Tagespolitik allgemein

eine Woche Krieg und Kiev steht immer noch. Ich muss sagen, dass beeindruckt mich und in der letzten Woche ist der Nimbus einer starken russischen Armee für mich gefallen. Der Konvoi scheint wohl auch Probleme beim Vorankommen zu haben und es wäre ja eine Schande, wenn da ein paar Saboteure mit Panzerfäusten auftauchen würden :whistling:
Ich bin mal gespannt, ob der Druck auf China, sich weiter zu distanzieren noch kommen wird.
 
Damit meinst du bstimmt die Atom-Streitkräfte die er nicht in Alarmbreitschaft gesetzt hat? Ich meine, davon gingst du doch die ganze Zeit aus - wie viele hier?
Weißt du, mir zeigt das, welchen Quellen hier vertraut wird. Sender, wo ein Fehler unreflektiert einfach übenommen und verbreitet wird. Es sind aber FAKE-News. Oder ist "Phoenix" jetzt ein russischer Sender?
Klassische AFD-Linie von Neurechten-Trolls. Erst wird provoziert und dann haben es angeblich alle falsch verstanden oder anders interpretiert, nur man selbst besitzt den Durchblick.
*Gääähn*
 
Damit meinst du bstimmt die Atom-Streitkräfte die er nicht in Alarmbreitschaft gesetzt hat? Ich meine, davon gingst du doch die ganze Zeit aus - wie viele hier?
Weißt du, mir zeigt das, welchen Quellen hier vertraut wird. Sender, wo ein Fehler unreflektiert einfach übenommen und verbreitet wird. Es sind aber FAKE-News. Oder ist "Phoenix" jetzt ein russischer Sender?

Um das mal etwas Klar zu stellen: Die Strategischen Abwehrkräfte sind Rakteteneinheiten, die neben Hyperschall und konventionellen Raketen und Marschflugkörpern auch Atomraketen beinhalten.
Man muss aber auch sehen, dass mindestens Teile der atomaren Erst- bzw. Zweitschlagseinheiten immer in Alarmbereitschaft sind. Daher müssen die Amerikaner da auch niemanden in Bereitschaft schicken, da sie ihre Minuteman-III Interkontinentalraketen innerhalb von einer Minute nach eingehen eines gültigen Befehls in der Luft haben. Ebenso patrouillieren ständig mehrere U-Boote der Ohio-Klasse im Pazifik und im Atlantik um auch hier, zur Not auch nach Vernichtung der USA den Zweitschlag ausführen zu können. Das ganze System nennt sich bei den Amerikanern Flexible Response und beinhaltet dazu auch noch B52-Stratofortress Bomber, die ständig im NATO-Luftraum nahe der Grenze zu Russland in der Luft sind.
Bei den Russischen Streitkräften erfolgt die Abwehr neben Silogestützten Interkontinentalraketen auch durch solche, die auf Trucks mobil sind (Das sind dann auch die, die man immer bei den Paraden sieht) und ebenfalls durch U-Boot gestützte Raketen.
Da ich mich allerdings nicht gut mit der Organisation der russischen Streitkräfte auskenne, kann ich auch nicht sagen, wie genau die da organisiert sind. Und ich habe bisher auch nirgends so recht lesen können, wo jetzt der Unterschied zwischen Abschreckungskräften und Nuklearkräften sein soll. Stattdessen habe ich gelesen, dass das russische Wort wohl wörtlich mit Abschreckungskräften zu übersetzen wäre, aber umgangssprachlich durchaus die Nuklearstreitkräfte gemeint sind, ich kann das aber nicht verifizieren, da ich selbst kein russische Spreche.
Allgemein ist dieser Schritt aber eher als Drohung bzw. als hoher Poker zu verstehen. Wie schon gesagt, sind Atomstreitkräfte immer in Alarmbereitschaft und bereit zu reagieren, das liegt schon allein daran, wie ein Atomkrieg ablaufen würde. Denn er würde maximal 30 Minuten dauern, eher noch kürzer. Erstschlag - Detektion - Zweitschlag - Einschlag des Erstschlags - Einschlag des Zweitschlags - Nuklearer Winter
 
Ich fürchte dieses „alles-was-russisch-ist“ wird boykottiert oder geächtet, könnte zur Hexenjagd werden. Irgendwie gefällt mir das nicht und macht mir Angst. Gestern im TV berichtete ein Reporter aus Moskau, dass eine Kundin noch gerade so ihr Asthma-Spray bekam, eine andere ihr Insulin. Und dass die Versorgung mit Medikamenten sich wohl drastisch verschlechtern wird. Dann gab es noch (auch im TV) Forderungen von Entlassungen oder russische Produkte wie Wodka aus den Regalen zu nehmen.

So schrecklich und verachtenswert dieser Krieg auch ist, dass jetzt Menschen dafür bestraft und stigmatisiert werden, was die Führung eines Landes zu verantworten hat, ist nicht gerecht. Die schrecklichen Bilder aus der Ukraine machen die Menschen fassungslos und auch wütend. Aber man muss darauf achten, dass Wut den Verstand nicht vernebelt.
 
Ich fürchte dieses „alles-was-russisch-ist“ wird boykottiert oder geächtet, könnte zur Hexenjagd werden. Irgendwie gefällt mir das nicht und macht mir Angst.

Dass russische Produkte jetzt boykottiert werde ist meiner Meinung nach in erster symbolischer Natur. Da der Handel zwischen Russland und dem Westen jetzt aufgrund von nicht vorhandener Zahlungsmöglichkeiten sowieso bald gegen 0 gehen dürfte.

Es giebt vereinzelt natürlich Aktionen einiger einzelner Personen die Russische Restaurants oder ähnliches beschädigen.
Aber ich bin fest davon überzeugt das die überwältigende Mehrheit der Menschen der Westlichen Welt bewusst ist das Putin und seine Steigbügelhalter nicht Russland sind. Sondern auch das Russische Volk Opfer dieser Deppen sind.

Ich verfolge z.B. auch mehrere Russische Content Creator die ihre Existenz jetzt vor dem Aus sehen und mit dem Gedanken einer Auswanderung spielen.

Und was zu der Zeit auch oft gern übersehen wird sind die Lebensmittel Lieferungen die für die Annahme Länder von Ukrainischen Lebensmitteln ausfallen. Und natürlich auch dort für Lebensmittel Engpässe sorgt.

https://www-spiegel-de.cdn.ampproject.org/v/s/www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-erhoeht-weizenpreise-wladimir-putins-afrikanische-opfer-a-83f2a026-2a2e-44a6-9a58-561d69a5bc0e-amp?amp_js_v=a6&amp_gsa=1&usqp=mq331AQKKAFQArABIIACAw==#aoh=16462246570509&amp_ct=1646224669326&referrer=https://www.google.com&amp_tf=Von %1$s&ampshare=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-erhoeht-weizenpreise-wladimir-putins-afrikanische-opfer-a-83f2a026-2a2e-44a6-9a58-561d69a5bc0e

Putin und seine Vasallen sind Verbrecher die gerade die Ukraine und Russland zerstören. Aber auch das Leben von Millionen von anderen Menschen gerade in Afrika bedrohen.

Ich glaube jeder in der Westlichen Werte Union wünscht sich ein Demokratisches Russland das Friedlich mit all seinen Nachbarn coexistiert und floriert. Und Idealer Weise ein Russland das ein Mitglied der EU und NATO sowie der westlichen Wertgegemeinschaft ist.
 
Ich werde den ganzen Tag schon - auch weil noch keine Eilmeldung über den Fall von Kiev oder Charkow über die Mattscheiben geflimmert ist - das Gefühl nicht los, dass wir gerade Live eine der größten militärischen Blamagen der Geschichte erleben.
 
Ich werde den ganzen Tag schon - auch weil noch keine Eilmeldung über den Fall von Kiev oder Charkow über die Mattscheiben geflimmert ist - das Gefühl nicht los, dass wir gerade Live eine der größten militärischen Blamagen der Geschichte erleben.

Es hat ja um ehrlich zu sein noch nicht begonnen.

Aber wenn man bedenkt das jetzt zivile Ziel so massiv unter Beschuss genommenen werden stinkt das schon arg nach Verzweiflung seitens der Russischen Militärfuhrung.

Wobei George Bush, Jr. da gut vorgelegt hat. Wollte er den Irak-Krieg nicht in wenigen Tagen abhaken? Hat dann über 8 Jahre gedauert...

Der Krieg ging ja nur vom 20. März bis 14 April 2003 alles was danach kam war ja die Militärische Besatzung des Iraks.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es hat ja um ehrlich zu sein noch nicht begonnen.

Aber wenn man bedenkt das jetzt zivile Ziel so massiv unter Beschuss genommenen werden stinkt das schon arg nach Verzweiflung seitens der Russischen Militärfuhrung.

Ja, mir ist schon bewust, dass der Konvoi noch rollt - oder auch nicht, so genau weiß das ja niemand, aber es scheint wohl Spritprobleme zu geben :konfus:

Scheinbar sind heute die deutschen Waffen angekommen, also wer weiß, die nächsten Tagen werden jedenfalls spannend. Und man sollte auch nie vergessen: Die Ukrainische Armee kämpft seit 8 Jahren gegen die Separatisten und russische Söldner im Donbass, also wir haben es hier mit einer schlecht ausgerüsteten aber recht erfahrenen Armee zu tun. Die Ausrüstung kommt jetzt langsam aber sicher an. Also ich bleibe dabei, dass der direkte Konflikt je länger er dauert gegen Russland läuft.

Ich frage mich ja, was Russland machen will, wenn sich die ukrainische Regierung in die Westukraine zurückzieht. Wird man dann da auch einmarschieren? Das würde ein noch größeres Debakel werden. Es stellen sich ja jetzt schon teilweise Ganze Dörfer geschlossen den russischen Truppen auf der Straße in den Weg, wenn man den Bildern glauben darf. Glaubt man auch den Zahlen die von Seiten Kievs veröffentlicht werden, sind bereits fast 6000 Russen gefallen. Zum Vergleich: In den 10 Jahren Afghanistan sind etwa 26.000 Russen gestorben.
 
Wobei George Bush, Jr. da gut vorgelegt hat. Wollte er den Irak-Krieg nicht in wenigen Tagen abhaken? Hat dann über 8 Jahre gedauert...

Der Irak war militärisch nach 2 1/2 Wochen besiegt. Die Hauptstadt war eingenommen (hat 5 Tage gedauert) und die Regierung entmachtet, mit lokalen Brennpunkten die nach weiteren 2 Wochen bekämpft waren. Davon sind die Russen noch ein gutes Stück entfernt. Wenn die ukrainischen Zahlen auch nur annähernd stimmen, dann hat Russland bereits jetzt mehr Verluste erfahren als die USA im Irak im Zeitraum 2003-2011. Und Kiew war im Grunde schon nach 24 Stunden erreicht.

Von einem dezentralen Widerstand wie es ihn im Irak von 2003 an gab, sind die Ukraine noch entfernt. Kiew steht, die Regierung tweetet fleißig weiter. Ein Enthauptungsschlag ist nicht gelungen und die Versorgung der Ukraine von außen ist etabliert.
 
Ich werde den ganzen Tag schon - auch weil noch keine Eilmeldung über den Fall von Kiev oder Charkow über die Mattscheiben geflimmert ist - das Gefühl nicht los, dass wir gerade Live eine der größten militärischen Blamagen der Geschichte erleben.

Den Platz in der Ruhmeshalle hat sich aus meiner Sicht der vermurkste Afghanistan-Rückzug verdient. Das übertrifft Vietnam, Somalia und Ukraine. Und ich kann mir nur schwer vorstellen, dass ich in meinem Leben noch irgendetwas mit erleben werde, was daran in Sachen Peinlichkeit und Erbärmlichkeit auch nur ansatzweise rankommt.
 
Ich möchte nicht so wirklich glauben, dass Putin alle Asse gespielt hat. Leider.

eine Woche Krieg und Kiev steht immer noch. Ich muss sagen, dass beeindruckt mich und in der letzten Woche ist der Nimbus einer starken russischen Armee für mich gefallen.

Gegen eine motivierte, gut ausgebildete Armee mit den entsprechenden Waffen (zumindest teilweise) ist es halt etwas anderes als in Syrien Schulen und Krankenhäuser zu bombardieren.

Es rächt sich, dass Selenskyj die Generalmobilmachung nicht früher ausgerufen hat, aber er hatte wohl bis zuletzt gehofft, Putin besänftigen zu können. Mit der vollen Mann- bzw. Fraustärke und mehr Waffenlieferung vorab wäre es für die Russen vermutlich noch sehr viel verlustreicher als es jetzt schon ist.

Leider geht die russische Armee jetzt zu dem Verhalten über, auf welches sie in einem konventionellen Krieg ausgelegt ist. Sie schießen die Städte mit ihrer Rohr- und Raketenartillerie in Grund und Boden. Dafür wird ihnen die Munition auch nicht so schnell ausgehen, nur Logistik ist offenbar nicht so ihre Königsdisziplin. Ich fürchte anhand der aktuellen Bilder nur, dass das die Gefahr mitnichten entschärft.


Ich fürchte dieses „alles-was-russisch-ist“ wird boykottiert oder geächtet, könnte zur Hexenjagd werden.

Ich denke, dass es zu unschönen Vorfälle mit unbeteiligten Russen bzw. russischstämmigen Menschen kommt. Die vernünftige Mehrheit kann das differenzieren, aber leider wird es immer den ein oder anderen geben, der seine Aggressionen plötzlich kanalisieren muss. Ich hoffe, es bleibt bei Einzelfällen.

Lukashenko hat im Fernsehen eine Lagebesprechung gesendet, bei der eine Karte gezeigt wurde, in der anscheinend die Ukraine in mehrere Zonen aufgeteilt und Transnistrien erobert/annektiert wird.

Das ist einfach ekelerregend.
 
Nach der Ukraine also die restlichen Ex-Sowjet Staaten? Gibt ja noch einige die nicht in der NATO sind.

Alternativ könnte man es ja noch mal in Afghanistan probieren, das hat ja in den 80ern schon “toll” geklappt.
 
Auch wenn der Einsatz und der Mut der ukrainischen Zivilbevölkerung, ihrer Streitkräfte und des Präsidenten beeindruckend sind, fürchte ich, dass sich derzeit ein allzu rosiges Bild von der militärischen Lage verbreitet. Die einzelnen taktischen Erfolge und Nadelstiche sind eben nur das und keine generelle Trendwende - daran ändert auch die wohl teilweise reale, teils übertriebene Unfähigkeit der russischen Streitkräfte in bestimmten Situationen nichts.

So ist die temporäre Aufgabe von Fahrzeugen in Gebieten, die zumindest im Großen und Ganzen unter russischer Kontrolle stehen, nicht gleichbedeutend mit deren Verlust - aus russischer Sicht kann man diese Fahrzeuge entweder ohne große Reduzierung an Kampfkraft abschreiben oder sie eben später wieder unter Kontrolle bringen, sobald die gesteckten Ziele erreicht sind. Die russische Doktrin schreckt vor Verlusten bei Menschen und Material nicht so sehr zurück wie die westliche, die Zahlen müssten also wirklich sehr viel mehr steigen, damit es an der Heimatfront Unruhe gibt. Und selbst eine solche Unruhe ist nicht gleichbedeutend mit einem Sturz Putins oder einem Ende des Krieges, dafür ist der repressive Apparat und die Propaganda schlicht zu effektiv. Kurz gesagt: Die russischen Streitkräfte können sich Fehler und Verluste auch im größeren Maßstab erlauben, die ukrainischen Streitkräfte nicht. Zumal wohl nun die gröbsten Schnitzer ihr Ende finden, die besten ukrainischen Einheiten von Umzingelung bedroht sind und die russischen Truppen dazu übergehen, ihre Stärke bei Luftüberlegenheit und ganz besonders Artillerie voll auszunutzen.

Das ist angesichts des Vormarschs auf Millionenstädte besonders beunruhigend: Viele führende Köpfe der derzeitigen Operationen waren auch 1994 daran beteiligt, Grosny dem Erdboden gleich zu machen und fast 30.000 Zivilisten zu töten. Es könnte sich eine tragische Wiederholung der Geschichte andeuten: Hohe Verluste auf russischer Seite (besonders unter unzureichend ausgebildeten, ausgerüsteten, motivierten und geführten Wehrpflichtigen), aber ein dank überlegener und rücksichtslos eingesetzter Feuerkraft blutig erkämpfter Sieg, der dann auf dem Rücken der Zivilbevölkerung vollendete Tatsachen schafft. Das ist das Szenario, das ich für weitaus realistischer und verstörender als einen Atomschlag halte: Die Bombardierung von Kiew und anderer Großstädte und erbitterte Häuserkämpfe, weil Putin einen Erfolg erzwingen will und derzeit bereit scheint, die Kritik eines Großteils der Weltgemeinschaft an sich abperlen zu lassen, Sanktionen auszuhalten, bis die ersten Staaten ausscheren, und kritische Stimmen in der Heimat (eine Minderheit, leider) gewohnt brutal mundtot zu machen.
 
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