Weltraum (Imperium)

[Weltraum, Rendez vous Punkt von Konvoi Besh-Resh Sieben-Drei-Vier-Eins-VIN Manassas-Brücke-Demetrius Zaarin, Lloyd Mace und weitere Offiziere]

Ohne einen Kommentar hatte Demetrius die geänderten Befehle entgegen genommen. Eine Planänderung und kurzfristige Ergänzung eines Konvois war untypisch für das straff durchorganisierte Imperium. Gleichzeitig spiegelte dieser Befehl, so unbedeutend er eigentlich auch war, den Momentanen Zustand des Imperiums wider.
Drei zusätzliche Sternengaleonen und eine zusätzliche Eskorte von zwei Kanonenbooten würden den Konvoi vergrößern.

Die "Manassas" fiel aus dem Hyperraum zurück in den Normalraum. Sofort richteten sich die Augen sämtlicher Offiziere auf die Anzeigen für die vorderen und hinteren Sensoren. Doch die Schirme blieben schwarz. Weit und breit war der schwere imperiale Kreuzer das einzige Schiff im Weltraum.

Zaarins Finger glitten über die gläserne Schaltfläche an seinem Kommandosessel, eine sehr nutzliche Erfindung wie er fand. Üblicherweise hatten die Schiffe der Kreuzerklassen keine so komfortablen Bedingungen für den Schiffskommandanten. Auf seinem alten Dreadnoughtkreuzer hatte Zaarin die meiste Zeit im Stehen verbracht. Die Vindicator Baureihe war hingegen echter Luxus. Modernste Technik und omfortable Bedienungen erleichterten die Kontrolle über Schiff und Verband während des Kampfs.
Der Commander betätigte den Schalter für die internen Kommunikationskanäle.


"Achtung, wir befinden uns im Normalraum. Alle Jägerpiloten begeben sich zu ihren Maschinen und halten sich für einen Alarmstart bereit."

Auch wenn diese Region nicht mehr unangefochten vom Imperium dominiert wurde, so bot die abgelegene Position doch einigen Schutz. Piraten überfielen in der Regel stärker genutzte Handelsrouten und die Republik war bis hierhin noch nicht vorgedrungen.

"Sir, ein neuer Kontakt, Backbord 12000." meldete der Sicherheitsoffizier Khamôn Adamer. Er war neben Tureaud ein weiterer Offizier aus Commander Maces kommandostab von der Ulysses. Die Offiziersakten aller neuen Mitglieder der Manassas lasen sich ohne Tadel, ein Novum in der aktuellen Situation.


"Es sind imperiale Schiffe, sechs an der Zahl. Drei Galeonen und drei Kanonenboote."
Zaarin erhob sich aus seinem Sessel und schritt hinüber zur vorderen Panoramascheibe. Eine Angewohnheit, wie sie viele Kommandanten teilten, obwohl sie relativ sinnlos war. Mit bloßem Auge konnte man im dunklen Weltraum kaum etwas ausmachen, ohne die Instrumente und Bildschirme an den Konsolen war man absolut blind.


"Commander Mace, setzen Sie sich mit den Schiffen in Verbindung und übermitteln Sie den Sprunvektor zum Rendili-System. Sobald unser Konvoi von Bastion hier eingetroffen ist, springen wir. Die Manassas zuerst, eins der Kanonenboote soll direkt folgen. Das Zweite überwacht den Sprung aller übrigen Frachtschiffe aus diesem System und wird als letztes folgen."

Schiff um Schiff traf nun im Sektor ein und von den einst schwarzen Sensorbildschirmen grüßten nun ein Dutzend roter Punkte. Mit einem Nicken signalisierte Zaarin seinem ersten Offizier, dass der Konvoi mit der Sprungsequenz beginnen sollte. Alle zwei Standardminuten sollte ein Schiff nach dem anderen in den Hyperraum springen. Die Manassas machte den Anfang.

[Weltraum, Rendez vous Punkt von Konvoi Besh-Resh Sieben auf dem Weg nach Rendili-Drei-Vier-Eins-VIN Manassas-Brücke-Demetrius Zaarin, Lloyd Mace und weitere Offiziere]
 
[: Hyperraum | nach Gizmallt :||: „Golden Lady“ | Speisesalon :||: Horatio zusammen mit Alaine, Moff Veran, Aviendha und anderen Gästen am Tisch des Captain; weitere Gäste im Hintergrund an anderen Tischen :]

Die Begrüßung zwischen den wohlhabenden Gästen, die an diesem Abend am Tisch des Captain der „Golden Lady“ ihr Essen zu sich nehmen würden, fiel kurz, aber höflich aus. Gemäß der gewohnten Etikette hatten sich die beiden Männer, Horatio und Moff Veran, von ihren Stühlen erhoben, um mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen die Handrücken der Damen flüchtig zu küssen. Fast auf die selbe Weise begrüßten auch die anderen Herren die anwesende Sith, Alaine Aren. Danach setzte man sich schnell wieder hin, da inzwischen Captain H'darr eine kleine Bühne betreten hatte, um ein paar Worte an die zahlreichen Gäste im Salon zu richten. Da der Governor von Coruscant weder an der Rede des blauhäutigen Nichtmenschen irgendein größeres Interesse besaß, noch an den anderen, ihm meist unbekannten Gästen an seinem Tisch, ließ er seine Gedanken ein bisschen abschweifen.

„Eine solche Reise durch das schillernde Sternenmeer der Core Worlds ist doch fantastisch... Finden Sie nicht auch, Miss Cain?“, flüsterte auf einmal der Schauspieler Idiian Solusar träumerisch zu der uniformierten Verwalterin neben sich. „Da gerate ich immer wieder ins Schwärmen...“

Kurzzeitig huschte ein süffisantes Lächeln über die Lippen des schwarzhaarigen Adligen als er sich einschaltete, bevor die angesprochene Legatin etwas erwidern konnte: „Sie brauchen mit Miss Cain nicht so hochtrabend reden, Mister Solusar. Die Yevethaner sind nicht gerade bekannt für ihre hohe Dichtkunst … oder ihr Modebewusstsein.“ Sein Blick glitt bewusst über die Uniform der Legatin, die bei diesem Anlass eher unpassend war.

„Der Koornacht-Cluster?“, fragte der ergraute Brigadier General verdutzt. Der ergraute Pilot schien für einen flüchtigen Moment eingeschlafen zu sein und erst durch das Schlüsselwort „Yevethaner“ aus seinem Schlaf erwacht zu sein. „Während der glorreichen Herrschaft des großartigen Imperators Ferit, gnädig sei die Macht seiner Seele, habe ich im Koornacht-Konflikt über N'zoth in einem Eta-2 gekämpft. War keine leichte Schlacht … aber unsere Dreadnaughts und Venatoren haben es diesen aufmüpfigen Nichtmenschen gezeigt.“ An dieser Stelle grinste sein faltige Gesicht. „Sie sollten sich vorsehen, Miss Cain. Nehmen Sie lieber stets ein paar Sturmtruppen mit … und wenn Sie nur aufs Klo müssen.“

Herzhaft, aber einen Tick zu schrill kicherte an dieser Stelle Narja Benten. Dabei schien ihre Brüste fast jeden Augenblick aus dem tiefen – und zudem zu engen – Dekolletee zu springen. Nachdem sie sich beruhigt hatte, tätschelte sie sanft den breiten Arm ihres Gatten. Dieser wisperte gerade – ganz dezent – dem Moff etwas ins Ohr. Beide Männer lächelten danach. Horatio unterdrückte den Impuls seine eine Augenbraue verwirrt nach oben zu ziehen. Insgeheim ärgerte er sich über den misslichen Umstand, dass er kaum handfeste Informationen über die Bentens besaß. Seit Jahrhunderten war die Familie eine Größe auf Metellos, besaß mehrere Fabriken, hauptsächlich in der Metallindustrie, und hatte – gerüchteweise – enge Beziehungen bis zum Begründer des Galaktischen Imperiums, Darth Arcanious. Gerade als sich Horatio wieder dem laufenden Gespräch zu wenden wollte, trat Captain H'darr mit dem Ober an den Tisch. Derweil der Bedienstete einen alkoholischen Aperitif servierte, setzte sich der blauhäutige Nichtmensch von Champala mit gutmütiger Miene zu seinen Gästen. Ein spezielles Nicken dachte er dabei dem anwesenden Moff zu.

Tief klang die Stimme des Chagrianer als er zu seinen Gästen sprach:
„Ich freue mich wirklich eine so illustre Runde an meinem bescheidenen Tisch bewirten zu dürfen. Die tragenden Säulen unseres geliebten Imperiums sind an diesem Tisch vertreten. Politik, Wirtschaft, Militär und Kunst.“

„Selten hat man die Gelegenheit solche besonderen Persönlichkeiten zu treffen“
, stimmte mit leiser Stimme Jisela Valorous dem Captain zu. Beiläufig spielte sie mit ihrem lilafarbenen Haar. „Für uns Künstler sind solche Gelegenheiten eine wahre Inspirationsquelle...“ Ihr schweigsamer Mann nickte zustimmend, während sie am servierten Perlwein nippte.

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[: Tiefenraum | Sammelpunkt „Senth“ (drei Parsecs vom Leemurtoo-System entfernt) :||: imperiale Verteidigungsflotte; Vierte Flottille; Zwölfte Kampfgruppe :||: VSD II „Pandora“ | Salon :||: Captain Toji Murata und Commander Serenety Akaji :]

Sie hatte das Gefühl, dass dieser Abend kein Ende nehmen würde, denn die Gespräche gingen unaufhaltsam weiter, wenn auch die junge Exotin nur mit halbem Ohr zuhörte. Ihr Unterbewusstsein empfind einige Details der gesprochenen Worte, welche davon handelten, dass das Grundübel dieser Schlacht eindeutig die hapanische Souveränität war. Immerhin war damals, nach dem Sieg von Corellia, es von Vorteil gewesen, wenn Lord Phollow die heimtückische Königin von Hapan geehelicht hätte. Du Telac musst sich in seiner Wortwahl korrigieren, da er ein Wort wählte, welches als äußerst unhöflich galt. Durch diese Ehe hätte man den Cluster aus Piraten und Kriminellen ins Imperium eingliedern und somit reformieren können. Dies war die Ansicht des zweiten Offiziers und wäre Serenety wach, oder besser gesagt bei der Sache gewesen, sie hätte mit Sicherheit etwas dazu gesagt, denn der erste Offizier besaß eine Art, welche die junge Commander nicht mochte. Iulius nickte, was als Bestätigung aufzufassen wäre. Auch er war der Ansicht, dass Imperator Arthious und Lord Phollow zu gnädig mit den Hapanern umgesprungen seien. Neutrale Bündnispartner stellen für das Imperium keinen gewinnen da und dies bedeutete, dass man entweder für den Imperialen Frieder oder dagegen war. So jedenfalls wurde es in dieser Runde beschlossen, wenn auch dies Serenety selbst nicht beschäftigte und wenn sie es getan hätte, dazu eine leicht andere Meinung gehabt hätte. Zwar folgte sie dem pflichtbewussten heben der Gläser, um sich dem Toast anzuschließen, doch dies war eher ein Reflex.

Die Unterhaltung ging weiter, Hapan blieb vorerst das Hauptgespräch, floss in das Dessert mit ein und dann teilte man Toji etwas mit. Auch dies nahm Serenety nur am Rande wahr, deren Kopfschmerzen nun mehr als nur ein fürchterliches Pochen beinhalteten. Eine Antwort seitens des Captains folgte und dann verschwand der Steward nickend und Toji lauschte dem Gespräch seiner Gäste, die nichts besseres zu tun hatten, als Zeit in Anspruch zu nehmen, wofür Seren sie am liebsten quer durch den Raum gejagt hätte. So viel zu diesem „Ermüdenden“ Abend, welchen man sich auch hätte schenken können. Eine nicht sonderlich positiver Gedanke von Seiten der Commander, welche mit ihrem Kopfschmerzen kämpfte und am liebsten ihren Schädel gegen die Wand gehauen hätte.

Toji bedankte sich für das Beiwohnen dieses Dinners bei allen. Wünschte ihnen viel Erfolg bei ihren wichtigen Aufgaben, sei es den Reparaturen oder sonstigen. Der Wortaustausch der Gruppe ging fast ebenso an ihr vorüber wie der gesamte Abend, was ihr zwar irgendwo leid tat, immerhin hatte es so viele Themen gegeben, zu denen sie hätte ebenfalls etwas hätte beitragen können, doch sie hatte diese Gelegenheit nicht wahrgenommen.

Toji reagierte auf ihre Worte, indem er erklärte, dass die Schlacht sie alle an die Grenzen ihrer Belastung gebracht hatte und man dafür niemanden bestrafen könne. Somit gab es also auch nichts zu entschuldigen. Ganz Unrecht hatte er damit wohl nicht, doch wenn es sie betraf, so hatte sie sich mit voller Absicht nicht nur an ihre Grenzen gebracht, sondern auch noch erwogen jegliches Risiko in Kauf zu nehmen. Die Wahrheit würde sie unter Verschluss halten, denn sollte sie ans Licht kommen, könnte man ihr durchaus Wahnsinn vorwerfen. Einmal davon abgesehen würde Dr. Tau ihr eine Predigt liefern und dafür sorgen wollen, dass sie ihres Dienstes vorerst enthoben wurde, bis es ihr Seelisch als auch Körperlich wieder gut gehen würde. Die Gesamtdiagnose würde Serenety keinesfalls gefallen. Sie hatte sich schon zuvor dagegen gewährt inaktiv zu bleiben. Auch wenn sie Erfolg gehabt hatte, so wusste sie dennoch, dass es möglich wäre, dass Dr. Tau ein Gespräch mit ihr unter vier Augen verlangen könnte. An ihrem jetzigen Zustand war sie zum Teil selbst schuld und dennoch, dennoch war ihr klar, dass sie keine andere Möglichkeit gehabt hatte. Alles andere hätte in einem Szenario geendet, welches ihr ganz und gar nicht behagt hätte. Die Schlacht war eine Ablenkdung für sie gewesen, doch nun war sie zu Ende. Dies wiederum bedeutete, dass sie sich etwas neues würde suchen müssen, was sie beschäftigte, was ihre Gedanken fort von dem brachte, was geschehen war.

Tojis nächste Worte ließen sie die Zähne zusammenbeißen. Hatte sie dies gerade richtig gehört? Ja sie hatte, er kehrte wieder den Vater raus, welcher sein Kind darauf aufmerksam machte, dass es besser wäre seinen Worten Folge zu leisten und den Arzt aufzusuchen. Der bestimmende Ton, in dem dies kam ärgerte Serenety. Mit einem Schlag war sie erzürnt, etwas, was sie noch zusätzlich ärgerte. Sie biss die Zähne zusammen und versuchte, sich jegliche Äußerung zu verkneifen. Dies viel ihr schwer, sehr schwer. Die junge Exotin erhob sich steif. Sie war versucht ihm eine Antwort zu geben, eine die sich gewaschen hätte, doch der Schmerz, welcher in diesem Sekundenbruchteil in ihren Kopf schoss, nahm ihr fast die Luft und gleichzeitig spürte sie, wie ihr schwarz vor Augen wurde. Irgendetwas stimmte nicht! Übelkeit stieg in ihr auf, welches sie niederkämpfte. Serenety hoffte, dass ihr Vorgesetzter nichts mitbekam von ihrem zögern. Eines war gewiss, sie würde die Krankenstation aufsuchen müssen, dies hieß, wenn sie es bis dahin schaffte.


„Einen schönen Abend noch Sir.“

Sie schaffte es gerade noch diese Worte hervor zu pressen, salutierte und wandte sich langsam um. Die Drehung ihres Körpers bereitete ihr neuerliche schmerzen. Langsam glitt sie auf die Tür zu. Sie fühlte sich unsicher, sehr unsicher und jeder weitere Schritt brachte ihren Körper zum rebellieren. Serenety schaffte es hinaus auf den Gang zu treten, die Tür schloss sich hinter ihr und sie musste sich gegen die Wand lehnen. Tief atmete sie durch, versuchte es jedenfalls, denn eine neue Welle von Schmerzen und Übelkeit stiegen in ihr auf. Sie musste weiter! Sie musste den Lift erreichen und die Krankenstation, denn so konnte sie nicht ihr Quartier aufsuchen. Was um Himmelswillen war nur los? Stand ihr Körper vor dem Zusammenbruch? Alles schien darauf hinzudeuten, alles bis auf diese unsagbaren Kopfschmerzen.

Mühsam setzte die junge Frau einen Schritt vor den anderen. Tastete sich fast schon nach vorn. Sie hörte das Pochen ihrer Schläfe und die Ader wölbte sich nach außen. Ihr Sichtfeld verengte sich, begann langsam zu tanzen. Sie würde nicht umfallen! Sie würde den Lift und die verdammte Krankenstation erreichen. Was dann geschehen würde wäre ihr gleichgültig. Sie durfte keine Schwäche zeigen!

Die Odyssee begann! Der Lauf wurde zur Qual!


[: Tiefenraum | Sammelpunkt „Senth“ (drei Parsecs vom Leemurtoo-System entfernt) :||: imperiale Verteidigungsflotte; Vierte Flottille; Zwölfte Kampfgruppe :||: VSD II „Pandora“ | Gänge auf dem Weg zur Krankenstation :||: Commander Serenety Akaji :]
 
[ :: Weltraum :: ??? / Ferlan :: ]


Er hielt mit deiner rechten Hand seine linke Brustkorp Hälfte. Sein ganzes Gesicht und seine Arme waren mit Kratzern und kleineren Wunden versehen. Sein ganzer Körper brannte vor Schmerz, von Prellungen, Brüchen und Platz- beziehungsweise Schnittwunden. Ein solchen Schmerz hatte er noch nie gespürt, aber statt ihn los zu werden genießt Ferlan diesen Schmerz. Er spürt jede einzelne Sehne, die vor Schmerz schreit, jeden Muskel der verkrampft ist und jeden Knochen der kurz vorm brechen war. Es ist eine Art Erlösung dir er hat, dieser Schmerz machte aus ihm eine Person, die Ferlan nie war doch irgendwie vertraut war.
Er hat sich verändert und das zum positiven, wie er selber findet. Viele würden dies bezweifeln, alleine schon wegen seinem Aussehen, aber in seinem Inneren hat sich was geöffnet was schon zu lange verschlossen war und es ist noch nicht vollkommen geöffnet. All dies hat er Mya zu verdanken, denn ohne sie wäre er nie das geworden was er ist, ihr hat er jedoch noch viel anderes zu verdanken. Sachen die nicht so angenehm sind. Aber er kann dies nicht ändern, er hat sich bei ihr gerecht und nun ist er hier. Ferlan ließ ein kurzes Lächeln aufleuchten als er an seinen Kampf mit ihr erinnert.

Ihre Augen hatten Verzweiflung ausgestrahlt, als das Lichtschwert in dutzend Teile zerfallen ist. Ferlan nutze diesen Moment zum Gegenangriff und schlug ihr mit geballter Faust in ihr rotes Gesicht. Sie fing an zu Taumeln und ging leicht Rückwärts. Ferlan legte sofort mit einem Stoß, der er mit der Macht ausübte, nach. Mya hat diesen Angriff jedoch geahnt, denn sie weichte diesen aus und gab Ferlan einen Kick gegen sein Bein, als sie in die Hocke ging. Der junge Mensch ging in die Knie und rollte sich noch rechtzeitig ab, denn Mya schleuderte ein Stuhl aus seine Position, welcher ihn nun verfehlte. Die Twi'lek fängt an den Kampf zu ihren Gunsten zu kippen, eine Welle von Gegenständen und Machtstöße gingen in die Richtung von Ferlan, der den Großteil ausweichen konnte. Jedoch nicht alle und so vermehrten sich die Wunden von Ferlan deutlich.
Sein Hass brodelte nun endgültig über, die Wut auf sich selber, weil er so oft getroffen wurde und auf diese Jedi. Diese Frau hat alles zerstört, alles was er die letzten Monate aufgebaut hat, alles. Sein innere Machtpool wächst konstant an, der Hass lässt ihn anschwellen und bringt ihn zum Überlaufen. Seine Muskeln zogen die Dunkle Energie förmlich auf, seine Haut spannte auf seinem Körper und Adern zeichneten sich deutlich ab.
Ferlan ging wieder in die Offensive und begann diese mit einen Machtstoß auf seine Kontrahentin. Weniger als eine Sekunde später schleuderte er ihr das Sofa entgegen und rannte auf sie zu. Dem Machtstoß konnte sie gerade noch ausweichen, das Sofa traf sie jedoch am rechten Arm und brachte sie aus dem Gleichgewicht. Der junge Mensch nutze dies und seine Geschwindigkeit und traf Mya mit der Faust in ihrer Magengrube. Eine schnelle Folge von Schlägen trafen ebenfalls das Ziel, einige ins Gesicht und andere auf den Oberkörper.
Irgendwie konnte sich die junge Twi'lek wieder fassen und versuchte einen neuen Gegenangriff gegen Ferlan zu starten. Mit einen Machtstoß brachte sie den jungen Mann auf ein wenig Distanz und ihr rechtes Bein schnellte auf Ferlan seine linke Flanke. Der kick saß und traf sein Ziel, jedoch konnte Ferlan ihr Bein fassen und schlug mit voller Kraft auf ihre Kniescheibe.
Ein lautes Knacken signalisierte beiden Kämpfer, das diese mindestens gebrochen war. Der Laut den Mya machte, wäre für viele schrecklich gewesen, Ferlan jedoch genoss ihn und spürte wie Furcht, Angst von ihr ausging. Er stieß sie von sich, gegen die Wand, ihre Augen waren zu und man erkannte keine Regung, außer leichte Atembewegungen.
Seine Augen ruhten eine kurze Zeit auf ihren Körper, er kann sie nicht töten, sie ist wehrlos. Ferlan schnappte seine Sachen und verlies eilig das Haus, wo er mit Mya, seinen besten Kampf seines Leben hatte.

Er rutschte von seinen Platz, konnte sich jedoch noch festhalten. Im inneren des Frachtraumes waren leichte Turbolenzen zu spüren, dies war wahrscheinlich der Sprung aus dem Hyperraum . Das bedeutet das Ferlan sein Ziel nicht mehr weit war. Aus den Lautsprechern kam eine raue, alte Stimme und Informierte die Fahrgäste, in dem alten Transporter, das sie gleich Andocken werden. Ferlan nahm seinen Seesack, welchen er noch vor seine fluchtartigen Abreise in seiner Wohnung aufsammelte. Er hatte Glück gehabt das er diesen Transporter nehmen konnte, ohne alte Freunde wäre er noch immer auf Mon-Calamari und das ist der Ort wo er am wenigsten sein wollte, der Ort wo man in jetzt überall suchen wird.
Vor der Ausstiegsluke positionierte er sich, die anderen Fahrgäste, Arbeiter und verarmte Familien, blieben einige Standardmeter hinter ihm. Das Schiff ruckelte ein letztes Mal und die Signalleuchte des Transporte leuchtet grün und öffnete Ausgangsluke.
Ferlan wurde leicht von den hellen, künstlichen Licht geblendet. Er konnte nicht viel erkennen, nur hören, es war laut und als eine Augen sich an die Helligkeit gewöhnt hat, sah er auch das dazugehörige Gewusel. Das war The Wheel, er hoffte ihr ein neues Leben zu starten.



[ ::The Wheel :: Ziviler - Hangar / Ferlan :: ]
 
[: Hyperraum | nach Gizmallt :||: „Golden Lady“ | Speisesalon :||: Horatio zusammen mit Alaine, Moff Veran, Aviendha und anderen Gästen am Tisch des Captain; weitere Gäste im Hintergrund an anderen Tischen :]

Schon kurz nachdem einige Kellner das Geschirr der Vorspeise abgeräumt hatten, war das Gespräch an Captain H'darrs Tisch ins Belanglose abgerutscht. So unterhielt der ehemalige Brigadier General, Orin Keepsala, mittlerweile seine Tischnachbarn mit alten Kriegsgeschichten, wobei er natürlich die eigenen Taten im Kampf ganz besonders herausstrich. In Alaine Aren hatte derweil das angesehene, alderaanische Künstlerpaar Valorous eine dankbare Zuhörerin gefunden. Ungestört konnten sie über den Einfluss des letzten internen Bürgerkriegs auf die imperiale Kunst reden. Hatte der Machtkampf zwischen Darth Allegious und Lord Menari eine neue Ära eingeleitet. Gleichzeitig unterhielten sich Moff Veran und die Benten über unwichtige Dinge, die auf Metellos derzeit passierten. In all diesen Unterhaltungen fand Horatio Kraym irgendwie kein Detail, das ihn längerfristig band. Ganz und gar isoliert schien der Governor von Coruscant zu sein.

Begleitet von einer säuselnden Erklärung des Ober servierten die Kellner nach ein paar Minuten den Hauptgang. Selbstverständlich besaß auch dieses Gericht – gemäß den Ansprüchen der angestrebten Kundschaft – ausschließlich die höchste Qualität. Weil der adlige Verwalter den Ausführungen eher beiläufig lauschte, schnappte er bloß einzelne Fetzen auf. Reecee als Rezeptherkunft bekam Horatio zwar mit, jedoch konnte er nicht sagen, ob der Koch davon nur inspiriert wurde oder streng danach gekocht hatte. Letztendlich fesselte ihn diese Frage aber auch nicht lange. Stattdessen nahm er noch einmal die dritte Verwalterin, die an diesem Tisch saß, in Augenschein: Aviendha Cain. Schon in der Citadel von Anaxes – beim überraschenden Besuch des Imperators – waren sie sich zufälliger Weise über den Weg gelaufen. Sie hatte ihren Vorgesetzten, den Governor von Nzoth, in der großen Runde der imperialen Verwalter vertreten als Imperator Allegious höchstpersönlich Jarnik Saul Tarvitz zum neuen Grand Moff des fünften Supersektors ernannte.


„Reecee erinnert mich an eine Kleinigkeit“, machte sich auf einmal Veran bemerkbar und ließ damit all die anderen Gespräche am Tisch unterbrechen. Kurz bedachte er Horatio mit einem Grinsen, das jenen an ein kriminelles Schlitzohr aus irgendeinem HoloNet-Film erinnerte, bevor er in aller Ruhe den losen Faden wieder aufnahm: „Miss Cain, warum haben Sie uns noch nichts von Ihrem kleinen politischen Erfolg erzählt? … Nun, dann bleibt die Sache also an mir hängen.“ Wieder bedachte der Moff seinen adligen Untergebenen mit einem Lächeln. Horatio glaubte sogar ein Funkeln in dessen aufmerksamen Augen bemerkt zu haben. „Meine Damen, meine Herren, Miss Cain konnte für Ihren Planeten – Nzoth, wie Sie sich sicher erinnern – und dessen restlichen Cluster eine komplette Legion Sturmtruppen ergattern, indem sie ein Gespräch zwischen den Grand Moffs Marrik und Sheffield hat initiieren können. … Und nun liegt es am reichen Coruscant-Sektor diesen Bedarf zu stillen.“

Fast hätte sich der planetare Verwalter des gigantischen Stadtplaneten bei dieser völlig unerwarteten „Offenbarung“ verschluckt. Einen Hustanfall konnte er in letzter Sekunde unterdrücken. Rasch griff er nach einer Serviette, spuckte das Stück Fleisch in den teuren Stoff, tupfte sich anschließend beide Mundwinkel ab und nahm einen dezenten Schluck auf den plötzlichen Schock. Warum unterstützte man einen solch unbedeutenden Planeten während Coruscant im Chaos versank? Sah Marrik in den unzähligen Widerstandsgruppen und Terroranschlägen keine Gefahr? Oder stellte dies den nächsten Schritt zu Verans Demontage dar? Mit ernster Miene musterte Horatio die stille Legatin. Kühl, sehr kühl war sein Blick, während alle anderen Gäste ihre Glückwünsche aussprachen. Unzählige Fragen gingen dem Adligen mit einem Mal durch den Kopf. Hatte Veran etwa erfahren, dass sein Kollege, Moff Heremus Barnip, den derzeitigen Governor von Coruscant nach Thyferra holen will? Soll die geplante Unterstützung also nicht mehr als Sabotage an Horatios Karriere sein? Eine Bestrafung für den möglichen Verrat? Doch woher sollte der Sektorverwalter davon wissen? Wer konnte in diesem zwielichtigen Spiel noch seine Finger mit im Spiel haben? Nur eine einzige Person kam ihm sofort in den Sinn: Alaine Aren. Hatten sich seine Zweifel bewahrheitet?

***

Auf ihrer Reise entlang der bekannten „Perlemian Trade Route“ – mit Coruscant als Ziel – passierte das luxuriöse Passagierschiff „Golden Lady“ auf seinem letzten Abschnitt (nach Anaxes) noch zwei Planeten: Grizmallt und Alsakan. Jeweils einen teuren Tagesausflug konnten interessierte Passagiere unternehmen, nachdem das klobige Schiff der modernen Lady-Klasse das jeweilige System erreicht und den namensgebenden Planeten angeflogen hatte. Meist hielt sich der Luxusliner im tiefen Orbit auf, während ein Teil seiner reichen, dekadenten Gäste den Planeten „erforschte“. Natürlich buchten nicht alle Passagiere solche Unternehmungen. Einige blieben weiterhin an Bord der „Golden Lady“ und genossen deren vielfältiges Vergnügungsangebot. Servicekräfte hatten auf dem gesamten Schiff rund um die Uhr zu tun. Dementsprechend gab es bloß auf den separaten Mannschaftsdecks hin und wieder eine ruhige Minute.

Zu der Sorte Gast, die kaum auffiel, zählte Horatio. Denn bis auf das Captain's Dinner hatte man ihn in den beiden darauffolgenden Tagen so gut wie nie zu Gesicht bekommen. Höflich hatte er jegliche ihm gestellte Anfragen zu Unternehmungen ausgeschlagen. Sein Essen hatte er vom Zimmerservice liefern lassen und in seiner gemieteten Suite (allein) gegessen. Selbst die angepriesene Oper hatte er sich nicht angeschaut. Der Grund für diese ungewöhnliche Isolation war sein Wahn das Machtspiel, das sich augenscheinlich Barnip und Veran lieferten, zu ergründen. Dabei stellte sich dem Governor die Frage, ob er bloß eine willenlose Figur war oder ein naiver Mitspieler. Hatte er Einfluss auf das Spiel oder nicht? Grübelnd saß er die ganze Zeit auf einem ledernen Sofa, musterte die schriftlichen Nachrichten, die Barnip ihm gesandt hatte, und ließ die letzten Gespräche Revue passieren. Hatte er sich irgendwo verraten? Denn seit seinem Anaxes-Aufenthalt zweifelte er mehr und mehr. Nicht nur an Veran und dessen Position in der imperialen Regionalverwaltung, sondern ebenso an Coruscants Stellenwert als ehemalige Thronwelt. Zählte das alte „Imperial Center“ überhaupt noch etwas?

Ganz in die eigenen Gedanken versunken tippte der planetare Verwalter auf den Rand des Datapads, nahm anschließend einen Schluck Bourbon und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Denn nicht nur die Beziehung „Barnip-Veran“ beschäftigte ihn. Alaine Aren, Sith-Lady und corellianische Adlige, hatte – aus Horatios Sicht – ebenfalls ihre Finger im Spiel. Sie genoss Verans Bekanntschaft und besaß selbst Kontakte zu Politik und Geheimdienst. Doch was war ihr Interesse? Warum sollte sie seinen Sturz wollen? War es ein „Loyalitätsbeweis“ gegenüber dem Moff und gleichzeitig eine Demutsübung für den Governor? Ihre Rolle konnte der Vjuner Adlige noch nicht genau definieren – und das störte ihn! Noch einen Schluck genehmigte sich Horatio. Danach fiel sein Blick wieder auf das Datapad. In kleinen Lettern hatte sich auf dem flimmernden Display die letzte Nachricht von Heremus Barnip manifestiert. Kurz bevor die „Golden Lady“ das Alsakan-System via Sprung in den Hyperraum verlassen hatte, hatte der Moff des Jaso-Sektors ihm eine private Nachricht übermittelt. Offenbar hatte es der beleibte Rotschopf von Metellos geschafft, seinen Vorgesetzten, Grand Moff Nicadamus Stadd, auf seine Seite zu ziehen.


„... Das wäre meine Rettungskapsel“, murmelte der Adlige und sah ein weiteres Mal auf. „Dadurch könnte ich das Wrack verlassen, bevor es mich ins Jenseits mitreißt.“

Gerade als er weiter seinen Gedanken nachhängen wollte, ging ein äußerst kräftiger Ruck durch den klobigen Liner und eine mechanisch verzerrte Stimme meldete sich über die internen Lautsprecher: „Werte Gäste, so eben haben wir das Coruscant-System erreicht. In knapp einer halben Stunde wird die 'Golden Lady' zum Landeanflug ansetzen.“

[: Coruscant-System | im Anflug auf Coruscant :||: „Golden Lady“ | Suite :||: Horatio Kraym allein :]

[OP: weiter im Coruscant-Thread.]
 
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[ ::Hyperraum :: Fähre “Anjou” / Ahde Mahr | Ferlan :: ]

Ein leichtes Summen ertönte langsam, er sah ein kleines Licht, was blau leuchtete. Zu dem Summen nahm er nun auch Stiefelschritte auf, Ferlan machte nun seine Augen ganz auf und erkannte das unbekannten Wesen, in der silbernen Rüstung. Der silberne Helm drehte sich zu Ferlan hinunter, aus der schwarzen Helmöffnung stiegt sichtbarere Atmen aus und die Umgebung wurde langsam kälter. Das Summen wurde lauter und je lauter dieses Geräusch wurde es Ferlan auch kälter, er blicke langsam auf die schwarzen Sichtöffnungen, des silbernen Helmes. Plötzlich starrten ihn, aus dieser Schwärze, Zwei orangene Augen an, Augen wie die seinen. Ein tief fürchterlicher Schrei kam von dem unbekannten Wesen.

"ziOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOn"

Ein Schrei der jeden Nerv im Körper zum schmerzen brachte. Sein ganzer Körper fing an zu brennen, gleichzeitig war diese zunehmende Kälte unerträglich, er spürte kein Teil seines Leibes, nur das donnernde Dröhnen, das Summen konnte er als einziges wahrnehmen.

Die Augen des Menschen öffneten sich abrupt, diesmal ist es das wahre Hier und Jetzt. Das erste was er erblickte war eine Echsen mit einen fürchterlichen Maul und zwei Augen Paare.

"Verflucht was bist du, was willst du von mir?"

So eine Rasse hatte er noch nie vorher gesehen, sie war angsteinflößend. Dieses Reptil saß provokant vor Ferlan und er sah wie es sein Maul zu einem grinsen verzog. Ferlan fand dies alles verwirrend und erschreckend. Was ist passiert ist bis jetzt, er verstand es nicht und seinen Traum verstand er auch nicht. Was wollte das unbekannte Wesen sagen, war dies Zion? Hat er den Unbekannten eingefangen?
Ferlan bekam Kopfschmerzen. Was das Zion? Er versuchte sich wieder zu fassen und blicke sich leicht ums sich. Wie es aussah sind sie in einen Raumschiff und fliegen bereits im Hyperraum. Ferlan schaute das Echsen Wesen direkt in die Augen und versuchte gefasst zu wirken.

"Bist du Zion und wohin bringst du mich?"

Seine Hände und Beine waren nicht gefesselt, er konnte also jeden Moment fliehen aber dies war höchstwahrscheinlich aussichtslos. Die riesen Echse war stärker als Ferlan und fliehen konnte der Mensch auch nicht. Er war gefangen obwohl es sich so anfühlte, wie es aussieht reist seine Pechsträhne einfach nicht ab.



[ ::Hyperraum :: Fähre “Anjou” / Ahde Mahr | Ferlan :: ]
 
Hyperraum vom Rad nach Bastion - Ahdes Fähre “Anjou” - Ferlan, Ahde Mahr

Der Vollstrecker konnte mit der Reaktion seines Gastes nicht viel anfangen als der erwachte. Er war es gewohnt, dass andere Rassen manchmal anders sprachen, aber zumindest die Sprechweise der Menschen verstand er üblicherweise. Im Endeffekt verstand Ahde was Zion sagte, er verstand nur nicht was er ihm damit sagen wollte.

Ich, bin Vollstrecker, Ahde Mahr, Mitglied des, Sith-Ordens so, wie du.

antwortete er auf die erste Frage seines Gegenübers, die er zumindest noch halbwegs nachvollziehen konnte. Andererseits war er der Meinung man könnte ihn leicht als Sith erkennen, zumal er mehrere Klischees bediente und keinen Hehl daraus machte ein Lichtschwert zu tragen und zu wissen wie man es einsetzte.
Die nächste Frage war allerdings schwieriger. Spielte der Mensch mit ihm, oder versuchte er ihn zu ärgern, am Ende gar reinzulegen? Das würde ihm allein schon deshalb nicht gelingen, weil Ahde ihn nach Bastion bringen und dort abliefern würde, selbst wenn er behauptete der Kanzler der Republik persönlich zu sein.


Nein ich, bin nicht Zion. Ich rede, grade mit, ihm. Entweder ich verstehe, dich nicht oder, du hast vergessen die, Würde die ein Sith, zumindest manchmal an den Tag, legen sollte. Zumindest, unter Seinesgleichen.

antwortete er leise und wahrscheinlich etwas bedrohlich. Der Navigationscomputer im Hinterdrung informierte ihn mit einem Tonsignal, dass sie das Zielsystem erreicht hatten und jeden Moment in den Orbit von Bastion eintreten würden.

Ich habe, dich gefunden und werde dich, nach hause bringen. Wenn du darauf, bestehst weiterhin diese, Spiele zu, spielen bin ich, mir auch sicher das, man dir da, helfen kann.

Er beobachtete den jungen Mann misstrauisch und fragte sich, ob es möglich war das er den Falschen aufgegriffen hatte. Aber alle Indizien sprachen dafür, dass der Mann vor ihm der Gesuchte war. Und wenn nicht war das etwas um das sich andere kümmern mussten.


Orbit von Bastion - Ahdes Fähre “Anjou” - Ferlan, Ahde Mahr

[OP]Weiter im Bastion-Thread![/OP]
 
[Weltraum (Imperium) | Kernwelten | Tripelsternensystem nahe Rendili | CC9 Ax | Brücke] Joya No

Nach einem kurzen Sprung fand sich die CC-9600-Fregatte Ax im Normalraum wieder. Offenbar befand sie sich am Rand eines Mehrfachsternensystems. In großer Ferne waren drei unterschiedlich helle Punkte zu sehen, bei denen es sich um einen einen blauen Riesen, einen kleineren gelben Stern und einen roten Zwerg handeln mochte, die vermutlich gemächlich um ein gemeinsames Baryzentrum kreisten. Ob es außerdem Planeten gab, war mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Aber im Moment deutete nichts auf zivilisierte Aktivitäten irgendeiner Art hin. Kein Hinterhalt, keine Entdeckung und zum Glück auch keine Verfolger. Bis jetzt.

»Wo sind wir?« fragte Joya No. Denn die numerische Bezeichnung des Systems sagte ihm überhaupt nichts.

»Wir haben nicht ganz ein Drittel der Strecke zwischen Rendili und Rehemsa zurückgelegt«, antwortete Priestley, sein Zweiter Offizier und zugleich Navigatorin. Sie musste es wissen, schließlich hatte sie den Sprung berechnet. Andererseits hatte sie die Ax aber auch in sicherer Entfernung zur Werft und der Sektorflotte ins Rendili-System bringen sollen und das war gehörig daneben gegangen. Bisher war nicht die Zeit gewesen, sich Gedanken darüber zu machen, wessen Schuld der fehlerhafte Hyperraumsprung gewesen war. Aber dieser Moment würde kommen.

»Berechnen Sie die Sprünge, die nötig sind, uns auf dem schnellsten Weg nach Corellia zurück zu bringen.«

Während die Frau mit dem grau melierten Haar sich an die Arbeit machte, sah der Commander kopfschüttelnd die Schadensberichte. Sie hatten Glück gehabt, dass sie es aus dem Rendili-System geschafft hatten. Bei diesem Beschuss hätten sie nicht mehr lange durchgehalten. Zwar waren die Schäden meist oberflächlich und die erlittenen Lecks sehr klein, doch waren es über zwanzig an der Zahl, verteilt über drei Viertel des Schiffes. Noch ein paar solcher Treffer und die Ax wäre einfach auseinander gefallen. Bisher gab es keine Berichte über Todesopfer, aber es gab viele Verletzte und einige Besatzungsmitglieder waren von ihren Kameraden als vermisst gemeldet worden. Es war nicht auszuschließen, dass bereits jemand tot war oder noch seinen Verletzungen erlag. Insgesamt gab es also keinen Grund, den Verlauf und Erfolg des ungeplanten Schusswechsels zu bejubeln.

»Eine Holoverbindung ins Rendili-System«, ordnete No an. »Versuchen Sie, Commander Vibeck zu erreichen.«

Es war nun höchste Zeit, den Kollegen darüber zu informieren, was der Ax zugestoßen war und dass sie nicht ins System zurückkehren würde, um den anderen Schiffen beizustehen. Nach einer Minute stand die Verbindung. Auch gab es zu diesem Zeitpunkt bereits die nächsten Sprungkoordinaten, doch No ließ den Aufbruch verschieben, um den Kontakt nicht wieder zu verlieren.

»Commander No! Wo in aller Welt sind Sie?« fragte der Phindaner, dem seine Nervosität deutlich anzusehen war.

»In einem Mehrfachsternensystem in Richtung Rehemsa, habe ich mir sagen lassen.« Bevor Vibeck Fragen stellen konnte, fuhr er fort: »Wir haben uns versprungen, aus noch ungeklärter Ursache. Wir sind direkt vor den Docks heraus gekommen und nur mit Mühe wieder von dort weg. Die Ax ist beschädigt und wir haben Verletzte. Rechnen Sie nicht mehr mit uns.«

»Vor die Werft? Wie konnte das passieren?«

»Ich sagte doch schon: die Ursache ist noch unklar. Vielleicht ein Computerfehler oder ein Defekt am Motivator. Vielleicht auch menschliches Versagen.« Ein eisiger Blick ruhte während dieser Worte auf Lieutenant-Commander Priestley. »Jedenfalls standen wir unter heftigem Beschuss und müssen nach Corellia zurückkehren.«

»Wir sehen uns dann dort«, sagte der Phindaner. »Uns sitzt die halbe Systemflotte im Nacken. Lange können wir das Katz-und-Maus-Spiel nicht durchhalten, also brechen wir demnächst ab und kehren ebenfalls zurück. Gute Reise, No. Ich bin gespannt auf Ihren ausführlichen Bericht.«

Joya No erwiderte den Gruß und ließ dann die Holoverbindung trennen.

Die Ax drehte sich, bis der Bug in Richtung Corellia zeigte.


[Weltraum (Imperium) | Kernwelten | Tripelsternensystem nahe Rendili | CC9 Ax | Brücke] Joya No
 
Hyperraum zwischen Borosk und Bastion : Raumtransporter "Palaz"

In den Korridoren des Raumtransporter "Palaz" glimmt nur die rote Notbeleuchtung.
Die Klimaanlage ist weitgehend ausgeschaltet, die Lebenserhaltungssysteme auf Sparflamme gestellt.
Einsam brummt nur irgendwo ein Aggregat, ansonsten ist es ruhig.

Totenstille...

Hier und da sieht man mal einen blutigen verwischten Handabdruck auf den Wänden und an den Schleusen.
An einer Zugangsschleuse blutige Kratzer von Fingernägeln in der Kunststoffscheibe.

Im Frachtraum gammeln wegen der abgeschalteten Kühlung Lebensmittel vor sich hin.

Ein Repulsorkran ist an der Kranspitze blutbespritzt.

Im Cockpit steht eine Tasse mit eingetrocknetem Caf, auf dem sich ein Schimmelrasen ausgebildet hat, eine weitere Tasse liegt zerbrochen auf dem Durastahlboden, der schwarzbraune Fleck ist verkrustet und eingetrocknet.
In der ansonsten absoluten Stille dudelt irgendwo blechern hallend Musik.

Aus dem Lautsprecher im Funkraum hört man abwechselnd Funkkommunikation und im zweiten Kanal Bordnachrichten.
Der umgekippte Stuhl im Funkraum, sowie diverse umgekippte Unterlagen zeugen davon, dass der letzte, der hier war, es verdammt eilig hatte.
Im Holoprojektor liefen Nachrichten:
"...und hier sind wieder "News of the Empire", Ihr informativer Holo-News-Sender mit den Top-Themen des Imperiums:
Die Suchaktion nach dem verschollenen Raumfrachter "Palaz" wird offiziell eingestellt. Ein Sprecher der imperialen Streitkräfte, die zuständig für die Raumhoheit ist, bestätigte die Gerüchte. Wir erinnern uns: Der corellianische Raumfrachter "Palaz" verschwand vor 6 Wochen in der Nähe der Raumstation "The Wheel", von der die "Palaz" mit dem Ziel Corouscant gestartet war. Zeugenaussagen nach soll es an jenem Tag eine heftige Explosion in der Nähe gegeben haben. Es wird vermutet, dass ein Raumschiff beim Eintritt in den Hyperraum ein Reaktorbruch erlitten hatte. Wir berichteten damals. Bei der Explosion wurden diverse Schiffe leicht beschädigt. Darunter auch die "Palaz", welche kurz darauf mehrfach einen Hilferuf sendete. Seit dem gilt das Schiff als verschollen. Uns erreichten mehrfach unbestätigte Sichtungen des Frachters aus den unterschiedlichsten Regionen der Galaxie und die meisten dürften sich um Mißverständnisse oder Fälschungen handeln. Jetzt wurde die Suche offiziell eingestellt, da sich keine sachdienlichen Hinweise mehr einfanden und man eh den 14 Crewmitgliedern nach dieser Zeit keine Überlebenschance einräumen kann, da sich die Sauerstoffreserven dieses Schiffes nur auf 4 Wochen beschränken....Rendili: Die Trauerfeier der imperialen Streitkräfte geht ihrem Ende entgegen..."


Auf der Medistation war ein Baktatank aktiv, in der sich eine kleine Gestalt in Embryonalstellung ab und an bewegte und zu schlafen schien.
Um den Tank herum verstreut lagen diverse Operationsbesteckte, blutig-verkrustete Verbände und seltsame Gerätschaften. Ein Medidroide stand abgestellt in einer Ecke und schien ebenfalls zu schlafen.

Im Cockpit meldete der noch aktive Autopilot die verbleibende Ankunftszeit am Ziel:
"Ankunft in 5 Stunden und 32 Minuten."

Daraufhin ertönte plötzlich über die Bordlautsprecher ein Weckruf und eine nervige "Frühstücksmusik" die normalerweise die Crew zum Frühsport animieren sollte.
Der Medidroide erwachte ebenso plötzlich aus seiner Stasis und rollte durch die Station um den Aufweckmodus in dem Baktatank zu aktivieren.
"Aufwachphase eingeleitet, anheben der Körpertemperatur beginnt...Vitalwerte im Normbereich..."
Langsam kam Bewegung in dem menschlichen Körper, der in dem Tank ruhte.

Hyperraum vor Bastion : Raumfrachter "Palaz" : Medistation : Clove
 
Hyperraum vor Bastion : Raumfrachter "Palaz" : Clove

"Austritt aus dem Hyperraum in 10 Sekunden. 9...8...7...6...5...4...3...2...1...0
Austritt aus dem Hyperraum erfolgreich. Sie haben Ihr Ziel erreicht. Bitte stellen Sie ihre Sitze aufrecht und klappen Sie ihre Tische hoch, wir beginnen mit der Landephase."
ertönte die elektronische Stimme des Autopiloten.

Der Raumfrachter "Palaz" tauchte unvermittelt im Hoheheitsgebiet des Planeten Bastion auf und löste bei den Sicherungstruppen des Planeten heftiges Stirnrunzeln aus.

a) Der Raumfrachter tauchte außerhalb der üblichen Hyperraumroute auf und
b) sendete das Raumschiff keine identifizierbare gültige Kennung aus.

Promt ertönten Richtfunksprüche der Raumüberwachung und forderten im forschen Ton nach einer Identifizierung.

"Wir befinden uns nun in einer stabilen Umlaufbahn und werden umgehend mit den Landevorbereitungen beginnen, sofern uns die nette Raumüberwachung von Bastion lässt. Im Zielgebiet herrschen angenehme Temperaturen von 22° und es bleibt trocken bei leichter Bewölkung, wobei mit einem Turbolasergewitter jederzeit gerechnet werden muß." kommentierte der Autopilot im saloppen Plauderton.
Den energischen Funksprüchen antwortete er lediglich mit einem spröden Notsignal.

Eine Corvette der örtlichen Zollbehörden, sowie 6 TIE-Fighter näherten sich dem Raumfrachter, der im Funkkanal nicht viel mehr als nur das Notsignal verkündete.

Die Maschinen wurden gestoppt und der Autopilot verkündete:
"Und da erwartet uns auch schon das freundliche Empfangskommitee mit einem Strauß Blumen und netten Worten..."

"Hier spricht der Zoll von Bastion. Identifizieren Sie sich. Stoppen Sie die Maschinen und senken Sie die Schilde." dröhnte die Aufforderung der Zollstaffel durch den Bordlautsprecher.
"Nichts lieber als das, meine Herren." sagte der Autopilot für sich und gab mit abgehackter Sequenz die Kenndaten der "Palaz" durch.
"Blau 1 an Staffelführer, ich checke die Daten...Moment mal, das ist doch die "Palaz"!"
"Schlaues Kerlchen." kommentierte der Autopilot für sich.
"Was?! DIE "Palaz"? Die gilt doch als verschollen. Wo kommt die denn her?" erwiderte der Staffelführer erstaunt.
"Das wüsstest Du wohl gern, was? Und weißt Du was? Ich verrate es dir nicht." sagte der Autopilot lakonisch mit einem süffisanten Unterton.
"Staffelführer an Blau 1 und 2: Sie geben uns Deckung, wir nähern uns von hinten und docken an den Luftschleusen an. Blau 3 bis 6 sichern nach den Seiten ab."
"Oh, von hinten? Das mag ich ja gar nicht. Hach, seit ihr ein paar Schelme. Vorsichig, ich bin kitzelig." kicherte die Stimme des Autopiloten mit gespieltem Scham.

Die Zollcorvette dockte am Raumfrachter an und ein bewaffnetes Team stürmte durch die gänzlich menschenleeren Korridore der "Palaz".
Schließlich drangen Sie zur Medistation vor, indem ein blasses, junges Mädchen vor einem frisch geleerten Baktatank saß. Die Haare waren noch feucht und hingen ihr halb ins Gesicht. Ihr zierlicher Körper war ansonsten unbegleitet und sie starrte teilnahmslos auf den Boden.
Ein Soldat näherte sich vorsichtig und sprach sie an:
"Wer bist Du denn? Kannst Du mich verstehen?"
Das Mädchen kauerte weiterhin teilnahmslos und stumm auf dem Boden, seine Augen verfolgten aber auf einmal den Mann.
Ihr Blick war kalt und leer, starrte den Soldaten an, so dass dieser einen Moment erschrocken innehielt. Viel mehr beruhigen für sich, als zu ihr sagte er: "Ganz ruhig. Wir helfen Dir."
"Hier Unit 1, wir haben das Schiff durchkämmt. Es gibt eine Überlebende. Weiblich, 12-14 Jahre. Identität unklar, sie scheint unter Schock zu stehen." meldete der Gruppenführer über den Helmfunk.
"Verstanden Unit 1, bringen Sie die Überlebende an Bord. Wir schicken Unit 2 und den Bordtechniker. Der externe Datencheck brachte keine klaren Erkenntnisse. Wir müssen den Bordcomputer direkt anzapfen."
Der Gruppenführer wickelte das Mädchen in eine Rettungsdecke und übertrug Sie dem Paramedic der ihr sofort einen Infusionszugang legte.
Sie wurde an Bord der Corvette gebracht, wärend Unit 2 versuchte die Datenspeicher und wichtige Beweise zu sichern.

"Hier Unit 2, hier geht etwas seltsames vor sich. Alle Speichereinträge sind gelöscht, aber wir können keinen technischen Defekt finden."
"Ist der Autopilot noch intakt?"
"Bestätige, Autopilot ist intakt, wir versuchen die Programmierung zu rekonstruieren. Irgendwo muß doch dieses Schiff die 6 Wochen abgeblieben sein."
"Roger! Halten Sie uns auf dem laufenden."

Währendessen wurde das Mädchen auf der Krankenstation untersucht. Sie lies stoisch alle Untersuchungen über sich ergehen, verfolgte alle Bewegungen der Anwesenden mit wachsamem Auge, blieb aber stumm und reagierte nicht. Der Commander der Fregatte stattete der Überlebenden einen Besuch ab und lies sich vom Schiffsarzt informieren.
"Seltsam, jemand hat der jungen Dame im Nacken ein paar Implantate eingepflanzt. Die Anschlüsse sind identisch mit den Standardanschlüssen für die Computer. So was hab ich noch nicht gesehen, jedenfalls nicht an einem Menschen. Die Scannerdaten zeigen, dass es eine Vernetzungstelle zwischen dem anorganischen Anschluß und dem Nervensystem gibt. Mir ist eine derartige Technik noch nicht in meiner Laufbahn vorgekommen. Und ich habe schon viel in meinen 20 Dienstjahren gesehen." berichtete der Bordarzt.
"Heißt dass, sie hat ein computervernetzbares Gehirn?" fragte der Commander.
"Sieht so aus. Ansich ist das gar nicht mal so neu. Vor 15 Jahren hatte die Apyllon Corp. ein System vorgestellt, was vom Grundprinzip her das darstellt, was wir heute hier vor uns haben. Nur gelangte das nie zum Einsatz. Ich glaube vor 10-11 Jahren hat man die Firma liquidiert und seit dem hat man die direkte Schnittstelle zwischen Computer und Gehirn nicht mehr probiert." erklärte der Bordarzt.
Der Commander hob die Augenbraue und rechnete sich aus, was es bedeuten würde diesen "Fund" bei den Behörden abzuliefern.
Auf einmal begann das Mädchen eine melancholische Melodie leise vor sich hin zu summen, den beiden gestandenen Männern lief ein eiskalter Schauer über den Rücken, sie drehen sich perplex zu dem Mädchen um und starrten sie überrascht an.
"Wir müssen fort von hier!" flüsterte sie sehr leise, aber mit einer schneidend klaren Stimme, die den Commander gruseln lies.
"Wohin müssen wir, junge Dame?" sagte er und versuchte wieder Selbstsicherheit in die Stimme zu bekommen.
"Wir müssen von dem Schiff weg, sonst werden wir alle sterben. ER wird uns sonst alle töten!" flüsterte das Mädchen, wobei ihre Stimme immer fester und schneidender wurde.
Bevor der Commander ein "Wer" formen konnte unterbrach ihn die Funkstimme von Unit 2:
"Hier Unit 2. Commander, hier gehen seltsame Dinge vor sich. Der Computer versucht permanent sich von unseren Nachforschungen zu verstecken. Die Dateipfade springen regelrecht. Ich hab sowas noch nie gesehen...und was uns noch beunruhigt. Wir haben zwar kein Lebenszeichen mehr feststellen können, wir haben keine Leichen oder dergeleichen gefunden. Aber es muß hier noch jemand sein! Wir bekommen bewegliche Signale auf unseren Wärmescannern und es öffnen sich die automatischen Schleusentüren, obwohl keiner zu sehen ist. In einem Moment ist die Tür zu, dann öffnet sie sich abrupt und sofort geht sie wieder zu, gerade so als wäre noch einer durchgehuscht."
Die Stimme des Soldaten klang sehr verunsichert.
"WIR MÜSSEN WEG!" schrie das Mädchen energisch und immer lauter.
Sie sprang auf und packte den Commander fest an der Uniform. Ihre Pupillen waren so weit geöffnet, als wären ihre Augen gänzlich schwarz.
Dem Commander wurde das zu viel. Er hatte sich schon mit rabiaten Schmugglern und allerlei gefährlichen "Kunden" wilde Gefechte geliefert, aber diese Situation irritierte ihn zutiefst.
"Unit 2. Rückzug. Kommen Sie an Bord, dafür brauchen wir Verstärkung."

In dem Moment ging ein leichter Ruck durch das Schiff.
"Commander an Brücke, was war das?" fragte der Commander und schluckte.
"Hier Brücke. Ich habe nichts getan, ehrlich. Aber der Computer hat ohne mein Zutun die Halteklammern gelöst und das Schiff von dem Frachter gelöst. Wir entfernen uns immer mehr von der "Palaz"." meldete ein hörbar überforderter Steuermann.
"Was? Das kann doch nicht sein. Fliegen Sie sofort zurück und nehmen Sie unsere Leute mit an Bord!" brüllte der Commander ins Funkgerät.
"Das würde ich ja gern tun, Sir...Aber ich habe keine Möglichkeit den Computer zu beeinflussen. Wir sind auf dem Rückflug zum Raumhafen Bastion." erklärte der Steuermann mit belegter Stimme.

An Bord der "Palaz" starrte man entsetzt auf die sich schließenden Schleusen und die davonfliegende Corvette.
"Meine Damen und Herren. Vielen Dank, dass Sie mit der "Palaz" geflogen sind. Unsere Reise endet hier, leider werden Sie keine Gelegenheit haben das Schiff zu verlassen, denn in exakt 10 Sekunden wird es zur Explosion der Reaktoren kommen und Sie alle werden in einem mehrere Tausend Grad heißem Blitz verdampfen. Vielen Dank, das Sie sich für unsere Orbit-Line entschieden haben und empfehlen Sie uns gern weiter." sprach der Autopilot durch die Bordlautsprecher und spielte eine melancholische Spieluhrmusik ab....

Nach Ablauf der 10 Sekunden explodierten die Reaktoren und liesen die Palaz in einen lautlosen hellen Blitz verschwinden. Zwei TIE-Fighter, die zum Schutz sich in der Nähe befanden wurden durch herumfliegende Trümmerteile zerstört.
Die Zollcorvette hatte schon mit automatisch eingeleideter Höchstgeschwindigkeit das Explosionsgebiet verlassen.

Orbit von Bastion : Zollcorvette : Medistation der Corvette : Bordarzt, Commander, Clove
 
[: Hyperraum | nach Thyferra :||: CR90a „Prodromus“ | Quartier des Zweiten Offiziers :||: Horatio Kraym allein :]

„Mickrig“ war zweifellos die treffende Bezeichnung für das winzige Quartier des Zweiten Offiziers der „Prodromus“. Das Wort brannte sich förmlich in seine Gedankengänge, indem es immer wieder unvermittelt auftauchte und seine schlechte Laune erneut geißelte. 'Selbst die ärmsten Familien auf Coruscant haben mehr Platz zur Verfügung', dachte Horatio nach einer Weile gereizt. Dabei drängte sich ihm unwillkürlich der einleuchtende Gedanke auf, dass „Platz“ anscheinend nicht nur auf dem berühmtesten Planeten der zivilisierten Galaxie echter Luxus war. Denn auf Kriegsschiffen fehlte er augenscheinlich genauso. Der adlige Verwalter schüttelte sich flüchtig als er für eine Hundertstel an die überfüllten Mannschaftsquartiere an Bord dieser modifizierten Korvette dachte. 'Wahrscheinlich lacht irgendwo irgendjemand über solche Sachen.'

Bedingt durch die geringe Quadratmeterzahl war das Mobiliar in Horatios provisorischen Quartier äußerst überschaubar. Ein schmales Bett, ein kleiner Kleiderschrank und ein schäbiger Schreibtisch hatte der Governor beim Einzug neben einer Nische, die trotz eingebauter Nasszelle die Benennung „Bad“ kaum verdient hatte, vorgefunden. Zudem hatte der Schiffskommandant, ein alter Lieutenant Commander, in Selmurs Anwesenheit nicht einmal eine höfliche Entschuldigung für diese kärgliche Unterkunft über die Lippen bekommen. Quasi Schulterzuckend hatte man ihn in in diesem Quartier zurückgelassen. Säuerlich verzog Horatio das Gesicht bei dieser unfreundlichen Behandlung. Hatte er, der einst der Herr über ganz Coruscant war, nun Thyferra verwalten sollte und bisher solch eine Situation bloß aus Erzählungen kannte, nicht etwas viel besseres verdient?

Man wollte ihn demütigen. Selmur glaubte anscheinend, ihn noch nicht richtig gebrochen zu haben – und mit dieser Einschätzung hatte der Sector Adjutant recht! In dem Adligen regte sich mehr und mehr der Widerstand. Irgendwie musste er den neuen Vorgesetzten beseitigen. Irgendwie musste er sich aus dessen Klauen befreien. Irgendwie musste er das Machtspiel zu seinen Gunsten ändern? Es blieb nur eine Frage offen: Wie? So grübelte Horatio Stunde für Stunde über diesen für ihn unklaren Sachverhalt, während die modifizierte corellianische Korvette „Prodromus“ seelenruhig durch den Hyperraum glitt. Nicht einmal die Mahlzeiten, die ihm der Smutje von Zeit zu Zeit brachte, oder der Schlaf, der ihn irgendwann übermannte, konnten ihn dauerhaft davon abhalten. Ein Spiel hatte man ihm aufgezwungen und nun suchte er fieberhaft nach der erfolgversprechenden Strategie.

Dumpf, fast etwas grob klopfte wie immer der Smutje an, bevor er das Quartier betrat.
„Sir, hier hab ich Ihr Essen...“ Damit stellte er einen dampfenden Teller auf den Schreibtisch. Beinahe verzeihend sagte er: „Ich hoffe, das aufgewärmte Zeug schmeckt Ihnen halbwegs...“

„Man gewöhnt sich daran...“, entgegnete der Governor ziemlich kühl, nachdem er eine Beleidigung doch herunter geschluckt hatte. „Sagen Sie, Tull, wissen Sie wo wir uns zur Zeit befinden?“

Nachdenklich kratzte sich der Crewman an der Schläfe. „Müsste jetzt Vortex sein. Commander Bels Brückencrew arbeitet immer sehr akkurat. Hab da in den letzten fünf Jahren noch nie irgendwelche Probleme erlebt, Sir.“

Bel? Der Kommandant hieß Bel? Etwas hatte sich in seinen Erinnerungen geregt. Horatio konnte es nicht so genau fassen, aber er spürte, ein Detail entdeckt zu haben. Begleitet von den gewöhnlichen Floskeln, die der Verwalter gegenüber seinem einzigen Besucher an Bord der „Prodromus“ stets zu äußern pflegte, schaufelte er sich den ersten Löffel in den Mund, während er gleichzeitig nach dem Dossier griff. Lag die Antwort in Selmurs Unterlagen? Ein neuer Tatendrang erfüllte ihn. Irgendwie hatte dieser für Tull unbedeutende Wortwechsel bei dem adligen Governor neue Kräfte geweckt. Er aß beiläufig die Mahlzeit, derweil er eilig unzählige Zeilen überflog. Wo war die Kleinigkeit, die er suchte, versteckt? Wo fand er seinen – womöglich rettenden – Ansatz?

[: Hyperraum | nach Thyferra :||: CR90a „Prodromus“ | Quartier des Zweiten Offiziers :||: Horatio Kraym allein :]
 
[: Hyperraum | nach Thyferra :||: CR90a „Prodromus“ | Quartier des Zweiten Offiziers :||: Horatio Kraym allein :]

Der Flug nach Thyferra zog sich in die Länge, erschien einem fast wie eine Ewigkeit. Bedingt durch den geänderten Frontverlauf, der Angst vor dem Auftauchen feindlicher Kräfte und der Vorsicht des erfahrenen Schiffskommandanten machte die „Prodromus“ irgendwo im Nichts immer wieder eine Kurskorrektur. Bis kurz nach Koensayr – in unmittelbarer Nähe zum kleinen Aquilae-System – war man problemlos einer der größten Handelsrouten der Galaxie, dem Hydian Way, gefolgt. Aber weil Denon inzwischen an die aufstrebende Rebellion gefallen war, musste man sich mit Mikrosprüngen bis nach Gandeal durchschlagen, wo der Corellian Trade Spine, ebenfalls eine bedeutsame Route im intergalaktischen Handelsgeflecht, verlief. Gefechtsbereitschaft war somit in diesen sehr unsicheren Tagen ein ständiger Begleiter der imperialen Besatzung.

Schrill tönte der Alarm, vom Korridor kommend, durch die Metallwände an Horatios Ohren. Leicht gereizt durch den unwillkommenen Lärm legte der planetare Verwalter seinen Stift zur Seite, lehnte sich zurück und seufzte. Warum hatte er bloß Coruscant verlassen? Manchmal begann er schon fast zärtlich den riesigen Stadtplaneten, der kurzzeitig das Grab seiner Karriere schien, wieder „Imperial City“ zu nennen. Thyferra war eine Falle gewesen. Dümmlich, einem naiven Anfänger gleich, hatte er sich von verführerischen, aber völlig hohlen Worten locken lassen und war dadurch blind in eine Erpressung gelaufen. Statt seine persönliche Macht zu mehren, hatte man ihn beschnitten. Für einen Moment verzog sich das Gesicht des menschlichen Adligen säuerlich. Denn so manches Mal hasste er sich für diese Dummheit selbst.

Ruckartig tauchte die imperiale Korvette im realen Raum auf. Stille breitete sich auf dem gesamten Kriegsschiff mit einem Mal aus, während all die aktiven Sensoren in der selben Zeit sorgfältig das Sternsystem, das sich vor ihnen automatisch ausbreitete, abtasteten. Hatte die Navigation ordentlich gearbeitet? Hatte man den Sprungvektor richtig berechnet? Bis auf Horatio Kraym, der ahnungslos in seinem mickrigen Quartier saß, und Olan Semur, der sich für solche „Trivialitäten“ eher weniger interessierte, warteten alle gespannt auf das Ergebnis. Mit Erleichterung nahm man die Mannschaft die Nachricht auf, dass man endlich wieder auf imperialen Territorium war. Durch die vorbildliche Leistung des Navigators hatte man zwar nicht Gandeal erreicht, war dafür aber im Condular-System gelandet. Eifrig sandte man die aktuellen Codes an die spärlichen Systemstreitkräfte, die sich etwas zögerlich der „Prodromus“ näherten.

Gerade als sich der adlige Governor wieder seinem „Papierkram“ widmen wollte – immerhin suchte er noch immer nach einer eleganten Möglichkeit zum Beenden seiner unwürdigen Lage –, störte ihn jemand durch das Klopfen an seine Tür. Horatio, der sich nur sehr ungern irgendwelche Blöße gab, schluckte einen unhöflichen Fluch herunter und erlaubte das Eintreten. Begleitet von einem äußerst leisen Zischen glitt die Tür zur Seite. Herein trat Lieutenant Commander Bel. Der ergraute Offizier, der sich anscheinend in Anwesenheit der Verwaltung nicht sehr wohl fühlte, sah sich kurz unsicher um, tat einen Schritt auf den jüngeren Adligen zu und räusperte sich anschließend. Obwohl Horatio ihn bloß beim Abflug getroffen hatte, glaubte er, weitere Falten in dem Gesicht des alten Menschen zu sehen.
'Wahrscheinlich hat ihn dieser Flug viele Nerven gekostet', mutmaßte der Verwalter.

Noch einmal räusperte sich Bel, wich zaghaft Horatios Blicken aus und sagte anschließend in einem etwas erleichterten Ton:
„Mr Kraym, wir haben Condular erreicht und weil Sector Adjutant Semur hier Freunde hat, hat er einen kurzen Aufenthalt verfügt.“ Unsicher hüstelte der Offizier. „Natürlich schicken wir eine Nachricht nach Thyferra und Fondor. Sir, man wird hoch erfreut über Ihre baldige Ankunft sein.“

„Da habe ich keine Zweifel, Commander“, entgegnete der Governor etwas kühl. „Nur … hat Ihnen Mr Semur gesagt wie lang er auf Condular verweilen will?“

Nachdenklich fuhr sich der betagte Lieutenant Commander über das schmale Kinn. „Höchstens eine Standardwoche hat er für diesen Zwischenstopp veranschlagt. Die Mannschaft soll etwas Landgang erhalten, Proviant auffrischen und eine Routineuntersuchung durchführen...“ Nun erwiderte Bel den Blick seines Gegenübers. „Nach den letzten Tagen – so nah an der Front – dürfte meinen Leuten ein bisschen Erholung gut tun.“

Dagegen konnte Horatio nicht argumentieren. Klammheimlich hatte sich die imperiale Korvette an feindlichen Kräften vorbei geschlichen. Über recht aufwendige Umwege hatte man zwischen Tinnel und Loronar eine Passage gefunden, die sie in dieses System gebracht hatte. Höchstwahrscheinlich konnte die hiesige System- oder gar Sektorverteidigung sogar von diesem Glück profitieren, indem man den Weg ordentlich kartographierte und anschließend befestigte. Widersprüche waren demnach sinnlos. Sie würden seiner Position nur noch mehr schaden. Rechnete Semur damit? Mit einem Mal manifestierte sich diese Frage in seinem Kopf. Er musste darüber nachdenken. Nickend gab er seine Zustimmung. Bel verneigte sich steif und verließ danach umgehend das Quartier. Nachdem sich die Tür mit einem ähnlichen Zischlaut wieder geschlossen hatte, entschied sich Horatio dafür den Platz am Schreibtisch zu räumen. Seit Tagen studierte er die Dossiers. Gefunden hatte er bisher aber noch nichts. Gähnend ließ sich der Verwalter auf dem harten Bett nieder.

[: Condular-System | Systemrand :||: CR90a „Prodromus“ | Quartier des Zweiten Offiziers :||: Horatio Kraym allein :]
 
[Weltraum (Imperium) | Corellian Run | Rehemsa-System | TIE/Ln-Cockpit] Chett Nectu

Es war nicht der erste Kampf, in dem Chett Nectu flog. Der wievielte es war, interessierte ihn ebenso wenig wie die Zahl der Flugstunden, die er bislang absolviert hatte. Vielen Piloten war das ungemein wichtig, und auch er hatte früher mitgezählt und bei jeder vollen Hundert oder jeden Schnapszahl seinen Kameraden eine Runde ausgegeben. Doch diese Zeiten waren vorbei. Das Fliegen war für ihn längst zur Routine geworden, einem Automatismus; er machte sich keine echten Gedanken mehr darüber, war nicht mehr stolz auf seine Arbeit. Sobald er den Helm aufsetzte, der ihn äußerlich wie ein Droide wirken ließ, verhielt er sich auch beinahe wie einer. Er wusste, dass er nur einer unter vielen war, alle ebenso anonym wie er: Wer unter der Maske steckte, spielte eigentlich keine Rolle. Ebenso wie es keine Rolle spielte, wer eine Feindmaschine abschoss. Auch Abschussmarken waren in seinen Augen nur eine lächerliche Spielerei naiver Idealisten, die das Wesentliche noch nicht verstanden hatten: Dass sie alle ersetzbar waren, ganz unabhängig von ihren Leistungen - und zwar zu einem sehr geringen Preis. Sobald man jemanden ins Cockpit eines TIE-Fighters steckte, rechnete man damit, dass er nicht wiederkam - und hatte sich bereits damit abgefunden. Die meisten Piloten hatten das nicht. Chett schon.

Das bedeutete nicht, dass er sterben wollte. Er war nicht auf der Suche nach dem Tod - schon gar nicht nach einem heldenhaften Ende, an das man sich zurückerinnern würde (auch das war nur Träumerei, für die es in der brutalen Wirklichkeit des Krieges keinen Platz gab). Aber ein Strauch oder eine Tiefseeschnecke wollten auch nicht sterben; dennoch konnten sie sehr wenig dagegen tun, außer ihr Leben zu leben und sich überraschen zu lassen, wann es doch passierte. Das war die Einstellung, mit welcher der schwarzhäutige Yaga-Minoer sich hinter den Steuerknüppel setzte.

Es war seine Aufgabe, nach gegnerischen Maschinen Ausschau zu halten, sich ihnen im Kampf zu stellen und entweder zu sterben oder sie zu töten. Dazu war es seine Pflicht, Befehle auszuführen, die man ihm durchstellte: Die von der Flugkontrolle, von seinem Rotten- oder Staffelführer. Das tat er. Ohne zu zögern, ohne etwas zu bereuen. Er war nicht furchtlos, oh nein: Aber er fürchtete sich in Kampfsituationen nicht viel mehr als in jeder anderen Minute seines Lebens, in dem er keinen wirklichen Sinn erkennen konnte. Ihm war absolut bewusst, dass zwischen ihm und dem tödlichen All nichts weiter war als eine dünne Metallwand. Wenn man noch in die Rechnung mit einbezog, dass das winzige, auch emotional beengende Cockpit des Jägers keine Atmosphäre beinhaltete, dann trennte ihn eigentlich nur der Anzug vom kalten, tödlichen Vakuum des Raums. Keine Schilde schützten ihn vor feindlichem Feuer. Die Republikaner hatten es da besser: Ihre Maschinen konnten eine oder auch mehrere Salven aushalten, bevor sie sich mitsamt Piloten und Schützen in Asche verwandelten. Auch eine Minderheit imperialer Piloten hatten das Glück, zu Staffeln zu gehören, die modernere, schildgeschützte Jäger flogen. Chett Nectu gehörte nicht zu ihnen. Nur ein gut gezielter Schuss oder ein Zufallstreffer, und es war aus. Und wäre das so schlimm? Was machte es schon für einen Unterschied, ob er jetzt starb, in einer Woche oder in einem Jahr? Denn sterben mussten sie alle, soviel stand fest. Allzu oft hatte er gesehen, dass es geschah. Niemand war mehr übrig von den anderen jungen Absolventen, die damals zusammen mit ihm in die Staffel versetzt worden waren. Naive Burschen wie er damals. Doch kein einziger war geblieben. Und auch diejenigen, die ihren Platz eingenommen hatten, waren teilweise tot. Und deren Nachfolger. Jeder kam an die Reihe - und die Frage war nur, wann.

Trotz dieser nüchternen Erkenntnis tat ein Kampfpilot alles in seiner Macht stehende, um am Leben zu bleiben. Auch Chett folgte seinem Überlebensinstinkt, der nach dem Verlust seiner Träume und Moralvorstellungen so ziemlich das einzige war, was ihm überhaupt noch blieb. Jener kräftige Urtrieb, der es einem Wesen erlaubte, über sich hinauszuwachsen, wenn sein Leben bedroht war - und dabei rücksichtslos alles und jeden anderen auf der Strecke zu lassen! Kameraden zurückzulassen, sich vom Schicksal seiner Nächsten abzuwenden, zu stehlen, zu morden - all das ohne Reue. Dies war die Kraft, die den Piloten voranschob, die verhinderte, dass er seinen Jäger einfach in den Rumpf eines Kreuzers bohrte oder sich nach der Landung einen Blaster an die Schläfe setzte.

›Der Tod lässt sich ja doch nicht vermeiden‹, sagte eine Stimme in seinem Kopf. ›Je eher, um so schneller hast du es hinter dir.‹ Doch eine andere konterte: ›Er kommt noch früh genug: Das Leben ist zu kostbar, um es wegzuwerfen!‹ Chett Nectu wusste zwar nicht, was kostbar daran sein sollte, aber dennoch folgte er dieser Stimme, die noch immer laut genug war, um die andere zu übertönen. Deshalb war es ihm doch nicht ganz egal, was sich um ihn herum abspielte. Deshalb kämpfte er mit aller Kraft und Geschicklichkeit gegen die Republikaner, die Rebellen, wie sie auch genannt wurden.

Deshalb zögerte er nicht, den Feuerknopf zu pressen und gedrückt zu halten, sobald er den flinken X-Wing endlich im Visier hatte. Wie ein wütender Insektenschwarm schossen grüne Plasmablitze durch das All und erzeugten kleine Explosionen glühenden Gases auf dessen Schilden. Wieder einmal hatte er zwar sauber getroffen, das Ziel aber zwar nicht zerstört - seinen eigenen TIE hätte es einfach in tausend Stücke zerrissen. Und deshalb, so dachte Chett, war er dumm und naiv gewesen, als er sich einst darüber gefreut hatte, ein Pilot geworden zu sein.


[Weltraum (Imperium) | Corellian Run | Rehemsa-System | TIE/Ln-Cockpit] Chett Nectu
 
[Weltraum (Imperium) | Corellian Run | Rehemsa-System | TIE/Ln-Cockpit] Chett Nectu

Chett Nectu ließ sich nicht abschütteln. Obwohl der X-Wing etwas wendiger war als sein TIE, blieb er dran. Immer wieder schoss er, mehrmals traf er die Heckschilde. Er verfolgte das Ziel mit enormer Hartnäckigkeit, in dem festen Willen, es unbedingt zu töten. Doch als endlich die Schilde kollabierten, war nicht er es, der den Todesstoß setzte. Von der Seite her preschte eine andere Maschine der Staffel heran und durchsiebte den Rebellenjäger mit einer Lasersalve.

»Yeeha! Ich hab ihn!« jubelte einer der Staffelkameraden in etwas undisziplinierter Weise über den Funk.

»Gut gemacht, Sieben lobte der Rottenführer.

Wieder einmal war Nectu um einen Abschuss gebracht worden. Doch das störte ihm nicht. Es war ihm egal, wer den Feind tötete, solange er starb, und diejenigen, die sich darauf etwas einbildeten, bedauerte er eher als dass er ihnen den unverdienten Triumph neidete.

Während die Rotte sich neu zu formieren begann, um den nächsten Gegner zu suchen, schlug er nochmals einen Haken und kehrte zu der Stelle zurück, an der soeben der X-Wing zerborsten war.


»Was machst du, Acht fragte der Anführer über Funk.

»Ich bring's zuende«, sagte er, kurz angebunden und mit kaltem Grimm in der Stimme, wie immer.

Es gab dort draußen ein kleines, blau schimmerndes Objekt, auf das er es abgesehen hatte. Es handelte sich um den Schleudersitz des X-Wing, umgeben von einer glitzernden Schildblase, die einige Liter Atmosphäre daran hinderte, ins All zu entweichen, damit der Pilot bis zu seiner Rettung überlebte. Unter den Kampfpiloten, die sich als Ehrenmänner und den Raumkampf Maschine gegen Maschine als eine Art Sport ansahen, war es verpönt, auf einen ausgestiegenen Flieger zu schießen. Aber Chett machte sich aus diesen Dingen nichts. Für ihn war der Republikaner, dessen orangener Anzug sich vor dem Schwarz des Alls abhob, nur ein Feind, dem man einen neuen Jäger geben würde, wenn er überlebte. Mit hoher Geschwindigkeit schoss er auf den Schleudersitz zu, der keine Chance hatte, zu entkommen oder den Angriff zu erwidern. Aus weniger als fünfzig Metern Entfernung gab er mit den Bordkanonen einen kurzen Feuerstoß ab und drehte dann bei. Diesem X-Wing-Pilot würden sie nicht in der nächsten Schlacht wieder begegnen.

Seine Staffelkameraden erhoben keinen Einspruch gegen sein Verhalten und Chett fiel es nicht ein, irgendwelche Worte zu seiner Rechtfertigung zu machen. Schweigend schloss er sich dem kleinen Schwarm von TIEs an, der in dieser Schlacht erst eine Maschine verloren hatte. Ein Imperialer gegen einen Republikaner. Ein fairer Tausch, aber ein Verhältnis, das so gut wie nie erreicht wurde. Auch diesmal, darauf wäre der Yaga-Minoer jede Wette eingegangen, würde es nicht so bleiben.

Die Wette hätte er auf jeden Fall gewonnen. Nur eine Minute später verloren sie Stitch, die Nummer Sieben, der sich eben noch über seinen Abschuss gefreut hatte. Ein blonder Bub frisch von der Akademie, es war sein erster Kampfeinsatz gewesen. Er hatte die Reichweite und Zielgenauigkeit der Abwehrlaser eines Y-Wing-Bombers unterschätzt. Troy mit stolzen vierzehn Monaten aktiver Dienstzeit als Pilot zählte hingegen schon zu den Veteranen; ihm wäre ein solcher Anfängerfehler nicht passiert. Dennoch fiel auch er: Beim Passieren eines feindlichen Warrior-Kanonenbootes geriet er ins Visier eines der Abwehroktette. Diese leichten, vielläufigen Waffen dienten zum Abfangen von Flugkörpern und stellten eigentlich für Raumschiffe keine große Bedrohung dar - wenn man nicht ausgerechnet in einem schildlosen TIE saß, dem selbst ein Fünfzehnjähriger mit Raumanzug und Blasterpistole gefährlich werden konnte.

Nur zwei Maschinen von der Rotte waren nun noch übrig, Chett Nectu und Vancor, der Rottenführer. Das war schon eher das Verhältnis, das er erwartet hätte. Egal wie die Schlacht ausging, ob sie gewannen oder verloren: Für die Staffel war es ein trauriger Tag, an dem die Überlebenden keinen Grund zum Feiern finden würden. Wie immer. Vor allem, seitdem das Imperium sich sowieso nicht mehr auf der Siegesstraße befand und die Verluste immer größer wurden. Eine einzelne, stumme Träne lief über seine Wange, doch fühlte er die Trauer nicht. Und unter dem Helm war ohnehin nichts davon zu sehen; er verbarg jede menschliche Regung so gekonnt und machte die Piloten so anonym, dass man beinahe meinen konnte, genau darin läge sein vorrangiger Zweck.


»Achtung, an alle! Sofortiger Rückflug zum Hangar! Wir ziehen uns aus dem System zurück!« tönte es unerwartet in den Ohren. Ein Befehl von ihrem Trägerschiff, einem zum Träger umfunktionierten Vindicator-Kreuzer namens Champion. Also musste das Imperium wieder eine Niederlage einstecken, wieder ein Sternensystem und ein bedeutendes Stück des Corellian Run der Neuen Republik preisgeben. Der Pilot hatte bei dieser Nachricht kein schlechtes Gefühl. Es erschien ihm passend, in gewisser Weise gerecht, dass die toten Kameraden ihre Leben in einer verlorenen Schlacht geopfert hatten und nicht in einer siegreichen. An Sinn gewann ihr Tod dadurch natürlich nicht, aber konnte er das überhaupt? Ihr Leben hätte womöglich einen Sinn gehabt. Aber auch das war nicht sicher.

»Sie haben's gehört, Acht«, funkte Vancor. »Zurück zum Schiff.«

Nur ein Klicken war die Bestätigung, dass Chett die Anweisung empfangen hatte. Beide TIEs schwenkten um und steuerten auf die breiten, nicht klassentypischen Hangarportale des Vindicators zu. Dahinter, das Licht von Flammen, Laserblitzen und der extrem nahen Sonne des Systems widerspiegelnd, lag die gewaltige Silhouette des allesvernichtenden Supersternenzerstörers Event Horizon. Schon als das Über-Schlachtschiff im System erschienen war, hatte es für Nectu keinen Zweifel mehr daran gegeben, dass diese Schlacht verloren war. Sie hatten ihr Leben umsonst riskiert, denn die Verluste, die sie dem Feind zugefügt hatten - eine Handvoll veralteter Sternenjäger - war kaum der Rede wert. Wieder befiel ihn der Gedanke, dass diejenigen, die nicht mehr nach hause kamen und sich nicht in einigen Tagen der nächsten aussichtslosen Schlacht stellen mussten, eigentlich besser dran waren.

Als sie näher kamen, sah der Yaga-Minoer, dass die Champion unter Beschuss stand. Feuer, Rauch und kondensierende Gaswolken traten an mehreren Stellen aus dem Rumpf aus und auch einer der Hangars schien mit Rauch gefüllt zu sein. Das Schiff wandte sich bereits zur Flucht.


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[Weltraum (Imperium) | Corellian Run | Rehemsa-System | TIE/Ln-Cockpit] Chett Nectu

Schnell erhielten die beiden Piloten ihre Landeerlaubnis. Doch noch bevor sie das Hangartor erreichten, begann die Champion sichtbar zu beben. Es dauerte einen Moment, bis Chett Nectu verstand, was los war: Die Evennt Horizon hatte sich herangeschoben und begonnen, das Feuer auf den Vindicator-Kreuzer zu richten. Dieser war beeindruckend groß und zäh und wurde als einziges Schiff der imperialen Flotte als ›Schwerer Kreuzer‹ klassifiziert, doch im Vergleich zu dem Supersternenzerstörer wirkte er winzig und zerbrechlich. Das war er auch: Diesem intensiven Beschuss, der von Sekunde zu Sekunde zunahm, je mehr Waffen den Kreuzer anvisierten, konnte er nicht standhalten. Die abgewandte Steuerbordseite loderte in farbigen Flammen auf, als unter der enormen Hitzeeinwirkung das Metall des Rumpfes und der Sauerstoff im Innern miteinander reagierten, Munition explodierte, Energieleitungen brachen. All dies ging unheimlich schnell, fast zu schnell, um noch darauf zu reagieren. Schließlich brach ein gutes Drittel des Schiffes ab und eine Feuerwalze brauste durch das Innere, die bestimmt viele Menschen tötete. Sie schlug als glühende Wolke aus dem Hangarportal heraus, auf das die beiden TIEs zuflogen, und nur im letzten Moment konnten sie abdrehen.

Der Verlust der Champion ging selbst dem emotional verkrüppelten Chett Nectu ein wenig zu Herzen. Seine gesamte Karriere als Flieger, fast zwei Jahre seines Lebens, hatte er auf diesem Schiff verbracht. Er hatte zuletzt keine Kontakte an Bord gepflegt, dennoch aber viele Leute gekannt, vor allem die Mechaniker und das Hangarpersonal sowie die Mitarbeiter der Kantine. Die meisten von ihnen waren nun tot, die übrigen würden ebenfalls sterben oder in Gefangenschaft geraten. Dies ging über das gewohnte Pensum an persönlchem Verlust, das der Yaga-Minoer von seinen Einsätzen erwartete, hinaus und ließ ihn einen stechenden seelischen Schmerz spüren, gegen den er sich schon lange immun geglaubt hatte.

Auch Vancor hatte es getroffen, mit Sicherheit noch viel schwerer als ihn, denn der Rottenführer gehörte zu jenen, die noch immer glaubten, dass es stets ein Morgen gab und oft einen unerschütterlichen, für Nectu geradezu unerträglichen Optimismus zur Schau stellte. Doch was hatte er nun davon? Nur noch mehr Leid, das er durchmachen musste, weil seine Hoffnungen zerbrachen und seine Träume der grausamen Realität wichen. Der Pilot Officer hatte längst mit allen Träumen abgeschlossen. Es war besser so: Man konnte kaum noch enttäuscht werden, wenn man ohnehin vom Schlimmsten ausging.

Bevor die beiden Piloten sich darüber abstimmen konnten, wie es nun weiter gehen sollte, meldete sich eine unbekannte Stimme bei ihnen.


»Überlebende Piloten der Champion, hier ist die Flugkontrolle der CK Carnivore«, sagte der fremde Mann. »Docken Sie bei uns an, wir bringen Sie hier weg! Wir sind hundertzweiundzwanzig Kilometer an Backbord!«

»Verstanden, Carnivore - wir sind unterwegs!« antwortete Vancor. »Danke, dass Sie auf uns warten!«

Das war wirklich nicht ganz selbstverständlich. Bei vielen Schlachten der Vergangenheit waren Jäger zurückgelassen worden. Moderne Maschinen wie der Avenger und der Defender konnten sich selbst in Sicherheit bringen, doch der alte TIE/ln hatte keinen Hyperantrieb. Zog sein Trägerschiff sich zurück, war er gestrandet und hatte nur noch zwei Möglichkeiten: Bis zum Ende zu kämpfen oder sich zu ergeben, falls der Feind ihn ließ. Mit den Sublichttriebwerken kam man nicht weit; versuchte man, nur mit ihrer Hilfe zu entkommen, strandete man irgendwo im leeren Raum und verendete schließlich. Denn nur wenn die eigene Seite siegreich war, durfte man auf Suchtrupps hoffen, die einen einsammelten, bevor nur 48 Stunden nach Einsatzbeginn der Sauerstoff zu Ende ging. Es war für viele Kampfpiloten der Inbegriff des Schreckens, zurückgelassen zu werden, und der Gedanke raubte ihnen oft den Nachtschlaf, vor allem wenn sie schon Kameraden auf diese Weise verloren hatten. Insofern hatten sie großes Glück, dass der Carrack-Kreuzer nicht einfach ohne sie floh, sondern versuchte, sie mitzunehmen. Chett Nectu hielt dieses Verhalten aber auch für sehr dumm. Über tausend Leben für sie beide zu riskieren, obwohl man eben mit angesehen hatte, wie es der Champion ergangen war... dafür konnte er kein Verständnis und keinen Respekt aufbringen. Wahrscheinlich war nun auch die Carnivore dem Untergang geweiht, weil ihr Captain nicht klug genug war, den Ernst der Lage in Gänze zu durchschauen.

Da sie mit voller Geschwindigkeit flogen, um aus dem Feuerbereich des Supersternenzerstörers zu entkommen, dauerte es nicht lange, bis die längliche Form des Carrack-Kreuzers in Sicht kam. Um ihn zu erreichen, mussten sie aber eine deutlich weitere Strecke fliegen als die angegebenen 122 Kilometer. Denn der flinke Kreuzer, der schnellste seiner Art, bewegte sich ebenfalls so rasch wie möglich von der Event Horizon weg. Der SSD konnte ihn so unmöglich einholen. Nicht ganz so dumm, wie Nectu vermutet hatte. Aber es gab ja auch noch andere tödliche Bedrohungen auf dem Schlachtfeld.

Die TIEs schlossen schließlich zu dem Kreuzer auf und bereiteten sich auf das Andockmanöver vor. Ob man an einem beweglichen oder einem unbewegten Objekt festmachte, bedeutete keinen Unterschied im Vakuum des Alls - solange die Bewegung gleichmäßig war und nicht von abrupten Manövern unterbrochen wurde. Doch die Carnivore machte es ihnen leicht. Das Manöver gelang auf Anhieb und Chetts TIE rastete an der Andockklammer am Außenbereich des Schiffes ein. Grünes Licht kennzeichnete, dass sein Jäger fest mit dem Kreuzer verbunden war und er ihn verlassen konnte. Er löste den Luftschlauch von der Versorgungsleitung des Jägers, schaltete um auf Selbstversorgung durch den Tank seines Anzuges und stieg dann hinüber in den Kreuzer. Kaum stand er in der Luftschleuse, so merkte er an der Vibration des Bodens, dass der Carrack-Kreuzer in den Hyperraum gesprungen war. Sie waren aus dem Rehemsa-System entkommen.

Pflichtbewusst machte er Meldung und bat um Erlaubnis, das Schiff zu betreten, bevor er die Schleuse auf der inneren Seite verließ; mit lustlosem Ton und Gesicht. Man gewährte es ihm. Er wurde durch das Schiff in einen Aufenthaltsraum geführt, in dem ihn ein Offizier der Sternenjäger empfing. Der Mann stellte sich als der Jägerleitoffizier des Schiffes vor und befahl ihm, bequem zu stehen.


»Wo ist Lieutenant Vancor fragte der Pilot, der sich darüber wunderte, dass man seinen Rottenführer nicht ebenfalls hierher gebracht hatte.

»Ihr Kamerad hat es nicht geschafft«, antwortete der dunkelhaarige Mann kopfschüttelnd und mit bedauerndem Blick.

Wie konnte das sein? fragte der Pilot sich. Er hatte ihn doch vor wenigen Augenblicken noch gesehen - noch während des Andockmanövers! Kaum zwei Minuten lang war der Blickkontakt unterbrochen gewesen! Er stellte eine betreffende Frage, und der Offizier gab ihm Aufschluss, indem er an ein Datenterminal trat und dort Zeichen eintippte, bis der Bildschirm die Aufnahme einer Außenkamera zeigte. Sie bildete ein Stück des Rumpfes der Carnivore ab, im Hintergrund das blaue Wabern des Hyperraums. Am Rumpf hing, kaum noch zu erkennen, das Wrack eines TIE-Fighters: Die Flügel größtenteils abgerissen, das kugelförmige Cockpit aufgesprengt.

»Er hatte bereits angedockt, als es ihn erwischt hat«, erklärte er bedauernd. »Ein republikanischer Jäger hat uns direkt vor dem Sprung attackiert. Es ging bestimmt sehr schnell.«

Es war tragisch. So kurz vor der Rettung. Vielleicht hatten nur wenige Sekunden über Leben und Tod entschieden. Aber so war es doch immer... im einen Moment lebte man, im nächsten war man tot, das lag in der Natur der Sache. Chett Nectu zeigte bestimmt wesentlich weniger Regung, als der Jägerleitoffizier erwartet hätte. Nun war er also als der Letzte seiner Staffel übrig. Wieder einmal. Alle waren tot, einschließlich der kompletten Besatzung der Champion, einschließlich der vier TIE-Piloten, deren Maschinen eigentlich an die Außenklammern des Carrack-Kreuzers gehörten. Der Tod hatte eine reiche Ernte gehalten unter den edlen, glänzenden, von der Propaganda überzeichneten Streitern des Imperiums. Aber er war wieder einmal übrig. Darüber freuen konnte er sich nicht.

»Wohin geht es jetzt?«fragte er nach einem kurzen Moment des Schweigens. »Nach Lolnar?«

Abermals schüttelte der Offizier mit ernstem Blick den Kopf. Der dunkelhäutige Pilot fand, dass er es mit dieser Geste übertrieb.

»Lolnar wird aufgegeben,« antwortete er, »und über Perma sind sie auch schon. Wir fliegen nach Leria Kerlsil.

Ich lasse Ihnen ein Quartier zuweisen, Pilot Officer Nectu


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Die Kabine, die man Chett Nectu zuwies, war relativ klein und ziemlich spartanisch eingerichtet, wie man es auf einem Kriegsschiff erwarten konnte. Luxus gab es auf imperialen Kreuzern, wenn überhaupt, nur für höherrangige Offiziere. Allerdings war der Raum für zwei Personen zugeschnitten und er hatte ihn allein für sich, was dies relativierte und ihm mehr Platz bot, als er gewohnt war. Alles war kürzlich gereinigt und die Betten frisch bezogen worden. Doch standen einige persönliche Gegenstände herum, die eigentlich nicht den Eindruck machten, dass die Kabine frei war. Nectu hatte einen Verdacht, und dieser bestätigte sich, als er die Dinge mit relativ wenig Respekt für die Privatsphäre der Eigentümer in Augenschein nahm. Es sah ganz so aus, als wäre dieser Raum von zwei Pilotinnen bewohnt gewesen. Und was mit diesen geschehen war, konnte er sich denken, den der Kreuzer hatte nur seinen und Vancors TIE an den Klammern gehabt. Sie waren also entweder tot oder, was in Anbetracht der Hilfsbereitschaft der Carnivore unwahrscheinlich war, zurückgelassen worden. Er brauchte also keine Sorge zu haben, hier in irgendjemandes Intimsphäre einzugreifen: Die früheren Bewohner benötigten die Kabine und deren Inhalt nicht mehr.

Chett suchte sich ein Handtuch und ging in die kleine Hygienezelle, um zu duschen. Er war verschwitzt und roch außerdem nach den verschiedenen synthetischen Materialien des Pilotenanzuges. Mit geschlossenen Augen ließ er sich das heiße Wasser über das Gesicht und die schwarzbraune Haut laufen; es wusch nicht nur Schweiß und Weichmacher, sondern auch den Schmutz des Krieges von ihm ab. Nichts half ihm mehr als eine Dusche, um alle Sorgen, Ängste und Schuldgefühle zu verdrängen und in den Tiefen seines Unterbewusstseins zu vergraben. Als er nach einer Weile gereinigt und erfrischt die Zelle verließ, waren die Anspannung und Furcht, die er im Kampf verspürt hatte, die Trauer über den Verlust seiner Kameraden und die Zerstörung der Champion und die Verstörung über die Frage, wie es nun mit ihm weiter gehen sollte, weitgehend verschwunden. An ihre Stelle war eine dumpfe Leere getreten, die er begrüßte. Sie ermöglichte es ihm, weiterzumachen. Nicht nur mit dem Krieg, sondern auch mit dem Leben.

Er legte sich in eines der Betten. Dabei dachte er an die fremde Frau, die wohl vor kurzem noch darin geschlafen hatte. Ihm kamen Bilder in den Sinn, wie es wohl wäre, das Bett mit ihr zu teilen, und der Gedanke gefiel ihm - bis ihm klar wurde, dass die Pilotin jetzt tot war. Er schüttelte die Phantasie ab und zwang sich, an etwas anderes zu denken. Kurz darauf schlief er ein; die körperliche und emotionale Ermattung überwogen alles, was ihm den Nachtschlaf rauben konnte. Die Aufarbeitung der Erinnerungen wurde so in Träume verlegt, die dadurch verstörende, alphafte Züge annahmen. Er erwachte mehrmals und jedes Mal dauerte es eine Weile, bis er wieder einschlief. Insgesamt fühlte er sich beim Aufstehen körperlich nur teilweise regeneriert und fit, seelisch aber nach wie vor ausgelaugt.

An Bord der Carnivore hatte Chett keine Aufgaben. So verließ er bis zur Ankunft auf Leria Kerlsil seine Kabine nicht.


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[: Hyperraum | nach Bastion (über Kuat) :||: CR25 „Delivery Boy“ | Quartier :||: Sakura :]

Verrückt war, was man wohl als verrückt betrachtete und Sakura’s Resümee für den restlichen Verlauf dieser eigentlich wichtigen Feierlichkeit war, dass einige Anwesende wohl nicht nur ihren Anstand sondern auch noch ihre guten Manieren vergessen hatten. Alkohol war gefährlich und nicht zu unterschätzen. Hinzu kam, dass es die Hemmungen senkte und man sich noch blamierte. Niemand hatte etwas dagegen wenn man sich amüsierte, dies konnte man ja sollte es dennoch in einem ordentlichen Rahmen halten. Gegen Ender der Feierlichkeit auf Rendili war es jedenfalls schon „verrückt“ geworden. Ein Blondschopf welcher einfach umgefallen war und hinaus gebracht werden musste, Jeremy’s „Unfall“ indem er ausgerechnet Aiden seinen Drink überschüttete, ihre eigenen Cousine die einfach gegangen war und nicht zuletzt eine Blondine die sich an den Hals von Murata warf. War dies alles gewesen oder hatte sie etwas vergessen? Ah, irgendwann war noch mit einem Pressefuzie gewesen. Im großen und ganzen also doch recht verrückt. Die Frage blieb was man sich überhaupt in Erinnerung behalten sollte. Vielleicht die eigentliche Trauer für die Gefallenen welche ihre Leben im Kampf gelassen hatten. Dennoch empfand Sakura die Ehrung im nach hinein nicht mehr als solche. Komisch, obwohl sie selbst sich eher zurückgehalten hatte schämte sie sich ein wenig für das, was geschehen war. Eigentlich sollten sich jene die sich ein Fehlverhalten zu schulde hatten kommen lassen ein noch schlechteres Gewissen haben. Vielleicht lag es auch daran, dass sie Jeremy mitgenommen hatte. Zwar hatte sich dieser fast in allen Punkten gut geschlagen aber leider nicht in allen. Sie schüttelte innerlich den Kopf darüber. Nun ja, was sollte es und letztlich würde sie ja sehen ob man ihr in diesem Punkt etwas an den Kopf werfen würde oder nicht.

Sakura lag ausgestreckt auf dem fast schon furchtbaren Bett welches sich an Bord des Delivery Boys befand. Ihre braunen Augen blickten zur Decke. Leider hatte sie nicht wirklich groß mit der Chiss sprechen können. Sie hatte nur noch erwähnt, dass es wichtig wäre mit Serenety zu sprechen. Carla hatte nur eine besonders knappe Angabe gemacht. Nicht ohne Grund, da sie nicht allein gewesen waren und dennoch wusste Sakura, dass sie bei ihrer Cousine nicht viel würde erreichen können. Schon auf der Feierlichkeit hatte sie erleben müssen wie jene sie einfach abgewiesen hatte. Was geschehen war, welche wirklichen Details sich hinter dem allen verbargen konnte die junge Pilotin nicht sagen. Selbst wenn sie versuchen würde mit ihrer Cousine in Kontakt zu treten, sie würde keine wirkliche Antwort darauf erhalten. Da Carla mehr Glück gehabt hatte war es fast schon besser, wenn jene auch mit ihr sprechen würde. Dies natürlich gestaltete sich schwierig. Andererseits hoffe Sakura auch, dass ihre Cousine vielleicht von selbst kam wenn sie merkte, dass es nicht anders ging. Natürlich war dies sehr fragwürdig, jedenfalls für die junge Akaji, die setzt versuchte mit allem allein klar zu kommen. Manchmal gab es wirklich Moment in denen sie ihrer Cousine am liebsten an die Kehle gegangen wäre. Aber war es nur ihre Schuld? Genau genommen nicht. Einen Teil der Verantwortung trug immerhin auch Han. Darüber zu philosophieren brachte rein wenig da Sakura selbst daran nichts ändern konnte und ihre Cousine ihrer Erziehung nicht verändern konnte. Zum anderen konnte die Pilotin nicht immer zur Stelle sein wenn irgendjemand der Ansicht war, dass sie vielleicht mit ihrer ein Jahr jüngeren Cousine sprechen sollte. Serenety war alt genug und dazu noch Psychologin. Demnach weit aus kompetenter als Sakura selbst, die in Sachen Psychologie nur halb so viel Ahnung hatte. Selbstverständlich dachte sie über die Worte der Chiss nach und wusste dennoch, dass sie nicht viel würde tun können. Sie konnte nur hoffen, dass sich Serenety im Notfall melden würde. Zum anderen befand sich an Bord der Pandora bestimmt auch irgendeine Person mit der sie würde reden können. Immerhin besaß ein solches Schiff etliche Besatzungsmitglieder. Schwer vorstellbar, dass man dort keine Freunde finden sollte.

Sakrua seufzte leise und ließ ihre Gedanken dann kurz zu Jeremy abschweifen, auf den sie trotz allem recht stolz sein konnte. Er hatte sich durchaus gut verhalten, wenn man von seinem „Ausrutscher“ einmal absah. Da die Reihen der Wolves sich etwas gelichtet hatten brauchten sie neue Leute und sie hoffte, dass er sich bewerben würde. Gute Piloten wurden gebraucht und das sie Jeremy schon etwas konnte wusste sie, dass er durchaus ein guter Mensch war. Die Entscheidung lag natürlich nicht bei ihr, sondern beim Staffelführer und dessen Stellvertreter. Da es nun allerdings nach Bastion ging würde es noch ein wenig dauern bis sie die neuen Anwärter zu Gesicht bekommen würde. Sakura war jedenfalls gespannt zu erfahren wer dazu kommen würde. Eine kleine Erleichterung war es jedenfalls dann nicht mehr als absoluter Frischling zu gelten, so wie Sayuri, Moses und sie es noch waren oder auch galten. Sie hatten eine Schlacht geschlagen, ein wenig mehr Erfahrung sammeln können hatten ein wenig mehr Anschluss. Wobei dies nicht gänzlich stimmte. Freizeit hatten sich noch nicht wirklich miteinander geteilt. Sie war ohnehin gespannt zu sehen was noch alles auf sie zukommen würde. Immerhin stand fest, dass sie nicht immer im All unterwegs sein konnten. Außer man wollte sich Klonen um bei der Schlacht dabei sein zu können. Dieser Punkt jedoch war verrückt und man würde jeden, der auf solch eine Idee kam als verrückt erklären. Dennoch, sie waren Piloten und damit alle ein wenig verrückt. Letztlich besaß jeder eine Leidenschaft und bei ihnen war es nun mal die Fliegerei in einem Tie/D Defender.

Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen und sie schloss die Augen um ein wenig zu dösen. Schlaf war nicht sonderlich viel gewesen in letzter Zeit. Nicht das dies störend war, nur irgendwann musste man sich auch ein wenig Ruhe gönnen und der Punkt war gerade erreicht worden. Lang hielt sie die Augen nicht geschlossen als ein Rucken durch den Transporter glitt. Sie waren soeben in den Hyperraum gesprungen. Sakura legte sich auf die Seite, stütze ihr Kinn in die Handfläche und sah zur Tür. Ob sie mit dem Gedanken spielen sollte die Messe aufzusuchen? Ihr Magen jedenfalls war dafür und zum anderen besaß man dort vielleicht die Möglichkeit ein wenig sprechen zu können. Sie wusste zwar nicht genau wo Jeremy sich aufhielt aber die Chancen standen nicht schlecht, dass er ebenfalls Hunger haben könnte. Sakura zögerte noch etwas die „Bequemlichkeit“ ihrer Schlafstelle zu verlassen. Gleich wie alt dieses Teil schon war, warm war es dennoch. Der Hunger trieb sie jedoch trotzdem an und so erhob sie sich geschmeidig. Ihr Blick glitt auf ihr Com, welches ihr mitteilte, dass sie einige ungelesene Antworten erhalten hatte. Die junge Frau ging die Adressen durch und grinste. Die Familie…, wer sonst. Eine von ihrer Mutter, eine von ihrem Vater und von ihren Brüdern waren ebenfalls Nachrichten eingetroffen. Diese würde sie lesen sobald ihr Magen sich ein wenig beruhigt hatte.

Sakura ließ das fast schon schäbige Quartier hinter sich und wanderte durch den Korridor um die Messe zu erreichen. Allein war sie natürlich nicht unterwegs da der Transporter nicht nur die Wolves beherbergte sondern auch andere militärische Mitglieder. Die Gesichter die ihr unterwegs begegneten sagten ihr allerdings nicht wirklich etwas und auf der anderen Seite war sie Gedanklich auch eher damit beschäftigt sich zu fragen was ihre Familie ihr mitzuteilen hatte. Mit Sicherheit jede Menge Fragen. Es konnte schon Segen und Fluch zugleich sein eine so große Familie zu haben. Ein Grinsen schlich sich auf ihre Lippen bei dem Gedanken. Manchmal mehr Fluch als Segen und dann wieder umgekehrt. Anders kannte sie es jedoch nicht uns sie war sehr glücklich damit solch eine Familie zu haben. Sie selbst würde auch irgendwann eine haben, jedenfalls war dies der Plan. Irgendwann später einmal jedenfalls. Sie hatte ja noch Zeit.

Sakura bog um die nächste Ecke und erreichte damit die Messe. Nachdem sie durch die Tür gegangen war um in das Innere zu gelangen war ihr fast danach wieder zu gehen. Sie hatte nichts gegen große Menschenmengen aber der Geruch war nicht sonderlich nett. Abgestandene Luft welche sich mit einem Fettgeruch vermischte. Innerlich seufzte sie. Hatte sich hier jemand einen Scherz erlauben wollen? Es schien so. Sakura begab sich an die Essensausgabe und beäugte jene. Natürlich war dieses Essen nicht mit dem zu Hause zu vergleichen aber was sie hier sah war, tja wie sollte man es beschreiben ohne das einem fast schlecht wurde!? Ranzig, fettig und nicht sonderlich appetitlich. Jedenfalls ein Teil davon sah für sie so aus. Sakura entschied sich für Gemüse mit Reis und einen Caf. Alles andere behagte ihr nicht so ganz. Der Koch gehörte getreten! Ob es an seiner Lustlosigkeit lag oder an irgendetwas anderem, Sakura konnte es nicht sagen und irgendwie wollte sie es auch nicht. Nachdem sie alles beisammen hatte suchte sie sich einen freien Platz an einem der unzähligen Tische, setzte sich und nahm zuerst einen Schluck von dem Caf. Diesen konnte man Gott sei Dank genießen. Beim Essen sah dies schon ein wenig anders aus. Der Reis war etwas zu fest und das Gemüse verkocht. Ein wenig zu viel Salz und zu wenig andere Gewürze. Warum wurde man bloß so gestraft? Kein Wunder das man rank und Schlank blieb. Natürlich war dies nur ironisch und dennoch besaß es durchaus ein Quäntchen Wahrheit. Da sie sich keine große Portion genommen hatte aß sie ihren Teller dennoch leer und zückte dann ihr Com um die Nachrichten lesen zu können welche in den Vordergrund gerückt waren. Besser jedenfalls als jedes Essen auf diesem erbärmlichen Transporter. Man hätte schon fast meinen können die Wolves seien irgend ein wertloser Haufen von Piloten, welche man einfach irgendwo untergebracht hatte. Naja, man sollte nicht meckern immerhin besser als nichts. Sakura jedenfalls würde sich nicht beschweren außer vielleicht beim Koch, wenn die nächste Mahlzeit auch so schlecht war.


[: Hyperraum | nach Bastion (über Kuat) :||: CR25 „Delivery Boy“ | Messe :||: Sakura & einige andere :]
 
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Als erstes nahm sie sich die Nachricht ihrer Mutter vor und musste leicht schmunzeln. Natürlich war außer der Frage wie es ihr ging und ob sie überlebt hatte auch die Sorge darin zu lesen. Die typisch Mütterliche Sorge um jedes ihrer Kinder. Ihre Mutter neigte dazu ihre Kinder behüten zu wollen obwohl jene aus diesem Alter schon längst heraus waren. Sakura störte dies nicht, zeigte es immerhin, dass das Familienleben intakt war und zudem eine besonders enge Verbindung besaß. Sie und ihrer Mutter verstanden sich hervorragend und es hatte kaum irgendwelche Probleme zwischen ihnen gegeben. Natürlich waren Kleinigkeiten vorhanden gewesen, doch dies war nie zu einer wirklichen Schwierigkeit geworden. Ihre Eltern hatten sie ausgeglichen erzogen und sie kannte die „Rechte und Pflichten“ einer Frau. Die würde sich merkwürdig anhören sollte man diese Worte wörtlich aussprechen. Letztlich wusste Sakura etwas mit ihrer Weiblichkeit anzufangen im Gegensatz zu einer gewissen Person. Sakura ging gerne Shoppen und beschäftigte sich durchaus auch mit Mode und was es sonst noch so gab. Verrückt nach diesen Dingen war sie nicht wie einige andere in ihrem Alter, dennoch gehörte es dazu jedenfalls empfand sie dies so. Pilotin hin oder her, ihre Leidenschaft für die Fliegerei, für Technik und was sonst noch damit zusammen hing, sie war dennoch eine Frau und dies vergaß sie niemals. Sakura’s Mutter hat in ihrer Antwort noch einiges Geplänkel hineingebracht worüber sie lachen musste. Die typischen Ansichten einer Frau eben, wenn es um die Familie ging oder sonstige Ereignisse in der Welt.

Als nächstes folgte die Nachricht ihres Vaters, natürlich um einiges ernster. Auch er machte sich Sorgen um seine einzige Tochter. Doch im Gegensatz zu seiner Frau erdrückte er seinen Tochter nicht damit. Gleichsam erklärt er ihr wie stolz er auf sie sie und hoffte, dass sie in ihrer neuen Einheit endlich erreichen würde was sie wollte, nämlich mehr zu sein als nur irgendeine Pilotin. Die Wolves galten als die Elite, dies wusste auch ihr Vater und nachdem sie ihm mitgeteilt hatte, dass sie dorthin versetzt wurde war natürlich seine Brust vor Stolz ein wenig mehr angeschwollen. Der liebende Vater, der eben nur das Beste Hoffte und vielleicht noch mehr. Sie konnte ihm dankbar sein, mehr als nur dies. Immerhin hatte er sie gefördert und ihr dazu verholfen ihre bisherigen Wünsche zu erreichen.

Die Nachrichten ihrer Brüder waren die von Geschwistern die sich ebenfalls Sorgen machten. Keine von ihnen hatte sich dazu entschlossen den Piloten beizutreten. Dies war ihnen wie sie sagten zu heikel und zu mörderisch. Ihr ältester Bruder hatte zudem die Verpflichtung die Firma später zu übernehmen und ihre anderen beiden Brüder hatten sich ebenfalls für einen Weg beim Militär entschieden, wie eigentlich die meisten in der Familie der Mitsumo und Akaji. Sie grinste breit als jeder von ihnen auf seine Weiße versuchte sie aufzuziehen indem sie ihnen mitteilten, dass ihre kleine Schwester ja darauf achtgeben sollte nicht von der eher dominierenden Männerwelt bei den Piloten erdrückt zu werden. Wobei sie natürlich noch eine passende Umschreibung dessen lieferten, wie sie sich dies vorstellten. Sakura kicherte leise. In einer dominierenden Männerwelt…, ja irgendwie kam ihr dies nur allzu bekannt vor. Besonders weil sie selbst nur Brüder hatte die sich natürlich einen Spaß daraus gemacht hatten ihre kleine Schwester zu bevormunden. Lange hatte dies selbstverständlich nicht geklappt, besonders nicht, da sie sich nichts lange gefallen ließ. Zum anderen war es ihre fröhliche Art gewesen, die ihre Brüder immer sehr geschätzt hatten und die Tatsache, dass sie für jeden Spaß zu haben war. Als Frau musste man sich eben behaupten. Letztlich konnte sie sich noch gut daran erinnern wie wütend ihrer Brüder gewesen waren, nachdem ihr Verlobter sie betrogen hatte. Sie hatten nur mit Mühe verhindern können, dass sie dem Kerl nicht den Hals umgedreht hatten. Wäre dies geschehen hätte dies einiges verändert und Sakura hätte es nicht gern gesehen ihre Brüder wegen Mordes im Gefängnis zu wissen. Die Verlobung war gelöst worden und die Familie ihres Verlobten war mehr als nur erzürnt über ihren Sohn gewesen. Es war strafe genug für ihn gewesen, dass er die Frau hatte heiraten müssen mit der er eine Affäre angefangen und die von ihm Schwanger geworden war. Von dem was sie im Nachhinein gehört hatte, war jene Frau ein kleiner Teufel. Ein hübsches Gesicht und eine tolle Figur waren ein lausiger Preis dafür, dass sie zänkisch war. Jeder erhielt was er verdient hatte und Sakura war im Nachhinein froh darüber, dass es so gekommen war. Nichts geschah gänzlich ohne Grund. Sicherlich hatte es ihr weh getan doch sie hatte sich damit getröstet jemand bessern zu finden, wenn es denn so sein sollte.

Die junge Pilotin legte das Komgerät beiseite und trank etwas von ihrem Caf. Ihre Familie fehlte ihr in diesem Moment doch etwas. Die Geborgenheit von Eltern oder von Geschwistern war nun einmal etwas anderes als die von Freunden oder Kameraden. Bei ihrem nächsten Urlaub würde sie ihre Familie wiedersehen und dann hoffte sie auch die anderen Teile von ihnen besuchen zu können.

Sakura griff noch einmal zu dem kleinen Gerät, wenn sie es recht gesehen hatte, hatte ihre ältester Bruder noch eine kleine Datei angehängt. Sie war gespannt darauf zu sehen was sich darin befand und nachdem sie diese geöffnet hatte schossen ihr ohne Vorankündigung die Freudentränen in die Augen. Er war Vater geworden! Haruko war tatsächlich Vater geworden. Das Bild zeigte ihn, seine Frau auf dem Krankenbett und seinen kleinen Sohn, der zu diesem Zeitpunkt erst geboren worden war. Es freute Sakura sehr, dass Haruko sein Glück gemacht hatte. Er war der erste ihrer Brüder, welcher nun eine eigenen Familie hatte. Das Baby sah unendlich süß aus. Der Kreis der Familie hatte sich um ein weiteres Leben erweitert. Sakura besaß einen Neffen. Sie war gespannt darauf ob Kichiro, der zweite auch bald Vater werden würde. Er war ebenfalls verheiratet, wenn auch erst seit kurzem. Der jüngste ihrer Brüder Masako war verlobt und die Hochzeit stand wohl bald ins Haus. Sakura hoffte, dass sie jene miterleben würde. Zu solchen Anlässen war die Chance die ganze Familie zu sehen sehr viel größer. Eine Hochzeit war ein riesiges Ereignis. Die Pilotin fuhr mit ihrem Daumen über das Bild. Wenn damals alles gut gegangen wäre hätte sie vielleicht selbst schon einen Sohn oder eine Tochter. Was sollte es! Ihr Bruder war glücklich und dies war viel wichtiger. Warum schon so früh Kinder in die Welt setzten wo man doch weitaus mehr Zeit hatte. Es waren diese kleinen Augenblicke die man genießen konnte, wenn man einmal nicht in einen Jäger saß oder in seinem Simulator. Jedenfalls würde sie eine Antwort verfassen müssen und dies an alle. Ein ganzes Stücken Arbeit also, Arbeit auf die sie sich freute.


[: Hyperraum | nach Bastion (über Kuat) :||: CR25 „Delivery Boy“ | Messe :||: Sakura & einige andere :]
 
[Hyperraum | Richtung Bastion | imperialer CR25 Transporter "Delivery Boy" |Gang 29 | Quartier 29-4 | Moses]


Moses hatte perse nichts gegen die CR25 Truppentransporter des Imperiums, sie mochten klobige Dinger sein die so schwerfällig wie ein besoffenes Bantha waren. Aber insgesamt machten sie einen Eindruck der in Ordnung war. Nur das Modell mit dem sie sich nach Bastion "zurückzogen", Moses war sich dem mehr als bewusst das es eine Art Kapitulation gleich kam die "Wolves" von der Front abzuziehen, hatte einen so abstoßenden Namen das er am liebsten ausgestiegen wäre..."Delivery Boy" das klang so schmierig, holprig und wenig Inspirierend das einem übel werden konnte. Natürlich konnte der Transporter am wenigsten dafür das er so einen Namen bekommen hatte aber dummerweise war derjenige welcher der dafür verantwortlich war nicht greifbar. So mussten sich die vier Wände vom Quartier, wo er untergekommen war, mit seinem abweisendem Schweigen abfinden.

Irgendwie wünschte er sich zurück in seine alte "Dorn-Staffel". Dort war die Rangordnung klar, Veränderungen traten nur selten auf und ihr Heimatschiff hatte auch einen anständigeren Namen als dieses Schiff. Ein bisschen wehmütig wurde ihm schon als er an den Vindicator mit dem klangvollen Namen: "Unforgiven". Urplötzlich fiel ihm sogar wieder eine Zeile aus dem Lied ein das die Crew oft gesungen hatte:

"Der Captain ist nicht immer angenehm, gefürchtet ist auch mancher Lieutnant, und ist auch ihre Nähe oft recht unbequem, im Herzen ist doch jeder Kamerad..."


Irgendwann, er fand das er genug auf der Pritsche gelegen und gedöst hatte, stand Moses auf und stattete dem Caff-Automaten einen Besuch ab. Dort zog er sich eines der koffeinhaltigen Heißgetränke mit Vanillearoma und extra Zucker. Während er, zugegebener Maßen, lässig an dem Automaten lehnte sah er den Gang runter wo sich, neben den Quartieren der "Wolfes", auch die einiger anderer Piloten befanden. Alles Mitglieder von Staffeln die zu hohe Verluste erlitten hatten oder dessen Heimatschiff zerstört worden war und zur Reorganisation zurück nach Bastion geschickt wurden. Wobei allerdings der Abzug der "Wolves" deutlich bitterer war, zumindest für ihn. Ob die Piloten der anderen Staffeln genauso dachten? Ob sie es ebenfalls nicht verstanden abgezogen zu werden? Mit einem Achselzucken verwarf er diese Gedanken wieder, es war müßig darüber nachzudenken. Das Oberkommando hatte Befehle erteilt und denen wurde Folge geleistet, Punkt!

Trotzdem kam es ihm wie eine Strafe vor, wieso hatte man sonst ihren "Ex-Alphawolve" versetzt? Ebenso einige der anderen erfahrenen Piloten. Im Grunde genommen würden sie wie eine der "Rookie-Staffeln" von neuem anfangen müssen. Zwar würden die Piloten keine Grünen Jungs von der Akademie sein aber das gesamte Gruppengefüge würde sich verschieben. Außerdem würden wichtige Leitfiguren fehlen an denen man sich orientieren kann beziehungsweise die einem sagten wo es langging. Unwillkürlich fühlte sich Moses stärker mit Sayuri und Sakura verbunden, bei dem Gedanken das bald eine Horde neuer Piloten und damit neuer "Welpen" dabei waren. Wobei er sich allerdings noch lange nicht zu der Riege der erfahrenen Zählen würde. Er war nicht so vermessen sich nun als jemanden zu sehen der die Weisheit mit Löffeln gefressen und irgendwas zu melden hatte.

Nach ungefähr der Hälfte des Caff's viel sein umherschweifender Blick auf den Automaten mit diversen Süßigkeiten und Sandwichs, nicht dass er ihn nicht vorher gesehen hatte, Moses hatte nur mit sich gerungen ob er der Versuchung nachgeben sollte sich einen von den Erdnuss-Schokolade-Riegeln zu gönnen. Kurz entschlossen wühlte er in seiner Uniformhose nach dem passenden Kleingeld. "Auch eine Schweinerei das man selbst an Bord von imperialen Transportern noch Geld ausgeben kann...", murmelte er während die Münzen in den Automaten wanderten. Und wie sollte es anders sein? Die "Schnecke", die den Riegel eigentlich nach Vorne befördern sollte, verklemmte sich und anstelle das er für den einen Credit etwas bekam piepte der Automat nur laut und tat keinen Mucks mehr. Nach mehrmaligem drücken der selben Zahlenkombination für den Riegel, teilte ihm die Maschine nur mit das die Auswahl nicht zur Verfügung stehen würde. Ein wenig angesäuert trat Moses heftig gegen den Kasten, mit dem Ergebnis das jetzt sein Zeh weh tat und der Riegel immer noch nicht heruntergefallen war.


[Hyperraum | Richtung Bastion | imperialer CR25 Transporter "Delivery Boy" |Gang 29 | "Snackecke" | Moses]
 
[Weltraum (Imperium) | Leria Kerlsil-System | CK Carnivore | Pilotenquartier] Chett Nectu

Die CK Carnivore erreichte wohlbehalten das Leria Kerlsil-System mit der gleichnamigen Hauptwelt. Während der Kreuzer in die Atmosphäre eindrang und zuerst felsige Gebirge, dann einen Ozean und schließlich karge Ebenen überflog, hielt sich Chett Nectu noch immer in seiner Kabine auf. Zu packen hatte er nichts: Er besaß ja nichts mehr. Die paar wenigen persönlichen Gegenstände, die er mit auf die Champion genommen hatte, waren mit dieser untergegangen. Die Holos seiner Familie und seiner letzten Freundin, das detailgetreue Modell eines TIE-Fighters (ein Geschenk seines kleinen Bruders) und ein paar Bücher - mehr war es schon seit langer Zeit nicht gewesen und eher weniger geworden als mehr. Nun aber waren auch diese Dinge einfach weg. Und Chett fühlte sich erleichtert deswegen. Es fühlte sich an, als hätte man die letzte Verbindung zwischen ihm und seiner Familie gekappt. Mit etwas Glück hielten sie ihn nun ohnehin für tot; das ersparte ihnen viele Ängste, bis es wirklich einmal soweit war. Und auch er musste sich nun, nach dem Verlust der letzten sichtbaren Zeichen ihrer Existenz, nicht mehr um sie sorgen. Er reiste mit leichtem Gepäck, in wörtlicher und übertragender Bedeutung. Als der Carrack-Kreuzer auf dem Hafen der Hauptstadt Stokoryce verließ, trug er nichts bei sich bis auf ein paar Hygieneartikel und ein paar Kleidungsstücke - Overall, zwei Unterhemden, Socken - aus dem Besitz einer der Pilotinnen, die ungefähr seine Größe gehabt haben musste. Er hatte nicht gefragt, ob er die Dinge nehmen durfte, und niemand hatte ihn davon abgehalten. Ein Transportgleiter brachte ihn zum anderen Ende des Raumhafens, wo sich eine kleine Jägerbasis befand. Dort wies man ihm ein Quartier an, in dem er auf Befehle warten sollte. Was aus seinem Pilotenanzug und dem TIE-Fighter wurde, war ihm reichlich egal.

Chett Nectu fühlte noch immer kaum mehr als die geistige Leere, die ihn nach der ersten Dusche an Bord der Carnivore befallen hatte. Ein angenehmes Nichts ganz ohne Bedauern und Gewissensbisse, das sich mit dem zufriedengab, was man ihm anbot. Geduldig wartete der Pilot darauf, dass er entweder neue Befehle erhielt oder aber die Flotte der Neuen Republik in das System einfiel, um auch dieses nun zu erobern. Keines von beidem trat während der nächsten Tage ein.

Sein Quartier - ein winziger Raum, den er aber für sich allein hatte, was ihm nur recht war - verließ er nur für drei Dinge: Um zu duschen (denn seine eigene Hygienezelle beinhaltete nur ein Klo und ein kleines Waschbecken), um sich in einem der Trainingsräume etwas Bewegung zu verschaffen und um etwas zu essen. Dazu musste er eine Kantine aufsuchen, in welcher Piloten, Soldaten und sonstiges Personal der Basis reichliche, aber wenig schmackhafte Kost serviert bekamen. Da er einen Offiziersrang bekleidete, wenn auch keinen hohen, durfte er in einem abgetrennten Teil des Raums Platz nehmen, zu dem Mannschaftsdienstgrade und Zivilisten keinen Zutritt hatten. Das reduzierte die Zahl der Personen, mit denen er notgedrungen irgendeine Form von Umgang pflegen musste, auf einen Bruchteil. Allerdings nicht auf Null, und unter den wenigen befanden sich noch ein paar, die es einfach nicht lassen konnten, ihm seine Ruhe zu rauben.

Die zwei zudringlichsten waren ein auf der Basis stationierter Bomberpilot und ein Offizier der Wachmannschaften, die aus irgendeinem Grund enge Freundschaft geschlossen hatten. Beide hatten schmale Gesichter, blasse Haut und rotes Haar, und da sie sich auch ansonsten ähnelten, hielt man die beiden Unzertrennlichen für Brüder. Nectu erfuhr jedoch schnell, dass sie nicht einmal entfernt miteinander verwandt waren. Der eine hieß Ronnold Bicks und war auf irgendeiner Outer-Rim-Welt aufgewachsen, der andere Shaun Offington und hatte seine Jugend fast vollständig auf einem riesigen Personentransporter verbracht. Die beiden falschen Brüder beschränkten sich im Gegensatz zu anderen Personen auf der Basis leider nicht darauf, ihm ab und zu einen neugierigen oder mitleidigen Blick zuzuwerfen, sondern hatten es sich zur persönlichen Aufgabe gemacht, ihn gegen seinen Willen zu integrieren. Obwohl er sich ihnen gegenüber so abweisend verhielt, wie es zwischen Offizieren gerade noch akzeptabel war, ließen sie nicht locker und verwickelten ihn immer wieder in Gespräche. Egal ob er seinen Fuß in die Kantine, die Trainingsanlagen oder einen der Duschräume setzte: Irgendwo schienen sie immer auf ihn zu lauern. Nach und nach quetschten sie seine Geschichte aus ihm heraus und schienen großen Anteil daran zu nehmen. Was sie ihm aus ihren Lebensgeschichten aufnötigten, nahm er meist nur kopfnickend zur Kenntnis, ständig auf der Suche nach einem Vorwand, das Gespräch zu beenden und sich in die Abgeschiedenheit seines kleinen Schlafraumes zu flüchten.

Am vierten Tag seines Aufenthalts in der Basis hatten sie ihn wieder einmal in der Kantine abgepasst und ließen es sich nicht nehmen, ihm während der gesamten Mahlzeit Gesellschaft zu leisten. Sie fragten ihn zum wiederholten Male, was er als nächstes vorhatte und wie es mit ihm weiterging.


»Keine Ahnung«, antwortete er wortkarg, während er lustlos auf einem Stück Fleisch herumkaute. »Ich warte auf Befehle und dann geht's wahrscheinlich weiter wie zuvor. Anderes Schiff, andere Staffel... selbe Geschichte.«

»Das muss nicht zwangsläufig sein«, erwiderte Bicks. »Sie könnten versuchen, sich Ihren neuen Arbeitsplatz selbst auszusuchen. Bei verdienten Kämpfern geht das Kommando manchmal auf Versetzungsanträge ein.«

»Und was soll das bringen?« fragte der Yaga-Minoer genervt. »Ein Posten ist so gut oder schlecht wie der andere.«

»Nicht unbedingt«, widersprach Offington. »Sie könnten zum Beispiel beantragen, hier auf der Basis stationiert zu werden. Sie würden gut hier rein passen.«

Nectu warf dem Offizier einen sehr zweifelnden Blick zu. Wie kam er auf diese absurde Idee? Er passte nirgendwo rein, schon gar nicht hier, und jeder bis auf diese beiden schien bemerkt zu haben, dass er das auch überhaupt nicht wollte. Als Antwort schüttelte er nur den Kopf (wobei er Offington ansah als wäre dieser ein dummes Kind) und konzentrierte sich dann wieder auf seinen Teller, in der Hoffnung, dass sie ihn in Ruhe ließen. Das taten sie aber nicht.

»Dann eben nicht Stokoryce«, knüpfte der einheimische Pilot an den Vorschlag seines ›Bruders‹ an. »Aber es gibt ja noch viele andere Möglichkeiten. Der Cousin meiner Schwägerin arbeitet auf der Nereus Kratas und lobt die gute Kameradschaft dort. Vielleicht wäre das ja das Richtige?«

Als Chett diesen Vorschlag nicht einmal einer Antwort würdigte, fuhr er fort:

»Die Wolves rekrutieren auch. Gestern ging's durchs Netz. Interessierte Piloten werden angehalten, sich zu bewerben.«

Diese Nachricht hatte er nicht bekommen, da er sich nicht bemühte, sich auf dem Laufenden zu halten und Stellenangebote ihn schon gar nicht interessierten. Aber aus irgendeinem Grund erweckte sie dennoch seine Aufmerksamkeit.

»Die Wolves, ja?«

»Bewerben Sie sich doch. Bicks hat sicherlich nicht das Zeug dazu,« scherzte Offington, »aber Sie könnten genau das sein, wonach die suchen. Was hätten Sie schon zu verlieren?«

Ja, was hatte er zu verlieren? Eigentlich nichts, oder? Zu gewinnen hatte er allerdings auch nichts, redete er sich ein. Denn es spielte überhaupt keine Rolle, ob er einer 08/15-TIE-Staffel angehörte oder dem legendären Wolve-Squad. Er wurde davon nicht zu einem besseren oder schlechteren Piloten und ob er lebte oder starb, entschied das Schicksal in beiden Fällen gleichermaßen rücksichtslos. Er hielt es für dumm, sich vom großen Namen der Staffel blenden zu lassen, und da er sich um seine Karriere längst keine Gedanken mehr machte, gab es überhaupt keinen Grund, sich dorthin zu bewerben. Erst verwarf er die Idee. Doch am nächsten Morgen war sie wieder da, und ohne zu wissen wieso, tat er es dennoch.

Am Computer füllte er die Bewerbungsunterlagen aus. Ein ziemlich sinnloses Unterfangen, fand er, da das Sternenjägerkorps doch längst all seine persönlichen Daten hatte und wahrscheinlich sogar mehr über ihn wusste als er selbst. Dennoch fragten sie nicht nur seinen gesamten persönlichen und beruflichen Werdegang ab, sondern stellten dazu noch viele dämliche Fragen, die wohl etwas über seine psychische Eignung aussagen sollten. Was für ein Humbug, dachte er, da bei den meisten davon klar zu sein schien, welche der Antwortmöglichkeiten bei den Entscheidungsträgern am besten ankam. Er kreuzte dennoch an, was ihm gerade in den Sinn kam, und nicht das, was man vermutlich von ihm erwartete. Der Posten reizte ihn, aber einen Arm ausreißen wollte er sich dafür nicht. Die letzte Frage bot keine vorgegebenen Wahlmöglichkeiten; hier musste man selbst eine Antwort formulieren. Sie lautete:


»Was versprechen Sie sich von einem Dienst im Wolve Squad?«

Nur kurz dachte er darüber nach, dann schrieb er:

»Ich verspreche mir nichts, sondern mache meine Arbeit weiter wie bisher.«

Ohne den Fragebogen noch einmal durchzusehen, schickte er ihn an die zuständigen Stellen ab und fuhr den Computer herunter.

[Weltraum (Imperium) | Leria Kerlsil | Stokoryce | Jägerbasis] Chett Nectu
 
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