Tagespolitik allgemein

Diese Meldungen mußtest Du allerdings zunächst mit der Lupe suchen.

Gut, das scheint zu stimmen, wobei die Anzahl der einseitigen Meldungen auch bei den unterschiedlichen Konflikten variiert. Das ist zumindest mein Eindruck.


Abgesehen davon ist es auch interessant zu sehen wie die Aufmerksamkeit in den Medien auf bestimmte Themen gerichtet zu sein scheint, die nicht unbedingt als die Wichtigsten erscheinen. Vor kurzem fanden z. B. Verhandlungen der Doha-Runde im Rahmen der WTO-Gespräche über die Liberalisierung der Weltmärkte statt. Die Verhandlungen sind gescheitert und laut vieler Experten wird es auf Dauer keine Einigung zwischen Industrienationen auf der einen und den Entwicklungs- und Schwellenländer auf der anderen Seite geben. Aus meiner Sicht waren diese Verhandlungen extrem wichtig und sollten eigentlich dementsprechend in der Presse auftauchen, sodass ein öffentlicher Diskurs über den Welthandel entstehen kann. Nur leider waren höchstens Kurzmeldungen zu sehen bzw. zu lesen. Stattdessen wurde ausgiebig über Clement berichtet. Wie passt das zusammen? Auf der einen Seite finden Verhandlungen statt, die das Leben von Milliarden von Menschen gravierend beeinflussen kann und in den Nachrichten laufen Berichte über Randprobleme wie dem Rauchverbot in Eckkneipen. Wie passt das zusammen? (Ich sage nicht, dass das Rauchverbot banal ist, es scheint aber aus meiner Sicht keine Verhältnismäßigkeit vorzuliegen.)
 
Ich denke die Vergangenheit hat gezeigt das es in jedem Land zu verstößen gegen die Menschenrechte kommen kann.[/QUOTE

Sicher kann es das.
Aber gerade das zeigt uns doch, daß es wichtigeres gibt, als irgendwelchen Unsinn, der der irgendwann mal auf Papier geschrieben wurde, und der genau dieses Papier nicht wert ist, sobald es darauf ankommt.



Immer mehr Leute melden sich jetzt plötzlich zu Wort, die im Konflikt im Kaukasus nicht Russland, sondern den Präsidenten Georgiens in der Rolle des Schuldigen sehen.
Nach dem ehemaligen Bundeskanzler Schröder hat sich jetzt ein ehemaliger Minister unter Saakaschwili zu Wort gemeldet.
Dies sollte jeder einmal lesen :

Georgischer Ex-Minister: "Saakaschwili ist kein Demokrat" - Politik - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten
 
Was nicht heißt, dass man nicht an diese Informationen hätte kommen können. Sonst hätte ich, der in letzter Zeit wirklich nicht sehr aufmerksam die Nachrichten verfolgte, davon nichts gehört oder gewusst.

Mit den westlichen Medien sieht es in der Tat so aus, dass jede(r) Zeitung/Fernsehsender/Zeitschrift... mehr oder weniger einseitig aus ihrer politischen Weltanschauung heraus berichtet, aber es dafür auch von jeder politischen Richtung irgendwo auch etwas zu lesen, hören oder sehen gibt.
Es ist unmöglich ein umfangreiches Bild zu bekommen, in dem man nur eine dieser Medien nutzt. Aber durch Internet und Co ist es möglich Zugang zu ziemlich vielen politischen Anschauung zu erhalten. Wer wirklich informiert sein wöllte müsste eigentlich Meldungen aller politischen Richtungen des eigenen und fremder Länder sammeln und durcharbeiten.
Die Errungenschaft des Westens ist es nicht, dass diese Medien eine objektive Berichterstattung böten, die es simpel und einfach gar nicht gibt und auch gar nicht geben kann, jede Wahrnehmung ist stets selektiert und subjektiv. Dafür hat man aber theoretisch mit genug Zeiteinsatz die Möglichkeit jede Sicht, sogar Extremmeinungen wie Jedihammers, Foxnews, extremer Linker Seiten, AI ... zu finden und ihre Sicht der Dinge in Kombination zu setzen. Zwar kann man dann nicht mehr sagen was "die" Wahrheit ist, aber man kennt zumindest ein möglichst großes Spektrum an potentiellen Wahrheiten.

Und deswegen sind Organisationen wie AI, oder auch extreme Meinungen wichtig. Und deswegen ist Zensur gleich welcher Seite abzulehnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und deswegen sind Organisationen wie AI, oder auch extreme Meinungen wichtig.

Darin mag eine gewiße Wahrheit liegen.
Aber man sollte trotzdem immer wieder versuchen, immer beide Seiten der Medallie zu betrachten.
Und gerade das machen m.E. die westlichen Medien genauso schqwer, wie es die Medien der totalitären Staaten tun.
 
Darin mag eine gewiße Wahrheit liegen.
Aber man sollte trotzdem immer wieder versuchen, immer beide Seiten der Medallie zu betrachten.
Und gerade das machen m.E. die westlichen Medien genauso schqwer, wie es die Medien der totalitären Staaten tun.
Eine dialektische Betrachtung wäre wünschenswert, aber wohl utopisch.
Die Errungenschaft des Westens kann es wohl gar nicht sein objektiv zu berichten. Das ist schlicht unmöglich. Jeder berichtet aus seiner Perspektive heraus. Ein marktliberaler Autor wird niemals einen Artikel aus den Augen eines Kommunisten schreiben und damit kommunistische Staaten verstehen können, oder umgekehrt.

Errungenschaft des Westens sollte es aber nach den eigenen Prinzipien und Werten sein Zugang zu dieser zweiten Seite der Medallie zu ermöglichen und sie offen zu halten, wenn man sie schon selbst nicht bieten kann.
 
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Errungenschaft des Westens sollte es aber nach den eigenen Prinzipien und Werten sein Zugang zu dieser zweiten Seite der Medallie zu ermöglichen und sie offen zu halten, wenn man sie schon selbst nicht bieten kann.

Gut, dagegen kann noch nicht einmal ich etwas sagen.
Im Westen ist es zumindest möglich, sich auch aus anderen Quellen zu informieren.
Die Blockierung solcher Quellen im Westen ist sehr gering.
Auch hier werden unliebsame Tatsachen vertuscht, und einfach umgelogen, aber man kann sich bei uns zumindest über den wahren Sachverhalt schlau machen.
 
Sorry für den Doppelpost.
Aber eine politische Meldung erscheint mir doch nötig, daß sie her erwähnt wird.
Der Präsident Pakistans, General Pervez Musharraf, der sich im Jahre 1999 an die Macht geputscht hatte, gab dem Druck des Parlaments und wohl auch der Stimmung der Bevölkerung nach.
Obwohl General Pervez Musharraf kein Demokrat war, und auch nicht demokratisch regierte, war er dennoch ein Gefolgsmann des Westens und ein Protege der USA.
Der Frucht des Westens, nach dem Rücktritt des Präsidenten könnten die Atomwaffen Pakistans in falsche Hände geraten, trat der Nachfolger Musharrafs als Oberbefehlshaber der pakistanischen Streitkräfte, General Ashfaq Kayani bereits entgegen.
Die Atomwaffen Pakistans seien vor jedem Zugriff islamischer Fundamentalisten sicher.
 
Heute vor 40 Jahren rollten sowjetische Panzer im Rahmen des Warschauer Pakts in der CSSR (Tschechoslowakische Sozialistische Republik) ein um den dort aufkeimenden "Prager Frühling" (Liberalisierung und Demokratisierung der CSSR) zu unterbinden. In der Folge flüchteten tausende tschechoslowaken in den Westen, weil diese sonst vom Warschauer Pakt verhaftet wurden. Ich hoffe ich habe das ungefähr richtig angegeben.

Gut ist nicht mehr soo aktuell, aber es ist doch ein recht einschneidendes Ereignis der modernen Geschichte.
 
Vom Warschauer Pakt wurde niemand verhaftet, eher von den Truppen des selben.;)

Was den Einmarsch selber angeht, so waren solche Dinge im Spiel der Großmächte leider der Normalfall, wenn der Westen solche Dinge eher feiner regelte, und der Osten eher brutaler.
Das Ergebnis war im Prinzip das selbe.
Im Bezug auf die USA war es die sogenannte Monroe-Doktrin, in deren bestehen die USA über 100 Mal in Mittel und Südamerika intervenierten.


Im Osten war es dann die Die Breschnew-Doktrin, welche von einer "eingeschränkten Souverainität" der sozialistischen Bruderstaaten sprach.
Die Breschnew-Doktrin wurde übrigens von fast allen Bruderstaaten akzeptiert.
M.W. nach verweigerte sich vom Ostblock lediglich Rumänien.

Mit dieser Doktrin wurde der Einmarsch der Truppen des WP dann auch nachträglich gerechtfertigt.
Was übrigens meinen Hinweis auf die feinere Art des Westens angeht, so hatte der damalige Oberbefehlshaber der Truppen des WP, Marschall der Sowjet-Union
Iwan Ignatjewitsch Jakubowski, noch soviel Fingerspitzengefühl, daß er aufgrund der Erfahrungen der Tschechen im Jahre 1938 auf deutsche Truppenverbände verzichtete, obwohl zwewi Divisionen der NVA bereitstanden.
Jakubowski entschied sich dafür, diese Divisionen nicht gegen die Aufständischen einzusetzen.


Übrigens, im Wissen um die Breschnew-Doktrin handelte ein anderer ostdeutscher Staatschef genau richtig, und muß sich deswegen heute noch verantworten.
Hätte der polnische Staats- und Parteichef General Wojciech Jaruzelski nich am 13.12.1981 das Kriegsrecht in Polen verhängt, wären wohl die Truppen des WP auch in Polen einmarschiert.
Der Aufmarsch war bereits im Gange.
 
Der rusische Präsident ist jetzt den Resolution der Duma gefolgt, und hat die beiden
nach Unabhänigkeit strebenden Regionen Abchasien und Südosetien als unabhänig anerkannt.
Auch wenn dies ein klarer Bruch des Völkerrechts ist, so zeigt die Reaktion des Westen wieder einmal die Heuchelei der "freien Welt".
Was ihnen im Bezug auf den Kosovo Recht war, verteufeln sie jetzt im Falle Russlands.





Kaukasus-Konflikt: Medwedew erkennt Rebellen-Republiken an - Merkel protestiert - Politik - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten
 
Bei der Unabhängigkeit des Kosovo hab ich hier noch geschrieben, dass der Westen damit einen gefährlichen Präzedenzfall geschaffen hat. Jetzt haben wir den Salat.

Und auch das Gerede von wegen georgischen "Greueltaten" die jetzt von russischer Seite immer wieder erzählt werden ähneln doch fatal den Übertreibungen die damals Scharping und Fischer unter die Leute gebracht haben um den Krieg zu rechtfertigen.
 
Bei der Unabhängigkeit des Kosovo hab ich hier noch geschrieben, dass der Westen damit einen gefährlichen Präzedenzfall geschaffen hat. Jetzt haben wir den Salat.
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Vor der Situation wie wir sie jetzt haben haben die Experten bereits zu Beginn des Kosovo-Krieges gewarnt.
Ich denke, daß die Anerkennung durch Russland nur der Beginn der Fahnenstange ist.
Der Westen hat mit der Anerkennung des Kosovo die Büchse der Pandora geöffnet.
Mal sehen was das nach sich zieht


Und auch das Gerede von wegen georgischen "Greueltaten" die jetzt von russischer Seite immer wieder erzählt werden ähneln doch fatal den Übertreibungen die damals Scharping und Fischer unter die Leute gebracht haben um den Krieg zu rechtfertigen.


Vorsicht mit solchen Äusserungen.
Es gibt Leute, die können persönlich bezeugen, daß Scharping und Fischer die Wahrheit und nichts als die Wahrheit gesagt haben.:rolleyes::rolleyes::rolleyes:
 
Das nächste Übel könnte die Krim werden, welche ja zu Sowjetzeiten der Ukraine "geschenkt" worden ist, jedoch mehrheitlich von russischstämmigen Bürgern bewohnt ist. Wenn sich die Krim unabhängig erklärt, gibt es den nächsten Konflikt, zwischen Russland und der Ukraine. Vom Konflikt bezüglich des Raketenabwehrsystems zwischen Russland einerseits und Tschechien, Polen und der USA andererseits ganz zu schweigen.

Ich bin mal gespannt, wie das weitergeht.
 
Um die Krim wurde direkt nach dem Zerfall der Sowjetunio schon gezankt. Damals gings aber hauptsächlich darum, wem eigentlich die Schwarzmeerflotte in den dortigen Häfen gehören soll.

Die Ukraine hat ja bereits angekündigt den Pachtvertrag über die ukrainischen Häfen, die die Russen noch immer nutzen nicht mehr verlängern zu wollen, womöglich auch in Hinsicht auf eine spätere NATO-Mitgliedschaft. Die Russen wollen angeblich eine eigene Basis bauen, ein moskaufreundlicher Satelitenstaat auf der Krim wäre natürlich ne günstigere Lösung.
 
Das nächste Übel könnte die Krim werden, welche ja zu Sowjetzeiten der Ukraine "geschenkt" worden ist, .

Nun, ganz so war es nicht.
Um die Krim wurde zwischen Russland und der Ukraine seit dem Beitritt der Krim zum russischen reich gestritten.
Zeitweise war die Krim sogar eine eigenständige bzw. autonome sozialistische Sowjet-Republik.Im Jahre 1944 wurde die Autonomie der Krim durch Josef Stalin aufgehoben und sie zur einfachen Provinz innerhalb der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik abgewertet.
Und erst in der Regierungszeit von Nikita Sergejewitsch Chruschtschow,der selber Ukrainer war, wurde die Krim der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik zugeschlagen.Allerdings ist die Behauptung falsch, die Krim sei der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik geschenkt worden.Im Gegenteil, die Ukraine mußte im gegenzug das Gebiet um die Stadt Belgorod und die Stadt selber als Ausgleich an die Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik abgeben.
Im Bezug auf Nikita Sergejewitsch Chruschtschow ist es übrigens ein Treppenwitz der Geschichte, daß die Sowjet-Union, im Volksmund meistens fälschlicher weise als "Russland" bezeichnet, über drei Jahrzenht lang von einem Nichtrussen beherrscht wurde.Josef Wissarionowitsch Dschugaschwili war Georgier und Nikita Sergejewitsch Chruschtschow war Ukrainer.
Beides eigendlich Volksgruppen, die die Russen nicht besonderst mögen.
Aber dies nur man rande.

was nun eine Gefahr eines militärischen Konfliktes zwischen Russland und der Ukraine um die Krim angeht, so glaube ich nicht an einen solchen.
Russland hat da ganz andere Mittel, um die Ukraine an die Kandare zu nehmen.
Wegen oder um die Krim wird es wohl keinen Krieg geben.
 
Ich bin ja nun selber ein Verfechter der Theorie, daß die Vereinigung der KPD und der SPD zur SED im Osten nicht ganz so unfreiwillig auf Seiten der SPD vollzogen wurde, und daß die SPD hier ganz gerne ihre Vergangenheit schönt.
Aber was der gute Oskar sich mal wieder leistet, ist einfach nur bezeichnend für diesen notorischen Lügner und Opportunisten Oskar Lafontaine.
Wie er es braucht, mal so, mal so :

Linkspartei: Wie Lafontaine sich selbst umdeutet - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik


Ebenfalls ein bezeichnedes Bild wirft dieser Bericht hier auf Lafontaine und seine Partei.
Auch hier lügt der gute Oskar ohne Reue, wenn er behauptet, die Farc wäre von der EU von der Liste der Terror-Organisationen gestrichen worden.

Revolutionäre Romantik: Lafontaine und der Chic der Guerilleros - Politik - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten
 
Der Parteivorsitzende der SPD Kurt Beck ist heute zurückgetreten und hat die Klausurtagung der SPD bereits verlassen. Erst gestern hatte die SPD bekannt gegeben, dass Frank-Walter Steinmeier als Kanzlerkandidat der SPD in den nächsten Bundetagswahlkampf ziehen wird. Als möglicher Nachfolger Becks wird jetzt sein Vorgänger Franz Müntefering gehandelt.

Meiner Meinung nach ein überfälliger Schritt Becks und auch ein Guter. Er hat sich als Vorsitzender der Partei einfach nicht bewährt. Es ist seltsam, dass er als Landesvater von Rheinland Pfalz einen guten Job gemacht hat und dann als Parteivorsitzender so sehr versagt hat.

Was die SPD jetzt tun sollte, ist Frank Walter Steinmeier zum Vorsitzenden zu machen. Dann würde an einem Strang gezogen werden und es gäbe einen Chef und fertig. Das das mit den Zweier oder Dreierteams meist daneben geht dafür gibt es grade in der SPD genug Beispiele.
 
Das Beck ersetzt wird ist, wie Janem bereits schrieb, wirklich überfällig.
Das die Mitglieder die Entscheidung für eine Kanzlerkandidatur Steinmeiers durch die Presse erfahren haben, spiegelt nur das Chaos bei der SPD wieder :konfus:
Münte wird hoffentlich die nötige Konstante in der Partei wieder sein...
 
Das wird er ganz bestimmt. Man muss sich nur einmal anschauen, wie das Medien-Echo auf den Wechsel aussieht. "Schrödianer erobern SPD zurück" etc.
Ich kann nur hoffen, dass es jetzt steil bergauf geht, dass der linke Flügel links liegen gelassen und an alte erfolgreiche Zeiten angeknüpft wird. Steinmeier und Müntefering traue ich das auch absolut zu, da ich sie für die mit besten deutschen Bundespolitiker aktuell halte.
 
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