Malastare -- Tedrem City -- Verwaltungsbezirk -- irgendein Gebäude -- Phollow, Mako
Im Schutz der Dunkelheit des Gebäudes schlich Sera wie eine Katze hinter Phollow her. Irgendetwas fühlte sich anders an als sonst. Sie wußte, dass ihr Meister vor ihr war, dennoch war ihr irgendwie, als wäre er nicht da. Sie erschrak beinahe, als er das Wort an sie richtete. 'Ein Sith ist ein Jäger, er wird nur dann gesehen, wenn er es wünscht.' Das ist also der Schlüssel, dachte sich Sera. Sie hätte es wissen müssen. Wieder ärgerte sich Sera über sich selbst, aber es sorgte immerhin dafür, dass sie Zugang zur dunklen Seite hatte. Sie war nicht mit ihr, die Macht, aber irgendwie war sie bei ihr. Sera dachte daran, für jedermann unsichtbar zu sein und hoffte, dass sie es vielleicht auch geschafft hatte, sich derart abzuschirmen, wie ihr Meister das gerade tat. Unerschrocken schlich Sera weiter hinter ihrem Meister her, bis sie zu einer Treppe gelangten. Sie stiegen sie empor und Sera konnte die Feinde in der Dunkelheit beinahe sehen. Sie verhielt sich leise und konzentrierte sich auf die Macht, die sie umgab. Es war, als würde die Macht nur darauf warten, von ihr gerufen zu werden.
Phollow gab ihr ein Zeichen, dass sie die Soldaten umzingeln sollten. Sera tat wie geheißen. Sie freute sich schon darauf, die Gegner gleich töten zu können, die den Frieden der Galaxis mit ihren Heucheleien störten. Sie war wie ein Raubtier, dass sich anschlich und auf seine Beute lauerte. Dann gab ihr irgendwas in ihrem Kopf das Zeichen zum Angriff. Sie sprang aus ihrem Versteck auf die Republikaner zu, zündete das Lichtschwert ihres Meisters und wirbelte damit umher. Der Zorn auf ihre Feinde ebnete der Macht den Weg in Sera's Kopf. Sie sah jetzt deutlich, wo die Republikaner waren und es dauerte nicht lange, da hatte Sera die Restlichen, die ihr Meister nicht bearbeitet hatte, mit der blutroten Klinge Phollows durchbohrt. Als die Leichen vor ihnen lagen, bemerkte Sera, dass scheinbar nicht alle Gegner starr vor Überraschung gewesen waren. Der Eine hatte es irgendwie geschafft, sie mit einem Vibromesser oder ähnlichen am Arm zu verletzen. Die Wunde war nicht schlimm, hatte sie sogar schon aufgehört zu bluten, dennoch schwor sich Sera, das nächste Mal einfach etwas schneller zu sein. Dann winkte ihr Meister sie schon zu sich heran und gemeinsam stiegen sie auf's Dach des Gebäudes.
Oben standen noch 5 Soldaten und gerade als Sera sich daran machen wollte, diese ebenfalls mit ihrem Meister zu überwältigen, gab er ihr einen neuen Auftrag. Sera nickte nur knapp und schlich sich dann im Dunkel über das Dach zu der Seite, von wo man auf den Stützpunkt der Republik blicken konnte. Bevor sie jedoch auf der Seite ankam, beförderte Phollow die Soldaten mit Leichtigkeit über den Rand des Gebäudes und schreiend stürzten sie zu Boden. Als Sera nun am Rand stand und hinunterblickte versteckte sie sich wieder so gut sie konnte in der Macht. Sie wollte nun um keinen Preis gesehen werden und sie hatte auch das Gefühl, dass die Macht sie durchströmte. Sie spürte sie in sich pulsieren und es war ein gutes Gefühl. Sie hielt es fest, hielt eine Hand am Lichtschwert und umfaßte mit der anderen den Blaster, atmete tief ein und sprang hinunter auf das Dach des Stützpunktes. Es war nur eine Höhe von etwa drei Metern gewesen, dennoch landete sie hart im Hockstand auf dem Dach. Etwas sagte ihr, sie solle sich umdrehen. Blitzschnell fuhr Sera herum, riß den Blaster hoch und schoß dem ersten republikanischen Soldaten, der auf sie zukam ein rauchendes Loch in die Brust. Der zweite, der kurz hinter dem ersten herangelaufen kam und wohl nicht damit gerechnet hatte, dass seine Beute sich zur Wehr setzte, stockte sofort und feuerte auf Sera. Wie automatisch rollte sich Sera seitwärts einmal herum, bis sie wieder auf ihren Füßen landete. Mittlerweile loderte der Zorn wieder in ihr und gab ihr Kraft und Schnelligkeit. Sie sprang aus der Hocke hoch, vollführte eine Rolle, landete so genau vor dem Soldaten und hielt ihm den Blaster an den Kopf. Für den Bruchteil einer Sekunde starrte er sie verblüfft an, dann schoß Sera.
Sera vergewisserte sich, dass kein weiterer Soldat mehr auf dem Dach war und verschwand dann durch die Tür lautlos und unsichtbar ins Innere des Stützpunktes. Glücklicherweise war dieser recht leer, die meisten Soldaten waren wohl draußen auf der Straße und kämpften, dennoch hörte Sera ein paar Korridore weiter Schritte. Da sie nicht wußte, wie viele Soldaten es waren, zog sie es vor, sich in einen der Räume zurückzuziehen, der offensichtlich leer war. Sera versuchte sich vorzustellen, wie es draußen aussieht und wieviele Soldaten in ihrer unmittelbaren Nähe wohl sein mögen. Ihr Zorn hatte sich ein wenig gelegt, sie wußte, dass sie jetzt nur nicht unüberlegt handeln durfte. Es war zwingend notwendig, einen klaren Kopf zu bewahren. Wieder gingen ihr die Worte ihres Meisters durch den Kopf. Ein Jäger würde nur dann gesehen werden, wenn er es wünschte. Sera sah sich um. Auch in diesem Raum war es finster. Sie schlich an der Wand entlang und gelangte kurz darauf an eine Tür. Sie fragte die Macht, was sich dahinter verbergen mochte und es schien ihr, als sei das Zimmer ebenfalls leer. Sera schlich weiter und mußte das Zimmer dann doch verlassen. Sie horchte an der Tür und versuchte, zu sehen, was draußen war. Die Soldaten schienen weiter gegangen zu sein und so wagte Sera einen Blick hinaus.
Leicht und leise schlich sie den Korridor entlang. Ihre ganze Konzentration war darauf gerichtet, sich nicht zu verraten und wenigstens zu sehen, was sich hinter den Türen und Ecken verbarg. An einer Kreuzung hörte Sera wieder Schritte. Es waren zwei Männer, die direkt in ihre Richtung kamen. Die junge Adeptin hielt ihre Hand an das LS ihres Meisters und atmete leise. Ihre Augen hatten sich zu Schlitzen verengt, als die Macht ihr sagte, dass sie jetzt nur um die Ecke treten und einen langen Streich mit dem Lichtschwert ausführen müßte, um die Gegner zu eliminieren. Einen Moment später trat sie auf den Gang. Sie lächelte böse. Ihr Gesicht zeigte reinsten Haß und sie führte einen langen Streich mit dem Lichtschwert und köpfte die Gegner lautlos. Bis hierhin war es wirklich einwandfrei gelaufen, dachte sich Sera als sie eine weitere Treppe erreichte. Sie lief diese lautlos aber schnell hinunter und wußte sofort als sie den Korridor betrat, dass es nun schwieriger werden würde. Hier waren doch noch eine Menge Soldaten unterwegs, die Beleuchtung war wesentlich heller und zudem hatte sie keinen blassen Schimmer, wo die Komstation war. Mit ihrer dunklen Robe konnte sie sich auch nicht so ohne weiteres als Soldat ausgeben. Und wenn sie hier einer sehen würde, war sie so gut wie tot. Schnell blickte sie sich um, vielleicht fiel ihr ja was ein, wie sie sich unbemerkt bewegen konnte.
Es dauerte auch nicht lang, bis sie etwas Geeignetes entdeckt hatte. Der Belüftungsschacht neben ihr war groß genug, dass sie durchpassen konnte. Sie trennte mit dem Lichtschwert vorsichtig das Gitter ab, schlüpfte in den Schacht hinein und setzte dann das Gitter so gut es ging wieder drauf. Der Schacht war wieder etwas dunkler. Sera hatte keine Ahnung, wo sie war. Sie ließ sich führen von der Macht und spähte nur hin und wieder durch ein Gitter, um zu schauen, was dahinter war. Nach endlosen Abbiegen endete der Schacht in einer Sackgasse und Sera hatte das sichere Gefühl, am Ziel angekommen zu sein. Sie schaute wieder vorsichtig durch das Gitter und konnte die gut besuchte Komstation sehen. Es waren drei Komoffiziere, die an den Kontrollen saßen und in hektischen Treiben Nachrichten vermittelten. Weitere zwei Offiziere standen hinter dem Kontrollen und verglichen die Nachrichten oder werteten sie entsprechend aus. Und dann standen noch in jeder Ecke des Raumes jeweils ein bewaffneter Soldat. Eine kurze Weile beobachtete Sera das Treiben, dann kam ein aufgeregter Soldat herein und erstattete Meldung, dass ein Eindringlich in dem Stützpunkt war. Sera fluchte leise. Sie hatte offenbar das Gitter des Lüftungsschachtes nicht ordentlich zugemacht, oder jemand hatte die Leichen auf dem Dach entdeckt. Einer der Offiziere verließ mit dem Soldaten den Raum und gab Anweisung, die Augen offen zu halten.
Die Tür befand sich direkt unter Sera. Der Lüftungsschacht an der Wand darüber. Ihre einzige Möglichkeit war, durch das Gitter in den Raum zu gelangen, aber dann würde sie sofort unter Beschuß der vier Soldaten stehen und die Komoffiziere würden sofort Meldung machen. Dann wäre innerhalb von fünf Sekunden der gesamte Raum voller Soldaten der Republik und Sera vermutlich Asche... Sie mußte einfach schnell sein.
Mit Schwung trat Sera das Gitter heraus, landete sogleich auf dem Boden vor der Tür. Blitzschnell faßte sie nach dem Gitter und schleuderte es gegen den Soldaten in nächster Nähe und traf ihn krachend am Kehlkopf. Mit der anderen Hand hatte sie schon den Blaster gegriffen, feuerte auf den Öffnungsmechanismus der Tür und verriegelte sie damit erst einmal. In der nächsten Sekunde feuerten die Soldaten schon auf sie. Zwei Blasterschüsse streiften Sera's linken Arm, dann hatte sie voller Hass einen weiteren Soldaten erlegt. In Windeseile lief Sera auf den dritten Soldaten zu, gefolgt von dem vierten, der permanent auf sie feuerte. Sie lief im Zickzack und hoffte inständig, dass sie keinen Treffer kassierte. Sera nahm das Lichtschwert zur Hand und versuchte damit die Schüsse des Soldaten vor ihr abzuwehren. Ab und zu gelang ihr das auch, aber sie mußte auch ein paar Schüsse einstecken. Zum Glück trafen die sie nicht richtig, aber sie schmerzten dennoch ungemein. Mit einem kurzen Stoß durchbohrte sie dann den Soldaten, der gar nicht fassen konnte, sie nicht erledigt zu haben. Dann stand sie in der Ecke, in der der Soldat nun zu Boden gesunken war, drehte sich um und ließ den vierten Soldaten direkt in die Klinge des Schwertes laufen.
Das ganze geschah so schnell, dass die 5 Offiziere perplex an ihren Plätzen geblieben waren. Jetzt allerdings sprangen zwei auf, um sich auf die Waffen der toten Soldaten zu stürzen. Sera ließ sich von ihrer Wut und ihrem Zorn treiben und gelangte wieder zu neuer Kraft. Sie wirbelte durch die Luft und köpfte einen der Offiziere, während der andere mit der Waffe des Soldaten auf sie schoß und sie am Bein traf. Sera sackte zu Boden und hielt das LS in den Hagel von Blasterschüssen. Ihre Kraft schien sie zu verlassen, aber die Macht stärkte sie immernoch. Ihr rann Schweiß in die Augen, so dass diese brannten, aber die Macht verschärfte ihren Blick. Sie zielte mit dem Blaster auf den Offizier und versenkte mit drei Schüssen seine Bauchgegend. Dann wandten sie ihre vor Hass funkelnden Augen auf die drei verbliebenen Offiziere und tötete diese ebenfalls. Nun brach der Schmerz ihrer Wunden über Sera herein, aber sie ließ sich davon nicht übermannen. Sie wußte, dass es nur Fleischwunden waren und sie hatte noch einen Auftrag zu erledigen. Eilig ging sie zu den Komstationen, rammte das LS an einer Seite hinein und zog es durch die gesamte Konsole, so dass Funken sprühten.
Sera atmete tief durch. Der Schmerz hatte schon etwas nachgelassen und sie konnte hören, dass vor der Tür auf dem Korridor helle Aufregung herrschte und ein Schweißbrenner sich mit der Tür beschäftigte. Der Sith-Adeptin war bewußt, dass sie nicht durch den Lüftungskanal entkommen konnte. Sicher warteten schon etliche Soldaten auf der anderen Seite auf sie. Möglicherweise würden sie dadurch auch in diesen Raum kommen und sie überwältigen. Ihr Blick fiel auf das gezündete LS in ihrer Hand und danach auf die Wand, die den Raum von der Außenwelt trennte. Sie führte das LS in die Wand und schnitt sich ein Loch frei. Draußen war es dunkel und der Weg zum Boden nur ein paar Meter. Dort waren keine Soldaten zu sehen. Sera drehte sich noch einmal um und konnte schon die Schweißnaht erkennen. Mit einem verschwörerischen Lächeln im Gesicht schritt Sera wieder zur Tür zurück, deaktivierte das LS und hielt es in Schulterhöhe an die Tür, dann zündete sie es und zog es nach links bis zur Wand. Sie hörte Schreie und Rumpeln von der anderen Seite der Tür und lächelte zufrieden. Dann rannte sie zum Loch in der Wand und sprang, nachdem sie sich noch mal kurz vergewissert hatte, dass niemand draußen auf sie wartete, hinaus. Unten rollte sie sich ab und rannte dann wieder lautlos hinüber zu dem Gebäude, auf welchem ihr Meister auf sie wartete.
Malastare -- Tedrem City -- Verwaltungsbezirk -- in der Nähe von Phollow, AFC- Einheit, Jal'Daan