[Neo-Noir] The Man Who Wasn't There

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A

Arodon

Gast
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The Man Who Wasn't There (Jahr: 2001)

Regie: Joel Coen
Skript: Ethan und Joel Coen
Kamera: Roger Deakins

Hauptdarsteller: Billy Bob Thornton (spielt Ed Crane), Frances McDormand (Doris Crane), Michael Badalucco (Frank), James Gandolfini (Dave „Big Dave“ Brewster), Scarlett Johansson (Rachel „Birdy“ Abundas), Tony Shalhoub (Freddy Riedenschneider) u.a.

Inhalt: USA 1950er. Der Friseur Ed Crane führt ein trostloses Leben, das nur noch durch die Langeweile seines Berufs getoppt wird, und die Ehe existiert nur auf dem Papier und entbehrt jedweder Liebe oder Romantik. Nein, seine Frau hat sogar eine Affäre mit dem Kaufhausbesitzer Big Dave. Ein Kunde Eds gibt sich als Geschäftsmann aus, der einen Investor für seine Geschäftsidee des Trockenreinigers sucht. Hier nutzt Ed eine Chance, aus der Tristesse seines Lebens auszubrechen: er erpresst Big Dave anonym um 10.000 $ mit der Drohung, die Affäre mit seiner Frau Doris publik zu machen. Er ist damit erfolgreich, vertraut dieses Kapital dem Geschäftsmann an ehe er merkt, einem Halsabschneider aufgesessen zu sein. Big Dave findet die Identität des Erpressers heraus, es kommt zu einem Tod und einem Gerichtsprozess mit einem falschen Hauptverdächtigen; an dieser Stelle soll die Zusammenfassung auch abgebrochen werden. Nur noch so viel: der einzige wahre Lichtblick für Ed soll die Lolita Rachel ("Birdy) sein.

Kritik: Verdammt, ich werde mit den Coen-Brüdern immer noch nicht warm. No Country for Old Men muss ich nochmals schauen damit es nicht bei meinem wahrscheinlich ungerecht-vernichtenden Urteil bleibt. Aber auch der besprochene Film war eine bittere Enttäuschung, trotz oder womöglich auch wegen der hohen Erwartung, schließlich soll es sich um eine Hommage an mein Lieblings-"Genre" des Film Noirs handeln. Doch diese Hommage bleibt reichlich oberflächlich und verkümmert zur reinen Pose, ein kopieren (jene, die den Coens wohlgesinnt sind, werden von einem gekonnten zitieren sprechen) der visuellen Charakteristika eines "typischen" Film Noirs, darunter das Schwarz/Weiß Bild, Schattenspiele, etc. Aber das bleibt alles ziemlich blutleer. Sinnfrei und reiner Selbstzweck ist es, wenn wir Billy Bob Thornton dauernd beim Zigarettenzug in der SlowMo zuschauen dürfen. Die existenzielle Angst des Protagonisten, der Verlust der Unschuld des Helden, die unwiderstehliche Femme Fatale, das Negieren moralischer Eindeutigkeiten, also quasi alles, was die damaligen Filme dieser Gattung so eindrucksvoll und noch heute mitreißend machen, vermisst man in diesem Film. Als der Abspann erschien, war mir die Reise von Ed Crane so gleichgültig, wie eben jener Ed Crane die Ereignisse seines Lebens vernimmt. Die Coens haben es nicht geschafft, diesem Genre ein wichtiges Mosaiksteinchen hinzufügen zu können, weder durch eine spannende Erzählung noch durch eine postmoderne Reflexion dieses "Genres". Und der Coen-typische Humor allein macht halt noch keinen guten Film!

Der Film fliegt aus meiner Sammlung raus. Big Lebowski finde ich toll, zwei Chancen haben die Coens bei mir noch: Fargo und Miller's Crossing. Hoffentlich wirds dann was...

6 von 10
 
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