Episode IX Spoiler Rey in Episode IX

Man hätte ihr meines Erachtens nur dadurch mehr Tiefe und Konflikt verleihen können, wenn man ihre Verwunderung, Angst und ihren Respekt vor den plötzlich sich so rasch entfaltenden Machtfähigkeiten deutlicher gemacht hätte.

Das hat man schon öfter gezeigt, aber ich hätte es besser gefunden, wenn ihre Machtfähigkeiten dezenter dargestellt worden und ihr nicht alles spätestens im zweiten Anlauf gelungen wäre.

Ihre Machtfähigkeiten gepaart mit den anderen Skills (Sprachbegabung, Technik As, alle lieben sie auf Anhieb) sowie dass alle Fehler Null Konsequenzen hatten machen imo zu einer Überfigur.

Ich möchte sie leider von Episode zu Episode weniger und empfand sie und ihre Stimmungsschwankungen als anstrengend und nervig.
 
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@Jade'sFire

Schön zusammengefasst!

Das hat man schon öfter gezeigt, aber ich hätte es besser gefunden, wenn ihre Machtfähigkeiten dezenter dargestellt worden und ihr nicht alles spätestens im zweiten Anlauf gelungen wäre.

Ihre Machtfähigkeiten gepaart mit den anderen Skills (Sprachbegabung, Technik As, alle lieben sie auf Anhieb) sowie dass alle Fehler Null Konsequenzen hatten machen imo zu einer Überfigur.

Ich möchte sie leider von Episode zu Episode weniger und empfand sie und ihre Stimmungsschwankungen als anstrengend und nervig.

Die von dir beschriebene Tendenz kann ich so für mich bestätigen, wobei sie aber keinesfalls zur Gänze bei mir durchgefallen ist. Ich finde, ihre Charakter hat durchaus einige gute Ansätze und gerade in TLJ ist sie mir vorübergehend sogar richtig ans Herz gewachsen. Ich mochte ihren Überschwang und Kampfgeist, der vor allem in der Konfrontation mit Snoke deutlich wurde, ebenso wie die Verletzlichkeit und Sensibilität, mit der sie sich gegenüber Ben öffnete.

Da konnte sie mich wirklich für sich einnehmen.

In TROS schien mir ihr emotionaler Ausdruck aber hauptsächlich zwischen Wut und Traurigkeit zu changieren und das oftmals sogar kurz hintereinander, auf nur eine Szene gerafft. Ich weiß nicht, ob das der Versuch war, ihr mehr Komplexität zu verleihen....auf mich wirkte es leider ziemlich hysterisch; so sehr ich ihr das auch zugestehen möchte in Anbetracht der immensen Herausforderungen, die sie zu bewältigen hat. In Summe war es leider dennoch etwas viel und so konnte auch ich mich eines gelegentlichen Anflugs von Genervtheit nicht ganz erwehren.

Dennoch gab es auch starke Szenen, in denen ich durchaus mit ihr mitfühlen konnte, weshalb mir diese partiellen Unausgewogenheiten auch nicht die Freude am Film verderben konnten.

Im Gegensatz zu vielen anderen kann ich zudem gut damit leben, dass sie sich am Ende eine Skywalker nennt.
Mei...warum auch nicht? Ist doch eine süße Geste :p
 
Die von dir beschriebene Tendenz kann ich so für mich bestätigen, wobei sie aber keinesfalls zur Gänze bei mir durchgefallen ist. Ich finde, ihre Charakter hat durchaus einige gute Ansätze und gerade in TLJ ist sie mir vorübergehend sogar richtig ans Herz gewachsen. Ich mochte ihren Überschwang und Kampfgeist, der vor allem in der Konfrontation mit Snoke deutlich wurde, ebenso wie die Verletzlichkeit und Sensibilität, mit der sie sich gegenüber Ben öffnete.

Naja, in TLJ hat sie Kylo gehasst, sogar auf ihn geschossen ihn als Monster beschimpft um dann, als Luke nicht so lieb zu ihr war wie gehofft, sich bei eben diesem Monster ausgeheult, weil Mimimimimi der böse Luke gemein war. Da hätte sie sogar seine Hand genommen, auch als Kylo Ren. Das war ihr da egal. Und später „Oh Nein!!!! Du bist so böse. Nur dem Ben würde ich meine Hand reichen.“

Da war sie für mich durch. Und ihre ganze Bekehrungsnummer hätte sie nie durchgezogen, wenn Luke mehr so gewesen wäre, wie von ihr erhofft. Also wirft man sich dem nächsten an den Hals, der verspricht, ihr das zu geben, was die will: Zugehörigkeit.

Da kann ich nur mit den Augen rollen.
 
Naja, in TLJ hat sie Kylo gehasst, sogar auf ihn geschossen ihn als Monster beschimpft um dann, als Luke nicht so lieb zu ihr war wie gehofft, sich bei eben diesem Monster ausgeheult, weil Mimimimimi der böse Luke gemein war. Da hätte sie sogar seine Hand genommen, auch als Kylo Ren. Das war ihr da egal. Und später „Oh Nein!!!! Du bist so böse. Nur dem Ben würde ich meine Hand reichen.“

Da war sie für mich durch. Und ihre ganze Bekehrungsnummer hätte sie nie durchgezogen, wenn Luke mehr so gewesen wäre, wie von ihr erhofft. Also wirft man sich dem nächsten an den Hals, der verspricht, ihr das zu geben, was die will: Zugehörigkeit.

Da kann ich nur mit den Augen rollen.

insofern hatte ja Kylo Ren dann recht - sie sucht in jeden einen Vater/Eltern Ersatz - zuerst in Han Solo jetzt in Skywalker... er sagte ja, das dies ihre größte Schwäche ist/war.
 
Wenn Opi ihr zuerst über den Weg gelaufen wäre, hätte sie sich an an ihm festgetackert.

Und eine Heldin mit solch wechselhaft moralischen Ansichten, die sich grad wie es zu Ihrem Gusto passt gewechselt werden, und die trotzdem alle toll finden und in ihr Herz schließen löst bei mir leider leichten Brechreiz aus.
 
@Raven Montclair
Siehst, das wäre eine interessante Ausgangsposition gewesen für TFA - die unbekannte Rey, verfügt über sagenhafte Fähigkeiten/machtsensitiv.
Nach dem Duell zwischen Kylo und ihr, wo sie ihm verwundet flüchtet sie entsetzt, nachdem was sie getan hat und wird von Palpatine gefunden und sie schließt sich ihm an.

Kylo ist ohnehin hin und her gerissen und hat die ärgsten Probleme mit der dunklen Seite nachdem er Han Solo umgebracht hatte.
Man hätte in TLJ eine sehr gute Geschichte aufbereitet können die in TROS hätte gipfeln können.
 
Während Rey in Episode 7 und 8 noch gut bis okay war, hat Episode 9 die Figur meinem Empfinden nach einfach nur zerstört. Sie ist zum Mary Sue Charakter geworden, der alles weiß, alles kann, alles schafft und jedem klar überlegen ist. Solche Anflüge gab es in 7 und 8 zwar auch schon, aber da gabs noch sowas wie einen Gegenpol. In TROS ist sie ja schon sowas wie ein Superheldencharakter, dazu noch der völlig absurde Deus Ex Machina Moment, in dem sie sich als Palpatines Enkelin entpupppt. :facep: Das hat den Figur dann den Rest gegeben.

Disney mag es ja anscheinend, Star Wars Figuren gegen die Wand zu fahren. Aber bei Rey haben die sich selbst übertroffen.
 
@Master Kenobi

Zwar bin ich mit ihrer charakterlichen Darstellung in TROS auch nicht 100%ig glücklich (aus Gründen, die ich weiter oben bereits ausgeführt habe), dass sie allem und jedem überlegen gewesen sein soll, bestreite ich allerdings.

Vielleicht kannst du ja ein paar Beispiele nennen, damit ersichtlicher wird, worauf sich dein Eindruck gründet?

Mir fallen aus dem Stehgreif nämlich hauptsächlich Begebenheiten ein, die Gegenteiliges nahelegen.

Wie nimmst du bspw die Szene wahr, in der sie beim Kräftemessen mit Kylo den Transporter nicht wie beabsichtigt zu sich zieht, sondern mit einem unkontrollierten Machtblitz explodieren lässt? Dass Chewie letztlich doch kein Opfer dieser Aktion wurde, ändert nichts daran, dass sie ihre Kräfte in dem Moment eben nicht im Griff hatte. Vielmehr offenbart Kylo später, dass er sie bewusst bis zu diesem Punkt gepusht hatte, weil er sehen wollte, ob Palpatine die Wahrheit spricht (in Bezug auf ihre Herkunft).

Überhaupt ist Kylo ein gutes Beispiel dafür, wem Rey eigentlich so gut wie nie überlegen war (jedenfalls nicht in diesem Film). Während sie regelmäßig ausrastet und dabei ihr eigentliches Ziel aus den Augen verliert (das, wofür sie von Leia ausgebildet wurde), erscheint Kylo im Vergleich dazu fast schon wie eine unbezwingbare Festung, an der ihre Angriffe durchgehend abprallen. Der finale Kampf auf dem Todessternwrack bestätigt das nur.


Auch gegenüber Palpatine erweist sie sich letztlich als chancenlos...erst durch das Einschreiten Bens (das ihre Sith-Werdung gerade noch abwendet) und das anschließende Einswerden mit der Macht aller Jedi, kann die Galaxis doch noch gerettet werden.

Tja, und danach ist sie erstmal so richtig tot.

Bis Ben sich erneut als Schlüsselrolle in dieser Geschichte erweist, indem er sein Leben für das ihre gibt.
(Ich weiß, wie umstritten dieses Ende ist, eine Überlegenheit Reys bringt es mE aber nicht zum Ausdruck).
 
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Wenn Opi ihr zuerst über den Weg gelaufen wäre, hätte sie sich an an ihm festgetackert.

Und eine Heldin mit solch wechselhaft moralischen Ansichten, die sich grad wie es zu Ihrem Gusto passt gewechselt werden, und die trotzdem alle toll finden und in ihr Herz schließen löst bei mir leider leichten Brechreiz aus.

Ist das (also die Sache mit der Moral) jetzt nicht doch ein bisschen arg streng? Sie hätte mit Finn ins Outerim gehen können, sie hätte Hans Angebot sofort annehmen können, sie hätte Luke nach dem Mund reden können, sie hätte Kylos Angebot annehmen können. In allen Fällen hätte sie die Chance gehabt „jemanden zu haben“, sich an jemanden „anzutackern“. Sie hat die Chance jedes Mal verstreichen lassen, weil ihr etwas wichtiger war (der Widerstand oder das Warten auf die Eltern). Ich finde durchaus, dass das jetzt nicht wechselhaft in den moralischen Ansichten ist.

Richtig ist natürlich, dass sie überall Bindung sucht und vor allem, dass sie in jedem erst mal das Gute sieht (außer bei Kylo Ren, da läuft es gegenläufig). Das kann man auch durchaus naiv nennen oder eine große Schwäche, aber ist das wirklich moralisch beliebig? Und dass sich das Verhältnis zu Kylo Ren von Hass zu „Da könnte noch Gutes in ihm sein, dass wieder zum Vorschein kommen könnte“ wechselt, kann man im SW-Kontext durchaus mit der Verbindung und einhergehenden Visionen seiner „Bekehrung“ erklären. Zumal sie ihren Schritt auch erklärt. „Dann (also da Luke seine Haltung nicht ändert), ist ER unsere letzte Hoffnung.“ Natürlich ist das zu diesem Zeitpunkt eine grobe Fehleinschätzung und sogar dumm – aber in meinen Augen eben kein moralisches Problem.
 
@Kyber Crystal

Ich glaube mit: sie kann alles, weiß alles, ist eher gemeint, dass sie ihn Dchöden (physisch und psychisch) aus jeder Situation raus kommt.

Chewies Tod im Transporter: Kurzes Geheule, dann zum Tagesplan zurück und glücklicherweise: Er ist ja gar nicht tot und sie rettet ihn mal eben.

Sie findet den Sith Dolch und wendet ihn an; sie segelt zum Wrack, braucht niemandem dazu.

Sie tötet Kylo: gleiches Szenario wie bei Chewie: Geheule, dann heilt sie ihn schnell; wieder keine Konsequenz.

Auf Ahch-To: Kurzes Abbrennen von allem, aber Luke braucht nur zwei väterliche Sätze, um alles wieder glatt zu machen.

Exegol: ich hatte einen anderen Eindruck während des Film. Sie wäre nicht vor Palpatine eingeknickt. Richtig ist aber, dass sie auch keine Chance gegen ihn gehabt hätte. Aber mit Kylo zusammen auch nicht.

Dann besiegt sie ihn mit der Hilfe der Jedi. Warum sie stirbt erschließt sich mir nicht, da sie ebenso wie Mace Windu nur die Energie mit den Schwertern zurückschleudert, sie diese also nur hält. Ihm hat das auch nicht im geringsten geschadet.

Aber egal, sie ist warum auch immer tot. Dann wird sie wiederbelebt, ihr Heiler stirbt. Und wiederum, es scheint sie nicht zu kratzen. Sie fliegt lächelnd im X-Wing los.

Am Ende steht sie auf Tattoine, eignet sich den Namen Skywalker an und lächelt den Machtgeistern zu.

Ich hatte nicht den Eindruck, dass sie niemals an irgendwelche Grenzen gekommen ist, und wenn es mal nicht so lief, irgendjemand hilfreich eingriff, aber sie ist glatt wie ein Aal geblieben.

Darum konnte ich auch nicht mitfiebern, weil klar war, sie kommt da raus, denn sie ist Super-Rey.
 
Und dass sich das Verhältnis zu Kylo Ren von Hass zu „Da könnte noch Gutes in ihm sein, dass wieder zum Vorschein kommen könnte“ wechselt, kann man im SW-Kontext durchaus mit der Verbindung und einhergehenden Visionen seiner „Bekehrung“ erklären. Zumal sie ihren Schritt auch erklärt. „Dann (also da Luke seine Haltung nicht ändert), ist ER unsere letzte Hoffnung.“ Natürlich ist das zu diesem Zeitpunkt eine grobe Fehleinschätzung und sogar dumm – aber in meinen Augen eben kein moralisches Problem.

Aber es gibt keinen konkreten Punkt warum sie auf einmal glaubt, dass in Kylo noch Gutes ist, außer, dass es mit Luke nicht funktioniert. Da hatte sie noch keine Vision.

Erst später hatte sie diese Vision und hat das Luke auch dementsprechend erklärt.

Mit Han oder Finn ist Sie nicht mitgekommen, weil sie noch glaubte, dass ihre Eltern wieder kommen.

Als Maz ihr sagte, dass das nicht passieren wird, hat sie sich ja den Widerstand zugewendet (Han war ja tot).

Von daher ist sie imo von egoistischen Motive getrieben.
 
Aber es gibt keinen konkreten Punkt warum sie auf einmal glaubt, dass in Kylo noch Gutes ist, außer, dass es mit Luke nicht funktioniert. Da hatte sie noch keine Vision.

Erst später hatte sie diese Vision und hat das Luke auch dementsprechend erklärt.

Mit Han oder Finn ist Sie nicht mitgekommen, weil sie noch glaubte, dass ihre Eltern wieder kommen.

Als Maz ihr sagte, dass das nicht passieren wird, hat sie sich ja den Widerstand zugewendet (Han war ja tot).

Von daher ist sie imo von egoistischen Motive getrieben.

Ja, sie will zurück nach Jakku. Das sagt sie, als Maz mit ihr redet (also nach den Möglichkeiten bei Han oder Finn zu bleiben.
Maz sagt ihr auch lediglich das, was sie selbst schon wissen müsste. Dennoch will sie "mit all dem" nichts zu tun haben und läuft weg (und wird von Kylo Ren gefangen genommen). Bis hierhin hat das Warten auf die Eltern also höchste Priorität und sie lässt dafür Chacne auf anderweitige dauerhafte Zugehörigkeit verstreichen. Dieses Warten auf ihre Eltern als "egoistisch" zu bezeichnen, finde ich hart.
Ab dem Ende von E7 wendet sie sich dann dem Widerstand zu. Nach den Erlebnissen jetzt auch für mich ok. Und dabei bleibt sie. Es ging ja darum, dass du sagtest, dass sie ihre moralischen Ansichten wechselt. Aber sie versucht nicht, "bei Luke zu landen", indem sie den Widerstand aufgibt. Und zu Kylo Ren geht sie, weil sie in ihm und seiner Bekehrung "die letzte Chance" (für den Widerstand) sieht (das ist naiv). Und sie schlägt dann auch sein Angebot aus. Das ist für mich eben kein Fähnchen im Wind. Sie ändert einmal die Prioritäten, das würde ich einem Protagonisten dann auch zugestehen wollen.
Ok, was die Vision angeht, bin ich jetzt aber unsicher geworden: hat sie nicht im Lift gesagt, dass sie gesehen habe, dass er sich ihr anschließt? (Und er sagt dann, dass er das andersrum gesehen habe?). Falls das hier (oder an einer anderen Stelle) nicht gesagt wurde, ist das natürlich hinfällig. Oder geht es jetzt darum, warum sie in den Gesprächen von Schießen auf Hand berühren umschwenkt?
 
Ok, was die Vision angeht, bin ich jetzt aber unsicher geworden: hat sie nicht im Lift gesagt, dass sie gesehen habe, dass er sich ihr anschließt? (Und er sagt dann, dass er das andersrum gesehen habe?). Falls das hier (oder an einer anderen Stelle) nicht gesagt wurde, ist das natürlich hinfällig. Oder geht es jetzt darum, warum sie in den Gesprächen von Schießen auf Hand berühren umschwenkt?

Genau, vom absoluten Haß auf Kylo, den sie an Ende von 7 womöglich sogar getötet hätte, wenn der Erdspalt sie nicht voneinander getrennt hätte, über das Schießen und ihn als Monster bezeichnen zu: gleich zum zu ihm Laufen (nach den Erlebnissen in der Höhle) und „seine Hand nehmen (und das war VOR der Vision), und imo nur weil Luke nicht so wollte, wie sie es sich erhoffte. Das fand ich extrem egoistisch und unmoralisch, weil Kylo bis dato den Feind verkörperte, der ihr auch Han wegnahm und Finn fast tötete, also ihre beiden bis dato letzten Bezugsfiguren. Das würde ich zumindest als moralisch extrem flexibel bezeichnen.

Und zu Kylo Ren geht sie, weil sie in ihm und seiner Bekehrung "die letzte Chance" (für den Widerstand) sieht (das ist naiv). Und sie schlägt dann auch sein Angebot aus. Das ist für mich eben kein Fähnchen im Wind.

Das ist aber erst NACH der Vision, das kann nachvollziehen. Da passt die Vision zu dem, was sie eh will und von Luke kam nicht das Erhoffte.
Dann lief es halt nicht zu ihren Bedingungen, also doch wieder zurück zum Widerstand und Kylo wieder auf „Todfeind“ gesetzt. Aber auch dieses für sie potentiell traumatische Erlebnis (wegen der Wahrheit über ihre Eltern, von einem gewissen Standpunkt aus gesehen 8-) wirft sie in keinster Weise aus der Bahn, die zischt zum Widerstand ab und schießt in der nächsten Szene strahlend zwei TIEs gleichzeitig ab. Wie eine Teflon Pfanne-nichts bleibt gefühlt an ihr „haften“.

Ja, sie will zurück nach Jakku. Das sagt sie, als Maz mit ihr redet (also nach den Möglichkeiten bei Han oder Finn zu bleiben.
Maz sagt ihr auch lediglich das, was sie selbst schon wissen müsste. Dennoch will sie "mit all dem" nichts zu tun haben und läuft weg (und wird von Kylo Ren gefangen genommen). Bis hierhin hat das Warten auf die Eltern also höchste Priorität und sie lässt dafür Chacne auf anderweitige dauerhafte Zugehörigkeit verstreichen. Dieses Warten auf ihre Eltern als "egoistisch" zu bezeichnen, finde ich hart.

Natürlich ist es egoistisch, aber imo nachvollziehbar. Das würde ich auch so an ihrer Stelle gemacht haben. In Teil 7 fand ich das, was sie tat schon nachvollziehbar. Sie wird in eine Heldenrolle gezwängt, die sie erst nicht wahrnehmen will.

Ab dem Ende von E7 wendet sie sich dann dem Widerstand zu. Nach den Erlebnissen jetzt auch für mich ok. Und dabei bleibt sie. Es ging ja darum, dass du sagtest, dass sie ihre moralischen Ansichten wechselt. Aber sie versucht nicht, "bei Luke zu landen", indem sie den Widerstand aufgibt.

Wie gesagt, das sehe ich auch so, aber den Widerstand muss sie ja nicht aufgeben um bei Luke zu landen, denn er ist für sie ja (zukünftiger) Teil des Widerstandes.
 
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Da kann ich nur mit den Augen rollen

Ja, merkt man irgendwie ;-)


Naja, in TLJ hat sie Kylo gehasst, sogar auf ihn geschossen ihn als Monster beschimpft um dann, als Luke nicht so lieb zu ihr war wie gehofft, sich bei eben diesem Monster ausgeheult, weil Mimimimimi der böse Luke gemein war. Da hätte sie sogar seine Hand genommen, auch als Kylo Ren. Das war ihr da egal. Und später „Oh Nein!!!! Du bist so böse. Nur dem Ben würde ich meine Hand reichen.“

Aus psychologischer Sicht fand ich ihr Verhalten absolut nachvollziehbar, zumal sie zu Beginn des Films ja wirklich nur den Kylo Ren kannte, der sich ihr gegenüber ganz bewusst als skrupelloser (Vater)mörder inszeniert hatte. Sie wusste (noch) nicht, dass sich hinter dieser Fassade ein Mensch verbirgt, der sich im selben Maße einsam und verlassen fühlt wie sie selbst.

Da war sie für mich durch. Und ihre ganze Bekehrungsnummer hätte sie nie durchgezogen, wenn Luke mehr so gewesen wäre, wie von ihr erhofft. Also wirft man sich dem nächsten an den Hals, der verspricht, ihr das zu geben, was die will: Zugehörigkeit.

Inwieweit warf sie sich Ben an den Hals, wenn es doch in erster Linie die Macht war, die die beiden aufeinander "angesetzt" hatte?
Luke fungierte allenfalls als Katalysator, indem er Rey mehr oder weniger sich selbst überließ und zudem nicht ganz ehrlich war, was den Werdegang Kylos betrifft.

Rey setzte zu dem Zeitpunkt all ihre Hoffnung in Ben und den Glauben daran, dass er sich wird bekehren lassen, weil das so ziemlich alles war, was ihr während dieses Aufenthaltes auf Arch-To an Handlungsoptionen geblieben war.
(Zitat: „Ben Solo ist unsere letzte Hoffnung“)
Der Widerstand war kurz davor, von der ersten Ordnung zerschlagen zu werden....und Luke, dessentwegen sie ursprünglich gekommen war, verschloss sich ihr.

Einfach nichts zu tun und abzuwarten, war aber (verständlicherweise) keine Option für sie...also klammerte sie sich an die Idee, dass es ihr gelingen würde, Ben Solo zu bekehren...aufbauend auf dem, was sie zuvor im Kontakt mit ihm gefühlt und vorhergesehen hatte.

Sicherlich spielt da auch eine große Portion Naivität und Selbstüberschätzung mit rein (was man wiederum mit einem Mangel an Erfahrung erklären kann), als Fähnchen im Wind erscheint sie mir hier aber kein bisschen.
Vielmehr hat sie ja nach wie vor ein klares Ziel vor den Augen: den Widerstand zu retten.

Und in der Thronsaal Szene mit Snoke fand ich sie geradezu hinreißend... va die Art und Weise, wie ihr (unbändiger) Wille permanent auf (unüberwindbare) Grenzen stieß; sie sich aber kein bisschen davon entmutigen ließ, sondern (buchstäblich) mit jeder Faser ihres Körpers gegen die Übermacht Snokes ankämpfte.

Erst ganz am Schluss schien auch so etwas wie Angst und Entsetzen in ihr aufzusteigen; als sie sich plötzlich mit dem eigenen Tod (und Scheitern) konfrontiert sah, durch die Hand ausgerechnet jenes Mannes, in den sie ihre ganze Hoffnung gesetzt hatte; und für den sie alles riskiert hatte, Lukes eindringlichen Warnungen zum Trotz.

Weshalb ich auch die Szene so packend finde, in der Kylo tief entschlossen vor ihr aufragt mit den Worten, " jetzt zu wissen, was er zu tun hat", während Snoke, sich an seiner vermeintlichen Omnipotenz labend, gar nicht mitkriegt, dass es seine eigene Hinrichtung ist, die er hier gerade wortreich einleitet.
Mir gefällt zudem, dass man Kylo mE absolut anmerkt, wie viel Kraft es ihn kostet, nicht nur seinen Meister (mental) zu täuschen, sondern auch Rey notgedrungen in dem Glauben lassen zu müssen, er würde sie wirklich töten wollen...(während diese ihn mit flehenden Blicken taxiert).
Das wurde sowohl schauspielerisch als auch szenisch sehr gut umgesetzt mMn.

Im folgenden Kampf konnte sie mich ebenfalls überzeugen...allerdings nicht mit Perfektion, sondern dem genauen Gegenteil davon.
So hatte ihre noch ungeschliffene Kampftechnik, die stellenweise eher an wildes Herumfuchteln erinnert, einen ganz besonderen Charme für mich....auch, dass sie eigentlich durchgehend latent überfordert wirkte.
Weil es sie so erfrischend "angreifbar" und dadurch auch nahbarer machte. Ich dachte jedenfalls mehrmals: Wow, wie niedlich...(im absolut positiven Sinn ).


Ihr anschließendes Auftreten im Falken (nach dem Showdown auf der Supermacy) hätte man mE aber tatsächlich ein bisschen weniger kontrastreich zu den Szenen davor gestalten können, in denen sie ja doch sehr mitgenommen und aufgewühlt gewirkt hatte.

Aber auch das – sich lieber in Aktionismus zu stürzen - ließe sich mit einer gar nicht mal sooo ungewöhnlichen Strategie der akuten Stressbewältigung erklären (s. „fight or flight -Response“).


Trotzdem kann ich die Kritik an Szenen wie diesen natürlich absolut nachvollziehen. Es ist ja nicht so, als könnte ich der ST nur deshalb was abgewinnen, weil ich gegenüber sämtlichen „Fehlern“ bzw Schwächen blind bin. Oder mich mit Rauschmitteln zugedröhnt habe. :-D

Ich denke, das Gesamtresümee ergibt sich vielmehr aus der unterschiedlichen Gewichtung und Sortierung von Einzelaspekten, die wird dann entsprechend unserer individuellen Voraussetzungen zu einem ebenso individuellen Ganzen zusammensetzen.

So sehen wir alle denselben Film; irgendwie aber auch nicht.
 
Ich denke, das Gesamtresümee ergibt sich vielmehr aus der unterschiedlichen Gewichtung und Sortierung von Einzelaspekten, die wird dann entsprechend unserer individuellen Voraussetzungen zu einem ebenso individuellen Ganzen zusammensetzen.

So sehen wir alle denselben Film; irgendwie aber auch nicht.

Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen, auch ohne Augenrollen :geek:

Ab Episode 8 wurde mir Rey zunehmend unsympathischer, von daher sehe und interpretiere ich ihre Figur natürlich durch meine Sichtweise.

Ihre für Dich erfrischende Gutgläubigkeit und Naivität passen für mich so überhaupt nicht zu jemandem, der, mit fünf Jahren allein auf sich gestellt, auf einem Planeten wie Jakku überlebt hat. Hier versucht man imo einen Luke Skywalker in seiner jugendlichen Naivität und Verträumtheit zu kopieren, leider vergessend, dass er ein Zuhause hatte und sich diese leisten konnte. Zusätzlich ist sie auch noch sehr sprachbegabt und ein Technik As.

Rey ist der für mich gescheiterte Versuch einer eierlegenden Wollmilchsau, die in sich nicht konsistent geschrieben ist (einerseits taff, andererseits ständig am Heulen usw.) und deshalb bei mir als Protagonistin gescheitert ist.

Von daher können wir uns jetzt natürlich unsere gegenseitigen Interpretationen um die Ohren hauen, ohne den jeweiligen Standpunkt zu verschieben.

Also lassen wir es gut sein.
 
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Mir gefällt zudem, dass man Kylo mE absolut anmerkt, wie viel Kraft es ihn kostet, nicht nur seinen Meister (mental) zu täuschen, sondern auch Rey notgedrungen in dem Glauben lassen zu müssen, er würde sie wirklich töten wollen...(während diese ihn mit flehenden Blicken taxiert).
So hab ich das noch gar nicht gesehen. Für mich hatten seine Worte an Rey eher etwas Versicherndes à la "keine Angst, ich hab die Sache hier im Griff". Aber deine Interpretation gefällt mir eigentlich besser.

So hatte ihre noch ungeschliffene Kampftechnik, die stellenweise eher an wildes Herumfuchteln erinnert, einen ganz besonderen Charme für mich....auch, dass sie eigentlich durchgehend latent überfordert wirkte.
Aber sie wirkt trotz allem immer sehr athletisch und sich auf ihre Waffe verlassend, was mir super gut gefällt vor allem im Kontrast zu Ben, der ja mehr so vor sich hin rumpelt und seinen Ellenbogen gerne mal der tödlichen Waffe in seiner Hand vorzieht.

@Reys rasches "Sich Kylo an den Hals werfen" in TLJ
Ich seh das so: Bei Luke scheitert sie permanent in dem Versuch, ihn dazu zu bringen endlich in Aktion zu treten (sei es als ihr Lehrmeister oder mit gezücktem Lichtschwert in persona). Da entstehen eher Streitgespräche und weitere Mauern zwischen den beiden. Für mich ist auf Ahch-To Ben Solo der Lehrer, den sie sucht. Er gibt ihr zwar ebenfalls permanent kontra, aber er trifft mit seinen Worten bei ihr ins Schwarze und lässt sie nachdenken. Ich denke, sie fühlt sich von ihm verstanden. Nicht, weil er ihr Verständnis vorheuchelt, sondern im Gegenteil, weil er ihr ihre Schwächen vorhält und sie mit ihrer zwanghafte Suche nach einer Vaterfigur provoziert. Bei ihm rennt sie daher nicht gegen Mauern, sondern er geht auf diese etwas eigenwillige Art auf sie ein. Zusammen mit Lukes Vergleich ihrer Stärke in der Macht mit Ben und dann eben der Berührung mit der Einsicht in Bens Inneres wirkt das Ganze dann schon recht stimmig. Aber da haben wir ja schon öfters drüber diskutiert, @Raven Montclair, vor allem auch darüber, wie willkürlich sprunghaft ihre Stimmungswechsel oft sind und den Charakter so schlecht nachvollziehbar machen. :-) Ich glaub, ich steh mit meiner Ansicht irgendwo zwischen @Kyber Crystal und dir. Ich musste mir Rey ziemlich zurechtrücken, bis ich sie mochte. Mittlerweile mag ich sie aber doch ganz gern. In TROS wird ihre Darstellung aber echt nicht besser. Leider. Denn ich habe den Eindruck, dass Daisy Ridley sie immer besser und besser spielt.
 
So hab ich das noch gar nicht gesehen. Für mich hatten seine Worte an Rey eher etwas Versicherndes à la "keine Angst, ich hab die Sache hier im Griff". Aber deine Interpretation gefällt mir eigentlich besser.

Ich schließe das unter anderem daraus, dass Rey zunehmend verzweifelter wirkt, am Ende sogar Tränen fließen... und dazu würde ja kein Anlass bestehen, wenn Bens Worte der Beruhigung gedient hätten.

Viel entscheidender finde ich aber die Überlegung, dass er seine Gedanken ja tatsächlich auf das vermeintliche Ziel, sie töten zu wollen, fokussieren musste, damit seine Täuschung vor Snoke überhaupt gelingt. Und da Rey dank ihrer eigenen Machtfähigkeiten ebenfalls in seinen Geist blicken kann (jedenfalls bruchstückhaft), wird sich ihr vermutlich dasselbe „eindeutige“ Bild geboten haben wie Snoke.

Dazu passt auch ihre ziemlich perplexe, in jedem Fall aber überraschte Reaktion, als sie realisiert, was hier gerade wirklich passiert ist.


@Reys rasches "Sich Kylo an den Hals werfen" in TLJ
Ich seh das so: Bei Luke scheitert sie permanent in dem Versuch, ihn dazu zu bringen endlich in Aktion zu treten (sei es als ihr Lehrmeister oder mit gezücktem Lichtschwert in persona). Da entstehen eher Streitgespräche und weitere Mauern zwischen den beiden. Für mich ist auf Ahch-To Ben Solo der Lehrer, den sie sucht. Er gibt ihr zwar ebenfalls permanent kontra, aber er trifft mit seinen Worten bei ihr ins Schwarze und lässt sie nachdenken.

Damit sprichst du mE was ganz Wesentliches an.
Den Eindruck, dass Ben indirekt auch die Rolle des fehlenden Lehrers ersetzt, teile ich nämlich.

So kam sie zwar wegen Luke, "bekommen" hat sie aber ironischerweise ihren (Ex-)Erzfeind Kylo Ren, der sich nach anfänglichen Animositäten immer mehr als die eigentliche Stütze bei ihrer verzweifelten Suche nach Antworten erweist.

Der von dir beschriebenen Dynamik zwischen den beiden kann ich mich eigentlich vorbehaltlos anschließen.


Ich denke, sie fühlt sich von ihm verstanden. Nicht, weil er ihr Verständnis vorheuchelt, sondern im Gegenteil, weil er ihr ihre Schwächen vorhält und sie mit ihrer zwanghafte Suche nach einer Vaterfigur provoziert.

Wobei natürlich nicht auszuschließen ist, dass er diese Schwäche (vor allem anfangs) ganz gezielt für sich ausgenutzt hat.

So könnte man nämlich auch sein Verhalten in manchen dieser Situationen als durchaus „väterlich“ betrachten; und ihre Bereitschaft, sich ihm anzuvertrauen, als tiefliegendes Bedürfnis nach einer (männlichen) Bezugsperson in ihrem Leben....

Die Interpretation von weiter oben gefällt mir aber deutlich besser und fügt sich mE auch weitaus stimmiger in das Gesamtgeschehen. :)




@Raven Montclair

Ich hoffe, es kam nicht so rüber, als würde ich dir die Berechtigung deiner Sichtweise absprechen wollen.
Der Hinweis mit dem Augenrollen war auch in keinster Weise abschätzig gemeint.
Und um die Ohren hauen wollte ich dir eigentlich auch nichts. Meine Ausführungen verfolgen immer nur den Zweck, meine eigene Wahrnehmung möglichst transparent und dadurch (hofftl) auch nachvollziehbarer zu machen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Raven Montclair

Ich hoffe, es kam nicht so rüber, als würde ich dir die Berechtigung deiner Sichtweise absprechen wollen.
Der Hinweis mit dem Augenrollen war auch in keinster Weise abschätzig gemeint.
Und um die Ohren hauen wollte ich dir eigentlich auch nichts. Meine Ausführungen verfolgen immer nur den Zweck, meine eigene Wahrnehmung möglichst transparent und dadurch (hofftl) auch nachvollziehbarer zu machen.

Wir sind ja in einem Diskussionsforum, also keine Bange....:geek:

Ich wollte nur bildlich sagen, dass wir jetzt noch seitenweise unsere gegenseitigen Wahrnehmungen (trifft es vielleicht besser als Argumente) austauschen können, ohne, dass sich meine oder Deine, noch von der Grundrichtung her ändern.

Und ich möchte auch nicht „dran arbeiten“ Rey sympathisch zu finden.

Das mache ich im Real Life, wenn es wichtig ist, mit Menschen gut klar zu kommen, aber in Filmen ganz sicher nicht.
 
Wobei natürlich nicht auszuschließen ist, dass er diese Schwäche (vor allem anfangs) ganz gezielt für sich ausgenutzt hat.
Ich denke, dass er genau das tut. Er hat nämlich genau diese Suche nach einer Vaterfigur / Lehrmeister gerade aktiv hinter sich gelassen. Zuerst suchte er Zugehörigkeit zur hellen Seite und wurde in Form von Luke hintergangen (aus Bens Sicht) - was als Wahrheit übrig blieb war die Haltung seines Vaters, dass er nicht davon begeistert war, dass Leia Ben in Lukes Obhut weggab. Dann suchte er die Zugehörigkeit zur dunklen Seite und wurde in Form von Snoke nur ausgenutzt und hintergangen - was als Wahrheit übrig blieb war die Aussage seines Vaters, der ihm genau dies vorhersagte. Er manipuliert Rey mMn genau zu dem Punkt hin, an dem sie sich auf ihre Eigenständigkeit zurückbesinnt: Sie geht anpackend und selbstbewusst zur von der dunklen Seite eingenommenen Höhle in der festen Überzeugung, dort Antworten zu finden und wird enttäuscht. Damit ist sie ebenso wie Ben erst von der hellen (= Luke) und dann von der dunklen Seite (= Spiegelvision in der Höhle) enttäuscht worden.

Die Szene, in der die beiden sich schließllich berühren und der "you're not alone / neither are you"-Dialog kommt, ist für mich die einzige Szene, in der Ben alles auf eine Karte setzt und darauf vertrauen muss, dass seine Überzeugungsarbeit funktioniert hat. Denn hier schauen sich die beiden ungefiltert direkt in die Seele, da kann er nichts verfälschen. Als Rey in der Aufzugsszene wieder Richtung helle Seite abdriftet, erzählt er ihr gezielt seine Version der gemeinsamen Vision und legt den Finger wieder in die Wunde der Elternsuche.

Das klingt alles recht fies gegenüber Ben. Ich nehme ihm das aber nicht krumm, denn ich denke, er tut dies aus der richtigen Intention heraus, dass er seine Lehren aus der Vergangenheit gezogen hat und er ist in TLJ eben noch voller Wut und Enttäuschung. Er will es Rey ersparen, den alten Jedilehren hinterherzurennen und auf die Nase zu fallen und er hat erkannt, dass sie beide zusammen was Neues schaffen können und sehr mächtig werden könnten. Daher sehe ich in der Beziehung der beiden zueinander einfach null Romantik und bin der Überzeugung, dass Ben nach TLJ nur noch vernünftig werden müsste, um zusammen mit Rey eine stabile neue Jedilehre aufbauen zu können. Er ist ihr letztlich in TLJ gedanklich schon einen Schritt voraus: Er weiß, dass sie beide was besonderes sind und quasi über den beiden Seiten stehen. Nur ist er eben noch viel zu wütend und ungeduldig und will herrschen und zerstören. Gleichzeitig beginnt Rey wohl erst zu verstehen, dass sie beide keiner Seite angehören, hat jedoch die Vernunft, dass man solch eine Macht besser nutzen sollte, um Stabilität zu schaffen und die Galaxie zu bewahren. Das in Kombi wäre mMn eben das Erstrebenswerte.
 
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