[Sandalenepos] Spartacus

Spaceball

Chilehead
Teammitglied
Spartacus
USA: 1960
R: Stanley Kubrick
D: Kirk Douglas, Lawrence Oliver, Jeam Simmons, Peter Ustinov, Tony Curtis

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Handlung:
Der Sklave Spartacus, seit Jahren im Bergbau zur Zwangsarbeit verpflichtet, wird in die Gladiatorenschule des Lentulus Batiatus verkauft. Hier in Capua erlebt er, wie die Sklaven erniedrigt werden und sie auf Leben und Tod gegeneinander kämpfen müssen. Eines Tages soll er mit der Sklavin Varinia zusammengebracht werden, wogegen er sich mit den Worten "Ich bin kein Tier!" wehrt. Als der Feldherr Marcus Licinius Crassus die Gladiatorenschule besucht, lässt man Spartacus gegen den afrikanischen Sklaven Draba antreten. Draba tötet den unterlegenen Spartacus jedoch nicht, sondern richtet seinen Speer gegen Crassus und wird getötet.

Als Spartacus erfährt, dass Varinia an Crassus verkauft wurde, ist das der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt: Spartacus rebelliert. Er entfesselt einen Sklavenaufstand und beginnt eine Revolte gegen Rom. Der römische Senat reagiert besorgt und beauftragt Crassus' Schützling Glabrus, gegen die Sklaven vorzugehen; Gaius Iulius Caesar bekommt auf die Initiative von Gracchus hin Glabrus' Posten als Befehlshaber der römischen Garde übertragen. Immer mehr Sklaven schließen sich der Revolte an, unter ihnen Crassus' Leibsklave Antoninus sowie Varinia, die bald ein Kind von Spartacus erwartet.

Vom cilicischen Unterhändler Tigranes bekommt Spartacus 600 Schiffe versprochen, mit denen er nach Brundusium gelangen will. Nach Tigranes' Vorwarnung kann Spartacus den Angriff durch Glabrus abwehren, der sich nun gedemütigt vor dem römischen Senat verantworten muss. Nachdem Spartacus in Megapontum zwei römische Legionen besiegt hat, lassen ihn die von Tigranes versprochenen Schiffe im Stich, weil Crassus die Piraten bestochen hat. Stattdessen muss er erfahren, dass sich nicht nur eine Armee unter Pompeius in Regium befindet, sondern auch Lucullus in Kürze mit einer weiteren Armee in Brundusium eintreffen wird, weil man Spartacus zur Flucht Richtung Rom zwingen will.

Statt dessen stellen sich Spartacus und sein Heer der entscheidenden Schlacht. Doch nehmen Crassus, Antonius und Lucullus das Sklavenheer in die Zange; Spartacus und sein Heer werden von den Römern besiegt. Crassus verspricht den Unterlegenen das Leben, wenn sie ihm Spartacus ausliefern. Doch auch in der Niederlage halten die Sklaven zusammen; so erhebt sich jeder Einzelne und behauptet, er sei Spartacus. Crassus nimmt Varinia, die inzwischen ihr Kind bekommen hat, zu sich; die Überlebenden lässt er entlang der Via Appia kreuzigen. Spartacus und Antoninus dagegen lässt er gegeneinander kämpfen, bis einer der beiden stirbt; der Sieger des Kampfes soll ebenfalls gekreuzigt werden. Spartacus sieht sich gezwungen, seinen Freund zu töten, um ihm den Kreuzestod zu ersparen. Gracchus, von Crassus als Verräter gebrandmarkt, verhilft Varinia zur Flucht. Als Batiatus sie aus der Stadt bringt, zeigt sie dem gekreuzigten Spartacus unter Tränen ihren gemeinsamen Sohn, der nun in Freiheit leben wird.

Infos:
Da Kirk Douglas nicht die Rolle des Ben Hur im, gleichnamigen Sandalenepos, bekam drehte er einfach sein eigenes Sandalenepos. Da Regisseur Anthony Mann und Produzent Kirk Douglas nicht grün wurden, wurde Mann gegen Stanley Kubrick ausgetauscht. Der Film musste viele Schnittvorgänge hinter sich bringen. Unter andem wurde auch eine Szene zwischen Laurence Olivier (Crassus) und Tony Curtis (Antoninus) gestrichen. In dieser Szene, in der die antike Homosexualität gezeigt wird, erregt es Crassus beinahe, als Antoninus ihn badet. 1991, als der Film von Robert A. Harris restauriert wurde, wurde diese Szene nachträglich eingefügt. Allerdings war - wie Tony Curtis in mehreren Interviews erklärte - die Szene ohne Ton gedreht worden, da man offenbar davon ausging, sie werde ohnehin der "Zensur" zum Opfer fallen. Da Olivier aber bereits 1989 verstorben war, synchronisierte Anthony Hopkins Crassus, und Tony Curtis, der ja noch lebt, seinen Antoninus.

Spartacus war eine Sensation. Dieser Film war das erste Sandalenepos das ohne einem christlichen Thema auskam. Zwar kann der Film nicht gerade mit historischer Richtigkeit punkten aber das können Genrevertreter auch nur selten. So wird Sempronius Gracchus als Zeitgenosse des Aufstandes dargestellt. Jedoch waren sowohl Tiberius Sempronius Gracchus († 133 v. Chr.) als auch Gaius Sempronius Gracchus († 121 v. Chr.) bereits verstorben, als der Aufstand im Jahr 73 v. Chr. begann. Allerdings wird im Film nicht explizit gesagt, dass es sich bei ihm um einen der beiden berühmten Gracchen handeln soll. Gaius Iulius Caesar befehligte zu keiner Zeit die Garde von Rom. Auch geht die Forschung davon aus, dass der historische Spartacus in der Schlacht starb und nicht, wie im Film dargestellt, am Kreuz.

Der Film selbst besticht durch großartige Schauspieler - selbst in Nebenrollen, wie z. B. Tony Curtis -, großartige Monumentalszenen und geschmackvolle Photographie.

Sein langfristiger Ruhm ist dennoch wohl in erster Linie seinem Platz in der Kubrick-Filmographie zu verdanken; Kubrick selbst sah es als „notwendiges Übel“ an. Nach dem kommerziellen Erfolg dieses Films war er als Regisseur etabliert und konnte nun seine eigenen Visionen verwirklichen.

Spartacus gilt als einer der bedeutendsten Filme seines Genres. Um die Geschichte des größten Sklavenaufstandes der antiken Geschichte zu realisieren, wurden bis zu 9.000 Statisten verpflichtet. Allein sechs Wochen der 167-tägigen Dreharbeiten wurden von Regisseur Stanley Kubrick verwendet, die monumentalen Schlachten zu drehen.

10/10 toten Römern

cu, Spaceball
 
Der Film ist,wenn auch histrorsich sehr ungenau,doch sehr sehenswert.
Ein überragender Kirk Douglas.
Ich sehe ihn immer wieder gerne,da er mich an meine Jugendzeit erinnert.
Immer wenn er im Fernseher lief,saß die ganze Bande vor der Glotze.
 
Ich liebe diesen Film. Habe ihn zuletzt vor einigen Jahren gesehen, werde ihn mir jedoch in Kürze wieder mal geben. Durchtränkt von Pathos, unbeholfene Kampfchoreographien, historisch inakkurat wie sonstwas - who cares, mir gefällt er voll und ganz.

Bei allem Respekt vor Kubrick und seiner Arbeitsweise, ist dies sein einziges Werk, das mich restlos überzeugt hat - andere bislang gesehene wie '2001' oder 'Clockwork Orange' empfand ich als Schlaftabletten, 'Paths of Glory' immerhin ein wenig besser. 'The Shining' ist bei mir zu lange her, einzig 'Dr. Strangelove' würde mich noch interessieren.
 
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