Studiengebühren

Da hier immer wieder das Stichwort Ausland fällt - dort gibt es in der Tat zum Teil wesentlich höhere Studiengebühren, aber in vielen Fällen sind sie verträglicher gestaltet. In den USA gibt es eine Vielzahl von Stipendien, von der wir hier nur träumen können. In Großbritannien sind die Gebühren nach Einkommen der Eltern gestaffelt und werden NACH dem Studium bezahlt. Weitere Beispiele lassen sich finden unter http://www.stern.de/politik/deutschland/?id=535644. Der Artikel ist schon etwas älter, aber ich denke nicht, dass ich da großartige Dinge geändert haben (lasse mich da aber gern berichtigen).
 
Da hier immer wieder das Stichwort Ausland fällt - dort gibt es in der Tat zum Teil wesentlich höhere Studiengebühren, aber in vielen Fällen sind sie verträglicher gestaltet. In den USA gibt es eine Vielzahl von Stipendien, von der wir hier nur träumen können. In Großbritannien sind die Gebühren nach Einkommen der Eltern gestaffelt und werden NACH dem Studium bezahlt. Weitere Beispiele lassen sich finden unter http://www.stern.de/politik/deutschland/?id=535644. Der Artikel ist schon etwas älter, aber ich denke nicht, dass ich da großartige Dinge geändert haben (lasse mich da aber gern berichtigen).

Was ich hier: http://www.projektstarwars.de/forum/showpost.php?p=1097527&postcount=99

bereits erwähnte. Aber es ließt ja niemand was vorher geschrieben wurde. Verträgliche Kosten nennst du also 12.000$ pro Semester(dabei ist das nur ein Teil der Kosten)? Würd ich jetzt anders sehen.

Und für ein Stipendium muß man auch was anbieten können. Es bläßt mir doch keiner Kohle in den Arsch weil ich bis 3 Zählen kann. Du mußt auch die Gegenleistung sehen. Mein Gastbruder muß für 5 Jahre bei den Marines bleiben für sein Stipendium. Das das ohnehin sein Ziel war ist was anderes, denn für JEDES Stipendium mußt du ne Gegenleistung bringen.

Und 500? pro Semester sind definitiv sozial verträglich. Muß man eben mal ein paar Feten weglassen und vllt die Semesterferien durcharbeiten anstatt irgendwohin zu fahren/fliegen. Lehrjahre sind keine Herrenjahre!!!! Wie oft soll ich das denn noch sagen????? :rolleyes:
 
Was ich hier: http://www.projektstarwars.de/forum/showpost.php?p=1097527&postcount=99

bereits erwähnte. Aber es ließt ja niemand was vorher geschrieben wurde. Verträgliche Kosten nennst du also 12.000$ pro Semester(dabei ist das nur ein Teil der Kosten)? Würd ich jetzt anders sehen.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass jeder Student in den Staaten 12000$ pro Semester zahlen muss. Die sind definitv nicht sozial verträglich. Hab ich aber auch nie behauptet.


Und für ein Stipendium muß man auch was anbieten können. Es bläßt mir doch keiner Kohle in den Arsch weil ich bis 3 Zählen kann. Du mußt auch die Gegenleistung sehen. Mein Gastbruder muß für 5 Jahre bei den Marines bleiben für sein Stipendium. Das das ohnehin sein Ziel war ist was anderes, denn für JEDES Stipendium mußt du ne Gegenleistung bringen.

Im Gegensatz zu Deutschland sind in den USA Stipendien ein fester Bestandteil des Bildungssystems. Natürlich muss man sich auch dort dafür irgendwie qualifizieren, aber es ist wesentlich einfacher als in Deutschland. Bei uns steckt das alles in den Kinderschuhen.


Und 500€ pro Semester sind definitiv sozial verträglich. Muß man eben mal ein paar Feten weglassen und vllt die Semesterferien durcharbeiten anstatt irgendwohin zu fahren/fliegen. Lehrjahre sind keine Herrenjahre!!!! Wie oft soll ich das denn noch sagen?????

Wie schon in einem vorigen Post erwähnt hat nicht jeder Student die Möglichkeit, die Semesterferien durchzuarbeiten (anscheinend liest du auch nicht alles, was vorher geschrieben wurde). Ich hätte das sehr gerne getan, aber es war meist nicht möglich wegen Prüfungen, Blockveranstaltungen etc. Das trifft auch nicht auf jeden Studenten zu, aber schon auf einige. Und das Partyklischee... klar gibt es Leute, die fast jede Nacht um die Häuser ziehen und keine Party auslassen, und das sind auch nicht wenige, aber bei weitem nicht die Mehrheit.

500 Euro sind erst der Anfang (bin mir sicher, dass das recht schnell mehr wird), aber ich erlebe selbst durch eine Freundin, wie schwierig es sein kann, die zu stemmen. Es kommt nicht jeder aus der EU und hat Anspruch auf deutsche Beihilfen, und für diese Leute kann es sehr schwer sein, normale Kredite zu bekommen. Für Deutsche und Studenten aus EU-Ländern sollte es in NRW keine Probleme geben, die qualifizieren sich ohne weiteres für einen Gebührenkredit der NRW-Bank.

Wenn die Studiengebühren dazu führen, dass sich die Studienbedingungen verbessern, hab ich nichts dagegen (auch wenn ich da irgendwie skeptisch bin). Ich selbst bin nicht mal wirklich betroffen, weil in NRW die maximale Schuldensumme bei 10000 Euro gedeckelt ist (BaFöG + Gebührenkredit), und da bin ich schon ein Weilchen drüber (ich werde mein Studium vorraussichtlich in Regelstudienzeit + 1 Semester abschließen, und die Gründe für die Verzögerung liegen bei der Uni und nicht bei mir). Wenn Kredite umfassend für alle Studierenden erteilt werden, sage ich auch nichts mehr. Aber bei der jetztigen Regelung sehe ich Probleme für einen signifikanten Anteil der Studierendenschaft, nämlich die Nicht-EU-Ausländer.
 
Dann bin ich so kühn zu behaupten, dass sie was falsch gemacht hat. Ich kann und will gar nicht sagen was.
Hm... verstehe ich das richtig, Du sagst sie hat was falsch gemacht, weißt aber nicht was? Bin ich die einzige, die hier vergebens die Logik hinter diesem Satz sucht?

Ich wage nicht zu behaupten, dass ich die genaue finanzielle und familiäre Situation des Mädels kenne, aber Kindergeld beträgt ca. 154 (Quelle:Wikipedia) EUR monatlich. Davon müssen stellenweise Erstanschaffungen für's Kind bezahlt werden und der Unterhalt des Kindes gesichert werden, Kleider und Essen für das Kind gekauft werden, eventuell ein Babysitter bezahlt werden (ja, es gibt Kindergärten, die schließen aber spätestens um 16 Uhr und es gibt durchaus Vorlesungen, die später statt finden, lernen muss man auch mal) von Spielsachen fange ich garnicht an zu reden. Dann kann das Mädel natürlich Unterhalt vom Vater kriegen, wenn dieser Geld hat, was wir hier nicht wissen. Dann kann sie natürlich auch BaFöG beziehen, wenn nicht gerade ihre Eltern zu viel Geld verdienen oder der Kindesvater zu viel Kohle hat. Studienkredite kann man natürlich auch nehmen, aber ich stelle es mir nicht sehr prickelnd vor nach meinem Studium einen Haufen Schulden zu haben ohne danach einen sicheren Job in Aussicht zu haben, pah, überhaupt einen Job. Wen man alleine ist, kann man das vielleicht eher machen, wenn man aber ein Kind zu versorgen hat, dann überlegt man es sich drei Mal.

Was mich aber am Meisten an Studiengebühren stört ist, dass dieses Geld nur zum Haushaltslöcherstopfen benutzt wird. Das Land wird sich ausrechnen wieviel Studierende eine Hochschule hat, wieviel Geld sie durch Studiengebühren ein nimmt und dann der Hochschule entsprechend weniger Geld zur Verfügung stellen. Die Verwaltung wird immernoch nur an 3 Tagen jeweils 3 Stunden für die Studierenden arbeiten, es wird immernoch viel zu wenig Bücher in den Bibliotheken geben, von PCs ganz zu schweigen, und es werden immernoch laut Studienplan zu besuchende Vorlesungen gestrichen werden. Darüber hinaus sehe ich es auch nicht ein, dass das Geld, was ich dann zahle für naturwissenschaftliche Studiengänge aufgewendet wird - die brauchen ja Ausrüstung, Beamer, PCs, WLAN usw. usf. - und die Geisteswissenschaften in die Röhre gucken, weil die brauchen für ihr Studium ja nur ihren Geist und ein paar Bücher aus dem Jahre 1976. Solange das Geld nicht da hin kommt, tatsächlich da hin kommt und nicht nur versprochen wird da hin zu kommen, kann ich die Einführung von Studiengebühren nicht gut heißen.

Sabermaster schrieb:
Darauf kann ich nur antworten das dies für Naturwissenschaftler ein äusserst wichtiges Kriterium ist. Aus zwei gründen:

Erstens: In den Naturwissenschaften, inbesondere in Physik und Chemie kann man ohne Promotion keinen Blumentopf gewinnen. Das ist die Realität auf dem Arbeitesmarkt. Wer keinen Doktortitel vorweisen kann wird gleich gaaaaaaanz hinten angestellt.

Zweitens: Man hat so etwas im Lebensauf wo man nachweisen kann das man bereits Forschungsergebnisse vorzuweisen hat, was für rer.nat'ler durchaus ebenfalls wichtig ist um einen Job zu bekommen.
Hm... ich sehe keinen Widerspruch zu meiner Aussage Pilot. Ich sagte, dass Forschung für Doktoranden wichtig ist. Sicherlich überlege ich mir während des Studiums ob ich nen Doktor mache oder nicht, aber ich brauche zuerst mal meinen Abschluss bevor ich mich für eine solche Stelle bewerben kann. Wenn ich schon so abgebrüht bin, dass ich genu weiß, dass ich an der Uni, wo ich studiere, auch meinen Doktor machen werde, dann kann ich mir natürlich auch die Forschungsrankings anschauen, es macht sich aber auch nicht so toll im CV wenn ich alles in der gleichen Stadt mache ;)

Und bezüglich der Vorweisung von Forschungsergebnissen... Da muss man schon etwas mehr als Doktorand sein, um an einer Uni forschen zu können, von daher... Wieder uninteressant für einen Durchschnittsstudenten.
 
Ich kann mir kaum vorstellen, dass jeder Student in den Staaten 12000$ pro Semester zahlen muss. Die sind definitv nicht sozial verträglich. Hab ich aber auch nie behauptet.




Im Gegensatz zu Deutschland sind in den USA Stipendien ein fester Bestandteil des Bildungssystems. Natürlich muss man sich auch dort dafür irgendwie qualifizieren, aber es ist wesentlich einfacher als in Deutschland. Bei uns steckt das alles in den Kinderschuhen.




Wie schon in einem vorigen Post erwähnt hat nicht jeder Student die Möglichkeit, die Semesterferien durchzuarbeiten (anscheinend liest du auch nicht alles, was vorher geschrieben wurde). Ich hätte das sehr gerne getan, aber es war meist nicht möglich wegen Prüfungen, Blockveranstaltungen etc. Das trifft auch nicht auf jeden Studenten zu, aber schon auf einige. Und das Partyklischee... klar gibt es Leute, die fast jede Nacht um die Häuser ziehen und keine Party auslassen, und das sind auch nicht wenige, aber bei weitem nicht die Mehrheit.

500 Euro sind erst der Anfang (bin mir sicher, dass das recht schnell mehr wird), aber ich erlebe selbst durch eine Freundin, wie schwierig es sein kann, die zu stemmen. Es kommt nicht jeder aus der EU und hat Anspruch auf deutsche Beihilfen, und für diese Leute kann es sehr schwer sein, normale Kredite zu bekommen. Für Deutsche und Studenten aus EU-Ländern sollte es in NRW keine Probleme geben, die qualifizieren sich ohne weiteres für einen Gebührenkredit der NRW-Bank.

Wenn die Studiengebühren dazu führen, dass sich die Studienbedingungen verbessern, hab ich nichts dagegen (auch wenn ich da irgendwie skeptisch bin). Ich selbst bin nicht mal wirklich betroffen, weil in NRW die maximale Schuldensumme bei 10000 Euro gedeckelt ist (BaFöG + Gebührenkredit), und da bin ich schon ein Weilchen drüber (ich werde mein Studium vorraussichtlich in Regelstudienzeit + 1 Semester abschließen, und die Gründe für die Verzögerung liegen bei der Uni und nicht bei mir). Wenn Kredite umfassend für alle Studierenden erteilt werden, sage ich auch nichts mehr. Aber bei der jetztigen Regelung sehe ich Probleme für einen signifikanten Anteil der Studierendenschaft, nämlich die Nicht-EU-Ausländer.



12.000$ sind in den USA durchaus kein schlechter Kurs für ein Sememster. Zumindest solange du nicht an irgendein lokales College für Minderbemittelte gehen willst sondern in einen Laden dessen Abschlusszeugniss man vorzeigen kann. Und gehst du an eine Eliteuni alle Harvard wirds auch ganz fix mal noch teurer.

Und wenn die Studiengebühren steigen? Dann ist das eben so. Ich bin der letzte der seinen Kindern diese verweigern wird. Und JEDER bekommt die Kohle.... es sei denn er ist zu blöde dafür. Dann gehört er aber auch nicht auf eine Uni. Punkt!

Die ganzen Deppen, die sich überlegen wie man die Studiengebühr boykotieren könnte, sollten ihre Energie mal lieber in ihr Studium stecken, damit sie es zu Ende bekommen, so lange es noch so günstig ist.

EDIT:

Hm... verstehe ich das richtig, Du sagst sie hat was falsch gemacht, weißt aber nicht was? Bin ich die einzige, die hier vergebens die Logik hinter diesem Satz sucht?

Ich wage nicht zu behaupten, dass ich die genaue finanzielle und familiäre Situation des Mädels kenne, aber Kindergeld beträgt ca. 154 (Quelle:Wikipedia) EUR monatlich. Davon müssen stellenweise Erstanschaffungen für's Kind bezahlt werden und der Unterhalt des Kindes gesichert werden, Kleider und Essen für das Kind gekauft werden, eventuell ein Babysitter bezahlt werden (ja, es gibt Kindergärten, die schließen aber spätestens um 16 Uhr und es gibt durchaus Vorlesungen, die später statt finden, lernen muss man auch mal) von Spielsachen fange ich garnicht an zu reden. Dann kann das Mädel natürlich Unterhalt vom Vater kriegen, wenn dieser Geld hat, was wir hier nicht wissen. Dann kann sie natürlich auch BaFöG beziehen, wenn nicht gerade ihre Eltern zu viel Geld verdienen oder der Kindesvater zu viel Kohle hat. Studienkredite kann man natürlich auch nehmen, aber ich stelle es mir nicht sehr prickelnd vor nach meinem Studium einen Haufen Schulden zu haben ohne danach einen sicheren Job in Aussicht zu haben, pah, überhaupt einen Job. Wen man alleine ist, kann man das vielleicht eher machen, wenn man aber ein Kind zu versorgen hat, dann überlegt man es sich drei Mal.

Also ich sehe kein Problem damit Schulden zu machen, solange es der eigenen Zukunft dient und diese sich in einem, den zu erwartenden Einkünften passenden, Rahmen befinden. Ich sehe ein Kind da eher als Ansporn an.

Es wäre vermessen zu behaupten das ihr Kind ihr Fehler war, aber wer weiß? Ich sehe da auch keine Wiederspruch. Wenn sie mit ihrer Kohle nicht über die Runden kommt dann ist irgendwo was schief gelaufen. Die Möglichkeit zu sagen wo fehlt mir eben.

Und wie gesagt: Niemand wird zu einem Studium gezwungen. Wenn das Geld aufgrund eigener Fehler, Unfühigkeit, Faulheit oder Feigheit fehlt, dann kann man eben nicht Studieren. Ich habe genau dieser Möglichkeit ins Auge geblickt und mich dafür entschieden das Risiko einzugehen. Ich hätte auch weglaufen können, den bequemen Weg gehen, der mich aber nicht befriedigt hätte, der mich aber vielleicht ebensogut ernährt hätte.
 
Zuletzt bearbeitet:
So etwas ist eine Frechheit hoch 10 und nix anderes als ein Vertragsbruch, denn so gesehen hat die Uni einen Lehrvertrag mit dem Studenten, die Uni erfüllt ihn durch ihr Lehrprogramm, die Studenten durch die Zahlung der Studien- und Verwaltungsgebühren.

Wäre schön, wenn die Uni ihr Lehrprogramm erfüllen wurde. Wie ich hier bereits schonmal erwähnt habe: Die Uni Nürnberg wird auch im kommenden Semester trotz Studiengebühren nicht genügend Gelder für die EWF bereit stellen um den Lehrbetrieb aufrecht zu erhalten...

Klar ist Schule umsonst, und das muß sie auch bleiben, denn jeder Mensch muß Zugang zu einer Grundbildung haben.
Das Universitäten Studiengebühren verlangen ist erstmal deshalb legitim, weil der Gesetzgeber nicht sagt, das dem nicht so ist. Das wäre dann die Juristische Grundlage.

Ein Student kostet den Staat mindestens ein fünfstellige Summe, bisweilen, abhängig vom Fach, sogar eine sechsstellige.

Wäre schön, wenn die Schule umsonst wäre... Wahrheit sieht auch da inzwischen anders aus. 40 Euro Büchergeld und dann Kopiergeld, Mittagsverpflegung, Schulfahrten etc. Ich habe es selbst schon erlebt, dass Mitschüler nur mit auf Klassenfahrten fahren konnten, weil die Schule einen Förderverein besitzt, der in solchen Fällen einspringt...

Der Staat zahlt für mich derzeit gerade mal 133 Euro im Semester. Macht bei 8 (großzügigen) Semestern dann 1064 Euro. Also nix mit "mindestens fünfstellig"...


Dummheit wird eben bestraft, wer zu BLÖD ist zu den Behörden zu gehen um sich Unterstützung zu sichern, dem gehört es auch nicht anders.
Sie bekommt GEld vom Erzeuger sofern vorhanden, sie bekomtm Kindergeld, sie bekommt BaFög sofern sie wirklich ach so arm ist und sie hat ein Anrecht auf den Studienkredit,..., wer einfach zu BLÖD ist diese Möglichkeiten zu nutzen der hat es nicht anders verdient.

Klar gibt's Möglichkeiten, dass streitet keiner ab. Dennoch sind die Zahlen die wir derzeit in Deutschland haben wirklich erschreckend. Derzeit schaffen gerade mal 10 - 15 % von Kindern aus "armen" Familien das Abitur - das letzte mal hatten wir in Deutschland solche Zahlen nach dem 2. Weltkrieg... Die Zahlen für Studium schauen dann nochmal schlimmer aus. Und das liegt daran, dass sowohl Schule als auch Studium zunehmend teurer sind.
BaFög hilft auch nicht allen. Der Fall einer Bekannten: Die Eltern verdienen zu viel - also kein BaFög. Klingt zunächst ja logisch. Bloß: Das die Eltern eine Menge Schulden noch zu bezahlen haben, sowas wird z.B. nicht bei der Berechnung berücksichtigt. Schwierig ist es auch für Studierende, von denen z.B. ein Elternteil unbekannt ist, weil daran dann sehr viel Bürokratie hängt, bis sie dann endlich mal Geld erhalten... Und die 500 Euro Studiengebühren übernimmt ja net das Bafög sondern müssen völlig allein aufgebracht werden und die angebotenen Kredite stehen dann auch nur einem kleinen Teil der Studierenden zur Verfügung...

Klar, ich will jetzt nicht jeden Studenten über einen Kamm scheren, da es auch genügend vernünftige junge Studenten gibt, aber so viele Studenten verbringen doch eher ihre Zeit damit Party zu feiern und sich die Hucke voll zu saufen. Das ist nicht Sinn der Sache. Eigentlich sollten die Studenten studieren und nicht die Sau raus lassen.

Tust du damit aber grade. Klar, klingt immer so lustig-locker, wenn man dann hört, dass fast 3 Monate vorlesungsfrei sind und dass oft nur wenige Vorlesungen besucht werden müssen. ABER: Vorlesungsfeie Zeit ist nicht gleich Ferien. Selbst für mein zugegebenermaßen simples Lehramtsstudium fallen 16 Wochen Praktika mit entsprechenden Vorbereitungskursen an. Dazu dann Hausarbeiten und Berichte die zu schreiben sind und irgendwann muss man ja auch das Geld verdienen, dass die einem jetzt aus der Tasche ziehn *g*Während der Vorlesungszeit bin ich zwar wenig an der Uni, aber jede Vorlesung braucht ihre Vorbereitung, z.T. nochmal die Nachbereitung, Klausuren, Hausarbeiten, Referate, Workshops, etc. die vorbereitet und gehalten werden müssen. Das kostet auch alles Zeit und macht sich nicht von allein...

Ich denke mal, dass die Studiengebühren wegen den erheblichen, laufenden Kosten eingeführt worden. Eine Uni sollte eigentlich auch auf dem neuesten Stand sein und das kann sie nur, wenn sie irgendwoher gefördert wird. Aber woher das Geld nehmen?

Klar fallen Kosten an, aber Studiengebühren dürfen (!) nicht für laufenden Kosten verwendet werden sondern sollen zusätzliche Mittel sein. Also zieht auch insofern schonmal das Argument net, dass die Studenten dem Staat zu viel Geld kosten - sie werden genauso viel Geld auch in Zukunft kosten!! *g*
Dazu kommt dann das Problem, vor dem jetzt viele Fakultäten stehen: Wenn man auf einmal statt 200.000 Euro im Semester 200.000 + 450.000 Euro an Geldern hat: Wohin damit? Klar, die ersten Jahre gibt's sicherlich ganz viel zu machen - an manchen Fakuläten. Aber man kann doch net jedes Semester die Vorlesungsräume neu Streichen!! Also: 100 oder 150 Euro pro Semester wäre von den Studenten akzeptiert worden (dafür haben sich in Bayern über 50 % der Studierenden ausgesprochen!), aber 500 Euro - da haben viele die Bedenken, dass das Geld irgendwann nurnoch zum Fenster hinausgeworfen wird...


Meine persönliche Meinung ist einfach die: Studiengebühren sind wahrscheinlich letztlich nötig, damit die Unis auf dem neuesten Stand bleiben können, allerdings würde dann auch ein kleinerer Betrag reichen.
Höhere Studiengebühren für Langzeitstudenten sind absolut in Ordnung.
Ebenso Zweitstudiengebühren - es ist mir ein Rätsel, wieso diese nun mit den Studiengebühren wegfallen...
 
Ich kann mir kaum vorstellen, dass jeder Student in den Staaten 12000$ pro Semester zahlen muss. Die sind definitv nicht sozial verträglich. Hab ich aber auch nie behauptet.

12.000 Dollar pro Semester ist relativ normal in den Staaten.
Weshalb meinst du denn, gibt es die College Fonds die bei Geburt direkt angelegt werden?

Und die Stipendien bekommt man nur, wenn man was geleistet hat. Meinst du, die geben einen Fünfer-Kanditaten ein Stipendium?!
Die müssen wirklich was zeigen können um ein Stipendium zu bekommen. Ob es nun Militär ist oder etwas im sportlichen Bereich.
College Football, z.B. Die Spieler bekommen Stipendien und müssen aber dementsprechend ihre Noten halten. Eine Note zu tief und weg sind sie vom Fenster.

Wir haben es hier in Deutschland noch richtig leicht, im Gegensatz zu den USA. Und ich bin nun mal der Meinung: wenn man studieren will und sich somit einen "Traum" erfüllen will, dann findet man einen Weg diesen Traum zu verwirklichen.
Alles andere sind für mich Ausreden.

500 Euro wären für mich auch ein Haufen Geld im Monat, aber ich weiß, dass ich das Geld zusammen kriegen würde. Nur mit nem Nebenjob kriegt man das Geld schon zusammen.
Ich bin früher noch nebenbei Essen ausgefahren und hab pro Woche 200 Euro verdient. Also, das ist ohne weiteres möglich.
 
Und wenn die Studiengebühren steigen? Dann ist das eben so. Ich bin der letzte der seinen Kindern diese verweigern wird. Und JEDER bekommt die Kohle.... es sei denn er ist zu blöde dafür. Dann gehört er aber auch nicht auf eine Uni. Punkt!

Und wenn man sich das Geld dann erarbeitet weil nicht jeder das Geld von seinen Eltern bekommen kann, verzögert man dadurch mit hoher Wahrscheinlichkeit das Studium und wird später als fauler Langzeitstudent betrachtet :rolleyes:

Vom Boykottieren halte ich allerdings auch nichts. Die Gebühren wurden demokratisch beschlossen, das muss man akzeptieren und sich dafür einsetzen, dass sie vernünftig realisiert und eingesetzt werden


Ceillean schrieb:
Und die Stipendien bekommt man nur, wenn man was geleistet hat. Meinst du, die geben einen Fünfer-Kanditaten ein Stipendium?!

In Deutschland gibt es für Fünfer Kandidaten im Normalfall keine Hochschulzugangsberechtigung (auch wenn sie noch viel zu leicht zu bekommen sind). Das man die Stipendien in den USA auch nicht für nix bekommt sollte klar sein (und wenn man "nur" ein besonders guter Sportler ist), darüber braucht man meiner Meinung nach nicht zu diskutieren. Das das Angebot höher ist als bei uns sollte ebenso wenig bestritten werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
12.000 Dollar pro Semester ist relativ normal in den Staaten.
Weshalb meinst du denn, gibt es die College Fonds die bei Geburt direkt angelegt werden?

Und die Stipendien bekommt man nur, wenn man was geleistet hat. Meinst du, die geben einen Fünfer-Kanditaten ein Stipendium?!
Die müssen wirklich was zeigen können um ein Stipendium zu bekommen. Ob es nun Militär ist oder etwas im sportlichen Bereich.
College Football, z.B. Die Spieler bekommen Stipendien und müssen aber dementsprechend ihre Noten halten. Eine Note zu tief und weg sind sie vom Fenster.
Die kriegen aber auch ihre Noten aufgebessert, weil sie ja im Footballteam der Schule mit spielen und deswegen das Team auf den ersten Rängen ist, wenn die jetzt miesere Noten hätten, könnten sie nicht mehr spielen, die Schule wäre im Sport schlechter und hätte keinen so guten Ruf, ergo haben es die Topspieler schon etwas leichter mit den Noten (ACHTUNG: Ich sage nicht, dass sie garnix mehr tun müssen, dass sie aber aufgrund ihres guten Sports einen etwas anderen Status genießen)

Desweiteren gibt es in einigen Ländern auch Sozialstipendien. Wenn also jemand ein geringes Einkommen hat, kriegt er Kohle dazu. Das sollte vielleicht auch bei den hier getätigten Erwägungen bedacht werden.

@Pilot: So wie ich corvus albus verstanden habe, waren mit der Aussage auch die tatsächlichen Kosten gemeint...
 
@Pilot: So wie ich corvus albus verstanden habe, waren mit der Aussage auch die tatsächlichen Kosten gemeint...

Dann wird er wohl im freien unterrichtet von einem Rentner der das als Hobby macht? Und aufm Marktplatz noch dazu, damit der Boden kein Geld kostet.

Wie sonst kommt man bitteschön mit einer Investition von 133? pro Student uns Semester hin?

Diese Zahl ist ein bischen zu niedrig würde ich sagen. Ich habe da ganz andere Zahlen im Kopf, die wesentlich realitätsnäher sind.


Und die belaufen sich auf ca. 30.000 bis 50.000 für einen Studenten der Geisteswissenschaften bis er fertig ist. Bei Naturwissenschaftlern, wo entsprechend mehr Material benötigt wird und wo die Studien auch in aller Regel länger dauern können die 100.000 überschritte werden.
 
Ich redete ja hier wohl ganz eindeutig von Kosten die durch dein Studium entstehen, nicht von dem Geld das du in die Hand bekommst :konfus:

Wow, der war gut! *lol* Seid wann kriegt man von der Uni Geld auf die Hand?! Das is das Geld, das meine Ausbildung den Staat kostet im Semester. (200.000 Euro für die Fakultät pro Semester, bei 1.500 Studenten = 133,33 Euro) (und da sind die Gelder für Forschung, die ja eigentlich nicht für meine Ausbildung sind auch enthalten! - nur für's Lehrangebot kriegt die Fakultät fürs nächste Semester grad mal 16000 Euro für diese Zahl an Studenten sprich nichtmal 11 Euro!)

Im übrigen darf ich nochmals darauf hinweisen: Der Staat wird durch die Studiengebühren NICHT entlastet! Es darf offiziell nur für zusätzliche Leistungen (Ausstattung der Vorlesungsräume, kleinere oder zusätzliche Seminare, Aufbesserung des Bibliotheksbestandes) verwendet werden und nicht für die Aufrechterhaltung der "Grundversorgung".
Schwierigkeit hierbei: Was "Zusatz" ist, ist Auslegungssache. Derzeit geht die Uni NÜrnberg davon aus, dass Seminare mit 100 - 150 Leuten absolut in Ordnung sind bzw. dass bei der Auswahl zwischen Musik, Sport und Kunst es absolut reichen würde nur noch Musik anzubieten...
 
Wow, der war gut! *lol* Seid wann kriegt man von der Uni Geld auf die Hand?! Das is das Geld, das meine Ausbildung den Staat kostet im Semester. (200.000 Euro für die Fakultät pro Semester, bei 1.500 Studenten = 133,33 Euro) (und da sind die Gelder für Forschung, die ja eigentlich nicht für meine Ausbildung sind auch enthalten! - nur für's Lehrangebot kriegt die Fakultät fürs nächste Semester grad mal 16000 Euro für diese Zahl an Studenten sprich nichtmal 11 Euro!)

Sorry.... Diese Zahlen sind ein Milchmädchenrechnung. Es fallen Kosten für die Anschaffung und Instndhaltung der Immobilien und des Grundstücks an, es fallen Reinigungskosten an, Heizkosten, Zuschüsse zum Mensabetrieb und was weiß ich nicht alles noch. Das alles sind Kosten die ohne Studenten nicht anfallen würden. Also verursacht ein Student diese. Rechne das alles mit ein, dann wirst du auf eine weit höhere Summe kommen.



EDIT: Ich dachte du meintest mit den 133€ irgendwelche Fördergelder.
 
Sorry.... Diese Zahlen sind ein Milchmädchenrechnung. Es fallen Kosten für die Anschaffung und Instndhaltung der Immobilien und des Grundstücks an, es fallen Reinigungskosten an, Heizkosten, Zuschüsse zum Mensabetrieb und was weiß ich nicht alles noch. Das alles sind Kosten die ohne Studenten nicht anfallen würden. Also verursacht ein Student diese. Rechne das alles mit ein, dann wirst du auf eine weit höhere Summe kommen.

Die Gebäude der EWF sind seid ihrer Erbauung in den 60er Jahren nicht mehr renoviert worden - sprich: Dafür gibt's keine Kosten und jetzt werden die wohl von Studiengebühren finanziert. Heizkosten: Da wird an allen Ecken und Enden gespart - ich geh scho nur noch mit zwei Pullis in die Uni, weil ich sonst erfrieren würd...
Reinigungskosten: Ich hab in der ganzen Uni noch NIE eine Putzfrau gesehen!
Zuschüsse zum Mensabetrieb: Die zahlen wir Studenten höchstpersönlich selber. 80 Euro für Hocschulverwaltung und Mensa. Wenn man noch bedenkt, dass das Essen dort auch net kostenlos is, dann dürfte das Geld wohl reichen.
Außerdem: Die Kosten die du erwähnst sind in diesen Mitteln meiner Info nach schon alles mit enthalten. Wie gesagt: 200.000 Euro kriegt die Fakultät insgesamt. 16.000 davon für die Aufrechterhaltung des Lernangebotes... nachdem ich nicht davon ausgehe, dass bei uns an der EWF für 184.000 Euro geforscht wird, sollten da eigentlich Kosten für Heizung etc. schon drin sein *g*
 
Klar doch. Demnächst muß jeder ein Brikett mitbringen damit geheizt werden kann und nachdem man ne Vorlesung gehört hat bekommt man nen Feudel und darf damit 5m² von Hörsaal wischen.

Du entschuldigst bitte das ich dir diese Aussagen nicht abnehmen kann. Ein Gebäude das seit den 60er nicht renoviert wurde wird kaum den erforderlichen Kriterien für öffentliche Gebäude entsprechen. Und wenn da nicht geputzt würde könnte man den Dreck mit dem Hammer von den Wänden klopfen.
 
Einer meiner Profs für Rechtsgeschichte ist eh für die Wiedereinführung der Vorlesungszahlung. Wenn man in eine Vorlesung geht, muss man dem Lehrkörper einen gewissen Betrag zahlen um diese Vorlesung genießen zu dürfen. Wurde früher so gehandhabt. Dies brachte den Lehrkörpern zusätzliches Geld, die Uni musste ihnen weniger Gehalt zahlen, die Lehrkörper bemühten sich mehr darum, dass Studenten ihre Vorlesungen besuchten.

Das wäre meiner Ansicht nach eine viel bessere Maßnahme, als Studiengebühren...
 
Klar doch. Demnächst muß jeder ein Brikett mitbringen damit geheizt werden kann und nachdem man ne Vorlesung gehört hat bekommt man nen Feudel und darf damit 5m² von Hörsaal wischen.

Du entschuldigst bitte das ich dir diese Aussagen nicht abnehmen kann. Ein Gebäude das seit den 60er nicht renoviert wurde wird kaum den erforderlichen Kriterien für öffentliche Gebäude entsprechen. Und wenn da nicht geputzt würde könnte man den Dreck mit dem Hammer von den Wänden klopfen.


Du kannst ernst nehmen was du willst - aber an manchen Unis und auch Schulen sind die Zustände nun mal so oder so ähnlich. Gewiss nicht an jeder, das ist klar, und vermutlich sind diese Einrichtungen auch eher in der Minderzahl - aber ganz so selten sind sie dann doch nicht. Natürlich, eine "Elite-Uni" wie in Großstädten hat meist ziemlich moderne Räume etc vorzuweisen - aber es gibt noch zahlreichere kleinere Unis.
Die Heizung... wird bei uns in der Schule(ich weiß, wir reden von Unis, aber warum sollte es an Unis anders aussehen als an manchen Unis?) zB um 7.30 angemacht und um 12 abgeschaltet. Und das auch im tiefsten Winter. Sparmaßnahmen. Dass die Schüler in Mantel und Schal dasitzen juckt keinen... kam sogar schon vor, dass Bunsenbrenner in Chemie als Handwärmer herhalten mussten, und ich übertreibe jetzt garantiert NICHT.
Geputzt wird sicherlich - aber wahrscheinlich nicht genug, genau wie in unserer Sporthalle. Da kann man beim laufen auch schon mal auf Staubflocken ausrutschen etc. (morgens in der ersten Stunde...) Und bei SOLCHEN Zuständen, sofern sich da nix bessert, sind Studiengebühren imho fehl am Platz. Denn wenn ich etwas dafür zahle, will ich auch Leistungen.
 
Wow, der war gut! *lol* Seid wann kriegt man von der Uni Geld auf die Hand?! Das is das Geld, das meine Ausbildung den Staat kostet im Semester. (200.000 Euro für die Fakultät pro Semester, bei 1.500 Studenten = 133,33 Euro) (und da sind die Gelder für Forschung, die ja eigentlich nicht für meine Ausbildung sind auch enthalten! - nur für's Lehrangebot kriegt die Fakultät fürs nächste Semester grad mal 16000 Euro für diese Zahl an Studenten sprich nichtmal 11 Euro!)

Du beweist eindrucksvoll, wie schlecht Sozial"wissenschaftler" rechnen können. Irgendwo eine Zahl aufschnappen und ohne jegliches Gefühl für Relationen irgendwelche Behauptungen aufstellen ... vielleicht würden mehr junge Menschen studieren können, wenn die Leute, die sich in die Verwaltung einbringen, den Hauch einer Ahnung hätten.

Sowieso erinnert die Diskussion um die Studiengebühren mehr an eine ideologische Schlammschlacht ("Freier Zugang für freie Menschen!" vs "Leistung nur für Leistungsfähige!") als an eine zielführende Debatte. Meine Güte, vor lauter Evaluierungen, Projektanträgen und Feedbackformularen weiß man ja kaum noch wo einem der Kopf steht!
Dazu kommt natürlich noch die ständige Übertreibung, wie schlecht denn nicht alles sei... sorry, ich kenne einige Studenten in Wien, die häufig jammern, aber wenn ich dann in den Gebäuden bin, kann ich keine Dreckfusel oder herahängende Balken sehen - und wenn, dann stören sie doch nicht, wozu die Studenten eigentlich in der Uni sind: das Lernen, die Bildung.

So wie's aussieht ist das aber wohl nicht der Grund, weshalb Studenten auf die Universität gehen. Eher trifft wohl motzen und demonstrieren zu.

Walter
 
Du beweist eindrucksvoll, wie schlecht Sozial"wissenschaftler" rechnen können. Irgendwo eine Zahl aufschnappen und ohne jegliches Gefühl für Relationen irgendwelche Behauptungen aufstellen ... vielleicht würden mehr junge Menschen studieren können, wenn die Leute, die sich in die Verwaltung einbringen, den Hauch einer Ahnung hätten.

Sowieso erinnert die Diskussion um die Studiengebühren mehr an eine ideologische Schlammschlacht ("Freier Zugang für freie Menschen!" vs "Leistung nur für Leistungsfähige!") als an eine zielführende Debatte. Meine Güte, vor lauter Evaluierungen, Projektanträgen und Feedbackformularen weiß man ja kaum noch wo einem der Kopf steht!
Dazu kommt natürlich noch die ständige Übertreibung, wie schlecht denn nicht alles sei... sorry, ich kenne einige Studenten in Wien, die häufig jammern, aber wenn ich dann in den Gebäuden bin, kann ich keine Dreckfusel oder herahängende Balken sehen - und wenn, dann stören sie doch nicht, wozu die Studenten eigentlich in der Uni sind: das Lernen, die Bildung.

So wie's aussieht ist das aber wohl nicht der Grund, weshalb Studenten auf die Universität gehen. Eher trifft wohl motzen und demonstrieren zu.

Walter

Es handelt sich hier keineswegs um irgendwo aufgeschnappte Zahlen sondern um die offiziellen Zahlen, die sowohl von Studentenvertretung als auch von Professoren so bestätigt wurden und die du sicherlich gerne im Haushalt der Universität Erlangen - Nürnberg nachlesen kannst, wenn du sie mir nicht glaubst...
Ich weiß, sie klingen unglaubwürdig und sicherlich muss man auch sehen, dass das Lehramt nochmal ne Sonderstellung hat, weil die jeweiligen Fachwissenschaftlichen Vorlesungen den jeweiligen anderen Fakultäten zugeschrieben werden. Was leider dazu führt, dass diese im Vergleich zu Diplom/Bacholor/Master-Studierenden geringe Zahl an Lehramststudenten gerne unter den Teppich gekehrt und nicht berücksichtigt wird - das dies nicht passiert, ist ein großer Verdienst unserer Profs "vor Ort" - würde sich mein Bio-Prof nicht so hart dafür einsetzen müsste ich für jede Fachwissenschaftliche Vorlesungen 1 1/2 Stunden nach Erlangen fahren - ein Irrsinn!
Trotzdem: Der Betreib der EWF in Nürnberg wäre schon vor einem Jahr zusammengebrochen, hätte man nicht viele Vorlesungen aus Studiengebühren VORFINANZIERT. ein großteil der ersten Studiengebühren wird somit zur Bezahlung von SCHULDEN verwendet. Das kann doch nicht der Sinn sein, oder?

Was ist schlecht an evaluierung? Das schlimmste, was es in meinen Augen gibt is blindes Handeln ohne hinterher zu sehen, ob es was bringt. In der Schule muss während dem Referendariat JEDE Unterrichtseinheit evaluiert und ausgewertet werden (das das leider hinterher oft nicht mehr so ist, weiß ich) - Uni ist auch ein Lehrnbetrieb - Evaluation ist somit auch nötig! Zumal der Aufwand dafür wirklich gering ist und der Nutzen wirklich riesig!

Wie die Zustände sind is von Uni zu Uni verschieden, das geb ich gerne zu. Das is auch von Fakultät zu Fakultät unterschiedlich. Alle die hier behaupten, solche Zustände, wie ich sie beschreibe wären übertrieben, lade ich herzlich zu einem Besuch an die EWF nach Nürnberg ein... schönes Beispiel is auch noch die Bibliothek: Wie soll ich mit Lehrbüchern von 1950 ne moderne Unterrichtsvorbereitung machen?? Es ist in meinen Augen grad im Bezug auf die Lehrerbildung so eine verdammte Milchmädchenrechnung... ohne ordentliche Ausbildung der Lehrer gibt's hinterher auch keinen guten Unterricht.

Warum ich an der Uni bin? Weil ich was lernen möchte! Wenn mir aber überall Steine in den Weg geworfen werden, ich wichtige Seminare erst im Semester vor meinem Staatsexamen besuchen kann, Studenten die Lehrstühle ohne Ersatz oder wenigstens Weiterführung bis zum Staatsexamen einfach weggestrichen werden - dann müssen sich die entsprechenden Stellen eben auch der Kritik stellen. Wie kann es sein, dass das Kultusminsterium Bayern zugesichert hat, die Bedingungen an der EWF würden sich ab dem kommenden Semester ändern - aber es tut sich nichts?!

Grundsätzlich nochmal: Ich habe nichts gegen Studiengebühren grundsätzlich, dennh ich halte sie für notwendig. Aber: Die Höhe ist so nicht nötig! Außerdem kann es nicht sein, dass der Staat sich dadurch aus seiner (gesetzlich verankerten!) Verantwortung entzieht!
 
Schwachsinn. Selbst wenn dir irgendein Professor sowas gesagt hat, dann kann er eben auch nicht rechnen. Du glaubst doch nicht wirklich, dass eine ganze Fakultät mit 400.000 Euro betrieben werden kann. Davon kannst du kaum die Gehälter der Leute zahlen, die im FBR sitzen. Und wenn du schon Zahlen reinwirfst, dann ist es wohl auch gut zu wissen, dass 60% deiner Ausbildung an anderen Kostenstellen erfolgt...

Es mag gut sein, dass die Zustände an der EWF schlecht sind, dass stell ich auch nicht in Abrede. Du musst aber schon wissen, dass, wenn du hier "Insiderinfos" wie 13€ vom Staat pro Studi verteilst, andere diesen Schwachsinn dann in die Welt hinausposaunen... also ein wenig vorsicht, bitte ;)

Walter
 
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