Clyde:
Ah gut, dann nehme ich das zurück. Ich dachte es geht jetzt hier in Richtung unreflektiertes Koalitionsverreißen.
Ne ne keine Sorge, aber ich hab auch nicht Lust jedes mal zum Rundumschlag auszuholen.
Es ging hier gerade ehr um die FDP und CDU.
Das die andern nicht besser sind ist vollkommen klar.
Außer bei den Linken, die haben, soweit ich weiß, wirklich keine Wirtschaftslobby hinter sich.
Ich finde es überhaupt nicht problematisch dass sich ein Arbeitsloser nicht alles leisten kann, was andere sich leisten können. Man darf nicht vergessen, dass in dem Grundbetrag ja Miete usw. gar nicht enthalten sind. Mit Kindern erhöhen sich die Bezüge noch ziemlich. So wenig Geld finde ich ist das nicht. Und die Hartz 4ler die riesige LCD-Fernseher im Zimmer haben brauchen von mir nicht erwarten dass ich mit ihnen Mitleid habe, wenn ihnen Geld zum Essen fehlt.
Sanktionen finde ich nur vernünftig, warum sollte sich ein Hartz 4ler Fortbildungsmaßnahmen entziehen können? Viel zu tun hat der doch wohl nicht.
Dann darfst du aber nicht von einen bedinungslosen Grundeinkommen reden.
Du ich denke das da wieder viel vorurteil gegen über HartzIVler dabei ist.
Die Sorte Mensch die du ansprichst ist die Minderheit, die machen evtl 1-2% aus. Das sind immer die 1-2% die uns die BILD und Co. präsentiert. Und dahinter seh ich einfach methoden die Schwachen und Armen gegen die ganz schwachen und ganz Armen aufzuhetzen.
Man greift einfach zu Kurz wenn man alle Hartzer unterstellt das sie faul wären.
Es gibt so viele beispiele, wo ältere Menschen nur aufgrund ihres alters entlassen werden und keinen Job mehr finden und in depressionen und selbstmordgedanken verfallen.
Auch Junge Menschen.
Weil sie sich einfach wertlos vorkommen und in diesem Dreck gefangen sind der gar nicht wirklich wert drauf legt sie wieder in ein vernünftiges Arbeitsverhältnis zu bringen. Sie bringen die menschen in einen 1€ job oder in zeitarbeitsfirmen unter
Ein Beispiel um die auswirkungen von diesen Arbeitsverhältnissen mal zu zeigen: Ein freund von mir, arbeitslos für kurze zeit, muss sich bei Zeitarbeitsfrimen bewerben obwohl deren... wie nenn ich das... deren umgang mit mitarbeitern, und deren lohnverhalten bekannt ist. Tut mir leid aber das geht nicht. Die leute müssen von ihrer Arbeit leben können. Und dafür sind Zeitarbeitsfrimen nun wirklich nicht bekannt.
Minimallohn bei ner ZA: 7,60, bezahlt bekommst du 35 std, arbeiten gehst du je nach Arbeitszeit des Betriebes... in der regel also 40 std. machst also 5 überstunden die Woche, die in den meisten fällen nicht ausgezahlt werden.
Folge: Du bist aus der statistik drausen, bekommst aber netto soviel wie ein Hartzer und kommst vorne und hinten mit dem Geld nicht klar. Du fühlst dich verarscht, belogen, und verfällst wieder in depressionen weil du keine Ahnung hast wie es weiter gehen soll.
Es heißt immer: Ein schlechter Job ist besser als gar keiner. Das mag stimmen solang man von dem Job leben kann, das ist aber nicht der Fall. Solche Arbeitsverhältnisse sorgen dafür das die Arbeitnehmer an Depressionen etc leiden. Wenn ich die Statistik zu den Krankentagen für ZAnehmer finde häng ich so noch dran (mir fehlt grad die Zeit zum raussuchen, sry)
Das ist leider kein Hirngespinnst von mir, ich wünschte dem wäre so. Das ist leider das was mir tagtäglich übern weg läuft.
Von daher bitte etwas tiefer blicken. Es ist wirklich notwendig das man da mehr in die materie reingeht.
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Es wurde doch nicht gegen die Demonstranten vorgegangen, weil sie ihr Grundrecht genutzt haben. Sie haben ein genehmigtes Bauvorhaben blockiert und sind auch nach Aufforderungen der Beamten nicht aus dem Bereich verschwunden. Das ist genauso rechtswidrig wie ne CD zu klauen.
Das Rechtfertigt aber nicht ein solch brutales vorgehen.
Es gibt immer andere Wege solche Demonstrationen friedlich zu beenden.
Das wurde meines wissens aber nach nicht versucht. Die Polizei hat, wenn ich mich recht entsinne, drauf verwiesen das die Gewalt von den Demonstranten ausgegangen wäre. Was nachweislich nicht so war.
Ich hab den zeitlichen Ablauf nicht mehr ganz im Kopf. War es nicht so das die Blockade erst nachdem brutalen Einsatz kam?
Wie soll der Mindestlohn Altersarmut bekämpfen? Bei Altersarmut denke ich an Rentner, die haben nicht mehr viel davon. Die Kinderarmut kann man dagegen sehr wohl mit einem Mindestlohn bekämpfen, denn Kinderarmut ensteht ja durch die Armut der Eltern.
Du denkst hier zu Gegenwarts bezogen.
Zum einen hast du recht was die Kinderarmut betrifft.
Aber nur zum Teil recht was die Altersarmut betrifft.
Für die Menschen die jetzt schon in Altersarmut leben ist es natürlich schwer etwas zu tun, da müsste die Regierung, wenn sie ihrem C mal folgen würde im namen, sich wirklich drum bemühen.
Evtl einen staatlichen Zuschuss oder etwas ähnliches.
Ich hab den Mindestlohn aber ehr auf die Altersarmut bezogen die kommen wird durch diese seltsamen Beschäftigungsverhältnisse und Lohndrückerrei die wir zur Zeit haben.
Und da kann ein Mindestlohn sehrwohl abhilfe schaffen.
Ich kann ehrlich gesagt nicht nachvollziehen warum sich alle so über das Moratorium aufregen.
Sehen wir uns die Chronologie an. Kurz vor der Wahl - Beben in Japan/Unfälle im AKW Fukushima - Anti-Atomkraftbewegung/Grüne nimmt dies auf, was vorraussichtlich zu einem Punktezuwachs in der Wahl führen wird.
Was sollte die Regierung den machen? Wenn sie nichts getan hätte, hätte es geheißen: "Selbst angesichts der japanischen Katastrophe bleibt die Regierung unfähig und unbelehrbar", außerdem wäre es in Bezug auf die Wahl tatsächlich politisch dumm gewesen nichts zu tun.
Jetzt tun sie was, jetzt ist es auch nicht Recht.
Es ist natürlich das Geschäft der Opposition die Regierung anzugreifen, aber dass die Leute sich so vereinnahmen lassen, wundert mich doch sehr.
Das die Schwarz/Gelben danach überhaupt reagiert haben hat mich schon verwundert.
Das Problem ist auch nicht das Moratorium an sich selbst.
Das Problem ist das keiner glaubt das die Regierung es ernst meint damit.
Ich persönlich glaube es ihnen auch nicht. Die Opposition musste dazu nicht mal was beitragen.
Das ist einfach ein allgemeines Gefühl in der Bevölkerung gewesen.
Das Gefühl war in dem Moment da, in dem die Zonenwachtel es verkündet hat.
Es ist gut das alle Atomkraftwerke überprüft werden sollen.
Es ist auch gut das dies von unserer Regierung angestoßen wurde.
Nur zweifelt eben die Mehrheit des Volkes daran das es auch wirklich so durchgeführt wird und die Meiler vom Netz bleiben.
Und das Gefühl kam wirklich ganz ohne die Oppostion zu stande. Das sie das für sich genutzt hat stelle ich nicht in abrede, aber sie trägt für dieses Gefühl nicht die Verantwortung.
Das tauchte wirklich einfach so auf. Die Medien haben das erst aufgegriffen nachdem die ersten Umfragen zu dem Thema "glaubwürdigkeit" aufgetaucht sind.
Gelb:
Ich weiß nicht ob bei Gelb nur Geld zählt, aber wenn ich in allen Punkten liberal bin, dann muss ich ja auch beim Geld liberal sein, d.h. jeder "kann" so viel verdienen wie er will und eine Reichensteuer z.b. käme nicht in Frage. Ganz abwegig ist der Punkt also nicht denke ich. Ich glaube nur nicht dass sie sich wirklich nur von Geld lenken lassen, auch wenn es manchmal so aussieht.
Würde es um die "alte" FDP gehen würde ich dir Recht geben.
Die, die damals mit der SPD zusammen regierte, auch noch Teile der FDP die mit Kohl regierte.
Aber diese FDP heute ist eine Truppe von Marktradikalen, die Klientelpolitik betreiben.
Siehe die Hotelsteuer,
Siehe die Sozialversicherungskosten, die nur noch bei erhöhung, auf der Seite der Arbeitnehmer steigen werden, da der Arbeitgeberanteil festgefroren wurde.
Diese Partei geht davon aus das wenn es der Wirtschaft gut geht, es allen gut geht.
Aber das stimmt eben nicht (mehr)
Weil die Profite nicht mehr nach unten weitergeben werden, in das Unternehmen und in die Löhne fließen wie dies früher mal der Fall war.
Wenn es so wäre, und die FDP hätte darauf ein Auge, würde dafür sorgen das die Gewinne mal weitergeben werden nach unten, zu den beschäftigten, und sich für einen Mindestlohn aussprechen würden, hätte ich sehr viel weniger Probleme mit dieser Partei.
Aber sie ist eine Marktradikalepartei. Sie ist nicht für die Arbeitnehmer da, sie ist nur für die Arbeitgeber hier. Sie redet von einem Staat der die leute zu sehr einschränken würde mit der Sozialversicherung. So ein Unsinn.
Es ist ein Abfangnetz für schlechte Zeiten wie Arbeitslosig- und krankheit.
Aber das verbindet die FDP mit "Zwang" und setzt da einen Freiheitsbegriff ein der die Freiheit an sich ins perverse verkehrt.
Ein MEnsch kann nur frei sein, wenn er in einem Staat lebt der seine Rechte garantiert und ihm eine Sozialesicherheit bietet. Diese Sozialesicherheit als Zwang zu definieren gegen den man Rebellieren muss, kotzt mich im besten fall nur an...
Schwarz:
-Nun wir geben 2/3 des Haushaltes für Sozialleistungen aus. Wie willst du die Verschuldung in den Griff bekommen wenn du nicht auch im größten Posten kürzt?
-Umweltschutz ist vielleicht nach unserem Verständnis christlich, biblisch ist das ganze aber nicht. (Wie auch, damals gab es keinen Umweltschutz.) Der wichtigste Satz dazu: "Macht euch die Erde untertan" wurde lange Zeit gebraucht um Erdausbeutung zu rechtfertigen.
Wenn man rein christlich denken würde stimmte ich dir zu. Ich habe aber bereits mehrfach betont, dass man mit dem Christentum keine Politik machen kann, wenn man nicht sein Land und seine Bürger aufs Spiel setzen will. Politik muss vor allem rational sein.
Wär ihre Politik nur rational und zum Wohle des Volkes ausgerichtet!
Das ist sie aber nicht.
Ganze Teile werden einfach vergessen, andere bevorzugt.
Die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer.
Wenn sie nicht in der Lage sind etwas mehr ihrers glaubens in die Politik einfließen zu lassen - sprich nächstenliebe - dann sollen sie bitte das C aus dem namen streichen oder sich zumindest nicht immer wieder drauf berufen.
Das ist einfach nur heuchlerisch in meinen Augen.