Ascendancy, im Verband mit TPC Superiority und TPC Domination - Brücke] Volo Crescent, Brückenbesatzung (NPCs)
 
[Kuat-System, nahe Rasapan - ISD Ascendancy, im Verband mit TPC Superiority und TPC Domination - Brücke] Volo Crescent, Brückenbesatzung (NPCs)

Eine halbe Stunde und zwei kurze Hyperraumsprünge - der Antrieb funktionierte einwandfrei - später erreichte der kleine Imperiale Verband den Gasriesen Rasapan. Das Asteroidenfeld lag unmittelbar voraus und verdeckte die Sicht auf den Planeten zur Hälfte, während dessen zweiundzwanzig Monde ab und zu als runde, dunkle Schatten vor ihm erkennbar waren. Der Captain stand hinter dem Steuermann auf dem breiten Steg zwischen den Brückengräben.

"Deflektorschilde aktivieren. Steuern Sie uns in das Asteroidenfeld - möglichst so weit, dass wir auf allen Seiten davon umgeben sind, aber weichen Sie größeren Brocken aus. Die Domination und die Superiority sollen außerhalb zurückbleiben."

Volo wusste, dass manche der Asteroiden der Ascendancy trotz der starken Schilde und Waffen, die er hier testen wollte, gefährlich werden konnten, sollten sie den Brückenturm rammen. Abgesehen von den Schäden an dem neuen Schiff konnte auch er selbst dabei sterben, und das hatte er bei einem Probeflug, und auch überall sonst, in nächster Zeit nicht vor. Während der Imperiale Sternenzerstörer langsam in das Asteroidenfeld eintauchte, blickte er besorgt durch die Sichtfenster der Brücke nach draußen und wartete, bis die ersten, kleineren Asteroiden auf das Schiff zuflogen. Doch statt aufzuschlagen, verglühten sie allesamt mit einem blauen Aufflackern an den Partikelschilden des Schlachtschiffes. Auch mittelgroße Felsen wurden entweder durch die Schilde abgewehrt oder prallten wirkungslos von der schweren Panzerung ab, ohne mehr Schaden als einige Kratzer anzurichten. Perfekt. Weltraumschrott und die meisten Asteroiden sowie Einschläge von selbstmörderischen Jägern, sofern sie nicht zu schnell waren, stellten offensichtlich keine Gefahr dar, auch wenn man sie nicht bekämpfte. Das pfeilförmige Schiff pflügte unbehelligt durch das Randgebiet des Feldes, bis Crescent zur nächsten Stufe überging.

"Halten Sie auf diese Gruppe Felsbrocken zu",

befahl er und wies dabei auf eine Ansammlung größerer Asteroiden, die auf einem Bildschirm rot angezeigt wurden. Nun würden als Nächstes die hochmodernen, weil neu gebauten, Zielerfassungssysteme der Ascendancy getestet werden, ebenso wie die Feuerkraft des Sternenzerstörers.

"Eröffnen Sie das Feuer, Lieutenant!",

rief Volo dem Feuerleitoffizier zu, und bevor das Schiff den ersten Asteroiden rammte, erwachten die Geschütze zum Leben. Mehrere schwarz uniformierte Crewmitglieder in der Feuerkontrollstation einige Decks tiefer tippten auf ihren Konsolen Befehle ein, und gleichzeitig ergoss sich die geballte Kraft von über siebzig schweren Turbolaserkanonen über einen Felsen mit etwa zwei Kilometer Durchmesser. Die grünen Laserstrahlen mit einer Dicke größer als die Länge eines Sternenjägers brannten sich mit Leichtigkeit durch den Stein und zerschnitten ihn wie Butter. Nur wenige Sekunden, nachdem die glühende Welle den Asteroiden erreicht hatte, zerbarst dieser in winzige Partikel. Der Strom verebbte kurz, die Geschütztürme schwenkten um und richteten sich auf das nächste Ziel und wiederum füllte Laserfeuer den Raum zwischen der Ascendancy und dem Felsbrocken, der ebenfalls in Kürze pulverisiert wurde. Auf diese Weise schoss sich der Sternenzerstörer in einigen Minuten durch eine große Gruppe von Asteroiden, bevor der Captain genug gesehen hatte und das Schiff wieder aus dem Feld steuern ließ. Mit dieser Schlagkraft konnte es offenbar nichts aufnehmen, das nicht über Schilde verfügte. Wie sich das Schiff gegen geschützte Gegner schlug, musste erst noch im Gefecht erprobt werden.

Ein offensichtlicher Nachteil war jedoch, dass die beiden Tartan-Kreuzer das Feld wohl kaum durchfliegen konnten. Mit nur zwanzig Laserkanonen und bei weitem geringerer Panzerung und Schildstärke als die Ascendancy standen deren Überlebenschancen unter solchen Bedingungen, wie sie gerade für den Sternenzerstörer gegolten hatten, fast bei Null. Daher würde dieser in dem Fall, dass er einen Feind durch ein Asteroidenfeld verfolgen oder darin bekämpfen sollte, auf die exzellente Jägerabwehr der beiden Korvetten verzichten und sich auf die eigenen Jagdmaschinen verlassen müssen.

"Crescent an Superiority und Domination. Caton, Zayelt - positionieren Sie Ihre Schiffe seitlich der Ascendancy, Keilformation. Halten Sie Entfernung und Richtung."

Als Nächstes würde die Manövrierfähigkeit der drei Schiffe im Verband getestet werden. Nachdem die Patrouillenkreuzer ihre Positionen eingenommen hatten und so mit der Ascendancy einen Pfeil mit dem mittigen Sternenzerstörer an der Spitze bildeten, beschleunigte dieser wieder. Die beiden Korvetten verfügten über dieselbe maximale Sublichtgeschwindigkeit von 60 MGLT wie das Schlachtschiff, daher sollte das Mithalten für keines der drei Schiffe ein Problem sein.

"Wendemanöver einleiten",

befahl der Captain nach einer Weile. Der Sternenzerstörer bremste ab und drehte sich um die eigene Achse, wobei sein Bug nur knapp einer Kollision mit der Superiority entging, die zwar begonnen hatte, ebenfalls zu wenden, aber dabei einfach an ihrer Position seitlich der Ascendancy verblieben war und damit deren herumschwenkenden vorderen Teil blockierte. Durch das Ausweichmanöver der Korvette wurde wertvolle Zeit verloren, auch wäre in der Zeit der Umdrehung keines der kleinen Schiffe kampffähig gewesen, vermutete Crescent. Offenbar hatten die Kommandanten der Tartan-Kreuzer bisher noch nicht in Formationen operiert, sondern entweder allein oder in einem losen Verband. Daher gab er nochmals denselben Befehl, versah ihn aber mit expliziteren Anweisungen:

"Sobald die Ascendancy beginnt, sich zu drehen, steuern Sie Ihre Schiffe auf sie zu und in einem weiten Bogen darüber hinweg, sodass Sie am Ende wieder auf derselben Seite des Sternzerstörers sind wie zuvor. Ihre beiden Flugbahnen kreuzen sich dabei."

Und dieses Mal funktionierte alles. Statt dass sich beide Korvetten gleichzeitig mit der Ascendancy um sich selbst drehten und dadurch das Schiff, das sich zuvor auf der Steuerbordseite des Schlachtschiffes befunden hatte, danach auf der Backbordseite war und umgekehrt, behielten die Tartan-Kreuzer ihre Position in Relation zu dem Sternenzerstörer bei und mussten außerdem statt eines engen ganzen einen großen Halbkreis fliegen, wobei die Manövrierfähigkeit erhalten blieb und auch die Geschütze einen größeren Bereich beschießen beziehungsweise die Ascendancy bei ihrer Drehung decken konnten. Nachdem die Eingreiftruppe dies noch einige Male geprobt hatte, bis die Kommandanten und Navigatoren das Manöver perfekt beherrschten, kam Volo zum nächsten Punkt. Einen Gegner in die Zange zu nehmen, um eine Flucht zu verhindern. Ein Simulationsszenario wurde in die Schiffscomputer eingespeist, das ein flüchtendes feindliches Schiff vor dem Bug der Ascendancy auf den Schirmen anzeigte, während draußen im All weiterhin nur Leere existierte. Volo wandte sich an die dauerhaft aktivierten Hologramme der beiden anderen Kommandanten, die über dem Holotisch schwebten.

"Die Ascendancy wird das feindliche Schiff lahmlegen, während Sie beschleunigen, einen Kreisbogen beschreiben und ihm somit den Weg abschneiden, bis wir es mit den Traktorstrahlen erreichen können."

Dieses Manöver ging schon beim ersten Versuch ohne Probleme vonstatten. Die 62 Ionenkanonen des Sternenzerstörers feuerten zwar ins Nichts, dank dem Simulationsprogramms, das die generierte Position des Gegners mit den Informationen der Zielcomputer abglich, wurde auf den Monitoren aber Ergebnisse sichtbar. Nachdem das gegnerische Schiff nahezu lahmgeschossen war, blockierten die Tartan-Kreuzer dessen Weg, bis die Ascendancy nahe genug herangekommen war, um ihre 10 Traktorstrahlprojektoren zum Einsatz zu bringen. Um diese zu testen, bewegte sich der Sternenzerstörer, diesmal flankiert von seinen Begleitschiffen, wieder an den Rand des Asteroidenfeldes und begann, einige Minuten lang diverse Felsbrocken anzuziehen und dann abzuschießen. Da nun auch die Traktorstrahlen ein zufriedenstellendes Ergebnis geliefert hatten, mussten nur noch die Raumjäger getestet werden. Im Primärhangar des Schlachtschiffes hingen diese im Moment in Gestellen an der Decke, wo sie von den Piloten durch Schächte vom Deck darüber aus betreten werden konnten. Sobald der Startbefehl erging, würden sich die Maschinen der Reihe nach ausklinken und den Hangar verlassen. Und dann?

"Alle Jäger starten. V-Formation einnehmen."

Nachdem die vier Jägerstaffeln der Ascendancy das Mutterschiff verlassen hatten, bildete jedes Geschwader einen Keil, ähnlich der Formation des Sternenzerstörers und seiner Begleitschiffe, mit dem Staffelführer an der Spitze. Volo stand jetzt mit verschränkten Armen hinter den Jägerleitoffizieren im Kommandoabteil der Brücke und ließ diese seine Befehle an die Piloten weitergeben.

"Bomberstaffeln starten. Die Jäger sollen sie decken, sobald sie aus dem Hangar heraus sind."

Volo betätigte die Aktivierungstaste für das taktische Hologramm am Projektionstisch in der Mitte des Raumes und sah zu, als es sich aufbaute. Es war zwar nicht wesentlich größer als das auf der Liquidator, aber detaillierter. Jeder einzelne Jäger war als blauer Punkt zu sehen, während die großen Schiffe - in vereinfachter Form - dreidimensional dargestellt wurden. Hier war auch die Option, Marschflugkörper und sogar größere, von Geschützen abgefeuerte Laserbündel anzuzeigen, gegeben, sodass man von den 24 TIE-Bombern der Ascendancy abgefeuerte Projektile beobachten konnte. Der Captain befahl den beiden Bomberstaffeln, einen der größten nahen Asteroiden zu zerstören, und prompt machten sie sich ans Werk. Eskortiert von den Jägerstaffeln - die TIE-Interceptors führten die Formation an, während die gewöhnlichen TIE-Jäger die Flanken deckten und die Nachhut bildeten - nahmen sie Kurs auf den Asteroiden. Sobald sie ihn erreicht hatten, zogen die Piloten ihre Maschinen hoch und warfen gleichzeitig ihre Protonenbomben ab, die den Felsen sofort pulverisierten. Hätte die Vernichtung des Zieles einen weiteren Anflug benötigt, so wären die Bomber einen Looping geflogen, sodass sie wieder von schräg oben ankamen, feuerten, hochzogen, kopfüber zurückkamen und wiederum anflogen. Offenbar funktionierte auch die Koordination der Jagdmaschinen, somit waren die Tests fürs Erste beendet - die Ascendancy war voll einsatzbereit.

[Kuat-System, nahe Rasapan - ISD Ascendancy, im Verband mit TPC Superiority und TPC Domination - Brücke] Volo Crescent, Brückenbesatzung (NPCs)
 
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[Kuat-System, nahe Rasapan - ISD Ascendancy, im Verband mit TPC Superiority und TPC Domination - Aussichtsdeck] Volo Crescent, Keith Renarus (NPC)

Nachdem sich der Imperiale Sternenzerstörer und seine Begleitschiffe nun grundsätzlich als voll funktionsfähig erwiesen hatten, begann Volo, sich den Einzelheiten auf seinem neuen Schiff zu widmen und es von der Brücke bis zu den Lagerräumen zu inspizieren. Dies nahm zwar viel Zeit in Anspruch, aber der Captain legte dennoch Wert darauf. Er wollte einhundertprozentig sicher sein, dass die Ascendancy keinerlei Mängel aufwies. Jetzt schritt Crescent gemächlich über ein Aussichtsdeck im unteren Teil des heckwärtigen stufenförmigen Aufbaus, dessen große Panoramafenster den Blick auf die schräg unterhalb gelegenen rotierenden Türme mit den schweren Turbolaserbatterien freigaben, während Commander Renarus von einem Datapad Informationen ablas und sie seinem Vorgesetzten mitteilte.

"Auf dieser Ebene befinden sich die Konferenzräume, die Hilfsbrücke sowie eine Waffenkammer",

merkte der Erste Offizier mit ruhiger Stimme an. Nur wenige Stockwerke unter dem Kommandodeck mit der Hauptbrücke war die Aushilfsstation eingerichtet, die im Fall einer Zerstörung des Brückenturms oder eines Ausfalles der dortigen Sensorik- und Kommunikationsanlagen übernehmen konnte, auch wenn die Führungsoffiziere des Schlachtschiffes dann wahrscheinlich bereits tot waren. Immerhin konnte so der Sternenzerstörer vor der völligen Zerstörung bewahrt und später repariert werden, was einen kleineren Kosten-, Personal- und Zeitaufwand erforderte, um einen gänzlich neuen zu bauen. Dennoch war Volo nicht sehr glücklich über die Lokation der Hilfsbrücke. Sollte der Kommandoturm tatsächlich schwer getroffen oder vernichtet werden, etwa durch die Raketen eines Victory-Kreuzers, wie es bei Galantos geschehen war - auch wenn die Ascendancy zugegebenermaßen über mehr als 1,5 mal so starke Schilde verfügte wie der Venator-Klasse-Sternenzerstörer Ever Vigilant vor seiner Zerstörung - war es seiner Ansicht nach nicht unwahrscheinlich, dass auch dieser Bereich des Schiffes, auf mittlerer Höhe des gewaltigen Aufbaus, dessen Spitze der Kommandoturm bildete, beschädigt wurde. Abgesehen davon, dass sich zu dem Zeitpunkt, an dem die Brücke verloren wurde, das restliche Schiff vermutlich auch in keinem guten Zustand befand.

Die beiden Männer wandten sich auf ein Zeichen des Captains nun zur Waffenkammer. Zwei Flottensoldaten bewachten die massive Metalltür und nahmen beim Erscheinen des Kommandanten sofort mit den Händen hinter dem Rücken Haltung an. Durch Eingabe eines Codes auf einer Konsole neben dem Schott öffnete einer der Posten diese, und er und sein Kollege beobachteten wort- und regungslos, wie Crescent und Renarus den Raum betraten und sich die Tür wieder hinter ihnen schloss. Im Inneren lag eine weitläufige Halle - von "Kammer" war auf einem hochentwickelten Produkt überlegener Imperialer Technik natürlich keine Rede. Unzählige Regale und Waffenschränke füllten den Saal, der von aus Gittern im Boden scheinendem mattem rotem Licht erhellt wurde. Neben den bekannten Modellen des Militärs, wie den DLT-20A der leichten Infanterie und der Marines, Merr-Sonn 44 Pistolen oder den präzisen Waffen der gefürchteten Sturmtruppen, den E-11-Gewehren, lagerten hier auch spezialisiertere Waffen.

Volo erblickte metallene Kisten mit der Aufschrift ZX-Rotationsblaster, PLX-2 M und RT-79C. Die Lagerräume der Ascendancy warenzweifellos mit allen erdenklichen Tötungswerkzeugen angefüllt und dabei natürlich auf dem neuesten irgend möglichen Stand. Crescent fragte sich beim Anblick der Ausrüstung der Soldaten, wie gut das Schiff selbst sich wohl gegen feindliche Bodentruppen schlagen würde - bei der Durchführung eines orbitalen Bombardements. Sollte sich die Gelegenheit dazu bieten, würde der Captain sie wohl ergreifen. Auch wenn eine solche Aktion oder der Gedanke daran brutal wirken mochte, so war Volo überzeugt, dass man jegliches Mittel nutzen musste, um verabscheuungswürdige Kreaturen wie die Yevethaner oder auch die Neue Republik zu unterdrücken oder am Besten gleich völlig auszuradieren, um sie daran zu hindern, die Stabilität und Ordnung des Imperiums weiterhin zu gefährden.

Doch nicht nur die Schusswaffen weckten das Interesse des Corulagers. Regalreihen voller Rüstungsteile, die im fernen Halbdunkel blass schimmerten, ließen auf die Anwesenheit von Sturmtruppen auf dem Sternenzerstörer schließen. Also würden vermutlich auch die berühmt-berüchtigten Elitesoldaten dem Captain unterstehen.

"Commander, welche Truppenkontingente befinden sich an Bord?",

erkundigte Volo sich, während er einen der polierten Maskenhelme musterte. In irgendeiner Weise erinnerten sie tatsächlich an Totenschädel, welchen Eindruck müsste es erst auf die primitiven Rebellen in Koornacht und anderswo machen, wenn eine Legion von gesichtslosen, ganzkörpergepanzerten Killermaschinen wild und dennoch zielgenau feuernd ihren Unterschlupf stürmte, Explosionen, Giftgas und eigene Verluste ignorierend?

"Zwei Regimenter Infanterie plus Unterstützung, insgesamt etwa 8000 Mann, zwei Kompanien des Flottenregiments und zwei... Bataillone der Sturmtruppen",

antwortete Renarus nach einem Blick auf sein Datapad. Zwei Bataillone - über tausend Sturmtruppler, zudem mehrere Teams der finsteren Storm Commandos, abgesehen von den Royal Guards des Imperators die elitärsten Soldaten des gesamten Imperialen Militärs. Hätte Volo seinen Dienst nicht so ernst genommen, hätte er vermutlich durch die Zähne gepfiffen. Doch er tat es nicht, sondern nickte nur kurz.

"Im Moment steht aber nur etwa die Hälfte der Truppen bereit, der Rest war 'aufgrund interner logistischer Komplikationen' beim Stapellauf noch nicht eingetroffen..."

Die Hälfte? Sorgte man nicht dafür, dass bei Dienstantritt eines neuen Schiffes dieses voll besetzt war? Die zuvor für seine Verhältnisse gute Laune des Captains trübte sich ein wenig. Beförderung, Kommandoübernahme auf einem Sternenzerstörer, und jetzt gab es bereits etwas, um das er sich sorgen musste. Eventuell würde er eine Beschwerde einreichen. Doch wenn man es sich recht überlegte, war er nicht wirklich bemitleidenswert, im Gegensatz zu manchen anderen Offizieren; Auch "nur" 4000 Soldaten und 500 Sturmtruppler waren eine beachtliche Armee, imstande, Städte, geenterte feindliche Kapitalschiffe und unbedeutendere - schwach verteidigte - Planeten im Alleingang einzunehmen und zu kontrollieren. Volo befahl seinem Ersten Offizier, ihn stets über diese Angelegenheit betreffenden Vorkommnissen zu unterrichten, denn mehr konnte er wohl diesbezüglich nicht tun außer auf die Ankunft der ausgebliebenen Einheiten zu warten, und setzte den Rundgang fort. Nach dem Verlassen der Waffenkammer begaben er und Renarus sich zur Sekundärbrücke, die sie nach zwei Korridoren erreichten. Zwar stand auch hier ein Wachsoldat vor der Tür, doch eine wichtige Funktion erfüllte dieses dürftige Kommandozentrum im Moment nicht. Nur zwei Wartungstechniker, drei Crewmitglieder - vermutlich, um im Notfall die Kommunikations-, Sensorik- und Navigationssektion übernehmen zu können - und der diensthabende Deckoffizier, ein Sub Lieutenant, waren im Raum. Wie im restlichen Schiff war auch hier alles perfekt sauber und ordentlich, was Volo mit einem zufriedenen Nicken bemerkte. Der dunkle Boden war poliert und bildete die Anwesenden in Form von schemenhaften Spiegelbildern ab, wie Crescent es auf seinem alten Vindicator-Kreuzer gewohnt gewesen war.

Nachdem er sich auch hier umgesehen und glücklicherweise festgestellt hatte, dass es nichts an der Funktionalität der Geräte zu bemängeln gab, verließ Volo die Hilfsbrücke wieder und setzte den Inspektionsrundgang fort. Lagerräume mit säuberlich gestapelten Frachtcontainern, angefüllt mit Lebensmitteln, Uniformen und Ersatzteilen wechselten sich mit schlicht eingerichteten Kabinen und Fahrzeughallen für die Bodenfahrzeuge ab. Diese Bodenfahrzeuge, zu denen sowohl 20 der schwer bewaffneten und nahezu unverwüstlichen, vierbeinigen AT-ATs als auch 30 der kleineren wendigen AT-STs. Diese beiden Typen gefürchteter Kampfläufer waren in zu diesem Zweck leicht modifizierten Hangars abgestellt, bis sie per Landungsschiff zu ihrem Einsatzort gebracht wurden. Als der Captain, gefolgt von seinem Ersten Offizier, eine dieser Hallen erreichte, blieb Volo vor den Gerätschaften stehen. Wie auch die Sturmtruppen, die Sternenzerstörer und die TIE-Jäger waren diese metallenen Ungetüme ein Vorzeigeobjekt für die Macht des Imperiums, und diesen Status sollte zumindest den Einheiten auf der Ascendancy erhalten bleiben.

"Vier Läuferpiloten sofort antreten lassen",

befahl der Corulager einem patrouillierenden Wachsoldat. Dieser bestätigte mit einem schnellen "Jawohl, Sir" und eilte zu einer Konsole an der Wand der Halle, über die er Verbindung zu den Quartieren der Besatzungen herstellte. In Rekordzeit, kaum zwei Minuten später, betraten durch eine Seitentür die gerufenen Piloten den Fahrzeughangar und traten in einer Reihe vor dem Captain an. Die Männer trugen bereits ihre hellgrauen Kampfanzüge und hielten ihre Helme unter den Arm geklemmt, als handelte es sich um einen Gefechtseinsatz. Beeindruckend, auch bei einer offensichtlichen Übung für den Notfall ausgerüstet zu sein. Volo befahl den Piloten, je einen AT-AT und AT-ST zu bemannen, was diese prompt taten - durch einen offenen Lift an der Seite der Halle erreichten sie ein Gerüst, von dem aus sie in die Cockpits ihrer Maschinen gelangten. Crescent trat an das Kommunikationspult, über das die Soldaten zuvor hergerufen worden waren und das mit ihren Helmkomlinks verbunden war, und forderte sie auf, die Läufer zu starten. Der kleine AT-ST begann sofort zu laufen und machte einige Schritte durch die Halle, bevor er auf Anweisung des Captains die Geschütze schwenkte und das Cockpit drehte. Ein ähnlicher Kurztest wurde auch mit dem riesigen AT-AT durchgeführt; brummend erwachte dessen Reaktor zum Leben und er Kopf bewegte sich mit rotierenden Kanonen langsam von einer Seite zur anderen. Die Luken öffneten und schlossen sich auf Befehl und schließlich hob der gewaltige Kampfläufer eines der tonnenschweren Beine. Gemächlich stampfte das Gerät mit donnernden Schritten, die den Boden erzittern ließen, durch den Hangar. Ein Schusstest konnte hier leider nicht durchgeführt werden, solange das Schiff nicht beschädigt werden sollte, daher entließ Volo die Piloten wieder und ging weiter.

Einige Zeit später befand er sich abermals auf der Brücke des Schlachtschiffes, das er fast vollständig persönlich überprüft und begutachtet hatte, eine Leistung, die wohl nicht viele Offiziere auf ihrem neuen Kommando erbrachten. Doch er war seiner Ansicht nach erfolgreich gewesen; er kannte sich nach dieser Tätigkeit, die mehrere Stunden in Anspruch genommen hatte, gut auf seinem Schiff aus und konnte sich sicher sein, dass momentan alles an Bord exakt so funktionierte, wie es sollte.

[Kuat-System, nahe Rasapan - ISD Ascendancy, im Verband mit TPC Superiority und TPC Domination - Brücke] - Volo Crescent, Brückenbesatzung (NPCs)
 
[Kuat-System - ISD Ascendancy, im Verband mit TPC Superiority und TPC Domination - Büro des Kommandanten] - Volo Crescent

Einige Zeit später, Crescents Task Force war mittlerweile zur Flotte über Kuat zurückgekehrt und patrouillierte die Umgebung der Werftanlagen, empfing Volo auf seinem Datapad eine verschlüsselte Nachricht aus dem Widek-System. Der Captain war bis vor Kurzem damit beschäftigt gewesen, die Personallisten seiner Untergebenen durchzugehen und auf Auffälligkeiten zu prüfen, um eventuelle Problemfälle ausfindig zu machen und strenger überwachen zu können, und hatte sich soeben in seinem Sessel zurückgelehnt, um eine kurze Pause zu machen, als ihn der Piepton wieder aufschreckte. Sein neues Büro auf der Ascendancy glich zwar in seiner Ausstattung größtenteils dem auf der Liquidator, war jedoch um Einiges größer und mit mehr schwarzen Aktenschränken sowie zusätzlichen schlichten Sitzgelegenheiten für Besucher eingerichtet. Auch das Emblem des Imperiums prangte an der der Tür gegenüberliegenden Wand und erinnerte die Anwesenden stets daran, wem ihre Loyalität gelten sollte.

Als nun die Nachricht eintraf und Volo einen Blick auf das Herkunftssystem warf, schossen ihm sofort einige alarmierende Gedanken durch den Kopf. War der yevethanische Angriff, auf den man sich im Widek-System seit der Ankunft der Überlebenden der Schlacht von Galantos vorbereitete, nun erfolgt und man bat um Unterstützung? Dabei könnte Crescent aufgrund seiner Erfahrungen mit den Aufständlern und deren eigenem Kriegsgerät möglicherweise nützlich sein, doch auch ein völlig anderer Anlass für die Nachricht war möglich, denn die Verschlüsselung deutete auf eine hohe Prioritätsstufe oder strenge Geheimhaltung hin. Durch das Betätigen einer Schaltfläche wurde die Datei aufgerufen und erschien auf dem Bildschirm des Datapads:

Captain Crescent,

mit sofortigem Befehl haben Sie mitsamt ihren drei Schiffen nach Widek aufzubrechen. In 72 Stunden, um exakt 15:30, findet eine Lagebesprechung auf der Corona-Fregatte 397 statt. Es gilt absolute Geheimhaltung. Bei Verletzung dieser bin ich dazu befugt, Sie aus den Akten zu tilgen. Im Anhang befindet sich die entsprechende Kennung.

E. Ende

Rückkehr nach Widek in drei Tagen. Gut möglich, die der Flug dauerte bei maximaler Geschwindigkeit weniger als die Hälfte der gegebenen Zeit. Die Corona-Fregatte 397 befand sich vermutlich bei der Verteidigungsflotte im Widek-System und würde demnach wohl nicht sonderlich schwer zu finden sein. Dass der Absender der Nachricht, um wen auch immer es sich dabei handelte, ob Flotte, Geheimdienst oder COPMNOR, die Befugnis hatte, den Captain "aus den Akten zu tilgen", sprich verschwinden zu lassen, beunruhigte diesen nicht sonderlich. Bei einem einfachen Soldaten oder Matrosen war das vielleicht möglich, bei dem gut bewachten Kommandanten eines Imperial-Klasse-Sternenzerstörers eher weniger, obwohl Volo sich dennoch fragte, was der Grund für diesen neuen Marschbefehl war, wenn offenbar ein solcher Mantel des Schweigens darum aufrecht erhalten werden sollte. Die Kenncodes im Anhang waren jedoch auf den ersten Blick einwandfrei, so dass der Captain die Anweisung in keinster Weise in Frage stellte und sich sofort auf den Weg zur Brücke machte.

Dort angekommen, informierte er Commander Renarus über die neuen Befehle die Schiffe betreffend, erwähnte aber mit keinem Wort die Lagebesprechung auf der Corona-Fregatte oder die Geheimhaltung. Kurz darauf wurde die auf einem Schlachtschiff dieser Größe und Stärke ungewöhnliche, nur von zeitweisem Blinken einer Anzeige oder Tippen auf Konsolen gestörte Ruhe in der Kommandozentrale unterbrochen und wich wieder dem geschäftigen Treiben, das Volo gewohnt war. Crewmitglieder hasteten zu ihren Stationen und die Offiziere gaben Befehle. Während das kapitale Schiff sich in Richtung Widek ausrichtete, näherten sich ihm die beiden Tartan-Patrouillenkreuzer, die zuvor in einiger Entfernung um das Flaggschiff gekreuzt waren, und bildeten eine pfeilförmige Schlachtlinie mit den beiden Korvetten auf Höhe der schweren Geschütztürme unterhalb des Brückenturmes des Sternzerstörers.

Diese Formation würde die Task Force für die Reise beibehalten, und nachdem die Kommunikationsstation die Abreise der Ascendancy und ihrer Begleitschiffe der Raumüberwachung mitgeteilt und Abflugerlaubnis erhalten hatte, sprangen die drei Kriegsschiffe synchron gen Widek in den Hyperraum.

[Imperialer Raum, nahe Kuat - ISD Ascendancy, im Verband mit TPC Superiority und TPC Domination - Brücke] - Volo Crescent, Brückenbesatzung (NPCs)
 
[Kuat-System - Weltraum nahe Kuat - ISD Ascendancy, im Verband mit VIN Takao - Brücke] Commodore Volo Crescent; Commander Keith Renarus, Brückenbesatzung (NPCs)

Die zweitägige Reise von Fondor nach Kuat neigte sich dem Ende zu, und Volo war vor Kurzem dazu übergegangen, die Datenblätter der der Ascendancy zugeordneten Eskortschiffe zu studieren. Daher schwebte über dem taktischen Hologrammtisch im Kommandoabteil der Brücke in diesem Moment keine vereinfachte Darstellung eines Raumkampfes, sondern das dreidimensionale Abbild eines schweren Kreuzers der Vindicator-Klasse, um das herum in Aurebesh dargestellte Informationen zu Schiff und Mannschaft gruppiert waren. Das pfeilförmige Schiff war als Predominance betitelt und rotierte langsam über dem Projektionstisch, während der Commodore geduldig und sorgfältig alle Angaben durchlas. Gebaut über Ord Trasi, kommandiert durch eine von Humbarine stammende Commander Valery Jannon. Eingesetzt zuletzt zur Sicherung des Commenor Run, stand noch keiner ernsthaften Bedrohung gegenüber. Volo schob die ungute Vorahnung beiseite, dass es sich hier um eine Mannschaft unerfahrener Heißsporne ohne militärischen Verstand handelte, die angesichts ihrer ach so großen Siege über einzelne Schmugglerschiffe ein Selbstvertrauen in der Höhe des Orbits von Kuats Werftring aufgebaut hatte, und rief das nächste und letzte Schiff der Liste auf. Ebenfalls ein Vindicator-Sternenzerstörer, die Jaemus - benannt nach einer Welt im unter anderem die Bankenwelt Muunilinst beherbergenden Obtrexta-Sektor am Braxant Run -, der jedoch schon etwas länger im Dienst war und auch des Öfteren an Kampfhandlungen gegen Piraten und die Neue Republik teilgenommen hatte. Hier gab es wohl eher weniger Verbesserungsbedarf. Beide Kreuzer sowie die baugleichen Schiffe Takao und Inexorable, alle mit jeweils einer TIE-Interceptor- und -Bomberstaffel an Bord, würden zusammen mit dem als Flaggschiff fungierenden Sternenzerstörer Ascendancy den schlagkräftigen Kern des 14. Angriffsgeschwaders bilden, während die beiden Strike-Kreuzer Triumphant und Officious mit ihren zwar weniger zahlreichen, aber etwas schwereren Waffen sowie ihrem Jägerschirm für die Flankendeckung sorgen sollten.

"Sir, Rückfall in den Normalraum in zwei Minuten."

Volo quittierte die Meldung mit einem knappen Nicken. Noch war das Schlachtschiff faktisch ohne Kapitän - bis dieser bei Kuat an Bord gekommen war, nahm der Commodore trotz seiner nun eigentlich übergeordneten Position diese Funktion weiterhin ein -, weshalb Commander Renarus sich direkt an ihn gerichtet hatte. Crescent warf einen kurzen Blick zunächst auf den Hyperraumstrudel vor den Sichtfenstern, dann auf den Monitor der Navigationsstation.

"Gut. Nach unserer Ankunft will ich einen Statusbericht zu den Geleitschiffen, die Takao eingeschlossen."

Der erste Offizier des Zerstörers gab die Anweisung weiter, während Volo langsam die Stationen im von Panzerschotten vom auf der einen Seite liegenden Korridor und von der auf der anderen Seite liegenden Hauptbrücke abgetrennten Kommandoraum abschritt und die Mannschaftler auf diese Weise an seine Gegenwart erinnerte. Nach einigen Augenblicken fiel die Ascendancy dann am Rande des Kuat-Systems aus dem Hyperraum, und sofort begann der Unteroffizier am Kommunikationspult mit der Codeübermittlung und in gedämpfter Lautstärke durchgeführten Identifizierung bei der Flugleitstelle der Werft.

"Sir, die Takao ist ordnungsgemäß im System eingetroffen", informierte den Geschwaderkommandanten einer der beiden Fähnriche der Wache. "Die Hafenkontrolle hat uns einen Ankerplatz an der Position der Geleitschiffe zugewiesen. Alle Schiffe melden Bereitschaft."

"Steuern Sie in den zugewiesenen Orbit und signalisieren Sie Formation nach Flaggschiff bilden."

"Aye, Sir." Der Ensign salutierte und eilte davon, während Crescent an die Konsole des Komm-Offiziers trat.

"Benachrichtigen Sie die Versorgungsabteilung der Werft. Wir erwarten, Personal und Güter an Bord zu nehmen."

Dann verließ er das Kommandoabteil und näherte sich über den Laufsteg zwischen den Mannschaftsgräben den vorderen Sichtluken. Der Anblick des Planeten Kuat mit seiner gigantischen ringförmigen Raumstation und den unzähligen militärischen sowie zivilen Schiffen, die sich im System aufhielten, war genauso beeindruckend wie bei seinem letzten Aufenthalt hier - dort unten auf der aus dem All als grün schimmernde Kugel erscheinenden Welt war er vor einigen Wochen erst zum Captain befördert worden. Und nun stand er als Commodore hier.

"Sir? Zwei Fähren und ein Frachter im Anflug. Andockerlaubnis erteilt."

Das waren dann wohl die anstehenden Lieferungen. Eine schnelle Überprüfung per Datenpad bestätigte, dass sich an Bord der Shuttles sein neuer Steward, der jetzige Captain der Ascendancy, einige weitere der Koordination auf Kampfgruppenebene dienende Offiziere und eine Containerladung von Corulag, genauer Curamelle, von wo Crescent sie angefordert hatte, befand. Das Frachtschiff hingegen transportierte 37 TIE-Abfangjäger, drei volle Staffeln als Ersatz für die bis auf die Hälfte ausgedünnten TIE-Line-Einheiten des Sternenzerstörers und einen weiteren einzelnen Interceptor zum Auffüllen der bereits an Bord befindlichen Staffel, dazu die erforderlichen Piloten und mehrere Tonnen Reparaturmaterialien. Einige Minuten später öffnete sich die Panzertür zur Brücke, und auf die Ankündigung "Captain an Deck!" wandte Volo sich um und betrachtete den Neuankömmling, einen etwas untersetzten Offizier mit den Abzeichen eines Captains. Der Commodore glaubte, ein arrogantes Funkeln in seinen Augen zu registrieren - nicht ungewöhnlich, wenn man bedachte, dass dieser unscheinbare Mann vor Kurzem noch einen Admiralsstab auf Entralla geleitet hatte.

"Captain Virgilius Thanysson meldet sich zum Dienst, Sir."

"Willkommen an Bord, Captain", gab Volo zurück. "Sie haben die Brücke. Mr. Renarus?"

"Sir?" Der Commander von Rendili war hinzugetreten und musterte den ihn mit einer Mischung aus Neugier und Häme taxierenden Thanysson ebenfalls.

"Stellen Sie sicher, dass der Captain sich zurechtfindet. Und beordern Sie Mr. Calway zur Inspektion aller Schiffe - die Takao ausgenommen."

"Aye, Commodore." Volo nickte, dann entfernte er sich wieder in Richtung Kommunikationsstation. An sich hätte er es vorgezogen, die fünf Kreuzer persönlich zu inspizieren, wie er es bei der vorherigen Korvetteneskorte getan hatte, aber angesichts seiner neu hinzugekommenen Privilegien und Aufgaben sah er sich in diesem Fall dazu bemüßigt, die Verantwortung an den erst kürzlich beförderten Lieutenant Commander zu delegieren. Dass dieser alles akribisch dokumentieren und ihm im Anschluss berichten würde, bezweifelte er bei dem Eindruck, den Calway bislang vermittelt hatte, nicht im Geringsten.

"Stellen Sie eine Anfrage an die Sektorkommandantur", wies Crescent den Offizier an der Konsole vor ihm an. "Melden Sie, dass wir Vorräte aufgenommen haben und weitere Anweisungen erwarten."

Noch bevor der Kommunikationsoffizier den Befehl ausführen konnte, ergriff einer der ihm unterstellten Matrosen das Wort.

"Sir, eine eingehende Übertragung. Hohe Verschlüsselung und Priorisierung. Ich..." Unsicher sah er zuerst zu seinem direkten Vorgesetzten, dann zum hinter dessen Stuhl stehenden Commodore. "Sir?"

Crescent runzelte leicht die Stirn. "Stellen Sie sie durch."

Die Person, die holografisch über dem Pult erschien, war Volo durchaus bekannt - Vice Admiral Yanoko, Leiter des Flottenhauptquartiers in Kuat City.

"Commodore Crescent. Meinen Glückwunsch." Der Admiral schien sich zu einem gequälten Lächeln zu zwingen. "Ich bedaure, Sie hiermit behelligen zu müssen, aber die Angelegenheit duldet keinen Aufschub. Mir ist soeben ein Bericht vorgelegt worden, der von einer... nennen wir es Großoffensive der Yevethaner handelt. Und die ersten Meldungen sind, schlicht ausgedrückt, katastrophal. Admiral Tarkin bei Fresia hat Widek und Kuat um schnellstmöglichen Entsatz ersucht."

Wortlos hörte der Commodore zu, als Yanoko die Lage darstellte - die Barbaren waren offenbar im Begriff, mit dem Utos-System als frühstmöglich gesicherte Ausgangsbasis in den Imperialen Kern einzufallen, und im Augenblick waren die Kräfte der Verteidiger anscheinend heillos überfordert. Unglaublich - nach den Desastern im Sternhaufen sollte man doch inzwischen bessere Vorbereitungen getroffen haben. Aber dafür war es nun zu spät, der Farlax- und nun wohl auch noch der Torranix-Sektor mussten unter allen Umständen gehalten werden.

"Die Vierzehnte ist momentan die einzige Kampfgruppe, die voll ausgerüstet und nicht unmittelbar der Sicherung des Systems zugewiesen ist. Die nötige Koordination mit den Admiralitäten der Werft und der Gefechtsflotten wird jegliche Kräfte erst mit einer Verzögerung von Stunden in Marsch gesetzt sehen... Stunden, die wir nicht haben. Sie brechen sofort ins Fre'ji-System auf. Alle gefechtsrelevanten Daten, die wir erhalten haben, werden umgehend an Ihr Flaggschiff übermittelt."
Der Vizeadmiral stockte. "Viel Glück, Commodore - Sie werden es brauchen."

Volo presste die Lippen zusammen. Ein Kampfeinsatz war in seinem Sinne gewesen, das stimmte, aber dies hier war keine geplante Operation. Man warf das noch nicht einmal eingespielte Geschwader einem offensichtlich übermächtigen Feind entgegen, um Zeit zu gewinnen - oder um sich rechtfertigen zu können, man habe etwas unternommen, auch wenn beide Sektoren fielen. Unter guten Vorzeichen stand Crescents erster Auftrag als Commodore mit Sicherheit nicht.

"Rufen Sie die anderen Schiffe. Ich will die Kommandanten unverzüglich sprechen", befahl er leise und so gefasst wie möglich. "Navigation, berechnen Sie einen Kurs ins Fre'ji-System."

Ein paar Minuten später stand der Corulager sechs ihn erwartungsvoll anblickenden Hologrammen gegenüber - Commander Ichigû von der Takao fiel durch seine geringe Größe auf, außerdem waren zwei Frauen darunter - und begann, ihnen den äußerst provisorischen Plan darzulegen, den er nach den knappen Yanoko vorliegenden Informationen entworfen hatte. Nach den letzten Angaben von Fresia belief die Stärke der Yevethaner sich auf sechs Eingreif- und fünf Kampfgruppen, von letzteren zwei anscheinend unter iridonianischem Befehl. Führungsschiffe waren veraltete Providence-, Bulwark- und Recusant-Kreuzer sowie zwei Sternenzerstörer der Imperial-Klasse - eine bei weitem kampfstärkere Streitmacht als bei Galantos. Die elenden Fremdweltler hatten die letzte Zeit wohl dazu genutzt, diese Schiffe zu bemannen und Unterstützung bei vom zerschlagenen 'eisernen Bund' übriggebliebenen Einheiten zu suchen. Und darüber hinaus standen dem gerade nur sechs Imperiale Kampfgruppen entgegen. Und wie die Lage bei Ankunft der Verstärkung aussah, war völlig unabsehbar.

"Meine Damen und Herren", setzte Volo an, "wir haben Anweisung erhalten, uns umgehend nach Fresia zu begeben, wo Admiral Tarkins Flotte in Kämpfe gegen hauptsächlich yevethanische Aufständische verwickelt worden ist. Da die Informationen, die uns zur Verfügung stehen, begrenzt und bei unserer Ankunft höchstwahrscheinlich nicht mehr aktuell sind, haben Sie Befehl, frühstmöglich am Rand des Fre'ji-Systems aus dem Hyperraum auszutreten und die Lage zu sondieren. Die Kampfgruppe wird die geschlossene Formation beibehalten und je nach der momentanen taktischen Situation einen zweiten Hyperraumsprung durchführen, der uns in die optimalste erreichbare Gefechtsposition bringt."

Eine der beiden Frauen meldete sich zu Wort, was Volo durch eine vielleicht etwas ungeduldigere Geste als beabsichtigt zur Kenntnis nahm. "Commander...?"

"Jannon, Sir, Kreuzer Predominance." Der Commodore erwartete aufgrund der Akte, die er zuvor gelesen hatte, und der daraus hervorgehenden Unerfahrenheit der Schiffsbesatzung zwar keinen allzu nützlichen Vorschlag, aber er musste stets alle Optionen abwägen - und vielleicht stellte Jannon ihm ja doch eine weitere, vielleicht sogar nützliche dar. "Im ersten Moment nach dem zweiten Sprung haben wir keine Gelegenheit, einen Jägerschirm zu formen, Sir, und den ersten Sprung führen wir völlig blind aus. Ich schlage vor, ein Schiff zur Aufklärung vorauszuschicken, das das restliche Geschwader dann mit den Koordinaten für ihren Sprung versorgen kann."

Der Corulager nickte. Offenbar hatte er die Commander in ihrer Kompetenz falsch eingeschätzt - aber ihr Vorschlag barg das Risiko, diese Vorhut sofort zu verlieren, vielleicht noch ehe überhaupt geeignete Austrittskoordinaten für die restlichen Schiffe ermittelt worden waren. Und wie bei Eclipse die Ascendancy selbst als erstes ins System zu schicken, würde die Yevethaner zweifellos alarmieren. Ein einzelner Sternenzerstörer war eine eineinhalb Kilometer große Zielscheibe, und man würde nachfolgende Eskortschiffe erwarten und diese vielleicht sogar in eine Falle locken, wenn die Aliens Raumminen, Frühwarnsonden, Abfangkreuzer oder Schlimmeres in ihrem Arsenal hatten.

"Ich habe diese Möglichkeit bereits in Betracht gezogen", erklärte Crescent. "Und das Risiko der unmittelbaren Zerstörung eines auf sich gestellten Kreuzers erachte ich für nicht tragbar. Allerdings", kam ihm plötzlich ein Einfall, "könnte stattdessen eine hyperraumtaugliche Fähre entsandt werden. Wird Sie entdeckt - was deutlich schwerer ist und den Feind vielleicht zum Glauben an eine zufällige Begegnung verleitet - und zerstört, verlieren wir ein Minimum an Ressourcen und Personal. Die Versorgung mit Sprungkoordinaten ist dabei aber auch problemlos möglich. Ein guter Gedanke, Commander - so wird zumindest garantiert, dass wir uns nicht direkt beim Austritt in der feindlichen Formation wiederfinden."

Jannon schien erfreut - vermutlich kam es nicht oft vor, dass ein Vorgesetzter sie lobte, gerade hinsichtlich des von der COMPNOR propagierten Chauvinismus.

"Ihr Einwand bezüglich des Jägerschirms ist verständlich, aber ich sähe keine Möglichkeit, die Staffeln vor dem Feindkontakt auszuschleusen als zwischen den beiden Sprüngen. Das wäre aber mit der zwangsweisen Verzögerung des zweiten Sprunges verbunden." Mit dem die Großkampfschiffe warten müssten, bis die Jäger vom ersten Austrittspunkt aus mit ihren Sublichtantrieben nah genug an den zweiten herangekommen waren. "Admiral Tarkins Flottenaufstellung schließt bedauerlicherweise keinen Abfangkreuzer ein, der uns einen ersten, durch die Fähre koordinierten Sprung in kurze Entfernung zur Verteidigungsflotte, das dortige Ausschleusen der Jäger und einen folgenden Mikrosprung direkt an die Kampflinie gestatten würde. Und die Strecke zwischen beiden Sprüngen auf Sublichtgeschwindigkeit zurückzulegen, würde uns das Überraschungsmoment nehmen. Ein einzelner Sprung von außerhalb des Systems fast auf Schussweite ist unsere einzige zielführende Option, schätze ich."

Wollte die Kampfgruppe nicht auf den Jägerschirm verzichten, war sie gezwungen, zwei Hyperraumsprünge über längere, genauer kalkulierbare Strecken durchzuführen, es sei denn, es zeigte sich ein weiteres nutzbares Gravitationsfeld. Einer von Fresias Monden, zum Beispiel, auch wenn die Imperialen in einer durchaus prekären Lage sein müssten, wenn die Yevethaner bereits so nah an den Planeten und seine Produktionsstätten vorgestoßen wären. In jedem Fall würde die Shuttlebesatzung Anweisung erhalten, auch solche Gegebenheiten bei der Koordinatenübermittlung an die Kampfgruppe zu melden.

"Gibt es weitere Fragen oder Vorschläge?"

[Kuat-System - Weltraum nahe Kuat - 14. schweres Angriffsgeschwader - ISD Ascendancy - Brücke] Commodore Volo Crescent, Commander Kyoshi Ichigû (Hologramm); Kommandanten der anderen Schiffe (Hologramme), Captain Virgilius Thanysson, Commander Keith Renarus, Brückenbesatzung (NPCs)
 
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[Kuat-System - Weltraum nahe Kuat - VIN Takao, im Verband IS Ascendancy - Brücke] Commander Kyoshi Ichigû, NPC´s

Die wundervolle grüne Oberfläche von Kuat stach im schwarzen Tief des Weltalls, welches die riesige Werftwelt umrundete, hervor. Der Werftring, welcher sich um den Äquator des Planeten erstreckte barg viele kleine Hangar und Lager, sowie riesige Produktionsanlagen, die für die mächtigste, schönste und anmutigste Flotte der gesamten Galaxie verantwortlich waren. Tagtäglich gebar die monströse Werftwelt, voll Schönheit und Glanz gigantische Kriegsschiffe, die das Rückgrat der imperialen Flotte bildeten, und Sicherheit, sowie Ordnung in das bekannte Universum hinaustrugen sollten. Kyoshi war überaus Stolz von dieser Welt, aller Welten zu stammen und war somit mehr als berührt, als die Takao in die Nähe des monströsen Militärhafen ihre Wege zog. Seine kleinen Augen funkelten hell, als er die Sternenzerstörer an sich vorbei ziehen sah, gefolgt von etlichen Transportern und Frachtern, die für die Versorgung der Werftwelt mit Erzen und anderen Gütern verantwortlich waren. Er konnte sich gar nicht erst ausmalen wie viel Tonnen auf diesen Schiffen transportiert wurde. Von Erzen die in den Raffinerien speziell aufbereitet wurden, Stahl, der zur Konstruktion der Schiffe benötigt werden würde, Elektronik um die Systeme zu entwickeln, zu programmieren und einzubauen, das damit verbundene Technische Equipment bis hin zu Uniformen für die Soldaten, Waffen für die Marines und Raumjägern für die Hangar. Doch auch dort endete es nicht einmal annähend, schließlich benötigten die fertigen Schiffe ihre komplette Ausstattung von Bodenfahrzeuge wie der mächtige AT-AT, welcher ebenfalls von Kuat produziert wurde. Hinzu kam der unglaubliche Personenverkehr für die neuen Besatzungen die nahezu stündlich von den größten und besten Akademien des gesamten Reiches hier eintrudelten um sich auf ein Schiff von größter technischer Meisterleistung zu begeben. Doch das beste an alle dem war, dass es funktionierte. Hinter diesem hungrigen Logistikapparat steckten Ingenieure und Führungspersonal des Planeten Kuats, seine Lanzmänner und Lanzfrauen, die unermüdlich diese Schönheit, diese Perfektion am Leben erhielten, die, welche für all das verantwortlich waren. Das waren seine Leute. Darauf war der kleine Kuati unglaublich stolz. Man konnte diese Perle aller Perlen als den Kern von etwas sehen, den Kern eines höchst komplexen Systems, der von diesem Kern gelenkt wurde. Genauso verhielt es sich mit einem Schiff und seiner Brücke, seinen Führungspersonal und seiner Besatzung. Die Brücke bildete das Gehirn eines Schiffskörpers, diesen Vergleich konnte man auf die höchsten Ebenen der Admiralität beziehen. Man konnte es auf so gut wie alles projizieren, aber nichts war schöner als die Welt, welche der kleine Mann durch die Frontscheibe des Vindicators erblickte.

Nicht nur war der Orbit eine Pracht, sondern auch die grüne Oberfläche mit den seichten Gewässern und Gebirgszügen. Eine wundervolle Natur erstreckte sich über den ganzen Planeten, wenn man mal bedenkt, dass Kuat eigentlich ein ziemlicher Industrieplanet ist. Fondor als Beispiel, war eine große Fabrik, dreckig und voller Qualm. Beengt, laut und im Vergleich zu Kuat einfach nur widerlich. Da sich der Industriesektor Kuats jedoch fast ausschließlich auf der Ringstation um den Planeten befand, war eine Oberfläche demnach größtenteils unberührt und bot vielen Offizieren und Urlaubern ein wundervolles Entspannungsparadies. Dazu waren die Städte des Planeten sauber, aufgeräumt und geordnet. Selbst die Arbeiter, welcher nach Kuat-Drive-Yards Tradition alle ein besonderes Individuum war, und keine monotone Konzernlarve, lebten in wundervollen kleinen Häuschen, mit moderne Technik und so weiter. Man könnte diese Welt als eine Utopie sehen, eine Utopie, die in Kyoshis Augen, diesen Titel bei weitem übertraf, denn diese Kugel hatte für ihn noch eine weitere Bedeutung, welcher kein andere Planet in diesem Ausmaße hätte erreichen können. Es war seine Heimat. Der Ort an den er zurückdachte wenn er wie bei Galantos in die Augen des Feindes blickte und sich an alle erinnerte, die er schwor zu beschützen. Dies war der Grund wofür er sein höchstes Gut, welches er besaß, zu Not geben würde. Seine Heimat und seine Geliebten. Allen voran seiner umwerfenden Familie und besonders, seiner Frau, Aiko Ichigû.

Das erhoffte wiedersehen mit ihr konnte er sich leider nicht erlauben als ihn sein Kommunikationsoffizier mit einer dringenden Nachricht aus seinen Gedanken riss.

„Sir, die Ascendancy verlangt eine Hologespräch, bezüglich einer Eilmeldung das das Kampfgruppenkommando. Es sieht nach einem Einsatz aus.“

Tyrell überreichte ihm ein Datapad mit Einzelheiten über den geplanten Einsatz. Der Kuati konnte daraus entnehmen an einen allzu bekannten Ort geschickt zu werden…. Koornacht. Genaueres würde wohl mit Commodore Crescent erörtert werden, welcher ihm nur wenige Minuten nach erhalten der Informationen über Holo zugeschaltet worden war. Ebenso wie einige andere Offiziere des 14. schweren Angriffsgeschwaders. Darunter sogar zwei Frauen. Crescent erklärte die Lage ausführlich und brachte direkt seine Einschätzung der Lage hinein, was seine Professionalität nur unterstrich. Während er erklärte zeichnete das Datapad die genauen Bewegungen automatisch mit und erstellte daraus eine drei-Dimensionale Grafik. Nach einer interessanten Fragestellung bezüglich des Jägerschirms und die schnelle und weitreichenden Antwort von Crescent hin war das Gespräch auch größtenteils beendet. Fragen blieben für den Adeligen keine übrig, und einen großartigen Masterplan ohne genauen Aufklärungsdaten auszutüfteln, sah er sich nicht im Stande. Zudem Eilte es, da sich Admiral Tarkin bereits mitten im Kampf befand. So würde die Kampfgruppe also direkt in ein Gefecht springen, was eine besondere Situation darstellte und schnelle, sowie gute Entscheidungen erforderte. Er wusste es zwar nicht genau, konnte sich aber ausmalen, dass die Takao das einzige Begleitschiff mit Kampferfahrung gegen die Yevethaner war. Crescent würde diesen Fakt wohl in seine Strategie mit einbeziehen und den Commander somit sein können zeigen lassen. Es hieß das ungewisse ab zuwarten.

[Kuat-System - Weltraum nahe Kuat - 14. schweres Angriffsgeschwader - VIN Takao - Brücke] Commander Kyoshi Ichigû, Commodore Volo Crescent (Hologramm); Kommandanten der anderen Schiffe (Hologramme)
 
[Kuat-System - Raumdock 14, Werftanlage - Lambda-Klasse Shuttle Onderon - im Hyperraum, im Anflug] Commander Michael Trevors; Lt.Commander James Perelly (NPC); Shuttlecrew; unbekannte Offiziere

Der Raum im Lambda-Klasse Shuttle Onderon war klein, Michael Trevors hatte sich zusammen mit Perelly und zwei Dutzend anderen Offizieren in das Schiff gequetscht, das zum Raumdock 14 im gigantischen, den Planeten Kuat umziehenden Ring von Werften unterwegs war. Trevors versuchte, seine Nervosität unter Kontrolle zu bringen. Er war normalerweise ein sehr beruhigter Mann und es war nicht leicht, ihn aus der Fassung zu bringen, doch heute hatte er das erste Mal in seinem Leben Angst. Das erste Kommando war ein Meilenstein im Dienst in der imperialen Flotte. Ein kurzer Blick auf seine Armbanduhr sagte ihm, dass sie ihr Ziel bald erreicht hatten. Über vier Stunden Flug hatten ihn die letzten Nerven gekostet: Sie mussten dreimal halten und auftanken. Eine solche Art des Raumflugs war für Trevors, und natürlich für jeden Offizier eines Sternenzerstörers, eine einzige Hölle. Ein leichtes Ruckeln warf einen Fähnrich in der Reihe gegenüber fast von seinem Stuhl, als die Fähre wieder den Normalraum betrat. Perelly neben ihm berührte seine Schulter und machte ihn so auf die Sicht durch das vordere Fenster der Piloten aufmerksam. Michael stand auf und war mit vier Schritten bei den beiden Männern, die gerade den Autorisierungscode übermittelten. Als der Kopilot seine Ankunft bemerkte, blickte er sofort hoch, doch seine Frage, ob er dem Vorgesetzten helfen könne, war unnötig.

„Alles gut, Pilot. Ich möchte nur die Aussicht genießen.“

Die Aussicht aus dem Fenster war in der Tat außergewöhnlich. Nicht nur der riesige, künstliche Ring, der den Planeten so wichtig für das Imperium machte, sondern vor allem das, was ihn verließ. Aus den Werften strömte eine ganze Armada von Schiffen aller Art. Dort waren ISD-Klasse Sternenzerstörer, Victorys, Vindicators, Enforcer, Immobilizer und Vigilants. Eine solche Flotte hatte Trevors noch nie gesehen. Eine Person, die die Größe der Imperialen Flotte nicht kannte, hätte diese Streitmacht für die gesamte Raummarine des Imperiums halten können. Doch das Interessanteste waren die fast zwanzig Kilometer langen Ausläufer, die aus dem Ring herausstachen. Es gab nur eine Art von Schiff, die in einer solchen Werft gebaut wurde, und das Imperium baute gerade dutzende davon. Wir rüsten für den Krieg. Die Rebellen wissen nicht, was sie erwartet. Doch dann verschwand seine Sicht, als das Shuttle hinabtauchte und die weite Hangarbucht des Raumdocks 14 betrat. Nach der Landung zerstreuten sich die anderen Offiziere, doch Perelly und er blieben an Bord. General Opra hatte ihm bereits mitgeteilt, dass die anderen Männer und Frauen im Schiff nur Mitfahrer wären und die Fähre in Wirklichkeit von der Aristoteles sei. Es ruckelte erneut, als das Schiff wieder in die Höhe schoss und kurz darauf sahen sie wieder den Werftenring vor sich, doch nun viel näher, da sie nah über dessen Oberfläche flogen.

„Na, schon gespannt auf dein eigenes Baby? Ich wette, du kannst es kaum erwarten.“

Beide Männer wussten, dass dies nicht die normale Umgehensform zwischen einem Vorgesetzten und seinem Untergebenen war, selbst nicht zwischen einem Kommandanten und seinem ersten Offizier, doch das kümmerte sie sonderlich wenig.

„Da hast du recht. Es ist mein erstes Kommando, was sollte man anderes erwarten?“

„Da ist sie.“

Er deutete auf das Sichtfenster, als das Schiff der Enforcer-Klasse in Sicht kam. Das Raumschiff dockte an einem Turm an dem Planetenring oberhalb der Grenze der künstlichen Schwerkraft. Es sah ramponiert aus, war an unzähligen Stellen zusammengeflickt und sah eher wie ein Piratenkreuzer aus als wie ein Kriegsschiff der hochmodernen imperialen Flotte. Genau das Richtige für mich. Als es näher kam, erkannte er die kleinen, aber doch nicht unsichtbaren Unterschiede, die den Kreuzer von jedem anderen Enforcer-Sternenzerstörer trennten. Für das ungeübte Auge schien es wie jedes andere, doch Trevors wusste sofort, dass sein Schiff besonders sei.

„Na los, gehen wir an Bord.“

[Kuat-System - Raumdock 14, Werftanlage - ESD Aristoteles - im Anflug] Commander Michael Trevors; Lt.Commander James Perelly (NPC); Shuttlecrew
 
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[Kuat-System - Raumdock 14, Werftanlage - ESD Aristoteles - Brücke] Commander Michael Trevors; Lt.Commander James Perelly (NPC); Brückencrew (NPCs); sonstige Arbeiter

Michael Trevors atmete hart ein. Es war ein Luftholen, sowohl der Erleichterung als auch des Erstaunens. Er hatte zwar schon viel Zeit auf Brücken des Imperiums verbracht, doch keine glich der, die er gerade betrat. Die Lichter an der Decke ähnelten uralten Gaslicht-Lampen (vgl. Neon-Röhren), und die Kontrollpulte und Anzeigetafeln waren allesamt analog gehalten. In der Mitte des großen Raums stand vor dem Anfang des Mittelstegs, der auf die Brückenbesatzung hinabblickte, ein großer, schwarzer, gepolsterter Kommandostuhl. Das einzige an diesem Schiff, was einer Modifikation nahe käme. Hinter ihm klackerten die Schritte unzähliger Männer und Frauen, die über die Brücke liefen, um das Schiff startbereit zu machen, unter anderem auch James Perelly. Mit schnellen Schritten kam ein einzelner Mann aus der Masse hervor. Der Mensch war etwa Mitte 50, hatte aber bereits graue Ränder am Haaransatz und seine Uniform zeigte offensichtliche Spuren langjähriger Benutzung. Die Stirn verschwitzt, die Hose verdreckt, das Hemd an der Brust klebend, fehlte ihm die Mütze komplett. Ein Mann, der seine Aufgabe ernst nimmt. Michael Trevors hatte die artigen Uniformträger des Imperiums nie ernst genommen. Er wusste, wie ein Ingenieur aussah, der gerade eine Korvette eigenhändig vor der Zerstörung bewahrt hatte, und er wusste auch, dass der Mann vor ihm dieses Schiff nicht nur einmal zusammengeflickt hatte. Es konnte nur eine Person sein: Sein zweiter Offizier Hank Turing. Er kam vor ihm zum Halten und salutierte.

„Captain an Deck!“

Sofort ließ auch der Trubel an herumstürmenden Arbeitern nach, bis es zu einer angenehmen Unterhaltungslautstärke heruntergekommen war.

„Willkommen an Bord, Sir.“

Commander Trevors ließ seinen Blick noch einmal symbolisch über die Brücke schweifen, bevor er antwortete.

„Sie haben hier ja ganze Arbeit geleistet, Lieutanant.“

Ein kleines Lächeln spielte sich um Turings Lippen ab, etwas, wofür sein alter Kommandant ihn sicherlich degradiert hätte. Doch er wusste, dass sein neuer Vorgesetzter ganz anders war. Jeder KOMENOR-Mitarbeiter oder Politiker, der ein Schiff übernehmen sollte, wäre schon weggerannt, als er das Schiff nur aus dem Orbit gesehen hätte, doch Trevors schien es zu gefallen, dass das Schiff eine Geschichte und einen Krieg überstanden hatte.

„Ich weiß nicht, ob das sarkastisch gemeint war oder nicht, aber danke, dass es ihnen gefällt, Sir.

Der Commander schritt um den Kommandostuhl herum und ließ sich auf diesen herabsinken, bevor er seinen ersten Befehl erteilte.

„Wie sie sich sicherlich schon denken können, bin ich kein normaler Kommandant. Ich kümmere mich um meine Crew, weshalb ich sie kennen lernen möchte. Erstens: Versammeln sie die Standardbrückencrew, um sie mir vorzustellen; und zweitens: Ich möchte eine vollständige Liste aller Crewmitglieder.“

Sofort nickte der Mann und ging mit großen Schritten wieder los. Neben dem Kommandosessel stellte sich Perelly auf, und mit leisem Flüstern warteten sie, bis Turing mit einigen Offizieren und einem Datenblock zurückkehrte. Nachdem der Commander diesen kurz überflogen hatte, und sich sicher war, das er bekommen hatte, was er wollte, nahm er sich Zeit, seinem zweiten Offizier zuzuhören.

[Kuat-System - Raumdock 14, Werftanlage - ESD Aristoteles - Brücke] Commander Michael Trevors; Lt.Commander James Perelly (NPC); Lieutanant Hank Turing (NPC); Brückencrew (NPCs)
 
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