Star Wars ein Filmepos?

Wolf

Offizier der Senatswache
Star Wars wird oft ein Filmepos genannt. Aber was macht einen Film (oder eine Filmreihe) zu einem Epos?
Basierend auf seiner eigentlichen Bedeutung, ist ein Epos ja nichts anderes als eine "erzählte Geschichte", allerdings schon immer behaftet mit dem Hang für das Ausufernde, Odyssee-gleiche.

"Epos: griech. epos: das Berichtete, Wort, Erzählung
Das Epos ist die historisch früheste narrative Großform. Stofflich ist es an geschichtliche, mythologische oder märchenhafte Überlieferungen gebunden, die in mündlicher Form weitergegeben wurden."

Ein Film scheint also ein Epos zu sein, wenn er mehr ist als nur ein Film. Manche sagen, dass der Film eine besondere Länge haben muss (Star Wars: 6 Episoden), andere brauchen eine umfassende Story, die eine ganze Welt (eine ganze Galaxie) betrifft, tiefgründige Charaktere und genügend Handlungsstränge um einen Film die Bezeichnung "Epos" zu verleihen.

Also wann ist ein Film ein Epos? Was unterscheidet ihn von anderen Filmen?
 
Ein Filmepos wird dadurch definiert, daß eine längere Geschichte (über ein Leben, über eine Familie, über einen Krieg) erzählt wird und eben nicht nur ein kleiner Ausschnitt daraus.

Somit deckt sich die Definition sehr gut mit der SW Saga ab, die das Leben von Anakin Skywalker und seiner Familie beschreibt.
 
Meiner Meinung nach geht ein Filmepos ganz allgemein über den normalen Rahmen eines Films hinaus: in punkto Länge, Budget, etc. Am Beispiel von Herr der Ringe lässt sich zeigen, dass nicht unbedingt eine Familie oder eine Person und ihr ganzes Leben eine Rolle spielen. Es ist vielmehr eine Welt die zum Leben erweckt wird, in der es viele Personen gibt, von denen man nichts weiss und über einige, die mit der Geschichte etwas zu tun haben, erfährt man mehr. Dazu gehört aber auch eine Geschichte, die viele Personen enthält und vor allem eine Länge hat, die zum ausufernden erzählen neigt. So ist es in Herr der Ringe und so ist es auch in Star Wars. Es gibt Planeten, Lebewesen, Tiere, etc. die existieren in der SW-Welt, von denen weiß man aber kaum etwas, bzw. nichts und trotzdem leben sie irgendwo in der Geschichte mit.
Ich würde etwas aber schon als einen Epos bezeichnen, wenn man (im Buch oder im Film) in etwas versinken kann, und aus der Realität "entschwindet" bzw, diese vergisst für den Moment. Das geht allerdings auch bei Geschichten, die in unserer Welt spielen (bsp. Säulen der Erde)...somit ist auch nicht unbedingt eine eingene Welt etc. vonnöten.
Es ist sicherlich auch so, dass jeder etwas anderes unter einem Epos versteht. Was der eine als solches beszeichnet, ist für denen anderen nicht mehr als gute Unterhaltung (sie ist es sicherlich auch bei Star Wars).
 
EisenKrunsch schrieb:
Am Beispiel von Herr der Ringe lässt sich zeigen, dass nicht unbedingt eine Familie oder eine Person und ihr ganzes Leben eine Rolle spielen.

Hier steht ein ganzer Krieg im Vordergrund und die Filme erstrecken sich über Jahre. Das war in meiner Definition auch beinhaltet ;)
 
Epische Filme gibts ja aus dern 50ern viele. Die 10 Gebote, Ben Hur usw. Meistens wird damit auch einfach nur was grosses beschrieben. Alleine die Massenszene am Ende von AOTC hat epische Ausmaße die man am besten mit den Sandalenepen der 50er Jahre vergleichen kann. Somit fällt auch schon Gladiator in diese Kategorie weil dort ja auch Massen an Menschen in einer Schlacht gezeigt werden und laut Minzas definition geht es dort um den Lebensabschnitt eines Menschen als dieser zum Gladiator wird.

cu, Spaceball
 
Ich denke auch für den "Epos" an sich gibt es wieder recht viele Definitionen, im Allgemeinen denke ich, dass Minzas Definition schon recht viel abdeckt.
Für mich ist alles ein Epos, was "episch breit" ist; und das kann auch wieder alles mögliche bedeuten.
Für die einen heisst es, dass die Geschichte sich über Generationen erstreckt (Wie in Star-Wars oder mittlerweile in Harry Potter mit den ganzen plastischen Rückblenden), für die anderen dass grosse Wendepunkte der jeweiligen (Welt-)Geschichte (Wie in Star Wars oder dem Herrn der Ringe) beschrieben werden, und die Figuren, die diese beeinflussen,
und für wieder andere ist "epische Breite" bloss die Anzahl der Zentimeter die ein Buchzyklus im Bücherregal einnimmt.
Ist "Per Anhalter durch die Galaxis" ein Epos??

Schwieriges Thema. ;)
 
Der Anhalter erstreckt sich ja im Grunde auch über viele Jahre und vor allem über ein ganzes Universum. Insofern, nach unseren Definitionen eindeutig ein Epos. Allerdings handelt es sich um ein komisch-satirisches Buch (bald Film :D) und hier könnte man ansetzen, es eben nicht als Epos anzusehen. Ist ein Epos immer ernst, ohne komische Aspekte? Die hier bisher genannten wie Ben Hur, SW, HdR usw. sind absolut ernst und der Anhalter kann auch als einfach gute Unterhaltung angesehen werden, selbst wenn es 5 Teile gibt. Andererseits, warum muss ein Epos ernst sein? Hat der Anhalter nicht auch per Definition epische Ausmaße (Länge, Geschichte s.o. usw)?
 
Ich glaube, dass für ein Epos auch wichtig ist, dass "heldenhafte" Charaktere drin vorkommen, und bei aller Liebe zu Zaphod Beeblebrox und co, kann ich das im Anhalter irgendwie nicht finden.
Selbst ein komisch angehauchter SW-Charakter wie C3PO hat aufgrund der Abenteuer, die er erlebt noch ansatzweise was Heldenhaftes - ganz im Gegensatz zu bspw. Marvin.
 
@ Drüsling
Vielleicht verstehst Du schlicht und ergreifend die Abenteuer von Ford Prefect, Arthur Dent, Biblebrox, Thrillian und Marvin nicht ;)
 
Hier jetzt die richtigen Schreibweisen, damit es keine Fehler gibt: Trillian, Arthur Dent, Ford Prefect, Marvin, Zaphod Beeblebrox, Humma Kavula (gespielt von John Malkovich), Questular Rontok, Slartibartfast... zu überprüfen auf IMDb .

Und nun zurück zum Thema Epos immer ernst? Anhalter ein Epos? SW?
Wahrscheinlich kann man schlichtweg sagen, dass hier jeder eine eigene Meinung hat und es vor allem darauf ankommt, wie man zu einem Genre/Film steht.
 
EisenKrunsch schrieb:
Hier jetzt die richtigen Schreibweisen, damit es keine Fehler gibt: Trillian, Arthur Dent, Ford Prefect, Marvin, Zaphod Beeblebrox, Humma Kavula (gespielt von John Malkovich), Questular Rontok, Slartibartfast... zu überprüfen auf IMDb .

Danke. ;)

EisenKrunsch schrieb:
Und nun zurück zum Thema Epos immer ernst? Anhalter ein Epos? SW?


Ich denke, dass ein Epos im eigentlichen Sinne des Wortes einen tiefen moralischen Anspruch haben will, und über die Charaktere fundamentale Werte vermitteln möchte.
So ist es bein Nibelungenlied, beim Herrn der Ringe und auch bei Star Wars - alles Epen, sogar anerkannte, doch etwas vergleichbares fehlt im Anhalter.
Der Anhalter ist irgendwie sogar das perfekte Gegenteil eines Epos, weil er eben nichtnur Werte wie die oben erwähnten nicht vermittelt, sondern sich die Handlung eigentlich um das komplette Fehlen derselben dreht.
Die Antwort auf die letzte Frage ist 42. Das ist quasi ein Aufruf nicht den tieferen moralischen Sinn des Lebens zu suchen, sondern es einfach zu nehmen, wie es kommt, immer ein Handtuch dabei zu haben, und möglichst Freude dran zu haben.
Vielleicht ist der Anhalter ein sogar "Anti-Epos".

EisenKrunsch schrieb:
Wahrscheinlich kann man schlichtweg sagen, dass hier jeder eine eigene Meinung hat und es vor allem darauf ankommt, wie man zu einem Genre/Film steht.

Sicher hat jeder seine eigene Meinung, trotzdem kann man drüber diskutieren. (Vorausgesetzt man möchte.) Das bringt einen manchmal zu erstaunlichen Kenntnissen.
Der Anhalter als Anti-Epos, das habe ich z.B. nie so gesehen; macht aber irgendwo Sinn...
 
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