Laienkräfte dürfen an die Schulen

SorayaAmidala

weiser Botschafter
CDU setzt Gesetz zur "Unterrichtsgarantie Plus" im Landtag durch / Grüne fürchten Qualitätsverlust

Der Landtag hat das Gesetz zur umstrittenen "Unterrichtsgarantie Plus" mit der Mehrheit der CDU-Regierungs- fraktion beschlossen. Damit können mit Beginn des Schuljahres 2006/2007 an Hessens Schulen bei Unterrichtsausfall auch Aushilfen eingesetzt werden.



Wiesbaden - "Verlässliche Schule" und Unterrichtsgarantie Plus" sind die Schlagworte, für die Hessens Kultusministerin Karin Wolff (CDU) jetzt mit den Stimmen der CDU-Mehrheit im hessischen Landtag einen gesetzlichen Rahmen erhielt. Gleichzeitig wurden die Vertretungsmittel für die Schulen auf 42 Millionen Euro erhöht.

Mit dem Einsatz von externen Vertretungskräften glaubt Wolf den Unterrichtsausfall an Hessens Schulen effektiv bekämpfen zu können. Die Schulen sollen Vertretungspools bilden, um bei Unterrichtsausfall ordentlicher Lehrkräfte sofort flexibel reagieren zu können. Die überwiegende Mehrzahl der Schulen in Hessen hätte sich bereits auf diese neuen Möglichkeiten vorbereitet und Vertretungskräfte für eine verlässliche Schule gewonnen, sagte die CDU-Ministerin.

Die Schulleiter garantierten die "fachliche und pädagogische Eignung der Vertretungskräfte", sagte der CDU-Bildungspolitiker Norbert Herr. "Unterricht darf künftig auch dann nicht ausfallen, wenn Lehrer erkranken oder auf Fortbildungen und Konferenzen während der Unterrichtszeit sind", unterstrich Herr die Auswirkungen des Konzeptes in Hessen.

Dabei seien "nahezu alle Fragen der praktischen Umsetzung bereits geklärt", versicherte Herr. Schon jetzt seien zum Beispiel schulfremde Übungsleiter aus Sportvereinen an Schulen dabei, wies er Bedenken der Opposition gegen schulfremde Vertretungskräfte zurück.

Das generelle Ziel, eine "verlässliche Schule" zu erreichen, wurde auch von den Oppositionsparteien SPD, Grüne und FDP begrüßt. "Ein ausdrückliches Ja zur verlässlichen Schule", gab der grüne Schulexperte Mathias Wagner ab. "Nein zur verschlechterten Qualität", setzte er allerdings hinzu und nannte die Unterrichtsgarantie Plus "Unterrichtsgarantie Murks", für die es keine Unterstützung der Grünen geben könne.

Wagner warf Wolff vor, mit ihrer Regelung für außerschulische Vertretungskräfte den Schwarzen Peter an die Schulen abzuschieben. Außerdem verwische Wolff, in dem sie den Einsatz von Nicht-Pädagogen ermögliche, "in nicht zulässiger Weise die Grenzen zwischen Betreuung und Unterricht". Niemand könne etwas dagegen haben, "wenn auch Nicht-Pädagogen dafür sorgten, dass Kinder nicht mehr vorzeitig nach Hause geschickt würden". Aber für den ab dem dritten Vertretungstag vorgesehen Fachunterricht brauche es "Fachleute und keine Laienkräfte".

Die SPD-Abgeordnete Heike Habermann sieht in der Unterrichtsgarantie Plus "keine Bildungsqualität, sondern einen Bildungsabbau". Wer Unterrichtsausfall ohne zusätzliche Lehrkräfte vermeiden wolle und dafür auf "wahrscheinlich engagierte, aber nicht für das Lehramt qualifizierte Kräfte" setze, dem gehe es um "die abgehakte Stundentafel zum kleinen Preis. Im Ernstfall sei es immerhin möglich, dass eine "Ersatzkraft fünf Wochen lang auf die Schüler losgelassen" werde. Die Einführung der Unterrichtsgarantie sieht die FDP-Abgeordnete Dorothea Henzler als Beleg für das "kopflose und beratungsresistente Handeln der CDU-Landesregierung", die "taub gegenüber jeder Expertenkritik" sei. Henzler sprach vom "bisher größten schulpolitischen Misserfolg der CDU".

Quelle: http://www.fr-aktuell.de/frankfurt_und_hessen/lokalnachrichten/aktuell/?em_cnt=928048


Ich finde dieser Entschluss ist absoluter Blödsinn. Da sollen irgendwelche Laien Kinder unterrichten. Da brauch man sich bald nicht mehr wundern wenn wir bei der Pisastudie immer schlechter abschneiden. Ich meine wofür gehen dann Lehrer noch studieren, wenn jetzt jeder unterrichten darf?
Was haltet ihr von dem Entschluss?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich mir die Qualität vieler Lehrer so ansehe, könnte das sogar ein förderlicher Entschluß sein.

Der Wandertag an der Realschule bei uns in der Stadt ging letztens nach Bremen zum Einkaufen...
 
Ich finde diesen Entschluss ist ein absoluter, da soll irgendwelche Laien Kinder unterrichten. Da brauch man sich bald über eine Pissastude gar nicht mehr wundern, wenn die immer schlechter wird´. Ich meine wofür gehen dann Lehrer noch studieren wenn jetzt unterrichten darf?
Was haltet ihr von dem Entschluss?

*räusper* Pissastude, absoluter ?, soll irgendwelche Laien, Komma fehlt, wenn jetzt ? unterrichten darf......
Tipp: Text durchlesen, bevor man das Wort "Pisastudie" falsch geschrieben in den Raum wirft.

Wenn der "Laie" ein Student oder ein gebildeter Mensch ist, sollte das klar gehen, aber ein unqualifizierter Laie sollte auf keinen Fall den Unterricht leiten. Diese Maßnahme sollte außerdem nur in Notfällen durchgeführt werden, wenn nichts anderes hilft und akuter Lehrermangel herrscht. Da in meiner Schule so gut wie nie ein Lehrer fehlt, kann ich da sowieso nichts viel zu sagen.
 
Ich gehe auf eine der größten Schulen Niedersachsens und bei uns besteht starker Lehrermangel. Sehr oft fallen Stunden aus, die eigentlich vertreten werden könnten. Und das alles bei einem Kollegium mit mehr als 100 Lehrern. Bald gehen viele Lehrer in den Ruhestand, was tiefe Löcher bringen wird. Naturwissenschaften und ästhetische Fächer sind dermaßen unterbesetzt, dass ich es evt. für richtig halten würde Laien einzusetzen. Denn besser Unterricht von Laien, als gar keinen.
 
Jedi-Meister Yoda schrieb:
Wenn der "Laie" ein Student oder ein gebildeter Mensch ist, sollte das klar gehen, aber ein unqualifizierter Laie sollte auf keinen Fall den Unterricht leiten.

*Ähem* Das ganze ist durchaus in gewissem Sinn als Bedenlkich einzustufen. Denn auch ein noch so guter, gebildeter "Laie" kann durchaus auch ein mieser Didakt sein. Und da liegt in den meisten Naturwissenschaftlichen Fächern häufig auch das Problem: Die absolventen sind Forscher, keine Vermitler von Inhalten an ein bestimmtes Publikum.
 
Das Problem an Schulen ist meiner Meinung nach nicht, dass der Unterricht ausfällt. Das Problem ist, dass bei Vertretungen nichts Unterrichtet wird. Das kenn ich noch aus meiner Schulzeit. Der Lehrer ist krank, dann wird der Klasse ein Vertretungslehrer zugewiesen und was macht man dann in dieser Stunde? Faul rumsitzen, mit dem Nachbarn labern und sonst irgendwelche Dinge, die nichts mit Unterricht zu run haben. Das ist sogar oft bei dem regulären Lehrer so. Dagegen sollte man mal was tun.
 
Nun ja, da es auch bei "regulär ausgebildeten" Lehrern didaktische Vollidioten gibt, finde ich diesen Vorschlag gar nicht so schlecht. Sollen doch ruhig Leute, die Ahnung vom Leben "da draußen" haben unterrichten- der Unterricht muss nicht automatisch schlecht sein. Im Gegenteil- ich sehe es als Chance, wenn mal jemand zu den Kiddies spricht, der außer Schule und Uni mal was anderes gesehen hat.
Besser als Unterrichtsausfall ist das allemal!
 
@Orakel:
Wie aber schon gesagt wurde, ist Unterrichtsausfall in jedem Fall schlechter. Besser schlecht als nichts. Natürlich darf und sollte nichts falsches unterrichtet werden. Man muss ja was richtiges lernen, nichts falsches.

@topic:
Gut, bei uns (in der Klasse) gibt es nie Unterrichtsausfall, da unser Lehrer in seiner 30-jährigen Schulkarriere bisher nur einmal krank war. Er übernimmt jede Stunde, die bei uns sonst ausfallen würde. Deswegen kenne ich persönlich das Problem nicht, befürworte aber trotzdem diese Maßnahme, da ich sehe, dass andere Klassen doch manchmal frei bekommen, obwohl sicherlich jede Stunde wichtig ist. Klar würde ich auch lieber gerne eine Stunde früher nach Hause gehen, aber ich weiss, wie wichtig manche Sachen sind bzw. sein könnten.
 
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