Militärgeschichte

Devin Cant schrieb:
Wie kam er überhaupt von der Schweiz nach St. Petersburg? Über die Entente-Mächte und neutralen Staaten oder hat er es unentdeckt durch das besetzte Gebiet der Mittelmächte geschafft?

Das weiß ich jetzt auch nicht.
Aber es war nicht ungewöhnlich,daß Offiziere über die Schweiz in ihre Länder zurückkehrten.
Es gab auch viele deutsche Offiziere,die über die Schweiz nach Deutschland zurückkehrten.

Devin,kennst Du das von Tuchatschewki fernöstliche Spezialkorps,die sogenannten "Chabarowiaken" ?
 
Eine Frage:

Kürzlich hab ich mit ein paar Iren über den zweiten Weltkrieg diskutiert und natürlich auch über die Rolle Irlands in diesem Krieg. Irland war ja, damals, noch nicht völlig unabhängig von Grossbritannien, sondern ein sogenannter Freistaat. Dennoch verhielt sich Irland neutral (war lustiger weise, wie ich las, der einzigste Staat, der Deutschland nachdem Tot Hitlers ein Kondolenzschreiben schickte).

Seitens Grossbritanniens gab es, wie ich ebenfalls las, Bemühungen, Irland mit in den Krieg zu ziehen - soweit ich weiss, hatten sie Interesse die irischen Häfen für ihre Royal Navy zu benützen - dabei wurde ihnen auch die Wiedervereinigung mit Nordirland in Aussicht gestellt. Wie auch immer, Irland weigerte sich am Krieg gegen Deutschland teilzunehmen.

Jetzt sind die Iren ja dafür bekannt, die Grossbritannien nicht besonders zu mögen. Gab es von Seiten des Dritten Reichs Bemühungen, Irland auf ihre Seite zu ziehen? Weis hier jemand was darüber?
 
Devin Cant schrieb:
Nein. Was hat es mit diesem Großverband auf sich?

Die Chabarowiaken waren,benannt nach der Stadt in der sie gegründet wurden,Chabrowsk,benannt.Sie wurden auch das "Kolchoskorps" genannt.
Als es möglich wurde,daß im fernen Osten ein sowjetisch-japanischer Konflikt ausbrechen würde,wurde dieses Korps gegründet,welches einfach gesagt aus Soldaten bestand,die zugleich auch Bauern waren.Sie sollten unter anderem die Fernostarmee vom Lebensmittelnachschub unabhänig machen.
Im Jahre 1936 zählte das Korps 50 000 aktive Soldaten und 60 000 "Wehrbauern".
Die Stärke betraf 10 Divisionen.
Dieses Korps war unter anderen ein Eckpfeiler in Tuchatschewskis Plan,Stalin zu stürzen.

Viele der Offiziere dieses Korps,welch die Säuberungen überlebten,und nur ins Gulag mußten,wurden im November/Dezember 1941,als das Schicksal der Sowjet-Union auf des Messers Schneide stand,reaktiviert und vor Moskau eingesetzt.
Damals fiel im AOK 4 von GFM von Kluge ein denkwürdiger Satz.

"Der tote Tuchatschewski führt vor Moskau"

Ich persönlich glaube,obwohl ich eigendlich kein Freund davon bin,Schlachten aus einem "hätte,wäre wenn Blickwinkel" zu betrachten,daß eine Rote Armee unnter der Führung Tuchatschewskis im Sommer 1941 nicht solche Niederlagen hätte einstecken müssen.
 
War dieses Korps auch an den Kämpfen am Halchin Gol 1939 beteiligt, wo die japanische 6. Armee vernichtend geschlagen wurde?

Jedihammer schrieb:
Ich persönlich glaube,obwohl ich eigendlich kein Freund davon bin,Schlachten aus einem "hätte,wäre wenn Blickwinkel" zu betrachten,daß eine Rote Armee unnter der Führung Tuchatschewskis im Sommer 1941 nicht solche Niederlagen hätte einstecken müssen.

Zumindest wenn Tuchatschewski volle Befehlsgewalt gehabt hätte, also wenn er Stalin vorher beseitigt hätte. Ansonsten wäre es ihm ähnlich wie Schukow ergangen, der nur wenige Wochen nach Kriegsausbruch als Generalstabschef abgesetzt wurde.
 
Devin Cant schrieb:
War dieses Korps auch an den Kämpfen am Halchin Gol 1939 beteiligt, wo die japanische 6. Armee vernichtend geschlagen wurde?

.

Das weiß ich leider nicht.

Devin Cant schrieb:
. Ansonsten wäre es ihm ähnlich wie Schukow ergangen, der nur wenige Wochen nach Kriegsausbruch als Generalstabschef abgesetzt wurde.

Und das hätte die Sowejt-Union fast den Krieg gekostet.
Was Stalin nach Wjasma/Brjansk und Kiew eingesehen hat.


Gandalf der Weiße schrieb:
1. Meinst du mit Ost und West BRD und DDR?
2. Was für Panzerabwehrwaffen?

Siehe Horas Antwort.
Der Westen war gespickt mit Panzerabwehrwaffen.
 
Ich habe eine Frage zur Luftschlacht um England. Wie viel % der Luftwaffe war dort ungefähr im Einsatz, sprich wie viele Flugzeuge wurden für den Osten geschohnt? Was hätte passieren können, wenn Hitler das Unternehmen Barbarossa verschoben hätte oder waren die Verluste so hoch, dass es sinnlos war?
 
Also zu Kriegsbeginn umfaßte die Stärke der Luftwaffe ca. 4500 Maschinen (+/- 500, da bin ich mir nicht sicher). An der Luftschlacht um England dürften so ca. 2500 bis 3000 Maschinen teilgenommen haben, da kenne ich unterschiedliche Quellen. Auf jeden Fall waren die Verluste der Luftwaffe enorm - über 2000 Maschinen waren verloren gegangen (und in der Regel damit die ausgebildeten Crews, nicht nur durch Tod oder Verletzungen, aber man darf nicht vergessen, daß sie in der Regel in Gefangenschaft gerieten, wenn sie über England (!) absprangen ;) ). Der Ersatz dürfte in dieser Masse nicht aus den Werken gekommen sein...
 
@ Gandalf der Weiße

Was hätte passieren können, wenn Hitler das Unternehmen Barbarossa verschoben hätte oder waren die Verluste so hoch, dass es sinnlos war?

eine Verschiebung der Invasion der UDSSR und ein Vorantreiben der Operation Seelöwe(ich glaube das war der Codename für die Invasion Englands) hätte den Krieg villeicht anders entschieden, da den USA England als Aufmarschgebiet für die Invasion in der Normandie gefrhlt hätte. zu diesem Zweck standen in den Häfen Hollandt auch schon unzählige Lastkäne bereit.

zurück zur Luftschlacht um England. die Verluste der deutschen Luftwaffe waren ja nur deshalb so hoch, weil mit allen Mitteln versucht worden ewar, die Flugplätze der RAF in Süd (und Mittelengland), sowie die RAF selbst zu zerstören, um so die Lufftherrschaft für eine baldige Invasion zu gewinnen. Meines Wissens war deutschland auch kurz davor die RAF zu besiegen aber dann kam ja unternehmen Barbarossa dazwischen!
 
Inspiron schrieb:
zurück zur Luftschlacht um England. die Verluste der deutschen Luftwaffe waren ja nur deshalb so hoch, weil mit allen Mitteln versucht worden ewar, die Flugplätze der RAF in Süd (und Mittelengland), sowie die RAF selbst zu zerstören, um so die Lufftherrschaft für eine baldige Invasion zu gewinnen. Meines Wissens war deutschland auch kurz davor die RAF zu besiegen aber dann kam ja unternehmen Barbarossa dazwischen!
Die RAF stand am Rand einer Niederlage, aber Barbarossa stand nicht dazwischen. Wohl eher der Balkankrieg und das (zwangsweise) beginnende Abenteuer in Afrika - immerhin endete die eigentliche Luftschlacht um England bereits im Spätsommer 1940, Barbarossa begann aber erst im Sommer '41. ;)
 
sorry, ich wuste nur, das irgendwas dazwischen kam und nicht mehr, was genau, dass ich mich mit operation Barbarossa so vertan hab tut mir leid! :rolleyes:
 
Horatio d'Val schrieb:
Wohl eher der Balkankrieg und das (zwangsweise) beginnende Abenteuer in Afrika - immerhin endete die eigentliche Luftschlacht um England bereits im Spätsommer 1940, Barbarossa begann aber erst im Sommer '41. ;)

Der Balkanfeldzug erfolgte allerdings auch erst im Frühjahr 1941,ebenso das Eingreifen deutscher Truppen in Afrika.
 
Das habe ich nie bezweifelt oder was anderes behauptet (siehe mein "wohl eher").... ;) Die Gründe für ein Abbrechen der Luftschlacht von England lagen wohl eher in der Erkenntnis, daß eine Operation Seelöwe unter den gegebenen Entwicklungen nicht oder nur unter unglaublichen Verlusten möglich wäre.

Ich persönlich bin der Meinung, daß man eine Invasion durchaus während der Luftschlacht hätte probieren können - trotz der wahrscheinlichen Verlusten. Die Briten waren heerestechnisch nach Dünkirchen noch am Boden, die Deutschen besaßen die Luftüberlegenheit über dem Kanal. Unterd dieser Vorraussetzung hätte die Royal Navy nicht effektiv stören und ein Brückenkopf gebildet werden können.....
 
Horatio d'Val schrieb:
Ich persönlich bin der Meinung, daß man eine Invasion durchaus während der Luftschlacht hätte probieren können - trotz der wahrscheinlichen Verlusten. Die Briten waren heerestechnisch nach Dünkirchen noch am Boden, die Deutschen besaßen die Luftüberlegenheit über dem Kanal. Unterd dieser Vorraussetzung hätte die Royal Navy nicht effektiv stören und ein Brückenkopf gebildet werden können.....

Vorallem wären die Briten heerestechnisch noch weiter am Boden gewesen,wenn man sie nichtz vollkommen unötiger Weise bei Dünkirchen häötte entkommen lassen.
Dann hätte man,wahrscheinlich,nur die RAF beherrschen(nicht besiegen) müssen,und die Royal Navy mit starken Bomberverbänden am vollen eingreifen hindern müssen.
 
Jedihammer schrieb:
Vorallem wären die Briten heerestechnisch noch weiter am Boden gewesen,wenn man sie nichtz vollkommen unötiger Weise bei Dünkirchen häötte entkommen lassen.
Stimmt, das hab ich eigentlich nie richtig verstanden warum man die Engländer in Dünkirchen hat entkommen lassen. Und um welche Größenordnung handelt es sich da. Wäre das wirklich ein großer Verlust für England gewesen?

mfg
colonelveers
 
colonelveers schrieb:
Stimmt, das hab ich eigentlich nie richtig verstanden warum man die Engländer in Dünkirchen hat entkommen lassen. Und um welche Größenordnung handelt es sich da. Wäre das wirklich ein großer Verlust für England gewesen?

mfg
colonelveers

Es gibt hier verschiedene Theorien,warum Hitler den Vormarsch stoppen lies.
Zum einen glauben einige,er habe aufgrund seiner Erfahrungen im I.WK den Vormarsch gestopt,andere sagen er wollte die Panzerdivisionen für die Schlacht um Frankreich schohnen.Auch habe er Angst vor einer Überdehnung der Flanken gehabt.Hinzu kam wiedereinmal das große Maul Hermann Görings,welcher Hitler versprach,alleine mit seiner Luftwaffe die Fluch der Briten und Franzosen zu verhindern.
Wieder Andere sind der festen Überzeugung,Hitler wollte die Briten entkommen lassen,ihnen praktisch eine goldene Brücke zum Frieden mit dem Reich bauen.
Fakt ist,daß in Dünkirchen die Masse der British Expeditionary Forces(britisches Expeditionskorps) sowie der 1.französischen Armee eingekesselt waren.
Das britische Expeditionskorps war gleichzeit die das Gros der damaligen britischen Landstreitkräfte.Die meisten Militärhistoriker sind heute der Überzeugung,daß die deutsche Wehrmacht nach der Ausschaltung dieser Truppen(unter Eringung der Luftüberlegenheit und Niederhaltung der Royal Navy) mit wenigen Divisionen auf der Insel hätte landen können.
Doch plötzlich kam vor Dünkirchen der Haltebefehl Hitlers.
Der Kommandierende General des XIX. Panzerkorps,der damalige General der Panzertruppen und spätere Generaloberst Guderian,dessen 1.Panzerdivision nur 18 Kilometer vor Dünkirchen stzand,war über diesem befehl dermaßen erbost,daß er sein Kommando niederlegen wollte.Erst ein Eingreifen des damaligen Generaloberst und späteren Generafeldmarschall List verhinderte dies.
Guderian erhielt die Erlaubnis zur "kampfkräftigen Aufklärung"
In manchen Kreisen wird das Entkommen der Briten bei Dünkirchen bereits als Anfang der kommenden Niederlage des III.Reiches gewertet.

Durch den Haltebefehl konnten 215 000 Briten und 123 000 Franzosen nach England entkommen.
 
Ich wollte mal etwas Aktuelles erwähnen: Am Mittwoch, dem 22. März ist Pierre Clostermann im Alter von 84 Jahren gestorben.
Hier ein paar kurze Daten über ihn als Jagdflieger:

Pierre Henri Clostermann
DFC (26.08.1944)
Balken zum DFC (28.05.1945)

* 28.02.1921 in Curitiba (Brasilien)

600 Flugstunden,
davon 184h 30 min auf der Tempest
416 Einsätze, davon 322 Freie Jagd
34 Jabo-Einsätze
61 Einsätze gegen Züge
72 zerstörte oder beschädigte Lokomotiven
225 Fahrzeuge, etc?
33 bestätigte Luftsiege
12 wahrscheinliche Luftsiege
24 am Boden zerstörte Flugzeuge

Über irgendwelche besonderen Aktivitäten, Veranstaltungen etc. wegen seinem Tod ist noch nichts bekannt.
 
Jedihammer schrieb:
Durch den Haltebefehl konnten 215 000 Briten und 123 000 Franzosen nach England entkommen.

Waren bei den französischen Truppen in Dünkirchen nicht auch einige Verbände aus polnischen Soldaten dabei?

Nach Polens Niederlage 1939 wurden ja in Frankreich unter der Exil Regierung neue Truppen auftestellt (Teils aus geflohenen poln. Soldaten, teils aus polnisch Stämmigen Franzosen) die dann 1940 unter französischer Flagge kämpften. Waren davon nicht auch einige in Dünkirchen? Immerhin gab es später ja auch mehrere polnische Einheiten in der gesamten britischen Armee (auch mehrere Jagdfliegerstaffeln in der RAF).
 
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