Tagespolitik allgemein

Ist es wirklich nur einseitig? Eltern gelten soweit ich weiß noch vor der Schule und während der Schulzeit als erster Anker..

Nö, die Erziehung spielt auch eine Rolle, aber das ist nichts was ich an einem eventuellen Migrationshintergrund festmachen würde.
Selbst wenn die Eltern mangels sprachlicher Kenntnisse ihren Kindern nicht helfen können, so heißt das nicht, dass sie ihren Kindern keinen Fleiß oder so vermitteln.
 
Nur so mal als Randnotiz: Zu den Feiern des Jahrestages der Eroberung von Konstantinopel gab es ein offiizielles Plakat/Banner mit einer interessanten Botschaft;
Yeniden dirilis, Yeniden Yükselis: Auf deutsch übersetzt "Auferstehung" im dopplten Sinne.
Das Wort selbst im arabischen ist Ba´s ... Es gab/gibt in Syrien und Irak die Baath-Partei. Beides Ableger. Beides Staatsparteien. Beides eine "Wiedergeburt/Auferstehungs-Partei"

Es wird gemunkelt das die AKP, da sie zurzeit sich gerade selbsterlegt und zusammenzubrechen droht, einen direkten Ableger einer türkischen Baath-Partei in den nächsten Jahren in der Türkei gründen will um die alten AKP-Wählerstimmen unter der neuen Führung von Erdogan ohne die Altlast der AKP neu zu sammeln um sich re-organisieren zukönnen.

Weit vorher geholt?
 
Da ist echt was dran. Ich sehe gerade bei Maischberger wird ne Sendung darüber gemacht. :facep:

Ich kann deutsche Polittalkshows nicht mehr Ernst nehmen, weil sie auf jeden Scheiß anspringen und zu oft nur oberflächlich bleiben.

Es wird gemunkelt das die AKP, da sie zurzeit sich gerade selbsterlegt und zusammenzubrechen droht, einen direkten Ableger einer türkischen Baath-Partei in den nächsten Jahren in der Türkei gründen will um die alten AKP-Wählerstimmen unter der neuen Führung von Erdogan ohne die Altlast der AKP neu zu sammeln um sich re-organisieren zukönnen.

Warte, die AKP zerlegt sich gerade? Woher hast du das?
 
Gerüchte und Nachrichten aus der Türkei selbst. Es wird gerade wie gesagt umstrukturiert. Wie weit es noch geht nachdem Davutoglu seinen Posten für Binali Yildirim geräumt hat, ist die große Frage. Aber die AKP als Partei wird zudemst auch noch durch die Aufhebung der Unantastbarkeit/Immunität von 27 ihrer Mitglieder nicht gerade direkt ausgehoben aber geschwächt.
Dazu kommt die MHP die wirklich gerade auseinanderfällt nachdem Bahceli der AKP die Treue geschworen hat.

Es sieht danach aus das Erdogan alleine führen will. Mit den jetzigen Krisen und Korruptionsvorwürfen ist die AKP wohl kaum mehr sauber zu bekommen.

Wie gesagt. Alles noch offen. Aber nicht unmöglich. Die AKP/Erdogan sind schon mit weniger politisch schroffen/stumpfen Aktionen durchgekommen. Seit Sommer 2013, Gezi-Park Vorfall, sollte das auch in Europa klar und offen genug gewesen sein.
 
Es wird gerade wie gesagt umstrukturiert. Wie weit es noch geht nachdem Davutoglu seinen Posten für Binali Yildirim geräumt hat, ist die große Frage.

Wahrscheinlich bis Erdogan seinen Willen hat.
Ich denke, dass Davutoglu seinen Posten räumen musste, weil er der bessere Diplomat ist.
Erdogan scheißt offensichtlich darauf was andere über sein Vorgehen denken. Dabei ist er durchaus abhängig vom Ausland.
Allein jetzt sind z.B. schon viele Hotels geschlossen worden. Ganz allein bekommt die Türkei ganz schnell Probleme.
Davutoglu weiß das, meiner Vermutung nach, und möchte daher vorsichtiger Vorgehen. Das hat Erdogan gestört, also musste er gehen.
 
Laut Aussage des in Frankreich inhaftieren Saleh A. waren für den geplanten Anschlag 10 Personen vorgesehen, die jetzige Aktion der deutschen Behörden (die die Verdächtigen offenbar schon länger im Visier hatten) fand statt, weil einer von ihnen nach Südeuropa reisen wollte, möglicherweise um weitere Terroristen nach Deutschland zu bringen und die Vorbereitung voranzutreiben.

http://www.spiegel.de/politik/deuts...-mit-zehn-attentaetern-geplant-a-1095672.html

Damit zeigt sich, dass sich das Bedrohungspotential in letzer Zeit noch einmal deutlich erhöht hat. Mittlerweile ist bekannt, dass die 15-Jährige (bereits aus der Salafistenszene bekannt), die Anfang Februar in Hannover einen Bundespolizisten niedergestochen hat, Kontakte zum IS in Syrien hatte.

http://www.spiegel.de/panorama/just...herin-safia-s-hatte-is-kontakt-a-1083033.html

Auch beim Sprengstoffanschlag auf eine Hochzeit der Glaubensgemeinschaft der Sikh in Essen, bei dem drei Menschen zum Teil schwer verletzt wurden, hatten die Verdächtigen Kontakte zum IS und der deutschen Salafistenszene.

http://www.faz.net/aktuell/politik/...-gehoerten-zu-salafisten-gruppe-14212380.html

Schon vor dem IS war Deutschland im Visier, man denke an die versuchten Kofferbombenanschläge 2006 und die Ermordung zweier US-Soldaten in Frankfurt 2011. Aktuell sieht es so aus, als rücke Deutschland wieder stärker ins Fadenkreuz und mit Essen und Frankfurt gab es bereits zwei vollzogene Anschläge seit 2001.
 
Das sehe ich ähnlich. Das das vereitelt wurde heißt ja dass bereits dass gewisse Dinge funktionieren.

Wo ich noch große Defizite sehe, ist gar nicht der Sicherheitsaspekt, sondern der präventive Aspekt.
Die große Frage muss lauten: Wie verhindern wir, dass Menschen sich solchen und anderen Extremisten anschließen? Außerdem wie holen wir Leute zurück, die noch nicht straffällig geworden sind?

Wenn man die Fragen schafft global zu beantworten, dann wird sich die Zahl der Terroristen drastisch veringern und damit auch die Gefahr. Ich fürchte nur, dass das Thema weiterhin nur unter Sicherheitsaspekt betrachtet werden und nicht unter dem sozialem Gesichtpunkt. Leider :(
 
Nein und zwar deswegen, weil der Nutzen marginal ist.
Schau dir Israel an, die mit Sichterheitsmaßnahmen weit vorne liegen. Dort gibt es trotzdem regelmäßig Anschläge.

Das ist richtig, aber auch vollkommen zusammenhanglos. Wenn es diese Maßnahmen seit Jahrzehnten nicht gäbe, würde Israel wohl kaum noch in seiner heutigen Form existieren. Das Land hat aus seiner Vergangenheit gelernt, dass gegen Terror und Aggressionen von Außerhalb nur eine bestimmte Art von Verteidigung nützt und sich, auch wenn das natürlich regelmäßig geleugnet wird, mit der Gegenseite oftmals an einen Verhandlungstisch gesetzt. Israel hat Krisen und Kriege überlebt, wie kein anderes Land und steht heute nach wie vor sehr stark da. Außerdem würde ich die dortige Lage nicht unbedingt mit der Hiesigen vergleichen und schon gleich gar nicht behaupten, dass es bei uns keine entgegenwirkenden Maßnahmen gegen Radikalisierung gibt. Ich bin sehr dankbar, dass die Terrorbekämpfung exakt so verläuft, wie es gerade der Fall ist. Auch wenn ich vor Ort natürlich mehr militärisches Durchgreifen verlangen würde.
 
Auch wenn ich vor Ort natürlich mehr militärisches Durchgreifen verlangen würde.

Dein Wort ins Gottes Ohr, unsere geschätzte Bundesregierung kann sich ja nicht zu mehr aufraffen als ein paar Alibi-Leistungen in Form von Waffenlieferungen und Ausbildungshilfe. Böse Zungen würden vermutlich sagen, dass Deutschland gerade genug zum Kampf gegen den IS beiträgt, dass man nicht sagen kann, es tut überhaupt nichts.
 
Außerdem würde ich die dortige Lage nicht unbedingt mit der Hiesigen vergleichen und schon gleich gar nicht behaupten, dass es bei uns keine entgegenwirkenden Maßnahmen gegen Radikalisierung gibt.

Mir ging es um Terrorattacken und die gelingen nach wie vor trotz der noch höheren Sicherheitsmaßnahmen. Zahlreiche Messerattacken sprechen da eine deutliche Sprache.

Ich finde, die entgegenwirkenden Maßnahmen sind bei weitem noch nicht genug in Deutschland.

Ich bin sehr dankbar, dass die Terrorbekämpfung exakt so verläuft, wie es gerade der Fall ist. Auch wenn ich vor Ort natürlich mehr militärisches Durchgreifen verlangen würde.

Das hat die letzten 15 Jahre schon super geklappt!

Schluss mit Zynismus. Was denkt du denn was die letzten Jahre falsch gelaufen ist beim ,,War on Terror´´?
 
Schluss mit Zynismus. Was denkt du denn was die letzten Jahre falsch gelaufen ist beim ,,War on Terror´´?

Das habe ich hier schon oft genug hereingeschrieben, denke ich. Die militärische Intervention in Afghanistan und im Irak halte ich per se für sinnvoll und im Ansatz richtig. Das man Jahre zuvor mit aller Macht daran gearbeitet hat, einen Präsidenten loszuwerden, unter dem das Ausmaß des Terror womöglich kleiner ausgesehen hätte, lasse ich mal außen vor. Zum Krieg selber bleibt zu sagen, dass ich ihn für richtig und sinnvoll halte, die Durchführung und manche Hintergedanken allerdings nicht wirklich durchschaue. Wäre es gelungen, den Irak (oder auch Libyen) nach Truppenabzug dauerhaft zu stabilisieren, stünden wir heute sicherlich nicht vor der jetzigen Situation.

Zu denken, dass man sich in wie unserer Manier aber einfach nur hinsetzen und darauf warten soll, dass sich das Problem in Luft auflöst oder sich die Amerikaner (bestenfalls mit einem neuen Präsidenten, Obama ist in der und in vielerlei anderer Hinsicht mMn die größte Flachzange die herumläuft) des Problems annehmen, halte ich für weitaus dämlicher. Fakt ist doch: Der Islamische Staat ist uns allen feindlich gesinnt und agiert auch in Europa mit grausamen Terroranschlägen, die sich auf Bevölkerung und Politiklandschaft erheblich auswirken. Von dem Leid der Bevölkerung vor Ort sollte man gar nicht erst sprechen. Was also bleibt der NATO denn über kurz oder lang über, als sich irgendwie mit den zig Parteien in Syrien (Wunschdenken), Russland und dem Iran zusammenzusetzen, eine Koalition zu gründen und dem Spuk ein für alle mal ein Ende zu bereiten. Unter Obama und einer Präsidentin Clinton sehe ich diesbezüglich übrigens schwarz. Aber das Ziel sollte wirklich im Vordergrund stehen und geopolitische Interessen vorerst vielleicht mal vergessen lassen: Die Vernichtung des Islamischen Staats und eine dauerhafte Stabilisierung der Region.

Was wäre denn deine Lösung? Ich werde aus deinen Aussagen oftmals nicht schlau, wie auch hier.
 
Prävention ist gut und richtig, aber kein Allheilmittel (militärische, polizeiliche und geheimdienstliche Maßnahmen allein übrigens auch nicht). Einer der Attentäter von Essen war übrigens im Aussteigerprogramm "Wegweiser", so viel dazu. Ich hoffe, das kommt jetzt nicht falsch an, Cedrax, aber bei dir scheint in der Argumentation immer der Soziologie mit dem materialistischen Weltbild durch, die Gleichung geht laut dir: Arm + diskriminiert + Kolonialzeit + Rachegedanken = Terrorist. Ist nicht vollkommen falsch, aber wie erklärst du die nicht wenigen Attentäter aus der Mittelschicht? Wie sieht es aus mit Konvertiten oder Leuten, die hier aufgewachsen sind? Was ist z. B. mit dem Lehrer aus Pakistan, der sich in seinem Heimatland auf einem Spielplatz voller Christen in die Luft gesprengt hat?

Ich möchte dazu kurz was ausführen: Rumänien ist das ärmste Land der EU, da geht es ziemlich vielen Leuten nicht sonderlich gut. Die Region stand viele Jahre unter der alles andere als sanften Herrschaft der Osmanen, ist noch gar nicht so lange her. Trotzdem höre ich nichts von Rumänen, die in die Türkei reisen, sich auf einen Marktplatz stellen und unter dem Ruf "Gott ist größer" unschuldige Menschen ermorden. Das Problem scheint mir dann doch eher in einer Ideologie zu liegen. Diese Ideologie ist nicht "der Islam", sondern eine besonders radikale Auslegung davon, die viele Muslime nicht teilen, aber einige finden die Vorstellung, dass alle "Ungläubigen" getötet oder versklavt werden sollten, schlicht und ergreifend toll und die wirst du auch nicht mit "Leckerli" in Form von materiellem Wohlstand oder Partizipation überzeugen können, weil dieser kleinen, aber fanatischen Gruppe und ihrem Dunstkreis materielle Dinge und Sachen wie Demokratie schlicht egal sind bzw. als falsch empfunden werden.
 
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