Weltraum (Imperium)

- Hyperraum - Glory - Pierres Suite - mit Pierre - (Loana und Azgeth im Gästezimmer) ?

Ihr war seltsam zu Mute, während Pierre sprach. Es war gefährlich ihm zu lange zuzuhören. Er verstand es Chesara einzuwickeln, ihr zu schmeicheln und ihr Dinge zu sagen, die sie sehr lange schon nicht mehr gehört hatte. Ob er es wusste? War es Absicht und sogar kühle Kalkulation? Zu Beginn, als sie ihn kennen gelernt hatte, hatte sie oft das Gefühl gehabt, dass Pierre les Gray, neben allem anderen, vor allem berechnend war. In letzter Zeit wusste sie ihn allerdings noch weniger einzuordnen als zuvor schon. Woran lag dies bloß? Vielleicht stumpfte sie mittlerweile ab, vielleicht wirkten seine Reden bereits auf sie - Chesara zuckte unmerklich zusammen. Was für eine Frage! Hatte sie nicht erst vor wenigen Minuten mit ihm... sie hatte sich einwickeln lassen! Von Anfnag an hatte sie sich selbst zur Vorsicht gemahnt, sie hatte gewusst, was sie auf keinen Fall tun durfte - dass sie nicht zu weit gehen durfte! Und was hatte sie getan? Alle ihre Motive, alle Argumentationen, nichts spielte eine Rolle. Fakt war, sie hatte mit ihm geschlafen und sich gefährlich nahe an den Abgrund begeben, in vielerlei Hinsichten. Nur schwach drang zu ihr durch, wie er behauptete die Zeit mit ihr zu genießen. War es wahr oder log er? Sie wusste es nicht. Chesaras Urteilsvermögen ließ sie hier im Stich, wo sie es doch so dringend brauchte.

"Du schmeichelst mir."

Erwiderte sie gefasst.

"Aber es ist wirklich besser, wenn ich jetzt gehe. Ich sollte... nach Loana sehen...ja. Sie ist sehr aufgewühlt... Azgeths Krankheit nimmt sie sehr mit."

Aprubt sprang Chesara auf, die Decke noch immer eng um sich gezogen. Der Luxus auf Pierres Schiff erlaubte ihm zwei Bettdecke zu haben, sodass auch Pierre noch eine Decke über sich gebreitet hatte. Rasch bewegte sich die Jedi zu dem Regal, auf dem sie ihre Kleider abgelegt hatte.

"Loana ist noch sehr jung, weißt du. Ich sollte mit ihr reden."

Eifrig nickte Chesara. Genau das würde sie tun... sie musste es so oder so, es war nicht einmal eine Lüge! Ihre Kleidung fest an sich pressend und gleichzeitig die Decke gut festhaltend, damit diese nicht hinunter rutschte, ging Chesara zur Tür.

"Es tut mir leid, Pierre... ich würde bleiben, wenn..."

Stotterte sie. Was um alles in der Galaxis tat sie hier eigentlich? Chesara bemerkte, wie sich nichts mehr richtig anfühlte. Alles war durcheinander gewürfelt. Es geschah nur sehr selten, dass sie dermaßen aus der Fassung geriet, aber diese Situation überforderte sie schlichtweg. Eine Sekunde lang hielt sie inne und zwang sich ruhig zu atmen. Schließlich brachte sie es doch noch über sich Pierre direkt anzusehen.

"Es hat mir gefallen, Pierre. Aber ich hoffe, du denkst jetzt nicht schlecht von mir."

Ein Lächeln brachte sie nicht mehr zu Stande, dafür öffnete sie die Tür, eilte auf den Flur hinaus und verschwand in dem gegenüber liegenden Zimmer. Dort war sie zwar wieder alleine, doch die Angst, von Kameraus verfolgt zu werden, war wieder gegenwärtig. Ein paar Minuten nahm Chesara sich Zeit für sich, um sich darüber klar zu werden, was gerade geschehen war und was sie getan hatte - und warum. Doch es war schwieriger als sie dachte ihrer Gedanken Herr zu werden, sodass sie es aufgab. Was sie benötigte waren Zeit und eine tiefe Meditation. Sie musste die Antworten auf ihre Fragen in der Macht finden, aber dies war hier unmöglich. Vielleicht sollte sie ihre eingene Verwirrung für's erste zurück stellen und sich tatsächlich um Loana kümmern, die doch überhaupt nicht wusste, was hier eigentlich los war. Als sie einmal diesen Entschluss gefasst hatte, war es für Chesara einfacher zu handeln. Sie schaute in den Kleiderschrank, den Pierre mit einigen (es waren viele) Kleidern ausgestattet hatte, die "zufällig" alle ihre Größe hatten. Es war Chesara ein Rätsel, wie dieser Mann arbeitete, aber er war gründlich. Energisch schob sie den Gedanken an ihn bei Seite, griff nach einem fein gewebten Kleid im Empirestil und machte sich kurz daran, ihre Haare zu ordnen. Sie kam sich albern vor, als sie sich komplett unter der großen Bettdecke versteckte um unter diesem Sichtschutz ihr Lichtschwert wieder in der Halterung an ihrem Oberschenkel zu befestigen. Doch sicher war sicher... der Abgrund war tief genug. Wenig später stand Chesara vor dem Gästezimmer, in dem Loana sich aufhielt und klopfte. Das Mädchen musste einige Fragen haben....

- Hyperraum - "Glory" - Gang vor Loanas Gästezimmer-
 
[Hyperraum, Glory, Pierres Suite]- Pierre

Eine ganze Weile starrte Pierre auf die geschlossene Tür seiner Suite, durch die Chesara soeben verschwunden war. Ein Teil von ihm wollte nicht glauben, was sich soeben ereignet hatte. Nicht nur, dass sie sich seinen Wünschen widersetzt hatte – nein, ein Teil von ihm suchte die Schuld dafür bei Pierre selbst. Und beunruhigt hatte er feststellen müssen, dass ihm nichts einfiel, was diese Niederlage – denn nichts anderes war diese überraschende Abfuhr – für ihn hätte erträglicher machen können. Denn es war ein starker Wunsch seinerseits gewesen, dass Chesara bei ihm bleiben und noch etwas Zeit mit ihm verbringen würde, Zeit, in der er ihre Nähe hätte genießen können, die nicht nur so berauschend war die wie teuersten Drogen, sondern eine ebenso gefährliche Abhängigkeit erzeugte.
Hatte sie das gemerkt? Keine Sekunde glaubte er, dass es tatsächlich in ihrer Absicht lag, ihre Cousine aufzusuchen. Er hatte zu viel von sich preisgegeben – und jetzt wusste sie, dass sie Druck auf ihn ausüben konnte. Hatte sie ihm das mit ihrem Verschwinden signalisieren wollen?
Er wusste sofort, dass dies überhaupt nicht zu dem Bild passte, dass er von Chesara hatte. Ihre Verwirrung und Unsicherheit waren echt gewesen, kein Mensch konnte so gut schauspielern – zumindest nicht, wenn ein ebenso gewandter Schauspieler wie Pierre es war ihn beobachtete. Warum aber schien ihr seine Nähe urplötzlich so unangenehm? Sie war es gewesen, die vorgeschlagen hatte, mit in seine Suite zu kommen. Und sie war es gewesen, die sich nur mit einem Handtuch bekleidet zu ihm gesellt hatte – hatte er denn eine andere Wahl gehabt? War es nicht ihre Absicht gewesen, die Stunden entfesselter Leidenschaft mit ihm zu teilen und hatte sie es nicht ebenso genossen wie er?
Und jetzt war sie fort, hatte ihn zurückgelassen, hungernd nach mehr. Sie hatte ihm verweigert, was er für sich beanspruchte – dergleichen war noch nie geschehen. Sie hatte sich ihm hingegeben, nur um die Erfüllung seines sehnlichsten Wunsches zu zerstören. War ihr das alles zu schnell gegangen? Oder hatte sie hinter seiner charmanten Fassade sein ehrliches Verlangen nach ihr als Berechnung fehl gedeutet und sich benutzt und manipuliert gefühlt?
Ächzend erhob Pierre sich aus dem nun kalten und leeren Bett, an dem nur noch eine leichte Note an Chesara und ihr Beisammensein erinnerte, und schleppte sich ins Badezimmer, um sich über das Waschbecken zu beugen und sich einen Schwall kalten Wassers ins Gesicht zu spritzen. Nachdenklich betrachtete er sein Bild im Spiegel – das war der Pierre les Gray, den alle kannten. Der mit Milliarden jonglierte als wären sie ein Taschengeld, über das Schicksal von Millionen entschied, der immer alles unter Kontrolle hatte. Bis jetzt. Chesara hatte ihm Grenzen seiner Kontrolle aufgezeigt und etwas geweckt, das über die Befriedigung körperlicher Bedürfnisse weit hinausging. Die Zeit mit ihr war kein bloßes Ausleben menschlicher Triebe gewesen – sondern viel mehr. Und das machte ihm Angst. Denn er wusste, dass er nicht einfach dafür sorgen konnte, dass es aufhörte.
Langsam tupfte er sich das Gesicht mit dem Handtuch ab und zuckte kurz zusammen, als seine Finger seine Narbe streiften. Vielleicht widerte er sie an… vielleicht war sie sich dessen erst bewusst geworden, als die Ekstase verklungen war, der Verstand die Kontrolle zurück erlangt hatte. Vielleicht hatte sie sich dazu gezwungen, mit ihm zu kommen – um des Geldes und um einer sicheren Passage ihrer Cousinen Willen.
Pierre versuchte, sich zur Ordnung zu rufen. Nicht nur, dass er einfach glauben konnte, dass so kühles Kalkül – Kalkül, wie er es sonst nur von sich kannte – ihre Handlungen bestimmte, sondern auch, weil es einfach lächerlich war, sich darüber Gedanken zu machen. Er war Pierre les Gray! Die Frauen sollten sich darüber Gedanken machen, wie sie ihm gefallen konnten, nicht andersherum! Er konnte jede haben, jede Schickeria-Schnepfe von Coruscant, jedes verwöhnte Top-Modell, jede gelangweilte Adlige. Jede! Warum musste es also diese rätselhafte, weltfremde Altruistin sein? Bloß weil er stundenlang in ihre Augen sehen und sich darin verlieren konnte? Bloß, weil der Kuss ihrer Lippen sich mit nichts vergleichen ließ, was er in seinem turbulenten Leben erlebt hatte? Weil sie sich ihm nicht willenlos an den Hals geworfen hatte? Weil er nur noch an sie denken konnte?
Frustriert war Pierre das feuchte Handtuch in eine Ecke des Badezimmers und verließ dieses wieder, um sich eine seiner uniformähnlichen Kombinationen aus dem Kleiderschrank zu suchen. Er musste an etwas anderes denken – sofort.
Nachdem er die dunkelblaue Kleidung angelegt hatte, setzte er sich an seinen Schreibtisch und warf einen wenig begeisterten Blick auf die angehäuften Dokumente. Über den Rand des Papierberges hinweg konnte er die Anzeige seines Computers erkennen, die unter anderem die Restreisezeit nach Coruscant anzeigte. Und es schien nicht nur die Reisezeit zu sein, die verrann. Was würde auf Coruscant geschehen? Würde sie bei ihm bleiben – oder ihn verlassen und im Gewirr dieses riesigen Planeten verschwinden? Das durfte nicht passieren. Das würde nicht passieren.
Er war Pierre les Gray – und er bekam immer, was er wollte.


[Hyperraum, Glory, Pierres Suite]- Pierre
 
~> Hyperraum ? auf der Glory :: Loana in einem Gästezimmer ? in der Nähe Azgeth, Chesara und Pierre <~

Langsam öffnete die junge Frau ihre Augen und starrte lethargisch in die Dampfwolken die sie zu verschlingen schienen.
Das heiße Wasser das ihren Körper hinunter ran verursachte schon längst kein Gefühl der Wärme mehr.
Wie viel Zeit wohl inzwischen vergangen war? Eine Frage auf die Loana keine Antwort wusste, war sie doch so in diese Stille der letzten Momente vertieft. Diese angenehme Ruhe, keine quälenden Gedanken, keine störenden akustischen Einflüsse, nur das gleichmäßige und erholsame plätschern des Wassers. Fast so als wäre ihr Bewusstsein komplett abgeschaltet gewesen. Doch dieser Zustand fand schnell wieder ein Ende. Erneut schossen ihr zahllose Gedanken durch den Kopf. Fragen, Sorgen, Hoffnungen... Der empfundene Frieden wich unerträglichem Chaos und Loana stellte kopfschüttelnd die Dusche ab.

Als sie die Duschkabine verließ beobachtete sie im Spiegel wie ihr, von dem heißen Wasser, aufgewärmter Körper regelrecht zu dampfen schien. Es verstrichen einige Minuten in denen sie geistesabwesend ihr Spiegelbild musterte als ein Klopfen sie aus ihrer Gedankenwelt riss.
Loana spielte mit dem Gedanken den ungebetenen Gast unerhört zu lassen, sie wollte lieber alleine sein. Sie konnte auch nicht wissen wer sich vor der Tür befand. Das letzte was sie gebrauchen konnte war ein Lakai dieses Pierre les Gray der unnötige Fragen stellte und womöglich für Komplikationen sorgte. Vielleicht war es auch diese seltsame Frau, Azgeth. Bei dem Gedanken daran hatte die junge Frau erst recht keine Lust den Besuch zu empfangen.

Seufzend griff Loana nach einem Handtuch und wickelte es um ihren Körper bevor sie langsam aus dem Bad hinaus und dann hin zur Zimmertür ging, hoffentlich würde sie ihre guten Manieren nicht irgendwann bereuen...
Zögerlich öffnete sie die Tür einen Spalt und guckte durch den Schlitz hinaus auf den Gang wo sie Chesara erblickte.
Loana schnaufte erleichtert und öffnete der Jedi die Tür. Chesara war in der Tat die einzige Person über deren Anblick die zukünftige Padawan erfreut war. Nicht nur weil es da noch so Vieles zu bereden gab, sondern vielmehr wegen diesem Gefühl der Geborgenheit das sie sogleich umfing. Zum ersten Mal seit der Geschehnisse in dem Gleiter auf Ord Biniir lächelte die junge Frau wieder. Ein lächeln das allerdings schnell wieder einem ernsten Gesichtsausdruck wich.

Loana bat die Jedi mit einer Geste ihrer Hand, den Raum zu betreten. Auch wenn sie den Grund für Chesara's Besuch nicht kannte, war es wohl eine gute Gelegenheit um ein paar Antworten zu bekommen...

?Verzeiht die Frage, aber könntet Ihr mir bitte erklären was hier eigentlich genau abläuft??

,fragte sie schließlich und versuchte mit ernstem Blick zu verdeutlichen das sie keine Ausreden akzeptieren würde.

~> Hyperraum ? auf der Glory :: Chesara und Loana in einem Gästezimmer ? in der Nähe Azgeth und Pierre <~
 
- Hyperraum - "Glory" - Loanas Gästezimmer - Mit Loana -

Chesara trat in Loanas Quartier ein und war froh, als sich die Tür hinter ihnen schloss. Es war ein Gefühl der Erleichterung zu wissen, dass sie sich endlich wieder in der Nähe einer Verbündeten befand. Nebenan in dem Raum war Azgeth, irgendwo den Gang hinunter lauerte Pierre, aber von Loana wusste Chesara immerhin, dass sie auf ihrer Seite war.

"Es tut mir leid, ich bin dir einige Erklärungen schuldig."

Sagte Chesara zu dem Mädchen gewandt. Loana trug nur ein Handtuch, kam also offensichtlich auch frisch aus der Dusche.

"Es ist alles etwas kompliziert..."

Chesara senkte ihre Stimme.

"Wir sollten nicht so laut reden. Ich bin nicht sicher, ob wir abgehört werden."

Sie näherte sich einem der komfortablen Sessel und bedeutete Loana, ebenfalls neben ihr Platz zu nehmen, damit sie dicht einander waren und sich besser verstehen konnten. Als Chesara weitersprach, war ihre Stimme ein sehr leises Flüstern.

"Pierres les Gray ist der ehemalige Gouveneur von Coruscant und ein ein loyaler Freund des Imperiums. Das macht ihn für uns natürlich... nunja, nicht unbedingt vertrauenswürdig."

Dies war natürlich eine Untertreibung.

"Ich hatte jedoch keine andere Wahl als ihn um Hilfe zu bitten... jedenfalls war dies das einfachste. Aber von Anfang... ich befand mich auf Coruscant, wo ich ihn zufällig kennen glernt habe - er hat keine Ahnung, wer ich wirklich bin - als ich den Hilferuf weiterer Jedi von Ord Biniir erhielt, wo sie in eine Falle des Imperiums getappt waren. Ich musste mich sofort auf den Weg machen und habe les Gray, natürlich unter Vortäuschung falscher Tatsachen, um Hilfe gebeten. Er hat mir sofort sein Schiff angeboten und mich nach Ord Biniir gebracht. Den Rest der Geschichte kennst du."

Soviel jedenfalls dazu. Chesara atmete tief durch. Dies war das Thema Pierre les Gray, das relativ schnell abgehakt zu sein schien, wenn sie die ganzen zusätzlichen Geschichten über ihre eigenen Empfindungen und Taten, sowie die Visionen, die sie bereits seit einer ganzen Weile hatte, außen vor ließ. Im Augenblick spielte dies auch keine Rolle. Für Loana war es erst einmal wichtig die Fakten zu kennen und zu wissen, was überhaupt los war. Alles andere würde sie jetzt nur verwirren und unnötig beunruhigen.

"Aber du möchtest vermutlich auch noch etwas über Azgeth wissen?"

Fragte Chesara nach, obwohl sie die Antwort bereits kannte.

"Natürlich... es steht dir ja auch zu mehr zu wissen. Azgeth ist, oder war, eine Sith. Ich habe gegen sie gekämpft in Arius. Irgendwie aber ist es mir gelungen zu ihr durchzudringen und sie ein Stück weit von der dunklen Seite zu lösen. Ich glaube, es besteht eine reelle Chance sie zurück ins Licht zu holen!"

Chesara sprach optimistisch, wusste jedoch nicht, was ihr Gegenüber von dieser Offenbarung hielt. Erst Jedi, dann Sith.. und Chesara hatte Loana sogar noch vor letzteren gewarnt. Das musste ihr alles sehr, sehr seltsam vorkommen.

"Mach dir keine Sorgen. Ich passe auf, dass nichts passiert. Es mag seltsam klingen, die Sith sind reudige Monster, töten Unschuldige... ja, das stimmt alles, aber sie tun es nicht ihrer selbst wegen - die meisten jedenfalls nicht. Sie werden von der dunklen Seite kontrolliert und eingenommen. Azgeth hat es geschafft sich zur Wehr zu setzen. Wenn sie weiterhin stark bleibt und wir ihr helfen, können wir ihr vielleicht eine neue Zukunft ermöglichen."

- Hyperraum - "Glory" - Loanas Gästezimmer - Mit Loana -
 
~> Hyperraum ? auf der Glory :: Chesara und Loana in einem Gästezimmer ? in der Nähe Azgeth und Pierre <~

Anfangs war Loana etwas verwundert darüber das die Jedi (Chesara) ihrer Forderung nicht widersprach und bereit war darauf einzugehen. Erleichtert lauschte sie Chesara's Worten, was allerdings schnell zu einem unguten Gefühl führte. Der Gedanke daran ausspioniert zu werden war alles andere als angenehm.

Nachdem Loana sich neben der Jedi niedergelassen hatte, begann diese sie leise über die aktuelle Lage aufzuklären. Noch bevor Chesara zum Ende kam, bereute die junge Frau bereits danach gefragt zu haben. Dieser Pierre les Gray war also nicht nur steinreich, er war auch noch der Exgouverneur von Coruscant was ihn ohne Zweifel zu einem einflussreichen Mann machte. Er könnte die Geschichte der drei Frauen bestimmt jederzeit überprüfen lassen und die Lüge bezüglich der Verwandtschaft wäre dahin, dabei war nur etwas Aufmerksamkeit und Logik notwendig um die Drei auffliegen zu lassen....

Als ob diese Erkenntnis nicht genug war, musste Loana auch noch erfahren das Azgeth eine Angehörige des Sith-Ordens war.
Ein falsches Wort der Sith in der Gegenwart des ehemaligen Gouverneurs und die Reise hätte ein schnelles Ende, vorausgesetzt sie würde Chesara und Loana nicht aus einer Laune heraus im Schlaf meucheln.

Verwirrt musterte Loana ihr Gegenüber. Wie konnte eine einzelne Person, bei der es sich offensichtlich auch noch um eine erfahrene Jedi handelte, nur dazu bereit sein ein derartiges Risiko einzugehen. Die Glory überhaupt erst zu betreten war schon wagemutig genug, aber wenn Pierre les Gray nicht von alleine darauf kam würde ein Rückfall der neuerdings 'gutmütigen' Azgeth genügen um die beiden anderen Frauen zu erledigen.

?Also kurz gesagt: Wir sitzen hier in einer Todesfalle und sollten besser beten das man uns weiterhin die Story mit der Verwandtschaft abkauft und das diese Sith auf keine dummen Gedanken kommt...?

Loana schüttelte ungläubig den Kopf und fuhr dann fort:

?Es ist mir ein Rätsel das man uns diese Geschichte überhaupt erst abgekauft hat. Es ist ja schon schwer zu glauben das wir Cousinen sind, aber jeder mit ein bisschen Verstand sollte merken das Azgeth und ich keine Schwestern sind... Was machen wir also wenn jemand neugierig wird und anfängt Fragen zu stellen??

Nachdenklich blickte das verwirrte Mädchen zu Boden, da schoss es ihr durch den Kopf. Wer war sie, dass sie es wagte den Plan der Jedi in Frage zu stellen? Chesara wusste sicherlich was sie tat und sie hatte bestimmt ihre Gründe dafür. Zudem handelte es sich bei der Frau, an der sie gezweifelt hatte um ihre zukünftige Meisterin. Wenn Loana ernsthaft vor hatte diese Ausbildung unter Chesara's Leitung anzutreten, sollte sie sich daran gewöhnen der älteren Frau mehr Respekt und Vertrauen entgegen zu bringen.
Sie hob langsam ihren Blick und sah die Jedi an, fast schon verlegen begann sie zögerlich:

?Verzeiht mir... ich wollte Euren Plan nicht in Frage stellen. Ich sollte Eure Entscheidungen respektieren und nicht daran zweifeln...?

~> Hyperraum ? auf der Glory :: Chesara und Loana in einem Gästezimmer ? in der Nähe Azgeth und Pierre <~
 
- Hyperraum ? ?Glory? ? Loanas Quartier ? Mit Loana ?

Die Bedenken von Loana und deren Einwände holten Chesara einmal mehr auf den Boden der Tatsachen zurück. Als Jedi war man es gewohnt mit Zweifeln konfrontiert zu werden. Jemand, der sich auf die Macht verließ und Dinge tat, die jeglicher Logik entbehrten, hatte sich immer wieder auf Diskussionen und Konfrontationen einzurichten. Doch dies gehörte dazu und Chesara hatte mehr als nur ein paar Mal erlebt, wie die Macht sie geleitet hatte, sodass am Ende alles gut gegangen war.

?Hab Vertrauen.?

Sagte sie zu Loana.

?Dies ist eine der wichtigsten Lektionen überhaupt. Die Macht leitet dich. Sie ist immer um dich, leitet dich und führt dich durch diese Galaxis.?

Ein Lächeln huschte über Chesaras Gesicht. Noch war Loana ungeschult in der Macht und es war ihr nicht möglich diese bewusst zu spüren, doch wenn sie ihre Ausbildung aufnahm, würde sie schon bald verstehen, was genau Chesara meinte.

?Natürlich hast du Recht: was wir hier tun ist sehr riskant. Nur ein falsches Wort, eine unangebrachte Verhaltensweise und wir könnten auffliegen.?

Noch immer war Chesaras Stimme sehr leise, als sie sprach.

?Aber hätten wir eine andere Möglichkeit gehabt? Vielleicht ja, aber überlege, was dann alles geschehen wäre. Ich bin mit les Gray nach Ord Biniir gekommen. Wenn ich mich nicht mehr bei ihm gemeldet hätte, hätte er vermutlich nach mir suchen lassen, hätte Commander Kratas ? die Schwester es Hochadmirals! ? kontaktiert und auch auf diese Weise wäre aufgeflogen, dass wir Jedi sind. Derweil wären wir auf Ord Biniir auf der Flucht gewesen? eine optimale Lösung wäre auch dies nicht gewesen.?

Chesara atmete tief durch und warf einen Blick auf die Uhrzeit. Wie lange konnte sie Pierre warten lassen, ehe sie ihn wieder aufsuchte? Sie konnte sich nicht für den Rest der Reise vor ihm verstecken, oder etwa doch? Und wie würde sie sich auf Coruscant von ihm verabschieden, mit welchen Worten? Nachdenklich kaute sie auf ihrer Unterlippe und erst als sie dies selbst bemerkte, wandte sie sich wieder hastig an Loana.

?Ich weiß, oder ich kann mir vorstellen, dass dies alles hier dich vollkommen überrumpeln muss. Auf einmal bist du in den Kampf zwischen Republik und Imperium verwickelt, bist auf der Flucht, musst dich verstecken, eine Lüge ausspielen? es tut mir leid, wenn ich dich in etwas hinein gezogen habe, das du in dieser Form nicht möchtest. Du sollst wissen, dass es noch immer früh genug ist dich um zu entscheiden. Falls das Leben eines Jedi doch nicht das sein sollte, was du möchtest, musst du es mir nur sagen. Überlege es dir gut. Ein Jedi muss??

Chesara dachte nach, suchte nach den richtigen Worten und schüttelte dann den Kopf. Ein Jedi musste vieles, hatte so manche Verpflichtung und nur wenige Freiheiten. Es gab kaum Zeit für die Dinge, die man sich selbst wünschte, bis man eines Tages feststellte, dass das Leben vorbei zu ziehen schien ohne Halt bei einem selbst zu machen.

?Ein Jedi muss viel opfern.?

Sagte sie schießlich.

?Dies fängt bei kleinen Dingen an und hört bei dem eigenen Leben auf. Wir beschützen die Unschuldigen, verteidigen die Freiheit und kämpfen für Gerechtigkeit ? bis zum Ende. Ich habe viele Schüler ausgebildet und mehr als einer hatte so manches Mal Zweifel hinsichtlich der verschiedensten Dinge. So etwas bleibt nicht aus. Wichtig ist, dass du das tust, was dein Herz dir sagt und was du als richtig erachtest. Wenn du eine Jedi werden willst, dann helfe ich dir dabei, während du dem Orden hilfst weiter zu wachsen und der Republik, den Frieden zurück zu bringen.?

Die Jedi schaute das junge Mädchen ernst an.

?Versprich mir, darüber nachzudenken, in Ordnung? Ich möchte nicht, dass du eine Entscheidung triffst, die du später bereust. Du hast die Möglichkeit einen entscheidenden Schritt in Richtung deiner Zukunft zu tun, doch dieser Schritt sollte sehr gut überlegt sein. Und was deine Kritik angeht??

Chesara grinste.

?Ich bin so etwas gewohnt, glaub mir. Aber genau dazu möchte ich dich auch ermutigen. Sag mir, wenn du anderer Meinung bist als ich. Wenn ich dich ausbilde, möchte ich , dass wir ein Team sind. Nur so können wir beide lernen.?

- Hyperraum ? ?Glory? ? Loanas Quartier ? Mit Loana ?
 
|| Ord Biniir ▫ Arius ▫ Glory || ▫ Azgeth ▫ Pierre ▫ Chesara & Loana

Mysterien, Geheimnisse und Mythen hielten die intelligenten Wesen des Seins schon seit den ersten Ursprüngen auf Trab und ließen die Phantasie niemals aussterben. Die Macht war alles zugleich, noch nie hatte es jemanden gegeben der sie vollends verstanden hatte und es würde auch niemals eine solche Person geben. Denn wie hieß es so schön? Hinter jeder Antwort steckte eine weitere Frage. In diesem Moment wäre Azgeth froh gewesen wenigstens kleine Teile des Puzzles zu verstehen. Sie wusste weder wo sie sich gerade befand, noch was mit ihr geschehen war. Das ?Woher? spielte keine Rolle, lediglich der Fakt des Hierseins hatte Bedeutung. Dieses ?hier? entpuppte sich als Tribüne, so wie man sie in Theatern verwendete. Nur musste dies ein altes, verlassenes Exemplar seiner Art sein, denn alles war in dämmriges Licht, Spinnweben und Staub gehüllt.

Die dunkelhaarige Frau stand direkt in der Mitte der Spielfläche und blickte hinunter in die leeren Sitzreihen. Es kamen unendlich viele Fragen bezüglich der aktuellen Situation in ihr hoch, doch würde ihr die Antwort nicht zugeflogen kommen. Schulternzuckend drehte sich die junge Frau um und stahl sich hinter den Vorhang. Auch hier war niemand zu sehen, so wandte sich Azgeth nach links, denn diese Richtung war so gut wie jede andere. Sie hatte das Gefühl Spielball irgendeines kranken Spiels zu sein, doch Beweise hatte sie dafür keine. Es gab da nur dieses unbestimmte Bauchgefühl, welches nichts Gutes verheißen ließ. Azgeth hielt inne im Versuch aus all dem schlau zu werden, doch es wollte ihr nicht gelingen. Es war als würde eine weiße Wand alle Erinnerungen blocken, die ihr hätten verraten können warum sie hier war.

Die Antwort wartete bereits auf sie, es kam nur noch auf die Sith an, deren Geist von Mächten heimgesucht wurde, die ihr gesamtes Sein auslöschen konnten. Azgeth vernahm ein seltsames, raues Summen. Es schien eine unbekannte Melodie zu sein, die sich den düsteren Gang entlang stahl. Endlich ein lebendes Wesen, das ihr ein paar Fragen beantworten konnte. Erleichtert atmete Azgeth aus und steuerte auf den Gesang zu, der nach und nach deutlicher wurde. Jetzt, da sie die Quelle der Musik hinter einer angelehnten Tür ausgemacht hatte, meinte die Schwarzhaarige etwas an der Melodie zu erkennen. Sie konnte weder mitsingen, noch wusste sie den Namen des Stückes, doch etwas Vertrautes lag darin. Knarrend öffnete sich die Tür aufgrund eines kleinen Schubsers ihrerseits, und das Summen verstummte. Hinter einem Kleiderständer halb verborgen saß eine weibliche Gestalt, scheinbar reglos und nun verstummt.

Kaum war Azgeth vollends in den Umkleide- und Schminkraum getreten, da flimmerte die Luft und eine unfassbare Spannung baute sich auf. Hätte die muskulöse Frau nicht gewusst, dass es unmöglich war, hätte sie schwören können, dass sie die Luft summen hörte. Alarmiert näherte sich Azgeth der noch immer im Schatten verborgenen Gestalt, in die wieder Leben einkehrte. Langsam, sich scheinbar des Besuches nicht bewusst, fuhr sie fort ihr Haar zu kämmen. Der verwirrten Ex-Sith wurde immer mulmiger Zumute. Was spielte sich hier ab?

Ein kratziges Lachen, ließ sie erschreckt zusammenfahren. Kurz darauf verwandelte sich dieses Lachen in ein trockenes Husten. Eine alte und gebrochene Stimme ließ die Trommelfelle Azgeths vibrieren und zauberten ein erstauntes Erkennen in ihr Gesicht. Diese Stimme ?


"Überrascht?" , fragte diese. Unglaublich verzerrt und entstellt, doch dies war unzweifelhaft ihre eigene Stimme. Bedeutete dies etwa ??

"Du hast meinen Rat missachtet und mich zerstört. Meine Zeit geht zu Ende, aber nicht ohne Dich noch einmal zu besuchen. Verräterin, Mörderin! Was hast Du getan? Du hast alles verraten was Du hättest sein können. All diese Macht! All das Potential! Verloren und verspielt. Kehre um Ilumina. Scheu Dich nicht die Schritte zu unternehmen die notwendig sind. Glaubst Du wirklich frei sein zu können? Hast Du denn alles vergessen was ich Dir einst prophezeite? Waren meine Instruktionen nicht klar?

Halte Dich an die Lehren deines Meisters. Du hättest Unglaubliches erreichen können. In ein paar Jahren wirst Du die Macht besitzen ganze Welten in deinen Händen halten zu können. Es ist noch nicht zu spät. Erfülle dein Schicksal, lass Dich nicht von den Lügen täuschen, die deinen Geist benebeln. Mache Dich doch nicht lächerlich! Du glaubst einer Jedi? Sie waren schon immer die Meister des Lügens und werden es auch immer sein."


"Aber ?"

"Ha! Komm mir nicht mit deinen infantilen Träumen von Freiheit. Ich erkenne deine Sehnsucht nach ihr, schließlich bin ich Du. Ich weiß welche Wünsche in deinem Herz wohnen. Doch sieh der Realität ins Gesicht. Deine Suche nach wahrer Freiheit wird scheitern und Du wirst erkennen, dass die Jedi Dir nicht geben kann wonach Du verlangst. So edel ihre Absichten auch sein mögen, oder so edel sie sich geben mag, sie kann den Verlauf des Schicksals nicht beeinflussen. Sag mir ganz ehrlich: Glaubst Du daran wirklich frei von Sith und Jedi sein zu können? Kannst Du dir ein Leben vorstellen wie dasjenige welches Du aufgegeben hast, als Du zu den Sith gingst? Kannst Du wieder als ein Nichts leben?"


Azgeth hätte der alten Vettel, die sie selbst war gerne widersprochen, doch es ging kein Weg an ihrer Argumentation vorbei. Sie hätte nicht geglaubt ihr altes Selbst nach so langer Zeit noch einmal wieder zu sehen, doch scheinbar hatte sie sich geirrt. Damals hatte sie erkannt, welche Macht ihr am Ende ihres Lebens zu Füßen lag. Ganze Welten würden vor ihr Erzittern. Sie würde eine entscheidende Rolle im Imperium spielen, wenn nicht sogar es selbst führen. Damals schon hatte ihr altes Ich verschrumpelt und verzehrt ausgesehen, dafür aber Macht ausgestrahlt. Dies hatte sich gewandelt. Die überwältigende Aura war nicht mehr da, und auch an Lebensessenz schien sie zum letzten Mal eingebüsst zu haben. War das ihre Schuld? Es musste so sein.

"Ich wollte nicht ?"

"Schweig!"
Die Alte kämmte weiter ihre zottigen, trockenen Haare.

"Du weißt was Du zu tun hast. Kehre auf den Pfad zurück der Dir bestimmt ist oder die Folgen werden nicht abzusehen sein. Und nun geh Sünderin! Lass mich allein!"

Azgeth spürte einen Kloß im Hals. Was sollte sie nur tun? Alles schien wieder offen zu sein, die Antworten so weit weg wie eh und je. Das Summen der alten Azgeth, oder besser gesagt der Frau, die sie geworden wäre, hätte sie niemals den Namen Ilumina abgelegt, ertönte wieder. Das Lied hatte etwas von einem Schlaflied. Und so wie es Babys in den Schlaf trug, vermochte es nun, die Gezeichnete aus dem Schlaf in die Realität zu führen.

Keuchend schoss die ehemalige Sith in dem Bett hoch und blickte sich Hilfe suchend um. Ein kleines Zimmer, behangene Wände, vornehmes und edles Mobiliar. Was, wie, wo? Pierre les Gray, Coruscant, Jedi und bitter schmeckender Verrat auf der Zunge. Die labile Menschenfrau schlug die Bettdecke zur Seite und sprang aus dem Bett. Wo war die Jedi? War sie geflüchtet? Konnte ihr altes, verschrumpeltes Ebenbild doch Recht gehabt haben? Die Augen der Frau verengten sich zu Schlitzen, als diese eine Entscheidung traf. Sie würde die Jedi hier und jetzt suchen und zur Rede stellen. Wenn sie auch nur einen Hauch von Lüge in ihren Worten spürte, würde sie der Farce ein Ende bereiten. Sie schnappte sich ihre Klamotten und begab sich ins Badezimmer.

Schnell hatte sie sich der Unterwäsche entledigt und unter die Dusche begeben. Das Wasser schien keine Konsistenz zu haben, denn die gestählte Kriegerin spürte absolut gar nichts. Lieblos perlten die Tropfen von ihrer Haut ab und verschwanden im Auffangbecken des Schiffes, nicht ohne indes den Schmutz von ihrem Körper zu waschen. Der Schatten hatte wieder an Kraft gewonnen, die Dunkelheit hatte wieder Form angenommen. Die Unsicherheit hatte sich in Zorn verwandelt und die Verwirrung ein geeignetes Ziel gefunden. Das "Blondchen". Was hatte dieses Weib ihr angetan? Diese unentschuldbare *** ?

Während der überlastete Geist der Grenzgängerin nach Wegen suchte, ihre Peinigerin einer gerechten Strafe zuzuführen, stieg der Körper aus der Dusche und griff zitternd nach einem Handtuch. Ihre "Vision", oder was auch immer es gewesen sein mochte, hatte den Zweck erfüllt und erneute Zweifel gesät, die ein Voranschreiten der Ex-Warrior verhindern sollten. Schnell war ihr Körper getrocknet und angezogen. In Gedanken versunken setzte sich Azgeth vor den Spiegel und begann ihre Haare zu kämmen. Ohne es zu bemerken fingen ihre Stimmbänder an zu schwingen im Versuch eine gerade erst vernommene Melodie nachzuahmen.

Chesara hatte sie ins Elend gestürzt! Doch das Verwerflichste war: Sie hatte sich freiwillig in die Tiefe gestürzt. Sie war einfach nur noch verzweifelt. Wohin führte das alles? Noch niemals in ihrem Leben hatte sie soviel Angst vor der Zukunft gehabt. Sie wusste nicht mehr im Geringsten wer sie wirklich war. Etwas Schlimmeres konnte sich die kranke Machtbegabte nicht vorstellen. Es war schlimmer als die tiefste Hölle. Es war ? unerträglich!

Als wäre diese Tatsache nicht schon schmerzhaft genug, verwob sich nun Realität mit Halluzination. Von einem Moment zum nächsten hatte sich ihr Spiegelbild gewandelt. Dort saß sie nun die Frau aus ihrem Alptraum. Alt, verschrumpelt und von der dunklen Seite verzehrt. Sie saß genauso da, wie Azgeth es gesehen hatte: Das struppige, graue Haar kämmend. Wie gelähmt starrte die Zweifelnde in den Spiegel, nicht mehr fähig den Kamm noch weiterhin festhalten zu können.


"Nein!" , hauchte sie entsetzt. Ekstatisch zitternd hob sich ihre Hand um zu prüfen ob ihr Tastsinn das Gesehene bestätigte. Es kam jedoch niemals zu einer Überprüfung, denn das Gesicht im Spiegel schien wie im Zeitraffer weiter zu altern. Die Haut faulte, warf gelbe und rötliche Beulen, platzte an anderen Stellen auf. Irgendetwas aus ihrem Inneren fraß ihre Knochen auf; ihre Gesichtsform löste sich auf, als würde sie zerfließen. Maden und Insekten brachen durch ihr verfaultes Fleisch und bedeckten bald ihr ganzes Gesicht. Der Brechreiz wurde zu stark um noch kontrolliert werden zu können, so stülpte sich alles was innen lag nach außen. Sich in Krämpfen windend, hing Azgeth über dem Waschbecken bis scheinbar ihre gesamte Lebensessenz aus ihrem Körper entwichen war.

Sie war am Ende. Warum konnte nicht einfach ihr Herz aufhören zu schlagen? Sie wollte nur noch erlöst werden. Mit einem unterdrückten Schrei brach die ehemalige Angehörige des dunklen Ordens zusammen, doch nicht ohne noch eine Welle der Verzweiflung auszustrahlen, die von machtsensitiven Individuen wahrgenommen werden konnte.


|| Hyperraum nach Coruscant ▫ Glory ▫ Quartier von Azgeth || ▫ Azgeth ▫ in der Nähe Pierre ▫ Chesara & Loana
 
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~> Hyperraum ? auf der Glory :: Chesara und Loana in einem Gästezimmer ? in der Nähe Azgeth und Pierre <~

Vertrauen... das hörte sich so simpel an als es über die Lippen der Jedi (Chesara) kam, doch das war es keineswegs. Vor allem nicht wenn uneingeschränktes Vertrauen den sicheren Tod bedeuten konnte. In Situationen wie diesen war es wohl wichtiger über Hoffnung und Glauben zu verfügen. Dennoch sollte mangelndes Vertrauen nicht das Problem sein... Nein, Loana würde der Jedi vertrauen. Genau genommen war das schon seit der ersten Begegnung mit Chesara der Fall. Immerhin hatte Loana, mit der Einwilligung sie zu begleiten, der Jedi ihr Leben anvertraut...

?Dies ist eine der wichtigsten Lektionen überhaupt. Die Macht leitet dich. Sie ist immer um dich, leitet dich und führt dich durch diese Galaxis.?
Loana's blick blieb fast schon verstört an der anderen Frau hängen, hatte sie da richtig gehört? Dieser Satz hatte nicht nur rein informativen Charakter. Für die junge Frau läutete dieser Satz eine grundlegende Änderung in deren bisherigem Leben ein. Loana war egal ob es bewusst oder unbewusst geschehen war, jedenfalls hatte es den Anschein das ihre Ausbildung zumindest inoffiziell begonnen hatte. Die erste Lektion aufzunehmen fiel dem ohnehin wissbegierigen Mädchen nicht sonderlich schwer, deren Bedeutung bereitete ihr allerdings Sorgen. Auch wenn der angehenden Padawan nicht klar war was es genau mit der Macht auf sich hatte, so wusste sie doch wofür sie stand und was dieser Begriff verkörperte. Was Loana allerdings Sorgen bereitete war der tiefere Sinn dieser Aussage... Man sollte sich also dem Willen der Macht unterwerfen und sich von ihr leiten lassen, aber war es nicht genau das was auch die Sith taten? Wo lag also der Unterschied zwischen den beiden Parteien, die Grenze zwischen richtig und falsch? Die Bedeutung von Gut und Böse war ohnehin Ansichtssache, allerdings konnte Niemand leugnen das die Sith einfach nur grausam waren. Am liebsten hätte sie ihre zukünftige Meisterin sofort mit Fragen durchlöchert, aber dafür fand sich sicherlich noch genug Zeit, vorausgesetzt sie würden den Flug heil überstehen.

Mit stolz vernahm die junge Frau das ihr die Jedi, in Bezug auf die Bedenken die sie zuvor geäußert hatte, recht gab. Der folgenden Rechtfertigung konnte aber selbst Loana, trotz aller anfänglichen Zweifel, nur zustimmen.
Auch mit ihrer Vermutung behielt Chesara recht. Die Ereignisse der letzten Stunden hatten die junge Frau in der Tat überrumpelt, aber dafür konnte ihr wohl kaum jemand Vorwürfe machen. Im Grunde war sie jedoch froh Chesara begleitet zu haben, so stieß auch die Aufforderung die Entscheidung eventuell zu überdenken bei Loana auf taube Ohren. Wieso sie diese Entscheidung getroffen hatte war ihr selbst nicht wirklich klar. Vielleicht war es einfach das Gefühl das Richtige zu tun, vielleicht war es auch die Macht die ihr diese Entscheidung auf gezwängt hatte. Loana war sich jedenfalls sicher sich richtig entschieden zu haben. Auch der Hinweis auf die nötige Opferbereitschaft würde daran nichts mehr ändern. Ob sie wirklich bereit war derartige Opfer zu bringen, würde sich wohl erst zeigen wenn der Zeitpunkt dafür gekommen war, der Willen dafür war zumindest vorhanden. Wer wollte nicht gerne grauenhafte Ereignisse wie sie vor kurzem auf Ord Biniir stattfanden verhindern? Dennoch würde sie sich Chesara's Wunsch zu Herzen nehmen und bestätigte ihr das mit einem Nicken. Auch die Aufforderung zukünftig Kritik zu äußern würde die Jedi nicht wiederholen müssen. Davon hätte sie Loana vermutlich ohnehin nicht abhalten können.

?Das sollte kein Problem sein...?

,entgegnete sie mit einem breiten Grinsen.
Plötzlich überkam sie ein seltsames jedoch nur kurz andauerndes Gefühl das Loana nicht richtig deuten konnte, was ihr allerdings ein stöhnen entlockte. Verwirrt fasste sie sich an den Kopf, darüber rätselnd was das war, was sie am ehesten als Angst beschreiben konnte.

~> Hyperraum ? auf der Glory :: Chesara und Loana in einem Gästezimmer ? in der Nähe Azgeth und Pierre <~
 
- Hyperraum ? ?Glory? ? Loanas Quartier ? Mit Loana ?

Chesara stimmte in Loanas Grinsen mit ein, als diese ihr versicherte, dass sie sich in Zukunft nicht mit Kritik zurück halten würde. Alle ihre letzten Schüler hatten in diesem Punkt hervoragende Noten erhalten, dachte Chesara ironisch. April war von Grund auf misstrauisch gewesen und hatte alles in Frage gestellt, Adrian hatte die Existenz der Jedi völlig in Zweifel gezogen und Bru'Th war grundsätzlich anderer Meinung gewesen als Chesara. Die Jedi-Rätin musste lächeln. Sie selbst war als Padawan ganz anders gewesen. Als sie in den Orden gekommen war und als Led sie als seine Padawan aufgenommen hatte, hatte sie ihn angehimmelt und alles, was er gesagt oder getan hatte, als richtig angesehen. Zu Beginn war es ihr niemals in den Sinn gekommen seine Entscheidungen anzuzweifeln. Er war ein weiser Jedi gewesen, sie eine wissbegierige Padawan, darauf aus die Galaxis zu retten. Oh je, wieviel Zeit war vergangen!

Zeitgleich mit Loana schreckte Chesara auf, als sie ein Klagen der Macht vernahm, das in ihren Ohren widerhallte wie ein verzweifelter Schrei.


"Azgeth!"

Flüsterte Chesara erschrocken und wechselte einen Blick mit Loana.

"Es geht ihr schlecht, glaube ich..."

Sie konzentrierte sich und versuchte die Präsenz der dritten Machtbegabten an Bord zu erfassen.

"Ich sollte besser nach ihr sehen. Sicher ist sicher."

Mit einem vielsagenden Blick in Loanas Richtung erhob Chesara sich.

"Du bleibst besser hier. Hast du Hunger? Du könntest dir etwas bringen lassen. So wie ich Pierre kenne verfügt mit Sicherheit jedes der Schlafzimmer an Bord der Glory über einen Rufknopf, mit dem man die Angestellten kontaktieren kann."

Chesara seufzte unhörbar. Pierre les Gray stand für Luxus, immerhin das hatte sie über diesen Mann bereits gelernt. Die Jedi ging zur Tür, ließ Loana für's erste wieder alleine und schlich auf leisen Sohlen - wobei es vollkommen unsinnig war zu schleichen, aber irgendwie tat sie es instinktiv - hinüber zu Azgeth's Zimmer. Sie legte ein Ohr an die Tür und lauschte, aber drinnen war es vollkommen ruhig. Einen Augenblick lang zögerte Chesara, dann klopfte sie schließlich.

"Azgeth?"

Rief sie leise. Sie hatte wenig Lust die Aufmerksamkeit der Angestellten oder gar von Pierre selbst zu erregen. Noch einmal klopfte sie vorsichtig.

"Ist alles in Ordnung? Ich bin es, Chesara."

- Hyperraum ? ?Glory? ? Vor Azgeth's Zimmer ?
 
|| Hyperraum nach Coruscant ▫ Glory ▫ Quartier von Azgeth || ▫ Azgeth ▫ in der Nähe Pierre ▫ Chesara & Loana

Es war so heiß! War es Fieberhitze, die in ihr emporstieg? Sie konnte nicht einfach hier liegen bleiben. Gleichzeitig fühlte sie sich schwer und erschöpft. Es war als würde die ganze Welt über ihr zusammenstürzen. Es war zuviel ? zuviel Wärme, zuviel Lärm, zuviel Spannung. Sie hatte das Gefühl von innen zu zerreißen. Der innere Druck war derart gewaltig, dass sie glaubte gleich explodieren zu müssen. Warum konnte dies nicht einfach passieren? Dann wäre es endlich vorbei. Wieder einmal war sie an dem Punkt angekommen, an dem sie das Leben nicht mehr ertrug. Wie nur konnten andere ein ganzes Leben verbringen ohne auch nur einmal an diesen Punkt zu gelangen? Es war ihr vollkommen unverständlich. Nicht nur ihr Verstand drehte durch, auch ihr Körper war nicht mehr unter Kontrolle. Seine ganzen Funktionen spielten verrückt und ließen das System auf Hochtouren fahren. Doch warum war sie dann so kraftlos?

Über das Rauschen ihres Blutes hinweg vernahm die Ex-Sith ein Klopfen und eine doch recht bekannte Stimme. Chesara?
Chesara. Die Jedi.
Ihre Peinigerin. Dieses verlogene Scheusal! Diese Frau, wenn sie die Bezeichnung überhaupt noch verdient hatte als dämonische Kreatur, genoss es sie zu quälen und leiden zu lassen. Oder war sie es selbst, die sich so quälte? Sie hatte nichts bemerkt, keine Tat, die das "Blondchen" entlarvt hätten, ob der Taten, die der kranke Geist ihr zusprach. Es gab zu viele Fragen, zu viele Zweifel. Azgeth konnte nicht erkennen, das sich Verzweiflung und ohnmächtige Wut gepaart hatten und einen verwirrenden Mix bildeten. Chesara ? wenn diese Frau direkt neben ihr gestanden hätte,dann ?

Azgeths Finger krümmten sich zu erbärmlichen Nachbildungen von Krallen, die sie kraftlos über die Fliesen des Badezimmerbodens zog. Der Wunsch das Weib zu entstellen wurde übermächtig, doch war nicht genug Kraft da um es umzusetzen. Was war mit ihr los? Sie war kräftiger als so viele Männer, die sich für die Krone der Schöpfung hielten und sie konnte noch nicht einmal aufstehen.

Ein schwaches Kreischen zwang sie aus ihrer Kehle, dann war auch schon wieder der größte Teil ihres Atems verbraucht. Wohin mit dem Druck? Wohin nur? Schwach und fahrig schlug sie um sich in der Hoffnung irgendetwas zerstören zu können, doch da war nichts. Sie war einfach nur noch ein erbärmliches Stück Elend. Sie war Dreck den man beseitigen sollte. Wenn die anderen Sith sie nur so sehen würden. Sie würden sie angewidert erstechen. Das war ihr Leben gewesen und nun war dies alles so fern von ihr wie die nächste Galaxis. Sie musste sich zusammenreißen! Oder nicht? Was machte es noch für einen Unterschied?

Tränen stiegen ihr in die Augen, doch die muskulöse Frau kämpfte sich in den Stand hoch. Mühsam verließ sie das Badezimmer und torkelte - sich abstützend - in Richtung Tür. Mit hängenden Schultern öffnete sie die Tür einen Spalt breit, welche den Blick auf das "Blondchen" freigab. Sie wollte das M*stst*ck mit jeder Faser ihrer Seele hassen, doch sie hatte nichts, was sie ihr effektiv vorwerfen konnte. Sie hatte stets das getan, was sie versprochen hatte. Und bis jetzt immer im Sinne ihrer Feindin. Warum nur tat sie das alles? Sie verstand es noch immer nicht.

Ihr Blick war eine Komposition aus Ablehnung, Erschöpfung, Misstrauen, Verzweiflung und Trauer. (Ich hoffe darunter kann man sich was vorstellen *gg*) Das Gesicht der Rätin war doch tatsächlich von Sorge geprägt. Wie konnte jemand so voller Gutmütigkeit stecken? Wie sollte man jemandem vertrauen, dessen Handlungen man nicht verstand?


"Nein" , sagte sie schließlich. Es war nicht alles in Ordnung. Gar nichts war in Ordnung. Sie verlor gleich den Verstand wenn niemand sie erlöste von dieser ? was auch immer sie quälte.

"Ich kann ? nicht mehr. Ich will nur dass es aufhört. Ich muss hier raus! Ich werde hier drinnen noch verrückt. Betäubt mich, tötet mich aber macht dass es aufhört. Bitte!" Azgeth hatte Chesara ergriffen und war schon fast dabei sie zu schütteln.

"Bitte! Ich verbrenne von innen. Hilf mir!"

Nun kullerten wirklich die Tränen, aber ihr war im Moment alles egal. Eigentlich hasste sie sich für diese Schwäche gegenüber einer anderen, doch wenn die Frau sie tötete war dies sowieso nicht mehr von Belang. Es war die Verzweiflung, die sie nicht in einem willigen Opfer entladen konnte, und nun fraß sie diese Emotion von innen auf. Sie durften nicht auffliegen, daher konnte die von starken Emotionen lebende Ex-Sith diese nicht mehr abbauen.

|| Hyperraum nach Coruscant ▫ Glory ▫ Quartier von Azgeth || ▫ Azgeth ▫ in der Nähe Pierre ▫ Chesara & Loana​
 
- Hyperraum ? ?Glory? ? Vor Azgeth's Zimmer ?

Zischend sog Chesara die Luft ein, als die andere Frau vor ihr in der Tür auftauchte. Azgeth sah schlechter aus als zuvor. Sie wirkte eingefallen, ausgezerrt und vor allem verwirrt. Letzteres bestätigte sich in ihren Worten und Chesara konnte nicht anders als zu vermuten, dass sie einen Kampf nach dem anderen auszutragen hatte. Wie Chesara bereits zuvor gesagt hatte, sie hatte über diese Zwiespälte von Sith gelesen, die sich versuchten von der dunklen Seite abzuwenden und sie wusste, dass es harte Arbeit war, alles andere als einfach. Azgeths Anblick jedoch lehrte sie, dass es noch viel schlimmer sein musste, als sie sich je hätte vorstellen können. Es lag hinter aller Vorstellungskraft. Manche Dinge in dieser Galaxis musste man erleben, um sie beurteilen oder verstehen zu können. Azgeths Arme, muskulös aber in dem Moment, in dem sie in Chesaras Blickfeld getreten waren, offensichtlich kraftlos, erwachten nun doch wieder zu Leben und packten Chesara. Chesara hob eine Hand, im Begriff etwas zu sagen, als Azgeth, deren Augen wie panisch aufflackerten, sie um Hilfe anflehte.

"Schon... schon gut!"

Schob Chesara dazwischen und warf einen Bilck links und rechts in den Korridor.

"Gehen wir erst einmal rein."

Sie schob Azgeth, die wenig Widerstand leistete, in das Zimmer hinein und schloss die Tür hinter ihnen. Was nun? Wirklich vobereitet war sie nicht auf eine solche Situation. Chesaras Gedanken rasten auf der Suche nach einer Lösung. Sie konnte den Kummer der Verzweiflung spüren, der über dem Gästezimmer hing wie dicke Nebelschwaden. Es roch nach Erbrochenem. Wie lange brauchten sie noch nach Coruscant? Den Großteil der Reise hatten sie längst hinter sich gebracht, dennoch lang noch ein Stück vor ihnen. Azgeth war ein Risiko, das war sie von Anfang an gewesen, doch in diesem Augenblick war ihr Zustand sehr labil und sie schien nicht Herr über sich selbst zu sein. Wenn sie schon Chesara um Hilfe bat, musste sie sich sehr schlecht fühlen und es war nicht abzusehen, was noch kommen würde. Chesara schob Azgeth hinüber zum Bett und drückte sie darauf. Möglicherweise hatte Azgeth selbst die beste Lösung vorgeschlagen? Sollte Chesara die Sith für eine Weile betäuben? Immerhin wäre sie dann keine Gefahr mehr, weder für sich selbst noch für andere. Ob sie körperliche Schmerzen hatte, konnte Chesara nicht sagen, aber auch diesem wäre sie dann vorerst nicht mehr ausgesetzt. Vielleicht ging es ihr besser, wenn ihr Körper Zeit hatte sich auszuruhen. Noch während Chesara nachdachte, griff Azgeth wieder nach ihr, sodass sie ihren Entschluss fasste.

"Na schön... Azgeth, ich werde Euch betäuben - damit Ihr Euch ausruhen könnt. Es wird...schon wieder, bestimmt."

Chesara fuhr sich durch die Haare, doch sie merkte, dass sie keine Zeit verlieren durfte. Je länger sie wartete, desto stärker hatte die andere zu leiden. Es würde sie von innen verbrennen, hatte Azgeth gesagt. Chesara schluckte, als sie ihr in die Augen blickte und dort Anschuldigungen vereint mit etwas undefinierbarem erkannte. Nur wenige Sekunden später hatte sie in die Macht hinaus gegriffen und Azgeth außer Gefecht gesetzt, ihren Körper in einen Ruhezustand versetzt und ihren Geist in den Schlaf geschickt. Azgeth schwankte zur Seite und Chesara schob ihr das große Kissen unter den Kopf und hob ihre Beine ebenfalls auf das Bett. Schwer atmend schaute sie auf die andere herab. Was war plötzlich wieder los, dass alles Kopf stand und nichts in geordneten Bahnen verlief? Es war auch mal anders gewesen. Es war ruhiger gewesen, bevor Chesara nach Coruscant gekommen war. Dort hatten die falschen Spiele mit Pierre les Gray begonnen, die sie hier auf die Glory und in sein Bett gebracht hatten. Chesara stieg die Hitze ins Gesicht und sie errötete, obwohl sie niemand sehen konnte. Azgeth wirkte immernoch ein wenig gehetzt. Ein paar Sekunden betrachtete Chesara sie, bevor sie sich zu Boden gleiten ließ, sich auf den weichen Teppich setzte, sich gegen den Bettpfosten lehnte und die Augen schloss. Sie hatten alle ihre Kämpfe auszutragen, wobei die einen härter, und die Regeln strikter waren und die anderen lediglich aus dem eigenen Gewissen entstanden. Dennoch, eines hatten sie gemeinsam, gefährlich konnten sie am Ende alle werden.

Sie blieb ein paar Minuten so sitzen, vielleicht war es eine Viertelstunde, bis sie aufstand und den Raum wieder verließ. Eine Überlegung war zu Pierre zu gehen und ihn zu fragen, wie lange ihre Reise noch dauern würde. Mit dieser Information im Rücken würde sie sich sicherlich besser fühlen, vor allem hinsichtlich Azgeth. Ihren ersten Gedanken, Pierre außen vor zu lassen und den Captain direkt anzusprechen, hatte Chesara sofort wieder verworfen, aus Sorge, Pierre damit ungehalten zu machen weil sie sich als Frau - und als sein Gast - alleine zur Brücke begeben hatte. Man konnte nie wissen, aber es gab bestimmt Männer, die auf so etwas empfindlich reagierten und als letzteres schätze Chesara Pierre in bestimmten Bereichen auf jeden Fall ein. Noch immer unschlüssig, was sie tun sollte, schloss sie die Tür von Azgeths Gästezimmer hinter sich, wieder zurück im Korridor...


- Hyperraum ? ?Glory? ? Vor Azgeth's Zimmer ?
 
[Hyperraum, Glory, Pierres Suite]- Pierre

Der Stoß an Dokumenten auf seinem Schreibtisch hatte Pierre nur geringfügig abgelenkt ? die Bactapreise waren gefallen, zumindest für Abnehmer auf imperialen Planeten, was darauf zurückzuführen war, dass das Bactakartell sich angesichts der zunehmenden Dominanz des Imperiums hütete, imperiale Funktionäre zu verärgern. Und Leute wie Nereus Kratas waren nicht nur äußerst mächtige Persönlichkeiten, sondern zudem gute Kunden des Kartells, schließlich führten sie einen Krieg, der den Bedarf an der Heilflüssigkeit explosionsartig ansteigen ließ. Pierre war versucht, selbst in das Geschäft um diese Substanz einzusteigen, unter imperialer Protektion, doch letztendlich waren es seine Bevollmächtigten, die diese Entscheidung treffen würden. Die Menge eingesetzten Kapitals war bei weitem nicht groß genug, seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu finden ? besonders, da es so viele akute Dinge gab, über die er nachdenken musste. Und die meisten hatten mit der ersten Frau zu tun, die ihm überhaupt derartigen Aufwand abverlangte.
Frustriert warf er einen Blick auf den Statusbericht ihrer Reise. Es waren noch ein paar Stunden bis Coruscant, doch was brachte ihm diese Information ? Chesara war nicht mehr bei ihm, hatte ihn alleine gelassen, und er war nicht bereit, ihr ihre Macht über ihn dadurch zu verraten, dass er ihr augenblicklich nachstellte wie ein pubertierender Schuljunge.
Doch in seiner luxuriösen Suite wollte er ebenso wenig bleiben ?alles hier erinnerte ihn noch an sie, besonders das Bett und die zerwühlten Laken, die er selbst ? natürlich ? nicht wieder in Ordnung gebracht hatte. Dafür hatte er seine Bediensteten, wie er überhaupt für jede lästige Pflicht einen Bediensteten hatte. Schließlich konnte er mit seinem Geld alles erwerben. Nun? fast alles.
Aufseufzend erhob Pierre sich, schaltete seinen Computer mit einer achtlosen Handbewegung aus und schickte sich an, sein Quartier zu verlassen. Er würde einfach die Brücke aufsuchen und sich mit einer Rekonstruktion dessen befassen, was die Glory auf Ord Biniir erlebt hatte. Es war immer von Vorteil, über imperiale Militäraktionen und deren Resultate informiert zu sein, wenn man diesen Krieg mit üppigen Profiten hinter sich bringen wollte.
Er verriegelte die Tür zu seiner Suite hinter sich und ging den Korridor in Richtung des Turbolifts herunter, ein Weg, der ihn zwangsläufig an den Gästequartieren vorbeiführte. Wenig später verlangsamten sich seine Schritte ? Chesara stand auf dem Korridor, allerdings nicht vor der Gästesuite, die Pedetsen nach seinen Informationen Loana zugeteilt hatte, sondern jener, die der anderen Cousine ? Azgeth ? gehörte.
Pierre bemühte sich, seine leichte Verärgerung mit einem aufblitzenden Lächeln zu kaschieren. Vermutlich dachte sie jetzt erst recht, dass er ihr willenlos überall hin folgen würde und es keine Stunde ohne sie aushalten konnte? vielleicht stimmte das ja sogar.


?Ah, Chesara? ich war gerade auf dem Weg zur Brücke.?

Sie wirkte immer noch wie jemand, auf dessen Schultern etliche Lasten lagen. Vielleicht hatte sich der Zustand ihrer Cousine verschlimmert? Und dann waren da auch noch ihre Sorgen bezüglich der Stiftungen, die sie auf Coruscant versucht hatte zu unterstützen? ganz abgesehen von der Erfahrung, imperialen Truppen bei ihrer täglichen Unterdrückungsarbeit zu beobachten.

?Du wirkst bedrückt?, stellte er fest und streckte seine Hand aus, um ihre Wange zu streicheln. Er tat das mit erkennbar weniger Zögern als zuvor, da er sich sicher war, dass sie eine so harmlose Berührung nach dem, was in seiner Suite passiert war, bestimmt nicht abwehren würde.

?Geht es deiner Cousine schlechter? Glaub mir, die Glory bringt sie so schnell wie möglich nach Coruscant ? ihr Hyperraumantrieb entspricht militärischen Standards und wir haben die nötigen Freigaben, um nicht weit entfernt vom Planeten aus dem Hyperraum fallen zu müssen.?

Er zuckte mit den Achseln.

?Es wird trotzdem noch etwas länger als eine Stunde dauern, bis wir den Planeten erreicht haben. Aber deshalb solltest du dich nicht grämen ? du hast für deine Cousinen alles getan, was du konntest.?

Langsam, doch bestimmt zog er sie an sich und küsste ihre Wange knapp unterhalb ihres Ohres.

?Und nicht nur für deine Cousinen??, flüsterte er mit einem viel sagenden Lächeln auf den Lippen.

?Weißt du, dass ich dich schon vermisst habe??

Nun redete er also doch wie der Schuljunge ? aber was sollte es. Pierre hatte es auf einmal satt, in einer Welt des Trugs und der vorgetäuschten Gleichgültigkeit zu leben. Chesara schien ihn beinahe durch ihre Anwesenheit zu zwingen, seine Gefühle in ehrliche Worte zu fassen. Vielleicht betäubte ihre berauschende Nähe auch ganz einfach seine Wachsamkeit?

?Aber sag mir? was hast du eigentlich vor, wenn wir auf Coruscant angekommen sind??

Im nächsten Moment ärgerte Pierre sich darüber, dass er diese Frage gestellt hatte ? nicht etwa, weil sie überflüssig gewesen wäre. Nein? er fürchtete sich vor ihrer Antwort. Was, wenn sie sagte, dass es für sie nun an der Zeit war, Coruscant zu verlassen? Wenn sie ihm sagte, dass sie ihn nie wieder sehen wollte?
Doch die Frage war gestellt. Er würde Gewissheit haben ? so oder so.


[Hyperraum, Glory, Korridor]- Chesara, Pierre
 
|| Hyperraum nach Coruscant ▫ Glory ▫ Quartier von Azgeth || ▫ Azgeth ▫ in der Nähe Pierre ▫ Chesara & Loana

Chesara half ihr. Wie hätte es auch anders sein können? Die Jedi scheute sich nicht einer Feindin beizustehen, egal wie labil sich diese gerade verhielt. Als hätten eiserne Muskeln sie erfasst, wurde die Schwarzhaarige nach hinten geschoben, in das Zimmer hinein und auf das Bett zu. Fast wie eine Mutter versuchte die Rätin sie zu beruhigen, was beinahe dazu geführt hätte Azgeth richtig zum Heulen zu bringen. Doch dazu war sie zu stolz. Ging es ihr nicht schon dreckig genug? Was musste noch passieren um ihr die letzten Hemmungen zu nehmen? Musste erst der Tod eintreten, damit sie über ihren Schatten sprang? Hier und jetzt würde dieser jedoch leider nicht eintreten, denn diese Tat konnte die Jedi nicht begehen. Also entschied sich das "Blondchen" für die Betäubungsvariante. Na schön, solange es half zu vergessen, zur Ruhe zu kommen, war es ihr Recht. Mit leerem Blick betrachtete sie ihre ? ja was? Retterin? Befreierin? Verführerin? Nemesis?

Sie war hübsch. Die Ex-Sith hatte keine Ahnung woher dieser Gedanke kam, doch ihr fiel dies in diesem Moment besonders auf. Ihr güldenes Haar war ein Meer aus Sehnsucht, geschaffen Verstand und Logik zu besiegen. Es war schon nachvollziehbar warum sich Pierre les Gray in diese Dame verguckt hatte. Mit diesem verwirrenden Gedanken sank die breitschultrige Frau in den süßen, traumlosen Schlaf. Hass gab es nicht mehr, Furcht gab es nicht mehr, ebenso wenig wie Zweifel, Misstrauen und Verwirrung. Alles war so kristallklar und bedeutungslos wie niemals zuvor. Der Körper sank unbemerkt auf den Bezug des Bettes, als die Jedi ihn dort behutsam deponierte. Wenige Minuten später war sie allein. Die Chance die ehemalige Feindin in der Meditation ohne Probleme zu meucheln verstrich ungenutzt. In temporäre Sicherheit gehüllt strebte der Leib der Geächteten gen Coruscant.

Was würde sie dort erwarten? Welche Hoffnungen brachte sie mit dorthin? Welche Erwartungen stellte sie an die Frau, die in akuter Not entschieden hatte einer Halbwahnsinnigen zu helfen? Die Frage die sich stellte: War sie tatsächlich wahnsinnig? Und wenn ja: Hatte sie Schuld an diesem Zustand? Eigentlich hatte man doch immer Schuld, oder nicht? Diese Frage war eine von so vielen, die sich der Dunkelhaarigen im Laufe der Zeit stellen würden. Würde sie den Schritt aus den Schatten der dunklen Seite schaffen? War ihre Geschichte, ihr Beispiel einzigartig in der Geschichte? Eine Sith, die sich aus freien Stücken gegen die Dunkelheit entschieden hatte? Die Dunkelheit, die ihrem Leben bis jetzt den einzigen Sinn gegeben hatte? Azgeth schlief vorerst seelenruhig und ihrer gemarterten Seele zumindest für kurze Zeit eine Atempause gönnend. Die Reise hatte begonnen. Eine Reise, die sie weiter bringen und führen würde, als sie sich jemals hätte träumen lassen.


|| Hyperraum nach Coruscant ▫ Glory ▫ Quartier von Azgeth || ▫ Azgeth ▫ in der Nähe Pierre ▫ Chesara & Loana
 
- Hyperraum – „Glory“ – Vor Azgeth's Zimmer –

Als Pierre vor ihr im Korridor auftauchte, ärgerte sich Chesara, dass sie nicht schnell genug entweder zu ihrem oder wieder zurück zu Loanas Zimmer gegangen war. Er kam zu ihr und es war zu spät zu flüchten oder ihm irgendwie auszuweichen. Widerstandslos ließ Chesara seine Berührungen über sich ergehen. Pierre war besitzergreifend, weil er sich nicht vorstellen konnte, dass es Dinge gab, die ihm nicht gehörten oder die er nicht haben konnte. Er begann zu reden, prahlte einmal mehr mit seinem Schiff, gab ihr aber immerhin die Information, wie lange sie noch nach Coruscant benötigten. Chesara war erleichtert, dass nicht mehr viel Weg vor ihnen lag. Bald hatten sie es geschafft und sie konnten dem Schutz der Glory und den wachsamen Augen ihres Besitzers entfliehen. Und dann war sie plötzlich da, die Frage, auf die sich Chesara nicht vorbereitet hatte, obwohl sie es vielleicht besser getan hatte. Pierre wolle wissen, was sie nun auf Coruscant tun würde. Ihr Gesicht verriet ihre Unsicherheit diese Frage betreffend, ehe es Chesara gelang die Schultern zu zucken und leicht zu seufzen.

"Nun, ich werde mich vor allem um Azgeth kümmern müssen, damit es ihr bald besser geht."

Wie praktisch, dass dies noch nicht einmal eine Lüge war.

"Sie ist sehr schwach und braucht meine Hilfe. Loana kümmert sich um sie, so gut sie kann, doch sie ist noch sehr jung..."

Chesara presste die Lippen zusammen und gab ein tapferes Lächeln vor.

"Ich bin zuversichtlich, dass alles gut werden wird."

Sagte sie, bevor sie rasch das Thema wechselte.

"Warst du auf dem Weg zur Brücke? Ich wollte dich nicht aufhalten..."

Sie deutete an einen Schritt zur Seite zu gehen, um ihn durchzulassen, biss sich dann jedoch von innen auf die Lippen. Wirkte sie zu gehetzt, zu ruhelos? Pierre durfte nicht denken, dass sie seine Nähe meiden wollte. Sie hatte noch ein wenig auszuhalten, noch so lange bis sie auf Coruscant waren! Flüchtig drückte sie seinen Arm.

"Ich hatte gerade kurz nach Azgeth gesehen, möchte jedoch für den Rest der Reise Loana Gesellschaft leisten. Sie fühlt sich etwas alleine, glaube ich - natürlich gibt sie es nicht zu, aber..."

Chesara seufzte, rollte mit den Augen und lachte, was ihr in diesem Augenblick gar nicht schwer fiel. Es waren seltsame Momente, die sie mit Pierre les Gray verbrachte: manchmal verabscheute sie ihn und dann schien er sie wieder anzuziehen. Wie sollte man sich da noch zurecht finden?

- Hyperraum – „Glory“ – Vor Azgeth's Zimmer – Mit Pierre -
 
[Hyperraum, Glory, Korridor]- Chesara, Pierre

Fast hätte Pierre frustriert den Mund verzogen. Azgeth hier, Loana da? Chesara kümmerte sich wirklich rührend um ihre beiden Cousinen, die plötzlich auf einem im Aufstand befindlichen Planeten aufgetaucht waren, weit ab von jenem Planeten, auf dem sie sich bis dahin aufgehalten hatte. Und dann war da auch noch das Blut, das Pierres Techniker in dem Gleiter gefunden hatte und das weder Loana, noch Azgeth, noch Chesara gehörte ? sondern nichtmenschlichen Ursprungs war.
Als Chesara dann auch noch einen Schritt zur Seite andeutete und ihn an sein Vorhaben, die Brücke aufzusuchen, erinnerte, schien es ihm stumm entgegen geschrieen zu werden, dass sie ihn aus dem Weg haben wollte. Dass ihr seine Gegenwart unpassend, ja, lästig war.
Pierres Mundwinkel zuckte leicht, ehe er sich zu einem ruckartigen Nicken zwang.


?Ja, du hast Recht. Ich habe auf der Brücke zu tun. Kümmere dich um Loana ? es ist wahrscheinlich wirklich zu viel für sie.?

Während Chesara entschuldigend seinen Arm berührt hatte, wälze Pierre wieder ein Mal die ihm bekannten Fakten. Vielleicht war diese ganze Situation doch so plausibel, wie sie ihm verkauft wurde ? Azgeth war zweifelsohne krank und Loana ein sehr junges Mädchen, dass nach einem traumatischen Erlebnis wie einem bewaffneten Aufstand auf einem imperialen Planeten wahrscheinlich wirklich alle Zuwendung brauchte. Und wer, wenn nicht Chesara, war wie geschaffen dafür, solche Zuwendung zu spenden?
Nachdenklich musterte er sie. Er wurde aus dieser Frau nicht schlau? und eigentlich sollte ihm diese Tatsache Angst machen. Doch sie reizte ihn. Sorgte dafür, dass er sich zu ihr hingezogen fühlte und sich mit Wonne daran erinnerte, wie sie in seinen Armen gelegen hatte.
Er beugte sich zu ihr vor und küsste kurz ihre Lippen.


?Ich werde Bescheid sagen, wenn die Ankunft unmittelbar bevorsteht.?

Mit diesen Worten wandte er sich von Chesara ab und ging entschlossenen Schrittes den Korridor hinunter, hin zum Turbolift, der ihn auf das Kommandodeck brachte. Auf der Brücke angekommen jedoch war es nicht der Kommandant, dem Pierres erste Aufmerksamkeit galt ? vielmehr sein blasser Angestellter, der sich hinter einer wahren Hochburg aus Computern verschanzt hielt, von denen aus er wahre Unmengen an legal und illegal beschafften Daten abrufen konnte. Was die Holding wusste, wusste auch Pierre.

?Versuchen Sie, etwas über weibliche Menschen mit den Namen Loana und Azgeth herauszufinden, die mit den Profilen der beiden Frauen übereinstimmen, die wir an Bord genommen haben?, befahl er dem ihn aus diensteifrigen Augen ansehenden Mann.

?Beginnen Sie mit Quellen, die unmittelbar mit Ord Biniir in Verbindung stehen. Zehn Minuten, bevor wir Coruscant erreichen, erwarte ich einen ersten Bericht.?

?Sofort, Sir.?

Zufrieden nickte Pierre und arbeitete sich in Richtung seines Sessels im Zentrum der Brücke vor. Dankbar nahm er ein mit irgendeiner Erfrischung erfülltes Glas entgegen, das ihm einer seiner Bediensteten fürsorglich anbot.
In Kürze würde er mehr über Loana und Azgeth wissen. Und wenn er mehr über ihre Cousinen wusste, wusste er auch mehr über Chesara. Denn instinktiv war ihm klar, dass er die zahlreichen Rätsel um diese Frau lösen musste, wenn er sie ganz für sich erobern wollte?


[Hyperraum, Glory, Brücke]- Pierre, Crew
 
Irgendwo im Nirgendwo/ STRIKE Starcraft/ Brücke/ Frey, Crew, (Holo): Seifo

Frey schaute den anderen an, in Erwartung das jetzt eine empörte antwort zurückkam, doch bevor der Neimopdianer den Mund öffnete verzerrte das Bild sich und nach einem kläglichen flimmern verschwand es ganz.

"Was ist da los?"

"Sir, die Verbindung wurde unterbrochen. Wahrscheinlich sind die Piraten die Ursacher für diese Störung." Verfluchte Piraten!, dachte er sich, während er überlegte was er als nächstes tun soll.

"Hat die Argus schon Jäger ausgeschleust? Ja? Gut, dann sollen sich unsere drei Geschwader ihnen anschließen. In der großen Masse sind wir ihnen überlegen. Des weiteren: Schildenergie runter auf dreißig Prozent, Waffenenergie siebzig Prozent. Bereitmachen für den Kampf."

Das sollten seine letzten Befehle sein. Jetzt hieß es warten bis die Piratenschiffe in Reichweite waren. Ihre einzige Chance war solange durchzuhalten, bis die Argus in den Kampf eingreifen kann.
Wenige Minuten später fingen die Laserbatterien an zu feuern.


Irgendwo im Nirgendwo/ STRIKE Starcraft/ Brücke/ Frey, Crew, FRG Argus mit Besatzung
 
- Hyperraum ? ?Glory? ? Vor Azgeth's Zimmer ? Mit Pierre -

Zwiegespalten sah Chesara Pierre hinterher, als dieser zur Brücke ging und sie alleine im Gang der Glory zurück ließ. Hatte sie ihn verärgert? Vermutlich. Es war beinahe unmöglich die Balance zu halten zwischen ihren Gefühlen und dem, was im Augenblick ihre Pflicht war. Sie fand ihn abstoßend, dann wieder anziehend und gleichzeitig verbot sie sich zu sehr über ihn nachzudenken. Wie war sie in dieses Wechselbad der Gefühle geraten und warum schien plötzlich alles außer Kontrolle zu geraten? Die Situation, in der Chesara sich befand, war ihr vollkommen unverständlich. Sie, die den Großteil ihres Lebens diszipliniert und kontrolliert gewesen war, war ohne Vorwarnung in ein einziges Chaos geraten. Nein, dies stimmte nicht ganz. Es hatte Warnungen gegeben, doch die hatte sie ignoriert - aber warum? Sie war eine ausgeglichene und ruhige Persönlichkeit und das letzte wonach sie suchte war ein großes Abenteuer. Aber wie kam es dann, dass sie sich mit Pierre les Gray in eine so unüberschaubare Situation verstrickt hatte? Hatte sich die Kontrolle, die sie über sich und ihr Leben hatte, plötzlich selbstständig gemacht? War ihr ihre eiserne Disziplin zum Verhängnis geworden, weil sie sich zuviel untersagt hatte, während sich tief in ihr drin ein natürlicher Drang zur Freiheit gesammelt hatte und schließlich explodiert war? War das der Auslöser gewesen? Chesara war versuchte sich erschöpft gegen die Wand zu lehnen, doch es war nicht möglich an Ort und Stelle zu verweilen. Wenn einer von Pierres Bediensteten - oder gar er selbst - vorbei kam und sie so sah, würden erneut unangenehme Fragen gestellt werden, die sie nicht beantworten konnte und mit denen sie nicht konfrontiert werden wollte. Sie musste weiter, es half nichts. Somit riss sie sich zusammen, klopfte erneut bei Loana und wurde auch sofort wieder hinein gelassen (OP: behaupte ich jetzt einfach ;)). Chesara machte ein vielsagendes Gesicht, als Loana sie fragend ansah.

"Es geht Azgeth nicht besonders gut."

Leitete sie das Gespräch ein, dass sie vorhin beendet hatten und nun wieder aufnehmen würden.

"Ich kann nur erahnen, was sie durchmachen muss, aber es scheint sehr schlimm zu sein. Die dunkle Seite hat von ihr Besitz ergriffen, von ihrem Körper ebenso wie von ihrem Geist. Sie ist... vielleicht wie eine Droge."

Chesara zuckte mit den Schultern, setzte sich wieder in einen der Sessel und lächelte unwissend.

"Wenn man es nicht selbst erlebt hat, kann man es vermutlich nicht verstehen."

Sagte sie leise, um dann zu einer ausführlichen Erklärung anzusetzen.

"Die Macht, Loana, ist in uns allen tief verwurzelt. Sie lebt in jedem Lebewesen, in jeder Kreatur die atmet, in jeder Pflanze. Sie verbindet alles, erst durch sie wird alles wirklich. Wenn du sie bewusst spüren kannst - und das wirst du schon sehr bald lernen - wirst du wissen, was ich meine. Aber auch in der Macht gibt es Schattenseiten, Lande, die man niemals betreten darf. Die dunkle Seite ist zerstörerisch. Weder schenkt noch erhält sie Leben, sondern zerstört alles, um sich selbst zu stärken. Sie ergreift Besitz von Lebewesen, so wie sie es bei Azgeth getan hat, verführt sie, macht ihnen Versprechungen und nutzt dann deren Energie, bis sie genug hat und ihre Diener einfach fallen lässt. Sith sind Diener der dunklen Seite. Sie rufen sich selbst als Herrscher und dunkle Lords aus, doch sie sind nichts als Marionetten, die nicht wissen, was mit ihnen geschieht. Die Macht zerfrisst sie, trifft Entscheidungen für sie und lässt sie doch in dem Glauben, stark und mächtig zu sein. Es ist traurig... und grauenvoll."

Chesaras Stimme war leise. Sie war zu dem Flüsterton zurück gekehrt, in dem sie sich zuvor bereits unterhalten hatten, für den Fall, dass das Zimmer abgehört wurde.

"Es ist wichtig, dass du niemals vergisst, wohin die dunkle Seite führen kann, Loana! Eines Tages wird sie kommen und dich locken, doch dann gilt es stark zu sein und ihr zu widerstehen. Schenke der dunklen Seite kein Vertrauen, glaube nichts von dem, was sie dir sagen mag und lasse dich nicht dazu verleiten, dich dunklen Gefühlen oder Gedanken hinzugeben, denn auch diese führen dich auf den Pfad, von dem zu entkommen sehr schwierig ist - du siehst es an Azgeth. Sie ist stark und sie kämpft, aber ich glaube nicht, dass sie morgen bereits fähig ist auf eigenen Beinen zu stehen. Sie braucht viel Unterstützung und sie hat einen langen Weg vor sich."

Chesara seufzte tief. Wenn sie erst einmal auf Coruscant waren, würden sie einige Probleme hinter sich lassen, während sich neue vor ihnen auftun würden. Was würde sie mit Azgeth machen? Wo würde sie sie unterbringen? Bisher wusste sie nicht, wie es weitergehen sollte...

"Wie klingt das in deinen Ohren, wenn ich von der Macht erzähle?"

Fragend schaute Chesara Loana an.

"Kommt es dir sehr fremd vor? Hast du jemals geahnt, dass du die Macht spüren könntest, vielleicht, wenn seltsame Dinge geschehen sind, für die du keine Erklärungen hattest? Ich habe dir nun von der dunklen Seite erzählt, du weißt, in welcher Lage wir uns momentan befinden und du weißt von Azgeth, die sich im Nebenzimmer befindet und die eine Sith ist. Wenn du trotz allem noch immer glaubst das richtige zu tun und eine Jedi werden willst, dann werde ich dich hier und jetzt offiziell zu meiner Padawan machen."

- Hyperraum ? ?Glory? ? Loanas Zimmer - Mit Loana -
 
[OP] Die Schreibblockade ist durchbrochen! [/OP]

- Rakata Prime - Orbit - FRG Argus - Brücke - Seifo Dias und Mine Drove -

Seifo starrte auf das Schlachtfeld. Die Starcraft feuerte bereits auf die feindlichen Schiffe, die Jäger führten geschickte Manöver durch, um den Feinden zu schaden, doch die Argus war untätig. Jedes Crewmitglied war auf Gefechtsstation, jeder Trooper auf seinem Platz und alle warteten auf den Beginn des Kampfes. Jeder wurde gequält, warten zu müssen, dass es losging.
Seifos Kopf hatte eine dunkelgrüne Färbung angenommen. Es quälte ihn genauso warten zu müssen, wenn nicht sogar noch mehr, da er sah wie weit es noch war.

?Wie lange noch, bis die Piraten in Reichweite sind??, erkundigte er sich.
?Ähm? Nur noch? 2 Minuten, Sir!?, meldete Mine.
Seifo nickte bestätigend und ging in Gedanken die gesamte Schlacht durch, überlegte sich Taktiken, um die Piraten zu vernichten und Taktiken, die gegen die Taktiken der Piraten eingesetzt werden sollten.
Er feilte die letzten Fehler aus seinen Gedanken, als plötzlich die hastige Meldung eines Crewmitglieds kam:

?Piraten sind in Feuerreichweite!?
Seifo drehte sich blitzschnell um und rief lautstark ein ?Feuer!?. Sofort beschossen die Geschütze die Korvette, die einen Versuch unternahm, zu wenden, jedoch von den verbündeten Fregatten blockiert wurde. Die Korvette feuerte mit allen Geschützen zurück, die jedoch nicht so wenig ausrichteten, wie die der Argus.
?Die Bomber sollen sofort die Backbord-Geschütze der Fregatte ausschalten!?, befahl er und beobachtete, wie die Bomber den 1. Anflug vorbereiteten.
?Unsere Jäger sollen die des Feindes aus diesem Kampf wegdrängen! Die Geschützbatterien sollen auf die Brücke der Korvette zielen! Bringen sie uns auf gleiche Höhe mit der Korvette!?, befahl Seifo und setzte zu weiteren Befehlen an.

- Rakata Prime - Orbit - FRG Argus - Brücke - Seifo Dias und Mine Drove
 
~> Hyperraum – auf der Glory :: Chesara und Loana in einem Gästezimmer – in der Nähe Azgeth und Pierre <~

Diese Sith (Azgeth) schien also die Ursache für diese ungewöhnliche Empfindung zu sein. Das sie es fühlen konnte hing wohl mit der Macht zusammen, das war Loana inzwischen klar geworden, aber wieso war ihr das noch nicht früher aufgefallen? Es musste doch vergleichbare Momente in ihrer Vergangenheit gegeben haben! Doch ihr kamen keine in Erinnerung, so sehr sie auch ihre Gedanken danach durchsuchte. Die jüngsten Ereignisse mussten wohl dafür verantwortlich sein das sie Derartiges nun bewusst wahrnahm und nicht einfach nur als kurioses Gefühl bei Seite drängte.

Aufmerksam beobachtete die junge Frau ihre zukünftige Meisterin (Chesara) als diese sich erhob und das Wort an Loana richtete.
Den Hinweis, besser an Ort und Stelle zu bleiben, würde die Jedi jedenfalls nicht wiederholen müssen. Loana würde auf keinen Fall auch nur einen Fuß vor die Türe ihres Zimmers setzen. Sie dachte auch nicht im geringsten daran einen Bediensteten von Pierre zu rufen nur um ihre Magen zu füllen. Chesara hatte zwar recht was den Hunger anging, aber Loana war es lieber jeglichen Kontakt mit den Leuten an Bord der Glory zu vermeiden. Der Hunger plagte die junge Frau auch nicht erst seit kurzem... da kam es auf ein paar Stunden mehr auch nicht mehr an.

Beinahe schon mit Entsetzen stellte Loana fest das Chesara den Raum wieder verlassen hatte. Erneut war sie allein... eigentlich keine neue Erfahrung für die angehende Padawan. In den vergangenen Jahren war die Einsamkeit zur Gewohnheit geworden, allerdings waren es nun andere Umstände. Immerhin befand sie sich an Bord eines imperialen Schiffes und das als Mitbringsel einer Jedi, zudem befand sich einen Raum weiter eine wahnsinnige Sith. Die Chancen diese Geschichte heil zu überstehen schienen jedenfalls schwindend gering.
Es war also kein Wunder das sie mit Unbehagen beobachtete wie die einzige ihr vertraute Person, welche zugleich ihr einziger Schutz war, sie auf sich allein gestellt zurück lies.
Verstört musterte Loana noch einige Zeit ihre Umgebung. Ob Chesara's Befürchtung bezüglich der Überwachung zu traf? Ein angenehmer Gedanke war es zumindest nicht... und es bedurfte mehrerer vergeblicher Versuche bis sie ihn endlich verdrängen konnte. Sich darüber den Kopf zu zerbrechen war pure Zeitverschwendung, immerhin konnte sie so oder so nichts daran ändern. Loana empfand es als sinnvoller sich zurück in das Badezimmer zu begeben um das Handtuch gegen ihre Kleidung zu tauschen...

Es musste einige Zeit vergangen sein seit sie das Bad wieder betreten hatte, jedenfalls verdrängte ein Klopfen die vorherrschende Stille in den Räumlichkeiten was ohne Zweifel Chesara's Rückkehr ankündigte, zumindest war das die erste Vermutung der jungen Frau. Wer sollte sie auch sonst aufsuchen? Loana zögerte dieses Mal nicht so lange wie zuvor und öffnete die Tür um eine Bestätigung für ihren Verdacht zu erhalten.
Wie erwartet war die Jedi zurückgekehrt und erhielt einen fragenden Blick von dem neugierigen Mädchen.
Was die folgenden Informationen anging, konnte Loana nur Interesse heucheln... So lange Azgeth keine Gefahr darstellte war ihr die Sith relativ egal. Als die erfahrene Jedi jedoch anfing über die Macht zu sprechen, begann die eifrige Schülerin allerdings aufmerksam den Worten Chesara's zu lauschen. Auf die nachfolgende Frage wusste das Mädchen aber keine Antwort. Sie hatte bereits vergebens nach einer Antwort darauf gesucht bevor die Jedi überhaupt die dazugehörige Frage in den Raum gestellt hatte, allerdings musste sie sich eingestehen das es in der Tat ein befremdliches Gefühl war, vor allem in Anbetracht der neu erworbenen Kenntnisse über die Macht. Was Chesara kurz darauf von sich gab ließ auf einen Schlag jeden weiteren Gedanken daran verschwinden.
Es war so weit... der Zeitpunkt für die endgültige Entscheidung! Die Jedi wäre vermutlich keineswegs enttäuscht wenn Loana um weitere Bedenkzeit bitten würde, doch trotz aller Bedenken gab es hier keinen Grund noch weiter zu zögern. Der Entschluss stand schon längst fest! Außerdem hatte die Rätin den berühmten Stein geworfen der eine Lawine ins rollen brachte. Loana's Neugierde ließ ihr keine andere Wahl mehr und sie konnte nicht anders als sich dem Hunger nach Wissen zu unterwerfen...

„Ich bin mir darüber im klaren das der Zeitpunkt vielleicht etwas ungünstig ist und das es keineswegs leicht wird, aber ich bin mir sicher das es keine falsche Entscheidung war Euch zu folgen. Was diese Entscheidung angeht werde ich meine Meinung auch nicht ändern. Ich möchte auf jeden Fall von Euch unterrichtet werden wenn Ihr genügend Zeit für mich aufbringen könnt!“

~> Hyperraum – auf der Glory :: Chesara und Loana in einem Gästezimmer – in der Nähe Azgeth und Pierre <~
 
Irgenwo im Nirgendwo/ STRIKE "Starcraft"/ Brücke/ Frey, Crew

"Alles bereitmachen! Fertig! Feuer!"

Die Schüsse zuckten wie Blitze durch das dunkle Weltall und prasselten auf die Schilde. "Sir, die Argus hat eines der Piratenschiffe unter schweren Beschuss genommen. Aber unsere Schilde halten diese Belastung auch nicht mehr lange durch!"
Er musste das unausweichliche tun.


"Den Schilden mehr Energie zuführen. Steigern auf 45%!"

Eine kurze Erschütterung verkündete, dass das Piratenschiff, dass die Argus unter Beschuss genommen hatte, soeben schwer beschädigt vom Kurs abdriftete. Sehr gut, einer weniger, dachte Frey sich. Während er weiter den Kampf beobachtete viel ihm vor allem eins auf: Ihre Jäger gewannen ganz klar die Oberhand und hatten bei der schweren beschädigung des Schiffes tatkräftig mitgewirkt. Doch ein kurzer Blich auf das Taktikdisplay ließ ihn erschrecken. Die verbliebenen beiden Schiffe steuerten auf sie zu. Eins lugte auf Backbord, das andere auf Steuerbord. Sie versuchten von beiden Seiten direkt anzugreifen!

"Schilde sofort auf 75%!"

Irgenwo im Nirgendwo/ STRIKE "Starcraft"/ Brücke/ Frey, Crew
 
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