Osarian, Rhommamool (Osarian-System)

[Osarian-System ~ kurz vor Rhommamol (außer Feuerreichweite) ~ Unterstützungsflottille ~ VSD I „Kali“ ~ Brücke ~ Commodore Mard mit Brückenmannschaft]

Eine gefährliche Salve nach der anderen drang in die eiskalte Schwärze vor, um wirkungslos in der Dunkelheit zu verenden. Trotzdem zeigte diese bedrohliche Taktik erste Anzeichen beim Gegner – den Freiheitskämpfern von Rhommamol. Denn die winzigen Sternjäger und Frachter bewegten sich im Orbit unruhig auf ihren Positionen hin und her, während die „Kali“ und der Rest der Flottille mit jeder weiteren Minute näher kam. Die Entfernung zwischen den beiden Parteien glich in dieser sehr kurzen Momentaufnahme einem Eisblock, der in der heißen Sonne. Sie schmolz mit jeder einzelnen Minute, die seit dem Auftauchen des imperialen Verbandes weiter verging. Gleichzeitig machte sich auf dem dunkelgrauen Victory-Sternzerstörer die gesamte Mannschaft für ein kurzes Gefecht gegen die Rebellen bereit. Sämtliche Stationen auf dem riesigen Kriegsschiff signalisierten mittlerweile ihre Bereitschaft zum Kampf.

„Commodore, wir erhalten eine Nachricht vom Planeten“, meldete der Kommunikationsoffizier mit aufgeregter Stimme. „Es scheint sich um eine Endlosschleife zu handeln.“

„Stellen Sie durch“, befahl Tiberius Mard und verzog grimmig das Gesicht.

Über die Lautsprecher konnte man auf einmal eine leicht verzerrte Stimme hören – den amtierenden Bürgermeister von Redhaven. Geringfügig bewegte der strenge Flottenoffizier seinen Kopf, um der Aufnahme seine ganze Aufmerksamkeit zu schenken.
'Sie halten also unsere eigenen Leute auf dem Planeten als Gefangene', bemerkte er trocken, nachdem die Aufnahme beendet war. 'Sie wollen uns, nein mich (!) damit unter Druck setzen.' Sein Gesicht verzog sich zu einem höhnischen Lächeln. Er kannte die imperialen Regularien in solchen Fällen. Kurz sah er zu dem recht schmächtigen Captain an seiner Seite. Dieser hüllte sich gänzlich in Schweigen. Mard ließ sich einen Moment Zeit mit der Mitteilung seiner endgültigen Entscheidung. Zu gern sah er den unterlegenen Feind weiter zittern.

„Der Angriff wird nicht abgebrochen!“, erklang seine grollende Stimme. „Das Imperium verhandelt nicht mit Terroristen! Diese Imperialen opfern sich für die verpflichtete Ordnung. Sie werden sehen, meine Damen und Herren, in ein paar Tagen wird deren Heldenmut und Opferbereitschaft gefeiert.“

„Melden Sie die Entscheidung auch den anderen Schiffen und Sternjägern“, warf plötzlich der recht dünne Kommandant der „Kali“ ein. „Man soll diese Funkfrequenz meiden. Sie ist nur störend sowie verwirrend. Die Befehle von Commodore Mard gelten weiter!“

Nachdenklich nickte Mard. Sein Blick glitt erneut zur holografischen Darstellung. Flink und äußerst geschickt hatten die zwölf TIE-Defender einen sicheren Weg durch die Verteidigung gefunden, ohne die rebellischen Streitkräfte zu dezimieren. Nun flogen sie geschwind in Richtung Redhaven. 'Diese grandiose Überlegenheit sollte den Rhommamolianern zu denken geben', dachte sich auf einmal der kräftige Commodre. Erneut bewegte sich der blonde Schnauzer. 'Doch mittlerweile wäre eine ernste Kapitulation von deren Seite eh unmöglich.' Beiläufig zuckte der grimmige Flottenoffizier mit den breiten Schultern und musterte weiter die Lage. Er bemerkte, dass sich die „Ulysses“ langsam etwas zurückfallen ließ, damit die „Kali“ ihre Funktion als Speerspitze ausführen konnte. Auf der anderen Seite folgte die klobige „Swarm“ dem selben Beispiel. Dazwischen bewegten sich die eingesetzten TIE-Staffeln.

„Sensorik, berechnen Sie die verbleibende Zeit bis zum Erreichen der Feuerreichweite“, wies Mard an.

„Noch zwei Minuten, Sir“, meldete prompt der entsprechende Offiziere.

Und so fieberte der Commodore den letzten tausend Kilometern, die zwischen ihm und dem Gegner lagen, entgegen. Seine blauen Augen richteten sich dabei auf das Panoramafenster. In regelmäßigen Abständen zerstörten Salven aus grünen Laserblitze die schwarze Dunkelheit. Noch immer erreichte die „Kali“ mit ihrem Beschuss niemanden. Doch bei Tiberius Mard hob es kurzzeitig die Laune.
'Es ist wirklich meine Bewährungsprobe...', sinnierte er nebenbei und straffte kurz seine Uniform, bevor er sich leise mit seinem Untergebenen, dem Kommandanten der „Kali“, unterhielt. Natürlich waren sich alle Personen an Bord des Sternzerstörers sicher, dass man über die Aufständischen problemlos siegen würde. Niemand zweifelte an der imperialen Übermacht. Der strenge Commodore schien in dieser allgegenwärtigen Atmosphäre förmlich zu baden. Genoss sie mit jedem einzelnen Atemzug.

[Osarian-System ~ kurz vor Rhommamol (außer Feuerreichweite) ~ Unterstützungsflottille ~ VSD I „Kali“ ~ Brücke ~ Commodore Mard mit Brückenmannschaft]

VSD I „Kali“ (Schilde 100% / Hülle 100 %)
  • TIE-Fighter (12 Jäger)
  • TIE-Interceptor (12 Jäger)
ESC „Swarm“ (Schilde 100% / Hülle 100 %)
  • TIE-Defender (12 Jäger)
  • TIE-Fighter (36 Jäger)
  • TIE-Interceptor (24 Jäger)
FRG „Ulysses“ (Schilde 100% / Hülle 100 %)
  • TIE-Bomber (10 Jäger)
  • TIE-Fighter (9 Jäger)
SG 1 (Schilde 100% / Hülle 100 %)
SG 2 (Schilde 100% / Hülle 100 %)
 
[Osarian-System – Orbit um Rhommamool – An Bord der ‘Dusk’] Commander Tylor, Crew

Als der Sternzerstörer mitsamt seiner Begleitschiffe aus dem Hyperraum fiel, glaubte Commander Tylor den Schlag beinahe physisch zu spüren, der dieser Anblick ihm versetzte. Davon bestand allerdings nur ein geringer Teil auch aus Angst – es hatte eher damit zu tun, dass ihm nun die größte und vielleicht auch letzte Bewährungsprobe seines Lebens bevorstand. Im Gegensatz zu seinem Gegner hatte er relativ wenig zu verlieren – wie demütigend musste der Durchbruch der Tukata-Staffel für diesen Commander Mace gewesen sein.

Branno hatte ihm und Linh Denb weitestgehend freie Hand gelassen, was die Verteidigung des Raums über Rhommamool anging – der Revolutionsführer hatte von Raumschlachten nur wenig Ahnung und ihnen nur wenige Vorgaben gemacht, wie einer direkter Konfrontation so lange wie möglich aus dem Weg zu gehen und bei einem Bomberangriff auf Redhaven keine der im Orbit stationierten Staffeln hinterher zu schicken.

Dennoch spürte der Arkanier den Impuls, alle Jäger, die er hatte, auf die Staffel aus zwölf hochmodernen TIE-Defendern zu hetzen. Warum der Kommandant des imperialen Verbandes ausgerechnet die besten Raumjäger für dieses Werk sinnloser Zerstörung in die Atmosphäre geschickt hatte, war ihm rätselhaft. Wahrscheinlich saßen dort die besten Piloten seiner TIE-Geschwader am Steuer – eigentlich eine Verschwendung, wenn sie im Raumkampf nützlicher sein könnten. Oder ein Zeichen maßloser Arroganz, um den Aufständischen zu beweisen, wie sorglos man mit seinen Ressourcen umgehen konnte.

Der imperiale Verband aus einem Sternzerstörer, einem Eskortträger, der Nebulon B-Fregatte sowie zwei kleineren Schiffen formierte sich, wobei er pausenlos TIEs ausspie, die die Kapitalschiffe wie Aasfliegen irgendein verendetes Tier umschwirrten. Commander Tylor beschloss dieses Bild als ein gutes Omen zu nehmen.

„Solange sie außer Feuerreichweite sind, werden wir ihnen keinen Meter entgegen kommen,“

gab er an alle Staffelführer und Schiffskommandanten durch, als der Sternzerstörer viel zu früh begann, das Feuer zu eröffnen. Tylor konnte es ihnen nicht verdenken, dass sie nervös wurden – die Verteidigungsformation kam in Bewegung, aber alle behielten dennoch einigermaßen die Nerven.

„Egal, was dort unten über Redhaven passiert – man wird sich um diese TIEs kümmern, bleiben Sie ruhig und lassen Sie sich von diesen Angebern in dem SD nicht ins Bockshorn jagen,“

ermahnte er zusätzlich die Verteidigungsflotte, als die Sandpanther-Leader I und II auf einen Angriff drängten.

[Osarian-System – Orbit um Rhommamool – An Bord der ‘Dusk’] Commander Tylor, Crew


Orbit um Rhommamool:

Tukata-Staffel [9 B-Wings]
Sandpanther I [9 Z-95 Headhunter]
Sandpanther II [12 Z-95 Headhunter]
Sandpanther III [12 Z-95 Headhunter]

YT-1300 'Dusk' [Schilde 100%]
YV-929 'Albedo'[Schilde 100%]
Penumbra-Shuttles 'Yautja' und 'Hand of Quaay'[Schilde 100%]
3 G9-Auslegerfrachter
(Diverse Uglies und Wracks)



***​

[Osarian-System – Rhommamool – nahe Redhaven] Dune Snakes

Die mittägliche Sonne knallte umbarmherzig von einem makellosen Himmel und ließ den rissigen Durabeton des ehemaligen zukünftigen Handelsraumhafens von Redhaven flirren. Wie auch die Hauptstadt war diese Bauruine von jedem intelligenten Lebewesen und Raumschiffen verlassen – bis auf die zwölf Piloten der Dune Snakes und ihren Maschinen. Der halbunterirdische Hangar, in dem sie sich verbargen, wirkte wie alles hier, alt, beschädigt und nutzlos, aber er schützte die Staffel vor der Hitze und allzu neugierigen Blicken.

Eine zusätzliche Verbündete war die Strahlung eines Erzader, die während der Bauarbeiten angegraben worden war – als man entdeckte, dass die Strahlung des Erzes zu Funktionsstörungen von elektrischen und elektronischen Geräten führte, wurde das Bauvorhaben aufgegeben und man vergaß, die Ader zu versiegeln. Die Dune Snakes wussten, mit welchen Ausfällen sie zu rechnen hatten, die anfliegende Staffel TIEs hingegen nicht. Sie würden auch nicht wissen, mit welchem Gegner sie es zu tun haben würden – wie die gesamte Raumflotte Rhommamools, waren auch die letzten Verteidiger Redhavens eine zusammengewürfelte Truppe an Lebewesen und Maschinen.
Diese Raumjäger waren mit Fug und Recht als Bastarde oder Uglies bezeichnen. Sechs von ihnen waren Eta 2-Actis-Jäger, Vorläufer der nun gängigen TIE-Modelle, die nun versuchten, die Heimat der Widerständler zu zerstören. Um die geringe Widerstandskraft ihrer Schilde zu verbessern, hatten die Rhommamoolianer die Deflektoren ausgedienter Headhunter eingebaut, die restlichen Jäger waren kühne Konstruktionen aus Aethersprites, denen zusätzlich die Waffensysteme der Wracks aus der Auseinandersetzung mit der „Ulysses“ aufmontiert worden waren.

Captain Harlowe, der Staffelführer der Dune Snakes, beobachte sorgfältig den Himmel über Redhaven – die letzte Meldung von Revolutionsführer Branno war gerade an die Imps hinausgegangen – und es handelte sich nur um Minuten, bis die Antwort in Form von zwölf schwarzen Punkten, die mit dem typischen Kreischen von TIEs über Redhaven erschienen. Stotternd spuckte die Passivortung den Anflugvektor der Raumjäger auf einem monochromen Holo-Display aus.

„Okay, sie wollen wahrscheinlich die Treibstofflager hochjagen – dann werden wir ihnen Missy und Kitty zur Begrüßung schicken,“

gab er an seine Piloten weiter, die sich in ihren Maschinen bereitmachten. An verschiedenen Punkten der Stadt, die von strategischer Bedeutung sein konnten, hatten die Widerstandskämpfer verschiedene Minenfrachter postiert, die allesamt nicht mehr weltraumtauglich waren, aber noch fliegen konnten. Wie auch die sprengstoffgefüllten Wracks im Orbit, dienten diese teils ferngesteuerten, teils von Droiden gelenkten Frachter dazu, den Eindringlingen einen bombigen Empfang zu bieten und sie zu verwirren. Dies würde den Dune Snakes genug Zeit geben, sich unbemerkt der imperialen Staffel zu nähern. Da Redhaven evakuiert war, brauchten sich die Dune Snakes keine Gedanken um die Bewohner zu machen – den Imp-Piloten wäre das wahrscheinlich egal.

„Auf geht’s,“


rief er lockerer als er sich fühlte in sein Com, als er die Klarmeldung erhielt, dass Missy und Kitty bereit waren, sich der imperialen Bedrohung mit ihren Standardwaffensystemen (und mehreren Tonnen Detonit im Rumpf) entgegen zu stellen. Erst wenn die TIEs in Feuerreichweite waren, würden die Frachter aufsteigen und auf die Staffel zuhalten. Aus anderen Teilen der Stadt würden zwei weitere Frachter zum Treibstoffdepot fliegen, um scheinbar todesmutig das letzte Gefecht aufzunehmen.
Das Treibstoffdepot lag relativ geschützt zwischen zwei Ausläufern eines von Wind und Sand zerklüfteten Höhenzuges im Norden von Redhaven. Dort warteten auch Kitty und Missy, zwei sehr alte Minenfrachter auf ihren Einsatz – sie sahen aus, als ob man sie dort einfach vergessen hatte, doch kaum, als die ersten vier TIEs in Reichweite ihrer Sensoren kam, erwachten die Schiffsmotoren zum Leben und stemmten die Wracks in die Luft.
Harlowe überlegte kurz, ob er sein Kaugummi mit Mujabeerengeschmack ausspucken sollte, bevor er seine Maschine startete, entschied sich dann aber dagegen. Wer wusste schon, wann er wieder eins bekommen würde.

„Also, Jungs und Mädels, diese TIEs sind wahrscheinlich das beste und teuerste, was das Imperium zu bieten hat, fühlt euch also geehrt, dass wir gegen sie antreten dürfen. Verkauft euch so teuer wie möglich – das heißt, falls wer unrettbar getroffen ist, versucht einen zu rammen und mitzunehmen. Und wer das hier überlebt, fliegt zum Asteroidenfeld, vielleicht gelingt es uns, sie neugierig zu machen,“

gab der selbsternannte Captain seiner Staffel auf den Weg und schaltete die Zielerfassung ein – es dauerte nur wenige Sekunden, bis eine gewaltige Detonation am nördlichen Stadtrand zu sehen war. Anhand der Rauch-und Staubwolke erkannte er, dass entweder Missy oder Kitty ihre explosiven Grüße losgeworden waren. Langsam, aber sicher, schob sich das erste rote Icon eines ultramodernen TIE-Defenders auf das Display der Zielerfassung des jahrzehntealten Vorgängermodells.

„Mit besten Grüßen von deiner Oma,“


bemerkte er lakonisch und drückte ab, während er sein Kaugummi laut schnalzen ließ.

[Osarian-System – Rhommamool – Redhaven] Dune Snakes, Captain Harlowe (DS-Leader), Wolve-Squad


Dune Snake-Squad
[6 Eta 2-Actis Abfangjäger, modifiziert]
[6 Delta 7 Aethersprites mit div.TIE/B-Wing/Z-95 Mods]


***​
[Osarian-System – Rhommamool – Redhaven, Rathaus] Lt. Commander Danial Serkez


- Verschlüsselte imperiale Notruffrequenz -
- Nachricht: Start -


Hier spricht Lt. Commander Serkez von der Redhaven-Garnison an alle imperialen Einheiten. Wir sind sieben Garnisonsoffiziere, die im Rathaus von Redhaven gefangen gehalten wurden. Uns ist es gelungen, uns von unseren Fesseln zu befreien und an ein Comgerät zu gelangen. Außer uns scheint sich sonst niemand mehr in der Stadt zu befinden, was aus den restlichen Soldaten geworden ist, wissen wir nicht – wir haben für ca. zwei oder drei Tage Wasser und Lebensmittel. Wir werden uns weiterhin im Rathaus (siehe Koordinaten) aufhalten und warten auf eine Evakuierung.​

- Nachricht: Ende –

Er stoppte die Endlosschleife, mit der die letzte Nachricht des Revolutionsführers ins All hinausgeschickt wurde und ließ das Comgerät stattdessen seinen eigenen Notruf absetzen. Der Lt. Commander kannte das Prozedere, wie die imperiale Flotte mit aufständischen Welten wie Rhommamool verfahren würde. Dennoch hoffte er, wenn die Befehlshaber im Orbit wussten, wo er und die anderen Offiziere sich befanden, dass sie entweder ein Kommando zur Extraktion schickten oder die Stadt nicht ganz dem Erdboden gleichmachten.

[Osarian-System – Rhommamool – Redhaven, Rathaus] Lt. Commander Danial Serkez
 
[ Osarian-System | Rhommamol |Atmosphäre | Anflug auf Treibstofflager | Rotte Drei | Wolve Neun | allein ]

Mit einem kräftigen Ziehen machte sich die Schwerkraft bei den blitzschnellen TIE-Defendern ohne eine einzige Nanosekunde zu verschwenden bemerkbar, nachdem die hochmodernen Jagdbomber in die Atmosphäre eingedrungen waren. Sofort stabilisierten die Piloten individuell ihre Sternjäger und näherten sich danach zügig ihren zugewiesenen Zielen. In der Ferne hoben sich gewaltige, sehr raue Massive gen Himmel und in östlicher Richtung zeichnete sich sogar ein wilder Sandsturm ab. Doch die Piloten störten sich an diesen natürlichen Phänomen nicht. Mit einem äußerst lauten, monotonen Kreischen durchstießen die kugelrunden Sternjäger mühelos die Wolkendecke und flogen direkt auf eine endlose Wüste zu. Bloß das erste Ziel vor den Augen, schossen sie mit dem maximalen Tempo, das in einer Atmosphäre möglich war, über das gelbe Dünenmeer.

Problemlos flog der TIE-Defender „Wolve Neun“ über die riesigen Dünen von Rhommamol. Immer näher kam der imperiale Jagdbomber, zusammen mit den drei anderen Sternjägern seiner Rotte, den Treibstofflagern im Norden der Hauptstadt. Konzentriert musterte der Pilot Aiden Thiuro den fernen Horizont. Sanftmütig, und doch etwas fremd, erhob sich Redhaven zwischen den großen Ausläufern eines massiven Gebirges und dem Ende der Wüste. Mit einer ruhigen Handbewegung passte er nach einigen Kilometern den Kurs etwas an. Sie bildeten die erste imperiale Angriffswelle für diesen sehr mächtigen Racheakt, denn eine Bomberstaffel sowie ein Bombardement der „Kali“ selbst sollten im nächsten Moment laut den Plänen des Commodore noch folgen. Kurz wanderte Aidens Blick zu den Sensoren.
'Keine weiteren Feindkontakte in Sicht – wie ich es mir schon gedacht hatte', sinnierte der imperiale Elitepilot und richtete danach die Aufmerksamkeit wieder auf die Ferne. Redhaven war in diesen paar Sekunde ihnen wieder mehrere Kilometer näher gekommen.

Kreischend kamen die vier Jagdbomber – in einer typisch imperialen Formation – immer näher. Mit der gewohnten Routine sondierten sie beiläufig die Umgebung. Selbst Aiden sah bloß manchmal zu den Bildschirmen in seinen Cockpits, denn noch immer ging er von keinen Gegenwehrmaßnahmen seitens der Rhommamolianer aus. Ruhig atmete der junge Pilot ein und wieder aus. Allmälich sah er die ersten Häuser der planetaren Hauptstadt. Plötzlich schloss Thran, sein neuer Flügelmann, etwas zu ihm auf. Seite an Seite passierten die beiden TIE-Defender – gefolgt vom zweiten Paar der Rotte – die sichtbare Stadtgrenze. Routiniert machte der Flight Captain seinen ersten Protonentorpedo für einen Angriff bereit. Gleichzeitig drosselte er – um etwa zehn Prozent – die Geschwindigkeit seines Defenders. Damit wollte er sich noch einen Tick mehr Zeit verschaffen. Synchron zu ihm übernahm der Rest der Rotte diese Vorbereitungen ebenfalls. Niemand nutzte dabei das Funkgerät, denn zu oft hatten sie solche Schritte im Simulator wieder und wieder geprobt.


Neun – hier Zwölf, mehrere feindliche Kontakte tauchen auf meinem Sensorschirm auf“, meldete auf einmal der schweigsame Karto Mynthas – „The Skull“ mit Codenamen. „Sie sind undefiniert – doch ich gehe bei der Größe von Frachtern aus. Erwarte Befehle, Sir.“

Einen Moment überlegte der Rottenführer. Anscheinend hatten die Rebellen doch ein Ass im Ärmel behalten. Er knirschte unwillkürlich mit den Zähnen. 'Das verzögert sofort meine ganze Planung um eine unbekannten Faktor', dachte er und las den eigenen Sensorbericht. Mit einem Schlag begann er bestimmte Eventualitäten und Wahrscheinlichkeiten (äußerst!) grob zu berechnen. Jedoch fand er so schnell keine zufriedenstellende Lösung. Erneut knirschte er. Die hellblauen Augen suchten nun den Horizont akribisch ab. Mehrere unförmige Dinge erhoben sich da schwerfällig in die Lüfte. Aiden atmete bei diesem Anblick dennoch nicht auf. Sofort drosselte er seinen Antrieb ein weiteres Mal – von ganzen neunzig auf achtzig Prozent. Dafür leitete er diese überschüssige Energie flink auf seine Deflektorschilde am Bug um. Langsam war der Zeitpunkt gekommen, um eine Entscheidung für die gesamte Rotte zu treffen. Er öffnete den Kanal zur Rotte.

Elf, Zwölf – hier Neun, ihr kümmert euch um die Frachter, während wir den ersten Angriff fliegen und danach wird einfach getauscht“, befahl Aiden mit eiskalter Stimme. „Es werden keine Torpedos für diese Schrotthaufen verschwendet. Zehn, Sie schließen zu mir auf.“

Man antwortete schlicht mit einem Klicken. Danach trennten sich plötzlich die Wege der vier TIE-Defender. Zwei Jagdbomber (Elf und Zwölf) steuerten weiter direkt auf das große Treibstofflager in den nördlichen Bezirken von Redhaven zu, während die beiden anderen (Neun und Zehn) zu einem größeren Bogen ansetzten. Damit wollte Aiden schnell die unerwartete Verteidigung umfliegen, um freie Schussbahn bei seinem ersten Ziel zu haben. Selbstbewusst griff der Elitepilot auf einmal zum Hebel, welcher die Geschwindigkeit seiner Maschine regulierte. Er schaltete auf einhundert Prozent und ließ damit seine Ionentriebwerke lautstark aufkreischen. Sofort machte der Defender einen Satz nach „vorn“. Doch Aiden hatte seinen Sternjäger so im Griff, dass er blitzschnell wieder die nötige Stabilität in den Flug brachte. Danach zog der Pilot den Steuerknüppel langsam zu sich, um immer mehr aufzusteigen. Ganz gefügig folgte die kreischende Maschine, während sein Herz schneller und schneller schlug. Er fieberte diesem Angriff mehr und mehr entgegen. Trotzdem ließ er sich nicht so einfach von diesem Moment berauschen. Beiläufig schaltete er auf den Staffelkanal.

„Staffel – hier Neun, der Feind scheint mehrere Frachter in der Stadt zur Verteidigung aufgestellt zu haben“, teilte er seinen Kameraden mit. „Haltet die Augen auf. Vielleicht hat man noch ein Ass im Ärmel.“

Neun – hier Eins, haben wir schon mitbekommen“, entgegnete auf der Stelle die verzerrte Stimme Fosters. „Die Angriffe auf die Ziele werden dennoch planmäßig fortgeführt. Stören Sie sich nicht an diesem Umstand Rotte Eins kümmert sich weiter um das Krankenhaus. Rotte Drei, Sie haben weiter das Treibstofflager … und Fünf, wie sieht es bei Ihnen aus?“

[ Osarian-System | Rhommamol | RedHaven | Anflug auf Treibstofflager | Rotte Drei | Wolve Neun | allein ]
 
[Osarian-System – Orbit um Rhommamool – An Bord der ‘Dusk’] Commander Tylor, Crew

Unbehelligt hatte Commander Tylor eine Staffel imperialer TIE-Defender in die Atmosphäre Rhommamools passieren lassen, die darauf aus waren, Redhaven in Schutt und Asche zu bomben. Aber ganz tatenlos würde der Widerstand dem zerstörerischen Treiben nicht zusehen – der Name der letzten Verteidiger war passend gewählt – wie die einheimische Dünenschlange, wollten die Piloten der Dune Snakes im Schutz der Wüste auf die Eindringlinge lauern und zubeißen.

Tylors Aufmerksamkeit war völlig auf den sich nähernden Sternzerstörer und dessen Begleitschiffe gerichtet. Das Schlachtschiff beeindruckte ihn nicht ganz so sehr wie vielleicht einige Männer und Frauen, die sich der imperialen Streitmacht entgegenstellten. Es war groß, aber er hatte bereits die gewaltigen Schiffe der Imperial- und Executorklasse gesehen, als die Präsenz des Imperiums in diesem Sektor noch stärker war. Hinter diesem Sternzerstörer folgte die bereits bekannte Nebulon B-Fregatte „Ulysses“ von Commander Mace sowie zwei Sterngalleonen und ein Eskortträger.

T-Leader, freust du dich schon auf ein Wiedersehen mit Mace?“,


feixte der Arkanier mit Linh Denb, der Anführerin der B-Wing-Staffel, die es geschafft hatte, mit den gekaperten Raumjägern durch die imperiale Abwehr zu brechen.

„Wie verrückt, hoffentlich bringt er diesmal ein paar Pralinen mit,“

antwortete die kleine Sullustanerin trocken, auch wenn ihr die Anspannung deutlich anzuhören war. Diesmal würde sie zusammen mit der ersten Sandpanther-Staffel in die Schlacht ziehen, unterstützt von den beiden Penunbra-Shuttles der ehemaligen Weequay-Piraten. Ob sie es an dem Sternzerstörer vorbei schafften, hing vor allem von dem Plan ab, das Feuer auf die Frachterwracks zu lenken, die die rhommamoolianische Flotte als Raumminen nutzte. Diese schrottreifen Raumer, die von oben bis unten mit Sprengstoff gefüllt waren, sollten soviel Schaden und Verwirrung wie nur möglich anrichten.

Da der Kommandant des Sternzerstörers bereits angefangen hatte zu feuern, obwohl er noch außerhalb der notwendigen Reichweite war, konnte Tylor gut erkennen, wo sich die Batterien des Schlachtschiffes befanden. Wie auch die Entsendung der TIE-Defender in die Atmosphäre Rhommamools war dies für den Commander ein weiterer Beweis für die maßlose Arroganz des imperialen Gegners.

„Tylor an alle Staffelführer: Wir werden uns zu einem frontalen Angriff formieren – sobald der SD in Feuerreichweite kommt, teilen sich die Staffeln wie folgt auf: Captain Sho und die 'Albedo' werden von SP II begleitet, die Tukatas und SP I von der 'Yautja' und der 'Hand of Quaay' – ihr attackiert die Flanken, während ich und SP III eine Hälfte unserer Frachter in die Flugbahn des SD bringen, wenn uns das gelingt, haut ihr G9-Piloten so schnell wie möglich ab und versucht die zweite Hälfte zwischen den SD und die Fregatte zu bringen. Dann seht zu, dass ihr in das Asteroidenfeld kommt.

Captain Sho und SP II werden sich auf die Deflektortürme des SD konzentrieren, wenn es uns gelingt, diese auszuschalten oder zu beschädigen, könnten wir mit unseren Sprengfrachtern erheblichen Schaden anrichten. Die Tukatas, SP I und die Penunbras kümmern sich anschließend um die 'Ulysses', denkt daran, dass dieses Schiff an seinem Hals extrem verwundbar ist. Seht zu, dass ihr bei eurem zugeteilten Verband bleibt – die Stärke der TIE-Jäger liegt in ihrer Masse, wir müssen auf unseren Zusammenhalt bauen. Wenn uns das gelingt, haben wir eine reelle Chance.

Tylor – Ende!“


Auf einen markigen Spruch, wie ihn Revolutionsführer Branno von sich gegeben hätte, verzichtete der Commander. Jedem war klar, worum es ging – und selbst wenn er dieses Gefecht nicht überleben sollte, wussten alle, was sie zu tun hatten - Widerstand leisten bis zum letzten Atemzug.

Das imperiale Aufgebot schob sich zu der unsichtbaren Grenze vor, die Tylor als Punkt gewählt hatte, um den Angriff zu starten. Die Flotte hatte sich zu der Formation versammelt, die nach einem wild entschlossenen Frontalangriff aussehen sollte, doch als der Sternzerstörer die gedachte Markierung passierte, stoben die Schiffe der Rhommamoolianer scheinbar planlos auseinander, um sich dann in der geplanten Konstellation neu zu formieren.

Nur die 'Dusk', die Z-95 Staffel Sandpanther III und das Aufgebot an Frachtern, von denen aber nur drei bemannt waren, stellten sich dem Sternzerstörer direkt entgegen.

[Osarian-System – Orbit um Rhommamool – An Bord der ‘Dusk’, im Angriff] Commander Tylor, Crew



Orbit um Rhommamool:

Tukata-Staffel [9 B-Wings]
Sandpanther (SP)I [9 Z-95 Headhunter]
Sandpanther (SP) II [12 Z-95 Headhunter]
Sandpanther (SP) III [12 Z-95 Headhunter]

YT-1300 'Dusk' [Schilde 100%]
YV-929 'Albedo'[Schilde 100%]
Penumbra-Shuttles 'Yautja' und 'Hand of Quaay'[Schilde 100%]
3 G9-Auslegerfrachter
(Diverse Uglies und Wracks)
 
[Osarian System-Orbit über Rhommamool-FRG Ulysses-Kommandobrücke-Lloyd Mace, Crew]

Auf der gesamten Brücke herrschte reges Treiben. Die Sensoren überschlugen sich mit Pieptönen, von denen jeder einzelne eine Aktion anderer Schiffe symbolisierten. Die Rhommamoolianer waren hoffnungslos unterlegen. Dennoch griffen sie an, offenbar um irgendjemandem oder irgend etwas Zeit zu verschaffen. Zumindest war das die einzige logische Erklärung, weshalb man ohne Aussicht auf Erfolg in eine Schlacht ziehen würde.

"Jeder Feind mit Kurs auf unser Schiff wird sofort unter Beschuss genommen. Die Schützen sollen dann mit einem Sperrfeuer antworten, damit wir möglichst viele Angreifer von ihrem Angriffskurs abbringen. Die TIEs sollen ihnen Nachsetzen und sie zerstören. Mr. Adamer, fahren sie die Antriebsenergie auf Minimum zurück und leiten sie den Überschuss auf den Schildgenerator."

Normalerweise hätte Lloyd diesen Befehl nicht erteilt, da Manövrierfähigkeit im Gefecht eine der wichtigsten Eigenschaften zum Überleben darstellte. Allerdings würde die Ulysses den Verband nicht verlassen, da sie in der Nähe des Sternzerstörers sicherer war. Deshalb gab es keinen Grund zum Manöver, sehr wohl aber zur Stärkung der Schilde.

"Scannen sie diese Frachter"[/i] wies der Commander einen seiner Offiziere an. Der darauf folgende Scan blieb jedoch ohne Ergebnis, was weder eine gute, noch schlechte Nachricht war.

"Wozu schicken die Frachter in den Kampf? Entweder haben sie noch ein As im Ärmel oder Branno und sein Gefolge sind noch dümmer als ich dachte. Behalten Sie weiterhin diese Frachter im Auge und berichten mir was sie treiben."

Die feindlichen Staffeln näherten sich dem imperialen Verband und der Feindkontakt stand unmittelbar bevor.

[Osarian System-Orbit über Rhommamool-FRG Ulysses-Kommandobrücke-Lloyd Mace, Crew]


FRG Ulysses: Schilde [100%] Rumpf [100%]
-TIE-Fighter [9 Jäger]
-TIE-Bomber [10 Jäger]
 
.:: | Systemrand | Einsatzgruppe Osarian | Wolve Squad | Defendercockpit | Kyra

Kurz nachdem sie den Mikrosprung hinter sich gebracht hatten, kamen die neuen Befehle herein. Im Gegensatz zu sämtlichen anderen Einheiten erhielten die Zwölf Defender den Befehl sich um die Hauptstadt des rebellierenden Planeten zu kümmern. Befehlsgewohnt leitete sie, ihre Aufmerksamkeit wanderte zum Großteil eher auf den Sensorschirm und dessen ausgespuckte Daten richtend, als in den Komkanal zu ihrer Rotte. Kyra, die bisher noch nie Probleme mit irgendwelchen Aufträgen gehabt hatte, hatte auch keinerlei Bedenken als sie sich kurz eine Ansicht der Stadt zeigen ließ und ihr der Gedanke kam, das sich dort möglicherweise noch hunderte, wenn nicht gar tausende von Zivilisten befinden könnten. Aber wieso sollte sie Mitleid mit ihnen haben? Sie hatten sich entschieden Hochverrat zu begehen und das war die unter imperialem Recht geltende Strafe für Hochverrat. Der Tod. Wenn ihnen etwas nicht passte, sollten sie eben auswandern, oder was auch immer, aber nicht eine ganze Welt mit in den Untergang ziehen. Nicht das Imperium war Schuld an dem was hier passierte. Jeder planende Kopf des Widerstandes, der Rebellen, hatte alles was heute und in den kommenden Tagen hier passieren würde zu verantworten. Noch suchte sie kein klares Ziel heraus, da sich die Lieutenant erst einmal ein Bild von der Stadt machen wollte, so wie sie es sehen würde. Aus der Luft, in Bewegung und das mit etwas mehr Geschwindigkeit als ein Satellit, der programmiert war Bilder von der Planetenoberfläche zu schießen.

„Schauen wir mal, was uns da unten erwartet... Rotte Zwei, Abmarsch.“

Und damit beschleunigten die vier Defender besagter Rotte auf volle Geschwindigkeit und entwickelten somit einen Maximalleistung, die vermutlich kein anderes in diesem System vorhandenes Schiff erzielen konnte. Die Elitepilotin genoss den Geschwindigkeitsschub. Den leichten und künstlichen Druck, der sie in den Sitz presste, damit sie nicht vollkommen verrückt wurde, wenn sie hier in der Schwerelosigkeit am herumfliegen war und zumindest irgendwie einen Sinn für die gängigen Richtungen behielt. Das sich mehrere Frachter im Orbit um den Planeten positioniert hatten, interessierte sie nicht wirklich. Sie waren viel zu behäbig und viel zu breit gefächert aufgestellt, um eine ernsthafte Bedrohung dar zu stellen. Kyra war beinahe so leichtsinnig sie vollkommen zu ignorieren. Da zeichnete sich schlicht und ergreifend nichts ab, was ihnen gefährlich werden könnte auf ihrem Weg nach „unten“. Das emotionslose Visier ihres Luftdicht versiegelten Helms blickte auf den Sensorschirm, als der für einen kurzen Augenblick einen heftigen Ausschlag zeigte. Fragend wölbte sich eine Augenbraue, doch Kyra tat das gut und gern unwichtige Ausschlagen als nichtig ab und kümmerte sich um die beginnende Justierung diverser Einstellungen, als sie in die Atmosphäre eintraten. Aiden und seine Rotte waren bereits ein gutes Stück voraus, was ihr aber letztendlich nichts ausmachte. Jede Rotte hatte ihre eigenen Ziele bekommen und sie legte es nicht auf einen Konkurrenzkampf an, wie ihn Aiden vielleicht schon sogar einfach so ausfocht. Was für sie etwas amüsierendes an sich hatte.

Den Gedanken verdrängend berührten ihre Finger ein letztes Mal Knöpfe fernab der beiden Steuerknüppel. Sie war endgültig zufrieden, speicherte die Einstellungen und wusste doch, das sie beim nächsten Atmosphärenflug wieder andere Spielereien abhalten würde. Mittlerweile hatten sich schon diverse Dateien mit unterschiedlicher Justierung im Computer des Jagdbombers angesammelt. Aber sie durfte das... das war ihr Jäger. Und außerdem war sie das Wunderkind des Steuerknüppels. Ein knappes mir nach, unterbrach einen Witz den Lazy erzählte, was zu einiger Empörung seinerseits führte...


„Als wenn du nur im Cockpit Witze erzählen dürftest. Nachher nervst du uns doch sowieso wieder damit, ob wir wollen oder nicht, also stell dich nicht so an, du faule Wüstennatter.“

„Jetzt werde ich schon von einer Frau diskriminiert... furchtbar. Und ich dachte, das Imperium vertritt noch Zucht und Ordnung.“

„Ich entschuldige mich vielmals, Pilot... wenn die nächsten fünf Runden auf dich gehen.“

Lazy antwortete mit nicht mehr als einem mürrischen Brummeln, in das Jake einstimmte und seine obligatorisch wohl platzierten Sprüche klopfte, so dass schnell ein Lachen von ihnen allen zu hören war. Nicht das sie und Lazy sich tatsächlich gestritten hätten. Aber sie neigten dazu, solche Spielereien manchmal zu ernst auszuspielen. Ob der wirren Gedankengänge ein wenig abgeschreckt schaltete sie das Kom ihres Jägers mit einem knappen Kopfschütteln ab und konzentrierte sich wieder auf die Landschaft des Planeten. Immer wieder huschte ihr Blick zum Sensor und überprüfte dessen Daten. Bisher keine Feindkontakte... was sich just in besagtem Moment änderte. Während vier Defender gerade daran gehen wollten ihr Werk zu verrichten und die Befehle auszuführen, erschienen auf dem Scanner mehrere Kontakte. Das die mit Sicherheit nicht freundlich waren, war für sie der einzig logische Schluss. Allerdings spuckte ihr Monitor schnell Daten aus, die besagte Kontakte als Frachterklasse Schiffe auswiesen. Das war hoffentlich ein Witz? Wollten die unbedingt sterben? Was ihr äußerst seltsam vor kam. Immerhin wollten sie doch Widerstand bis zum letzten Atemzug leisten oder? Während sie sich den Kopf zermarterte was hier vor sich ging, schrumpfte die Distanz zu Redhaven und ihrer Rotte immer weiter zusammen. Kyras Gedanken arbeiteten. Wenn das so überzeugte Freiheitskämpfer waren... dann... wieso die Frachter? Unterdessen verhallten die Worte von Aiden und dessen Warnung an die Staffel, ob der Frachter. Als ihr eine Möglichkeit in den Sinn kam, hatte sie den Komkanal bereits aktiviert und antwortete ebenfalls für die gesamte Staffel hörbar:

„Irgendwas stimmt mit den Frachtern nicht. Wieso groß ankündigen das sie bis zum letzten Widerstand leisten und dann die alten Kähne hier platzieren?“

Gab sie ihre Meinung und Einschätzung ab, zu der etwas diffusen Situation die hier in der Atmosphäre und fernab des Frachter und Ugliegewusels im Orbit vorherrschte. Die drei Defender ihrer Rotte folgten ihrem Manöver, als Kyra einen weiten Bogen einschlug, der sie mit einigem Abstand zum Boden, einmal über die Hauptstadt des Planeten tragen würde. Als Ziel hatte sie sich eigentlich den Raumhafen auserkoren. Abfertigungshallen und Gepäck- sowie Frachtstationen des zivilen Bereichs in Schutt und Asche legen, die Frachter waren ein klein wenig dazwischen gekommen...

„Anflug auf den Raumhafen beginnt in T Minus 10. Mit ihrer Genehmigung würde n ich und meine Rotte einen der Frachter... genauer unter die Lupe nehmen, gegebenenfalls neutralisieren.“

Viel Zeit zu reden hatte sie nicht, denn unvermittelt meldete sich ihr Sensorschirm zu Wort. Plärrte kurz einen Ton in ihr Ohr und das der drei anderen Rotte Zwei Piloten, um lautstark darauf hin zu weisen, das sie so freundlich sein könnten, ihre Waffen scharf zu machen. Mit einem knappen Griff hatte sie auf den Rotten Kanal geschwenkt und den Befehl erteilt einen Torpedo des Sortiments scharf zu machen. Dieses Mal sogar ohne einen Zusatz seitens eines der anderen, oder Kyra. Jeder suchte sich ein eigenes Gebäude als Ziel aus und binnen weniger Herzschläge schossen auf vier Flammenzungen getragene Todesboten ihrem zerstörerischen Fanal entgegen. Durch die hohe Geschwindigkeit drangen die Protonentorpedos erst in die Gebäude ein, ehe sie detonierten und rissen sie so völlig auseinander. Binnen kürzester Zeit hatte sich der ehemalige Raumhafen in ein gewaltiges Trümmerfeld verwandelt. Eben jene Trümmer waren es, in die Luft katapultiert und hunderte Meter weit fliegend, die auch die nähere Umgebung in Mitleidenschaft zogen. Beinahe hätte sie das aufleuchten ihres Sensorschirms übersehen. Hätte in dem Glanz der Flammen und Explosionen nicht mitbekommen wie der Feindkontakt signalisiert wurde und sich mehrere rote Punkte auf der Darstellung des Sensors wieder gefunden hatten.

„Feindkontakt! 12 Jäger unterschiedlichen Typs im Anflug aus Vektor Zeta-017!“

Mehr brauchte es nicht, die Warnung reichte für ihre Staffelmitglieder aus, sollen sie es durch die Frachter noch nicht bemerkt haben. Da Kyra und ihre Rotte ihr Soll erfüllt hatten, widmete sich ihre Rotte augenblicklich der heraufziehenden Gefahr, würde sich aber bereithalten, sollte sie die Genehmigung erhalten doch die Frachter auf's Korn zu nehmen. Die feindlichen Dissidenten gnadenlos unterschätzend ging sie davon aus das auch zwei Rotten ausreichen würden, gegen sie zu kämpfen. Die Rebellen wollten einen Kampf? Den sollten sie haben. Schade eigentlich, das niemand übrig bleiben würde, der davon berichten konnte, wie gut das Wolve Squad flog...


.:: | Osarian-System | Atmosphäre Rhommamools | über Redhaven | Wolve Squad | Defendercockpit | Kyra
 
[Osarian-System ~ kurz vor Rhommamol (außer Feuerreichweite) ~ Unterstützungsflottille ~ VSD I „Kali“ ~ Brücke ~ Commodore Mard mit Brückenmannschaft]

Langsam kroch die imperiale Flottille auf die Tagseite von Rhommamol zu. Noch immer schien der große Planet, der eine gewaltige Wüstenlandschaft besaß, keine Notiz von dieser starken Bedrohung zu nehmen. Nur dessen starrsinnige Bewohner – in der Masse arme Minenarbeiter – hatten sich zum offenen Widerstand gegen das imperiale System bekannt, indem sie ihr veraltetes Kriegsmaterial im Orbit stationierten und sich so der feindlichen Flottille todesmutig in den Weg stellten. Doch von so einem verzweifeltem und kunterbunten Aufgebot ließ sich der imperiale Befehlshaber, Commodore Tiberius Mard, nicht abhalten. Er hielt an seinem Plan – den Planeten mit einem Racheakt ohne ein Anzeichen von Gnade zu überziehen – fest. Ein Zeichen für dessen Entschlossenheit war, dass seine größeren Kriegsschiffe seit mehreren Minuten grüne Salven ins All spuckten.

Bedrohlich näherte sich die „Kali“ mit jedem weiterem Kilometer den winzigen Frachtern und alten Sternjägern. Dazu hatten die Freiheitskämpfer noch schnell etliche Wracks im Orbit ihrer doch recht trostlosen Heimat verteilt. Doch noch immer steuerten der graue Sternzerstörer der kleinen Victory-I-Klasse, die schmale Nebulon B-Fregatte, der klobige Eskortträger sowie die zwei Sternengaleonen auf den Planeten zu. Mit jeder weiteren Minute kamen die riesigen Kriegsschiffe in Feuerreichweite – worauf die eifrigen Kanoniere längst warteten. Denn noch immer schossen die gewaltigen Türme, die schlagkräftige Turbolaser besaßen, bloß zur Demonstration ihrer puren Kraft. Der Gegner sollte auf diese Weise eingeschüchtert werden – und im besten Fall kapitulieren. Jedoch schien diese recht provisorische Taktik bisher noch nicht gefruchtet zu haben, weil die feindlichen Verbände weiterhin die Stellung im Orbit hielten.

Ernst beugte sich Tiberius Mard über das bläuliche Hologramm, das man zur besseren Übersicht auf einem kleinen Tisch projizierte. Langsam näherten sich fünf Rechtecke von unterschiedlicher Größe sowie unzählige kleine Dreiecke – alle in einem hellgrünen Farbton gehalten – einigen Reihen roter Halbkreise. Kurz bewegte sich der struppige Schnauzer des Flottenoffiziers, während fast im selben Moment die blauen Augen auf der Holokarte nach weiteren Ansatzpunkten für seine geplante Taktik suchten. Einen Augenblick verharrte der Commodore in dieser Position. Mustere nachdenklich alle Positionen der feindlichen Streitkräfte. Hob die ominösen Wracks, die sich neben den Frachtern und alten Sternjägern im Orbit befanden, per Knopfdruck hervor. Falten bildeten sich auf einmal auf der Stirn des Commodore.
'Was wollen diese Rebellen mit diesen Dingen?', fragte sich Mard und erhob sich wieder. Sofort richteten sich sämtliche Augen der Brückencrew auf ihn.

„Sensorik, ich will einen Scan von diesen Wracks und Frachtern...“, knurrte Tiberius Mard und ging zu seinem Platz am Panoramafenster zurück. „... irgendetwas verbergen diese hässlichen Dinger. Da bin ich mir sicher. Steuermann, drosseln Sie das Tempo um fünfzig Prozent. Eine Interceptor-Staffel soll etwas den Rand der Rhommamolianer bedrängen.“

Hektik kam auf der riesigen Brücke auf. Doch der Commodore nahm nur beiläufig Notiz von dieser Betriebsamkeit. Erneut legte sich seine Stirn in die Falten, während er die leichten Bewegungen der zahlreichen Feinde betrachtete. Plötzlich löste sich eine vollständige TIE-Interceptor-Staffel aus der bestehenden Militärformation, ließ sich etwas abfallen und näherte sich im Anschluss mit rasantem Tempo einer Staffel alter Z-95-Headhunter (Sandpanther III). Sofort spuckten die zwölf agilen TIE-Sternjäger grüne Lasersalven auf ihre Gegner. Mit einem Hauch Genugtuung beobachtete der recht kräftige Commodore dieses Szenario am Rand seines Sichtfeldes, denn innerhalb weniger Sekunden hatten die Piloten ihre Gegner in tödliche Einzelkämpfe verwickelt. 'Das dürfte ihre Stellungen ein bisschen in Unruhe versetzten...', dachte sich Mard mit einem spöttischen Lächeln und verschränkte dabei die Arme hinter dem breiten Rücken. Neben ihn trat der Kommandant der „Kali“. Die beiden Männer starrten schweigsam der kommenden Schlacht entgegen.

„Scan abgeschlossen, Commodore!“, störte plötzlich ein Offizier die erdrückende Stille, die sich im Moment auf der gesamten Brücke ausgebreitet hatte. „Es handelt sich um tickende Zeitbomben bei diesen langsamen Frachtern.“

„Diese Hunde...“, knurrte Mard, dabei funkelten seine Augen kämpferisch. „Steuermann, leiten Sie sofort ein Ausweichmanöver nach Steuerbord ein. Kommunikation, teilen Sie unsere Berichte ohne jegliche Verzögerungen den anderen Schiffen der Flottille mit. Dabei soll die „Swarm“ ganz schnell unter uns hindurch tauchen und dann den feindlichen Jägerbeschuss abhalten! Die „Ulysses“ soll in der Zwischenzeit nach Backbord ausweichen und die Sternengaleonen schützen! Alle Schiffe sollen sich aber von dem Asteroidenfeld fern halten!“

„Aye, Commodore“, meldeten die einzelnen Stationen im Chor.

„Waffenstation, die Kanoniere sollen derweil auf die Frachter zielen“, befahl der Befehlshaber des kleinen imperialen Verbandes weiter. „Lassen Sie diese Rebellen ihre eigene Medizin kosten! Man soll keine Gnade walten lassen...“

Nur ganz langsam bewegte sich der Victory-Sternzerstörer in Richtung Steuerbord. Zeigte dem sehr unscheinbaren Feind mit jedem zusätzlichen Kilometer mehr von der eigenen Breitseite. Dabei riss das Dröhnen der schweren Turbolaserbatterien nicht ab. Unaufhörlich feuerten die vielen Kanoniere auf ihre winzigen Ziele. Gleichzeitig setzte der klobige Eskortträger zu seinem eigenen Manöver an, indem er mit seinem „Tauchvorgang“ begann. Kurz schwiegen die zierlichen Zwillingslaserkanonen als deren Kanoniere nur den festen Rumpf der „Kali“ im Visier hatten. Plötzlich erreichte der große Sternzerstörer die eigene Feuerreichweite. Mit einem Schlag zielten die eingesetzten Kanoniere der „Kali“ um einige Kategorien genauer. Nun kratzte jeder Schuss, der ins Leere ging, an der Ehre der imperialen Mannschaftsmitglieder. Im selben Moment drängten sich auch die diversen TIE-Modelle mehr an die viel größeren Kriegsschiffe. Man wollte dem Feind keine zu große Lücke für einen sehr schnellen Angriff lassen. Gleichzeitig sollte die eingesetzte Interceptor-Staffel Stück für Stück den Feind aufreiben. Jedoch dominierten dort weiterhin die Duelle mit den alten Z-95-Headhuntern.

'Allzu schnell scheinen sich diese Rebellen nicht ergeben zu wollen', bemerkte der Commodore und ließ seinen Blick über das veränderte Szenario auf der Holokarte schweifen. Er hatte den gewohnten Platz am großen Panoramafenster verlassen, um sofort neue Strategien auszuarbeiten. Dabei kratzte er sich am breiten Kinn. Sein struppiger Schnauzer bewegte sich erneut. 'Ich muss die Kriegsschiffe vor den Frachtern, die mit Sprengstoff beladen sind, schützen. Jeder einzelne Kilometer ist nun bei der Taktik dabei entscheiden.' Eine menschliche Gestalt gesellte sich auf einmal zu Mard. Nur ganz flüchtig sah der Commodore auf. Es handelte sich um den dürren Captain der „Kali“, der ebenfalls einen Blick auf die holografische Darstellung warf. Ließ dabei seine Aufmerksamkeit ganz langsam von den eigenen Leuten zu den kleinen Kästchen wandern, die den Feind darstellten. Auch bei den Rhommamolianer Widerstandskämpfer kam allmählich Bewegung in die eigenen Reihen. Sie hatten den ersten Schock überwunden, setzten nun auf ihre eigenen Taktiken.

„Die Staffeln teilen sich auf, Sir“, bemerkte der Captain. „Das Hauptziel dürfte die „Kali“ sein. Wir haben das größte Drohpotenzial...“

„Richtig, richtig, Captain“, entgegnete Mard und sah dem anderen Menschen direkt in die schmalen Augen. „Unsere beiden Staffeln sollen den Angriff abwehren! Dazu soll sich die „Swarm“ nun etwa eine Länge vor uns schieben! Unsere Kanoniere sollen derweil die Sprengstofffässer großzügig auf Abstand halten!“

Mittlerweile zeigte der dunkelgraue Sternzerstörer der Victory-I-Klasse seinem Feind die komplette Breitseite. Trotzdem ließ die gesamte Backbordseite nicht von ihren Angriffen auf die gemächlichen Frachter und bewegungsunfähigen Wracks ab. Die grünen Blitze verfehlten die feindlichen Ziele im Moment bloß um wenige Kilometer. Für das Imperium war es nur noch eine Frage der Zeit bis die ersten Schüsse trafen. Ebenso versuchten einzelne TIE-Piloten ihre Gegner zu törichten Aktionen zu verleiten. Plötzlich bohrten sich die ersten Turbolaserblitze in zwei Wrackhüllen. Durchdrangen im Bruchteil von einer Sekunde den brüchigen Schutz, entzündete das explosive Material und ließ die beiden Wracks in grelle Feuerbälle verwandeln. Sofort zerstreuten sich die Überreste – mittlerweile gefährliche Geschosse – im Orbit. Gleichzeit eröffnete auch die „Swarm“ erneut das Feuer auf die kleinen Ziele. Blitzschnell schossen die zierlichen Zwillingslaserkanonen auf die zahlreichen Z-95-Headhunter. Doch Treffer konnten die Kanoniere des Eskortträgers noch nicht verzeichnen.

[Osarian-System ~ kurz vor Rhommamol (in Feuerreichweite) ~ Unterstützungsflottille ~ VSD I „Kali“ ~ Brücke ~ Commodore Mard mit Brückenmannschaft]
VSD I „Kali“ (Schilde 100% / Hülle 100 %)
  • TIE-Fighter (12 Jäger)
  • TIE-Interceptor (12 Jäger)
ESC „Swarm“ (Schilde 100% / Hülle 100 %)
  • TIE-Defender (12 Jäger)
  • TIE-Fighter (36 Jäger)
  • TIE-Interceptor (24 Jäger)
FRG „Ulysses“ (Schilde 100% / Hülle 100 %)
  • TIE-Bomber (10 Jäger)
  • TIE-Fighter (9 Jäger)
SG 1 (Schilde 100% / Hülle 100 %)
SG 2 (Schilde 100% / Hülle 100 %)
 
[ Osarian-System | Rhommamol | RedHaven | Anflug auf Treibstofflager | Rotte Drei | Wolve Neun | allein ]

Mit einem schrillen Kreischen flogen die beiden TIE-Defender in einem ziemlich steilen Winkel in die Lüfte. Eine strahlend blaue Decke breitete der klare Himmel über den beiden Sternjägern sowie gleichzeitig der gesamten Hauptstadt Rhommamols, RedHaven, aus. Für einen Moment schien die scheinbar endlose Wüste zu schweigen. Diesen imperialen Angriff ausschließlich zu beobachten. In der selben Sekunde steuerten zwei weitere imperiale TIE-Defender auf ein paar klobige Frachter zu, die sich schwerfällig in die Lüfte erhoben hatten, um ein Treibstofflager der Stadt zu schützen. Nur schienen die TIE-Piloten in diesem Fall kein erbarmen zu zeigen. Erste grüne Salven zischten ganz knapp über die dicken Hüllen der ramponierten Zivilschiffe.

Fast mit völlig stoischer Gelassenheit zog Aiden den Steuerknüppel mehr und mehr an seinen nahen Körper. Das Herz, bedeckt von Fleisch, Adern und Muskeln, schlug in diesem Augenblick trotz aller äußerlichen Ruhe beinahe wild in seiner angespannten Brust. Zusätzlich hatte der erfahrene Pilot im Moment die trockenen Lippen etwas krampfhaft aufeinander gepresst, während sich gleichzeitig auf der glatten Stirn die ersten Schweißtropfen bildeten.
'Diese primitive Verteidigung... wer kann schon damit rechnen?', fragte er sich und musterte flüchtig die Displays seiner Sensoren. Er ließ noch eine einzige Sekunde verstreichen, dann kippte er seinen Sternjäger langsam in Richtung Sturzflug. Sein Flügelmann, Wolve Zehn, folgte ihm einen Herzschlag später. 'Ruhig... ganz ruhig', mahnte sich der imperiale Captain und kehrte mit seiner Aufmerksamkeit zu dem runden Aussichtsfenster zurück.

„Feindkontakt! 12 Jäger unterschiedlichen Typs im Anflug aus Vektor Zeta-017!“, erklang plötzlich Kyras Stimme über den rauschenden Staffelkanal.

Unwillkürlich biss sich Aiden auf die Unterlippe als er diese Meldung realisierte. Kurz glitt der sehr aufmerksame Blick zu den kleinen Bildschirmen. Mit einem Schlag erblickte er ebenfalls zwölf rote Punkte, die sich langsam zu den grünen Punkten – die Wolves – gesellten. Doch konnte er in diesem Moment noch den aggressiven Sturzflug, den er und Zehn flogen, abbrechen? Sofort begann Aidens Gehirn erste grobe Berechnungen der derzeitigen Lage anzustellen. Gleichzeitig schnellten die zwei Defender weiter auf das Treibstofflager zu, während sich ein paar Frachter in Bewegung setzten, um diesen Angriff irgendwie zu verhindern. Mit einer sanften Handbewegung korrigierte der Pilot seine Lage in der frischen Luft. Erneut folgte Wolve Zehn seinem Beispiel. Fast völlig synchron steuerten beide Sternjäger auf die riesigen Treibstofftanks zu. Auf einem Display tauchte plötzlich – mit recht lautem Piepsen sowie in roten Lettern – eine sehr niedrige Zahl auf, die ständig fiel. Sie zeigte bloß die schmelzende Distanz zwischen Jagdbomber und dessen Ziel.


Zehn, Sie bleiben bei mir...“, befahl Aiden mit kühler Stimme über den eigenen Rottenkanal. Elf, Sie begrüßen die Störenfriede und Zwölf, Sie … Sie starten den ersten Angriff auf diese Frachter.“

„Verstanden, Neun, reagierte sein Flügelmann Thran – und man hörte dessen Nervosität deutlich.

Die beiden anderen Rottenmitglieder beließen ihre Antwort bei einem schlichten Klicken. Aiden sah kurz durch das runde Sichtfenster, dann schnell zu dem flimmernden Display, der noch immer seine Entfernung zum ersten Ziel anzeigte. Er nickte und Gewissheit funkelte in seinen blauen Augen, die durch den schwarzen Helm gänzlich bedeckt waren. Sanft streichelte er in diesem Moment die roten Knöpfe, welche zum Abschuss der Torpedos genutzt wurden. Ein weiteres Mal korrigierte der junge Pilot seinen Kurs. Mittlerweile flogen die zwei hochmodernen TIE-Defender über riesige Dünen. In der Ferne hoben sich die großen grauen Tanks vom restlichen Horizont ab. Sogar die Frachter sowie die beiden anderen imperialen Jagdbomber konnte man aus dieser Distanz schon ausmachen. Aiden gab seinem Flügelmann ein Zeichen. Dann zischten schon die ersten vier Torpedos ungehindert auf das Treibstofflager zu. Gleichzeitig feuerte Wolve Zwölf weiter auf die Frachter.

Plötzlich erhellten zwei gewaltige Explosionen die unmittelbare Umgebung. Selbst der Pilot musste sich bei den grellen Feuerbällen flink abwenden. Denn mit einem Schlag dominierten ausschließlich rote, gelbe und orange Farbtöne die gesamte Gegend. Ließen alle anderen Farben binnen Sekunden glanzlos verblassen.
'Was war das?', fragte sich der trainierte Captain knurrend. Schnell blickte er zu seinen paar Bildschirmen. Hatten die Sensoren etwas mitbekommen? Hatte er weitere Anlagen zur planetaren Verteidigung übersehen? Tausende Fragen rauschten auf einmal durch Aidens Kopf. Der Pilot scherte mit seinem Sternjäger durch eine leichte Handbewegung nach rechts aus. Noch immer folgte ihm sein treuer Flügelmann. 'Selbst bei dem ganzen Treibstoff kann die Explosion, die darauf folgt, nicht in dem Maße entstehen. Da war etwas faul.' Völlig automatisch biss sich der muskulöse Elitepilot ein zweites Mal auf die Unterlippe. Nutzte den entstehenden Schmerz, um weiterhin klar Denken zu können.

„Die trägen Ziele sind mit Sprengstoff beladen, Neun, meldete Karto Mynthaas nach einem kurzen Rauschen. „Erbitte um weitere Befehle, Sir.“

„Der Plan bleibt erhalten, Zwölf, entgegnete Aiden und ließ seinen Defender an Höhe gewinnen. „Sie werden nun einen Angriff mit Zehn fliegen, während ich die Frachter in Schach halte. Elf wird in der Zwischenzeit seine Aufklärungsmission weiter bestreiten – allein!.“

[ Osarian-System | Rhommamol | RedHaven | Anflug auf Treibstofflager | Rotte Drei | Wolve Neun | allein ]
 
[Osarian-System – Orbit um Rhommamool – auf Angriffskurs] Dusk:Commander Tylor, Crew/Sandpanther-Staffel III (SP III)

Nun gab es kein Zurück mehr – Tylor hatte den Befehl zum Angriff auf die Imperiale Streitmacht gegeben, die gekommen war, um Rhommamool zu befrieden und wieder unter die alte Ordnung zu bringen. Doch wie auch immer diese Schlacht ausgehen würde – niemals würden sich die Bewohner des kargen Planeten wieder unter das Joch des Imperiums zwingen lassen. Entweder geschah ein Wunder, oder die imperialen Ordnungshüter hätten niemanden mehr, den sie einschüchtern und unterdrücken konnten, denn auch im Fall einer Invasion würden die auf der Bergbauwelt verbliebenen Widerständler bis zuletzt kämpfen, selbst wenn es darum gehen sollte, in Freiheit zu sterben.

Von der dritten Sandpanther-Staffel und den Frachtern begleitet, stellte sich die Dusk dem Sternzerstörer, der das imperiale Aufgebot anführte. Als Antwort auf die Headhunter der Sandpanther schoss eine TIE Interceptor-Staffel auf den kleinen Verband zu.

Dusk an SP III: Ich werde mit der Dusk die Frachter so nahe es geht an den SD heranbringen und versuchen euch den Rücken freizuhalten. Sobald auch nur der erste hochgeht, zieht euch zurück, wenn euch die TIEs folgen umso besser. Jeder der euch folgt, ist einer weniger an den Kapitalschiffen. In das Asteroidenfeld ziehen sich zunächst nur die bemannten G9-Frachter zurück. Falls die Dusk ausfällt, schließt euch der Albedo oder den Tukatas an,

gab Commander Tylor der Staffel mit auf den Weg, bevor sie sich den TIEs stellte. Da er sah, dass es in den ersten Minuten keine Verluste gab und SP III sich tapfer schlug, kümmerte er sich darum, den kleinen Frachterverband so nahe wie möglich an den Sternzerstörer heranzubringen. Er wollte nicht in der Haut der Frachterpiloten stecken, mit deren Hilfe die Wracks in die richtige Richtung gelenkt werden sollten. Zwar waren die drei G9 Ausleger-Frachter recht schnell und wendig, aber sie saßen buchstäblich auf einem Fass voller Detonit, das mitten auf den Sternzerstörer gebracht werden sollte.
Das Dauerfeuer, das von den Batterien des imperialen Schlachtschiffs ausging, bereitete Commander Tylor große Sorgen – die mit Sprengstoff gefüllten Wracks konnten nur noch fliegen, Schilde waren so gut wie gar nicht mehr vorhanden.

„Tylor an G9-Piloten: stellt sofort die Autopiloten der Frachter auf einen Zufallskurs ein, der sie in Richtung Brücke und die Deflektortürme des Sternzerstörers führt. Lasst zwei oder drei einfach auf den Rumpf zustürzen. Und dann zieht SOFORT ab – keine Heldentaten oder Kamikaze-Aktionen. Tylor Ende!“,

wies der Arkanier die einzigen bemannten Frachter an, als er erkannte, dass der Sternzerstörer begann, sich langsam aber stetig Richtung zu wenden. Die Hoffnung, dem Schlachtschiff mit den Frachterwracks einige Schäden zuzufügen, schwand, als zwei der alten Schiffe noch während des Wendemanövers getroffen wurden und sofort explodierten. Dennoch sollten sie wenigstens den Zweck erfüllen, die Kanoniere des SD zu beschäftigen und Unruhe in die Reihen der TIEs zu bringen.

Albedo an Dusk: der Eskortträger taucht unter dem SD auf Ihre Seite weg. Brauchen Sie Unterstützung, Commander?,“

meldete sich Captain Sho, die mit ihrem Verband an der Backbordseite des SD entlang zog – in gehörigem Abstand. Die Togruta hatte mit ihrer Albedo, einem YV-929, das schlagkräftigere Schiff, doch es wurde gebraucht, um den Headhunterstaffeln Rückendeckung zu geben. Tylor konnte mit der Dusk mehr anstellen, als man es einem gewöhnlichen YT-1300 zutraute, und er war der Meinung, dass er als Commander in der Konfrontation mit dem Sternzerstörer dringender gebraucht wurde.

„Bleiben Sie auf Kurs, Captain und unterstützen Sie weiter Ihren Verband. Tylor Ende!“,


wies er Sho an, ohne eine Bestätigung abzuwarten, da der Eskortträger seine Position vor dem Sternzerstörer gefunden hatte.

„Tylor an SP-III. Zieht soweit es geht von dem ESC weg – ich werde mit der Dusk eingreifen, sobald die G9-Frachter verschwunden sind,“


wies er seine Staffel an, die sich momentan ein recht ausgeglichenes Gefecht mit den TIEs lieferten – doch sobald das Trägerschiff eingriff, würde es für die wagemutigen Piloten äußerst schlecht aussehen.

Er erhielt von allen drei G9-Piloten die Klarmeldung, dass die Autopiloten umprogrammiert waren, die noch einmal das letzte aus den altersschwachen Antrieben herausholten, um sie auf den Kurs gegen den Sternzerstörer zu bringen. Zwar wären die Frachterpiloten bereit gewesen, sich mit ihren Schiffen in die Schlacht zu stürzen, doch Tylor wollte keine unnötigen Risiken eingehen. Die kleine Flotte war sowieso schon zahlenmäßig unterlegen, und selbst der Verlust schwächerer Schiffe würde die Rhommamoolianer schwer treffen. Sie weigerten sich alle drei, in das Asteroidenfeld zu fliegen und wollten sich lieber von Tylor wegen Meuterei abschießen lassen, als der Dusk den Rücken zu kehren, sodass er sie als Feuerschutz am Heck seines Schiffes mitfliegen ließ.
Dort wo die Gefechte zwischen SP III und den TIEs am heftigsten waren, ließ Tylor einen Kurs setzen, der dieses Gebiet anschnitt, ohne direkt dorthinein zu geraten. Er wollte der Staffel etwas Luft verschaffen, um sich dann auf den ESC zu konzentrieren und hoffentlich eine Möglichkeit finden, einige Torpedos auf empfindliche Bereiche des Sternzerstörers zu feuern, der nun seine Breitseite zeigte.

„Feuert nach eigenem Ermessen, sobald ihr die ersten TIEs in der Zielerfassung habt. SP III braucht Raum, um den Eskortträger angreifen zu können,“

befahl der Commander seinen Leuten an den Lasergeschützen der Dusk.

“G9 – ihr haltet euch im Feuerschatten und nehmt nur sichere Ziele, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Ich will nicht, dass ihr aus Versehen die Sandpanther abschießt,“


ermahnte er die Frachterpiloten zur Vorsicht.

[Osarian-System – Orbit um Rhommamool – auf Angriffskurs auf die Swarm] Dusk:Commander Tylor, Crew/Sandpanther-Staffel III (SP III)



Sandpanther (SP) III [12 Z-95 Headhunter]
YT-1300 'Dusk' [Schilde 100%]
3 G9-Auslegerfrachter
(Diverse Uglies und Wracks -2)


***​

[Osarian-System – Orbit um Rhommamool – im Angriffskurs] Linh Denb (T-Leader), Tukatas, Sandpanther-Staffel I (SP I), Penumbra (Flarestar)-Shuttles Yautja und Hand of Quaay

Linh war heilfroh, dass sie diesmal erfahrenere Piloten in den Cockpits der erbeuteten B-Wings sitzen hatte, als sie mit ihrem Verband, bestehend aus neun B-Wings, neun Headhuntern und zwei kleinen, aber durchaus wehrhaften Shuttles, Kurs entlang der Backbord-Flanke des Sternzerstörers einschlug. Ihr Ziel war allerdings die Nachhut des Sternzerstörers, die Nebulon B-Fregatte Ulysses, die von zwei Sterngaleonen begleitet wurde. Diesmal würde Mace, der Commander des gegnerischen Schiffes besser vorbereitet sein, aber auch die Rhommamoolianer hatten durch die erste kämpferische Auseinandersetzung mit der Fregatte und den TIEs dazu gelernt.
Das Kräfteverhältnis war ungefähr gleich – neunzehn TIEs gegen achtzehn B-Wings und Headhunter, die sich diesmal in punkto Feuerkraft und Schnelligkeit ergänzen konnten. Außerdem wurden sie durch die Yautja und die Quaay unterstützt, die von den ehemaligen Weequay-Piraten geflogen wurden.

„T-Leader an alle: was an dem Sternzerstörer geschieht, geht uns relativ wenig an. Darum kümmern sich Tylor und Sho bereits. Feuer wird nur bei einem direkten Angriff auf uns erwidert, aber wir halten unseren Kurs auf die Fregatte bei,“

gab sie durch, als der Sternzerstörer seinen Kurs zu ändern begann und der Eskortträger unter ihm wegtauchte. Einige der Frachterwracks schafften es nicht rechtzeitig sich dem Kurswechsel anzupassen, so dass sie für die Batterien des Sternzerstörers leichte Beute wurden, ohne ihre volle Wirkung entfalten zu können. Dennoch entwickelten sich die wild umher schießenden Trümmerteilen zu höchst gefährlichen Geschossen, worauf die Rhommamoolianer zumindest vorbereitet waren, die TIE-Piloten allerdings nicht.

Der abtauchende Eskortträger machte es ihnen zumindest leichter an der Backbordseite vorbei zu kommen, und die Weequays hielten den Tukatas und SP I auf ihrem Kurs zur Ulysses den Weg frei, während Captain Sho und SP II versuchten, an die Deflektortürme des Sternzerstörers zu gelangen.

Albedo an T-Leader: Die Fregatte wird von zwei Sterngalleonen begleitet – wenn ich hier fertig bin und es bei euch eng wird, werde ich mich darum kümmern,“

meldete sich Captain Sho, die sich mit ihrem Verband auf dem ersten direkten Vorstoß auf den Sternzerstörer befand.

„Danke, Albedo. Wir werden zunächst Abstand zu diesen beiden Klötzen halten – ich denke, dass wir schon von Mace sehnlichst erwartet werden. T-Leader Ende!,“

antwortete Linh, während ihr Verband sich zur Angriffsformation sammelte, die von beiden Seiten von den martialisch lackierten Shuttles der Piraten flankiert wurden.

[Osarian-System – Orbit um Rhommamool – im Angriffskurs auf die Ulysses] Linh Denb (T-Leader), Tukatas, Sandpanther-Staffel I (SP I), Penumbra (Flarestar)-Shuttles Yautja und Hand of Quaay


Tukata-Staffel [9 B-Wings]
Sandpanther (SP)I [9 Z-95 Headhunter]
Penumbra-Shuttles 'Yautja' und 'Hand of Quaay'[Schilde 100%]

YV-929 'Albedo'[Schilde 100%]
Sandpanther (SP) II [12 Z-95 Headhunter]



[OP]Post mit den Dune Snakes folgt extra, wär mir sonst zu lang [/OP]
 
[Osarian-System – Rhommamool – Redhaven] Dune Snakes, Captain Harlowe (DS-Leader), Wolve-Squad (über Redhaven verteilt)

Mit gemischten Gefühlen beobachtete Captain Harlowe das Manöver der feindlichen Staffel, die sich anschickte, ein Exempel an der Hauptstadt des rebellischen Planeten zu statuieren. Nur, dass es keine Zivilbevölkerung mehr gab, die sie massakrieren konnten. Maschinen von solcher Schlagkraft hätte er dort eingesetzt, wo sie hingehörten, nämlich in eine Raumschlacht – aber das war wohl aufgeplustertes imperiales Drohgehabe vor dem technologisch unterlegenen Gegner.

Die TIEs hatten sich in drei Rotten zu je vier Jägern aufgeteilt, von denen eine auf das Treibstofflager zuhielt, die andere in Richtung Raumhafen flog und die letzte sich auf den Weg zum Krankenhaus machte. Zum Krankenhaus! Harlowe sträubten sich unter dem Helm die Haare – zwar war die Stadt evakuiert, aber allein der Gedanke eine Einrichtung aufs Korn zu nehmen, wo sowieso sich niemand wehren konnte, war barbarisch. Seufzend gab er einem weiteren ausgedienten Minenfrachter, den Befehl, jene Rotte gebührend zu empfangen. Neben dem hochexplosiven Inhalt verfügte das Charlie genannte Wrack über ein halbwegs funktionierendes Geschütz, das den modernen Fightern zwar nicht wirklich gefährlich werden konnte, aber sie erst einmal beschäftigen würde.

DS-Leader an Staffel: DS-2 bis 4, wir nehmen uns die TIEs am Treibstofflager vor. Auf Einzelkämpfe lassen wir uns erst ein, wenn wir den Höhenzug erreicht haben. DS-7 bis 10, ihr verfolgt die Rotte am Raumhafen und zieht dann in die Mittland-Senke. DS-5, 6, 11 und 12 verteilen sich über die Stadtmitte und wartet, bis Charlie das Feuer eröffnet. Greift die Rotte dort von oben an und versucht sie in die Schlucht hinter den Abraumhalden zu locken. Wir müssen auf jeden Fall verhindern, dass sie wieder zusammenfinden. Lasst sie merken, wie die Dune Snakes beißen können, Jungs und Mädels,“

waren Harlowes Worte an seine Piloten – er fragte sich, wie viele von ihnen er je wieder sehen würde, wenn überhaupt. Er musste einfach darauf setzen, dass sie hier einen Heimvorteil hatten – die imperialen Piloten gehörten bestimmt zu den Besten, wenn sie solche TIEs flogen, aber sie kannten Rhommamool nicht – es war nicht ihr Zuhause, sondern nur eine weitere Welt, die sie zerstören sollten.

Die Dune Snakes teilten sich wie vorgesehen auf. Harlowe und seine Rotte nahmen die Verfolgung der TIEs auf, die in Richtung Treibstofflager flogen. Nur wenig später detonierten die beiden Frachter, die vor dem Depot stationiert waren und zwang die TIEs zu Ausweichmanövern. Sofort ließ Harlowe einen weiteren Frachter starten, der sich in Richtung Treibstofflager bewegte, um den Gegner etwas zu tun zu geben.

DS-Leader, die TIEs teilen sich auf,“

gab DS-3 durch,

„zwei halten nach wie vor auf das Lager zu, einer scheint sich auf die Frachter konzentrieren zu wollen, einer nimmt Kurs auf uns.“


DS-Leader lachte bitter.

„Nur einer? Die scheinen sich ja nicht besonders bedroht zu fühlen. Wie sie wollen – der Gast ist schließlich König. DS-2, wir nehmen ihn in die Zange, DS-3 und 4, ihr schaut zu, dass die anderen sich nicht vernachlässigt fühlen, haltet aber Abstand, weil ich noch Carrie rufen werde. Eröffnet erst das Feuer, wenn das Lager hochgegangen ist.“

„Wird gemacht, Cap,“

bestätigten DS-3 und 4, die einen weiten Bogen um die Stadt in den zerklüfteten Rücken des Höhenzuges flogen, zwischen dessen Ausläufern sich das Lager befand. Für einen sicheren Treffer sind die drei TIEs zu weit weg, aber etwas Ablenkung kann nie schaden, dachte sich Harlowe, als er sich einen von ihnen ins Visier nahm. Die Zielerfassung loggte ein, und DS-Leader schickte den Angreifern einen ersten Gruß von den Dune Snakes. Dann konzentrierten sich er und DS-2 auf den TIE, der ihnen entgegen raste.

Der selbsternannte Captain war in seiner Jugend auf einer Agrarwelt Schädlingsbekämpfungsflieger gewesen, und hatte auf den langweiligen Flügen über die endlosen Felder die Zeit damit totgeschlagen, mit der Maschine waghalsige Flugtricks auszuprobieren, die ihm normalerweise den lebenslangen Entzug sämtlicher Lizenzen oder mit viel Pech auch den Hals gekostet hätten.

Aber da er es nun zum Kampfpiloten gebracht hatte, würden diese Tricks ihm vielleicht einen Vorteil verschaffen, und wenn es nur darum ging, ein paar Minuten länger am Leben zu bleiben oder sich mit einem Elitepiloten des Imperiums anzulegen. Harlowe riss seine Maschine steil nach oben, zwar zeigte er seinem Gegner für einige Sekunden die Bauchseite, doch DS-2 sorgte dafür, dass der Gegner beschäftigt war. Dann ging er in einen Sturzflug über und drehte die Eta 2-Actis korkenzieherartig in einem Bogen, bis er am Heck des TIEs klebte.
Eigentlich ist alles wie früher, nur dass wir hier Krieg spielen, überlegte er kurz, bevor er und DS-2 den TIE unter Beschuss nahmen.

[Osarian-System – Rhommamool – Redhaven] Dune Snakes, Captain Harlowe (DS-Leader), Wolve-Squad (über Redhaven verteilt)



Dune Snakes
[6 Eta 2-Actis Abfangjäger, modifiziert]
[6 Delta 7 Aethersprites mit div.TIE/B-Wing/Z-95 Mods]
div. Frachterwracks


OP:
 
[Osarian System-Orbit über Rhommamool-FRG Ulysses-Kommandobrücke-Lloyd Mace, Khamôn Adamer, Crew]

Die Schiffe bewegten sich immerw eiter aufeinander zu. Die ersten hatten bereits das Feuer eröffnet und auch die Ulysses würde in Kürze Feindkontakt haben. Noch immer kreisten die TIEs der Fregatte um ihr Trägerschiff, auf weitere Anweisungen wartend.

"Sir, einige feindliche Jäger kommen auf uns zu. Auch die B-Wings sind darunter." erklang die Warnung des ersten Offiziers Adamer.
Diese Staffel war der Crew bereits bei ihrem ersten Kontakt mit diesem rhommamoolianischen Pack begegnet. Doch diesmal würde sich das Imperium nicht zurück ziehen. B-Wings hin oder her, der Feind war in der Unterzahl. Außerdem hatten die Rebellen beim ersten Kampf sicherlich die meisten ihrer Torpedos verschossen und an Nachschub mangelte es Abtrünnigen meist ebenso wie an Vernunft.


"Sehr schön, lassen Sie sie kommen. Alle Bordschützen sollen ihre Zielerfassung auf anfliegende Torpedos ausrichten, ignorieren Sie die Jäger die sie abfeuern. Erst werden wir ihre schweren Waffen unschädlich machen, danach kümmern wir uns um die B-Wings. Ohne Torpedos sind sie nutzlos gegen Kapitalschiffe. Die TIE-Fighter sollen angreifen, die Bomber ebenfalls. Jeder Bomber kümmert sich um einen B-Wing, die Fighter ebenso. Die Ulysses soll sich wieder dem Sternzerstörer nähern. Ich möchte, dass der Feind von beiden Seiten unter Feuer genommen wird."

Lloyd wusste, dass sein Manöver riskant war, schließlich könnten sich die Trägerschiffe gegenseitig beschießen. Allerdings befanden sich die besten Bordschützend er Galaxis in den Reihen des Imperiums, weshalb er die Aktion wagen wollte. Doch plötzlich blinkten nochmals weitere Punkte auf dem vorderen Sensor auf. Die B-Wings waren nicht alleine, sondern flogen mit Eskorte.

"Lieutenant Commander Tureaud, ich ändere Ihren Befehl. Die Hälfte Ihrer Fighter attackiert die Headhunter, der Rest unterstützt die Bomber gegen die B-Wings. Die Fähren ignorieren die stellen für die Ulysses keine Gefahr da." Der bestätigende Funkspruch kam unmittelbar danach und zeitgleich mit ihm begann der kampf auch für die Mannschaft der Fregatte. Die Bomber hatten jeweils ihren ersten Torpedo abgefeuert, um die anfliegenden B-Wings zu einer Kursänderung zu zwingen. Lloyd war sich sicher, dass diese die imperialen Bomber nicht mit ihren schweren Waffen attackieren würden, sondern diese für die Ulysses aufsparten. Torpedos waren zu langsam, um kleine Jäger zu zerstören. Doch die Angreifer würden ihren Angriffsversuch erstmal abbrechen müssen, wollten sie nicht sofort zu Staub zerblasen werden.

TIE-Fighter Geschwader Alpha-Alron Tureaud

"Alpha 1 an Staffel, Maschinen fünf bis neun greifen die Headhunter an. Der Rest folgt mir. Bomberstaffel Beta, verwickeln Sie den Feind in Dogfights. Locken Sie ihn an die Ulysses heran, damit sie uns unterstützt."

Tureaud riss den Steuerknüppel herum und jagte einem der B-Wings hinterher. Die schweren Bomber hielten zwar eine Menge aus, lagen aber wie Blei im Weltall. Sein TIE spieh mehrere grüne Lichtblitze hinter einem der Feinde her und traf ihn mehrmals. Sofort leitete er ein Ausweichmanöver ein, wie man es auf der imperialen Akademie lernte. Jeder Angriff barg auch die Gefahr eines Gegenangriffs. Man visierte den feind an, was dazu führte, dass die eigene Maschine für einen kurzen Moment einem konstanten Kurs folgte. In diesem Moment war man ein leichtes Ziel und verwundbar. Das Manöver sollte dies verhindern.

"Alpha 2, helfen Sie mir bei meinem Ziel. Zu zweit schaffen wir diesen Brocken schneller. Beta 3, unterstützen Sie uns."

Zwei Fighter und ein Bomber verfolgten nun einen B-Wing, der nun von drei Seiten angegriffen wurde. Mehrere Salven wurden aus verschiedenen Richtungen abgefeuert und der B-Wing verschwand in einem gleisenden Feuerball.

[FRG Ulysses-Lloyd Mace]

"Mr. Adamer, geben Sie einen Zick-Zack Kurs ein. Ich will, dass die Fregatte den kompletten Raum der uns umgibt ausnutzt. Aber halten Sie das Schiff auf der Horizontalen stabil, damit die Bordschützen weiterhin zielen können. Das sollte die anfliegenden Torpedos beschäftigen, vielleicht haben wir Glück und sie ändern mehrmals ihren Kurs und ihnen geht der Saft aus, bevor sie uns erreichen."

[Osarian System-Orbit über Rhommamool-FRG Ulysses-Kommandobrücke-Lloyd Mace, Khamôn Adamer, Crew]

FRG Ulysses: Schilde [100%] Rumpf [100%]
-TIE-Fighter [9 Jäger]
-TIE-Bomber [10 Jäger]
 
[ Osarian-System | Rhommamol | RedHaven | Treibstofflager | Rotte Drei | im Gefecht mit ein paar Frachtern | Wolve Neun | allein ]

In einem sehr grazilen Looping wendeten die beiden TIE-Defender – Wolve Zehn und Wolve Zwölf – ziemlich zügig. Ihr neues Ziel waren die nächsten paar Tanks, die für einen längeren Zeitraum die gesamte Hauptstadt, RedHaven, mit genügend Treibstoff versorgten. Kreischend entfernten sich die zwei imperialen Jagdbomber, die auf dem Höchststand der modernen Technik waren, ganz flott von den schwerfälligen, recht klobigen Frachtern. Gleichzeitig flog ein dritter Defender – Wolve Neun – direkt auf die trägen Ziele, welche mit mehreren Tonnen an Sprengstoff beladen waren, zu, während parallel zu diesem Manöver sich der vierte Sternjäger dieser imperialen Rotte mit einem sehr hohen Tempo einer feindlichen Gruppe, die ebenfalls aus vier Piloten bestand, näherte.

Kalten Ernst zeigte Aiden Thiuros Miene. Die eisblauen Augen musterten die trägen Frachter in der Ferne. Routiniert trat der imperiale Elitepilot das rechte Steuerpedal durch. Sofort vollzog sein TIE-Defender eine scharfe Wende. Gleichzeitig kreisten seine Daumen weiterhin etwas ungeduldig über den roten Knopf, der bei Betätigung die Laserkanonen erwachen ließ. Nach einer leichten Korrektur stabilisierte sich der moderne Jagdbomber wieder. Flog knapp über das erste Ziel hinweg und drehte dann innerhalb weniger Sekunden. Plötzlich erwachten seine Laserkanonen. Sie spuckten gnadenlos mehrere grüne Salven auf den langsamen Frachter. Am Anfang flackerte in einem sehr sanften Blau der schwache Schild auf. Doch nach etwa zehn Schüssen brach diese letzte Hürde jäh zusammen. In den nächsten Nanosekunden bohrten sich die grünen Blitze in die starke Hülle. Ein tiefes Loch nach dem anderen wurde sichtbar.

Der Defender drehte wieder bei. Hinter ihm explodierte plötzlich das zivile Schiff. Mindestens einer seine Schüsse hatte den gelagerten Sprengstoff erreicht und augenblicklich entzündet. Äußerst rasch hatten sich die grellen Flammen – getrieben durch die Explosion – durch die mächtigen Schotts und dicken Wände gefressen. Mittlerweile flogen die letzten Überreste – alles bloß schwarze Metallteile – in einem hohen Bogen durch die Lüfte. Aiden ließ sich davon nicht stören. Schnell glitten ein paar Finger über mehrere Konsolen. Der Bordcomputer sollte unverzüglich das nächste Ziel für den sehr engagierten Elitepiloten aussuchen. Rote Zahlen erschienen auf einem schmalen Display.
'Das Ding braucht viel zu lang', dachte Aiden und knirschte dabei mit den Zähnen. Kurzzeitig suchte der junge Pilot etwas Abstand zu den restlichen drei Frachtern. Ließ dabei seinen aufmerksamen Blick zu den aktiven Sensoren wandern. Thran und Karto Mynthaas hatten das Manöver fast beendet. Bloß sechs Kilometer trennte die beiden Neulinge noch von den Tanks.

Neun, hier Elf – es handelt sich um Eta 2-Actis Abfangjäger“, meldete plötzlich der Chiss mit ganz gelassener Stimme über den Rottenkanal. „Sie eröffnen das Feuer auf mich.“

Bevor der Flight Captain eine Antwort geben konnte, eröffnete plötzlich ein winziger Minenfrachter („Charlie“) das Feuer. Dröhnend krachte dessen Geschütz. Mehrmals versuchte es sogar im eigenen Tempo den schnellen Bewegungen des hochmodernen Sternjägers zu folgen. Elegant wich der Pilot den feindlichen Schüssen aus. Flink löste er eine Hand vom Steuerknüppel, ließ seine Finger schnell über eine Tastatur gleiten und beauftragte damit seinen Bordcomputer das Ziel zu scannen. Einzelne Falten zeigten sich dabei auf der Stirn des Bastioner Menschen. Parallel dazu zeigten sich die ersten Schweißtropfen unter den schwarzen Haaren. Sein schwerer Atem war stets im ganzen Cockpit laut und deutlich zu hören. Er ärgerte sich über seine Arroganz. Warum hatte er die Frachter nicht vorher auf deren Bedrohlichkeit gescannt. Zornig biss sich Aiden auf die Unterlippe. Eilig ließ er den TIE-Defender eine Schleife beschreiben, bevor dessen vier Laserkanonen eine Antwort gaben.

Elf, locken Sie die Feinde zu uns...“, befahl der Rottenführer, während er die Hülle des langsamen Frachters mit einer ersten Salve überzog. Zehn und Zwölf, fliegen Sie schnell Ihren Angriff. Dann sammelt sich die gesamte Rotte bei Position Delta-Fünf.“

Drei unterschiedliche Klicken reichten als einfache Antwort im Gefecht. Stets hielten sich seine drei Kameraden an diesen Grundsatz. Kurz flackerte der Frontschild bei Aiden auf. Ein paar gegnerische Schüsse hatte ihn getroffen. Sofort sah der Pilot zu seiner Schildanzeige. In einem sehr hellen Grün zeigte der Bildschirm die aktuelle Prozentzahl an. 'Verdammt, noch neunzig Prozent', dachte sich der Flight Captain – noch immer zähneknirschend. 'Ich muss dieses Geschütz loswerden!' Seine blauen Augen richteten sich auf den Minenfrachter, der sich schwerfällig in der Luft hielt. Agil näherte sich der dunkelgraue Jagdbomber. Erneut spuckten die Kanonen unzählige grüne Blitze auf das klobige Ziel. Irgendwie hasste er (mittlerweile) diese Hartnäckigkeit. Gnadenlos um schwirrte der Defender den Frachter und feuerte eine kurze Salve nach der anderen ab. In der Zwischenzeit hatten die zwei anderen imperialen Jagdbomber ihr Ziel erreicht. Ein weiteres Mal explodierte eine ganze Reihe der riesigen Tanks. Grelle Feuerbälle züngelten gierig in den klaren Himmel. Dunkler Rauch trübte nun immer mehr die Sicht in Richtung Westen.

Blitzschnell stiegen die beiden Defender aus dem schwarzen Rauch auf. Ziemlich eilig ließen beide das brennende Treibstofflager hinter sich, während sie rasch an Höhe gewannen. Mehrere schwarze Tentakel, die aus dem beißenden Rauch aufstiegen, um die zwei Jagdbomber scheinbar zu ergreifen, zerstoben schlicht durch die Kraft der Zwillingstriebwerke. Augenblicklich eröffneten beide Piloten das Feuer und unterstützten damit den Rottenführer bei dessen Kampf gegen den Frachter. Langsam brach das zivile Schiffe unter den zahlreichen Schüssen zusammen. Mehr als rauchende Metallteile hinterließ auch diese sture Verteidigungsmaßnahme nicht. Innerlich atmete Aiden bei diesem kurzen Anblick auf. Er hatte sich einfach zu lange mit diesem Ding beschäftigt. Ein winziger Umstand, der ihn nun konsequent störte. Rasch entfernten sich die drei Jäger von dem Treibstofflager, um sich fix mit ihrem vierten Kameraden, dem Chiss Drask, neu formieren zu können. Noch im Anflug auf den Treffpunkt änderte Aiden seine Schildverteilung. Zog etwas Energie vom Heck ab, um die Front zu unterstützen.


„Statusbericht“, verlangte er im strengen Ton über den Rottenkanal.

[ Osarian-System | Rhommamol | RedHaven | Anflug auf Treffpunkt | Rotte Drei | Wolve Neun | allein ]
 
[Osarian-System ~ kurz vor Rhommamol (in Feuerreichweite) ~ Unterstützungsflottille ~ VSD I „Kali“ ~ Brücke ~ Commodore Mard mit Brückenmannschaft]

Langsam teilte sich der imperiale Kampfverband in zwei Teile auf. Die eine Hälfte wich gemächlich nach Backbord, während die andere Steuerbord gewählt hatte. Parallel zu diesem Manöver dröhnten ständig die mächtigen Turbolaserbatterien. Zielgenau feuerten die Kanoniere der „Kali“, einem sehr großen imperialen Kreuzer, auf die kleinen Frachter und klobigen Wrackteile, die sich großzügig im Orbit von Rhommamol verteilt hatten. Manchmal verwandelte sich urplötzlich das eine oder andere plumpe Wrack in einen grellen Feuerball. Gleichzeitig schob sich der recht langsame Eskortträger – die „Swarm“ – vor den dunkelgrauen Victory-Sternzerstörer. Mit ihren kleinen Laserkanonen nahm sie hauptsächlich die zahlreichen Sternjäger, die der örtliche Widerstand Rhommamols aufbot, ins Visier.

Tiberius Mard beobachtete das ganze Szenario auf seinem angestammten Platz – auf der Brücke der „Kali“. Grimmig sprang sein Blick von einem feindlichen Haufen zum nächsten. Dazu wackelte hin und wieder der blonde Schnauzer, den der Commodore seit Jahren pflegte. Im Hintergrund gab man den Brückenoffiziere immer wieder neue Befehle. Schon aus diesem Grund hielt sich der sehr dürre Captain der „Kali“ die meiste Zeit in der Nähe der beiden Gräben auf. Kurz riss sich Mard von dem chaotischen Anblick, der sich auf der anderen Seite des Panoramafensters bot, los und musterte kurz die Brückenmannschaft mit seinem gewohnt kritischen Blick. Nachdenklich entfernte sich der ältere Commodore langsam von seinem Platz. Er ging zu seinem Untergebenen, dem Captain.


„Man hat das Schiff zum Primärziel erklärt, Sir“, informierte der Captain mit näselnder Stimme und Tiberius Mard wandte sich sofort dem Mann mit ernster Miene zu. „Sämtliche Kanoniere der „Kali“ halten derzeit den Feind noch auf Abstand, aber langsam nähern sich die Frachter.“

„Status der Schilde?“, fragte der Befehlshaber knapp nach.

„Die Schilde liegen bei achtundneunzig Prozent, Sir“, meldete unverzüglich der Brückenoffizier aus dem rechten Graben, der für die Waffenstation zuständig war. „Sie sind stabil.“

Ein paar Minuten ruhte der skeptische Blick Mards auf dem oliv-grauen Offizier. Dann wanderte er langsam über die restliche Brücke. Ließ mit seiner Aufmerksamkeit keine einzige Person aus. Mard hielt sich noch mit weiteren Befehlen zurück. Leise hüstelte der dünne Captain neben ihm. Für eine – gefühlte – Ewigkeit herrschte Stille auf der Brücke des riesigen Victory-Sternzerstörers. Im selben Augenblick flogen draußen eine komplette Rotte TIE-Fighter laut kreischend an dem dunkelgrauen Kreuzer vorbei. Sie verfolgten todesmutig mehrere Z-95 Headhunter. Plötzlich erhellte eine äußerst grelle Explosion die große Brücke. Zielsicher hatte die „Swarm“, die sich mittlerweile vor dem sehr schwerfälligen Kriegsschiff befand, ihre ersten Abschüsse erzielt. Kleinere Wrackteile zerschellten nun an dem mächtigen Schilden der imperialen Schiffe. Tiberius Mard gönnte sich kurz ein Lächeln – ein sehr hässliches.

„Mehrere „Uglies“ und ein paar Z-95 Headhunter wurden soeben von der „Swarm“ zerstört“, hörte der Commodore unverzüglich den Sensoroffizier vermelden. „Jedoch brechen ein paar gegnerische Ziele immer wieder durch unsere Verteidigung und attackieren die Sternengaleonen.“

„Wie hoch sind unsere Jägerverluste?“, wollte Mard wissen.

„Fünf TIE-Fighter und drei TIE-Interceptor...“, antwortete der Sensoroffizier sofort.

„Kommunikation, Commander Mace soll sich näher an den Sternengaleonen halten“, befahl er nach einem knappen Nicken. „Außerdem soll unsere Interceptor-Staffel zur Unterstützung aushelfen. Die B-Wings will ich binnen der nächsten Minuten zerstört wissen. Außerdem soll man eine Schneise in die rhommamolische Abwehr schießen, damit unsere Bomber zum Einsatz kommen können. Dafür sollen sich die „Swarm“ und deren TIE-Fighter einsetzen. Der Rest an unseren Sternjägern hält sich weiter in der Nähe der Schiffe auf.“

In der Zwischenzeit zeigte die riesige „Kali“ dem gewaltigen Wüstenplaneten Rhommamol – sowie der etwas spärlichen Verteidigung im Orbit – ihre komplette Breitseite. Ununterbrochen feuerten die mächtigen Turbolaser auf die trägen Ziele. Hin und wieder erschien ein neuer Feuerball und riss mit all seiner Wucht andere Schiffe in der unmittelbaren Umgebung in den Tod. Fast gleichzeitig schoss die „Swarm“ konzentriert auf die flinken Sternjäger, welche der Widerstand aufgebracht hatte. Man ließ dabei keine Gelegenheit aus, um einen Keil zwischen die unterschiedlichen Verbände der vielen Rebellen zu treiben. Immer wieder stürzten sich dabei auch die imperialen TIE-Modelle in kleinere Duelle mit den gegnerischen Piloten. Stück um Stück versuchte man näher an den riesigen Planeten zu kommen. Mard beobachtete eine Weile das Szenario. Mittlerweile stand der Commodore wieder auf seinem Stammplatz. Akribisch suchte er nach den Fehlern, die der Feind machte.

„Die Schiffe sollen mir ihre Statusberichte übermitteln, Captain“, wies Mard mit barschen Ton an.

[Osarian-System ~ kurz vor Rhommamol (in Feuerreichweite) ~ Unterstützungsflottille ~ VSD I „Kali“ ~ Brücke ~ Commodore Mard mit Brückenmannschaft]

VSD I „Kali“ (Schilde 97% / Hülle 100 %)
  • TIE-Fighter (10 Jäger)
  • TIE-Interceptor (11 Jäger)
ESC „Swarm“ (Schilde 95% / Hülle 100 %)
  • TIE-Defender (12 Jäger)
  • TIE-Fighter (33 Jäger)
  • TIE-Interceptor (22 Jäger)
FRG „Ulysses“ (Schilde 100% / Hülle 100 %)
  • TIE-Bomber (10 Jäger)
  • TIE-Fighter (9 Jäger)
SG 1 (Schilde 100% / Hülle 100 %)
SG 2 (Schilde 100% / Hülle 100 %)
 
[Osarian-System – Rhommamool – Redhaven] Dune Snakes (DS 3 und 4), Wolves (Neun, Zehn, Zwölf)

Die alten Frachter, die scheinbar zum letzten Verteidigungsaufgebot Redhavens gehörten, erfüllten voll und ganz ihren Zweck. Sie hielten die TIEs, die es auf das Tanklager abgesehen hatten, lange genug beschäftigt, bis DS 3 und 4 es geschafft hatten in einem Bogen um den Höhenzug zu fliegen, zwischen dessen Flanken das Lager saß, das gerade in einer Explosion und schwarzen Rauchwolken verging.

Die starke Rauchentwicklung kam den Piloten gerade recht, denn die beiden TIEs würden sich erst einmal orientieren müssen, und der dritte (Wolve Neun) hatte immer noch mit einem der Frachter zu kämpfen, obwohl dieser ihm eigentlich unterlegen war. Eine direkte Konfrontation stand außer Frage, die Rhommamoolianer hatten es mit den besten Piloten des Imperiums zu tun. Zweifellos hatten sie Respekt vor ihnen, aber ihre Angst hielt sich in Grenzen. Die beiden aufgerüsteten Eta 2-Actis-Jäger flogen mit gedrosseltem Tempo über die zerklüfteten Grate des Höhenzugs – bei einer zu hohen Geschwindigkeit wäre jeder Fehler tödlich gewesen und ihre Gegner durften nicht zu früh auf sie aufmerksam werden.
Wie von ihrem Staffelführer angewiesen, hielten sie sich solange zurück, bis auch endlich der letzte Frachter der Feuerkraft des TIEs zum Opfer gefallen war. Alle drei imperialen Jäger begannen nun abzudrehen, um sich ihrem vierten Kameraden anzuschließen, der von DS-Leader und DS-2 bedrängt wurde.

In einem waghalsigen Manöver schossen DS 3 und 4 über die Flanken des Höhenzugs und durch die dichten Rauchwolken, um die Verfolgung aufzunehmen. Beide Piloten waren erfahren genug, dass sie nicht wild drauf los schossen, sondern die Klarmeldungen ihrer Zielerfassungen abwarteten.

DS-4 an DS-Leader: Gegnerische Rotte nimmt Kurs auf euch. Wenn sie ihn beibehalten, kreuzen sie Carries Weg,“

informierte DS-4 ihren Staffelführer, der ihre Meldung bestätigte und die Kontrolle über Carrie freigab, einem kleinen Shuttle, das noch gute Triebwerke besaß und recht flink war. DS-4 musste den richtigen Augenblick abpassen, damit die TIEs nicht zu früh auf Carrie aufmerksam wurden. Wenn sie ihren Kurs weiterverfolgten, würde ein Knopfdruck ausreichen, damit sich das Shuttle ihnen in den Weg warf.

Unter anderen Umständen wäre es ein Riesenspaß gewesen, so dicht über die Häuser Redhavens zu rasen und tollkühne Manöver um die höheren Gebäude zu fliegen. Doch nun ging es hier um die Freiheit ihrer Welt und den Imps zu zeigen, dass sie sich diese Freiheit nicht mehr nehmen lassen, selbst wenn es bedeutete, dass sie sie mit dem Leben bezahlten.
Noch waren die TIEs außer Feuerreichweite, und DS-4 überschlug kurz mögliche Rendez-vous-Punkte mit Carrie. So gut wie diese imperialen Piloten waren, würde die Überraschung nicht lange anhalten, aber andererseits hatten sie bisher nur die schwerfälligen Frachter kennen gelernt und es ging hier sowieso nur um Sekunden, die sie herausschinden wollten.

Aus den Flugvektoren errechnete der Bordcomputer den wahrscheinlichsten Kurs der TIEs, so dass DS-4 den entsprechenden Befehl an den Bordrechner des Shuttles gab, auf Kollisionskurs zu gehen. Jetzt war auch die optimale Feuerentfernung der Torpedogeschütze erreicht. Den Maschinen von DS 3 und 4 waren die Geschütze moderner TIE-Bomber aufmontiert worden, die wesentlich schlagkräftiger als die ursprünglichen Bordwaffen waren.
DS-3 meldete sich gefechtsklar, und beinahe gleichzeitig schossen die Torpedos auf die voraus fliegenden TIEs zu.

[Osarian-System – Rhommamool – Redhaven] Dune Snakes (DS 3 und 4), Wolves (Neun, Zehn, Zwölf)
 
[Osarian-System – Orbit um Rhommamool – im Angriffskurs auf die Ulysses] Linh Denb (T-Leader), Tukatas, Sandpanther-Staffel I (SP I), Penumbra (Flarestar)-Shuttles Yautja und Hand of Quaay

Mit wachsender Anspannung führte Linh Denb die Angriffsformation auf die Ulysses an – sie hatten es ohne Verluste an der Backbordseite des Sternzerstörers vorbei geschafft, doch ihnen stand nun ein Gegner bevor, gegen den sie schon einmal angetreten war und diese Begegnung mit mehr Glück als Verstand überlebt hatten.

Mace würde vorbereitet sein, aber sie durften sich von der Nebulon B-Fregatte und ihren Aasfliegen, wie Commander Tylor die TIEs nannte, nicht ins Bockshorn jagen lassen. Noch während des Anflugs auf die Ulysses, konnte Linh gut beobachten, wie auch die Fregatte ihren Kurs änderte – es sah fast so aus, als ob sie auf den Sternzerstörer auffahren wollte, der dem Planeten nun seine volle Breitseite zeigte.

„T-Leader an alle: Wir behalten unseren Kurs vorerst bei,“

gab sie an die Tukatas, SP-I und die beiden Flarestar-Shuttles durch, die ihnen Feuerschutz geben sollte. Noch war ihr nicht ganz klar, was Mace damit bezweckte, denn im schlimmsten oder aus ihrer Sicht besten Fall würde die Ulysses auf das Heck des Sternzerstörers feuern. Allerdings war das eine sehr schwache Hoffnung, das imperiale Militär leistete sich normalerweise nicht solche Fehler.

„Egal was passiert, geht nicht zu nah an die Fregatte heran, bis wir den Hals erreicht haben. Yautja und Quaay, das gilt auch für euch – das sind keine osarianischen Dummköpfe dort drüben, sondern Imp-Piloten, die wissen was sie tun. Und bleibt von den Galeonen weg, wen ich dort erwische, schieß ich höchstpersönlich ab.“

Im Gegensatz zu den ersten Piloten, die die B-Wings von Osarian nach Rhommamool geflogen hatten, gab es weder Zweifel noch Rückfragen, so dass es auch keine Stümpereien wie Schießen ohne Zielerfassung geben würde. Doch noch auf dem direkten Kurs zur Ulysses bemerkte die Staffelführerin gerade rechtzeitig, dass der gegnerische Commander entsprechende Maßnahmen getroffen hatte. Das Aufgebot an TIE-Bombern zwang sie zu einer Kursänderung, wenn sie nicht allesamt in einer Torpedo-Salve vergehen wollten.

„Ausweichmanöver Aurek-2, sofort!“


gab sie an ihren Verband durch, doch für T6 kam der Befehl zu spät – er war zu weit ausgeschert und war prompt in das Visier eines wendigeren TIE-Fighters geraten, dem ein weiterer Fighter und ein Bomber zu Hilfe kamen. Der Tukata versuchte vergeblich seinen Verfolgern zu entkommen, doch Linh konnte das Ausweichmanöver nicht abbrechen. Wenigstens ließ sich T6 nicht dazu verleiten, seine Verfolger weiter rauszuziehen, sondern versuchte immer noch, auf die Ulysses zuzuhalten. Bevor T6 in einer gewaltigen Explosion verging, war es ihm gelungen, sämtliche Torpedos zielgenau auf die Ulysses abzufeuern.

‚Wenn wir das überstehen, kriegst du posthum einen Orden für die abgebrühteste Aktion in dieser Schlacht, alter Junge,’

dachte Linh mit einer Mischung aus Bewunderung und großer Betroffenheit, doch sie musste sich auf die Gegenwart konzentrieren.

„T-Leader an alle: jeder Tukata fliegt mit einem SP zusammen und gibt sich gegenseitig Deckung – sie wollen uns in Einzelkämpfe verwickeln und das dürfen wir nicht zulassen. Primärziel ist und bleibt der Hals der Ulysses, wo wir einen Keil in den Verteidigungsring der Aasfliegen treiben müssen. Keine Verschwendung von Torpedos, die heben wir uns für die Fregatte auf. Yautja und Quaay, ihr sichert uns ab – fangt jeden TIE ab, der sich auf unsere Formation zu bewegt, besonders auf die Bomber.“

Der Verband nahm den geänderten Kurs auf und setzte sich zielstrebig in Bewegung – mit gehörigem Abstand zur Ulysses, um sich nicht von den TIEs in das Batteriefeuer der Fregatte treiben zu lassen. Ohne die Deckung durch die Flarestar-Shuttles wäre der Angriff auf die Ulysses noch selbstmörderischer ausgefallen, als er es sowieso schon war und nahm den Bomberattacken den Druck weg. Mace schien die Weequay-Schiffe als keine besondere Bedrohung für die Fregatte wahrzunehmen, und tatsächlich wollte Tylor, dass die B-Wings die Ulysses in Bedrängnis brachten. Es musste ihnen nur gelingen, ohne zu große Verluste an das Kapitalschiff heranzukommen, um dann einen konzentrierten Torpedo-Angriff zu starten.

Zwar war schon die Hälfte der schweren Munition bei der ersten Auseinandersetzung verbraucht worden, doch die Rhommamoolianer hatten die Erfahrung aus der Not heraus zu improvisieren zur Kunst gemacht. Ihre Fähigkeiten, auch noch aus den nutzlosesten Schrottabfällen etwas Verwertbares herzustellen, konnte nur noch von den Jawas auf Tatooine übertroffen werden. Die Torpedowerfer der B-Wings waren mit Geschossen aus Eigenherstellung aufgestockt worden, die man den Spezifikationen dieser Maschinen angepasst hatte.

So war der Beschuss eine der geringsten Sorgen, die die sullustanische Staffelführerin hatte, sie mussten erst einmal soweit kommen. Die Fregatte legte nun einen Zickzack-Kurs ein, um den Verband der Angreifer aus dem Konzept zu bringen.

„Das Ding ist weniger wendig, als Mace wohl gerne hätte und das haben schon die Osarianer mit ihren Nebulons probiert. Wir legen einen halbkreisförmigen Kurs Richtung Hals ein, Yautja, Quaay, ihr teilt euch versetzt vorne und hinten auf und konzentriert euch weiterhin darauf, die TIE-Angriffe abzufangen. Niemand schert aus der Formation aus!“

Natürlich war das Kräfteverhältnis zwischen ihnen und der osarianischen Flotte wesentlich ausgeglichener gewesen, aber das Prinzip war dasselbe und es gab ihnen die dringend benötigte Hoffnung auf einen Erfolg, selbst wenn es nur eine sehr sehr schwache war. Doch dieser Motivationsschub reichte dafür, dass der Verband die ersten Treffer unter den TIEs erzielte. Je weiter sie allerdings vordrangen und dementsprechend näher an die Ulysses kamen, umso höher wurde die Intensität des gegnerischen Beschusses, so dass Linh zwei Headhunter und einen weiteren B-Wing verlor.

Auch die beiden Weequay-Schiffe hatten einige schwerere Treffer abbekommen, doch die ehemaligen Piraten hielten unverdrossen ihre Stellung – sie behaupteten, dass sie schon mit schwächeren Schilden aus brenzligeren Situationen herausgekommen wären. Selbst wenn sie zum Hals der Ulysses vordringen konnten, stand die Aussicht auf einen erfolgreichen Abschluss momentan noch auf einem anderen Blatt – ganz zu schweigen, wie sie es wieder von dort wegschafften, denn die Fregatte wurde immer noch zwei Sterngaleonen begleitet.
Gerade, als Linhs Zuversicht erste Risse bekam, hörte sie eine Meldung, die sie aufatmen ließ.

Albedo an T-Leader: Wir haben unsere Arbeit an den Deflektortürmen erledigt. SP-II wird Tylor unterstützen, ich sehe zu, dass ihr nicht zu sehr von der Ulysses und den SGs gestört werdet,“

hörte sie Mondra Sho von dem schwer bewaffneten YV-929. Linh ahnte, welche Arbeit die Togruta meinte, und glaubte, dass sie dabei gegrinst hatte.

„Verstanden, Albedo. Tukatas, Sandpanther, Flarestars – Kurs auf den Hals beibehalten.“

[Osarian-System – Orbit um Rhommamool – im Angriffskurs auf die Ulysses] Linh Denb (T-Leader), Tukatas, Sandpanther-Staffel I (SP I), Penumbra (Flarestar)-Shuttles Yautja und Hand of Quaay, Captain Mondra ShoAlbedo


Tukata-Staffel [7 B-Wings]
Sandpanther (SP)I [7 Z-95 Headhunter]
Penumbra-Shuttles 'Yautja' und 'Hand of Quaay'[Schilde um die 70 %]

YV-929 'Albedo'[Schilde 90%]
 
[Osarian System-Orbit über Rhommamool-FRG Ulysses-Kommandobrücke-Lloyd Mace, Khamôn Adamer, Crew]

Lloyd versuchte bei dem dichten Schlachtgetümmel den Überblick zu behalten. Auf den Sensorbildschirmen schwirrten kleine Punkte in den verschiedensten Farben durcheinander. Die Ulysses war nun offiziell ein Angriffsziel. Er hatte gehofft, der Gegner würde sich auf den Szernzerstörer stürzen, doch anscheinend waren diese Rebellen nicht so naiv wie er geglaubt hatte.

"Lieutenant Commander Adamer, setzen Sie sich mit der Kali in Verbindung und bitten Sie um Verstärkung. Wir müssen diese B-Wings los werden."

Kurz nachdem er den Befehl gab, wurde das ganze Schiff durchgeschüttelt. Lloyd klammerte sich an seinem Pult fest, während andere Offiziere weniger Glück hatten und hart auf dem Boden aufschlugen. Das Adrenalin schoss Mace durch die Adern und fiberhaft suchte er nach der Ursache für diesen unangenehmen Knall. Die Schilde hatten offenbar gleich zwei Torpedotreffer absorbiert, die Detonation hatte jedoch das ganze Schiff durchgeschüttelt.
Einen Headhunter hatten die TIE Fighter mittlerweile zur Strecke gebracht, während die Bomberstaffel Beta nun ihrerseits das Feuer mit Torpedos auf den Feind eröffnete.


"Betastaffel, nehmen Sie mit ihren Torpedos die feindlichen Fähren aufs Korn. Die sind wesentlich langsamer und können Ihrem Beschuss nicht so leicht ausweichen. Ist das erledigt, verschießen Sie die restlichen Torpedos beim Kampf gegen die B-Wings." zu seinen Offizieren gewandt sagte der Commander "Drehen Sie die Ulysses auf Angriffskurs. 50% der Antriebsenergie auf die Schilde umleiten. Die Bordschützen sollen nun auch die B-Wings unter Feuer nehmen. Alle anderen Maschinen des Gegners sollen sie ignorieren."

Lloyd wusste, dass die B-Wings das Salz in der Suppe waren. Der Rest des Feindverbands war nicht stark genug, um ein Kapitalschiff des Imperiums gefährden zu können. Offenbar schossen die gegnerischen Bomber nicht nur mit Torpedos, sondern auch mit allerlei Schrott, der zwar nicht ungefährlich war, allerdings bei weitem nicht so viel Schaden anrichten konnte wie die Projektile professioneller Armeen.

Ein weiterer Headhunter segnete das Zeitliche, gefolgt von einem TIE-Bomber, der ins Kreuzfeuer des Feindes geriet. Der Commander verfolgte, wie Lieutenant Commander Alron Tureaud, der Staffelführer seiner TIEs mit seinem Flügelmann einen B-Wing unter schweren Beschuss setzte, bis dieser letztlich in seine Einzelteile zerlegt wurde. Unterstützt durch die urbolaser der Fregatte würde es für die Angreifer nun deutlich schwieriger werden einen sauberen Angriffsflug auf die Ulysses durchführen zu können.


[Osarian System-Orbit über Rhommamool-FRG Ulysses-Kommandobrücke-Lloyd Mace, Khamôn Adamer, Crew]

FRG Ulysses: Schilde [70%] Rumpf [100%]
-TIE-Fighter [9 Jäger]
-TIE-Bomber [9 Jäger]
 
[Osarian-System – Orbit um Rhommamool – YV-929 ‘Albedo’] Mondra Sho, Sandpanther-Staffel SP-II

Noch im Vorfeld der Planungen zur Raumverteidigung Rhommamools hatte Mondra Sho, Captain der ‚Albedo‘ sich dafür eingesetzt, dass sie mit ihrem besser bewaffneten Schiff den Frontalangriff auf den Sternzerstörer übernahm, doch Commander Tylor schlug ihr Ansinnen geradewegs ab.

„Ich werde mit der ‚Dusk‘ diesen Angriff führen, auch wenn sie das schwächere Schiff ist, was die Feuerkraft angeht. Die Gegner müssen in Sicherheit gewogen werden – und der Verlust der ‚Dusk‘ ist leichter zu verschmerzen, als wenn wir die ‚Albedo‘ und die B-Wings verlieren würden.

Mit den Modifizierungen ist die ‚Albedo‘ sogar noch stärker als ein reguläres Modell der Serie, aber das werden die Imps nicht wissen. Sie werden mit SP-II den Angriff auf die Deflektortürme ausführen – wenn alles wie geplant verläuft, helfen Sie den Tukatas und SP-I gegen die Ulysses“,


entschied der Arkanier und duldete keinen Widerspruch mehr von Seiten der Togruta. In dem leichten Frachter herrschte an den Geschützen und Steuerkonsolen drangvolle Enge – statt der drei Gunner, die für die Standardbesetzung eines YV-929 üblich waren, gab es zehn, und drei Techniker sorgten dafür, dass die nachträglich eingebauten schweren Turbolaser und Geschütztürme reibungslos funktionierten. Als Piloten fungierten Captain Sho selbst und zwei erfahrene Duros, die im Kampf gegen die Osarianer zu einem eingeschworenen Team zusammengewachsen waren.

Wie alle Rhommamoolianer, die ihre Heimatwelt im Orbit verteidigten, wussten sie, dass sie gegen dieses Aufgebot in einem klassischen Raumkampf keine großen Chancen hatten, einen ausgewachsenen Sternzerstörer außer Gefecht zu setzen. Hier mussten sie wie auf ihrem kargen Planeten mit Guerillataktiken arbeiten, um die Bedrohung für ihre neugewonnene Freiheit wenigstens solange aufzuhalten, bis Hilfe eintraf.

Wie erwartet, konzentrierte sich der Kommandant des Sternzerstörers darauf, den Frontalangriff von Commander Tylor und SP-III abzuwehren, in dem er seinen Eskortträger und die Masse an TIEs die Breitseite des VSD schützen ließ. Die Tukatas und SP-I mit ihren Begleitschiffen, die auf der Backbordseite auf die Nebulon B-Fregatte zuhielten, wurden nahezu ignoriert, ebenso verhielt es sich mit Shos Albedo und ihrer Begleitstaffel an Z-95 Headhunter. Man sah sie nicht als Bedrohung an. Dennoch konnte die Situation kritisch werden – es sah fast aus, als ob die beiden Kapitalschiffe aufeinander stoßen und sich gegenseitig beschießen würde, doch das Manöver wurde präzise ausgeführt. Mondra Sho musste darauf achten, nicht ins Kreuzfeuer zu geraten. Mit ihren montral hatte sie neben den technischen Ortungs- und Navigationssystemen ein natürliches Orientierungsinstrument, das ihr zusätzlich half, sich in dem Getümmel von eigenen und gegnerischen Schiffen zurechtzufinden. Erst als sie sich mit ihrem Verband den charakteristischen Deflektortürmen näherte, setzten ihnen die TIEs und das Abwehrfeuer des SD stärker zu.

Noch setzte die Albedo nicht ihre volle Feuerkraft ein und beschränkte sich darauf die TIE-Angriffe mit einem Minimum an Aufwand vom Hals zu halten und SP-II, Rückendeckung zu geben. Die Headhunter waren den Bombern an Wendigkeit überlegen, aber die geringe Schildstärke machte sie zur leichten Beute, wenn sich Bomber und Jäger gegen sie zusammenschlossen. Wie auch SP-I versuchte die zweite Sandpanther-Staffel sich nicht in Dogfights verwickeln zu lassen – die Rotten hielten sich so dicht es ging zusammen, um der Albedo den Weg zum Heck des SD zu ebnen, während sie gleichzeitig von ihr beschützt wurden. Diese Art der Zusammenarbeit hatte sich bereits in den Gefechten gegen die osarianische Flotte bewährt – dieser Gemeinschaftssinn spiegelte zum großen Teil Mondra Shos Togruta-Natur wieder – sie hielt nichts von heroischen Alleingängen, die Stärke ging von der Zusammenarbeit in der Gruppe aus.

Auch der Widerstand der rhommamoolianischen Freiheitskämpfer konnte nur gelingen, wenn alle zusammenhielten und ihr war es fast schon peinlich, als Captain eine von der Gemeinschaft hervorstechende Führungsrolle übernommen zu haben. Dennoch wusste sie, dass diese Rolle für ihre Heimat wichtig war und würde ihre Pflicht tun.

„Annäherung auf Zielreichweite in hundert Sekunden“,

meldete der dritte Pilot der Albedo – die Deflektortürme waren bereits durch die Transparifenster des Cockpits sehen, während das Schiff sich seinen Weg durch die imperialen Lasersalven kämpfte.

„Schilde des SD nach wie vor intakt – unsere sind immer noch auf 95 Prozent. Alle Waffensysteme sind 100 Prozent einsatzbereit.“

Die Togruta nahm den Statusbericht mit einem kaum merklichen Kopfnicken zur Kenntnis. Jetzt musste die volle Feuerkraft der ‚Albedo‘ zum richtigen Zeitpunkt zum Einsatz kommen – diese Operation war hunderte Male von Sho und Tylor in Rechnersimulationen durchgespielt worden und sie hatten nur diesen einen Versuch, um herauszufinden, ob ihr Plan in der Praxis funktionierte.

Albedo an SP-II Leader: Phase eins von Operation Backdoor in vierzig Sekunden“,

gab sie an den Staffelführer weiter, der mit einem akustischen Signal bestätigte. Seine Sandpanther hatten nur drei Jäger verloren, während die Meldungen von SP-III weitaus beunruhigender klangen – Tylor hatte die Hälfte seiner Headhunter verloren, Tendenz steigend.

Die Sekunden bis zum Feuerbefehl vergingen wie Stunden, zumal das Abwehrfeuer des Sternzerstörers immer massiver wurde und die Schildintegrität der Albedo stetig sank. Aber Sho dachte nicht daran, die Operation abzubrechen – es war ihre einzige Chance.

„Feuer frei in fünf – vier – drei – zwei – eins…“,


befahl sie mit unaufgeregter Stimme. Die Albedo erzitterte leicht unter den Energien, die der Abschuss der verdoppelten Anzahl an Torpedowerfen erzeugte – die Meldungen über eine 129-prozentige Auslastung der Hüllenintegrität ignorierte sie geflissentlich, ebenso die Annäherung einer Rotte TIE-Bomber von Steuerbord.

„Status der Torpedos?“,

fragte sie den Techniker, der für die Präparierung der Flugkörper verantwortlich war.

„Siebzehn wurden bereits abgefangen, Rest trifft in zwölf Sekunden auf die Schilde des SD“,


meldete er, worauf Sho den Befehl zum Nachladen und sofortigen Abschuss gab. Die Albedo schüttelte sich unter dem Beschuss der anrückenden Bomberrotte, doch ihre Schilde hielten vorläufig.

„Backbordgeschütze Feuer frei“,

ordnete ihr Co-Pilot an. Mondra Sho wartete nunmehr angespannt die weiteren Meldungen des Technikers ab.

„Schildstärke des SD fluktuiert minimal. Ich empfehle eine weitere Salve, um die Werte zu maximieren, dann kann ich den Schlüssel zur Hintertür freisetzen“,


sagte er ohne vom Display seiner Geräte aufzublicken.

„Sho an Torpedo-Gunner: ihr habt ihn gehört, macht es so“,


ordnete die Togruta mit vor Anspannung vibrierenden lekku an. Nun wurde es ernst – so mussten sich ihre Vorfahren auf dem fernen Shili gefühlt haben, wenn sie auf die Jagd gingen. Sie hoffte, dass sie diesen Planeten vielleicht einmal selbst mit eigenen Augen sehen könnte. Wieder erschütterte der Bomberbeschuss den Frachter.

„Schilde der Albedo bei 92 Prozent, weitere TIE-Rotten von Steuerbord im Anflug,“


meldete der Co-Pilot. Noch war die eigene Schildstärke im grünen Bereich, doch sie mussten solange ausharren, bis die Operation durchgeführt war, selbst wenn es für die Albedo die Vernichtung bedeutete.

„Hauptenergie auf die Seitenschilde. SP-II-Leader: keine Dogfights gegen die Bomber, ich brauche euch am Heck.“

Selten war sich Mondra Sho so ausgeliefert vorgekommen, und doch würde sie nichts davon abbringen die Operation erfolgreich durchzuführen und traute kaum ihren Ohren, als sie die nächste Meldung hörte:

„Starke Fluktuationen in den SD-Schilden – Maximalwert erreicht!“,

gab der menschliche Techniker mit der Begeisterung eines kleinen Jungen durch, dem es gelungen war, die gut verschlossene Dose mit verbotenen Süßigkeiten zu knacken.

„Operation Backdoor in drei, zwei, eins, null“,

rief die Togruta von seiner Begeisterung angesteckt und ließ die letzte Torpedosalve abschießen, die noch vor Erreichen der strapazierten SD-Schilde ihre Zusatzladung in Form von EMP-und Viren-Drohnen freigaben. Nicht alle würden die Hülle der Deflektortürme erreichen, es zählte jedoch nur, dass sie sich überhaupt an das gewaltige Schlachtschiff heften konnten und es soweit wie möglich behinderten.

„Sho an Backbord- und Steuerbordgeschütze: gebt den TIEs eure kleinen Geschenke“,


befahl sie mit grimmiger Freude den Abschuss von weiteren Drohnen, die die Computersysteme der ungeschützten Bomber und Fighter mit einer Vielzahl von Viren infizieren würden.

„Sho an alle: wir sind durch die Hintertür. SP-II Leader: unterstützen Sie Tylor, ich werde den Tukatas den Rücken freihalten. Wir sehen uns dann…Sho Ende!“


Mit diesen Worten nahm sie Kurs auf die Ulysses, um den Verband um Linh Denb und den Tukatas zu verstärken.

[Osarian-System – Orbit um Rhommamool – Albedo, im Angriffskurs auf die Ulysses] Mondra Sho


YV-929 'Albedo'[Schilde 90%]

(auf Kurs zur Dusk):
Sandpanther-Staffel SP-II [8 Z-95 Headhunter]
 
[ Osarian-System | Rhommamol | RedHaven | Stadtgrenze | Rotte Drei | Wolve Neun | allein ]

Ein leichter, kaum kühler Wind kam auf. Mit schwacher, aber beständiger Stärke wehte er über die sandige Landschaft und ergriff einige Sandkörner. Erbarmungslos brannte die ferne Sonne auf den endlosen, trostlosen Wüstenzug. Kleine Tierchen suchten in dieser recht kargen Gegend nach etwas Schatten. Flink bewegte sich eine winzige Echse über den heißen Sand. Schließlich fand sie Schutz unter einem dicken Kaktus. Im Schatten kam das schuppige Reptil zur Ruhe und sah sich um. Ganz ruhig sah es nach links, dann nach rechts. In der Ferne konnte es die unscheinbare Hauptstadt Red Heaven erblicken. Das künstliche Gebilde aus Häuser, Türmen, Rohren und vielen anderen Dingen, welche die Natur nie so geplant hatte, hatte sich erfolgreich in die mächtigen Gebirgszüge, welche die Minenarbeiterstadt umgaben, gegraben.

Doch dieses Mal schien der sonstige Frieden gestört zu sein. Schwerfällig hatten sich mehrere große Frachter in die Lüfte erhoben und aus einigen Bezirken stieg schwarzer Rauch auf. Die kleine Echse stutzte und tapste ein paar Zentimeter auf die Stadt zu. Erst an der dunklen Grenze zwischen heißem Sand und kühlem Schatten blieb das schmächtige Tierchen stehen. Mit seinem winzigen Gehirn war es versucht das eigene Risiko bei diesem Anblick einzuschätzen. Die Instinkte der Echse erwachten mehr und mehr. Plötzlich veranlasste ein ohrenbetäubendes Kreischen das winzige Reptil sofort zur Flucht. Drei dunkelgraue Konstrukte schossen mit unvorstellbarem Tempo über den grünen Kaktus hinweg. Schlagartig kam die oberste Schicht des Sandes in Bewegung. Myriaden Sandkörner riss es in die Luft, wirbelte es umher, bevor sie wieder sicher auf dem Boden landeten. Blitzschnell suchte sich die Echse ein neues Versteck.

Die imperialen Piloten der hochmodernen TIE-Defender bekamen von diesem Nebenschauplatz gar nichts mit. Im Moment waren sie schlicht mit anderen Dingen beschäftigt, denn die Frachter, die die ganze Zeit in der Luft schwebten, hatten sich als explosive Fallen herausgestellt und zusätzlich war ihnen eine Rotte einer recht bunte Staffel, die zu den rhommamolischen Freiheitskämpfern gehörte, auf den Fersen. Kurzfristig hatten sie Red Heaven verlassen, um sich vor einem „Dogfight“ mit den neuen Gegnern neu formieren zu können. Mit einer engen Schleife wollten sie danach wieder Kurs auf die Stadt nehmen, denn noch immer hatten sie ein Ziel offen. Außerdem war der vierte Pilot aus dieser Rotte (Wolve Elf) noch immer allein als Späher unterwegs – ein Umstand, der bei dem Flight Captain allmählich einen gewissen Druck aufbaute.

Beiläufig biss sich Aiden nervös auf die Unterlippe. Mehrere Schweißperlen suchten sich zur selben Zeit einen individuellen Weg zu seinem Kinn. Dazu klopfte sein Herz laut. Er blinzelte flüchtig. Sah dann erneut zu seinen Sensoren. Mindestens zwei ziemlich gut aufgerüstete Eta 2-Actis Jäger folgte ihnen. Zwar sah der erfahrene Rottenführer in diesen trotz allem alten Sternjäger keinerlei Probleme für ihre modernen TIE-Modelle, doch der Überraschungsmoment war einfach auf deren Seite. Doch mit diesem Umstand musste der Imperiale nun leben. Langsam hatten sich Karto und Thran mit den eigenen Sternjägern zu dem Flight Captain vorgearbeitet. Man merkte aber bei beiden Piloten, dass sie noch Neulinge im Umgang mit einem TIE-Defender waren. Mit einmal Mal schrillte bei Aiden der Alarm für einen Torpedoangriff auf. Instinktiv riss der Bastioner Elitepilot den Steuerknüppel zur Seite und tauchte dabei etwas ab. Karto folgte ihm sofort. Thran brauchte hingegen für das selbe Manöver ein paar Sekunden mehr.


Zwölf, Sie fliegen wieder zu Elf, befahl Aiden und rauschte nur etwa zwei Meter über dem heißen Sand hinweg. Zehn, wir kümmern uns um diese Ziele.“

Ein schlichtes Klicken – das war Karto Mynthaas' Antwort. Dann drehte rasch sein grauer Defender bei und nahm wieder direkten Kurs auf die Stadt. Aiden und sein Flügelmann hingegen steuerten im Moment auf einen der massiven Gebirgsausläufe zu. Die zwei alten Eta 2-Actis Abfangjäger folgten ihnen dabei, während die Torpedos im Sand detonierten. 'Das hat man nun davon, wenn man immer Technik nutzt, die längst veraltetet ist', dachte sich der schwarzhaarige Mensch. Schnell glitten seine Finger der rechten Hand über eine der Konsolen. Surrend änderte sich nach und nach das Verhältnis der Schilde. Er leitete etwas mehr Energie in die Heckschilde und vernachlässigte dafür den Bug ein bisschen mehr. Bei diesem Glücksspiel schlug sein Herz noch einen Tick schneller. Das aufreibende Adrenalin schoss plötzlich ungezügelt durch seine Adern. Mit einem Mal fühlte sich der Pilot etwas mehr lebendig. 'Endlich ein Dogfight...'

Mehrere Spitzen, die zu dem mächtigen Massiv gehörten, ragten gefährlich in die Luft. Problemlos flogen alle vier Sternjäger – sowohl die imperialen Jagdbomber als auch die Abfangjäger der zwei Freiheitskämpfer – an diesen natürlichen Hindernissen vorbei. Nur sehr selten kamen die Rebellen zu einem Angriff. Die meisten Schüsse landeten im festen Gestein, statt – wie beabsichtigt – auf die grauen Hüllen zu treffen. Nur ganz leicht trat Aiden Thiuro immer wieder auf das linke oder rechte Pedal, damit sein TIE den zahlreichen Hindernissen auswich. Thran folgte ihm weiterhin. Doch der Neuling war in seinen Reaktionen – auch dieses Mal – etwas langsamer als sein Vorgesetzter und so fraßen sich allmählich die Schüsse in Richtung seiner Hülle. Dem jungen Shi'ido lief damit die Zeit mehr und mehr davon. Über die Sensoren bekam Aiden etwas von der misslichen Lage seines recht unerfahrenen Flügelmanns mit. Nachdenklich biss sich der menschliche Pilot auf die Unterlippe.

Ereignislos verging die nächste Minute. Eine zweite folgte ihr. Dann riss Aiden erneut völlig abrupt seinen Knüppel herum. Sofort folgte der agile Jagdbomber den Befehlen seines Piloten. Haarscharf umflog der dunkelgraue Defender eine dieser Spitzen aus festem Stein. Einzelne, sehr kleine Steine rissen dabei die lautstarken Ionentriebwerke in die Luft. Energisch richtete Aiden den Blick auf das runde Fenster vor sich, während der imperiale Sternjäger eine leichte Schräglage einnahm. Plötzlich kamen die beiden Verfolger ins Visier. Sofort eröffnete der Pilot das Feuer. Grüne und auch einzelne blaue Blitze spuckten seine Kanonen und ließen das Schild des linken Eta 2-Actis auf flimmern. Er ließ seinem selbstgewählten Ziel aber keine Zeit sich richtig zu orientierten. Denn sofort setzte sich der Defender hinter das angeschlagene Ziel. Immer wieder spuckte der imperiale Jäger grüne Blitze auf den Abfangjäger vor sich. Innerhalb weniger Minuten hatte Aiden den Spieß umgedreht.


[ Osarian-System | Rhommamol | etwas außerhalb von RedHaven | Gebirgsausläufer | Wolve Neun | allein ]
 
[Osarian-System ~ kurz vor Rhommamol (in Feuerreichweite) ~ Unterstützungsflottille ~ VSD I „Kali“ ~ Brücke ~ Commodore Mard mit Brückenmannschaft]

Ziemlich schwerfällig schob sich der dunkelgraue Victory-Sternzerstörer an der hauchdünnen, recht bunten Verteidigung der rhommamolianischen Freiheitskämpfer vorbei. Mit jeder einzelnen Minute, die in diesem Gefecht verging, schossen die mächtigen Turbolaser blind auf die Frachter, Sternjäger sowie unbeweglichen Wrackteile. Unterstützung erhielt die riesige „Kali“ dabei von einem klobigen Eskortträger, der „Swarm“, und mehreren kreischenden TIE-Staffeln. Etwa zur selben Zeit entfernte sich die schlanke Nebulon B-Fregatte „Ulysses“ und die beiden Sternengaleone genau in die andere Richtung, um den dünnen gegnerischen Verteidigungsring immer mehr zu strecken – und die Taktik ging allmählich auf. Doch trotz der imperialen Übermacht ließen sich diese vielen Freiheitskämpfer nicht entmutigen. Immer wieder stürzten sich ihre alten Sternjäger auf die Kriegsschiffe und TIEs.

Gespannt beobachtete Commodore Tiberius Mard das Gefecht. Aufmerksam sah der Flottenoffizier durch das riesige Panoramafenster. Hin und wieder konnte er vor dem etwas rötlichen Hintergrund, den der ziemlich karge Wüstenplanet Rhommamol bot, sehen wie weitere Wrackteile durch die sehr grünen Laserblitze, welche die Turbolaserbatterien der „Kali“ spuckten, explodierten. Trotzdem sah Mard noch keine breite Schneise, die sein Kriegsschiff nutzen konnte. Denn noch immer wollte der imperiale Commodore die kleine Hauptstadt aus dem Orbit heraus bombardieren. Mit seinen blauen Augen wanderte sein Blick langsam zur fernen „Ulysses“. Unwillkürlich bewegte sich sein blonder Schnauzer als er die Probleme sah, die Commander Lloyd Mace hatte.


„Die B-Wings stürzen sich regelrecht auf die Fregatte“, kommentierte auf einmal der dünne Captain der „Kali“, der neben dem Commodore stand, die Situation. „Dabei sind wir das größere Ziel.“

„Captain, Sie erwarten doch nicht etwa ernsthaft von diesem Pack Strategie?“, fragte Tiberius Mard und schnaubte arrogant. „Diese Primitivlinge können nicht einmal diese schwache Rebellentechnik, die man wahrscheinlich gestohlen hat, richtig einsetzen.“

Der Kommandant der „Kali“ ließ sich flüchtig zu einem verhaltenen Lachen hinreißen. Dann kehrte die gewohnte Stille auf die riesige Brücke zurück. Erneut bewegte sich der blonde Schnauzer. Dann ließ der kräftige Commodore seinen Blick zur nahen „Swarm“ wandern. Unerbittlich feuerten deren flinke Laserkanonen auf die antiken Sternjäger – hauptsächlich Z-95 Headhunter. Auf einmal schoss eine komplette Staffel TIE-Interceptor am Brückenturm der „Kali“ vorbei und griff dann eine Rotte dieser rebellischen Jäger mit ihren giftgrünen Laserschüssen an. Zwei oder drei Treffer erzielten die imperialen Piloten innerhalb der ersten Minuten. Tiberius Mard lächelte zufrieden. In aller Ruhe sah er sich das chaotische Getümmel an, dass sich vor seinen Augen immer mehr ausbreitete. Zu diesem Zeitpunkt hatte den dunkelgrauen Victory-Sternzerstörer schon der erste Bericht der TIE-Defender-Staffel – dem berühmten Wolve Squad – erreicht, die erste Ziele der Hauptstadt angriffen.

„Commodore Mard, die „Ulysses“ bittet dringend um weitere Unterstützung unsererseits“, meldete plötzlich der Kommunikationsoffizier.

„Die „Swarm“ soll sofort eine Interceptor-Staffel zur Verfügung stellen“, befahl der blonde Offizier, der sich flüchtig zu den beiden Gräben wandte. „Das sollte zum Bezwingen der B-Wings reichen.“

Nur geringfügig änderte der dunkelgraue Sternzerstörer der Victory-Klasse seinen Kurs. Das riesige Kriegsschiff hielt wieder auf den Planeten Rhommamol zu. Stück für Stück zeigte die äußerst breite Spitze auf die orange-braune Wüste. Mehrere Rebellenpiloten stellten sich der „Kali“ auf einmal in den Weg. Trotzdem feuerten die imperialen Kanoniere weiter auf ihre winzigen Feinde. Sie suchten die breite Schneise, die sich Commodore Tiberius Mard für seinen finalen Angriff vorstellte. In der nächsten Minute war eine leichte Erschütterung auf der Brücke zu spüren. Eine recht kleine Gruppe der rhommamolischen Freiheitskämpfer hatte den Augenblick genutzt, um unbemerkt die gewaltige „Kali“ anzugreifen. Eine unbestimmte Anzahl an Torpedos und umgebauten Drohnen hatte plötzlich die massiven Schilde zum Erzittern gebracht. Danach ließen allmählich die Triebwerke nach. Sogar sämtliche Lichter flackerten unheilvoll auf, bevor das rote Licht endgültig dominierte.

„Was geht hier vor?“, platzte es aus dem kräftigen Flottenoffizier heraus. „Statusbericht!“

„Schilde sind plötzlich bei achtzig Prozent - sinkend“, meldete einer der Offiziere in einen der zwei Gräben. „Auf einigen Decks fiel auch die Schwerkraft aus. Mehrere Schotts haben sich automatisch geschlossen.“

„Dazu lässt die Leistung der Triebwerke nach“, informierte der nächste Offizier den Commodore.

„Die Waffensysteme funktionieren aber weiterhin, Sir“, beruhigte der Waffenoffizier sofort. „Meine Leute haben sämtliche Systeme gesichert. So schnell bekommen die uns nicht klein, Sir.“

„Die Techniker sollen das Problem rasch beheben!“, befahl Mard und musterte streng die Männer in den beiden Gräben. „Bis dahin ist die „Swarm“ und deren Sternjäger unser Schild. Alle Kanoniere sollen diese Frachter ins Visier nehmen. Diese Dinger scheinen die Koordinationszentren zu sein.“

[Osarian-System ~ kurz vor Rhommamol (in Feuerreichweite) ~ Unterstützungsflottille ~ VSD I „Kali“ ~ Brücke ~ Commodore Mard mit Brückenmannschaft]

VSD I „Kali“ (Schilde 80% / Hülle 98 %)
  • TIE-Fighter (8 Jäger)
  • TIE-Interceptor (9 Jäger)
ESC „Swarm“ (Schilde 90% / Hülle 100 %)
  • TIE-Defender (12 Jäger)
  • TIE-Fighter (30 Jäger)
  • TIE-Interceptor (20 Jäger)
FRG „Ulysses“ (Schilde 70% / Hülle 100 %)
  • TIE-Bomber (9 Jäger)
  • TIE-Fighter (9 Jäger)
SG 1 (Schilde 100% / Hülle 100 %)
SG 2 (Schilde 100% / Hülle 100 %)
 
[Osarian System-Orbit über Rhommamool-FRG Ulysses-Kommandobrücke-Lloyd Mace, Khamôn Adamer, Crew]


Angriff um Angriff flogen die Aufständischen gegen die Flotte des Imperiums und die Ulysses war eines der Hauptziele. Lloyd starrte angespannt auf seine Sensorschirme und verfolgte die Flugbahnen der Angreifer und seiner eigenen Leute. Die Rhommamoolianer hatten ihre schweren B-Wings nicht auf den Sternzerstörer losgelassen, sondern auf seine Fregatte. Offenbar hatten sie so viel Verstand mit ihren Hobbypiloten kein ausgewachsenes Kriegsschiff anzugreifen, sondern sich stattdessen auf die schwächeren Kapitalschiffe zu konzentrieren.

"Sir, wir bekommen eine weitere Interceptorstaffel zur Verfügung gestellt." meldete der Funkoffizier.
"Gut, sagen Sie den Piloten, sie sollen sich nur auf die B-Wings konzentrieren. Wir machen den Rest." Die Abfangjäger waren wesentlich besser zur Bekämpfung schwerer Bomber geeignet als die Jäger, die der Ulysses zur Verfügung standen. Lloyd erinnerte sich an die Zeit, als der kurzfristig das Kommando über den Victory-Sternzerstörer Basileia hatte. Mit diesem Koloss war der Kampf wesentlich einfacher gewesen. Aber der momentane Zustand des Imperiums war zu kritisch und jedes Schiff wurde gebraucht, weshalb die Ulysses diesen Einsatz ursprünglich angeführt hatte. Eine Maßnahme, welche zu anderen Zeiten immer von einem Sternzerstörer geführt worden wäre.
Wieder erschütterte ein schwerer Treffer das Schiff. Die Schilde hatten nur noch 50% Energie.


"Mr. Adamer, lassen Sie die Fregatte um ihre eigene Achse rotieren. Das dürfte die Zielerfassung der Torpedos zumindest etwas erschweren. Leiten Sie nochmals 20% der Antriebsenergie in die Schilde um und nehmen Sie Kurs auf die Angreifer. Wir fliegen ihnen entgegen, volle Enrgie aufdie vorderen Deflektorschilde. Entweder beissen diese Rebellen sich an diesem Schild die Zähne aus, oder sie ändern ihren Anflugvektor. Wenn letzteres geschieht, sofort den Kurs wieder ändern. Wenn diese Amateure regelmäßig ihren Kurs ändern müssen, haben sie weniger Zeit zum Zielen und Kämpfen."
Lloyd hoffte, dass seine neue Taktik mehr Erfolg versprechen würde als die alte. Allerdings hatte er bereits große Teile der Antriebsenergie abzweigen müssen, weshalb die Fregatte nun deutlich langsamer flog. Jedoch war sich der Commander sicher, dass die permanenten Kursänderungen, gepaart mit der Unterstützung durch die TIE-Abfangjäger den Feind in die Flucht schlagen würden. Jeder B-Wing hatte dann mindestens zwei Feindmaschinen gegen sich. Selbst imperiale Piloten konnten diesem Druck nicht lange widerstehen. Und hier trafen nun zwei ausgebildete Kampfpiloten auf einen Amateur.

Wieder konnten seine Piloten, nun unterstützt durch die neue Staffel der Swarm, einen B-Wing und einen Z-95 abschießen. Gleichzeitig verlor die Ulysses jedoch einen ihrer Bomber sowie einen Jäger. Das Gefecht schien sich nun mehr vom Sternzerstörer weg zur Fregatte zu verlagern. Offenbar wollten diese rhommamoolianischen Möchtegernrevoluzzer den imperialen Verband teilen, oder zumindest einzelne Schiffe zur Flucht zwingen. Aber Lloyd wusste, dass sie das nicht schaffen würde. Ein Schiff des Imperiums würde niemals die Flucht vor einem Rebellenhaufen antreten.


"Kurs auf die Kali, passen Sie auf, dass unser Verband nicht getrennt wird. Wenn wir uns wieder Commodore Mard annähern, sind die Angreifer wieder in Reichweite beider Schiffe. Fliegen Sie die Ulysses unterhalb des Sternzerstörers, damit dessen seitliche Turbolaser freies Schussfeld haben." Durch diese Flucht, hin zur Kali, wurde zwar die Angriffsfront des Verbands verkleinert, allerdings sah Lloyd darin die einzige Chance sich seiner Haut dauerhaft zu erwehren. Außerdem konnten sie so die feindlichen Schiffe von zwei Kapitalschiffen aus unter Feuer nehmen. Das würde diesem Pack das Genick brechen.

[Osarian System-Orbit über Rhommamool-FRG Ulysses-Kommandobrücke-Lloyd Mace, Khamôn Adamer, Crew]

FRG „Ulysses“ (Schilde 55% / Hülle 100 %)

* TIE-Bomber (8 Jäger)
* TIE-Fighter (8 Jäger)
 
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