Coruscant

Coruscant - Imperial City - Auf dem Weg zum Verwaltungskomplex - Lady Kezia, Darth Draconis, Lt. Ortega

Schweigend vernahm der Sith Lord ie Worte der Theelin und sah sich die Berichte der Sachlage an. Die Worte um den Sith Bürgerkrieg ignorierte Draconis nicht ohne Grund, derlei Geplänkel hielt er derzeit für unnötig. Der Bürgerkrieg lag nicht lang genug zurück. Zu frisch waren die Narben im Orden um das Geschehene zu vergessen. Die Inquisitorin sagte nichts weiter dazu. Stattdessen widmete sich Draconis den Berichten zu. Sie enthielten eine Menge Informationen, er überflog sie knapp, doch fiel bereits jetzt die Kumulation an Attentaten und Anschlägen auf, die seid kurzem erst begann. Das während der Zeit zwischen dem Besatzungszustand und dem normalen Leben immer wieder Blinde einen Treffer landen und ein Anschlag gelingt, liegt innerhalb jeder Statistik. Doch diese Anschläge waren zu gut vorbereitet und ausgeführt. Ein Anschlag auf den hiesigen Moff namens Varan, mehrere Anschläge auf Garnisonen bei denen meist dem Material der Garnison mehr Schaden zugefügt wurde als den Menschen sowie verschiedene Angriffe auf imperiale Institutionen. Ein Anschlag fiel ihm besonders ins Auge. Während einer Vernisage wurden Sturmtruppenrüstungsteile welcher mit roter Farbe beschmiert waren vor dem Panoramafenster des Ausstellungsortes herabgelassen. Das roch geradezu verdächtig nach den Jedi und ihren gutmenschlichen Ansichten. Es deckte sich mit den Berichten über Gerüchte dass sich Jedi auf Coruscant befinden.

Seine Pflichtlektüre wurde von der Einleitung der Landungssequenz unterbrochen. Sie näherten sich einem imperialen Verwaltungs –und Planungsgebäude, denn einen solchen Bau konnte es nur unter dem Imperium geben. Während der coruscantische Stil eher fließende, moderne Formen bevorzugte, waren die Gebäude des Imperiums Teil ihrer Propaganda. Nach der Landung auf einer der groß ausgelegten Plattformen, führte Lady Kezia ihn in das innere des labyrinthähnlichen Komplexes und führte ihn durch eine Menge, gleich aussehender Gänge. Zynisch fragte sich Draconis wie viele neue Angestellte hier bereits irgendwo verhungert sind weil sie den Weg zurück nicht gefunden hatten und für eine Hilfe der anderen angestellten nicht das nötige Formular ausgefüllt hatten? Er hasste die Bürokratie mit ihren trockenen, sinnlosen Vorschriften die versuchten Ketten anzulegen wo keine nötig waren.
Schließlich blieben sie vor einer Tür stehen vor der zwei Coruscant-Wachen postiert waren. Jene Elite Sturmtruppen die eine rote, gepanzerte Rüstung trugen. Das musste demnach der Raum sein in dem sich der Gouverneur befand. Die Theelin verabschiedete sich, da sie noch was zu erledigen hatte, was dem Sith Lord in seinem Planspiel welches er sich bereits auf der Reise hierher zurechtgelegt hatte, wunderbar einfügte. Er befahl Lieutnant Ortega den Raum erst in Begleitung von Lady Kezia zu betreten. Als man ihn angekündigt hatte, betrat er den ovalen Raum in dessen Mitte 13 Stühle um einen ebenfalls ovalen Tisch angeordnet waren.
Der Sith Lord erkannte den Gouverneur an seiner Haltung, an der Aura die er aussandte. Er war nicht nur Gouverneur, er lebte es auch. Der Sith Lord konnte es schwer in Worte fassen, doch wusste er, dass er es mit einer willensstarken Person zu tun hatte. Das würde das Ganze nur umso interessanter machen.


“Gouverneut Kraym I., es ist mir eine Ehre ihre Bekanntschaft zu machen.“
„Ihr müsst Darth Draconis sein.“

Mit einem festen, sicheren Schritt trat er dem Gouverneur entgegen. Sein Erscheinungsbild war für die beiden Personen in dem Raum, Kraym I. und dem Adjutanten befremdlich, die Aura die der Sith Lord ausstrahlte umso mehr. Man hatte oft Sagen und Mythen, Gerüchte und Berichte über die Taten der Sith gehört. Besonders in letzter Zeit hatte sich der Orden nicht mit Ruhm bekleckert.
Die Theelin war ein ansehnlicher Anblick, ihre Macht verbarg sich hinter einer schönen Hülle die manchen blenden und verharmlosend wirken konnte. Doch er war das Gegenteil. An ihm sah man die Dunkle Seite, man spürte sie förmlich. Seine Machtfühler dehnten sich im Raum aus, erfassten die beiden Wesen. „Interessant.“ Dachte der Sith Lord als er das kleine Geheimnis des Gouverneurs erkannte. Er würde es ihm nicht sagen, es würde derzeit nichts ändern, aber er war gespannt.


“Das, was ich mit ihnen besprechen möchte, ist sehr vertraulich. Würde es ihnen etwas ausmachen, ihren geschätzten Berater zu bitten den Raum zu verlassen? Sie sehen, ich habe meine Ordensschwester sowie meinen Adjutanten ebenfalls gebeten, uns einen ruhigen Moment der Konversation zu gönnen. “
„Natürlich.“

Die ersten Momente hatten ausgereicht um Draconis die Anspannung die in diesem Raum lag zu verdeutlichen. Der Gouverneur wirkte im ersten Moment auf den Sith Lord verunsichert. Das martiale Aussehen des Sith passte nicht zu der Ausdrucksform zu der er fähig war. Er hatte wahrscheinlich einen groben Schlächter aus seinem Munde erwartet. Die Kälte seiner Worte standen im krassen Kontrast zur Freundlichkeit welche seiner wohl formulierten Worte innewohnte.
Nachdem der Gouverneut dem Adjutanten mit einem Wink verdeutlicht hatte dass ihre Besprechung später fortgesetzt wird, setzte sich der Sith Lord, der seine Arme hinter seinem Rücken verschränkt hielt, in Bewegung und lies sich am Kopfende des Tisches nieder. Draconis breitete vor sich das Datapad aus und nahm Kontakt zum Terminal des Tisches auf welcher die Informationen übertrug und als Hologramm in der Tischmitte sichtbar machte. Danach legte er die Fingerkuppen aneinander und sah den Gouverneur mit einer hochgezogenen Augenbraue in dessen Augen und fesselte somit dessen Blick.


“Bitte setzten sie sich doch zu mir an diesen Tisch.“

Der Rollentausch den Draconis hier vollbracht hatte, sowohl subtil als auch dominant, schmeckte dem Gouverneur überhaupt nicht und das wusste der Sith Lord gut genug. Dieser sagte jedoch nichts und setzte sich ebenfalls an den Tisch, musterte den Sith Lord und wartete auf dessen weitere Worte.

“Ich bin geehrt ihre Gastfreundschaft anzunehmen, und würde gerne eine kleine Erfrischung zu mir nehmen.“

Mit einer kurzen Anweisung brachte ein Servierdroide ein Glas Wasser, welches er vor dem Sith Lord auf den Tisch stellte. Mit einer inneren Ruhe nahm der Sith Lord das Glas und trank es in einem, wenn auch langsam Zug aus.

“Nun ... Gouverneur, ich genieße diese Konversation mit ihnen. Zivilisierte Gespräche werden mir nicht immer vergönnt, mein übliches Klientel hat nicht die Zeit noch ein paar Worte zu verlieren.“
„Die Ehre ist ganz meinerseits, eure Lordschaft.“

Die Lüge dieser Worte waren selbst durch die Macht spürbar, doch der zu wahrende Schein verhinderte jedes Wort welches diese Lüge offenbart hätte. Er war auf ihn angewiesen, das wussten beide. Wäre die Not nicht groß, hätte der Gouverneur nicht um Verstärkung aus dem verhassten Sith Orden gebeten.

“Wisst ihr, wer ich bin?“
„Ja“
“Wisst ihr denn auch welchen Auftrag ich habe?“
„Natürlich. Ich habe dem Orden persönlich ein Gesuch auf Verstärkung gesandt. Der Widerstand wächst, von Monat zu Monat verstärken sich die Aktivitäten der Widerstandsbewegungen.“
“Ja , ich habe diese Berichte gelesen.“

Die letzten Worte des Sith Lords ließen eine Kälte und Herablassung erkennen, die sicherlich mit der Lage auf Coruscant in Verbindung zu bringen war.

“Ich stelle meine Frage nochmal. Wisst ihr welchen Auftrag ich habe?“
Er ließ dem Gouverneur keine Zeit auf die Frage zu antworten, sondern setzte selber mit einem Nachdruck an, der den Geist des Gouverneurs völlig erfüllen sollte.

“Der Imperator gab mir den Auftrag, die Jedi Aktivitäten auf diesem Planeten zum Stillstand zu bringen. Es liegt in der Natur der Jedi jenen zu helfen die es nicht verdienen. Wenn man unseren Orden mit einem Tier vergleichen müsste, so wäre es ein Krayt Drache. Die Jedi hingegen sind die Womb Ratten der Galaxis. “

Er spürte an der Aura des Gouverneurs die kurzen Impulse, die Abneigung gegen Ratten und ähnlichem Getier wie sie viele Rassen und Völker der Galaxis hegten und nutzte dies aus.

“Oh ich weiß was ihr denkt, Gouverneur. Die imperiale Propaganda richtet gerne über ihre Feinde indem sie verschmähende Metaphern findet, die Symbolik pervertiert und anderen ein Feindbild durch unliebsame Wesen gibt. Würde eine Womb Ratte diesen Raum betreten, metaphysisch gedacht, würden sie dieses Wesen hier dulden?“
„Nein, ich denke nicht. Ich würde auch das Reinigungspersonal einer gründlichen Überprüfung unterziehen.“
“Natürlich nicht. Ihre Gründe sind klar. In ihren Augen sind sie Ungeziefer. Sie sind des Lebens nicht wert. Doch was wäre mit einem Scurrier? Würden sie ihn genauso behandeln?“
„Vielleicht nicht.“

Der Sith stand auf und ging zu dem Fenster auf der gegenüberliegnden Seite des Raumes und wandte dem Gouverneur kurz den Rücken zu, gab ihm wenige wertvolle Sekunden Bedenkzeit bevor er sich umdrehte und weitersprach.

“Exakt da ist das Problem. Wir Sith sind für die nicht mit dem Geschenk der Macht begünstigten da draußen nicht anders als die Jedi. Ihr würdet einem Jedi, wenn der Imperator selbst kein Sith wäre, nicht hier hereinbitten, ihn verköstigen und eine solche Konversation die mit eurem Überleben als Gouverneur nicht viel zu tun hat zu führen.“

Der Sith Lord erfasste den Gouverneur erneut mit seinem Blick, beinahe hypnotisch versuchte er diesen zu fesseln.

“Helft mir mit allen, wirklich allen Ressourcen die euch zur Verfügung stehen, und ich werde euch die Jedi, und womöglich damit auch den Widerstand beseitigen. Das eine, ist der Schlüssel zum anderen. Zeigt euch kooperativ, und der Imperator persönlich wird von eurer Leistung erfahren.“

In diesem Moment spürte der Sith Lord wie sich Lady Kezia näherte. Wenige Augenblicke später glitt die Raumtür auf und die Theelin betrat den Besprechungsraum, gefolgt von Lieutnant Ortega.

“Ah, Lady Kezia. Gouverneur KRaym I. war gerade dabei mir die genauen Missionsparameter darzulegen.“

Ein kurzer Blick zum Gouverneur, gefolgt von einem Anflug eines Lächelns welches von Tod und Schmerz zeugte. Der Sith Lord kannte niemand sonst der selbst aus netten Gesten eine Drohung machen konnte. Niemand wusste von dem kleinen Spielchen welches der Sith mit Kraym I. gespielt hatte.

Coruscant - Imperial City - Verwaltungskomplex - Besprechungsraum - Lady Kezia, Gouverneur Kraym I., Darth Draconis, Lt. Ortega und zwei Leibgardisten
 
Untere Ebenen, Honey House, Tomms Quartier, mit Tom

Schweigen herrschte eine Zeitlang. Tomm brauchte lange, um die richtige Antwort zu finden oder besser, um Worte zu finden, die das ausdrücken konnten, was er meinte, ohne dabei mißverständlich zu wirken. Der Kristall lag einige Meter von ihm entfernt auf dem Nachtschrank neben dem Bett, wo Tom ihn hingelegt hatte. Die Erleichterung, die Tom empfand, nachdem er ihn dort abgelegt hatte, war deutlich zu erkennen gewesen - ganz ohne die Macht. Hatte er sich doch in seinem Schüler getäuscht? Hatte er tatsächlich zuviel von ihm gefordert, ihn überfordert? Tomm seufzte.

"Mit den Visionen ist das immer so eine Sache. Das habe ich dir ja schon erklärt, ganz zu Anfang, in meiner Werkstatt in Mos Eisley. Damals warst du so ziemlich der widerlichste und arroganteste, aber auch hilfloseste Kerl, den ich je kennengelernt habe. Vieles hat sich seitdem geändert, am meisten aber du selbst. Was sich nicht geändert hat, ist die Zuverlässigkeit von Visionen. Umso weiter sie in der Zukunft liegen, desto vager sind sie zu sehen. Du hast mir damals von den Visionen erzählt, hast sie beschrieben. Vor über einem Standardjahr. Damals gingst du davon aus, daß du jeden Tag sterben könntest. Das ist natürlich auch heute noch so. Aber wie real ist die Gefahr wirklich? Du weißt, daß ich dir nichts vorlüge. Viele Jedi und noch mehr Padawane sind im Krieg gefallen. Aber die Padawane oft, weil sie zu ungestüm waren, zu ungeduldig und zu forsch. Fehler, die du so nicht begehen wirst. Dazu bist du zu reif, zu erfahren und schon von der Militärschule her zu gut ausgebildet. Es ist dir auch freigestellt, dich auf die Seite der Jedi zu stellen und mit uns zu kämpfen oder wieder deinem eigenen, freien Leben nachzugehen. Ich wäre enttäuscht, aber ich würde dich ziehen lassen. Nur ist es wirklich das, was du willst? Wenn nicht, dann solltest du dich an den Gedanken gewöhnen, über kurz oder lang auf einer der imperial geführten VIP-Listen aufzutauchen. Das würdest du aber auch als Besatzung auf einem republikanischen Schiff. Mit dem Unterschied, daß du dann deutlich preiswerter wärst."

Nach diesem minimalen Anflug von Humor wurde Tomm gleich wieder ernst.

"Ich denke, daß du deine Geschwister am besten beschützen kannst, wenn das Imperium zurückgedrängt ist. Ich glaube nichtmal, daß wir es schaffen, es zu vernichten. Aber umso kleiner es ist, desto sicherer werden deine Geschwister sein. Meiner Meinung nach jedenfalls. Oder hast du andere Vorschläge? Dann raus damit, damit ich dir helfen kann."

Untere Ebenen, Honey House, Tomms Quartier, mit Tom
 
Coruscant - untere Ebenen - Honey House - Tomms Quartier - Tom, Tomm

Natürlich war das was Tomm sagte richtig. Wenn das Imperium nicht mehr die dominante Macht in der Galaxie war, dann würden seine Geschwister in Frieden leben können. Aber all das war so weit weg. Einen Sieg zu erringen, geschweige den „den Sieg“ über das Imperium, war ein Wunschtraum. Sie könnten Kämpfen, aber schließlich wären sie doch nicht mehr als Fußnoten der imperialen Geschichtsschreibung. Wenn man sie nicht einfach daraus strich. Sollte er für einen unwahrscheinlichen Sieg der Republik diejenigen in Gefahr bringen, die ihm etwas bedeuteten, die er liebte? Sollte er aufs Spiel setzen, was er geschworen hatte zu beschützen? Darauf zu vertrauen, das schon alles gut gehen würde, dass würde er ganz sicher nicht.

„Wenn ich auf einem Schiff Dienst tun würde, wäre ich jetzt gerade wahrscheinlich sicherer und meine Familie würde dadurch nicht in Gefahr gebracht. Deine Familie ist ja schon in Gefahr. Aber Mara weis sich wenigstens zu wehren. Meine Geschwister sind noch Kinder Tomm. Sie sollen sich nicht Sorgen machen müssen, ob sie den nächsten Tag unbeschadet überstehen. Verstehst du das nicht? Irgendwann demnächst muss ich sie aufklären, darüber was ich tue, gerade weil ich sie in Gefahr bringe. Sie können genauso wenig im Dunkeln darüber leben, in welcher Gefahr sie sich befinden. Auch wenn meine Kindheit verloren war als ich meinem Vater als Stammhalter geboren wurde, will ich ihre nicht zerstören.“

Tom atmete tief durch. Dieses Thema ging ihm nahe. Nichts bedeutete ihm mehr als seine Geschwister. Nicht einmal sein eigenes Leben. Für sie hätte er es mehr als freudig gegeben.
Sie in Gefahr zu wissen war belastend für ihn. Zu wissen, dass er die Quelle der Gefahr war, machte es nicht leichter. Er trug doch schließlich die Verantwortung für sie. Wie sollte er die Verantwortung für die Sicherheit einer ganzen Galaxie übernehmen, wenn er es kaum schaffte sich richtig um seine Geschwister zu kümmern? Wie sollte er ein guter Jedi sein, wenn er nicht einmal ein guter Bruder sein konnte? Was erwartete man alles von ihm? Er konnte nicht alle zufriedenstellen. Seinen Vater, seine Mutter, seien Großeltern, Tomm, die Macht. Alle Wollte etwas von ihm. Wieso ließen ihn nicht alle in ruhe? Wieso konnte all das nicht einem anderen passieren?


„Ich kann mich im Hintergrund halten. Ich übernehme bei Missionen den Teil, bei dem ich nicht in den Fokus der Imperialen rücke.“

Das war zumindest eine Teillösung. Er müsste sich aus der Schusslinie halten und durfte nicht die Aufmerksamkeit des Imperiums auf sich ziehen. Er müsste es versuchen. Sicherlich würde das nicht leicht werden. Vielleicht war es gar nicht möglich. Aber für Tom erschien es einen Versuch wert. Saahir, Tomm und die Anderen Jedi könnten sich gegen die Sith stemmen. Er würde ihnen anders helfen. Um Planung, Logistik und ähnliches könnte er sich kümmern. Auch wenn sein Onkel Derik ihm sagen würde, dass er keine Ahnung von Logistik hatte, so wusste er, dass ihm beides im Blut lag. Mehr als die Macht. Obwohl. Ihm fielen die Vorfälle auf Lianna und vorhin im Garten seines Appartements ein. Von seiner Mutter und deren Eltern hatte er den grünen Daumen geerbt. Es war Zeit Tomm darauf anzusprechen.

„Ihr braucht Leute, die sich um andere Dinge kümmern als Kämpfen. Auch wenn es das ist was ich gelernt habe. Bring mir Machttechniken bei, mit denen ich euch anders unterstützen kann. Wie man mit der Macht heilt oder wie man Pflanzen mit Hilfe der Macht wachen lässt. Zur Not zeig mir wie man Raumschiffe repariert. Aber halt mich aus den Kämpfen raus, so weit es geht. Im Moment wäre ich euch sowieso keine große Hilfe. Wenn nicht sogar eine Last.“

Er könnte sich um andere Dinge kümmern. Er könnte anfangen das nebenher von seiner Mutter gelerntes Wissen über Pflanzen und Gärtnerei aufzufrischen und auszudehnen. Er könnte anfangen sich weiteres Medizinisches Wissen anzueignen. Vielleicht würde er ja ein Jedi-Heiler werden können. Jemand, der sich um das kümmerte, was der Krieg übrig ließ aber dem Krieg selbst fern blieb.

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Untere Ebenen, Honey House, Tomms Quartier, mit Tom

Die Vorschläge, die Tom machte, waren ein unbeholfener Versuch, sich vor den Imperialen zu verstecken. Er würde Tom nicht der Illusion überlassen, daß dies funktionierte. Und doch hatte er Verständnis für dessen Wünsche. Es dauerte wiederum eine Weile, bis er antwortete. Zögernd, nachdenklich begann er die Antwort.

"Seit dem Tag, an dem wir uns auf Tatooine über den Weg gelaufen sind, wirst du von imperialen Spionen beobachtet, so gut es geht. Davon kannst du ausgehen. Ich habe stets versucht, unsere Spuren zu verschleiern, aber ich gebe mich nicht der Illusion hin, daß mir das stets gelungen ist. Die Gefahr besteht einfach, daß sie alles über uns wissen. Aber ich akzeptiere deine Wünsche und werde sie dir erfüllen, so gut ich es kann. Ich werde dich aus dem Kampf heraushalten, soweit möglich. Im Gegenzug möchte ich, daß du weiterhin Kampftraining mit und ohne Lichtschwert absolvierst. Ich werde dir beibringen, wie man heilen kann. Die Grundlagen dafür kannst du bereits. Auch Pflanzen kannst du schon wachsen lassen, alles, was du dafür benötigst, kannst du schon. Du hast es auf Lianna auch schon getan, oder meinst du, das ist mir entgangen?"

Wieder suchte Tomm den Augenkontakt, forschte in den Augen seines Schülers, ob er dies so akzeptierte. Als er sich weitgehend sicher dahingehend war, dachte er an die andere Sache, die Tom angesprochen hatte: Familie. Traurigkeit machte sich in ihm breit,

"Meine Familie ist also schon in Gefahr deiner Meinung nach?",

fragte er leise. Sehr leise.

"Die meisten Mitglieder meiner Familie sind tot. Mara ist die Einzige, die noch lebt. Meine Eltern sind tot. Shiara, wir wollten eigentlich heiraten als der Angriff kam, ist verschollen. Auch sie "konnte sich wehren", wie du es nennst. Ich konnte mit ihr durch die Macht über die halbe Galaxis kommunizieren. Ich habe sie seit Jahren nicht mehr gesehen. Ich weiß nicht, ob sie noch lebt. Und du sagst, meine Familie ist schon in Gefahr?"

Tomms Hand fühlte in der Tasche nach dem kleinen Gegenstand, den er in all den Jahren so sorgsam behütet hat. Einen Ring, der eigentlich nicht in seiner Tasche sein sollte. Er kämpfte im Angesicht der Erinnerungen, die vor allem hier auf Coruscant so präsent waren wie selten in den Jahren zuvor mit seiner Fassung.

"Entschuldige bitte, Tom, aber ich glaube, ich möchte jetzt ein wenig alleine sein. Danke für mein Gepäck und vor allem auch für das offene Gespräch."

Er sagte nicht "bitte geh jetzt" oder ähnliches, denn er war sich gar nicht so sicher, ob er wirklich allein sein wollte. Jetzt, wo Tom es geschafft hatte, die Erinnerungen an die schönen Seiten in seinem Leben so an die Oberfläche zu holen. Die Erinnerungen, die Tomm für gewöhnlich so tief in sich vergraben hatte, daß sie keine Angriffsfläche boten. Auch in Tomms Leben gab es zwei Personen, für die er alles geben würde - Mara und Shiara. Nur mit dem Unterschied, daß er eine der beiden wohl schon verloren zu haben schien.

Untere Ebenen, Honey House, Tomms Quartier, mit Tom
 
Coruscant - untere Ebenen - Honey House - Tomms Quartier - Tom, Tomm

Tom erschrak etwas bei dem Gedanken, das er bereits auf den Fahndungslisten des Imperiums stand. Das er bereits eine Akte beim IGD hatte. Doch im Gegensatz zu Tomm sah er seinen Plan als noch wichtiger und richtiger an. Sich jetzt weiter ins Rampenlicht zu rücken, wäre fatal. Was nützte es ihm, ein bekannter Jedi zu sein, später möglicherweise sogar im Rat zu sitzen, wenn seine Geschwister dadurch in Gefahr gerieten. Nichts könnte ihn dafür entschädigen, wenn seinen Geschwistern auch nur das Geringste zustieß. Das Tom ihm erlaubte diesen Plan umzusetzen, beruhigte ihn. Dennoch war Toms Geist in Unruhe gebracht. Tausende Gedanken strömten durch seinen Geist. Gedanken über die Nachmittage mit seiner Mutter im Garten ihrer Wohnung auf Coruscant, oder, in den Ferien, im Elternhaus seiner Mutter auf Naboo. Namen von Pflanzen, ihre Blütezeiten, und vieles mehr. Gedanken auch über seine Hilfs-Sanitäter Ausbildung auf der Militärschule. An die Fechtstunden und an das Nahkampftraining. So vieles, was er halb vergessen hatte, bedurfte der Auffrischung. So viele Dinge die er einst gelernt hatte waren von Alkohol und Desinteresse verwischt worden. Er müsste das Bild seiner Erinnerung restaurieren. Er müsste schnell sein. Was man im krieg nicht hatte war Zeit. Tom wusste, dass seine Entscheidung die Kampfkraft seiner Seite zu schwächen, wenn auch nur um einen winzigen Teil, für einen Soldaten und Offizier eine unverzeihliche Sünde war.

Das Tomm das Thema kurz darauf auf seine eigene Familie lenkte, riss Tom aus seinen Gedanken. Auch Tomm hatte eine bewegte Vergangenheit. Verluste, Unsicherheiten, Ängste. Das gab ihm das Gefühl wirklich verstanden zu werden. Sie beide hatten keine Eltern mehr. Obwohl Tom nicht wusste, wie die Eltern seines Meisters gestorben waren, fühlte er mit ihm.


„Mara und Shiara hatten eine Wahl. Sie haben die Gefahr gekannt. Meine Geschwister haben diese Wahl nicht. Das ist der Unterschied Tomm.“

Man konnte hören, dass er das nicht böse meinte. Aber seine Geschwister und Toms Familie konnte man nicht mit vergleichen. Sie waren zu verschieden. Tom ging ohne Umschweife zur Tür. Der Lichtschwertkristall blieb auf dem Nachttisch liegen. Seine Hand war schon dabei die Tür zu öffnen, als er noch einmal innehielt.

„Ich bin in der Nähe wenn du mich suchst.“

Damit öffnete er die Türe und verließ er das Zimmer. Draußen schloss er die Tür hinter sich und sank neben ihr an der Wand zu Boden. Sein Gesicht fand einen Ruheplatz in seinen Handflächen. Er zitterte am ganzen Körper. Das Gespräch mit Tomm hatte ihn mehr erschöpft und gefordert, als alle körperliche Betätigung es jemals könnte. Er hatte sich mit seiner Größten Angst auseinandersetzen müssen. Er hatte sie eingestehen müssen, vor sich und vor Tomm. Auch wenn er es ansatzweise schon auf Lianna getan hatte, so war das hier viel intensiver gewesen. Er brauchte mehrere Minuten, bevor er mit wackeligen Beinen aufstehen konnte. Langsam schleppte er sich durch die Gänge des hinteren Bereichs. Anfangs drehte sich alles. Erst nach einiger zeit beruhigte sich Toms Wahrnehmung wieder. Doch seine wackeligen Beine wurde er nicht los. Schließlich kam er zu einem Raum, den man als Aufenthaltsraum beschreiben konnte. Leider waren dort schon zwei Personen anwesend. Ein Mädchen, wohl etwa in seinem Alter und ein Junge, der wohl paar Jahre jünger war. Kurz zögerte Tom und schwankte zwischen hineingehen und sich einen anderen Ort suchen hin und her. Er wollte nicht wieder nach Vorne gehen. Nach dem Gespräch mit Shana fand er es wirklich besser, wenn er nicht im vorderen Bereich herumlief. Ohne die Beiden anderen zu begrüßen, er nahm an, dass sie Padawane waren, ging er zum Kühlschrank. Hoffnungsvoll öffnete er die Tür, und erwartete darin ein kühles Ale zu finden. Enttäuscht sah er nur Limonade, Säfte, und Wasser. Kein Bier, um seine Nerven zu beruhigen. Was hätte er jetzt dafür gegeben, das sein Flachmann noch mit Alkohol an Stelle von Wasser gefüllt wäre. Er ließ die Kühlschranktür wieder zuschlagen, und sah kurz zu den beiden Padawanen. Sie unterhielten sich wohl. Tom gab nicht viel darauf. Er polarisierte immer noch. Da war er und da waren die anderen Jedi. So ganz würde er wohl nie zu ihnen gehören. Tom verließ den Raum wieder. Er machte sich auf die Suche einen Holonetzugang zu finden. Er würde sich ablenken müssen. Irgendwie. Hauptsache nicht mehr dieses Thema. Natürlich wusste Tom, dass er sich niemals von diesem Thema freimachen könnte.

Coruscant - untere Ebenen - Honey House - hinterer Bereich - Tom
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Shana -

Die Widerstandskämpferin war vollkommen überrascht und wusste weder, was sie denken noch was sie tun sollte. Chesara sah zu, wie sich Shana haltsuchend an den kleinen Tisch lehnte. Sie hatte vieles, worüber sie nun würde nachdenken müssen. Die Fragen, die sie stellte, waren jedenfalls nicht einfach zu beantworten.

"Niemand weiß so wirklich, wie es kommt, dass manche Wesen machtsensitiv sind und andere nicht."

Erwiderte sie, als Shana wissen wollte, warum sie Zugang zur Macht hatte. Ihre Eltern hatten dies nicht gehabt, sagte sie.

"Es gibt Anzeichen dafür, dass die Macht vererbbar ist, aber das ist nicht immer der Fall. In manchen Familien findet sich in fast jeder Generation jemand mit dem Talent zur Macht, in anderen wiederrum nicht. Woran dies liegt kann ich leider nicht beantworten."

Adrian war ein gutes Beispiel dafür, wie sich die Macht vererben konnte und in ihrer eigenen Tochter sah Chesara, dass es manchmal auch nicht der Fall war. Sie persönlich war immer froh gewesen, dass Mirja keine Anzeichen zeigte und sie hoffte, dies würde auch so bleiben. Sie wünschte ihr ein ruhiges und normales Leben mit ihrer Familie, so wie sie es sich für sich einst erträumt hatte.

"Was Ihr nun tun sollt..."

Begann Chesara und sah Shana an.

"Nun, das liegt ganz bei Euch. Lasst mich Euch ganz offen und klar sagen: Ihr verfügt über das Talent eine Jedi zu werden. Ja, ihr könntet ausgebildet werden, wenn Ihr es wolltet. Die Entscheidung jedoch müsst Ihr selbst treffen. Ich weiß nicht, was Euch mit dem Widerstand verbindet, wie wichtig Euch der Kampf für die Republik ist, oder Gutes zu tun. Jedi sind Verbündete des Lichts, unser Leben steht im Dienste der Bevölkerung dieser Galaxis."

Schon komisch, wie die Macht immer wieder von Neuem ein Netz wob, das alles miteinander verband. Es war nun schon die zweite machtbegabte Person, die der Widerstand Chesara geschickt hatte. Zufälle waren dies nicht, darüber war sich die Jedi-Rätin bewusst. Die Macht hatte ihre ganz eigenen Pläne und sorgte irgendwie immer dafür, dass sie einander fanden.

"Ich weiß, es muss schwierig sein, jetzt klar zu denken."

Meinte Chesara verständnisvoll.

"Nehmt Euch Zeit dafür."

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Shana-
 
¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House ~ hinterer Bereich ~ Nebenraum ¦¦ Shana & Chesara ~ ein Haufen Jedi in der Nähe

Super! Das half alles nicht wirklich weiter. Jedenfalls nicht bei der Entscheidungsfindung. Andererseits, was hatte sie erwartet? Sie musste die Entscheidung schließlich selbst treffen, dies konnte ihr niemand abnehmen. Immerhin war es interessant zu erfahren, dass selbst die Jedi nicht genau sagen konnte, wie ihre Begabung zustande gekommen war. Da war also quasi ein Teil Chaostheorie am Werk? Unvorhersehbarkeit der Dinge die da kommen mochten? Spitze, sie war also ein Zufallsprodukt. Innerlich schüttelte die Widerstandskämpferin den Kopf. Nun gab sie sich aber schwächer als sie war. Chesara hatte wohl recht wenn sie meinte, es wäre mehr Zeit vonnöten. Warum nahm sie die Sache überhaupt so emotional mit? Es passte überhaupt nicht zu ihr.

Sie war intelligent und konnte sich beherrschen. Jedes Problem war mit nachdenken und ein wenig Bauchgefühl zu lösen. Warum fing sie jetzt fast an zu heulen vor Verwirrung und Verzweiflung. Verzweiflung? Nein, das traf es nicht ganz. Es war nur so … komisch. Sie hatte schon so unverschämt viele Talente und fast alles was sie anfasste gelang ihr auf Anhieb. Und nun auch noch diese besonders Gabe. Fast so als hätte das Schicksal großes mit ihr vor. Sie konnte aber unmöglich all dies ausnutzen. Ihr Studium beenden, ihre Hackerfähigkeiten weiter ausbauen, sowie ihre Kampffähigkeiten zu trainieren. Und dazu noch eine Jedi – Ausbildung? Zeitplanung in allen Ehren, aber sie würde sich entscheiden müssen, was sie aufgab. Aber eigentlich wollte sie nichts aufgeben. Sie musste doch alles was sie konnte nutzen, oder?

Vermutlich lag das Problem bei ihr selbst. Hatte sie selbst viel zu hohe Erwartungen an sich? Doch wenn sie sich gehen ließ und Kenntnisse und Fertigkeiten verkümmerten, hieß es am Ende noch sie hätte ihr Potential verschwendet oder so etwas ähnliches. Aber sie war nur ein Mensch und konnte nicht alles machen. Die Entscheidung war der nächste Schritt, was sie wollte und was nicht. Das kam jetzt alles sehr plötzlich. Doch wie es aussah konnte es nur bedeuten entweder Jedi oder Studium. Normale Scheinwelt oder völliges Lossagen von ihrem alten Leben. Diese Wahl war wirklich ziemlich heftig und würde ihr eine Menge Schwierigkeiten bereiten. Aber dies musste auf später verschoben werden.


"Gerade erst habe ich den Widerstand gefunden um meinen kleinen, fast lächerlich wirkenden Beitrag nicht mehr alleine leisten zu müssen. Dort habe ich endlich Leute gefunden, die mir zeigten, dass ich mit meinen Vorstellungen nicht alleine dastehe. Es ist mein Wunsch mich dort so vielfältig wie möglich einzubringen. Der Widerstand ist mir also sehr wichtig. Und ich weiß nicht einmal was mich bei den Jedi erwarten würde. Aber mit Sicherheit würde es einen gewaltigen Unterschied zu dem Studentenleben bedeuten, welches ich führe. Ihr habt Recht wenn ihr sagt dass ich die Entscheidung nicht jetzt treffen kann. Endlich weiß ich wo ich hingehöre und wo mein Platz ist. Schließlich habe ich nicht darum gebeten all das an den Kopf geworfen zu bekommen, um mit meiner Suche wieder von vorne anzufangen."

Das war wohl etwas unfair, aber auch nicht völlig haltlos. Man hatte ihr die Information schließlich direkt vor die Füße geworfen. Natürlich nicht in böser Absicht, aber dennoch … - egal. Sie hatte gesagt, was sie zu sagen hatte. Sie war gerade etwas sauer, immerhin war es eine große Sache, wenn sie jemals Jedi werden würde. Nicht nur der Wandel des Lebensstils, sie würde auch zu einer Hauptfeindin des Imperiums, soweit konnte selbst sie in die Zukunft sehen. Die Propaganda des Imperiums bekam sie schließlich mit. Wenn sie das akzeptierte, sollte ihre Entscheidung schon mit vollem Herzen erfolgen.

"Am Besten ich gehe jetzt. Genug zum Nachdenken habe ich. Außerdem sollten die Defender so schnell wie möglich eure Antwort erhalten Meisterin Jedi. Worum es auch immer geht."

Eure? Huch, sie hatte unbewusst den Sprachgebrauch der Frau angenommen, was die Anrede betraf. Etwas, dass sie sich bei ihren vielen Recherchen, bzw. in den Gesprächen in deren Folge angewöhnt hatte. Wie auch immer. Shana löste sich vom Tisch und steckte die Datenkarte wieder ein. Nun fuhr sie also zum zweiten Mal damit durch die Unterwelt, eigentlich hatte sie das Recht zu erfahren was darauf stand.

"Falls ich eine Entscheidung getroffen haben sollte, kann ich euch dann wieder hier finden um darüber zu reden? Und gibt es vielleicht einen einfacheren Weg hier rein? Oder muss ich jedes Mal erst nach einem Padawan im Vorderbereich suchen den ich verführen muss mich nach hinten mitzunehmen?"

Sie versuchte ein Lächeln. Ihr war schon klar, dass dies nicht zum normalen Kontaktritus gehörte. Eventuell reichte es ja wenn sie diesmal einfach bei der Seitentür hinausging, die sie gesehen hatte. Wenn der Türsteher sie rausgehen sah, sollte er wissen, dass sie dazugehörte. Die Antwort der Jedi würde schon für Aufklärung sorgen.

¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House ~ hinterer Bereich ~ Nebenraum ¦¦ Shana & Chesara ~ ein Haufen Jedi in der Nähe
 
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]Coruscant-System - Coruscant - Honey House - Sozialraum - mit Steven; Chesara, Adrian und Nylia & ne ganze Menge anderes Volk im Haus[

Jibrielle war einfach sitzen geblieben. Sie hatte Steven hinterher geschaut, als er den Raum verlassen hatte, zwar scheinbar ruhig, aber eigentlich Hals über Kopf. Er war vor ihr und der Wahrheit, die er zuvor ausgesprochen hatte, geflohen. Sie hatte versucht richtig zu handeln, das bestmögliche zu tun, um ihn eben nicht zu verletzten. Zumindest nicht mehr als nötig. Inwiefern ihr das gelungen war, blieb fraglich.

Auf seinen Versuch hin, Gefasstheit vorzutäuschen, als er sein gerade ausgeschüttetes Herz mit versöhnlich wirkenden Worten vom Boden zu klauben versuchte, war ihr keine Antwort mehr eingefallen. Zu versuchen einen letzten Rest seiner Würde zu bewahren, konnte ihm niemand verdenken. Steven hatte den Eindruck erwecken wollen, als wär das schon ok, eine Lappalie und schon bald vergessen. Doch wusste Jibrielle es bereits besser. Noch bevor er den Raum zur Hälfte durchquert hatte, war ihr bewusst geworden, dass gar nichts in Ordnung war. Seine Gefühle hatten eine deutlichere Sprache als er gesprochen: Es würde für eine sehr lange Zeit nichts mehr in Ordnung sein zwischen ihnen, vielleicht für immer. Jibrielle seufzte und ließ sich rücklings in das Couchpolster sinken. Was für ein Tag.

Wenn die Macht ihr etwas zu erzählen hatte, welche Geschichte hatte sie dann heute zu hören bekommen? Oder waren die ganzen letzten Wochen, vielleicht Monate schon Botschaft genug, war heute nur der vorläufige Höhepunkt gewesen? Eigentlich gab es da nicht viel darüber nachzudenken. Sie kannte den Codex, kannte viele alte Ordensaufzeichnungen, wusste von manchen Bräuchen, die heute teilweise vergessen schienen, früher jedoch einmal eiserne Regeln gewesen waren. Und das bestimmt nicht umsonst. Es gibt keine Leidenschaft, es gibt Gelassenheit.

Wie sollte es ihr gelingen ihre Gelassenheit zu wahren. Oder sie ersteinmal zu erlangen, denn hatte sie bislang je echte Gelassenheit gekannt? Sie brauchte sie, um sich der Macht nähern zu können, um eine bessere Jedi zu werden, sie wusste das. Sie natürlich und süß Stevens schmeichelhafte Verliebtheit auch war, so wenig half sie ihnen als Jedi, hatte vielleicht ihre Freundschaft zerstört. Und selbst wenn sie sich selbst betrogen und auf ihn eingegangen wäre, hätte es sie vermutlich dennoch zerstört. Wenn schon nicht als Jedi, dann doch als Paar. Sie hätten sich nie vergeben können. Dem anderen und auch sich selbst nicht.

So verlockend und befriedigent Shanes Verführung gewesen sein mochte und noch geworden wäre, wäre das einer Jedi angemessen gewesen? Sich so gehen zu lassen? Waren es nicht die Sith, die sich gehen ließen, die nur ihren Leidenschaften nachgingen, egoistisch nur ihrem Genuß nachjagten? Lag nicht die Größe der Jedi in ihrem Inneren, in dem Licht der Ausgeglichenheit mit sich und der Welt? War es nicht das, was es zu erreichen galt?

So chaotisch und letztendlich glücklich ihre Beziehung zu Jace verlaufen war, so sehr hatte es sie auch in ihrer Entwicklung als Jedi gehindert oder zumindest gefährdet. Chesara hatte es zwar geduldet, doch ganz offensichtlich nicht begrüßt. Ihre Meisterin ging ja selbst mit besten Beispiel voran, hatte sich von den Bürden der normalen Menschen und Nicht-Menschen, der Machtfremden gelöst, hatte vielmehr die Bürden der Jedi auf sich genommen, wie sie die anderen nicht tragen konnten und mussten. Es war ein Segen und ein Fluch mit der Macht zu leben, das wurde Jibrielle zunehmend klar. Es war aber weniger eine Wahl als vielmehr ein Schicksal. Ein Schicksal, dem man sich zuwenden konnte, oder ihm den Rücken kehrte. Doch es gab keine Wahl, keine Wahl und keine Entscheidung, denn eine Entscheidung hatte sie doch längst getroffen. Das galt es nur zu erkennen und daraus die nötigen Schlüsse zu ziehen ...

So wenig froh und trotzdem unglaublich leicht ums Herz hatte sie sich den ganzen Tag nicht gefühlt, als sie ihr Zimmer betrat, die Tür sich leise hinter ihr schloss. Elli lag im Sessel und begann sofort zu schnurren, als sie die Padawan erblickte. Das Zimmer war angenehm kühl. Das Buch, welches sie vor Stunden auf den kleinen Ziertisch getan hatte, viel ihr ins Auge. "Der kleine Ewok". Obwohl sie den ganzen, unverschämt lang scheinenden Tag in ihren Knochen spürte, war Jibrielle doch hellwach. Keine Spur von der Müdigkeit, die eigentlich schon seit dem Aufstehen auf ihr gelegen hatte. Trotzdem war es Zeit fürs Bett - allein. Sie streifte die naiv getragenen Kleider ab, froh darüber sie loszusein, sich mal wieder frei zu fühlen, frei von einer Uniform, von etwas, dass sie zu etwas anderem machte als einfach nur sie selbst. Nur für einen Moment immerhin. Dann zog sie einen Schlafanzug an und war damit immerhin ein Teil einer großen Mehrheit, irgendwie. Sie nahm sich "Der kleine Ewok", kuschelte sich genüßlich in das Bett und begann zu lesen, hatte das Gefühl das ganze Buch auslesen zu können, in dieser einen Nacht. Die erste Seite blätterte sie um, da kam Elli zu ihr in die Laken gesprungen und durfte sich ihr an die Seite schmiegen, laut schnurrend. Auf Seite 2 schlief Jibrielle ein.


]Coruscant-System - Coruscant - Honey House - Jibrielles Zimmer - allein; Chesara, Adrian, Steven und Nylia & ne ganze Menge anderes Volk im Haus[
 
[Coruscant – Coruscant City – Untere Ebenen – Honey House – Lagerraum] Noomi mit Crado und Trayla

Mit einem Mal kam ein Rodianer in den Raum. Fast ohne Noomis Zutun streckten sich ihre Machtfühler aus. Er kam von den Defendern und sprach in einer Noomi unbekannten Sprache auf Crado ein. Dieser fragte daraufhin, ob die beiden mit ihm mitkommen wollten. Die Nautolanerin schloss daraus, dass die Defender einen Unterschlupf gefunden hatten.

„Ich komme mit.“ Noomi war gerne vorbereitet und wollte wissen, wie ihre neue Umgebung aussehen würde. Sie drehte sich zu Trayla um. „Du auch?“

Doch Trayla war reaktionslos und starrte geradeaus, sie schien eine Absence zu erleiden. Nach einigen Sekunden kam sie mit einem kurzen Aufschrei wieder zu sich. Ihr Atem rasselte. Auch ohne das nautolanische Empathievermögen konnte Noomi deutliche Unsicherheit spüren. Das Mädchen versuchte sich zu entschuldigen:

„Es…es tut mir Leid…ich…“
„Das ist nicht schlimm. Viel wichtiger ist, was dir passiert ist!“

Noomi war besorgt. Ob Trayla etwas zugestoßen ist?

„Fühlst du dich wieder besser? Sonst komme am besten mit zu den Defendern, ich kann dich auch tragen“, bot Noomi an.

[Coruscant – Coruscant City – Untere Ebenen – Honey House – Lagerraum] Noomi mit Crado und Trayla
 
Coruscant - untere Ebenen - Honey House - hinterer Bereich - Tom

Schließlich fand Tom was er suchte. Eine ruhige Ecke mit einem Holonetzugang. Erschöpft lies er sich in den Stuhl vor dem Terminal fallen. Kurz darauf leuchtete der Bildschirm der Konsole auf. Tom begab sich sofort auf die Suche nach etwas, dass seinen Geist beschäftigen konnte. Pflanzen. Das war das erste was ihm einfiel. Sofort machte er sich auf die Suche nach Informationen, Texten, Abhandlungen und Büchern über Botanik. Schnell hatte er ein Paar interessant Klingende, in Foren empfohlene und als Basiswerke bezeichnete Bücher gefunden. Auch über Gartenbau war einiges dabei. Er reduzierte es auf eine überschaubare Anzahl.
Danach machte er sich auf die Suche nach medizinischen Werken. Erste Hilfe, Biologie, Chirurgie. Von allem wollte er etwas haben. Das Spektrum musste möglichst breit sein. Auch hier ließ er sich von Empfehlungen aus dem Holonet leiten. Schließlich hatte er eine kleine Liste an Büchern zusammengestellt. Das Herunterladen auf sein Datapad würde fast eine Stunde dauern. So blieb ihm genug Zeit, sich das erste Buch über Heilpflanzen genauer anzusehen. Es ging dabei weniger um die Wirkung der Pflanzen, als viel mehr um den Anbau. Welche Pflanze musst man in welche Erde setzen, wie oft musste sie gegossen werden und welche Anforderungen stellte sie. Wie Düngte man am besten, worin war der Wirkstoff enthalten, wann erntete man ihn am besten. Was konnte man tun, um das Wachstum zu fördern, Luftfeuchtigkeit, Bodenbeschaffenheit, Zusammensetzung der Atmosphäre. Das Buch alleine war schon so umfassend, dass Tom damit wohl Monate verbringen könnte. Er beschränkte sich darauf, die besonders häufig vorkommenden und häufig genutzten Pflanzen zu markieren. Von jeder verschaffte er sich ein kurzes Bild. Mehr würde er gar nicht schaffen können. Doch es beschäftigte ihn und das war alles was zählte. Fürs erste hatte er sich ein neues Ziel gesteckt. Etwas worauf er hinarbeiten könnte.
Das Terminal verkündete mit einem Piepton, dass die Datenübertragung an Toms Datapad beendet war. Tom trennte die Verbindung und rief eine Liste der heruntergeladenen Bücher auf.


Heilpflanzen - Ihr Anbau und ihre Verwendung
Gängige Heilpflanzen und ihre Wirkung
Seltene Heilpflanzen und wo man sie findet
Die Chemie der Heilpflanzen

Die wichtigsten Spezies der Galaxie und ihre Physiologie
Erste Hilfe Universell - Lebensrettende Maßnahmen für Mensch und Alien
Medizinisches Handbuch für Soldaten
Notfallmedizin und Akutversorgung
Großes Arzneimittelverzeichnis - Kommentierte Ausgabe Nr. CLXVII

Es war manchmal seltsam, was man im Holonet alles fand. Das Holonet war wahrscheinlich größer als alle Bibliotheken der Galaxie zusammen. Tom konnte sich gut vorstellen, dass es wohl so ziemlich alles enthielt, was man sich nur irgend vorstellen konnte. Was auch immer man suchte, im Holonet fand man es, oder man bekam eine Beschreibung wo man es finden konnte. Ob man dort auch Gerüchte über die Jedi auf Coruscant fand? Tom traute sich nicht zu suchen. Wer wusste schon, wie genau das Holonet überwacht wurde. Wahrscheinlich waren die Informationen die er sich beschafft hatte schon brisant genug. Zumindest konnte er sich vorstellen, dass sie für einen Agenten des IGD durchaus von Bedeutung sein könnten. Da musste er nicht noch weiter Aufmerksamkeit auf dieses Terminal und das Honey House leiten.
Tom deaktivierte das Terminal wieder und steckte das Datapad wieder ein. Ein blick auf die Uhr überzeugte ihn, das es zeit war, sich in sein Quartier zu verziehen. Langsam machte er sich auf den Weg. Zeit etwas zu meditieren. Schlafen könnte er jetzt nicht. Nicht mit dem wissen, dass sich seine Vision wiederholen würde. Der Weg zum Quartier war nicht weit und so war er nach wenigen Minuten dort. Saahir war gerade nicht da. Er wunderte sich wo der Junge herumturnen mochte. Sicherlich hatte er irgendwo etwas Interessantes entdeckt. Ein Mädchen, oder einen neuen Freund. Er würde schon wieder auftauchen.
Zuerst fiel Toms weste neben das Bett. Dann folgten seine Stiefel. Als Letzte zog er sich den Gürtel aus. Er setzte sich in Meditationshaltung an die Wand neben seinem Bett. Der Boden war glücklicherweise mit einem dicken Teppich überzogen. Genau der richtige Platz zum meditieren. Kurz überflog Tom noch ein paar Mal die markierten Einträge in seinem Datapad. Schließlich legte er es zu seinem Gürtel und schloss die Augen. Zeit sich zu beruhigen und über das Gespräch mit Tomm nachzudenken.
Langsam ließ er sich in die Macht fallen. Seine Konzentration richtete sich auf seine Erinnerung. Tomm und er hatten heute beide viel von sich preisgegeben. Er wusste nicht, ob das Leid seines Meisters größer oder kleiner war als seins, er wusste gar nicht, ob man leid eine - wenn auch nur verhältnismäßige - Größe zuordnen konnte. Alles was er wusste, war das er und sein Meister viel gemeinsam hatten. Doch auch sein Meister könnte wohl nicht verstehen, was er an dem Tag gesehen und gefühlt hatte, an dem seine Eltern gestorben waren. Kaum jemand könnte das. Er war allein. Selbst seine Geschwister könnten ihm in diesem Schmerz nicht beistehen. Er war allein und würde immer allein bleiben. Egal, wem er beitrat, mit wem er zusammen war oder ob er eine Beziehung ein ging. Mit diesem Gedanken driftete sein Geist weiter. Langsam verloren sich alle seine Gedanken und sein Geist wurde ruhig. Tom lies sich von der Macht tragen.


Coruscant - untere Ebenen - Honey House - Saahirs und Toms Quartier - Tom
 
[ Coruscant | untere Ebenen | “Honey House” | hinterer Bereich | Lagerraum | mit Noomi, Trayla und Ral ]

Endlich hatte man eine winzige Wohnung in den tieferen Ebenen Coruscant für Crado und Noomi organisieren können. In dieser Sache waren die Defender, eine hiesige Widerstandszelle, ziemlich schnell gewesen. Ewig konnten sich die zwei Jedi nicht im “Honey House”, einem verruchten Bordell im weitläufigen Rotlichtviertel, aufhalten. Hier waren hauptsächlich Menschen und ein paar attraktive Twi’lek-Damen beschäftigt. Selbst für die Sicherheit hatte man ausschließlich Menschen, welche einen kräftigen Körperbau aufwiesen, angestellt. Damit fielen in diesem Etablissement alle Nichtmenschen anderer Spezies sofort auf. Der Cathar befand sich in dieser Situation im Zugzwang, wenn er seine treuen Freunde und neuen Gefährten nicht gefährden wollte. Für ihn und Noomi war der externe Unterschlupf somit notwendig. Man wollte niemanden einem unbekannten Risiko, was bei einem weiteren Aufenthalt in diesem Bordell bestünde, aussetzen. Crado hatte den Plan gefasst, dass er und sein Padawan sich unauffällig im Hintergrund halten würden. Sie würden warten bis ein anderer Jedi sie brauchen würde.

Im Moment waren sich die Jedi, die sich noch in dem kleinen Lagerraum befanden, noch nicht einig wie sie sich nun verhalten sollten. Sollte Crado allein zu der kleinen Wohnung gehen? Sollte er von seinem jungen Padawan begleitet werden? Was war dann mit Trayla? Das zottlige Katzenwesen mit dem orangefarbenen Fell wollte sie nicht so einfach “abschieben”. Gegenüber dem Mädchen sah er sich in einer bestimmten Sorgfaltpflicht. Sein Blick glitt zu dem wartenden Rodianer Ral. In diesem Moment verhielt sich das grünhäutige Defender-Mitglied ziemlich ruhig. ‘Wahrscheinlich spricht er kein Basic, kann es aber problemlos verstehen’, dachte sich der Jedi. Trotzdem schickte er Ral nicht aus dem Raum.

“Ich komme mit”, entschied sich die Nautolanerin und wandte sich an Trayla. “Du auch?”

Auf einmal zerstörte ein kurzer Schrei die vorherrschende Ruhe im ganzen Raum. Trayla wirkte mit einem Schlag völlig aufgelöst. Mit seinen Machtfühlern sondierte er die unerfahrene Anwärterin. Er konnte ihre sämtlichen Emotionen spüren. Konnte sie lesen wie ein offenes Buch. Das Katzenwesen nutzte diesen Moment nicht aus. Selbstverständlich war er verwundert. In dieser Sache hatte sie ihn eiskalt erwischt. Langsam löste sich der Cathar aus seinem Schock. Auch Noomi wurde wieder agil und kümmerte sich augenblicklich um die Teenagerin.

“Es… es tut mir leid…”, stotterte die junge Blondine. “Ich…”

“Das ist nicht schlimm”, warf Crados Schülerin sofort ein. “Viel wichtiger ist, was dir passiert ist!”

Ebenfalls entging dem Jedi-Ritter die Besorgnis, die Noomi aussandte, nicht. Die Nautolanerin und Trayla waren noch jung. Durch ihren niedrigen Ausbildungsstand hatte der Cathar in dieser seltenen Situation einen echten Vorteil. Nun hatte er einen weiteren Anhaltspunkt für seinen Unterricht, denn er in Zukunft in Angriff nehmen wollte. Ruhig setzte er sich neben das blonde Mädchen. Dann legte das Katzenwesen seine Tatze auf die zarte Schulter des Mädchens. Viel Konzentration brauchte der Jedi-Ritter nicht für seinen nächsten Trick. Mittels der Macht sandte er Ruhe, Zuversicht und andere positive Gefühle an die Anwärterin. ‘Wahrscheinlich hat sie wieder eine ihrer Vision gehabt, die sie am Anfang erwähnt hatte’, mutmaßte er. Beiläufig bekam er Noomis großzügiges Angebot mit.

Noomi, dein Großmut ehrt dich”, sagte Crado zu seinem Padawan. “Leider können wir im Moment so viel Aufmerksamkeit nicht gebrauchen. Wir müssen wirklich unauffällig zur Wohnung kommen. Ral setzt sich schon so einem großen Risiko aus. Geht es wieder, Trayla?”

“Wir haben nicht viel Zeit…”, schaltete sich Ral, immer noch ausschließlich im Huttischen, ein. “Der Unterschlupf ist im Arbeiterviertel, wo man schon sehr früh alle Zugänge durch Wachposten absichert. In zwei Stunden können wir nur noch durch Kontrollen zu dem Unterschlupf gelangen.”

“Wir beeilen uns…”, entgegnete der Cathar und wandte sich an seine Schützlinge. “Wir müssen uns langsam beeilen. Das Imperium hat in dem Viertel, wo die Wohnung ist, die Kontrollmaßnahmen verstärkt.”


[ Coruscant | untere Ebenen | “Honey House” | hinterer Bereich | Lagerraum | mit Noomi, Trayla und Ral ]
 
[ Coruscant | Imperial City | Verwaltungskomplex | Konferenzraum „AB-154“ | mit High Col. Aabe (NPC) ]

Auf Imperial City, einem urbanen Planeten nahe dem galaktischen Zentrum, existierte ein wirklich riesiger Verwaltungskomplex – das unerbittliche Herz der imperialen Administration. Hier wurden die Entscheidungen in Auftrag gegeben, welche von Bastion kamen und die planetare Bevölkerung direkt betrafen. Pläne, Ränke und eine ganze Menge anderer Sachen wurden in den oberen Etagen in unzähligen Besprechungsräumen geschmiedet, während in den finsteren Tiefen Verhöre, Folter und sogar Exekutionen täglich stattfanden. In einem abgesicherten Bereich, welcher natürlich mit den neusten Sicherheitsmaßnahmen ausgerüstet war, waren die wichtigsten Konferenzräume und Büros untergebracht. Insgesamt war der ganze Komplex ein undurchsichtiger Ort, welcher selbst viele Angestellte im Unklaren ließ.

Natürlich hatte Horatio Kraym I., der ranghöchste Verwalter von Imperial City, einen äußerst guten Überblick über alle Abläufe, die in dem Haus stattfanden. Hier wurde keine neue Steuer oder gar Polizeimaßnahme ohne seine Kenntnis erlassen. Dabei war die direkte Absprache mit Moff Veran für den Gouverneur selbstverständlich. Man konnte sagen, dass Horatio in diesem Szenario die absolute Macht über diesen dreckigen Stadtplaneten – so nannte der vjuner Adlige Imperial City – hatte. Für ihn stellte dieses ganze bürokratische Gebilde ein mächtiges Uhrwerk mit all seinen kleinen Rädchen und Zähnchen dar. Meist zauberte sich ein flüchtiges Schmunzeln auf Horatios strenge Gesichtszüge, wenn er an diesen kindischen Vergleich dachte.

Durch eine undichte Stelle beim hiesigen Feind, der Neuen Republik, hatte das Imperium von einem baldigen Treffen einiger großer Widerstandszellen erfahren. Nun war endlich der geeignete Zeitpunkt für einen gewaltigen Gegenschlag gekommen. Aus diesem einen Grund hatte man vor zwei Tagen, über sichere und geheime Leitungen, eine sehr kurze Unterhaltung mit Gen. Mordecain Tounage geführt, denn man sah – aus Sicht der Administration – die taktisch-strategische Planung bei der imperialen Armee. Just an diesem Tag sollte nun ein Treffen zwischen dem amtierenden Gouverneur und High Col. Raar Aabe, dem Adjutanten von Gen. Tounage, stattfinden, weil der imperiale Verwalter allein nicht über die benötigte Befehlsgewalt verfügte.

Zwei Soldaten mit roten Rüstungen, sogenannte Coruscant-Guards, standen vor der geschlossenen Tür zum Besprechungsraum „AB-154“. In dem Raum war ein großer runder Tisch mit mehreren Stühlen. Der schweigsame Offizier und Horatio saßen am Kopfende. High Col. Aabe war ein kräftiger Mensch von Fondor. Mit seinem blonden Haar stellte er einen starken Kontrast zu dem hochrangigen Verwalter dar. Ebenso waren die moosgrünen Augen ein recht seltener Anblick für den vjuner Adligen. Ein bläuliches Hologramm erhellte den gesamten Konferenzraum. Man konnte auf der holografischen Abbildung das Gelände der Fabrik – dem Schauplatz – erkennen. An drei Stellen waren imperiale Wappen aufgestellt. Aufmerksam studierte der Gouverneur das Szenario. Durch seinen Vater hatte Horatio eine gewisse Ausbildung in Taktik und Strategie erhalten. Trotzdem konnte er nicht mit den ausgebildeten Offizieren mithalten. Darum hielt sich der Adlige im Hintergrund.

„Unsere Analyse hat ergeben, dass man das Gebäude bloß über drei Punkte betreten kann“, begann Raar Aabe zu erklären. „Von diesen drei Seiten werden drei selbstständige Teams den Angriff ausführen. Dabei werde ich mein eigenes Platoon führen, während die beiden anderen Militäreinheiten von den Sith geführt werden können. Die jeweiligen Offiziere wurden in dieser Sache schon unterrichtet.“

„Verständlich...“, murmelte Horatio und bewunderte die Animation, welche den Angriff simulierten.

„Wir werden zur Unterstützung Panzer einsetzen, um schneller durch den Beton zu gelangen“, fuhr der Offizier mit seiner Erklärung fort. „Außerdem wollen wir eine Absperrung errichten, die in ihrem Durchmesser gut einen Kilometer misst. Diese Aufgabe übernehmen natürlich die einfachen Soldaten. Für den Angriff stellen wir Sturmtruppen und eine taktische Einheit an Strum Commandos zur Verfügung.“

Das Hologramm änderte sich, denn die erwähnten Details wurden eingebunden. Nun konnte sich der Gouverneur von Imperial City ein Bild von der Situation machen. Nach einer Weile ging High Col. Aabe mehr ins Detail. Zahlreiche Erläuterungen zu einzelnen Strategien und Taktiken bekam Horatio zu hören. Endlich konnte der Offizier sein theoretisches Wissen unter Beweis stellen. Jede Eventualität – außer die Anwesenheit von Jedi – hatten die Militärs, welche man in die geheime Planung einbezogen hatte, bedacht. In diesem Augenblick konnte sich der Verwalter ein herablassendes Grinsen nicht verkneifen. Er hatte den „Anschlag“ auf seine Person nicht vergessen. Plötzlich piepste sein Com-Gerät. Ein Soldat seiner Leibgarde teilte ihm mit, dass die Sith im Hangar angekommen waren.

…​

Darth Draconis war eine charismatische Person, der seine Fähigkeiten für eine dunkle Ausstrahlung nutzte. Ein kalter Schauer lief dem imperialen Verwalter über den Rücken als er diesen Menschen, der eine schwarze Soutane mit einer Kapuze trug, erblickte. Der Sith sah seiner Kollegin, Lady Kezia, überhaupt nicht ähnlich. Zwar war Draconis einige Zentimeter kleiner als Horatio, doch die finstere Aura machte dieses Defizit wett. Dennoch blieb der Gouverneur in dieser speziellen Situation ruhig, denn er durfte keine Schwäche zeigen. Er wollte sich nicht zu einem willenlosen Spielball der Sith machen. In seinen Augen musste die Administration in dieser Sache unabhängig bleiben – ein Paradoxon, weil der Imperator selbst diesem mysteriösen Orden angehörte. Auf Draconis' Bitte schickte er High Col. Raar Aabe aus dem Zimmer. Natürlich fühlte er sich in dem Moment einen Tick unsicherer.

Höflich wurde das Gespräch durch den dunklen Sith eröffnet. In der ganzen Unterhaltung nahm der seichte Teil nur einen sehr kleinen Stellenwert ein. Schnell eröffnete Draconis den wahren Grund der privaten Unterredung. Der Sith stand in einer direkten Verbindung zu Imperator Allegious und war nach Imperial City geschickt worden, um die Jedi-Aktivitäten zum Stillstand zu bringen. Aus diesem Grund wollte er alle vorhanden Ressourcen für diese Aufgabe zur Verfügung gestellt haben. Sein Erfolg würde ebenso Horatios Erfolg sein. Zum Teil schweigend folgte der Verwalter den Gedankengängen seines Gesprächpartners. 'Ein verlockendes Angebot', dachte sich der Adlige von Vjun. 'Er weiß wie man mich ködern kann. Die Macht scheint ihm einen Vorteil zu geben.' Horatio rieb sich nachdenklich das Kinn, denn er wollte in dieser Sache nicht so schnell eine Entscheidung treffen.

„Ich werde sehen was ich für Sie tun kann, Eure Lordschaft“, entschied der Gouverneur. „Im Augenblick steht eine größere Mission bevor, die Ihre Fähigkeiten und Schlagkraft gebrauchen kann.“

Plötzlich glitt die Tür mit einem leisen Zischen auf die blonde Theelin trat ein. Schon oft hatte der Gouverneur die Sith-Lady gesehen und so war ihr Anblick eine Wohltat, nachdem er die letzten Minuten vollkommen allein mit Darth Draconis verbracht hatte. Nie hätte Horatio gedacht, dass ihn die Anwesenheit dieser Inquisitorin ein Gefühl von Sicherheit vermitteln konnte. Höflich bot er ihr einen weiteren Platz an. Nachdem sich die Blondine gesetzt hatte, kam neben High Col. Aabe ein weiterer Offizier (Lt. Ortega) in den Raum. Schweigend setzten sich der Fremde, während sich der Adjutant von Gen. Tounage auf eine Präsentation vorbereitete. Es war seine Aufgabe die beiden Sith über alle Planungen in Kenntnis zu setzen. Mit einem Räuspern verschaffte er sich die nötige Aufmerksamkeit. Raar Aabe ließ seinen Blick durch die Runde schweifen.

„Ich heiße Sie alle willkommen, meine Dame und meine Herren“, begrüßte der Armeeoffizier die Anwesenden. „Mein Name ist High Col. Aabe und ich werde die militärische Aktion in allen Zügen leiten. Trotzdem werden auch Sie in dieser Sache genügend Befehlsgewalt erhalten, um einige Soldaten in die Gefechte zu führen. … Hier haben wir ein Hologramm, dass das ganze Szenario anschaulich zeigt.“

Erneut wurde die Datei aufgerufen, welche die Fabrik und alle Ausgangspunkte zeigte. Auch der Absperrring, den man zur Sicherheit mit einen Kilometer Durchmesser bemessen hat, wurde in der holografischen Abbildung dargestellt. Der Armeeoffizier zeigte zusätzlich noch alle vorhandenen Einheiten, die man in dieser Mission zur Verfügung stellte. Von den zahlreichen Sturmtruppen, über wenige Sturm Commandos und einigen Coruscant-Guards zu massenhaft einfachen Soldaten. Natürlich hatte man die einfachen Soldaten für die Absperrung vorgesehen, doch die restlichen Einheiten waren noch nicht verteilt worden – und dieser Punkt sollte nun geklärt werden. Raar Aabe tauschte einen kurzen Blick mit dem amtierenden Gouverneur aus. Horatio blickte zu Kezia und Draconis. Wem sollte er den Vorzug geben? Hatte der männliche Sith oder der weibliche die besseren Argumente? Vorteile sahen beide Seiten für sich – das war ihm klar.

„Meiner Meinung nach sollten wir die Einheiten nach den Fähigkeiten der beiden Sith aufspalten“, argumentierte der Adlige ruhig. „Die schnelle Eingreiftruppe, welche die Sturm Commandos beinhaltet, steht unter dem Kommando von Darth Draconis, während Lady Kezia die Coruscant-Guards befehligt. Sie, High Col. Aabe, kommandieren die Sturmtruppen. Nun müssen nur noch die Positionen verteilt werden...“


[ Coruscant | Imperial City | Verwaltungskomplex | Konferenzraum „AB-154“ | mit Darth Draconis, Lady Kezia (NPC), Lt. Ortega (NPC) und High Col. Aabe (NPC) ]
 
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[Coruscant ~ auf dem Weg zum Außenbezirk ~ Repulsorbahn ~ Keyan (NPC) mit anderen Passagieren]

Repulsorbahn – ein alltägliches Massenfortbewegungsmittel auf Coruscant. Selten waren sich dicke Hausfrauen, kleine Angestellte, dreckige Arbeiter, schneidige Banker oder nachdenkliche Kleinunternehmer so nah. Saßen quasi Ärmel an Ärmel in dieser Bahn. Ein großer Teil der Passagiere blickten schweigend aus dem Fenster. Verfolgten die Umgebung, welche pfeilschnell vorbei rauschte. Nur wenige Gäste unterhielten sich leise. Private Themen standen im Mittelpunkt – Probleme, Wünsche oder Hoffnungen waren der Dreh- und Angelpunkt. Stille beherrschte überwiegend das Szenario in diesem technischen Fortbewegungsmittel. Diese beklemmende Atmosphäre wurde durch das eine oder andere kräftige Husten oder das laute Gequängel mancher Kleinkinder zerstört. Es war der Alltag – wie man ihn auch auf anderen urbanisierten Planeten in der Galaxie kannte.

Für seinen nächsten Auftrag musste der republikanische Agent Keyan Fox ebenfalls die Repulsorbahn nutzen. Ein anderer Kontaktmann hatte sich vor wenigen Stunden bei ihm gemeldet. Durch äußerst geheime Leitungen hatte man die Ankunft neuer Einheiten auf Coruscant bemerkt. Sie sollten die anwesenden Truppen der Neuen Republik mit frischer Tatkraft unterstützen. In diesem Szenario sollte der kahlköpfige Mensch die Einführung übernehmen. Aus diesem Grund stand er nun in der vollen Repulsorbahn. Während der langen Fahrt rief er sich die einzelnen Daten, die man ihm ganz schnell mitgeteilt hatte, wieder ins Gedächtnis. Er durfte sich nicht erwischen lassen.

Die zahlreichen Stationen der Repulsorbahn führten aus dem politischen Zentrum in einen unbedeutenden Außenbezirk, wo sich die republikanischen Einheiten in einem schlichten Haus eingenistet haben sollen. Alles war von langer Hand durch den Geheimdienst geplant worden. Man wollte dem planetaren Widerstand durch militärisch ausgebildete Leute unter die Arme greifen. Professionalität in die anti-imperiale Bewegung bringen. Vielleicht konnten diese Soldaten ihm sogar bei seinem Treffen unterstützen. Noch immer fehlten im Kameraden auf die er sich verlassen konnte. Außer Beldan Dax, einem anderen Kontaktmann auf Coruscant, kannte er kaum eine Person, die ihm im Moment helfen konnte.

Nach einer Stunde stand Keyan vor dem großen Wohnhaus im östlichen Außenbezirk. Automatisch tastete sein Blick die Fassade sowie die Umgebung ab. Er suchte förmlich nach Auffälligkeiten. War ihm jemand gefolgt? Wurde das Gebäude observiert? Konnte es eine Falle sein? In seinem Beruf musste man vorsichtig sein. Nachdenklich zündete er sich eine Zigarette an. Nahm einen kräftigen Zug. Nahm einen zweiten kräftigen Zug. Dann betrat er den riesigen Wohnblock ohne seine Aufmerksamkeit zu schmälern. Gleich einem Schwamm sog er alle Eindrücke, die schon in der Lobby auf ihn einstürmten, auf. Musterte unauffällig die anwesenden Personen. Sie wirkten nicht vermögend. Grimm stand ihnen sogar ins Gesicht. Trotzdem war es ein eher ruhiger Bezirk. Hier konnten sich die Soldaten problemlos niederlassen.

Langsam näherte sich der glatzköpfige Agent dem Apartment 2751. Eine Hand hatte der ehemalige Soldat an seinem eigenen Blaster, der unter einem weiten Hemd versteckt war. Aufmerksam sprang sein Blick von links nach rechts und wieder zurück. Mittlerweile war die Zigarette an ihrem Filter angekommen. Achtlos schnipste er den Stummel in eine dunkle Ecke. Noch wenige Schritte trennten ihn von der Wohnung. Allmählich erhöhte sich der Puls. Nervosität zeigte sich in seinem Körper. Trotzdem hielt er sich unter Kontrolle. Nervenkitzel nannte man das Phänomen, das ihn in so einem Augenblick einnahm. Zwei weitere Minuten waren vergangen. Augenblicklich klopfte er an die Tür. Ganz nach dem vereinbarten Zeichen, welches man ihm über den Kontaktmann mitgeteilt hatte. Jetzt war die sprichwörtliche Stunde der Wahrheit gekommen.


[Coruscant ~ östlicher Außenbezirk ~ Wohnblock ~ vor dem Appartment 2751 ~ Keyan (NPC) allein]
 
Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Werkstatt des Hausmeisters - Saahir


Es waren nun einige Stunden vergangen seit Saahir sich von seinem Meister verabschiedet hatte und in der kleinen Werkstatt des Hausmeisters über den visuellen Plänen eines Lichtschwertgriffes brütete. Sein Meister hatte vorrausgedacht und ihm einen Plan auf sein Com Link geladen, der zum größten Teil sich selber erklärte und fast ohne Schrift auskam.

Die ersten 1 1/2 Stunden hatte er damit zugebracht aus dem Plan schlau zu werden, während er immerwieder Tomms Lichtschwert wie ein rohes Ei in der Hand gedreht hatte. Danach war er unkonzentriert und lustlos geworden, weil es ihm nicht gelang einige Metallteile zu etwas ähnlichem wie einen Griff zusammen zuschweißen und hatte das Lichtschwert seines Meisters entzündet und vorsichtig ein paar Trockenschwünge damit gemacht und sich daran ergötzt das angenehme vibrierende Surren der Klinge wahrzunehmen.

Wiederrum etwas später saß er in einer Ecke des Raumes auf dem Boden, hatte den nackten Oberkörper an die Wand gelehnt und war eingeschlafen.
Erst als er 30 Minuten später aus seinem Nickerchen hochschreckte als der Hausmeister die Tür öffnete sah Saahir etwas peinlich berührt zu ihm auf und musste ihm Rede und Antwort stehen was er hier mache. Er sagte er sei auf Wunsch von Chesara hier und müsse etwas zusammenbauen. Über was jedoch genau, schwieg er. Er hatte sich bewusst dazu entschlossen den Namen von Meisterin Chesara zu nennen, da er davon ausging das er den Leuten hier geläufig war im Gegensatz zu dem Namen seines Meisters.

Nachdem der Hausmeister mit einem Werkzeugkoffer unter dem Arm und etwas von tropfenden Rohren murmelnd wieder weg war, raffte Saahir sich auf und setzte sich zurück an die Werkbank. Er begann nun zwei der schwarzen Metallscheiben etwas zu erhitzen um sie besser biegen zu können. Darin hatte er nun ein wenig Übung, da die ersten Durchgänge alle samt gescheitert waren, bekam er es nun hin zumindest eine halbwegs passable Aussenform für einen Schwertgriff zu kreieren.

Während er ein kleines Hochgefühl durchlebte, als habe er bereits das endgültige Schwert gebaut, anstatt nur die grobe Außenhülle des Griffes, sah er beiläufig auf sein Com-Link und die Uhrzeit.

"Leck mich doch ein Hutte..." meinte er erschrocken, als er feststellen musste, das es bereits Abend geworden war. Er verstaute das Rohkonstrukt seines Griffes in einer Tasche, räumte das gebrauchte Werkzeug und die verschlissenen Rohstoffe zur Seite und beschloss eilig zu dem Quartier seines Meisters zu gehen um diesem das Lichtschwert zurückzugeben.

Er durchquerte ein paar Gänge im Keller, bevor er eine Etage höher kam und sich ein wenig wiedersträubte das Lichtschwert seines Meisters wieder hergeben zu müssen. Allerdings wurden diese Gedanken jäh verworfen als er an ein paar Zimmern vorbeikam, vor denen Prostituierten auf einem Hocker saßen und ihm zuzwinkerten. Er hatte instinktiv die Luft etwas angehalten und seine Brust rausgestreckt. Seine Ohren wurden etwas gerötet und in seiner jugendlichen Art überbewertete er die Gesten der Prostituierten ein wenig. Er zwinkerte einer Frau zurück und ließ keck ein..


"Hallöööchen...schöne Frau !" ..verlauten ehe er die Zähen aufeinander biss und sich die Hand vor die Stirn klatschte als er aus Sichtweite der **** war. Den restlichen Weg zum Quartier seines Meisters schalt er sich für sein Verhalten. Weniger weil es nicht zu den Jedi gepasst hatte, sondern weil es einfach schlicht weg albern gewesen sein musste.

Am Quartier seines Meisters angekommen, klopfte er kurz an, dann wartete er ein paar Sekunden bevor er die Türen aufzischen ließ und eintrat.
Diesmal deutlich gefasster und auf seinen Slang achtend nickte er tief und höflich und streckt seinem Meister das Lichtschwert entgegen.


"Verzeiht, aber ich habe ein wenig die Zeit äähm vergessen."

Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Quartier seines Meisters ==> Saahir und Tomm
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - mit Shana -

Schwer verdaulich konnte man die Nachrichten nennen, die die Widerstanskämpferin gerade erhalten hatte und als ob Chesara es erwartet hatte, gab sie dies auch offen zu und meinte, sie würde sich jetzt wohl besser auf den Rückweg machen und über alles in Ruhe nachdenken. Dies war zweifellos das Beste. Die Entscheidung, die sie zu treffen hatte, war keine leichte und sollte nicht über's Knie zerbrochen werden. Sollte sie eine Jedi werden wollen, würde sich ihr Leben von Grund auf ändern.

"Ihr könnt mich hier jederzeit finden, wenn Ihr Hilfe oder jemanden zum Reden braucht."

Bot Chesara an.

"Oder wenn Ihr einfach nur Fragen habt."

Gerade wollte sie Shana über den Hintereingang informieren, als diese kund gab, einen Padawan verführt zu haben, sie hier hinten einzulassen. Verführt?

"Äh... oh. Nun, er scheint zumindest nicht die Orientierung verloren zu haben."

Erwiderte Chesara leicht matt.

"Es gibt einen Hinterein- beziehungsweise Ausgang, den Ihr benutzen könnt. Ich zeige ihn Euch. Der Türsteher sollte Euch dann beim nächsten Mal direkt erkennen."

Sie führte Shana durch den schmalen Gang zu der entsprechenden Tür. Den Chip mit der gespeicherten Nachricht hatte sie ihr wieder zurück gegeben, insofern war eigentlich alles geklärt.

"Wie gesagt, Shana, lasst Euch Zeit mit dem, was Ihr zu bedenken habt. Ich kann verstehen, dass Ihr Euch von diesen Neuigkeiten überfallen fühlt. Es gibt viel zu berücksichtigen. Ich kenne Euch nicht und weiß nicht, was für ein Mensch ihr seid. Vielleicht würdet Ihr eine wunderbare Jedi abgeben, vielleicht wäre es auch überhaupt nicht Eure Welt. Denkt darüber nach, was Ihr Euch selbst wünscht und was Ihr von Euch selbst erwartet und zutraut. Und wenn Ihr Euch entschieden habt, kommt zu mir und teilt mir Eure Entscheidung mit, egal wie sie ausfallen mag. Werdet Ihr das tun?"

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Shana -
 
Coruscant - Untere Ebene - Vergnügungsbezirk - mit Rascal (NPC)

Der Devaronianer war nutzloser, als Magnus es gedacht hatte. Zumindest in diesem Fall konnte sich der Republikanische Agent nicht auf die Informationen des Gauners verlassen. Nicht, dass er sich schon jemals auf seine oder die Aussagen anderer Informanten blind verlassen hatte. Er hatte sich immer gegenversichern müssen. Doch in diesem Fall wusste sein Gegenüber gar nichts. Nicht einmal ein kleiner Hinweise, eine Idee konnte er ihm liefern, die ihn vielleicht zum Ziel führen konnte. Beldan Dax musste zwar gestellt werden, durfte jedoch nicht die Möglichkeit haben Alarm zu schlagen oder sonst auf irgendeine Weise auf die Situation aufmerksam machen. Zu schnell gelangten solche Informationen an das Imperium, das überall seine bezahlten Spitzel hatte - oder kleine Ganoven, wie sich einige Credits verdienen wollten. Rascal würde keine Credits dafür bekommen. Soo dicke hatte es der Agent nicht und für keine Informationen bekam man nun mal auch vom Imperium kein Geld. Vielmehr konnte er froh sein, wenn er diese Gasse noch verlassen konnte, nachdem er einem imperialen Agenten so viel Aufregung beschert hatte.

Mit grimmiger Miene ließ Magnus seinen 'Informanten' zurück. Dieser überlegte sich kurz, ob er den Agenten von Hinten angreifen sollte, wo dessen Spezies ja bekanntlich keine Augen hatte, ließ dann jedoch von dem Gedanken ab. Es wäre vermutlich, so dachte er ganz richtig, dennoch eine schlechte Idee. Denn so lebte er ja wenigstens noch. Anders würde ihn der 'Imperiale Agent' bestenfalls erschießen und somit gleich umbringen.

Und so verließ Magnus den Schauplatz und schob, ehe er die Gasse verließ, seinen Blaster in das verdeckt getragene Holster. Der Auftrag würde sich als komplizierter herausstellen, als er anfänglich gedacht hatte. Wie schwer konnte es schon sein, einen einzellnen Mann zu schnappen? Doch, wie sich der Agent dann immer wieder in den Sinn rufen musste, war es nicht nur ein Mann. Es war ein Mann, der eine hervorragende Ausbildung durchlaufen hatte und der auch ausgebildet wurde, sich eben nicht erwischen zu lassen. Ihm war bereits der Fehler unterlaufen, sich als Verräter enttarnen zu lassen. Einen weiteren Fehler würde er vermutlich so schnell nicht mehr begehen - vorausgesetzt, er war sich seines ersten bewusst. Doch mit der Erfahrung, die er als Geheimdienstler mit Sicherheit hatte, war dies keine Frage, die sich stellte.

Sich umschauend, ob er beziehungsweise sie beobachtet wurden, schlenderte er in die entgegengesetzte Richtung, als die, aus der er gekommen war, davon. Sein Adrenalinspiegel hatte sich langsam wieder gesenkt. Doch die Wachsamkeit blieb. Hier ging es schließlich um sein Leben. Man ging nicht Game Over und konnte nochmal anfangen mit vollen Lebenspunkten und Schutzschild. Wurde er enttarnt, musste er damit rechnen sein Leben zu verlieren. Bisher war er diesem Schicksal noch entgangen. Er konnte jedoch nicht davon ausgehen, dass er seinen Gegenspielern immer einen Schritt voraus war. Also machte er einige Umwege, kontrollierte seine Rückseite immer wieder auf Verfolger und schlug Haken, um die Verfolger, die er vielleicht nicht bemerkte, doch ausfindig machen zu können. Das war nicht paranoid. Zumindest nicht übertrieben - in Magnus' Augen. Das war lediglich sein Selbsterhaltungstrieb. Das und die Furcht, den Feind nicht nur auf sich, sondern auch auf die Organisation aufmerksam zu machen, für die er arbeitete.

Er verließ die Ebene, auf der er sich befand, und begab sich mittels Aufzügen weiter in Richtung Licht. Nicht, dass man hier 'oben' so viel mehr davon zu sehen bekam. Aber man wusste, dass es da war. Doch man musste schon die Orte kennen, an denen man das Licht der Sonne spürte. Aber Magnus war nicht hier, um die Sonne zu spüren. Er war hier, um sich auf den neusten Stand zu bringen, Informationen auszutauschen, vielleicht neue Befehle zu erhalten. Das 'sichere Haus' war bisher noch so sicher, wie man es sich als Agent nur wünschen konnte. Die Tarnung war gut und es war sicher gestellt, dass sich niemand aus Versehen hierhin verirrte - auch absichtlich ging man eher ungern in diese Gegend. Doch das konnte sich schlagartig ändern. Deswegen war jederzeit Vorsicht geboten.

Es fiel nicht auf, dass sich der Mann in seiner schweren ledernen Jacke von dem Hauptstrom der Kreaturen jeglicher Arten entfernte und noch weniger fiel es auf, dass er das Lagerhaus betrat, in dem der GD sein sicheres Haus hatte - falls überhaupt jemand in der Gegend wäre, der das hätte sehen können. Doch auch dessen vergewisserte sich der Agent ausreichend.

Langsam näherte sich der Agent einem der Räume des Verstecks und hielt kurz inne. Er überlegte kurz, ob er seinen Blaster ziehen sollte, verzichtete jedoch darauf. Falls jemand darin auf ihn warten würde, könnte er mit einem Blaster vermutlich nicht viel ausrichten, da es sich mit Sicherheit nicht nur um eine Person handeln würde. Und wenn er eine Chance sehen würde, hätte er seine Waffe schneller gezogen, als die meisten reagieren konnten. Also öffnete er die Türe zu dem Raum unbewaffnet und trat ein mit der Hoffnung endlich das sichere Nest erreicht zu haben..


Coruscant - Untere Ebene - verlassenes Lagerhaus - ???
 
Coruscant - Imperial City - Verwaltungskomplex - Konferenzraum „AB-154“ - mit Darth Draconis, Lady Kezia (NPC), Lt. Ortega (NPC) und High Col. Aabe (NPC)​

Die Anspannung die in dem Konferenzraum greifbar war, verflog als die Theelin und imperialen Militärs den Raum betreten hatten. Es war ein Aufatmen welches man durch die Macht spüren konnte, auch wenn der Nachhall schwach war. Er hatte den Gouverneur unter Druck gesetzt, in gewisser Weise, doch hatte dieser es verstanden und reklamierte das aufällige Verhalten des Sith Lords nicht. Der Gedanke war auf fruchtbaren Boden gefallen, Kraym I. hatte wohl die Vorteile die sich für ihn bieten würden erkannt. Die trockene Antwort des Gouverneurs war allerdings eine andere Reaktion als Draconis erwartet hatte. Worte waren im egal, er wollte nur seine Ziele erreichen, egal um welchen Preis.
Ein kurzer Blick musterte den Adjutanten der soeben den Raum betreten hatte und sich als High Colonel Aabe vorgestellt. Der Sith Lord war kein Experte für die Ranghierarchie des imperialen Militärs, doch dem Gang und Auftreten des Adjutanten zufolge konnte es kein geringer Rang sein, was die Plaketten an seiner Uniform, welche doppelt so viele farbige Punkte aufwies als die Ortegas. Letzterer nahm seinen Platz neben Draconis ein um ihn bei eventuellen Fragen zu unterstützen. Der Sith Lord würde nicht im Traum daran denken vor allen hier versammelten Personen sich die Blöße zu geben und Unwissenheit zu verbreiten. Er würde in einer privaten Unterredung all seine fehlenden Informationen nachholen.
Aus dem Augenwinkel bemerkte der Sith Lord jäh dass er von Lady Kezia beobachtet wurde. Sie streckte ihre Fühler nach ihm aus, vorsichtig, um seine Gedankengänge auszuforschen. Der Sith Lord hingegen sah die durchdringend an, erwähnte diesen Zwischenfall jedoch nicht. Sie hatte die Macht auch mit Gewalt einzudringen, doch wusste sie von Draconis‘ Auftraggeber und wusste dass dies wohl Konsequenzen haben würde. Sie erwiderte den Blick mit gleicher Intensität, doch auch sie erwiderte nichts. Eine Freundschaft würde sich aus diesem Kompetenzgerangel sicherlich nicht ergeben. Er musste einen Weg finden Kezia aus dem Weg zu räumen, ohne dass es auf ihn zurückfallen würde. Ihren Tod zumindest, würde sie nicht in der bevorstehenden Mission finden, ihre Kräfte waren dafür zu überlegen. Sie war sicherlich nicht ein Zufall, ihr Rang war hart erkämpft, niemandem wurde im Orden der Sith, selbst bei besten Verbindungen, etwas geschenkt.

Ein Räuspern beendete seine Planschmiede, richtete seinen Blick auf den High Colonel und hörte konzentriert zu. Die Aufdeckung eines Treffens von Widerstandskämpfern wäre vielleicht die Möglichkeit nach der man so lange gesucht hat um den Widerstand zu vernichten und ein schneller Weg für den Sith Lord um diese Mission erfolgreich abzuschließen. In seinen Gedanken verglich Draconis den Widerstand mit einem Rancor. Sie mussten dem Rancor den Kopf abschneiden, dann würde der Rest vielleicht noch ein wenig Zucken, dann jedoch zum erliegen kommen.
Die Fabrikhalle war der Ansicht nach der Treffpunkt dieser Unterredung. Drei Eingänge boten einen Weg hinein. Passend. Zu passend. Woher hatten sie ihre Informationen? Vom Imperialen Geheimdienst? Er hoffte dass die Quellen verifiziert waren, einen Hinterhalt in dem er sein Leben für nichts geben musste, dass war nicht die Karriere die sich Draconis vorstellte. gewöhnlichen imperialen Infanteristen würde man einen Absperrring errichten, doch die Auswahl der für die Mission eingesetzten Truppen las sich wohl wie die Créme de la Créme des imperialen Militärs. Die ihm zugewiesenen Sturm Kommandos waren ihm ein Rätsel. Er hatte den Namen vielleicht mal aufgeschnappt, aber mehr Wissen verbarg sich da nicht. Ein Punkt nach dem er Ortega ausforschen musste.
Der Bericht war mit der Vergabe der Truppen auch beendet, doch sowohl die imperialen Militärs als auch die beiden Sith studierten die schwebenden Hologramme des Einsatzgebietes eindringlich. Irgendwie gefiel dem Sith Lord das Ganze nicht. Es wirkte zu perfekt. Der Widerstand war bisher ein Schatten für den imperialen Geheimdienst gewesen, wie konnten sie also an diese Informationen gelangen? Wem war es zu verdanken und was wollten jene, die diese Informationen dem Geheimdienst weitergegeben haben damit bezwecken?
Die Zeit für Fragen war eröffnet.


"Woher haben sie die Informationen über dieses Treffen?"
„Durch ein Leck beim Republikanischen Geheimdienst, der von unseren eigenen Leuten geködert und überprüft wurde.“

Das Klang in den Ohren des Sith Lords alles andere als vertrauenswürdig. Woher nahm ein imperialer Offizier nur die Sicherheit? Sicherlich würde er ihm sagen das alles überprüft worden sei, aber wo war der natürliche Instinkt vor Betrug und Gefahr den eigentlich jede weit entwickelte Rasse besitzen sollte?

"Dieses Leck... wer ist es?"
das unterliegt strengster Geheimhaltung. Iist für sie auch nicht relevant.
Ob es relevant ist oder nicht, entscheiden nicht sie, sondern der Imperator, in dessem Auftrag ich handle. Ist ihnen eigentlich bewusst dass sie von einem Doppelagenten getäuscht werden könnten?
„Das Risiko ist uns bewusst und durch eine genaue Überprüfung wurde dies ausgeschlossen. Wir haben sehr gute Agenten auf Imperial City, welche uns zur Verfügung stehen.“

Die Sicherheit Aabes machte Draconis wütend. Ein dreister, eingebildeter Offizier, wie er seinem Klischee bis ins Detail ähnelte. Den Impuls diesem Offizier die Macht der Dunklen Seite zu offenbaren konnte er nur schwer unterdrücken, doch wollte er vor den anderen, besonders vor Lady Kezia sich nicht zu solchen Taten hinreißen lassen. Dieser Aabe war noch zu wichtig, als dass er ihm etwas antun dürfte. Er musste das Thema wechseln, denn wenn er darauf beharren würde, musste er dem High Colonel etwas antun ohne wahnsinnig zu werden. Er musste die Wogen seiner Gewaltfantasie glätten bevor Kezia davon Notiz nehmen würde.

"Mit wievielen Subjekten ist zu rechnen?"
„Wir gehen von maximal vierzig Leuten aus“
"nur vierzig? Dann sollte es eine Priorität sein diese vierzig ... oder wenigstens die Hälfte lebend zu fangen. Sie zum Reden zu bringen, das überlassen sie mir."
„Dafür haben sie die Sturm Kommandos, durch die Entscheidung des Gouverneurs, erhalten.“
„Ich weiß, aber es wird sicherlich nicht jeder vor das Gewehr meiner Abteilung laufen.“
Da dürften sie recht haben. Ich werde die Anweisung vor Ort an alle Soldaten weiterleiten.

Zufrieden war der Sith Lord nicht, doch es war besser als nichts. Es wurden weitere Fragen gestellt, doch hörte er nur halbherzig den Fragen und Antworten zu, seine Bedenken waren gelöscht, oder im Falle Aabes gemehrt, aber nicht Thema dieses Treffens. Stattdessen ergriff er, als alle Fragen beendet waren das Wort.

“Um meinen Auftrag vollständig zu erfüllen, muss der Widerstand nachhaltig zerschlagen werden, somit auch nach meiner Abreise. Um dies zu gewährleisten werden mehrere Punkte benötigt, welche einen langfristigen Frieden gewährleisten.“
Der Sith Lord stand auf, nahm sein Datapad und speiste einige Informationen in die Datenmatrix ein, sodass ein neues Hologramm mehrerer Entwürfe erschienen.

“Es gibt zwei Dinge die geändert werden müssen. Das Imperium muss seine Anstrengungen diese Widerstandsnester zu finden verdoppeln. Ich schlage vor das durch das HoloNet Steckbriefe mit einer hohen Creditsumme auf Jedi oder andere Widerstandskämpfer ausgestellt werden. Das Denunziantentum muss neu entfacht und gefördert werden. Für jegliche Information soll eine Bezahlung erfolgen, je wertvoller die Information, desto reicher die Belohnung. Wir müssen an die Habgier der Bevölkerung appelieren und sie zwingen uns ihre Beschuldigungen zu beweisen. Heutzutage sollte es kein Problem sein mit einem gewöhnlichen Datapad Gespräche aufzunehmen. Kopfgeldjägern sollte ebenfalls bestimmte Beträge, welche die Jagd nach Jedi und Widerstandskämpfern äußerst rentabel machen würden, ausgestellt werden.“

Ein erneuter Aufruf verschiedener Diagramme und Tabellen zeigte ein solches System, verglichen mit dem was der Sith Lord als nächstes vorschlagen würde.

“Gleichzeitig müssen wir ein zweites Netzwerk erschaffen, welches zur Informationsgewinnung erdacht ist. Der imperiale Geheimdienst leistet zwar gute Arbeit...“ eine Lüge in den Augen des Sith aber er musste ihnen ja die Idee schmackhaft machen “...aber der Name des Imperiums lastet ihm an. Viele wertvolle Quellen schrecken davor zurück direkt in den Krieg einzugreifen. Ein neutrales Netzwerk, zumindest in den Augen dieser Bevölkerungsteile, könnte uns helfen.“

Draconis legte eine kurze Kunstpause ein, bevor er fortfuhr. Diese Idee würde eine Menge kosten, doch nutzten dem Gouverneur all sein Reichtum nichts, wenn über seinem Palast bald die Flagge der Neuen Republik flattern würde.

“Das Informantennetzwerk wird von mir gesteuert. Es soll primär die Jedi und die Widerstandsbewegung und ihre Aufenthaltsorte lokalisieren. Das Konzept wird einem Schneeballsystem vergleichbar sein. Die genauen Inhalte werde ich jetzt nicht offenlegen, wichtig ist jedoch, dass die Bezahlung der Informanten höher sein muss als die des Imperiums. Wieso werden sie sich sicherlich fragen, doch der Grund ist ein einfacher. Die Habgier allein nutzt nichts, wenn der Habgierige allerdings noch denkt er leistet etwas gutes, wird ihm der Informationsfluss leichter fallen als dem Imperium gegenüber.“

Der Vortrag des Sith Lords war beendet. Er wollte dem High Colonel nicht alles offenbaren. Manch einer konnte ihm das Verhalten eines Welpen vorwerfen, doch wollte er dieses System im Endeffekt für sich nutzen und ausweiten, alles unter dem Deckmantel des Imperiums.

„Wieso erwähnen sie stets die Jedi Mylord? Unseren Berichten zufolge sind sie nicht im Widerstand aktiv. Haben sie Quellen die dies beweisen?“

Ein kurzer, verächtlicher Blick streifte den Fragenden, High Colonel Aabe. Es ermüdete ihn, er wollte die Jagd nach den Jedi fortsetzen. Dieser Widerstand war nur eine Ablenkung seiner wahren Beweggründe.

“Ich habe keinerlei Informationen die dies bestätigen, doch ich kenne die Denkweise der Jedi. Sie glauben an Demokratie und Freiheit sowie Gleichheit. Sie glauben daran dass jeder diesselben Chancen hat und dass es sich lohnt für seine Freiheit zu kämpfen. Wenn sie jetzt eins und eins zusammenzählen können, werden sie sehen dass ihre fehlenden Berichte über Jedi Aktivitäten im Widerstand nicht bedeutet, dass es sie nicht gibt.“

Seine Geduld wurde auf dieser Mission auf eine harte Probe gestellt, eine Probe bei der er nicht wusste wie lange er noch durchhalten würde.

Coruscant - Imperial City - Verwaltungskomplex - Konferenzraum „AB-154“ - mit Darth Draconis, Lady Kezia (NPC), Lt. Ortega (NPC) und High Col. Aabe (NPC)​
 
¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House ~ hinterer Bereich ~ Nebenraum ¦¦ Shana & Chesara ~ ein Haufen Jedi in der Nähe

Sie würde immer jemanden für Fragen haben, das war schon einmal gut. Insgesamt war die Sache hier wohl erledigt. Ein simpler Botengang war zu einem kleinen Abenteuer geworden, wenn man es so sehen wollte. Nicht nur, dass sie sich etwas hatte einfallen lassen müssen, überhaupt zu den richtigen Leuten zu kommen, nein sie hatte auch noch erfahren, dass sie das Potential einer Jedi in sich trug. Verblüffend. Ihre Mutter hatte immer gesagt, jeder Tag war ein Sammelsurium voller unentdeckter Wunder. Manchmal grenzten die Tage tatsächlich an Wunder. Wie sich Shana schon gedacht hatte, gab es hier einen Hintereingang der von den Jedi benutzt wurde. Ihr nächster Besuch sollte kein Problem sein, sofern nicht ein anderer Türsteher Wache stand. Es würde schon schief gehen, bzw. nicht. Einen Moment hatte die Blondine das Gefühl die Jedi mit der Offenbarung ihrer Kontaktvariante etwas verblüfft zu haben. Wie auch immer, beim nächsten Mal würde Tom sie wohl ganz normal begrüßen. Oder? Sie nickte einfach nur verständnisvoll. Diese Sache war also auch geklärt.

Die andere Angelegenheit, die die nicht geklärt war, sprach Chesara noch einmal an. Ihre Entscheidung. Sie sah genau wo das Problem lag, konnte aber auch keine Hilfestellung geben. Wie auch? Sie sagte es. Die Jedi kannte sie nicht. Und da sie niemanden hatte, dem sie sich in der Hinsicht anvertrauen konnte, musste sie selbst auf ein Ergebnis kommen. Irgendwann musste sie jemanden finden, bei dem sie sich traute. Jemanden, dem sie ihre "Geheimnisse" erzählen konnte, und der sie auch kannte. Würde ihr Freund doch bloß nicht im Koma liegen. Aber alles wünschen half nichts. Im Moment war sie alleine, bzw. glaubte es zu sein. Die Studentin lachte leise auf.


"Ha. Das ist wohl das Problem. Wahrscheinlich erwarte ich zuviel. Im Moment weiß ich nicht was ich will. Oder was ich mir wünsche. Eine Ausbildung zur Jedi. Ich weiß nicht ob ich das will, oder ob ich dafür bereit bin."

Hey, sie sollte mit dem Wort "Jedi" nicht auf dem Gang herum werfen. Möglicherweise war hier hinten Redefreiheit, aber es war immer besser Vorsicht statt Nachsicht walten zu lassen.

"Meine Entscheidung werdet ihr auf jeden Fall hören. Vorerst werde ich mich aber auf andere Weise gegen das Imperium engagieren. Ich hab’ da so meine Methoden." , grinste Shana. Wie ihr schon aufgefallen war, verhielt sich das Universum in der Tat aberwitzig.

"Ewig habe ich nach einer Möglichkeit gesucht aktiver zu werden. Aber das mit den Jedi ist mir so spontan dann doch etwas zuviel."

Mittlerweile wartete die Tür darauf, dass sie hindurchging. Es wurde Zeit zu gehen.

"Gut, dann mache ich mich mal auf den Weg. Wir werden uns in absehbarer Zeit also wieder sehen." Natürlich solange keiner von ihnen unterdessen getötet wurde.

"Alles Gute bis dahin. Auf Wiedersehen."

Damit verabschiedete sich die Defender – Gesandte und durfte sich dem grimmig dreinblickenden Wachmann vorstellen. Sie war regelrecht erschlagen, als sie den Weg zurück zum Eingang ging, in dessen Nähe ihr Gleiter stand. Noch einmal würde sie hier unten nicht ohne Blaster herumlaufen. Ein Wunder, dass man sie noch nicht überfallen oder angepöbelt hatte. Das Glück einer Jedi? Oh, man. Hoffentlich würde sie jetzt nicht ständig an diese Sache denken. Vielleicht musste sie einige Dinge neu betrachten. Später. Erstmal war es ihre Aufgabe die Nachricht zurückzubringen. Shana würde wirklich gerne mal einen Blick hinein werfen. Das war echt unfair! Eine Botschaft für und von den Jedi, und sie erfuhr nicht worum es ging. Die Versuchung war wirklich groß, aber sie widerstand ihr. Bevor sie es sich anders überlegen konnte, startete sie die Repulsoren und fuhr los. Zum Glück hatte sie den Plan von Noa, und konnte diesen benutzen um auf exakt demselben Weg zurückzukehren.

¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Straße ~ Gleiter ¦¦ Shana
 
[Hyperraum, COR Viper, Kabine des Flaggoffiziers]- Alynn

Die Reihen an roten und blauen Quadraten glänzten metallisch im diffusen Schimmern des Datenbildschirms, der die - den Platzverhältnissen an Bord einer Fregatte Rechnung tragend – kleine Offizierskabine in dezentes Licht tauchte.
In mattes, schwarzes Leder (stammend von welcher Spezies auch immer der Hauptkleidungsversorger der imperialen Streitkräfte auserkoren hatte für die Handschuhe der Offiziere der einst bedeutendsten Streitmacht dieser Galaxis bluten zu müssen) gehüllte Finger strichen langsam – fast gemächlich – über diese fast schon farbenfrohen Zeugnisse militärischer Befugnisse und Zwänge, denen sich ihr Träger seinen Eiden und Schwüren entsprechend auszusetzen hatte.
Das statische Bild eines in Flammen aufgehenden Supersternzerstörers auf dem die Szenerie illuminierenden Schirm bewies eindrucksvoll, wie bindend diese Eide tatsächlich gewesen waren. Worte zählten nichts, vollkommen gleich, in welch zeremonieller Inbrunst sie vorgetragen wurden. Einige hatten sich bis zuletzt geweigert, diese fundamentale Wahrheit anzuerkennen – und waren durch ihren Irrtum vernichtet worden.
Die Rangabzeichen eines Commodore der imperialen Flotte wurden auf der Arbeitsplatte des schmucklosen Schreibtisches abgelegt, ihr einziges Beiwerk jener schmale, silberne Zylinder, der eine vollkommen anders lautende Botschaft zu vermitteln schien. Den Willen und die Fähigkeit, zu herrschen. Durch Taten… nicht durch Worte. Bis auch diese Taten sich verräterisch ins Gegenteil verkehrten und die Täter verschlangen. Ein freudloses Schmunzeln wäre die einzige Regung gewesen, die ein anonymer Beobachter in diesem Moment hätte ausmachen können.
Der einem jeden imperialen Offizier geläufige Ton des schiffsinternen Kommunikationssystems unterbrach jeden weiteren fruchtlosen Gedankengang. Ein beiläufiger Tastendruck und die Welt militärischer Disziplin manifestierte sich einmal mehr in der absolut vorschriftsmäßigen Meldung des ersten Offiziers der Viper.


„Commodore, Sie hatten gebeten informiert zu werden, sobald wir Coruscant erreichen. Die Rückkehr in den Normalraum steht jetzt unmittelbar bevor.“

“Weitermachen, Commander.“

„Ma’am.“

Es dauerte zwei Atemzüge, ehe die Rangabzeichen ihren Platz an der Uniform und die Waffe den ihrem am Gürtel derselbigen wiedergefunden hatten, zwei weitere, ehe die Kabine wieder in absoluter Finsternis und Leere zurückblieb.
Die Kabine des Flaggoffiziers war nicht weit von der Brücke der Fregatte entfernt – ohnehin waren die Wege an Bord des kleinen Schiffs bedeutend kürzer als auf einem Sternzerstörer der Imperial-Klasse – sodass Alynn die Kommandozentrale ihres Schiffes exakt in dem Moment erreichte, in dem der Navigationsoffizier seinen Countdown zum Verlassen des Hyperraums abgeschlossen hatte und das jedem Raumfahrer bekannte Bild des bläulichen Strudels in einer die sinne verwirrenden Übergangsphase dem gewohnten Sternenbild wich, nur verdeckt durch die Silhouette des Zielplaneten und die etlichen Raumschiffe in seinem Orbit. Coruscant.


„Commodore, die Raumverkehrskontrolle Coruscant kontaktiert uns. Annäherungserlaubnis erteilt.“

Der Kommunikationsoffizier pausierte kurz.

„Das lokale Flottenkommando erkundigt sich nach Auftrag und Ziel.“

“Antworten Sie, wir befinden uns auf unserem Einweihungsflug und nutzen Coruscant nun für einen kleinen Landurlaub.“

„Jawohl, Ma’am.“

Alynns Blick streifte den ersten Offizier der Viper, der den bisherigen Anflug schweigend verfolgt hatte.

“Commander, tragen Sie dafür Sorge, dass die Crew nichtsdestotrotz in ständiger Alarmbereitschaft verbleibt. Ich könnte Ihre Männer benötigen. In meiner Abwesenheit wird Captain Asakawa das Kommando übernehmen.“

„Verstanden, Commodore. Ihre Maschine steht bereit.“

“Sie haben die Brücke.“

Während die schlanke Corona-Fregatte sich elegant – und sorgsam gemieden durch jedwedes zivile Raumschiff im Umkreis – in einen stationären Orbit um Coruscant (in Reichweite mindestens zweier imposanter Golan-III-Verteidigungstationen und ihrer einem Sternzerstörer Konkurrenz machenden Artillerie) eingefädelt hatte, verließ Alynn entschlossenen Schrittes die Brücke.

[Orbit um Coruscant, COR Viper, Gang]- Alynn
 
...2 Wochen später...


- Coruscant – City – Richards Penthouse – Mit Richard -

Ihre Augen waren geschlossen, ihr Mund bildete ein zufriedenes Lächeln. Wohlig räkelte Akemi sich unter der zärtlichen Berührung von Richards Zeigefinger, der sanft ihre Wirbelsäule nach zeichnete und immer wieder in leichten Bögen nach links oder rechts wanderte, um sie zu kitzeln. Sie lag auf dem Bauch, mit nichts bekleidet abgesehen von einer süßen roséfarbenen Panty mit zartem Spitzenbesatz und einer winzigen Schleife an der Vorderseite. Ein Blick auf das Chrono verriet, dass sie noch ein paar Minuten liegen konnten, ehe es Zeit wurde aufzustehen und sich anzuziehen. Es war Nathaniels Geburtstag und er hatte eine Party in seiner Wohnung organisiert, Akemi jedoch von allen Vorbereitungen verbannt. Bei der Geheimniskrämerei, die er betrieb, lag die Vermutung nahe, dass er irgendetwas besonders tolles geplant hatte. Roxanne half ihm natürlich, aber ansonsten hatte er jede Hilfe abgelehnt. „Auch gut.“, hatte Ecile gesagt und dabei ziemlich zufrieden gewirkt. „Ich muss ohnehin vor der Party zur Massage. Wenn man meinem Rücken Glauben schenkt, könnte man meinen, ich sei ein Urgestein!“ Die Jüngste war sie tatsächlich nicht mehr, aber weder Nathaniel noch Richard hätten sich gewagt sie darauf hinzuweisen. In solchen Dingen war Nahtaniels Tante empfindlich. Akemi war zwar um einiges jünger, hatte dafür aber ihre persönliche Massage heute ebenfalls bereits bekommen. Sie hatte noch immer das herrliche Aroma des Öls in der Nase, das Richard benutzt hatte. Auch ganz ohne Rückenprobleme war es angenehm, sich von ihm verwöhnen zu lassen.

„Wir müssen gleich los.“

Murmelte Akemi und ihre momentane Laune sagte ganz deutlich, dass sie lieber im Bett bleiben wollte, als eine Party mit vielen Leuten zu besuchen, auch wenn es Nathaniel war, der Geburtstag hatte. Aber es war einfach so gemütlich!

„Mhhhh.“

Antwortete Richard, dem es scheinbar ebenso erging. Akemis Lächeln wurde noch breiter.

„Lass uns liegen bleiben.“

Schlug sie, nicht ganz ernst gemeint, vor.

“Damit Nathaniel nie wieder mit dir redet und ich dich ganz für mich alleine habe?“

Sie hörte den amüsierten Ton aus seiner Stimme heraus.

“Abgemacht.“

„Hey, du Egoist!“

Schimpfte Akemi im Scherz und spürte im nächsten Moment, wie sich Richards Arme fest um sie legten und sie zu ihm heran zogen. Sie rollte sich auf die Seite, während er auf dem Rücken lag, stützte sich auf einen Ellbogen, beugte sich leicht über ihn und betrachtete ihn.

“Nur weil ich dich nicht teilen will? Das kannst du mir nicht ernsthaft vorwerfen.“

Erwiderte er mit einem äußerst befriedigten Lächeln, das ohne Frage bedeutete, dass er sich seiner Argumentation ziemlich sicher war.

„Hm.“

Lautete Akemis Antwort dann auch.

„Das kann ich dir wohl wirklich schlecht vorhalten.“

“Siehst du.“

Ein Schauer überfiel Akemi, als er seine Hand erneut streichelnd über ihren Rücken führte und sie dann mit entschlossener Stärke noch ein Stück näher zu sich zog, bis ihre Lippen nur noch wenige Millimeter trennten.

“Ich könnte die ganze Nacht so mit dir liegen.“

Sagte er leise.

“Dich streicheln und dich anschauen. Das wäre alles, was ich brauche.“

„Oh, dann ich ja die Augen zumachen und schlafen.“

Meinte Akemi und erfreute sich an Richards leisem Lachen.

“Ja, das könntest du.“

Pflichtete er ihr bei und küsste sanft ihre Lippen, ihre Wange und ihre Schläfe, um schließlich in Richtung ihres Halses und wieder etwas höher zu ihrem Ohr zu wandern, an dem er neckend zu knabbern begann.

„Immerhin“ , sagte er und klang dabei ziemlich zufrieden, „kann ich mit dir machen, was ich will, wenn du schläfst.“


Eine halbe Stunde war das Bett leer, Akemi trug Wimperntusche auf und Richard begutachtete seine blank polierten Schuhe im Licht der Lampe. In diesem Jahr hatte Nathaniel beschlossen, seinen Geburtstag zu Hause zu feiern. Die Party sollte nicht ausschweifend groß werden, aber soweit Akemi es beurteilen konnte, hatte er doch ordentlich viele Leute eingeladen. Er hatte ihr sogar vorgeschlagen, Nex ebenfalls einzuladen, auch wenn die beiden kaum etwas miteinander zu tun hatten, was sie auch prompt getan hatte. Zuerst hatte Nathaniel überlegt in einem Club zu feiern, diesen Plan aber – aus Rücksicht auf die „älteren Gäste“, wie er Akemi anvertraut hatte – doch wieder über den Haufen geworfen. Stattdessen hatte er nun einen Cateringservice beauftragt, sich ein streng geheimes Motto ausgedacht und Akemi versichert, dass sie die Wohnung nicht wieder erkennen würde. Insofern war die junge Schauspielerin ziemlich gespannt auf seine Einfälle. Sie hatte versucht, Roxanne etwas zu entlocken, doch die hatte eisern geschwiegen, wenn es ihr auch ziemlich schwer gefallen war. Als sie soweit waren loszufahren, trug Akemi ein royalblaues Shirt mit Wasserfallausschnit, Pumps in der gleichen Farbe, dazu eine hellgraue, schmal geschnittene Hose und eine schwarze Lederjacke. Durch ihre kurzen Haare war sie lässig mit den Händen gefahren und hatte sie an den Spitzen mit etwas Wax ausgefranst. Richard war ebenfalls leger gekleidet, trug eine schwarze Stoffhose, ein grau-weiß blass kariertes Hemd und eine zur Hose passende Weste darüber. Mit dem Gleiter brauchten sie nicht lange, bis sie bei Nathaniel waren. Akemi trug das Geschenk und Richard betätigte den Türsummer. Drinnen hörte man bereits, wie Musik spielte. Als Nathaniel öffnete, war das erste, was Akemi tat, an ihm vorbei in die Wohnung zu starren. Besonders viel sah sie allerdings nicht, da ihr der Blick von einer Mauer, die aus Grünpflanzen bestand, versperrt wurde. Das war... interessant.

„Ohh, Nathaniel! Alles, alles Gute zum Geburtstag!“

Rief sie überschwänglich, drückte ihren engsten Freund fest an sich und überreichte ihm ihr Geschenk. Über seine Schulter hinweg schielte sie weiter in den Flur hinein.

„Was hast du mit der Wohnung gemacht?“

Fragte sie skeptisch.

„Ich seh' überall nur grün.“

Nathaniel grinste und ließ sich auch von Richard die Hand schütteln.

“Ich hab' dir gesagt, du würdest sie nicht wieder erkennen, oder?“

Er ließ beide herein und kaum hatte Akemi drei Schritte in die Wohnung gemacht, blieb ihr vor Staunen der Mund offen stehen. Links und rechts an den Wänden standen riesige Pflanzkübel mit den unterschiedlichsten Grünpflanzen. Von den Decken hingen Lianen und orangefarbene Lampignons, die für ein angenehmes Licht sorgten. Hier und dort standen bunte, exotisch aussehende Blumensträuße in Vasen aus Bambusholz und in der Küche, in der das Buffet aufgebaut war, standen geschnitzte Holzstatuen, die gerade Eciles Kunstsammlung hätten entsprungen sein können. An nur einem Nachmittag hatte Nathaniel die gesamte Wohnung in einen Dschungel verwandelt.

„Wooow!“

Staunte Akemi mit offenem Mund.und schüttelte ungläubig den Kopf.

„Damit hab' ich nicht gerechnet.“

Nathaniel, ganz der perfekte Gastgeber, drückte ihr und Richard jeweils einen Drink in die Hand.

“Ziemlich cool, was?“

Prahlte er stolz und Akemi nickte.

„Ziemlich.“

Bestätigte sie.

„Ich trau mich gar nicht, in mein Zimmer zu gucken. Da sind bestimmt wilde Tiere drin.“

- Coruscant – City – Richards Penthouse – Mit Richard -
 
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