Mon Calamari (Calamari-System)

[Mon Calamari | Coral City | schlechtes Viertel | Unter dem Gasthaus ›Travelers' Home‹ | Geheimgang] Omyush, Nutaki

Der Chadra-Fan zöterte nicht lange, sondern flüchtete sich in das Loch, das im Boden des Spindes gähnte. Omyush zuckte zusammen, als er sah, dass der Kleine mit dem Kopf voran hineinsprang. Was glaubte er denn, was sich da unten befand? Ein Trampolin? Er würde sich eine schöne Beule holen... doch irgendwie gelang es ihm, mit den Füßen zuerst zu landen. Der Gotal staunte nicht schlecht. Scheinbar verfügte der Chadra-Fan über eine hohe Körperbeherrschung, die schon an ein Talent zur Akrobatik grenzte. Ihm fielen eine Reihe von illegalen Tätigkeiten ein, bei denen so etwas extrem nützlich war. Ein Hinweis, dass er einen guten Kandidaten für seinen Arbeitgeber gefunden hatte.

Der Kopfgeldjäger stieg ihm hinterher - anstelle eines gewagten Sprungs nutzte er jedoch die metallenen Sprossen in der Wand. Sobald er tief genug war, zog er den Deckel wieder auf den Schacht. Falls jemand das Lokal durchsuchte, was der für ihre Gründlichkeit bekannten calamarischen Polizei fast mit absoluter Sicherheit zuzutrauen war, würden sie vielleicht nichts finden - falls doch, hätten die Flüchtigen hoffentlich einen passablen Vorsprung. Aus einer Tasche seines Kunstledermantels zog der Kopfgeldjäger eine kleine Lampe. Der Lichtkegel fiel in einen überraschend sauberen Tunnel mit rundem Querschnitt und leichter Steigung. Ein überdimensionales Wasserrohr, das dazu diente, Regenwasser von der Oberfläche Coral Citys hinunter zum Meeresspiegel zu leiten. Omyush war angenehm überrascht. Er war noch nie hier gewesen und hatte keine Ahnung gehabt, wohin das Loch sie tatsächlich führen würde. Aber das war besser als so mancher Fluchtweg, den er in der Vergangenheit schon hatte nutzen müssen. Die Eingeweide der schwimmenden Stadt waren gepflegter und komfortabler als die vieler anderer Orte. Der Tunnel würde sie schnell aus dem Gefahrenbereich bringen, und sicherlich gab es eine Reihe von Ausstiegsmöglichkeiten, die normalerweise vom Wartungspersonal genutzt wurden. Der Gotal fragte sich nur, ob die Tunnel eventuell videoüberwacht waren. Aber wenn das der Fall wäre, könnte der Besalisk sie ja nicht zum Schmuggeln nutzen.


Das ›Travelers' Home‹ lag in den unteren Ebenen der Stadt; es war sicherlich näher an der Wasseroberfläche als an den weißen Kuppeln, die für die calamarianische Technologie so typisch waren. Der Weg nach unten war sicherlich kürzer als nach oben. Trotzdem entschied Omyush sich für die Gegenrichtung. Denn was brächte es ihnen, den Meeresspiegel zu erreichen? Unter der Stadt hindurchzutauchen, dafür waren sie biologisch nicht beschaffen und auch nicht ausgerüstet. Da der Weg nach oben länger war, gab es dort auch mehr Abzweigungen, um Verfolger abzuschütteln, und mehr mögliche Ausgänge, bevor der Gang irgendwann endete. Zielstrebig ging er bergan. Der kleine Chadra-Fan folgte ihm, wohl in Ermangelung besserer Möglichkeiten. Aber er brach das Schweigen, indem er fragte, wieso der Kopfgeldjäger ihm half. Eine berechtigte Frage, auch wenn er sie auf etwas seltsame Weise stellte.

»So, ich schulde dir eine Erklärung?« fragte Omyush leicht spöttisch. »Komisch, ich hätte schwören können, dass du eher mir was schuldest. Du warst eben im Begriff, eine ziemliche Dummheit zu machen. Wenn ich dich nicht mitgenommen hätte, wärst du jetzt tot, verhaftet oder ein gesuchter Polizistenmörder. Aber ist schon in Ordnung, hab ich gern gemacht - tu mir einfach auch irgendwann einen Gefallen, wenn sich die Gelegenheit ergibt, okay?

Mein Name ist Omyush. Und du? Was hat dich denn in die schönste Stadt der Galaxis verschlagen - und in eine ihrer schäbigsten Kneipen?«

[Mon Calamari | Coral City | schlechtes Viertel | Unter dem Gasthaus ›Travelers' Home‹ | Regenwasserkanal] Omyush, Nutaki
 
[Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | Industriebezirk | Zielobjekt 01 | Agent Arkadi Duval, Agent Leland Fontaine, Lieutenant Relish

Arkadi war erleichtert, dass alles ein gutes Ende zu finden schien. Die Terroristen waren ausgeschaltet worden, die Bombe war höchstwahrscheinlich hier, und die Spezialeinheit hatte die Umgebung gesichert und war so präsent, dass er nicht mit einem weiteren Angriff von Black Banner rechnete. Wenn noch einige der Terroristen übrig waren, dann hatten sie ihnen das Rückgrat gebrochen und einen so schweren Schlag versetzt, dass sie sich davon wohl nicht mehr erholen würden. Es war fast vorbei.

In die Erleichterung des ehemaligen Soldaten mischte sich Nachdenklichkeit. Noch war nicht alles absolut eindeutig geklärt, und solange dies nicht der Fall war, waren Siegesfeiern verfrüht. Es war ohnehin nicht so, dass Arkadi nach Feiern zu Mute war. Er hatte seinen Job gemacht, das war alles, genau wie Agent Fontaine und die Polizisten. Dennoch fühlte er sich ungewöhnlich gut, für seine Verhältnisse sogar fast schon zufrieden, was nicht zuletzt an seinem Partner lag, dessen freundliche Art sogar auf ihn abzufärben schien. Zumindest ein wenig.

Agent Fontaine erklärte zufrieden lächelnd, wie er dieses Versteck gefunden hatte. Roche, der ehemalige Marine, der zum Terroristen geworden war und versucht hatte, das zu zerstören, was er einst verteidigt hatte, musste irgendwie in Erfahrung gebracht haben, dass die Polizei ihm auf den Fersen war und ihn beobachtet hatte. Bei dem Versuch, die Operationsbasis von DacSec auszuschalten, waren seine Männer getötet worden und Roche war in Gefangenschaft geraten. Arkadi war beeindruckt, wie schnell Agent Fontaine ihn davon überzeugt hatte, zu kooperieren.


„Ich frage mich, woher er wusste, dass wir an ihm dran waren. Meine Tarnung war definitiv noch intakt, als er sich in die Tunnel begab, und danach gab es keine Möglichkeit, wie er von meinen wahren Absichten hätte erfahren können. Wie also konnte er in Erfahrung bringen, dass er beobachtet wird? Und woher wusste er, wo die Operationsbasis war?“

Dies waren besorgniserregende Fragen und Arkadi erinnerte sich daran, dass man bei DacSec einen Maulwurf vermutete. Hatte dieser den Terroristen die Informationen zugespielt? Oder war das Leck woanders, vielleicht ein Hackerangriff? Das würden die beiden NRGD-Agenten noch herausfinden müssen.

Zusammen mit dem Lieutenant der Spezialeinheit betraten sie die Lagerhalle und Agent Fontaine erzählte, dass bei dem Angriff der Terroristen die Überwachungsausrüstung und vielleicht auch die Drohnen zerstört worden waren. Ein teurer Verlust, aber zumindest hatte der Analyst überlebt, das war wichtiger. Professionell kam er auf die Bombe zu sprechen und warf die Frage in den Raum, ob man sie so würde sichern können oder Spezialisten gerufen werden mussten.

„Wir sollten einen gründlichen Blick auf die Bombe werfen. Vielleicht haben wir Glück.“

Antwortete Arkadi knapp. Die in der Bombe verwendeten Chemikalien waren definitiv ein erheblicher Risikofaktor. Als sie schließlich den zentral und bedrohlich in der Lagerhalle stehenden Sprengkörper erreichten und gründlich inspizierten, erkundigte sich Agent Fontaine, ob ein Experte von DacSec schnell vor Ort sein konnte. Ein Abtransport der Bombe würde teuer und aufwendig werden, aber Sicherheit war maßgebend. Arkadi blickte zu Lieutenant Relish, der kurz nachdachte, die Bombe betrachtete und dann in sein Helmmikro sprach.

„Ich habe zwei Sprengstoffexperten in meinem Team hier vor Ort. Sie sollen sich dieses Monstrum genauer ansehen, dann wissen wir mehr.“

Zustimmend nickte der Agent und betrachtete mit einem Schauder die massige Bombe. Eine Explosion hätte verheerende Folgen gehabt, das war mehr als nur klar. Nach einigen Momenten kamen zwei Mon Calamari in den Uniformen der Spezialeinheit zu ihnen, sie trugen Ausrüstung zur Bombenentschärfung bei sich.

Gründlich begutachten die beiden Sprengstoffexperten die Bombe, baten dann alle Anwesenden, einen Sicherheitsabstand einzunehmen, und machten sich dann ruhig und hochkonzentriert an die Arbeit. Es dauerte zum Glück nicht lange, dann gab einer der Experten Entwarnung und trat mit einem stolzen Gesichtsausdruck vor.


„Sah schlimmer aus, als es ist. Die Terroristen hatten noch nicht den Zünder eingebaut und die Chemikalien sind war kombiniert sehr giftig, aber einzeln kein großes Problem. Wir haben alle Schaltkreise ausgebaut, die eine Explosion verursachen könnten, und die Behälter mit den Chemikalien einzeln entfernt. Solange man vorsichtig mit ihnen umgeht, kann man sie problemlos gesondert abtransportieren und das schwere Gehäuse einfach später zerlegen.“

Das waren sehr gute Neuigkeiten. Arkadi nickte dem Mon Calamari anerkennend zu und fühlte sich nun deutlich besser. Er hatte das Gefühl, dass Agent Fontaine gerne noch einige Beweise sammeln und den Polizisten auf die Finger schauen wollte, daher wartete er geduldig ab, bis sich plötzlich sein Com-Link zu Wort meldete. Rasch überflog Arkadi die Botschaft, dann wandte er sich leise an Agent Fontaine.

„Ich habe eine Botschaft vom Hauptquartier erhalten. Sobald wir hier fertig sind, sollen wir uns für weitere Instruktionen bereithalten. Man will uns offenbar zurück zur Zentrale rufen, damit wir Bericht erstatten können.“

Mit etwas Glück würden sie schon bald alle losen Enden beseitigt haben. Doch was würde dann geschehen?

[Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | Industriebezirk | Zielobjekt 01 | Agent Arkadi Duval, Agent Leland Fontaine, Lieutenant Relish
 

[Mon Calamari | Coral City, Untere Ebenen, Versteck | Darch Takyan, Etara, Thlan, Kitana, Reek, Dany]



Es war Interessant für ihn, zu sehen, wie die Mitstreiter einzeln auf die Aussagen des Fremden reagierten und ebenso, wie dieser Antwortete. Alle schienen dem Gefangenen seine Erklärungen nicht so ganz abnehmen zu wollen. Etara glaubte, dass der fremde Chiss nur Zeitschinden wollte. Eine mögliche Erklärung, der er aber nicht zustimmte.

Viel interessanter hatte er da den Satz des Fremden gefunden. Einen Satz, den er selbst vor einiger Zeit gesprochen hatte und dessen Bedeutung nicht vielen außerhalb der Black Sun geläufig sein musste.

Auch fand er es interessant, als Thlan seinen Landsmann zu kennen schien. Er sprach ihn als Commodore an. Gut, es konnte auch geraten sein, aber irgendwie schien der junge Chiss mehr zu wissen, als gut für ihn war.

Und nun hatte er alle in Verwirrung gestürzt und natürlich verlangten sie nach einer Erklärung. Doch der Commodore selbst schien nicht gewillt zu sein, es ihnen zu erklären, stattdessen sollte es Thlan erklären, da er auch derjenige gewesen war, der den Namen auf den Tisch geworfen hatte.

Es dauerte kurz, dann brachte Thlan endlich Licht ins Dunkel seiner Behauptung und erklärte, dass sie hierbei den ehemaligen Kopf der Schwarzen Sonne vor sich hatten. Eine ziemlich gewagte Behauptung, doch diese wurde von ihrem Gefangenen bestätigt und er erklärte auch den Grund, wieso er eigentlich seinen Tod vorgetäuscht hatte. Er erklärte auch, dass seine Rückkehr zur Black Sun diese in eine eher schwierige Lage manövrieren konnte. Dabei wurde Darch den Eindruck nicht los, dass dieser Mann hier einmal mit Senator Nev reden sollte, immerhin war dieser der Ränkeschmied und er war der Mann fürs Grobe.

Dennoch sah er es nun an der Zeit, seine Gestalt aus den Schatten zu offenbaren. Langsam und mit gemessenen Schritten trat er aus den Schatten hervor und vor den gefesselten Chiss.

"Ich denke ich habe fürs erste genug gehört", erklärte er ihm und machte sich daran, seine Fesseln zu lösen.

"Melden sie sich, bei wem auch immer sie sich melden müssen, aber ich rate ihnen uns nicht zu erwähnen. Ich habe keine Probleme damit, sie doch noch ins Grab zu schicken", fügte er noch an, während er zu dem Tisch ging auf dem Kitana die Wertgegenstände des Chiss deponiert hatte. Zielsicher fischte er den Kommunikator heraus und warf ihn dem Fremden zu.

Dann fiel sein Auge auf das Vibroschwert des Mannes und er kam nicht umhin, es vom Tisch zu nehmen und ein wenig damit herumzuspielen. Zuerst betrachtete er es ein wenig. Dann warf er es von der einen in die andere Hand und ließ es ein paar Mal um ebendiese Kreisen.

"Eine gute Waffe, vielleicht etwas nostaligsch, aber eine gute Waffe", erklärte er, ohne mit seiner Spielerei aufzuhören. "Sie ist sicher auch in der Lage einem Lichtschwert einen gewissen Wiederstand zu geben. Das führt mich zu der Frage, warum ein Möchtegern-Jedi, der offenbar mit der Black Sun vertraut ist, einfach so eine Gruppe von nicht ungefährlichen Menschen verfolgt", wiederholte er die bereits gestellte Frage noch einmal mit anderem Wortlaut.

"Und komm mir nicht damit, dass du ein Paar Chiss verfolgen wolltest!"
, fügte er noch an.

Es schien immer noch alles ein wenig unglaubhaft. Warum sollte sich ein ehemals so hochdekoriertes Mitglied der Black Sun hierher wagen. Eine Frage auf die er keine Antwort wusste und er glaubte auch nicht von ihm eine zu erhalten. Senator Nev hingegen konnte vielleicht eher etwas in Erfahrung bringen, auch er war noch nicht so hoch im Vertrauen der Organisation, dass es ihnen weiterhelfen konnte.


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Nutaki, Omyush


"So, ich schulde dir eine Erklärung?", fragte der Gothal auf Nutakis Frage leicht spöttisch. "Komisch, ich hätte schwören können, dass du eher mir was schuldest. Du warst eben im Begriff, eine ziemliche Dummheit zu machen. Wenn ich dich nicht mitgenommen hätte, wärst du jetzt tot, verhaftet oder ein gesuchter Polizistenmörder. Aber ist schon in Ordnung, hab ich gern gemacht - tu mir einfach auch irgendwann einen Gefallen, wenn sich die Gelegenheit ergibt, okay?


Mein Name ist Omyush. Und du? Was hat dich denn in die schönste Stadt der Galaxis verschlagen - und in eine ihrer schäbigsten Kneipen?"


Omyush hieß der Gehörnte also. Aber was er hier machte und womit er seine Brötchen verdiente wusste Nutaki immer noch nicht. Vielleicht war er einer der vielen armen Werftarbeiter oder gar ein Frachterpilot. Er sah jedenfalls nicht so aus, als würde er schon sein ganzes Leben auf Dac verbringen. Jedenfalls sagte irgendetwas dem kleinen Chadra Fan, das von dieser Person keine Gefahr ausging.

"Ich bin Nutaki. Also... ich war in der Armee bei den Scouteinheiten, doch dann hat mir eine Imperiale Granate dort draußen meinen Arm vapulverisiert. Ich kam hierher in das Militärkrankenhaus, wo die mich mit einer beweglichen Prothese ausgestattet haben."

Nutaki legte eine kurze Sprechpause ein, in der er den rechten Ärmel seines schmutzigen dunkelroten Mantels hochkrämpelte. Der Mantel war auch nicht mehr der neueste und somit ziemlich ataubig und ausgeblichen, was den Chadra Fan allerdings in der Gegend und auf den meisten anderen Planeten der Galaxie unauffällig machte. Nutaki rekte seinen Arm in die Luft und bewegte einige Finger. Für einen unwissenden sah dieser Arm so aus, wie jeder andere eines Chadra Fan.

"Sieht vielleicht ganz normal aus, aber der halbe Arm besteht aus komplexer Biomechanik, die mit einer Schicht aus extrem stabiler und flexibler künstlich gezüchteter Haut bedeckt ist. Allerdings hilft das Ding beim Zielen mit dem Scharfschützengewehr, die Ärzte dachten anscheinend nicht daran, das ich austreten würde, was ich dann aber doch tat. Ich hab keinen Bock, das das nächste Mal nicht nur ein Arm, sondern mein Leben dran ist." Es folgte eine kurze Schwegepause. "Naja und hier bin ich, weil ich mir nichts besseres leisten kann." Wieder eine kurze Pause. "Und was machen wir jetzt?"


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Nutaki, Omyush
 
Mon Calamari - Untere Ebenen - Im Versteck - mit Kitana, Thlan, Etara, Reek, Darch

Schon bald nachdem Dany seine letzten Worte gesprochen hatte, betrat eine weitere Figur das Spielfeld. Ein großer und gut gebauter Mensch trat aus dem Schatten an ihn heran und löste seine Fesseln. Es schien sich um den Anführer oder zumindest den Vorgesetzten dieser Gruppe zu halten. Nicht unklug von ihm erst jetzt in Erscheinung zu treten, so hatte er die bisherige Unterhaltung in aller Ruhe aus dem Hintergrund heraus beobachten und beurteilen zu können. Auch schien dieser ein gewisses Interesse an seinem Vibroschwert zu haben und auf die Weise, wie er es umher schwang, machte es nicht den Eindruck als hielte er in diesem Augenblick zum ersten Mal ein Schwert in der Hand. Noch während dieser das Schwert führte, erneuerte er die bereits zuvor gestellte Frage nach Dany Intentionen.

Man weiß nie hinter welcher Ecke diese Lichtschwertschwinger hervor springen, nicht wahr?, antwortete er mit einem schiefen Grinsen im Gesicht auf den Kommentar bezüglich des Schwertes.

Mit einem Blaster kommt man da in der Regel nicht weit...

Nun war es an der Zeit seine Intentionen zumindest zum Teil preis zu geben, denn schließlich war man auch ihm entgegen gekommen. Außerdem hatte er anscheinend ziemlich genau das erreicht, was er sich erhofft hatte: Verschiedene Investitionsmöglichkeiten auszuloten. Auch wenn diese davon noch nichts wussten, betrachtete Dany sie bereits als genau das. Er war sich sicher, dass diese - bei was auch immer - von seiner Erfahrung und seinen Möglichkeiten profitieren können würden, sofern diese schließlich dazu bereit waren ihm zu vertrauen und Dany sicher gehen konnte, dass sie sein kleines Geheimnis für sich behalten würden.

Nun, ich bin auf der Suche nach Investitionen. Mon Calamari scheint mir als Hauptsitz der Republik dafür kein ungeeigneter Ort zu sein. Die beiden Chiss haben allerdings tatsächlich meine Aufmerksamkeit auf euch gelenkt. Die interessantesten Möglichkeiten werden einem eröffnet, wenn man dem Ungewöhnlichen und dem Ärger folgt. Das sind zumindest meine Erfahrungswerte...

Der Chiss hielt einen Augenblick inne und blickte in der Runde umher.

...und so wie es aussieht haben sie sich heute wieder bestätigt. Oder irre ich und der Streit in der Bar war bloß eine kleine Rauferei unter Freunden?

Mon Calamari - Untere Ebenen - Im Versteck - mit Kitana, Thlan, Etara, Reek, Darch
 
[Calamari-System | Mon Calamari | Untere Ebenen | Versteck | Eingang | Etara, Thlan, Reek, Kitana, Dany, Darch

In was für eine verrückte Situation war Etara denn hier geraten? Die junge Frau kam aus dem Staunen kaum mehr heraus. Es war unwahrscheinlich und ungewöhnlich genug, dass sie auf Mon Calamari zwei anderen Chiss über den Weg lief, und nun jagte eine Überraschung die nächste. Erst hatte Reek etwas sagen wollen, als dieser Fremde etwas von Gesetzen geredet hatte, dann war Thlan an ihn herangetreten, hatte ihm mit einem Taschentuch einen Teil der Schminke aus dem Gesicht gewischt und ihn offenbar wiedererkannt. Ja, er hatte sich sogar leicht vor dem Fremden verbeugt und ihn mit „Commodore“ angesprochen, seine Überraschung war kaum zu überhören gewesen.

„Commodore“. Wer war dieser Kerl, ein ehemaliger Offizier der Chiss-Streitkräfte? Kannte Thlan ihn vielleicht aus einer gemeinsamen Militärzeit? Neugierig musterte Etara die beiden Chiss, die voller Überraschungen steckten. Vielleicht war der Titel auch bloß Angeberei, Piraten und Kriminelle liebten ihre pseudo-militärischen Ränge und bildeten sich oft einiges darauf ein. Aber ein gewöhnlicher Pirat war der Fremde sicher nicht, dafür behandelte Thlan ihn viel zu respektvoll. Also doch ein Ex-Soldat? Etara ärgerte sich, dass sie nicht wusste, mit wem sie es hier zu tun hatte, das war in ihrem Job einfach nicht gut.

Immerhin war sie mit ihrem Ärger nicht allein, wie Kitana eindrucksvoll demonstrierte. Unüberhörbar wütend und aufgeregt verlangte die hübsche Menschenfrau, endlich zu erfahren, was hier los war, sie drohte sogar damit, in die Gegend zu schießen, wenn man sie weiter außen vor ließ. Der Titel „Commodore“ schien bei ihr sehr unangenehme Assoziationen zu wecken, sie blickte offenbar nicht sonderlich nostalgisch auf ihre Zeit beim Militär zurück und war froh, dass sie das hinter sich hatte, auf eine Neuauflage hatte sie eindeutig keine Lust.


„Bevor sie salutiert, trage ich eine Uniform. Also, was ist hier los? Sonst ist sie nicht die Einzige, deren Abzugsfinger vielleicht etwas lockerer sitzt.“

Kommentierte Etara trocken und doch mit einer gehörigen Schärfe in ihrer Stimme die Situation. Die hübsche Chiss nickte der Menschenfrau sowohl beruhigend als auch unterstützend zu und funkelte dann die beiden männlichen Chiss aus ihren roten Augen an. Der Fremde tat wenig, um ihren Ärger zu besänftigen, er verweigerte eine weitere Erklärung und befahl Kitana förmlich, auf keinen Fall zu schießen und meinte sogar abschätzig, dass sie wohl noch nicht lange dabei war. Das konnte ja heiter werden.

Der fremde Chiss setzte noch einen drauf und meinte zu Thlan, dass er sie aufklären solle, dann verlangte er nach seinem Kom-Link und versicherte, dass er nicht bluffte. Etaras Blick richtete sich auf Thlan und ihre Stimme war eine Spur kühler geworden.


„Ja, Thlan. Sei doch so nett und klär uns auf.“

Meinte sie spitz. Doch bevor der junge Chiss antworten konnte, kam Reek der Aufforderung des Fremden nach und gab ihm sein Kom-Link, nicht ohne eine kaum verhüllte Drohung. Etara verfolgte die Szene kurz, dann ließ Thlan die Bombe platzen. Der Fremde war kein geringerer als der ehemalige Anführer der Black Sun! Erstaunt öffnete die hübsche Nichtmenschin den Mund, blieb aber still. Ehemalig oder nicht, so jemand war nicht zu unterschätzen. Sie passte besser auf, was sie sagte und tat.

Hochkonzentriert sog sie jedes Wort der nun folgenden Erklärung des „Commodore“ auf und beobachtete ihn mit Argusaugen. Er erklärte, dass er nicht zwingend zur Black Sun zurückkehren wollte und eine Rückkehr die Black Sun in eine schwierige Lage bringen würde, da offenbar auf dem Rad etwas geschehen war, das die Organisation in Schwierigkeiten gebracht hatte. Etara wurde bewusst, wie wenig sie über die Black Sun wusste und welch kleines Rädchen sie in der galaktischen Verbrechermaschinerie doch war. Das würde sich ändern.

Widerwillig erzählte der Fremde auch warum er die Black Sun verlassen hatte, blieb dabei aber vage und ausweichend und versicherte, dass man ihn um seine Hilfe gebeten hatte und er der Black Sun helfen konnte. Irgendetwas dramatisches musste auf dem Rad vorgefallen sein. Nun mischte sich auch Darch in das Gespräch ein, der Mensch hatte offenbar genug gehört und traute dem Fremden soweit, dass er seine Fesseln löste und ihm erlaubte, sich bei seinem Partner zu melden. Nach einer kleinen Spielerei mit dem Vibroschwert des Chiss fragte der Mensch hartnäckig nach, warum er ihnen gefolgt war.

Der „Commodore“ fachsimpelte noch etwas mit Darch über die Vorteile seiner Waffe gegen Jedi, dann erklärte er, dass er auf der Suche nach Investitionen nach Mon Calamari gekommen war, er blieb bei seiner Geschichte, dass er aufgrund der beiden Chiss neugierig geworden war und fragte dann provokant, was genau es mit der Schlägerei in der Bar auf sich gehabt hatte.

Etara musterte den anderen Chiss von oben bis unten und setzte ein schiefes Lächeln auf, als sie die Arme vor der Brust verschränkte und lässig den Kopf leicht schräg legte. Ihre Stimme war entspannt und locker.


„Eine kleine Rauferei unter Freunden, warum nicht? Irgendwie muss man ja auch auf dieser „Perle der Neuen Republik“ etwas Dampf ablassen können, hm? Vielleicht haben wir nur aus jugendlichem Übermut die örtliche Bevölkerung ein wenig...näher kennengelernt.“

Grinsend zwinkerte Etara den anderen zu und sah dann wieder zu dem Fremden, ihre Stimme nun etwas ernster.

„Warum interessiert dich das? Das ehemalige Oberhaupt der Black Sun hat es doch sicher nicht nötig, uns unter die Arme zu greifen. Es sei denn, du hättest wirklich etwas davon. Und natürlich immer davon ausgehend, dass es eben keine Barschlägerei war, sondern der Auftakt für etwas viel größeres. Etwas, das hier richtig für Wirbel sorgt.“

Bewusst neckte Etara den anderen Chiss etwas, sie wollte testen, wie er reagierte.

[Calamari-System | Mon Calamari | Untere Ebenen | Versteck | Eingang | Etara, Thlan, Reek, Kitana, Dany, Darch
 
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So furchtbar das Militär manchmal gewesen war, es hatte auch Vorteile gegeben. Zum Beispiel würde dort keine Mission in derartiges Chaos gestürzt werden, wie es bei ihnen momentan der Fall war. Erneut konnte sich der fremde Chiss nicht zurücknehmen um ihnen zu demonstrieren wie wenig er eingeschüchtert war. Nun, wenn die Erklärung ihres bisherigen Kampfgefährten (Thlan) zutraf, dann war dies allerdings gut nachvollziehbar. Doch ungeachtet aller anderen Fakten war dies schwer zu glauben. Der sogenannte "Commodore" war niemand anderes als ein ehemaliges Black Sun – Mitglied, genauer gesagt sogar deren einstiger Anführer. Wie bitte? Die Söldnerin hatte sich doch gerade nicht verhört oder? Kitana blinzelte verblüfft und konnte sich gerade so beherrschen um nicht schon wieder mit offenem Mund dazu stehen. Das war doch unmöglich! Und woher kannte Thlan ihn, bzw. wie hatte er ihn erkennen können?

Die Gedanken der Brünetten rasten wild.

Was bedeutete dies alles für sie und die Aufgabe? Die Reaktion des Gefangenen schien die Aussage über dessen Identität nur zu bestätigen. Allerdings ließ dieser verlautbaren, dass er nicht vorhätte zur Black Sun zurückzukehren, da sein Erscheinen Chaos verursachen würde und einigen mit Sicherheit auch nicht gelegen kam. Nun, das war mit Sicherheit eine Untertreibung. Allerdings verstand sie nicht, warum er gerade jetzt zurückkehren wollte. Auch wenn das Argument war, er könne helfen. Wenn sein "Tod" damals willkommen und sinnvoll gewesen war, konnte sein Wiedererscheinen kaum hilfreich sein. Ja, er hatte Recht, sie war noch nicht lange bei der Black Sun, doch was ging es ihn an und zudem … was tat dies zur Sache?


"Ich bin lange genug dabei um mich von hinten an Sie anschleichen zu können." , gab sie wesentlich ruhiger zurück als zuvor noch. Ihr Zorn war relativ schnell wieder verraucht. Sie hatte sich nur einfach mal Luft machen müssen. Dennoch war der gehässige Unterton in ihrer Stimme nicht zu überhören. Immerhin hatte sie dem Mann genug Respekt erwiesen, von dem Zusatz: "alter Mann." , abzusehen. Nach einigen weiteren Informationen kam er auf seinen vermeintlichen Bluff zurück und meinte dieser wäre keiner. Hmpf. Das konnte ja jeder behaupten. Aber andererseits wirkte er keinesfalls so als wolle er weiterhin eine Scharade aufrechterhalten und zudem war das Risiko zu groß. Auf unnötige Aufmerksamkeit konnten sie ganz klar verzichten.

So oder so betrat nun eine weitere Figur das Spielfeld (Darch), die sich bis jetzt zurückgehalten hatte. Offenbar war man größtenteils gewillt dem Commodore Glauben zu schenken. Zwar sah sie die ganze Sache anders, und würde ihn auch nicht einfach so vom Haken lassen, doch sie gab dem Anführer den Codestick für die Handschellen, als dieser sich daran machte, dem Befragten einige Freiheit zuzugestehen. Mit stoischer Miene nahm sie ihre Handschellen in Empfang und verschränkte die Arme unter der Brust. Darch spielte ein bisschen mit dem Vibroschwert des Chiss (Dany) während er erneut versuchte die genauen Hintergründe für dessen Verfolgungsentscheidung hervor zu kitzeln.

Die Ex – Imperiale musste schmunzeln. Wenn es wirklich stimmte … also dieser Mann wirklich einst die Black Sun geleitet und angeführt hatte, waren diese ganze Drohgebärden ziemlich lächerlich und überflüssig. Diesen Mann würden sie mit Sicherheit so nicht knacken, zumal er durchaus entgegenkommend war, nur das er selbst entschied was er ihnen mitteilte und was nicht. Kitana legte den Kopf schief und verzog die Lippen als Etara auf dessen Fragen einging und etwas über die kleine "Rauferei" offenbarte. Einem "normalen" Gefangenen hätte sie wohl ähnlich geantwortet, doch bei diesem kamen sie mit solchen Tricks nicht besonders weit. Genauer gesagt war dieser mit Sicherheit nicht so leicht zu täuschen. Sie brauchten ihm nichts vorzumachen, was dies anging.


"Sie sind also ein kriminelles Superhirn, hm?" , meinte sie spitzzüngig. "Und dazu jemand der von den Toten wiederauferstehen kann?" Sie ging zwei Schritte vor, damit er sich nicht jedes Mal den Kopf verrenkten musste wenn er den Blick auf sie richten wollte.

"Sagen wir mal das alles stimmt, und er …" , dabei nickte sie in Richtung Thlan: "hat einen vermeintlich Toten wiedererkannt. Wieso sollte man der Meinung sein, die Rückkehr eines alten Anführers wäre eine gute Idee? Vor allem weil sie selbst sagen dies würde großes Chaos nach sich ziehen oder gar eine Spaltung. Und wenn das denn ihre Motivation sein sollte, wieso gerade Mon Calamari?" Nun, wo er stattdessen hätte "wiedererscheinen" wollen, war natürlich eine Frage die sie auch nicht beantworten konnte, doch das war nicht ihr Problem. Ihr Problem war ein anderes, wie Etara gerade angesprochen hatte.

"So oder so, ist diese Begegnung vielleicht interessant, aber hilft uns gerade überhaupt nicht weiter. Wir haben etwas anderes zu tun. Wenn wir gerade, während wir uns so schon familiär unterhalten, von unseren Freunden aus der Bar umzingeln lassen, dürfen wir uns für unsere Unaufmerksamkeit gratulieren." , gab sie mit grimmiger Stimme zu bedenken. Momentan achtete wirklich niemand auf die Umgebung, es sei denn hier waren Kameras installiert von denen sie nichts wusste. Andererseits waren gerade einmal wenige Minuten vergangen, und es war unwahrscheinlich dass die Mangoloras – oder wie auch immer sie hießen – so schnell auftauchten.

Sie betrachtete den Commodore erneut und staunte darüber, dass sie während ihres ersten richtigen Einsatzes gleich auf einer ehemaligen Ikone, wenn man es denn so bezeichnen wollte, dieser Organisation traf. Dabei kamen ihr ein paar Gedanken zu einer alten Geschichte, die sie mal von ihrer Mutter gehört hatte, zumindest glaubte sie dass sie daher stammte. Vielleicht kam sie nur darauf weil es sich hier um einen Chiss handelte, doch andererseits … nein, dies wäre wohl etwas weit hergeholt. Das imperiale Militär – oder zumindest Teile davon - kommandiert von Lord Janem Menari, das einen ziemlich berüchtigten Kriminellen jagte. Doch sie wusste nicht mehr wirklich um wen es sich gehandelt hatte, es war lange her und könnte sie dabei um sonst jemanden gehandelt haben. Anderseits ein Anführer der Black Sun, der ebenfalls ein Chiss war …

Hm, nichts weiter als Spekulationen. Und damals hatte man darin nicht viel mehr darin gesehen als Flurfunk, doch Soldaten regten sich gerne auf wenn die Sith sich mal wieder verhielten als wär das Militär nur persönliche Verfügungsmasse. Sie hatte nicht nur einmal davon gehört, dass diese "Gesegneten" aus Prestigegründen oder persönlichen Eitelkeiten Truppen und Material verheizt hatten. Und dazu noch das Vibroschwert und der Kommentar über Machtnutzer. Möglich wäre es schon…

Kitana lachte beinahe laut auf. Wenn man erst mal mit abstrusen Theorien und Vermutungen begann, konnte man in interessante Gefilde vorstoßen.


"Na ja, zumindest brauchen sie sich wohl keine Gedanken über Machtnutzer machen, hier sind gerade nicht so viele." Oh, na ja, wusste sie dies wirklich? Sie kannte keinen hier. Egal, dies wäre wohl der Gipfel des Unmöglichen, wenn sich dies als falsche Behauptung entpuppte.

"Es sei denn drei Chiss reichen noch nicht, und Sie wollen noch Lord Menari als Nummer Vier einladen für eine Kaf – Klatschrunde." , grinste sie. Ob er darauf irgendwie reagieren würde?

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Hyperraum | Auf dem Weg nach Mon Calamari | Reliant | Brücke | Jhassa, Brückencrew

Nacheinander tauchten die vier Schiffe, angeführt durch die Reliant im Orbit um Dac auf und hielten für einen kurzen Moment ihren aktuellen Kurs.


Commander Jhassa, wir bedanken uns hiermit für Ihre Eskorte, Endar Spire ende.

Eben so kurz wie die Funkübertragung gehalten wurde, wurde sie eben so schnell beendet. Jhassa lehnte sich in seinem Stuhl zurück, während die drei Begleitschiffe abdrehten und langsam in der Ferne verschwanden. Seine Übungsberichte und sonstige andere wichtige Protokolle lies er automatisch nach Hyperraumaustritt an das Flottenkommando übermitteln.
Auf eine Antwort musste man nicht lange warten.

Commander, wir haben unsere Andockkoordinaten erhalten. Wir sollen im zivilen Bereich der Werftanlage andocken. Vice Admiral Rasmus Colan wünscht dort an Bord zu kommen.

Der Befehl im zivilen Bereich zu docken verwirrte den Selkath ein wenig. Hätte der Vice Admiral nicht seinen Besuch von dort angekündigt, hätte man die Anordnung durchaus für einen Fehler halten können, nicht aber wenn ein Ranghoher Offizier dort an Bord kommen sollte, oder doch?

Ja, verstanden. Setzen sie Kurs. Sobald wir angedockt sind, lassen sie den Admiral auf die Brücke kommen und beginnen sie gemäß der Befehle mit der in Marschsetzung der Besatzungsteile.

Der Selkath begann in Gedanken schweifend aus dem Brückenfenster zu schauen und beobachtete das Treiben um die Werftwelt. In weiter Ferne erblickte er den größten Mon Calamari Kreuzer den er jemals gesehen hatte (Viscount) welcher sich gerade mit einigen weiteren Kapitalen Schiffen scheinbar ein Manövergefecht lieferte.

In den eigentlichen Militärischen Werften wurde fleißigst an vielen Schiffen unterschiedlichster Klassen gebaut oder instand gesetzt.
Von einigen in Bau befindlichen Schiffen stand gerade einmal die grobe Rahmenstrucktur, während andere schon beinahe vollständig fertig gestellt waren. Unter anderem ein MC90 Sternenkreuzer.
Dem Selkath gefielen die schlanken Linien und glatten, anmutigen Konturen der Außenhülle.
Die Reliant war da ein ganz anderes Kaliber. Zwar auch mit Kanten und jeder Menge glatten Flächen, allerdings wurde bei ihrem Bau eher Wert auf militärische Funktion gelegt, als auf Ästhetik.
Jhassa wurde aus den Gedanken gerissen nachdem das Schiff endlich angedockt war und ihm das Bording des Vice Admirals angekündigt wurde. Es dauerte nur wenige Minuten bis der humanoide Vice Admiral die Brücke betrat. Der kommandierende Selkath wollte gerade ordnungsgemäß Meldung machen als er von dem menschlichen Offizier unterbrochen wurde.


Ohne Meldung Commander, lassen sie uns das Gespräch locker halten.

Der Vice Admiral blickte ebenfalls aus dem Fenster und nickte in die Richtung des Fast fertig gestellten MC90.

Schönes Schiff oder? Das ist die "Ocanis", sie wird in wenigen Wochen fertig gestellt sein. Ich nehme an, der Name ist ihnen bereits geläufig?

Der Selkath nickte, nun machte es auch einen, wohin viele seiner Besatzungsmitglieder versetzt wurden.

Wir haben die Verlegung einiger Besatzungsmitglieder deswegen so früh angeordnet, dass sich dieses Personal schon frühzeitig an das Schiff und die modernen technischen Geräte gewöhnen kann. Für sie Commander hat das KSNR allerdings einen ganz besonderen Auftrag.

Der humanoide lächelte freundlich und reichte dann Jhassa ein Datenpad mit einer Unmenge an Materiallisten und Bauplänen eines Liberatorkreuzers bevor er weiter sprach.

Da die Reliant und ihre Besatzungsmitglieder einen großen Teil zu den erfolgreichen Friedensverhandlungen geleistet hat, hat der KSNR mit Unterstützung der Republik entschieden, hier auf Mon Calamari eine Gedenkstätte zu errichten.
Und hier kommt die Reliant ins Spiel. Öffnen sie hierzu Anhang RM-035.12

Jhassa durchsuchte das Datenpad nach entsprechender Datei und überflog sie kurz.


Die Reliant wird als Museum und Gedenkstätte umgerüstet und demilitarisiert. Ziel ist es, das Kriegsschiff zukünftig als Treffpunkt für alle Völker der neuen Republik zur Verfügung zu stellen. Es soll als ziviles Objekt mit Gastronomiebetrieben, Tagungszentren und Ausstellungsflächen für dauerhafte Ausstellungen, als auch temporären Ausstellungen dienen, auf denen sich Künstler aller Welten präsentieren dürfen.

Als dauerhafte Ausstellung soll das Schiff selbst dienen, als auch Waffentechnik des Militärs. Die Ausrüstungsstücke sollen optisch so Authentisch wie möglich gehalten werden, allerdings Unbrauchbar in ihrer eigentlichen Funktion sein.

Der Selkath durchstöberte weiterhin aufmerksam die Unterlagen auf seinem Datenpad. Wie es ausschaute, standen zum Teil sehr umfassende Umbauten an. Selbst die beiden Flugdecks wurden massivst umgebaut. Aus den zwei Hangars sollte einer gemacht werden, die Hangartore sollten durch Transparistahl versiegelt werden. Im Prinzip wurde das komplette Schiff weitestgehend entkernt und von innen heraus neu aufgebaut.

Sie Commander sollen diese Umbaumaßnahmen überwachen. Sämtliches militärisches Equipment muss fachgerecht umgerüstet werden. Sie können sich vorstellen, dass vieles dieser Ausrüstung auf dem Schwarzmarkt sicherlich ein gutes Sümmchen einbringen würde und es mit Sicherheit noch viel mehr Interessenten dafür gäbe. Das gilt es zu unterbinden.
Sollten sie hierbei Unterstützung benötigen, setzten sie sich mit meinem Stab in Verbindung.

Jhassa salutierte bestätigend. Ihm rauchte förmlich der Kopf vor lauter Informationsfluss. Er hatte einiges an Besatzungsmitglieder einbüßen müssen und musste nun so einen Umbau stemmen? Zudem wahrscheinlich unzählige zivile Mitarbeiter die ebenso an dem Umbau beteiligt sein würden. Das würde seiner Auffassung nach, ein gehöriges Sicherheitsrisiko mit sich bringen.

Danke für die Ehre, Admiral. Ich würde allerdings vorschlagen, dass zivile Firmen, die sich an den Maßnahmen beteiligen, zumindest bis das Schiff entmilitarisiert, alle sicherheitsrelevanten Daten und Materialien sachgemäß gelöscht wurden, vor ab jeden Mitarbeiter akkreditieren lassen und ausschließlich akkreditiertes Personal mit biometrischen Zugangsmittel und Ausweisen das Schiff betreten darf. Ich würde weiterhin begrüßen, wenn für das Personal ausschließlich Zutrittsberechtigungen für deren explizite Arbeitsbereiche ausgewiesen werden.

Der humanoide Stabsoffizier lächelte freundlich.

Genau soweit war der Plan Commander. Ich werde sie nun wieder verlassen. Wie gesagt, sollten sie Unterstützung brauchen, zögern sie nicht, sich zu melden. Uns liegt viel an einem Erfolgreichen Abschluss des Projekts.

Die beiden Offiziere salutierten zum Abschied und der Selkath wurde mit seinen Gedanken, sowie unzähligen Unterlagen zum Umbau alleine gelassen.


Mon Calamari-System | Orbit um Dac | Reliant (gedockt an ziviler Raumstation) | Brücke | Jhassa, Brückencrew
 
[Mon Calamari | Coral City | schlechtes Viertel | Unter dem Gasthaus ›Travelers' Home‹ | Regenwasserkanal] Omyush, Nutaki

Am liebsten hätte Omyush sich zufrieden und vorfreudig die Hände gerieben, wenn diese Geste nicht so viel Misstrauen erweckt hätte. Nutaki schien ein Volltreffer zu sein. Sein Instinkt hatte ihn nicht getrogen: Der Chadra-Fan steckte in einer Krise. Er hatte gerade nach einer schweren Verwundung den Militärdienst quittiert, hatte noch keine neue Perspektive und offenbar ein Geldproblem. Die Credits, die er auf den Spieltisch gelegt hatte, waren womöglich seine letzten gewesen. Nun hatte er sie auch ohne Spiel vermehrt, aber das würde nicht lange anhalten. Coral City war ein teures Pflaster, selbst wenn man bescheiden war. Nutaki brauchte einen Job. Und Omyush brauchte jemanden, der einen Job brauchte. Eine Win-win-Situation, vorausgesetzt, der Chadra-Fan war entweder verzweifelt genug oder so veranlagt, dass er auch gegen eine kriminelle Tätigkeit nichts einzuwenden hatte, sofern sie nur seinen Lebensunterhalt sicherte.

»Ich kann dich wirklich gut verstehen«, sagte der Gotal. Er griff in seine Tasche und holte einen kleinen roten Pin heraus. Es handelte sich um einen Redbird-Orden, wie die Neue Republik ihn an diejenigen Soldaten vergab, die im Dienst verwundet wurden. »Ich war selbst bei der Armee. Den hier habe ich bekommen, als mir ein Sturmtruppler die linke Niere weggeschossen hat. Ein paar Gramm Blech und Emaille, das war der einzige Dank dafür, dass ich meine Gesundheit für die Republik gegeben habe. Man hat mich für dienstuntauglich erklärt und quasi von einem Tag auf den anderen rausgeworfen, ohne sich groß darum zu kümmern, was dann aus mir wird. Ich weiß also genau, wie es dir geht.«

Die ganze Geschichte war frei erfunden. Omyush war niemals beim Militär gewesen. Den Redbird-Pin hatte er seiner letzten Zielperson abgenommen. Das Mitgefühl für den Chadra-Fan war Heuchelei und reine Berechnung, aber das wusste der ja nicht. Der Gotal wollte Vertrauen erwecken. Das gelang ihm auf diese Weise vermutlich am besten. Nichts verband mehr als eine gemeinsame Leidensgeschichte.

»Vielleicht kann ich dir noch ein zweites Mal helfen. Ich bin nicht sicher, aber womöglich kann ich dir einen Job vermitteln. Kenne jemanden, von dem ich glaube, dass er Leute sucht. Du warst bei den Scouts, also hast du 'ne Menge praktische Sachen gelernt. Glaub mir, Männer wie du sind gefragt auf dem Arbeitsmarkt. Aber nicht auf dem, in dem dich die Ämter vermitteln. Das, was ich dir vorschlage, ist, nunja... nicht so wirklich legal. Wenn du damit nichts zu tun haben willst, sag's, dann rede ich kein Wort mehr davon. Aber wenn du Interesse hast, kann ich vielleicht einen Kontakt herstellen.«

[Mon Calamari | Coral City | schlechtes Viertel | Unter dem Gasthaus ›Travelers' Home‹ | Regenwasserkanal] Omyush, Nutaki
 
[Calamari-System | Weltraum | Übungsgebiet | DNT Bright Giant | Brücke] Joya No, Pascal de Lieven

Die feindlichen Sternenjäger unbekannten Typs flogen noch einen weiteren erfolgreichen Angriff, bevor es der Übermacht des Jagdgeschwaders von der Viribus Unitis gelang, sie von ihrem großen, aber wehrlosen Opfer abzudrängen. Auch die Gammas kehrten nun von ihrem Angriffsflug zur Viscount zurück, um wieder ihre ursprüngliche Funktion zu übernehmen und sich um die Jägerabwehr rund um die Bright Giant zu kümmern. Immer mehr der schnellen Maschinen wechselten auf den Schirmen die Farbe: Von ›feindlich‹ wandelten sie sich zu ›neutral‹, als der simulierte Schaden ausreichte, um sie zu zerstören. Auf Geheiß des Simulationscomputers zogen sie sich an den Rand des Schlachtfeldes zurück. Dabei wurden sie aber von einigen ihrer Gegner begleitet. Sowohl die Gammas als auch Staffel Grau und ihre Kameraden hatten ebenfalls Verluste zu verzeichnen. Insgesamt viel zu viele, wenn man ihre zahlenmäßige Überlegenheit betrachtete. Es war offensichtlich, dass dem Kommandanten der Viscount eine echte Überraschung geglückt war, indem er den neuen Jägertyp ins Feld führte. Solche Verlustraten an republikanischen Maschinen erzielte sonst üblicherweise nur der TIE-Defender.

Die Aufmerksamkeit von Joya No war aber nicht in erster Linie auf den Jägerkampf gerichtet. Das überließ er weitgehend seinem Ersten Offizier. Pascal de Lieven machte sich gut als Jägerleitoffizier, während Lieutenant Commander Ulyx die Aufgaben eines Executive Officers übernahm. Der Captain selbst hatte genug damit zu tun, den eigenen Kreuzer und zugleich das Geschehen auf dem Schlechtfeld im Blick zu behalten. Mittlerweile waren all ihre Verstärkungen eingetroffen. Auch die Trueborn Warden und ihre Eskorte hatten kurz nach der White Whaladon in den Kampf mit eingegriffen. Mehr Schiffe würden nicht kommen. Mit dem was sie hatten mussten sie den Kampf gewinnen. Sofern dieser überhaupt zu gewinnen war. Klar war aber, es würde hart werden. Der Kaminoaner rechnete längst damit, dass seine Bright Giant das Ende der Simulation ebenfalls vom Rand des Kampfgebietes aus beobachten würde. Nach dem zweiten Angriff der Jäger war das Schildsystem in den vorderen drei Vierteln des Schlachtkreuzers vollends zusammengebrochen. Doch gerade als er die ersten wirklich schweren Schäden erwartete, die das ganze Schiff jederzeit in einer katastrophalen Kettenreaktion vernichten könnten, ließ der Druck abrupt nach. Nicht nur weil die Sternenjäger geschlagen waren, sondern auch, weil die Viscount sich wieder anderen Zielen zuwendete.

»Wir scheinen wohl kein Prioritätsziel mehr zu sein«, stellte Ulyx fest. »Möglicherweise, weil wir keine Torpedos mehr abfeuern können.«

Der Captain nickte.

»Gut möglich. Auf diese Weise haben wir den meisten Schaden angerichtet. Die letzten Salven der Viribus Unitis waren ohne unser Zutun weit weniger wirkungsvoll und unser Laserfeuer scheint sie nicht zu beeindrucken. Sie scheinen ihren Beschuss jetzt eher auf die anderen Schiffe zu konzentrieren, die Raketen und Torpedos an Bord haben.«

»Ehrlich gesagt, ich hätte uns zunächst den Rest gegeben«
, sagte die Lannik.

»Ich ebenfalls. Aber der Kommandant der Viscount hat anders entschieden. Die starke zahlenmäßige Überlegenheit übt wohl doch einen gewissen Druck auf ihn aus. Er hat mehr Ziele, als er auf einmal bekämpfen kann, und keine Zeit, sich weiter mit uns zu befassen. Die Frage ist nun, wie wir das für uns nutzen können.«

»Mit Verlaub, Sir, wir haben nur noch sehr eingeschränkte Möglichkeiten. Wenn Admiral Ralassi nicht eben den Befehl herausgegeben hätte, dass allen Schiffen der Rückzug untersagt ist, würde ich genau dazu raten.«

Weder der Kaminoaner noch die Lannik hatte eine zündende Idee, wie die Bright Giant noch einmal etwas Entscheidendes zum Kampf beitragen könnte. Doch dann meldete sich Lieutenant Chase zu Wort. Sie war taktische Offizierin der Beta-Schicht und dafür ausgebildet, ein Chaos wie dieses zu überblicken, um nach Möglichkeiten zu suchen. Offenbar hatte sie eine Chance entdeckt, die ihren Vorgesetzten entgangen war.

»Sir, darf ich einen Vorschlag machen?« fragte die kleine rothaarige Frau. Auf ein Nicken des Captains hin fuhr sie fort: »Die hinteren Torpedowerfer sind noch intakt und dort haben wir auch noch einen Rest Schildleistung. Wenn man der Viscount das Heck zudrehen würde...?«

»Ah. Wir könnten uns noch einmal mit der Viribus Unitis zusammentun. Und da wir schon schwer getroffen sind, würde die Viscount das Manöver nicht durchschauen, sondern glauben, wir fliehen. Sehr guter Vorschlag, Lieutenant. Ulyx, setzen Sie das in die Tat um! Kommunikation, eine Meldung an die Viribus Uitis! In einer Minute haben wir wieder Torpedos und sind für eine weitere Salve bereit!«

[Calamari-System | Weltraum | Übungsgebiet | DNT Bright Giant | Brücke] Joya No, Pascal de Lieven
 
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Omyush, Nutaki


"Ich kann dich wirklich gut verstehen"


Der Gotal griff in seine Tasche und holte einen kleinen roten Pin heraus. Bei einem genauerem Blick entpuppte es sich als ein Redbird-Orden, wie die Neue Republik ihn an diejenigen Soldaten vergab, die im Dienst verwundet wurden. Auch Nutaki besaß einen solchen.


"Ich war selbst bei der Armee. Den hier habe ich bekommen, als mir ein Sturmtruppler die linke Niere weggeschossen hat. Ein paar Gramm Blech und Emaille, das war der einzige Dank dafür, dass ich meine Gesundheit für die Republik gegeben habe. Man hat mich für dienstuntauglich erklärt und quasi von einem Tag auf den anderen rausgeworfen, ohne sich groß darum zu kümmern, was dann aus mir wird. Ich weiß also genau, wie es dir geht."

Nutaki sah auf den kleinen roten Pin hinab.

"Nur mit dem Unterschied das sie mich behalten wollten."

Ungeachtet von Nutakis Bemerkung sprach Omyush weiter.

"Vielleicht kann ich dir noch ein zweites Mal helfen. Ich bin nicht sicher, aber womöglich kann ich dir einen Job vermitteln. Kenne jemanden, von dem ich glaube, dass er Leute sucht. Du warst bei den Scouts, also hast du 'ne Menge praktische Sachen gelernt. Glaub mir, Männer wie du sind gefragt auf dem Arbeitsmarkt. Aber nicht auf dem, in dem dich die Ämter vermitteln. Das, was ich dir vorschlage, ist, nunja... nicht so wirklich legal. Wenn du damit nichts zu tun haben willst, sag's, dann rede ich kein Wort mehr davon. Aber wenn du Interesse hast, kann ich vielleicht einen Kontakt herstellen."


Was für einen Arbeitsmarkt meinte der Gotal dann? Allerdings war Nutaki jetzt neugierig geworden. Und außerdem hatte er sowieso keine andere Wahl, wenn man auf Dac arbeitslos versauern nicht dazuzählte.

"Klingt nach der besten Idee die ich derzeit kriegen kann. Also worum geht es?"


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Omyush, Nutaki
 
Mon Calamari - Untere Ebenen - Im Versteck - mit Kitana, Thlan, Etara, Reek, Darch

Zuerst antwortete die anwesende Chiss (Etara) auf seine Ausführungen bezüglich der Schlägerei in der Bar. Sie versuchte anscheinend sein Spiel zu imitieren oder zumindest den Spieß umzudrehen - jedenfalls vermied sie es, klare Aussagen zu tätigen. Schließlich fragte sie Dany noch, wieso ihn das ganze denn überhaupt interessierte und ob er es als ehemaliges Black Sun Oberhaupt überhaupt nötig hatte, ihnen unter die Arme zu greifen.

Was, wenn ich tatsächlich meine Hilfe anbieten würde?, entgegnete er nach einigen Sekunden Bedenkzeit. Bevor die Chiss (Etara) etwas darauf antworten konnte, meldete sich die menschliche Frau (Kitana) zu Wort. Sie bezeichnete ihn mit leicht spöttischem Unterton als kriminelles Superhirn. Dany hatte sich nie als ein solches Gesehen und erachtete es auch nicht als notwendig, auf diese Bemerkung näher einzugehen. Er hatte keinen Stolz, den er durch derlei Äußerungen verletzt sehen konnte. Danach wollte auch sie noch Näheres über seine Rückkehr und den Grund seines Aufenthalts auf Mon Calamari wissen.

Nun, aus diesem Grund würde ich es bevorzugen, wenn dieses Treffen hier unter uns bliebe, antwortete er schließlich und blickte währenddessen einmal in die Runde.

Das letzte, was ich möchte ist eine Spaltung der Organisation. Und das wird auch nicht passieren, sofern wir uns einig werden, versicherte Dany.

Wie ich bereits sagte, ich möchte investieren. Da ist die Hauptwelt der Republik sicherlich keine gänzlich abwegige Wahl. Der Markt ist hier noch nicht so abgegrast und wenn ich mir euch so ansehe, dann macht er mir auch einen deutlich zivilisierteren Eindruck wie auf Nar Shaddaa.

Subtil deutete der Chiss an, dass er durchaus ein Interesse daran hatte, die Gruppe zu unterstützen. Tatsächlich hatte er vorgehabt hier auf Mon Calamari Kontakte ins kriminelle Milieu aufzubauen. Zwar nicht unbedingt auf diese Weise, doch prinzipiell hatte er sein Ziel erreicht - vorausgesetzt seine Gegenüber zeigten sich kooperativ. Davon jedoch wollte Dany ausgehen, immerhin würden auch diese davon profitieren. Ihnen sollte klar sein, dass es gravierende Vorteile haben konnte, den Commodore als einen Verbündeten zu haben. Die Frau (Kitana) warf schließlich in den Raum, dass sie mit der momentanen Unterhaltung womöglich Zeit verloren und sie der Stress aus der Bar einholen würde. Damit bestätigte sie direkt Danys Vermutungen bezüglich der Schlägerei in der Kneipe. Doch anstatt tatsächlich aktiv zu werden, feuerte sie die Unterhaltung erneut an, indem sie erneut auf die vielen anwesenden Chiss anspielte und zusätzlich den Namen Menari in den Raum warf. Erst war Dany leicht erstaunt, dass nun gerade noch dieser Name fiel, doch ließ er sich äußerlich nichts anmerken. Wenn Dany auf eine Sache vorbereitet war, dann war es der Umgang mit der causa Menari. Zu lange hatte ihn dieser Chiss Ärger gekostet. Früher hatte allein das Erwähnen des Namens gereicht, um ihn zumindest kurzzeitig aus der Fassung zu bringen. Seitdem er seinen Widersacher jedoch auf Corellia bezwungen hatte und kurze Zeit später der Verfolgung endgültig entrann, indem er seinen Tod fingierte, ließ er sich nicht mehr so leicht verunsichern. Dies änderte jedoch nichts daran, dass er keinerlei Interesse daran hatte, auf dieses Thema einzugehen. Er bezweifelte auch, dass die Frau (Kitana) mehr als eine Vage Vermutung in dieser Hinsicht hatte. Sie schien zumindest dem militärischen Milieu zu entstammen und in diesen Reihen war der Sith gewiss kein unbeschriebenes Blatt, zumal dieser durchaus einer der bekannteren Vertreter seiner Spezies war.

Ein Sith Lord auf Mon Calamari?, antwortete er schließlich mit deutlich skeptischem Unterton.

Ich glaube, das würde doch das heutige Pensum an Ungewöhnlichkeiten deutlich überschreiten... aber wie du schon sagtest, eure Freunde werden sicherlich nicht untätig gewesen sein.

Mon Calamari - Untere Ebenen -Im Versteck - mit Kitana, Thlan, Etara, Reek, Darch
 
[Calamari-System | Mon Calamari | Untere Ebenen | Versteck | Eingang | Etara, Thlan, Reek, Kitana, Dany, Darch

Da war sie ja wirklich über einen interessanten Zeitgenossen gestolpert, und das auch gleich noch bei ihrer ersten Begegnung mit Mitgliedern der Black. Etara musste schmunzeln, verkniff sich aber vorerst einen weiteren Kommentar. Die Unwahrscheinlichkeit und in gewisser Weise Absurdität der Situation war ihrer Meinung nach bereits ausreichend kommentiert worden, da musste sie nicht noch zusätzlich Öl ins Feuers gießen.

Interessiert hörte die hübsche Chiss, wie der Commodore nach einen Augenblicken Schweigen fragte, was denn passieren würde, wenn sein Hilfsangebot wirklich ernst gemeint war. Etara lächelte dem anderen Chiss zu und legte den Kopf etwas schief, aber bevor sie antworten konnte, meldete sich Kitana zu Wort, die Menschenfrau schien an diesem ehemaligen hohen Tier der Black Sun wenig Gefallen zu finden und bezeichnete ihn spöttisch als „kriminelles Superhirn“. Das entlockte Etara ein schmales Grinsen, aber sie fragte sich, ob es wirklich klug, dem Chiss so feindselig zu begegnen. Vielleicht konnte er wirklich nützlich sein.

Das ehemalige Oberhaupt der Black Sun ließ sich von Kitana nicht aus der Ruhe bringen und betont erneut, dass er nicht wollte, dass diese Begegnung publik wurde und er auf jeden Fall Schaden von der Black Sun abwenden wollte. Etara war geneigt, ihm das zumindest weitestgehend zu glauben, er wirkte nicht so, als wäre er auf einem Rachefeldzug gegen seine alte Organisation.

Es sah so aus, als wollte der Commodore ihnen wirklich unter die Arme greifen, er versicherte, dass er in den noch relativ offenen kriminellen Markt von Mon Calamari investieren wollte und schmeichelte der Gruppe, indem er meinte, dass sie zivilisierter wirkten als die Verbrecher auf Nar Shaddaa. Diese Aussage sorgte dafür, dass Etara, die den Großteil ihres Lebens auf dem Schmugglermond verbracht hatte, ihre roten Augen etwas zusammenkniff und den Commodore anfunkelte.


„Du warst gerade dabei, mich zu überzeugen. Aber du solltest wissen, dass ich auf Nar Shaddaa aufgewachsen bin. Daher...“

Verkündete die Chiss leicht drohend und kam einen Schritt näher, dann lachte sie laut und zwinkerte dem Commodore zu.

„...würde ich sagen, du hast in der Hinsicht wohl recht.“

Etara war geneigt, ihm eine Chance zu geben. Der Konflikt mit dem Mangolaro-Syndikat würde eine Menge Feuerkraft, Intelligenz und Ressourcen benötigen, und sie konnten gewiss von einem erfahrenen Teammitglied profitieren. Nicht zuletzt drängte auch die Zeit, denn wie Kitana richtig feststellte, wuchs mit jeder Minute die Wahrscheinlichkeit, dass die Quarren ihr Versteck aufspüren und ihn großer Zahl hier auftauchen würden. Doch statt sich um dieses Problem zu kümmern, wurde nun der Name Menari erwähnt.

Menari? Das war doch dieser Chiss gewesen, der als Sith-Lord das Imperium in den Bürgerkrieg gestürzt hatte und seit seiner Niederlage verschwunden war. Etara verfolgte die galaktische Politik durchaus mit einem gewissen Interesse, war aber nicht unbedingt eine Koryphäe auf diesem Gebiet und konnte daher nicht viel mehr mit diesem Namen in Verbindung bringen, auch wenn Menari wohl einer der bekannteren Chiss in der Galaxis war. Es war ja nicht so, dass die junge Frau viel mit ihrer Spezies oder dem Imperium zu tun hatte.

Der Commodore drückte seine Skepsis aus, dass dieser Sith hier auf Mon Calamari auftauchen würde. Vier Chiss auf der Hauptwelt der Neuen Republik, und einer von ihnen ein Sith? Das wäre in der Tat sehr, sehr ungewöhnlich. Das ehemalige Oberhaupt der Black Sun wies ebenfalls darauf hin, dass die Quarren wohl nicht untätig geblieben waren. Etara nickte zustimmend, dann blickte sie kurz zu ihren Begleitern und fixierte dann den Commodore.


„Na schön. Gehen wir mal davon aus, dass du uns mehr oder weniger die Wahrheit sagst. Für mich klingt die Geschichte soweit glaubwürdig, aber ich weiß nicht, ob alles stimmt. Was ich aber weiß, ist das unsere Quarren-Freunde womöglich schon auf dem Weg hier her sind oder zumindest intensiv nach uns suchen.“

Etara pausierte kurz, dann lächelte sie dem Commodore kokett zu und streckte ihm die Hand entgegen.

„Auf Nar Shaddaa mag man nicht so zivilisiert sein, aber auch dort weiß man, dass man in einem Kampf gegen einen zahlenmäßig überlegenen Gegner jede Hilfe gebrauchen kann. Und wenn diese Hilfe in Form des ehemaligen Oberhaupts der Black Sun erscheint, umso besser.“

Die Chiss war sich sicher, dass der Commodore einige Tricks auf Lager hatte und er machte auch den Eindruck, sich seiner Haut erwehren zu können. Und, das musste die junge Frau ja nicht unbedingt in die Galaxis hinausposaunen, schlecht sah er auch nicht aus. Der ehemalige Boss der Bosse! Das war doch wirklich mal ein interessanter Typ.

„Also, mich hast du soweit überzeugt. Aber wie du siehst, bin ich nicht die einzige hier...“

Die Schmugglerin deutete mit dem Kopf in Richtung ihrer Begleiter, dann richtete sie ihren Blick auf den Commodore und lächelte ihm zu, ihre Stimme war etwas leiser, vertraulicher.

„Ich bin übrigens Etara. Ist mir ein Vergnügen, den ehemaligen Chef der Black Sun mal persönlich kennenzulernen. Eine Frage habe ich allerdings noch...hat der ehemalige Chef der Black Sun auch einen Namen oder müssen wir dich alle Commodore nennen?“

Die Frage war halb im Scherz formuliert und hatte doch einen ernsten Kern. Namen schafften Vertrauen, und wenn sie hier Erfolg haben wollten, dann brauchten sie zumindest etwas davon.

[Calamari-System | Mon Calamari | Untere Ebenen | Versteck | Eingang | Etara, Thlan, Reek, Kitana, Dany, Darch
 

[Outer Rim | Mon Calamari-System, Dac | Randbezirke von Coral City, verlassene Industrieanlage, Zielobjekt 01 | Leland Fontaine, Lieutenant Relish, Agent Durval]



Agent Durval warf sofort die Frage auf, woher die Terroristen gewusst hatten, wo sich die Operationsbasis der Sicherheitskräfte befunden hatte und erklärte, dass seine Tarnung noch intakt gewesen war. Er nickte nur leicht, diese Frage hatte er sich auch schon gestellt.

"Selbst wenn die Tarnung nicht mehr intakt gewesen wäre, hätte man die Spur nicht in die Operationsbasis verfolgen können. Es sah außerdem wie ein geplanter Angriff aus. Vermutlich um den eigentlichen Anschlag einzuläuten und die Sicherheitskräfte noch wehrloser zu machen", erklärte er.

"Schließlich bist du ja direkt vom Hauptquartier aufgebrochen", erklärte er weiter.

Es gab also noch einige Dinge zu klären, so viel war klar. Er glaubte nicht, dass die Terroristen zufällig auf die Operationsbasis von DacSec gestoßen waren, so viel war sicher.

Während er die Bombe untersuchte, bot auch Lieutenant Relish an, die Sprengstoffexperten der Spezialeinheit hinzuzuziehen, die einen genaueren Blick auf die Bombe werfen konnte.

Als diese ihre Begutachtung abgeschlossen hatten, kamen sie zu dem Schluss, dass die Bombe in ihre Einzelteile zerlegt, keine Gefahr mehr darstellen würde.

Zufrieden nickte er.

"Lieutenant, würden sie dann mit ihren Männern den Abtransport der Bombe gewährleisten?", fragte er freundlich.


Der Lieutenant nickte.

"Ja, ich werde die Sicherung veranlassen, vielen Dank für ihre Hilfe. Und Sir, Captain Aguanara würde sie gerne beide gerne noch einmal gesondert im Hauptquartier sprechen", antwortete dieser.


Er nickte nur. Das Der Captain sie persönlich beglückwünschen und sich dabei selbstbeweihräuchern wollte, hatte er bereits erwartet. Er selbst hatte eigentlich keine große Lust darauf, noch einmal dorthin zurückzukehren, aber zumindest einer würde eine kleine Aufwartung machen müssen. Wenngleich dies auch ohne Presse stattfinden musste. So viel sollte allen bewusst sein.

Unterdessen hatte Agent Durval eine Nachricht, die sie beide auf ihrem Komlink erhalten hatten, gelesen und erklärte, dass sie sich sobald wie möglich im Hauptquartier melden sollten.

"Gut, ich möchte nur noch mal kurz in diesen Kommunikationsraum um einige Daten zu sichern, wollen sie mich begleiten Arkadi?", fragte er den anderen Agenten, während der Lieutenant gerade mit der Bombe beschäftigt war und ein Gespräch mit den Bombenexperten führte.


Als sie außerhalb der Hörweite des Mon Calamari waren, begann er erst wieder zu sprechen.

"Arkadi, ich halte es für das beste, wenn wir uns zuerst ins Hauptquartier begeben und dort alles weitere wegen der Rückkehr zu Captain Aguanara abklären, immerhin ist das nicht mehr Teil unseres Auftrages", erklärte er, während sie auf dem Weg in den Kommunikationsraum waren.


Dort angekommen, machte er sich sofort an einem der Terminals zu schaffen. Glücklicherweise war das meiste unverschlüsselt zu erreichen. Offenbar hatten sich die Terroristen in ihrer Basis hier sehr sicher gefühlt. Er fand nur zwei verschlüsselte Datensätze, die er sogleich auf einen externen Datenträger lud. Der Rest der Daten war für ihre weitere Arbeit allerdings irrelevant und konnte nur zur Beweisführung der Sicherheitskräfte genutzt werden.

Dann war er auch schon damit fertig.


"Ich werde die verschlüsselten Daten im Hauptquartier entschlüsseln lassen, vielleicht geben sie uns ja einen Hinweis auf den Maulwurf bei DacSec", erklärte er zu seinem Kollegen gewandt.

Dann kehrten sie zum Lieutenant zurück. Dieser beaufsichtigte immer noch den Rückbau der Bombe, der gerade begonnen hatte. Die beiden Sprengstoffexperten hatten einige Verkleidungen abgenommen und waren gerade dabei die elektrische Verkabelung zu entwirren und zu entfernen um dann an die Behältnisse mit den Chemikalien heranzukommen.

Sicherlich ein Spektakel, dass es lohnen würde, es ein wenig zu betrachten, doch die beiden Agenten hatten andere Verabredungen. Es gab nur eine Frage.

"Wie kommen wir zum Hauptquartier? Stand davon etwas in der Nachricht?", wollte er wissen. Immerhin konnte er sich nicht vorstellen, dass die Polizeikräfte ein Shuttle für sie bereit stellen würden.


Doch diese Frage rief den Lieutenant auf den Plan, der die paar Schritte Entfernung zu ihnen überwand.


"Ich kann ihnen eines meiner Shuttles anbieten. Ich denke das sollte das einfachste darstellen", bot der freundliche Mon Calamari seine Hilfe an.

Er schaute zu Agent Durval, dem hier wohl eine Entscheidung oblag, da er den genauen Wortlaut der Nachricht kannte.



[Outer Rim | Mon Calamari-System, Dac | Randbezirke von Coral City, verlassene Industrieanlage, Zielobjekt 01 | Leland Fontaine, Lieutenant Relish, Agent Durval]
 
Mon Calamari | Coral City | schlechtes Viertel | Unter dem Gasthaus ›Travelers' Home‹ | Regenwasserkanal] Omyush, Nutaki

Während der Unterhaltung gingen der Gotal und der Chadra-Fan entgegen der Flussrichtung den Kanal entlang. Er war so angelegt, dass Wartungspersonal einigermaßen bequem hindurchgelangte, also kamen sie zügig voran. Kurz hintereinander stießen sie auf zwei Ausstiege, die Omyush begutachtete, doch beide Male entschied er sich dagegen und setzte lieber den Weg durch die Wasserröhre fort. Denn er hatte keine Lust, plötzlich in irgendeiner Zentrale der calamarischen Abwasserbehörde oder sogar der Sicherheitskräfte zu landen, wenn er die falsche Tür nahm, außerdem waren sie für seinen Geschmack noch viel zu nah am Traveler's Home. Der ungewöhnliche Weg bot ihnen die Möglichkeit, schnell eine große Strecke zwischen sich und die Razzia zu bringen; die sollten sie nutzen. Unterdessen hatte er Nutaki da, wo er ihn wollte: In einem Gespräch unter vier Augen, so dass man in Ruhe verhandeln konnte. Vorverhandeln, besser gesagt, denn die eigentlichen Gespräche würde natürlich der potentielle Arbeitgeber selbst führen. Der ehemalige Scout signalisierte Interesse; an der Anmerkung, dass es sich um etwas Illegales handelte, störte er sich offensichtlich nicht.

»Ich bin Kopfgeldjäger«, sagte der Gotal. »Jaja, ich weiß, Abschaum der Galaxis, schlimmer als die die sie jagen, und so weiter. Mache Kollegen sind wirklich aus ziemlich faulem Holz geschnitzt. Aber so sind nicht alle. Es gibt genug von uns, die ihre Arbeit in anständiger Weise machen. Eine Arbeit, von der man, unter uns gesagt, ganz ordentlich leben kann, wenn man sich darauf versteht. Ich nehme an, du hättest als Kundschafter der Armee auf jeden Fall das Zeug dazu. Hast Spuren verfolgen gelernt und kannst Fallen stellen, das ist eigentlich das Wichtigste dabei. Dass du mit Waffen umgehen kannst, schadet auch nicht, sie kommen aber nicht so oft zum Einsatz, wie viele denken. Die meisten Gesuchten verstecken sich, knicken aber ein, sobald sie gefunden sind. Oft sind's harmlose Leute, die untergetaucht sind, weil sie Schulden nicht zurückzahlen wollen oder nicht zu ihrer Gerichtsverhandlung erschienen sind. Aber manchmal ist auch schlimmes Gesindel dabei. Gefährliche Verbrecher, die nicht frei da draußen herumlaufen sollten. Eigentlich ist das eine ehrbare Arbeit, verstehst du?

Aber ich will dir nichts vormachen, es ist kein leichter Job. Vor allem nicht, wenn man sich mühsam von einem Auftrag zum nächsten hangelt. Ich würde dir nicht raten, es ganz auf eigene Faust zu versuchen. Es gibt aber auch in unserer Branche so etwas wie Festanstellungen. Einigermaßen sichere Jobs mit verlässlicher Bezahlung und manchmal auch mit 'ner Menge Extras. Um sowas geht es hier. Ein Bekannter von mir«
(er vermied es, zu erwähnen, dass er mit ausdrücklichem Auftrag auf der Suche nach Personal unterwegs war) »hat eine Stelle frei, glaube ich. Er hat immer was zu tun. Kopfgeldjägerjobs und auch ein paar andere Sachen. Er zahlt gut; wenn er mit dir zufrieden ist, hängst du nur noch in Löchern wie dem Traveler's Home herum weil es Spaß macht, und nicht weil du dir nichts besseres leisten kannst. Sein Name ist Zula und er ist einer der Bosse in einer großen Organisation. Vielleicht kann ich ihn dazu bringen, sich mit dir zu treffen, dann kann er dir die Details sagen. Aber nur, wenn du wirklich ernsthaft interessiert bist.«

Mon Calamari | Coral City | schlechtes Viertel | Unter dem Gasthaus ›Travelers' Home‹ | Regenwasserkanal] Omyush, Nutaki
 
[Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | Industriebezirk | Zielobjekt 01 | Agent Arkadi Duval, Agent Leland Fontaine, Lieutenant Relish

Arkadi war froh, dass Agent Fontaine seine Besorgnis angesichts des Angriffs der Terroristen auf die Operationsbasis teilte und seine Überlegungen ernst nahm. Als Agent musste man stets wachsam sein und mit allem rechnen, aber unbegründete Paranoia war nicht hilfreich. Ein begründeter Verdacht, dass jemand Black Banner mit Informationen versorgt hatte, war da schon etwas anderes.

Die Sicherung der Bombe kam schnell voran und Lieutenant Relish erklärte sich bereit, mit seinen Männern die Sicherung und den Abtransport des Sprengsatzes zu übernehmen. Arkadi war erleichtert, dass alles so glimpflich ausgegangen war. Der ehemalige Soldat wollte nicht, dass die unschuldige Bevölkerung von Coral City das selbe Leid erfahren musste wie er. Relish bedankte sich für die Hilfe der beiden Agenten und fügte noch hinzu, dass Captain Aguanara sie gerne im Hauptquartier sprechen wollte.

Damit hatte Arkadi fast schon gerechnet, die Mon Calamari machte den Eindruck, gerne alle Fäden in der Hand zu halten und natürlich würde dieser Erfolg auch ihrer Karriere nicht schaden. Nun, das störte den Agenten nicht sonderlich, Ehrgeiz war weitverbreitet und die Polizistin wirkte auf ihn durchaus kompetent und entschlossen. Es gab bestimmt schlechtere Kandidaten für ihren Posten. Zwar war es seiner Meinung nach verschwendete Zeit, sich gegenseitig auf die Schultern zu klopfen, aber vielleicht konnte man im DacSec-Hauptquartier noch etwas nützliches erledigen.

Agent Fontaine schlug vor, sich den Kommunikationsraum noch einmal anzusehen und die Daten dort zu sichern. Arkadi nickte seinem Partner zu und begleite ihn. Auf dem Weg zu dem Raum und außer Hörweite der Polizisten erklärte der Analyst, dass er zuerst zum NRGD-Hauptquartier wollte, um dort das weitere Vorgehen abzuklären.


„Einverstanden.“


Antwortete Arkadi knapp und nickte seinem Partner bekräftigend zu. Im Kommunikationsraum angekommen machte sich der Analyst daran, die Daten aus den Computerterminals zu sichern und erläuterte, dass er die verschlüsselten Daten im NRGD-Hauptquartier entschlüsseln lassen wollte, um so vielleicht Hinweise auf den Maulwurf bei DacSec zu erlangen.

„Gute Idee. So minimieren wir das Risiko, dass der Maulwurf Verdacht schöpft.“

Meinte Arkadi lobend, dann kehrten die beiden Agenten zu der Bombe zurück. Die Sprengstoffexperten der Spezialeinheit machten sich bereits vorsichtig und methodisch daran zu schaffen und arbeiteten sich zu den Behältern mit den Chemikalien vor. Sicher interessant, aber es war wohl besser, sie in Ruhe ihre Arbeit machen zu lasse. Agent Fontaine erkundigte sich, wie sie zum Hauptquartier gelangen sollten.

„Keine spezifischen Anweisungen.“

Erwiderte der Agent knapp, da trat schon der Lieutenant der Spezialeinheit auf den Plan und bot freundlich eines seiner Shuttles für den Transport an. Arkadi warf seinem Partner einen Seitenblick zu, dann nickte er höflich.

„Danke. Viel Erfolg beim Rest der Arbeit, Lieutenant.“

Zusammen mit Agent Fontaine begab sich Arkadi zu dem bereitgestellten Shuttle, das schon bald abhob. Nachdenklich blickte der Agent aus dem Sichtfenster auf die Lagerhalle, dann schloss er für einen Moment die Augen und atmete erleichtert aus. Der Flug zum NRGD-Hauptquartier verlief problemlos, nach der Landung passierten die beiden Agenten die üblichen Sicherheitskontrollen und wurden dann zu einem Besprechungsraum gebracht, wo schon bald jemand auftauchen sollte, um das Debriefing zu übernehmen.

[Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | Hauptquartier des NRGD | Besprechungsraum | Agent Arkadi Duval, Agent Leland Fontaine
 
[Mon Calamari | Coral City | Untere Ebenen | Versteck] Reek, Kitana, Etara, Thlan, Darch, Dany

Reek konnte sich das langgezogene Pfeifen nicht verkneifen, das über seine Lippen kam. Der ehemalige Kopf der Black Sun! Na das war ja was! Warum nicht gleich der Imperator? Oder der oberste Kanzler?

Der Rodianer war kurz davor,
Thlans Erläuterungen durch eine schnippische Antwort zu unterbrechen. Allerdings interessierte es ihn doch, was es mit diesem Chiss auf sich hatte, sodass er seine Meinung außer durch einen abschätzigen Blick nicht äußerte. Die ganze Sache hier kam ihm aber dennoch spanisch vor.

Ein paar Minuten später war
Reek aber schon schlauer. Der Erklärung Thlans, gestützt durch einzelne Informationen des "Commodores" höchstselbst, zufolge war dieser Chiss hier also der ehemalige Anführer der Schwarzen Sonne. Dann hatte er seinen Tod vorgetäuscht, war untergetaucht und jetzt plötzlich wieder da. Sein Erscheinen würde aber, wenn es ans Licht käme, Chaos und Verwirrung innerhalb der Black Sun auslösen, dabei spielte der Blauhäutige auf irgendetwas an, was unlängst auf The Wheel passiert war. Trotzdem, so der Chiss, würde sein jetziges Erscheinen der Black Sun auch helfen. Was?

Zwar hatte
Reek über die Einzelheiten dieser Verwicklungen noch immer nicht wirklich eine Ahnung, dennoch schien sich ein grober Ereignisrahmen zusammenzufügen, auch wenn der Rodianer nicht ganz durchblickte. Was das für Investitionen waren, die der Chiss hier tätigen wollte, warum genau er ihnen gefolgt war oder was dieses ominöse Ereignis auf The Wheel war, darüber wurde er im Dunkeln gelassen.

Einige Zeit später, in der natürlich verschiedene Mitglieder der Gruppe ihrer allgemeinen Verwunderung Luft machten und
Kitana mit dem Chiss über irgendeinen Mann namens Menari sprach, wandte man sich endlich wieder wichtigeren Dingen zu, so schien es jedenfalls.
Etara schien dem "Commodore" soweit geglaubt zu haben und stellte sich ihm vor, nachdem sie den Fokus wieder auf die Mangolaros gelenkt hatte, die vermutlich irgendwann hereinschneien würden. Reek sah die ganze Geschichte trotzdem noch immer kritisch. Gut möglich, dass der Kerl hier tatsächlich das ehemalige Oberhaupt der Black Sun war. Tatsächlich war auch der Rodianer einverstanden mit der Erklärung. Trotzdem würde er nicht jedem x-beliebigen Mann glauben, den er nicht kannte, Ex-Anführer der eigenen Organisation hin oder her.


"Aalso gut. Vielleicht bis du ja tatsächlich der Kopf der Black Sun, zumindest der ehemalige." Reek hatte bewusst wieder zum 'Du' gegriffen. Nur weil dieser Chiss hier so ein hohes Tier war, musste er nicht gleich das Kriechen anfangen. "Etara scheint dir jedenfalls zu glauben, ich kann mich mit der Geschichte auch erstmal einverstanden erklären. Trotzdem haben wir, wie gesagt, noch unser Problem mit den Mangolaros. Auch stimmt es, dass wir tatsächlich jede Hilfe brauchen können. Wie du siehst, sind wir nicht allzu viele und brauchen eine ziemlich gute Taktik. Irgendwelche Vorschläge?"

Die Frage meinte Reek ganz aufrichtig und verzichtete auch ausnahmsweise auf den sarkastischen Unterton. Sie hatten ein Problem und ein ehemaliger Boss der größten Verbrecherorganisation der Galaxie konnte da sicher hilfreich sein.

"Ich bin übrigens Captain Reek Reeven. Aber nenn' mich Reek."

Mit dieser Geste wollte er den Chiss freundlich stimmen. Vorher war er nicht allzu nett zu dem bis dato noch Unbekannten gewesen, doch Spannungen innerhalb einer zusammenarbeitenden Gruppe nützten niemandem. Allerdings verzichtete er auf den Handschlag, anders als Etara. Und er ließ es sich nicht nehmen, eine besondere Betonung in das Wort 'Captain' zu legen.

Erwartungsvoll sah
Reek den Chiss an. Zum einen in Erwartung einer seinerseitigen Vorstellung, zum anderen in Hoffnung auf einen guten Schlachtplan. Denn den konnten sie nun echt brauchen.


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Sorry, dass von mir so lang nichts mehr gekommen ist, aber bei meinem anderen Char war einiges los, da hatte ich nicht immer so viel Zeit über :/. Aber jetzt kanns ja hoffentlich weitergehen :).

 
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Omyush, Nutaki


Während der Unterhaltung, die sich zunehmend interessanter gestaltete, lotste Omyush Nutaki unauffällig, fast so unauffällig, das Nutaki es nicht bemerkt hätte, weiter durch den Regenwasserkanal. Sie kamen an zwei Ausstiegen vorbei, doch beide Male ging Omyush weiter. Anscheinend wollte er nicht einer Polizeipatroulllie oder der Stadtreinigung von Coral City in die Arme laufen. Auf Nutakis Bitte ihm seinen Job vorzustellen, sagte der Gothal etwas überaus interessantes.

"Ich bin Kopfgeldjäger. Jaja, ich weiß, Abschaum der Galaxis, schlimmer als die die sie jagen, und so weiter. Mache Kollegen sind wirklich aus ziemlich faulem Holz geschnitzt. Aber so sind nicht alle. Es gibt genug von uns, die ihre Arbeit in anständiger Weise machen. Eine Arbeit, von der man, unter uns gesagt, ganz ordentlich leben kann, wenn man sich darauf versteht. Ich nehme an, du hättest als Kundschafter der Armee auf jeden Fall das Zeug dazu. Hast Spuren verfolgen gelernt und kannst Fallen stellen, das ist eigentlich das Wichtigste dabei. Dass du mit Waffen umgehen kannst, schadet auch nicht, sie kommen aber nicht so oft zum Einsatz, wie viele denken. Die meisten Gesuchten verstecken sich, knicken aber ein, sobald sie gefunden sind. Oft sind's harmlose Leute, die untergetaucht sind, weil sie Schulden nicht zurückzahlen wollen oder nicht zu ihrer Gerichtsverhandlung erschienen sind. Aber manchmal ist auch schlimmes Gesindel dabei. Gefährliche Verbrecher, die nicht frei da draußen herumlaufen sollten. Eigentlich ist das eine ehrbare Arbeit, verstehst du?

Aber ich will dir nichts vormachen, es ist kein leichter Job. Vor allem nicht, wenn man sich mühsam von einem Auftrag zum nächsten hangelt. Ich würde dir nicht raten, es ganz auf eigene Faust zu versuchen. Es gibt aber auch in unserer Branche so etwas wie Festanstellungen. Einigermaßen sichere Jobs mit verlässlicher Bezahlung und manchmal auch mit 'ner Menge Extras. Um sowas geht es hier. Ein Bekannter von mir hat eine Stelle frei, glaube ich. Er hat immer was zu tun. Kopfgeldjägerjobs und auch ein paar andere Sachen. Er zahlt gut; wenn er mit dir zufrieden ist, hängst du nur noch in Löchern wie dem Traveler's Home herum weil es Spaß macht, und nicht weil du dir nichts besseres leisten kannst. Sein Name ist Zula und er ist einer der Bosse in einer großen Organisation. Vielleicht kann ich ihn dazu bringen, sich mit dir zu treffen, dann kann er dir die Details sagen. Aber nur, wenn du wirklich ernsthaft interessiert bist."


Das war ein wirklich überraschendes Angebot. Nutaki hatte noch nie wirklich lange über die Tätigkeit eines Kopfgeldjägers nachgedacht, fand aber, das es, wie Omyush sagte, eine der besten und profitabelsten Möglichkeiten war, die er zur Auswahl hatte. Irgendwie konnte sich der kleine Chadra Fan auch mit dem Job anfreunden, obwohl er ihn noch nie ausgeübt hatte.

"Bring mich zu deinem Boss. Ich bin dabei.", sagte Nutaki mit einem leichten Grinsen auf dem Gesicht.


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Omyush, Nutaki
 
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Nutakis Reaktion kam prompt und überraschend entschieden. Der Chadra-Fan schien keine Zweifel zu haben, dass dieser Weg für ihn der richtige war, und äußerte weder Bedenken, noch stellte er Fragen. Die Sache lief prächtig. Und da selten etwas so unproblematisch ablief, kam das Omyush schon ein wenig komisch vor: Ihm kam der Gedanke, dass er es möglicherweise mit einem Spitzel zu tun hatte. Jemand, der die Gelegenheit nutzte, um sich von ihm in die Black Sun einschleusen zu lassen. Möglicherweise hatte die Razzia nur stattgefunden, um einem Maulwurf den Weg zu ebnen. Aber nein, das war doch sehr unwahrscheinlich: Niemand hatte voraussehen können, dass er sich des Chadra-Fan annehmen würde und dass er einen geheimen Ausgang kannte. Wahrscheinlich war Nutaki sauber. Und wenn nicht... dann würde Zula das wohl ans Tageslicht bringen.

»Schön, dann sind wir uns ja einig«, sagte der Gotal. »Ich stelle den Kontakt zu meinem Bekannten her und empfehle dich ihm. Ob was aus der Sache wird, kann ich dir natürlich nicht versprechen - das entscheidet der Boss allein. Er wird deinen Background checken, und wenn ihm gefällt was er sieht, wird er jemanden schicken oder sich selbst mit dir treffen. Komm heute Abend ins ›Tsunami‹ in der Südstadt. Wenn sich bis Mitternacht niemand an dich gewendet hat, kommt die Sache nicht zustande; wenn du nicht kommst, ebenfalls. Hast also noch ein paar Stunden, um dir die Sache durch den Kopf gehen zu lassen.

Hier, das sieht doch nach einem sicheren Augang aus. Was meinst du? Wir haben das kleine Abenteuer also hinter uns gebracht. Hier trennen sich unsere Wege. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder. Viel Glück, Nutaki


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Tja, wie sollte er (Dany) auch anders reagieren? Letztendlich war ihr Kommentar nichts anderes gewesen als eine absurde Theorie, zusammengewürfelt zu einem schlechten Witz den niemand lustig fand. Ansonsten hatte der Commodore keine weiteren Informationen für sie, er blieb bei seiner Geschichte, und ließ durchblicken, dass er tatsächlich nur aufgrund von Investitionen hier war und dennoch bereit dazu ihnen zu helfen. Das war ja ganz nett, aber brauchten sie den Mann wirklich? Andererseits, wenn er tatsächlich der ehemalige Anführer dieser Organisation war, dann konnte man vielleicht einiges lernen. Nach und nach schienen nun auch die anderen aufzutauen und die Geschichte zu schlucken. Ebenso überbrückten sie die Schlucht, die sich aus dem Nichtwissen der Namen der Gesprächspartner auftat. Wie auch Etara offenbarte der Captain nun seine Identität und erkundigte sich nach Vorschlägen für ihre nächsten Schritte. Na toll! Es wurde immer makabrer. Sie hatten weder ihre Com-Nummern ausgetauscht noch eine Lagebesprechung abgehalten. Dies waren die Grundlagen, die sie noch nicht einmal bewältigt hatten und nun sollte ein Neuankömmling ihnen einen Plan machen?

Als wenn sie das nicht selbst könnten. Dies hatte ja nun nichts mehr mit Logik zu tun. Eigentlich hätte Kitana erwartet dass Darch das Wort ergriff, und ihnen ihnen eine genauere Planung offenbarte, doch dies war bisher nicht geschehen. Und nun sollten stattdessen Ideen ausgetauscht werden bevor überhaupt klar war, ob nicht schon ein Entwurf bestand? Ihre Stimmung kippte erneut in die anderen Richtung, und so langsam hatte die ehemalige Soldatin das Gefühl, emotional in einen Strudel geworfen worden zu sein. Kam es nur ihr so vor, oder herrschte hier nur Chaos und Unordnung vor? Hatte es mit ihrem militärischen Hintergrund zu tun, dass sie das alles als völlig … planlos ansah? Oder hatten die anderen umfassendere Informationen bekommen? Jedenfalls wandte sie sich als nächstes dem einst großen Tier der Black Sun zu. Ein Achselzucken eröffnete ihre Zusammenfassung.


"Das wäre wohl in der Tat absurd. Tja also … da können wir uns wohl glücklich über meine Selbstkontrolle bezüglich meines Abzugsfingers schätzen." , kommentierte sie feixend. Unwillkürlich zögerte die Brünette, denn ihr fiel der Schwenk von misstrauisch und einschüchternd zu nett und freundlich nicht so leicht.

"Nun, wenn wir schon die große Vorstellungsrunde starten, bleibt mir wohl nichts anderes übrig als mich zu beteiligen. Sie können mich Kitana nennen." , gab sie bekannt bevor sie sich langsam der weiblichen Chiss näherte. Mittlerweile hatte jeder ihre Anmerkung mitbekommen und selbst darauf hingewiesen, daher war eine Entscheidung bald notwendig.

"Nachdem wir das vorliegende Problem alle erfasst haben, was machen wir? Geht wieder jemand hoch auf's Dach? Wer, wie viele, wer bringt sich woanders in Position? Wie ist der Plan danach? Ich ging davon aus, dass wir erst mal zusehen, dass wir ein Kommunikationsnetz einrichten und es offiziell eine Absprache, Planung oder so etwas ähnliches gibt." Die Ex – Imperiale zog die Schultern hoch und zog öffnende die Arme hoch.

"Keine Ahnung ob ich weniger weiß als die anderen, aber ich dachte es wäre hilfreich Details zu besprechen. Genaue Zielvorgaben, Zeit-, Personal-, Gefahrenpotential - und Ressourcenplanung und solcherlei Dinge. Ich will ja nichts gegen ihre Erfahrungen einwenden "Commodore", wir sollten wohl jede Hilfe annehmen, dennoch würde ich es zu schätzen wissen, wenn ich zuerst einmal informiert würde, ob es nicht schon längst einen Plan gibt."

Gewohnheitsmäßig hatte sie erneut die Arme vor der Brust verschränkt, worauf sie sich nun dazu zwang diese wieder zu öffnen. Nach einem kurzen Auflachen, wandte sie sich doch noch einmal an ihren "Besucher".

"Oder läuft es bei der Black Sun immer so?"

So oder so, würde es bald ungemütlich werden, und da sie auch keine Anstalten machten diese Wohnung zu verlassen, konnte sie auch genauso gut ihren Mantel ausziehen. Die bisher verborgene und in Haut- und Orange-, bzw. Brauntöten gehaltene Jumpsuit kam zum Vorschein. Damit war sie nun komplett auf einen Kampf eingestellt, die Frage war, wie genau es weiterging. Dazu warf sie einen Blick auf den vermeintlichen Anführer (Darch), der sich ja bisher ziemlich wortkarg gegeben hatte. Möglicherweise hatte er sich an ihren Ausführungen gestört, doch das war ihr herzlich egal. So ein bisschen Kritik und Anmerkungen musste man ertragen können. Wovon sie ausging.

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