Mon Calamari (Calamari-System)

[Calamari-System, Dac, Coral City, Opernhaus]- Operative Grey, Lieutenant Nrin Noloff (Quarren), NRSF-Ermittler, Beamte der Polizeibehörde von Coral City

„Was meinen Sie, Operative – angenommen, der Attentäter hat es geschafft, sich der Holoüberwachung zu entziehen. Wie hätte er das anstellen können?“

Ein Moment des Ärgers blitzte in Grey auf. Hielt Noloff ihn für unfähig? Die Frage hatte er sich bereits gestellt, selbst ein Anfänger hätte das getan. Es konnte unmöglich eine ernsthafte Frage sein. Der Lieutenant machte sich entweder über ihn lustig oder rügte ihn für sein Versagen. Grey versteifte sich unwillkürlich. Sein Stolz verbat es ihm sich das gefallen zu lassen. Wütend setzte er zu einer scharfen Antwort an...

... und riss sich im letzten Moment zusammen und machte den Mund zu ohne etwas zu sagen. Noloff war nicht die Grund für die Anspannung die Grey in seiner Nähe verspürte, sondern die Tatsache das der Mann ein Quarren war. Der alte Hass den die imperiale Propaganda ihn ihm installiert hatte war hochgekocht und hätte beinahe dazu geführt, dass er einen Offizier anschrie. Grey hatte, als er zur Neuen Republik übergelaufen war damit gerechnet, dass er in einiger Hinsicht würde umlernen müssen. Er hatte jedoch nicht damit gerechnet das es ihm so schwer fallen würde mit Nichtmenschen zusammen zu arbeiten. Es erfüllte ihn mit Scham das es ihm solche Mühe bereitete, eine dermaßen... unpassende Emotion im Zaum zu halten, die keinen seiner Kollegen jemals plagte. Daher hatte er es auch nie jemandem erzählt oder sich psychologisch betreuen zu lassen. Stattdessen versuchte er das Problem so vollständig wie möglich zu verdrängen, was ihm auch über lange Zeitperioden hinweg gelang. Sektion 02 war eine geschlossene Umgebung gewesen. Mit der Zeit hatte er sich an seine nichtmenschlichen Kollegen gewöhnt. Auf den Quarren Noloff zu treffen, mit ihm zu arbeiten und sich ihm unterzuordnen aber hatte alles wieder hochkommen lassen.

Grey atmete tief durch. Sich seine Xenophobie wieder ins Gedächtnis zu rufen machte es einfacher normal mit Noloff umzugehen. Allerdings lenkte es ihn erfahrungsgemäß auch von der Arbeit ab. Nicht mit Aliens zusammen arbeiten zu wollen war nicht gerade hilfreich wenn man... wenn man...

Der Mund des Operatives klappte auf. Noloff verrenkte einen seiner Tentakel in einer Geste die wohl das Äquivalent einer hochgezogenen Augenbraue war. Allerdings war Grey viel zu sehr auf seinen eigenen Gedankengang konzentriert als sich darum zu kümmern wie seltsam sein Mienenspiel erscheinen musste. "Nicht nur die Holoüberwachung, Lieutenant. Alles." Noloff reagierte nicht auf seine kryptischen Worte, also fuhr er zunehmend aufgeregt fort: "Human Future ist eine xenophobe Bewegung. Uns ist nicht Seltsames an den Aufnahmen aufgefallen weil wir uns eine Art weniger kompetenten imperialen Geheimdienst vorgestellt haben. Aber dieses Bild von Human Future ist völlig falsch- passender wären einige Gungans auf Coruscant. Sie sind völlig isoliert." Grey musste kurz ein Grinsen unterdrücken ob dieser Vorstellung und ob seiner Blindheit gegenüber dem Offensichtlichen bisher. "Ihr Ziel ist gegen alle Nichtmenschen vorzugehen, daher hätte ihnen wohl kaum ein solcher geholfen. Also wie bei der Macht haben sie diesen Plan aufgestellt, geschweige denn ausgeführt?" Er hatte nicht das Gefühl das Noloff auch nur annähernd überzeugt war, daher begann er Beispiele aufzuführen. "Nur ein Quarren oder Mon Calamari hätte ihnen die Pläne der Oper besorgen können. Und selbst wenn sie sie irgendwie bekommen hätten- das Wissen um die Beschaffenheit der Inseln auf denen Coral City steht und damit das Verständnis für die Positionierung der Sprengsätze war ganz bestimmt keinem Menschen zugänglich. Zumindest keiner auf einer Rangebene, die mit Human Future zusammen arbeiten würde." fügte er hinzu. Man musst schon sehr nah dran sein nichts zu verlieren zu haben um sich mit dermaßen anarchistischen Rebellen einzulassen.

"In der Oper nicht aufzufallen, sich in die Datensphäre von MonCal zu linken um das Video hochzustellen und nicht rückverfolgt zu werden,... Eine reinmenschliche Gruppe hätte das niemals alles hinbekommen." Noloff neigte nachdenklich den Kopf zur Seite, also fand er Greys Theorie vermutlich nicht völlig abwegig. Allerdings gab es noch einen Stolperstein. Selbst wenn der Operative recht hatte, wie half ihnen dies? Letztlich ging es darum zu Attentätern zu gelangen, ob sie nun ihre Vorgehensweise verstanden oder nicht. Unglücklicherweise war Grey Human Future in Sachen Verständnis von Mon Calamari um nichts voraus. Dennoch stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Anders als seine Widersacher war er sich nicht zu schade jemanden zu fragen bei dem das der Fall war. "Lieutenant, gibt es etwas das den Attentätern ohne einen lokalen Berater entgangen wäre? Ein ortstypischer Gruß, ein Brauch wie Feilschen den sie beim Kauf ihres Materials übersehen haben, irgend so etwas?"

[Calamari-System, Dac, Coral City, Opernhaus]- Operative Grey, Lieutenant Nrin Noloff (Quarren), NRSF-Ermittler, Beamte der Polizeibehörde von Coral City
 
Zuletzt bearbeitet:
[Calamari-System, Mon Calamari, Coral City, Regierungsviertel, Hotel Golden Republic, Restaurant, Nische]- Noa, Cris

Mit einem etwas mulmigen Gefühl beobachtete Cris Noa dabei, wie sie scheinbar wenig begeistert in den Resten ihres Salates herumstocherte. Das konnte kein gutes Zeichen sein und sofort versuchte er, sein Verhalten der letzten Stunde zu analysieren. Was hatte er falsch gemacht? Im Grunde eine dämliche Frage – weiter würde er wohl mit der Frage kommen, ob er überhaupt etwas richtig gemacht hatte. Im Grunde hatte er mit seinen Aussagen beabsichtigt, ihr Komplimente zu machen, doch bei näherem nachdenken wurde ihm schnell klar, dass man seine Worte auch recht gut als unangemessenes Lästern über ihre Schwester interpretieren konnte – und Familie ging in Noas Augen über alles. Das hatte sie deutlich gemacht. Und wenn er sich jetzt gegen ihre Familie stellte…

Er unterdrückte ein Seufzen, während Noa schließlich lustlos ein einzelnes Stück Salat aufpickte und mit offenbar wenig Genuss vertilgte. War es vielleicht etwas anderes? Erwartete sie irgendwas von ihm? Sie stammte von Coruscant, einem Planeten, den er nur von seiner schlimmsten Seite erlebt hatte. Doch natürlich hatte ihre Heimat auch andere Seiten – eine lebhafte Partyszene, eine Gesellschaft, in der sie sich lange zeit bewegt hatte. Dort mochte es Rituale geben – gewisse Dinge, die man tat, um einer Frau zu signalisieren, wie sehr man sie mochte. Dinge, an die Cris nie sonderlich viele Gedanken verschwendet hatte – was zwischen ihm und Akemi gewesen war, war langsam und fast von alleine passiert, wie eine zarte Blume, die nach und nach gewachsen war. In Noas Fall jedoch wusste er bereits, was er für sie empfand – oder glaubte es zumindest mit ziemlicher Sicherheit zu wissen – doch wann immer er versuchte, es ihr zu vermitteln oder entsprechend zu handeln, verhielt er sich entweder falsch, zu tollpatschig, unpassend… Noa hatte ihn nie wirklich zurückgewiesen – bis auf das eine Mal im Frachtraum, und wenn man ehrlich war, hatte sie das später relativiert – aber sie hatte ihm ebenso wenig zu verstehen gegeben, dass sie an ihm interessiert war. Zumindest nicht in einer Deutlichkeit, die Cris selbstsicherer hätte auftreten lassen – selbst ihre Aufforderung an ihn, sie hierher auszuführen, war dazu nicht genug gewesen.

Schließlich sprach sie weiter und Cris wäre fast zusammengezuckt, als sie nonchalant erwähnte, sehr wohl beabsichtigt zu haben, ihn mit der durch den Korridor geschleuderten Vase zu treffen. Eine gefährliche Frau… aber wie sie sich jetzt mit ihrem Kinn auf ihre Hände stützte, ihre sich hebenden Augenbrauen ihn geradezu dazu verlockten, ihr genau in ihre braunen Augen zu sehen… Dieses Lächeln… einfach wunderschön…

Sie wollte eine zweite Chance? Er befürchtete fast, dass sie ihm den ganzen Tag Vasen an den Kopf würde werfen können, und er würde immer noch dasselbe empfinden, wenn er sie ansah, wie jetzt gerade… Beiläufig schob er seinen Teller bei Seite, wie sie es mit ihrem getan hatte. Ihre Augen funkelten, als sie ihm versicherte, ihn beim nächsten Versuch nicht zu verfehlen. Jede Wette.

„Bestimmt nicht, hm?“, entgegnete er und klang dabei bedeutend gelassener als er sich fühlte. In ihrer Gegenwart konnte er nicht vollkommen gelassen sein, nicht, wenn sein Herz raste, als ginge es um sein Leben.

„Das hoffe ich für dich.“


Sein Kinn auf seine gefalteten Hände stützend imitierte er im Groben ihre Haltung und beugte sich so ebenfalls ein wenig in ihre Richtung vor.

„Denn wenn du mich mit dem ersten Treffer nicht ausschaltest, könnte es durchaus sein, dass ich irgendwas zurückwerfe…“

In einer Bewegung, die fast selbstverständlich wirkte, löste seine rechte Hand sich von seiner linken unter seinem Kinn und bewegte sich auf ihre linke zu, bis ihre Handrücken sich leicht berührten.

„Und das würde dir nicht gefallen.“


Langsam glitt seine Hand an ihrer entlang und er spürte ihre zarte Haut an seiner. Es brauchte nur einen kleinen Schritt, um es jetzt wieder zu versuchen, wie auf dem Aussichtsdeck und im Frachtraum… sie zu küssen und sich dabei dieses mal nicht von Selby oder ihrer Impulsivität stören zu lassen. Doch er lächelte nur und beschränkte sich darauf, den Anblick ihrer funkelnden Augen zu genießen. Sie lief ihm schließlich nicht weg. Und wenn doch, war es ohnehin zu spät…

[Calamari-System, Mon Calamari, Coral City, Regierungsviertel, Hotel Golden Republic, Restaurant, Nische]- Noa, Cris
 
Dac- Coral City-Sprengstofflabor]Arthur, Tru velt
Tru Velt war ein ziemlich freundlicher aber auch seltsamer Teevaner. Von der Frisur bis zu dem blauen Anzug wirkte sein Stil wie ein Desater.
Allerdings fand Arthur war es mit ihm leichter als mit seinem Vorgesetzten: Captain Derwisch.
Derwisch war ein korpulenter Mensch mit schwerem Akzent und einer ebenso schweren Fahne. Zum Glück beschränkte er sich darauf an seinem Schreibtisch im Vorraum zu sitzen und alle Neuankömmlinge üblicherweise mürrisch zu begrüßen.
Der Raum war recht groß, besaß eine chemische Versuchsanlage drei Arbeitstische und ein Computerterminal. 7 Sprengsatzreste waren im Raum verteilt. An einem arbeitete Velt, fünf Lagen auf dem Tisch und einen hatte Arthur im Scanner.

Langsam drehte er mit seiner Hand den ausgebrannten Gegenstand. Auf dem Zylinder wurden unter dem Scanner bunte Flächen sichtbar. Schmauchspruen und Reste von Stoffen. Xylitoxid, Hochentzündlich und nur in Sandstein enthalten der in den tieferen Schichten Taatoines vorkam. Bei Imperium wie Republik herrscht ein Verkaufsverbot.
Tetrensäure, Schwefel, Salpeter, Kohlenstoff, Kamyn II.

Langsam hatte Arthur eine lange List zusammen. Er gab alles in den Computer ein und starrte auf den Bildschirm. Anhand von Listen sammelte er die Planeten auf denen man alle Stoffe bekam. Das dauerte eine Weile. Dann untersuchte er weiter den Rest.
Als er mit den Stoffen nicht mehr weiterkam, nahm er Proben und legte sie in den kleinen Substansanalysator. Das Gerät summte und spuckte vier weitere Substanzen aus. Bei zweien versagte auch die Maschine. Er starrte auf seine List. Es gab 109 Planeten auf denen man mindesten einen der 13 Stoffe bekam. Aber nur 9 bei denen Man alle bekam:
Geonosis, Nar Shadaa, Gamorr, Smugglers Run, Quoribu, Taatoine, Ord Mantell, Gand und Mobus.
[Dac- Coral City-Sprengstofflabor]Arthur, Tru velt
 
- Mon Calamari – Hotel „Golden Republic“ – Restaurant – Mit Cris -

Es überraschte Noa, dass keine grelle Funken aufblitzten, als Cris' ihre Hand berührte, obwohl sie sich wie elektrisiert fühlte. Vielleicht, so dachte sie, waren es einfach nur keine Funken, die für das bloße Auge sichtbar waren. Es ging weit darüber hinaus.

“Ich glaube dir kein Wort.“

Ohne es zu bebasichtigen, war Noas Stimme leiser geworden. Klang sie heiserer als noch zuvor? Es war gut möglich. Cris' Berührung lenkte sie ab und ließ sie darüber nachdenken, was sie tun könnte, hätte sie sich nicht vorgenommen, es dieses Mal langsamer angehen zu lassen.

“Aber ich gebe dir gerne demnächst Gelegenheit, dich zu beweisen.“

Ihre Mundwinkel zuckten. Es war das erste Mal an diesem Abend, dass sie wirklich miteinader flirteten – eine recht späte Entwicklung, wenn man berücksichtigte, dass sie bereits mit dem Essen fertig waren. Aber es war auch das erste Mal, so schien es zumindest Noa, dass die Stimmung zwischen ihnen sich wirklich merklich entspannte. Ob es daran lag, dass sie sich Mühe gab, nicht über jedes seiner Worte zu stolpern? Eine von Noas negativen Eigenschaften war, dass sie andere schnell verurteilte, sie in Schubladen steckte und ihnen nur begrenzte Möglichkeiten bot, dort wieder heraus zu finden. Cris bewies eine unendlich große Geduld, dass er noch immer hier saß und sich noch nicht hatte abschrecken lassen, nicht einmal nachdem Noa versucht hatte ihm eine Blumenvase an den Kopf zu werfen. Es war gut, dass er das nicht persönlich genommen hatte, denn so war es auch nicht gemeint gewesen. Noa hatte nicht wirklich ernsthaft gehofft, ihn zu verletzten. Manchmal ging eben einfach alles mit ihr durch und nicht selten handelte sie, bevor sie dachte – eine weitere Eigenschaft, die ihr nicht unbedingt nur Vorteile brachte. Sie starrte hinab auf Cris' Hand, die sich seit wenigen Sekunden an ihrem eigenen Handrücken entlang schlich. So fühlte sich Geduld ganz sicher nicht an, und trotzdem fühlte es sich gut an. Fast zu gut. Bevor sie reagierte, ließ Noa ein paar weitere Sekunden verstreichen. Sie konnte es mit sich geschehen lassen und da weitermachen, wo sie aufgehört hatte, oder sie konnte auf Zeit spielen und versuchen, zum ersten Mal in ihrem Leben wirklich vernünftig zu sein, was Männer anging.

“Ich glaube, es ist schon spät.“

Sagte sie, was überhaupt nicht stimmte. Sie hatte die Uhrzeit nicht vor Augen, doch sie waren noch weit entfernt von der fortgeschrittenen Stunde des Abends, zu der Noa normalerweise ins Bett ging. Sie blieb gerne lange auf, tauchte ein in die Nacht und schlief dann morgens lang. Früh aufzustehen war eine der schlimmsten Erfindungen überhaupt in dieser Galaxis. Sie konnte sich nicht erklären, wie es Leute geben konnte, die das tatsächlich genossen. Noa lehnte sich zurück und ohne Cris anzusehen entzog sich ihre Hand seiner vorsichtigen Kontaktaufnahme, als wäre nie etwas gewesen. Einige Tische von ihnen entfernt, hinter ihm, huschte ihr Kellner entlang und Noas Arm bewegte sich in die Luft und ihre Hand formte sich zu einem stummen Ruf, der ihm signalisierte, dass er gebraucht wurde.

“Möchtest du noch Nachtisch?“

Fragte sie ihn. Der Kellner war bereits auf dem Weg zu ihnen. Sie hatte keine Ahnung, welche Art von Süßspeisen des Restaurant anbot. In einem Versuch, alldem zu widerstehen hatte sich Noa beim Studieren der Karte völlig auf die Salate konzentriert. Sie sah Cris an.

“Nach allem, was du heute durch gemacht hast, hättest du ihn dir verdient.“

Und wie so oft war sich Noa Chanelle Cortina der Zweideutigkeit ihrer Worte nicht einmal bewusst.

- Mon Calamari – Hotel „Golden Republic“ – Restaurant – Mit Cris -
 
---Kanzler Quún--

[Calamari-System, Dac, Coral City, Senatsgebäude, Sitzungssaal, Kanzlerloge]- Quún, Erste Administratorin Atril Ningo, Sonderbeauftragte für Geheimdienstangelegenheiten Qwi Lur, Colonel Lujayne Drayson, Ackram, Stab des Kanzlers

Durchaus mit einiger Genugtuung nahm Quún die Reaktionen des Senats auf sein Anliegen zur Kenntnis – mit offenen Armen hieß man Casia de Lieven – und damit symbolisch auch Corellia – zurück in den Armen der Republik willkommen. Mit offenen Armen und mit einer satten Mehrheit.

„Willkommen zurück, Senatorin de Lieven. Die besten Wünsche dieses Hauses und der Republik sind bei Ihnen und Ihrem Volk.“

Mit diesen vielleicht etwas pathetischen, doch durchaus aufrichtigen Worten warf der Mon Calamari einen Blick auf das Dossier, das Ackram ihm zu diesem wie zu jedem Tagesordnungspunkt zusammengestellt hatte. Einige Punkte waren noch offen – Atril Ningos Vorschlag, nach einer Bestätigung des Sieges auf Corellia eine Siegesfeier auszurichten, würde warten müssen. Noch war der Sieg der republikanischen Streitkräfte nicht vollkommen und er war in seiner Funktion durchaus legitimiert, eine solche Feier ohne vorherige Konsultation des Senats anzusetzen. Eine solche Feier, am besten Seite an Seite mit dem Orden der Jedi, würde der geschundenen republikanischen Seele hoffentlich gut tun, insbesondere hier auf Dac nach dem Anschlag auf das Opernhaus.

Blieb noch ein weiterer Punkt: das Einschreiten der Forces of Hope auf Seiten der Republik, sicher einer der Umstände, die den Sieg im System garantiert hatten. Dennoch bestand Anlass zur Vermutung, dass innerhalb der Bevölkerung und auch des republikanischen Offizierskorps immer noch gewissen Vorbehalte gegen War Blade und seine Getreuen vorherrschten, die aus jener Zeit stammten, in der dieser in eine der dunkelsten Stunden der Republik verwickelt war. Schuldlos, wie sich später herausstellte – allerdings nie mit jenen absoluten Beweisen, nach denen es manchen verlangte. Ein Schatten des Zweifels war immer geblieben.


„Senatoren“, erhob der Kanzler einmal mehr seine voluminöse Stimme.

„Wie Ihnen durch Marshal Portsmith mitgeteilt wurde, erhielten die Truppen der Republik Unterstützung aus zwei Richtungen. Zum einen durch die Flotte des Hapes-Sternenhaufens – eine noble Geste, für die sich zu revanchieren der Republik später Gelegenheit gegeben wird. Und zum anderen durch die Forces of Hope.“

Einen Moment lang ließ der Kanzler diesen Namen wirken.


„Lassen Sie mich eines klar stellen: ich weiß, dass es in der Bevölkerung, vielleicht auch in diesem Haus, eine gewisse Skepsis gegenüber War Blade und jenen geben mag, die ihm aufgrund des abscheulichen Verrats imperial gesteuerter Politiker ins Exil folgten. Doch soweit es mich angeht, so bin ich der festen Überzeugung, dass er und seine Soldaten die Republik im Geiste nie verlassen haben. Ihr entscheidendes Eingreifen bei Corellia spricht ebenso dafür wie die übrigen Operationen dieser Gruppierung, die nach unseren Erkenntnissen stets Druck auf das Imperium ausübten und nie den Kampf gegen unseren Feind scheuten. Daher sage ich: War Blade ist kein Hochverräter. Und war es auch nie.“

Kurz ließ er seinen Blick durch den gewaltigen Sitzungssaal schweifen. Schwer abzusehen, ob seine Worte Eindruck bei den Senatoren hinterlassen hatten – die Cause War Blade jedenfalls würde sowohl die Regierung der Republik, als auch das Militär weiterhin beschäftigen, abhängig davon, was dieser sich nun vorstellte, nun, da er in die Republik zurückgekehrt war. Die Bartfransen des Kanzlers zuckten. Vielleicht eine rein akademische Frage – nach Quúns Informationen nach zu urteilen kämpfte Blade noch auf Corellia. Vielleicht war er ja sogar bereits als Held gefallen.

„Senatoren, ich rufe den nächsten Tagesordnungspunkt auf. Zur Lage auf Denon hat Ihnen zunächst Außenminister Jeesh einen Bericht zusammengestellt.“


Auf der Kabinettsloge erhob sich ein Bith, Hith Jeesh, Außenminister der Republik, und ließ – durch die Videoaufnahmen erkennbar – ein leichtes Nicken in Richtung Kanzlerloge erkennen, ehe seine Worte die Halle füllten.

„Danke, Kanzler. Senatoren, ich darf Sie darüber informieren, dass die Aufbauarbeiten auf Denon nun mit erheblicher finanzieller, materieller und personeller Unterstützung der Republik anlaufen. Allerdings möchte ich Ihnen nicht verschweigen, dass der Absturz des imperialen Schlachtschiffes „Final Reversal“ schwerste Verheerungen angerichtet hat. Aufgewirbelter Staub, Schäden an der Infrastruktur, Radioaktivität – es wird lange dauern, bis der Planet einigermaßen zum Alltag zurückkehren kann, und um einiges länger, bis diese Narben vollkommen verheilt sind. Derweil steht die lokale Übergangsregierung vor gewaltigen Aufgaben, selbst wenn man berücksichtigt, dass sie in ihren Bemühungen nach Kräften durch die Befreiungstruppen unterstützt wird. Meine Befürchtung ist, dass der Kampf um Denons Seele ein härterer sein wird als der um Corellia. Auch bedingt durch die unglücklichen Vorkommnisse während der Schlacht.“

Der Außenminister pausierte kurz.

„Nicht unerwähnt bleiben sollte allerdings, dass eine Gruppe Jedi den Planeten auf humanitärer Mission erreicht hat, ausgestattet mit allen nötigen Mitteln, um das Leid der dortigen Bevölkerung zu lindern. Ebenso ist das Engagement des Senators von Denon, Davin Towani, zu würdigen. Dennoch – noch herrscht auf Denon der Ausnahmezustand. Und es ist möglich, dass den dortigen Autoritäten in Kürze schwere Entscheidungen abgerungen werden, insbesondere in Bezug darauf, wie den offenen proimperialen Sympathien auf dem Planeten entgegengetreten werden soll.“

„Danke, Minister“, entgegnete Quún auf den Bericht des Bith, als klar war, dass dieser geendet hatte. Die Nachrichten von Denon waren in der Tat alles andere als gut – so viel hatte er auch bereits aus den Dossiers ersehen können, die ihm vorgelegt worden waren. Und doch… es galt, nach vorne zu Blicken, Kein Vorwurf, kein anklagender Zeigefinger in Richtung des Militärs konnte den Absturz der Final Reversal rückgängig machen.

„Haben Vertreter des Militärs oder der Jedi dem etwas hinzuzufügen?“

[Calamari-System, Dac, Coral City, Senatsgebäude, Sitzungssaal, Kanzlerloge]- Quún, Erste Administratorin Atril Ningo, Sonderbeauftragte für Geheimdienstangelegenheiten Qwi Lur, Colonel Lujayne Drayson, Ackram, Stab des Kanzlers

***​

-- Lieutenant Noloff--

[Calamari-System, Dac, Coral City, Opernhaus]- Operative Grey, Lieutenant Nrin Noloff (Quarren), NRSF-Ermittler, Beamte der Polizeibehörde von Coral City

Nachdenklich bedachte Noloff die neuen Gedanken, die Grey tatsächlich zum Problem beizusteuern hatte – mit Sicherheit einen Gedanken wert, obwohl Dac sich als neue Zentralwelt der Republik in eine Richtung entwickelt hatte, die dafür sorgte, dass Angehöriger zahlreicher Spezies – also auch Menschen und Nah-Menschen – sich problemlos auf dem Planeten und in seinen Städten bewegen konnten, sogar bedingt durch die anwesenden republikanischen Behörden bis in sensible Sicherheitspositionen durchgedrungen waren. Wer konnte ausschließen, dass es unter diesen Bürokraten nicht tatsächlich einen Menschenhasser gab, der nur darauf wartete, mit einer Gruppierung wie der Human Future zu kollaborieren? Oder der nur zu leicht auf ihre Propaganda ansprach?

„Ein interessanter Gedanke, Operative Grey…“, entgegnete der Quarren dennoch, trotz seiner Skepsis.

„Vielleicht sollten Sie…“

Er wurde unterbrochen, da in diesem Moment ein Officer der Polizei von Coral City – natürlich ein Mon Calamari – auf sie zu trat, der, wie Noloff jetzt auffiel, zuvor ein hektisches Gespräch mit dem Ermittlerteam der NRSF geführt hatte.

„Entschuldigen Sie, Sirs…“

Die Glubschaugen des Mon Calamari wanderten leicht unsicher zwischen Grey und Noloff hin und her, da er sich scheinbar unsicher darüber war, wer von beiden wohl ranghöher sein mochte. Grey war ein Mensch – und Noloff ein Quarren. Und viele Mon Cals hielten wenig von Quarren.

„Ich befürchte, dass sich dort draußen eine Art… Aufruhr entwickelt“, fuhr der Polizist schließlich fort.

„Der Chief empfiehlt, dass Sie diesen Ort verlassen.“

Die Kopftentakel Noloffs wanden sich ungehalten. Auch das noch.


„Verstanden“, erwiderte er und machte dem Mon Calamari damit unmissverständlich klar, dass seine Anwesenheit nicht länger gebraucht wurde. Dankenswerterweise schien dieser den Hinweis zu verstehen und zog sich zurück.

„In Ordnung, Operative. Kehren Sie in unser Labor zurück – dort arbeitet jemand an den Sprengstoffproben. Ich werde zusehen, ob ich weiteres Überwachungsmaterial überspielen und mitbringen kann. Vielleicht ergeben sich dann ja Hinweise, die Ihre… Theorie untermauern.“


Er warf einen unsicheren Blick in die Richtung, in der der Polizist verschwunden war. Dort braute sich tatsächlich etwas zusammen. Und es war bestimmt keine promenschliche Demonstration.


„Ich hoffe, Sie haben Ihre Dienstwaffe bei sich.“

[Calamari-System, Dac, Coral City, Opernhaus]- Operative Grey, Lieutenant Nrin Noloff (Quarren), NRSF-Ermittler, Beamte der Polizeibehörde von Coral City
 
[Calamari-System, Dac, Coral City, Senatsgebäude, Sitzungssaal] Erl und Begleitung.
Der Botschafter von Taris gähnte. Die Sitzung war sehr interresant und er hatte viel Nützliches erfahren aber auf Dauer war das Beobachten langweilig. Er wusste das dass später vielleicht ein Makel sein würde aber jetzt ließ sich da nicht viel machen. Er war nun einmal schnell gelangweilt.
Mit Freude hatte er die Wiederernennung Casia de Lievens aufgenommen. Auch der Antrag Vilnok Moors hatte einen leichten Ansatz sehen lassen, zwar nicht in Richtung Frieden. Aber dafür in Richtung der Aufsicht des Senats über die Streitkräfte. Seiner Meinung nach ein problematisches Thema. Die Macht in den Händen einzelner war zu groß. So gut das Anliegen auch gewesen war, trotzdem dachte Sen nicht dass das Gremium viel geholfen hätte. Außerdem hatte Moor etwas was ihm nicht gefiel. Er war zu sehr wie die Industriellen die an mehr Baustoff kommen wollten. Etwas zu scheinheilig, etwas zu fanatisch. Erl hatte in seiner Zeit als Industrievorstand viele solcher Menschen erlebt.
Die Berichte über Denon, Correlia und das Attentat hingegen bereitetem ihm Sorgen. Es gab zu viele Konflikte, der Frieden rückte ihn weite Fernen. Nachdenklich lehnte er sich zurück und hörte weiter zu.
[Calamari-System, Dac, Coral City, Senatsgebäude, Sitzungssaal] Erl und Begleitung.
 
[Calamari-System, Dac, Coral City, Senatsgebäude, Sitzungssaal] Theodor
Das Thema der Schlacht war bald abgeschlossen. Die Verluste des Imperiums waren nicht unbedingt hoch, hatten die Senatoren bald erfahren. Mit der Eroberung der Werft war aber immerhin ein weiterer wichtiger Schritt getan wurden. Der Kanzler schlug bald darauf vor Casia de Liven zurück zu ernennen. Ein gewagter Schritt aber Theodor hieß es gut.
Er viel in den Applaus von vielen ein. Kurz nach der Wiederwahl schnitt der Kanzler das Thema der Unterstützung durch die Force of Hope an. Nervös strich Theodor sich über das Haar. Er blickte in den Saal. Viele schienen nicht gut auf War Blade und seine Leute zu sprechen zu sein, andere schienen sich über die Unterstützung zu freuen, aber viele waren sich unsicher über ihre Haltung wie er. Er hatte einen Teil der Propaganda gegen die Anhänger der richtigen Rebuplik mitbekommen und war damals von der Ehrlichkeit des Kanzlers überzeugt gewesen doch nun, er hatte die gesamte Geschichte erfahren all die Lügen doch noch immer war er sich nicht sicher. Er hörte dem Kanzler aufmerksam zu. Gemeinsam mit wenigen applaudierte er zu den letzten Worten des Kanzlers. Blade mochte vieles sein aber nicht falsch.
Als nächstes ging es um Denon. Er hörte dem Außenminister aufmerksam zu als Fernat ihn antippte, er drehte sich um.
Was ist denn?
[Calamari-System, Dac, Coral City, Senatsgebäude, Sitzungssaal] Theodor
 
[Calamari-System, Mon Calamari, Coral City, Regierungsviertel, Hotel Golden Republic, Restaurant, Nische]- Noa, Cris

Obwohl Noa leiser zu werden schien, war ihre rassige Stimme alles, was Cris hörte, als sie ihn spielerisch herausforderte, ihn aus ihren in diesem Moment unergründlichen Augen ansah und es zuließ, dass ihre Hände sich weiter berührten und so dafür sorgten, dass ihm ein wohliger Schauer über den Rücken lief. Die Atmosphäre schien leicht gewandelt und plötzlich schien nichts einfacher, als seine Hand leicht zu drehen, sie sanft am Handgelenk festzuhalten und dem Wunsch nachzugeben, der ihn jetzt schon so lange begleitete und mit jeder verstreichenden Sekunde zu wachsen schien.


„Ich werde dich nicht enttäuschen…“, flüsterte er. Was auch immer bis zu diesem Zeitpunkt im Subtext ihrer Unterhaltung mitgeschwungen war, diese Worte hatten wohl universale Bedeutung. Sich vor ihren Augen zu beweisen war in der Tat das, worauf es in diesem Moment ankam… konnte er unausgesprochene Erwartungen erfüllen, die sich möglicherweise in ihr gebildet hatten, oder manövrierte er sich zielsicher ins Abseits? War sie sich am Ende selber nicht so sicher, wie sie reagieren sollte, nun, da er es erneut gewagt hatte, körperlichen Kontakt herzustellen? Erst war da diese fast herausfordernde Antwort gewesen, doch jetzt schien Noa zu zögern, auf irgendetwas zu warten… oder mit sich zu ringen?

Als ihre Hände dann doch zurückgezogen wurden, beeilte Cris sich, seine eigene Körperhaltung so unauffällig wie möglich erneut der ihren anzupassen und die angenehme Intimität, die es für diesen Moment zwischen ihnen gegeben hatte, auch beidseitig zu beenden. Er wusste nicht, was in ihr vorging, welche Gefühle oder Gedanken ihr Handeln bestimmen mochte, doch er meinte instinktiv zu wissen, dass er nichts damit gewann, sie in die Ecke zu treiben oder zu nassforsch nachzusetzen. Stattdessen schenkte er ihr auf ihre vage Bemerkung, es sei bereits spät – eine subjektive Aussage, die er nicht ohne weiteres negieren konnte – ein entspanntes Lächeln und beobachtete sie dabei, wie sie mit einer Geste graziösen den Kellner herbeirief. Zumindest in seinen Augen wirkte selbst diese profane Bewegung Noas, als würde sie einer perfekten Choreographie folgen.

Sie fragte, ob er sich einen Nachtisch vorstellen konnte, und fast schämte er sich dafür, dass bei dieser Frage nicht primär die Bilder von zuckerhaltigen Leckereien in seinem Kopf erschienen, sondern wieder nur Noa, ihre Lippen, deren Kuss wohl süßer war als jede Spezialität, die der Koch des Golden Republic würde anrichten können, und die Vorstellung des wärmenden Gefühl ihres an ihn gelehnten Körpers…

Cris befürchtete, ob dieser Gedanken leicht zu erröten, besonders, als sie nachschob, er habe es sich nach den heutigen Strapazen verdient. Hatte er das- also nicht den Nachtisch, sondern die Aussicht darauf, dass sich zwischen ihnen tatsächlich etwas entwickelte? Oder tat Noa tatsächlich instinktiv das Richtige, wenn sie sich nicht Hals über Kopf auf ihn einließ – im Grunde war es recht vermessen, zu spekulieren, dass ihr dieser Gedanke jemals gekommen wäre – und ihn stattdessen auf Distanz hielt, taxierte. Abwartete, bis er ihr womöglich Seiten von sich zeigte, die ihr die Entscheidung leichter machten. Und zwar im negativen Sinne.

Und doch… wer hatte zu entscheiden, was er verdiente oder nicht? Wohl kaum er selbst, also konnte für ihn nur eines zählen… was empfand er für Noa? Und diese Frage hatte er sich selbst bereits eindeutig beantwortet.


„Mir stünde der Sinn schon nach was Süßem“, hörte er sich dann plötzlich im Plauderton sagen, eine Antwort auf ihre Frage, die dieser in leichter Zweideutigkeit wohl ebenbürtig war.

„Und dir?“


Mit einem Lächeln musste er sich an ihre Begeisterung für Marzipan erinnern und daran, wie sie die kleinen aus dieser Süßigkeit hergestellten Astromechs verspeist hatte, die Teil seiner Entschädigung für ihre Gastfreundschaft gewesen waren. Irgendwie freute es ihn, ein solches Detail über Noa zu kennen… und wenn es nur das Wissen um ihre Schwäche für etwas Süßes war.

„Ich weiß nicht, ob man auf diesem Planeten Marzipan überhaupt kennt“, fuhr er schließlich fort.

„Aber vielleicht finden wir ja etwas, was dich ähnlich erfreut.“

Er war ganz froh, dass er sich zumindest noch ein wenig unter Kontrolle hatte. Ihr zu sagen, dass sie bestimmt etwas fand, was sie vernaschen konnte – wie es ihm auf der Zunge gelegen hatte – hätte den Bogen dann wohl doch um einiges überspannt. Vielleicht war es ganz gut, dass der Abend sich dem Ende neigte… Noas Nähe schien seine Fähigkeit zu rationalem Denken und angemessenen Handeln massiv zu beeinträchtigen.


[Calamari-System, Mon Calamari, Coral City, Regierungsviertel, Hotel Golden Republic, Restaurant, Nische]- Noa, Cris
 
[Dac – Akademie-Innenhof] Kit, Hawks, Vurk Offizier (NPC)
Abtreten!, brüllte der Vurk seinen Cadetten mit denen er gerade noch exerzeirt hatte.
Die jungen Leute marschierten leicht fluchtartig vom Hof.
Guten Morgen, ich bin Lieutnant Rease Quinn, Night Hawks, stellte Rease sich vor.
Captain Concorkill, brummte der Vurk, sie hatten einen Termin?
Ja, Sir!, meinte Rease nun sehr Militärisch.
Sie und Concorkill schienen mit Blicken einen Kampf auszutragen, um den anderen zu aktzeptieren. Kit nutze die Zeit um sich weiter umzusehen. Der Hof war vielleicht 225 Quadratmeter groß und sehr schlicht gehalten. Drei Seiten waren von Wohn-,bzw. Ausbildungsgebäuden mit Säulengang umgeben. An der Vierten Seite stand das hohe Metalltor.
Der Kampf schien ausgetragen. Wer nimmt die Auswahl vor?, knurrte der Vurk wieder.
Die Rottenführer: ich, Lieutenant Tyrk Falls und Sub Lieutenant Kit Ohnaka.
Kit und Tyrk traten vor. Der Vurk murmelte irgendwas, dann atmete er tief durch und seufzte.
Folgen sie mir! Sie ginge durch eine Tür auf der linken Seite des Platztes. Es folgte ein langer weiß gehaltner Gang. Kadetten die links und rechts aus den Quartieren kamen oder so auf dem Gang standen machten ihnen sofort Platz. Vermutlich wegen Concorkill vordem die meisten eine Menge Respekt zuhaben schienen.
Der Vurk öffnete eine Tür zu ihrer Linken. Sie kamen in einen großen Raum voller Simulatoren. Er zeigte den Hawks den Holotisch, um den sie sich aufstellten. Er Vurk ging nun zum kom an der Tür und Kit fiel auf das er stark humpelte. Gruppe zwölf zu den Simulatoren. Brummte er in das Gerät.
Es dauerte nur wenige Minuten als eine Reihe Leute zwischen 19 und 26 denn Raum betraten.
So Leute dies sind die Night Hawks, stellte Concorkill sie vor. Kit bemerkte das ein leichter Schauer durch die Kadetten sind. Sie suchen Piloten. Am Ende dieses Tagen werden 7 von euch die Reihen der Staffel auffüllen. Nun ab Zeigen sie was sie gelernt haben.
Die Jungen Leute hetzten zu den Simulatoren. Als alle drin waren startete die Simulation.


Die Situation war recht einfach. Ein Omega Klasse Frachter und seine Eskorte mussten erledigt und Abgefangen werden. Kit beobachete die Situation genau. Er musste sagen das die Kadetten ihre Aufgabe recht gut machten, aber trotz allem muss da noch viel gemachte werden.
Er suchte sich drei Leute aus um den Platz in seiner Rotte zu füllen. Die Nummer 23 der Pilot konnte sehr geschickt fliegen, 18 diese Person war seiner Meinung nach ein guter Allrounder und 9 die sich durch taktisch und gut gezielten Torpedoeinsatz auszeichnete. Dann wartete er den Rest der Simulation ab.
*eine halbe stunde später*
Nachdem der Test beendet war hatte man sich in einem der Versammlungsräume getroffen. Nun wollten die Rottenführer ihre Wahl bekannt geben. Da Rease noch mit dem Chef der Akademie sprach sollte Kit anfangen. Er trat vor.
So in Rotte zwei kommen folgende Piloten. Die Nummer 23.
In der letzten Reihe stand eine zierlich wirkende etwas um die 22 Jahre alte Frau. Sie strahlte auf dem gesamten Weg bis nach vorn. Als sie ankam schüttlete Concorkill ihr die Hand und übereichte ihr die Ernnenung. Auch Kit reichte ihr die Hand, als sie sich hinter ihm einordnete.
Er räusperte sich... sowie die 18.
Ein vielstimmiger Jubel ertönte sodass Kit etwas irrtiert war. Es waren aber nur die Freunde eines Jungen Mannes , die ihn feierten. Auch bei ihm wiederholte sich die Prozedur.
Und Außerdem die 8.
Mit deutlich weniger Beifall erhob sich ein grünhäutiger MonCal aus der vorderen Reihe. Lauter als alle Applaudirte aber die junge Frau die bereits in Kits Rotte war. Er vermutete das sie gut befreundet waren. Kit warf ihr einen scharfen Blick zu. Als auch seinem letzten Pilot die Ernennung übergeben war wartete er die Ernennungen er anderen ab.
[Dac – Akademie-Innenhof] Kit, Hawks, Vurk Offizier (NPC)
 
Zuletzt bearbeitet:
[Calamari-System, Dac, Coral City, Opernhaus]- Operative Grey, Lieutenant Nrin Noloff (Quarren), NRSF-Ermittler, Beamte der Polizeibehörde von Coral City

„In Ordnung, Operative. Kehren Sie in unser Labor zurück – dort arbeitet jemand an den Sprengstoffproben. Ich werde zusehen, ob ich weiteres Überwachungsmaterial überspielen und mitbringen kann. Vielleicht ergeben sich dann ja Hinweise, die Ihre… Theorie untermauern.“

Grey schätzte, dass Noloff seinen Gedankengängen überwiegend skeptisch gegenüber stand. Das er ihm dennoch die Chance gab Beweise für die Theorie zu finden war ihm hoch anzurechnen. Bei dem Quarren handelte es sich um einen guten Offizier, und vor allem um einen Mann, der den Idealen der Neuen Republik wie Eigeninitiative und Vertrauen in das Können der Kollegen, mehr ergeben war als Grey selbst. Umso heftiger bedauerte der Operative den Anflug von Ekel, den er bekämpfen musste als die Tentakel Noloffs beim Auftauchen des Polizisten überrascht zuckten. Er hoffte das er, falls sich bei diesem Fall ihre Wege nicht mehr kreuzten, eines Tages wieder mit dem Quarren zusammen arbeiten würde.

„Ich hoffe, Sie haben Ihre Dienstwaffe bei sich.“

"Positiv." erwiderte Grey knapp. Die Absperrungen der Polizei schienen jeden Moment nachgeben zu wollen; er wollte so schnell wie möglich aufbrechen. "Ich schicke ihnen so bald wie möglich ein Update, Sir. Möge die Macht mit ihnen sein."

Damit wandte er sich um und lief in Richtung der Polizeigleiter. Mithilfe seiner Dienstmarke gelang es ihm, sich einen Platz in einem der Fahrzeuge zu sichern, die in schneller Folge den Anschlagsort verließen. Unwillkürlich lies er sich tiefe in seinen Sitz sinken, als sie sich im Schritttempo einen Weg durch die aufgebrachte Menge bahnten. Eine überflüssige Reaktion: die Bewohner Coral Citys mochten aufgebracht sein, aber von einem Aufstand gegen die Behörden waren sie weit entfernt. Nachdem sie in den regulären Verkehr eingebogen waren, nahm er sich einen Moment Zeit um zur Ruhe zu kommen bevor er handelte. Nachdem er für eine Minute die Augen geschlossen und seine Gedanken hatte schweifen lassen begab er sich wieder an die Arbeit.

Der Polizeigleiter befand sich auf Patrouillendienst. Um ins Hauptquartier zu gelangen würde er sich also etwas anderes organisieren müssen. Er entschied sich für die öffentlichen Verkehrsmittel. Unauffällig, relativ schnell und er musste keine Ressourcen des GNR anzapfen. Allerdings wollte er nicht warten bis er zurück war um sich wieder in den Fall einzuklinken. Nachdem er sein Datapad kontaktiert hatte, bat er den Polizisten am Steuer, in bei der nahen Station einer Schwebebahnlinie abzusetzen. Dann nahm er via Comlink Verbindung zum Hauptquartier auf. Es war beunruhigend wie lange es dauerte bis sich ein Droide meldete. Der GNR hatte offensichtlich alle Hände voll zu tun.

"Operative Grey, Sektion 01. Rückkehr normal von Feldinspektion bei Operation 1V-2-99T42. An derselben Operation sollte ein Agent beteiligt sein, der in den Labors Sprengstoffe untersucht. Versuch mich auf einer sicheren Leitung mit ihm zu verbinden."

Gespannt wartete Grey. Die Sprengstoffe konnten sich leicht als entscheidend für den Beleg seiner Theorie erweisen. Der Agent der sie untersuchte, war hoffentlich kompetent- und aufgeschlossen für neue Ideen. Der Operative hoffte, dass er an den Richtigen geriet.

[Calamari-System, Dac, Coral City, Polizeigleiter]- Operative Grey, Ein Beamter der Polizeibehörde von Coral City
 
[Dac- Coral City-Sprengstofflabor]Arthur, Tru Velt
Arthur wandte sich um: Velt, was halten sie von den Stoffen?
Der Teevaner wandte sich wie immer etwas lächelnd um: Hm?
Er starrte auch den Bildschirm und pfiff ein wenig vor sich hin. Arthur sah dem Teevaner über die Schulter als er merkte dass sein Komlink sich meldete.
Lynch?, meldete er sich. Es dauerte einen Moment bis sich auf der anderen Seite der Leitung eine metallisch klingenende Stimme meldete: Operative Grey, Sektion 01 möchte sie sprechen.
Arthur wollte antworten als im Hintergrund ein Pfeifen ertönte. Velt ihre Probe.
Der Teevaner wandte sich mit wehendem Mantel um und hetzte zu den chemischen Anlagen. Arthur nutze den Augenblick um das Labor zu verlassen und in den Flur zugehen. Er starrte auf die gekalkte Wand.
Ja? Der Droide wiederholte die Worte. Arthur atmete einen Moment durch. Was wollte Grey von ihm. Obwohl er selbst gern im Felddienst arbeiten würde, schätze er die Agenten nicht unbedingt. Sie hielten die Analysten meistens für Leute die bequem hinter dem Computer saßen, während die anderen ihren hinterriskierten. Krüppel, Nerds und andere die sich mit Technik auskannten aber sich nicht für den Außendienst eigneten. Er atmete ein weiteres Mal durch. Verbinden sie bitte, meinte er zu dem Droiden. Er wartete bis der Freizeichenton aufhörte, dann meldete er sich.
Lynch, ja bitte?
[Dac- Coral City-Sprengstofflabor]Arthur, Tru Velt
 
[Calamari-System, Dac, Coral City, Polizeigleiter]- Operative Grey, Ein Beamter der Polizeibehörde von Coral City

Lynch, ja bitte?

Grey wusste bereits, wie er die Konversation mit dem Agenten im Labor beginnen wollte. Während er also sprach begann er über sein Datapad nach Informationen über Operative Arthur Lynch zu suchen.

"Operative Grey hier, Sektion 01. Ich arbeite an Operation 1V-2-99T42 und befinde mich gerade auf dem Rückweg vom Opernhaus. Mein Supervisor, Lieutenant Nrin Noloff, hat mich beauftragt Fortschritte bei der Analyse der Materialien vom Anschlagsort mit unseren Beobachtungen der Holovids zu vergleichen."

Mensch ("Das wird die Sache vereinfachen." dachte er zu seinem schlechten Gewissen). Feldeinsatztauglich. Alter unbekannt. Die Daten waren widersprüchlich; es schien vor einigen Jahrzehnten schon einmal einen Arthur Lynch beim GNR gegeben zu haben. Dennoch glaubte er seinen Gesprächspartner ungefähr einschätzen zu können. Grey blickte von seinem Datapad auf und konzentrierte sich auf das Comlink. Sein vorschriftsmäßiger Lagebericht war abgeschlossen, daher fuhr er in einem weniger formalen Tonfall fort:

"Die Holovids und die Akten der Mitglieder von Human Future waren für sich genommen nicht stichhaltig. Noloff hofft, dass sie ein Indiz gefunden haben, dass uns hilft unseren Daten mehr Kontext zu geben. Mir geht es ehrlich gesagt genau so. Also, wenn sie mir sagen was sie haben, revanchiere ich mich mit der Zusammenfassung von einigen tausend Stunden Überwachungsmaterial."

Technisch gesehen hätte Grey dem Mann auch einfach seine Ergebnisse abnehmen können ohne im Gegenzug einen Überblick über seine eigenen Erkenntnisse anzubieten. Er wusste aus eigener Erfahrung das viele Operatives der Sektion 01 so vorgingen. Allerdings hielt er das wenn nicht für arrogant, so zumindest für unprofessionell. Analysten konnten viel gezielter Informationen weitergeben, wenn sie genau wussten was der Außendienst benötigte. Grey verspürte eine seltsame Variante von Déjà Vu- bis vor kurzem wäre er derjenige gewesen, der von Sektion 01 um Rat gebeten wurde. Die Angelegenheit aus der gegenteiligen Perspektive zu erleben war seltsam, aber anregend. Gespannt wartete er auf die Antwort.

[Calamari-System, Dac, Coral City, Polizeigleiter]- Operative Grey, Ein Beamter der Polizeibehörde von Coral City
 
- Mon Calamari – Regierungsviertel – Hotel “Golden Republic” – Restaurant – Mit Cris –

Normalerweise war Noa leicht für Nachtisch zu begeistern. Wenn sie bei Cloé zu Abend aß, forderte sie üblicherweise die größte Portion. Was Süßes anging, war sie einfach zu gierig. Nicht selten hatte sie sich mit Leandro Wettkämpfe geliefert, wer von ihnen das meiste Eis oder den meisten Pudding verdrücken konnte. In der Regel gewann allerdings Leandro. Gegen diesen Vielfraß kam einfach niemand an. Heute war das alles ein bisschen anders. Noa wusste genau, dass sie sich keine zusätzlichen Kalorien leisten durfte und dieses Mal würde sie wirklich eisern bleiben. In dem Moment, in dem Cris sie fragte, ob sie auch etwas wolle – er hatte bereits geäußert, dass er Lust auf eine Nachspeise hatte – sah nicht nur er, sondern auch der Kellner Noa erwartungsvoll an. Mhhh, was gäbe sie jetzt für einen großen Löffel Sahne oder eine Portion heiß gekochter Zuckerkugeln? Sie konnte die Süße auf ihrer Zunge förmlich schmecken!

“Für mich nichts, danke.“

Den Kellner anlächelnd schüttelte sie den Kopf. Heute war ein guter Tag für sie: sie schaffte es tatsächlich, sich an ihre guten Vorsätze zu halten.

“Heute empfehlen wir luftig leichte Wolkencreme auf eingelegten Obstsorten, oder frisches Sterngras mit Kugelfischeiern.“

Ließ der Kellner seine Tagesempfehlung verlauten. Wenig begeistert hob Noa die Augenbrauen.

“Hui, lecker. Kugelfischeier.“

Wiederholte sie in Cris‘ Richtung, der ironische Unterton deutlich hörbar.

“Klingt, als müsstest du die unbedingt kosten. – Gibt’s noch was anderes?“

Mit einem einfachen Knopfdruck aktivierte der menschliche Kellner wieder die holographische Speisekarte zwischen ihnen.

“Wir servieren alles, was Sie auf der Karte finden.“

Natürlich, deswegen war das, was er aufzählte auch nur eine Empfehlung. Es bedeutete nicht, dass man nichts anderes bekommen konnte. Noas Blick glitt über die Angebote auf der Karte. Das las sich alles schon viel besser. Fragend sah sie Cris an.

“Und? Irgendwas für dich dabei?“

- Mon Calamari – Regierungsviertel – Hotel “Golden Republic” – Restaurant – Mit Cris und Kellner –
 
[Calamari-System, Mon Calamari, Coral City, Regierungsviertel, Hotel Golden Republic, Restaurant, Nische]- Noa, Cris

Es wunderte Cris ein wenig, dass Noa resolut jedweden Nachtisch ablehnte, obwohl sie es war, die ihn erst darauf gebracht hatte, sich Gedanken darüber zu machen, ob er welchen wollte. Gut konnte er sich an das Essen bei den Cortinas erinnern und ihre Begeisterung ob der kleinen Leckerei, die Cloé zum Nachtisch kredenzt hatte. Seitdem hatte er Noa im Grunde als eine regelrechte Naschkatze eingeordnet – doch anscheinend nicht heute. Leicht verwirrt runzelte Cris die Stirn. Vielleicht ging es ihr nicht so gut… oder sie hatte darauf gehofft, dass er ebenfalls ablehnte und der Abend schnell über die Bühne gebracht werden konnte. Aber warum ihn dann erst darauf hinweisen? Manchmal war die Ergründung ihrer Absichten es echt zum Verzweifeln…

„Hm…“, machte er, um Zeit zu gewinnen, während er die Karte studierte, die der Kellner aufgerufen hatte. Noa hatte schon recht, die Tagesempfehlungen hatten wirklich… speziell geklungen, auch wenn er sich vorstellen konnte, dass sie es immens genossen hätte, hätte er sich tatsächlich diese seltsamen Kugelfischeier reingezwungen. Zum Glück bot die reguläre Auswahl auch einiges an eher profanen Nachspeisen, unter denen der ehemalige Sturmtruppler sich etwas vorstellen konnte. Einige davon hatte Selby auch bereits zubereitet.

„Ich nehme die rote Mujafruchtgrütze. Mit blauer Schlagsahne, bitte.“


„Sehr wohl.“

Der Kellner verneigte sich leicht und eilte davon, um Cris’ Bestellung nachzukommen. Nicht entgangen war ihm indes der irritierte Blick des Mannes in Richtung des Krabbendepots, das Noa im Laufe des Essens angelegt hatte. Unwillkürlich musste Cris schmunzeln.


„Das nächste Mal suchst du das Restaurant aus“
, schlug er ihr mit einem Lächeln vor, wobei ihm klar wurde, dass dieser Vorschlag implizierte, dass es ein nächstes Mal geben würde. Das mochte – obwohl dieser Abend aufgrund seines Verhaltens wohl alles andere als perfekt gelaufen war – sein verzweifelter Wunsch. Dass sie es wenigstens nicht vollkommen ablehnte, sich vielleicht ein weiteres Mal mit ihm zu treffen, auch wenn sie aus professioneller Sicht keinen Grund mehr hatte, mit ihm irgendetwas zu machen.

Der Kellner kehrte rasch mit dem Nachtisch zurück und deponierte ein halbgroßes Schälchen vor Cris, angefüllt mit der bestellten Mujafruchtgrütze, bedeckt mit aus blauer Milch gewonnener Schlagsahne, auf deren Spitze ihm indes das Logo des Golden Republic entgegenblitzte – ein goldenes, leicht abgewandeltes Emblem der Republik. Überrascht weiteten sich Cris’ Augen – es handelte sich dabei mitnichten um ungenießbares Material, sondern um den einen Stoff, mit dem er Noa vielleicht doch davon überzeugen konnte, einen Happen zu nehmen. Es war Marzipan.


„Und du bist sicher, dass du nichts möchtest?“, fragte er mit einem schelmischen Grinsen, bevor er die Marzipanverzierung, eine Prise Schlagsahne und etwas Mujafrucht auf seinen Löffel beförderte und ihr diesen scherzhaft verführerisch entgegenstreckte.

„Marzipan, Schlagsahne, Frucht… nur ein Löffel!“


Wer konnte da schon nein sagen? Es war offen ersichtlich, dass Noa sich aus irgendeinem Grund – vermutlich einer, der nichts mit denen zu tun hatte, die Cris eingefallen waren – vorgenommen hatte, nichts Süßes zu sich zu nehmen, Und aus irgendeinem Grund spornte ihn das enorm an, sie zumindest in dieser Beziehung umzustimmen…

[Calamari-System, Mon Calamari, Coral City, Regierungsviertel, Hotel Golden Republic, Restaurant, Nische]- Noa, Cris
 
- Mon Calamari – Regierungsviertel – Hotel “Golden Republic” – Restaurant – Mit Cris –

Rote Grütze. Sie wollte keine. Nein, nein, nein. Dabei liebte Noa rote Grütze, erst recht mit blauer Schlagsahne. Der Löffel, den Cris ihr hin hielt, sah mehr als verlockend aus. Warum war sie nur so versessen auf Süßes? Irgendetwas in Noas Gehirn war falsch verkabelt, sodass alles in ihr immer nach Zucker schrie – je mehr, desto besser. Leute wie Ramón oder Thalia hatten mit so etwas kein Problem. Bei den beiden gab es Zuhause selten etwas ungesundes, eigentlich sogar nie. Thalia war versessen auf alles, was aus natürlichem Anbau kam und solche Zutaten waren gerade auf Coruscant selten und noch dazu sehr teuer. Komischerweise schmeckten sie, trotz des hohen Preises, nicht immer unbedingt besser, ganz im Gegenteil, aber dafür hatte Thalia auch keine Figurprobleme, und dass, obwohl sie zwei Kinder zur Welt gebracht hatte. Das war doch wirklich unfair.

“Nein, danke.“

Noa lehnte ab und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, augenscheinlich um sich gemütlicher hinzusetzen, in Wirklichkeit aber um so weit von dem verführerischen Löffel entfernt zu sein wie nur möglich. Sie durfte nicht schwach werden. Sie wollte nicht schwach werden. Warum versuchten Männer immer, Frauen zu füttern? War Noas Herumstochern in ihrem Salat nicht eindeutig gewesen? Sie hatte etwas mehr als die Hälfte davon gegessen und den Rest übrig gelassen. Dass Cris seinen Nachtisch genoss machte ihr nichts aus. Er sollte ruhig essen was er wollte und was ihm schmeckte, aber er sollte ihr nicht mit dem Löffel unter der Nase herum wedeln, wenn Noa sich bemühte ausnahmsweise einmal auf ihre Gesundheit zu achten. Sie beäugte das in Gold getauchte Emblem des Hotels, das in Form von purem Marzipan auf Cris‘ Löffel saß. Cris meinte es gut, aber er war ein Mann und Männer wussten nicht, wie schwer Frauen es hatten, wenn es ums Abnehmen ging.

“In einem Restaurant, das ich aussuche, gibt es ganz gewiss keine Meeresfrüchte… oder Tiere.“

Stellte Noa klar. Allein bei dem Anblick auf ihr inzwischen gut mit Krabbentieren gefülltes Weinglas wurde ihr schlecht. Ernsthaft, wie konnte man so etwas essen und auch noch behaupten, es würde schmecken? Cloé hatte schon mehrmals versuchte, Noa mit solchem Zeug zu füttern und auch wenn Noa normalerweise alles schmeckte, was ihre Schwester kochte, konnte sie sich für diese „Spezialitäten“ einfach nicht erwärmen. Die interessante Frage beschäftigte sich aber auch gar nicht mit dem Essen. Die Frage war, ob Cris und Noa sich überhaupt noch einmal zum Abendessen gegenüber sitzen würden. Wenn man annahm, dass sie sich gerade auf ihrem ersten Date befanden, würde es dann ein zweites geben? Wollte Noa ihn wiedersehen, außerhalb ihrer Zusammenarbeit für den Widerstand?

“Und auch nicht zwanzig verschiedene Gabeln.“

Etwas abfällig betrachtete Noa die Reihen an silbernem Besteck, die überall auf den Nachbartischen wohl geordnet auslagen. Dieses vornehme Getue war einfach nichts für sie. Noa Chanelle Cortina war ein Kind Coruscants, ein Kind der Mittelschicht und der Unteren Ebenen. Sie gehörte in die überfüllten Pubs, die lauten Clubs in denen Rockstars live auf der Bühne spielten und in die billigen Imbissbuden, in denen man für einen Credit einen extragroßen Burger bekam, auch wenn man nicht darüber nachdenken durfte, woher das Fleisch, das man dort aß, überhaupt kam. Natürlich bedeutete das nicht, dass Noa sich heute Abend unwohl gefühlt hatte, zumal der Salat wirklich nicht unlecker gewesen war. Wenn sie allerdings die Wahl gehabt hätte – oder beim nächsten Mal haben würde – hätte sie ein Lokal ausgewählt, in dem sie sich heimisch fühlen konnte und das mehr ihrem Stil entsprach. Livrierte Kellner und teure Weinsorten, das war dann doch eher etwas für Cloé.

“Aber für umsonst war’s nicht schlecht.“

Fand sie noch einen positiven Aspekt des Hotelrestaurants und schaute sich um.

“Ich setze einfach mal voraus, dass wir das Abendessen auf die Hotelrechnung setzen lassen können. Und da wir hier eingeladen sind…“

Noa grinste. Das war noch ein Grund, warum sie unter normalen Umständen ein Restaurant dieser Klasse nicht ausgewählt hätte: sie hätte es sich gar nicht leisten können.

- Mon Calamari – Regierungsviertel – Hotel “Golden Republic” – Restaurant – Mit Cris –
 
[Calamari-System, Mon Calamari, Coral City, Regierungsviertel, Hotel Golden Republic, Restaurant, Nische]- Noa, Cris

Etwas enttäuscht ließ Cris den Löffel wieder sinken, doch Noa hatte recht deutlich gemacht, dass sie nicht daran interessiert war, auch nur von seinem Nachtisch zu naschen. Daraus konnte er im Grunde nur schließen, dass es ihr tatsächlich nicht gut ging – eine Magenverstimmung vielleicht? Ihr Salat war auch nicht vollständig vertilgt worden – oder ihr irgendetwas den Magen verdorben hatte. Mit kurz besorgt werdender Miene fragte er sich, ob das wohl mit seinem Auftreten am heutigen Abend zu tun hatte, verwarf diesen Gedanken dann jedoch wieder und tat sich selbst an dem Marzipanlogo des Hotels gütlich. Sie hätte jederzeit aufstehen und gehen können und er glaubte keine Sekunde, dass sie nur aus Höflichkeit noch an diesem Tisch saß. Dafür war sie nicht der Typ – vielmehr hätte sie ihm schon längst irgendetwas an den Kopf geworfen (oder ihn mit Sauce vollgespritzt), hätte er ihr Missfallen geweckt, und wäre dann furienartig hinausgestürzt, um ihn dem Spott der übrigen Gäste zu überlassen.


„Man darf einfach nicht zu sehr daran denken, was man da gerade isst“, erwiderte er zwischen zwei Löffeln der köstlichen Grütze auf ihre Anspielung auf die zum Salat servierten Krabben, von denen sie keine einzige gegessen hatte. Er musste zugeben, so aufgehäuft in ihrem Weinglas wirkten diese tatsächlich nicht sonderlich appetitanregend, weswegen er sich schnell wieder auf seinen Nachtisch konzentrierte.

„In manchen Situationen hat man auch keine wirkliche Wahl.“

Zum Beispiel im Feld, wenn man gezwungen war, sich Rationsriegel hineinzuzwängen. Oder in der Unterstadt Coruscants, wenn ein zufällig abgeschossener Falkenflügler die einzige Proteinquelle in Reichweite war – nun, rückblickend musste Cris sagen, dass einer der Söldner der Nova Force diese Tiere recht gut hatte am offenen Feuer zubereiten können. Doch das alles schien hier, in diesem geradezu grotesk luxuriösen Restaurant, mitten in der Republik, noch weiter weg zu sein als es physisch ohnehin schon war…

Auch ihrem Missfallen dem strengen Protokoll im Golden Republic gegenüber – symbolisiert durch ihre Abscheu wegen der Vielzahl an Bestecken – konnte er im Grunde nur beipflichten. Sie beide mochten aus unterschiedlichen Welten kommen, doch das hier war ebenso wenig seine Welt wie ihre, wenngleich die Arbeit für den Geheimdienst – und seine Zeit an Akemis Seite – ihn recht häufig in Welten katapultiert hatte, die ihm absolut fremd waren. Er hatte sich bemüht, anpassungsfähig zu bleiben – nicht immer mit Erfolg. Dafür sprach unter anderem die zerstörte Kamera des Mannes, der vor scheinbar unendlich vielen Tagen Gynt Stales begleitet hatte, um ein paar Paparazzibilder von Akemi zu schießen. Die Erinnerung schien enorm an Schärfe verloren zu haben – es war wirklich lange her.


Selby hat mir mal gesagt, man muss sich von außen nach innen vorarbeiten“, sagte Cris mit einem leichten Lächeln, das Bild des Piloten vor Augen, der in seiner pompösen Art versuchte, einem ungebildeten Frontschwein die feine Kunst der Zivilisation näher zu bringen.

„Ich hab ihm gesagt, dass es mir reicht, wenn das Essen nicht dauernd vom Besteck fällt. Und dann das größte Messer und die größte Gabel genommen. Für alles.“


Vergnügt zuckte Cris mit den Schultern.

„Das hat ihm nicht wirklich gefallen.“

Mittlerweile hatte er den Rest seines Nachtisches methodisch – ganz und gar nicht der Genießer, zu dem Selby ihn gerne erzogen hätte – verspeist und tupfte sich mit seiner Serviette den Mund ab, nicht ohne Noa dabei einen heimlichen Blick zuzuwerfen und zu versuchen, ihre Stimmung zu sondieren. Für den Moment schien sie gut gelaunt genug, auch wenn ihr das Essen scheinbar nicht zu hundert Prozent behagt hatte, doch wie sie richtig erwähnte: es kostete sie auch keinen Dezicred.

„Ich hoffe es“, stieg er auf ihre Spekulationen die Finanzierung ihrer Speisen bezüglich ein.

„Sonst muss ich die nächsten Abende den Droiden beim Geschirrspülen helfen.“


Es war schon seltsam – wenn er darüber nachdachte, hatte er in seinem Leben zahlreiche Sorgen gehabt, doch Geld war nie darunter gewesen. Die imperialen Sturmtruppen wurden vom Imperium offensichtlich mit dem Lebensnotwendigen versorgt und der Geheimdienst schien nahezu endlose Geldmittel zur Verfügung zu haben, um seine Feldagenten in jedweder Tarnung zu unterstützen. Das durchschnittliche Spesenkonto dürfte einen mittleren Angestellten vor Neid erblassen lassen. Allerdings wurde auf mittlere Angestellte auch nicht mit hübscher Regelmäßigkeit geschossen, noch liefen sie Gefahr, einen längeren „Dialog“ mit einem imperialen Folterdroiden überstehen zu müssen.

Mit dem Blick auf Noa fragte er sich, wie es wohl ihrer Familie in Geldfragen gegangen war, bevor dieser Gedanke einfach versickerte und er sie nur noch ansah. So etwas passierte ihm scheinbar öfter. Aber sie war nun mal wunderschön…

Mühsam räusperte er sich schließlich. Sein Nachtisch war gegessen. Das gemeinsame Abendessen war vorbei. Zwar war es noch nicht wirklich spät, doch hatte sie angedeutet, dass es für ihre Begriffe sehr wohl spät war, was er als Zeichen deutete, dass es nun angemessen war, sie zu ihrer Suite zurückzubringen und sich in die andere zurückzuziehen, in der Hoffnung, dass Selby nicht seinerseits irgendjemanden aufgegabelt hatte. Morgen rief dann wieder die Pflicht. Und danach würde Noa nach Coruscant zurückkehren.


„Ich hatte einen schönen Abend“, hörte er sich plötzlich anstelle eines sicheren, weil vollkommen neutralen „Wollen wir?“ sagen.

„Und auch wenn ich mir manchmal scheinbar alle Mühe gegeben habe, das Gegenteil zu erreichen, hoffe ich, dass du ihn nicht vollkommen fürchterlich fandest.“


Er lächelte schwach. Ach was… er hatte ja schließlich nur über ihre Schwester gelästert, zusammenhangsloses Zeug gefaselt, das man nur unter dem Mikroskop als Kompliment hätte identifizieren können, und versucht, ihr Essen aufzudrängen, obwohl ihr scheinbar nicht danach gewesen war. Vielleicht war sie doch nur noch aus Höflichkeit hier. Oder hatte ihn längst mit einem Teller ausgeknockt und das hier war nur ein bizarrer Traum.

„Nun… ich glaube, wir haben denselben Weg.“


Mit diesen Worten schickte er sich an, von seinem Stuhl aufzustehen, immer noch recht unschlüssig, was er von diesem Abend zu halten hatte. Seine Worte waren durchaus wahrheitsgemäß gewesen – der Abend war schön, immer noch, und er genoss Noas Nähe, die Dinge, die sie ihm mit ihrer wundervollen Stimme erzählte, die Dinge, die sie tat, doch gleichzeitig war da diese nagende Ungewissheit, wie es ihr dabei gehen mochte. Noa Chanelle Cortina mochte in Cris Sheldons Augen in diesem Moment die aufregendste, anziehendste Frau der Galaxis sein – doch was war Cris Sheldon für Noa Chanelle Cortina?


[Calamari-System, Mon Calamari, Coral City, Regierungsviertel, Hotel Golden Republic, Restaurant, Nische]- Noa, Cris
 
[Dac- Coral City-Sprengstofflabor]Arthur, Tru Velt
Arthur seufzte. Ein wenig erleichtert, ein wenig entnervt. Grey war bei weitem besser als die anderen die er von Sektion eins kannte. Die Idee mit dem Datentausche gefiel ihm.
Also Operative. Hier kommen unsere Informationen: Die Bomben bestanden aus einem ferngesteuerten Zünder, zu dem wir bisher noch nichts weiter sagen können, da nicht mehr viele Reste davon übrig sind. Im inneren hatte sie eine Zünd- und eine Stoffkammer. Jeder einzelne enthielt 15 verschiedene Stoffe. Dreizehn konnten wir analysieren. Einzeln kommen sie auf 109 Planeten vor….
Eine Hand tippte ihn an. Er erschrak. Seine Sucher meldeten Alarm. Er hatte sich zu sicher gefühlt und weder mit den Augen noch mit der Macht auf den Flur geachtet. Er wirbelte herum. Ein teevaner stand vor ihm.
Bei den stummen Sti… , er schluckte den Anzatifluch herunter, Velt?
Er musste besser aufpassen fast hätte er sich verraten. Er atmete tief durch. Der Teevaner zeigte auf einen Beutel. Sie müssen sich das ansehen. Er blickte auf den Beutel der etwas wie verkohlte schuppen (vom Kopf) enthielt. Grey, wir haben hier eine Genprobe. Ich komme zu ihnen.
Er beendete die Verbindung. Wo befindet sich Operative Grey?
Der Droide nannte ihm einen der Bahnhöfe.
Velt!, Tru kam immer noch die Probe in der Hand. Sagen sie mir Bescheid wenn sie etwas haben.
Er verließ das Gebäude und machte sich zur nächsten Bahnstation auf. Nach fünfminütiger Fahrt erreichte er denn Bahnhof an dem sich Grey aufhalten sollte.
[Dac- Coral City-Schwebebahnhof]Arthur
 
[Calamari-System | Dac | Coral City | Senatsgebäude | Sitzungssaal | Gästeloge] Marshal Reetha Portsmith

Gemäß den Anweisungen, die sie von ihren Vorgesetzten erhalten hatte, meldete sich Marshal Reetha Portsmith bei dieser Gelegenheit abermals zu Wort, um die Lage auf Denon aus Sicht des Militärs zu schildern. Sie erhob sich, zupfte ihre Uniform zurecht und sprach, deutlich vernehmbar, vielleicht etwas überbetont:

»Verehrte Senatoren und Abgeordnete,

die Arbeit des Militärs hat mit der Vertreibung der imperialen Streitkräfte aus dem Denon-System nicht geendet. Dort sind nach wie vor über 400.000 Soldaten und Offiziere von Armee, Sternenjägercorps und Flotte im Einsatz. Sie dienen einerseits der Sicherung des Systems und der Bekämpfung verbliebener imperialer Einheiten, die aus dem Untergrund heraus den Kampf fortführen. Vor allem aber unterstützen sie den Wiederaufbau der Infrastruktur sowie der Gesellschaft. Das Militär betreibt auf Denon Flüchtlingslager, Lazarette und Krankenhäuser, fungiert in einigen Gegenden als Sicherheitsorgan in Ersatz und Unterstützung lokaler Polizeikräfte und wirkt mit Arbeitskraft und schwerem Gerät an Bergungs-, Räumungs- und Instandsetzungsarbeiten mit. Die Leitung des überwiegend humanitären Einsatzes hat Lieutenant General Crivvacarroocca inne,«
(sie schaffte es nur mit Mühe, den Namen halbwegs richtig über die Lippen zu bekommen) »der eng mit der Übergangsregierung zusammenarbeitet und in persönlichem Kontakt zu Senator Davin Towani steht. Diese Arbeiten sollen so lange weitergeführt werden, bis die zivilen Behörden und lokalen Sicherheitskräfte weit genug wiederhergestellt sind, um die Aufgaben bewältigen zu können.

Vielen Dank.«


Sie nickte dem Kanzler zu und nahm wieder ihren Platz ein.

[Calamari-System | Dac | Coral City | Senatsgebäude | Sitzungssaal | Gästeloge] Marshal Reetha Portsmith
 
Zuletzt bearbeitet:
- Mon Calamari – Coral City - Hotel „Golden Republic“ – Restaurant – Mit Cris -

Eine Gemeinsamkeit, sie hatten eine Gemeinsamkeit! Noa musste lachen – und dies wirkte genauso befreit, wie sie sich fühlte – als Cris ihr erzählte, was Selby versucht hatte ihm über das Benutzen von Besteck bei mehrgängigen Mahlzeiten beizubringen und wie wenig ihn das tatsächlich interessiert hatte. Noa hatte sich schon immer gefragt, wofür diese verschiedenen Messer und Gabeln gut sein sollten. Jede Gabel hatte Zacken, es ging im Endeffekt nur darum etwas aufzuspießen. Wie groß konnten die Unterschiede schon sein? Bevor sie vom Tisch aufstanden, um sich auf den Rückweg zu machen, inzwischen hatte Cris sich die rote Grütze und die blaue Schlagsahne restlost einverleibt, beschloss der Agent noch eine Bemerkung los zu werden, auf die Noa nicht recht wusste, was sie antworten sollte. Er hatte einen schönen Abend gehabt, sagte er, und hoffte zeitgleich, dass er das Abendessen für Noa nicht vollständig verdorben hatte. Die Widerstandskämpferin hörte Unsicherheit aus seiner Stimme heraus klingen. Was er sagte, war nicht nur der Scherz eines selbstbewussten Mannes, der genau wusste, dass er hatte punkten können und nun vor marschierte um lobende Worte zu hören. Das war nicht Cris Sheldons Art. Der Agent, so glaubte Noa, war sich wirklich nicht sicher, wie ihr der Abend gefallen hatte und wie konnte er es auch sein? Sie wusste es ja nicht einmal selbst. Statt zu antworten deutete Noa nur ein Lächeln an und stand auf. Stühle wurden zurück geschoben, der Kellner wünschte ihnen einen angenehmen restlichen Abend und bedankte sich für ihren Besuch. Sie hatten bereits im Vorfeld die Nummern ihrer Suiten genannt, sodass das Abendessen entsprechend auf ihre Rechnung gesetzt würde. Vorbei an den übrigen voll besetzten Tischen im etwas größeren und damit auch lauteren Teil des Restaurants, ging es zurück in Richtung des Turbolifts. Es war ein Vorteil gewesen, dachte Noa rückblickend, dass sie in einer Art Separée hatten sitzen können.

Im Lift selbst spürte sie ein leicht unangenehmes Schweigen zwischen ihnen. Es war ihr Zug, etwas zu sagen, ein Gespräch zu beginnen oder zumindest Cris wissen zu lassen, wie ihr der Abend gefallen hatte. Sie war nicht der Typ dafür, Dinge zu sagen, die sie nicht meinte, nur um es anderen Recht zu machen oder um Gefühle zu schonen. Andererseits war sie nur ungerne unhöflich. Was also sagte man, wenn man sich darüber bewusst wurde, dass eine Verabredung kein voller Erfolg gewesen war, man aber trotzdem hoffte, dass noch Potential vorhanden war? Sie kam gut mit Cris aus, nach ersten Startschwierigkeiten. Ihr gefiel, wie ernst er seine Arbeit nahm und dass er wusste, wovon er sprach. Er schien nie etwas unüberlegt zu sagen, was auf einen sehr klugen Kopf zu schließen schien. Und auch, wenn Noa bisher nicht so wahnsinnig viele Gemeinsamkeiten zwischen ihnen beiden entdeckt hatte, glaubte sie, dass er in den grundsätzlichen Dingen durchaus zu ihr passen konnte. Zum Beispiel legte er genauso wenig Wert auf Luxus wie sie, das hatte sich heute Abend gezeigt und er verstand, dank seines Hintergrunds und seines Berufes, etwas von Waffen. Seit sie aktiv im Widerstand tätig war konnte sich Noa schwer vorstellen, ernsthaft mit einem Mann zusammen sein, der nicht einmal wusste wie man eine Blasterpistole bediente. Cris Sheldon war, alles in allem, ein Mann, den näher kennen zu lernen sich lohnte und genau das wollte sie.


“Der Abend war nicht fürchterlich.“

Noa entschied sich zu sprechen, als sie mit dem Lift ihre Etage erreicht hatten und hinaus auf den Gang traten.

“Aber als die beste Verabredung aller Zeiten geht er sicherlich auch nicht in die Geschichte ein.“

Sie überbrachte ihre Worte mit einem Lächeln. Es war keine Katastrophe und sie wollte nicht, dass Cris es als solche sah.Die wichtige Frage, die sich Noa stellte war: wo sollte die Reise überhaupt hin gehen? Selbst wenn sie noch 100 Gemeinsamkeiten mit Cris Sheldon fand, wie sollten sie diese jemals teilen können, wenn sie zurück auf Coruscant war und er als Agent der Neuen Republik durch die Galaxis jagte? Augenblicklich wusste sie ja nicht einmal, ob er sie zumindest temporär wieder zurück in ihre Heimat begleiten würde. Und wer, um der Macht Willen, führte schon freiwillige eine Fernbeziehung?

“Ich halte dich jedenfalls beim Wort.“

Fügte sie schließlich an, als sie vor der Tür zu ihrer Suite standen.

“Das nächste Mal darf ich die Location aussuchen.“

Mit der Keycard öffnete sie die Tür.

“Gute Nacht, Cris. Es war ein netter Abend.“

Nett, aber nicht unbedingt fantastisch. Sie fragte sich, ob sie wollte, dass er sie zum Abschied auf die Wange küsste. Besser war, wenn er es nicht tat. Sie war so erfolgreich, sich an ihre neuen Vorsätze zu halten, dass sie sich über jeden Rückfall ärgern würde. Ganz unabhängig davon wie der Abend gewesen war, wenn Cris Sheldon ihr nahe kam, bestand immer die Gefahr, dass sie alles neu gelernte über Bord warf und sich ihm um den Hals warf, um ihm die Kleider vom Leib zu reißen. Das aber war die alte Noa, die, die nicht allein sein wollte und sich auf jeden Typen einließ, der ihr über den Weg lief. Die neue Noa war anders. Sie wollte den Richtigen finden und war bereit, sich dafür Zeit zu lassen. Zumindest ein bisschen.

- Mon Calamari – Coral City - Hotel „Golden Republic“ – Vor Noas Suite – Mit Cris -
 
[Calamari-System, Mon Calamari, Coral City, Regierungsviertel, Hotel Golden Republic, Restaurant, Nische]- Noa, Cris

Obwohl sie es mit einem wunderschönen Lächeln sagte, fühlte Cris sich niedergeschlagen, als Noa ihm eröffnete, mit ihm zwar kein fürchterliches, aber auch kein besonders gutes – wobei sie eine andere Formulierung wählte – Abendessen durchlebt hatte. Gleichzeitig ärger sich über sich selbst – warum tat er jetzt so überrascht? Entsprach ihre Antwort nicht genau den Befürchtungen, die ihm durch den Kopf gegangen waren, als er neben ihr im Turbolift gestanden hatte, unfähig, auch nur ein Sterbenswörtchen von sich zu geben? Es war ein Abend gewesen wie viele. Nichts Besonderes. Und wohl bei weitem nicht genug, um ihr Herz für ihn so zu entflammen, wie es alleine ihr Blick in diesem Moment seines für sie entflammte – oder besser: die verzehrende Flamme am Leben hielt. Aber hatte er bei allen Träumereien wirklich mit etwas anderem rechnen können? Hielt er sich vielleicht insgeheim für einen Märchenprinzen aus irgendeinem schwülstigen Holodrama, dem die Frauen reihenweise zu Füßen lagen? Nein, er war nicht diese Art Traumgestalt. Und Noa war nicht diese Art Frau. Auch darum begehrte er sie schließlich so sehr. Empfand diese erstaunlich tiefe Zuneigung für sie. Oder verrannte er sich da in etwas? Schließlich wusste er bei weitem nicht alles über sie – jedoch vermutlich mehr als sie über ihn – und meinte trotzdem, so starke Gefühle für sie zu hegen. War das am Ende alles ein riesiges Hirngespenst und Noa diejenige, die einen kühlen Kopf und den Sinn für Realität behielt? Cris’ Herz schien sich bei diesem Gedanken zu verkrampfen und eine gewisse Panik stellte sich ein, als Noa ihm an ihrer Suite angelangt eine gute Nacht wünschte und ihm abschließend beschied, dass es ein netter Abend gewesen war. Ein netter Abend – wie man ihn mit Freunden, vielleicht sogar nur Kollegen verbrachte. Harmloser Zeitvertreib.

Jetzt stand sie vor ihm im Türrahmen, als würde sie auf irgendetwas warten. Darauf, dass er ging, vielleicht. Ihr ebenfalls eine gute Nacht wünschte. Und diesen Abend endgültig abhakte – morgen würden sie sich wieder den geschäftlichen Dingen zuwenden und am nächsten Abend vielleicht wieder miteinander essen. Noa würde den Ort auswählen – das hatte er ihr schließlich in Aussicht gestellt – und je nach dem, wie das Gespräch mit Colonel Drayson ausging, würden sie über das weitere Vorgehen bezüglich des Widerstands sprechen. Nichts weiter.


„Noa…“

Er hatte ihr bereits deutlich zu verstehen gegeben, was er von ihr hielt. Was er für sie empfand. Hatte er sie zu sehr unter Druck gesetzt? In jener Szene nach dem peinlichen Zwischenfall im Frachtraum hatte sie ihm gesagt, dass seine Worte ihr gefallen hatten. Natürlich, warum auch nicht – jeder hörte gerne Komplimente, besonders dann, wenn sie von Herzen kamen. Aber wenn er ganz einfach nicht das war, was sie suchte? Daran würden auch keine Komplimente etwas ändern können. Nichts, was in seiner Macht lag, konnte das. Er war kein intergalaktischer Rockstar (für die sie anscheinend eine Schwäche zu haben schien). Er war einfach nur Cris Sheldon. Akemi hatte ihn deswegen geliebt – und er hatte es ihr, wenn auch kaum absichtlich, mit Schmerz vergolten. Vielleicht geschah es ihm also ganz recht, wenn Noa in ihm nichts anderes sah als einen Geheimdienstagenten der Republik, mit dem man sich vielleicht nett beim Abendessen unterhalten konnte. Immerhin schien zumindest seine Vergangenheit keine Rolle mehr zu spielen.


„Ich… ich hab dich sehr gern“, sagte er mit belegter Stimme, sich sehr wohl bewusst, dass er jetzt wohl besser einen zügigen Abgang hinlegte.

„Auch wenn wir uns vielleicht noch nicht sonderlich gut kennen. Ich meine… also… ich glaube nicht, dass irgendwelche Details daran noch etwas ändern können. Was du tust, was du sagst… wie du es tust… noch nie hat mich jemand mit einer Vase beworfen. Und bestimmt hätte ich diese Person danach nicht gefragt, ob sie mit mir zu Abend isst. Aber du… du bist… etwas Besonderes.“

Seine Stimme erstarb und mit ihr hatte sein Blick sich auf seine Schuhe gesenkt.

„Das wollte ich dir nur sagen.“


Er sollte verschwinden. Jetzt gleich. Immerhin schaffte er ein flackerndes Lächeln.

„Schlaf gut.“


Mit glühenden Wangen zog er sich in Richtung der zweiten Suite zurück, wobei „geordneter Rückzug“ wohl kaum die adäquate Beschreibung war, und tastete bereits im Gehen hastig in den Taschen seiner Hose nach der Schlüsselkarte, um sich einfach in das Bett zu legen und irgendwie zur Ruhe kam. Erst jetzt dämmerte in ihm dabei eine Erkenntnis – Selby hatte in diese Suite eingecheckt. Alleine. Cris war erst nachträglich dazu gekommen. Und Selby hatte die Schlüsselkarte.

Mit einem unguten Gefühl im Magen klopfte Cris an der Tür. Dann noch einmal. Und noch einmal. Nichts geschah. Selby war noch unterwegs – natürlich. Die Augen schließend ließ der ehemalige Sturmtruppler die Stirn gegen den Türrahmen der unpassierbaren Barriere zur Suite und zu seinem Bett sinken und gestattete sich ein langgezogenes Seufzen.

Auch das noch.


[Calamari-System, Mon Calamari, Coral City, Regierungsviertel, Hotel Golden Republic, Korridor]- Cris
 
Zurück
Oben