Mon Calamari (Calamari-System)

[Calamari-System | Dac | Coral City | Senatsgebäude | Vilnok Moors Büro] Vilnok Moor (alias Vigo Zula)

Dieser Sammandi verschwendete keine Zeit, das musste man ihm lassen. Nur wenige Stunden nach der Senatssitzung hatten seine Mitarbeiter sich in Vilnok Moors Büro gemeldet, um einen Termin für ein Treffen abzusprechen. Sie hatten sich nicht abwimmeln und nicht lange vertrösten lassen, sondern waren hartnäckig geblieben, bis sie für den Ishi Tib einen Termin noch vor dem bevorstehenden Siegesball erhalten hatten. Seine Zustimmung hatte der Senator von Vinsoth vor allem deshalb erteilt, um die Sache hinter sich zu bringen und dann seine Ruhe zu haben. Einer jener Fälle, in denen sich Hartnäckigkeit auszahlte. Zwar war der Botschafter von Ruuria nicht froh darüber gewesen, dass das längst vereinbarte Treffen mit ihm deshalb verschoben wurde, aber das kümmerte Moor weniger. Ruuria war völlig unbedeutend für ihn, da waren selbst Tibrin und Sammandi interessanter.

Den Chevin erreichte die Nachricht, dass sein Gast eingetroffen war, und gab die Anweisung, ihn sofort durchzulassen. Es gab keinen Grund, die Sache länger hinauszuzögern. Zugegebenermaßen war er doch etwas neugierig, was der alte Ishi Tib mit ihm bereden wollte. Bisher hatte dieser kaum Andeutungen gemacht, nur soviel wusste Moor, dass es wohl um die Stärkung der Demokratie ging. Volksherrschaft bedeutete ihm persönlich ebenso wenig wie Ruuria, aber solange sie ihm zur Tarnung diente und Vinsoth die Märkte der Republik offenhielt, war sie ihm doch willkommen. Dementsprechend wollte er sich Sammandis Vorschlag zumindest halbwegs aufgeschlossen anhören. Auch wenn es vielleicht nur dazu diente, mehr über den Kollegen und seine Beweggründe zu lernen - daran war der Chevin schließlich immer interessiert.

Die Tür seines Büros öffnete sich und der Ishi Tib trat alleine ein. Er trug eine weite Robe aus dunkelrotem, besticktem Stoff, der aussah, als müsste er einen Zentner wiegen. Zusammen mit der rötlichen und hellgrünen Haut bildete er einen kräftigen Farbfleck in dem ansonsten ziemlich dunklen Büro und gegenüber Moor, dessen brauner Kapuzenumhang Schatten auf sein langes Gesicht warf. Der Gastgeber erhob sich und trat hinter dem Schreibtisch vor, um seinem Gast einen freundlichen Gruß darzubieten. Dessen dreifingrige, flossenförmige Hand verschwand regelrecht in seiner riesenhafter, schwieliger Pranke.


»Willkommen, Senator Sammandi«, grüßte er. »Ich hoffe, man hat Sie nicht zu lange warten lassen.«

»Und ich hoffe, meine Mitarbeiter waren nicht zu aufdringlich bei der Terminabsprache. Vielen Dank dass Sie mich so zeitig empfangen, Senator Moor

»Bitte, nehmen Sie doch Platz«, sagte der Chevin und deutete auf einen für Humanoide gemachten Stuhl, seinem ungewöhnlich geformten Sitz gegenüber. Der Vertreter von Tibrin setzte sich und sogleich war eine junge Chev zur Stelle (offiziell eine Mitarbeiterin, eigentlich aber eine Sklavin, doch das musste der Gast ja nicht wissen) und füllte dem Gast zwei Gläser, eines mit Wasser, ein kleineres mit einer dunkelbraunen, schwer aussehenden Flüssigkeit.

»Serenno-Port«, erklärte Moor und hob sein Glas, um dem Gast zuzuprosten. »Auf Ihr Wohl.«

»Auf das Ihre.« Dieser nahm ebenfalls das Gefäß, hielt es dem Gastgeber entgegen und ließ einen Teil des Inhalts in seinen Schnabel laufen. Dieser hornige oder knöcherne Teil des Gesichtes wirkte wie eine Maske und ließ kaum Platz für sichtbare Mimik, wie der Vigo-Senator bemerkte. Ein großes Hindernis bei dem Versuch, seine Gefühle und Absichten zu durchschauen. Sammandis Volk musste hervorragende Sabbacspieler hervorbringen.

»Nun, Senator... verraten Sie mir doch, weshalb Sie den weiten Weg zu mir auf sich genommen haben«, lenkte er das bisher belanglose Gespräch auf das eigentliche Thema.

»Sechs Stockwerke sind ein Weg, den ich dafür gerne auf mich nehme«, hakte Sammandi in den seichten Scherz ein. »Es geht um ein politisches Vorhaben. Mein vorrangigstes derzeit, um ganz offen zu sein. Ich möchte eine nicht unproblematische oder unumstrittene Gesetzesänderung anstoßen und brauche dafür Unterstützer, denen die Unverletzbarkeit der Demokratie ebenso am Herzen liegt wie mir.«

So etwas hatte Moor sich schon gedacht. Er war bisher im Senat als ein Verfechter von Freiheit und Gleichheit aufgetreten und wurde daher von Sammandi für einen potentiellen Verbündeten gehalten. Und ganz falsch lag er damit auch nicht, denn der Chevin konnte sich durchaus vorstellen, Vorhaben mitzutragen, die diesen Eindruck weiter stützten. Seine Tarnung war schließlich das Kostbarste was er hatte - neben seinen Millionen und der Schar von Spionen, Hackern, Schlägern, Mördern und sonstigen Helfershelfern, derer er sich jederzeit bedienen konnte.


»Ich bin ganz Ohr.«

[Calamari-System | Dac | Coral City | Senatsgebäude | Vilnok Moors Büro] Vilnok Moor (alias Vigo Zula), Ulo Sammandi
 
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Vor dem vereinbarten Treffen mit Vilnok Moor hatte Ulo ein etwas mulmiges Gefühl. Seine Assistentin Naily Darzou wiederholte ihre warnenden Worte zwar nicht, aber er erinnerte sich dennoch lebhaft daran. Sie hatte in dem Chevin etwas gesehen, das ihm selbst entgangen war. Etwas Durchtriebenes, Unehrliches. Zwar konnte er diesen Eindruck in keiner Weise bestätigen, doch nagte die Warnung insgeheim an ihm und ließ ihn daran zweifeln, ob es wirklich eine so gute Idee war, ausgerechnet ihn als politischen Verbündeten gewinnen zu wollen. Letztlich obsiegte aber die Vernunft, und es gab keinen rationalen Grund, mit Moor nicht zumindest zu reden. Er musste sich ja nicht zwangsläufig auf jeden Kuhhandel einlassen, der vielleicht notwendig war, um diesen auf seine Seite zu ziehen.

An diesem Nachmittag hielt der Ishi Tib sich sowieso im Senatsgebäude auf. Sein eigenes Büro lag nur wenige Stockwerke von dem des Vertreters von Vinsoth entfernt, mit dem Turbolift ein Weg, der kaum der Rede wert war. Sein Leibwächter Russ Dragson wollte ihn gerne begleiten - der Karkarodon nahm seinen Job wirklich ernst und hätte sich bestimmt große Vorwürfe gemacht, wenn seinem Schützling in seiner Abwesenheit etwas passierte. Aber das hielt Sammandi dann doch für übertrieben. Er bewegte sich ja nur innerhalb des Gebäudes, in dem an jeder Ecke blau gepanzerte Senatswachen postiert waren, seit dem Attentat noch mehr als zuvor. Dragson konnte unter diesen Umständen weder die gefühlte noch die tatsächliche Sicherheit erhöhen und es war sicherlich kein feiner Zug gegenüber Moor, mit einem Leibwächter bei ihm aufzutauchen. Ein solches Zeichen des Misstrauens konnte kein guter Einstieg in ein Gespräch sein.

Er ging also allein, was nur wenige Minuten dauerte. Im Vorzimmer zu Moors Büro erwartete man ihn bereits und ließ ihn sofort in das Arbeitszimmer des Senators von Vinsoth vor. Die Räumlichkeiten waren düster und grau, es gab nichts Farbiges; ein Einrichtungsstil, der dem Geschmack der Mon-Calamari-Architekten dieses Gebäudes wohl ebenso wenig gefallen hätte wie dem Ishi Tib. Das abgedunkelte Büro hatte nichts Vertrauenerweckendes und wieder war Nailys Mahnung präsent. Doch schon die Begrüßung fiel so freundlich aus, dass es Ulo wirklich schwer fiel, an finstere Absichten des Chevin zu glauben. Der Gastgeber bot ihm einen schweren, dunklen Portwein von Serenno an, der sicherlich nicht billig war, und auch wenn der Ishi Tib solche Getränke eigentlich nicht schätzte, nahm er doch dankend an und erwiderte den Zutrunk.

Sie kamen nun auf das eigentliche Thema des Gespräches und Ulo Sammandi legte sein Anliegen dar:


»Sie erinnern sich bestimmt an die Osarian-Debatte«, sagte er. Vilnok Moor unterbrach ihn nicht, nickte aber wissend. »Der Senat hatte sich mit großer Mehrheit für ein humanitäres Eingreifen in dem System unter Schutz des Militärs entschieden, aber der Kommandostab der Streitkräfte lehnte dies schlichterhand ab«, erläuterte er dennoch. »Ein Skandal, wie damals viele fanden, auch wenn mittlerweile wieder andere Dinge in den Vordergrund gerückt zu sein scheinen. Der Vorfall ist schon nicht mehr wirklich präsent, weder in den Medien noch im Senat. Aber leider kann sich so etwas jederzeit wiederholen. Denn leider hat man damals bei der Formierung des KSNR wie wir ihn heute kennen den Fehler gemacht, keine Mechanismen gegen so ein Vorgehen zu schaffen.«

Abermals nickte der Chevin nur, ohne etwas zu sagen. Seine schwarzen Augen, die im Vergleich zum Rest des überdimensionierten Gesichtes winzig wirkten, waren fest auf den Ishi Tib gerichtet. Lesen konnte dieser sie jedoch nicht. Moor wartete ab, schien gespannt darauf zu sein, worauf Ulo Sammandi hinauswollte.

»Die Gesetze über die Befugnisse des KSNR müssen nachgebessert werden. Und ich bin der Meinung, man muss sie ein Stück weit zurückbauen. Dem Militär zu viele Freiheiten zu lassen, mag zwar dessen Arbeit begünstigen, verträgt sich aber mit einer Demokratie nicht gut, das haben wir bei Osarian leider gesehen. Es müssen Strukturen her, die es verhindern, dass der Kommandostab sich über den mehrheitlichen Willen des gewählten Parlamentes und theoretisch sogar den des Kanzlers hinwegsetzen kann. Das Primat der Politik muss wieder gelten, sonst machen wir uns doch selbst lächerlich.«

»Wie genau stellen Sie sich denn eine Neuregelung beziehungsweise den ›Rückbau‹ des KSNR vor?« fragte Moor. Noch ließ er offen, was er von der Idee hielt. Der Ishi Tib fragte sich, ob er hier nicht gegen die Wand lief, denn bisher deutete gar nichts darauf hin, dass der Chevin ihm auch nur ansatzweise recht gab.

Doch er ging nun aufs Ganze. Er reichte dem Vertreter von Vinsoth ein Datapad mit seinem Gesetzesentwurf und erläuterte dazu:


»Die Entscheidungsgewalt über Krieg und Frieden muss wieder allein beim Senat liegen«, brachte er die Sache auf den Punkt. »Das Militär muss dessen Mandate erfüllen und sich strikt in deren Rahmen bewegen. Zudem darf es nicht sein, dass Streitkräfte und Geheimdienst gegen den Willen des Kanzlers und des Verteidigungsministers Beschlüsse fassen können, für die sich hinterher niemand dem Senat gegenüber verantworten muss. Also wird der KSNR wieder ein reines Beratergremium, der Oberbefehl wird zurück in die Hände des Kanzlers gelegt.«

Es dauerte eine Weile, bis der Chevin antwortete. Zuerst las er sich den Text sorgfältig durch, nickte hier und da und machte sich Notizen auf seinem Computer. Schlielich senkte er das Pad und blickte wieder Sammandi in die Augen.

»Nun, was halten Sie davon, Senator Moor fragte der Tibriner, in dem sich immer größere Anspannung breit machte.

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Schweigend hörte sich der Chevin an, was Ulo Sammandi zu sagen hatte. Ebenso schweigend und überaus gründlich las er sich den Gesetzesentwurf durch. Der Ishi Tib hatte gründliche Arbeit geleistet: Das Konzept wirkte ausgereift und durchdacht. Dennoch war fraglich, wie gut die Chancen waren, damit durchzukommen. Ein solcher Vorschlag musste auf unterschiedliche Ansichten stoßen und konnte leicht zu einer hitzigen, langwierigen und letztlich ergebnislosen Debatte führen. Vilnok Moor rechnete keine guten Erfolgsaussichten aus. Zumindest nicht unter den aktuellen Umständen.

Das stellte ihn vor eine schwierige Wahl. Den Senator von Tibrin in dieser Sache zu unterstützen, brachte Vor- und Nachteile mit sich. Zu den Vorteilen zählte, dass er sich diesen verpflichtete: Im Gegenzug konnte er von Sammandi verlangen, Vorhaben zu fördern, die im Interesse Moors lagen. Ein Geben und ein Nehmen, oder, wie so vieles in der Politik, ein Kuhhandel. Außerdem passte ein Gesetz zur Stärkung der demokratischen Strukturen gut zu der Rolle als demokratischer Reformer Vinsoths, die er verkörperte. Sein gewagtes Spiel musste hin und wieder mit neuen Einsätzen am Laufen gehalten werden, in der Hoffnung dass der Bluff gelang und es lange dauerte, bis jemand ›sehen‹ wollte. Doch wenn er sich dieser Sache annahm, musste er auch Nachteile in Kauf nehmen: Keiner politischen Karriere tat es gut, allzu oft auf der Verliererseite zu stehen. Sich für eine aussichtslose Sache einzusetzen, die mit Pauken und Trompeten unterging, war nicht gut für seinen Ruf. Das schadete seinem Ansehen im Senat, auf Vinsoth und in der Black Sun. Zudem konnte er Sammandi nur schlecht einschätzen. Das Bild, das dieser in der letzten Zeit abgegeben hatte, ließ verschiedene Schlüsse zu. War er ein hoffnungsloser Idealist oder ein geschickter Taktiker? Ein verstockter Pazifist oder eher ein Realist? Überzeugter Demokrat oder insgeheim sogar ein Gegner des repräsentativen Systems, der eher eine kommunistische Staatsform anstrebte? Wie radikal war der Ishi Tib tatsächlich? Moor hatte seine Meinung dazu. Er hielt ihn für einen Narren mit noblen Zielen, jemanden, der sich in der Rolle des volksnahen, bescheidenen Demokraten gefiel und diese mit Leib und Seele ausfüllte. Aber ganz sicher konnte er sich dieses Urteils nicht sein. Schwer zu sagen, ob die Bekanntschaft und Zusammenarbeit mit dem Vertreter Tibrins langfristig Schaden oder Nutzen brachte.


Schließlich fragte dieser, was der Chevin von dem Ganzen hielt, und jener antwortete vorsichtig:

»Ich zweifle nicht an Ihren guten Absichten und gebe Ihnen von der Sache her absolut recht. Die derzeitigen Strukturen sind nicht besonders demokratisch und könnten sogar eine Gefahr für unsere Republik darstellen, wenn jemand mit ausreichender krimineller Energie in die Position kommt, die weitreichenden Befugnisse des Militärs und des Kommandostabes für sich auszunutzen. Aber andererseits... glauben Sie denn, dass dieser Entwurf eine Mehrheit finden könnte? Seit der KSNR größere Freiheiten genießt, ging es militärisch wieder aufwärts mit der Republik - ob das nun die Ursache dafür war, spielt dabei kaum eine Rolle. ›Never change an winning team‹, heißt es. Unser Team gewinnt gerade, das Imperium weicht zurück. Ich halte es für riskant, in der jetztigen Lage die Spitze auszutauschen oder drastisch umzugestalten. Das könnte unsere Siegesserie unterbrechen - und was dann?«

»Viele teilen diese Bedenken«, bestätigte Ulo Sammandi. »Ich sehe die Sache aus einem anderen Blickwinkel. Unsere derzeitigen Erfolge werden so oder so ein Ende finden, auf die eine oder andere Weise. Oder glauben Sie an eine endgültige militärische Zerschlagung des Imperiums? Also, mir fällt es schwer, mir das vorzustellen. Es wird auch wieder Niederlagen geben und diese werden eine Zerreißprobe für die Republik darstellen. Für Moral und Durchhaltewillen der Bevölkerung, aber auch der Politik und des Militärs. Gefestigte, krisenbeständige Strukturen mit klarer Machtverteilung sind der beste Weg, eine solche Hürde zu überwinden.«

»Da könnten Sie Recht haben,« räumte der Chevin ein, »auch wenn ich mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen möchte, die weitere Entwicklung des Krieges vorherzusagen. Aber diese Strukturen können Sie nicht schaffen, wenn Sie mit Ihrem Vorstoß scheitern.«

»Deshalb bin ich ja hier.« Sammandi hatte sich nun in Fahrt geredet. Er wirkte nun leidenschaftlich und dabei viel jünger als zu Beginn des Gespräches. Moor musste eingestehen, dass unerwartete Energie in dem alten Ishi Tib steckte. »Um Sie davon zu überzeugen, dass es das Richtige ist. So wie ich auch andere überzeugen will. So lange, bis das Meinungsbild und die äußeren Umstände einen Erfolg zumindest ermöglichen.

Sie sind nicht der erste, der mir sagt, es sei der falsche Zeitpunkt dafür. Nun gut, dann lassen wir diesen Punkt doch kommen. Und nutzen die Zeit bis dahin, um andere von diesem Standpunkt zu überzeugen. Ich würde dabei gerne auf Ihre Unterstützung zählen, Senator Moor. Kann ich das?«


Unrecht hatte der Senator von Tibrin nicht mit seiner Argumentation. Man merkte, dass er von der Sache wirklich überzeugt war und bereit, mit Feuereifer dafür einzustehen. Diese Überzeugung und Bereitschaft teilte der Chevin nicht. Aber möglicherweise konnte der Antrag sogar Erfolg haben. Irgendwann. Wenn das so war, dann wollte er lieber auf der Seite derjenigen stehen, die ihn unterstützt hatten, als auf der Seite der Skeptiker und Zauderer. Vilnok Moor war kurz davor, dem Gesprächspartner einen positiven Bescheid zu geben. Doch zunächst grübelte er darüber nach, ob er selbst Ziele hatte, bei deren Erreichen Sammandi ihm von Nutzen sein könnte. Wenn ein Handel dabei herauskam, er attraktiv genug war um die letzten Bedenken wegzuwischen, war er mit an Bord.

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Bei dem Gespräch mit Vilnok Moor hatte Ulo Sammandi einstarkes Déjà-vu-Gefühl. Beinahe Beinahe mit jedem Senator oder Botschafter, dem er bisher seine Pläne offenbart hatte, war es ähnlich gelaufen. Vom Prinzip her war keiner abgeneigt, doch fürchtete man ein Scheitern. Nicht die richtige Zeit sei es für den Vorstoß... wie konnte es einen falschen Zeitpunkt dafür geben, Missstände auszuräumen und schadhafte Stellen ihrer demokratischen Verfassung auszumerzen? Wenn alle diejenigen, die befürchteten, mit dieser Gesetzesvorlage nicht durchzukommen, ein wenig mehr Optimismus an den Tag gelegt hätten, dann wären sie einer Mehrheit schon ein ganzes Stück näher gekommen. Doch bisher hatte Ulo nur eine Handvoll Unterstützer, ein paar Gegner und viele, die sich nicht festlegen wollten. Es schien, als wollte auch Vilnok Moor dazu gehören.

Doch der Chevin überraschte ihn nicht wenig mit seiner Antwort:


»Ja, Sie können auf meine Unterstützung zählen, Sammandi«, sagte er. »Wenn Sie die Sache zur rechten Zeit zur Abstimmung bringen, werde ich dafür sprechen und stimmen. Und ich werde gerne auch bei anderen für Ihre Idee werben.

Allerdings unter zwei Bedingungen.«


Nun waren sie also von der Überzeugungsarbeit zu den Verhandlungen übergegangen. Moors Offerte war sehr großzügig und mehr als Sammandi sich erhofft hatte - doch natürlich erwartete er etwas dafür. Ob er also ein echter Unterstützer werden würde, hing davon ab, ob seine Forderungen sich mit den Prinzipien des Ishi Tib vereinbaren ließen. Oder ob er bereit war, sie weit genug zu beugen.

»Ich bin ganz Ohr«, antwortete er, gespannt darauf, was er nun zu hören bekommen würde. »Was verlangen Sie?«

»Erstens möchte ich in der nächsten Wahlperiode in den Geheimdienstausschuss gewählt werden und würde mich freuen, Ihrer Stimme in dieser Sache sicher zu sein.«

Sammandi nickte. Zu diesem Zugeständnis war er bereit. Es konnte ihm eigentlich egal sein, in welchen Ausschüssen der Chevin tätig war, und machte für ihn keinen Unterschied, ob er dafür stimmte oder dagegen. Diese kleine Gefälligkeit brachte ihm keinen Schaden und ihn auch nicht mit seinen Prinzipien in Konflikt. Dass eine Hand die andere Wusch, weil sonst beide schmutzig blieben, gehörte eben dazu.

»Zweitens kann ich Sie natürlich nur unterstützen, wenn ich auch im Amt bleibe. Demnächst stehen auf Vinsoth Wahlen an. Wenn die Regierungspartei meines Neffen verliert, wird man mich sehr schnell ablösen lassen. Wenn Sie aber bereit wären, unserer Welt einen Besuch abzustatten und mit mir gemeinsam vor den Medien aufzutreten, würde sich das positiv auf das Wahlergebnis auswirken.«

In die Parteipolitik eines fremden Planeten einzugreifen, war da schon eine ganz andere Sache. Dieser Vorschlag missfiel Ulo Sammandi sofort. Wenn er diese Bedingung erfüllte, mischte er sich in Dinge ein, die ihn nichts angingen, und beeinflusste damit das Geschick von Vinsoths Bevölkerung über Jahre. Da er sich mit den politischen Verhältnissen auf Moors Heimatwelt nicht auskannte, konnte er unmöglich beurteilen, ob dessen Partei tatsächlich wählenswert war und ob sie sich mit seinen eigenen politischen Vorstellungen vertrug. Mit der öffentlichen Unterstützung einer fremden Gruppierung konnte er leicht in Widersprüche zu seiner eigenen Linie geraten. Doch Moors Motive waren natürlich nachvollziehbar und legitim. Dies war der Punkt, an dem der alte Ishi Tib entscheiden musste, wieviel ihm sein Gesetzesentwurf wert war.

»Ich möchte mich nicht über Gebühr in Ihre lokale Politik einmischen«, erwiderte er. »Daher werde ich nicht so vermessen sein, Ihrem Volk Ratschläge zu erteilen, wen sie wählen sollen und wen nicht. Eine offene Unterstützung Ihres Wahlkampfes ist leider nicht möglich. Ich wäre aber gerne bereit, noch vor der Wahl gemeinsam mit Ihnen Vinsoth und Ihrem Neffen einen Besuch abzustatten und mit den Medien zu sprechen. Wenn das auch ohne parteipolitische Bekenntnisse Ihre Wahlkampfbemühungen fördert, soll es mir recht sein.«

»Das genügt mir«, sagte Moor und verzog seine Mundwinkel zu einer Art Lächeln, wodurch seine großen, quaderförmigen Zähne zum Vorschein kamen. »Dann haben wir also eine Abmachung, verehrter Kollege!«

Der Chevin stand auf und reichte seinem Gast über den Schreibtisch hinweg seine Pranke. Sammandi erhob sich ebenfalls und schlug ein.

»Eine Abmachung zu beiderseitigem Vorteil. Ich bin wirklich hocherfreut darüber, Senator Moor

Das war er tatsächlich. Er hatte einen neuen Unterstützer gewonnen; einen, der sich bereit erklärte, auch für sich aus für die Idee zu werben und damit den Effekt zu multiplizieren. Zwar hatte er dafür Zugeständnisse machen müssen, aber keine, die er als zu groß empfand. Er musste sich nun die Zeit für eine Reise nach Vinsoth freischaufeln, doch das würde schon irgendwie gelingen. Mit ein wenig gutem Willen war vieles machbar.

Um auf das erfolgreiche Geschäft (nichts anderes war diese Vereinbarung) anzustoßen, ließ der Chevin nochmals die Gläser vollschenken. Sie stießen an und sprachen dann noch einige Minuten über die aktuellen politischen Verhältnisse, besonders über die letzte Senatssitzung. Dies war jedoch eher Smalltalk als ein echter Austausch, er diente nur dazu, das Gespräch ausklingen zu lassen. Nach einer Weile bedankte sich Sammandi bei seinem Gastgeber nochmals für dessen erübrigte Zeit und verabschiedete sich.


[Calamari-System | Dac | Coral City | Senatsgebäude | Vilnok Moors Büro] Vilnok Moor (alias Vigo Zula), Ulo Sammandi
 
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Als Ulo Sammandi das Büro verlassen hatte und die Tür sich zwischen den beiden Senatoren geschlossen hatte, stieß Vilnok Moor ein langanhaltendes Lachen aus. Es hätte für fremde Ohren sehr ungewöhnlich und etwas unheimlich geklungen, wegen seiner tiefen, dröhnenden Stimme. Dennoch war es kein besonders boshaftes, hämisches oder grimmiges Lachen, sondern ein ziemlich ehrlicher Laut der Freude. Der Chevin war hochzufrieden mit dem Verlauf des Gespräches, das, wie er fand, vollständig zu seinen Gunsten ausgegangen war.

Ulo Sammandi war ihm mit seinem Vorschlag entgegen gekommen. Das Projekt, für das der Ishi Tib sich einsetzte, passte gut zu seiner Agenda. Er glaubte, den Einsatz für dieses gut dazu nutzen zu können, seinen Ruf als überzeugter Demokrat, Reformator Vinsoths und Befürworter der aktuellen Strukturen der Republik weiter auszubauen und fester im Bewusstsein der Leute zu verankern, so dass gleich gar kein Zweifel daran aufkam. Öffentlich für eine solche Sache einzutreten, selbst wenn sie hinterher scheiterte, konnte dazu beitragen, das Bild, das die Gesellschaft, der Senat und mögliche Gegner von ihm hatten, maßgeblich zu prägen. So dass man gar nicht auf die Idee kam, er könnte etwas anderes sein als ein ebenso naiver Idealist wie Sammandi. Und wenn man davon erst einmal überzeugt war, wer forschte dann noch nach, ob es tatsächlich den Tatsachen entsprach? Die beste Maske war schließlich nicht die undurchsichtigste, sondern die unsichtbarste.

Außerdem hatte er gleich zwei Forderungen an seinen Verhandlungspartner durchgesetzt. Erstens dessen Unterstützung bei seinem Bestreben, dem Geheimdienstausschuss beizutreten. Dieser Wunsch hatte einen eindeutigen und nachvollziehbaren Grund, den ein Nichteingeweihter jedoch unmöglich erraten konnte: Der Chevin wollte tieferen Einblick in die Arbeit des Geheimdienstes und der Sicherheitsbehörden nehmen, weil diese Informationen für die Black Sun mehr wert waren als lauteres Gold, reines Glitterstim oder waffenfähiges Plutonium. Wenn Moor in diesem Ausschuss saß, konnte er das nicht nur dazu benutzen, die Aktivitäten seiner größten und gefährlichsten Gegner aus nächster Nähe zu beobachten - sie also auszuspionieren, was für eine Ironie. Nein, er konnte ihnen zugleich den einen oder anderen Knüppel zwischen die Beine werfen, und zwar ohne dabei aufzufallen, denn er fungierte ja als Teil der parlamentarischen Kontrolle und mischte sich mit vollstem Recht ein. Zwar strebte der Chevin keine hohen Ämter in der Republik an (irgendwann musste es auch genug sein, man musste die Früchte seiner Arbeit ja auch noch genießen können), aber die Mitgliedschaft in diesem Ausschuss war tatsächlich so etwas wie ein Traum für ihn.

Zweitens hatte Sammandi sich bereit erklärt, vor der Wahl zu einem medienwirksamen Besuch auf Vinsoth vorbei zu schauen. Moor hatte ihm eingeredet, dass es dabei um den Wahlkampf ginge. Das war aber Humbug. In Wahrheit sollten nicht die Wähler auf seiner Heimatwelt beeinflusst werden, sondern vielmehr die unzähligen Außenweltler. Wenn man Sammandis Besuch richtig plante und dem Senator dabei ein Bild des modernen, demokratisch sanierten Vinsoth präsentierte, dann prägte man damit nachhaltig auch die Ansicht der Öffentlichkeit. Es war wieder die Sache mit der unsichtbaren Maske: Wer Berichte darüber gesehen hatte, dass ein Senator von Tibrin oder sonst einer republikanischen Welt sich positiv über die Entwicklung der Chevinkultur äußerte, oder von diesem selbst hörte wie erfreut er über die dortigen Erlebnisse gewesen war, der nahm das so hin und stellte es nicht weiter in Frage. Es musste ein Bild geprägt werden, das so eindeutig war, dass niemand es interessant genug fand, hinter die Kulissen zu blicken. Und dafür wollte er den naiven Ishi Tib missbrauchen. Als einen unwissenden Fähnchenschwenker für ein angeblich modernisiertes Vinsoth, unter dessen schimmernd-glatter Oberfläche sich das alte Sklavenhaltersystem verbarg.

Alles in allem also ein guter Tag für Vilnok Moor und auch für Zula, den Vigo der Black Sun. Die Dinge entwickelten sich ganz vortrefflich, wie so oft, wenn man die Augen nach Gelegenheiten offenhielt und zugriff, wenn sie sich boten. Und das Schönste daran war, dass Ulo Sammandi wahrscheinlich mit einem ebenso positiven Gefühl nach Hause ging und seinerseits glaubte, das Bestmögliche aus dem Handel herausgeschlagen zu haben.


[Calamari-System | Dac | Coral City | Senatsgebäude | Vilnok Moors Büro] Vilnok Moor (alias Vigo Zula)
 
--- Captain Serik Torfan (Mon Calamari), NRGD, Sektion 01 ---

[Dac, Coral City, Hafen, Yacht „The Promise“]- Captain Serik Torfan, Senatswachen, Beamte der NRSF

Federnden Schrittes überschritt Captain Serik Torfan, Agent des Geheimdienstes der Neuen Republik, eine der Gangways hin auf die Yacht „The Promise“, nachdem er einen großzügigen Sicherheitskordon passiert hatte, den die New Republic Security Force um den Anleger des Schiffes errichtet hatte. Und das nicht ohne Grund – auf dem eleganten Schiff sollte schließlich in Kürze jenes Ereignis stattfinden, das ein Signal an die gesamte Galaxis senden, den Wendepunkt im großen Krieg markieren sollte. Die Siegesfeier der Neuen Republik anlässlich der Befreiung Corellias aus den Klauen des Imperiums.

Torfan war seitens der Sonderbeauftragten des Kanzlers für Geheimdienste persönlich die Hauptverantwortung für die Sicherheit an Bord des Schiffes übertragen worden, zumindest soweit es das Engagement des Geheimdienstes in dieser Hinsicht anbelangte. Die Nerven waren angespannt – der Anschlag auf das Opernhaus Coral Citys lag noch gar nicht so lange zurück und hatte allen vor Augen geführt, dass die Republik hier, auf ihrer derzeitigen Zentralwelt, bei weitem nicht so unverwundbar war wie sie es gerne wäre. Eine Ansammlung von hochrangigen Militärs, Senatoren und Jedi bot ein lohnendes Ziel nicht nur für radikale Splittergruppen, sondern auch für die Agenten eines Imperiums, das seine jüngsten Niederlagen an die Wand gedrängt hatten. Wer wusste schon, wozu der Imperator und seine Schergen in ihrer Verzweiflung fähig waren. Ein erfolgreicher Anschlag auf die „Promise“ würde jedenfalls die gerade erst wieder erstarkende Moral der Republik empfindlich treffen.

Der Mon Calamari passierte zwei Senatswachen in vollem Ornat – also in ihren zeremoniellen Rüstungen, wobei er wusste, dass die Kampffertigkeiten dieser speziell ausgebildeten Männer und Frauen durch diese mitnichten beeinträchtig wurden – und gesellte sich zu zwei Personen, die augenscheinlich in ein intensives Gespräch verwickelt waren. Der Quarren, Ynr Tassok, war Captain der NRSF und in analoger Funktion zu Torfan unterwegs, während es sich bei dem Menschen in der Uniform um Pietr Jexon handelte, seines Zeichens Hauptmann der Senatswache und somit ranghöchster Offizier dieser auf den Schutz des Senates und des Kanzlers eingeschworenen Einheit. Im Gegensatz zu den Uniformen der beiden anderen trug Torfan bereits traditionelle Festkleidung der Mon Calamari, die ihm erlauben würde, sich im Laufe der Veranstaltung wie der Rest der ihm zugeteilten Agenten unauffällig unter die Menge zu mischen. Zwangsläufig jedoch waren die beiden Männer, die ihm in diesem Moment abwartende Blicke zuwarfen, über seine wahre Funktion informiert.


„Meine Herren“, begrüßte er sie freundlich mit einem leichten Nicken, wobei ihm nicht entging, dass Tassoks Kopftentakel sich leicht kräuselten. Wann würden die Animositäten zwischen Quarren und Mon Calamari wohl jemals enden, wenn nicht einmal der geeinte Dienst für die Republik dies vollbrachte?

„Ein schöner Tag für einen Siegesball, nicht wahr?“


In der Tat war das Wetter vorzüglich. Ein strahlend blauer Himmel lag über ganz Coral City und die Vorhersagen versprachen angenehme Stunden bis in die Nacht hinein. Wenigstens ein Problem weniger, um das man sich sorgen musste.


„Sieht wohl so aus.“

Die stahlgrauen Augen des Hauptmanns der Senatswache blickten hart auf den Geheimdienstagenten.


„Zu Ihrer Information, Torfan… meine Leute werden in Kompaniestärke an Bord sein, ein Kontingent davon zur Begrüßung der Gäste und Begleitung der Festakte in voller Rüstung. Ich würde Ihren Untergebenen empfehlen, sich in der Erfüllung ihrer… Pflichten nicht zu auffällig zu verhalten. Da sie sich weigern, ihre Identität preiszugeben, könnte es sonst zu unnötigen Komplikationen kommen.“

„Keine Sorge, meine Leute verstehen ihr Handwerk“, erwiderte Torfan gelassen. Er wusste, dass des der Senatswache nicht behagte, in dieser Beziehung mit dem Geheimdienst zusammenarbeiten zu müssen – vielleicht verstand Jexon das sogar als Zweifel an seiner Eignung, selbst für die Sicherheit der Gäste zu sorgen – doch die Anweisungen aus dem Kanzleramt waren explizit gewesen.

„Die NRSF riegelt das Gewässer um die geplante Route des Schiffes weitläufig ab, in Zusammenarbeit mit der Polizei von Coral City“, mischte sich in diesem Moment Tassok ein.

„Zur Sperrung des Luftraums, abgesehen vom Shuttleservice, wurde uns seitens des Militärs versprochen, dass sich mindestens eine Staffel in permanenter Alarmbereitschaft hält.“

Torfan nickte knapp.


„Sieht aus, als wäre an alles gedacht.“

Jexon schnaubte.

„Hoffen wir’s.“

[Dac, Coral City, Hafen, Yacht „The Promise“]- Captain Serik Torfan, Captain Ynr Tassok, Hauptmann der Senatswache Pietr Jexon
 
- Mon Calamari – Coral City – Raumhafen – Mit diversen Jedi -

Das letzte Mal, als Chesara auf Mon Calamari gewesen war, hatte sie einen Termin mit Vertretern des Militärs gehabt, um einen Vorfall zu besprechen, dessen Tragweite ausgereicht hatte, um das Verhältnis zwischen dem Orden und dem Militär auf die Probe zu stellen und stellenweise sogar sehr zu belasten. Sie erinnerte sich gut an ihren Aufenthalt hier, als sie mit Jibrielle und Fey’la für zwei Tag hier gewesen war und hoffte gleichzeitig, dass sie von ihrem aktuellen Besuch bessere Erinnerungen wieder mit zurück nach Lianna würde nehmen können. Auf dem Flug hierher war unter den Jedi viel über den Ball gesprochen worden. Ein solches Ereignis war etwas Besonders, nicht nur unter Vertretern des Ordens, und die Erwartungen waren entsprechend hoch.

”Wenn ich kurz um eure Aufmerksamkeit bitte dürfte!”

Rief Chesara über die Köpfe der anwesenden Jedi hinweg, als sie das Schiff verlassen und sich um einen weiteren Passagiergleiter versammelt hatten, der bereits in der Landebucht auf sie wartete.

”Ich möchte euch nur grob den geplanten Ablauf mitteilen. Wir werden jetzt mit diesem Passagiergleiter auf direktem Wege zu einem Hotel gebracht – erwartet keinen Luxus, es ist ein einfaches Hotel mittleren Standard. “

Chesara lächelte entschuldigend. Alle Anwesenden hier sollten wissen, dass es einen Jedi nicht nach Besitz oder gar Luxus zu verlangen hatte. Sie waren hier, um an dem Ball teilzunehmen und ihre Verbundenheit zur Republik zu zeigen und natürlich war es allen Anwesenden gegönnt, wenn sie sich dabei amüsierten, doch das war nicht das primäre Ziel dieser Reise.

”Wir haben Einzelzimmer für euch alle gebucht, die Reservierungen sind für eine Nacht, damit ihr alle im Anschluss an den Ball eine Schlafgelegenheit habt. Morgen werden wir dann wieder zusammen zurück nach Lianna fliegen, ausgenommen jene von uns, die möglicherweise ein anderes Ziel anstreben. Was die Ankunft beim Ball betrifft – ich sage das absichtlich jetzt, da wir gerade alle zusammen stehen – so wäre es sicher nicht schlecht, wenn wir gemeinsam zum Hafen fahren würden, um an Bord der Yacht zu gehen. Dass Pünktlichkeit dazu eine Voraussetzung ist, muss ich wohl nicht extra betonen.”

Sie hatte sehr vermieden, zum Thema Pünktlichkeit jemanden anzusehen und war nun bereits am Ende von dem angelangt, das sie hatte sagen wollen. Dem Piloten ein Zeichen gebend, stieg sie als erste in den Gleiter ein. Es ging nun zum Hotel, wo sie sich ausruhen, vielleicht eine Kleinigkeit essen, sich frisch machen und umziehen konnten. Es waren noch ein paar Stunden bis zum Ball und diese Zeit würde sicherlich jeder auf seine Weise nutzen wollen.

- Mon Calamari – Coral City – Gleiter auf dem Weg zum Hotel – Mit diversen Jedi -
 
Co-Produktion von ChesaraSyonette und Padme Master​


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Die LIVE Reportage vom Roten Teppich


Straccia Tella
Guten Abend, meine Damen und Herren, herzlich willkommen zu einer Spezialausgabe von „Galatic People“ live aus Coral City, Dac, wo heute Abend der Siegesball der Republik stattfinden wird. Mein Name ist Straccia Tella Mehligmann und ich begrüße Sie ganz herzlich hier auf dem roten Teppich, wo ich Sie, zusammen mit meinem Kollegen Charles de Column durch diesen einmaligen Abend führen werde. Hallo Charles!


Charles de Column
Guten Abend, Straccia. Guten Abend, liebe Zuschauer! Wie Sie sehen können befinden wir uns direkt an der Anlegestelle der Yacht „The Promise“, die als Veranstaltungsort ausgesucht worden ist. Doch nicht nur auf der Yacht wird gefeiert, es wird heute Abend auch an anderen Orten Unterhaltungsprogramme, wie Konzerte und Tanzveranstaltungen, aber auch offizielle Andachten an die vielen Opfer des Kriegs geben, was uns auch schon zu unserem ersten wichtigen Punkt bringt. Die Sicherheitsvorkehrungen sind nach dem Anschlag in der Oper von Coral City verschärft worden, denn die Regierung ist fest entschlossen, reaktionären und rassenfeindlichen Kräften keinen Raum einzuräumen und ihnen statt dessen die Stirn zu bieten. Der heutige Abend soll ganz unter einem guten Stern stehen.


Straccia Tella
Und das nicht nur hier, sondern in allen Teilen der Republik. Ich freue mich, abzugeben, an meinen Kollegen Rodigro Perez, Theed, Naboo. Guten Abend, Rodrigo.[/b]


Rodigro Perez
Guten Abend, werte Zuschauer, Guten Abend, Straccia, Guten Abend Charles. Das Wetter in Theed, aber auch im restlichen Naboo ist wundervoll. Hier sind bereits einige Veranstaltungen im Gange. Auch hier wird eine Gedenkfeier stattfinden, nach deren Ende wird bei Einbruch der Dämmerung das Festival des Lichts beginnen und seinen Höhepunkt in einem großartigen Feuerwerk finden. Aber auch in den Unterseestädten soll es zahlreiche Festivitäten geben und zu Mitternacht wird eine Ansprache der Königin erwartet.


Straccia Tella
Vielen Dank, Rodrigo. Wir werden später noch einmal zu Dir nach Naboo schalten. Aber nun schalten wir weiter nach Coronet City, Corellia, zu Barlea Yomis. Guten Abend, Barlea, wie sieht es aus in Coronet?


Barlea Yomis
Guten Abend, liebe Zuschauer, Guten Abend, Straccia, Guten Abend, Charles.
Nun, es ist beachtlich, welche Fortschritte in der kurzen Zeit seit Beendigung der Kämpfe erzielt worden sind. Natürlich hat die Zeit noch nicht ausgereicht, um alle Schäden der Schlacht zu beseitigen, aber das corellianische System hat bis jetzt eine beachtliche Leistung abliefern können. Besonders erfreulich ist, daß sich eine neugebildete Regierung rasch konstituieren konnte.
Das liegt vor allem daran, daß viele corellianische Politiker nach der Eroberung durch das Imperium sich dem Widerstand angeschlossen hatten und dadurch zu einem der Verfolgung entgehen konnten. Diesen ist es gelungen so gut wie möglich mit den Corellianern in Verbindung zu bleiben, so daß es wohl dem corellianischen Volk in der erst kürzlich stattgefundenen Wahl nicht schwer gefallen sein muß, diesen auch den Regierungsauftrag zu erteilen.
Es ist erstaunlich, dass die corellianische Regierung sich auch bereits mit dem Versprechen, das Senatorin de Lieven den Völkern der Galaxis gemacht hatte, nämlich eine Gedenkstätte an die Opfer des Krieges zu errichten, auseinandergesetzt hat und bereits eine Lösung präsentieren konnte.
Heute gab der Regierungssprecher bekannt, dass ein Ort für diese Erinnerungsstätte gefunden worden sei, nämlich das Gelände der ehemaligen Jedi- Basis unweit von Coronet City, die durch ein orbitales Bombardement komplett zerstört worden war. Während der imperialen Besatzung waren keine Bemühungen unternommen worden, den entstandenen Krater zu verfüllen und das Gelände zu rekultivieren.
Ein Sprecher teilte ferner mit, dass geplant sei, einen kleinen Teil des Kraters als Mahnmal für die Brutalität und für die Taten unsinnigen Hasses zu erhalten und diesen in die Erinnerungsstätte zu integrieren. Im Augenblick ist jedoch nicht bekannt, ob die Jedi erneut eine Basis errichten werden. Der Pressesprecher der Jedi konnte zurzeit keine Angaben darüber machen.


Straccia Tella:
Vielen Dank Barlea. Wir werden auch später noch einmal zu dir schalten, um unseren Zuschauern einen umfassenden Blick auf die stattfindenden Ereignisse dieser Nacht zu gewähren. Natürlich, werte Zuschauer, möchten wir Ihnen den Bericht von Faith Loca nicht vorenthalten. Sie berichten live von Hapan.
Guten Abend, Faith, wir sind angesichts der Meldungen aus dem Hapes Cluster natürlich sehr gespannt, wie die Lage vor Ort aussieht.


Faith Loca
Guten Abend, werte Zuschauer, Guten Abend, Straccia, Guten Abend Charles.
Nun, die Lage auf Hapan, aber auch auf den restlichen Welten des Clusters, ist ziemlich entspannt. Es sind wie auch auf Naboo, Corellia und anderen Planeten zahlreiche Feierlichkeiten geplant. Die Bevölkerung wie auch die politische Führung sind von den militärischen Attacken auf die Schiffahrtsrouten um den Sternenhaufen nicht wesentlich beeindruckt. Das wird auch sicherlich mit der umgehend entsandten militärischen Hilfe in Form von republikanischen Streitkräften zusammenhängen. Dadurch ist es der Republik gelungen, noch einmal Ansehen im Cluster zu gewinnen, daß es nicht verwunderlich ist, daß die Hapaner im Moment das Imperium lediglich als lästiges, aber hinnehmbares Ärgernis wahrnehmen. Aber ich hoffe natürlich, dass so bald wie möglich vermeldet werden kann, daß die Imperialen den Rückzug angetreten haben. Und wenn wir ehrlich sind, diese Meldung klingt einfach zu gut, so dass man sie gar nicht oft genug hören kann, nicht wahr? Heute Abend jedenfalls hat die Königinmutter zu einem exklusiven Konzert eingeladen. Die Ankündigung der Auftritte von Opernsängerin Miz Marik und dem königlichen Sinfonieorchester haben bereits Tausende hierher gelockt, die sich diese musikalischen Darbietungen nicht entgehen lassen wollen und auch die Holo-TV-Sender rechnen mit hohen Einschaltquoten zur Live-Übertragung.


Straccia Tella:
Das klingt fantastisch. Vielen Dank, Faith. Wir erwarten hier in Coral City mit Spannung das Eintreffen der ersten Gäste. In Vorbereitung auf diesen Event haben wir bereits im Vorfeld einen Einblick auf die Gästeliste erhalten können. Damit sind wir in der Lage, Ihnen eine ausführliche Berichterstattung zu liefern und Ihnen auch zu den unbekannteren Gesichtern an diesem Abend Namen zu liefern. Anders als bei den gängigen Veranstaltungen handelt es sich bei den heutigen Gästen nicht vorwiegend um Celebrities. Nein, heute Abend feiern hier auf der „Promise“ die wahren Helden der Republik. Sie dürfen sich heute Abend auf Vertreter der Politik, der Wirtschaft und des Militärs und sogar auf Mitglieder des Jedi-Ordens freuen! Welche Jedi erwartet werden, ist bisher jedoch nicht bekannt. Der Pressesprecher der Jedi lehnte einen Kommentar mit dem Hinweis ab, dass die Bekanntgabe der Gästeliste Aufgabe des Gastgebers sei. Zudem, und das ist wohl die größte Überraschung des Abends, werden einige Bürger der Republik erwartet, die per Losentscheid ermittelt wurden und die sich in meinen Augen wirklich glücklich schätzen können. Bevor es los geht, wollen wir aber noch kurz über den Dresscode sprechen. Charles, der als Moderator der bekannten Holo-TV-Show „Fashion Polizei“ Experte auf diesem Gebiet ist, wird uns verraten, welche Kleider wir heute auf dem roten Teppich erwarten können.


Charles de Column
Oh ja. Wie bei einem offiziellen Event dieser Größe nicht anders zu erwarten, lautet der vorgeschriebene Dresscode White Tie mit der Option auf Mess Dress für die Angehörigen der Flotte und der Armee. Dieser Dresscode ist die festlichste, vornehmste Variante, die wir kennen. Für die Damen bedeutet dies lange Abendkleider, Eleganz und Klasse und – wie auf einigen Welten Brauch – weiße Handschuhe. Im Laufe der Jahre sind diese jedoch optional geworden und werden heutzutage nicht selten weg gelassen. Schmuck ist passend zu wählen, Frisuren zum White Tie sind häufig sehr aufwendig. Die Herren haben im dunklen Frack zu erscheinen, weißes Hemd und weiße Weste sind Pflicht, dazu eine Fliege. Vertreter des Militärs tragen selbstverständlich ihre Gala-Uniformen und sollten sich unter den Gästen Aristokraten befinden, sei pro forma gesagt, dass denen der Dress Code das Tragen einer Tiara oder einer entsprechenden Schärpe vorzeichnet.


Straccia Tella
Interessant, Charles! Ist heute also der Abend, an dem die Ladies aufgefordert sind, die schönsten Kleider auszupacken, die ihr Kleiderschrank her gibt?


Charles de Column
Und ob. Heute darf richtig geklotzt werden, Straccia Tella. Ich erwarte einige großartige Kreationen.


Straccia Tella
Du hast bereits einen Einblick in die Gästeliste erhalten. Gibt es jemanden, auf dessen Kleidung du besonders gespannt bist?


Charles de Column
Eine schwierige, aber durchaus interessante Frage. Ich freue mich vor allem auf die Damen der Politik, die sich im beruflichen Leben aus Gründen der Seriosität oft zugeknöpft zeigen, sowie auf Schauspielerin und Botschafterin der Republik, Akemi Akanato, deren verspielten Stil ich sehr bewundere, die während der Local Spirit Awards auf Naboo mit einem dunklen Desaster aus Brokat jedoch sehr enttäuscht hat. Ich hoffe sehr, dass sie es heute richtig hin bekommt.


Straccia Tella
Danke, Charles. Meine Damen und Herren, mit diesen Erläuterungen verabschiede ich mich im Moment von Ihnen und gebe ab zu Leornard Guc, der sich bemüht hat, für Sie zu recherchieren, wie weit die Pre-Production zur Verfilmung des Überraschungs-Bestsellers „Deirdre und die Jedi-Ritter von Coruscant“ bereits fortgeschritten ist. Hierzu hat er einige Neuigkeiten zu berichten, deswegen bleiben Sie dran. Ich freue mich dann, Sie zu späterer Stunde wieder hier begrüßen zu dürfen. Mein Name ist Straccia Tella Mehligmann von „Galatic People Live“ und an meiner Seite ist Charles de Column von der „Fashion Polizei“.





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~~~ Calamari-System ~ Mon Calamari ~ Orbit ~ Flug des Jedi-Ordens ~ unter unzähligen Jedi ~~~

Immer wieder wanderte Jibrielles Nase an den Kragen ihres Mantels, zog den süßlichen Duft ein, der entweder von einem exquisiten Weichspüler oder besonders reizvollen Parfüm stammen musste. Da der Flug propenvoll und somit voller Wärme ausstrahlender Körper war, lief das Heizungssystem auf einem Minimum. Das war wiederum etwas zu kalt für Jibrielle, weshalb sie Mirandas Mantel gerne anbehalten hatte. In den zahlreichen Unterhaltung, die ohnehin zumeist kaum mehr als Smalltalk waren, versuchte sie nicht zu auffällig mit ihrem dem schwarzen Stoff zu kuscheln und schnüffelte nur daran, wenn gerade keiner hinguckte. Viele der Jedi kannte sie gar nicht oder nur vom Sehen, weshalb sich die Intimität der Gespräche in Grenzen hielt. Was über Smalltalk hinaus ging verwandelte sich bald schon in tiefgehende Debatten über Politik oder die Wunder der Macht. Ab und zu erblickte sie jemanden, mit dem sie gerne gesprochen hätte. Hier sah sie mal Adrian in eine Unterhaltung vertieft, dort sah sie mal Chesara in Konversation mit anderen Jedi-Räten - und immer hatte Jibrielle das Gefühl, jetzt gewiss zu stören, wenn sie einfach rübergehen und sie ansprechen würde. Aber dafür sollte schon noch die Zeit kommen, immerhin lag der ganze Ball ja noch vor ihnen. Ihr schlechtes Gewissen, war der andere Grund für ihre Zurückhaltung. Aufgrund ihrer Verpeiltheit war sie auf Lianna, nachdem sie in ihrem Zimmer im Orden schnell willkürlich alle möglichen hoffentlich wichtigen Sachen in einen großen Koffer geschmissen hatte, erst auf den letzten Drücker an Bord gegangen und der wenig begeisterte Blick Chesaras war ihr nicht entgangen. Die ganze Koordination für diesen Ball vereinnahmte sie gewiss ziemlich ein und da waren die Nerven wohl ganz schön unter Spannung.

"Hey Zahnlücke!"

sprach sie auf einmal jemand von der Seite an, als sie gerade in einer Ecke Platz genommen hatte, um mal von dem vielen Gequatsche einen Pause zu machen.

"Rin!"

entfuhr es Jibrielle etwas laut, weshalb sie sofort ihre Stimme wieder senkte.

"Was machst du denn hier? Ich meine - schon klar was du hier machst. Ich bin nur sehr froh und überrascht dich zu sehen."

"Ich kanns selbst noch nicht fassen."

meinte Rin achselzuckend und ließ sich mit einer bemerkenswerten Eleganz neben Jibrielle auf einen Sitz plumpsen. Er trug wie immer eine enge Jeans, ein helles T-Shirt und eine Art Lederjacke darüber, alles in teilweise bunten, jedoch durchgängigen Pastellfarben. Sein rotblondes Haar war etwas länger, als sie es in Erinnerung hatte, doch wie üblich hielt das glanzlose Stylinggel alles in ordentlicher Verstrubbelung aufrecht.

"Eigentlich hatte ich vor zu Passen bei diesem Großereignis des sich selbst auf die Schulter klopfens, während der Rest der Galaxie noch immer im Krieg ist. Aber ... Dhiis hatte Angehörige in Coral City und diese haben sich nun endlich dazu durchgerungen, sich von mir seine wenigen, privaten Besitztümer bringen und die Geschichte seiner letzten Tage erzählen zu lassen also ... bin ich hier. Um das Nützliche mit dem Unangenehmen zu verbinden, oder so."

meinte Rin mit Blick auf ein kleines Bullauge, dass nunmehr wieder Sterne zeigte. Sie waren wohl schon im Orbit! Jibrielle schaute Rin nachdenklich ins Gesicht, versuchte darin ein bisschen Freude zu finden. Er wandte sich ihr zu, grinste schief.

"Aber ich werde versuchen, das Beste daraus zu machen. Kann ja durchaus ein lustiger Abend werden, trotz allem."

"Hast du ... eine Verabredung zum Ball?"

fragte Jibrielle, lächelte verschmitzt und legte den Kopf schief.

"Wie? Glaubst du, ich könnte niemanden für sowas aufreißen?"

"N-nein, ich meinte vielmehr: Mit wem gehst du zum Ball?"


Rin schaubte belustigt und knuffte Jibrielle in die Schulter.

"War nur ein Spaß. Ne, ich fliege Solo. Wen hätte ich auch schon fragen sollen. Dieser Tage gibts für mich doch nur die bislang ziemlich frustrierende, vergebliche Suche nach einem Padawan und das tägliche Training mit den Jünglingen. Und wer hätte mich schon fragen sollen? Ob du jemanden hast, brauch ich ja gar nicht erst fragen."

"Wie ... wie meinst du das?"

fragte Jibrielle und senkte leicht verunsichert den Kopf. Verdammt nochmal, mit Rin wusste man nie, woran man war!

"Na so wie du die ganze Zeit mit diesem Mantel am Schmusen bist und dauernd, wenn du glaubst das keiner guckt, in dich hineingrienen tust, könnte man ja glauben, es würden jeden Moment ein Schwarm Flühlingsvögel daraus hervorfliegen und eine romantische Ballade anstimmen. Außerdem passt dieser Mantel - ganz in Schwarz und mit roten Nähten - überhaupt nicht zu deinem üblichen Stil."

Jibrielles Mundwinkel zogen sich unwillkürlich nach oben.

"Vielleicht. Vielleicht aber doch."

"Vielleicht."


meinte Rin, zuckte mit den Achseln und blickte grinsend auf das Bullauge. Viel weiter kamen sie mit ihrer Unterhaltung nicht, weil Jibrielle von einer freundlichen Nautolanerin in ein Gespräch über die neusten Erkenntnisse im Bereich der Shatterpoint-Technik-Forschung verwickelt wurde. Das war sehr interessant, dauerte aber ewig.
So landete ihr Schiff schließlich und alle Jedi verließen nach und nach die Maschine. Vor der Abfahrt vom Raumhafen hielt Chesara noch eine kurze Absprache vor der versammelten Mannschaft. Dabei sprach sie noch einmal nebenbei das Thema Pünktlichkeit an, was gewiss kein Zufall. Jibrielle versuchte in der Menge unauffällig kleiner zu werden, doch war sie sich fast sicher, dass man sie anhand ihrer rot glühenden Ohren bestimmt auch noch von Riffheim aus hätte erspähen können. Daraufhin ging die Fahrt los zu dem mittelmäßig luxeriösen Hotel, in dem vermutlich sowieso die wenigsten allzu viel Zeit verbringen würden. Es war Jibrielle sehr unangenehm, aber sie wusste, welche Dinge sie noch zu tun hatte - und Pünktlich für die gemeinsame Abfahrt zum Hafen erscheinen gehörte nicht dazu. Am Hotel hielt Jibrielle ausschau nach Chesara, doch wann immer sie sie zu Gesicht bekam, schien sie zumindest immer viel zu beschäftigt, um sich die Unzulänglichkeiten ihrer ehemaligen Schülerin anzuhören, deshalb wollte Jibrielle die Peinlichkeit auf ein Minimum reduzieren und ihrer Meisterin lieber eine kurze Com-Nachricht schicken. Darin stand, dass sie leider jemanden aus der Stadt würde abholen müssen und dann direkt zur Anlegestelle am Hafen fahren würde, dass also niemand am Hotel auf sie warten sollte. Sie entschuldigte sich für diese Unkonformität, versicherte ihr aber, dass es nicht anders ging. Als sie auf Senden drückte, ließ sie ihre Schuldgefühle jedoch hinter sich und konzentrierte sich auf die Aufgaben, die noch vor ihr Lagen: In Windeseile ein Ballkleid abholen, mit Miranda einen Zeit- und Treffpunkt ausmachen und dann mit einem Taxigleiter zu ihr Düsen. Und dann sehen, was passiert.


~~~ Calamari-System ~ Mon Calamari ~ Coral City ~ Hotel des Jedi-Ordens ~ unter unzähligen Jedi ~~~
 
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- Mon Calamari – Hotel „Carra Carrena“ - Mit Richard und Entourage -

Ein Schwarm von Reportern hatte sich vor den Eingangstüren des „Carra Carrena“, einem der teuersten Hotels in Coral City, auf die Lauer gelegt. Mit nur noch wenigen Stunden bis zur Eröffnung des Siegesballs trudelten nach und nach die geladenen Gästen aus allen Teilen der Galaxis ein und jeder mit Rang und Namen checkte in einem der teuren Hotels ein, die ausnahmslos bis auf das letzte Zimmer belegt waren. Entsprechend groß war die Hoffnung der Papparazzi, Fotos von Senatoren oder andern Stargästen zu schießen, die sie versuchten, auf ihrem Weg zum Hotel abzufangen. Als ein mit getönten Scheiben ausgestatteter Gleiter vor fuhr, blitzten die Lichter der Kameras bereits, noch bevor sich die Türen öffneten. Ein stämmiger Kel'dor entstieg dem Gefährt als erstes, ausdruckslos hinter der schwarzen Atemmaske. Er hielt die Tür auf, während zuerst Richard Cohn den Gleiter verließ und schließlich Akemi Akanato selbst. Eine dunkle Sonnenbrille vor den Augen hielt Akemi den Blick gesenkt, während Richard sie an der Hand durch die Menge hindurch zog, bis hin zu der zweiflügeligen Eingangstür, die zwei aufmerksamke Portiers sofort für sie öffneten, um sie einzulassen. Die Blitze der Kameras und die Rufe der Fotographen folgten ihnen noch durch die gesamte Lobby hindurch.

“Mr. Cohn, Miss Akanato, herzlichen willkommen im Carra Carrena.“

Eine freundliche Mon Calamari begrüßte sie mit genau der richtigen Mischung aus Freundlichkeit und Professionalität.

„Wir hoffen, Ihre Reise war bis hierher angenehm und freuen uns darauf, Ihnen in unserem Hause den größtmöglichen Komfort zu bieten.“

„Vielen Dank.“

Richard nahm das Datapad entgegen, dass die Rezeptionistin ihm hin hielt.

„Ihre Zimmer sind selbstverständlich schon für Sie fertig. Ich darf Sie nur bitte, uns Ihre Ankunft kurz hier zu bestätigen.“

Während Richard die Formalitäten regelte, warf Akemi durch die hohen Glasscheiben einen kurzen Blick zurück nach draußen. Auf der Straße herrschte ein unglaubliches Gedrängte.

“Wie lange sind die Fotographen schon da?“

Wollte sie wissen, als Richard der Mon Calamari das Datapad wieder zurück gab.

„Seit gestern bereits.“

Antwortete die Rezeptionistin.

“Die Hotelleitung steht bereits mit den städtischen Behörden in Verbindung, doch es scheint, dass wir keine Handhabe gegen die Journalisten haben, so lange sie sich nur auf der Straße und nicht auf Privatbesitz, also tatsächlichem Hotelgelände, aufhalten.“

Akemi nickte verständnisvoll.

“Ja, das ist leider so. Ich habe das schon öfter erlebt.“

Antwortete sie.

„Wir bitten diese Unannehmlichkeiten zu entschuldigen. Nachfragen bei unseren benachbarten Hotels haben ergeben, dass es denen jedoch nicht anders geht. Der Siegesball am heutigen Abend zieht eine Menge Aufmerksamkeit auf sich. Unser Haus versichert Ihnen aber, dass Sie in Ihren Räumlichkeiten keine Störungen zu erwarten haben. Alle Fenster unserer Gästeräume sind absolut schalldicht.“

Die Mon Calamari wirkte ehrlich bemüht und Akemi lächelte.

“Danke, das ist kein Problem.“

Versicherte sie ihr, bemerkte einen livrierten Pagen, der bereits mit ihrem Gepäck wartete und schickte sich, gemeinsam mit Richard an, ihm zum Turbolift zu folgen, um sich zu ihren Zimmern bringen zu lassen. Sie hatten eine der Suiten gebucht, glücklicherweise früh genug, sodass diese noch nicht belegt gewesen waren, während Venecia, Kim und Bone in Standardzimmern untergebracht wurden. Dem Ruf des Hotels nach dürften allerdings auch diese mehr Luxus mit sich bringen, als man für zwei Nächte gebrauchen konnte.

“Ich bin froh, dass wir noch eine zusätzliche Nacht gebucht haben. Dann können iwr morgen früh in aller Ruhe ausschlafen und uns nachmittags die Stadt ansehen.“

Bemerkte Akemi, als sie ihre Suite betraten, sie ihre Sonnenbrille abzog und auf einen Beistelltisch neben eine Vase mit frischen Blumen stellte. Richard gab dem Pagen ein Trinkgeld und schloss die Tür hinter ihm.

„Wenn wir es überhaupt unbeobachtet hier raus schaffen. Die Papparazzi lungern auch morgen noch da darußen herum.“

“Dann müssen wir uns eben was einfallen lassen.“

Akemi grinste.

“Wir könnten uns verkleiden.“

„Ah, als was denn?“

Sie zuckte mit den Schultern.

“Als Hotelbedienstete zum Beispiel – du als Portier, ich als Zimmermädchen. Das fällt garantiert niemandem auf. Und wenn du willst..."

Nun war der Funke auch auf Richard übergesprungen.

"Der Gedanke gefällt mir."

Antwortete er grinsend.

"Sprich weiter."

- Mon Calamari – Hotel „Carra Carrena“ - Suite - Mit Richard -
 
-Mon Calamari - Coral City - Hotel "Shell" - Miranda, Robbie -​

"Es tut mir wirklich leid Miss Trineer. Es finden zur Zeit diverse Großveranstaltungen in Coral City statt und wir sind wirklich bis an den Rand ausgebucht".

Der Empfangschef sah sie bedauernd an, und konnte offensichtlich nichts mehr für sie tun. Denn trotzdem sie in Absprache mit Andrez gewünscht hatte ein Zimmer zu bekommen das keinen Meerblick hatte, hatte sie nun in ihrem wirklich tollen Zimmer (das mit in den höchsten Stockwerken lag) einen Ausblick für den manch einer getötet hätte. Miranda wusste nicht ob der Mon Calamari vor ihr sie jetzt für eine Diva hielt, ihr war bewusst das es so albern war auf diesem Planeten ein Zimmer ohne Meerblick zu bestellen. Doch erstens wurde ihr wirklich furchtbar schlecht wenn sie nur Wellen von weitem sah, und zweitens war ihr nicht entgangen das dieser riesige gewaltige Turm auch Flure im Inneren hatte, vermutlich mit frei wählbarer künstlicher Aussicht. Naja dann würde sie wohl einfach die Vorhänge benutzten....

"Trotzdem Danke Sir!"

Sie wollte sich gerade umdrehen und zusammen mit dem Hotelboy (welcher auf einem kleinen Gleitwagen all ihre Koffer, in denen ihre Kleider und das teure Equipment steckten) zurück in ihren Raum als sie fast in einen Mann rannte.

"ich hab da glaube ich eine Lösung gefunden!"

Sie sah an ihm hoch...gute güte war er perfekt gestyled, vom dunklen Anzug bis zum ordentlichen Dreitagebart war einfach kein Makel zu entdecken.

"Entschuldigung Sir wofür?"

Der dunkelhaarige Kerl nahm seine Sonnenbrille ab (draussen war herrlichstes Wetter) und lächelte sie an, mit den knuffigsten braunen Teddybär Knopfaugen die sie je gesehen hatte an. Ja, hätte sie Männer nicht so komplett für sich ausgeschlossen, vermutlich würde ihr Typ genau in diese Richtung gehen. Tja aber im Vergleich zu Jibrielle....die sie so schrecklich vermisste..hätte er auch verloren wenn sie im kompletten Hetero Modus funktionieren würde.

"Ach Entschuldigung!"

Er schenkte ihr ein entschuldigendes Lächeln und erklärte dann das er, da er hinter ihr gestanden hatte nicht umher gekonnt hatte ihre Problematik mit zu bekommen.

"Ich habe das gleiche Problem wie Sie Miss".

Er streckte ihr die Hand entgegen, etwas das sie im doch steifen Ambiente dieses Hotels angenehm überraschte. Von seiner Kleidung ausgehend hatte sie auch niemanden so freundliches erwartet.

"Nennen Sie mich Robbie!"

Robbie, allein der Name machte ihn noch zehn Grade symphatischer, stellte sich ihr freundlich vor und deutete auf seinen Koffer.

"Ich habe mich gerade nach einem Zimmer mit Meerblick erkundigen wollen. Wie wäre es wenn wir einfach tauschen?"

"Oh wunderbar! Sie tun mir den größten Gefallen!"

Sie blickte auf ihr Chrono, Jibrielle würde sie bald von hier abholen, es blieb nicht mehr so viel Zeit um sich für den Ball....Wahnsinn....für DEN Ball fertig zu machen.

"Ich bin übrigens Miranda!"

"Es freut mich Ihre Bekanntschaft zu machen Miss Miranda!"

....................................................................................................................................

Nervös wie ein Schulmädchen ging die Naboo vor dem gewaltigen Hotelturm auf und ab. Saß ihr Kleid richtig? War es überhaupt das richtige Kleid, war ihr Ausschnitt zu üppig, saßen ihre Haare? Und die Schuhe! Und dann ging ihr Blick wieder auf ihr Chrono, das sie in ihrem Handtäschchen aufbewahrte. Sie war püntlich, aber wo blieb Jibrielle? 'Bleib ruhig! Du bist eine Minute zu früh dran!' mahnte sie sich streng selbst. Ihr weisses Kleid hatte die Option Schwitzen nicht....

"Sie sehen hübsch aus Miranda!"

Sie sah auf als Robbie, herausgeputzt wie ein Dressman mit schicker Sonnenbrille und noch schickerem schwarzen Anzug mit Fliege an ihr vorbei ging.

"Ich nehme mal fast an wir sehen uns gleich?"

"Sie gehen auch auf den Ball?"

"Ja, nachher müssen Sie mir unbedingt einen Tanz schenken!"

Die Djane stutzte, nahm diese lose Aufforderung allerdings nicht als plumpe anmache an...dafür war er irgendwie zu classy.

"Na dann bis nachher!"

Er verschwand mit einem freundlichen Lächeln in das Taxi das schon eine ganze Weile neben Miranda gehalten hatte...vermutlich für ihn bestellt. Und dann sah sie wieder auf ihr Chrono...als ihr fast die wunderbare Ansteckblume hinfiel die sie für Jibrielle gekauft hatte. Sie presste sie an sich als das nächste Taxi angeglitten kam, fast schon aus Verzweiflung erwartete sie wieder nicht Jibrielle als sie ins innere blickte...und es war JIBRIELLE. Als ihre grünen Seelenspiegel sie entdeckten zierte das hübscheste Lächeln ihr noch hübscheres Gesicht.

"Sag mal sehe ich zu nuttig aus mit dem Kleid? Du weist ja Regierung und so..."

Sie starrte sie an als Jibrielle kurz aus dem Gleiter stieg, sie hatte genau wie sie ein helles..nein in ihrem Falle ein strahlend weisses Kleid ausgewählt. Die Naboo fühlte sich wie ein Hinterwäldler der noch nie eine Frau gesehen hatte. Ihr Makeup..ihr Haar...ihre Schuhe...alles schmeichelte ihrer fantastischen Erscheinung so sehr...

"Du siehst..meine Güte!"

Sie traute sich nicht sie zu küssen, sie würde das perfekte Kunstwerk nur zerstören. Ihr Blick ging von ihrem hübschen silbernen Armreif hoch zu ihrem einladenden Ausschnitt, welcher im richtigen Sinne keiner war, bedeckte eine hauchzarte Schicht durchscheinender Stoff sie doch fast bis zur Höhe ihres Schlüsselbeines, hoch zu ihrem Gesicht.

"Hi!"

-Mon Calamari - Coral City - Hotel "Shell" / Eingang - Miranda, Jibrielle -​
 
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Coral City Raumhafen ~ Hangar der Farore ~ mit Sarid, Celine, Tenia, Rilanja & Nei

Das letzte Mal, als Anakin auf Mon Calamari gewesen war, hatte er gemeinsam mit Padme und dem noch nicht wieder im offiziellen Dienst befindlichen Admiral Warblade einen Termin mit Vertretern des Militärs gehabt. Es war ein recht kurzer Aufenthalt gewesen, da er gemeinsam mit Padme via Lianna zur Unterstützung nach Corellia geeilt war. Das Ergebnis ihrer damaligen Bemühungen lag nun vor ihm und allen anderen Ballgästen: Eine große Siegesfeier, auf einer Luxusyacht mit allen hohen Tieren, welche die republikanische Seite dieser Galaxis zu bieten hatte. Abgesehen davon, dass der Jedi diesem Event mit geteilten Gefühlen entgegenblickte hatte sich ihm jedoch ein Problem offenbart, von dem er nicht erwartet hätte, dass es ihn jemals wieder ereilen würde: Anakin hatte nichts anzuziehen!

"Ladies,"

richtete er das Wort an die anwesenden Begleiterinnen in der mit ausreichend bequemen, wenn auch nicht taufrischen Sitzgelegenheiten ausgestatteten Messe der Farore.


"Wir sind da und ich denke wir sehen uns dann alle spätestens an Bord der Promise?"

Er wusste ja nicht, wie die Pläne der Damen waren, ob sie etwas zu erledigen hatten wie er und wenn ja überließ er das lieber dem Frauengespann, um sich selbst nicht zum Gepäckträger degradieren zu lassen, nur um dann selbst mit leeren Händen dazustehen. Er würde einen der bekannten Schneider von Coral City aufsuchen müssen, die sich spätestens mit dem Umzug des Senats hier angesiedelt hatten und auch mit der hiesiegn Werft hatte er noch ein Hühnchen zu rupfen. So ließ er seiner saloppen, aber nicht zu überheblich anklingenden Ausführung eine kurze, freundliche Verabschiedung folgen und machte sich auf direktem Wege los seine Erledigungen abzuhaken.

Das Prozedere bei der Werft hatte unangenehmer Weise mehr Zeit in Anspruch genommen als er gehofft hatte. Während Anakin seine Arme ausstreckte und der Miraluka-Schneider seine Maße nahm, die der noch sehr jung wirkende Calamari-Assistent gewissenhaft notierte, erinnerte er sich an die Hektik in der Werft unweit des Hangars, in dem die Farore stand. Es waren doch einfache Dinge, über die er sich erkundigt hatte und die er in Auftrag geben wollte - keine Generalüberholung oder dergleichen. Stattdessen hatte er sich um Papierkram und Absprachen bemühen müssen, als hätte er ein neues Schiff in Auftrag geben wollen. Nicht auszumalen was einen erwartete, wenn man ein derartiges Vorhaben in die Wege leiten wollte. Völlig unvorstellbar wie das Prozedere verlief, wenn man nicht offizielles Mitglied einer Institution wie dem Jedi Orden angehörte. Zumindest hatte man ihm zusichern können, dass seine Wünsche innerhalb der nächsten Tage umgesetzt werden würden. So zahlten sich zumindest die Mühen aus, wenn auch unverhältnismäßig.

Überraschend sicher hantierte der Miraluka-Schneider an Anakin herum, steckte Ärmel und Hosenbeine des Anzugs, den sich der Jedi ausgesucht hatte ab, während der Assistent mit verschiedenen Hemd-Vorschlägen daherkam, bei denen der Jedi Meister beim besten Willen nur wenig Unterschiede ausmachen konnte. Das einzige worauf er bestand, war dass es kein weißes Hemd war - darin konnte er sich nicht sehen, Dresscode hin oder her. Er würde sich auf sein Unverständnis für derartige Regularien berufen müssen, im schlimmsten Fall die Macht spielen lassen, aber mit einem weißen Hemd, schon gar nicht das mit den Rüschen, was ihm der Mon Calamari es stets versuchte erneut aufzuschwatzen, ginge er ganz sicher nicht zum Ball. Nach für ihn getaner Arbeit musste er nur abwarten, bis der Anzug geändert war, was nach den Angaben des Schneiders schnell ginge. Immerhin das Hemd, zu dessen Herausgabe Anakin die beiden Modefetischisten hatte bringen können, passte auch ohne Anpassungen.


Mon Calamari ~ Coral City ~ Shoppingviertel
 
Hyperraum - Route Lianna - Dac - YT- 2400 "Wind" - Cockpit John und Padme


John war wirklich der frechste Techniker, der ihr unter die Augen gekommen war. Nicht aufgrund seiner strikten Anweisungen, die er fortlaufend erteilte, sondern vielmehr, weil Padme gar nichts anfassen, sobald es nur den Anschein machte, daß darin Technik enthalten war.
Sie hatte nicht bei weitem nicht das Wissen, was John vorweisen konnte, aber sie traute sich gewisse Arbeiten durchwegs zu. Aber John scheinbar nicht. Es war eigentlich verwunderlich, daß er ihr nicht noch eine Lehrstunde in Werkzeugkunde verpaßt hatte, dachte sich Padme erheitert.


"Nun wollen wir doch mal sehen, wann und wo wir genau ankommen, wie? Vielleicht haben wir die Route durch die Zeit entdeckt."

amüsierte sich Padme. Sie hatte Tzun gebeten, mit den anderen Jedi zu reisen, um ihn keiner Gefährdung auszusetzen, aber für sie selbst galt das natürlich nicht. Auch die Ausbildung und ihre Jahre als Jedi den Leichtsinn, für den Padme früher berühmt berüchtigt war, gedämpft hatten, galt das für den Augenblick nicht.
Der Rücksturz- Alarm hatte sie im Cockpit Platz nehmen lassen und nun zog Padme unbekümmert an dem Hebel, woraufhin die Sternenlinien verschwanden. Der Raum vor ihnen erlaubte einen Blick auf den Planeten und hier stationierten Schiffe waren auch so, wie Padme es von ihrem letzten Besuch gewohnt war.


"Also das Experiment mit der Zeitreise ist mißglückt, John."

Das klang sogar ein wenig enttäuscht, als hätte Padme die Möglichkeit in Betracht gezogen, sich in einer weit entfernten Galaxis, vor langer, langer Zeit wiederzufinden.
Die Landeprozedur zog sich für Padmes Geschmack etwas zu lange hin, aber das Besucheraufkommen schien aufgrund des Balls schlagartig gestiegen zu sein.
Sie war ziemlich froh, als die "Wind" endlich auf dem Boden des Raumhafens aufgesetzt hatte und die Maschinen herunterfuhren.


"Kommen, John, du bist mein Gast. Die Modifikationen auf der "Wind" können warten, es ist schließlich nicht zu befürchten, daß sie auseinanderfällt."

lud Padme den Techniker ein. Marl, der es sich ebenfalls in der Messe eingefunden hatte, gab eine Bemerkung, daß ein Auseinanderfallen der "Wind" mit ihr am Steuer eher wahrscheinlich, denn möglich wäre, ab.
Padme lachte nur über den frechen Droiden und holte ihre Sachen. John war schneller gewesen und hatte die Rampe der "Wind" schon heruntergefahren.
Nebeneinander, dicht gefolgt von Marl, schritten die beiden die Rampe hinunter.
Padme trug, angesichts des feuchtwarmen Klimas auf Dac eine leichte, graue Stoffhose, ein schlichtes, weißes Top und flache Ballerinas und hatte eine Reisetasche in der Hand. Aufgrund der Sonne hatte sie sich eine Sonnenbrille aufgesetzt und blickte nun zum Raumhafengebäude hinüber, wo sich einige Sekunden später zwei Gestalten aus einer kleinen Personenmenge lösten und auf sie zu rannten. Langsamer folgte ihnen eine dritte Gestalt.


"Ah, Marl, halt mal kurz."

Mit diesen ziemlich unsinnigen Worten warf Padme den Kleidersack mit ihrem Ballkleid über den Droiden, während die Tasche landete auf den Boden landete, ging in die Hocke und breitete die Arme aus
Sie hatte jedoch nicht einkalkuliert, daß Aemy schneller sein würde als Cerian und so prallten beinahe 40 Kilo Hund auf sie. Und Aemy ließ sich die günstige Gelegenheit nicht entgehen, Padme mit ihrer Zunge durch das Gesicht zu fahren.


"Aemy, laß das, ich habe heute schon geduscht."

wehrte Padme lachend ab und versuchte die Hündin auf Abstand zu ihrem Gesicht zu halten, als sich der in diesem Moment ankommende Cerian in die Arme seiner Mutter warf. Dem doppelten Ansturm gab sich Padmes Balance geschlagen. Lachend sackte Padme auf den Boden und zog Cerian mit sich, während Aemy sie bellend umkreiste.

"Mama, ich wollte als erster da sein. Aber Aemy hat geschummelt."

beschwerte sich Cerian.

"Sie hat Oma einfach die Leine aus der Hand gerissen."

Padme sah nun auch, daß Aemys Leine nicht ihren Zweck erfüllte und griff danach. Das Letzte, was sie brauchte, war eine Beschwerde wegen dem Hund.

"Wo warst nur so lange, Mama?"

fragte Cerian leise, die samtweiche Wange an Padmes schmiegend. Mit dieser Frage hatte bei weitem nicht gerechnet und runzelte deswegen überrascht die Stirn.

"Im Gedanken immer bei dir."

gab sie zur Antwort.
In der Zwischenzeit war auch Marana herangekommen und blickte mit nachsichtigen Kopfschütteln und lachend auf die Szene zu ihren Füßen.


"Interessantes Begrüßungsritual."

stellte sie amüsiert fest und Padme stellte Cerian auf seine Füße und stand dann selbst auf.

"Hallo, Mama."

begrüßte Padme und drückte ihrer Mutter einen Kuß auf die Wange.

"John, das ist meine Mutter, Marana Che Tah, mein Sohn, Cerian und Aemy, sein Schatten"

stellte Padme ihre Familie vor.

"Mama, Cerian, Aemy, das ist mein John Eldritch. Er ist ein hervorragender Techniker und repariert die "Wind"."

Marana reichte freundlich die Hand, während Cerian und Aemy Tzun interessiert musterten.

"Schon wieder eine Reparatur? Hattest du einen Absturz, Mama? So richtig mit Mucho - Karacho"

erkundigte sich Cerian in Erwartung auf eine spannende Geschichte und leiß jegliches Mitgefühl für Absturzopfer vermissen. Für das "schon wieder" bekam dagegen Marl einen kritischen Blick zugeworfen, dessen Meinung sich hier wiederspiegelte.

"Ja, die "Wind" hatte eine unsanfte Notlandung."

antworte Padme ihren Sohn

"Toll!"

Cerian war begeistert. Das schien eine Geschichte in greifbare Nähe zu rücken.

"Sowas ist nicht toll, sondern gefährlich. Man kann bei einem Absturz auch immer sterben."

Padme sah sich gezwungen, die Vorstellungen ihres Sohnes ein wenig zu korrigieren.

"Warum bist du denn nicht tot gesterbt?"

Es klang eher wissenschaftlich interessiert als mitfühlend.

"Weil du dann keine Mama mehr hättest, Cerian. Dann wärst doch sicherlich traurig."

"Ne, gar nicht. Stärbst du jetzt?"

Cerians kindliche Liebe ließ nichts zu wünschen übrig. Marana unterdrückte mit Mühe ein Lachen.

"Ich hatte durchwegs nicht die Absicht."

antwortete Padme lachend.

"Schade."

"Warum denn schade?"

erkundigte sich Padme bei ihrem Sohn, der allen Anschein machte, eine zukünftige Karriere als Killer ins Auge zu fassen.

"Dann hätten wir dich eingepflanzt. Wir waren auf dem Friedhof und da hat Oma mir das erklärt."

verkündete Cerian nun in einer Lautstärke, daß man es auf dem halten Raumhafen hören konnte.

"Was habe ich dir denn da erklärt, Cerian?"

Marana schien gerade an Amnesie zu leiden.

"Man wird auf dem Friedhof eingepflanzt. Hat Oma gelogen?"

Padme konnte nur den Kopf als Antwort schütteln, weil sie sonst hätte lachen müssen.

"Ja, Cerian, aber dann hast du wirklich keine Mama. Tot ist tot."

"So ein Unsinn!"

Das waren Worte, die Cerian nach diversen häuslichen Komplikationen und den darauffolgenden Erklärungen oft genug gehört hatte. Es war nicht verwunderlich, daß er diese Worte nun gegen sie verwendete.

"Wird eingepflanzt!"

beharrte er statt dessen.

"Und dann?"

Padme nuschelte diese Frage beinahe zwischen mit zusammengebissenen Zähnen heraus.

"Wächste im Sommer wieder raus!"

Cerian erwies sich ganz als Enkel seiner Großmutter. Diese unselige Einsicht in die Botanik stammte mit Sicherheit nicht von Padme, die Tränen lachte.

"Stärbst du jetzt?"

erkundigte sich Cerian mitfühlend und hoffnungsvoll zugleich. Anscheinend konnte er es nicht erwarten, bis jemand soweit war.


"Cerian, die Leute wachsen nach dem Tod nicht aus der Erde wieder raus."

Marana unternahm den Versuch, die Sache bei ihrem Enkel richtig zu stellen.


Calamari System - Dac - Coral City - Raumhafen - Vor der "Wind" - John, Marana, Cerian und Padme (+ Marl)
 
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[Calamari-System, Anflug auf Dac, Empress of Blades]- Noa, Camilla, Ricardo, Selby, Cris, R6-C2

Während des reibungslosen Flugs nach Mon Calamari verbrachte Noa viel Zeit mit ihrer Schwägerin und den Kindern, ein Umstand, den Cris ihr, besonders unter diesen außergewöhnlichen Umständen, nicht verübeln konnte. Dennoch machte er ihm, wann immer alleine oder vielleicht in Begleitung des Astromechdroiden nach Beschäftigung an Bord der Yacht suchte, klar, wie asymmetrisch das Verhältnis zwischen Noa und ihm zu werden drohte. Während sie mühelos zur wichtigsten Person in seinem Leben geworden war, war er in dem ihren vermutlich bestenfalls eine Komponente unter vielen, deren Fehlen man wohl bemerkte, vielleicht sogar bedauerte, aber kaum dafür sorgen würde, das die Welt zusammenbrach. Innerlich wusste er, dass diese Gedanken äußerst unfair waren – und im Grunde unnötig, da sie nichts an seinen Gefühlen für Noa änderten oder an seiner Glückseligkeit in ihrer Nähe – doch die einsamen Pausen während des Hyperraumflugs räumten derartigen Grübeleien zu viel Platz ein. Ein Makel, den er vermutlich niemals ganz loswerden würde.

Als sie den Hyperraum schließlich verließen war Cris damit beschäftigt, Thalias Gepäck für das Ausladen vorzubereiten, während Noa Selby dazu überredet hatte, sie und Ricardo im Cockpit Zeugen des Übergangs in den Normalraum werden zu lassen, ein Schauspiel, das den kleinen Raumschifffan mit Sicherheit in Begeisterung versetzte. Somit war sie schon wieder nicht bei ihm, als die Landekufen der Empress festen Boden berührten und eine leichte Erschütterung durch das Schiff jagen ließen, bevor sämtliche Passagiere sich bei Cris an der Gangway einfanden und diese den Weg in eine der Landebuchten des zivilen Raumhafens Coral Citys freigaben, die Selby angesteuert hatte.

Überraschenderweise würde die Gruppe bereits von drei Gestalten erwartet, zwei Mon Calamari in der Uniform der republikanischen Zollbehörden und einem Twi’lek in Zivilkleidung. Noch überraschender war, dass dieser sich nicht an Cris oder Selby, nicht einmal an Noa wandte – sondern an Thalia.


„Thalia Cortina?“

Er hielt Noas Schwägerin eine Hand zum Gruß hin.


„Tal’ven, republikanische Einwanderungsbehörde. Mister Selby hat uns über Ihren Status und den Ihrer Kinder informiert und ich bin hier, um Ihnen offiziell Asyl im Raum der Republik zu gewähren. Da eine… regierungsnahe Organisation für Sie bürgt, erübrigt das einige Formalitäten. Ihre provisorischen Ausweisdokumente“

Der Twi’lek reichte Thalia drei ID-Karten.


„Mit diesen dürfen Sie und Ihre Kinder sich innerhalb der Grenzen der Republik frei bewegen. Ich würde Ihnen allerdings raten, ihre courscantischen IDs bis auf weiteres an einem sicheren Ort aufzubewahren und nicht mit sich zu führen, um Missverständnisse zu vermeiden.“

Mit einem Lächeln schüttelte der Beamte Thalia die Hand.

„Willkommen auf Dac.“

Noch schien er indes nicht fertig zu sein, da er nun eine weitere Datenkarte aus seiner Tasche kramte und sich suchend im Rund umblickte.

„Außerdem habe ich hier ein temporäres Visum für Noa Chanelle Cortina.“

Sein Blick blieb an Noa hängen, schließlich war diese neben Thalia die einzige erwachsene Frau in der Gruppe, während Cris‘ Blick in Richtung Selby wanderte, der unschuldig grinsend mit den Achseln zuckte. Der Pilot hatte augenscheinlich an alles gedacht.


„Das dürften dann wohl Sie sein.“

Tal’ven händigte Noa ihr Visum aus und verabschiedete sich, ehe er mit den beiden Zollbeamten im Schlepptau verschwand. Danach verabschiedete Noa sich von Thalia und den Kindern – weitaus herzlicher als die höflichen Worte, die letztere im Anschluss mit Cris und Selby wechselte – bevor diese ebenfalls die Empress verließen, wobei Cris es sich jedoch nicht nehmen ließ, ihnen ihr Gepäck zumindest bis zu einem dafür vorgesehenen Schwebewagen zu tragen. Jetzt waren nur noch er, Noa und Selby übrig.


„Scheint ja alles gut gelaufen zu sein“, stellte der Pilot vergnügt fest. Er hatte sich einen Kleidungssack über die Schulter geworfen, ähnlich dem, in dem Cris‘ Anzug für den Ball aufbewahrt war. Misstrauisch wölbte der ehemalige Sturmtruppler die Augenbrauen.

„Und was haben Sie vor?“

„Natürlich den Ball genießen.“

Selby grinste breit.


„Das Sicherheitskontingent des Geheimdienstes braucht noch Verstärkung, also werde ich mich zum Hauptquartier aufmachen und dort melden. Beziehen Sie gerne weiter auf der Empress Quartier, wenn Sie sich die Kosten für ein Hotelzimmer sparen wollen.“

In seiner typischen Manier deutete der Pilot eine leichte Verbeugung in Richtung Noa an.

„Noa. Man sieht sich.“

Dann hatte auch er pfeifend die Landebucht verlassen, Cris mit Noa zurücklassend. Ein Blick auf sein Chrono verriet ihm, dass bis zum offiziellen Beginn des Balls noch gute drei Standardstunden Zeit blieben.

„Nun… dann sollten wir uns wohl umziehen“, stellte er überflüssigerweise in Noas Richtung fest.

„Ich denke, es sollte reichen, wenn ich für in zweieinhalb Stunden die Fahrbereitschaft anfordere.“

Einen Vorteil musste es schließlich haben, jetzt Angehöriger der Sektion 03 zu sein und offizieller Repräsentant des Geheimdienstes im Orden der Jedi. Und wenn es nur Zugriff auf die Ressourcen des republikanischen Staatsapparat in Bezug auf Transport war.


„Treffen wir uns hier?“

Er trat einen Schritt auf Noa zu, lächelte fast ein wenig schüchtern und nahm ihre Hand, um ihre Fingerspitzen vorsichtig zu küssen.


„Ich freue mich auf dein Kleid“, gestand er ihr leise und fühlte sich dabei auf einmal unsicher wie ein Schuljunge, der sich getraut hatte, seinen großen Schwarm anzusprechen. Er war ihr schon so nahe gekommen wie ein Mann ihr nur nahe sein konnte – und trotzdem lag in der simplen Geste, ihre Hand zu küssen, immer noch dieser aufregende Zauber. Vielleicht lag seine Nervosität daran, dass er hoffte, ihr auf dem Ball beweisen zu können, dass er durchaus in der Lage war, sich auch in solchen Situationen zurechtzufinden, die nicht mit Waffen und roher Gewalt zu tun hatten. Vielleicht war er auch einfach so vernarrt in sie, dass er es gar nicht abwarten konnte, zu sehen, wie atemberaubend sie wohl in einem Kleid aussehen würde.

„Also bis nachher.“

Als er etwas weniger als zweieinhalb Stunden frisch geduscht, rasiert – für den Anlass hatte er es wohl kaum vermeiden können, sich seines Bartes zu entledigen, auch wenn Noa sich mitnichten daran gestört hatte (eher im Gegenteil) – und in dem Anzug, den der Toydarianer ihm und Selby auf Coruscant verkauft hatte, vor der Empress auf Noa wartete, hatte seine Nervosität einen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Mit leicht unsteten Bewegungen versuchte er, eine imaginäre Fehlstellung der zum Anzug gehörenden Fliege zu beheben, während er darauf wartete, Noa das erste Mal in ihrem Kleid sehen zu dürfen.


[Dac, Coral City, Raumhafen, private Landebucht, vor der Empress of Blades]- Cris
 
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Coral City ~ Raumhafen der Farore ~ mit Sarid, Celine, Tenia & Rilanja

Der Flug ging glücklicherweise schnell vorüber. Wieder eine weite Reise anzutreten war nicht unbedingt im Sinne von Nei gewesen. Große Augen bekam sie allerdings als sie aus dem Cockpitfenster heraus beim Landeanflug einen Blick auf den von scheinbar einem einzigen Ozean überzogenen Planeten werden konnte. Sowas hatte sie noch nie gesehen und es verschlug ihr fast die Sprache soviel Wasser zu sehen. Ihr war natürlich klar, dass es wenn es Planeten gab, die praktisch aus einer einzigen Wüste bestanden, es auch Planeten geben musste, die nur aus Wasser bestanden, aber so richtig glauben konnte die Ruusanerin es erst jetzt - zumal sie ja selbst von einer eher dürren und leblosen Welt stammte. Am liebsten hätte sie noch einen Rundflug gemacht um weiter aus dem Fenster schauen zu können, wie weit diese Ozean-Welt tatsächlich war. Diesen Gefallen tat ihr Anakin aber leider nicht, obgleich sie sich nicht getraut hatte danach zu fragen.

Als dann die Farore in einem Hangar der Hauptstadt zum stehen gekommen war, wurde es für alle Anwesenden Zeit. Anakin machte sich mit einer schwer einzuschätzenden Verabschiedung aus dem Staub und überließ seinen weiblichen Passagieren ihr weiteres Vorgehen was den Siegesball betraf. Nei konnte es nachvollziehen - Frauen konnten in solchen Situationen kompliziert werden und dem beugte er mit seiner Flucht vor. Dennoch schätzte sie keine der Anwesenden dahingehend als übermäßig problematisch ein.
Sie räusperte sich und ergriff dann das Wort.


"Vielleicht sollten wir uns auch um unsere Vorbereitungen kümmern..."

Man merkte ihr ebenfalls eine gewisse Nervosität an, als die Padawan nach einem Datapad auf einem runden Tisch in nahe einer Couch-ähnliche Sitzgelegenheit griff. Darauf waren die Informationen für die Jedi zu finden, in denen ein Hotel erwähnt wurde, das den Jedi für den Tag und die Nacht zur Verfügung stand.


"Ich habe mir im Holonet bereits ein Kleid bestellt... möchte mich vielleicht jemand beim Abholen begleiten?",

fragte sie dann wenig unsicher, aber durchaus nicht wissend ob es angebracht war hier die Initiative zu ergreifen. Nei schaute fragend zu allererst zu Sarid von der sie wohl eine Art Erlaubnis erwartete.


"Vielleicht können wir uns ja auch im Hotel für den Ball zurecht machen... oder uns dort wieder treffen?"

Sie lächelte fragend in die Runde. Diese Situation war für sie völlig fremd und obwohl sie bis auf Celine alle Anwesenden recht gut kannte, wusste sie doch nicht wie es ihnen mit diesem Großereignis ging und was sie vielleicht auch selbst noch zu erledigen hatten.

Coral City ~ Raumhafen der Farore ~ mit Sarid, Celine, Tenia & Rilanja
 
.:: Mon Calamari | Coral City | Passagiergleiter in Richtung Jedi-Unterkunft | mit Shana und anderen Jedi ::.


Seine Schülerin war mehr oder weniger pünktlich gewesen, so hatte er keinen Grund gehabt sie zu tadeln, womit er eigentlich sogar schon gerechnet hatte. Wahrscheinlich war ihr dieser Abend wirklich so wichtig, dass sie es überhaupt nicht riskieren hätte können, auch nur eine Minute zu spät zu kommen. Was wäre geschehen, wenn sie den Flug verpasst hätten? Was, wenn sie auf Lianna hätten bleiben müssen? Oder wäre sie ihm dann solange auf den Geist gegangen, bis er resigniert und sich selbst ans Steuer eines Schiffes gesetzt hätte, nur um sie zu ihrem geliebten Ball bringen zu können? Hätte er soetwas überhaupt gemacht? Gedankengänge, die eigentlich völlig irrelevant waren, die ihm aber die Flugzeit verkürzten...

Auf Mon Calamari angekommen, verkündete seine ehemalige Meisterin, wie es nun weitergehen sollte. Sie würden mit einem Passagiergleiter zum Hotel gebracht werden. Es war klar gewesen, dass sie irgendwo übernachten würden, natürlich auf Kosten des Ordens, verstand sich von selbst. Es würden schmucklose Zimmer sein ohne jeden Luxus, was den Corellianer nicht störte. Es musste ein Bett drinstehen und Möglichkeiten zum Duschen oder wenigstens für eine Katzenwäsche geben, dann war alles in Ordnung. Dass es Einzelzimmer waren, die gebucht worden waren, überraschte ihn dagegen schon ein bisschen, schließlich hätte man auch einige Jedi zusammen in ein Zimmer legen können. Ob man damit Credits sparte, war die andere Sache. Aber die Veranstalter wussten am Besten, wie sie das alles regeln mussten, also würde er auch diese Entscheidung nicht hinterfragen...

Im Anschluss an die kurze Rede ging es ab ins Hotel. Markus und Shana wechselten kaum ein Wort. Er merkte, dass sie nur Augen für die Umgebung hatte, in der sie sich befanden. Nicht umsonst hatte sie das Argument gebracht, dass Mon Calamari doch auch sehenswert war. Es stimmte! Die imposanten Bauten, das Lichtspiel, wenn sich Sonnenstrahlen im ewig blauen Meer, von dem Coral City umgeben war, spiegelten und brachen... Der Jedi-Meister lehnte sich zurück und genoss den Flug. Er kannte Dac bereits, doch es war wirklich ein schöner Planet, auf dem man sich auch gerne Mal einen Urlaub gönnte, wenn man die Gelegenheit für so etwas bekam. Jetzt war es zwar kein Urlaub, aber zumindest ein paar freie Stunden, die sie hier verbrachten, ehe der Ball am Abend begann. Markus hatte noch genug Zeit, zu entspannen und auszuruhen, was die weibliche Fraktion der Ball-Besucherschaft sicher nicht betraf. Die mussten sich aufwendige Frisuren machen, schminken, anziehen... Alles kein Problem für Markus. Wieder einmal war er froh darüber "nur" ein Mann zu sein. Es machte im Leben vieles leichter.
Im Hotel angekommen, wurde jedem ein Zimmer zugeteilt. Finn fand seines recht schnell (Zimmer Nummer D13). Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss, als er den Rucksack neben sich auf den Boden gleiten ließ. Den gut verpackten Anzug, hängte er an eine Kleiderstange, die wohl den Schrank ersetzen sollte. Sporadisch eben. Der Droide, der ihm den Anzug besorgt hatte, hatte ihm noch gesagt, er solle bei der Ankunft die Folie hochschieben, damit der Stoff noch "atmen" konnte, bevor er ihn am Abend trug. Markus kannte sich mit sowas zwar nicht aus, aber er tat einfach, wie ihm geheißen, woraufhin er das gute Stück auch noch näher beäugen konnte. Schwarzer, angenehm weicher Stoff und eine dazugehörige Weste mit weißem Hemd. Die schwarze Fliege war nur um den Bügel gebunden und bei ihrem Anblick seufzte er kurz auf. Er hasste Krawatten und Fliegen. Es engte so sehr ein... vor allem in warmen Räumen fühlte er sich damit unwohl, aber es musste sein. Der Dresscode ließ keine Nachlässigkeit zu. Shana war ihm eindeutig mehr schuldig, als sie glaubte...

Schließlich beschloss Markus, sich noch eine Weile auszuruhen, weshalb er die Schuhe auszog und sich aufs Bett warf. Es dauerte nicht lange, bis er zur Ruhe fand und es vergingen ein paar Stunden, bis sein Kommunikator sich meldete...



.:: Mon Calamari | Coral City | Jedi-Unterkunft | Zimmer D13 (Marks Zimmer) ::.
 
Mon Calamari - Raumhafen - Hangar - an Bord der Wind - John

Der Flug nach Mon Cal war kurz und John schaffte es gerade so alle Vorbereitungen abzuschließen. Wenn Padme Pech hatte müsste sie einen halben Tag länger dableiben. Doch John rechnete eigentlich mit einem Plangerechten Abschluss der Arbeiten an der Wind. Die eilig vor dem Start auf Lianna eingebauten Modifikationen würde er wieder herausreisen müssen und den Hyperraumantrieb wieder in Ordnung bringen. Wenn Eli, Marl und er über Nacht durcharbeiteten würden sie damit schon fertig werden.

„Ich nehme an sie haben noch nie jemanden getroffen dessen relativistischer Schild ausgefallen ist.“

Kommentierte John Padmes Aussage. Er hatte. Seitdem war er nicht mehr so unbekümmert gewesen, was die Sicherheit beim Hyperraumsprung anging, wie vorher. Es konnte immer etwas schiefgehen und plötzlich kam man Hundert Jahre in der Zukunft an.

Sie hatten kaum den Hyperraum verlassen, da fing John bereits mit dem Arbeiten an. Marl und Eli rollten beziehungsweise liefen und flogen durch das Schiff und kümmerten sich um Dinge für die John selbst nicht die Zeit hatte. Anders als die Notbehelfe die er für den Weg nach Mon Cal eingebaut hatte würde nach diesem mal wieder alles ordentlich aussehen. Bis zum nächsten Morgen wäre noch reichlich Zeit um auch jeglichen Dreck der bei der Arbeit anfallen würde zu beseitigen. Fürs erste jedoch beschränkte er seine Arbeit auf den Maschinenraum. Er hatte verstanden das Padme nachher irgendwohin verschwinden würde. Dann könnte er sich frei im Schiff bewegen und überall Dreck machen.
Doch Padme schien etwas anderes Vorzuhaben. Er sparte es sich zu protestieren und Auf die Unannehmlichkeiten hinzuweisen die es nach sich ziehen würde wenn er die Wind nicht sofort wieder in Schuss brachte. Klar würde so ein Qualitätsschiff nicht auseinanderfallen. Aber beim nächsten Sprung durch die Lichtmauer pulverisiert werden wenn er nicht vorher wieder alles in Ordnung brachte. Ganz verstanden wohin er mitkommen sollte hatte er zwar noch nicht aber erst einmal mitgehen konnte sicherlich nicht schaden. Nur um sicher zu gehen das überhaupt jemand arbeitete ließ er Eli im Schiff zurück. Der kleine Spinnendroide würde sich um die wichtigsten Arbeiten kümmern und alles für Johns Rückkehr vorbereiten. Dann hätten sie morgen zumindest einen kleinen Vorsprung.

Als sie die Rampe des Schiffes hinunter stiegen konnte John einen Hund einen kleine Jungen und eine Frau auf sie zukommen sehen. War das Padmes Familie? Die Schlussfolgerung war nicht besonders weit hergeholt. Seine Vermutung wurde Rasch bestätigt, als der kleine Junge Padme als Mama ansprach und von Oma redete. Johns Hals schnürte sich unangenehm zu. Bilder seiner Mutter rauschten an seinem inneren Auge vorbei. Seine Hand glitt in seine Tasche und tastete nach dem Holoprojektor der ein Bild seiner Mutter enthielt. Krampfhaft schloss sich seine Faust um das Stück Technik. Ein kräftiges schlucken später entspannte sich sein Körper größtenteils wieder. Nur seine Hand blieb fest um das Bild seiner Mutter geschlossen. Als Padme ihn vorstellte neigte er in Maranas Sichtung kurz das Haupt.


„Madame Che Tah!“

Dem Jungen lächelte er kurz zu doch der war verständlicher Weise mit seiner Mutter beschäftigt. John nahm es dem Kleinen bestimmt nicht übel.
Leider nahm das Gespräch daraufhin eine Wendung die John nicht für besonders angenehm empfand. Doch er versuchte sich nichts weiter anmerken zu lassen. Er schaffte es gar den Holoprojektor loszulassen und die Hand aus der Tasche zu ziehen. Er kniehte sich neben den Hund und beschäftigte sich damit selbigen zu streicheln. Dabei war er nicht zaghaft, aber dem Hund schienen die rauen Streicheleinheiten zu gefallen. Nachdem John eine Weile mit dem Hund gespielt hatte wandte er sich an Padme.


„Was hast du denn heute noch vor? Ich entsinne mich gerade eben zu irgendetwas eingeladen worden zu sein.“

John hatte keinerlei Idee was Padme vorhatte. Auf dem Flug war er recht beschäftigt gewesen und so war er nicht über Padmes Pläne auf dem Laufenden. Nicht das er es für nötig hielt, dass die Jedi ihn über ihre Pläne aus dem Laufendne hielt.

Mon Calamari - Raumhafen - Hangar - an Bord der Wind - John
 
[Dac, Coral City, Fahrzeugkolonne, Gleiterlimousine]- Kanzler Quún, Erste Administratorin Atril Ningo, Qwi Lur, Ackram, Senatswachen (Zivil)

Die Fahrzeugkolonne jagte mit einiger Geschwindigkeit durch den Verkehr Coral Citys. Den Anfang bildeten drei Speederbikes in den Farben der Polizei von Coral City, die den folgenden Gleitern mit lauten Sirenen den Weg bahnten, während die Gleiterlimousine selbst, in der sich der Kanzler mit seinen Begleitern befand, von zwei schwarzen Gleitern eingekeilt schien, in denen sich jeweils ein Trupp für die Bewachung des Regierungschefs der Neuen Republik zuständige Senatswachen befanden. Drei von hinten absichernde Speederbikes komplettierten das Ensemble, das sich zielsicher seinen Weg in Richtung des Hafens von Coral City bahnte.

„Ihre Rede, Kanzler.“

Mit einem Blinzeln nahm Quún einen Datenblock von seinem Berater Ackram entgegen, auf dem sich die Rede – oder besser gesagt Teile davon – befand, die er gedachte, zur Eröffnung des großen Siegesballs zu halten. Seine Bartfransen zuckten angestrengt, als er einen letzten Blick auf die Worte warf – er war mit der Idee des Balls immer noch nicht wirklich warm geworden, doch die Reaktionen, die man aus Presse und Bevölkerung wahrnehmen konnte, schienen durchaus positiv. Was immer er nachher den Gästen und Kameras sagen würde, würde womöglich mehr Widerhall finden als seine letzte Ansprache vor dem Senat. Eine heikle Angelegenheit, doch der Mon Calamari war Politprofi genug, um auch dieser Herausforderung mit Gelassenheit entgegenzublicken.

Mit ihm in der Limousine saßen Qwi Lur, das fein geschnittene Gesicht rätselhaft wie eh und je, Ackram und Atril Ningo. Sie alle hatten sich für den Traditionen ihrer jeweiligen Völker entsprechende Festkleidung entschieden – Qwi trug dabei ein Kleid, das denen der Menschen nicht unähnlich war und der Omwati wohl einiges an Aufmerksamkeit von Seiten der humanoiden Teilnehmer des Balls einbringen würde – und entsprachen somit – natürlich – dem Dresscode, den das Referat für Öffentlichkeitsarbeit vorgegeben hatte. Quún schnaubte leise. Das Spektakel konnte also beginnen.

Kaum, dass die Kolonne schließlich an ihrem Ziel angekommen war und ein Zivilkleidung tragender Angehöriger der Senatswache die Tür der Gleiterlimousine geöffnet hatte, spürte der Mon Calamari bereits das Blitzlichtgewitter, hörte die in tausenden Stimmen ihre Fragen hinausbrüllenden Journalisten und das leise Summen der Kameradroiden, das in Kombination der Dutzenden im Einsatz befindlichen Geräte zu einer ohrenbetäubenden Kakophonie heranzuwachsen schien. Doch er verstand sein Handwerk – grüßend hob er die Hand in Richtung der Menge, eine Geste, die die meisten Spezies als freundlichen Gruß verstehen würde, und begab sich mit seinen Begleitern in die Mitte einer angetretenen Formation Senatswachen in voller Rüstung, die eine Art Ehrenspalier um ihn bildeten und mit ihm und seinen Begleitern dem roten Teppich folgten, der zunächst abwärts über eine breite Treppe zum Anleger des Schiffes führte. Für einen Moment fühlte der Kanzler sich fast wie auf einem Holofilmfestival, doch es war ihm klar – auch ohne das Ningo ihm dies dutzende Male hätte vorkauen müssen – dass die Bevölkerung Bilder wie diese brauchte, Bilder, die zeigte, dass die Republik mit neuem Selbstbewusstsein ihre Siege über das Imperium feierte.

Nachdem sie einen Waffendetektor passiert hatten – der Kanzler und seine Begleitung wurden aus naheliegenden Gründen nicht durchsucht – betraten sie schlussendlich endlich das Schiff, wo sich bereits mehrere Vertreter des Referats für Öffentlichkeitsarbeit und andere Funktionäre, die mit der Vorbereitung des Balls beschäftigt gewesen waren, eingefunden hatten. Von ihnen kannte Quún nur Pietr Jexon, den Hauptmann der Senatswachen, doch dieser hielt sich im Hintergrund, während der Kanzler zunächst der Tradition entsprechend den Kapitän der Promise, des Schiffes, auf dem der Ball stattfinden sollte, mit einem Handschlag begrüßte. Der andere Mon Calamari neigte respektvoll sein Haupt.


„Kanzler. Es ist mir eine Ehre, Sie auf der Promise begrüßen zu dürfen.“

„Die Ehre ist ganz meinerseits, Kapitän“, erwiderte Quún freundlich. Sein Blick wanderte in Richtung Atril Ningo – jetzt, da der Moment beinahe gekommen war, schien sogar die ansonsten so gelassene Sullustanerin etwas nervös.

„Dann wird es wohl bald Zeit, ein paar Hände zu schütteln, was?“


Innerlich wappnete der Kanzler sich. Die große Siegesfeier der Republik hatte begonnen.

[Dac, Coral Ciry, Hafen, The Promise]- Kanzler Quún, Atril Ningo, Qwi Lur, Senatswachen, Regierungsfunktionäre, Schiffspersonal
 
{Calamari-System/Dac/Hotel der Jedi/Zimmer}alleine

Die Reise mit dem Schiff der Jedi war kurz und nicht wirklich aufregend gewesen. Jedi aller möglichen Geschlechter, Spezies und Ränge, vom Padawan wie Tzun bis hoch zum Rat, waren dabei und machten sich für diesen Ball bereit. Ein wichtiges Ereignis für die ganze Galaxis, oder eher den NR-Raum, und Tzun besaß weder das beste Kleidungsstück dafür noch kannte er die Notwendigen Etikette. Und auch so direkt nach ihrer Rückkehr von Corellia gleich auf eine Feier von immenser Wichtigkeit zu gehen war nicht das was sich der Kaminoaner gedacht hatte, als er zu den Jedi ging. Aber gut, er musste jetzt hier sein und sich so gut wie nur möglich verhalten. Aus diesem Grund zog er seine Kaminoanische Kleidung an* und überprüfte erneut ob alles richtig saß, gut aussah und er niemanden zum schämen bringen würde. Seine Meisterin hatte er bisher auch noch nicht gesehen, also war sie wohl noch mit ihrem Schiff unterwegs. Hoffentlich würde sie nicht noch einige Runden über der Hauptstadt drehen, so das sie später auftauchte als geplant. Tzun hatte keine Ahnung was er auf einem solchen Ball tun sollte, er würde sich wohl an seine Meisterin halten müssen und versuchen sich nicht zum Gespött zu machen. Als er zufrieden mit seinem Aussehen war, verließ er das Zimmer und eilte hinunter in die Eingangshalle des Hotels, wo sich bereits die Jedi versammelt hatten um gemeinsam zum Veranstaltungsorts des Balls zu gelangen.

{Calamari-System/Dac/Hotel der Jedi/Eingangshalle}mit allerlei Jedi


* Mittige Person, 1:1 das selbe Kleidungsstück
 
~ Coral City ~ Raumhafen ~ Chesara und andere Jedi ~


Auch wenn der Ritter den blauen, endlos wirkende Ozean, welcher die Oberfläche von Mon Calamari bedeckte schon einmal gesehen hatte, ließ er ihm immer noch die Kinnlade runter klappen.
In dem Licht der Sonne, wirkte das Wasser als wären in ihm tausende von kleinen Edelsteinen versteckt.
Ein weiteres mal zeigte sich das schlechte Gedächtnis des Jedi-Ritters, wann mag es wohl das letzte mal gewesen sein als er auf Dac war? Mit großer Wahrscheinlichkeit, war es noch damals zu seiner Zeit als Padawan bei Chesara.

Während seine ehemalige Meisterin das Wort an die anwesenden Jedi richtete, blickte sich Steven prüfend um, es waren mehr Ordensmitglieder gekommen, als er erwartete hatte, darunter sogar einige Gesichter,die er kannte, wie z.B. seine ehemalige Mitpadawan Jibrielle Dari, wie lang mag es wohl her sein, als man das letzte mal richtig Zeit hatte für eine Unterhaltung? Dafür war am heutigen Abend umso mehr dafür Zeit. Zwischen den Drinks würde wohl die ein oder andere Minute Zeit sein, mit seinen ehemaligen Mitschülern zu quatschen. Fast schon kam es Steven vor wie ein Klassentreffen, als er noch mehr ehemalige Padawane in der Masse erblickte.

Nachdem Chesara mit der "Belehrung" fertig war, stiegen alle Jedi in den Gleiter, der sie zu dem von der Rätin erwähnten Hotel bringen würde.
Direkt nach dem Einchecken in dem Hotel und der Ablage seiner Habseligkeiten in seinem Zimmer, begab sich der Ritter zurück in die Lobby, von wo aus er sich einen Gleiter rufen ließ um in Coral City das passende Outfit für den Abend zu kaufen.
Aufgrund der Ersparnisse seines Vaters, oder besser gesagt dessen regelmäßigen Überweisungen auf das Konto seines Sohnes, musste sich der Ritter nicht viele Gedanken über die Kosten für seine Abendgarderobe machen.
Wenn er es sich recht durch den Kopf gehen ließ, lebte der Ritter sowieso viel zu lange unter seinen Möglichkeiten.

Auf der Promenade von Coral City konnte man die Sonne auf der Haut brennen spüren. Es war ein wunderschöner Tag und mittlerweile bereute Steven, dass er seine Sonnenbrille auf Lianna liegen lassen hatte. Doch würde eine Sonnenbrille auch kaum zu der gehobenen Kleidung passen, welche auch die Jedi heute Abend tragen sollten.

Während der Ritter mit dem einen Auge nach einem passenden Laden für Herrenbekleidung Ausschau hielt, versuchte er nebenbei eine Nachricht an seinen Padawan Michael Aeren zu schreiben, welcher nicht mit auf den Ball wollte. Auch wenn Steven Michaels Ausrede "Er wollte in der Zeit lieber lernen" kaum glauben schenken wollte, fragte der Ritter nicht weiter nach, warum sein Padawan nicht mit zu der Feierlichkeit wollte.

~ Com-Nachricht an Michael Aeren ~

Mein lieber, fleißiger Padawan,
wir alle sind gut auf Dac angekommen, mit bleiben nun noch einige Stunden Zeit um mir einen passenden Anzug für die Feierlichkeiten zu besorgen. Ich frage mich warum du dir die lobenden Worte, zur Festnahme Tralns entgehen lässt. Aber das hat auch seine Vorteile, so bleibt mehr Annerkennung für mich übrig. Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinen Studien und als Hausaufgabe möchte ich das du Meister Nackl in der Bibliothek hilfst ein paar Holocrons zu entstauben, sieh es nicht als Strafe an das du dich drückst, sondern eher als Übung deiner Geduld!
Wir sehen uns morgen pünktlich zum Training,
Dein Meister​
~ Com-Nachricht ENDE ~​

Man hätte seinem Padawan fast noch vorwerfen können, das sein Meister nichts ordentliches zum Anziehen hatte, da der Ritter aufgrund der Com-Nachricht beinahe an einem Bekleidungsgeschäft vorbei gelaufen wäre, welches einige elegante Anzüge im Schaufenster zeigte.
Der Ritter blickte auf seine Chrono, viel Zeit zum herum schlendern blieb ihm nicht mehr, also machte er sich auf den Weg in den kleinen Laden, der dafür wahrscheinlich umso größere Preise hatte.

"Der Anzug soll es sein?"

fragte eine, für Stevens Geschmack, etwas zu ausgefallen gekleidete Quarrendame und zeigte auf einen der Anzüge, die Steven sich näher angeguckt hatte.

"Richtig, dazu brauche ich noch eine weiße Krawatte."

erwiderte der Ritter und deutete mit der Hand auf einen Krawattenständer, welcher direkt neben der Kasse aufgestellt war.

"Ich werde sofort eine raussuchen. Wir messen noch ihre Maße und schneiden dann alles zurecht. Dauert in etwa eine halbe Stunde, dann können sie den Anzug abholen."

Der Ritter blickte erneut auf seine Chrono, die halbe Stunde musste er wohl noch einplanen, dann blieb ihm an der Hotelbar nachher nicht mehr viel Zeit um eine Begleitung für heute Abend zu finden, ganz ohne eine Begleitung wollte der Jedi dann auch nicht auftauchen.
Mit einem Nicken verließ der Ritter das Geschäft und ging zurück auf die Promenade von Coral City.Irgendwo hier hatte er doch eine kleine Eisdiele gesehen.

Während er sich nach der Eisdiele umsah, die anscheinend vom Boden verschluckt worden war, sah er die junge Jedi (Tenia), neben welche er sich auf Lianna an den Tisch gesetzt hatte, die brünette Frau war anscheinend ebenfalls auf einer Shoppingtour gewesen, dies deuteten jedenfalls die Tüten an mit der sie unterwegs war.
In diesem Moment, kam Steven die Idee, das er wenn er Glück hatte und sich nicht ganz doof anstellte, nicht noch einmal an der Hotelbar sitzen musste vor dem Ball.Vielleicht hatte die junge Frau, mit der er sich zwar auf Lianna nur kurz unterhielt sie dem Ritter aber gleich sympathisch war, ja noch keine Begleitung für heute Abend.

"Hey, Tenia stimmts?"

fragte der Ritter und stellte sich schräg vor die junge Brünette, welche des Ritter Annahme bestätigte.

"Auch auf der Suche nach etwas passendem für heute Abend? Ich habe zum Glück gerade was gefunden, das dauert aber noch ein wenig."

erklärte der Ritter und deutete mit dem Kopf auf das kleine Geschäft für Herrenmode.
Wie aus dem Nichts, schien der Eisladen wieder aufgetaucht zu sein und der braun haarige Jedi konnte ihn genau hinter Tenia ausmachen.

"Ich hab noch ein wenig Zeit, wie siehts bei dir aus? Darf ich dich bei dem schönen Wetter auf ein Eisbecher einladen?"

fragte Steven mit einem schüchternen Lächeln geradewegs heraus und fügte im gleichen Atemzug eine Frage an, die Entscheiden sollte, ob er sich alleine blamiert oder ob er sich blamiert und wenigstens jemanden daneben hatte, welcher gut aussah.

"Ich frag jetzt einfach mal direkt drauf los, hast du eigentlich schon jemanden mit dem du heute Abend zum Ball gehst?"

Auch wenn der Ritter nicht wirklich glaubte, jemand könnte seinem Charme widerstehen, gab es da immer noch die kleine Chance es könnte doch genau so sein. Nun blieb es an Tenias Entscheidung und viel Zeit bis heute Abend blieb nicht mehr.


~ Coral City ~ Promenade von Coral City ~ Steven, Tenia und andere Leute ~

[OP]ups vergessen, falls es so nicht passt bitte melden.[/OP]
 
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