Minza
Geek Queen
D&D Wüstenblumen Kampagne - Abenteuer 5 "Die Obsidian-Feste"
Und hier gleich das 5. Kapitel unserer Wüstenblumen Kampagne, das Stompy für uns zusammenfasste
Bitte beachtet, daß er vorgestern Raidi den Bericht vom 4. Abenteuer ("Diebe und Rebellen") online gestellt hat (s.o.) und es höchst verwirrend sein könnte, falls ihr dieses Kapitel unserer Abenteuer überspringt
Kreiia und Jesh lagen zusammengekuschelt auf einer weichen Matte in einem kühlen Zelt und genossen den süßen Atem des jeweils anderen. Sie fuhren mit sanften Bewegungen über die zarte Haut ihrer Schultern und blickten sich verträumt in die Augen. Hinter Kreiia regte sich Elenar und als die beiden Liebenden sich umdrehten, lächelte die elfische Waldläuferin sie frech an und drückte sich noch mehr in das gemütliche Liebesnest…
…mit einem plötzlichen Ruck wurde Kreiia im Sattel eines Pferdes wach und schaute sich verwirrt um. Wieder einer dieser verrückten Träume. Sie sollte aufhören, am hellichten Tage einzunicken. Und die Elfin mußte damit aufhören, Kreiia bei jeder Gelegenheit nachzuschnüffeln. Kreiia liess einen angesäuerten Blick in Richtung Elenars wandern, doch ritt diese einige Meter weiter still vor sich hin.
Jesh war viele Meilen weiter in der Feste der Gharoodo zurückgeblieben, wie Adham es befohlen hatte.
Schon vor fast zwei Wochen hatte Adham aus seinem Lager in der Nähe der Stadt Imaskat Boten und den jungen Barden ausgeschickt, um in seiner Wüstenfestung Truppen in Richtung des schlafenden Vulkans ziehen zu lassen und nach vielen beschwerlichen Tagen der Reise hatten sich die Gefährten mit vierzig von Adhams besten Kriegern getroffen und waren weiter in Richtung der mysteriösen Obsidian-Festung gezogen.
Sie wollten vor einem Aufeinandertreffen mit dem großen Drachen ihr Ziel erreichen und die Macht ergründen, mit der Adham die Wüste begrünen würde. Warum die große Echse nun das selbe Ziel verfolgte, war immer noch ein Rätsel. Blaue Drachen liebten die Wüste und die Sache würde nur Sinn machen, wenn er von Adhams Plänen wußte und dessen Plan verhindern wollte, die Ödnis ein für alle mal in ein sprießendes Paradies zu verwandeln.
Adham hatte Ulfgars Vorschlag, einige Söldner anzuwerben, mit einem abfälligen Winken abegtan, dafür aber zwei leichte Ballisten mitnehmen lassen und der kleine Treck war noch nicht lange unterwegs, da entdeckte die vorausgeeilte Elenar mit ihren scharfen Elfenaugen einen grossen Schatten am Horizont der sich schnell der Karawane näherte und wegen seinem bläulichen Ton den anderen Reisenden nicht sonderlich auffiel. Sofort rief sie dies den anderen zu und die Gruppe machte sich kampfbereit. Mit gezogenen Waffen und abschußbereiten Ballisten wartete man stumm auf das Eintreffen des übermächtigen Gegeners.
Während Kim verängstigt im Sattel ihres Ponys sitzen blieb, wob Kreiia einen Zauber und legte die Illusion einer Düne über die Karawane, in der Hoffnung, der Drache könnte die Karawane dadurch übersehen.
Elenar legte schon die Pfeile bereit auf die Sehne und Ulfgar nahm seine Hybridengestalt an. Der gigantische Drache drehte ein paar Kreise über der Karawane, während Räuber und Gefährten zugleich verzweifelt versuchte, ihre Tiere unter Kontrolle zu behalten. Nicht eines sollte ausbrechen oder vor Panik Laut geben. Doch es war klar, dass Varpaumorpaerax sie entdeckt hatte und schon tiefer ging.
Kreiia versuchte noch einen Trick, indem sie ihren Unsichtbaren Diener beschwor und ihn in einiger Entfernung Steine umherwerfen lies um den Drachen abzulenken.
Doch das alles half nichts - der Drache schoss in nur wenigen Metern Entfernung zum Boden auf die Gruppe zu. Liss sprach einen instinktiv gewobenen Zauber auf Ulfgar und dieser - eh schon durch seine Bärenhybridform beinahe drei Meter hoch - Wuchs auf riesenhafte Grösse an.
Er sprintete dem Drachen entgegen und mit einem gewaltigen Satz klammerte er sich an eines der Hinterbeine. Doch in dem Moment war der Drache über der Gruppe und alleine der Anblick des gewaltigen Monstrums sorgte dafür dass Adham und die meisten seiner Leute vor lauter Furcht ihr heil in der Flucht suchten.
Selbst Elenar und Kim waren wie starr vor Schreck und wollten schon weglaufen. Kim liess sich panisch unter ihr scheundes Pony fallen und umklammerte schützend ihren nun empfindlichen Bauch, doch die Elfin sammelte all ihren Mut, riss ihren Bogen in die Höhe und wollte auf die Echse feuern.
Eine der riesigen Pranken hatte Kreiia umklammert und riss diese aus dem Sattel ihres Pferdes. Kreiia wurde im Griff Varpaumorpaerax' fast völlig zerquetscht, Rippen brachen und Organe barsten. Der Drache schoss an der Gruppe vorbei und wollte sich gerade wieder gen Himmel schwingen, als Elenar zwei Pfeile fliegen liess, welche jedoch an den ledrigen Flügeln des Drachen zerbrachen.
Liss fand indess keine Möglichkeit, dem Drachen per Waffe oder Zauber zu schaden und konnte nur zusehen, was sich vor ihr abspielte, während Kim sich langsam über den Boden robbte und versuchte, aus dem Gefahenbereich heraus zugelangen, es dabei aber nur halblaut schaffte, eines ihrer motivierenden Lieder zu singen. Ihre zitternde Stimme ging im Geschrei der Gharoodo und dem Brüllen des Gegners unter.
Ulfgar, der immer noch am Bein des Drachen hing, geriet mittlerweile in einen Blutrausch und schlug mit seinem Schwert "Schuppenbeißer" zwei mal heftig in die Seite des Drachen, wobei die schützenden Hornplatten der Echse funkensprühend wegsplitterten und warmes Drachenblut hervorschoss.
Adham schaffte es mit geballter Willenskraft gerade rechtzeitig, sich zu sammeln und konnte seinen Männern befehlen, die Ballisten abzufeuern. Eines der schweren Geschosse bohrte sich durch den Schuppenpanzer an der Flanke des massigen Körpers und blieb dort tief stecken im Fleisch stecken. Der verletzte Drache brüllte wütend auf.
Vor lauter Schmerzen liess er Kreiia fallen, doch als sie aus dem nun lockeren Griff rutschte, riß eine der scharfen Krallen ihre Bauchdecke weit auf. Ohne lange darüber nachzudenken wirkte nun auch Elenar einen ihrer Waldläufer-Zauber und lief mit langen Schritten der Stelle entgegen, auf der die verletzte Kundschafterin vermutlich aufschlagen würde. In letzter Sekunde brachte sie ihren eigenen Körper zwischen Kreiia und dem sandigen Boden und federte so den Sturz ab. Blutend und zitternd blieb die junge Frau halb bewußtlos auf der ächzenden Elfin liegen.
Der wütende Varpaumorpaearx widmete sich nun dem Bärenkrieger, der immer noch an seinem zugesetzten Körper hing. Der gewaltige Kopf drehte sich am kurzen Hals nach hinten in Richtung seines Hinterbeines und entliess einen knisternden Blitzatem auf den verwandelten Barbaren.
Dieser wurde völlig verkokelt, verlohr seinen Griff und wurde weg vom Drachen geschleudert, knallte nach einem langen Fall mit einer grossen Staubwolke auf den Wüstensand.
So schnell wie er gekommen war, flog der Drache wieder davon und die Gruppe konnte nichts anderes tun, als ihre beträchtlichen Wunden zu lecken.
Kreiia war so schwer verletzt worden dass auch die Heilfähigkeiten der Gruppe an ihre Grenzen gerieten. Gedärme hingen durch ein nun mit Sand verkrustetes Loch in ihrem Leib und während die nun wieder klar denkende Kim Kreiias Kopf in ihrem Schoße hielt und sie sanft streichelte und zuflüsterte, daß alles wieder gut werden würde, wurde der Sand weggewaschen und einer der Gharoodo Krieger nähte die klaffende Wunde mit Pferdesehnen zusammen. Ein starker Heiltrank sollte den Rest erledigen.
Ulfgar, der über und über mit Brandwunden und aufgeplatzer Haut übersäht war, schluckte jeden Heiltrank, den er in seinen Taschen finden konnte um sich von dem mächtigen Angriff zu erholen und mußte feststellen, warum die Fläschchen in Imaskat so verdammt günstig gewesen waren... sie waren schwächer, als alles, was er je zuvor zu sich genommen hatte. Verärgert über den Jungen Markka und den Händler, versuchte er sich wenigstens soweit unter Kontrolle zu bekommen, um seine menschliche Form anzunehmen. Nur dank dem Zauber von Liss und seiner veränderten Gestalt hatte er diese Wunde überleben können, doch auch diese würden wieder heilen.
Man beschloss, den restlichen Tag auszuruhen und dann möglichst schnell zur Feste zu gelangen, denn obwohl es unwahrscheinlich war, dass der Drache nach den erlittenen Wunden sofort wiederkommen würde, war die Gruppe doch sehr erschöpft.
Die weitere Reise war ohne Überraschungen und so kamen sie nach drei Tagen zu einem grossen Berg, der sich einsam und steil aus dem trockenen Boden der Ödnis in den Himmel erhob. Die Seiten des Vulkans waren schwarz und kaum erklimmbar, doch lenkte Adham seine Karawane zu einem hohen Spalt in der Felswand, der tiefer in das Gestein hineinführte.
Tiefer im Inneren des Spaltes wurde es offensichtlich dass der Spalt bis in den Krater des Vulkans hineinführte und überall lagen verschiedengrosse Obsidiansplitter herum. Da Liss wusste, dass Obsidian ein Material war, mit dem sich grossartige Dolche herstellen liessen, bat sie Ulfgar, mit seinem Hammer ein Stück aus einer grossen Obsidianwand zu schlagen.
Da liess sich der Barbar nicht zweimal bitten und er schmetterte seinen Hammer gegen den Obsidian, was in einem Schrapnellsturm scharfkantiger Splitter endete, zum Glück aber niemanden verletzte.
Liss fand letztendlich auch zwei etwa passende Splitter und steckte diese ein.
Die Karawane erreichte schliesslich die Mitte des heißen, mit Schwefeldämpfen angereicherten Kraters und entdeckte auf einer der vielen Basaltsäulen, die sich durch das Feuer der Erde immer weiter in die Höhe schoben, das Ziel ihrer Reise: die Obsidian-Feste. Aus schwarzem, harten Stein geschliffen ragte sie beinahe bis zum Rand des Vulkans empor und wirkte mit ihren scharfen, facettenreichen Ecken und Kanten wie eine Ansammlung von Dolchen, die einer der Götter hier zurückgelassen hatte.
Adham liess am Fuß der Basaltsäule ein Lager aufschlagen und die Gruppe hatte bis zum nächsten Tage die Möglichkeit, um sich auszuruhen. Doch wirkliche Ruhe kam nicht auf und jeder wollte wissen, was sie in der Feste vorfinden würden.
Am nächsten Morgen wählte Adham fünf seiner Leute aus und diese begleiteten die Gefährten beim beschwerlichen Aufstieg, der nur durch rudimentäre Stufen in der Säule erleichtert wurde. Nur mit Mühe hielten sich die Abenteurer an den wenigen Vorsprüngen in der Wand, während Liss kurz ihren bereits oft geübten Zauber auf sich sprach und von da an wie eine Spinne an der Wand entlanglief.
Als die kleine Gruppe mitten am Aufstieg war, entdeckten sie grosse schlangenartige Wesen, die mit ihren dünnen Beinchen in einiger Entfernung in Lauerstellung warteten. Ihre langen Körper wanden sich vor Aufregung, doch traute sich keines der Tiere, sich den Kletternden zu nähern.
Doch dies sollte nicht lange andauern: einer der Gharoodo, der etwas beim Aufstieg etwas zurück gefallen war schrie plötzlich auf und als sich die Gruppe zu ihm umblickte, sahen alle, dass sich eine der Schlagenwesen um ihn gewickelt hatte, während ein mit spitzen, feinen Zähnen bestücktes Maul bereits die Hälfte seines Kopfes umschloss. Schon war einer der anderen Krieger dabei, seinem Kameraden zu Hilfe zu eilen, doch Ulfgar handelte schneller.
Der Barbar hielt sich mit einer Hand am Felsen fest und mit der anderen schleuderte er eines seiner Wurfbeile auf den Kopf der Bestie.
Diese stürzte, tödlich verwundet, in die Tiefe, riss aber den Gharoodo in seiner Umklammerung mit sich. Auch Elenar hatte sich mit mit einem halsbrecherischen Manöver über die kantigen Stufen der Säule gebeugt und mehrere Pfeile auf eine weitere der Kreaturen fliegen lassen. Das sterbende Tier fiel seinem Artgenossen hell kreischend hinterher. Die anderen Schlangenwesen zischten drohend, trauten sich aber nicht mehr an die Gruppe heran, die gerade bewiesen hatte, dass sie sich sehr wohl zur Wehr setzen konnte.
Ohne weitere Unterbrechungen gelangten sie nun zur Feste. Auf der Oberseite der Säule angekommen standen sie vor einem gewaltigen Portal, das ebenfalls aus dem schwarzen Obsidian geschnitten war, wie die Wände, die es umgab. Man entschloß sich, ohne eine weitere Rast direkt ans Werk zu gehen, während sich die schwangere Kim erschöpft und mit rotem Kopf auf einen der größeren Steine auf der natürlichen Plattform um die Feste herum setzte.
Adham bat Kreiia leise, nun das Lied zu singen, das den Eingang zur Feste öffnen würde, doch diese wollte nicht. Vielleicht war es Schüchternheit, die sie davon abhielt, doch mehr als ein Summen verliess nicht ihren Lippen.
Der Rest wurde langsam ungeduldig und schauten sich verwirrt an. Kim rief Kreiia einige aufmunternte Worte entgegen, doch die suchte hinter einem Vorsprung der Feste ihre Ruhe. Nur Adham folgte ihr nach wenigen Minuten, während Elenar leise über Kreiias Ausfall schimpfte.
Adham liess Kreiia alle Zeit und nach einem langen Blick in den Krater des Vulkans fragte sie ihrem ehemaligen Geliebten, warum er sie auf diese Weise benutzt hatte und wie er von all dem hier wüßte.
Er erzählte ihr, dass er als junger Krieger schon die Obsidian-Feste gefunden und alles probiert hatte, diese zu betreten. Alte Sagen hatten ihn auf die Spur dieses Ortes geführt und nachdem er das Lied gefunden hatte, welches die Türen zum Inneren des Bollwerks öffnen würden, hatte er die Melodie Kreiia beigebracht... um sicher zu gehen, dass sie auch nicht verloren gehen würde, falls ihm etwas zustoßen würde. Doch beantwortete er nicht, warum er selbst das Lied nicht mehr wußte und Kreiia blickte wieder in die Ferne. Ihr Vertrauen zu Adham sank erneut.
Doch dann fasst sie all ihren Mut zusammen, drängte die Ungewissheit und ihre Gefühle zu Jesh und seiner Rolle in diesem ganzen Spiel in den Hintergrund ihres Geistes und rappelte sich dann auf, um Adham wieder zum Portal zurück zu begleiten.
Dort war die Lage immer noch etwas angespannt und da vor allem der Barbar nicht zu den besonnensten aller Leuten gehörte, hatte er einen ganz eigenen Plan gefasst, die schwere Türe zu öffnen.
Er hatte seinen Hammer gepackt und ihn gegen die Obsidian-Platten gedroschen, doch diese bewegten sich keinen Millimeter. Adham sagte ihm mit einem humorlosen Lächeln, dass er dies schon vor vielen Jahren probiert und ebenfalls kein Ergebnis erzielt hatte. Frustriert zog Ulfgar sich wieder zurück.
Langsam atmete Kreiia durch, fasste all ihren Mut zusammen und begann leise das Lied zu singen, das vielen nun doch bekannt vor kam. Letztendlich hatte es die junge Kundschafterin oft auf ihren Reisen vor sich hergesungen, wenn es ihr nicht allzu gut ging. Mit jeder Strophe mehr erinnerte sich auch Adham an das Lied und begann mitzusingen.
Auch Kim, Ulfgar und Elenar hörten genau jeder einzelnen Note zu und als sich langsam die großen Portalflügel auseinanderschoben, fragte Liss Kim flüsternd, ob sie sich auch alles gemerkt hätte. Die Närrin nickte ihr mit einer versteckten Bewegung zu.
Das Obisdianportal gab den Blick auf eine breite Treppe mit vielen Absätzen frei, die vom Zauber Kreiias erhellt wurde. Auf den zehn Absätzen standen jeweils vier Statuen und am Ende der Treppe überthronte eine gut fünf Meter hohe Version dieser humanoiden Gestalten alles davor.
Adham befahl seinen vier Leuten, vor dem Tor Stellung zu beziehen, während der Rest das kühle Innere der Feste betrat.
Langsam gingen Ulfgar und Adham nebeneinander voran und wollten sich gerade eine der Lehmstatuen genauer ansehen, als diese plötzlich einen Schritt nach vorne von ihrem Podest machte. Die Gruppe zog ihre Waffen und machte sich bereit, die Golems zu bekämpfen.
Ulfgar stürzte auf den ersten magischen Wächter zu und prügelte seinen Hammer gegen dessen Kopf, was dieser jedoch ohne jegliche Anzeichen von wirklichem Schaden überstand. Lediglich etwas trockener Lehm bröckelte von der Schläfe der massiven Gestalt.
Die ganze Gruppe lies ihr Arsenal auf die Golems los, doch nur einer davon konnte mit vereinten Kräften zu Fall gebracht werden. Unterdessen schlugen die Golems mit ihren gewaltigen Fäusten kräftig zurück und vor allem Ulfgar und Adham wurden zunächst stark in Mitleidenschaft gezogen.
Elenars Pfeile flogen so treffsicher wie eh und je, doch machten die kraftvollen Pfeilspitzen keinerlei Schaden und zersplitterten an der harten Lehmhaut.
Als Adham zurückwich, um zur Stärkung einen Heiltrank einzunehmen, stellte er entsetzt fest, dass dieser keine Wirkung zeigte. Mit einem gellenden Schrei, der alle zum Rückzug aufforderte, machte er sich in Richtung des Eingangs davon, wo sich nun auch Adhams Männer aufmachten, um ihrem Anführer zu Hilfe zu eilen. Bereits nach wenigen Schritten fiel der erste Gharoodo unter den tödelichen Fäusten der Lehmstatuen.
Auch Kim und Liss zogen sich schnell zum Eingang zurück, nachdem ein weiterer der noch übrigen Gharoodos von den Golems zu Brei geschlagen wurde. Kreiia merkte nicht rechtzeitig, dass nur noch Ulfgar und sie am Kampf teilnahmen und sie plötzlich durch mehrere der Statuen von der Gruppe abgeschnitten war.
Dies sollte der jungen Frau nun zum Verhängniss werden, als die Aufmerksamkeit der Golems nun ihr zuteil wurden. Nach mehreren harten Schlägen, die sie erstaunlich gut wegstecken konnte, hastete auch sie um die Beine der Statuen herum zum Eingang.
Nur der Barbar war zu stur, um die Niederlage einzugestehen und so stand er nun alleine gegen die Übermacht der Hühnen. Doch ein schnell gewobener Spruch von Kim konnte den Barbaren verzaubern und mit befehlender Stimme zwang sie ihn an ihre Seite.
Obwohl er es niemals zugeben würde, hatte die Närrin ihm doch das Leben gerettet.
Kaum waren alle am Eingang angekommen, zerrissen die Golems noch einen zurückgefallenen, verwundeten Gharoodo-Krieger im Treppenaufgang und gingen dann langsam zurück auf ihre Podeste. Dann rührten sie sich nicht mehr.
Die Obsidian-Feste hatte eine höchst effektive Verteidigung, an deren ersten Stufe die Gefährten bereits gescheitert waren... nur einer der Männer Adhams hatte den Kampf überlebt. Und es gab noch siebenunddreißig weiterer dieser Lehmgolems auf den Absätzen der Treppe, einer davon höher als ein Bauernhaus.
Frustriert machte sich die nun stark angeschlagene Gruppe an den Abstieg, während Adham erklärte, daß Magie bei der Heilung anscheinend nichts nützen würde. Besorgt sahen sich alle an. Man bereitete sich darauf vor, weitere Plan schmieden zu müssen.
Fortsetzung im nächsten Posting...
Und hier gleich das 5. Kapitel unserer Wüstenblumen Kampagne, das Stompy für uns zusammenfasste
Bitte beachtet, daß er vorgestern Raidi den Bericht vom 4. Abenteuer ("Diebe und Rebellen") online gestellt hat (s.o.) und es höchst verwirrend sein könnte, falls ihr dieses Kapitel unserer Abenteuer überspringt
Kreiia und Jesh lagen zusammengekuschelt auf einer weichen Matte in einem kühlen Zelt und genossen den süßen Atem des jeweils anderen. Sie fuhren mit sanften Bewegungen über die zarte Haut ihrer Schultern und blickten sich verträumt in die Augen. Hinter Kreiia regte sich Elenar und als die beiden Liebenden sich umdrehten, lächelte die elfische Waldläuferin sie frech an und drückte sich noch mehr in das gemütliche Liebesnest…
…mit einem plötzlichen Ruck wurde Kreiia im Sattel eines Pferdes wach und schaute sich verwirrt um. Wieder einer dieser verrückten Träume. Sie sollte aufhören, am hellichten Tage einzunicken. Und die Elfin mußte damit aufhören, Kreiia bei jeder Gelegenheit nachzuschnüffeln. Kreiia liess einen angesäuerten Blick in Richtung Elenars wandern, doch ritt diese einige Meter weiter still vor sich hin.
Jesh war viele Meilen weiter in der Feste der Gharoodo zurückgeblieben, wie Adham es befohlen hatte.
Schon vor fast zwei Wochen hatte Adham aus seinem Lager in der Nähe der Stadt Imaskat Boten und den jungen Barden ausgeschickt, um in seiner Wüstenfestung Truppen in Richtung des schlafenden Vulkans ziehen zu lassen und nach vielen beschwerlichen Tagen der Reise hatten sich die Gefährten mit vierzig von Adhams besten Kriegern getroffen und waren weiter in Richtung der mysteriösen Obsidian-Festung gezogen.
Sie wollten vor einem Aufeinandertreffen mit dem großen Drachen ihr Ziel erreichen und die Macht ergründen, mit der Adham die Wüste begrünen würde. Warum die große Echse nun das selbe Ziel verfolgte, war immer noch ein Rätsel. Blaue Drachen liebten die Wüste und die Sache würde nur Sinn machen, wenn er von Adhams Plänen wußte und dessen Plan verhindern wollte, die Ödnis ein für alle mal in ein sprießendes Paradies zu verwandeln.
Adham hatte Ulfgars Vorschlag, einige Söldner anzuwerben, mit einem abfälligen Winken abegtan, dafür aber zwei leichte Ballisten mitnehmen lassen und der kleine Treck war noch nicht lange unterwegs, da entdeckte die vorausgeeilte Elenar mit ihren scharfen Elfenaugen einen grossen Schatten am Horizont der sich schnell der Karawane näherte und wegen seinem bläulichen Ton den anderen Reisenden nicht sonderlich auffiel. Sofort rief sie dies den anderen zu und die Gruppe machte sich kampfbereit. Mit gezogenen Waffen und abschußbereiten Ballisten wartete man stumm auf das Eintreffen des übermächtigen Gegeners.
Während Kim verängstigt im Sattel ihres Ponys sitzen blieb, wob Kreiia einen Zauber und legte die Illusion einer Düne über die Karawane, in der Hoffnung, der Drache könnte die Karawane dadurch übersehen.
Elenar legte schon die Pfeile bereit auf die Sehne und Ulfgar nahm seine Hybridengestalt an. Der gigantische Drache drehte ein paar Kreise über der Karawane, während Räuber und Gefährten zugleich verzweifelt versuchte, ihre Tiere unter Kontrolle zu behalten. Nicht eines sollte ausbrechen oder vor Panik Laut geben. Doch es war klar, dass Varpaumorpaerax sie entdeckt hatte und schon tiefer ging.
Kreiia versuchte noch einen Trick, indem sie ihren Unsichtbaren Diener beschwor und ihn in einiger Entfernung Steine umherwerfen lies um den Drachen abzulenken.
Doch das alles half nichts - der Drache schoss in nur wenigen Metern Entfernung zum Boden auf die Gruppe zu. Liss sprach einen instinktiv gewobenen Zauber auf Ulfgar und dieser - eh schon durch seine Bärenhybridform beinahe drei Meter hoch - Wuchs auf riesenhafte Grösse an.
Er sprintete dem Drachen entgegen und mit einem gewaltigen Satz klammerte er sich an eines der Hinterbeine. Doch in dem Moment war der Drache über der Gruppe und alleine der Anblick des gewaltigen Monstrums sorgte dafür dass Adham und die meisten seiner Leute vor lauter Furcht ihr heil in der Flucht suchten.
Selbst Elenar und Kim waren wie starr vor Schreck und wollten schon weglaufen. Kim liess sich panisch unter ihr scheundes Pony fallen und umklammerte schützend ihren nun empfindlichen Bauch, doch die Elfin sammelte all ihren Mut, riss ihren Bogen in die Höhe und wollte auf die Echse feuern.
Eine der riesigen Pranken hatte Kreiia umklammert und riss diese aus dem Sattel ihres Pferdes. Kreiia wurde im Griff Varpaumorpaerax' fast völlig zerquetscht, Rippen brachen und Organe barsten. Der Drache schoss an der Gruppe vorbei und wollte sich gerade wieder gen Himmel schwingen, als Elenar zwei Pfeile fliegen liess, welche jedoch an den ledrigen Flügeln des Drachen zerbrachen.
Liss fand indess keine Möglichkeit, dem Drachen per Waffe oder Zauber zu schaden und konnte nur zusehen, was sich vor ihr abspielte, während Kim sich langsam über den Boden robbte und versuchte, aus dem Gefahenbereich heraus zugelangen, es dabei aber nur halblaut schaffte, eines ihrer motivierenden Lieder zu singen. Ihre zitternde Stimme ging im Geschrei der Gharoodo und dem Brüllen des Gegners unter.
Ulfgar, der immer noch am Bein des Drachen hing, geriet mittlerweile in einen Blutrausch und schlug mit seinem Schwert "Schuppenbeißer" zwei mal heftig in die Seite des Drachen, wobei die schützenden Hornplatten der Echse funkensprühend wegsplitterten und warmes Drachenblut hervorschoss.
Adham schaffte es mit geballter Willenskraft gerade rechtzeitig, sich zu sammeln und konnte seinen Männern befehlen, die Ballisten abzufeuern. Eines der schweren Geschosse bohrte sich durch den Schuppenpanzer an der Flanke des massigen Körpers und blieb dort tief stecken im Fleisch stecken. Der verletzte Drache brüllte wütend auf.
Vor lauter Schmerzen liess er Kreiia fallen, doch als sie aus dem nun lockeren Griff rutschte, riß eine der scharfen Krallen ihre Bauchdecke weit auf. Ohne lange darüber nachzudenken wirkte nun auch Elenar einen ihrer Waldläufer-Zauber und lief mit langen Schritten der Stelle entgegen, auf der die verletzte Kundschafterin vermutlich aufschlagen würde. In letzter Sekunde brachte sie ihren eigenen Körper zwischen Kreiia und dem sandigen Boden und federte so den Sturz ab. Blutend und zitternd blieb die junge Frau halb bewußtlos auf der ächzenden Elfin liegen.
Der wütende Varpaumorpaearx widmete sich nun dem Bärenkrieger, der immer noch an seinem zugesetzten Körper hing. Der gewaltige Kopf drehte sich am kurzen Hals nach hinten in Richtung seines Hinterbeines und entliess einen knisternden Blitzatem auf den verwandelten Barbaren.
Dieser wurde völlig verkokelt, verlohr seinen Griff und wurde weg vom Drachen geschleudert, knallte nach einem langen Fall mit einer grossen Staubwolke auf den Wüstensand.
So schnell wie er gekommen war, flog der Drache wieder davon und die Gruppe konnte nichts anderes tun, als ihre beträchtlichen Wunden zu lecken.
Kreiia war so schwer verletzt worden dass auch die Heilfähigkeiten der Gruppe an ihre Grenzen gerieten. Gedärme hingen durch ein nun mit Sand verkrustetes Loch in ihrem Leib und während die nun wieder klar denkende Kim Kreiias Kopf in ihrem Schoße hielt und sie sanft streichelte und zuflüsterte, daß alles wieder gut werden würde, wurde der Sand weggewaschen und einer der Gharoodo Krieger nähte die klaffende Wunde mit Pferdesehnen zusammen. Ein starker Heiltrank sollte den Rest erledigen.
Ulfgar, der über und über mit Brandwunden und aufgeplatzer Haut übersäht war, schluckte jeden Heiltrank, den er in seinen Taschen finden konnte um sich von dem mächtigen Angriff zu erholen und mußte feststellen, warum die Fläschchen in Imaskat so verdammt günstig gewesen waren... sie waren schwächer, als alles, was er je zuvor zu sich genommen hatte. Verärgert über den Jungen Markka und den Händler, versuchte er sich wenigstens soweit unter Kontrolle zu bekommen, um seine menschliche Form anzunehmen. Nur dank dem Zauber von Liss und seiner veränderten Gestalt hatte er diese Wunde überleben können, doch auch diese würden wieder heilen.
Man beschloss, den restlichen Tag auszuruhen und dann möglichst schnell zur Feste zu gelangen, denn obwohl es unwahrscheinlich war, dass der Drache nach den erlittenen Wunden sofort wiederkommen würde, war die Gruppe doch sehr erschöpft.
Die weitere Reise war ohne Überraschungen und so kamen sie nach drei Tagen zu einem grossen Berg, der sich einsam und steil aus dem trockenen Boden der Ödnis in den Himmel erhob. Die Seiten des Vulkans waren schwarz und kaum erklimmbar, doch lenkte Adham seine Karawane zu einem hohen Spalt in der Felswand, der tiefer in das Gestein hineinführte.
Tiefer im Inneren des Spaltes wurde es offensichtlich dass der Spalt bis in den Krater des Vulkans hineinführte und überall lagen verschiedengrosse Obsidiansplitter herum. Da Liss wusste, dass Obsidian ein Material war, mit dem sich grossartige Dolche herstellen liessen, bat sie Ulfgar, mit seinem Hammer ein Stück aus einer grossen Obsidianwand zu schlagen.
Da liess sich der Barbar nicht zweimal bitten und er schmetterte seinen Hammer gegen den Obsidian, was in einem Schrapnellsturm scharfkantiger Splitter endete, zum Glück aber niemanden verletzte.
Liss fand letztendlich auch zwei etwa passende Splitter und steckte diese ein.
Die Karawane erreichte schliesslich die Mitte des heißen, mit Schwefeldämpfen angereicherten Kraters und entdeckte auf einer der vielen Basaltsäulen, die sich durch das Feuer der Erde immer weiter in die Höhe schoben, das Ziel ihrer Reise: die Obsidian-Feste. Aus schwarzem, harten Stein geschliffen ragte sie beinahe bis zum Rand des Vulkans empor und wirkte mit ihren scharfen, facettenreichen Ecken und Kanten wie eine Ansammlung von Dolchen, die einer der Götter hier zurückgelassen hatte.
Adham liess am Fuß der Basaltsäule ein Lager aufschlagen und die Gruppe hatte bis zum nächsten Tage die Möglichkeit, um sich auszuruhen. Doch wirkliche Ruhe kam nicht auf und jeder wollte wissen, was sie in der Feste vorfinden würden.
Am nächsten Morgen wählte Adham fünf seiner Leute aus und diese begleiteten die Gefährten beim beschwerlichen Aufstieg, der nur durch rudimentäre Stufen in der Säule erleichtert wurde. Nur mit Mühe hielten sich die Abenteurer an den wenigen Vorsprüngen in der Wand, während Liss kurz ihren bereits oft geübten Zauber auf sich sprach und von da an wie eine Spinne an der Wand entlanglief.
Als die kleine Gruppe mitten am Aufstieg war, entdeckten sie grosse schlangenartige Wesen, die mit ihren dünnen Beinchen in einiger Entfernung in Lauerstellung warteten. Ihre langen Körper wanden sich vor Aufregung, doch traute sich keines der Tiere, sich den Kletternden zu nähern.
Doch dies sollte nicht lange andauern: einer der Gharoodo, der etwas beim Aufstieg etwas zurück gefallen war schrie plötzlich auf und als sich die Gruppe zu ihm umblickte, sahen alle, dass sich eine der Schlagenwesen um ihn gewickelt hatte, während ein mit spitzen, feinen Zähnen bestücktes Maul bereits die Hälfte seines Kopfes umschloss. Schon war einer der anderen Krieger dabei, seinem Kameraden zu Hilfe zu eilen, doch Ulfgar handelte schneller.
Der Barbar hielt sich mit einer Hand am Felsen fest und mit der anderen schleuderte er eines seiner Wurfbeile auf den Kopf der Bestie.
Diese stürzte, tödlich verwundet, in die Tiefe, riss aber den Gharoodo in seiner Umklammerung mit sich. Auch Elenar hatte sich mit mit einem halsbrecherischen Manöver über die kantigen Stufen der Säule gebeugt und mehrere Pfeile auf eine weitere der Kreaturen fliegen lassen. Das sterbende Tier fiel seinem Artgenossen hell kreischend hinterher. Die anderen Schlangenwesen zischten drohend, trauten sich aber nicht mehr an die Gruppe heran, die gerade bewiesen hatte, dass sie sich sehr wohl zur Wehr setzen konnte.
Ohne weitere Unterbrechungen gelangten sie nun zur Feste. Auf der Oberseite der Säule angekommen standen sie vor einem gewaltigen Portal, das ebenfalls aus dem schwarzen Obsidian geschnitten war, wie die Wände, die es umgab. Man entschloß sich, ohne eine weitere Rast direkt ans Werk zu gehen, während sich die schwangere Kim erschöpft und mit rotem Kopf auf einen der größeren Steine auf der natürlichen Plattform um die Feste herum setzte.
Adham bat Kreiia leise, nun das Lied zu singen, das den Eingang zur Feste öffnen würde, doch diese wollte nicht. Vielleicht war es Schüchternheit, die sie davon abhielt, doch mehr als ein Summen verliess nicht ihren Lippen.
Der Rest wurde langsam ungeduldig und schauten sich verwirrt an. Kim rief Kreiia einige aufmunternte Worte entgegen, doch die suchte hinter einem Vorsprung der Feste ihre Ruhe. Nur Adham folgte ihr nach wenigen Minuten, während Elenar leise über Kreiias Ausfall schimpfte.
Adham liess Kreiia alle Zeit und nach einem langen Blick in den Krater des Vulkans fragte sie ihrem ehemaligen Geliebten, warum er sie auf diese Weise benutzt hatte und wie er von all dem hier wüßte.
Er erzählte ihr, dass er als junger Krieger schon die Obsidian-Feste gefunden und alles probiert hatte, diese zu betreten. Alte Sagen hatten ihn auf die Spur dieses Ortes geführt und nachdem er das Lied gefunden hatte, welches die Türen zum Inneren des Bollwerks öffnen würden, hatte er die Melodie Kreiia beigebracht... um sicher zu gehen, dass sie auch nicht verloren gehen würde, falls ihm etwas zustoßen würde. Doch beantwortete er nicht, warum er selbst das Lied nicht mehr wußte und Kreiia blickte wieder in die Ferne. Ihr Vertrauen zu Adham sank erneut.
Doch dann fasst sie all ihren Mut zusammen, drängte die Ungewissheit und ihre Gefühle zu Jesh und seiner Rolle in diesem ganzen Spiel in den Hintergrund ihres Geistes und rappelte sich dann auf, um Adham wieder zum Portal zurück zu begleiten.
Dort war die Lage immer noch etwas angespannt und da vor allem der Barbar nicht zu den besonnensten aller Leuten gehörte, hatte er einen ganz eigenen Plan gefasst, die schwere Türe zu öffnen.
Er hatte seinen Hammer gepackt und ihn gegen die Obsidian-Platten gedroschen, doch diese bewegten sich keinen Millimeter. Adham sagte ihm mit einem humorlosen Lächeln, dass er dies schon vor vielen Jahren probiert und ebenfalls kein Ergebnis erzielt hatte. Frustriert zog Ulfgar sich wieder zurück.
Langsam atmete Kreiia durch, fasste all ihren Mut zusammen und begann leise das Lied zu singen, das vielen nun doch bekannt vor kam. Letztendlich hatte es die junge Kundschafterin oft auf ihren Reisen vor sich hergesungen, wenn es ihr nicht allzu gut ging. Mit jeder Strophe mehr erinnerte sich auch Adham an das Lied und begann mitzusingen.
Auch Kim, Ulfgar und Elenar hörten genau jeder einzelnen Note zu und als sich langsam die großen Portalflügel auseinanderschoben, fragte Liss Kim flüsternd, ob sie sich auch alles gemerkt hätte. Die Närrin nickte ihr mit einer versteckten Bewegung zu.
Das Obisdianportal gab den Blick auf eine breite Treppe mit vielen Absätzen frei, die vom Zauber Kreiias erhellt wurde. Auf den zehn Absätzen standen jeweils vier Statuen und am Ende der Treppe überthronte eine gut fünf Meter hohe Version dieser humanoiden Gestalten alles davor.
Adham befahl seinen vier Leuten, vor dem Tor Stellung zu beziehen, während der Rest das kühle Innere der Feste betrat.
Langsam gingen Ulfgar und Adham nebeneinander voran und wollten sich gerade eine der Lehmstatuen genauer ansehen, als diese plötzlich einen Schritt nach vorne von ihrem Podest machte. Die Gruppe zog ihre Waffen und machte sich bereit, die Golems zu bekämpfen.
Ulfgar stürzte auf den ersten magischen Wächter zu und prügelte seinen Hammer gegen dessen Kopf, was dieser jedoch ohne jegliche Anzeichen von wirklichem Schaden überstand. Lediglich etwas trockener Lehm bröckelte von der Schläfe der massiven Gestalt.
Die ganze Gruppe lies ihr Arsenal auf die Golems los, doch nur einer davon konnte mit vereinten Kräften zu Fall gebracht werden. Unterdessen schlugen die Golems mit ihren gewaltigen Fäusten kräftig zurück und vor allem Ulfgar und Adham wurden zunächst stark in Mitleidenschaft gezogen.
Elenars Pfeile flogen so treffsicher wie eh und je, doch machten die kraftvollen Pfeilspitzen keinerlei Schaden und zersplitterten an der harten Lehmhaut.
Als Adham zurückwich, um zur Stärkung einen Heiltrank einzunehmen, stellte er entsetzt fest, dass dieser keine Wirkung zeigte. Mit einem gellenden Schrei, der alle zum Rückzug aufforderte, machte er sich in Richtung des Eingangs davon, wo sich nun auch Adhams Männer aufmachten, um ihrem Anführer zu Hilfe zu eilen. Bereits nach wenigen Schritten fiel der erste Gharoodo unter den tödelichen Fäusten der Lehmstatuen.
Auch Kim und Liss zogen sich schnell zum Eingang zurück, nachdem ein weiterer der noch übrigen Gharoodos von den Golems zu Brei geschlagen wurde. Kreiia merkte nicht rechtzeitig, dass nur noch Ulfgar und sie am Kampf teilnahmen und sie plötzlich durch mehrere der Statuen von der Gruppe abgeschnitten war.
Dies sollte der jungen Frau nun zum Verhängniss werden, als die Aufmerksamkeit der Golems nun ihr zuteil wurden. Nach mehreren harten Schlägen, die sie erstaunlich gut wegstecken konnte, hastete auch sie um die Beine der Statuen herum zum Eingang.
Nur der Barbar war zu stur, um die Niederlage einzugestehen und so stand er nun alleine gegen die Übermacht der Hühnen. Doch ein schnell gewobener Spruch von Kim konnte den Barbaren verzaubern und mit befehlender Stimme zwang sie ihn an ihre Seite.
Obwohl er es niemals zugeben würde, hatte die Närrin ihm doch das Leben gerettet.
Kaum waren alle am Eingang angekommen, zerrissen die Golems noch einen zurückgefallenen, verwundeten Gharoodo-Krieger im Treppenaufgang und gingen dann langsam zurück auf ihre Podeste. Dann rührten sie sich nicht mehr.
Die Obsidian-Feste hatte eine höchst effektive Verteidigung, an deren ersten Stufe die Gefährten bereits gescheitert waren... nur einer der Männer Adhams hatte den Kampf überlebt. Und es gab noch siebenunddreißig weiterer dieser Lehmgolems auf den Absätzen der Treppe, einer davon höher als ein Bauernhaus.
Frustriert machte sich die nun stark angeschlagene Gruppe an den Abstieg, während Adham erklärte, daß Magie bei der Heilung anscheinend nichts nützen würde. Besorgt sahen sich alle an. Man bereitete sich darauf vor, weitere Plan schmieden zu müssen.
Fortsetzung im nächsten Posting...
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