[Hyperraum | Hybris Fury | Saphenus' Quartier] - Saphenus
Dumpf spürte er das Schiff um sich herum. Der Hyperraumantrieb vibrierte, summte leise vor sich hin. Das Geräusch war wahrhaftig beruhigend, wie Meditationsmusik umhüllte es ihn und ließ seine Gedanken treiben. Raumschiffe….Saphenus konnte sich bisher nicht mit ihnen anfreunden. Ihm war seine geordnete Bibliothek stets lieber gewesen, das bunte Treiben auf den Raumhäfen widerte ihn an. Er erinnerte sich daran wie er einmal versucht hatte von zuhause abzuhauen. Es war kurz nach einem „klärenden“ Gespräch mit seinen Eltern gewesen, sie versuchten ihm klarzumachen, dass er sich dem Initiationsritus der Zabrak nicht stellen konnte, nein, es nicht durfte. Er verstand damals nicht warum, hatte geheult, war wütend. Nachdem er voller Aggressionen sein Zimmer verwüstet hatte, packte er wild entschlossen einige Sachen zusammen und verschwand mit einem bestimmten Ziel vor Augen: Dem Raumhafen von Taris. Genauso wie er sich an die Wut erinnerte, kam ihm nun die Angst in den Sinn, die er bei dem Anblick der Massen an unterschiedlichen Spezies empfunden hatte. Die dröhnenden Turbinen der Raumschiffe düsten über ihn hinweg, er wurde angerempelt und angemeckert, weil er andauernd im Weg stand. Es war erdrückend, plötzlich hatte er das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. So schnell wie möglich kehrte er nach Hause zurück, seine Eltern blickten ihn nur verständnisvoll an. So wie sie es immer taten, immer schienen sie Verständnis für ihn gehabt zu haben. Für ihn, der zwischen zwei Welten gefangen war. Saphenus spürte wie sich etwas in ihm regte, das nicht gut war. Er holte tief Luft und versank tiefer in der Macht anstatt diesem Gefühl nachzugeben. Er wollte nicht wütend sein auch wenn er merkte, dass er sich nicht mehr gut gegen das Monster wehren konnte. Das Monster, das eigentlich nicht mehr da war und ihn dennoch beherrschte. Es kroch nicht mehr in ihm herum, stattdessen war es wie ein Schatten, der auf ihm lag und jedes gute Gefühl zu ersticken drohte. Ein Feuer, das einen friedlichen Wald verschlang.
Saphenus spürte seinen Mitschüler in der Macht, in einem der anderen Quartiere, vermutlich seinem eigenen. So sehr sich der Zabrak auch bemühte, sein Meister blieb weiterhin vor ihm verborgen. Auch wenn er vermutete, dass er wahrscheinlich im Cockpit war, es war ihm nicht möglich dort ein Lebewesen wahrzunehmen. Die Macht wurde nur von den unbelebten Gegenständen dort reflektiert, den Konsolen und Armaturen, dem kalten Stahl und Glas. Kaum wahrnehmbar waren nur noch die Würmer in dem Quartier 3, die übereinander krochen und ineinander verschmolzen. Kurz war er versucht dort hinein zu gehen und nach dem Experiment zu sehen, doch irgend etwas hielt ihn zurück. Er hatte Angst. War er zu weit gegangen indem er den Wurm in die Leiche überführt hatte, war das in Hybris Sinne gewesen? Wenn nicht, welche Strafe mochte dann noch auf ihn zukommen? Insgesamt musste er jedoch zugeben, dass er neugierig war. Sie waren schnell von Bastion aufgebrochen und auch wenn ihm nun die Stille des Weltalls umgab und ihn im Vergleich zu dem stetig auf ihn eindrückenden Wind nun entspannte, der Albtraum würde nicht ohne Grund diese Reise unternehmen. War das hier Teil ihrer Ausbildung oder verfolgte er eigene Ziele? Sofort schalt sich Saphenus selbst: sein Meister verfolgte immer eigene Ziele, sie selbst waren ein Teil seines Planes. Er durfte nicht den Fehler machen und Hybris‘ Zuwendung für Barmherzigkeit halten, versagte er würde das seinen Preis mit sich ziehen. Er öffnete die Augen. Mittlerweile kam es ihm vor als hätte er niemals zwei Augen besessen. Wie schnell man sich doch an Verstümmelungen gewöhnen konnte. Er merkte zwar, dass er gerade im Nahbereich Probleme mit dem stereoskopischen Sehen hatte, oftmals half ihm nur die Erfahrung vernünftig nach vor ihm liegenden Gegenständen zu greifen, doch mittlerweile hatte er sich darauf eingestellt. Einzig und allein sein Spiegelbild war immer noch schwer anzusehen. Sein Gesicht war noch ausgemergelter als zuvor, das Jahr in den Bergen hatte ihn viel gekostet. Doch abgesehen von der tiefschwarzen Augenhöhle wurde sein Gesicht von keinen Narben geziert, selbst die Explosion des Blasters vor den Toren des Tempels hatte keine hinterlassen. Gegen Ende des Jahres war ihm der Gedanke gekommen Hybris um ein künstliches Auge zu bitten, so etwas musste es doch in der Medistation geben. Damals wurde ihm gesagt er könne keines haben, doch vielleicht sah das jetzt anders aus. Doch die überstürzte Abreise machte ihm einen Strich durch die Rechnung und sein Gefühl sagte ihm, dort wo sie hinflogen gab es keinen Arzt, der so einen Eingriff durchführen konnte.
Plötzlich tönte ein grelles Piepen durch sein Quartier und eine rote Lampe leuchtete am Intercom auf. Hybris rief sie zu sich. Sofort stand Saphenus auf, streckte sich noch kurz durch sodass seine Knochen knackten und verließ den Raum. Sein Meister hatte sich an dem Holoprojektor im Zwischenraum aufgestellt und schaute sie aus gelben Augen an. Auch wenn der pure Anblick nicht mehr so schlimm war wie der Totenschädel, der Blick des Albtraums jagte ihm immer noch einen Schauer über den Rücken. Ares kam zeitgleich mit ihm an, Saphenus nickte ihm nur kurz zu. Aus welchem Grund auch immer. Der Holoprojektor ließ das Antlitz eines Menschen erscheinen, es war ungepflegt und schien selbst als Hologramm zu stinken. Hybris erklärte ihnen, dass er das Ziel war oder besser, der Frachter den er befehligte. Sie waren also doch auf einer Mission, auf der ersten richtigen. Nervosität überkam den Zabrak. Während des letzten Jahres hatte er in mit dem Gedanken gelebt bald gegen seinen Mitschüler antreten zu müssen. Auch wenn er sich nie sicher war ob es dabei um Leben und Tod gehen würde, es hätte zweifellos Verletzungen nach sich gezogen. Nun war das hier kein Übungskampf. Noch wusste Saphenus nicht wie sie vorgehen würden, doch sollten sie gegen die Besatzung kämpfen müssen…nun, die Menschen würden ihren Tod nicht einfach akzeptieren und in sein Lichtschwert laufen. Noch dazu betonte der Albtraum, dass sie es mit keinem Amateur zu tun hatten, der Captain war schon mehrfach seinen Verfolgern entwischt. Ein Teil in ihm sagte, dass das mit Sicherheit keine Sith waren, dennoch beruhigte das Saphenus nicht. Er war zwiegespalten, er wollte sich messen, er spürte schon wie sich die Wut in seiner Magengegend sammelte, auf der anderen Seite fragte er sich ob er überhaupt schon wieder bereit war jemanden zu töten. Plötzlich überkamen ihn wieder die Gesichter Je’anas und des Jüngers, die Erinnerung an seine Albträume war lebhaft. Er fasste sich, vor seinem Meister durfte er diese Schwäche nicht zeigen.
Sein Meister fuhr unbeeindruckt fort, den drei restlichen Mitgliedern der Crew schenkte er keine Beachtung. Vielmehr rückten nun die sechs Gegenstände in seinen Fokus, der Grund ihrer Mission. Sie sollten sie beschaffen, um jeden Preis. Sie waren wichtiger als das Schiff und Saphenus vermutete in Gedanken, wahrscheinlich auch wichtiger als Ares und er. Die Erwähnung Rakes bekräftigte ihn in dieser Vermutung. Was war wohl aus dem Feeorin geworden, er hatte ihn das ganze Jahr über nicht mehr gesehen. Offen gestanden hatte er auch keinen Gedanken an ihn verschwendet. Schließlich offenbarte ihnen Hybris noch ihre Rollen und Saphenus spürte, wie seine Hände anfingen zu zittern. Schnell versteckte er sie hinter seinem Rücken. Er sollte die Crew zusammentreiben während Ares nur nach den Gegenständen zu suchen hatte! Er alleine gegen drei….rein körperlich wäre das von vornerein ein aussichtloser Kampf.
Hybris wehrte schnell noch die leidlichen Versuche Ropes ab ihn in ein Gespräch zu verwickeln und verschwand dann im Cockpit. Unschlüssig blieb er stehen. Zuerst wollte er Ares fragen wie sie vorgehen sollten, verwarf den Gedanken aber schnell wieder. Saphenus trug alles am Körper, was er benötigte, seine beiden Lichtschwerter baumelten an dem Gürtel. Langsam begab er sich zur Luftschleuse. Er musste zugeben, Erfahrung hatte er nicht mit Entern. Er hatte Geschichten gelesen über Piraten, eine Zeit lang hatte er sich in kindlicher Naivität für das pseudoromantische Piratenleben interessiert. Würden sie jetzt genauso vorgehen wie in diesen Geschichten? Wenn ja hieß das, dass sie das andere Schiff zunächst unter Beschuss nehmen würden. Das Bild des lädierten Leichnams des Rodianers schoss ihm durch den Kampf, dieser war ebenfalls von einer Explosion erwischt worden. Würde ihn sowas auf dem Schiff erwarten? Dann erinnerte sich daran, dass die Piraten immer Atemmasken getragen hatten. Der Haushaltsdroide hielt sich offenbar bewusst im Hintergrund, Saphenus hatte das Gefühl er würde am liebsten ins Cockpit zu seinem Meister gehen anstatt sich mit dessen „Haustieren“ abzugeben. Saphenus setzte eine ernste Miene auf, zumindest versuchte er.
„Du…Rope! Wo sind hier Atemmasken?“ Betont ließ Saphenus wieder seine Hand an sein Lichtschwert sinken auch wenn er wenig Lust auf eine weitere Auseinandersetzung hatte.
„Das Haustier braucht nicht aggressiv zu werden, vielleicht sollte der Meister ihm lieber die Klauen stutzen!“, entgegnete der Droide und händigte ihm grummelnd die Atemmasken aus.
„Gibt es sonst noch etwas Nützliches, das wir gebrauchen könnten?“, fragte Saphenus nun freundlicher und ließ seine Hände sinken.
„Oh, das Haustier kann man aber schnell mit einem Leckerchen beruhigen, das muss ich mir merken.“,
quietschte Rope vor sich hin, händigte ihnen dann aber tatsächlich etwas Nützliches aus: Magnetstiefel, die sie im Falle der Schwerelosigkeit auf dem Boden halten würden. Saphenus wäre niemals von sich aus auf die Idee gekommen sich die zu besorgen. Zuerst wollte er sich wortlos umdrehen, stattdessen murmelte er ein Danke. Dann ignorierte er geflissentlich die Antwort des Droiden. Irgendwann würde er schon sehen was er davon hatte.
Die Stiefel waren schwer und gar nicht so einfach anzuziehen. Er vermied es absichtlich wieder den Droiden um Hilfe fragen zu müssen, so dauerte er es etwas bis er ihren Schließmechanismus verstanden hatte. Die Atemmaske war dagegen einfach über sein Gesicht gezogen, sofort wurde seine Nase mit dem Sauerstoff / Stickstoff Gemisch durchflutet. Auch wenn es wahrscheinlich genau die gleiche Luft war wie sie auch im Raumschiff herrschte, sie roch dennoch irgendwie synthetisch. Er atmete tief ein und aus. Hybris erschien und machte ihnen klar, dass auf dem anderen Schiff ein Feuer ausgebrochen und der Antrieb defekt war. Zumindest das spielte ihnen in die Karten. Ein Ruck, der Saphenus einen kleinen Schritt nach vorne machen ließ, verkündete, dass sie an das gegnerische Schiff angedockt hatten. Seine Hand wanderte wieder unbewusst zu seinem Lichtschwert und schloss es fest in die Hand. Unsinnig wenn man bedachte, dass er sowieso nicht damit umgehen konnte und sich lieber auf die Macht verließ. Dennoch gab ihm die Waffe Halt und das Gefühl von Macht. Sein Meister drückte Ares und ihm noch jeweils eine Lampe ihn die Hand, dann öffneten sich wie von Geisterhand die Schotten. Das Licht der Schleuse fiel fahl in die Gänge des anderen Raumschiffs und erhellte sie diffus. Vorsichtig leuchtete er in das Dunkel, für wenige Sekunden klang ihm noch die letzte Bemerkung des Albtraums in den Ohren. Zwanzig Minuten waren nicht viel wenn man überlegte was sie zu tun hatten. Nochmal warf er einen Blick auf Ares, dann tat Saphenus den ersten Schritt. Die Schwerkraft in dem anderen Raumschiff war tatsächlich aufgehoben, Saphenus spürte es sofort als die künstliche Gravitation wegfiel. Ich fiel auf, dass er gar keine Ahnung hatte wie das Raumschiff aufgebaut war oder wo der Antrieb mit den ¾ der Crew sein sollte. Die Lampe leuchtete den Gang vor ihm aus, Schatten tanzten an der Wand. Er hörte Ares‘ Schritte hinter sich, dazu die geschmeidigen Bewegungen des Droiden. Saphenus besann sich auf die Macht, sein verbliebenes Auge war ihm hier sowieso keine Hilfe. Immer weiter ließ er sein Bewusstsein schweifen bis er die ersten Lebenszeichen entdeckte. Es waren mehrere, dort musste also der Antrieb sein. Das vierte Lebenszeichen war in einem eigenen Raum, es wanderte schnell hin und her. Saphenus konnte nicht sagen wieso, ansonsten spürte er nichts. Auch wenn es ihm mittlerweile gelang seine Machtsinne routiniert einzusetzen, das beste Ergebnis bekam er immer noch wenn er in Ruhe meditieren konnte. Nun war er jedoch aufgeregt, er spürte die Herzen schnell in seiner Brust schlagen. Sein Kopf pochte und er musste sich konzentrieren. Die Hand klammerte sich fester um das Lichtschwert. Er fasste einen Entschluss: auch wenn es riskant war, er wollte sich zuerst mit dem Antrieb beschäftigen. Er wusste nicht wie wahrscheinlich es war, dass sie ihn reparierten, doch wenn es ihnen gelang und sie fliehen konnten…Hybris würde nicht begeistert sein. Noch dazu beschlich ihn der Verdacht, das vierte isolierte Lebenszeichen versuchte sich zu vergewissern, dass noch etwas hier war, oder er wollte etwas beschützen. Doch die Gegenstände waren nicht seine Aufgabe.
Langsam schlich er sich vorwärts, die Stiefel pochten auf dem Metallboden. Saphenus hoffte inständig, dass die Crew das Geräusch nicht hörte auch wenn es ihnen nicht entgangen sein durfte, dass ein fremdes Schiff angedockt hatte. Mit seinen Sinnen behielt er die drei Gestalten im Antriebsraum fest im Blick, die Lampe leuchtete ihm den Weg aus. Er kam dem Raum immer näher und plötzlich erstarrten zwei der Lebenszeichen. Das dritte bewegte sich immer noch leicht, vielleicht reparierte es den Antrieb. Die anderen beiden verharrten regungslos, Saphenus war sich sicher: sie wussten, dass er kam. Die Tür zum Antriebsraum war geschlossen und der Zabrak ließ das Licht verschwinden. Er war aufgeregt, nervös, er war gleichzeitig angsterfüllt und voller Vorfreude. Freude?! Was war mit ihm los, vielleicht musste er verletzen, töten, er durfte keine Freude haben! Dennoch war dieses Gefühl da und es übernahm die Oberhand. Ein letztes Mal atmete er tief durch und nahm sein Lichtschwert noch fester in die Hand. Dann griff er mit der Macht nach der Tür und schob sie weit auf. Just in diesem Moment erglühte plötzlich ein rotes Glimmen, Notfalllampen leuchteten auf. Der Antrieb selbst blieb stumm doch zumindest die Notbeleuchtung war wiederhergestellt. Ein Blasterschuss zuckte neben Saphenus in die Wand, reflexartig ließ er sich fallen. Ungeschickt rollte er sich ab, kam wieder auf die Beine und aktivierte das Lichtschwert. Das Summen erfüllte den ansonsten stummen Raum und plötzlich tat sich nichts. Saphenus fixierte die drei Personen. Eine kniete in der Nähe des Reaktors, die anderen beiden flankierten ihn, beide hatten Blaster in der Hand. Einer davon war der Captain.
„Ein Jedi.“,
grummelte der und blieb regungslos. Damit hatten sie offenbar nicht gerechnet, denn er schien verwirrt zu sein. Oder täuschte er das vor, war das eine Falle? Saphenus kam in den Sinn, dass er noch keinen töten durfte, doch Verletzungen waren nicht verboten.
„Was zur Hölle macht ein Jedi in diesem gottverlassenen Teil der Galaxis?“, brummte der Captain.
„Ey, hab’n Jedis nicht immer so andere Lichtdinger, blau oder so?“, fragte der andere Mensch mit dem Blaster.
„Halt’s Maul bevor du Schwachsinn erzählst. Jedi haben Lichtschwerter, Ende!“, fauchte der Captain.
Saphenus dachte fieberhaft nach. Drei gegen einen war eine gefährliche Situation. Der Captain schien jedoch der hellste von allen sein, der andere macht nicht allzu viel her. Was konnte er tun. Er spürte die Wut in sich, dieser Mensch hatte ihn als Jedi bezeichnet. Er wusste nicht wieso, doch das machte ihn wütend, aggressiv. Er wollte ihm urplötzlich eine Lektion erteilen, die aufkeimenden Gefühle drohten seine Sicht zu vernebeln. Er und ein Jedi, pah! Er war kein Jedi, er war etwas Besseres, er war Sith. Das sollten sie wissen, sie sollten ihm gefälligst den Respekt zollen, der ihm als solcher gebührte! Ruhig, dachte er sich dann, doch er konnte die Wut nicht unterdrücken. Die Angst war wie weggeblasen. Er suchte nach dem Verstand des dümmeren Menschen, er richtete die Macht auf ihn. Mit einer Handbewegung flüsterte Saphenus:
„Ich bin gefährlicher als ein Jedi, du solltest Angst vor mir haben.“
„Ey, das hier is‘ keen Jedi, der…man, der ist gefährlich.“, flüsterte der wie hypnotisiert und ließ den Blaster sinken.
„Was machst du da, du Schwachkopf.“, brüllte der Captain und sah sein Crewmitglied an.
„Hast du Idiot vergessen was wir an Bord haben? Jedi hin und her, wir müssen den behämmerten Antrieb klarmachen und dürfen auf keinen Fall Zeugen hinterlassen!“
Saphenus spürte wie der Effekt des Gedankentricks nachzulassen drohte, das Crewmitglied vertraute auf die Worte seines Captains und widerstand dem Einfluss der Macht. Der Zabrak nutze dennoch die Chance. Als der Captain immer noch den anderen Menschen anschaute, griff er nach der Waffe des Anführers. Die Macht schleuderte ihm sie aus den Händen. Sie raste geradewegs auf den anderen Bewaffneten zu und prallte gegen dessen Kopf. Die Machtgeschwindigkeit katapultierte Saphenus zwei Schritte nach vorne, absichtlich deaktivierte er das Lichtschwert und knallte es mit aller Kraft, die er aufbringen konnte in das Gesicht des Captains. Grunzend stolperte der nach hinten weg. Der Mann, der gerade noch den Reaktor reparieren wollte, stand aus der Hocke auf und stürmte geradewegs auf den Zabrak zu. Saphenus spürte wie ihn eine Faust im Gesicht streifte, er war nicht schnell genug um den Angriff auszuweichen. Das Adrenalin, das durch seinen Körper strömte, verhinderte jedoch, dass er Schmerzen spürte. Er fiel auf den Boden, sein Lichtschwert rutschte ihm aus der Hand. Schnell griff er nach seinem zweiten, dem Trainingslichtschwert und aktivierte es. Der Mechaniker kam schon auf ihn zu, Saphenus trieb die zwar gedämpfte, aber dennoch heiße Klinge in dessen Oberschenkel. Kleidung und Haut verkohlte, ein Schrei zuckte durch den Raum und hallte von den kalten Wänden wider. Der Mechaniker ging zu Boden, unglücklich schlug er mit seiner Schulter auf. So schnell Saphenus konnte rappelte er sich wieder auf. Das etwas dümmliche Crewmitglied lag noch auf dem Boden, es schien desorientiert zu sein. Der Captain war hingegen wieder auf den Beinen. Sein Blick fiel auf den Blaster, der am Boden lag, dann hechtete er zu der Waffe. Saphenus blieb stehen. Der Schrei beflügelte ihn, er genoss das Leid. Das Monster hatte nun die Oberhand, er konnte sich nicht wehren selbst wenn er es gewollt hätte. Auf einmal spürte er die Macht über sich hereinbrechen, der Ozean, der ihm sonst verschlossen war, lud ihn nun geradewegs zum Schwimmen ein. Er streckte seine Hand aus, das Lichtschwert legte sich quer vor seinen Körper. Dann richtete er die Macht auf den Captain. Noch bevor sich dessen Finger um die heiß ersehnte Waffe klammern konnten, blieb ihm die Luft weg. Etwas verschloss seine Luftröhre und verhinderte, dass frische Luft in seine Lungen strömen konnte. Saphenus hatte diese Technik noch nie an einem Lebenden ausprobiert und so gelang es ihm nicht die Trachea des Captains komplett zu verschließen. Dennoch, das war eine Stresssituationen und der Mensch atmete schnell um seine Muskeln während der Belastung dennoch mit Sauerstoff versorgen zu können. Hätte er ruhig und tief weitergeatmet, er hätte noch Luft bekommen. Doch so begann er zu hyperventilieren. Saphenus ging langsam zu ihm und schob den Blaster mit der Spitze seines Fußes von dem Menschen weg. Dann folgte ein weiterer Tritt in dessen Magengrube. Er spürte so langsam die Anstrengung, die es ihn kostete den Machtgriff aufrechtzuerhalten, doch die Schmerzensschreie des verletzten Crewmitglieds gaben ihm Kraft. Er genoss es. Dann beendete er dir Tortur, der Captain spukte sofort auf den Boden und rang nach Luft. Saphenus ließ seine Sinne wandern, er schöpfte aus dem Ozean und beförderte sein fallengelassenes Lichtschwert zurück in seine Hand und dann an seinen Gürtel. Es schwebte langsam zu ihm, doch er hatte keine Eile. Das etwas dümmliche Crewmitglied schaute ihn nur entsetzt an, es dachte gar nicht mehr daran nach dem Blaster zu greifen. Schnell ließ Saphenus die heiße Klinge über die beiden Waffen gleiten und machte sie damit nutzlos. Grinsend schaute er den „Schwachkopf“ an.
„Denk nicht einmal daran etwas Dummes zu tun.“, sagte Saphenus langsam. Er hoffte die Drohung würde reichen ihn in Schach zu halten. Drei waren also geschafft. Sie waren alle benommen oder verletzt und zu sehr mit sich selber beschäftigt als dass sie Gegenwehr leisten konnten. Zumindest dachte Saphenus das. Plötzlich schob sich die vierte Gestalt in das rote Dämmerlicht der Notleuchten.
„Ich mache dich fertig, damit kommst du nicht durch!“, brüllte der und stürmte dann auf Saphenus zu. Es war ein Berg von einem Menschen. Nicht so groß und stark wie Rake, dennoch mit mehr Muskeln als sich Saphenus jemals erträumen lassen konnte. Die Zeit reichte nicht sich mit Hilfe der Machtgeschwindigkeit zu retten, Saphenus wurde schlicht über den Haufen gerannt. Wieder fiel sein Lichtschwert zu Boden, doch dieses mal das Trainingslichtschwert. Hätte er klar denken können, wahrscheinlich wäre ihm durch den Kopf gegangen, dass es gut war zwei bei sich zu tragen. Bevor sich der Hüne nach ihm umdrehen konnte, aktivierte der Zabrak die gefährliche Klinge der richtigen Waffe und ließ sie durch die Luft sausen. Es musste aussehen als würde er mir nichts dir nichts in die Luft stochern, doch er traf. Jetzt senkte sich der heiße Lichtstrahl in das Fleisch seines Gegners anstatt es nur oberflächlich zu verbrennen. Mühelos glitt es durch die gestählten Muskeln und schmolz sie wie Butter. Brüllend krachte der Muskelberg auf den Boden. Doch anstatt sich sein Bein zu halten wie es das andere Crewmitglied getan hatte, kroch er auf Saphenus zu. Die gewaltigen Pranken zogen ihn stetig in Richtung des Zabrak bis er schließlich dessen Gewand zu spüren bekam. Er riss daran und Saphenus versuchte sich nun seinerseits wegzubewegen. Er durfte ihn nicht töten, auch wenn sein Körper wollte, dass er die heiße Klinge des Lichtschwerts in das Gesicht des Hünen trieb. So holte er aus und trat nach ihm, genau auf die Nase. Etwas knackte, doch unbeirrt zog der Mensch weiter an der Robe bis sie schließlich riss. Saphenus stand wackelnd auf und hetzte dann einige Schritte zurück. Vor ihm lagen nun die vier Menschen, einer kroch weiter auf ihn zu, ein anderer hielt sich ein Bein, einer schaute nur entsetzt als wäre er in der leibhaften Hölle gelandet und der Captain klammerte sich immer noch mit seinen Händen an seiner Kehle fest als versuchte er unsichtbare Hände von dort wegzuschieben. Saphenus Atem ging schnell, immer noch spürte er das Verlangen diesem Treiben mit einem Zucken seines Lichtschwertes ein Ende zu bereiten. Doch er widerstand und verließ den Raum. Die Tür schlug hinter ihm zusammen, das Energiebündel seines Lichtschwertes verschmolz das Schloss. Probeweise versuchte der Zabrak sie wieder zu öffnen, doch selbst mit der Macht gelang ihm das nicht. Die Crew war eingeschlossen. So sollte Ares genug Zeit haben nach den Gegenständen zu suchen wenn er sie nicht sogar schon gefunden hatte. Vorsichtig befühlte Saphenus seine Wange. Er blutete nicht und gebrochen fühlte es sich auch nicht an. Wahrscheinlich würde es nur wehtun. Zitternd befestigte er sein Lichtschwert wieder an seinem Gürtel sodass die beiden Griffe nun ruhig nebeneinander hingen. Mit einem Mal fiel die Wut von ihm ab. Er traute sich urplötzlich nicht einmal mehr die geschlossene Tür hinter sich anzuschauen, dumpf drangen Schmerzenslaute durch das Metall. Schnellen Schrittes begab sich Saphenus im fahlen Licht zurück zu der Fury. Er wollte so schnell wie möglich weg…
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