Rollenspiele

D&D Wüstenblumen Kampagne - Abenteuer 5 "Die Obsidian-Feste"

Und hier gleich das 5. Kapitel unserer Wüstenblumen Kampagne, das Stompy für uns zusammenfasste :)
Bitte beachtet, daß er vorgestern Raidi den Bericht vom 4. Abenteuer ("Diebe und Rebellen") online gestellt hat (s.o.) und es höchst verwirrend sein könnte, falls ihr dieses Kapitel unserer Abenteuer überspringt ;)



Kreiia und Jesh lagen zusammengekuschelt auf einer weichen Matte in einem kühlen Zelt und genossen den süßen Atem des jeweils anderen. Sie fuhren mit sanften Bewegungen über die zarte Haut ihrer Schultern und blickten sich verträumt in die Augen. Hinter Kreiia regte sich Elenar und als die beiden Liebenden sich umdrehten, lächelte die elfische Waldläuferin sie frech an und drückte sich noch mehr in das gemütliche Liebesnest…

…mit einem plötzlichen Ruck wurde Kreiia im Sattel eines Pferdes wach und schaute sich verwirrt um. Wieder einer dieser verrückten Träume. Sie sollte aufhören, am hellichten Tage einzunicken. Und die Elfin mußte damit aufhören, Kreiia bei jeder Gelegenheit nachzuschnüffeln. Kreiia liess einen angesäuerten Blick in Richtung Elenars wandern, doch ritt diese einige Meter weiter still vor sich hin.
Jesh war viele Meilen weiter in der Feste der Gharoodo zurückgeblieben, wie Adham es befohlen hatte.

Schon vor fast zwei Wochen hatte Adham aus seinem Lager in der Nähe der Stadt Imaskat Boten und den jungen Barden ausgeschickt, um in seiner Wüstenfestung Truppen in Richtung des schlafenden Vulkans ziehen zu lassen und nach vielen beschwerlichen Tagen der Reise hatten sich die Gefährten mit vierzig von Adhams besten Kriegern getroffen und waren weiter in Richtung der mysteriösen Obsidian-Festung gezogen.
Sie wollten vor einem Aufeinandertreffen mit dem großen Drachen ihr Ziel erreichen und die Macht ergründen, mit der Adham die Wüste begrünen würde. Warum die große Echse nun das selbe Ziel verfolgte, war immer noch ein Rätsel. Blaue Drachen liebten die Wüste und die Sache würde nur Sinn machen, wenn er von Adhams Plänen wußte und dessen Plan verhindern wollte, die Ödnis ein für alle mal in ein sprießendes Paradies zu verwandeln.
Adham hatte Ulfgars Vorschlag, einige Söldner anzuwerben, mit einem abfälligen Winken abegtan, dafür aber zwei leichte Ballisten mitnehmen lassen und der kleine Treck war noch nicht lange unterwegs, da entdeckte die vorausgeeilte Elenar mit ihren scharfen Elfenaugen einen grossen Schatten am Horizont der sich schnell der Karawane näherte und wegen seinem bläulichen Ton den anderen Reisenden nicht sonderlich auffiel. Sofort rief sie dies den anderen zu und die Gruppe machte sich kampfbereit. Mit gezogenen Waffen und abschußbereiten Ballisten wartete man stumm auf das Eintreffen des übermächtigen Gegeners.
Während Kim verängstigt im Sattel ihres Ponys sitzen blieb, wob Kreiia einen Zauber und legte die Illusion einer Düne über die Karawane, in der Hoffnung, der Drache könnte die Karawane dadurch übersehen.

Elenar legte schon die Pfeile bereit auf die Sehne und Ulfgar nahm seine Hybridengestalt an. Der gigantische Drache drehte ein paar Kreise über der Karawane, während Räuber und Gefährten zugleich verzweifelt versuchte, ihre Tiere unter Kontrolle zu behalten. Nicht eines sollte ausbrechen oder vor Panik Laut geben. Doch es war klar, dass Varpaumorpaerax sie entdeckt hatte und schon tiefer ging.
Kreiia versuchte noch einen Trick, indem sie ihren Unsichtbaren Diener beschwor und ihn in einiger Entfernung Steine umherwerfen lies um den Drachen abzulenken.

Doch das alles half nichts - der Drache schoss in nur wenigen Metern Entfernung zum Boden auf die Gruppe zu. Liss sprach einen instinktiv gewobenen Zauber auf Ulfgar und dieser - eh schon durch seine Bärenhybridform beinahe drei Meter hoch - Wuchs auf riesenhafte Grösse an.
Er sprintete dem Drachen entgegen und mit einem gewaltigen Satz klammerte er sich an eines der Hinterbeine. Doch in dem Moment war der Drache über der Gruppe und alleine der Anblick des gewaltigen Monstrums sorgte dafür dass Adham und die meisten seiner Leute vor lauter Furcht ihr heil in der Flucht suchten.
Selbst Elenar und Kim waren wie starr vor Schreck und wollten schon weglaufen. Kim liess sich panisch unter ihr scheundes Pony fallen und umklammerte schützend ihren nun empfindlichen Bauch, doch die Elfin sammelte all ihren Mut, riss ihren Bogen in die Höhe und wollte auf die Echse feuern.

Eine der riesigen Pranken hatte Kreiia umklammert und riss diese aus dem Sattel ihres Pferdes. Kreiia wurde im Griff Varpaumorpaerax' fast völlig zerquetscht, Rippen brachen und Organe barsten. Der Drache schoss an der Gruppe vorbei und wollte sich gerade wieder gen Himmel schwingen, als Elenar zwei Pfeile fliegen liess, welche jedoch an den ledrigen Flügeln des Drachen zerbrachen.
Liss fand indess keine Möglichkeit, dem Drachen per Waffe oder Zauber zu schaden und konnte nur zusehen, was sich vor ihr abspielte, während Kim sich langsam über den Boden robbte und versuchte, aus dem Gefahenbereich heraus zugelangen, es dabei aber nur halblaut schaffte, eines ihrer motivierenden Lieder zu singen. Ihre zitternde Stimme ging im Geschrei der Gharoodo und dem Brüllen des Gegners unter.
Ulfgar, der immer noch am Bein des Drachen hing, geriet mittlerweile in einen Blutrausch und schlug mit seinem Schwert "Schuppenbeißer" zwei mal heftig in die Seite des Drachen, wobei die schützenden Hornplatten der Echse funkensprühend wegsplitterten und warmes Drachenblut hervorschoss.
Adham schaffte es mit geballter Willenskraft gerade rechtzeitig, sich zu sammeln und konnte seinen Männern befehlen, die Ballisten abzufeuern. Eines der schweren Geschosse bohrte sich durch den Schuppenpanzer an der Flanke des massigen Körpers und blieb dort tief stecken im Fleisch stecken. Der verletzte Drache brüllte wütend auf.

Vor lauter Schmerzen liess er Kreiia fallen, doch als sie aus dem nun lockeren Griff rutschte, riß eine der scharfen Krallen ihre Bauchdecke weit auf. Ohne lange darüber nachzudenken wirkte nun auch Elenar einen ihrer Waldläufer-Zauber und lief mit langen Schritten der Stelle entgegen, auf der die verletzte Kundschafterin vermutlich aufschlagen würde. In letzter Sekunde brachte sie ihren eigenen Körper zwischen Kreiia und dem sandigen Boden und federte so den Sturz ab. Blutend und zitternd blieb die junge Frau halb bewußtlos auf der ächzenden Elfin liegen.

Der wütende Varpaumorpaearx widmete sich nun dem Bärenkrieger, der immer noch an seinem zugesetzten Körper hing. Der gewaltige Kopf drehte sich am kurzen Hals nach hinten in Richtung seines Hinterbeines und entliess einen knisternden Blitzatem auf den verwandelten Barbaren.
Dieser wurde völlig verkokelt, verlohr seinen Griff und wurde weg vom Drachen geschleudert, knallte nach einem langen Fall mit einer grossen Staubwolke auf den Wüstensand.

So schnell wie er gekommen war, flog der Drache wieder davon und die Gruppe konnte nichts anderes tun, als ihre beträchtlichen Wunden zu lecken.
Kreiia war so schwer verletzt worden dass auch die Heilfähigkeiten der Gruppe an ihre Grenzen gerieten. Gedärme hingen durch ein nun mit Sand verkrustetes Loch in ihrem Leib und während die nun wieder klar denkende Kim Kreiias Kopf in ihrem Schoße hielt und sie sanft streichelte und zuflüsterte, daß alles wieder gut werden würde, wurde der Sand weggewaschen und einer der Gharoodo Krieger nähte die klaffende Wunde mit Pferdesehnen zusammen. Ein starker Heiltrank sollte den Rest erledigen.

Ulfgar, der über und über mit Brandwunden und aufgeplatzer Haut übersäht war, schluckte jeden Heiltrank, den er in seinen Taschen finden konnte um sich von dem mächtigen Angriff zu erholen und mußte feststellen, warum die Fläschchen in Imaskat so verdammt günstig gewesen waren... sie waren schwächer, als alles, was er je zuvor zu sich genommen hatte. Verärgert über den Jungen Markka und den Händler, versuchte er sich wenigstens soweit unter Kontrolle zu bekommen, um seine menschliche Form anzunehmen. Nur dank dem Zauber von Liss und seiner veränderten Gestalt hatte er diese Wunde überleben können, doch auch diese würden wieder heilen.

Man beschloss, den restlichen Tag auszuruhen und dann möglichst schnell zur Feste zu gelangen, denn obwohl es unwahrscheinlich war, dass der Drache nach den erlittenen Wunden sofort wiederkommen würde, war die Gruppe doch sehr erschöpft.
Die weitere Reise war ohne Überraschungen und so kamen sie nach drei Tagen zu einem grossen Berg, der sich einsam und steil aus dem trockenen Boden der Ödnis in den Himmel erhob. Die Seiten des Vulkans waren schwarz und kaum erklimmbar, doch lenkte Adham seine Karawane zu einem hohen Spalt in der Felswand, der tiefer in das Gestein hineinführte.

Tiefer im Inneren des Spaltes wurde es offensichtlich dass der Spalt bis in den Krater des Vulkans hineinführte und überall lagen verschiedengrosse Obsidiansplitter herum. Da Liss wusste, dass Obsidian ein Material war, mit dem sich grossartige Dolche herstellen liessen, bat sie Ulfgar, mit seinem Hammer ein Stück aus einer grossen Obsidianwand zu schlagen.
Da liess sich der Barbar nicht zweimal bitten und er schmetterte seinen Hammer gegen den Obsidian, was in einem Schrapnellsturm scharfkantiger Splitter endete, zum Glück aber niemanden verletzte.
Liss fand letztendlich auch zwei etwa passende Splitter und steckte diese ein.
Die Karawane erreichte schliesslich die Mitte des heißen, mit Schwefeldämpfen angereicherten Kraters und entdeckte auf einer der vielen Basaltsäulen, die sich durch das Feuer der Erde immer weiter in die Höhe schoben, das Ziel ihrer Reise: die Obsidian-Feste. Aus schwarzem, harten Stein geschliffen ragte sie beinahe bis zum Rand des Vulkans empor und wirkte mit ihren scharfen, facettenreichen Ecken und Kanten wie eine Ansammlung von Dolchen, die einer der Götter hier zurückgelassen hatte.

Adham liess am Fuß der Basaltsäule ein Lager aufschlagen und die Gruppe hatte bis zum nächsten Tage die Möglichkeit, um sich auszuruhen. Doch wirkliche Ruhe kam nicht auf und jeder wollte wissen, was sie in der Feste vorfinden würden.
Am nächsten Morgen wählte Adham fünf seiner Leute aus und diese begleiteten die Gefährten beim beschwerlichen Aufstieg, der nur durch rudimentäre Stufen in der Säule erleichtert wurde. Nur mit Mühe hielten sich die Abenteurer an den wenigen Vorsprüngen in der Wand, während Liss kurz ihren bereits oft geübten Zauber auf sich sprach und von da an wie eine Spinne an der Wand entlanglief.
Als die kleine Gruppe mitten am Aufstieg war, entdeckten sie grosse schlangenartige Wesen, die mit ihren dünnen Beinchen in einiger Entfernung in Lauerstellung warteten. Ihre langen Körper wanden sich vor Aufregung, doch traute sich keines der Tiere, sich den Kletternden zu nähern.
Doch dies sollte nicht lange andauern: einer der Gharoodo, der etwas beim Aufstieg etwas zurück gefallen war schrie plötzlich auf und als sich die Gruppe zu ihm umblickte, sahen alle, dass sich eine der Schlagenwesen um ihn gewickelt hatte, während ein mit spitzen, feinen Zähnen bestücktes Maul bereits die Hälfte seines Kopfes umschloss. Schon war einer der anderen Krieger dabei, seinem Kameraden zu Hilfe zu eilen, doch Ulfgar handelte schneller.
Der Barbar hielt sich mit einer Hand am Felsen fest und mit der anderen schleuderte er eines seiner Wurfbeile auf den Kopf der Bestie.
Diese stürzte, tödlich verwundet, in die Tiefe, riss aber den Gharoodo in seiner Umklammerung mit sich. Auch Elenar hatte sich mit mit einem halsbrecherischen Manöver über die kantigen Stufen der Säule gebeugt und mehrere Pfeile auf eine weitere der Kreaturen fliegen lassen. Das sterbende Tier fiel seinem Artgenossen hell kreischend hinterher. Die anderen Schlangenwesen zischten drohend, trauten sich aber nicht mehr an die Gruppe heran, die gerade bewiesen hatte, dass sie sich sehr wohl zur Wehr setzen konnte.

Ohne weitere Unterbrechungen gelangten sie nun zur Feste. Auf der Oberseite der Säule angekommen standen sie vor einem gewaltigen Portal, das ebenfalls aus dem schwarzen Obsidian geschnitten war, wie die Wände, die es umgab. Man entschloß sich, ohne eine weitere Rast direkt ans Werk zu gehen, während sich die schwangere Kim erschöpft und mit rotem Kopf auf einen der größeren Steine auf der natürlichen Plattform um die Feste herum setzte.
Adham bat Kreiia leise, nun das Lied zu singen, das den Eingang zur Feste öffnen würde, doch diese wollte nicht. Vielleicht war es Schüchternheit, die sie davon abhielt, doch mehr als ein Summen verliess nicht ihren Lippen.
Der Rest wurde langsam ungeduldig und schauten sich verwirrt an. Kim rief Kreiia einige aufmunternte Worte entgegen, doch die suchte hinter einem Vorsprung der Feste ihre Ruhe. Nur Adham folgte ihr nach wenigen Minuten, während Elenar leise über Kreiias Ausfall schimpfte.
Adham liess Kreiia alle Zeit und nach einem langen Blick in den Krater des Vulkans fragte sie ihrem ehemaligen Geliebten, warum er sie auf diese Weise benutzt hatte und wie er von all dem hier wüßte.
Er erzählte ihr, dass er als junger Krieger schon die Obsidian-Feste gefunden und alles probiert hatte, diese zu betreten. Alte Sagen hatten ihn auf die Spur dieses Ortes geführt und nachdem er das Lied gefunden hatte, welches die Türen zum Inneren des Bollwerks öffnen würden, hatte er die Melodie Kreiia beigebracht... um sicher zu gehen, dass sie auch nicht verloren gehen würde, falls ihm etwas zustoßen würde. Doch beantwortete er nicht, warum er selbst das Lied nicht mehr wußte und Kreiia blickte wieder in die Ferne. Ihr Vertrauen zu Adham sank erneut.

Doch dann fasst sie all ihren Mut zusammen, drängte die Ungewissheit und ihre Gefühle zu Jesh und seiner Rolle in diesem ganzen Spiel in den Hintergrund ihres Geistes und rappelte sich dann auf, um Adham wieder zum Portal zurück zu begleiten.
Dort war die Lage immer noch etwas angespannt und da vor allem der Barbar nicht zu den besonnensten aller Leuten gehörte, hatte er einen ganz eigenen Plan gefasst, die schwere Türe zu öffnen.
Er hatte seinen Hammer gepackt und ihn gegen die Obsidian-Platten gedroschen, doch diese bewegten sich keinen Millimeter. Adham sagte ihm mit einem humorlosen Lächeln, dass er dies schon vor vielen Jahren probiert und ebenfalls kein Ergebnis erzielt hatte. Frustriert zog Ulfgar sich wieder zurück.

Langsam atmete Kreiia durch, fasste all ihren Mut zusammen und begann leise das Lied zu singen, das vielen nun doch bekannt vor kam. Letztendlich hatte es die junge Kundschafterin oft auf ihren Reisen vor sich hergesungen, wenn es ihr nicht allzu gut ging. Mit jeder Strophe mehr erinnerte sich auch Adham an das Lied und begann mitzusingen.
Auch Kim, Ulfgar und Elenar hörten genau jeder einzelnen Note zu und als sich langsam die großen Portalflügel auseinanderschoben, fragte Liss Kim flüsternd, ob sie sich auch alles gemerkt hätte. Die Närrin nickte ihr mit einer versteckten Bewegung zu.
Das Obisdianportal gab den Blick auf eine breite Treppe mit vielen Absätzen frei, die vom Zauber Kreiias erhellt wurde. Auf den zehn Absätzen standen jeweils vier Statuen und am Ende der Treppe überthronte eine gut fünf Meter hohe Version dieser humanoiden Gestalten alles davor.
Adham befahl seinen vier Leuten, vor dem Tor Stellung zu beziehen, während der Rest das kühle Innere der Feste betrat.
Langsam gingen Ulfgar und Adham nebeneinander voran und wollten sich gerade eine der Lehmstatuen genauer ansehen, als diese plötzlich einen Schritt nach vorne von ihrem Podest machte. Die Gruppe zog ihre Waffen und machte sich bereit, die Golems zu bekämpfen.
Ulfgar stürzte auf den ersten magischen Wächter zu und prügelte seinen Hammer gegen dessen Kopf, was dieser jedoch ohne jegliche Anzeichen von wirklichem Schaden überstand. Lediglich etwas trockener Lehm bröckelte von der Schläfe der massiven Gestalt.

Die ganze Gruppe lies ihr Arsenal auf die Golems los, doch nur einer davon konnte mit vereinten Kräften zu Fall gebracht werden. Unterdessen schlugen die Golems mit ihren gewaltigen Fäusten kräftig zurück und vor allem Ulfgar und Adham wurden zunächst stark in Mitleidenschaft gezogen.
Elenars Pfeile flogen so treffsicher wie eh und je, doch machten die kraftvollen Pfeilspitzen keinerlei Schaden und zersplitterten an der harten Lehmhaut.
Als Adham zurückwich, um zur Stärkung einen Heiltrank einzunehmen, stellte er entsetzt fest, dass dieser keine Wirkung zeigte. Mit einem gellenden Schrei, der alle zum Rückzug aufforderte, machte er sich in Richtung des Eingangs davon, wo sich nun auch Adhams Männer aufmachten, um ihrem Anführer zu Hilfe zu eilen. Bereits nach wenigen Schritten fiel der erste Gharoodo unter den tödelichen Fäusten der Lehmstatuen.
Auch Kim und Liss zogen sich schnell zum Eingang zurück, nachdem ein weiterer der noch übrigen Gharoodos von den Golems zu Brei geschlagen wurde. Kreiia merkte nicht rechtzeitig, dass nur noch Ulfgar und sie am Kampf teilnahmen und sie plötzlich durch mehrere der Statuen von der Gruppe abgeschnitten war.
Dies sollte der jungen Frau nun zum Verhängniss werden, als die Aufmerksamkeit der Golems nun ihr zuteil wurden. Nach mehreren harten Schlägen, die sie erstaunlich gut wegstecken konnte, hastete auch sie um die Beine der Statuen herum zum Eingang.

Nur der Barbar war zu stur, um die Niederlage einzugestehen und so stand er nun alleine gegen die Übermacht der Hühnen. Doch ein schnell gewobener Spruch von Kim konnte den Barbaren verzaubern und mit befehlender Stimme zwang sie ihn an ihre Seite.
Obwohl er es niemals zugeben würde, hatte die Närrin ihm doch das Leben gerettet.
Kaum waren alle am Eingang angekommen, zerrissen die Golems noch einen zurückgefallenen, verwundeten Gharoodo-Krieger im Treppenaufgang und gingen dann langsam zurück auf ihre Podeste. Dann rührten sie sich nicht mehr.
Die Obsidian-Feste hatte eine höchst effektive Verteidigung, an deren ersten Stufe die Gefährten bereits gescheitert waren... nur einer der Männer Adhams hatte den Kampf überlebt. Und es gab noch siebenunddreißig weiterer dieser Lehmgolems auf den Absätzen der Treppe, einer davon höher als ein Bauernhaus.
Frustriert machte sich die nun stark angeschlagene Gruppe an den Abstieg, während Adham erklärte, daß Magie bei der Heilung anscheinend nichts nützen würde. Besorgt sahen sich alle an. Man bereitete sich darauf vor, weitere Plan schmieden zu müssen.



Fortsetzung im nächsten Posting...
 
Zuletzt bearbeitet:
Doppeposting wegen Zeichenbeschränkung ^^

Fortsetzung aus dem letzten Posting...



Unten angekommen bemerkten die müden Helden, daß die beiden toten Schlangenwesen bereits weggeschaft worden waren, genauso wie der tote Gharoodo. Zurück im Lager sahen sie sofort die aufgebahrte Leiche und rochen den verführerischen Duft frisch gebratenen Fleisches. Die Räuber hatten es tatsächlich getan: die beiden Schlagenwesen rösteten über dem Feuer, während die abgezogenen Häute zum Trocknen in der Sonne des Mittages hingen.
Während sich Kreiia müde zurückzog und sich auch Kim wieder schlafen legte, genossen die anderen das exotische Festmahl und die Ruhe nach der bitteren Niederlage gegen die Lehmwächter der Festung.
Der Abend verlief ohne weitere Vorkommnise, außer das das Singen eines einzelnen Vogels die Gefährten verunsichert aufblicken liess. Hier sollte es keine Vögel geben und auch bei näherer Untersuchung war kein solches Tier in der Nähe des Lagers zu sehen. Hatte der Drache seine Agenten ausgeschickt, um Adhams Pläne zu überwachen? Mißtrauisch saß die kleine Gruppe bei den Kriegern des Wüstenvolkes und besprach sich leise... bis die Gefährten auf eine kleine Steinlawine aufmerksam wurden, die am Rand des Kraters ins Innere polterte.
Schnell sprang Ulfgar hoch und lief in Richtung des Lärms. Er erklomm den steilen Felsgrat, vor dem die losen Steine zur Ruhe gekommen waren, fand aber nur noch tiefe Kratzspuren im harten Untergrund vor. Varpaumorpaerax war tatsächlich hier gewesen und hatte sie belauscht. Doch bis jetzt hatte er nicht angegriffen, was nur bedeuten konnte, dass ihm die letzte Schlacht zu viel Energie gekostet und Respekt eingeflösst hatte.
Liss, die bei den anderen geblieben war, hatte kurzzeitig den Gedanken, mit dem Drachen ein Bündnis einzugehen und die Gruppe und Adhams Machtstellung für ihre Zwecke zu opfern. Doch nur ein kurzer Blick auf Kim und ihren leicht gewölbten Bauch ließ sie diese Idee schnell verwerfen, was sie zum einen selbst verwirrte, zum anderen aber die Närrin mit einem liebevollen Blick in ihren Augen betrachten liess.

Zurück im Lager berichtete der Barbar still von seiner Entdeckung, während Kim ausnahmsweise auch mal wieder Kreiia als Ziel ihrer Witze auswählte und sich über ihre Beziehung mit Jesh lustig machte. Sie hätte nicht gewusst, dass Gharoodo Barden auf kleine, zierliche Jungen stehen würden. Kreiia wußte nicht, wer hier mit welcher Rolle belegt worden war und stapfte beleidigt davon, während Adham ihr nachging. Er wollte mit ihr unter vier Augen reden.
Auf einer Anhöhe im Krater sahen die beiden dem Sonnenuntergang zu und als die Sterne am Himmel erschienen fragte Adham die junge Frau, was sie für eigentlich für Jesh empfinden würde. Kreiia schwieg.
Adham setzte nach und riet der Kundschafterin, sich nicht allzu sehr an den jungen Mann zu hängen... dieser sei nämlich nicht der, für den ihn alle - und sogar er selbst - ihn halten würden. Kreiia sah den Anführer der Gharoodo mit großen Augen an.
Adham erzählte ihr, daß er schon seit zwei Jahren Jesh in seiner Bande hatte, der aber dachte, es seien viele Jahre mehr. Jesh war ein unfreiwilliger Spion des blauen Drachen, eine Marionette im großen Spiel um die Vorherrschaft in der Wüste und im Kampf um die Obsidian-Feste. Aus diesem Grund hatte Adham auch Jesh zurück in die Wüstenfeste geschickt, als sie hier her aufgebrochen waren.
Geknickt liess Kreiia ihren Kopf sinken. Die schwere Hand Adhams legte sich noch tröstend auf ihre Schulter, dann ging er zurück zu den Zelten. Alleine mit ihren Gedanken starrte Kreiia hinaus in die Nacht.

Am nächten Morgen wurde zusammen mit Adham der Beschluss gefasst, zunächst einmal in eine der Wüstenstädte zu gehen und dort Söldner anzuheuern um die Verteidigung der Lehmwächter zu durchbrechen. Zwar konnte Ulfgar nicht fassen, dass dieser Plan nun doch aufgegriffen worden war, nachdem er ihn schon Tage zuvor angebracht hatte, aber wenigstens hörte Adham im Nachhinein auf ihn.
In der Nacht hatten alle festgestellt, dass ihre Möglichkeiten der Heilung der durch die Golems entstandenen Verletzungen tatsächlich unterbunden waren und selbst der Heilstab nicht seine Arbeit verrichten konnte. Adham klärte sie auf, er hätte wirklich schon Legenden über solch verfluchte Wunden gehört, die von Lehmwächtern und anderen Geschöpfen verursacht wurden. Nun stand auch dieses Problem auf der zu erledigenden Liste.
Nach der kurzen Besprechung machten sich die Gefährten im Lager zu schaffen, das trotz ihrer Abreise weiter von den Gharoodo unterhalten werden sollte. Man packte die benötigten Ausrüstungsgegenstände und Wegrationen zusammen, Ulfgar wickelte noch die lange Schlangenhaut ein, die er am Abend noch zu bearbeiten angefangen hatte und Kim machte es sich schon auf dem alten Schwangerschaftspony von Chora bequem, während Elenar abreisebereit neben ihr stand.
Ulfgar und Liss, die aber weiter in ihren Zelten herumräumten, stellte aber schnell fest, dass die Stimmung im Lager auf dem Tiefpunkt angelangt war. Nicht nur die kürzlich verstorbenen Gharoodos wurden betrauert... nein, unterschwellig merkte jeder die Kritik an Adhams Entscheidungen und als Ulfgar ein zwei der Verschwörer gemeinsam in einem der Zelte beobachete, holte er schnell Kreiia, die die Worte heimlich übersetzen sollte. Schnell war klar, dass die Rebellen immer noch Farhadins Traum hinterherrannten und Adham stürzen wollten.
Ohne weiteres Zögern betrat Ulfgar das Zelt, schnappte sich einen der beiden Gharoodo und schleppte ihn vor Adham, damit er sich dort erklären sollte.
Doch Adham hatte genug von Erklärungen und tötete den Mann auf der Stelle. Er brüllte ins Lager, dass dies jedem geschehen würde der seine Befehle noch einmal in Frage stellen würde oder gegen ihn rebellieren würde.
Auch Elenar hörten den Lärm und liess die ungeduldige Kim auf ihrem Pony alleine zurück, um nachzusehen, was denn wieder los sei. Mittlerweile hatte Ulfgar den zweiten Verschwörer gepackt und zwang ihn, auf seine Kameraden in der versammelten Mannschaft zu deuten. Als er sich weigerte und Ulfgar ihm einige Knochen brach, fing er an, mit zitternder Hand in Richtung einiger Gharoodo zu zeigen. Diese versuchten nun panisch zu fliehen, doch Elenar, Liss und Ulfgar machten mit ihren Pfeilen, Dolchen und Beilen kurzen Prozess und töteten jeden einzelnen.

Zufrieden damit, die verbleibenden Verräter in diesem Lager hächstwahrscheinlich restlos erledigt zu haben, wollte man nun die Abreise nicht weiter hinauszögern. Denn die Rebellen waren nur das kleinste Problem der Gefährten. Irgendwo lauerte noch ein alter Drache, der die Helden aus dem Schatten heraus beobachtete und wartete… und das hinterlies bei allen ein mulmiges Gefühl.
 
Zuletzt bearbeitet:
Juhu... viele tote NSCs. (Hoffentlich kommt mein SL nicht auf die Idee einen derartig fiesen Trick wie mit den Golems irgendwo einzuführen. Wir haben erst vor kurzem einen teuren Stab der Heilung erstanden, für den ich mit einigen Magenschmerzen die Gruppenkasse plündern ließ.)

Andererseits: Kaum fehlt man mal einen Abend meinen die Mitspieler, dass sie Geld in der Gruppenkasse hätten und geben hunderte Goldmünzen für Übernachtung und Reisemittel aus. Manchmal ist es echt zum Haareraufen, das Geld im Auge behalten zu müssen.
 
Sowas wie ne Gruppenkasse klappt bei uns eh nicht. Da waren wir schon ganz stoz, als wir uns zusammen bei SW TH nen Bactatank kauften ^^
Wieviel tragt ihr denn da immer so mit euch mit am kollektiven Besitz?

Und zu Kim kommt gar keine Frotzelei? Du enttäuscht mich :kaw:

PS: der nächste Bericht ist schon geschrieben, wird aber noch korrigiert.
 
Sowas wie ne Gruppenkasse klappt bei uns eh nicht. Da waren wir schon ganz stoz, als wir uns zusammen bei SW TH nen Bactatank kauften ^^
Wieviel tragt ihr denn da immer so mit euch mit am kollektiven Besitz?
Meistens zu Wenig. (respektive deutlich weniger als alle anderen immer gerne verwendet hätten.) Im Moment gehts aber noch, weil ich bei einem Leichenfledderei im Wald einen Sack voller Platinmünzen direkt kassiert habe und derzeit nicht mehr herausgebe. (Über den laufen im Moment Reisekosten und Befreiungsgebühren und dergleichen.) Und die Gruppenkasse funktioniert bei uns auch nur deshalb, weil ich als Char, der so ziemlich am wenigsten mit dem ganzen Altmetall anfangen kann grundsätzlich ein kritisches Auge drauf habe.

Und zu Kim kommt gar keine Frotzelei? Du enttäuscht mich :kaw:
Da gibts nicht zu Frotzeln. Die spottet aufgrund ihres Schadens auch so schon jeder Beschreibung. :p
 
Dungeons & Dragons - Wüstenblumen #6 "Der Garten"

Nach einer Woche des Rittes durch die sengend heißen Tage und eiskalten Nächte der Wüste, kam die kleine Gruppe Reisender wieder in die Nähe der Wüstenfestung Adhams. Begleitet von vier seiner treuesten Krieger war der Anführer der Gharoodo während der Reise eher ungesprächig gewesen und hatte die Gefährten nur selten mit seiner Aufmerksamkeit bedacht. Stattdessen ritt er grübelnd und düster vor dem kleinen Treck daher und plante die nächsten Schritte seines Feldzuges gegen Varpaumorpaerax und die Übernahme der Obsidian-Feste. Die Wunden der Lehmwächter waren tief und heilten immer noch nicht und immer mehr Krieger Adhams fielen anderen Gefahren oder auch der rebellischen Idee des Verräters Farhadins zum Opfer... es mußten Söldner für die Eroberung der Vulkanburg gefunden werden. Die Probleme nahmen kein Ende.

Die Gefährten ließen sich durch die Stimmung des Gharoodo jedoch nicht noch weiter herunterziehen. Zwar reichte es Liss allmählich mit dem Aufenthalt in der ihr verhassten Wüste und auch Ulfgar war durch die Kampfspuren, die die Lehmgolem anscheinend bleibend hinterlassen hatten, alles andere als motiviert. Und auch Kreiia grübelte verstört durch die Offenbarung Adhams, daß ihr geliebter Jesh in Wahrheit ein Spion des großen blauen Drachens sei, den gesammten Ritt hindurch über ihre Beziehung mit dem Barden...
Doch nicht alle waren so geknickt und während Elenar langsam die Wüste in ihr Herz geschlossen und sich an den erbitterten Kampf des spärlichen Lebens in der Ödnis gewöhnt hatte, erzählte Kim grinsend von einem ihrer Träume der letzten Nacht. Sie war erstaunt, daß sie doch nie im Inneren des Sternes gewesen war, die Gruppe nicht auf ihrem Abenteuer dorthin begleitet hatte und doch in ihrem Traum die innere Welt dieser Realität gesehen hatte und am Ende sogar die Bilder sah, wie sie von einem hohen Turm kletterte und die Gefährten ihr nachschauten.
Alle waren bedrückt von dieser Erzählung, wußten sie doch, daß es nicht Kims direkte Erinnerungen, sondern ihr damaliges "Leben" als Carrigan war, daß sie sich nun so deutlich vor ihren Augen sah und daß niemand den Turm hinunter geklettert, sondern vielmehr der Traum des Sternes hinab gefallen war. Kim hatte erneut vergessen, was sie wirklich war und an diesem Tage entschloß man sich, ihr nicht aufs Neue zu erklären, wer sie denn sei. Liss lächelte sie nur verschmitzt an und streichelte ihr über mittlerweile doch schon sichtbar gewölbten Bauch.

Ulfgar schritt neben den Pferden der Gharoodo einher und vermißte den in der Bandidtenfestung zurückgelassenen Tjodalv, als Elenars Blick in die Ferne wanderte und hinter dem Flimmern der Wüstenluft endlich die felsige Klippe erkannte, die Adhams geheime Stadt beherbergte. Doch hatte sich der Anblick verändert... Zelte waren rings um den großen Wall gezogen worden und viele hunderte Gestalten standen im Schatten des steilen Bergmassives. Schnell alarmierte sie ihre Begleiter und fluchend sandte Adham einen seiner Krieger aus, um nach dem Rechten zu sehen. Wer hatte diesen Schritt gewagt und hatte eine Belagerung der Wüstenfeste begonnen? Gerade jetzt, wo der Ablauf der Pläne derart zerbrechlich zu sein schienen. Der bärtige Räuber starrte verbittert in die Weite der Ödnis.
Auch Liss, die vom Gezappel des vor der Hitze des Vormittages fliehenden Dämonen Scirrocco unter ihrer Gewandung genervt war, schickte ihre Rabin Oselle los, um weitere Eindrücke einzuholen und schon bald kamen beide Kundschafter mit der Botschaft wieder, daß es sich überhaupt nicht um eine Belagerung, sondern um ein Zeltlager von friedlichen Kenkus handeln würde, die nun dort mit einigen reptiloiden Armands ihre Waren anpreisen würden. Oselle, die sich den gerade im Flug eingesammelten Sand ohne nachzudenken auf Liss' Schulter aus dem Gefieder schüttelte, bekam von ihrer Herrin einige giftige Kommentare zugeworfen.

Verwirrt über die Neuerung an der Wüstenfestung machten sich alle auf und kamen schon bald in einem wahrhaftigen Gewühle aus in Zivil umherstreifenden Gharoodo und Kenku an. Seitdem die Gefährten einen Waffenstillstand mit den vogelähnlichen Wüstenbewohnern und den Räubern bewerkstelligt hatten, war anscheinend viel geschehen und die Abwesenheit Adhams schien der Sache nicht unbedingt geschadet zu haben. Doch der war nicht gerade erfreut und rief den anderen über seine Schulter zu, daß er sich im Palast um die Heilung der verfluchten Wunden kümmern würde, woraufhin sich die elfische Waldläuferin diesem Vorhaben auch sofort anschloß... etwas Ruhe und Schatten würden auch ihr gut tun.
Die anderen erblickten nach einigem Hin und Her eine Gruppe jugendlicher Kenku, die zusammengepresst aneinander standen und aus der hin und wieder eines der Vogelwesen aufsprang und Salti schlug. Diesen seltsamen Brauch näher untersuchen wollend näherten sich die Freunde, erkannten dann aber schnell, daß auch andere Menschen dem Treiben zusahen: Kadeen und Hamim standen mit Aeron lächelnd an einer Seite der Masse, während Jesh einige Schritte weiter hinter ihnen ebenfalls gespannt beobachtete, was die Kenku hier im Schilde führten.

Die Begrüßung zwischen den alten und neuen Bekannten war herzlich und auch wenn Ulfgar nicht wirklich auf der Höhe war, so war er doch erfreut, Tjodalv, um den sich der kräftige Jiff-Spieler und Krieger gekümmert hatte, wieder in seine Arme schließen zu können.
Liss, die kurz Kim aus den Augen gelassen hatte und sich nun nach allen Seiten umschaute, wo sie denn schon wieder abgeblieben sei, war heilfroh, als die schwangere Närrin plötzlich doch hinter einem der temporären Verkaufsstände hervorgelaufen kam und ihr stolz ihre neueste Errungenschaft zeigte: ein gebogener Holzstab, den Kreiia kurzerhand als traditionelle Kenku-Waffe identifizierte. Wenn der Träger den Stock richtig warf und sein Ziel verfehlte, kam er anscheinend wieder in dessen Hand zurückgeflogen. Kim steckte diesen "Boomerang" grinsend in ihren Gürtel und gab Liss bekannt, daß sie demnächst wohl eine Menge üben müßte, um diese Wunderwaffe zu meistern.
Alle unterhielten sich einige Minuten lang köstlich, doch die Runde wurde schnell aufgelöst, als Adham auf seinem Weg in Richtung des Palastes den anwesenden Gharoodo in der Gruppe den Befehl gab, den in der Wüstenfeste stationierten Kämpfern bescheid zu geben, daß in den nächsten Tagen vermutlich ein großer Aufbruch geschehen würde. Alles sollte vorbereitet werden. Rasch fragte Liss noch um Erlaubnis, die Bäder des Feste aufzusuchen und galant erklärte Adham, daß sie in allen Belangen seine Gäste seien.
Schnell waren Hamim und Kadeen auf ihrem Weg, während sich Jesh und Kreiia davon schlichen und Aeron Ulfgar darüber informierte, daß auch trotz dem Mobilisierungsbefehl das Training wegen dem bevorstehenden Jiff-Turnier nicht leiden sollte.
Zwar hörte Ulfgar gerne von einem solchen Wettstreit, doch äußerte er gegenüber Aeron, daß er sich nicht wirklich fitt fühlen und lieber auf die Anstrengung verzichten würde. Aeron meinte, daß Ulfgar wohl nur Angst vor einer wirklichen Herausforderung haben würde, was den Barbaren dazu veranlasste, seinem Freund mit einem kräftigen Schlag die Nase zu brechen.
Nachdem Aeron, sich die blutende Nase haltend, aufgestanden war und Ulfgar grinsend und herausfordernd angeschaut hatte, schüttelte dieser lächelnd den Kopf und machte sich dann auf, um den Trainingsplatz der verschiedenen Mannschaften zu inspizieren.

Liss und Kim, die nun alleine zwischen den aufgeheizten Zelten standen, entschlossen sich nach einigen (nicht ganz Liss' Geschmack treffenden) Geschichten Kims über einen jungen Drachen, der im Grunde niemanden etwas antuen und sogar eher Brände löschen als legen wollte und dafür immer von seinem Vater geschimpft wurde, erneut die erfrischenden Hallen des Badehauses aufzusuchen und die Strapazen der Reise endgültig von ihrem Körper zu waschen. Letztendlich waren es ausgerechnet diese beiden, die keine bleibenden Verletzungen aus dem Kampf gegen die magischen Wächter der Obsidian-Feste davon getragen hatten. Also war die Zeit gekommen, sich endgültig zu entspannen und so verbrachten beide Frauen einige wiederbelebende und lustvolle Stunden in den heißen und kalten Wassern der großen Becken.

Kreiia und Jesh hatten es sich während dessen in einem der äußersten Nest-Zelte bequem gemacht, das außer ein paar leeren Kisten komplett ungenutzt war. Kreiia ließ ihre schweren Sachen in den staubigen Boden fallen und setzte sich erleichtert hin, zeigte einem entsetzten Jesh ihre neue Narbe, die auch nach dem Entfernen der Nähte durch Elenars Hand noch deutlich sichtbar war und bat Jesh dann, ihr etwas zu trinken und zu essen zu besorgen, was dieser auch sogleich tat. Zusammen saßen sie im Schatten der Planen und schmiegten sich aneinander... Kreiia immer mit dem nagenden Gedanken in ihrem Kopf, daß Jesh ein Spion des Drachen war, der sie bereits tödlich verwundet hatte, davon aber nichts wußte.

Adham und Elenar hatten es sich in einem der Palasträume bequem gemacht, speisten nach der langen Reise ausgiebig und genossen einen süßlichen Wein, während zwei Kundige des Räuberstammes vor dem schweren Tisch standen und miteinander debatierten. Die Heilerin Gonawa und der greise Mystiker Fiarkan diskutierten aber zu Adhams Mißfallen eher über die Natur der Golems, als über die Möglichkeit der Heilung und als sich gerade entnervt erheben wollte, um beiden eine ordentliche Standpauke zu halten, betrat einer seiner Diener den Raum und kündigte Besuch der Nestmutter Chorik-cha an. Dann waren es tatsächlich ihre Leute, die draußen vor den Mauern der Feste kampierten.
Adham begrüßte unter Elenars neugierigen Blick die alte Rabenfrau weniger eisig als erwartet, und als er erfuhr, daß einer seiner Männer mit der Nestmutter Kontakt aufgenommen hatte, damit sie bei der Suche nach Heilmöglichkeiten mitwirken konnte, wirkte er tatsächlich erfreut.
Er lud sie ein, Gast in seinem Hause zu sein und wies seinen beiden Kundigen an, auf die weise Kenku zu hören, was diese auch erstaunt hinnahmen. Während Adham weiter der Diskussion lauschte, schlich die nun gesättigte Elenar mit Lor'anth auf ihrer Schulter davon und begab sich ebenfalls in Richtung des Erholung verheißenden Badehauses.

Ulfgar, der ohne Hemd, dafür aber mit dem Gürtel der Bullenstärke aufmarschiert war, hatte sich inzwischen bei den Jiff-Spielern eingefunden und die Begrüßung mit seinen alten Spielkameraden war herzlich. Alle waren zu tiefst beeindruckt, als er ihnen vom Kampf gegen Varpaumorpaerax erzählte und ihnen seine Wunden vom Gefecht gegen die magischen Wächter der Obsidian-Feste zeigte. Tjodalv war inzwischen im Schatten einiger Bänke und Wasserfässer eingeschlafen und auf einem freizügig abgesteckten Feld krachten bereits einige Mannschaften im Übungsdurchlauf aufeinander.
Naïm hatte die Idee, daß Ulfgar von beiden Seiten von anderen Spielern geschützt werden könnte, solange seine Wunden nicht verheilt waren und sowohl Naïms Freund Aeron, als auch ein recht kräftiger, wenn auch dümmlicher, Krieger willigten gerne ein, Geleitschutz für ihren Starspieler zu sein. Grinsend bedankte sich Ulfgar bei seinen neuen Freunden und als endlich seine Mannschaft an der Reihe war, einen Testlauf gegen eine andere Gruppe zu durchlaufen, wichen die gegnerischen Spieler furchterfüllt aus, als der flankierte Ulfgar mit wütendem Gehabe auf den Zielbereich zuschoß... solange alles dermaßen gut ablaufen würde, wäre das Turnier kein Problem.

Inzwischen hatten Liss und Kim noch vor Elenars Ankunft ihre kleinen Spielereien im Badehaus beendet waren aufgebrochen, um die anderen zu suchen. Scirrocco war wegen der Hitze des Tages auf dem kühleren Zimmer geblieben und hatte sich zufrieden in den Schlaf geschmatzt und so wanderten die beiden Frauen alleine durch die nähere Umgebung.
Schnell fiel ihre Wahl auf die Nestzelter, da dort das meiste Treiben war und man schließlich die magische Anziehungskraft von solchen Plätzen auf Abenteurer kannte.
Nach einigem Hin und Her fand Kim dann auch tatsächlich das Zelt, in dem sich Kreiia und Jesh niedergelassen hatten und wehte ohne Vorankündigung mitten in eine hoch romantische Situation, was damit endete, daß beide Opfer der Überraschungsattacke tiefrote Köpfe hatten: Jesh aus Scham und Kreiia zwecks einem halben Wutanfall.
Die Närrin erzählte überschwänglich von der erfrischenden Wirkung des gerade genommenen Bades und daß die beiden doch auch überlegen sollten, ob sie sich im Wasser ausruhen wollte und sie sollten nur schauen, daß sie nicht die Becken mit dem gelblichen Wasser erwischen würden... dort hätte sich Kim nämlich in ihrer Entspannung erleichtert...
Schnell packte Kreiia Jeshs Hand und zerrte ihn nach draußen, gefolgt von einer kichernden Kim und einer überaus amüsierten Liss, die es einfach wieder mal genoß, jemanden etwas leiden zu sehen. Nach einigen fluchtartigen Manövern durch die Menge und Zeltgassen waren die beiden dann letztendlich auch soweit voraus, daß Liss Kim zurückrief und ihr vorschlug, den Tag auf andere Art und Weise weiter zu verbringen. Während Kim einen plötzlichen Heißhungeranfall erlitt und einen erstaunten Händler reich machte, indem sie ihm Unmengen von Trockenfrüchten abkaufte, schüttelte Liss nur erstaunt über sich selbst und ihre Zuneigung zur schwangeren Närrin den Kopf und nannte ihre Liebhaberin liebevoll "ihr kleines Trockenfruchtfässchen", was Kim leicht verschämt lächeln ließ.

Die junge Kundschafterin und der Gharoodo Barde waren mittlerweile in dessen Gemächer im Palast geflohen und hatten sich dort entnervt verbarrikadiert. Keiner sollte sie heute noch stören und nur sie alleine durften die gegenseitige Nähe genießen. Als sich Kreiia auf Jeshs Bett setzte und ihn mit einem sanften Patschen neben sich aufforderte, sich doch zu ihr zu setzen, tat er das auch und schon küßten sich beide wieder innig.
Als Kreiia jedoch versuchte, endlich inniger zu werden und Jesh nach hinten auf die weiche Decke drücken wollte, verlor dieser den Halt und plumpste ungeschickt vor ihr auf den Boden, was die romantische Stimmung erstmal komplett beseitigte und Kreiia nur fassungslos den Kopf in einer Hand vergrub. Auf was hatte sie sich da nur eingelassen?
Nachdem sich Jesh erneut neben sie gesetzt hatte und diesmal mit ihrem Druck nach hinten ging, konnte Kreiia diese Fantasie dennoch in Wirklichkeit verwandeln und nach all den Wochen kam es endlich zur lang ersehnten Vereinigung ihrer Körper. In diesen Momenten war es Kreiia egal, wer Jesh war... sie war überglücklich, diese Augenblicke mit ihm erleben zu dürfen.
Lange danach lagen die beiden noch eng umschlungen zwischen den verschwitzten Laken und während Kreiias Gedanken doch wieder das Dilemma um Jesh erkundeten und ihr Kopf auf der Brust des jungen Barden ruhte, war sie froh, ihm nicht in die Augen schauen zu müssen, als sie ihm erzählte, daß Adham und ihre Kameraden vor hatten, sich direkt dem Drachen zu stellen und ihn in seinem Hort anzugreifen. Erschreckt horchte Jesh auf und Kreiias Herz schmerzte, führte sie ihrem Liebsten doch gezielt falsche Informationen zu, um Varpaumorpaerax' weitere Planung zu vereiteln.
Der Barde hatte sichtlich Angst um Kreiia und sie versprach ihm, besser auf sich aufzupassen, als sie das bei der letzten Begegnung mit dem Drachen getan hatte.

Später machte sie sich dann unter einem Vorwand auf, um Adham zu suchen, den sie auch nach einigem Suchen und einer frostigen Konfrontation mit Aşa fand. Mit einer länglichen Kiste unter dem Arm marschierte er durch die Gänge des Palastes und wollte die neugierige Kreiia auch in keinster Weise aufklären, was sich in dem Behältnis befand.
Kreiia wirkte schnell einen ihrer mittlerweile geübtesten Zaubersprüche und laß in Adhams Gedanken, daß er auch gar kein Interesse hätte, Kreiia zu sagen, daß in der Kiste zwei prunkvolle Zeremoniensäbel seien, sprach dann aber nur an, daß sie Adham doch bitten würde, Jesh auch weiterhin nicht auf Reisen mitzunehmen, die eine gewisse Wichtigkeit für das Vorhaben hatten. Sie hätte Jesh mit genügend Falschinformationen versorgt, um den Drachen komplett irre zu führen.
Nachdem Adham dem Plan zugestimmt hatte, verabschiedete sich Kreiia und sagte ihm, er solle sich nicht mehr mit seinen Zeremoniensäbeln aufhalten lassen, was den kräftigen Räuberhauptmann mitten im Schritt inne halten und verwundert seiner ehemaligen Gefährtin hinterherblicken ließ.
Und dann fiel Kreiia ein, daß sie ja noch ihre gesammte Ausrüstung im Kenku Zelt am Rande des Nestes liegen hatte. Sie verfluchte Kim und Liss, deren Verhalten sie zur Flucht animiert und sie ihre Sachen vergessen lassen hatte und lief eilig aus der Stadt hinaus. Doch im Zelt war nichts mehr zu finden und leicht schwindelig und verzweifelt begann die junge Kundschafterin, alles nach den zum Großteil doch recht wertvollen Kleidungsstücken, erinnerungsbehafteten Gegenständen - wie etwa die Puppe, die ihr Kim schenkte - und anderen Besitztümern abzusuchen. Vielleicht hatte ja Kim das zurückgelassene Gepäck vorsorglich mitgenommen... Kreiias Hoffnung beflügelte ihre Schritte.



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Elenar saß mittlerweile mit Lor'anth in einem kühlen Raum, dessen Fenster einen Blick über die gesammte Wüstenfeste ermöglichte. Das Bad hatte auch ihr gut getan und hier konnte sie abschalten. Immer wieder sah sie nach Westen, wo die Jiff Mannschaften wie kleine Ameisen immer wieder ihre Proberunden durchgingen und sie war sich ziemlich sicher, unter all den fernen Gestalten auch Ulfgars breiten Körper zu erkennen, wie er mit anderen Spielern durch die Ränge seiner Gegner pflügte.
Hinter der Elfin betrat Adham das Zimmer und gab sich unnötigerweise durch ein Räuspern zu erkennen. Er erklärte, daß die beiden Kundigen unter Chorik-chas Führung gute Fortschritte machen würden und er damit rechnete, daß spätestens in einigen Tagen eine Möglichkeit gefunden sein sollte, die Wunden zu heilen. Die drei ungleichen Kollegen wollten in dieser Nacht ein Ritual versuchen, um die Götter und Wüstengeister freundlich zu stimmen, damit sie ihr Unterfangen segnen würden.
Zur Feier des Tages und als Geste der Rückkehr hatte Adham am Abend ein Fest im engen Kreise organisiert und Elenar sollte alle Gefährten darüber unterrichten. Mit einem sanften Nicken erhob sich die Waldläuferin und machte sich auf den Weg zu Ulfgar, da sie bei ihm wußte, wo er zur Zeit war.

…gewesen war. Als Elenar am Übungsplatz ankam, waren alle Spieler bereits verschwunden und so machte sie sich auf, um wenigstens den anderen Bescheid zu geben. Als sie durch das Zeltlager der Kenku schritt, lief ihr jedoch ein noch recht junger Kenku über den Weg, der seltsamerweise ein Kleid trug, das ihm erstens viel zu weit und zu lang war - der feine Stoff schliff ungehindert über den staubigen und rauen Boden - und das ihr zweitens doch recht bekannt vorkam. Aber warum war ein Kenku bitte mit Kreiias Kleid unterwegs? Kopfschüttelnd ging sie dem Vogelwesen nach und rief nach ihm, was den Kenku aber dermaßen erschreckte, daß er blitzschnell reißaus nahm.
Nach einer kleinen Verfolgungsjagd betrat die immer noch in die Gewänder der Gharoodo gekleidete Elfin ein Familienzelt, in das sich das kleidertragende Wesen gerettet hatte. In den Armen seiner Mutter klagte der junge Kenku in einem nicht für Elenar verständlichen Gharoodo-Dialekt sein Leid und die Waldläuferin wurde von der ganzen Sippe böse gemustert.
Doch dann sprach Elenar in den Worten, die sie in den letzten Wochen von ihren Gastgebern erlernt hatte und behauptete, daß das Kleid Gharoodo-Besitz sei und gestohlen wurde. Die Kenku wollten sich sicher nicht den erst vor kurzem errungenen Frieden vergiften, indem sie von Adham Badr al Din stahlen.
Mit großen Augen starrten die Vogelwesen Elenar an und schnell war das nun weinende Kenku Kind ausgezogen und das Kleid im Besitz der Elfin. Ihr wurde gesagt, daß das Mädchen das Kleidungsstück in einem verlassenen Zelt gefunden hatte und daß niemand mit den Gharoodo Ärger haben wollte. Grinsend verließ sie das Zelt.

Währenddessen hatten es sich Kim und Liss in den Gemächern der Närrin "gemütlich" gemacht und während sie mit Unterstützung des Umwandlungsstabes ihre Spielchen spielten, wurde plötzlich die Türe aufgerissen und Adham streckte sein bärtiges Haupt mit der Ankündigung, daß es bald eine Heilung für die verwundeten Abenteurer und heute Abend ein kleines Fest geben wird, in den Raum. Zu spät sah er mit weit aufgerissenen Augen, was die beiden denn dort trieben, entschuldigte sich schnell und schloß die Türe etwas zu ruckhaft. Kim, die auf Liss lag und nur leicht bekleidet die Nähe ihrer großen Liebe genoß, schüttelte belustigt den Kopf, schreckte dann aber ein weiteres mal auf, als die Tür erneut aufgerissen wurde, erneut Adhams Kopf erschien und er rasch sagte, daß das Fest eine Stunde nach Sonnenuntergang starten würde. Dann verschwand er wieder.
Die beiden Frauen grinsten sich sardonisch an.

Kreiia hatte auf dem Weg zu Kims Räumlichkeiten alle Möglichkeiten durchdacht, aber sie kam zu keinem anderen Schluß, daß entweder die Närrin oder irgendein Dieb ihre Sachen mitgenommen hatte. Als sie schwer atmend an der Tür des Zimmers klopfte, machte niemand auf und Kreiia mußte feststellen, daß die Tür abgeschlossen war. Kim und Liss hatten mittlerweile das Bett verlassen und waren in Ulfgars Zimmer gegangen, da dieser nicht zugegen war und sich beide für die Feier herrichten wollten.
Doch das wußte Kreiia nicht und motivationslos drehte sie weitere Kreise, um wenigstens einen Anhaltspunkt zu finden.

Elenar hatte mittlerweile das gesammte Kenku Nest nach Hinweisen über weitere Gegenstände Kreiias abgesucht und war letztendlich fündig geworden: ein alter Armand Händler baute schnell wieder seinen gerade zusammengeklappten Stand auf, als sie in seine Nähe kam und als sie auf den großen Leinensack zeigte, der von einem Nagel an einem der Pfosten des Standes hing, forderte der Händler satte fünfzig Goldstücke für Sack und Inhalt. Elenar wollte aber nicht bezahlen und drohte dem Reptil, daß sie Adham einschalten würde, verweigere er noch lange die Herausgabe von Diebesgut.
Der Armand willigte zu ihrer Überraschung sofort ein und zusammen schritten sie die lange Treppe zum Palast empor. Oben angekommen befahl Elenar einem der Wachen, Adham zu verständigen, daß es hier Probleme gab und als der genervte Soldat zusammen mit seinem Anführer in die allmähliche Kälte des Abends hinaustrat, erklärte Elenar dem ebenfalls sichtlich genervten Adham schnell die Lage. Der Armand bot nun auch Adham Sack plus Inhalt an und verlangte mittlweile sechzig Goldstücke. Adham griff lediglich seufzend in die Tasche, zog ein Säckchen Geld hervor und gab dies dem grinsenden Armand. Adham nahm die Sachen Kreiias, packte auch das Kleid aus den Händen der immer noch verdutzten Elenar und schritt dann wieder zurück in den Palast.

Kreiias Suche lief alles andere als gut und als sie mit gesenktem Haupt dahin trottete, fiel ihr auf einmal die große Gestalt Adhams auf, wie er sich durch die Menschen drängte, die ihm im Gang aus dem Weg sprangen.
Mit grimmiger Miene ließ er vor ihr ein Bündel aus Gewändern und anderen Gegenständen fallen und ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und verschwand wieder.
Kreiia starrte fassungslos auf all ihre zurückgekehrten Sachen und stellte dann mit Schrecken fest, daß eines ihrer teuren Kleider komplett über und über mit Sand verdreckt war.

Elenar hatte sich mittlerweile von ihrer Verwunderung erholt und hatte sich aufgemacht, doch noch Ulfgar zu finden. Bei ihrer Suche nach Kreiias Sachen hatte sie schon aus einem der größeren Häuser der Wüstenfeste lautstarke Gesänge gehört, aus denen Ulfgars laute Stimme deutlich hervorgehoben wurde. Hier schien sich der Barbar mit seinen Spielkameraden für den späten Abend zurückgezogen zu haben.
Elenar betrat das hohe Gebäude und wünschte sich sogleich, daß lieber nicht gemacht zu haben... das Innere war durchgehend bis in den zweiten Stock hin offen und nur durch einige wackelige Holzwege und Treppen an der Wand verziert. Der gesammte Boden war mit Tischen, Bänken und betrunkenen Gharoodo ausgefüllt, die wild tanzend und lachend die Nacht willkommen hießen. Inmitten dieses Chaos stand Ulfgar, nur mit Stiefeln, Lederhose und dem Kraftgürtel bekleidet, sichtlich betrunken auf einem der Tische und ließ sich feiern, trank immer wieder kräftige Schlucke des dickflüssigen Wüstenbieres aus einem schmutzigen Krug. Elenar beugte sich zum am Eingang liegenden Tjodalv hinab und streichelte den müden Hund, versuchte dann Ulfgar durch lautes Zurufen auf sich aufmerksam zu machen. Doch der hörte ihre Worte über den Lärm der Feiernden nicht.
Also quetschte sie sich durch die stinkende, drängelnde Masse und zog Ulfgar am Hosenbein, woraufhin dieser auch lachend die Elfin wahrnahm. Sie schrie ihm entgegen, daß Adham ein Fest für sie vorbereitet hatte, davon wollte Ulfgar aber gar nichts hören. Viel lieber wollte er die Nacht mit seinen Mitspielern verbringen, auch wenn sich Aeron und Naïm in einem unbeobachteten Moment aus dem Staub gemacht hatten. Mittlerweile störte Ulfgar diese Männerliebe auch gar nichtmehr. Sollten sie doch machen, was sie wollten.
Dann erzählte Elenar aber vom kommenden Ritual und der bevorstehenden Heilung der verfluchten Wunden und sogleich verabschiedete sich Ulfgar von seinen Mitstreitern, rief den gähnenden Tjodalv zu sich und verließ mit Elenar die Trinkhalle, um in Richtung des Palastes zu wanken.

Als sich alle eine Stunde nach Sonnenuntergang im Festsaal des Palastes trafen, war Ulfgar zwar immer noch betrunken und er hatte auch ein Bad abgelehnt, doch war er wenigstens optisch vorzeigbar. Kreiia indess hatte die Zeit wirklich noch für einen Besuch des Badehauses genutzt und während Liss wieder in ihrem Schattenseiden-Abendkleid und Elenar im zunehmend häufig getragenen Gharoodo-Gewand auftauchten, betrat Kim in einer seltsamen Mischung aus Narrenkleidung und Schattenpriesterinnen-Bemalung zusammen- gestellten Aufmachung den offenen Raum, der den gurgelnden Springbrunnen mit den zwitschernden Vögeln und die Säulenpassage beherbergte, die in den weiten Olivenbaumgarten führte, in dem sich Kreiia und Jesh zum ersten mal näher gekommen waren.
Außer Adham und den Gefährten waren Adhams derzeitige Geliebte Aşa, die beiden Krieger Hamin und Kadeen und auch Jesh anwesend. Köstliche aber einfache Speisen wurden gereicht, während Kim von den epischen Abenteuern der Helden im Schattenspinnen-Krieg erzählte. Gespannt lauschten die Gharoodo den Worten Kims, während sich nicht nur Ulfgar fragte, was denn auf einmal mit der Närrin passiert war... anstatt dem üblichen Hohn brachte sie hier tatsächlich Lobpreisungen an und trotz ihrer übertriebenen Schminkwahl legte sie eine beeindruckende Nummer hin.
Als sie fertig war und alle tief berührt klatschten, setzte sich Jesh auf einen zwischen den Säulen platzierten Stuhl auf halben Weg zum Garten und entlockte seiner Laute süße Klänge, die die Anwesenden zum Gespräch untereinander animierten. Auch setzten Ulfgar mit nordischen Heldengesängen und Kreiia mit ihren Rhythmusinstrumenten ein, was interessant, aber dank Ulfgars Zusatz nicht unbedingt schön klang.

Elenar, die neben Aşa ihren Sitzplatz gewählt hatte, nützte dreist die abgewandten Augen und Ohren Adhams und bezirzte die schöne Schwerttänzerin, die sich aber lediglich in ein Gespräch, nicht aber in ein Spiel der Sinne verwickeln ließ.
Adham hatte sich unterdess zu Kreiia gebeugt und flüsterte ihr lächelnd nun zu, daß sie sich nicht mehr um die Heimlichkeit um Jeshs Herkunft sorgen müsse... er hatte den Barden eben über seine Rolle als Spion aufgeklärt und sie solle sich nicht allzu emotional an ihn binden. Er hätte zudem weiter nachgeforscht und herausgefunden, daß der junge Barde in Wahrheit vermutlich nicht einmal ein lebendiger Mensch sei, sondern ein Konstrukt des blauen Drachen. Insofern wäre auch das Band zu seinem Meister erklärt. Auch dies hatte er dem jungen Mann gesagt.
Entsetzt starrte Kreiia den großen Mann an. Adham hatte was gemacht? Erst jetzt konnte sie in Jeshs gesenkten Augen einen Hauch von Leid erkennen, den er Stunden zuvor noch nicht getagen hatte. Warum hatte Adham dies getan? Aus Dummheit? Aus Boshaftigkeit?
Zerknirscht erhob sie sich und setzte sich neben Jesh in die Dunkelheit des Gartens.

Mittlerweile hatte Ulfgar noch mehr getrunken und zu den Klängen von Kims leisen Flötenspiel einige weitere Nordmannsgesänge vorgetragen. Tjodalv lag schlafend unter dem Tisch und während der Rest der kleinen Runde sich über dies und das unterhielt, wollte der lallende Barbar nun endlich wissen, wann denn bitte jetzt die Heilung von Statten gehen sollte.
Adham erklärte, daß die entsprechenden Priester noch ihre Rituale abhalten würden und es frühestens morgen soweit sei, was Ulfgar wütend aufbrausen ließ. Er hatte es so verstanden, als wäre diese Sache bereits vorbereitet. Elenar wich schnell von ihm zurück, als er sich ungelenk zu ihr drehte und sie beschuldigte, ihn geradeaus angelogen zu haben.
Als Ulfgar die Kleidung der Waldläuferin zu fassen bekam und alle im Raum unsicher von ihren Stühlen aufstanden, trat jedoch Kim zwischen die beiden und sagte mit magiegetränkter Stimme, daß sie sich zivilisiert benehmen und sich vertragen sollten.
Schluchzend brach Ulfgar beinahe auf die Knie und entschuldigte sich bei der erstaunten Elfin, die anmerkte, daß es wohl besser sei, den Barbaren auf sein Zimmer zu bringen. Liss wollte nicht helfen, da sie in Ulfgar für diese Nacht keinen Nutzen sah und kündigte an, bei Kim zu übernachten. Die half gerade Elenar, den betrunkenden Nordmann, begleitet von seinem treuen Hund auf sein Zimmer zu schleppen.

Durch diesen Ausbruch war die Atmosphäre des Abends dahin und alle entschieden sich, daß dies wohl das Ende des kleinen Festes sein sollte. Während alle den Saal verließen, blieben nur Kreiia und Jesh am Rande des Gartens zurück und lauschten dem einsamen Ruf eines Nachtvogels und dem Zirpen der Grillen.
Zuvor - während Ulfgar langsam in Fahrt geraten und dann Elenar angegangen war - hatte sich Kreiia nach langem Zaudern endlich zu ihrem Geliebten gebeugt und ihn gefragt, was er denn nun nach Adhams Offenbarung so denken würde. Sie hatte Tränen in den Augen des Barden entdeckt, als er sich von ihr abwandte und nach einem langen Schweigen hatte er ihr mit heißerer Stimme gesagt, daß er es schrecklich fände, wenn sie wegen seiner Schuld verletzt worden wäre. Er hätte nie geahnt, daß er ein Agent des blauen Drachen sei.
Dann blickte er die junge Kundschafterin weinend an und erzählte, daß er sich an seine Kindheit erinnern konnte und von keinerlei Geschäften oder Treffen mit Varpaumorpaerax wußte. Jesh litt sichtbar unter der Gewissheit, daß er nur ein künstlich erschaffener Spion war, der als Spielball benutzt wurde.
Kreiia hatte Jesh in die Arme genommen und getröstet und er hatte sie gefragt, ob sie alles für ihn tun würde. "Alles," hatte Kreiia geantwortet und so waren sie eine Zeit lang verharrt, bis die anderen den Saal verlassen hatten.
Dann hatte Kreiia aus dem Augenwinkel ein Blitzen in Jeshs Hand erblickt und mit Schrecken festgestellt, daß er einen Dolch hielt. Kreiia starrte ihn entsetzt an und bat ihn, diesen Unsinn zu lassen, doch Jesh meinte nur traurig, daß er etwas überprüfen müsse. Als Kreiia die Hand Jeshs festhalten wollte, rammte sich der jugendliche Barde die Waffe mit einem gezielten Stoß selbst in den Magen und als Kreiia gequält aufstöhnte, blickte er sie tröstend an, zog die kaum mit Blut befleckte Klinge aus seinem Leib und flüsterte dann, daß er soetwas schon geahnt hatte. Er war ein Konstrukt eines mächtigen Drachen und somit nicht auf solch einfachem Wege zu zerstören.
Aus voller Wut heraus gab Kreiia Jesh eine Ohrfeige und blieb dann ohnmächtig vor Angst lange Zeit neben ihrem Liebsten sitzen. Erst dann näherte sie sich wieder dem weinenden Barden. Dem ersten Kußversuch wich Jesh noch aus, doch dann gab er sich der sanften Berührung der jungen Frau hin und zusammen tauchten sie in die tiefe Nacht unter den eisigen Sternen ein.

Und während Ulfgar seinen Rausch ausschlief und Liss und Kim im gemeinsamen Bett ihre Spielchen trieben, saß Elenar mit Lor'anth an einem der hohen Fenster des Palastes und beobachtete Schatten, die zwischen den schemenhaften Zelten des Kenku Nestes umherschlichen. Sie beschloß, diesem Spuk am nächsten Tag nachzugehen.

Der nächste Morgen war ein geschäftiger... Elenar hatte ihre Gefährten über die Schatten im Kenkunest informiert und alle waren sich einig, in der kommenden Nacht einen Blick auf die Lage zu werfen.
Kreiia war zeitig aufgebrochen, um Adham zu suchen. Der war in einem der vielen Räume des Palastes zugegen und beobachete interessiert die letzten Ausläufer des Rituals von Chorik-Cha und den beiden Mystikern. Flüstern bat sie den großgewachsenen Mann, ein paar Minuten seiner Zeit zu opfern und erklärte ihm dann in einer abgelegenen Ecke, was sie für Pläne zwecks Jesh gefasst hatte.
Sie wollte eine Möglichkeit suchen, Jesh von diesem Zauber zu befreien und bat nun Adham, auch selbst Leute, die etwas von dieser Art der Magie verstanden, nach möglichen Lösungen forschen zu lassen. Doch Adham schüttelte den Kopf und sagte, daß er sich schon erkundigt hätte und alles darauf hinweisen würde, daß die Trennung vom Drachen Jesh vermutlich vernichten würde.
Doch Kreiia wollte davon nichts hören und mit fester Stimme verkündete sie, daß sie einen Weg finden würde, Jesh zu retten. Selbst wenn sie den Drachen wirklich töten würden, gäbe es sicher ein Mittel, diesen Albtraum in einen Sieg zu verwandeln und Jeshs Leben zu retten.
Adham nickte seiner ehemaligen Geliebten zu und versprach ihr, weiter seine Mystiker auf die Sache anzusetzen, sobald die Heilung der verfluchten Wunden überstanden war.
Kreiia bedankte sich bei ihm und schritt dann hinaus in die Stadt, um dort und im Kenku Nest nach weiteren Hinweisen auf eine Lösung des Problems zu forschen... Adham blicke ihr grinsend nach.



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Fortsetzung vom letzten Posting...



Liss und Kim waren mittlerweile auf der großen Ebene vor den Toren der Wüstenfeste und der Kenku Neststadt unterwegs. Während Kim verzweifelt versuchte, den am Vortag erworbenen Stock so zu werfen, daß er auch in ihre Hand zurückkehren würde, war Scirrocco erneut auf dem kühlen Zimmer von Liss zurückgeblieben und nur Oselle sah dem Treiben neugierig zu. Immer wieder bat Kim die Diebin, den im Sand liegenden Boomerang doch bitte wieder zu ihr zu bringen - sie selbst war ja dank ihrer Schwangerschaft nicht dazu in der Lage... behauptete sie - und Liss beförderte die Waffe mit einem sanften Lächeln immer wieder mit magischer Hand zurück in Kims Reichweite.
Und auch Ulfgar hatte wieder sein Training bei den Jiff-Spielern aufgenommen. Zwar war er immer noch etwas wackelig auf den Beinen, klagte bei Aeron, wieder über seine nicht heilen wollenden Wunden und einen üblen Kater als dieser ihm mitteilte, daß das bevorstehende Jiff Turnier in nur zwei Tagen stattfinden würde, doch als ihn der Gharoodo ohne zu Zögern ein "kleines Mädchen" nannte, kollidierte wieder Ulfgars Faust mit dem Gesicht seines Freundes. Erneut hatte Aeron geschafft, den Barbaren auf eine ganz besondere Art und Weise zu motivieren, auch wenn das Aerons Geliebter Naïm gar nicht so lustig fand.

Elenar, die durch die kühlen Hallen der Feste schlenderte, wurde von Adham aufgehalten, der anscheinend auf der Suche nach den Gefährten war. Endlich hatten es die Mystiker unter Chorik-chas Anleitung geschafft, ihre Kraft durch das lange und komplizierte Ritual zu stärken und nun waren sie in den letzten Zügen der Vorbereitung. Die Elfin sollte nun alle zusammen trommeln, damit die Kenku Nestmutter ihren Zauber austesten konnte.
Zuerst stolperte Elenar bei ihrer Suche über Liss und Kim, die immer noch mit ihrer neuen Waffe spielte. Zwar hatten beide Frauen keinerlei Schäden durch die Golems davongetragen, doch hatte Liss gerade eh keine Lust mehr, der Närrin beim Werfen zuzuschauen und trotz einiger Proteste Kims zog die kleine Truppe los, um nach Ulfgar, Kreiia und Chorik-cha zu suchen... letztendlich waren sie ja bereits am Rand des Nestes und hier sollte sich die alte Dame schließlich aufhalten.
Während sich Elenar und Liss durch die Menge fragten, konnte sich Kim nicht davon losreißen hier und da ihren Boomerang zu werfen und erst, als ein kläglicher Aufschrei und Geschepper, geflogt von Kims entsetzter Entschuldigung zu hören war, packte sich Liss die Närrin und die Holzwaffe und zog sie schnell davon. Die beiden Frauen ließen die Elfin alleine weiter ihre Suche fortführen.
Niemand hatte die Nestmutter seit gestern gesehen, so schien es. Doch erfuhr Elenar von zwei Morden an Kenku, die sich in der Nacht zugetragen hatten. Ein Wächter und ein Händler waren auf unheimliche Art ausgetrocknet und verschrumpelt zurückgelassen worden. Auf die Aussage, daß Elenar auch Schatten in der Nacht gesehen hatte, die von Zelt zu Zelt schlichen, schüttelten die Kenku nur traurig ihre großen Schnäbel. Man fürchtete, daß sich die Morde in der kommenden Nacht fortsetzen würden. Nun war es noch dringlicher für die Gefährten, nach Sonnenuntergang Rundgänge im Nestlager zu machen.
Doch war immer noch nicht Chorik-chas Aufenthaltsort geklärt. Verwirrt überlegte Elenar, dann fiel ihr aber ein, daß Adham ja noch am letzten Abend mit der Kenku im Palast zu tun hatte. Dort würde sie vermutlich auch sein. Schnell eilte sie in die kühlen Hallen und fand dort tatsächlich Adham, Chorik-cha und die beiden Mystiker vor. Adham fragte, der Annahm, daß die Elfin die anderen schon informiert hatte, lud Elenar dazu ein, der erste Kandidat für das Heilungsritual zu sein. Da die Waldläuferin nichts dagegen hatte, Testkaninchen zu spielen, setzte sie sich im Schneidersitz vor die in einem Raum wartende Nestmutter und legte ihre Hände in die flügelartigen Finger ihres Gegenübers.
Während Chorik-cha ruhig und rhythmisch vor sich hinmurmelte, fühlte Elenar, wie der dumpfe Schmerz an den verletzten Stellen langsam nachließ. Der Zauber wirkte!
Glücklich erhob sich die Elfin nach dem Ritual, bedankte sich mit einer tiefen Verbeugung vor der Kenku und verabschiedete sich, um auch Ulfgar von der Sache zu berichten. Hinter ihr setzte sich Adham auf die Kissen und nahm die gefiederten Hände Chorik-chas in die seinen...

Elenar eilte auf dem schnellsten Weg zum Jiff Trainingsplatz, um dort Ulfgar abzuholen. Der saß gerade mit seiner Mannschaft im Schatten einiger Planen und scherzte mit den anderen Spielern. Elenar erzählte ihm geschwind von ihrer eigenen Heilung und mit großen Augen entschuldigte sich der Barbar bei seinen Kollegen, um der Elfin nachzueilen. Endlich konnte er seine Gebrechen hinter sich lassen und das bevorstehende Turnier in allen Zügen genießen.
Adham war bereits verarztet worden und auch Ulfgars Heilung war schnell vollzogen, doch fühlte er sich immer noch nicht in Bestform. Zu viel Schaden hatten die Schläge der Lehmwächter bewirkt, da der Fluch aber bereits durchbrochen war, sollten schwächere Versuche auch ihre Wirkung zeigen. Schnell machte sich der Barbar auf, um Kreiia zu finden, die immer noch den Heilstab in ihrem Besitz hatte.
Ulfgar fand Kreiia zwischen den Zelten der Kenku vor, wo sie sich den gesammten Vormittag über nach alten Legenden über die Diener von Drachen umgehört hatte.
Doch außer Sagen über längst verschollene künstliche Armeen von antiken Drachen oder anderen Geschichten über die geflügelten Echsen gab es keine Hinweise auf eine mögliche Lösung ihres Problemes.
Als Ulfgar sie einfach packte und hinter sich herschliff, wehrte sich die Kundschafterin noch kurz, doch resignierte sie schnell und ließ sich in ihr Zimmer ziehen. Dort forderte Ulfgar, daß Kreiia ihn mit dem magischen Stab heilen sollte, was die junge Frau aber ordentlich in den Sand setzte. Der Heilstab war für die nächste Zeit nicht mehr einsatzbereit, Ulfgar leicht angesäuert und Kreiia hatte wertvolle Minuten ihrer Suche nur dafür verloren, daß der Barbar nun beleidigt war.
Doch nutzte sie wenigstens die Information Ulfgars, daß die Mystiker einen Weg der Heilung gefunden hatten und ließ sich selbst im Ritual von ihren schmerzenden Stellen befreien, die von den Hieben der Lehmwächter stammten.
Danach durchsuchte sie weiter die Wüstenfestung und das Kenku Nest nach nützlichen Informationen über die Rettung ihres geliebten Jeshs...

…die anderen Gefährten bereiteten sich unterdess auf die Nacht vor, um den Morden und den dunklen Schatten auf die Schliche zu kommen. Selbst Kim wollte auf Anraten von Liss nicht zurückbleiben und nur Kreiia, die man zum Zeitpunkt einer weiteren Unterredung am Abend nicht auffinden konnte, schloß sich nicht der nächtlichen Patrouille an.

Kreiia war unterdess alleine aufgebrochen. Ohne direktes Ziel hatte sie sich auf in die Ödnis gemacht und war nun mehrere Wegstunden von der Wüstenfeste der Gharoodo entfernt. Mit Tränen in den Augen fing sie an, Varpaumorpaerax zu rufen. Er sollte kommen, um mit ihr über die Befreiung Jeshs zu verhandeln. Sie war dazu bereit, ihm das Lied zu verraten, das als Schlüssel für die Obsidian-Feste diente. Sollte er doch seinen Willen bekommen... hauptsache, Jesh würde glücklich mit ihr leben können.
Doch der Drache erschien nicht und so wanderte Kreiia weiter durch die Kälte der Nacht.

Die Dunkelheit hatte inzwischen auch die kleine Zeltstadt vor den Toren der Wüstenfeste umschlossen und auf leisen Sohlen schlichen die Gefährten durch die engen Gässchen. Liss und Elenar blieben tief in den Schatten verborgen, während Ulfgar und Kim im fahlen Mondlicht wenigstens noch etwas zu sehen waren.
Als sie eines der größeren Familienzelte umrundeten, standen sie plötzlich vor einer Gruppe aus vier Kenku, die allesammt mit recht effektiv wirkenden Waffen und Rüstungen bestückt waren. Die beiden Parteien sahen sich überrascht an, dann fragten die Vogelwesen, was Ulfgar und Kim um diese Zeit im Nest zu suchen hatten.
Ulfgar entgegnete, daß sie hier Wache halten würden, damit niemand weiteres mehr zu Schaden kommt. Die Kenku lachten leise und rieten dem Barbaren dann, sich aus der Angelegenheit herauszuhalten. Als Ulfgar sich aufrichtete und seine Gegenüber einzuschüchtern versuchte, zog einer der Kenku schon fein geschmiedete Dolche, die er kunstvoll vor sich durch die Luft schwang.
Kim bat Ulfgar, die Sache ruhen zu und die Kenku ihren eigenen Streifgang durchführen zu lassen, worauf der Nordmann dann auch letztendlich einging.
Argwöhnisch entfernten sich beide Gruppen voneinander, Liss und Elenar immer noch unentdeckt in den Schatten der Nacht schleichend.

Dann ein Schrei! Die Gefährten fuhren herum und liefen in die Richtung, aus der der spitze Ruf, der sich langsam in ein gequältes Gurgeln umschwang, gedrungen war. Ulfgar verwandelte sich im Sprint in seine Hybridform und übersprang mit einem gewaltigen Satz eines der Zelte, landete vor dem Eingang eines weiteren Zeltes, in dem die ausgedörrte Gestalt eines Kenku lag. Vor dem Zelt waren mittlerweile auch die vier Kenku angekommen, die nun mit gezogenen Waffen und Kriegsschreien in das Innere der Behausung stürmten.
Ulfgar folgte ihnen und sah, wie sich aus dem offenen Schnabel des ausgezehrten Toten eine schwarze, dicke Rauchschwade emporschlängelte. Im hinteren Teil des Zeltes kauerten verängstigte Kenku und drängten sich dicht zusammen, als die ersten Hiebe der Vogelwesen den substanzlosen Feind trafen und Ulfgar die kleineren Kämpfer zur Seite schob und mit seinem Schwert durch den Rauch hindurchschlug.
Doch der Rauch hatte ein neues Ziel anvisiert und sich in den Schnabel eines der angreifenden Kenku gewunden. Dieser hustete und spuckte bereits und fiel schon mit herausquellenden Augen zu Boden, als einer seiner Gefährten einen reich verzierten Dolch aus seinem Gürtel zog und ihn in den Kopf des ersten Opfers rammte. Mit einem zischenden Schrei drehte sich die dunstige Gestalt erneut.
Elenar und Liss waren nun auch im Zelt angekommen und während Liss mit ihrem vergifteten Dolch nach dem Rauch schlug und dieser um die schmale Klinge herum zurück wich, schwang die Elfin ihr Vorpalschwert mit einem mächtigen Schlag in den abgelenkten Teil des Körperlosen.
Kreischend löste sich der Rauch auf und die drei noch stehenden Kenku halfen ihrem immer noch hustenden Gefährten wieder auf die Beine.
Sie stellten sich den anderen als Leetch, Savrii, Ko-chorik und Negneg - Abenteurer des Nestes - vor. Sie berichteten, daß sie bei ihren letzten Expeditionen einen verlassenen Wüstentempel vorgefunden hatten, der aber anscheinend diesen Hungerdämonen beherbergt hatte, der ihnen leider bis zum Nest gefolgt war. Also hatten sie es sich zur Aufgabe gemacht, den Unhold ein für allemal zu beseitigen.
Nun kam auch Kim am Zelt an, schnaufend und sich den Bauch haltend und als Liss sie tadelte, daß sie in ihrem Zustand doch nicht laufen sollte, streifte sie geschickt an Negneg vorbei, der den anscheinend magisch besetzten Dolch wieder in seinen Gürtel gesteckt hatte und zog die kostbare Waffe gekonnt unter ihren Umhang. Lächelnd machte sie sich mit ihrem Diebesgut von dannen und auch Elenar und Ulfgar folgten, nachdem sie sich von den für das Eingreifen dankbaren Kenku Helden verabschiedet hatten.
Der Barbar entschied noch, die Neuigkeit über die Vernichtung des Hungerdämonen der Nestmutter mitzuteilen und wurde vor dem Zelt der Kenku von ihren halb dösenden Wachen aufgehalten. Als er sein Anliegen aber vortrug, ließ man ihn hinein und nachdem er Chorik-cha stolz vom Kampf gegen die geisterhafte Gestalt berichtete, nickte diese nur und sagte, sie wisse bereits von dieser Tat. Leicht verwirrt verließ Ulfgar das Zelt und schloß sich wieder seinen Kameraden an.
Zusammen machten sie sich auf den Weg zum Palast, wo sie doch noch etwas Schlaf und Ruhe finden wollten...

Kreiia war immer noch auf ihrem Weg durch die trostlose Ebene, hatte aber schon seit einigen Stunden aufgegeben, nach Varpaumorpaerax zu rufen. Erschöpft stolperte über die Steine am harten Boden und sah den gefrohrenen Atem, der sich vor ihrem Mund im Mondlicht bildete.
Dann berührten ihre Füße plötzlich Gras und erstaunt schaute sie sich um.
Sie stand im Olivengarten der Wüstenfeste. Eine vertraute Stimme erklang hinter ihr und als sie sich umdrehte, stand sie Jesh gegenüber, der sie traurig aber entschlossen betrachtete. Er sagte, daß er sie herbei gerufen hatte, weil sie ihm versprochen hatte, ihm jeden Wunsch zu erfüllen. Kreiias Herz sank in ein tiefes Loch... wie hatte Jesh diesen Zauber wirken können? Und was hatte er vor?
Jesh machte einen Schritt auf Kreiia zu, nahm ihre Hände und sah ihr in die Augen. Er erklärte ihr, daß er nun wüßte, wie sie die Macht des Drachen wenigstens in dieser Richtung brechen könnte. Kreiia schüttelte nur mit offenem Mund den Kopf.
Jesh flüsterte, daß sie ihn verraten müßte und seine Unsterblichkeit nur mit dieser Tat verging. Kreiia entgegnete, daß sie Jesh schützen wollte und einenWeg finden würde, wie sie ihn retten könne. Der Drache war egal, die Taten zuvor waren egal, die ganze Sache mit der Begrünung der Wüste war egal. Nur ihre Liebe war wichtig und an die würde sie sich nun klammern.
Jesh sank vor ihr auf den Boden und bat sie weinend, seine Macht zu brechen, ihn mit ihrem Verrat seinem Schicksal zuzuführen. Doch Kreiia wollte davon nichts hören und kletterte auf einen der hohen Bäume, um dort auf einem Ast in die Nacht hinaus zu blicken.
Als Jeshs Stimme in ihrem Geiste erklang, schreckte sie auf. Wieder bat er sie, ihn zu verraten und als sie ihren Liebsten aus dem Baum heraus anschaute, blickte dieser verzweifelt in ihr Gesicht. Jeshs Stimme in ihren Gedanken forderte sie auf, ihn doch wenigstens ein bisschen abzulenken, damit alles seinen richtigen Platz finden würde. Kreiia blieb stumm in der Krone des Baume sitzen.
Weitere Minuten vergingen und immer wieder sprach Jesh in Kreiias Geist zu ihr, doch nur schwer konnte sich Kreiia dazu hinreißen lassen, ihren Part in diesem Spiel abzuleisten.

Mit gebrochenem Herzen ließ sie sich vom Ast gleiten und schritt leise auf den Barden zu, der sie traurig anlächelte. Sie stellte sich vor seine kniende Form, nahm seinen Kopf in beide Hände und zog ihn zu sich nach oben, bis er eng an sie gedrückt im nächtlichen Garten ihren warmen Atem genoß.
Leidenschaftlich küßte sie Jesh und vergaß alles um sie herum... als das Surren von Bogensehen zu hören war und Jeshs Körper unter dem Aufschlag der Projektile zusammen zuckte. Langsam erschlaffte der Barde in ihren Armen und weinend wiegte Kreiia ihren Geliebten.
Als Jeshs Zauber fiel, hob sich eine unsichtbare Wand in den Schatten der Olivenbäume und Adham trat mit drei seiner Männer aus dem magischen Feld, das der Barde vor seinem Tod erschaffen hatte, um seine Scharfrichter vor den Augen Kreiias zu verbergen.
Der Räuberhauptmann legte eine große Hand auf die Schulter der nun nicht mehr weinenden Kundschafterin, die ihn mit glasigen Augen anschaute und fragte, was er nun vorhatte und nachdem sie sich erhoben und den toten Körper ihrer einzig wahren Liebe in seine Arme gelegt hatte, kehrte sie dem Garten den Rücken und schritt einfach davon.

Adham lächelte in der Dunkelheit der Nacht, als er Kreiia nachschaute. Seine Stimme war als leises Knurren zu vernehmen: "Nun gehen wir einen Drachen jagen."





Ja, das war's dann auch schon wieder mit dem Spieleabend, der nächste Bericht zum letzten Sonntag ist aber schon in Mache ^^ Und ich kann euch sagen, daß die Sache noch um einiges mieser geworden ist :braue
 
D&D Wüstenblumen Kampagne - Abenteuer 7 "Drachensaat"

Und da niemand bis dato hier reingeschrieben hat, poste ich halt gleich die nächste Zusammenfassung aus unserer D&D Runde...
Letzten Samstag haben wir übrigens auch mal wieder SW Treasure Hunter gespielt, sind aber wieder mal mitten im Abenteuer stecken geblieben :p
Jetzt aber erstmal Kapitel 7 unserer Wüstenblumen-Kampagne:




Den ganzen Tag über hatte Ulfgar an seiner neuen Rüstung gearbeitet. Doch wollte er mit ihr nicht in den Kampf gegen den blauen Drachen Varpaumorpaerax ziehen... viel mehr wollte er ein Zeichen setzen und als einer der wichtigsten Stürmer seiner Jiff-Mannschaft Eindruck machen. Aus diesem Grund hatte er auch den anderen ähnliche Ausrüstungen angefertigt und so standen die "Wahren Gharoodo" nun mit schwarzen Schulterpolstern und Lederharnischen unter der brütenden Sonne der Ödnis und ließen sich von der Menge bejubeln. Aeron, Naïm, Rorc, Giantis, Firat und all die anderen Spieler hatten sich um den mächtigen Barbaren versammelt, der sich bei den Wüstenbewohnern nochmal erkundigt hatte, ob außer dem absichtlichen Töten und allzu starken Verletzungen wirklich alles erlaubt wäre und sich dann in einen gewaltigen Bärenmenschen verwandelte. Mit großen Augen sahen die Gharoodo den pelzigen Krieger an, während die gegnerischen Mannschaften schon fast panisch neue Taktiken berieten.
Liss hatte sich in Schale geworfen und war in ihrem üblichen Schattenseiden-Kleid unterwegs, während Kim erneut die etwas unpassende Kriegsbemalung der Schattenpriesterinnen gewählt hatte. Beide hatten kleine Fähnchen, die das Zeichen Ulfgars Mannschaft trugen.
Elenar, die sich neben dem Sitzplatz Adhams niedergelassen hatte, unterhielt sich still mit dem Anführer der Banditen über die weiteren Pläne um die Rekrutierung der nötigen Söldner, um den Sieg über den Drachen und die Eroberung der Obsidian-Feste zu gewährleisten. Adham hatte die bisherigen Spiele des Turnier-Tages eh nur am Rande verfolgt und wirkte distanziert und nachdenklich.

Von Kreiia war weit und breit keine Spur zu sehen. Schon am Vortag hatte sich die junge Kundschafterin von ihren Gefährten fern gehalten und hatte auf Nachfragen von Kim und Elenar, ob alles okay sei, einsilbig und kühl reagiert. Schnell hatten es die beiden Freundinnen aufgegeben, sie weiter zu bedrängen. Sie kannten solche Phasen der Abneigung ja noch aus vergangenen Jahren und so war es erst wieder Ulfgar, der nach ihrer neuen Liebe Jesh gefragt hatte. Mit leeren Augen hatte Kreiia nur geantwortet, der Barbar solle Adham fragen, wo der Barde denn sei und Ulfgar hatte lachend gefragt, ob Jesh nun plötzlich Adhams Freund sei.
Kreiia war emotionslos zurückgeblieben und hatte in's Leere gestarrt. Sie hatte ihren Liebsten mit einem Kuss abgelenkt, während die Männer Adhams ihre Pfeile auf ihn gerichtet hatten. Sie hatte ihn getötet. Sie hatte ihn verloren.
Geblieben waren ihr nur die Erinnerung und die Laute des jungen Spielmannes, die sie nach den Geschehnissen im Garten an sich genommen hatte. Und ein warmes, helles Gefühl in ihrem Körper, als hätte die Vereinigung mit Jesh etwas zurückgelassen, was sie bis jetzt noch nicht wirklich greifen konnte. Lediglich ein vages Gefühl flüsterte ihr stetig zu, etwas Außergewöhnliches umklammert zu halten. Stumm blieb sie auf ihrem Bette sitzen, während das Turnier seinen Lauf nahm.

Und seinen Lauf nahm es... Mannschaft nach Mannschaft stellte sich immer wieder zum Kampf um den steinharten Hoobba-Kürbis und nach vierzehn Stunden stand der Sieger mit überdurchschnittlich gutem Ergebnis fest: die "Wahren Gharoodo" unter Ulfgar und Aeron hatten triumpfiert und während die beiden neuen Volkshelden auf den Händen ihrer Mittspieler vom Spielfeld getragen wurden und Ulfgar zu einer Rede ansetzte, in der er den Gharoodo versprach, diesen Sport in die zivilisierte Welt hinauszutragen, fragte ihn mit Aeron mit halb amüsierten, halb gequälter Gesichtsausdruck, ob der Barbar überhaupt wüßte, was die nun auf sie zukommen würde. Ulfgar verneinte verwundert und stellte wenig später irritiert fest, daß die feiernden Banditen sie an den Festungsmauern und dem davor befindlichen Kenku Nest vorbeigetrugen und die beiden Mannschaftskapitäne unter lautem Gelächter in ein Kakteenfeld warfen. Murrend begann Ulfgar, die langen Stacheln aus seiner dicken Barbarenhaut zu ziehen, während Aeron schon etwas schmerzverzerrter an die Sache ging.
Was folgte, war ein reines Saufgelage. Wein und Bier flossen in Strömen, doch auch wenn Adham nicht an der Feier teilnahm, waren die Gharoodo vorsichtig, sich nicht ganz kampfunfähig zu machen. Letztendlich sollte in nur wenigen Tagen ein großer zug Krieger in Richtung des Vulkans ziehen.
Kim, der Liss verbat, in ihrem schwangeren Zustand Alkohol zu sich zu nehmen, fing kurzerhand an zu weinen, hörte aber augenblicklich auf, als niemand darauf eingehen wollte und verbrachte den Abend mit einer Mischung aus Schmollen und kruden Witzen, die wieder nicht nur Bewunderer fanden.

Drei Tage später war der Kater der Feier ausgeschlafen, die restlichen Wunden geheilt und Adham hatte zum Aufbruch der kleinen Anwerbungs-Truppen geblasen, die in den Städten Imaskat und Kalahm Akir nach fähigen Abenteurern und Söldnern Ausschau halten sollten. Während due Gefährten eine der beiden Städte bereisen würden, wäre Adham mit seinem Assassinen Walid Ben Jamal in der anderen Metropole unterwegs. Im Grunde war alles klar, doch hatte sich Ulfgar in den Kopf gesetzt, daß Aeron als sein ganz persönlicher Adjutant in Sachen Jiff mit von der Partie sein mußte. Adham wollte davon aber gar nichts wissen und auch Aeron hatte keine große Lust, dem euphorischen Barbaren quer durch die Wüste zu folgen, während er Naïm in der Wüstenfestung zurücklassen sollte.
Nach einem Wortgefecht zwischen dem Räuberhauptmann und dem Nordmann, bei dem der Südländer in einem Starrduell beweisen konnte, daß er immer noch das Sagen hatte, schlug Ulfgar wütend so kräftig auf den Kartentisch Adhams, daß das Möbelstück mit abgeknickten Bein zur Seite klappte und stürmte dann in sein Zimmer, um seine Sachen zu packen.
Wenn man ihm nicht seinen Willen gebe, würde er eben wieder in die Thors Wacht in Cromshell reisen. Hier war er ja nicht mehr von Nöten... behauptete er. Liss, die seit langem wieder zurück wollte und nur Ulfgar und dem Rest der Gruppe zuliebe in der Wüste ausharrte, verstand die Welt nicht mehr und fing an, Ulfgar mit ihrem Charm einzuwickeln, um ihn etwas auszubremsen.
Doch er lehnte selbst die Annäherungsversuche der schönen Diebin ab und wollte auch nicht mit Elenar oder Kim reden, die sich nun nicht nur über Kreiia, sondern auch über das Verhalten ihres männlichen Gefährten wundern mußten.

Während Liss weiter probierte, Ulfgar mit ihren Künsten zu umgarnen, schüttelte Elenar nur den Kopf und war sich mit Kim einig, daß nach dem Rückfall Kreiias in die emotional verstörte Schiene nun auch noch Ulfgar als Zicke wirklich zu viel des Guten war.
Kim merkte an, daß sich Kreiia wirklich erst seltsam verhalten würde, seit dem sie mit ihrem Liebsten Jesh zusammen wäre, was Elenar aufseufzen ließ. Sie entschuldigte sich, machte sich auf in die Küche des Palastes und holte sich dort einen großen Tonbecher voller Milch. Mit diesem mache sie sich auf zu Kreiias Zimmer, wo sie die vor sich hinbrütende Kundschafterin auch tatsächlich vorfand.
Nur abwesend nahm Kreiia die Milch an und wenig Worte verlor sie über Elenars Versuch, erneut etwas über ihre Probleme herauszufinden. Letztendlich beließ es die Elfin dabei, Kreiia über die mögliche Abreise in Kürze und über Ulfgars Metzchen zu informieren und verließ dann leicht entnervt das Zimmer, in dem die junge Frau emotionslos zurückblieb.

Liss hatte es inzwischen frustriert aufgegeben, Ulfgar einzuwickeln und hatte sich Kim geschnappt, um das doch stark unbefriedigte Gefühl abzubauen, das der vermasselte Versuch der Verführung ausgelöst hatte. Die Närrin protestierte nur zaghaft und war einige Zeit leicht beleidigt, als Ersatz-Spielzeug herhalten zu müssen und während sie sich an die Aufgabe machte, die nötigsten Dinge für den Fall einer Abreise zu packen, machte sich eine nun wieder ausgeglichene Liss auf, um Adham einen Besuch abzustatten.
Dieser war immer noch in seinem Planungs-Zimmer zugegen und zeigte gereizt auf den von Ulfgar zerstörten Tisch, als Liss sich erkundigte, was denn zwischen den beiden vorgefallen war. Der Gharoodo erklärte Liss, daß er Aeron hier in der Wüstenfeste und beim Zug zur Obsidian-Feste benötigte und nicht einfach Ulfgar hinterherschicken könnte, nur weil sich dieser das in den Kopf gesetzt hätte.
Liss erklärte, daß Ulfgar gerade dabei war, Vorbereitungen für einen Aufbruch gen Norden zu treffen... und wenn er ginge, würde auch sie gehen und wenn sie ginge, würde Kim gehen und Elenar auch und Kreiia sei zur Zeit eh keine wirkliche Hilfe. Zornig schaute Adham sie an und schritt dann an ihr vorbei aus dem Zimmer. Liss folgte ihm und konnte beobachten, wie er Aeron auf einem der Palastgänge abfing und in der Sprache des Wüstenvolkes mit ihm zu diskutieren begann. Keiner der beiden wirkte glücklich und letztendlich senkte Aeron genickt sein struppiges Haupt.
Adham drehte sich um, warf beim Vorbeigehen Liss noch einen vernichtenden Blick zu und verschwand dann hinter in einem Gang, während Aeron sich neben Liss stellte und ihr grummelnd sagte, daß er nochmal dringend mit Ulfgar reden müßte.

Zurück beim trotzigen Barbaren versuchte dieser immer noch, mit weibischem Getue alle Leute nach seiner Pfeife tanzen zu lassen und als ihn Aeron klar und deutlich "Zicke" nannte - und sich schon auf einen neuen Schlag des Nordmannes vorbereitete - meinte dieser nur klagend, daß er einmal etwas haben wolle und ihm das dann verweigert werden würde. Liss lachte laut auf und erntete einen finsteren Blick Ulfgars.
Aeron nannte Ulfgar einen "großen, dummen Arsch", Ulfgar überhörte die Beleidigung mit seiner kindischen Art und Liss flüsterte dem Gharoodo zu, daß er es gar nicht erst mit Verführung probieren sollte... dies würde zur Zeit bei Ulfgar nicht funktionieren. Aeron blickte Liss verstört an. Wußte sie etwa von seiner Neigung? Oder hatte Liss bei den vielen "dezenten" Witzchen Ulfgars über Aeron und Naïm etwas mitbekommen? Aeron funkelte Ulfgar wütend an.
Doch waren nun andere Probleme wichtiger. Es galt, Ulfgar weiterhin für die Sache der Gharoodo zu begeistern und ihn am Gehen zu hindern.
Aber nein, der Barbar war nicht zu bekehren, packte beleidigt seine restlichen Sachen zusammen und schritt schon zur Tür seines Quartiers heraus, als Aeron wild zu fluchen begann und ihm hinterher brüllte, daß er sich nicht mehr wie ein Idiot aufführen bräuchte... er würde mit auf Söldnersuche gehen. Liss rollte mit den Augen. Endlich gab Aeron nach und Ulfgar würde Ruhe geben.

Alle wurden verständigt und der Abend als ideale Abreisemöglichkeit gewählt, auch wenn Elenar einen noch späteren Zeitpunkt sogar vorgezogen hätte. Ulfgar war mit einem Stapel Papier, Feder und Tinte aufgetaucht und hatte bereits auf dem Rücken von Maery-Jayne begonnen, die ersten Flugblätter für seine geplante Jiff Meisterschaft zu entwerfen, während Tjodalv aufgeregt beobachtete, wie Liss hinter Ulfgar auf dem breiten Pferderücken Platz nahm. Oselle und Scirrocco flogen über ihnen Kreise, während die Eule Lor'anth auf der Schulter Elenars ruhte, die ihrerseits im Sattel des königlichen Pferdes aus dem Cruhner Palast saß. Kim okupierte wie üblich das Schwangerschafts-Pony aus dem selben Stall, das Chora ebenfalls zurückgelassen hatte und warf nun schon dermaßen präzise mit ihrer neuen Kenkuwaffe, daß diese auch stehts in ihre Hand zurückkehrte. Aeron saß still und mürrisch auf seinem eigenen Pferd und als letztendlich auch Kreiia eintraf und stumm ein größeres Packet am Sattel ihres Pferdes verstaute, konnte die Gruppe endlich aufbrechen.
Aeron und Ulfgar hatten sich bis jetzt geweigert, eine Entscheidung über ihre Zielstadt zu fällen, doch als Elenar anmerkte, daß sie Kalahm Akir noch nicht kannten, entschied man sich spontan für diesen Weg. Am Tor der Wüstenfeste wurde den Wachen der Auftrag gegeben, diese Entscheidung Adham weiterzugeben, sodaß er sich mit seinem Trupp in Richtung Imaskat aufmachen konnte und dann ritten die Gefährten hinaus in die Ödnis.

Die Tagesritte waren lang und beschwerlich und während sich Kreiia immer noch abgeschottet vom Rest der Gruppe an die Spitze des kleinen Zuges gesetzt hatte, plante und schrieb Ulfgar seinen Traum von reichs-umfassenden Jiff Meisterschaften.
Und auch während der gemeinsamen Stunden am Lagerfeuer waren beide nicht wirklich anwesend. Die Gefährten begannen sich langsam Sorgen zu machen oder schlichtweg ihr Mißfallen über diese Situation zum Ausdruck zu bringen. Ein halb erklärendes, halb resigniertes "Sie vermißt halt ihren Schatzi!" von Kim verklang wie ein unvollendeter Witz in der Ödnis.
Schließlich versuchte Liss ein weiteres mal, mit Kreiia zu reden, sprach dann aber lieber mit ihrem Pferd, da ihr das dank Kreiias Mangel an Reaktion gerade um einiges sinnvoller erschien und als Kreiia genervt einige Schritte weiter zog, um sich dort niederzulassen und Kim versuchte, mit etwas Einfühlungsvermögen auf die Kundschafterin einzugehen, startete die langsam ungedulgig werdende Diebin einen weiteren Versuch, Ulfgar etwas Verstand einzubläuen. Der wollte immer noch nichts von Drachen und Söldnern hören und war geradezu manisch mit seinen Vorbereitungen der Jiff Verbreitung beschäftigt.
Als Liss jedoch nach einem Geistesblitz erklärte, daß man die perfekten Jiff Spieler dadurch finden könnte, indem man sie zuerst gegen Varpaumorpaerax und die Lehmwächter schicken würde und somit die stärksten Teilnehmer ohne Probleme herausfiltern würde, blitzten Ulfgars Augen auf und mit all seinen handgeschriebenen Flugblättern setzte er sich nun doch noch zu den Gefährten.
Die Diskussion, ob man sich beim Anwerben eher auf schwächeres Pfeilfutter in Massen oder auf ausgesuchte und erprobte Helden konzentrieren sollte, endete mit der Übereinkunft, daß eine Mischung aus beidem wohl am besten sein. Letztendlich hatte Adham ganze fünftausend Platinmünzen für dieses Unterfangen bereitgestellt und Aeron hatte in seinem Namen auch eine kleine Summe als Anzahlung direkt dabei. Die Abenteurer waren sich sicher, daß man so doch ein stattliches Heer auf die Beine stellen könnte, würde man in Kalahm Akir nur auf genügend Glücksritter stoßen.

Und dann war es nach vier Tagen Ritt endlich soweit und die Gefährten blickten auf die hohen Mauern der Wüstenstadt, die weitaus imposanter als Imaskat wirkte. Vor dem hohen Tor waren Wachen postiert, die die eingehenden und abreisenden Karawanen überprüften und einige kleine Zelte und Stände säumten den Einzugsvektor der Neuankömmlinge.
Elenar fragte Aeron, warum diese Stadt nun eine Mauer hatte und erklärte, daß sie zum Schutz vor Sandstürmen und Räubern errichtet worden sei. Ulfgar wollte wissen, ob Imaskat denn keine Räuber oder Stürme zu befürchten hatte und der Gharoodo zuckte nur lächelnd mit den Schultern.
Dann ritten alle zu den wartenden Reisenden, die ihrem Einlaß in die Stadt entgegensehnten. Ulfgar überlegte kurz, ob er schon einen der Jiff Aushänge an's Holz des Torflügels nageln sollte, verwarf die Idee dann aber schnell, als er mit seinen Gefährten an die Reihe kam.
Die Wachen sprachen kurz mit Elenar, die sich weiter in der Sprache der Wüste üben wollte und sie erklärte den Soldaten, daß sie keine Händler seien und nichts zu verzollen hatten. Dennoch wollte man von jedem der Abenteurer ein Goldstück kassieren.
Elenar, die all ihr Geld und fast ihren Arm im heimtückischen Beutel der Wüstenruine verloren hatte, gab die Eintrittskosten mit abfälligem Unterton an Ulfgar weiter, der sogleich rot sah und schon fast zur Waffe greifen wollte, was auch die Wachen dazu bewegte, Hand an ihre Schwerter zu legen.
Schnell beruhigten Liss, Kim und Aeron den Barbaren und zahlten den verlangten Preis, während Elenar die Ablenkung nutzte, um ungehindert und ohne die Hergabe eines Goldstückes in die Stadt hineinzureiten. Auch Kreiia zahlte Stumm ihren Wegezoll und ritt dann vorbei an den Gefährten hinein in die engen Straßen. Die anderen sahen ihr nur resigniert nach. Sollte sie doch weiter vor sich hin spinnen.



Fortsetzung im nächsten Posting...
 
Doppeposting wegen Zeichenbeschränkung ^^

Fortsetzung aus dem letzten Posting...



Doch Kreiia verfolgte einen anderen Plan… einen Plan, von dem niemand auch nur ahnen konnte. Lange hatte sie über den Tod Jeshs nachgedacht und auch ihren Plan, den blauen Drachen selbst um Hilfe zu bitten, nicht vollständig fallen gelassen. Doch nun war sie in einer der großen Metropolen der Ödnis angekommen und dies war ihre Chance, das nötige Wissen zu erlangen. Irgendjemand in Kalahm Akir würde die nötigen Kenntnisse besitzen, es gab hier genügend Schamanen, Magier und Weise... Kreiia mußte die entsprechende Person nur finden, und alles andere würde sich dann zeigen.
Emotional am Ende ihrer Kräfte, ritt die junge Frau weiter durch die schattigen Straßen der überfüllten Stadt, deren Häuser wie aus wild durcheinandergewürfelten Ziegelsteinen angereiht waren. Doch wen sie auch fragte… keiner kannte einen Kundigen, der die Macht hatte, die Kreiia brauchen würde. Schlapp und matt stieg sie bei einer Straßentaverne ab, deren offener und mit Stroh überdachter Gastbereich einladend wirkte… und blieb erschrocken stehen, als sie an der einzigen Wand der Gastwirtschaft unter vielen Zetteln und Plakaten mit der neuesten Kunde einige Bilder erblickte, die zwar grob und nur schemenhaft gezeichnet waren, aber auf denen dennoch ihre Kameraden und auch sie selbst eindeutig zu erkennen waren. Nur Liss' Gesicht sah ihr gar nicht ähnlich, doch auch unter ihrem Portrait prangte in den südländischen Buchstaben das Wort "Gesucht" und einige Ziffern, die den Betrag von neunzig Platinmünzen pro Gefangennahme oder Tötung versprachen.
Mit großen Augen näherte sich Kreiia den Steckbriefen und war gerade dabei, die Adresse, die unter die Summe geschrieben war, nachzulesen, als ein großer Schatten auf sie fiel. Kreiia blieb ruhig stehen, sah mit an, wie eine große, gepanzerte Hand den Steckbrief mit Ulfgars diabolisch grinsender Miene von der Wand riß und dann verschwand. Sie atmete erleichtert aus, riß das Stück Papier mit besagter Adresse von ihrem Steckbrief und machte sich mit samt ihres Pferdes auf den Weg in Richtung des Tempelviertels auf, den ihr eine freundliche Passanten wies.

Die anderen hatten sich mittlerweile beraten und waren zum Schluß gekommen, daß es sich sehr wohl lohnen würde, in zwei Gruppen unterwegs zu sein und die in Frage kommenden Orte wie Tavernen und Söldnerhäuser abzuklappern. Während Elenar und Kim sich mit ihren Reittieren tiefer in die Stadt aufmachten, blieben Aeron (der allen noch kurz die typischen Symbole und Erkennungszeichen für solche Spelunken erklärte), Ulfgar und Liss erstmal bei einem Gasthaus in der Nähe des großen Tores.
Ulfgar betrat das niedrige Haus und als er ratlos an der verlassenen Theke stand, riefen schon einige Gäste in ihm unbekannten Sprachen freundlich in Richtung einer engen Treppe, von der auch nach kurzer Zeit eine junge Frau eilte, die Ulfgar kurz musterte und ihn dann in der Gemeinsprache fragte, was sie für ihn tun könnte. Ulfgar vertraute ihr sein Pferd Maery-Jayne an, gab ihr absichtlich etwas zu viel Geld und traf sich dann wieder mit seinen übrig gebliebenen Begleitern. Aeron, der sein Pferd auch erstmal im kleinen Pferch des Gasthauses wissen wollte, schloß ein ähnliches Geschäft mit der Ulfgar nach draußen gefolgten Wirtin ab und zu dritt gingen die Gefährten dann auf die Suche nach kampferfahrenen Männern und Frauen, die sich in ihre Dienste stellen würden.
Nach einigen Minuten kamen sie auch schon an einer der vielen Tavernen der Stadt an, die sich auf die Bewirtung von Reisenden und Abenteurern spezialisiert hatte. Aeron deutete nochmal auf das schnörkelige Symbol auf dem Schild, damit seine Begleiter in Zukunft auf solche Feinheiten achten könnten und als sie den großen Gastraum betraten, fiel ihr Blick sofort auf eine größere Gruppe Krieger, die sich an einem Tisch versammelt hatten und dort tranken, spielten und lachten. Hinter ihnen waren eindeutig Händler in Wüsten-Kleidung zu sehen und Aeron meinte, daß die Krieger wie bezahlte Karawanenwachen wirken würden.
Die drei näherten sich den Söldnern, doch Aeron hielt sich nach einer kurzen Kontaktaufnahme, in der klar wurde, daß der Sprecher der Krieger die Sprache der Königreiche sprechen würde, entspannt zurück und ließ Ulfgar die Verhandlungen übernehmen.
Der Barbar kam schnell zur Sache, merkte aber schnell, daß Niada seine Probleme hatte, den immer noch bestehenden Auftrag der Karawanenbegleitung einfach so fallen zu lassen. Liss' Versuche, sich in das Gespräch einzumischen, stießen auf komplett taube Ohren... anscheinend kam Niada aus kulturellen Kreisen, in denen Frauen als Geschäftspartner nicht wirklich anerkannt waren. Nach einigem Verhandeln konnten sich aber alle auf einen guten Bonus einigen, wobei Ulfgar mittlerweile seine Bedenken hatte, ob Niada wirklich vor hatte, seinen Teil des Abkommens zu halten. Er beobachtete den dunkelhäutigen Söldner grimmig, als dieser mit einer großen Summe im Vorraus bezahlter Münzen zu seinen Kollegen ging, sich kurz mit ihnen beratschlagte und auf die neuen Auftraggeber deutete. Doch das Mißtrauen verschwand, als Niada mit dem gesammten Bonus zum Karawanenführer an der Theke marschierte, ihm kurz sagte, daß der Vertrag nichtig sei und ihm den Beutel mit den Münzen übergab. Anscheinend hatte der Mann wirklich so viel Anstand, um seinen ehemaligen Chef für die Unanhemlichkeiten zu entschädigen. Liss und Ulfgar waren beeindruckt.
Niada forderte noch einige Informationen ein (daß es gegen einen Drachen gehen würde, war schon im ersten Gespräch gefallen) und versprach dann, die Gefährten in zwei Tagen vor dem Stadttor zu treffen. Dann verschwand er und seine Gefolgsleute und ließen eine doch leicht aufgebrachte Gruppe Karawanenhändler zurück, die zwar nun mit Gold, aber ohne ausreichenden Schutz dastanden.
Die erste Hürde war genommen und die drei Gefährten wollten gerade ihre Suche fortsetzen, als Liss zwei Gestalten am Eingang der Taverne erblickte. Ein großgewachsener Mann mit schwerer Axt und Bogen am Rücken und ein Ork, der bereits ein großes Messer, das für normale Leute als Schwert durchgehen würde, in seiner felligen Hand kampfbereit hielt.

...Fyett hatte lange nach einem lohnenswerten Auftrag gesucht und als er sich heute über das kleine Mädchen gebeugt hatte, um den Steckbrief mit der ach so süßen Zahl von neunzig Platinmünzen von der Wand der Straßentaverne zu reißen, war sein altes Kopfgeldjägerherz in seiner Brust vor Aufregung gesprungen. Er und sein Partner Borba hatten sich die letzten Monate mit der Jagd nach kleinen Gaunern über Wasser gehalten und endlich war ein Kopfgeld ausgesetzt worden, das sich wirklich rentieren würde. Sein Gespühr für diesen Beruf war immer noch das alte und schnell hatte er sich nach einem Nordländer erkundigt und war mit seinem orkischen Partner nun im "Shekas" angekommen. Der Tanz konnte beginnen…

Der Mensch musterte ein Stück Papier, grinste dann Ulfgar an und warf den Steckbrief mit einer Zeichnung des Barbaren auf den Boden. Schnell flüchteten die meisten Gäste des Schankraumes in benachbarte Räume oder hinter die große Theke und während sich Liss hinter Ulfgar positionierte, zuckte dieser mit den Schultern und fragte nach, ob man das nicht anders regeln könnte. Doch anscheinend war das nicht der Fall, denn schon schwang der harte Schild des Kopfgeldjägers in Richtung der Gefährten. Spitze Auswüchse verfehlten Ulfgar nur um Haaresbreite und er schaffte es, den unteren Teil des Schildes mit seinem Schwert abzutrennen, während sich der Ork über seinen Kumpanen beugte und den großen Dolch in Richtung Liss schleuderte. Eingespielt duckten und wechselten sich die beiden Krieger und während Liss mit von einem Schlag in's Gesicht und den Stacheln des Schildes im Bauch getroffen wurde, konnte sie den Ork mit ihren vergifteten Klingen soweit schwächen, daß er keuchend zurückwich, während der Mensch einen Schlag von Ulfgars Schwert mit dem beschädigten Schild abfangen wollte, dabei aber nicht die fehlende Stelle bedachte und so seinen Arm verlor. Mit einem lauten Schrei setzte Ulfgar nach und konnte seinem Gegenüber den Todesstoß verpassen, während der Ork unter einer weiteren Dolchattacke von Liss wie ein Brett nach hinten kippte.
Nur das Atmen der beiden Gefährten war zu hören, bis das Klatschen Aerons von der Theke zu hören war und während sich eine blutende Liss vorwurfsvoll zum lächelnden Gharoodo umblickte, prostete dieser ihr mit gemütlich stehend mit seinem Getränk zu. Als Ulfgar nachfragte, warum er nicht geholfen hatte, äußerte der Wüstenräuber, daß er den beiden den Kampf voll und ganz zugetraut hatte und dem Spektakel lieber so gefolgt wäre.
Doch der Steckbrief war dann doch eine Sache, die alle verunsicherte und während Aeron Ulfgar den Text des Zettels übersetzte, schickte Liss Oselle los, um Elenar und Kim über die neuesten Ereignisse aufzuklären.
Dann betraten Stadtwachen den verwüsteten Raum und während sich Ulfgar schon bereit machte, weitere Gegner zu fällen, gebat ihm Aeron, sich zu beherrschen, schritt auf die Wachen zu und redete kurz mit ihnen. Als das Gespräch aber immer lauter und aggressiver wurde und die Wachen nicht auf die säuselnde Stimme Aerons hören wollten, zog dieser blitzschnell ein Messer und schlitzte dem Anführer des Trupps die Kehle auf, woraufhin die restlichen Soldaten verängstigt flohen.
Während nun Ulfgar klatschte und die Kampfkünste des Gharoodo lobte und sich dieser wie nach einem Bühnenstück verbeugte, flog Oselle schon über die Dächer der Wüstenstadt...

Die elfische Waldläuferin und die schwangere Närrin waren mittlerweile auf einem der großen Marktstraßen angelangt und nachdem Kim schon versucht hatte, Kontakt mit einer großen Gruppe Kenku Krieger aufzunehmen, die an ihnen vorbeimarschierten, aber nur mit einigen krächzenden Lauten reagierten, entschlossen sich die beiden Frauen, eine der nahen Wirtschaften auszukundschaften. Elenar wollte Kim wieder vom Pony helfen, was der Närrin immer noch komplett unangenehm und zu dämlich war und sie mit einem gekonnten Satz aus dem Sattel sprang. Doch merkte sie schon, wie ihre Schwangerschaft langsam solche Aktionen an die Grenze des Unmöglichen trieb. Doch stur wie sie war, machte sie frohe Miene zum schmerzhaften Spiel, befestigte die Zügel von Pony und Pferd an einem dafür vorgesehenen Pfahl und blieb dann vor einem düsteren Treppenaufgang stehen, auf dessen Stufen ein betrunkener oder vielleicht sogar toter Mann vor sich hinstank.
Sie fragte Elenar, ob sie wirklich dort hineingehen wollten und als die Elfin nickte, nahm Kim tief Luft und eilte die Stufen bis zur schweren Türe hoch, Elenar ihr dicht auf den Fersen.
Als sie den Schankraum betraten, stachen Elenar aber sofort die an der Wand angebrachten Steckbriefe mit den Zeichnungen in's Auge. Bis auf Liss waren alle sehr gut getroffen und leise gab Elenar Kim den Auftrag, sich nicht allzu auffällig die Steckbriefe anzusehen. Kims Augen wurden groß, als sie die Gesichter darauf erkannte und möglichst beiläufig drehten die beiden Gefährten auf der Schwelle des Schankraumes um, um wieder zu ihren Reittieren zu gelangen. Was sollten sie nun machen? Sie entschieden sich, zuerst Kreiia einzuholen, die immer noch von Elenars Schneeeule Lor'anth verfolgt werden sollte und sich dann mit den anderen zu treffen.
Schnell fand die Elfin durch das magische Band mit ihrem Begleiter Lor'anth, die mittlweile in Gesellschaft von Liss' Rabenweibchen von einem Hausdach aus Kreiia beobachtete. Die ritt immer noch kühl vor sich hinstarrend die Straßen der Stadt entlang und als Kim ein magisches Flüstern an das Ohr der Kundschafterin dringen ließ, daß es Probleme gäbe und sich alle treffen müßten, reagierte Kreiia nicht darauf. Als Kims Drängen intensiver wurde, sandte ihr Kreiia einen kalten Blick zu und mit Hilfe ihrer eigenen Magie sagte sie, sie hätte andere Dinge zu erledigen. Dann bog sie um eine Ecke und war verschwunden.
Kim teilte dies entnervt Elenar mit und als sowohl Lor'anth, als auch Oselle herbeigerufen waren und Liss' Vertrauter berichtete, was mittlerweile vorgefallen sei, machte sich die kleine Gruppe unter der Führung des Rabens schnell auf, um zu den anderen zu stoßen.

An der Taverne angekommen, zu der Oselle Kim und Elenar führte, wurden die beiden Frauen sogleich Zeuge eines panischen Rückzuges mehrer Stadtwachen, die laut um Verstärkung rufend zwischen den erstaunten Passanten verschwanden.
Schnell betraten die beiden das schattige Innere, nur um Ulfgar und Liss bei der Leichenfledderei zu stören. Aeron hatte man schon das Kurzschwert des Orks gegeben und nun bot auch Ulfgar Elenar den Bogen und den leicht beschädigten, aber nunmal immer noch mit spitzen Stacheln bewehrten Schild des menschlichen Kopfgeldjägers an. Die Elfin nahm den Bogen dankend an, obgleich sie bereits einen ähnlichen in ihrem Besitz wußte. Letztendlich hatte sie die meisten Sachen und ihr gesammtes Geld an den gefräßigen Beutel verloren und konnte wenigstens so zu einigen Münzen kommen.
Während die Ausrüstung der Toten verteilt wurde und sich die verängstigten Tavernenbesucher langsam wieder in den Schankraum trauten, erzählten sich die Gefährten, was sie derweilen erreichen konnten. Da bereits alle von den Steckbriefen wußten und Kreiias Entscheidung, nicht mehr an den Aufgaben der Gruppe mitzuwirken die Gemüter noch mehr entflammte (letztendlich waren alle wegen Kreiia in die Ödnis gezogen), entschloß man sich, die Sache an der Wurzel anzugehen und den Verantwortlichen für diese ganze Sache mit dem Kopfgeld ausfindig zu machen. Da auf dem Steckbrief mit Ulfgars Gesicht eine Adresse angegeben war, machte man sich auf, während Aeron mit verwaschenen Erinnerungen an seinen ersten Besuch von Kalahm Akri vor vielen Jahren den Weg wies.




Fortsetzung im nächsten Posting...
 
Doppeposting (oder so) wegen Zeichenbeschränkung ^^

Fortsetzung aus dem letzten Posting...




Kreiia war inzwischen auf einer großen Fläche im Zentrum der Stadt angekommen. Hier waren weite Wiesen angelegt und Palmenalleen und Brunnen leugneten die Tatsache, daß es sich hier um eine Wüstenstadt handelte. Auf der anderen Seite der Grünanlagen waren prächtige Häuser erbaut worden, die nebeneinander standen und durch Hecken und Zäune voneinander getrannt waren. Tempel, Geschäftshäuser und Villen schmiegten sich unter der drückenden Sonne aneinander und als Kreiia einen lustwandelnden und in seinem Buch lesenden Kleriker der Wüste fragte, wo sie die Adresse auf dem mitgenommen Zettel finden könnte, deutete der ältere Mann auf ein dreistöckiges Haus.
Schnell fiel ihr Blick auf einen niedrigen Tempel, der auf dem Grundstück neben ihrem Zielhaus gebaut war. Die weißen Säulen am Eingang des Innenhofes war von unzähligen Gläubigen gesäumt. Sie fragte, was dort los wäre und der Kleriker erklärte mit verächtlicher Stimme, daß dies der Altar einer noch recht jungen Religion sei, an die sich nun immer mehr Bewohner der Ödnis klammerten. Das Leid der Bevölkerung trieb sie dazu, sich hier zu versammeln und unheiligen Wesen Tribut zu zollen. Kreiia runzelte die Stirn und der Alte setzte nach, daß dort der blaue Drache Vapaumorpaerax angebetet würde und sich der Stadtrat noch nicht entschieden hätte, ob man solchen Gottesdiensten nicht entgegensetzen sollte.
Kreiia seufzte auf. Sie hatte soetwas schon erwartet. Doch auch hier war eine neue Möglichkeit, Jesh wieder zum Leben zu erwecken... eine neue Möglichkeit, den Drachen zu kontaktieren. Aber erst wollte sie sicher gehen, ob es nicht einen mundaneren Weg über das Kopfgeld geben würde. Denn irgendjemand mußte ja verantwortlich für die Ausschreibung dieser Summe sein. Und Kreiias Stimme ging hier klar an die große Echse.
Die Kundschafterin bedankte sich und ritt dann die Straße entlang in Richtung der Häuser. Sie befestigte ihr Pferd am Zaun, der zwischen Drachentempel und dem hohen Gebäude gezogen war und näherte sich der hohen Tür ihres Ziels.
Mit festen Schlägen verlangte sie Einlaß und nach wenigen Momenten öffnete ein kleiner, kahler Mann und fragte nach dem Gesuch der jungen Frau. Kreiia fragte, was dies für ein Haus sei und ihr wurde erklärt, daß die Bank von Al Kihr eines der größten Geldinstitute dieser Region sei. Sie nickte und verlangte, Auskunft über das Kopfgeld auf die fremdländische Gruppe zu erfahren, für die diese Bank Mittelsmann spiele, doch das dürre Männchen wollte schon alarmiert die Türe schließen. Kreiia stieß das schwere Holz so hart auf, daß der Beamte hart am Kopf getroffen auf den kühlen Marmorboden im Inneren stürzte. Sie betrat die Bank, packte den Mann und erklärte ihm ruhig, daß er sie nun ganz still und friedlich zu den benötigten Unterlagen führen sollte. Er nickte. Auch wollte Kreiia wissen, wieviele Wachen derzeit in der Bank ihren Dienst absolvieren würden und der Beamte sagte mit zitternder Stimme, daß acht Soldaten im ersten Stock auf die Schatzkammern aufpassen würden. Hier unten war jedoch gerade keiner zugegen.
Kreiia nickte erneut und versprach dem Mann, ihm nichts zu tun, würde er sie nur zu den Dokumenten bringen, wo ersichtlich wäre, wer der Auftraggeber für das Kopfgeld sei. Sie schritten eine lange, gewundene Seitentreppe hinauf und gelangten in einen schmalen Gang, in dem einer der erwähnten Wachen die beiden Neuankömmlinge interessiert musterte.
Der kleine Mann sagte mit ruhiger Stimme, daß es sich bei Kreiia um eine Kundin handeln würde und sie lediglich einige Unterlagen überprüfen müssten und führte sie dann zu einer nummerierten Türe, die er aufschloß und aus einem vollgestopften Regal einige Schriftrollen holte. Er überreichte Kreiia nach kurzer Kontrolle eine davon und blieb neben ihr stehen, als sie das Datum, finanzielle Mittel und Namen überflog. Doch war hier nichts von Drachen oder Tempeln zu lesen und auch nichts von irgendwelchen Mittelsmännern, die eventuell doch noch auf Varapaumorpaerax zurückzuführen wären. Nein... dafür stand ein Name in dicken, schwarzen Schriftzeichen auf dem Papier: Farhadin.
Mit gesänktem Kopf verdaute Kreiia diese Neuigkeit, als die Tür zum Zimmer plötzlich aufgerissen wurde und vier bis an die Zähne bewaffnete Wachen auf sie zustürmten. Der Beamte, der die Wachen anscheinend zuvor durch subtile Zeichen, Phrasen oder andere Mittel auf seine mißliche Lage hingewiesen hatte, deutete auf Kreiia und kreischte in hoher Stimme, daß man sie auf der Stelle festnehmen sollte.
Wütend blickte die Kundschafterin auf den kleinen Mann, wägte einen Kampf mit den erprobten Soldaten ab und entschied sich dann, den Rückzug anzutreten. Sie sprintete los und sprang durch das mosaik-gleiche Fenster, das in tausende Scherben zerbarst. Doch dieses Stockwerk war höher als in anderen Häusern und der Sturz von guten sechs Metern hätte schlecht für Kreiia ausgehen können. Doch wuchs hier zwischen Fenster und dem Flachdach des benachbarten Tempels eine der langen, dünnen Palmen und so klammerte sich die junge Frau an den fasrigen Stamm, als sie mit voller Wucht gegen ihn klatschte.
Doch die Palme konnte dem Momento nicht standhalten und so bog sie sich gefährlich knarzend über den Tempel und brach dann entzwei, während Kreiia mit einer gekonnten Rolle auf dem durch die Sonne erwärmten Stein des Gebäudes liegen blieb. Vor ihr war eine große Öffnung im Dach, durch das sie den Gottesdienst zu Ehren des Drachens mit einem gewaltigen Altar, einem zappelnden Bündel und einem Priester erblicken konnte. Laute Gebetsgesänge drangen aus dem Inneren der heiligen Städte, während sich die Wachen der Bank die Seele aus dem Leib schrien und dann das Fenster verließen, um Kreiia auf der Straße abzufangen.
Schnell raffte sie sich auf, rannte zum Rand des Daches und ließ sich in die Menge der Gläubigen fallen, die gerade nach einem Opfer schrien. Die Stimme des Priesters übertönte alle anderen Stimmen und zu Kreiias Entsetzen kündigte er an, im Namen des großen Varpaumorpaerax nun einen Säugling in's Nachleben zu übersenden. Zwar sah sie nicht über die Menge hinweg, doch ahnte sie schreckliches, als die Gesänge lauter wurden und an Intensität gewannen.
Dann ein empörter Schrei aus Richtung des Altars. Der Priester zeterte, daß es nicht mit rechten Dingen zuging, daß man den Tempel geschändet hätte und Leid und Schmerz der Lohn für diese Lästerung wäre: man hatte ihm keinen Säugling überreicht... er hatte ein Ferkel geopfert. Varpaumorpaerax würde seinen Fluch auf die Ketzer bringen.
Die Menge geriet langsam in Panik und als die donnernden Worte des Priesters plötzlich in gequältes Gurgeln umschlugen und erste Todesschreie aus dem Tempel drangen, versuchte Kreiia noch weiter für Aufruhr zu sorgen, in dem sie einem fetten Gläubigen neben sich ihre Knochenklingen in die Seite bohrte. Doch außer einem schmerzhaften Aufächzen des Mannes bewirkte dies nichts und so rannte, kroch und sprang sie durch die Masse an Leuten, um zu ihrem Pferd zu gelangen.
Die Wachen der Bank waren schon aus dem Gebäude gerannt, als sie sich in den Sattel schwang und einen letzten Blick zum Tempel warf, wo mittlerweile verstümmelte, bis zur Unkenntlichkeit fast schon echsenhaft mutierte Gläubige ihren Brüdern und Schwestern hinterhersprangen, sie zerfetzten und kehliges Brüllen ausstießen. Der Fluch des großen Blauen war wahrhaftig über die Stadt gekommen... in Form einer Drachensaat, die sich vom Tempel her rasend schnell ausbreitete. Kreiia preschte davon, die Todesschreie der Wachen hinter ihr verklingend...

Die anderen waren derweil weiter in die verschachtelten Straßen der Wüstenstadt vorgedrungen. Gerade wollten sie sich an einem Treffpunkt mehrer kleiner Gassen für einen der möglichen Wege entscheiden, als ein gellender Schrei erklang. Verwirrt konnten die Gefährten ihre Waffen ziehen, als schon eine unbekannte Frau auf sie zugerast kam und einen Augenblick später von einem splitzschnell herangesprungenen Geschöpf mit blauen Schuppen und verzerrten, annähernd noch menschlichen Zügen zerfleischt wurde.
Aeron, der an der Spitze der Gruppe ging, machte den Gefährten für einen möglichen Kampf Platz und näherte sich vorsichtig dem Wesen, als dieses von der toten Frau abließ und den Gharoodo ansprang.
Doch schon rührte sich die tote Frau und nun ebenfalls verzerrt und mit Schuppen übersäht, zischte sie den entsetzten Abenteurern zu. Einige Pfeile Elenars fanden ihre Kehle und auch den gepanzerten Körper des Angreifers, der immer noch auf Aeron kniete und ihn mit Fängen und Krallen bearbeitete. Doch wollte das Untier auf dem Gharoodo einfach nicht zu Boden gehen.
Aeron schrie wutentbrannt und unter Schmerzen... daß er gar nicht mitkommen hatte wollen und bei Naïm sein hätte können, wenn Ulfgar nicht so ein Sturkopf sein würde. Elenar, die weitere heranrasende Drachenmutanten in einer der Gassen erblickte, konnte auch diese mit Pfeilen spicken, während Ulfgar sich mittlerweile in seine Bärenmenschenform verwandelt hatte und eine seiner Wurfäxte bereits im Brustkorb eines Angreifers steckte.
Liss, die sich ebenfalls schuldig für das Mitkommen Aerons fühlte, eilte dem nun reglos daliegenden Gharoodo zu Hilfe und fokusierte ihre Magie mit einigen Handbewegungen und hervorgepressten Worten auf das Drachenwesen. Sofort schlug die Haut schwarze Blasen und während das Monster schreiend verbrannte, sprang ein neuer Angreifer herbei und grub seine langen Fänge tief in den Arm der Diebin.
Vor Schmerz kreischend taumelte Liss zurück und striff sich die Kapuze ihres Rabenfedern-Umhangs über. Im nächsten Augenblick stob eine nicht materielle Schar schwarzer Vögel auseinander, fuhr durch die Kämpfenden und sammelte sich neben Kims langsam panisch werdenden Pony. Liss, die wieder menschliche Form angenommen hatte, sank erschöpft gegen die Flanke des Tieres.
Während dessen hatte Ulfgar einen der anderen Mutanten in einen gefährlichen Zweikampf verwickelt und sowohl Elenar als auch Kim versuchten, ihre Reittiere in Zaum zu halten. Zwischen die Tiere war ein weiteres dieser grausamen Wesen gesprungen, das nun nach allen Seiten ausschlug und von einer verzweifelten Kim mit einem wild umhergefuchtelten Vorpalschwert in Schach gehalten wurde. Schnell wurde auch diese Bestie mit Pfeilen und Ulfgars Klinge zu Boden gezwungen.
Dann stand Aeron wieder auf... oder das Wesen, das einst Aeron war. Augenschlitze schoßen giftige Blicke hervor, eine gespaltene Zunge zischelte zwischen spitzen Zähnen und feste, blauschimmernde Schuppen überzogen seinen entstellten Körper.
Ulfgar, der den letzten der anderen Mutanten unschädlich gemacht hatte, rief seinen Mitstreitern zu, daß sie Aeron auf keinen Fall töten sollten und während Kim einen Zauber webte, der die Gedanken der Bestie umnebelten und ihn langsamer auf den kommenden Angriff reagieren ließ, übermannten die Gefährten nach einiger Anstrengung und der Erkenntnis, daß die mutierten Köpfe dieser Bestien überaus gut geschützt waren, den einstigen Kameraden.
Mit großer Anstrengung zog Kim ihre verletzte Geliebte auf den Rücken ihres Ponys und Elenar, die mit der schwangeren Närrin und der verwundeten Diebin schleunigst in Sicherheit reiten wollte, warf Ulfgar noch zwei der Handschellen zu, die die Gefährten noch aus ihrer Zeit in Cruhn hatten. Während der nun bewußtlose von Ulfgar mitgeschliffen wurde und Liss in der juckenden Wunde an ihrem Arm das Vorankriechen wie von heißer Säure fühlen konnte, wartete eine verwirrte und in der panischen Masse doch einsame Kreiia am großen Stadttor, durch das mittlerweile niemand mehr ein- noch ausgelassen wurde.

Kalahm Akir, Juwel der Oasen, Stadt der Sonne und Handelspunkt hunderttausender Wesen war der Drachensaat erlegen...




So schaut das gerade aus... gar nicht mal so gut für unsere kleine Gruppe wackerer Chaoten, die sich von einer miesen Situation zur nächsten hangeln. Wie das weitergehen wird, erfahren wir (die Spielenden) dann aber schon am kommenden Sonntag.
 
Spontane Anhäufung von Level 10 Dragon Decipheles? Sehr interessant. (Vor allen Dingen wenn man sich dann noch durchliest in welches Chaos sich euer Trupp ansonsten stürzt und diesmal sind sie sogar vollkommen unschuldig.) - Naja, übernächsten Level ist es bei meinem Waldelf dann wohl endlich soweit.

Und der hat gestern durch zufall festgestellt, dass eine seiner Reisegefährten eine Rattenlykantrophe ist.:eek:
 
Spontane Anhäufung von Level 10 Dragon Decipheles? Sehr interessant. (Vor allen Dingen wenn man sich dann noch durchliest in welches Chaos sich euer Trupp ansonsten stürzt und diesmal sind sie sogar vollkommen unschuldig.)

Eher Level 4 Ghast Templates ^^

Naja, übernächsten Level ist es bei meinem Waldelf dann wohl endlich soweit.

Und der hat gestern durch zufall festgestellt, dass eine seiner Reisegefährten eine Rattenlykantrophe ist.:eek:

Ich hoffe, der benimmt sich dann besser als Peter Reech es anfangs tat ^^
 
Eher Level 4 Ghast Templates ^^
Hmm.. ich schlags bei Gelegenheit mal nach. Im Moment hab ich zu viel um die Ohren dafür. (Zumal meine Mittwochsrunde heute Abend Charaktere erstellt und ich dann bis nächste Woche einen Plott in UA dafür generieren muss.)
Ich hoffe, der benimmt sich dann besser als Peter Reech es anfangs tat ^^
Och, bis jetzt wusste sie sich zu Benehmen. Es war halt nur amüsant wie man über solche Details stolpert. (Die beiden waren im Wald unterwegs und wollten herausfinden wo die marodierenden Hobgoblins ihre Zelte aufgeschlagen haben. Nur leider sind sie dann in einen halben Hinterhal gelaufen und wurden dann von zwei sehr guten Schwertkämpfern zum "ehrenvollen" Zweikampf herausgefordert.)

Als mein Dero sie dann fragte, ob sich seine Begleiterin einen solchen Kampf zutrauen würde, hat sie nur gefragt ob er ein Geheimnis für sich behalten könnte. Und dann kam die große überraschung. Und ich hab bisher die ganze Zeit überlegt Ratten als zweiten favored Enemy zu nehmen... nach Menschen. :rolleyes:
 
Das sind doch wunderbare Entwicklungen, die sich da auftun. Kann man ne Menge Spaß und Drama rausziehen, falls es zu den passenden Situationen kommt. Und Menschen und Ratten als Favored Enemy sind immer pracktisch. Gleich nach Beamten und Adeligen :)
 
Das sind doch wunderbare Entwicklungen, die sich da auftun. Kann man ne Menge Spaß und Drama rausziehen, falls es zu den passenden Situationen kommt.
Da bin ich sowieso gespannt drauf, ob was daraus wird. Zumindest hatten wir beim wieder auftauchen bei der Gruppe festgestellt, dass wir ein hochgradig Paranoider Haufen sind. :D
Die haben sich tatsächlich mit Unsichtbarkeitszaubern und aufeinandergestapelten Laichen in einer Ruine verschanzt. Und anschließend hat Sunny das ganze ausgekundschaftet ohne wirklich feststellen zu können, wer da eigentlich in der Ruine war und Dero hat seine paar Hexer-Qualitäten ausgenutzt und mit Gost-Sounds und tanzenden Lichtern eine Ablenkung geschaffen um eventuelle RÄuber zu verwirren... und Hel'vara hat sich im Anschluss beschwert das die tanzenden Lichter doch eigentlich ihr Job seien. :D
Und Menschen und Ratten als Favored Enemy sind immer pracktisch. Gleich nach Beamten und Adeligen :)
Ich weiß. Gerade Ratten sind die tödlichsten Gegner, denen man begegnen kann. (Auf Level 1.)
 
Da bin ich sowieso gespannt drauf, ob was daraus wird. Zumindest hatten wir beim wieder auftauchen bei der Gruppe festgestellt, dass wir ein hochgradig Paranoider Haufen sind. :D
Die haben sich tatsächlich mit Unsichtbarkeitszaubern und aufeinandergestapelten Laichen in einer Ruine verschanzt. Und anschließend hat Sunny das ganze ausgekundschaftet ohne wirklich feststellen zu können, wer da eigentlich in der Ruine war und Dero hat seine paar Hexer-Qualitäten ausgenutzt und mit Gost-Sounds und tanzenden Lichtern eine Ablenkung geschaffen um eventuelle RÄuber zu verwirren... und Hel'vara hat sich im Anschluss beschwert das die tanzenden Lichter doch eigentlich ihr Job seien. :D

Das Übernehmen von Aufgabengebieten anderer ist auch bei uns oft ein heißes Thema... vor allem, wenn Ulfgar wieder die Rollen von Elenar und Kreiia gleich mitübernimmt ^^

Ich weiß. Gerade Ratten sind die tödlichsten Gegner, denen man begegnen kann. (Auf Level 1.)

Der Klassiker...
 
Das Übernehmen von Aufgabengebieten anderer ist auch bei uns oft ein heißes Thema... vor allem, wenn Ulfgar wieder die Rollen von Elenar und Kreiia gleich mitübernimmt ^^
Hmhmm. Aber was will man machen. So viele Grad0-Sprüche gibt es da gar nicht.
um Paranoia und ständige Angst zu verursachen. (Und um die große Kampfkunst des "Tek-renn-weck" zu entwickeln. *lach* )
 
Star Wars - Treasure Hunter Kampagne - Abenteuer #9 "Der Einsiedler"

Während wir gestern unsere D&D Charaktere zum heroischen Kampf antreten ließen und Raidi gerade seinen Bericht darüber verfasst, möchte ich euch die neuesten Abenteuer unserer Star Wars Schatzsucher Truppe präsentieren - wieder in Form von Jois Tagebüchern geschrieben. Enjoy!



- 02. 04. 152 nach der Ruusan Reformation -

Die Zeit zog sich wie Rubba-Kaubonbons und während ich weiter an meiner Doktorarbeit saß, mich in Theatergänge mit meiner Crew flüchtete und Skip endlich einen Ausbau spendierte, der ihn für mich um einiges nützlicher (hehe) machen sollte, verbrachten meine teuren "Kollegen" ihre wertvolle Zeit mit ihren üblichen bedenklichen Machenschaften.
Shaktii-ga hatte auf einem der vielen Flohmärkte der mittleren Ebenen eine äußert günstigen Navcomputer-Platine erworben, die er auf Herz und Nieren testete und dann in den Hauptrechner der Red Sky integrierte. Das alles war von Erfolg gekrönt, doch erfuhr ich beiläufig, daß eine kleine Fehlermeldung immer wieder bei der Systemüberprüfung auftauchte und auf die Schnelle nicht zu beheben war. Erst als ich mit Shaktii-ga einen meiner obligatorischen Uni-Besuche mit anschließendem Genuß eines neuen Horror-Holovids in einem der luxuriösen Film-Palästen Coruscants durchführte, machte sich Skip - irritiert durch die blinkende Fehleranzeige - an den Geräten zu schaffen und stellte schnell fest, daß nicht alle Daten von der Platine gelöscht worden waren... eine Karte zeigte ihm die möglichen Standorte eines mysteriösen Raumschiff-Friedhofes, der vor einigen Jahrzehnten in den Schlagzeilen der Verschwörungsblätter wie "Galaxie der Wunder" oder "Hydia" Thema war und immer noch Pseudo-Wissenschaftler wie Irg Vindarnkin beschäftigte. Schnell kopierte er die Daten, ließ Shaktii-ga und mich aber erst einige Stunden später, nachdem wir von unserem Ausflug mit Popcorn und den doch recht stereotypen Eindrücken eines boshaften Weltraumviruses auf einer isolierten Forschungsstation, die seltsamerweise fast nur von Teenagern bevölkert war, von seinem Fund wissen...

[Nachtrag:]
Und warum? Klar: weil die Chaoten wieder nur illegalen Mist im Kopf hatten und meine Operation empfindlich gefährdeten. Wenn ich nicht wüßte, daß es jetzt nichts mehr bringt, sich darüber aufzuregen, würde ich… -.-°
Hass!

Thorgar, Skip und Al'kira waren nämlich wieder dabei, die unteren Ebenen des Stadtplaneten unsicher zu machen und neue Arenakampf-Möglichkeiten auszuloten. Da der Betreiber ihres alten Anlaufpunktes wegen der ganzen Hutt-Sache erstmal nichts mit ihnen zu tun haben wollte, suchte Skip eine scheinbar übelst heruntergekommene Kneipe mit wöchentlichem Grubenkampf (!) aus, in der Thorgar nun um Geld spielen sollte. Al'kira wurde als Spion für mehrere Tage als Gast abgestellt, mietete sich sogar ein Zimmer in nächster Nähe an, hörte sich nach Favoriten um und freundete sich mit jugendlichen und nicht allzu trinkfesten Rodianern an, nur um feststellen zu dürfen, daß hier alles dermaßen in letzter Minute geregelt wurde, daß man sich in keinster Weise auf die üblichen Vorkehrungen verlassen konnte.
Dafür war alles erlaubt, es gab sogar Legenden über einen Selbstmord-Kämpfer, der die tief in den Boden der Spelunke eingebaute und mit Stachelrand versehrte Grube beinahe mal mit einer Granate auseinandergenommen hätte. Verfärbungen in rot und schwarz würden heute noch von der Explosion zeugen, die ihn und seinen Gegner im Raum verstreute.
Und zu sowas wollte nun Thorgar auch herabsinken, kleidete sich sogar noch extra in die seidigen Gewänder von Makem Te (mit goldenen Drachen und allem -.-°) und Sonnenvisor und kaufte sich sogar noch einen Garrmees-Koffer, um dort (wie in alten Gangster-Holovids) seine Minikannone zu verstauen.
Und genau am Tag des Navicomp-Platinen-Kaufs war dieser Kampf anscheinend angesetzt, den Thorgar gegen einen ihm unbekannten Teilnehmer ausfechten sollte. Vermutlich war die Verwunderung sehr groß, als sich herausstellte, daß es sich hierbei um einen von Ranatern begleiteter Ithorianer handelte. Thorgar wollte zwecks dem Ruf dieser eigentlich friedlebenden Spezies erst alle seine Waffen außen vor lassen, entschied sich aber um, als der Ihtorianer zwei goldene Krumsäbel, die er von einem der Ranater gereicht bekam, gekonnt in der Luft herumwirbeln ließ.
Dann brach Chaos aus, als die Tür der Kneipe aus zuerst unerfindlichen Grund auf und zu ging und dann gesprengt wurde: Sicherheitsbeamte der Stadtwache waren der Sache auf die Schliche gekommen und führten eine Razzia durch. Noch bevor die drei handeln konnten, stürmten Polizisten den Raum und der Ihtorianer griff in einem berserkerartigen Zustand den verdutzten Thorgar an. Dann warf Al'kira eine Stun-Granate. Und zwar so, daß sie alles andere, nur nicht die angepeilten Beamten traf. Außer Thorgar gingen alle um die Kampfgrube herum zu Boden und während die Polizisten weiter lautstark verlangten, daß sich alle ergeben sollten, packte sich der große Feeorin seinen Minikannonen/Garrmees-Koffer, Al'kir und den ebenfalls durch die Ionenladung durchgeschüttelten Skip und brach durch die Hintertür des nun mit Rauch ausgefüllten Raums, löste noch die letzte Stungranate von Al'kiras Gürtel und rollte diese durch die geöffnete Tür, in dem die alarmierten Beamten kurz danach in's Land der Träume befördert wurden.
Schnell waren ettliche Treppen, Ebenen und Gassen überwunden und dann merkte Thorgar auch schon, daß er sich komplett verlaufen hatte. Zum Glück waren seine beiden Begleiter auch wieder langsam bei Sinnen (obgleich Al'kira weiter getragen werden wollte), der nächste Aufzug war aber noch aus antiken Zeiten und nicht einsatzfähig und als sich dann auch noch eine der gefürchteten Banden versammelte, um ihre möglichen Opfer auszuforschen, konnte es Thorgar nicht lassen: trotz der Gegenstimmen seiner Kollegen trat er auf die Kriminellen zu, die ihm zukrähten und dämliche Witze rissen und als sie ihm nicht seine Frage beantworten wollten, wie er am schnellsten an die Oberfläche kommen würde und stattdessen knapp an seinem Kopf vorbeischossen, packte Thorgar langsam seine Minikannone und richtete sie in die ungefähre Richtung der paar dutzend Schläger. Innerhalb einiger Sekunden waren diese beim Anblick der vollautomatischen Waffe (die ohne Aku aber nicht so viel brachte) verschwunden und enttäuscht begann Thorgar mit den beiden anderen den Aufstieg. Nach achzig Ebenen (von mir aus hätten es auch gerne zweihundert sein können!) fanden sie dann doch noch einen funktionierenden Turbolift, der sie in zivilisiertere Gefilde brachte.
[Nachtrag Ende]

Der Droide verzog sich dann aber schnell wieder mit Thorgar und Al'kira, um - so Skip - um "spazieren zu gehen" und - so Thorgar - "um in einen Club zu gehen", was Shaktii-ga und ich doch recht suspekt fanden und während die Spinner ihren Spaß hatten, schmiedeten Shaktii-ga und ich Pläne: wir wollten die Daten aus dem Navicomputer nutzen, um selbst auf die Suche nach diesem mysteriösen Friedhof zu gehen.
Wir beschlossen, daß es bereits am nächsten Tag losgehen könnte, würden unsere werten Herren Kollegen uns nicht einen Strich durch die Rechnung machen.


- 24. 04. 152 nach der Ruusan Reformation -


Endlich gab es ein Zeichen im leeren Raum!
Unsere Suche hatte uns über über zwei Wochen an den Rand des bekannten Raums an einem der entlegenen Spiralarme in der südwestlichen Ecke der Galaxis geführt. Am Rande der galaktischen Scheibe irrten wir weitere zwei Wochen in der Leere des Randes herum, um von einem möglichen Ort zum nächsten zu kriechen. Und was fanden wir? Leere. Nichts als Leere.
Dann, nachdem sich Skip und Shaktii-ga nach vielen Stunden der Kriesenberatung zusammengesetzt hatten und die alten Daten auf ihr Alter bestimmen konnten, wurde ein neuer Kurs berechnet... letztendlich waren die Koordinaten über siebzig Jahre alt und dank der ewigen Bewegung stellarer Körper waren unsere Berechnungen somit vollkommen veraltet.

Und schließlich bekamen wir bei unserem neuen Zielort wirklich ein fernes und äußerst schwaches Signal unserer verbesserten Sensoren auf die Bildschirme. Bei näherer Betrachtung bekamen unsere Sensorspezialisten raus, daß es sich um ein Wrack handelte, daß ein viertel Lichtjahr von einer roten Sonne über und über im All taumelte.
Schnell beschlossen wir, daß es sinnig wäre, ein kleines Außenteam zusammen zu stellen und mit unserem Beiboot (das immer noch je nach Crewmitglied anders genannt wurde) die Lage auszukundschaften.
Wir näherten uns mit der Red Sky auf einen Klick und mit Shaktii-ga am Steuer der Red Sky I machten sich Thorgar und Al'kira in Raumanzügen auf den Weg zum toten Schiff. Auf der Hülle des Wracks gelandet, machten sich meine beiden Untergebenen daran, sich bis zur Hauptluke vorzuarbeiten, während Shaktii-ga im Beiboot wartete und die Lage im Auge behielt.
Und dann erblickten Thorgar und Al'kira vor dem roten Glühen der entfernten Sonne ein ganzes Feld voller toter Raumschiffe - wir hatten den sagenumwobenen Friedhof gefunden!

Skip fing sofort an, Berechnungen anzustellen und die Sensoren der Red Sky auf das Schrottfeld zu fokusieren. Er wollte das sichtbare Zentrum (wo sich ein großer Knoten an zusammengematschten Schiffen befand) genau bestimmen und damit weitere Aktionen vorausplanen.
Derweil arbeiteten sich die beiden Allgänger zur energielosen Frachtluke vor und unser Defel überbrückte den Mechanismus mit einer seiner mitgebrachten Energiezellen, was darin endete, daß einige lose Kontainer und vertrocknete Leichen ins Vakuum gesaugt wurden. Etwas erschrocken sammelten die beiden Kundschafter ihre Nerven und wagten sich ins dunkle Innere des toten Schiffs. Dort war nicht viel zu finden: einige befestigte Kisten, Unrat und noch mehr Leichen, ein verbrannter Hauptgenerator und weitere Türen, die nur durch weitere Überbrückungsversuche mit Al'kiras Energiezellen geöffnet werden konnten.
Im Cockpit saß eine ebenfalls mumifizierte Leiche, die keinerlei äußere Verletzungen aufwieß und in der Schwerelosigkeit mit den Gurten des Pilotensessels verankert war. Auch hier waren alle Gerätschaften ohne Strom und so machten sich Thorgar und Al'kira auf, um die Crew-Quartiere aufzusuchen.
Dort fanden sie wieder eine verschlossene Tür vor, die aber durch ein Notentrieglungssystem zu umgehen war. An den beiden wurden wieder einige Leichen vorbei gesaugt, doch außer einigen Abfällen und leeren Kanistern war auch hier nichts zu finden. Doch die Leichen hatten sich mittlerweile im Gang gefangen und waren nicht hinaus in's All geschleudert worden und dort fanden sie dann auch schließlich ein nutzbares Datapad, das zur Auswertung bereit war.
Nachdem sie auf dem Beiboot die Daten überflogen und an uns in der Red Sky geschickt hatten, machte sich Shaktii-ga auf, um den Generator des Wracks zu untersuchen. Doch er hatte keinen Erfolg... die Schäden schienen zu groß, um hier irgendetwas zu richten.
Mitterweile hatten Skip und ich auch die Logs des Datapads ausgewertet: es handelte sich größtenteils um persönliche Aufzeichnungen einer Frau, die auf dem Frachter gearbeitet hatte und davon erzählte, wie sie in diese fatale Lage kamen. Ihr Schiff schien nach einem fehlgeschlagenen Hyperraumsprung hier durch eine unbekannte Energiequelle lahmgelegt worden zu sein und der Generator war nach einem Reperaturversuch halb abgebrannt. Die Crew sollte noch einige Wochen mit den Vorräten an Bord ausharren, das Ende war aber durch den Totalausfall aller Systeme vorprogrammiert. Mit Bedenken über ähnliche Konsequenzen gab ich aber weiterhin grünes Licht für die Untersuchung.
Thorgar und Al'kira hatten mittlerweile die beiden Kisten aus dem Hauptlagerraum des Frachters sicher an Bord des Beibootes gebracht und darinen einige Barren Edelmetalle gefunden, die sie nicht sofort identifizieren konnten. Nähere Untersuchungen mußten auch hier angesetzt werden, die Euphorie über diesen Fang war aber bei der Mannschaft des Beibootes dennoch groß.

Skip hatte nun auch den direkten Mittelpunkt des Trümmerfeldes berechnet und auf den Sensoren keinerlei seltsamen Energiequellen geortet und so versuchten wir, unseren Suchradius weiter zu vergrößern. Shaktii-ga visierte in der Red Sky I das nächstbeste Schiff im Friedhof an, etwa 500 Klicks vom Trümmerfeldzentrum entfernt. Shaktii-ga erkannte, daß es sich dabei um ein mindestens 200 Jahre altes Schiff aus der Zeit des Krieges handelte und gab dies auch verwundert an uns weiter.
Doch als sie sich dem Wrack näherten, registrierte Skip eine Zunahme bestimmter Energiewellen auf den Bildschirmen der Sky und zu spät konnte er unser Außenteam warnen, bevor die mysteriöse Welle das Beiboot und dann uns traf. In letzter Sekunde konnte Skip noch den Reaktor der Red Sky per Notschalter lahmlegen... weitere Schäden sollten somit verringert werden. Dann wurde alles um mich herum dunkel. Skip war ebenfalls heruntergefahren, ob nun von sich aus oder durch die Welle, wußte ich nicht.
Ich war alleine. Und dann spürte ich den eiskalten Hauch einer Präsenz hinter mir und wie wenn mir jemand ohne wirkliche Stimme in's Ohr flüstern würde, daß ich auf dem Schiff niemals alleine sein würde. Panisch flüchtete ich in mein Quartier und umwickelte mich in der Ecke meines Bettes mit meiner Decke. Gegen eine solche Erfahrung stinkt jedes Horror-Holovid absolut ab.



Fortsetzung im nächsten Posting...
 
Doppeposting wegen Zeichenbeschränkung ^^

Fortsetzung aus dem letzten Posting...



Später erfuhr ich, daß es meine Mitstreiter auch böse erwischt hatte. Shaktii-ga hatte die Systeme gerade noch herunterfahren können, bevor die nicht zu definierende Energieattacke den Generator des Beibootes irreperabel beschädigen konnte, doch stellte er auch fest, daß es keine Möglichkeit gab, die Systeme nun wieder hochzufahren.
Mit ungebremster Geschwindigkeit raste das Beiboot weiter auf das angepeilte Wrack zu, streifte es und taumelte dann sich ständig überschlagend genau auf den großen Knäul aus defekten Schiffen im Friedhofszentrum zu. Durch die Cockpitscheibe sahen die drei, daß nicht nur große Frachter in dieses Konstrukt eingebaut waren, sondern auch kleine Jäger, gewaltige Großkampfschiffe und sogar Stationen, die in diesem Teil der Galaxie gar nichts zu suchen hatten.
Und dann rammte das Beiboot die äußere Hülle des Knäuls und blieb darin stecken. Die Scheibe hatte zum Glück keine Risse, doch war Al'kira so ungeschickt gegen die Amaturen geprallt, daß er in seinem Helm des Raumanzuges am Kopf blutete. Dennoch wollte niemand aus dem Schutz der Anzüge treten und nachdem immer noch kein System auf eine Reinitialisierung reagierte und auch Funkversuche an die Red Sky ohne Erfolg waren, machten sich die drei schweren Herzens daran, die Schleuse der Red Sky I zu passieren und sich in der Umgebung umzusehen.

Sie betraten einen langen, gebogenen Gang, in dem es anscheinend wirklich Schwerkraft gab und auch der Druck verträglich schien. Doch wußte keiner, welches Gasgemisch sich hier nun befand und so blieben sie immer noch in den Raumanzügen, während sie den schmutzigen Tunnel weiter entlang pirschten.
Nach einer Weile kamen sie an eine Luke, die nur zum Teil hochgefahren war und die selbst Thorgars Kraft nicht nachgab und so krochen alle darunter hindurch, woraufhin der massige Feeorin letztendlich auch stecken blieb und von seinen beiden Kollegen herausgezogen werden mußte.
Der neue Gang war ebenfalls gebogen, doch waren hier an der längeren Seite Transparitstahlfenster angebracht, die eine zum Teil verbaute, ansonsten lediglich extrem verschmierte Sicht auf die anderen Ausbauten dieses seltsamen Gebildes erlaubte. Auch waren hier einige eigenartige Korallen im Gang beheimatet, die in Blau- und Gelbtönen in kleinen Kolonien wuchsen.
Dann kamen sie an eine Luke, die weiter in den Knäul hineinführen sollte, doch ließ sie sich nicht öffnen. Zwar war sehr wohl Energie für die Systeme vorhanden, doch blockierte irgendetwas den Mechanismus. Plötzlich explodierte etwas in der Decke und einige Platten und Verstrebungen schwangen oder fielen nach unten, erwischten einen völlig unvorbereiteten Shaktii-ga an der Schulter. Und auch das gegenüber der Luke angebrachte Transparitstahlfenster hatte Spuren des Unfalles davon getragen und feine Haarrisse bildeten sich immer weiter im knackenden Material. Die vielen Jahre ohne Wartung hatte dem sonst so robusten Stoff anscheinend massiv zugesetzt. Doch nun mußte schnell gehandelt werden: Al'kira und Shaktii-ga ließen sich von Thorgar nach oben hiefen und kletterten beide mittelschwer verwundet in das nun entstandene Loch, das den Weg in einen Wartungsschacht freigab. Hier war zu sehen, daß weitere Korallen den Türmechanismus komplett überwuchert hatten und desshalb nichts so aufging, wie das vorhergesehen war.
Die beiden erreichten nach weiteren Metern des Kriechens eine Wartungsplatte, die sie in einem kurzen Gang hinter der Schleuse herauskommen ließ und während Al'kira eine weitere Tür an der anderen Seite des Tunnels untersuchte, dessen Sichtfenster anscheinend mit schwarzer Pappe oder Folie verhängt worden war, machte sich Shaktii-ga an der anderen Tür zu schaffen, hinter der immer noch Thorgar angespannt wartete.
Die Risse im Fenster hatten sich nämlich immer noch vergrößert und während er sich schon fluchend an die Wand unterhalb des Fensters kauerte und sich mit seinen Magnetschuhen an der Hülle sicherte, passierte es dann: das Fenster gab nach und die Tür, die immer noch von den Korallen unten gehalten wurde, über die Jahre aber ebenfalls schwächer und schwächer geworden war, bog sich und riß dann aus ihrer Verankerung, traf Thorgar auf dem Weg in's freie All und wurde dann durch den Sog gefaltet und ins Vakuum gezogen.
Al'kira und Shaktii-ga hatten sich zuvor noch mit einem manuell herausgezogenem Kabel des Kabelwerfers sichern und somit festhalten können, doch Thorgar hatte die Kollision mit der Tür anscheinend gar nicht gut weggesteckt. Bewußtlos wurde er in den kurzen Gang gezogen, in dem Al'kira mit einigem Geschick die andere Türe öffnen konnte, in dem er gezielt die nötigen Kabel in der Zugangsschaltung verband.
Hinter der Luke war eine kleine Kammer, die wirklich mit schwarzer Folie ausgekleidet war. Nachdem alle sicher in dem kleinen Raum untergekommen waren und die Tür geschlossen war, meldete überraschenderweise eine weibliche Computerstimme, daß die Luftzufuhr iniziiert worden war und schon konnten Shaktii-ga und Al'kira verwirrt ihre Helme vom Kopf ziehen.
Zwar versuchte der Defel, den immer noch bewußtlosen Thorgar mit einigen Spritzen wieder auf die Beine zu bringen, doch wurde der große Söldner lediglich durch eine falsch angesetzte Injektion wach und schaute sich verwirrt um.
Dann kam ein Kratzen und Pochen von der anderen Seite der Kammer… irgendetwas war auf der anderen Seite einer zweiten Luke, die hinter der Folie versteckt lag. Kampfbereit zogen die drei ihren Waffen und warteten, bis die versteckte Türe aufgezogen wurde. Vor dem hellen Licht einer flackernden Lampe und im plötzlichen Lärm von Musik, Gelächter und Unterhaltungen blickte sie ein deutlich betrunkener Twi'lek über den Hals seiner Bierflasche hinweg an und murmelte lächelnd zu sich selbst, daß er sich doch nicht geirrt hatte... er hätte tatsächlich etwas gehört.

Ungefähr zu dieser Zeit sollte Skip wachgeworden sein, wenn meine Berechnungen stimmen.
Der Droide hatte sich so programmiert, daß er sich im Fall der Fälle nach einigen Stunden wieder selbstständig hochfahren würde und als er sich in der Dunkelheit der funktionslos im All treibenden Red Sky umschaute, fand er mich nicht vor.
Also machte er sich auf die Suche nach mir und konnte mich letztendlich dort aufgabeln, wo ich die letzten Stunden verbracht hatte: zitternd auf meinem Bett. Ich stammelte anscheinend etwas von Geistern und Mutanten und Schreckensgestalten und Skip brachte an, daß er ja nun da wäre und ich mich nicht mehr allzu sehr sorgen bräuchte.

[Nachtrag:]
Es ist zwar nicht bewiesen, daß es sich hier wirklich um den Geist des kleinen Sith Mädchens Suvi handeln müsse, die Vermutung liegt aber nach all den Jahren und weiteren seltsamen Begegnungen an Bord des Schiffes (eiskalte Stellen, geflüsterte Botschaften, geisterhafte Berührungen, verschwundene Whiskey-Vorräte etc) doch recht nahe.
Obgleich... das mit dem Whiskey war vermutlich doch immer nur Al'kira mit seinen üblen Scherzen ^^°
[Nachtrag Ende]

Zusammen mit meiner Unterstützung konnte Skip nach einiger Zeit die Systeme der Red Sky wieder hochfahren und während wir einige Suchprogramme und Sensorläufe aktivierten, beratschlagten wir uns, was wir nun machen sollten. Während ich abwägte, ob es nicht schlauer wäre, zurück zu bleiben und Skip als Droide alleine vorzuschicken, um unsere - nach unseren Daten im Schiffsknäul eingeklemmten - Kollegen zu bergen, hatten die drei Schiffsbrüchigen anscheinend schon neue Freunde gemacht.

Thorgar, Shaktii-ga und Al'kira waren mit Essen und Trinken versorgt und an einen der vielen Tische im Saal gesetzt worden, der direkt an die Luftschleuse grenzte. Hier waren alle möglichen Spezies beim Feiern und während sich die drei noch wunderten, was denn jetzt pötzlich schief gelaufen sei und Thorgar schon vermutete, daß er seine Verletzungen nicht überlebt hatte und nun im feeorischen Nachleben mit allen anderen Kriegern bis in alle Ewigkeit trinken konnte, kam eine große, breite Fastmenschen-Frau auf sie zu und begrüßte sie. Sie stellte sich als Gaya Korog, die Anführerin des "Stammes" vor. Der Stamm war anscheinend eine Gruppe Überlebender, die sich aus den Besatzungen der hier verlorenen Schiffe oder den Nachfahren der Schiffsbrüchigen zusammensetzten.
Man ernährte sich von den Korallen und Moosen, die überall wachsen würden, würde daraus sogar Alkohol brauchen und größtenteils auf die nächsten armen Teufel warten, die hier irgendwann ankommen und nie wieder abreisen würden.
Thorgar hatte damit angefangen, einige Leute herumzukommandieren und einen der jugendlichen Überlebenden zum Tanzen und Bierholen zu zwingen, während Gaya den anderen erklärte, daß es noch andere Verbände Schiffsbrüchiger gebe, die in der Ansammlung von Wracks ihr Dasein fristeten: der "Bund" unter Nadrian Suc - mit dem sie sich schon seit langem nicht mehr wirklich verstehen würde - und das "Nest", welches sich aber in einem komplett anderem Teil der Gänge angesiedelt hätte. Und wenn man einigen Aussagen glauben könnte, würden sich noch ganz andere Gestalten hier herumtreiben...
Auf die Frage, ob sich bis dato noch niemand in's Zentrum dieses Wrackhaufens gewagt hätte, erklärte Gaya, daß schon einige aufgebrochen seien, nie aber jemand zurückgekommen war. Nach einiger Zeit hätte auch der Stamm aufgehört, Kundschafter in diese Richtung zu schicken.
Lange saßen die drei bei der großen Frau, die sie letztendlich herzlich im Stamm willkommen hieß und ihnen sagte, daß man für sie noch passende Tätigkeiten finden würde. Letztendlich würden sie den Rest ihres Lebens hier verbringen.

All dies wurde mir freilich erst später erklärt und zu dieser Zeit hatte ich einen schweren Entschluß gefasst: ich würde Skip auf die Mission begleiten, meine Crew zu retten, auch wenn ich mit den Nerven am Ende war und solche halsbrecherischen Abenteuer eh immer fast fatal endeten. Aber was sein mußte, mußte eben sein und so modifizierte Skip, der mir noch das Passwort für seine nun auf zwei Minuten eingestellte Reaktivierung anvertraut hatte, noch schnell eines der Swops in unserem Frachtraum, ich zog mir meinen heißgeliebten (kotz!) Raumanzug an (in dem ich immer noch furchtbar fett aussah!) und zusammen parkten wir die Red Sky in einem sicheren Orbit um das Trümmerfeld und machten uns mit atemberaubend langsamer Geschwindigkeit und nur mit Repuloren angetrieben auf den Weg zum Knäul, ich hinter Skip sitzend und feste seine Taile umklammern (ja, und sogar da hatte ich einige unpassende Gedanken).
Und plötzlich fielen meine Anzugssysteme aus, Skip fuhr sich abrupt herunter und auch das Swoop gab keinen Laut mehr von sich und während ich mit Schrecken erkannte, daß uns anscheinend eine weitere solche Energiewelle wie zuvor getroffen hatte, näherten wir uns immer weiter der großen Ansammlung an toten Schiffen, ohne jegliche Chance, unseren Kurs auch nur annähernd zu beeinflussen.
Ich schloß meine Augen und flüsterte das einzige Wort, das mir zu dieser Situation einfallen wollte: "Poodoo..."





Und da mußten wir dann auch schon schluß machen, weil wir mal wieder viiiel zu viel gespamt hatten und ich hoffe, daß wir das Abenteuer in einigen Wochen zuende bringen können :)

Nächste Woche steht dann aber erstmal das letzten Kapiten meiner D&D Wüstenblumen-Kampagne an :braue
 
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