Was das Vertrauen zu den Klonen angeht, so gibt es da einige Szenen im Film, die sich mit dem Thema beschäftigen.
Die erste ist die, als Mace Obi-Wan fragt, ob die Kloner hinter dem Anschlag stecken könnten. Diese Frage zeigt, die Jedi trauen weder den Klonen, noch ihren Herstellern in irgendeiner Weise. Obi-Wan bestreitet die Möglichkeit einer Beteiligung, und Mace scheint beruhigt.
Man muß dazu weiterhin feststellen, daß Obi-Wan auf Kamino mehr als freundlich begrüßt wird. Wenn die Kaminoaner nicht gewollt hätten, daß irgendwer von dieser Armee erfährt, hätte Obi-Wan nicht mal den Anflug überlebt. Somit verliert die Fallengefahr an Boden.. Es sei denn, die Falle bestünde darin, daß sich die Klone mitten in der Schlacht entschließen, nicht auf die Droiden, sondern auf die Jedi einzuhacken. Allerdings kann das ja noch kommen, und Fakt in Episode II ist, daß die Republik die Armee braucht, wenn sie nicht überrollt werden will.
Damit bin ich bei der zweiten Szene. Als Obi-Wan im Hologramm angegriffen wird und die Verbindung abreißt, sagt der Gran-Senator, die Debatte wäre vorüber. "Jetzt brauchen wir diese Klonarmee." Bail Organa antwortet, die Debatte sei keinesfalls vorüber, und dann kommt Jar Jars große Stunde. Doch darum geht es nicht. Was in dieser Szene klar wird ist, daß die Republik bedroht ist. Es ist ihr hier völlig egal, woher die Verteidigungsstreitmacht kommt, wer sie bezahlt oder in Auftrag gegeben hat, oder was sie einmal anrichten könnte. Wie Qui-Gon einmal sagte, "Konzentriere Dich auf das hier und jetzt". Die Republik wird bedroht, und es gibt eine Armee, die zwar "keiner" bestellt hat, die aber zur Verfügung steht. Fragt man da lange, was für Hintergedanken hinter dieser Armee stecken, oder benutzt man sie nicht lieber erst, um danach die Konsequenzen abzusehen?
Es geht - und das muß man sich klarmachen - nicht einfach um irgendeine Invasion. Es geht hier um den Todeskampf der Republik. Nimmt man die Klone, dann kann man die Republik durch einen Krieg bewahren und aus den Überresten nach dem Krieg die Republik wieder neu aufbauen und vielleicht von ihren Krankheiten - also Korruption, Wirtschaftskontrolle und Ausschußmacht - befreien. Nimmt man die Klone nicht, ist alles vorbei. Die Republik wird erobert werden, und das nicht von einer mehr oder minder nett eingestellten Schar von Idealisten. Wir reden hier über Wirtschaftsbosse, über Wesen, die vor allem anderen ihren Reichtum mehren und ihre Machtgier befriedigen wollen.
Bail Organa und die Loyalisten sind Politiker, und denen kann man - da stimme ich Obi-Wan zu - nicht trauen. Aber was immer sie in ihrer Vergangenheit getan haben mögen, ob sie sich haben kaufen lassen, oder ob sie durch Gesetze ihren Status ausgebaut haben, eines vereint sie: ihre Liebe und Treue zur Republik. Das sind nicht einfach ein paar Senatoren, die durch Zufall ausgewählt wurden, in diesem Loyalistenausschuß zu dienen. Diese Wesen sind der Kern republikanischen Widerstands. Mag der Senat auch noch so verkommen sein, mag die Regierung fern von ihrem Volk stehen, sie dienen den Bürgern. Wenn die Invasion von Dookus Armee gelingt, werden die Bürger unter Steuererhöhungen und Repressionen zu leiden haben. Wie Amidala es sagen sollte, "einige verlieren ihr Leben - alle ihre Freiheit". Das ist diesen Senatoren bewußt, und deshalb müssen sie diese Klone einsetzen, wie unabsehbar die Folgen auch sein mögen. Für Mißtrauen bleibt da keine Zeit.