Mon Calamari (Calamari-System)

- Mon Calamari - Gewässer vor Coral City - The Promise -Ballsaal - mit Akemi -​

Mit Bestürzung nahm der Corellianer Akemis Reaktion zur Kenntnis. Das sie ihn überhaupt wieder erkannte war schon ein Ding, aber das er sie so mit seiner Anwesenheit erschrak, das lag absolut nicht in seinem Sinne! Aber am Ende des Tages war ihre Reaktion absolut nachvollziehbar, Akemi stand massiv im Rampenlicht, Männer mit einem Wissen wie er konnten wenn sie Schwein genug waren eine Bombe sein, die Karrieren nachhaltig schädigten. Etwas was ihm mehr als fern lag. Natürlich wusste sie das nicht, weil sie ihn nicht kannte. Was war da eben nur in ihn gefahren?. Spontan war dann eben doch nicht immer das beste.

“Ist... ist das hier Zufall?“

Ein offenes Lächeln umspielte seine Lippen um direkt von einem entschuldigendem abgelößt zu werden.

„Ich kann dir versichern es ist ein Zufall.“

Er dankte der Macht dafür das jetzt ein Walzer getanzt wurde, so ergab sich die Möglichkeit sich zumindest ein wenig zu erklären.

„Ich wurde als befreiter Bürger Corellias für den Ball ausgelost und wusste nicht einmal das du hier bist.“

Hätten sie sich jetzt nicht in einer eleganten Drehung befunden, Akemi war wirklich eine hervorragende Tänzerin, hätte er wohl entschuldigend mit den Schultern gezuckt.

„Vergib mir diesen Überfall. Ich bin neu Single und wäre eigentlich mit meinem Partner hier gewesen. Und ich kenne hier einfach niemanden. Glaub es oder nicht, aber du bist das einzige mir bekannte Gesicht hier gewesen. “

Sein Blick lies jetzt von der zierlichen Schönheit ab, stattdessen blickte er über ihren Kopf hinweg in den Saal hinein. Viele Blicke ruhten auf ihnen...nein auf ihr … was hatte er sich dabei nur gedacht. Gar nichts hatte er sich gedacht und versaute ihr jetzt den Abend mit seiner Aktion.

„Ich..ich sag dir was!“

Er wand sich, fürs Publikum lächelnd, wieder ihren Mandelaugen zu.

„Wir tanzen diesen Tanz zu ende, ich verschwinde in der Menge und mache für den Rest des Abends einen großen Bogen um dich herum. Ich wollte dich wirklich nicht in Bedrängnis bringen, noch habe ich unlautere Absichten.“

Um sein Gesicht zumindest im Ansatz zu wahren, sprach er allerdings etwas aus das ihm wirklich auf dem Herzen lag. Sie hatte damals auf Corellia wie ein wandelnder Exzess verhalten, etwas das ihm damals nicht aufgefallen war, hatte er sich doch gern von ihr überrumpeln lassen und sie einfach für lustig betrunken gehalten. Doch hier und jetzt, durch Erfahrung deutlich gereift wurde ihm bewusst das sie ganz und gar nicht glücklich gewesen sein musste.

„Bevor ich gleich in der Gesichtslosen Menge verschwinde, wollte ich nur fragen wie es dir geht?“

- Mon Calamari - Gewässer vor Coral City - The Promise -Ballsaal - mit Akemi -​
 
[Calamari-System || Dac || Gewässer von Coral City || „Promise“ || Deck Zwei || Ballsaal || Captain Navara Ven und Casia de Lieven, etliche Gäste in unmittelbarer Nähe und im Hintergrund]

Bisher hatte sich der Captain mit politischen Gremien – und darunter fiel seiner Meinung nach auch der Kommandostab der Neuen Republik – kaum beschäftigt. Das militärische Oberkommando, das man zum jeweiligen Zeitpunkt eingesetzt hatte, sowie deren Beraterstäbe hatten sich, gemäß seiner simplen Vorstellung nach, mit den Auswüchsen der Bürokratie zu beschäftigen, nicht ein einfacher Schiffskommandant. Dennoch regte die Unterhaltung mit Casia, die längst jegliche plaudernde Art hinter sich gelassen hatte, sein Bewusstsein zum Nachdenken an. Sie zwang ihn indirekt dazu, dass er über politische Problematiken nachdachte, die ihn vorher kalt gelassen hatten. Mit ernster Miene dachte Navara Ven daher über ihren letzten Worte nach. War der Kommandostab tatsächlich so sehr in der Kritik? Arbeitete man etwa an seiner Abschaffung? Irgendwie konnte er das nicht glauben.


„Es wäre töricht, wenn man jetzt, da die Republik endlich Erfolge gegen das Imperium verzeichnet, über eine Abschaffung dieser Institution nachdenkt“, sagte der Twi'lek und achtete, während er dies aussprach, ganz genau auf sein Umfeld. „Sind manche Politiker etwa wirklich so realitätsfern, dass sie dieses Gremium kritisieren – Verfassung hin, Verfassung her.“ Vorübergehend regten sich beide Lekku. „Insbesondere die Befreiung Ihrer Heimatwelt dürfte doch dafür sprechen, dass das System so funktioniert.“

Erste Pärchen betraten freudestrahlend das Parkett. Obwohl der grünhäutige Twi'lek mit seinen fast fünfzig Standardjahren nicht mehr der Jüngste war, schien ihn die Nähe der bekannten Corellianerin doch ein bisschen zu verjüngen. Beiläufig straffte er die weiße Galauniform, während sie aus seinen recht unbedacht geäußerten Worten einen Scherz bastelte. Eine sofortige Meldung beim Admiral of the Fleet wegen Feigheit vor dem Feind – darüber musste selbst der Captain schmunzeln. Einzelne Erinnerungsfetzen an seinen Tanzkurs an der Militärakademie kamen ans Tageslicht, während Casia freundlich ablehnte. Anscheinend nutzten professionelle Politiker solche Veranstaltungen nicht zum Vergnügen, sondern für andere Dinge, die Navara höchstens erahnen konnte. Da der Uniformierte den zivilen Umgang mit Frauen nicht gewohnt war – immerhin war er kein Frauenheld –, schien bei ihm das Ego nicht so angekratzt zu sein wie man eventuell auf Anhieb annehmen mochte. Gelassen fiel sein Blick auf die Senatorin.

„Sie haben wohl noch nicht erlebt wie wir Militärs mit Imperialen umgehen...“, griff der Twi'lek im leidigen Versuch humorvoll zu sein ihren Ratschlag auf, „denn beim letzten Mal bedankte sich mein Gegner mit einem Rammversuch.“ Er hüstelte kurz. „Nun. Sie müssen trotzdem nicht besorgt sein. Als Ehrenmann werde ich natürlich meiner Pflicht nachkommen, sollte sie vonnöten sein.“ Danach deutete er einen Salut an. „Ma'am, ich danke Ihnen für das Gespräch – sowie ihre kleine Hilfe. Und natürlich hoffe ich, dass mein Fachwissen Ihnen weitergeholfen hat.“

[Calamari-System || Dac || Gewässer von Coral City || „Promise“ || Deck Zwei || Ballsaal || Captain Navara Ven und Casia de Lieven, etliche Gäste in unmittelbarer Nähe und im Hintergrund]
 
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[ Calamari System - Dac - Vor Coral City - Yacht „The Promise“ - Deck 2 - Restaurant - Tisch] Tomm, Padme, Raiken, Tzun, Arlen und War und viele weitere Gäste

Der Hinweis, dass Ilum in den unbekannten Regionen lag, half dem Corellianer auch nicht sonderlich weiter. Das grenzte das Gebiet nicht sonderlich ein. Es war ihm mehr darum gegangen, ob der Planet eher in der Nähe von imperialem oder republikanischem Territorium lag. Vermutlich war es besser, wenn er sich einfach nicht weiter in die Sache einmischte. Wenn die Jedi die Hilfe der Flotte benötigten, würden sie sich schon melden.

Ganz abgesehen davon war das Interesse der großen Mächte der Galaxis an vielen Gegenden in den unbekannten Regionen meistens relativ gering. Nicht umsonst hatten die Forces of Hope sich damals einen Stützpunkt weit außerhalb gesucht. Allerdings wurden die Gebiete dadurch auch zum bevorzugten Operationsgebiet für Piraten und Kriminelle. Wobei diese sich auch eher an den Handelsrouten orientierten. Während War sich Gedanken um die Sicherheit machte, schien Padme das Hauptproblem ihrer Reise allerdings wirklich in der Suche nach dem Kristall und dem Aushalten der Kälte zu sehen. Da dieses Gespräch eher eine interne Angelegenheit der Jedi war, hielt er sich besser vollkommen raus. Das galt auch für die Diskussion über Regen, wenngleich dazu in der Theorie wirklich jeder etwas sagen konnte.

Entgegen zu Tomms Aussage relativierte Padme die Pläne bezüglich einer Jedi-Basis auf Corellia gleich wieder. Hatte er da etwas falsch verstanden? Tomm hatte doch gerade eben gesagt, dass er beim Wiederaufbau der Basis auf Corellia helfen wollte. Das war etwas merkwürdig. Padme hatte mit Sicherheit keinen Grund, derartige Pläne zu verheimlichen. Waren sich die Jedi-Räte etwa uneinig? War hatte Bilder der Basis auf Lianna gesehen und das war nun wirklich kein besonders repräsentativer Ort für den Jedi-Orden. Corellia eignete sich doch wunderbar. Doch bevor Wars verständnislosem Blick eine weitere Frage folgen konnte, trat ein Stewart an Padme heran, woraufhin sie sich entschuldigte, aufstand und im allgemeinen Durcheinander aus bunten Ballkleidern verschwand.


„Also Tomm die Arbeitsteilung im Jedi-Rat scheinst du gut im Griff zu haben, wenn sie aufsteht und du einfach weiter essen kannst.”

Trotz dieses kleinen Spaßes fragte er sich dennoch, ob irgendetwas geschehen war. Sie hatte nicht unbedingt einen besonders besorgten Eindruck gemacht. So ganz ohne Grund würde man eine Jedi-Rätin allerdings sicherlich nicht beim Essen auf dem Ball stören. Und warum hatte der Stewart nur sie angesprochen und nicht auch noch Tomm ? War wechselte einen kurzen Blick mit seinem Freund. Das Steak mit den Beilagen waren zwar bereits äußerst sättigend gewesen, aber bei den aufgetischten Spezialitäten musste er das Buffet auf jeden Fall noch ein zweites Mal aufsuchen.

„Entschuldigt bitte die Unhöflichkeit, dass ich aufstehe während ihr am Essen seid. Aber ich muss mich etwas beeilen, wenn ich den ganzen Fisch aufessen will bevor Padme zurückkommt.“

Mit diesen Worten stand er auf, schaute einmal in die Runde und schenkte jedem ein kurzes Lächeln. Er hatte keine Ahnung, ob die ganzen Jedi-Schüler die Späße zwischen den Veteranen am Tisch verstanden oder angebracht fanden. Aber das war nun einmal die Art der drei Freunde, wie sie miteinander kommunizierten.

Der Corellianer ging gemütlich in Richtung des Buffets, ließ seinen Blick über die Tische schweifen und suchte nach bekannten Gesichtern. Bevor er ihn aus dem Speedertaxi geworfen hatte, hatte General Kent ihn freundlicherweise noch darauf hingewiesen, dass er diesen Ball nicht nur zum Spaß besuchen würde. Auch wenn die Forces of Hope nun offiziell wieder zur Republik gehörten, gab es noch vielen Dinge die geklärt werden mussten. Und dieser Abend war nun mal eine gute Möglichkeit gerade diese Dinge in die Wege zu leiten. Die Stimmung war im Restaurant war gut und auf War machte es den Eindruck, als ob zur Zeit wirklich alles nach Plan verlief. Die Organisatoren des Balls konnten zufrieden sein.

War erreicht das Buffet und musste leider mitansehen, wie eine Quarren das letzte Stück des von ihm angepeilten Fisches einen Augenblick vor seinem Eintreffen auf ihren Teller lud. So viel zu dem Thema. Sollte er jetzt auf einen anderen Fisch umsteigen? Allerdings würden die fleißigen Bediensteten den Fisch sicherlich gleich wieder auffüllen. Der Admiral schaute sich am Buffet um und entdeckte nur wenige Meter von ihm entfernt eine Person, die ihn zugleich das Problem mit dem fehlenden Fisch fürs erste vergessen ließ. In ihrem prachtvollen Kleid hätte er sie fast nicht erkannt. Er legte die wenigen Schritte schnell zurück.


Chesara!“

Er war erfreut sie hier zu stehen und war sich sicher, dass sein Ausruf ihres Namens und sein Begrüßungslächeln diese Freunde offenbaren würden. Soweit er sich erinnerte, hatten sie es bisher leider versäumt, sich das „du“ anzubieten. Das hing vermutlich damit zusammen, dass er damals als „junger“ Kommandant bei der Flotte eine deutliche Distanz zwischen den erhabenen Jedi-Räten und seiner Position gesehen hatte. Heute war ... alles etwas anders. Vor allem bei Chesara , deren Heilkünste er sein Leben zu verdanken hatte. Aber er wollte andererseits auch nicht unhöflich sein. Er erinnerte sich zurück an die Botschaft seines Agenten von Bandomeer.

„Man hat mir mitgeteilt, dass Sie sich freuen würden, mich bald einmal wieder zu sehen. Aber ich muss gestehen, Freude und Ehre sind ganz meinerseits. Wie geht es den Leuten auf Bandomeer?“

Mit seiner Frage wollte er sicher stellen, dass sie seine Anspielung verstand. Es war ihm klar, dass die Jedi-Räte mit Sicherheit eine ganze Menge um die Ohren hatten und da auch nicht jede Kleinigkeit in Erinnerung blieb. Er war bestimmt nicht der einzige, der Hilfsgüter nach Bandomeer entsandt hatte.

„Eure Kollegen und Kolleginnen statten mir zuweilen häufiger Besuche ab. Aber da Ihr offenbar seltener verloren geht als Padme , Euer Verschleiß an X-Wings geringer ist als bei Tomm , Ihr an weniger Kampfeinsätzen teilnehmt als Sarid und Ihr mich nicht so häufig auf Belkadan besucht wie Tionne... haben sich unsere Wege in den letzten Jahren wohl nicht so häufig gekreuzt. “

Es bestand kein Zweifel, dass er die Kommentare zu den ersten beiden genannten Räten auch scherzhaft gemeint hatte. Während er Sarid auch schon unter den Ballgästen erspäht hatte, so lag das letzte Treffen mit Tionne auch schon lange zurück und offenbar war sie heute Abend auch nicht hier. Höchste Zeit, dass er bei gegebenem Anlass mal nachfragte.

„Wenn ich an den letzten Ball zurückdenke, wirft sich mir doch die Frage auf, warum offenbar nur ich älter geworden bin. Ihr seht so toll aus in Eurem Kleid, dass sich die Frage nach dem Wohlbefinden fast erübrigt.“

Er schenkte ihr ein weiteres, aufrichtiges Lächeln. Oh und wie er älter geworden war. Zu viele Kriege, zu viele Schlachten, zu viele Kämpfe. Ob nun auf dem Schlachtfeld oder nur mit seinem privaten Problemen, die Zeiten hatten ihn gezeichnet. Wie viel von dem strahlenden Helden-Captain vom letzten Ball überhaupt noch übrig war, er wusste es nicht. Während er mit Tomm und Padme parallel im Laufe der Zeit „erwachsen geworden“ war, so war Chesara seit ihrer ersten Begegnung für ihn immer die Verkörperung des Jedi-Ordens. Und jetzt stand er hier neben ihr, als einer der wenigen, die den Krieg seit dem letzten Ball überhaupt überstanden hatten.

[ Calamari System - Dac - Vor Coral City - Yacht „The Promise“ - Deck 2 - Restaurant - Buffet] Chesara und War (und viele weitere Gäste in der Nähe)
 
- Mon Calamari – Yacht “The Promise” – Großer Ballsaal - Tanzparkett – Mit Robbie –

Akemi fühlte sich noch immer seltsam. Da stand plötzlich dieser Typ aus ihrer Vergangenheit vor ihr, den sie geglaubt hatte niemals wieder zu sehen, was ihr gut und recht gewesen wäre. Robbie und sie teilten nicht viel mehr als eine einzige Nacht. Noch nicht mal das! Sie waren an jenem Abend auf Corellia von der Party hinaus auf den Parkplatz gelaufen, waren hinter den dunklen Scheiben eines Gleiters übereinander her gefallen, hatten sich dann wieder angezogen und waren zur Feier zurück gekehrt. Das alles hatte nicht viel länger gedauert als… eine Stunde? Akemi wusste es nicht. Sie wusste nur, dass ihr das Ganze furchtbar peinlich war. Sie war angetrunken gewesen, hatte vor den Scherben einer Beziehung gestanden, die ihr alles bedeutet hatte und hatte Robbie benutzt, um sich besser zu fühlen.

“Du bist ausgelost worden.“

Akemi wiederholte Robbies Worte wie ein Automat.

“Oh, das ist wirklich ein Zufall.“

Sie wagte sich an einem matten Lächeln. Robbie war jetzt sehr verständnisvoll. Er bot sogar an, ihr nach diesem Tanz für den Rest des Abends aus dem Weg zu gehen und Akemi war versucht, dieses Angebot sofort wild nickend anzunehmen, bekam jedoch gleichzeitig den Anflug eines schlechten Gewissens. Er sollte nicht denken, dass sie sich seinetwegen schämte, oder dass sie etwas gegen ihn persönlich hatte. Dazu hatte sie nicht einmal ansatzweise einen Grund. Dies war nur einfach eine ungewohnte Situation für sie. Wie verhielt sie sich ihm gegenüber? Was sagte sie zu ihm? Erwartete er etwas von ihr? Und was war, wenn er mit jemandem darüber sprach? Akemi war nicht wie andere Starlets. Sie war nicht wie Farlone, die sich einen Spaß daraus machte, immer wieder mit anderen Typen zu flirten, zu schäkern und schließlich auch mit ihnen nach Hause zu gehen. Auf keinen Fall wollte Akemi, dass ihr ein solches Image anhaftete, nur weil sie ein einziges Mal ihren Verstand ausgeschaltet hatte! Sie sah an Robbie vorbei, während er sie im sanften Takt der Musik, die sie selbst kaum wahrnahm, über das Tanzparkett führte, und dachte an Richard. Wenn man es ganz genau nahm – und das tat sie in diesem Moment – dann hatte ihre Beziehung zu ihm nicht ganz unähnlich begonnen. Zwischen ihnen war es zunächst auch nicht mehr gewesen als körperliche Anziehung. Die beiderseitigen Gefühle hatten sich erst mit der Zeit entwickelt, nachdem sie sich bereits seit längerer Zeit heimlich getroffen hatten. Vielleicht also musste Akemi gar nicht denken, dass sie mit Robbie etwas falsch gemacht hatte. Vielleich war es in Ordnung… auf eine gewisse Weise?!

“Ich, ähm… nein, Robbie, du musst keinen Bogen um mich machen.“

Akemi zwang sich, ihn anzusehen. Er hatte sich nicht viel verändert. Auch wenn sie ihn nur ganz kurz gekannt hatte und dies schon lange her war, hatte sie ihn heute sofort wieder erkannt. Er hatte ein freundliches Gesicht und ein vertrauensvolles Lächeln, auch wenn ihr letzteres damals sicher nicht aufgefallen war.

“Ich wollte nicht unhöflich sein, tut mir Leid. Du hast mich nur einfach ziemlich überrumpelt.“

Sie holte tief Luft und wagte ein zweites Lächeln, befreiter diesmal. Sie war jetzt 20 Jahre. Es wurde Zeit, dass sie begann, gewisse Dinge nicht mehr durch die strengen Augen ihrer Mutter zu sehen. Es stand außer Frage, dass sich Miu Akanato ihre Tochter zur Brust genommen hätte, hätte sie gewusst, dass Akemi körperlichem Verlangen den Vorzug vor echten Gefühlen gegeben hatte. Im strengen Hause der Akanatos hatte Akemi das sicher nicht gelernt und in Mius Augen war es schon schlimm genug, dass sie eine Beziehung führte, die über harmlose Küsse hinaus ging, ohne dass sie verheiratet war. Letztendlich war es jedoch ihr Leben. Es waren ihre Entscheidungen und Akemi wollte sich nicht schlecht fühlen wegen etwas, das sie nicht per se bereute.

“Es geht mir gut.“

Beantwortet sie also Robbies Frage.

“Sehr gut sogar.“

Dass er sich nach ihrem Befinden erkundigt hatte, war sehr lieb und rücksichtsvoll von ihm und nicht unbedingt üblich, zum einen weil viele Leute, denen Akemi begegnete, automatisch annahmen, dass es ihr bei ihrem Erfolg gut gehen müsse und zum anderen, weil ein Großteil dieser Fragen nur oberflächlich gestellt wurde. In Robbies Augen dagegen glaubte sie ernsthaftes Interesse zu erkennen. Ohne wirklichen Grund musste Akemi plötzlich grinsen. Trotz all der Gedanken, die sie sich machte, erschien es ihr plötzlich lustig, dass sie sich hier getroffen hatten. Ein bisschen fühlte es sich an wie ein schlechter Scherz in einer Comedy-Serie.

“Und dir? Wie geht es dir?“

Fragte sie ihn zurück. Robbie wirkte äußerlich locker, doch das musste nichts heißen. Akemi wusste selbst am besten, wie leicht man sich verstellen konnte. Und hatte er nicht gerade eben noch erwähnt, dass er erst seit kurzem Single war?

“Du hast… eine Trennung hinter dir?“

Ein kurzer Gedanke raste ihr durch den Kopf: ob er sie deswegen zum Tanz aufgefordert hatte, weil er glaubte, etwas bei ihr gut zu haben? Als sie sich seinerzeit kennen gelernt hatten, war Akemi unglücklich aus einer Beziehung heraus gekommen. Jetzt war es genau anders herum. Hoffte er, sie könnten noch einmal…?

“Ich bin übrigens nicht alleine hier!“

Die Information rutschte aus ihr heraus wie ein Ausruf der Verteidigung, als hätte sie ein schweres Schild hoch gerissen, das sie vor feindlichen Annäherungsversuchen schützen sollte. Die Röte stieg ihr ins Gesicht.

“Ich meine… er ist grad nicht hier. Oh, entschuldige. Ich benehme mich unmöglich.“

Akemi atmete tief durch.

“Erzähl mir, wie es dir geht.“

Bat sie ihn.

“Und deinem Bruder… Kyle?“

- Mon Calamari – Yacht “The Promise” – Großer Ballsaal - Tanzparkett – Mit Robbie –
 
Dac | Vor Coral City - Yacht „The Promise“ - Deck 2 - Restaurant - Tisch | Padme, Raiken, Tzun, Arlen, War, Tomm und viele weitere Gäste

Etwas mysteriös verabschiedete sich Padme vom Tisch und Tomm überlegte einen Moment, ob sie den Steward extra bestellt hatte, um sich vom drohenden Tanz zu drücken. Zutrauen würde er es ihr durchaus. Auch War schien etwas verwundert, wenn Tomm den als Scherz "getarnten" Spruch richtig deutete.

"Ich vermute eher, sie hatte Bedenken, daß du sie jetzt zur Tanzfläche bittest",

grinste Tomm den Freund nur kurz an. Er konnte sich seiner eigenen Verwunderung über diese Form des Abganges allerdings nicht verwehren. Wenn es etwas offizielles war, dann hätte man auch ihn vermutlich angesprochen. War es eine Falle? Tomm glaubte nicht daran, so gut, wie die Feier hier abgesichert war.
Auch War entschuldigte sich, um sich den zweiten Gang vom Buffet zu organisieren. Tomm, der noch ein paar Bissen auf dem Teller hatte, folgte erst kurze Zeit später. Dachte er zunächst, den Freund am Bufett wieder einzuholen, sah er, wie dieser sich mit Chesara begann zu unterhalten. Tomm streunte um den mit Speisen bedeckten großen Tisch herum auf der Suche nach seinem eigenen zweiten Gang. Fisch mußte er vielleicht nicht unbedingt haben - aber warum eigentlich nicht? Das Filet sah sehr lecker aus, auch wenn Tomm nicht im Entferntesten wußte, was für ein Fisch das wohl war und von welchem Planeten er stammte. Er lud sich ein mittleres Stück auf, samt ein paar Beilagen dazu.
Auf dem Rückweg zum Tisch kam er zwangsläufig auch an War und Ches vorbei. Kurz überlegte er, ob er sich dazugesellen sollte, aber er wollte sich auch nicht aufdrängen. Vermutlich würde er später noch Gelegenheit bekommen, sich mit seiner Meisterin zu treffen. So grüßte er Chesara nur kurz und schlug den Weg zurück zum Tisch ein. So, wie es aussah, hatte er wohl "Kinderdienst" - obwohl die am Tisch sitzenden Padawane alles andere als Kinder waren. Nun, es war im Prinzip wie in alten Zeiten im Tempel auf Coruscant. Wer zuletzt weg war, hatte die Schüler am Hacken. Tomm kümmerte sich allerdings stets gerne um diese. Hier war das zwar eigentlich kaum notwendig, doch er hätte es auch als unhöflich empfunden ihnen gegenüber, wenn er sich jetzt auch aus dem Staub machte. So erreichte er also kurz darauf wieder seinen Platz und hörte dem Gespräch zwischen Raiken, Tzun und Arlen zu.


Dac | Vor Coral City - Yacht „The Promise“ - Deck 2 - Restaurant - Tisch |Raiken, Tzun, Arlen, Tomm und viele weitere Gäste
 
- Mon Calamari – Yacht „The Promise“ – Deck 2 – Buffet – Mit Cris, Noa, Joules –

Ihre Gruppe vergrößerte sich um eine Person, als sich ihnen ein weiterer Mann anschloss, der offensichtlich zu der Journalistin gehörte – vielleicht ihr Freund, vielleicht aber auch ihr Ehemann. Richard und Joules hatten ihn beide begrüßt, wie es sich gehörte, ehe das Gespräch, wie Richard es insgeheim befürchtet hatte, wieder zu seiner Person zurück driftete. Es war fast unvermeidlich, über seinen Roman zu sprechen, sobald er neue Leute traf. Stellte man ihn vor, so erwähnte man automatisch seinen jüngsten Erfolg, manchmal gespickt mit ein paar zusätzlichen Informationen über seine Person oder aber als Überleitung zu einer Diskussion über die gegenwärtige Lage der Republik, ihren Erfolg bei Corellia, oder – was ebenfalls nahe lag – das momentan noch imperiale Coruscant. Hatte Richard zuvor keine Ahnung gehabt, wie es für Akemi sein musste, vor der Presse oder anderen Bewunderern immer und immer wieder die gleichen Fragen zu beantworten, so wusste er es jetzt. Irgendwann war man es einfach leid und dabei wurde er noch nicht einfach ansatzweise so sehr okkupiert wie sie.

“Ich danke Ihnen für Ihren Zuspruch.“

Richard lächelte höflich in Richtung Sheldons.

”Und natürlich hoffe auch ich, dass Coruscant eines Tages wieder unter dem Zeichen der Republik geführt werden kann. Je früher, desto besser.“

Für die meisten Leute wäre dies der richtige Zeitpunkt für einen Trinkspruch gewesen. Sheldon hatte bereits einige große Worte gesprochen: dass Worte stärker waren als Waffen und dass die Bewohner Coruscants die Unterstützung der Republik verdienten. Mit beidem hatte er nicht Unrecht, auch wenn Richard angesichts der militärischen Größe des Imperiums und allein ihrer Präsenz auf Coruscant sicher war, dass Worte allein seiner Heimat nicht würden helfen können.

„Auf die Republik!“

Fo’Rim riss sein Glas in die Höhe. Richard verkniff sich ein Schmunzeln. Als ob er es geahnt hätte.

- Mon Calamari – Yacht „The Promise“ – Deck 2 – Buffet – Mit Cris, Noa, Joules –
 
- Mon Calamari – Yacht „The Promise“ - Deck 2 – Buffet – Mit Cris, Joules, Richard -

Noa hob ihr Glas, das inzwischen nicht mal mehr halbvoll war. Genau genommen war es weniger als halbleer. Sie trank einen Schluck, den Kopf leicht in Cris' Richtung drehend um zu sehen, ob er überhaupt auch ein Glas hatte – hatte er nicht.

“Das Bier kann man empfehlen.“

Sagte sie, für den Fall, dass er überlegte, sich auch etwas zu holen. Noa war zwar nicht besonders wählerisch, was Biersorten anging – von Coruscant war sie teils bittere, teils ziemlich wässrige Mischungen gewohnt – doch wenn es gut schmeckte, kam ihr das selbstverständlich ebenso gut entgegen. Cris hatte einen Arm um sie gelegt, was es für sie ziemlich unsinnig machte, ihn ebenfalls noch festzuhalten, daher ließ sie ihren Arm erst locker an ihre Seite fallen, um danach ihr Glas beidhändig festzuhalten und zur Beschäftigung ihrer Hände immer in eine Richtung zu drehen.Cris hatte erwähnt, er hätte, während Noa weg gewesen war, einen Tanz ausschlagen müssen. Was er damit meinte, verstand sie nicht ganz. Sie verstand, dass eine Frau mit ihm hatte tanzen wollen (Mara? oder diese Dunkelhaarige?), aber nicht, was das mit ihr zu tun hatte und auch nicht, warum er das überhaupt erwähnte. Wahrscheinlich war es sein Ego, das sich gerade gut fühlte und das ihn dazu veranlasste, Noa mitzuteilen, dass er als Mann und potentieller Tanzpartner begehrt war. Ganz fremd war Noa dieses Verhalten nicht. Auch Lenadro prahlte manchmal gerne mit Eroberungen. Es hatte sogar Zeiten gegeben, in denen sie beide sich regelrechte Wettbewerbe darüber geliefert hatten, wer... aber nein, an diese Albernheiten wollte sie jetzt gar nicht denken. Außerdem war das etwas ganz anderes gewesen!

“Ich habe neulich etwas Interessantes über die tatsächliche Wirkung und die Kraft von Worten gelesen.“

Erinnerte sich Noa, da bereits Cris die Macht der Worte angesprochen hatte, die seiner Meinung nach sogar größer sein konnte als die von Waffen. Noa hoffte, dass es so war. Auf Coruscant hatte es zumindest bewirkt, dass ihre Gemeinschaft gegen das Imperium immer weiter gewachsen war. Rekrutieren taten die Defender mit Worten und Argumenten, doch im direkten Kampf gegen das Imperium schreckten auch sie vor Gewalt nicht zurück. Alles andere, das wusste Noa aus eigener Erfahrung, wäre auch törricht.

“In einer Studie wurde untersucht, wie lange das humanoide Gehirn in der Lage ist, einmal gehörte Sachverhalte im Unterbewusstsein abzuspeichern und welchen Einfluss dieses nicht bewusste Wissen auf spätere Entscheidungen nimmt. Dazu wurden Testpersonen über einen Zeitraum von fünfzehn Jahren hinweg untersucht. Zu Anfang hat man sie in einen Raum gesteckt, Unterhaltungen mit ihnen geführt und ihnen nebenbei Informationen eingepeist, sei es durch nebenher laufende Holonet-News oder Gespräche am Nebentisch, die nicht aktiv verfolgt wurden. In regelmäßigen Abständen – ich glaube, es waren alle zwei Jahre – hat man diese Informationen später mit geschickten Tests und Aufgabenstellungen abgefragt.“

„Klingt interessant, und was war das Ergebnis?“

Joules Fo'Rim hatte Noa genau zugehört und sah sie nun fragend an.

“Die Ergebnisse variierten.“

Antwortete sie.

“Was nicht all zu überraschend war. Ich habe die genauen Zahlen nicht mehr im Kopf – es wurden auch verschiedene Altersklassen der Versuchspersonen berücksichtigt – doch das allgemeine Fazit war, dass unser Gehirn bis zu zehn Jahre lang Informationen verwahrt, selbst solche, mit denen wir uns niemals bewusst beschäftigt haben.“

„Können Sie ein Beispiel nennen, damit man eine Vorstellung hat, um welche Art von Informationen es ging?“

Wollte nun Richard Cohn wissen. Noa stoppte in der Drehbewegung ihres Glases.

“Es ging speziell um triviales Wissen, größtenteils um persönliche Geschichten erfundener Personen. Während sich die Versuchsperson aktiv unterhielt, saß am Nebentisch ein Paar, das sich über ein privates Problem und mögliche Lösungen unterhielt. Acht Jahre später wurde ein solches sehr ähnliches Problem in einer Aufgabe simuliert, die die Testpersonen überwiegend identisch lösten wie das damals dargestellte Paar – und das, ohne das die Versuchspersonen dem Gespräch wirklich zugehört hatten.“

„Das könnte aber auch Zufall gewesen sein.“

Gab Cohn zu Bedenken. Noa zuckte mit den Schultern.

“Wie bei allen Studien. Der Bericht war jedenfalls sehr interessant.“

„Und er scheint die Worte-sind-mächtig-Theorie zu belegen.“

Lächelte der Twi'lek. Noa nickte.

“Zumindest in der Theorie.“

Erwiderte sie augenzwinkernd, trank von ihrem Bier und beschloss, das Glas direkt zu leeren.

- Mon Calamari – Yacht „The Promise“ - Deck 2 – Buffet – Mit Cris, Joules, Richard -
 
Calamari System - Dac - Gewässer vor Coral City - Yacht "The Promise" - Deck 2 - Restaurant – mit Chesara, Anakin, Marana und Celine sowie Matthew und Summer irgendwo in der Nähe herumstromernd

Oh, oh, hatte sie da etwa schlafende Hunde geweckt? Anakin reagierte, zu mindest für Jo’s Geschmack, viel zu zutraulich auf ihre Anspielungen. Hatte sie ihn da etwa auf Ideengebracht? Er hatte da konkrete Vorstellungen? Kurz verzog Jo einen Mundwinkel und beschloss dann einfach nicht mehr auf das Thema ein zu gehen. Bloß keine schlafenden Hunde wecken auch wenn der Gedanke ihr dann bei näherer Betrachtung recht albern vor kam! Sie hatten weitaus wichtigere Themen um die es sich zu kümmern galt. Nur heute Abend eben doch nicht! Heute Abend hatten sie in gewisser Weise eine Auszeit und so verbot sie sich selbst wieder allzu ernst zu werden und Anakin‘s deutliches Kompliment entweder ab zu schmettern oder zu ignorieren. Stattdessen lächelte sie ihn beinahe ein bisschen schüchtern an, als er meinte sie würde nicht so wirken als wäre die Padawanzeit schon so lange vergangen. Kurz zuckte in ihrem Gesicht dabei aber auch ein schalkhaftes Grinsen und ein Kommentar lag ihr auf der Zunge. Diesen konnte sie jedoch noch hinunter schlucken. Und sich für einen Augenblick zurück lehnen und sich Celine zuwenden. Aha, die junge Frau schien ihren Meister wohl schon gut zu kennen. Zumindest gut genug um sich bereits ein paar lockere Worte ihm gegenüber zu erlauben. Das Grinsen, das gerade eben noch wegen ihrer eigenen Gedanken ihr Gesicht zierte, galt jetzt mehr Celine und Anakin.

Irgendwie haben wohl alle Meister die Angewohnheit einem oft mehr der eigenen Fehler vor Augen zu führen als es einem lieb ist.

Ein beinahe verschwörerisches Zwinkern folgte Jo‘s Worten bevor sie sich aus dem weiteren Gespräch zwischen Celine und Anakin heraus hielt.
Während dessen fühlte sie eine überaus starke Präsenz in ihrer Nähe. Sarid Horn schien sich gerade auch am Buffet bedient zu haben und einem Tisch zu zustreben. Kurz begrüßte sie sie alle und Jo erwiderte den Gruß freundlich bevor Sarid sich an einem nahen Tisch nieder lies.
Als Anakin sich dann wieder direkt an sie wandte, kehrt Jo’s Aufmerksamkeit wieder ganz zu ihm zurück und es gelang ihr nicht mehr nicht direkt eine freche Antwort zu geben.


Ohje! Warst du so ein braver Padawan?
Ich glaub, du hast mich als Padawan doch nicht so gut gekannt! Obwohl…!


Jo hielt kurz inne und grinste zu Celine hinüber.

Wir alle waren natürlich Musterpadawane mit dem Hang zur Perfektion!

Jetzt lachte Jo hell auf und schüttelte über sich den Kopf! Sie waren es natürlich nicht gewesen und Celine konnte mit Sicherheit einordnen wie die Worte gemeint waren. Wäre die Padawan nicht dabei, hätte Jo jetzt wohl sogar einige ihrer „Glanzleistungen“ aus vergangenen Tagen heraus gekramt. Aber das ließ sie lieber. Man musste Padawane ja nicht auch noch auf Ideen bringen.
Aber eines musste sie! Anakin in gewisser Weise recht geben. Nach ihrer Padawanzeit waren sie bei weitem auch nicht perfekt!


Die Zeit danach? Nun ja, es war bestimmt nicht mehr Unsinn, aber es war Niemand mehr da, der den Unsinn abgefangen und korrigiert hat. Zumindest war es bei mir so!
Und Anakin, das Hier und Jetzt gefällt mir im Moment auch sehr gut!
Wem würde ein Ball, gutes Essen und umgeben sein von Freund, nicht gefallen?


Langsam lehnte Jo sich nach diesen Worten zurück und nippte genießerisch an ihrem Glas während sie sich diesen Moment ganz fest einprägte.
Als Marana sich entschuldigte nicht Aufmerksam gewesen zu sein fiel Jo‘s Aufmerksamkeit erst wieder auf die Herzogin. Diese hatte Jo eine ganze Weile ausgeblendet gehabt. Wie unhöflich von ihr! Wie konnte sie nur? Aber anscheinend war Marana ohnehin erst einmal mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt gewesen.
Haruun Kal? Der Hort für die Kinder der Jedi! Jo musste für sich zugeben selbst noch nicht dort gewesen zu sein. Sie wusste natürlich um diesen Ort und sie hatte nie Zweifel daran, dass es den Kindern dort sehr gut ging. Sie hatte sogar kurz darüber nach gedacht ob sie eine Zeit lang dorthin gehen sollte. Um Summer’s Willen. Doch dann hatte sie es verworfen.
Warum Marana wohl dort gewesen war? Cerian?
Jo hatte jedoch nicht den Eindruck, dass Marana erpicht darauf war, dass ihr Enkel dem Weg seiner Mutter folgte. Hm, sie würde aber sicher auch nicht in diese Richtung nachfragen. Zumindest nicht jetzt, hier und vor allen. Schließlich hatte sie Marana versprochen, die Dinge, die sie vor Kurzem erst erzählt hatte, nicht breit zu treten. Und natürlich hielt Jo sich daran.


Ihr redet über die Deirdre-Trilogie.

Nahm Jo statt dessen das Thema auf und bezog sich auf den Roman, den Marana angesprochen hatte.

Ich muss gestehen ich habe den Roman nicht gelesen. Allerdings kommt man nicht umhin einige der vielen Berichte gehört zu haben! Ist der Roman denn so gut wie gesagt wird? Und könnt ihr bestätigen ob das Geschriebene dem entspricht was ihr auf Haruun Kal gesehen habt?

Calamari System - Dac - Gewässer vor Coral City - Yacht "The Promise" - Deck 2 - Restaurant – mit Chesara, Anakin, Marana und Celine sowie Matthew und Summer irgendwo in der Nähe herumstromernd
 
[Dac, Gewässer vor Coral City, The Promise, Deck 2, Buffet]- Noa, Cris, Richard, Joules diverse andere Gäste

Cris nahm die Anerkennung des Schriftstellers erleichtert zur Kenntnis – für einen Moment hatte er befürchtet, sich ausgerechnet vor den Augen (oder besser Ohren) eines sprachlich vermutlich höchst versierten Menschen fürchterlich vergaloppiert zu haben – und nickte in Ermangelung eines Glases leicht, um in den Trinkspruch des Twi’leks miteinzustimmen.

Derweil hatte er registriert, dass Noa ihren Arm von ihm gelöst hatte, kaum dass er selbst seinen Arm um sie gelegt hatte, und zu spät wurde ihm bewusst, dass es tatsächlich etwas redundant schien, wenn sie beide je einen Ar, darauf verwandten, sich körperlich aneinander zu binden. Es gefiel ihm allerdings, dass er derjenige war, der jetzt Noa festhielt – so konnte er sie problemlos ein wenig enger an sich drücken, wie wer es jetzt mit einem Lächeln tat. Es fühlte sich wunderbar an, sie so zu halten. Sie war ihm so nahe – fast meinte er, ihre Wärme spüren zu können, eine Ahnung ihres lieblichen Geruchs in seiner Nase wahrzunehmen. Er musste nur leicht den Kopf drehen und konnte all ihre Details betrachten, von ihren geschmückten Ohren, über ihre strahlenden Augen, ihre vollen Lippen bis hin zu der dezenten, aber deswegen umso aufregenderen Andeutung ihres Ausschnittes. Ein leichtes Vorbeugen würde dann genügen, damit er sie küssen konnte… auf die Wange, auf ihre nackten Schultern, in ihren Nacken, auf ihren Mund… Natürlich beherrschte er sich. Ihm war ihr verlegen erscheinendes Räuspern nicht entgangen, als er sie so innig begrüßt hatte, und er konnte sich vorstellen, dass sie vor den Augen eines galaxisweit berühmten Schriftstellers (oder vor irgendjemandes Augen) nicht unbedingt in schlüpfrige Handlungen verwickelt werden wollte. Sie würden schon irgendwann wieder ungestört sein und vielleicht würden sie dann die wenige Zeit voll auskosten können, die ihnen gegeben war. Für den Moment sah er es als seine primäre Aufgabe an, Noa einen möglichst angenehmen Abend zu ermöglichen – was auch bedeutete, ihr zu anregenden Gesprächen wie diesem zu verhelfen, sie aber zumindest nicht zu behindern. Eine Unterredung mit dem Kanzler stand schließlich ebenfalls noch aus – auch dann würde er sich zurückhalten müssen, so schwer es ihm sein nach ihr lechzendes Herz auch machte. Bis dahin gab er sich mit Kleinigkeiten zufrieden – wie etwa, dass er sie leicht an sich drückte und sie mit seinen Fingern unauffällig streichelte. Vollkommen kalt lassen würde ihn die Gegenwart der noch ungekrönten Königin seines Herzens wohl nie.

Interessiert lauschte er Noas Ausführungen zur Macht der Worte, die eindrucksvoll belegten, dass die Widerstandskämpferin nicht nur tapfer, mutig und wunderschön, sondern als Journalistin zudem auch belesen und gebildet war. Obwohl das Beschaffen und Auswerten von Informationen als Geheimdienstoffizier gewissermaßen Cris‘ tägliches Brot darstellte, war diese Art von Information – Allgemeinbildung, wie man sie ihm Rahmen solcher Konversationen gebrauchen konnte – nicht unbedingt seine Stärke. Er wusste so gut wie alles über Waffen, die gängigen Vorgehensweisen imperialer Sicherheitskräfte, das Verfahrensprotokoll der Sturmtruppen und derlei Dinge – doch sich etwa über interessante wissenschaftliche Studien zu unterhalten war noch Neuland für ihn, zumindest solange er nicht die Gelegenheit bekam, sich darauf wie auf eine Mission, eine zu spielende Rolle vorzubereiten. Umso begieriger sog er jedes von Noas Worten auf, die auch in Richard Cohn und dem Twi’lek Fo’Rim aufmerksame Zuhörer gefunden hatte.


„Nun, jede Theorie muss sich wohl erst im Feld behaupten“, stellte er vielleicht etwas überflüssigerweise fest.

„Doch dass sie plausibel klingt und in Laborexperimenten bestätigt wird ist zumindest ein Anfang.“

Natürlich gab es auch zahlreiche Theorien, die sich in der Realität nicht bestätigten. Rein theoretisch hätte er beispielsweise niemals angenommen, dass es zwischen ihm und Noa auch nur zu einem Kuss hätte kommen können – doch jetzt stand sie hier, in seinem Arm. Lächelnd beobachtete Cris, wie sie mühelos den Rest ihres Bieres ausleerte – wie konnte ein Mensch bei einer so profanen Handlung nur so sexy aussehen? Jetzt beugte er sich doch ein Stück weiter zu ihr hinüber.

„Sag Bescheid, wenn du noch was trinken möchtest“, raunte er ihr mit einem leichten Nicken in Richtung ihres leeren Glases zu.

„Dann hole ich uns noch zwei davon.“


Sich wieder aufrichtend fixierte er den Schriftsteller und den Twi’lek mit seinem Blick.


„Sagen Sie, meine Herren – was hielten Sie von der Rede des Kanzlers? Glauben Sie, dass er die Forderungen nach einem schnellen Vorstoß der Republik Richtung Kern unterstützen wird? Oder denken Sie, dass er der Konsolidierung der bisherigen Eroberungen den Vorzug gibt? Ich habe gehört, dass Teile der Republik sich bereits auf eine Rückeroberung Coruscants einrichten…“


Bei diesen Worten lächelte er Noa leicht zu, da diese vermutlich sehr gut wusste, dass er damit auf den Geheimdienst anspielte – schließlich war dies ihrer Überzeugungskraft im Namen des Widerstands zu verdanken. Wenn also auch der Kanzler sich überreden ließ, Coruscant die Priorität einzuräumen, die es verdiente, dann war dies auch das Verdienst von Noa Chanelle Cortina, der Heldin, die keine sein wollte. Und auch hier hatte die Macht der Worte – gewissermaßen der rote Faden ihrer Unterhaltung – eine nicht zu unterschätzende Rolle gespielt.


[Dac, Gewässer vor Coral City, The Promise, Deck 2, Buffet]- Noa, Cris, Richard, Joules diverse andere Gäste
 
Calamari System - Dac - Gewässer vor Coral City - Yacht "The Promise" - Deck 4 - Wellnessbereich - Steven, Tenia, Captain Serik Torfan, Offizier der Schiffssicherheit und Padme

Tenia hatte reichlich wenig Lust, sich mit den beiden Sicherheitsbeamten –oder wie auch immer man sie bezeichnen wollte – Auseinader zu setzen. Weder war sie freiwillig im Pool baden gewesen, noch hatte sie große Lust dazu, Ärger zu bekommen, nur weil sie einen Raum betreten hatte, der nicht einmal abgeschlossen gewesen war. Wenn die Tür eines Geschäfts, lange nach Ladenschuss offen stand, konnte sich schließlich auch niemand darüber beschweren, wenn sich dort jemand aufhielt. Egal, was die Öffnungszeiten sagten. Das die ganze Sache zum Theater zu werden drohte, ging der Waldbewohnerin mächtig auf die Nerven. Ganz nebenbei vermasselte es den Abend, der so vielversprechend verlaufen war. Sie wollte es nicht gut sein lassen, auch wenn Steven sie dezent darauf hinwies. Tenia aber hatte die Nase voll davon, dass man ihr ständig sagte, was sie zu tun und zu lassen hatte.

Steven war auch der erste, der einen Erklärungsversuch abgab. Und dieser klang hoffentlich plausibel genug. Eine offen stehende Tür, ein Fleck im Kleid. Letzteres war wohl eine Lüge, aber ohnehin schien hier keine Erklärung dabei zu helfen, diesem Gespräch zu entgehen.
Natürlich hatte die Jedi-Rätin sofort etwas entgegen zu setzen und versuchte wohl, mit ihrer schlagenden Logik alle Argumente Stevens zu entkräften. Die Yacht war groß. Na und? Der Ballsaal war völlig überfüllt gewesen, genau wie der Speisesaal. Weshalb sollten sie bitte nach einem ruhigen Fleck suchen, wenn völlig klar war, dass es einen Bereich gab, bei dem der Erfolg bei nahezu hundert Prozent lag?

„Ich kann mich nicht erinnern, in der Einladung gelesen zu haben, das es verboten ist, dass Schiff schnell zu erkunden“, wurde schließlich von Tenia angemerkt. Ihr war reichlich egal, was Padme aufgefallen war, oder nicht. Schließlich konnte man eine Erkundungstour starten, wann immer man wollte. Sie hatten sich die Rede des Kanzlers angehört und damit ihre Schuldigkeit getan. Niemand konnte ihnen einen Strick daraus drehen, dass seitdem vielleicht noch nicht viel Zeit verstrichen war. Auch keine Jedi-Rätin. Diese aber stellte weiter Fragen, einem Verhör gleich und Tenia hatte Mühe ruhig zu bleiben. Wie zielgerichtet ihr Herkommen gewesen war? Die Nullianerin runzelte die Stirn. Was sollte das hier eigentlich werden? Sie waren erwischt worden und nun sollten sie auch noch ein detailgetreues Geständnis abgeben? Als wären sie Scherverbrecher! Sichtlich genervt, atmete Tenia einmal laut aus, ehe sie zu Sprechen ansetze.
„Wir sind auf dem Schiff herum gelaufen“, antwortete Tenia, was wohl halbwegs der Wahrheit entsprach. Sie hatten den Bereich direkt als Ziel erfasst, aber sie sah nicht ein, diese winzige Information hinzu zu fügen. „Dieses Deck zu betreten ist nicht verboten. Als wir die offene Tür gesehen haben, haben wir keinen Grund gesehen, den Wellnessbereich nicht zu betreten.“ Blieb zu hoffen, dass dieses leidige Thema damit nun sein Ende fand. Doch die Rätin hatte weitere Punkte hervor zu bringen. Die Nullianerin sah, mit einem genervten Seufzen in eine andere Richtung, denn was weiter gesprochen wurde grenzte in den Augen Tenias nicht nur an Lächerlichkeit, sondern überschritt diese um Längen. Sie hatten also doch jemanden in Gefahr gebracht? Sollte ihnen das nun leidtun?

„Ich kann nichts von erhöhten Sicherheitsmaßnahmen sehen und noch weniger von blank liegenden Nerven, wenn ein Raum, der nicht betreten werden soll, offen steht. Das klingt für mich nach Nachlässigkeit und sonst nach gar nichts,“ erklärte sie weiter trotzig und vergaß dabei mehr und mehr, in welcher Position sie sich eigentlich befand. Jetzt sah Tenia sich im Recht und verhört zu werden, nur weil sie sich über ein Verbot hinweg gesetzt hatten, war lächerlich und passte ihr überhaupt nicht. Padmes weitere Ausführungen zeigten nur noch deutlicher, wie unfähig der Sicherheitsdienst war. Nicht auszudenken, was geschehen wäre, wenn jemand in den Pool gefallen und nicht mehr heraus gekommen wäre? Die Waldbewohnerin rollte mit den Augen.
„Wir sind unfreiwillig in den Pool gefallen. Ich weiß ja nicht, wie die Herrschaften hier normalerweise schwimmen gehen“, und dabei ging ihr Blick kurz über die ganze Runde, „aber wenn ich Baden gehe, pflege ich das normalerweise nicht in einem Ballkleid zu tun.“ Eine kleine Pause folgte, ehe Tenia doch hinzufügte: „Es wäre mindestens genauso fatal, wenn jemand ertrunken wäre, nur weil eine Tür offen gestanden hat.“ Schließlich musste man sich auf alle Eventualitäten vorbereiten. Wären Steven und sie tatsächlich richtig betrunken gewesen und hätten sich wirklich verlaufen um daraufhin in den Pool zu fallen, hätte man den Sicherheitsdienst wohl in Verantwortung ziehen müssen. Scheinbar aber entging diese Tatsache jedem. Schließlich hatte man ja zwei Sündenböcke gefunden. Die Sicherheitsleute aber waren fein heraus. Trotz der Geschehnisse auf Dac. Kein Wunder, dass man Schlachten auf Corellia hatte führen müssen…

Wer aber sollte den so schrecklich, angerichteten Schaden wieder gut machen? Selbstverständlich niemand geringeres, als Steven und Tenia. Welchen Schaden denn? Wenn überhaupt musste man ihnen dankbar sein, schließlich hatten sie nur deutlich gezeigt, dass die blank liegenden Nerven mitsamt ihren Sicherheitsbestimmungen mehr als desaströs waren.
„Soll ich vielleicht das Poolwasser neu füllen, weil ich es gestohlen habe, nachdem es sich in meinem Kleid befindet?“ Oder was stellte Rätin Master sich vor? Sie hatten keinen Schaden angerichtet! Verstand diese Frau das endlich?

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„Sie verurteilen meinen Meister auf Grundlage der Taten einer Person, die Ihr für seinen Vater haltet?“

Ihr Stimme trug mehr von ihrem Entsetzen mit sich, als sie das eigentlich geplant hatte. Harmonie und Gelassenheit? Keine Spur. Zasuna mahnte sich, ihre Emotionen zu zügeln. Seit sie Alpheridies verlassen hatte, hatte sie sich bei weitem nicht mehr so unter Kontrolle wie früher. Der Bimm zuckte lediglich mit den Schultern, ganz so als hätte ihr Einwand keinerlei Wert.

„Durch seine Adern fließt das gleiche Blut. Sie sollten sich auch mal die Archive des imperialen Holonets anschauen. Exodus mutmaßliche Tochter ist auch als große Sith Kriegerin bekannt.“

Das waren innerhalb weniger Minuten mehr Informationen über ihren Meister und seine Familie, als sie innerhalb der letzten Wochen und Monate erfahren hatte. Aber wie viel davon mochte wirklich der Wahrheit entsprechen?

„Es geht mir nicht darum, Sie grundlos zu verärgern. Im Gegenteil, ich möchte Ihnen helfen. Ihren Reaktionen entnehme ich, dass Ihnen diese Tatsachen nicht bekannt waren. Warum hat er Ihnen wohl nichts davon erzählt? Kennen Sie seine Gefühle, seine Gedanken, seine Beweggründe? Ich will Sie nur warnen, vor dieser Person, der Familie dem unweigerlichen dunklen Schicksal. Je näher Sie ihm kommen - auf dem roten Teppich sah das schön ganz schön nahe aus - desto mehr ist auch Ihre Heldengeschichte in Gefahr, Padawan Zahary.“

Bei den Worten des Bimm verspürte sie... es war Wut. Ihr Wunsch danach, ihren Meister gegen diese unglaublichen und haltlosen Anschuldigungen zu verteidigen. Sie wollte alles nicht wahrhaben. Ihre Atmung wurde schneller. Dies alles hier war der Grund, warum man sie davor gewarnt hatte, ihre Heimat zu verlassen. Lügen, Intrigen, ehe man sich versah wurde man zum Spielball eines Spiels, welches man selbst nicht überblicken konnte.

Sie kontrollierte ihre Atmung, erinnerte sich an die Leitsätze des Jedi-Kodex und ermahnte sie zur Ruhe. Die Zasu, die den kleinen Bimm über die Reling bugsierte, um ihn an das vielleicht doch vorhandene Tiefseeungeheur zu verfüttern, existierte nicht. Wut existierte nicht. Sie war eine ausgebildete Sene Seeker in der Ausbildung zur Jedi. Das hier war nur eine Prüfung, ein Test ob sie für ihre weitere Ausbildung bereit war. Davor würde sie nicht davon laufen. Ihr Gesichtsausdruck und ihre Haltung blieben unverändert. Nach außen kalt und robust wie ein Stein, das hatte Meister Joff immer wieder gefordert. Wenn sie irgendwelche Zweifel hatte, dann musste sie in ihr Innerstes gehen und darüber meditieren. Die ganzen neuen Informationen, sofern denn auch nur ein Teil davon stimmte, musste sie natürlich verarbeiten. Aber nicht hier, nicht jetzt.


„Ich habe kein Interesse an meiner Heldengeschichte, Abgesandter Rynar Veyrar. Die Jedi streben nach Frieden und dienen dem Wohl der Galaxis. Wir streben nicht nach persönlichem Ruhm. Ich glaube auch nicht daran, dass die Herkunft oder das Blut unser Schicksal bestimmen. Mein Meister ist ein Jedi-Ritter und ich bin eine Schülerin. Ich maße es mir nicht an, ihn zu hinterfragen. Eure Vorverurteilung gleicht einer Respektlosigkeit gegenüber derer, die ihr eben noch als Helden beschrieben habt.“

Sie hatte ihre innere Ruhe wieder gefunden. Und jetzt gelang es ihr auch, dem Bimm zu durchschauen. Es war Zorn und Hass, der aus ihm sprach. Es musste etwas mit der Familie Wingston, beziehungsweise mit Adrians Vater, zu tun haben. Aber ihr Gesprächspartner ließ momentan nicht zu, dass sie noch mehr sehen konnte.

Als Sene Seeker hatten die Miraluka sie ausgebildet, diejenigen, die vom rechten Weg abkamen, wieder ins Licht zu führen. Welche Rolle mochte das im Zusammenhang mit Adrian spielen? Fürchtete sich ihr Meister vor dem „Schicksal seines Blutes“ und hatte deshalb gerade sie als Schülerin ausgewählt?



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- Mon Calamari – Yacht „The Promise“ - Deck 2 – Restaurant – Buffet -

Nach mehreren Gängen zum Buffet hatte sich Chesara endlich satt gegessen. Sie war froh, dass die See so ruhig war und das Schiff nicht übermäßig schwankte, denn sie war sicher, dass sie so kugelrund war, dass sie ansonsten von einer Seite des Decks zur anderen gerollt wäre. Das Essen war sehr gut gewesen, die beste Auswahl seit sehr langer Zeit und Chesara hatte alles probiert, das sie hatte probieren wollen. Es fehlte nur noch eine winzige Kleinigkeit, die sie auf dem Teller eines anderen Gastes erspäht hatte und die jetzt auf ihrem eigenen Dessertteller lag, den sie in der Hand hielt: eine längliche Meeresflucht von der Dicke ihres Zeigefingers, die weich und luftig wirkte, mit einer blassgelben Kappe am oberen Ende. Es war eine calamarische Spezialität. Chesara seufzte zufrieden. Sie konnte nur noch dieses eine bisschen essen, mehr passte einfach nicht in sie hinein, dachte sie, als sie hörte, wie jemand ihren Namen rief. Die Jedi sah auf, die Leute um sich herum musternd, um heraus zu finden, wer sie angesprochen hatte. Überrascht fand sie das Gesicht eines Mannes, den sie kannte, obwohl es sehr lange her war, dass sie einander wirklich gegenüber gestanden hatten: Admiral War Blade.

“Ich kann es kaum glauben!“

Chesara schüttelte den Kopf.

“Seid Ihr es diesmal auch wirklich?“

Mit einer guten Portion Humor kniff Chesara die Augen zusammen. Sie hatte den Admiral zuletzt auf Bandomeer gesehen, oder zumindest sein Abbild. Damals hatte er einen Gestaltwandler auf den von einem Tsunami geplagten Planeten geschickt, um Hilfe in Form einer Lieferung Kolto anzubieten. Es war seltsam gewesen, sein Gesicht zu sehen, ohne dass er es wirklich, doch heute konnte sie davon ausgehen, dass er sich keiner faulen Tricks bediente.

“Ich freue ich wirklich aufrichtig, Euch zu sehen.“

Bestägtigte sie das, was sie seinem Boten damals bereits als Nachricht für ihn mit auf den Weg gegeben hatte. Vor Bandomeer hatte sie seit ewigen Zeiten nichts von War Blade gehört. Bis dahin hatte sie nicht einmal ansatzweise gewusst, wie es um ihn bestellt war und es hatte sie gefreut zu hören, dass der Mann, der für die Republik Held und Geächteter zugleich zu sein schien, wohlauf war.

“Und ich möchte mich noch einmal persönlich für Eure Hilfe damals bedanken. Bandomeer macht Fortschritte mit dem Wiederaufbau seiner Städte, auch wenn es noch lange dauern wird, bis die betroffenen Regionen wieder an das erinnern, was sie einmal waren.“

Solche Dinge brauchten Zeit. Auch Coruscant war nicht an einem Tag erbaut worden.

“Es war wirklich eine furchtbare Katastrophe und auch heute sind noch viele der Betroffenen ohne Zuhause. Die medizinische Versorgung ist jedoch zum Glück gesichert, vor allem das Ausbrechen von Krankheiten konnte weitestgehend verhindert werden. Daran habt auch Ihr Euren Anteil.“

Sagte sie ernst, da sie es für wichtig befand, jede Form von Hilfe anzuerkennen. Für die Jedi mochten Hilfe, Unterstützung und Aufopferung selbstverständlich sein, doch für andere war es das nicht immer. Chesaras Mundwinkel zuckten.

“Auch wenn ich mich ernsthaft frage, wie Ihr das alles noch schafft, wo Ihr schon sooo alt seid.“

Chesara lachte.

“Ich fürchte, wir sind alle älter geworden. Ich entdecke fast jeden Tag ein paar graue Haare mehr auf meinem Kopf. Sie fallen bloß nicht so auf, weil das Blond viel kaschiert.“

Gestand sie, die sich aus solcherlei Dingen nichts machte, freimütig. Eitelkeit war Chesara schon immer fremd gewesen. Es mochte Berufe geben, in denen gutes und jugendliches Aussehen wichtig waren, doch für eine Jedi wie sie hatte dies nie eine Rolle gespielt und würde es auch nie.

“Aber dennoch danke für Euer Kompliment. Mich wurmt lediglich, dass es den Anschein macht, ich säße den lieben langen Tag in der Basis und würde Lichtschwerter polieren, während Padme, Sarid und Tomm scheinbar ständig auf Achse sind und bei Euch zum Kaffeekränzchen vorbei schauen. Ich fürchte, ich muss ein ernstes Wörtchen mit denen reden. Wenigstens einer der drei hätte mich über Euer Befinden auf dem Lauefnden halten können. Tststs.“

Scherzhaft schüttelte Chesara den Kopf. Der letzte Ball war wirklich lange her. Sie hatte einige sehr verschwommene, aber auch noch einige sehr klare Erinnerungen an jenen Abend. Die meisten Gesichter von damals waren verschwunden. Das Publikum von heute war fast ein komplett anderes und Chesara kannte nur noch wenige.

“Alles verändert sich.“

Sagte sie.

“Das liegt in der Natur der Dinge.“

Ihr Blick fiel auf War’s leeren Teller.

“Was nicht der Natur des Buffets liegt ist, dass Ihr mit einem leeren Teller kommt und mit einem leeren Teller wieder geht. Habt ihr nach etwas bestimmten Ausschau gehalten?“

Chesara sah über die noch immer reichlich gedeckten Tische, die fortwährend mit Nachschub versorgt wurden, wann immer eine Speise auszugehen drohte.

“Wenn nicht, empfehle ich Euch gerne etwas. Beim Essen redet es sich leichter und ich möchte gerne erfahren, wie es Euch in den letzten Jahren ergangen ist, wenn es Euch nichts ausmacht.“

- Mon Calamari – Yacht „The Promise“ - Deck 2 – Restaurant – Buffet – mit War -
 
~ Mon Calamari ~ Coral City ~ Yacht "The Promise" ~ Deck 4 - Wellnessbereich ~ Steven & Tenia, Cpt. Torfan + Sicherheitsbeamter ~


Steven wollte sich gerade erklären, als seine Begleiterin ihm zuvor kam und sich vor Rätin Master rechtfertigte.
Steven hielt nach dieser vergleichbar kurzen Zeit ziemlich viel auf Tenia, doch einer Jedi-Rätin in dieser Situation und vor allem mit einer zickigen Art zu widersprechen, war nicht mehr Mutig sondern dumm.
Nicht dumm im Sinne von nicht intelligent, eher dumm im Sinne von "diesen Kampf kannst du nicht gewinnen"-dumm. Tenia was machst du bloß? Dachte sich der Ritter im stillen ohne seinen Blick von der Rätin abzuwenden.

Die junge Padwan griff bildlich gesprochen ins Klo, so wie sie mit der Rätin redete. Steven war der letzte der dem Rat der Jedi in den Hintern kriechen wollte, vielmehr setzte er in den meisten Situationen auf den Willen der Macht, anstatt auf den Willen des Rats, doch dies so frei vor einem Ratsmitglied zu äußern war taktisch nicht wirklich klug.

Nachdem die Padawan ihre Rechtfertigung mit einer frechen Antwort, die Steven zum schmunzeln brachte, beendete, versuchte der Ritter die Rätin zu besänftigen.

"Tatsächlich haben wir auf diesem Deck angefangen, wir wollten unsere Ruhe haben und so schien es uns am schlausten, wenn wir hier anfangen; wo wahrscheinlich keiner ist."

Und das war noch nicht mal gelogen. Ruhe fand man am besten da wo niemand ist und wo würde niemand sein? In einem Bereich, den eigentlich niemand betreten durfte. Was für die beiden Jedi sprach, war zumindest das der Bereich nicht wirklich abgesichert war. Die Tür war nicht verschlossen und auch nicht bewacht.

"Auch wenn wir wahrscheinlich einen Fehler begangen haben.."

gestand sich der Ritter, für sich und stellvertretend für Tenia ein.

"Lag es wie Tenia schon sagte nicht an uns, das der Bereich nicht verschlossen ist. Einen solchen Aufstand zu machen wegen 2 Jedi die ihren Spaß haben, ist wirklich übertrieben."

Warum musste er sich denn nun doch verteidigen? Steven konnte es einfach nicht lassen, sich nicht auf die Zunge beißen.

"Eine Aufforderung den Bereich zu verlassen, hätte vollkommen ausgereicht. Wahrscheinlich wussten die Sicherheitsleute schon in der Zentrale das wir Jedi und keine Attentäter sind, sonst hätten sie nicht nur 2 Beamte geschickt."

Es wäre fatal wenn jemand unfreiwillig in den Pool fällt? Also war diese Situation fatal? Immerhin waren sie mehr oder wenig unfreiwillig in den Pool gefallen, jedenfalls sah es für die Sicherheitskräfte und Rätin Master so aus.

Einen Putzlappen? Er sollte Putzen? Jedi-Ritter Steven Crant, Baron von Cirrus sollte jetzt den Poolbereich putzen? Bitte!? Nagut Steven, ganz ruhig, wenn es die werte Frau Rätin beruhigt dann soll es so sein. Immerhin wollte er für sich und vor allem für Tenia nicht noch mehr Ärger. Er mochte die Padawan und so wie sie sich der Rätin gegenüber verhielt, war eine Bestrafung nicht ausgeschlossen und so hoffte der Ritter er könnte Letztere besänftigen, wenn er mitspielte.

"Natürlich werde ich den Bereich hier wieder trocken legen, Rätin."

war eine Entschuldigung nötig? Nein jetzt nicht, nicht in dieser Situation und auch nicht vor Tenia, jetzt musste erstmal geputzt werden und so machte sich der Ritter sogleich an seinen Putzauftrag, wenn er den Lappen und den Rest bekommen hatte.


~ Mon Calamari ~ Coral City ~ Yacht "The Promise" ~ Deck 4 - Wellnessbereich ~ Steven & Tenia, Cpt. Torfan + Sicherheitsbeamter, Padme ~
 
~~~ Calamari-System ~ Mon Calamari ~ Coral City ~ Yacht "The Promise" ~ Deck 2 ~ Bar ~ mit Adrian unter Leuten ~~~

Die Strahlen der Lampen zeichneten die absonderlichsten Gestalten in den Rauch oder Nebel, der vor Jibrielles Augen durch den Raum waberte und unheimlich viel Athmosphäre auf die Tanzfläche zauberte, auf die sich vor ihren Augen in einigen Metern Entfernung immer mehr Leute zusammenfanden. Mit einem milden Grinsen sah sie einigen Gentleman dabei zu, wie sie eine Dame bei den Stehtischen oder auf einem Stuhl ansprachen und zum Tanz aufforderten. Leicht drückte sie das Sektglas gegen die lächelnden Lippen und ließ etwas prickelnden Nektar ihre Kehle herunter laufen.

"Ist das jetzt dein Ernst?!"

fuhr sie auf einmal die Stimme Adrians von der Seite an, sodass sie beinahe erschrocken herumgefahren und vermutlich vom Barstuhl gefallen wäre. Verdutzt sah sie ihren Jedi-Ritter-Kollegen an, der aus irgendeinem Grund sehr ungehalten wirkte.

"Du hast doch deine Padawan zurückgelassen – also versuch nicht den Spieß umzudrehen und mich als schlechten Meister darzustellen! So funktioniert das nicht."

echauffierte sich Adrian weiter, hätten Jibrielle und er doch eine Verantwortung gegenüber ihren Padawanen, und sie solle keine faulen Ausreden suchen, dass sie Nylia schlicht zurückgelassen hätte, dass sie gefälligst nicht implizieren sollte, er würde mit Zasuna alles falsch machen, dass sie sich nicht einbilden solle, sie besser zu kennen als er, und was nicht alles. Völlig verblüfft schaute Jibrielle Adrian an, wollte zwischendurch mal ein "Ja, aber ..." oder ein "Nein, ganz und gar nicht" oder wenigstens ein "Was?" einwerfen, doch war sie zu überrumpelt von einem völlig erbosten Adrian.
Sofort spürte Jibrielle, wie ihrer Luftröhre ein gewaltiger Klops anwuchs, ein Ärger und eine Traurigkeit, eine Kränkung und eine Wunsch auf Vergeltung, der sie am liebsten dazu veranlassen wollte, Adrian seine Unterstellungen und Gemeinheiten, wo auch immer diese herkamen, mit gleicher Münze heimzuzahlen, ihm seine Verbohrtheit und Arroganz unter die Nase zu schmieren - Dinge, die sie eigentlich gar nicht wirklich glaubte, die ihr nur eine leise, gemeine Stimme zuflüsterte.
Für einen Augenblick schloß Jibrielle die Augen, ließ den Klops in sich aufsteigen und wachsen, bereit Adrian gleich ordentlich Saures zu geben - als vor ihrem geistigen Auge auf einmal Miranda auftauchte, Miranda wie sie vor ihr in dem Aufzug stand, der Anblick ihres Nackens, die Linie ihres Rückgrads von den Haarwurzeln bin hinunter ... Miranda wie sie auf der Couch flätzte, ihr zulächelte, ein Funkeln in den Augen ... Miranda in dem Kleid, das alles und jeden überstrahlte und diesen Abend zwangsläufig, unumgänglich großartig und zum schönsten seit langer, sehr sehr langer Zeit machte. Ein Abend an dem kein Platz für lächerliche Streitereien, gekränkte Egos und kleinlichen Ärger war. Jibrielle schnaufte kurz aus und nahm noch einen Schluck, um ihre trocken gewordene Kehle zu befeuchten.


"Und über welche alten Zeiten willst du dich eigentlich mit mir unterhalten? Darüber wie wir beinahe draufgegangen wären, als wir Nylia im Untergrund von Coruscant gesucht haben? Oder darüber, wie du mich wegen des Lichtschwerts meiner Tante verurteilt hast? Oder über die vielen anderen Male, wo wir so wunderbar harmoniert haben?"

Jibrielle schaute Adrian mit einer spur aus Enttäuschung, Überraschung und Traurigkeit an, auch wenn sie das nicht wollte und bemühte, die Fassung zu wahren. Wow, sie hatte ja nicht gewusst, wieviel Abneigung in Adrian gesteckt hatte. Auch wenn es öfter zwischen beiden Spannungen gegeben hatte, hatte sie doch nie angenommen, dass er sie tatsächlich verabscheute ... oder sogar hasste? Wofür? Aber vielleicht überinterpretierte sie das auch ... vielleicht war nur irgendwas in Adrians Leben geschehen, dass ihn seine Wut auf Jibrielle abwälzen ließ? Oder nicht? Lag es doch an ihr? Sie hatte ihn eigentlich immer irgendwie doch ziemlich gemocht, trotz seiner knorrigen Art. Er hatte eben eine harte Schale, oder nicht? Solange sie ihn kannte schon ...

"Wenn du wirklich so denkst, ist das wirklich bedauerlich."

sagte Jibrielle und versuchte doch gar nicht zu verbergen, dass Adrians Worte sie verletzt hatten. Vielleicht würde er ihr das wieder zu ihrem Nachteil auslegen, meinen sie spiele nur was vor oder wolle ihm Schuldgefühle einreden - aber wenn er sie nunmal so negativ wie möglich verstehen wollte, was konnte sie da schon machen?

"Ich möchte mich auf jeden Fall an einem so schönen Abend nicht streiten. Ich werde dich also nicht anfauchen, wie damals, als es das Missverständnis mit dem Schwert deiner Tante gab. Ich habe mich damals übrigens bei dir entschuldigt, erinnerst du dich?"

meinte die Jedi-Ritterin und brach den Blickkontakt mit Adrian ab, drehte sich auf ihrem Barstuhl der Theke zu und lehnte ihre Ellenbogen auf das polierte Holz, schaute auf die hinter der Bar aufgereihten Flaschen.

"Wenn du mich aber einfach hier vertreiben willst, um mit deiner gerechten Wut alleine zu sein, muss ich dich enttäuschen. Ich will mich zwar nicht streiten, aber unterhalten und diskutieren gerne. Ich kann mich nämlich neben all diesen schweren Zeiten und unglücklichen Konfrontationen auch an viele schöne Momente erinnern. Auf Bandomeer waren wir alle ein tolles Team. Da war ich schwer beeindruckt, wie souverän du gewirkt hast. Oder als wir Nylia gerettet haben: Trotz des Zankes auf dem Weg dorthin haben wir beinahe blind zusammen funktioniert. Oder habe ich mir das nur eingebildet?"

Jibrielle stütze zog einen Ellenbogen von der Theke und stütze ihren Kopf seitlich auf eine Handfläche, sah Adrian genau ins Gesicht. Ihr Gesichtsausdruck zeigte Nachdenklichkeit und Neugier.

"Vielleicht sollte ich dir sagen, dass ich jeden Morgen völlig paralysiert vor Angst davor aufwache, eine schlechte Meisterin zu sein. Kennst du das Gefühl? Mich macht es auf jeden Fall total fertig, nicht zu wissen, ob Nylia unter mir eine gute Jedi wird oder, weil ich versage, daran scheitern wird - oder schlimmer: irgendwann der dunklen Seite verfällt. Das kannst du vermutlich nicht nachvollziehen. Naja, jedenfalls hab ich das Gefühl, dass Zasuna und du eine tolle Chemie habt. Zumindest lag schon auf Bandomeer und heute erst Recht unglaublich viel Respekt und Zuneigung in Zasunas Körpersprache dir gegenüber. Also glaub bloß nicht, dass ich nicht zu dir aufsehe, dass lass dir gesagt sein, mein Lieber."

sagte Jibrielle und musste wieder weggucken. Na, jetzt hatte sie ihm auf jeden Fall etwas gegeben, was er ihr unter die Nase reiben konnte. Vermutlich ließ sie der doofe Sekt so offen sein, aber Adrian hatte nunmal kein Monopol auf Weltschmerz und Zeugs. Mit dem Blick zur Tanzfläche sprach Jibrielle weiter.

"Seit unserem ersten Kampf ist da diese merkwürdige Konkurrenz zwischen uns. Vielleicht sollten wir mal darüber reden, wie Erwachsene ... jetzt wo wir Jedi-Ritter sind und so."

sagte Jibrielle, schaute Adrian zuerst gerade heraus an, guckte dann aber doch wieder weg.

"Lange dachte ich, dass lag daran, dass wir uns bei dem Kampf so schonungslos beharkt hatten und dadurch gleich in den ersten Tagen so ein schlechter erster Eindruck entstand. Aber so mit Abstand habe ich vor einiger Zeit erkannt, dass ich nur eifersüchtig auf dich war. Weil du der legendäre Adrian warst, von dem Chesara schon zuvor in so hohen Tönen gesprochen hatte. Und auf einmal warst du wieder da und ihr Padawan und ich wollte sie wohl am allerwenigsten mit DIR teilen. Und trotz allem wart ihr alle ... also alle Padawane von Chesara irgendwie wie Geschwister für mich. Ach ... ich weiß auch nicht."

meinte Jibrielle und traute sich nicht, Blickkontakt herzustellen. Etwas verschämt strich sie mit dem Zeigefinger auf dem Rand ihres Sektglases entlang.

~~~ Calamari-System ~ Mon Calamari ~ Coral City ~ Yacht "The Promise" ~ Deck 2 ~ Bar ~ mit Adrian unter Leuten ~~~
 
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- Mon Calamari - Gewässer vor Coral City - The Promise -Ballsaal - mit Akemi -​

Man konnte die Apokalypse, die dieses Zusammentreffen durchaus hätte werden können, als abgewendet absehen. Gut, das Eis zwischen Akemi und ihm war definitiv nicht gebrochen, aber doch ein wenig angetaut. Sie schlug gar das Angebot, sich nach dem Tanz sofort von ihr zu entfernen, aus. Robbie hätte es ihr nicht im Ansatz übel genommen, hätte sie ihn dazu aufgefordert, schämte er sich doch immer noch für seinen unbedachten Überfall. SIE hatte einen Ruf zu verlieren, ihn kannte niemand in der Republik.

Der Corellianer führte das Starlett und sich ein wenig mehr in die Mitte der Tanzfläche, ganz unaufällig und spielerisch, so konnte man ein wenig den Blicken der Ballbesucher entgehen. Warscheinlich empfand er derren Blicke als schlimmer als sie eigentlich waren, Akemi schien sie gar nicht zu bemerken, ob sie jetzt gerade in Gedanken oder einfach nur der Medienprofi der sie nunmal war wusste er nicht.

Für einen Moment kehrte er in jene Nacht zurück, in seinen Gleiter. Nicht wenige Männer in der Republik würden vermutlich töten oder jede Menge Geld dafür hinlegen um die Gelegenheit zu bekommen die er aus dem nichts damals bekommen hatte. Er wusste nicht ob er die Gedanken die ihn jetzt heimsuchten ihn als reif oder unmännlich auswiesen aber er bereute es. Was wäre gewesen wenn sie nicht miteinander geschlafen hätten, vielleicht hätten sie sich den Rest des Abends nett unterhalten. Ja, er konnte nur für sich sprechen, aber sie war ihm sehr sympathisch gewesen, und vielleicht hätte er in jener Nacht eine nette Bekanntschaft in ihr gefunden.

Aber in der Vergangenheit zu leben nutzte einem nichts, weswegen er sich jetzt wieder auf die Superlative konzentrierte in der er sich gerade befand. Er war also nicht mehr im Imperium gefangen, hatte es durch Glück auf die Siegesfeier geschafft und tanzte jetzt mit einem Superstar. Es wurde Zeit sich zu entspannen und den Abend zu genießen, was hatte er zu verlieren?


Zum Glück tat ihm Akemi jetzt den Gefallen, ihn nicht nur nicht weg zu schicken, sie gab ihm gar eine echt wirkende Antwort auf seine ehrlich gemeinte Frage. Ihr ging es also gut, ein freundliches Lächeln umspielte seine Züge als er ihre Antwort mit einem Nicken zur Kenntnis nahm. Gut sah sie aus, und hier meinte er nicht ihren Look – der einfach nicht zu hinterfragen war – sie strahlte irgendwie von innen heraus. Zumindest bildete er sich das ein, er hatte einfach nur diese eine Referenz zum Vergleich. Die heutige Akemi wirkte so viel zufriedener als jene die ihm damals begegnet war. Und gleich nachdem sie seinen privaten Stand der Dinge registriert hatte nannte sie direkt den ihren. Sie nannte ihn so energisch das der Musiker schon wieder kurz davor stand ihr erneut zu versichern das er keine schlüpfrigen Absichten ihr gegenüber hatte. Doch Akemi ruderte Sekunden später zurück und entschuldigte sich für ihr Verhalten. Unerträglich! Das musste sie doch nicht! Er hatte sie überumpelt, und dafür schlug sie sich jetzt wirklich verdammt tapfer.


“Erzähl mir, wie es dir geht.Und deinem Bruder… Kyle?“

Wie süß von ihr sich nach ihm zu erkundigen! Vermutlich sah er jetzt aus wie ein zerknautschtes altes Ronto, doch über die Erwähnung Kyles musste er jetzt schmunzeln. Er hatte sehr viel weniger Zeit als er mit ihr verbracht, und doch erinnerte sie sich noch an seinen Namen. Stets hatte er die Frauen mit seiner bloßen Präsenz beeindruckt, war er doch charmant und blond und athletisch.... Jaha er war schon immer der Frauenliebling gewesen. Etwas das ihn als Teenager immer erbost hatte, hatte er sich doch immer im Konkurenzkampf mit seinem fast gleichaltrigen Bruder befunden. Heute vermisste er ihn einfach nur.

„Wie soll es mir gehen? Ich wurde vom Joch des Imperiums befreit und bin nun ein Bürger der Republik! Ich kann endlich meine Meinung frei äußern, endlich meiner Leidenschaft – der Musik ohne Furcht vor bösen Folgen nachgehen. Ich würde also sagen mir geht es verdammt gut!“

Er beantwortete ihr direkt auch die Frage nach Kyle.

„Nun er ist aus dem Sunnyboy Gewerbe ausgestiegen, hat sein Jurastudium vollendet und ist jetzt Anwalt auf Coruscant. Ich hoffe es geht ihm gut“.

Und wieder wurde ihm bewusst das jene Befreiung auch prägnante Schattenseiten hatte.

„Der Preis den ich für meine Freiheit zahle ist nicht gering. Meine gesamte Familie befindet sich auf imperialen Gebiet“.

Das seine Familie durchaus gern Imperial war verschwieg er jetzt einfach. Es spielte auch keine Rolle.

„Aber ich glaube fest daran das einen das Leben nicht umsonnst mit neuen Situationen beschenkt. Okay! Das mit meinem Exfreund hatte ich so definitiv nicht geplant.“

Machte er da gerade Irritation in ihren Zügen aus? Er konnte es ihr nicht verwehren, den Twist würde wohl keiner erwarten. Er hatte ihn ja auch nicht erwartet. Sich in einen Mann zu verlieben widersprach seiner Erziehung, seiner Logik, seinen erlernten Werten, und trotzdem war es geschehen.

„Nun die Republik gestattet einem sich in jeden zu verlieben in den man sich eben verliebt.“

Er riss das Thema schnell in eine andere Richtung, eine die ihn nach ihrem Hinweis eben doch brennend interessierte.

„Jener Mann mit dem du hier bist. Macht er dich glücklich? Ich glaube in deiner Position braucht man sicherlich einen Fels in der Brandung“.

Seinem Ohr entging nicht, das sich der Walzer so langsam aber sicher dem letzten Takt entgegen schunkelte...mist und jetzt wollte er wirklich mit ihr schwatzen...

- Mon Calamari - Gewässer vor Coral City - The Promise -Ballsaal - mit Akemi -​
 
- Mon Calamari – Yacht “The Promise” – Deck 2 – Großer Ballsaal – Tanzfläche – Mit Robbie –

Akemi hörte alles, was Robbie sagte. Sie freute sich, dass es seinem Bruder, der mittlerweile ein Anwalt geworden war, gut ging und dass vor allem Robbie mit seinem Leben zufrieden war. Sie hörte ihn sagen, dass er sich der Musik widmen wollte und dass seine Familie noch innerhalb imperialen Gebiets lebte, doch was bei Akemi am meisten hängen blieb war die Erwähnung seines Ex-Freundes. Die Betonung dabei lag auf Freund. Ein Mann. Akemi sog die Luft ein, versuchte jedoch, sich nichts anmerken zu lassen. Sie lächelte, so wie sie es tat, wenn sie die auf dem roten Teppich von einem Blitzlichtgewitter begrüßt wurde. Man lächelte, um nach außen hin etwas zu verkaufen, sei es Glamour, Glück oder Zufriedenheit, und die wahren Gefühle zu verbergen. Die Wahrheit, die sich in Akemi befand war, dass sie nicht wusste, wie sie reagieren sollte. Es war nun schon das zweite Mal an diesem Abend, dass ihr jemand begegnete, der… anders funktionierte als sie. Zuerst war es Miranda gewesen, die Akemi gerade eben erst kennen gelernt hatte und die ihr freimütig von ihrer Freundin erzählt hatte, und nun Robbie. Robbie! Mit ihm war es noch etwas anderes. Sie hatte mit ihm geschlafen, damals. Wie kam es dann, dass er nun auf Männer stand? Der Gedanke verwirrte Akemi, nicht zuletzt, weil sie nicht umhin konnte, den Grund seiner Veränderung zu hinterfragen. Seit wann interessierte er sich nicht mehr für Frauen? Hatte das gar etwas mit ihr zu tun? Hatte es ihm mit ihr nicht gefallen? War sie so furchtbar gewesen?!

”Dann siehst du also nicht viel von Kyle, wenn er auf Coruscant lebt.”

Stellte Akemi fest, um das Gespräch am Laufen zu halten und gleichzeitig nicht darüber zu reden, was sie am meisten beschäftigte.

”Ich habe auch noch Freunde auf Coruscant. Wir reden, so oft wir eine gesicherte Verbindung erwischen können.”

Fuhr sie fort.

”Wie lange hast du ihn schon nicht mehr gesehen? Und den Rest deiner Familie?”

Wollte sie wissen. Ob seine Familie es wusste, dass er schwul war? Robbie schien kein Problem damit zu haben, darüber zu reden, ebenso wenig wie Miranda. Wahrscheinlich konnte die ganze Galaxis mit so etwas umgehen, nur Akemi stellte sich an. Sie hatte noch nie wirklich mit jemandem über dieses Thema gesprochen. So weit es ihre eigene Familie betraf, war das ein Tabu-Thema und Akemi hatte es immer dabei belassen.

”Dein… Ex-Freund…”

Akemi räusperte sich.

”Du hast ihn sehr… gemocht?”

Fragte sie vorsichtig, allen Mut zusammen nehmend.

”Tut mir Leid, dass es nicht geklappt hat.”

Sie sah ihn an, registrierte am Rande, dass um sie herum alle anderen Paare stehen geblieben waren und riss dann ihre Arme von Robbie los, um hastig in den Applaus einzufallen, den alle Tänzer einander beschieden. Das Musikstück war zu Ende und für den Moment war Akemi nicht nach einem weiteren Tanz. Sie deutete in Richtung der Bar. Im Augenblick wollte sie zwar nichts trinken, doch sie schuldete es Robbie, noch ein paar Worte mit ihm zu wechseln, bevor sie sich auf die Suche nach Richard machen würde, der es natürlich bislang erfolgreich geschafft hatte, sich dem Ballsaal fernzuhalten. Vermutlich hatte er irgendeinen interessanten Gesprächspartner gefunden und diskutierte über Kunst, oder die zu lasche Verfolgung von Sklavenhändlern, die trotz strenger republikanischer Gesetzte noch immer innerhalb der Republik ihr Unwesen trieben.

”Was mich angeht… ja, mein Freund macht mich sehr glücklich.”

Akemi lächelte aus vollem Herzen.

”Ich kann immer auf ihn zählen.”

Sie sah Robbie ernst an, als ihr ein Gedanke kam.

”Wir waren auch mal getrennt, aber wir haben uns wieder gefunden. Ich weiß nicht, wie es bei dir ist, aber, es wäre möglich, dass euch das auch passiert. Ich glaube, wenn es so bestimmt ist…”

Sie zuckte mit den Schultern und ließ ihren begonnenen Satz unvollendet. Sie hatte ja keine Ahnung, was bei Robbie und seinem Freund zu der Trennung geführt hatte und vielleicht wollte er auch gar keine Versöhnug. Manchmal, das wusste selbst Akemi, war es dafür definitiv zu spät.


- Mon Calamari – Yacht “The Promise” – Deck 2 – Großer Ballsaal – Mit Robbie –
 
{Calamari-System/Dac/Hafen/Yacht/Deck 2/Restaurant}mit Arlen, Padme, War, Tomm, Raiken, Jedi, Gästen der Republik, Sicherheitspersonal

Raiken merkte kurz an, dass ein anständiger Regen sehr bedeutsam ist und er diesen gerne mal erleben würde. Arlen stimmt dem zu, und stellte die Frage ob auch Raiken von einem solchen Planeten kam. Etwas was dieser zustimmte, Tatooine hieß der Planet und er stellte auch die Frage wieviele Sonnen ihre Planeten hatte. Bevor Tzun dies beantworten konnte, lauschte er noch den Ausführungen des Sith über die Religiosität seines Vaters und des langsam sich auflösendem Glauben. Es war aber verständlich, wenn es andere Erklärungen für Übernatürliche Phänomene gab, dass man sich von den meist nicht belegbaren Entitäten abwendet und sich dem belegbarem, dem logischen zuwendet. Als Arlen die Frage stellte, ob Kaminoaner an etwas übernatürliches glaubten schüttelte er lächelnd den Kopf.

"Möglicherweise war dies in grauer Vorzeit so, doch mein Volk besitzt schon lange keine Religion mehr. Wenn man es so sagen will ist unsere Arbeit unsere Religion. Klonen, Genetik, Forschung und Aufzucht. Selektion und Evolution. Wir Kaminoaner sind die besten Kloner der Galaxis, unsere Arbeit ist es die unser Volk am Leben hält und in unsere Faser eingedrungen ist. Auch ich habe im Bereich der Klontechnik mitgearbeitet."

erklärte er voller Stolz den beiden anderen Padawanen, bevor er zu Raiken blickte.

"Kamino besitzt nur eine Sonne,welche wir auch nur selten sehen da meist Regenwolken den Himmel bedecken."

Nach diesem Gespräch über Religionen und Sonnen lauschte er auf die Worte seiner Meisterin. Sie sprach ein sehr ernstes Thema an, nämlich Ilium und die dortigen Höhlen. Laut ihren Worten musste der Kristall für einen bestimmt sein, was nahe legt das bereits länger "bekannt" ist das er eines Tages zu diesem Ort geht...oder existieren wird. Könnte das der sogenannte Willen der Macht sein? Verwebungen des Schicksals, Zeit und Raum? Wenn die Zukunft nicht vorgeschrieben war wäre der Kristall dann einfach zufällig bestimmt worden? Oder war es, wirklich, Absicht und eine Verkettung von Ereignissen? Eine Frage welche er in einer anderen Situation seiner Meisterin stellen musste. Das das Lichtschwert seiner Hand angepasst werden musste war eigentlich verständlich. Amüsant war aber der Pflanzenvergleich den seine Meisterin erwähnte, um auf Tzuns Größe und die Umwelt seiner Heimatwelt zu sprechen zu kommen.

Danach verabschiedeten sich der Admiral und seine Meisterin von der Gruppe, während der Rat etwas ruhig an der Seite saß und ihnen nur lauschte.


"Wäre mir gestattet zu fragen, von welcher Welt sie stammen Rat Lucas?"

{Calamari-System/Dac/Hafen/Yacht/Deck 2/Restaurant}mit Arlen, Tomm, Raiken, Jedi, Gästen der Republik, Sicherheitspersonal
 
Dac | Vor Coral City - Yacht „The Promise“ - Deck 2 - Restaurant - Tisch |Raiken, Tzun, Arlen, Tomm und viele weitere Gäste

Es war erstaunlich, wie sich die Zeiten glichen - im Tempel auf Coruscant genau wie hier jetzt. Die erstaunten Gespräche zwischen Padawanen, welche sich gegenseitig ihre Heimatwelten und deren Besonderheiten vorstellten, waren eigentlich die gleichen wie damals, als er Anwärter im Tempel war. Und genauso stolz oder kritisch wie damals waren auch hier die unterschiedlichen Erzählungen. Tzun erzählte von den Klonfabriken auf Kamino und besser hätte es kaum ein Werbespot machen können. Tomms Einstellungen gegenüber Klonen waren etwas differenzierter und während er überlegte, wie er seine Ansichten denen Tzuns gegenüberstellen konnte, fragte dieser ihn nach seiner eigenen Herkunft.

"Tja",

begann Tomm etwas umständlich.

"Wo ich herkomme, das weiß ich ehrlich gesagt nicht. Aber als Heimat betrachte ich auch Tatooine, wo ich seit meiner frühesten Kindheit aufgewachsen bin. Das erste, woran ich mich aber erinnern kann, ist an einen Absturz eines Raumschiffes. So bin ich dorthin gekommen, aber wo es losgeflogen ist - das habe ich bis heute nicht herausbekommen.
Ich mag den kleinen Sandball aber und seine zwei Sonnen. Kamino dagegen war nicht so mein Fall, muß ich gestehen. Das Wetter und die Klonfabriken zehrten an den Nerven."

Zu welcher Zeit er auf Kamino war und daß es anschließend zumindest weniger Klonfabriken gegeben hatte dort, erzählte Tomm erstmal nicht. Vielleicht wußte Tzun das aus den Geschichten, vielleicht würde er ihn auch danach fragen.

"Ich finde die Klonerei eher bedenklich, muß ich zugeben. Nicht nur, weil die Vergangenheit oft schon bewiesen hat, daß die Technologie in falsche Hände geraten kann. Auch, weil ich mich nicht mit dem Gedanken anfreunden kann, daß humanoide Lebensformen quasi gezüchtet werden. Ich finde das natürliche Evolutionsverfahren und die natürliche Auslese viel facettenreicher, vielgründiger und interessanter."

Bei dieser offenen Darstellung seiner Meinung beließ Tomm es erstmal. Er wollte Tzun nicht versehentlich vor den Kopf stoßen, war aber auch auf dessen Erwiederung gespannt.

Dac | Vor Coral City - Yacht „The Promise“ - Deck 2 - Restaurant - Tisch |Raiken, Tzun, Arlen, Tomm und viele weitere Gäste
 
Calamari System - Dac - Gewässer vor Coral City - Yacht "The Promise" - Deck 4 - Wellnessbereich - Steven, Tenia, Captain Serik Torfan, Offizier der Schiffssicherheit und Padme


Während sich Tenia dazu entschieden hatte, anscheinend ihrer zickigen Ader freien Lauf zu lassen, hatte Steven Padmes Nachfrage bei Captain Torfan richtig interpretiert und gab zu, daß sich die beiden sehr zielgerichtet zum Wellnessbereich begeben hatten. Das wäre auch leicht überprüfbar gewesen und Steven mußte klar sein, daß eine Lüge hier nicht von Vorteil war.
Überhaupt war Padme im Moment nicht verständlich, warum die beiden Jedi ein solches Drama veranstalten mußten. Es lag doch auf der Hand, daß man sie dabei erwischt hatte, wie sie den gesperrten Wellnessbereich betreten hatten. Die Tatsache, daß sie dabei noch in den Pool gefallen waren, fiel dann schon eher unter die Kategorie "Dumm gelaufen", oder eher korrekterweise "Dumm geschwommen".


"Nun, Tenia, wie Steven gerade schon zugegeben hat, war es kein Zufall, sondern Mutwilligkeit."

reagierte Padme leise seufzend auf die Worte der Padawan, die sich gerade wand wie eine Duracretschnecke. Ohne Frage wie eine Duracretschnecke in einem schicken Abendkleid, leider ähnlich wirbellos.

"Du willst mir doch nicht weismachen, daß in deiner Heimat alle Türen verriegelt und verrammelt sein müssen? Schließen du und deine Familie daheim immer die Zimmertüren ab?"

fragte Padme, wobei sie nicht ausschloß, daß der Fall sein konnte. Allerdings war das lächerlich. Für gewöhnlich akzeptierte man eine geschlossene Tür und klopfte an, um sich bemerkbar zu machen und um hineingebeten zu werden.

"Es ist auch nicht sonderlich intelligent in einer solchen Situation zu lügen, Tenia."

seufzte Padme und fügte im Gedanken. besonders nicht vor dem Geheimdienst, hinzu. Geheimdienste hatten die unangenehme Eigenart, die dreckigen Geheimnisse von jedermann in Erfahrung bringen zu können. Gut, nun wären Tenia und Steven nicht unbedingt die Primärziele, aber diese Episode würde sicherlich in die Akten wandern. Padme wollte gar nicht wissen, wie ihre Geheimdienstakte aussah. Oder eigentlich wollte sie das sehr wohl. Vielleicht konnte sie Cris irgendwann einmal unauffällig befragen.

"Nun Steven, du kannst das Wort "wahrscheinlich" streichen. Du weißt genauso gut wie der Rest von uns, daß ihr einen Fehler begangen habt. Nur weil eine Türe nicht verschlossen ist, bedeutet es noch lange nicht, daß man diesen Bereich betreten darf."

stellte Padme noch einmal klar heraus.

"Da ich außer euch niemanden von den anderen Gästen hier sehe, scheint ihr die Einzigen zu sein, die Mühe damit hattet, das Wort "gesperrt" zu verstehen."

verwies die beiden Jedi noch einmal darauf, daß sie nicht den Fehler anderen zuschanzen sollten.

"Es erscheint dir übertrieben?"

hakte Padme bei Stevens Worten noch einmal nach.

"Ich muß sagen, daß ich mich auch gewundert habe, daß ich hier bin. Allerdings keimt in mir der Verdacht, daß ich nicht gerufen wurde, weil ihr diesen Bereich betreten habt. Der Geheimdienst beschäftigt vernunftbegabte Wesen und für die Mitglieder des Ordens sollte wohl dasselbe gelten. Das wäre zu regeln gewesen."

Das war wirklich der Punkt, der Padme stutzig gemacht hatte.

"Aber seit ich hier bin, habt ihr mir schon mehrere Unwahrheiten aufgetischt und versucht die Schuld, die nun einmal eindeutig bei euch lag, auf andere abzuwälzen. Der zickige und trotzige Tonfall macht die Sache auch nicht besser, sondern nur schlimmer. Ihr habt euch bis jetzt verhalten wie zwei Rancor im Porzellanladen."

faßte Padme ihre Eindrücke zusammen.

"Deswegen habe ich mittlerweile die Vermutung, daß es mit eurem Verhalten nach der Entdeckung zusammenhängt. Was genau ist vorgefallen? Ich verweise nur darauf, daß sich hier Unwahrheiten nun wirklich nicht mehr anbieten."

Padme wollte sich gar nicht ausmalen, wie sich die beiden Jedi verhalten haben mochten. Angesichts der Tatsache, daß man sie hierhergebeten hatte, ließ es auf nichts Gutes schließen.

"Ihr solltet euch im Klaren darüber sein, daß negative Eindrücke sich viel leichter festsetzen als positive. Steven, du weißt, wie sehr der Orden mit der negativen Wahrnehmung, die man in der Öffentlichkeit hatte, zu kämpfen hatte. Ihr kennt beide eurer Verhalten und ich frage euch, ob eurer Verhalten nicht den Vorbehalten, daß Jedi verantwortungslos handeln und dann nicht für die Konsequenzen einstehen wollen, Vorschub geleistet hat."

Padmes Miene war ernst, denn nach wie vor hatte der Orden mit Imageproblemen zu kämpfen, auch wenn sich hier schon viel gebessert hatte. Bedauerliche konnte weniges die Arbeit von vielen zerstören. Und es waren oftmals die kleinen Dinge, die sich zu einem großen Problem entwickeln konnten. Und diese Siegesfeier sollte eigentlich dazu sein, eine Annäherung zu ermöglichen, ohne daß die Beteiligten Blasterbeschuß ausgesetzt waren.



Calamari System - Dac - Gewässer vor Coral City - Yacht "The Promise" - Deck 4 - Wellnessbereich - Steven, Tenia, Captain Serik Torfan, Offizier der Schiffssicherheit und Padme
 
~ Mon Calamari ~ Coral City ~ Yacht "The Promise" ~ Deck 4 - Wellnessbereich ~ Steven & Tenia, Cpt. Torfan + Sicherheitsbeamter, Padme ~


Langsam, aber sicher, verlor Tenia ihre Geduld. Konnte man sie nicht endlich in Ruhe lassen? Padme quasselte eine gefühlte halbe Stunde ohne Pause um nur mehr Dinge vorzutragen, die sie ohnehin schon gesagt hatte. Ihre ständigen Wiederholungen, verkleidet in anderen Worten ging der Nullianerin mehr als gegen den Strich. Sie waren in einem verbotenen Bereich, dass hatte sie unlängst verstanden. Dass man sie deswegen weiterhin aufhielt und mit Worten bombardierte, die wohl an ihre Vernunft appellieren sollten, nahm wohl kein Ende. Wenn ein winziger Übertritt eines Lächerlichen Verbotes schon mit Langatmigkeit bestraft wurde, wollte Tenia gar nicht wissen was geschah, wenn man einen ernsthaften Fehler beging. Aber vielleicht hörte Padme sich gerne selbst Reden und vermisste dabei, wie es für die meisten, von solchem Schlage übrig war, das Zuhören. Weder Steven noch sie hatten behauptet zielgerichtet in den Wellnessbereich eingekehrt zu sein. Sowohl der Ritter als auch die Padawan hatten geflunkert, indem sie behauptet hatten zuerst das Deck betreten zu haben und das ganz ohne Ziel. Beide hatten behauptet, dass der Wellnessbereich sich schließlich angeboten hatte. Entweder also hörte Rätin Master nur das, was sie höre wollte oder sie war so begriffsstutzig wie der Fischkopf.

„Wenn jemand meiner Familie nicht gestört werden will, schiebt er sehr wohl einen Riegel vor dir Tür“, antwortete Tenia schließlich ziemlich verständnislos auf die Frage der Rätin. „Und wenn jemand das Haus verlässt wird ebenfalls dafür gesorgt, dass die Tür verriegelt ist. Sinn und Zweck eines Riegels ist es schließlich, ihn auch zu benutzen. Andernfalls hätte man sich dessen Anbringung sparen können um stattdessen ein Schild aufzustellen, das den Zutritt verbietet.“ Sie hatte keine Lust sich einen Fehler einzugestehen, der ganz offensichtlich nicht allein bei ihr lag. Entweder verstand diese Rätin das, oder nicht.

Als Padme schließlich Tenias Intelligenz anzweifelte und seufzte, schüttelte Tenia den Kopf und spürte deutlich, dass sich langsam aber sicher ein Gefühl der Wut in ihr ausbreiten wollte. Sie hatte nicht gelogen. Wenn überhaupt, hatte sie die Wahrheit ein klein wenig ausgedehnt. Allerdings vermied sie das zu sagen, denn sie war nicht darauf erpicht, sich einen weiteren Monolog der Jedi anzuhören. Diese aber biss sich an dem übertreten Verbot fest und wurde nicht müde Steven und Tenia darauf aufmerksam zu machen, dass sie einen Fehler begangen haben. Welch glorreiche, neue Erkenntnis. Wie lange wollte sie noch darauf herumreiten, dass dieser Bereich gesperrt war? Warum nahm sie das nicht gleich auf und spielte es wieder und wieder ab?

Etwas Neues sagte sie erst, als sie, nach Tenias Auffassung ein weiteres Mal beleidigend wurde. Interessant, dass Räte sich scheinbar über die einfachen Höflichkeitsformen hinwegsetzen durften, Ritter und Schülern aber die Ohren heiß geredet wurden, wenn sie ein Verbot missachteten. Der Sicherheitsdienst bestand also aus vernunftbegabten Wesen und wenn Padme schon einen Mangel an Intelligenz vorgeworfen hatten, tat sie nun gerade so, als stünden vor ihr zwei einfältige Personen, die weder lesen noch gesprochene Sätze begreifen konnten. Gleichzeitig war die Frau vor, dass man ihr mehrere Unwahrheiten aufgetischt hätte. Ein Beweis mehr, dass sie allem Anschein nach nicht dazu in der Lage war, ihr Gehör zu benutzen. Oder mangelte es ihr selbst an Intelligenz?

„Es stand nicht in der Einladung, dass das Betreten des vierten Decks verboten ist. Die einzige Übertretung der Regeln bestand demnach darin, dass wir den Wellnessbereich aufgesucht haben.“ War das nun endlich angekommen? „Ich glaube, sowohl Steven, als auch ich, haben das in der Zwischenzeit begriffen.“ Demnach konnte sie sich ihre elendige Leier sparen und etwas vernünftiges von sich geben. Da aber kam schon die nächste Frage und diese sorgte nur dafür, dass Tenia mit einem entnervten Seufzen die Augen verdrehte.
Sie hatten allem Anschein nach das schlimmste Verbrechen des Jahrhunderts begangen. Hoffentlich würde sie nun nicht die Todesstrafe ereilen.
„Wir haben den Wellnessbereich betreten, wir haben herumgealbert, wir sind in den Pool gefallen. Danach ist der Sicherheitsdienst gekommen um uns darauf aufmerksam zu machen, dass wir hier nichts zu suchen haben. Wir haben gesagt, dass es ein Versehen war und dass wir uns verlaufen hätten. Um größeren Ärger zu ersparen haben wir uns ein klein wenig betrunken gegeben. Dann seid Ihr erschienen und der Rest dürfte bekannt sein.“ Letztere Worte wurden trotzig ausgesprochen. Da hatte sie ihre Wahrheit. Konnten sie nun endlich gehen? Nein, konnten sie nicht. Denn schon die nächste Frage wurde in den Raum geworfen.
„Wenn das Betreten eines Wellnesbereichs verantwortungslos ist, dann hat der Orden wirklich schwerwiegende Probleme zu wälzen,“ stellte Tenia nüchtern fest. Es war wahrlich verantwortungslos als Schwimmer in einen Pool zu fallen. Wenn jemand verantwortungslos gewesen war, dann der Sicherheitsdienst. Aber das zu sagen würde man doch nur erneut als Schuldverschiebung auswerten.

„Wie soll denn ein Einstehen für die Konsequenzen aussehen? Steven hat sich bereit erklärt den großen Schaden - die Pfütze - zu beseitigen. Ich kann die Kosten der Reinigung für die beiden Handtücher übernehmen und anschließend die Tür verriegeln.“ Auf eine Entschuldigung zumindest konnte die Werte Rätin lange warten. Tenia entschuldigte sich nie und schon gar nicht für eine Lappalie! Sollte man sie doch des Schiffes verweisen. Über andere mögliche Sanktionen dachte Tenia gar nicht erst nach. Ihr Widerwillen und ihre Sturheit waren geweckt. Konnte man dieses langatmige Intermezzo dann endlich beenden?

~ Mon Calamari ~ Coral City ~ Yacht "The Promise" ~ Deck 4 - Wellnessbereich ~ Steven & Tenia, Cpt. Torfan + Sicherheitsbeamter, Padme ~


 
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