Korriban (Horuset-System)

[ Äußerer Rand :: Horuset-System :: Korriban :: Dreshdae :: Kultistenhaupquartier] Zoey, Saphenus, Fred, Avlan, Grin, Messga

Die Worte Avlans ließen den Präfekten kalt, er antwortete nicht darauf und beachtete ihn nicht weiter, doch der Söldner war sich sicher dass die Worte saßen. Mochte Messga nochmal so neunmal-klug tun wie er wollte, er war nicht intelligenter. Seine Rasse mochte einen Vorteil haben, doch dass hatte ihm nicht geholfen betäubt zu werden, oder in die Hände von Hinterwäldler-kultisten zu gelangen die ihn mit den eigenen Waffen schlagen konnten. Freundschaftlich legte Saphenus seine Hand auf Avlans schulter um sich zu stützen. Nun fühlte sich der Söldner in seinem Element, nun hatten sie alle etwas gemeinsam, ihren Zorn, ihren Hass. Jeder von ihnen hatte Verluste erlitten, ob in naher oder ferner Vergangenheit, doch nun kam der Zeitpunkt ihrer formellen Rache am Leben selbst.

Der Sith wendete dann ebenfalls seine Worte an den Präfekten, und die zeigten nur noch besser wie Hilflos der Marasan in seiner Lage war. Mit seinem Lichtschwert berührte Saphenus dass Kraftfeld, und zeigte so wie die Kultisten es mit primitiven mitteln geschafft hatten ihn gefangen zu halten. Wehrlos war er da unten, er müsste nur noch ängstlich und bibbernd in der Ecke sitzen, dann würde dass ganze schon viel schöner aussehen. Es hätte... ein künstlerisches Antlitz. Saphenus hob Messga dann mit der Macht in die Luft, und in die Nähe des Kraftfeldes, sodass er es schon fast Berühren konnte. Er spielte solange mit ihm bis er es anscheinend nicht übertreiben wollte um den Mann zu töten, ließ ihn los und bot ihm ein Geschäft an: Entweder würde er ihm die Informationen liefern die er brauchte, oder er würde Avlan und den Kultisten in die Hände fallen. Der Söldner fand die Worte bekräftigend, hoffte er insgeheim doch dass der Präfekt das Angebot ausschlagen würde.

Messga richtete erneut unfreundliche Worte an den Sith, und informierte diesen in überheblichem Ton, er solle sich über seine Spezies informieren. Der Präfekt würde seinen Lord natürlich niemals verraten, und daher könnte er ihn auch gleich freilassen um Talitha zu erhalten - und zu verschwinden. Was war mit Avlan und dem Rest? Weiterhin drohte er indirekt dass Ignavius die Siedlung sprengen würde, falls er nicht frei käme. Nur er selbst könnte den verrückten Gouverneur aufhalten dies zu tun, obwohl allein schon der Gedanke daran ein Paradoxon darstellte. Würde Dreshdae in Rauch und Asche aufgehen... wovon wäre der Gouverneur Ignavius dann Gouverneur? Weil er nicht mit einem primitiven Kult zurecht kam gleich alles in die Luft jagen? Avlan lachte auf:"Würde der Imperator auch gleich ganz Bastion in die Luft sprengen weil sich ein paar Jedi in seine Residenz eingeschlichen haben? Ein skurriler Gedanke".

Avlan glaubte an einen reinen Bluff um sein Leben zu retten, und schenkte dem somit keine weitere Aufmerksamkeit. Nein, ganz im gegenteil, er sah dass als den Aufruf an ihn, weiter zu handeln. Er stand auf, und schon hatte sich Zoey zwischen Saphenus und ihn gedrückt. Einerseits schlug sie vor, die Kultisten auszusenden die Sprengsätze zu entschärfen, andererseits Messga dazu zu bringen Ignavius zu informieren die Sprengung abzusagen:"Moment mal, ihr glaubt also dass das kein Bluff ist?", er blickte zwischen den beiden hin und her, bis er bei Saphenus stehen blieb. Dieser nickte und stimmte seiner Schülerin zu, es könnte durchaus möglich sein:"Naja.. ich gehe nicht davon aus dass sich die Kultisten mit den Sprengsätzen auskennen werden. Daher bleibt uns nur die besondere Therapie oder?", Avlan winkte die beiden mit der Hand etwas weg von dem Loch damit der Präfekt nicht jedes ihrer Worte mitbekam. Kurz zuvor jedoch wandte er sich noch einmal an den Marasan:"Mal sehen wie lange du deinem Meister die treue hältst. Viele vor dir haben schon hohe Töne gespuckt, bis sie letztlich nur noch ein hirnloses Wrack waren. Aber im Laufe der Prozedur wirst du noch Möglichkeiten haben dass zu verhindern", mit einem zwinkern unterstrich er seinen Abgang:"Viel spaß".

Die drei stellten sie nah zusammen, und kamen zu dem Schluss, dass Messga leiden würde:"Ich könnte Fred sicherlich fragen, ob er bestimmte Mittel besitzt, deren Wirkung mit den Elektroschocks und der Hilfe von euch Saphenus mit nichts vergleichbar wäre", er merkte, der Gruppe gefiel der Gedanke dass der Präfekt auf eine exotische Weise leiden durfte. Doch dazu musste erstmal ein gemeinsames Schauspiel inszeniert werden wie der Söldner fand, und in dieser Kombination würde es erst ihre Wirkung entfalten. Im kreise ihrer Zusammenkunft erklärte er ihnen ausführlich den Plan, und sprach mit Saphenus über seinen Einsatz. Er hätte an sich den größten Anteil an dem bevorstehenden Schauspiel, dafür wäre Avlan ein Assistent, und Zoey... könnte beweisen dass in ihr die Sith-werte überhand gewannen. Sie hatte ja gelernt, dass sie mit Jedi-logik und den freien werten der Republik nicht weit kam.

"Fred, ihr habt doch sicherlich ein paar Halluzinogene? Und ein paar eurer Mäntel und Masken wären da ebenfalls nicht schlecht", fragte Avlan den Sprecher aus, und folgte ihm in die weiteren Räume des Kultes auf der Suche nach den benötigten Mitteln, während sich Zoey darum kümmerte ihren angedachten Plan in die Tat umzusetzen. Niemand wollte auch nur eine Milisekunde an Zeit verschwenden, sodass das ganze recht flott von statten ging. Es wurde eilig ein Stuhl herbeigeschafft, einige kleinere Fläschchen und Spritzen auf dem Tisch bereitgestellt, und jeder von ihnen bekam einen langen, blickdichten, pechschwarzen Kapuzenmantel zur Verfügung gestellt, sowie eine Maske der Kultisten. Da Saphenus schon so mit seiner Kleidung schrecklich genug aussah, benötigte er keinen Mantel, die Maske bot man ihm dennoch an. Niemand wusste zu Anfang so recht was dass ganze Theater sollte, doch man ließ Avlan gewähren. Mit einem grinsen auf dem Gesicht legte er sich den Mantel um, zog die Kapuze hoch und warf die Maske der Kultisten auf:"Halluzinogene wirken am besten in Kombination mit visuellen Spielereien, und körperlichen Schmerzen. Da muss man sich nicht mal großartig anstrengen, dass meiste wird sich in seinem Kopf abspielen. Das aussehen der Kultisten hilft da bereits bestens.".

Da Fred unbedingt bei der Prozedur mit dabei sein wollte, legte er sich ebenfalls die klassische Kleidung der Kultisten an, und wartete mit zwei dazugekommenen Kultisten auf seinen Einsatz. Es würde für alle, ein hoch spannendes Spektakel werden wie Avlan fand, schließlich hatte er die Wirkung von Halluzinogenen sogar selbst am eigenen Leib erfahren. Wie realistisch die Gerüche, wie realistisch der Schmerz, als ihn Doktor Týr gefoltert hatte.. Nun würde er selbst die Mittel seines Peinigers anwenden, und sich daran laben. Er rieb sich die Hände, und nachdem alles bereit stand, begab sich Saphenus zum Loch in dem der Präfekt saß. Wortlos winkte er ihm zu, streckte die Hand, und hob ihn wieder so nach oben wie vorhin, doch diesmal war dass Kraftfeld deaktiviert worden. In eine Starre versetzt wurde er auf einen Stuhl gesetzt, und sofort von Grin und Avlan gefesselt. Es gab keinen Ausweg mehr für Messga. Keine Hilfe, keine Angebote mehr, keine Gespräche. Ihm wurde auf kein Wort eine Antwort gegeben, er war nur noch ein wehrloses Opfer seiner eigenen Taten geworden. Wo blieb seine Intelligenz?

Sie stellten sich in einen Halbkreis um ihn auf, Fred und seine Kultisten standen etwas hinter dem Präfekten sodass er sie nicht sehen, aber gut hören konnte. Sie hatten Fackeln in der Hand. Avlan nahm eine der Spritzen, schüttelte sie ein wenig und tat so professionell als ob er seit Jahren Arzt gewesen wäre. Laut Fred war dass grünliche Mittel ein Halluzinogen welches aus verschiedenen Giften zusammen gesetzt wurde, und mit ein paar kleineren Modifikationen verbessert wurde. Die Kultisten kannten sich mit der Alchemie recht gut aus, und hantierten damit oft in ihren heiligen Messen, oder ließen sich dadurch gemeinsam berauschen. In diesem Fall... würde es nichts positives hervorrufen. Da sich der Präfekt wehrte musste Grin den Arm mit Gewalt festhalten, und Avlan stach dann sofort zu. Es war wohl nicht ganz professionell, aber es reichte damit der Stoff in den Körper gelangte. Der Söldner nickte den Kultisten im Hintergrund zu, und sie begannen in Sith-Sprache zu flüstern, alle gemeinsam im Chor. Saphenus streckte langsam seine Hand aus, und richtete sie auf Messga. Dieser verspürte langsam einen Druck auf seinen Kopf, die dunkle Seite begann ihn zu umgarnen. Er sah nur noch wie sich der Elektrostab in Zoeys Hand aktivierte und zu knistern begann....

[ Äußerer Rand :: Horuset-System :: Korriban :: Dreshdae :: Kultistenhaupquartier] Zoey, Saphenus, Fred, Avlan, Grin, Messga
 
[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Hauptquartier der Kultisten] - Saphenus, Avlan Diaz, Zoey Liviana, Grin Redeye, Fred Abernathy (NPC), Kultisten

Saphenus seufzte. Messga blieb selbst bei der Androhung von Folter unbeeindruckt und wähnte sich überlegen. Er war festgefahren in seiner Meinung, gefangen in dem Wahn noch immer alle Zügel in der Hand zu halten. Verzweiflung und Furcht hatten die Oberhand gewonnen und hinderten ihn daran einen rationalen Gedanken zu fassen. Doch es war vorbei, Messga hatte verloren und Ignavius würde ihm nur allzu bald folgen.

„Dann hast du deine Wahl getroffen.“, flüsterte der Zabrak leise und begab sich näher an das Loch in dem Messga nun die letzten Tage seines jämmerlichen Lebens zubringen würde. „Informier dich lieber über mein eigenes Volk. Du machst mir keine Angst während ich die deine ganz genau spüren kann. Dir bleiben nichts als deine leeren Worte und selbst die verschwendest du. Du könntest es dir einfach machen, leicht und simpel. Stattdessen ziehst du den komplizierten Weg vor. Bitte, ich kann dich nicht davon abhalten. Ignavius, dieser verdammte Säufer, ist kaum in der Lage seine eigenen Schuhe zu zubinden, da wird er wohl kaum den Schalter für Sprengstoffe finden. Mit seinem degenerierten Verstand und den wenigen Hirnzellen, die vom Alkohol verschont worden sind, kann man froh sein, dass er überhaupt noch am Leben ist. Er wird dir nicht mehr helfen können.“ Innerlich bedauerte Saphenus, dass es der Gouverneur noch nicht fertig gebracht hatte sich selbst ins Koma und bis in den Tod zu trinken. Andererseits hätte ihn das der Gelegenheit beraubt sich selber zu dessen Henker aufzuschwingen.

„Das witzige ist, lieber Messga, dass du auch sterben würdest, würde sich Ignavius dazu entschließen die Siedlung zu sprengen. Ironisch, dass dich dein eigener Herr töten würde.“ Mit diesen Worten wandte er sich ab. Er hatte genug von der hässlichen Fratze des Präfekten und merkte bereits wie sich seine Ungeduld in ihm regte. Zum ersten Mal war er wirklich beeindruckt von seiner Schülerin als sie sich einbrachte und nickte ihr anerkennend zu. Sie hatte recht, es lag im Bereich des möglichen, dass die gesamte Siedlung zum Einsturz gebracht werden konnte. Ob der schnellen Gedanken des Präfektes war es ihm nicht möglich mit Hilfe der Macht herauszufinden ob er die Wahrheit sprach oder nicht, doch in dieser Sache konnten sie kein Risiko eingehen. Avlan hingegen war skeptisch, stimmte ihnen dann aber zu. Gemeinsam entschlossen sie sich Messga mit allen Mitteln, die ihnen zur Verfügung standen zum Sprechen zu bringen. Eine Kombination aus Halluzinogenen, Elektroschocks und der Macht würde das bewerkstelligen. Selbst wenn am Ende nichts weiter als sinnloses Geschrei dabei herauskommen würde, so hätten sie zumindest ihren Spaß gehabt.


Abermals stand Saphenus vor der geheimnisvollen Maske des Kultes und sah sie an. Gewöhnlich, nichts weiter als ein Spielzeug, lag sie da und wurde dennoch zu etwas Besonderes. Die Kultisten glaubten an die Macht der Maske und durch diesen Glauben wurde sie mächtig. Alles beruhte auf einer Illusion, auf falschen Hoffnungen und Freuden und dennoch waren sie auf eine gewisse Weise real. Ehrfürchtig wurde ihm die Maske angereicht, als fürchtete sich der Kultist vor ihrer scheinbar unendlichen Macht berührte er sie mit so wenig Haut wie möglich. Mit einem Nicken nahm Saphenus sie entgegen und führte sie auf sein Gesicht. Eiserner Geruch nach Blut stieg ihm in die Nase und kurz sah er Mara vor seinem geistigen Auge, die verzweifelt um ihr Leben bettelte. Saphenus sog dieses Bild auf und projizierte es auf das, was folgen würde. Er zog die Kapuze seines abgewetzten Umhangs über seinen Kopf und drehte sich zu dem Loch hinter sich. Mit einem Wink seiner Hand wurde das Energiefeld von den Kultisten deaktiviert und schon trat er mit einem regelmäßigen Klacken seines Gehstocks an den Abgrund heran. Saphenus konzentrierte sich und schon begannen die Augen der Maske in einem sanften violett zu glühen. Noch nicht so stark wie bei der Opferung, doch man bekam einen Eindruck davon wozu sie in der Lage war. Er streckte die Hand aus und umschloss Messga mit dem Griff der Macht. Er spürte wie sich der Körper des Marasan instinktiv versteifte, doch er konnte sich nicht dagegen wehren. Langsam schwebte er in die Höhe, raus aus dem Loch und auf einen Stuhl. Sofort wurde er gefesselt, stramm und fest sodass es keinen Ausweg gab.

Fackelschein erhellte das Theater und ließ die Schatten an der Wand tanzen. Im Halbkreis standen sie um den Präfekten herum und sahen ihn mit maskierten Blicken an. Saphenus stand aufrecht, den Rücken durchgedrückt, den Gehstock lose in der rechten Hand. Er hörte seinen eigenen Atem, spürte seinen Herzschlag und genoss die Vorfreude auf das Spektakel. Avlan spritzte die Halluzinogene und die Kultisten begannen in der alten Sprache der Sith zu murmeln. Unheil lag in der Luft, sie schien schwerer zu werden und schließlich gar zu vibrieren. Saphenus schloss sein Auge und ließ die der Maske noch heller leuchten. Plötzlich schien sie seinem Willen zu gehorchen. Ein letztes Mal gönnte sich Saphenus den Gedanken wie berechenbar und einfach die Kultisten doch waren, dann konzentrierte er sich. Er streckte seine Hand aus. Die dunkle Seite hüllte ihn ein, umgab ihn, floss durch ihn und stärkte seine Macht. Langsam und kontrolliert streckte er seine Sinne aus und tastete nach Messga. Der stellte sich in der Macht so anders dar als jedes humanoide Lebewesen, seine Gedanken rasten und waren nicht zu greifen. Als versuchte man klitzekleine Staubkörner in der Luft mit den eigenen Händen einzufangen glitten sie davon. Sofort spürte Saphenus seine Ungeduld, drängte sie aber zurück so gut er konnte. Schweiß begann sich auf seiner Stirn zu formen. Dann erinnerte er sich an seine Ausbildung, an die Fury und den Captain des Frachters, den sie aufgebracht hatten. In dem Tank gefangen hatte er um sein Leben gebettelt und ihm Geld für seine Freiheit angeboten. Er war ein Narr und doch hilfreich gewesen. Damals waren seine Versuche seine eigenen Empfindungen auf den Captain zu übertragen fruchtlos gewesen, doch jetzt war er stärker und mächtiger. Saphenus ging in seiner Vergangenheit weiter zurück bis er schließlich in seiner Kindheit landete. Kinder standen in einem Halbkreis um ihn herum, lachten ihn aus und zeigten mit dem Finger auf ihn. Er weinte, dicke Tränen kullerten über sein Gesicht während er sich an einen Antigravball klammerte. Immer hatte man ihn zuletzt gewählt wenn es um Sport ging, immer hatte man sich über ihn lustig gemacht und immer wurde sie wütend wenn er beim Spiel versagte. Er rief sich die Mischung aus Verzweiflung und Angst ins Bewusstsein, die er damals empfunden hatte. Dann fokussierte er sich auf Messga. Angestrengt versuchte er diese Empfindungen auf den Präfekten zu übertragen, er zwang sie in seine Richtung und in seinen Kopf. Er fühlte wie er selbst wütend wurde und wie ihn diese Erinnerung vereinnahmte. Hätte er doch schon damals die Kräfte besessen, die er heute besaß, hätten ihm seine Eltern nur niemals verheimlicht wozu er in der Lage war! Ihm wären so viele Momente voller Angst erspart geblieben.


Saphenus schlug sein Auge auf, sein Umhang klebte an seinem Körper, Schweiß sammelte sich über seinen Augenbrauen und lief seine Wange herunter. Oder waren es Tränen, die sich an seinem Kinn sammelten und heruntertropften? Er schüttelte den Kopf und bekämpfte seinen Zorn. Die Macht sammelte sich zu einer Druckwelle und verpuffte dann ins nichts. Sein Blick glitt zu Zoey. Sie stand neben ihm, den aktivierten Elektrostab in der Hand.


„Tu es!“, flüsterte er, ungewiss in welchen Sphären Messga nun strebte und welche Augenblicke er durchlebte. „Lass ihn leiden, wie du Hybris oder Edgar Tlalloy leiden lassen würdest. Stell dir ihre Gesichter vor, spüre deinen Zorn und gib ihm Kraft. Er wird dich leiten. Lass dein Gewissen hinter dir, das Relikt eines vergangenen Lebens und akzeptiere die Natur eines Sith. Tu es!“ Saphenus ließ einen Augenblick verstreichen und legte dann Kraft in seine Stimme. Mit der dunklen Seite wirkte er auf Zoeys Verstand ein, verführte sie dazu seinen Worten zu gehorchen.


„Tu es!“


[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Hauptquartier der Kultisten] - Saphenus, Avlan Diaz, Zoey Liviana, Grin Redeye, Fred Abernathy (NPC), Kultisten
 
Korriban, Dreshdae, Kultistenhauptquartier, Theater vorm Verlies: Saphenus, Zoey, Grin, Avlan, Fred, Kultisten und im Verlies: Messga


Zoey war wirklich gespannt, was Saphenus von ihrem Vorschlag hielt. Sicher hatte sie ihre Vorschläge in erster Linie wegen ihrer Besorgnis zum Ausdruck gebracht, denn sie war hier um zu lernen und um Ausgrabungen zu tätigen und nicht um hier zu verrecken! Aber, sie wollte ihrem Meister auch zeigen, das sie eine gute Beraterin war, denn ihr war nicht entgangen, dass ihr Meister plötzlich sehr freundschaftlich mit Avlan tat und dies arg zur Schau stellte. Missgunst und Neid krochen in ihr hoch und dies, nachdem sie sich ihrem Meister gerade stark geöffnet hatte und Avlan Gegenstand des Ganzen gewesen war! Sie fühlte sich daher auch unterschwellig bloß gestellt, verraten und sie wusste nicht, woran sie war!? Es genügte schon der Gedanke, ihr Meister könnte Avlan mehr schätzen als gedacht, mehr als sie. Ihr Neid entsprang ihrem übertriebenen überspannten Ehrgeiz und dem Gefühl, Avlan unterlegen zu erscheinen und nun seine scheinbare Position neben Lord Saphenus, die doch ihr gebührte! Aus Neid entsprang nur zu oft Hass und in Zoey kroch er immer wieder gegen Avlan hoch. Der Wunsch ihm zu schaden und ihm eins aus zu wischen stieg kontinuierlich an! Ausgerechnet Avlan antwortete zuerst auf ihren Vorschlag. Er war verwundert und erstaunt, dass Zoey die Sache ernst nahm, da er an Täuschung glaubte. Avlan sah zwischen ihrem Meister und ihr hin und her. Saphenus stimmte ihr zu. Das freute Zoey, sah sie es als kleinen gerechten Triumpf gegenüber Avlan! Manchmal musste man kleine Brötchen backen! Avlan meinte darauf, dass sich die Kultisten kaum mit Sprengsätzen auskannten. Dies schien eine komische Truppe religiöser Fanatiker mit rebellischem Herzen zu sein?! Planten und glaubten sie doch seit Jahren an einen Sturz Ignavius, aber kannten sich mit so was nicht aus?! Man konnte nur hoffen, dass sie Waffen bedienen konnten und schusssicher waren!? Avlan hielt sie an, ein Stück vom Loch, indem Messga gefangen lag, weg zu gehen. Nun, er konnte bisher kaum etwas gehört haben!? Aber, gut, man konnte ja nicht vorsichtig genug sein! Avlan musste aber noch vorher einen Spruch an Messga gerichtet loswerden.

Es sollte also auf die Androhung von Folter auslaufen. Dazu könnte er noch einige Drogen bekommen, meinte Avlan und fragte gleich Fred. Dachte er, er hätte jetzt die zündende Idee gehabt? Angeber! Zoey hatte auch schon von Drogen gehört, natürlich noch nie selbst genommen!

“Sicherlich haben die Kultisten die ein oder andere Droge, bringen sie sich doch selbst bestimmt zu gerne in diese Rauschzustände! Religiöse Gruppen nutzen doch gerne bestimmte Gewürzcocktails zum Beispiel aus Tempest, Glitzerstim, Deluge, Greegewürz, Thysselrinde, Lumnigewürz oder Lesai , welches aus den Schuppen dieser Reptile gewonnen wird. Das Wahrheitsserum X-C33 wäre hilfreich, doch das werden sie kaum haben!”

Natürlich hatten sie irgendwas! Fred bejahte. Diese verrückten Spinner hatten immer so etwas! Avlan bestellte auch Masken und schwarze Kutten. Zoey verstand. Das Mittel der Angst sollte Anwendung finden! Es war ein starkes Mittel, deren sich die Sith nur zu gerne bedienten, das wusste Zoey längst! Sie würden sich dabei aller Mittel bedienen! Zoey musste innerlich zugeben, dass die Idee von diesem elenden Bastard nicht übel war!

Avlan besorgte alles mit Fred, was sie brauchten, um umsetzen zu können, was er vorgeschlagen hatte und Zoey begriff, dass sie ihren Vorschlag dann auch selbst vorbereiten müsste. Innerlich widerstrebend lief sie zu einem Kultisten und fragte ihn:

“Ähm, womit könnte man Elektroschocks verabreichen? Haben Sie da etwas Geeignetes?”

Zugegeben, dachte Zoey daran, wie es in der Psychatrie angewandt wurde. Schneller als sie dachte, hatte sie eine Waffe in der Hand. Einen Energiestab oder so!? Hm, gut, dachte sie. Sie nickte ihm dankend zu. Als sie sich zurück machte, drückte ihr Fred eine dunkle Kutte und eine Maske in die Hand. Sie kleiden sich selbst sithiger, als sie sich selbst, dachte Zoey und zog die schwarze Kutte über und machte die große weite Kapuze hoch. Sie suchte einen Spiegel auf und legte die Maske an, die alle Kultisten stets trugen. Sie sah ziemlich gruselig und finster aus. Das äußere Erscheinungsbild machte viel aus. Sie wirkte gleich böser, strenger, mehr wie eine Sith! Respektabler?! Sie suchte danach Avlan und Saphenus auf. Avlan äußerte sich zum bevorstehenden Spektakel und sie musste ihm innerlich recht geben, auch wenn sie ihm das nie sagen würde. Es würde sich alles in Messga`s Kopf abspielen! Avlan schien voll in seinem Element zu sein. So sehr Zoey wusste, wie wichtig Messga`s Wissen für sie war, dass er es preis gab und ihnen half, so sehr fühlte sie sich dennoch unwohl. Sie konnte es kaum glauben, dass sie so etwas hier tun wollte! ? Sie würden ihn mit Angst einjagen schier verrückt und geständig machen wollen! Sie waren nicht alleine. Hinter ihnen standen mehrere Kultisten. Sie trugen Fackeln und sagten in Sith-Sprache den Sithkodex hintereinander weg auf.

“Du glaubst, Ignavius wird dich irgendwie retten? Du glaubst, ein Wunder wird geschehen und alles wird irgendwie gut? Glaube besiegt nur zu gerne die Vernunft!”,

begrüßte sie Messga, als er auf dem Stuhl saß und sie im Halbkreis herum standen. Avlan spritzte ihm die Droge, aus was immer sie auch bestand?! Grin musste seinen Arm festhalten, obwohl er feste Fesseln trug! Sein Widerstand war groß in ihm. Doch wofür!? Er war dümmer, als er sich selber einschätzte! Was würde es ihm einbringen? Saphenus schien die Macht zu nutzen. Zoey konnte es spüren, wusste nur nicht, was er tat!?

Zoey machte drohend den Stab an. Er knisterte unheilvoll. Sie verstellte ihn auf Mittel. Egal, wer von den Anwesenden ihn benutzen würde, sie wollten ja nicht seinen Tod und sie kannte die Wirkungsweise dieser Waffe nicht. Sie hatte so ein Teil zum ersten Mal in der Hand. Dann merkte sie das aller Augen auf sie gerichtet war. Kam jetzt ihr Part? Sie richtete die Waffe drohend auf Messga.

“Ich frage mich, wie viel dein kluges Gehirn und vor allem deine Implantate aushalten werden? Willst du es wirklich darauf ankommen lassen? Soll ich dir das Ding an deinen Schädel halten? Es ist zwar nicht so ein tolles Artefakt zum Gehirngrillen, aber sehr wirkungsvoll, glaub mir! Ob du als Idiot immer noch interessant für Ignavius sein wirst? Ist dein Wissen und deine Klugheit nicht dein Kapital?! Wähle! Wir alle haben immer eine Wahl!”

Er schwieg. Er öffnete seine Augen, die bis jetzt verschlossen gewesen waren und starrte sie nur an.

“Bist du gewillt, dich kooperativ zu zeigen? Wo sind die Sprengsätze angebracht? Wie kann man alle auf einmal ausschalten?”

Ein langes Schweigen folgte. Man hörte nur den Reigen der Kultleute. Ihr Herz begann zu klopfen. Förmlich im Takt des Rhythmus` des Sprechgesanges! Wem sollte sie die Waffe reichen? Saphenus? Avlan? Grin? Sie stand unschlüssig da. Man erwartete doch nicht etwa, dass sie selbst? Schon, dass sie darüber auch nur nachdachte?! Doch nun flüsterte ihr Saphenus zu. Sie sollte es tun! Sie sollte sich die Gesichter von Hybris und Edgar vorstellen, daran denken, was sie ihr angetan hatten und es tun! Sie sollte das tun, was sie ihnen gerne antun würde. Sie schloss kurz die Augen und musste tief durchatmen. Er bedrängte sie es zu tun! Sonst würde er sie am Ende mit dem Ding strafen?! Er würde sicher kein NEIN akzeptieren! Dafür kannte sie ihn zu gut! Und wofür würde sie dann bestraft werden? Weil sie zu schwach gewesen wäre, es einem Typen an zu tun, der es nicht wert war, dass sie, um ihn zu verschonen, bestraft würde! Angst kroch in ihr hoch, Angst es zu tun! Angst, dass gleich alles explodieren würde, weil sie es nicht tat und Messga weiter schwieg. Sie fühlte sich bedrängt, genötigt, etwas zu tun, was ihr widerstrebte! Warum musste sie auch diesen Einfall gehabt haben?! Konnte sie nicht auf Drogen gekommen sein? Lieber hätte sie ihm so eine Spritze verpasst! Avlan hätte sicher kein Problem diese Waffe an Messga zu halten und würde sie jetzt auch anstarren und er würde frech lächeln, da sie gerade versagte. Avlan würde es statt ihrer tun und Saphenus würde nur ihn schätzen, dabei war er nicht einmal machtbegabt! Plötzlich sah sie nicht Edgar oder Hybris vor sich sitzen, sondern Avlan. Immer wieder hörte sie Saphenus sagen, dass sie es tun sollte. Sie sollte ihr Gewissen hinter sich lassen und sich ihrem Zorn und der dunklen Seite ergeben! Sie machte die Augen auf, sie sprach die Worte des Kodex in Sith-Sprache mit und gab sich daher selber Mut und Kraft und überwand sich, als sie sagte:

“....durch Stärke erlange ich Macht,...”,

und hielt ihm das Teil an sein Bein! Messga, wohl bemerkt, auch wenn für Zoey dort Avlan saß und von ihr für die erlittene Schmach bestraft wurde. Es blitzte um Messga`s Bein herum und es war ein gedämpfter Schrei zu vernehmen. Zoey nahm den Energiestab wieder weg.

“Bist du gewillt auszupacken?!”

Sie war gewillt es wieder zu tun! Sie wollte in Lord Saphenus`Gunst ganz oben stehen und irgendwann auf Avlan spucken können, denn was waren seine Fähigkeiten schon im Vergleich zu den mannigfaltigen Fähigkeiten in der dunklen Seite der Macht, welche manche für unnatürlich hielten?! Entschlossen sah sie den Gefangenen an, doch ihre Maske ließ keinen Blick darauf zu. Dann war es wie ein Selbstläufer! Es wurde leichter! Es ging wie von selbst! Wieder hielt sie ihm dieses Teil dran. Diesmal an seinen Arm. Es knisterte bläulich und zog sich bis zu seinem Hals hinauf.

“Wir arbeiten uns nach oben vor! Das nächste Mal halte ich es dir an deine Schläfe! Ich kann dir gerne nochmals eine Theorie dazu liefern, was mit deinen Implantaten geschehen wird und was das für Auswirkungen auf dich haben wird!”,

sagte sie finster. Ihre Stimme war fest. Sie fühlte sich plötzlich richtig gut. So stark! So mächtig! Es fühlte sich so richtig an! Die Atmosphäre war gut! Die Fackeln in den Händen der Kultisten, ihr Sprechgesang, einfach alles! Es war auf sie abgefärbt! Die Finsternis!


Korriban, Dreshdae, Kultistenhauptquartier, Theater vor geknebelten Messga auf Stuhl sitzend: Saphenus, Zoey, Grin, Avlan, Fred, Kultisten
 
Zuletzt bearbeitet:
::::: Korriban ::: Dreshdae ::: HQ der Kultisten ::: In einer Zelle im Boden ::: Präfekt Messga'traka (NPC) und über ihm Saphenus, Avlan, Zoey, Grin und ein paar Kultisten (NPCs) :::::

Noch in den letzten Sekunden bevor der dreckige Straßenköter-Sith ihn aus seiner Zelle holte, dachte Messga über die neusten Entwicklungen nach. Ihr beschränkter Horizont, Vorstellungskraft und Ignoranz machte jede Drohung wirkungslos. Er hatte ihnen die Wahrheit gesagt und sie erkannten sie nicht oder waren derart von sich überzeugt, dass sie darauf nicht einzugehen in der Lage waren. Oder eben willens waren. Solange er ihnen nicht detaillierte Informationen über die Residenz liefern würde, würden sie ihm nicht glauben und wahrscheinlich selbst dann nicht. Sie trauten ihm nicht, weshalb jedes Verhör sinnlos war. Nicht das er selber schon einmal jemand gefoltert hatte, doch sein Lord hatte sich bei seltenen Gelegenheiten dazu hingegeben. Der Sinn der nun folgenden Folter war keine Informationsgewinnung, denn ein Gefolterter erzählte im Zweifel alles, nur um nicht mehr leiden zu müssen. Das eigene Leben auf Informationen zu setzen, die auf solche Weise gewonnen wurden, war mehr als leichtsinnig. Und das wollten sie doch. Oder? Sie wollten von ihm Dinge hören, damit sie leichter oder überhaupt in die Residenz gelangen und seinen Lord töten konnten. Woher wollten sie denn wissen das er sie nicht belog, damit sie erst recht in eine Falle liefen? Konnten sie nicht, weshalb er ihnen eben alles erzählen konnte was er wollte, sie würden ihm nicht glauben. Nein, hier ging es nicht um Wissen. Nur um Rache. Die Kultisten wollten sich für die Repressalien, Saphenus für seine einohrige Schlampe und der Mandalorianer aus ihm noch unbekannten Gründen rächen. Die Doktorin und der maskierte Spinner waren scheinbar nur hirnlose Mitläufer, aber vergessen würde er sie dennoch nicht. Vor allem sie nicht, da sein Lord sie ja nach wie vor haben wollte. Seinen Wünschen folge zu leisten lag aber fern seiner Möglichkeiten. Nun konnte er nur noch durchhalten. Wie viel Zeit war überhaupt vergangen? War Lord Ignavius inzwischen doch schon angekommen? Er glaubte zwar an die Richtigkeit seiner Berechnungen, doch unmöglich war es nicht das sein Lord schneller war. Messga selber brauchte zum Beispiel nur etwa zehn Minuten. Wäre ja auch dämlich eine so wichtige Vorrichtung zwei echte Stunden vom Thronraum entfernt anzubringen. Aus sicherheitstechnischen Aspekten war es notwendig gewesen die beiden Zentralen ein Stück weit voneinander entfernt aufzustellen. Außerdem hatte er so gewisse Abläufe sauber voneinander trennen können. Also etwa zwei Stunden für einen Mann in Lord Ignavius Zustand. Doch sollte er sich von einem der Diener führen lassen, er wäre schon in einer halben Stunde da. Oder eher noch schneller.

Langsam wurde Messga in die Höhe gehoben und obwohl er die Augen weiterhin geschlossen hielt, wusste er das er nicht gegen das Kraftfeld prallen würde. Man hatte es abgeschaltet und in dem Augenblick, wo sein Kopf die Zelle verlassen hatte, sprangen die Implantate in seinem Schädel wieder an. Ganz kurz, noch während der Aufwärtsbewegung, sah er sich um. Es war nicht viel mehr als ein Rotieren der Augen in den Höhlen, doch dem schnell denkenden und deshalb auch schneller als normal analysierenden Messga reichte es. Er schloss wieder die Lider und dachte weiterhin fieberhaft nach. Ihm war lediglich die Größe dieses Raumes bekannt, da er nur die Decke hatte anstarren können, doch was man daraus alles ableiten konnte, das würden diese niederen Existenzen im Leben nicht begreifen. Der Raum war recht groß, weshalb er entweder als Zellentrakt mit vielen Zellen ausgestattet worden war oder, und davon ging Messga bei Kultisten eher aus, es handelte sich um einen wichtigeren Raum mit nur einer Zelle. Das man sich die Mühe gemacht und diese derart lückenlos abgeschirmt hatte, dass selbst er sie nicht hatte überwinden können, sprach ebenfalls dafür. Es gab auf ganz Korriban nicht genug Material für eine Abschirmung die die gesamte Anlage abgedeckt hätte. Sie hätten auch – sofern sie überhaupt die Technik besaßen - ein aggressives Störfeld aktivieren können, doch das hätte sie ebenso geblendet und ihre feineren Instrumente gestört. Aber es gab ein schwaches. Messgas erster Versuch die Residenz zu kontaktieren schlug fehl und auch jeder weitere erbrachte keine Erfolge. Er würde also weder seine Protokolldroiden per Funk steuern, noch jemanden zu Hilfe rufen können. Außerdem schienen sie unter der Erde zu sein, was erklären würde wieso nichts nach Außen drang. Frei wie er nun war, konnte er dennoch nichts außerhalb dieser Anlage steuern. Wörter wie „verdammt“ und „scheiße“ kamen dem Präfekten ebenso in den Sinn wie eine Lösung. Nur ein Marasan konnte sich im selben Maße über eine Sache aufregen und zugleich daran arbeiten sie wider loszuwerden. Na ja, vielleicht noch ein Droide, doch die beschwerten sich selten. Also konnte er nur innerhalb dieser Räumlichkeiten wirken, was er auch in diesem Augenblick tat. Er hörte zwar die Worte, spürte wie er auf einen Stuhl gesetzt und gefesselt wurde, doch seine eigentliche Aufmerksamkeit galt der Elektronik der Kultisten.

Besagte Kultisten waren tatsächlich ziemlich unfähig, was im gleichen Maße vorteilhaft wie schlecht für den Präfekten war. Ihre Systeme waren gänzlich ungeschützt, sodass jedes Kind mit ein paar Stunden Hacker-Erfahrung eindringen konnte, doch der Grund dafür war die Nutzlosigkeit dieser Computer. Alle bis auf einen waren zwar untereinander vernetzt, besaßen aber keinen Zugang zu äußeren Systemen. Nur eine einzige Konsole besaß diesen, war dann aber doch gesichert worden. Messga konnte zwar auf ihn zugreifen, doch nichts außer Türen steuern und sofern sich nicht alle Kultisten gleichzeitig in die Türrahmen stellen und von ihm zerquetschen lassen würden, würde er damit nichts erreichen können. Über besagte Konsole konnte er sogar auf die Außenwelt zugreifen und über viel zu viele Umwege auch andere Dinge kontrollieren, doch dafür hatte er schlichtweg nicht die Zeit. Er versuchte die eh sinnlosen Worte seiner Entführer nicht zu beachten, doch ihm war dennoch nicht entgangen was sie tun wollten. Und sobald er Schmerzen erleiden würde, konnte er seine Implantate nicht mehr steuern. Die mochten gesichert sein, mussten aber von ihm, von seinem Hirn, seinen Gedanken gesteuert werden. Und ein Marasan, welcher Schmerzen erlitt, hatte damit so seine Probleme. Es gab sicherlich Vertreter seiner Spezies die damit klar kamen, doch er nicht. Tat ihm etwas weh, so wie jetzt in diesem Augenblick, wo ihn irgendwer etwas injizierte, konnte er nicht anders als sich darauf zu konzentrieren. Natürlich versuchte er es auszublenden, an etwas anderes zu denken, doch er schaffte es keine Sekunde lang. Seine rasenden Gedanken fokussierten sich augenblicklich auf den Schmerz, seine Phantasie malte sich aus wie eine Nadel, dann ein Messer, ein Schwert, ein giftiger Dorn oder Stachel ihn durchbohrte, wie sein Blut verunreinigt und vergiftet wurde, sein Fleisch verfaulte und die Knochen zerbrachen. Jedes mögliche Szenario schoss ihm durch den Kopf, weshalb selbst dieser kleine Stich – und er war sich durchaus bewusst das es nur ein unbedeutender Einstich war – sich plötzlich so anfühlte als würde er gleich von Innen heraus verbrennen. Messga spürte wie ihm der Schweiß ausbrach, fühlte wie sich die Angst wie Insekten in seinem Innersten durch den Körper bewegten, ihn zugleich frösteln und eben schwitzen ließen. Sein Herz schlug ihm bis zu den Ohren, sein Körper wehrte sich wie automatisch gegen die Fesseln. Doch kaum spürte er den Schmerz an seinen Gelenken, dieses Brennen und Ziehen auf seiner Haut, hörte er auch schon auf. Einmal zu heftig daran gezogen und die Haut würde nachgeben, woraufhin er wie ein abgestochenes Schwein verbluten würde. Nein, nein, sie durften ihn nicht weiter verletzen. Diese tumben Narren! Sie würden ihn noch umbringen!

Präfekt Messga'traka war, und das bestätigte er gerne jedem der ihn danach fragte, ganz sicher niemand der in Panik geriet. Wenn man wie er ständig viele, manchmal sogar alle, möglichen Ausgänge einer Situation bedachte, dann verlor man nie ganz die Hoffnung. Und wo Hoffnung war, da gab es keine Panik. Er klammerte sich an seine Vernunft, an die Rationalität und sogar an seine eigene Erfahrung. Schon so manche Situation war auf diese Weise gemeistert worden, also konnte er auch diese überleben. Es gab also wirklich kein Grund für Panik. Absolut keinen. Und doch, nur eine Minute nachdem man ihm dieses Zeug injiziert hatte, spürte er wie ihm die Angst ins Hirn kroch. Er verstand es nicht, doch es geschah. Seine grauen, von Berechnungen und kalter Analytik gezeichneten Phantasien wurden immer dunkler, verfärbten sich blau oder rot, so lange bis sie vollständig verschwanden. Als läge er in einer Schneewüste, die Finger bereits taub, der Körper kurz davor sich zu ergeben und er versuchte sich an etwas fest zu klammern, doch auf der spiegelglatten Oberfläche auf der er lag war das nicht möglich. Es entglitt ihm und selbst wenn er es doch schaffte, blendete ihn der Schneesturm im selben Maße wie ihn seine tauben Hände nicht mitteilen konnten ober er etwas hatte greifen können oder nicht. Seine Zuversicht schwand, die positiven oder zumindest neutralen Versionen seiner Zukunft zerfielen in seinen Händen und vor seinen Augen zu schwarzem Staub. Und was blieb war die Furcht vor Schmerz, vor Folter und schlussendlich den Tod. Was sie ihm alles antun würden, er konnte es nicht ertragen und schrie nur deshalb nicht wie ein Irrer, weil die Furcht ihm nicht alles genommen hatte. Noch saß ein rational denkender Kern in ihm und hinderte ihn daran irgendetwas sinnloses zu tun. Er wusste immer noch das sie ihm niemals glauben, er sie also ebenso niemals daran hindern konnte sich an ihm auszutoben. Deshalb antwortete er auch nicht auf die Fragen der Doktorin. Sie würde ihm ohnehin wehtun.

Als dann der erste Stromschlag kam, verlor Messga die Verbindung zu seinen Implantaten. Zuvor hatten sein Gedankenkonstrukt zwar schon unter der Angst gelitten, Löcher und Risse waren entstanden, doch nun brach heilloses Chaos aus. Die Muskeln in seinem Unterleib, von den Beinen ausgehend, verkrampften sich und kribbelnde Hitze, Stiche und flüssiges Feuer fegten über ihn hinweg. Der eigentliche Schmerz dauerte nur wenige Sekunden, doch das Echo ließ sein Herz kurz aussetzen und dann mit scheinbar noch höherem Takt wieder schlagen. Messga hatte die Luft anhalten, die Zähne zusammenbeißen und tapfer sein wollen, hatte all seine Willens- und Vorstellungskraft bündeln wollen, sodass seine phantasierte Realität zur echten wurde, doch er scheiterte. Ein ersticktes Keuchen entkam dennoch seinem Rachen und auch bei dem nächsten Stromschlag lief es ähnlich. Eben hatte er die Doktorin ja noch angestarrte, und dabei die merkwürdigen Erscheinungen hinter ihr vergebens zu ignorieren versucht, doch nun kniff er die Augen wieder zusammen. Der Schmerz in der Brust wuchs an, strahlte bis zu den Armen hin aus. Oder war es andersherum? Messgas Phantasie wusste bereits was geschah. Sein Herz gab nach, kam einfach nicht mit dem Stress klar. Entweder würde es gleich aussetzen oder ihm würde wer weiß wo in seinem Kopf ein Gefäß platzen. Glücklicherweise kannte er sich mit Biologie oder seiner eigenen Physis nicht so gut aus, weshalb sich solcherlei Todesarten in seinem Phantasiegebilde in Grenzen hielten. Dafür verstärkten die Schmerzen jedoch seine Furcht. Immer mehr positiv angehauchte Berechnungen verpufften. Ihre Anzahl sank sekündlich, während die schlechten bis hin zu den katastrophalen in den Vordergrund gedrückt wurden. Und dann drohte die Doktorin ihn den Schockstab an die Schläfe zu setzen! Was ihn endgültig brach. Jeder Aspekt seines Seins war davon überzeugt das ihn das töten würde und plötzlich schien eine bisher unterdrückte Macht an die Oberfläche zu ziehen. Mit weit ausholenden Bewegungen und einer Kraft einer Naturgewalt brach sie durch die unzähligen Schichten seiner Selbst. Äußerlich tat sich jedoch nicht fiel, eigentlich sogar nur eine Sache. Messga öffnete den Mund, den Kopf ja längst schon zurückgelehnt. Er besaß nicht den Willen seine Augen zu öffnen, aber bevor er erneut geschockt werden konnte, spie er das Wort
„Nein!“aus.


Als hätte sein Selbsterhaltungstrieb lediglich seine Stimmenbänder übernommen, sich aber nicht die Mühe gemacht auch zum Gehirn vorzudringen, brabbelte Messga nach einer kurzen Pause nur noch so vor sich hin. Marasan dachten tatsächlich so schnell, das sie sich verbal gerne mal das eine oder andere durcheinander brachten. Messga hatte diese schlechte Angewohnheit – auf Druck seines Lords hin - mit viel Übung ablegen können, doch nun sprach er einfach nur noch aus was er gerade dachte. Hauptsache man schockte ihn nicht mehr.


„Aufhören – Sand - Lord Ignavius - schwitzen - Schmerz - Sprengsätze – Saphenus - ihr dürft - Dreshdae – Korriban – Sand – Leben – in Ruhe – Ecke – Sith – nicht -“


Zwischen jedem Wort folgten Pausen, manche nur einen Herzschlag lang, andere mehrere Sekunden. Ein Dutzend Gedankengänge wurden vermischt und nicht einmal aus jedem ein paar Worte gepickt, sodass man den Sinn hinter seinen Worten gar nicht verstehen konnte, da es gar keinen gab. Messga war in seiner eigens erschaffenen Welt aus Furcht und Schmerz gefangen, von seinem ältesten Instinkten dazu getrieben völlig wahllos irgendwas zu sagen. Irgendwann jedoch ließ der Schmerz nach und ein Funken seiner eigentlichen Persönlichkeit kam zum Vorschein. Da jedoch auch dieser einen Berg an Altlasten und neueren Beschwerden mit sich zog, konnte er nicht anders als sich auch bewusst für sein Leben einzusetzen. Mit vielen Atempausen, häufigen neu ansetzen und Umstellen seiner Sätze, brachte er schließlich einen einzigen sinnvollen Satz heraus. Ob er nur für ihn sinnvoll erschien oder es tatsächlich war, dass konnte er nun wirklich nicht nachvollziehen.


„Nicht - Ecke – treiben – alle - sterben.“

::::: Korriban ::: Dreshdae ::: HQ der Kultisten ::: In einer Zelle im Boden ::: Präfekt Messga'traka (NPC) und über ihm Saphenus, Avlan, Zoey, Grin und ein paar Kultisten (NPCs) :::::

---

::::: Korriban ::: Tal der dunklen Lords ::: Residenz von Ignavius ::: Zweite Schaltzentrale in der Nähe der zentralen Grabkammer ::: Lord Ignavius und sein schweigsamer Diener (NPCs) :::::

Zeitgleich unter dem endlosen Sand von Korriban, vielen Stockwerke tief unter der Residenz von Lord Ignavius. Der amtierende Herrscher hatte die zweite Schaltzentrale in Rekordzeit erreicht, von seinem Diener geführt und hin und wieder gar gestützt. Dafür hatte er diesen schlagen und mit der Macht von sich stoßen müssen, doch am Ende waren sie dafür immerhin angekommen. Nun stand Ignavius da, die Hände zittrig an seiner Seite, seine karmesinrote Robe hier und da durch rostrote Flecken verunziert. Verdammter Sand, er kam einfach überallhin und kaum lehnte man sich mal gegen eine Wand oder ruhte sich auf dem Boden aus, da hatte man ihn schon an sich kleben. Sein Diener stand hinter ihm, den Kopf gesenkt und den gebrochenen rechten Arm mit dem anderen haltend. Er hätte ihn eben nicht anfassen sollen, doch die Geschichte war quasi schon vergessen. Ignavius musste sich nun auf die Zündung der Sprengladungen konzentrieren. Eigentlich brauchte er einen Zugangscode oder ein ganz spezifisches Signal, sodass die Konsole ihn akzeptieren bzw. glauben würde er sei Messga. Da er aber weder ersteren kannte, noch ein Implantat im Schädel oder sonst etwas besaß um diese Kennung auszustrahlen, musste er das Hintertürchen verwenden. Sein bis in den Tod loyaler Präfekt hatte es ihm erzählt. Leider war das schon mehr als ein Jahr her, weshalb der Sith nun unschlüssig davor stand und sich zu erinnern versuchte. Es hatte etwas mit bücken zu tun, also er würde unter den Tisch krabbeln und einen der vielen Schalter umlegen müssen, doch selbst an diesen erinnerte er sich nicht mehr wirklich. Er war wohl schwarz … oder doch eher rot? Nein, vermutlich schwarz. An etwas rotes, zumindest in dem Zusammenhang, konnte er sich … nicht erinnern? Oder waren sie doch rot und nur die schwarzen Knöpfe auf der eigentlichen Konsole mussten gedrückt werden?

Ein paar Minuten lang stand Ignavius einfach nur da, schaffte es sogar seine Gedanken so weit schweifen zu lassen, dass er gar nicht mehr an die Sprengung dachte, kam aber schlussendlich doch wieder zurück. Also. Auf den Boden. Extra dafür hatte er vor einem Jahr eine Matratze hinterlegen lassen. Diese holte er nun aus einem lächerlich winzigen Nebenraum, klaubte die Staub abhaltende Schutzhülle ab und legte sie dann auf den Boden unter die Konsole. Eigentlich wollte er sich nun sachte hinknien, doch kaum hatte er dazu angesetzt, geriet Korriban wieder in Schieflage und er stürzte fast ungebremst zu Boden, wobei sein Kopf die Arbeitsplatte nur um wenige Zentimeter verfehlte. Schon von dieser Aktion völlig erschöpft, lag Ignavius einen Augenblick lang auf dem Bauch und starrte den Teil der Wand an, durch den verschiedene Kabel von einem Raum hinter diesem zu der Konsole führte. Als er dann aber sah wie sein Atem den feinen Sand und Staub aufwirbelte, erhob er sich doch. Schlimmer als das Zeug auf der Kleidung war es diesen in den Lungen zu haben. Krabbelnd bewegte er sich nun ein paar Zentimeter nach vorne, sah dann nach oben und konnte gerade so eben die Schalttafel erkennen. Noch einmal herzhaft geschnauft, drehte sich der Herrscher auf den Rücken, wagte es aber nicht sich hinzulegen. Stattdessen stützte er sich mit der linken Hand ab, sodass er fast aufrecht saß. Da er das aber nur fast tat, wurde sein Handgelenk ziemlich belastet und schon nach wenigen Sekunden merkte er, dass er das nicht lange würde durchhalten können. Also versuchte er sich zu beeilen und den richtigen Schalter zu finden, doch sie waren alle schwarz. Wer war also der richtige...


::::: Korriban ::: Tal der dunklen Lords ::: Residenz von Ignavius ::: Zweite Schaltzentrale in der Nähe der zentralen Grabkammer ::: Lord Ignavius und sein schweigsamer Diener (NPCs) :::::
 
Korriban, Dreshdae, Kultistenhauptquartier, Theater vor geknebelten Messga auf Stuhl sitzend: Saphenus, Zoey, Grin, Avlan, Fred, Kultisten


Messga schrie aufgeregt:

“Nein!”

Laut und vernehmlich! Die Angst, die er ausströmte, konnte man spüren. Hatten sie seinen Widerstand gebrochen? Er fühlte sich in die Enge getrieben. Sein Selbsterhaltungstrieb hatte eingesetzt! Zoey bekam ein noch größeres Gefühl von Überlegenheit. Doch nun quatschte Messga unkontrolliert los! Seine Gedanken schienen schneller als sein Sprechorgan zu sein und es kam nur jede Menge Stuss heraus. Zoey versuchte sich einen Reim darauf zu machen und sah irritiert zu Avlan und zu ihrem Meister hin und her und wieder zu Messga zurück.

“Was?”,

brachte sie nun entnervt heraus und verdrehte die Augen. An Saphenus und Avlan gewandt sagte sie nun Schulter zuckend.

“Könnt ihr euch einen Reim daraus machen? Es ist typisch für seine Spezies so zu reagieren! Er steht jetzt unter enormen psychischen Druck! Nur, das nützt uns nichts! Was faselt er da? Sand? Ecke? Sind die Sprengsätze unterm Sand? Nicht sehr hilfreich! Vielleicht braucht er etwas zur Beruhigung!”

Verdattert sah sie Messga wieder an und fixierte ihn! Ihre Augen bohrten sich regelrecht in ihn. Was versuchte er ihnen damit zu sagen? Messga sprach ähnlich wie Grin?! Er versuchte es noch einige Male und meinte dann:

„Nicht - Ecke – treiben – alle - sterben.“

“Meinst du damit, dass wir Ignavius nicht in die Ecke treiben sollen, da wir sonst alle sterben werden?”

Er blieb stumm. Sie drehte sich zu den Beiden um und sagte leise zu Avlan und Saphenus:

“Und nun? Messga sollte sich bei Ignavius melden! Es würde alles ein wenig entspannen! Allerdings besteht die Gefahr, dass er seinem Herrn und Meister eine verschlüsselte Botschaft sendet, die wir nicht einmal mit bekommen würden. Gibt es nicht Stimmverzerrer? Wir doktern so lange herum, bis sie der Stimme von Messga ähnelt und die Lüge mit dem Gleiterunfall oder vielleicht fällt einem noch etwas Besseres ein, besonders, warum Messga nicht gleich zurück kommen kann, wird Ignavius gesendet und verschafft uns Zeit zum Überlegen und um Messga noch länger zu verhören, ehe hier alles explodiert und von uns nichts mehr übrig ist! Wir brauchen nur eine männliche Stimme! Ich kann es nicht tun! Was haltet ihr davon? Man hat ihm doch gewiss sein Comlink abgenommen! Eine Textbotschaft tut es zur Not auch!”

Sie drehte sich wieder um.

“Ich habe dich etwas gefragt?!”,

forderte sie ihn herrisch auf, ihrer Anweisung noch nach zu kommen. Sie nahm den Energiestab, ihre Miene war entschlossen und hielt ihn kurz an Messga`s Schulter. Er krümmte sich und schrie gepeinigt auf. Zoey hätte nie gedacht, dass ihr das so einfach fallen würde. Nur, er nahm sie nicht ernst! Wieso gab er ihr auch keine Antwort? Also musste sie ihren Worten unweigerlich Nachdruck verleihen! Selbst schuld! Wieder kam nur Kauderwelsch! Nichts Neues!

Messga, wenn Ignavius abgesetzt wird, braucht der neue Herr Berater! Leute, die sich bereits auskennen! Sei nicht dumm! Reiß`dich zusammen und antworte sinnvoll!”,

appellierte sie an seinen Verstand! Sie winkte Grin näher herbei und sprach so, dass auch Avlan und Saphenus mithören konnten:

Grin, verstehst du ihn? Er spricht wie du, wenn er aufgeregt ist! Vielleicht kennst du dich mit seinem Sprachmuster aus?! Konntest du dir einen Reim aus dem Gesagten machen? Und, ich denke, mit deinem Sprachmuster solltest du die Botschaft sprechen, wenn wir es so machen sollten?! Messga wäre nach einem Unfall aufgeregt!”

Dann sagte sie zu Allen und sah abwechselnd ihren Meister und Fred an:

“Wir sollten mehrgleisig fahren, denke ich! Sucht schon jemand nach den Sprengsätzen? Wären EMP-Granaten eine Alternative, dem Ganzen ein Ende zu setzen? Oder haltet ihr Messga für raffiniert genug, dagegen Vorkehrungen getroffen zu haben oder wären Schutzmaßnahmen dagegen schier unmöglich?”

Die gebürtige Naboo kannte sich wie die Meisten ihres Planeten schlecht mit technischen Dingen aus! Doch sie wollte helfen. Sie fürchtete immer stärker, dass Ignavius sie in jedem Augenblick in die Luft sprengen könnte. In ihrem klugen Köpfchen arbeitete es!

“Wir könnten natürlich Ignavius auch einen Austausch anbieten!? Messga gegen Talitha!? Es gibt sicherlich noch viele Fragen an Messga! Vielleicht solltet ihr mal euer Glück versuchen?!”


Korriban, Dreshdae, Kultistenhauptquartier, Theater vor geknebelten Messga auf Stuhl sitzend: Saphenus, Zoey, Grin, Avlan, Fred, Kultisten
 
[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Hauptquartier der Kultisten] - Saphenus, Avlan Diaz, Zoey Liviana, Grin Redeye, Fred Abernathy (NPC), Kultisten

Ein breites Grinsen, verdeckt durch die Maske der Kultisten, schlich sich auf sein Gesicht und ließ sein Auge vor boshafter Freude glitzern. Er sog den Moment in dem sich Zoey überwand und ihren Gefühlen hingab in sich ein, labte sich daran und spürte das Potential, das in seiner Schülerin lag. Aufbrausend, emotional und instabil wie sie war würde sie ein leichtes Opfer für die dunkle Seite sein. Dafür musste sie nur einsehen, dass ihre republikanischen Werte nicht länger gültig waren, dass sie sie ablegen musste wenn sie zu wahrer Größe aufsteigen wollte. Ihr Ehrgeiz und ihr Wille waren beinahe greifbar als sie den Elektrostab an Messgas Bein führte und dessen Haut mit blassblauen Blitzen traktierte. Sofort musste Saphenus an die gleichen Blitze denken, die einst aus Hybris Hand in seine Richtung geschossen kamen und wieder sehnte er sich danach diese Fähigkeit für sich nutzen zu können. Doch noch war es nicht an der Zeit für ihn in diese Gefilde der Macht herabzusteigen und so musste er sich zähneknirschend mit dem abfinden, was ihm jetzt zur Verfügung stand. Ein weiteres Mal traktierte Zoey den Gefangenen mit ihren Stromstößen, dieses Mal am Arm. Wie leicht die ehemals so vorzeigbare Archäologin und Dozentin doch zu verführen war.

Trotz seiner innerlichen Freude über das Verhalten seiner Schülerin richtete er seine Aufmerksamkeit auf Messga. Sofort erstarb das Lächeln auf seinen Lippen, doch zum ersten Mal konnte er in der Macht die Gefühle des Marasan spüren. Eines davon dominierte ganz eindeutig: Angst. Selbst seine rasenden Gedanken konnten die Furcht nicht unterdrücken, die er vor weiteren Schmerzen hatte. Saphenus spürte kein Mitleid. Messga hatte sein Schicksal selbst gewählt und sich nur zu bereitwillig auf Ignavius‘ Seite geschlagen. Haltlose Versprechen und die Aussicht auf ein wenig Macht, die ihm im Rest der Galaxis verwehrt gewesen wären, hatten ihn an seine Seite und schließlich auch an sein Schicksal gebunden. Jetzt war es an der Zeit den Preis dafür zu zahlen. Traurig war nur, dass sich die ganze Prozedur, die sie hier durchführten, als sinnlos herausstellte, sah man einmal von dem Spaß andere zu foltern ab. Schnell und planlos aneinandergereihte Wörter schossen aus Messgas Mund und ließen sehr viel Spielraum zur Interpretation. Saphenus seufzte. Auf diesem Planet konnte nichts so wirklich einfach sein, oder? Jedes einzelne Sandkorn schien sich in seinen Weg stellen zu wollen. Schließlich brachte der Gefangene doch noch einen Satz hervor, dem man ein wenig Inhalt zuordnen konnte. Man sollte Ignavius nicht in die Ecke treiben. Ungehalten trat Saphenus einen Schritt auf Messga zu und sammelte bereits die Macht um sich herum. Derart sinnlose Informationen waren es nicht wert ihn am Leben zu lassen. Dann jedoch ergriff Zoey das Wort und zog Saphenus‘ Aufmerksamkeit auf sich.

„Ich werde Messga nicht die Chance geben eine geheime Nachricht an Ignavius zu schicken.“, knurrte er und funkelte Zoey böse an. „Unterschätze Messga nicht. Gerade jetzt hat er nichts mehr außer seinem Verstand. Den wird er nutzen wenn er fliehen will. Nein, wir dürfen ihn nicht in die Nähe von irgendwelchen Computern oder sonst was lassen.“ Sie schockte ihn erneut, doch Messga wirkte als wäre er in jeder anderen Sphäre außer der ihren. Plötzlich bezweifelte Saphenus, dass sie noch etwas aus ihm herausbekommen würden. „Schluss jetzt damit.“, wies er seine Schülerin an. Frust machte sich in ihm breit. Er musste sich eingestehen, dass er von diesem Verhör mehr erwartet hätte. Offenbar waren Avlans Halluzinogene doch nicht das Maß aller Dinge. Wie enttäuschend.

„Ich muss nachdenken.“, murmelte er und drehte sich um. Noch mit aufgezogener Maske verließ er das Theater und humpelte einmal mehr in das Büro, von dem er Messga kontaktiert hatte. Ein paar Kultisten wichen ihm ehrfürchtig aus als sie ihre heilige Maske unter seiner Kapuze erkannten. Etwas lauter als nötig ließ er die Tür des Büros ins Schloss fallen und setzte sich auf den Stuhl hinter dem Tisch. Unwirsch zog er die Maske ab und ließ sie auf den Tisch fallen. Sofort erstarb das Leuchten in den trügerischen Augen. Den Gehstock locker gegen Tisch gelehnt glitten seine Finger über sein Bein und massierten das schmerzende Fleisch während sich seine Gedanken um ein einziges Thema drehten: Ignavius. Frust und Ungeduld kämpften in seinem Inneren mit unklarem Ausgang um die Vorherrschaft. Immer schneller und fahriger wurden die Bewegungen seiner Hand bis er vor Zerrissenheit beinahe die kostbare Maske der Kultisten gegen die Wand geschleudert hätte. Wie konnte man einem derart nutzlosen Ding nur so viel Macht zuschreiben! Es war zum verrückt werden. Ignavius hockte auf seinen unzähligen Artefakten und ihm selbst stand nur dieses hässliche Ding zur Verfügung. Noch dazu war der Säufer theoretisch in der Lage die komplette Siedlung zu sprengen. Irgendwann musste selbst jemand wie er den richtigen Knopf finden und wenn er dafür jeden einzelnen in seinem verfluchten Tempel ausprobieren musste. Genervt und zornig sprang Saphenus auf und schleuderte den Stuhl gegen die Wand. Ein lautes Scheppern ertönte, doch niemand schien es zu wagen nachzusehen. Saphenus wollte schreien, doch dann fiel sein Blick auf den Holokommunikator. Zumindest eine kleine Idee kam ihm. Schnell ging er hin und ließ seine Finger über die Steuerung gleiten. Mit durchgestrecktem Rücken, die Arme hinter seinem Rücken verschränkt, wartete er darauf, dass die Verbindung hergestellt wurde. Dann begann das Hologramm auch schon zu flackern und bildete nach kurzem Zögern das Antlitz Captain Carrs nach.

„Ich bin beschäftigt, Sith. Ich muss Vorbereitungen treffen damit Dreshdae Euren Krieg überlebt.“, knurrte der Cathar ohne Umschweife. Saphenus unterdrückte ein ärgerliches Stöhnen. „Darum geht es mir, Captain. Ich muss etwas mit Ihnen besprechen.“ Der Cathar drehte sich kurz aus dem Hologramm heraus, murmelte etwas und schaute dann wieder in die Kamera. „Was gibt es?“ „Wie Sie sicher wissen haben wir Messga aus dem Spiel entfernt. Er kann Ignavius nicht mehr helfen. Dafür haben wir aber ein anderes Problem: der Präfekt hat uns gesagt es gäbe Sprengsätze. Seine Aussage war sehr wirr und kaum verständlich, in diesem Punkt glaube ich ihm aber. Was wissen Sie darüber?“ Wieder verschwand Captain Carr aus dem Sichtfeld des Hologramms, dieses Mal blieb er etwas länger verschwunden. „Ich bin nicht glücklich darüber, dass Ihr Messga gefangen habt.“, sagte Carr als er wieder auftauchte. „Ignavius wird jetzt noch unberechenbar sein als zu vor und wie ich bereits bei unserer ersten Unterhaltung gesagt habe werde ich meine Befehle befolgen und Dreshdae schützen. Über Sprengladungen weiß ich nichts, aber ich messe Informationen aus Folter auch keinen sonderlich großen Wert zu.“ Er machte eine Pause als würde er abwägen was er als nächstes sagen sollte. „Ich werde meine Männer Ausschau halten lassen. Zur Sicherheit.“, sagte er schließlich und man hörte wie seine Zähne knirschten. Alles an seiner Haltung machte deutlich wie sehr er sich wünschte diesen Planeten zu verlassen, nur sein ungebrochener Drang Befehle zu befolgen hielten ihn hier. Der aufziehende Kampf zwischen Ignavius und Saphenus machten es ihm nicht einfacher. „Mehr kann ich wohl nicht verlangen, Captain.“, antwortete Saphenus und sofort beendete Carr die Übertragung. Er stand noch einige Minuten regungslos dar bevor er den Gehstock in seine Hand und die Maske wieder auf sein Gesicht beförderte und das Büro wieder verließ.

Langsam und mit kontrollierten Schritten machte er sich auf den Weg zurück in das Theater und dachte währenddessen über Zoeys Vorschlag nach Ignavius einen Austausch anzubieten. Nur über seine Leiche würde er zulassen, dass sich der Präfekt wieder an die Seite seines Meisters gesellte, doch er vermisste Talitha. Mit jeder Minute, die sie nicht bei ihm war, wuchs sein Verlangen nach ihr. Gleichzeitig wurde seine Sorge größer, dass sie nicht mehr als die zu ihm zurückkehren würde, die sie noch auf Bastion gewesen war. Er hätte ihr niemals zugestehen dürfen das Schiff zu verlassen. Das wurde ihm bewusst. In Zukunft würde er genauer auf ihre Sicherheit achten müssen. Verrat lauerte schließlich an jeder Ecke. Er musste sie wiederhaben. Rechtfertigte das vielleicht doch einen Austausch, dachte er plötzlich, schüttelte dann aber den Kopf. Messga hatte ihn bereits einmal betrogen, Ignavius würde ähnlich vorgehen. Er konnte sich nicht mehr auf sein Wort verlassen, hätte es niemals tun können. Dann kam ihm aber noch ein anderer Gedanke. Er beschleunigte seine Schritte.

Zurück im Theater sah er, dass Messga noch immer an den Stuhl gefesselt war. „Habt ihr noch etwas aus ihm herausbekommen?“, fragte er in die Runde und näherte sich dem gefangenen Präfekten. Ein letztes Mal beugte er sich zu ihm herunter. „Hast du mir noch irgendetwas zu sagen?“, fragte er ungeduldig und ließ ihm Zeit zu antworten. Dann schleuderte er ihn unsanft zurück in das Loch, auch wenn er sicherstellte, dass er einigermaßen sanft auf dem Boden landete. „Mach die Männer bereit. Sie sollen sich bewaffnen.“, wies er Fred an, der zögerte und aussah als wollte er widersprechen. „Das ist ein Befehl!“, machte Saphenus deutlich und dehnte sich in der Macht aus. Er würde jetzt keinen Widerspruch mehr dulden. „Ihr bereitet euch ebenfalls vor.“ Kurz erläuterte der Zabrak seinen Plan und sah von einem seinem Verbündeten zum nächsten. In den nächsten Stunden würde sich nun ihr aller Schicksal entscheiden. „Es reicht mir mit Ignavius und seiner Herrschaft. Sie endet heute, ich werde keinen Aufschub mehr dulden! Kämpft an meiner Seite und ihr werdet dafür belohnt werden!“ Mit diesen Worten endete seine Ansprache auch schon.


[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Hauptquartier der Kultisten] - Saphenus, Avlan Diaz, Zoey Liviana, Grin Redeye, Fred Abernathy (NPC), Kultisten
 
::::: Korriban ::: Dreshdae ::: HQ der Kultisten ::: In einer Zelle im Boden ::: Präfekt Messga'traka (NPC) und über ihm Saphenus, Avlan, Zoey, Grin und ein paar Kultisten (NPCs) :::::

Den ersten unverfälschten Gedanken, welchen er nach dem Verlassen seiner Zelle wieder haben durfte, befasste sich mit einer ähnlichen Situation. Nämlich das er sich nun wieder in ihr befand. Er lag auf dem Rücken und genoss die Kühle des Durastahlbodens. Alles, eben bis auf seinen Rücken, schien zu brennen, zu kribbeln. Seine Hautpartien schienen jeden Augenblick kollektiv das Weite suchen und sich von seinem Fleisch lösen zu wollen. Dann dieser Druck hinter den Augen, im Kopf und den Ohren. Die Augen wagte er nicht zu öffnen, viel zu alptraumhafte Schemen waren ihm während der Folter vor Augen erschienen, doch scheinbar waren sie stumm und nicht auf Kontakt aus, weshalb er sie recht einfach ausblenden konnte. Und nun, da er das Summen des Kraftfeldes hören konnte, fühlte er sich sicher vor ihnen. Nichtdestotrotz wusste er das die Chancen gut standen das er hier unten sterben würde. Seine innere Uhr war schrott, sodass er unmöglich sagen konnte wie viel Zeit überhaupt vergangen war. Er konnte ja nicht einmal Phrasen wie „gefühlt müsste Lord Ignavius unten angekommen sein“ denken, denn ob zehn Minuten oder drei Stunden vergangen waren, ließ sich nicht feststellen. Nur das er noch lebte, das die Sprengladungen nicht hochgegangen waren. Wären sie es nämlich, dann wäre die Decke, sofern sie die Explosionen überhaupt überstanden hätte, mit Rissen durchzogen und das Geschrei der vor sich hin sterbenden Kultisten würde seinen Tag versüßen. Nein, sein Lord war noch nicht angekommen, was in Messga widersprüchliche Gefühle auslöste. Einerseits fußte seine gesamte Existenz darauf, dass er sich auf seine unzählbar vielen Berechnungen verlassen konnte, andererseits wollte er es in diesem Augenblick gar nicht. Die Kultisten, vor allem mit diesem Saphenus als ihr Anführer, würden den Tempel seines Lords angreifen. Dessen minderbemittelten Diener würden keine zehn Minuten durchhalten, sodass sie in der Anlage wären, bevor der Herrscher von Korriban wieder an der Oberfläche wäre. Je nachdem wie wütend der verkrüppelte Zabrak war, würde er die Abwesenheit des Lords ausnutzen und dessen Besitztümer zerstören oder entwenden. Und spätestens wenn er dies tat, würde der Zorn seines Lords keine Grenzen mehr kennen. Eine siebenundneunzig prozentige Wahrscheinlichkeit. Nahm man ihm seine Artefakte, von denen er unmöglich alle mit zur zweiten Zentrale nehmen konnte, dann seinen Wein und die Frauen, es bestand kaum mehr ein Zweifel das er die Grabkammer öffnen und den dort eingesperrten Sith Geist um Hilfe bitten würde. Der hatte sich bisher, so hatte man es ihm zumindest versichert, bewusst zurückgehalten und es konnte durchaus sein das er sich befreien lassen würde. Und dann würde er Amok laufen. Und wenn erst einmal alles Leben im Tempel ausgelöscht war, würde er sich bis zum Rand seines Einflussbereichs ausbreiten. Nicht persönlich, denn angeblich waren die Geister an ihre Gräber gebunden, doch mit einer Armee von Dienern würden er in Dreshdae einfallen und alle töten. Auch ihn …

Dieser Gedanke kam Messga recht früh, denn er musste ja alles mit einkalkulieren, also auch das sein Lord von dem Geist überwältigt und alles Leben im Tal und der Siedlung ausgelöscht wurde, doch daran glauben wollte er nicht. Seine Berechnungen ließen eigentlich immer Hoffnung zu, doch die Statistik zeigte, was der gesunde, aber doch zweifelnde Verstand ohnehin schon als Wahrheit deklariert hatte: Sobald die Wahrscheinlichkeit die 75%-Marke überschritten hatte, würde es auch passieren. Doch wie wahrscheinlich war es das Saphenus durch den Tempel marschieren und alles zerstören würde? Die Artefakte würde er sicherlich behalten oder zumindest nicht zerstören. Blieben sie im Tempel, würde das Lord Ignavius spüren und wäre aus seiner Sicht noch in keine Ecke gedrängt worden. Auf die Frauen und anderen Diener konnte er verzichten, doch sobald er die Eindringlinge in seinen Küchen und Speisekammern spüren oder gar hören würde, wie sie dort wüteten, er würde schon allein aus Prinzip zum Sith Geist gehen. Messga wähnte sich in relativer Sicherheit und obwohl die Berechnungen für Ignavius sprachen, konnte es durchaus sein das sich die Geister, welche ihn alle zum Herrscher ernannt hatten, indem sie ihm ihre wertvollsten Artefakte überlassen hatten, dennoch gegen ihn wenden. Die Geschichte stützte wiederum diese These. Also, was denn nun? War es ratsam davon auszugehen, dass er in der nächsten Stunde von einem Untoten mit leerem Blick attackiert und die Gedärme herausgerissen bekam oder würde alles gut gehen? Musste er einfach nur den Angriff abwarten? Sie würden in den Tempel marschieren und alle sterben, danach würde sein Lord in die Siedlung eindringen und den Rest der Kultisten auslöschen. Dabei würde man ihn finden und befreien. Sicher, es gab noch gute einhundert weniger schwarz-weiß Szenarien, doch im Großen und Ganzen wars das.


„Hey, Verräter!“

Hatte er das wirklich gesagt? Der Hals schien knochentrocken und die Ohren immer noch im Urlaub zu sein, weshalb sich Messga nicht wirklich sicher war ob er es gerade ausgesprochen oder nur gedacht hatte. Da der Zabrak jedoch nicht am Rande seiner Zelle auftauchte, wiederholte er es noch einmal. Und tatsächlich, ein paar Sekunden später sah er ein Gesicht, war sich aber nicht sicher was er da sah. Ein Zyklop, mit Tumoren überall auf Wange, Stirn und Kinn, starrte ihn an und Messga verspürte in diesem Augenblick das Bedürfnis sich seine eigenen Augen auszukratzen. Diesem widerstand er jedoch und schloss sie einfach nur wieder. Das Kraftfeld zischte sogar als der blutige Eiter aus den offenen Tumoren tropfte und auf es traf und bei jedem dieser Zischer zuckte der Präfekt leicht zusammen. Es war egal wer das war, er musste nur sagen was er sagen musste.

„Wenn … ihr … angreifen … müsst, dann verschont den Besitz … meines Lords.“

Dieses mal hatte er es doch ausgesprochen oder? Er konnte sich nicht vergewissern, denn plötzlich schienen die albtraumhaften Gestalten doch auf Tuchfühlung gehen zu wollen. Messga konnte es nur hören, doch was er da hörte, regte seine rege Phantasie an, sodass er sich alles bildlich vorstellen konnte. Er sah förmlich wie der Zyklop flüssig wurde, auf das Kraftfeld prallte und kurz mit ihm rang. Das Geräusch, als ein ganzer Schwall davon die Barriere traf und zum Teil abgestoßen, aber auch versengt wurde, ließ den Präfekten erschaudern, so stark das es einem Anfall gleich kam. Doch plötzlich erstarb das Summen des Feldes und etwas nasses klatschte direkt neben seinem Kopf auf dem Boden auf. Zu Tode erschrocken, aber nicht in der Lage zu schreien, versuchte er an den Rand seiner Zelle zu robben und sich dort aufzurichten, doch er rutschte immer wieder weg. Er versuchte es so lange, bis er schließlich fast gestanden hatte, dann aber wieder den Halt verlor, seinen Körper im Fall drehte und dann mit dem Hinterkopf aufschlug...

::::: Korriban ::: Dreshdae ::: HQ der Kultisten ::: In einer Zelle im Boden ::: Präfekt Messga'traka (NPC) und über ihm Saphenus, Avlan, Zoey, Grin und ein paar Kultisten (NPCs) :::::
 
[ Äußerer Rand :: Horuset-System :: Korriban :: Dreshdae :: Kultistenhaupquartier] Zoey, Saphenus, Fred, Avlan, Grin, Messga

Avlan erhoffte sich aus seiner überaus klugen Idee, den größten Vorteil ziehen zu können. Einerseits hätte er eine einfallsreiche Methode gefunden den zu selbstsicheren Präfekten zum Reden zu bringen, andererseits wäre er schlauer gewesen als der Feind. Doch dass klappte nicht recht. Der Söldner merkte dass das mittel nicht sofort wirkte, und es somit seine Zeit brauchte bis Messga langsam in den Rausch kam. Zoey besiegte zwar ihre innere Vernunft indem sie sich nun doch dazu entschloss den Präfekten zu foltern, und ihn somit mehrfach mit Schmerz übersäte. Doch Avlan schaute dem Treiben unberührt zu, ja er war sogar nachdenklich. Es hatte nicht die gewünschte Wirkung, der Marasan antwortete nur sinnlosen Quatsch. Er selbst hatte dass Halluzinogen völlig anders erlebt, lag es etwa an der Mischung? Unauffällig nahm er sich dass kleine Fläschchen zur Hand, und schaute sich die grünliche Flüssigkeit mehrfach an. Nichts besonderes zu erkennen, er selbst konnte sich ja nicht einmal daran erinnern wie das Mittel aussah das ihm gespritzt wurde. Doch kein so kluger Einfall.

Der Söldner wurde langsam nervös, in ihm stieg Wut auf, er war enttäuscht. Weshalb redete der Mann nicht? Wieso spannte er sie so unnötig auf die Folter? Es war sicherlich einer seiner klugen Pläne gewesen so zu reagieren, dass hieß er war noch bei Verstand! Ja, der Marasan konnte immer noch klar denken, dass bedeutete dass das Halluzinogen immer noch nicht wirkte, oder er eben immun darauf war. Eines von beidem musste zutreffen, und verhinderte so dass sie erfolgreich Informationen aus ihm herauspressen konnten. Avlan war so von dem Gedanken daran überzeugt dass er vollkommen ignorierte was um ihn herum geschah. In seinem Kopf sammelte sich ein Becken aus Wut, wie aus Enttäuschung. Für die anderen war Messga vielleicht irgendeiner ihrer etlichen Feinde, etwas was heute bestand hatte, und morgen bereits Asche und Staub sein konnte. Für ihn jedoch, war diese Person dass Sinnbild seines eigenen Versagens, dem Scheitern an den einfachsten Dingen des Lebens. Seine Meeresblauen Augen, welche bisher noch ein Stilles, aber Tiefes Meer darstellten verwandelten sich in einen Reißenden Sturm aus Blitz wie Donner, die nur darauf warteten über alles und jeden hinweg zu fegen um ihn dann zu verschlucken.

Der Söldner fixierte den Präfekten durch die Maske hindurch, und war bereit jederzeit seinen Blaster zu zücken um ihn erneut anzuschießen - doch diesmal würde er nicht auf Betäubung eingestellt sein. Irgendwann verließ Saphenus den Raum, was Avlan dann aus seinem Halbschlaf riss. Er wartete bis sich die Tür hinter dem Sith geschlossen hatte, um sein eigenes Schauspiel zu vernichten. Die Maske packte er an der Nase und riss sie sich vom Gesicht, sodass das Band riss welches sie an seinem Kopf hielt, nur um sie dann wegzuwerfen. Den Mantel zog er ebenfalls hastig aus, und schmiss ihn dass Loch hinunter, und packte sich dann mit Gewalt den Elektrostab aus Zoeys Hand.

Zuerst ein Stoß an Messgas Knie:"Rede!", schrie er ihn an. Dann erhöhte er die Stufe, und dass leere Knistern der Waffe verstärkte sich, bis er sie auf die Brust des Marasan presste:"Rede!!", rief er diesmal lauter. Er hasste dieses Ungetüm so sehr, am liebsten hätte er ihn getötet, und so packte er ihn auch am Hals, um ihm dann den Stab mehrere Sekunden lang an den Körper zu halten. Es blitzte, elektrische Signale verbreiteten sich über den vom Schmerz gekennzeichneten Präfekten, doch Avlan schaute ihm nur tief in die Augen um seinen Willen zu brechen. Irgendwann mussten seine Implantate, sein Geist, nachgeben!:"REDE, verdammt nochmal!!", doch aus dem Mund des Mannes drang nur Geschrei, und die bitte aufzuhören. Der Blutdruck des Söldners war immens gestiegen, sein Puls raste und seine Zähne drückten gegeneinander.

Wütend warf er den Stab zur Seite, beinahe in ein paar heilige Relikte der Kultisten. Er erntete zwar einen unfreundlichen Blick des Sprechers, doch ihn interessierte es nicht. Wenn er bereits daran scheiterte aus einem so wertlosen Geschöpf wie Messga herauszubekommen was er will, wenn bereits ein Sith daran scheiterte, wo waren sie dann? Selbst Saphenus war nicht mächtig genug, dann wäre Avlan es ebenso wenig und sie hatten alle hier auf Korriban ihr eigenes Grab geschaufelt. Ein letztes Mal wandte er sich an den ehemaligen Präfekten:"Du hast heute ein paar Zähne zu viel", sodass er mit der geballten Faust gegen dass Gesicht schlug. Zu verlockend war es noch einmal zuzuschlagen um die Wut rauszulassen, doch da betrat bereits der Sith das Theater. Wütend ließ er von seinem Opfer ab, und reagierte nicht auf Saphenus' Fragen. Glücklicherweise brachte dieser den Gefangenen wieder in sein Loch, und befahl kurz darauf sich zu bewaffnen. Nun würde er ein Ventil finden um seinen inneren Hass abzubauen, er legte sich sofort seinen Helm an. Er würde diesen Tag entweder überleben, und zufrieden den Planeten verlassen können, oder seine Leiche würde im Heißen Sand verrotten.

Erneut vernahmen sie Rufe des Marasan aus seinem Loch, er hatte wohl oder übel immer noch nicht genug. Saphenus schaute hinunter, und er gesellte sich neben ihn. Messga wollte anscheinend, dass man den Besitz seines Lords nicht schändete. Avlan hasste den Typen, jedes seiner Worte stellte eine Beleidigung dar:"Die Residenz wird brennen", stellte er emotionslos fest, bevor er sich erneut abwandte. Dieses Mal würde er kämpfen, keine Gefangennahme, keine Gefangenen. Da der Plan des Sith an sich recht einleuchtend klang, gab es daran nichts auszusetzen. Er hatte ja selbst gemerkt dass sich seine Einfälle nicht rentierten. Weder dass Messga betäubt wurde statt getötet zu werden, noch dass man ihn mit Halluzinogen vollpumpte um so erfolgreicher Informationen zu erlangen. Avlan folgte lieber dem Befehl und bereitete sich vor. Seine Waffen hielt natürlich sowieso alle bei sich, es galt nur die Kultisten zu Bewaffnen. Kerr war mit seinen Männern mittlerweile vom Raumhafen zurück und teilte in einem Nebenraum die Waffen aus, zu welchem sich der Söldner begab. Etliche Kultisten tummelten sich in dem Unterschlupf, und bereiteten sich für dass bevorstehende Gemetzel vor.

Blaster, die womöglich älter waren als er selber wurden weitergereicht, jedoch ebenso Vibroschwerter, wie Modernstes Kriegsgerät. Es war eigentlich weniger als eine Paramilitärische Einheit, eher eine Einheit von "besorgten Bürgern" Dreshdaes. Wen kümmerte es eigentlich, wenn am nächsten Tag sowieso die Hälfte davon tot wäre. Nach nicht allzu langer Zeit, stand ein Großteil der Männer und Frauen bereit. Avlan hatte den Wert seines Kollegen Kerr sowieso schon erkannt, und beorderte diesen an seine Seite, so wie Grin Zoey zur Seite stand. Gemeinsam staffelten sie sich außerhalb ihres Unterschlupfs, auf der leeren Straße. Es war kühl und frisch, ein leichte Brise wehte um sie alle herum, und die Sonne schien langsam aufzugehen. Der Söldner kümmerte sich solange darum eine provisorische Einteilung in Einheiten zu gewährleisten, ihnen Kommandanten zuzuweisen und ihnen zu erklären was sie zu tun hatten. Dass ganze verlief recht schleppend, und nicht wirklich erfolgreich, aber zu einer Armee gehörte eben auch eine Hierarchie und regelmäßiger Kontakt zwischen den Kämpfern. Gleich würde sich der Zuhörer noch ein letztes Mal an seine Kämpfer wenden, um ihnen ein paar motivierende Worte zu zurufen, bevor es losging. Etliche davon würden bei der Siegesfeier nicht mehr zugegen sein...

[ Äußerer Rand :: Horuset-System :: Korriban :: Dreshdae :: auf offener Straße] Avlan, Zoey, Grin, Fred, Saphenus, Kultistenarmee
 
Korriban, Dreshdae, Kultistenhauptquartier, Theater vor geknebelten Messga auf Stuhl sitzend: Saphenus, Zoey, Grin, Avlan, Fred, Kultisten


Lord Saphenus schmetterte ihre Ideen ab. Er schien nicht mal richtig bis zu Ende zu zu hören! Er war deutlich gereizt! Die “besondere Behandlung” des Gefangenen brachte keine Resultate! Saphenus hing schon seinen eigenen Gedanken nach. Anders konnte sich Zoey es jedenfalls nicht erklären, warum Saphenus meinte, dass er Messga nicht die Chance einräumen würde, Ignavius eine geheime Botschaft zu senden. Und das, nachdem sie längst Alternativen hierzu aufgezählt hatte! Sie konnte nur mit Mühe ein Seufzen unterdrücken, denn im Augenblick schien ihr ihr Meister wie ein wandelndes Pulverfass zu sein und war momentan somit gefährlicher für sie als Ignavius. Sie wollte ihm keinen Anlass geben, seine geballte Wut an ihr auszulassen! Sie kannte schließlich mittlerweile sein jähzorniges Wesen nur zu gut! Sie hatte seine böse funkelnden Augen gesehen, die sie ansahen, als er seine Worte ausspuckte! Sie hielt sich lieber zurück! Eingeschüchtert und resigniert, weil man bei Messga gegen Wände lief, versuchte sie es erneut und hielt Messga den Stab an seinen Körper. Saphenus rief ungehalten: schluss!

Zoey war froh darüber! Sie wollte nicht gezwungen sein, es ihm tatsächlich an die Schläfe zu halten. Es würde ihn seines Verstandes berauben! Es wäre so, als würde sie ihn töten! Und das würde über ihre ethischen Werte und Grenzen hinaus gehen! Sie wollte ihm lediglich drohen und hatte sich genötigt gefühlt, dem mehr Nachdruck zu verleihen. Dabei war sie über ihre moralischen Grenzen gegangen. Schade war nur, dass ihr Eifer ohne Resultate geblieben war. Doch sie konnten sich auch schlecht in die Luft jagen lassen! Es war praktisch Notwehr gewesen! Wo lagen Messga`s und Ignavius moralische Werte? Bei Null oder gar im Minusbereich?! Sie wollten eine ganze Siedlung zerstören! Daher hatte sie gute Argumente und Entschuldigungen für ihr Handeln! Doch sie wusste, dass sie Avlan dort sitzen gesehen hatte und ihn gedanklich für seine Demütigungen bestraft hatte!? Was machten diese Leute aus ihr? Saphenus stahl ihr nach und nach ihre gute Seele! Sie verspürte nun Gewissensbisse! Gewaltige!


Lord Saphenus wollte nachdenken, drehte sich um und humpelte die Treppen hinauf. Zoey sah ihm frustriert nach. Avlan blieb wie Grin und Fred bei ihr. Avlan riss sich seine Maske wütend vom Gesicht, dass das Halteband riss. Auch seinen Mantel zog er aus. Es war ein Wunder, dass er sich nicht noch die Ärmel hoch krempelte!? Im selben Moment riss er Zoey den leidigen Energiestab aus der Hand. Sie hätte ihn schon wieder verfluchen können. Zoey hatte fast das Gleichgewicht verloren und war ins Straucheln geraten! Sie hätte ihm den Stab auch vernünftig übergeben können, wenn er danach gefragt hätte! Ein Bitte hätte sie schon gar nicht mehr erwartet! Und, was sollte das jetzt werden? Konnte er es besser als sie, oder was?! Dachte er, bei ihm würde Messga mitteilsamer sein?! Dachte er, er würde schon etwas aus ihm heraus bekommen?! Diesmal entfuhr ihr ein Seufzer. Dieser elende Mistkerl!

Er schockte Messga zuerst am Knie und befahl ihm zu reden! Nun, so weit waren sie auch schon gewesen! Doch dann erhöhte er die Stufe und damit die Intensität. Er hielt es Messga an die Brust. Zoey bekam Angst. Hoffentlich würde das Messga`s Herz mitmachen!? Tot war er ihnen noch weniger nützlich! Zumindest hatte ihr Meister ihnen nicht befohlen, ihn zu töten! Sie wollte nicht wissen, wie Saphenus darauf reagieren würde?! Avlan schrie den Präfekten unbeherrscht an, dass er endlich reden sollte, doch der gab nichts von sich! Er schien Ignavius` loyal bis in den Tod zu sein! Avlan war außer sich! Er war wütend! Zoey musste ihn nicht dazu mittels der Macht abtasten! Das merkte man auch so! Dagegen hatte sie kühl und distanziert gewirkt, als sie den Energieschockstab geschwungen hatte und dass trotz ihrer leidenschaflich`zornigen Gefühle! Zoey fühlte sich bei dem Anblick, wie Avlan ihn nun folterte, nicht besonders wohl in ihrer Haut. Er war wesentlich brutaler als sie und Zoey fürchtete das Ableben des Präfekten, konnte aber vor diesem Avlan schlecht davor warnen, schließlich sollte der Präfekt ruhig glauben, dass sein Leben keinen Wert für sie besaß, nun, vielleicht war das auch so?! Doch ihre Sorge bezog sich auf Saphenus! Die Archäologin beobachtete weiter das Spektakel und versuchte sich einzureden, dass sie anders als Avlan war! Dabei wusste sie innerlich längst, dass sie auf dem besten Weg dahin und keinen Funken besser war! Avlan packte den Präfekten nun am Hals und hielt ihm den Stab lange an die Brust. Erst befürchtete sie beim Anblick, dass Avlan sich selber in seinem Eifer einige Energieschockladungen mit verpassen könnte, doch seine Handschuhe waren wohl isolierend. Mehr Glück als Verstand! Man konnte ihr nicht erzählen, dass er in seiner Rage darüber lange vorher nachgedacht hätte! Oh nein, dass würde sie ihm nicht abnehmen! Eigentlich schade, dass er sich nicht selbst mitgefoltert hatte!? Doch dann wurde ihr mulmig! Wie lange würde Messga´s Herz mitmachen? Er hielt den Stab so lange dran! Messga schrie wieder ohrenbetäubend, dass man es nicht mehr länger ertragen konnte! Sie rief schnell:


“Genug!”

Zielführend war es eh nicht gewesen. Messga schwieg sich aus. Er schrie nur wie wild, sonst nichts! Was taten sie hier nur?! Messga verriet nicht eins ihrer Geheimnisse. Geheimnisse besaßen nun mal Macht! Deshalb versuchte er sie zu verbergen und nicht preis zu geben!

Jetzt hörte man unweit von ihnen ein Poltern und Zoey ahnte instinktiv, dass es Saphenus gewesen war und war kurz davor gewesen, zusammen zu zucken. Er schien sich ab zu reagieren! Gut so, so lange es nicht gegen einen von ihnen gerichtet war! Obwohl sie dabei Avlan gedanklich aussperrte! Nun, vielleicht richtete Saphenus seine Wut natürlich dort draußen dennoch gegen einen x-beliebigen Kultisten? Wer wusste das schon!?

Kurz darauf warf Avlan den Stab wütend durch die Gegend und traf fast einige wertvolle Relikte. Ob sie wirklich wertvoll waren, konnte Zoey ohne Begutachtung nicht sagen, doch zumindest waren sie für die Kultisten von Wert! Entrüstet schüttelte Zoey mit dem Kopf! Wie konnte man sich da so rein steigern?! Das brachte doch nichts!? Doch Avlan reagierte sich nun damit ab, Messga die Visage zu polieren. Mit der bloßen Faust! Messga spuckte Blut! Zoey musste sich weg drehen! Wie barbarisch! Sie ertrug das alles nicht länger! Zum Glück erschien in dem Augenblick ihr Meister und Avlan hielt inne! Ihr Meister hatte sie vorhin gewarnt gehabt, Messga nicht zu unterschätzen, doch sie sollte es auch bei Avlan nicht tun! Er war grausam, verroht und brutal! Ihr Meister hatte recht damit, als er sie gewarnt hatte, ihn nicht gegen sich weiter aufzubringen!

Lord Saphenus fragte sofort, ob sie noch etwas aus Messga heraus bekommen hätten!? Zoey schüttelte mit bedrücktem enttäuschten Gesichtsausdruck den Kopf. Avlan schwieg sich verärgert aus! Ihr Meister versuchte es selbst sogar noch einmal. Zoey hielt den Atem an und lauschte. Keine Antwort. Ihr Meister beförderte Messga dann unsanft wie einen Grav-Ball zurück ins tiefe Loch. Saphenus befahl, sich zu bewaffnen. Zoey hatte ein Lichtschwert und einen Blaster! Was hatten sie jetzt vor? Es wurde eine kurze Lagebesprechung abgehalten. Messga rief etwas aus dem Loch. Saphenus reagierte darauf unwirsch und verächtlich! Zoey dachte darüber nach! Die Artefakte! Sie trat an Saphenus heran und sprach zu ihm leise aus, dass nur er es hören konnte, was sie dachte! Avlan war zum Glück eh beschäftigt, denn ihm traute sie am wenigsten über den Weg!


“Mir gibt das zu denken! Meint er damit die Frauen? Ich vermute die ganzen Artefakte! Ignavius ist behängt davon und scheint noch viel mehr zu haben. Er hat da zum Beispiel diesen Ring von Lord Gracan! Lord Gracan sagt mir nur wenig! Er war ein bedeutender spiritueller Sith, ein Hexer! Es gibt da einige bekannte Texte, die sich auf seine spirituelle Sichtweise beziehen. Es gibt zwei Möglichkeiten, entweder, der Präfekt warnt uns aus Heimtücke, da er seinen Herrn nicht seiner Macht beraubt sehen will, die beachtlich auf Grund der Artefakte sein könnte, was ich angesichts der Untoten, die ihm gehorchen, annehmen muss, oder, weil Ignavius in die Enge getrieben, dann noch etwas in der Hinterhand hält, was er selber fürchtet!? Mich beunruhigt, was im Kellergewölbe lauert!? Er hält es selbst hinter dicken Türen und Mauern verschlossen!?”

Ihr Blick ruhte besorgt auf ihn. Danach trat sie nochmal an den Rand der Gruft:

Messga, was meinst du damit und was hält Ignavius im Kellergewölbe verborgen und gefangen? Ich hoffe, du erkennst deine Lage nicht erst, wenn es zu spät ist! Sag` uns, was du weißt! Atme ruhig vorher durch!”

Sie erhoffte sich zwar eine Antwort, doch gab nicht viel darauf.

Wenig später brachen sie auf. Zoey ließ die Kutte an. Die Maske hatte sie eingesteckt. Sie konnte sich so mit der großen Kapuze verbergen! Vermutlich nicht vor Ignavius, aber vor allen anderen, die sie nicht sofort erkennen würden! Die Kapuze schützte sie jetzt vor der Morgenfrische und würde sie später vor der grellen Sonne schützen können. Die Kutte hatte noch einen anderen Effekt! Sie hatte eine gewisse Wirkung! Sie wirkte in ihr wesentlich bedrohlicher als ohne dieses dunkle Ding! Sie ging neben Grin aus dem Haus der Kultisten heraus. Sie war froh das Haus verlassen zu können. Sie fühlte sich in der Zentrale dieser Verrückten nicht wohl! Außerdem schienen darunter Sprengsätze angebracht worden zu sein!? Sprengsätze, die jederzeit hochgehen könnten! Sie hoffte, bald aus der Siedlung heraus zu sein, ehe das passieren könnte bzw. würde!? Sie machte sich auch Sorgen. Was würden sie jetzt tun?! War sie dem schon gewachsen? Die heiße Wüstensonne sollte sich nicht in ihrem Blut spiegeln! Sie wollte am Leben bleiben! Ängstlich blickte sie Grin an. Er würde doch hoffentlich auf sie acht geben!? Ihre Wut war verflogen, die sie ihm gegenüber vorhin noch verspürt hatte. Saphenus sagte ein paar Worte zum Einschwören der kleinen Armee.

“Bitte pass`auf mich auf!”,

sagte sie flüsternd zu Grin , der neben ihr stand.

Korriban, Dreshdae, vorm Haus der Kultisten: Saphenus, Grin, Zoey, Avlan, eine Armee aus Kultisten und ihren Anhängern
 
Zuletzt bearbeitet:
::::: Korriban ::: Tal der dunklen Lords ::: Residenz von Ignavius ::: In der Nähe des Eingangs ::: Fuz, Blöck und hinter ihnen die anderen Wachen(alles NPCs) :::::

Horuset hatte bald den höchsten Punkt erreicht und strafte all jene bedauernswerten Geschöpfe, welche unter freiem Himmel arbeiten oder stehen mussten, mit einer Hitze die sich ohne weiteres mit jedem Inferno messen konnte. Jorgen, der von seinen Freunden Fuz genannt wurde, musste mit elf anderen armen Schweinen den Haupteingang der Residenz ihres Lords bewachen. Das fast unzerstörbare Haupttor hatten sie natürlich nicht schließen können, ja es nicht einmal versucht. Doch dafür waren nun immerhin ein Dutzend Blasterkarabiner auf den einzigen Zugang gerichtet. Sie hätten sich nun alle im Inneren aufhalten können, doch ihr Meister hatte andere Pläne gehabt. Man hatte sie in sechs Teams unterteilt und diese hatten sich dann im Zugangsbereich verteilen sollen, wobei jeder Gruppe ein paar Meter vor der anderen stand. Deshalb konnte sich die erste im Inneren aufhalten, während die mittleren in der Nähe der ewigen Feuer stehen mussten und Fuz, der Glückspilz, durfte außerhalb warten und sich von Horuset braten lassen, lediglich durch eine Kappe und langärmlige graue Kleidung geschützt. Wie auch sein Kamerad drei Meter rechts neben ihm war er ein Mensch, besaß viel zu graue Haut und wirkte gleichermaßen übermüdet und dann doch aufgedreht. Gerötete Augen, geschwollene und mit schwarzen Schatten befleckte Tränensäcke zeichneten sie alle ebenso wie das permanente Zucken einzelner Muskelgruppen. Ständig erfasste sie ein Schauer, welcher anfangs aus dem Nichts zu kommen schien und sich erst einige Sekunden danach dadurch erklärte, dass sie wieder von dieser merkwürdigen Präsenz berührt wurden. Ihre Körper schienen es vor ihnen selbst zu spüren und wenn nicht das, dann machten noch ein Dutzend anderer Dinge ihre Existenz zu einer Qual. Das fing schon damit an das der Lord die Frauen in den Thronsaal hatte bringen lassen, wo sie nun angekettet auf dem Boden saßen und mit ihren leeren Blicken Löcher in die Luft starten. Mary, seine Frau, war auch darunter, doch bis auf ein paar verstohlene Blicke konnte er nichts riskieren. Würde er sich ihr unerlaubt nähern, ihr Lord würde sie beiden töten. Und dabei brauchten sie einander gerade jetzt am meisten, mal davon abgesehen das auch ihr Sohn noch irgendwo in den Tiefen dieses Tempels Sklavenarbeit verrichten musste. Es war merkwürdig, doch Fuz konnte keinen Hass empfinden, keine Wut auf ihren Peiniger, aber auch keine Verzweiflung ob ihrer jetzigen Situation. Er und auch alle anderen schienen nur noch Furcht verspüren zu können. Furcht, Angst, Grauen, Schrecken. Ein Feind näherte sich, deshalb standen sie hier schließlich, und sie würden bei der Verteidigung der Anlage sterben. Man hatte nicht einmal versucht ihnen Hoffnung zu machen. Fuz Blick wanderte zu dem Karabiner in seinen schwitzenden Händen. Er hatte so ein Ding noch nie abgefeuert, wusste im Grunde gar nichts darüber. Sein Vater mochte sich als Händler, welcher sich mehr als einmal seiner Haut hatte erwehren müssen, damit auskennen, doch er nicht. Selbst einfache Handblaster waren ihm ein Graus. Die Hitze, der Krach, das Feuer. Die Schmerzensschrei wenn jemand getroffen wurde, weil sich das Plasma durch den Körper fraß.

„Fuz, meinst du es geht schnell?“

Blöck, der eigentlich Marc hieß und sich seinen Spitznamen wie er selber durch ein Kartenspiel verdient hatte, sah ihn nicht an, doch das musste er auch nicht damit Fuz erkannte wie sein Kumpel sich fühlte. Sie waren allesamt auf die selbe Weise kaputt. Sie schliefen schlecht und bekamen gerade mal genug Nahrung und Wasser, damit sie irgendwie überlebten. Auch Blöck, dieser dreckig-blonde Mann mittleren Alters hatte seine Frau hier, dafür aber wenigstens keine Kinder. Und seine Frau arbeitete in der Küche, besaß also wenigstens noch einen menschlichen Blick. Fuz freute sich für ihn, doch wenn er ehrlich war, dann beneidete er ihn auch. Niemand konnte ihm sagen ob seine Mary jemals wieder normal werden würde. Nicht das er wusste ob er es jemals wieder sein würde. Wenn er nicht gerade das Gefühl hatte ein Geist würde ihm auf den Schultern sitzen, dann fühlte er dieses Kribbeln unter seiner Haut, ein Kribbeln das sich zu bewegen und doch keinen Ursprung zu haben schien. Nebul, einer der Männer zwei Reihen weiter drinnen, hatten sich deshalb schon die Unterarme und das Gesicht zerkratzt. Bösartig wie dieser verfluchte Planet war, schindete dieser ihn und seine Kameraden, tötete sie aber nicht. Keiner verfiel einem Wahnsinn, welcher sie in die Wüste laufen oder Selbstmord begehen ließ. Ihre Bedürfnisse nach Essen, Trinken und Schlaf brannte mindestens genau so stark in ihnen wie die Loyalität zu ihrem Lord. Paradoxerweise wünschten sie ihrem Lord alle den Tod und doch konnten sie sich ihm nicht widersetzen. Es war als wären sie nur Zuschauer und ihre Körper wurden durch andere gesteuert, doch auf der anderen Seite spürten sie das sie es selber waren die den Befehlen nachgingen. Wenn er daran dachte das er nun den rechten Arm ausstreckte, dann tat er das auch. Und doch … Fuz konnte es nicht erklären. Eigentlich wartete er nur noch auf den Tod durch diesen Feind. Ein paar Schüsse in dessen Richtung, die mit Sicherheit alle weit daneben gehen würden, und dann würde man ihn töten. Nur Sekunden oder wenige Minuten später würde seine Frau sterben. Und dann, je nachdem wie erfolgreich der Angreifer war, würde Ignavius fallen. Und ihr Sohn deshalb überleben … oder wenigstens endlich sterben dürfen...

In der zweiten Schaltzentrale war Ignavius immer noch dabei zu raten. Messga hatte sich bei der Sicherung des Hintertürchens selbst übertroffen, so viel stand fest. Alle Schalter einzeln umzulegen hatte nichts gebracht und sie in simplen Kombinationen - wie in Reihe von rechts nach links, oder nur jeden zweiten - zu schalten hatte ebenfalls nichts ausgelöst. Schon nach einer halben Minute hatte er sich dann doch – vorsichtig – hingelegt und so ziemlich alles ausprobiert was ihm eingefallen war. Sein Diener, der nun im eigentlichen Raum stand, sollte ihm sagen wenn sich irgendetwas auf dem Bildschirm tat, doch bisher hatte er nur den Kopf geschüttelt. Langsam zweifelte der Lord an seinem Diener. Hatte der sich etwa den Schädel angeschlagen und schüttelte ihn deshalb ohne Grund? Oder war er blind und traute sich nicht es zuzugeben? Es konnte jawohl nicht als Ignavius selber liegen. Und Messga würde es doch wohl nicht so kompliziert gestalten!


„Wenn sich dieser Dreck nicht gleich aktivieren lässt, dann jage ich eine Ladung Machtblitze hinein!“

Derart motiviert wie das Reinblut war, wurde er nun noch schneller, drückte die Schalter also so schnell, das er im Nachhinein niemandem würde erzählen können wie er das Problem gelöst hatte. Hätte er es denn gelöst. Schon nach wenigen Sekunden, als er sich von ihm selbst unbemerkt in Rage gedrückt hatte, leitete er so viel Macht in seine Hände, dass das Steuerelement regelrecht in sein Gesicht hinein explodierte. Scharfkantiges Schrapnell, wegen der Hitze an den Spitzen für den Bruchteil einer Sekunde noch weiß, prasselte auf sein voluminöses Gesicht ein, brannte sich durch die rote Haut in Muskelfleisch und hinterließ auch sonst ein Schlachtfeld auf seinem Oberkörper. Seine Kleidung konnte man nicht so schnell in Brand setzen, doch einzelne Teile schafften es irgendwie an den Stoffen vorbei auf seine nackte Haut, weshalb er wie ein abgestochenes Schwein aufschrie, grunzte und stöhnte und sich dabei dermaßen in Rage versetzte, das sein Diener gar nicht schnell genug flüchten konnte. Kaum hatten die weit aufgerissenen Augen, welche nur durch verdammtes Glück nicht durchlöchert worden waren, ihn erfasst, leitete Ignavius auch schon ohne darüber nachzudenken Macht in seine Hände und damit auch in die Artefakte. Noch immer auf dem Rücken liegend, wurden die Ringe durch die injizierte Machtenergie aktiviert, schickten die Macht zurück zu dem Reinblut und formten dort an den Fingerkuppen elektrische Felder. Diese wurden von dem Herrscher von Korriban aufgenommen, tausendfach verstärkt und dann mit der Macht in die Atmosphäre abgegeben. Bläuliche Kaskaden ergossen sich in den Raum, erfassten den Diener, umhüllten ihn und warfen ihn fast im selben Augenblick gegen die Wand. Der Hüne sackte stöhnend zusammen und während von seinem Körper noch hauchdünne Rauchfähnchen aufstiegen, schrie Ignavius seine Frustration und Zorn hinaus. Schneller als man es ihm zugetraut hätte stand er wieder vor der Konsole mit all den Bildschirmen und dieser ihn verhöhnenden Tastatur. Seine Faust fand ihr Ziel, ließ Tasten und Schalter aus ihren Fassungen fliegen. Irgendwo gab es einen Kurzschluss, Bildschirme wurden dunkel, doch der größte blieb an. Jedoch nur so lange bis Ignavius seine Hand ausstreckte und einen Machtstoß in ihn hinein feuerte. Zur Hölle damit. Er würde sie alle persönlich ausradieren...


::::: Korriban ::: Tal der dunklen Lords ::: Residenz von Ignavius ::: Zweite Schaltzentrale in der Nähe der zentralen Grabkammer ::: Lord Ignavius und sein schweigsamer Diener (NPCs) :::::
 
[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Hauptquartier der Kultisten] - Saphenus, Avlan Diaz, Zoey Liviana, Grin Redeye, Fred Abernathy (NPC), Kultisten

Das sollten Messgas letzte Worte sein? Er nutzte die letzten Momente von Ignavius‘ Herrschaft um zu bitten man möge doch den Besitz des Lords verschonen? Abfällig sah Saphenus in das Loch herunter, das den Präfekten gefangen hielt. Wie ein Tier war dieser dort unten eingesperrt, aller Würde beraubt und seinem eigenen Dreck überlassen. Saphenus empfand bei diesem Anblick nichts als Genugtuung und freudige Erwartung. Bald schon würde Ignavius das Schicksal seines Dieners teilen. Seine Leiche würde im heißen Wüstensand Korribans liegen und von den Aasgeiern vertilgt werden. Das war das einzig angemessene Ende für den Gouverneur dieses Planeten.

„Nichts wird mehr an euch beide erinnern, Präfekt.“, fügte Saphenus Avlans Worten hinzu. „Die Residenz wird in Schutt und Asche liegen wenn wir fertig sind.“ Damit war alles gesagt, was gesagt werden musste. Avlan kümmerte sich bereits um die Bewaffnung der Kultisten und einmal mehr erkannte Saphenus wie nützlich der Söldner für ihn geworden war. Angesichts der Tatsache, dass er ein Teil der Black Sun war, war diese Wendung der Ereignisse umso überraschender. Eine Hand wusch die andere und offensichtlich war es Avlan sehr daran gelegen seinen Teil der Abmachung einzuhalten. Kurz dachte Saphenus nach, kam aber schließlich zu dem Ergebnis, dass Avlan um Himmels Willen die Artefakte mitnehmen sollte, die er brauchte um seinen Auftrag zu erfüllen. Dieser Verlust war es wert.


Stumm, aber ungeduldig verfolgte Saphenus wie sich die Hände der Kultisten um ihre Waffen krallten. Etwas hektisch und chaotisch formten sie Einheiten, die wie eine Parodie der imperialen Armee wirkten. Dennoch zweifelte er nicht daran, dass sie ihren Zweck erfüllen würden. Sie mussten nur Ignavius‘ Aufmerksamkeit auf sich ziehen und seine Kräfte binden. Schließlich war ihm bewusst, dass ein Sith nur von einem anderen Sith getötet werden konnten und er war der einzige, der diese Kriterien erfüllte. Bevor er ihnen aber nach draußen folgen konnte, räusperte sich jemand hinter ihm. Ungehalten drehte er sich um und wurde überrascht. Vor ihm stand Lom Fey. „Was machst du hier, du solltest auf dem Schiff bleiben!“, fauchte Saphenus und schaute seinen Diener grimmig an. „Ich weiß, Mylord. Doch angesichts Eures…körperlichen Zustands habe ich etwas für Euch.“ Ausdruckslos und unangreifbar wie immer zögerte der Pau’aner nicht und streckte dem Zabrak eine abenteuerlich aussehende Apparatur entgegen. „Es mag nicht sonderlich hübsch aussehen.“, merkte Lom Fey an als er Saphenus‘ irritierten Blick sah, „doch wird es sicherlich seinen Zweck erfüllen.“ „Was zur Hölle soll das denn sein?“ Saphenus‘ Tonfall wurde nicht freundlicher. „Wenn ihr Euch setzen würdet, Mylord…“, antwortete Lom Fey und wies auf den Stuhl, an den Messga eben noch gefesselt war. Mit einem Seufzen folgte Saphenus der Anweisung seines Dieners. Was auch immer in dem Pau’aner vorging, seine Ideen waren bisher immer hilfreich gewesen. So Nerv tötend er sie auch vorbrachte. Sofort machte sich Lom Fey an seinem kranken Bein zu schaffen und ließ den Zabrak zurückzucken. Es hier zu entblößen war demütigend. Jeder konnte sehen wie kümmerlich dünn es war, die Venen zeichneten sich deutlich ab, die Haut war fahl und blass. Ein armseliger Anblick. Lom Fey begann die Apparatur anzulegen, sie spannte sich schließlich um Saphenus‘ Ober- und Unterschenkel. Etwas zu fest schnitt sie dabei in seine Haut, sodass er die Zähne aufeinander biss. Nach einem kurzen Drücken auf eine Steuerungseinheit in seiner Kniekehle war der Apparat schließlich aktiviert.


„Steht auf, Mylord.“, sagte Lom Fey ausdruckslos. Zögernd kam Saphenus auch der Bitte nach und griff reflektorisch nach seinem Gehstock. Schnell aber bemerkte er, dass ihm der Apparat, es war eine Prothese, Halt verlieh und sein Bein stützte. Ein Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, auch wenn die Prothese etwas zu eng war und die Schmerzen in seinem Bein etwas vergrößerte. Dafür war es jetzt belastbarer als vorher. „Sehr gut.“, bemerkte er und der Pau’aner nickte. Dann wandte er sich auch schon wieder ab. „Ich werde bei der Beeska auf Euch warten. Falls Ihr scheitert werde ich zum Orden zurückkehren. Ignavius erscheint mir kein guter Meister zu sein.“ Fast schon konnte man das für einen Scherz halten.


Draußen, in der leeren Straße, die Ruhe vor dem Sturm spürend, versammelten sie sich schließlich. Nervosität und Anspannung lagen in der Luft, selbst ohne die Macht konnte man sie deutlich spüren. Ein leichter Wind wehte während die Sonne ihre ersten Strahlen in ihre Richtung schickte. Unruhig und ungeduldig war der Zabrak kaum in der Lage ruhig zu stehen. Alles ging auf das Ende zu und bald würde sich entscheiden wer schließlich lebendig aus diesem Kampf herausgehen würde. Als könnte er beschleunigen was man nicht beschleunigen konnte ließ er die Spitze seines Gehstocks immer und immer wieder auf den Asphalt stoßen. Feiner Sand wurde dabei aufgewirbelt. Niemand sprach mit ihm und man tat gut daran ihn in Ruhe zu lassen. Er zitterte und zog den Umhang etwas enger um seinen schmächtigen Körper. Schließlich kehrte Ruhe ein. Die Kultisten schienen ihre Plätze gefunden zu haben und schauten ihn aus angespannten, aber konzentrierten Augen heraus an. Niemand sprach mehr, als wären sie plötzlich zu Stein geworden machte niemand ein Geräusch. Saphenus drückte den Rücken durch und sah seine Armee an. Sie mussten reichen, redete er sich ein auch wenn sich Zweifel regten. Trotz der Bewaffnung, die durchaus ansehnlich war, wirkten keiner von ihnen als könnte er damit umgehen. Das hier waren keine Soldaten sondern normale Bürger, die sich aus einem wahnwitzigen Irrglauben heraus entschlossen hatten ihr Leben zu riskieren. Sie folgten ihm nicht wegen der Aussicht auf ein besseres Leben unter einem neuen Gouverneur, sie folgten ihm weil er der Zuhörer eines dunklen Lords der Sith war, dessen Namen sie nicht einmal kannten. Fanatisch setzten sie dennoch jeden seiner Befehle um. Saphenus räusperte sich.

„Als ich das erste Mal die heilige Maske des dunklen Lords aufgesetzt habe, hatte ich eine Vision. Eine Vision, wie er sich von den Krallen des Todes losreißen und zu neuer Größe aufschwingen würde. Ich habe gesehen wie er voller Kraft und Macht seinen rechtmäßigen Platz beansprucht und erneut über Korriban geherrscht hat. Unter ihm wird dieser karge Planet aufblühen und seine alte Stellung im Imperium wieder erlangen. Bald schon wird sich nicht einmal der Imperator mehr seinen Klauen entziehen können. Um das zu erreichen ist nur eine Kleinigkeit notwendig: Darth Ignavius, Usurpator von Korriban und Dreck auf seinem Angesicht, muss sterben. Erst wenn seine Leiche in der Glut der Sonne verbrennt, wird sich der dunkle Lord erneut erheben können. Dafür kämpfen wir heute.“

Seine Ansprache war völlig improvisiert und seine Stimme überschlug sich mehrmals als er sie hielt. Er wusste nicht wie man vor großen Gruppen sprach und verstand sich auch nicht darauf sie mit seinen Worten zu begeistern. Als stiller Bibliothekar hatte er sich stets auf seine Gedanken verlassen und darüber geärgert, dass sie von seiner Umgebung nicht als das erkannt wurden, was sie waren: inspirierend und intelligent. Auch jetzt zeigte sich wieder, dass er kein Anführer war sondern sich besser darauf verstand für sich seinen Ideen nachzuhängen. Dennoch musste das, was er gesagt hatte, reichen um die Kultisten zu begeistern und auf ihr Ziel einzuschwören. Ohne ein weiteres Wort wandte er sich ab und bestieg einen Gleiter. Zoey hatte sich ebenfalls in eine dunkle Kutte gehüllt und wirkte jetzt fast wie eine Sith. Doch Saphenus verschwand keinen Blick darauf, vielmehr fieberte er den kommenden Minuten entgegen. Ihre Fahrt dauerte nicht lange und bald schon fanden unzählige kleine, vom Morgenwind getragene Sandkörner den Weg unter seinen Umhang und juckten ihn. Sein Bein schmerzte, doch noch konnte er es ignorieren.


Schnell kam der Tempel näher, seine Umrisse zeichneten sich deutlich vor dem Morgenhimmel ab. Der Horizont wurde von der aufgehenden Sonne in ein blutiges Rot getaucht, ein dunkles Omen für die bevorstehenden Stunden. Bald würde der Gouverneur tot sein und dann konnte er seine Talitha wieder bei sich wissen. Er würde sie aus den Klauen des verdammten Säufers rausreißen und nie wieder einer derartigen Tortur überantworten. Bald würde sie wieder ihm gehören und niemandem sonst! Dieser Gedanke verlieh ihm Kraft und schon stoppten die Speeder. Der Sand knarzte als er sich aus dem Gefährt herausschwang. Er atmete tief ein als seine Begleiter es ihm nachtaten. Er gönnte sich einen letzten, eindringlich verhassten Blick auf die Residenz und hatte das Gefühl, sie würde zurückstarren. Sein Auge verengte sich und seine Pupille wurde gelb, dann wandte er sich ab. Ihm fehlte das Gefühl seinen Gehstock in der Hand zu haben und freute sich gleichzeitig darüber nicht humpeln zu müssen. Um ihn herum schwärmten die Kultisten aus und formten laienhafte Einheiten. Selbst Saphenus als Bibliothekar konnte ihre mangelnde Ausbildung an der Art erkennen wie sie ihre Waffen hielten. Er selbst hätte sie ebenso in die Hand genommen. Er forderte Zoey, Avlan, Grin und Fred auf sich bei ihm zu versammeln. „Wie weit ist die zweite Eingriffsgruppe?“, fragte er in die Runde und sah seine Verbündeten fordern an. „Sie sind bereit sich auf den Weg zu machen, Zuhörer.“, antwortete Fred. „In Ordnung. Ich hoffe du hast die Männer gut ausgesucht. Es wird nicht leicht werden im Geheimen in den Tempel zu kommen. Avlan, Zoey, Grin? Ich stelle euch frei ob ihr euch ihnen anschließen wollt. Entweder das oder ihr stürmt gemeinsam mit mir den Haupteingang.“ Damit war das Gespräch für ihn beendet.

Mit wehendem Umgang ging er an der Spitze seiner kleinen Armee auf den Tempel zu und blieb kurz vor den ersten Stufen der Treppe stehen. Das Gesicht ausdruckslos formte er mit seinen Händen einen Trichter vor seinem Mund und brüllte: „Ignavius! Du bekommst eine Chance dich zu ergeben und der Gnade des Ordens zu überantworten. Nutze sie oder ich werde dich vernichten!“ Er wartete einige Sekunden ab, doch ihm wurde mit nichts anderem als Stille geantwortet. „Gute Wahl.“, flüsterte Saphenus, griff nach seinem Lichtschwert du aktivierte die Klinge. Fauchend erwachte sie zum Leben und klagte ihn an noch nie Blut gekostet zu haben. Sie motzte und jammerte, zischte und knurrte. „Jetzt ist deine Zeit gekommen.“, sagte der Zabrak fast zärtlich zu der Waffe und gab das Kommando. Über seinen Kopf zischte eine Rakete hinweg, geradewegs auf das Haupttor zu. Ihre Explosion brach die Stille und fegte die nur allzu klischeehafte Ruhe vor dem Sturm hinweg. Schüsse zischten aus den Mündungen der unzähligen Blaster, wie in einem riesigen Ping-Pong Spiel krachten sie die Haupttreppe herauf und hinunter. Erst jetzt erkannte man, dass sich oben Ignavius‘ Kräfte positioniert hatten und strategisch günstig das Feuer erwidern konnten. Saphenus knurrte und verzerrte sein Gesicht während er mühsam damit begann die auf ihn gerichteten Schüsse abzuwehren. Er selbst war weit davon entfernt darin ein Meister zu sein, ebenso aber waren Ignavius‘ eigene Schützen keine ausgebildeten Soldaten und damit nicht mal annähernd so zielsicher wie beispielweise die Sturmtruppen als Elitesoldaten der imperialen Armee. Hinter ihm drängten sich die Kultisten und feuerten auf Gestalten, die sich schnell wieder hinter Mauern und Vorsprüngen verbargen. Es war eine Situation zu ihren Ungunsten, sie kämpften aus einer niedrigeren Position in einem beengten Gang. Doch sie setzten ihren Angriff weiter fort und nutzten damit zum einen ihre zahlenmäßige Überlegenheit und ihre Waffen und zum Anderen den Sith, der sich an der Spitze ihrer Bewegung befand.



[Horuset-System | Korriban | Tal der dunklen Lords | Ignavius' Tempel] - Saphenus, Avlan Diaz, Zoey Liviana, Grin Redeye

[Horuset-System | Korriban | Tal der dunklen Lords | vor Ignavius' Tempel] - Velara; Kultisten (NPCs)


Velara starrte stur auf ihre Stiefel, deren Spitzen bei jedem Schritt unter ihrer Kutte hervorlugten. Sie spürte ihren eigenen Herzschlag und hörte ihren Atem unter der Maske, die sie trug. Manchmal stieß sie gegen den Kultisten neben ihr, doch es kümmerte sie nicht. Mit ihren Gedanken war sie ganz weit weg. Schon seit Jahren faszinierte der Kult sie und schon seit Jahren hing sie dem Gedanken hinterher ihm beizutreten. Er schien so mystisch zu sein, so mächtig und dennoch hatte es ihr Vater streng verboten. Stattdessen musste sie in der Kneipe schuften und sich den gierigen und lüsternen Blicken der Gäste aussetzen. Hier auf Korriban gab es kaum hübsche Frauen außerhalb von Ignavius‘ düsteren Mauern, umso war sie den Männern ausgesetzt. So wie vor wenigen Tagen als sie vor allem Leuten auf ihr Zimmer geschickt wurde nur weil ein weiterer Söldner geglaubt hatte er könnte sie anmachen. Das Leben war nicht fair und in der festen Überzeugung im Kult würde es ihr besser gehen, hatte sie sich zu einem ihrer geheimen Treffen geschlichen. Den Tipp dafür gab ihr ein anderes Mitglied, das ihr schon länger schöne Augen machte. Er war es auch, der sie mit einer Kutte und einer Maske ausstattete. Doch nicht einmal im Traum hätte sie sich vorstellen können wie der Tag enden würde. Als sie erkannte, dass sich die Kultisten aufmachten den Tempel selbst anzugreifen, war es zu spät gewesen. Einen Blaster in der Hand, den sie nicht bedienen konnte, war sie in der Menge gefangen und wurde von ihr mitgerissen. Wenn sie versuchte sich umzudrehen wurde sie von jemand anderem mitgezogen. Es gab kein Entkommen. Der gesamte Kult steuerte auf den Haupteingang des Tempels zu während der Zuhörer erhobenen Lichtschwertes gen Tempel drang.
Der Tempel rückte immer näher und ihre Angst wurde größer. Sie wollte nicht sterben. Plötzlich schien ihr der Kult nicht mehr wie eine mystische Organisation, die sich für Korriban einsetzte sondern mehr wie ein Haufen Irrer, die ihren Verstand verloren hatten. Sie sammelten sich vor der großen Treppe, die hinauf in die Residenz führte. Velara zitterte am ganzen Körper, nervös sah sie sich um. War sie mit ihrer Angst alleine? Dann griffen sie an. Bevor die ersten Schüsse abgegeben wurden zischte etwas viel zu nahe über ihrem Kopf hinweg. Eine Rakete steuerte auf den Tempel zu und krachte in das riesige Eingangstor, das nicht einmal geschlossen war. Sie schrie und warf sich auf den Boden. Ein Kultist lief über sie hinweg, seine Stiefel krachten in ihren Rücken, dass ihr die Luft wegblieb. Verzweifelt versuchte sie ihren Kopf zu schützen. Blasterfeuer ertönte und zischte durch die Luft. Velara wollte nur noch eines: weg von hier. Mit aller Kraft und allem Mut, den sie besaß robbte sie durch den Sand auf einen der Gleiter zu. Sie warf sich in das Fahrzeug, startete den Motor und fuhr zurück nach Dreshdae. Die Kultisten merkten in ihrem Kampfeifer nicht einmal, dass einer von ihnen die Flucht ergriff.


[Horuset-System | Korriban | Tal der dunklen Lords | vor Ignavius' Tempel] - Velara; Kultisten (NPCs)
 
Zuletzt bearbeitet:
Korriban, Dreshdae, vorm Kultistenhauptquartier:: Saphenus, Grin, Zoey, Avlan, eine Armee aus Kultisten und ihren Anhängern


Ihr Meister hörte sich nochmal ihre Beschreibung an, wie man durch den Geheimtunnel in die Residenz gelangen würde. Es sollte zwei Trupps geben. Er selber wollte durch den Haupteingang und sie alle, Zoey, Grin, Avlan, mussten mit ihm mit. Durch den Geheimgang erschien ihm zu mühsam und zu langwierig. Sie würden nun gegen Ignavius vorgehen! Erstmal sollten alle zusammen bleiben.

Grin antwortete ihr:

“Das...werde ich!”,


auf ihre Frage, ob er sie beschützen würde. Jeder Andere hätte seine Antwort bei seinem Stocken angezweifelt, doch Zoey nicht. Sie wusste, wie Grin sprach! Und, sie hatte auch keine andere Antwort von ihm erwartet, doch es zu hören, tat gut und wirkte tröstlich. Sie schenkte ihm ein schwaches angstverzerrtes Lächeln!

Lord Saphenus hielt eine Rede zum Einschwören der Masse! Sie sollte heroisch sein! Er war kein Redner! Er hätte Zoey fragen sollen. Auf solche Dinge verstand sie sich! Sie schrieb ganze Bücher und hielt Fernsehinterviews und Reden zu ihren Buchvorlesungen! Sie hätte ihm eine Rede schreiben können, doch halten sollte er sie als Anführer selbst! Sie hätte etwas mitreißender sein können! Doch nicht jeder war so ein Naturtalent wie Janus Sturn oder Hybris, der wie ein Theaterdarsteller vor ihr herum getanzt war! Ihr Meister sollte sich ihrer besonderen Begabungen bedienen, anstatt sie mit Aufgaben zu konfrontieren, denen sie nicht gewachsen und schier dafür ungeeignet war, wie sie in einen Kampf zu schicken!

Sie bestiegen einen Gleiter, einen Mannschaftsgleiter, der sie ins Tal der dunklen Lord`s bringen sollte. Zoey saß neben Grin. Sie war innerlich unruhig. Angst kroch weiter verstärkt und unaufhaltsam in ihr hoch!

Die Gruppe hielt und lief das letzte Stück auf die Residenz zu. Zoey ging mittig zwischen Saphenus und Grin. Ihr Atem wurde immer schwerer. Noch nie hatte ihr die Wüstenluft so zu schaffen gemacht! Doch es war nicht wegen der Luft. Die Angst schnürte ihr die Kehle zu. Sie stand kurz vor einer Panikattacke! Was machte sie hier? Sie gehörte in keinen Kampf! Sie war kein Soldat! Sie war Zoey, die Archäologin und Buchautorin! Sie konnte nicht kämpfen, sich kaum selbst verteidigen!

Die Masse war eingeschworen! Adrenalien lag in der Luft! Wie konnten sie sich dafür so begeistern lassen? Viele trugen Vibroschwerter und hielten sie in die Höhe. Die Masse war trotz schlechter Ansprache zum Kampf bereit!? Man hatte ihnen das jahrelang in ihren Kopf gepflanzt! Es waren eigentlich nur normale Bürger. Ob sie überhaupt kämpfen konnten? Ok, mit diesen Vibroklingen, konnte so gut wie jeder, wie Zoey wusste, auch ungeübte Kämpfer, einem Gegner, Arme und Beine abtrennen. Sie hatte sogar ein Lichtschwert und etwas Training genossen, versuchte sie sich innerlich aufzurichten und dennoch wurde sie das Gefühl nicht los, gerade zur Schlachtbank getrieben zu werden. Und selbst, wenn nicht, sollte sie mit ihrem Schwert Leute nieder metzeln?! Sie war ein helles Köpfchen, kein Kämpfer oder Fußvolk, was geopfert werden sollte! Verdammt, wie kam sie hier nur heil wieder raus? Wenn ihr vor ein paar Wochen jemand gesagt hätte, dass sie sich auf dem Weg zu einem Kampfeinsatz befinden würde, hätte sie schallend gelacht und hätte es als absurd abgetan. Sie konnte kaum noch atmen und ihre Knie schlackerten. Lord Saphenus lief dafür um so sicherer, trotz seines verkümmerten Beines. Sie hatte mit entsetzen sehen müssen, in welchem Zustand es sich befand und hatte sich selbst ermahnen müssen, nicht die ganze Zeit dort hin zu starren, doch hatte ihre Augen kaum abwenden können. Lom Fey war plötzlich aufgetaucht und hatte ihn von seinem Gehstock befreit. Seine Idee war genial gewesen und war genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen.

Plötzlich meinte Saphenus, genau in dem Moment, als sie die breiten Treppen zur Residenz erreichten, dass sie in seiner Nähe bleiben sollten, es sei denn, sie wollten durch den Geheimtunnel hinein!? Der Geheimtunnel! Der Geheimtunnel pochte es in ihren Schläfen und ihr Gehirn arbeitete wie wild. Er wirkte so verlockend!? So heimlich hinein! Nicht beim Frontalangriff dabei sein zu müssen! Ein Ausweg! Ein Schlupfloch!


Grin und ich gehen über den Geheimtunnel hinein! Wir müssen eh den Anderen zeigen, wo er ist! Viel Glück!”

hörte sie sich rasch sagen. Ok, eine Beschreibung hätte es auch getan! Doch Zoey wollte hier schnellstens weg. Sie griff Grin am Armgelenk und zerrte ihn ein Stück in Richtung zur zweiten Kompanie. Sie hatte die Option erhalten, dem Schlachtfeld zu entkommen!

“Komm, Grin!”

Es war nicht einfach, sich durch die Massen zu schieben. Rasch bewegte sie sich an die Spitze der Kompanie zu Fred, während Grin ihr wie ein Hündchen folgte und ihr glücklicherweise nicht von der Seite wich, als das Tor gesprengt wurde. Eine Rakete! Zoey zuckte schrecklich auffällig zusammen. Das war peinlich! Sie beschleunigte ihre Schritte. Es begann eine üble Schießerei. Nur weg hier!

Es ging den schmalen steilen Pfad im Schutze der Felsen am Rande des Tales der dunklen Lord`s an `zig Pyramiden vorbei hinauf, den sie mit Grin schon mal hinunter geflüchtet war. Zoey führte mit Grin und zeigte den Leuten den Weg. Sie selbst ging voran. Sie mussten alle hintereinander gehen! Der Weg war uneben, man musste auch mal über etwas drübersteigen oder hochklettern, doch es war im Hellen einfacher als nachts im Dunkeln! Allerdings ging es steil hinauf und es wurde merklich wärmer, die Sonne schien grell und heiß hinunter und zeigte ihre Kraft, was wieder erschwerend war. Der Weg würde zum Loch im Felsen führen, durch das sie sich mit ihrem Lichtschwert in die Freiheit geschnitten hatte. Der kleine Tunnel würde sie hinein führen, geradewegs auf dem, sagen wir mal, riesigen Balkon bzw. auf die Terrasse. Darunter lag ein wahnsinnig großes unterirdisches Gebiet, auf das man von dort blicken konnte! Sie müssten dann die Schräge hinauf, die durch den Sand unerklimmbar gewesen war oder durch das Loch in der hohen felsigen Decke hinauf, durch das sie abgestürzt waren. Wie zum Henker sollten sie da hinauf kommen? Zoey bekam nervöses Magengrummeln! Was sie damals nicht geschafft hatten, würden sie bestimmt jetzt auch nicht hin bekommen!? Wäre doch Saphenus bei ihnen!? Doch er war nicht dabei! Zoey ging weiter. Sie ließ sich nichts anmerken. Sie atmete tief durch. Sie hatte Kletterausrüstung auf dem Rücken. Sie könnte den Haken mit dem Seil hoch levitieren? Auf jeden Fall führte der Weg geradewegs zu Ignavius`Gemach, da wo Talitha war! Hauptsache, dort waren nicht wieder diese Kämpfer!? Untote und doch anders als die Leibwächter von Ignavius!? Die, die den Gestank des Todes schon meilenweit verbreiteten! Hätte sie nicht doch lieber bei Saphenus bleiben sollen? Zoey`s Angst wuchs und wuchs! Sie war Archäologin, keine Kämpferin! Sie kam an der Stelle vorbei, die zum gefundenen Grab in eine der Pyramiden führte und ignorierte sie beflissen. Auf den letzten Schritten zum Loch nahm sie ihr Lichtschwert in die Hand. Es gab ihr etwas Sicherheit! Am Loch angekommen, ließ sie den Anderen den Vortritt! Zum Glück war das Loch im Fels noch nicht zugeschüttet worden! Das wäre es ja wohl gewesen.


“Achtung, es könnte ein Empfangskomitee aus Untoten auf uns warten!”,

sagte sie warnend. Zoey stieg dann selbst durch die Felsöffnung und schritt durch die Röhre. Ihr Lichtschwert machte ihr Licht. Die Kultisten hielten Leuchtstäbe in der Hand. Zum Glück waren hier keine Untoten, war ihr erster Gedanke. Leichen lagen hier aber auch keine herum! Hatte Grin überhaupt welche von ihnen töten können? Vermutlich nicht! Dann standen sie alle da und blickten auf die schräge und doch steile Wand nach oben. Fred, der Redner, stellte sich neben sie. Er hatte die zweite Gruppe angeführt. Zoey musste etwas Schlaues sagen!

“Das ist sehr feiner Sand! Ein Erklimmen ist unmöglich! Wir müssen irgendwie bis unter das Lo…!??”

Wo war das Loch geblieben? Das Loch in der Felsendecke? Wodurch sie in das Theater gelangen würden, wo das Fakeholocron stand!? Irritiert schaute sie Hilfe suchend zu Grin. Die Falle hatte sich wieder in den ursprünglichen Zustand zurück gesetzt! Es war wieder verschlossen!

“Das Loch gibt es nicht mehr!”,

sagte sie tonlos! Hysterischer fügte sie an:

“Die Falle ist wieder scharf! Wir hatten eine Falle ausgelöst gehabt und waren durch dieses Loch gestürzt!”

Grin hatte die Falle ausgelöst, um genau zu sein, doch das tat weder etwas zur Sache und es war ihr gemeinsames Geheimnis! Was sollten sie jetzt machen? Der Hang, die Schräge, war enorm hoch und steil. Vermutlich würde man oben weiter kommen!? Die Schräge endete noch weit unter der Decke des Felsen! Doch wie hochkommen? Ein Seil in der Decke verankern und alle klettern dran hoch! ?

Zoey nahm einen Haken und befestigte ein Seil daran und warf ihn und versuchte ihn gleichzeitig zu levitieren, damit er sich dort hinten oben an der Decke festkeilen könnte. Es sah schon sehr ungelenk aus! Fred gab ihr gleich einen Tipp, wo sich der Haken besser verkeilen könnte, als es das erste Mal fehlschlug! Doch es war nicht nur das Verkeilen, auch ihre Levitationskünste ließen gerade enorm zu wünschen übrig! Es war enorm schwierig, so punktgenau und so weit entfernt und war ziemlich kompliziert und …...aussichtslos! Sie bräuchten jetzt alle so ein Ding auf dem Rücken wie Avlan gehabt hatte! Doch sie waren enorm schlecht ausgestattet. Sie hatte eine andere Idee, doch ob die gut war?

“Ich versuche Grin hoch zu levitieren, doch versprechen kann ich nichts! Ich bin noch am Anfang meiner Ausbildung!”,

gab sie Fred zu verstehen und gab Grin den Haken und das Seil.

“Hab`keine Angst! ….”

Angst hatte sie vermutlich mehr als er! Außerdem wurde ihr vom vielen Machtgebrauch gerade wieder übel! Sie begann zu schwitzen und ihr Puls zu rasen.

“...Vielleicht siehst du da oben etwas zum Befestigen! Wirf uns dann das Seil zu! Ansonsten versuche uns der Reihe nach hoch zu ziehen!”

Zoey gab wirklich ihr bestes, aber es war nicht genug und leider nicht von Erfolg gekrönt! Sie hob Grin an und ließ ihn stets ungefähr auf der Hälfte der Schräge bereits fallen und Grin fand keinen Halt, sondern sauste hinunter. Er machte ziemliche Verrenkungen dabei! Das Geländer oder Kultisten stoppten ihn unten, jedesmal, wenn er wieder heruntergerollt kam.

Dafür blieben sie nicht alleine. Es musste ja so kommen! Zuerst wurden sie vom Geruch des Todes eingehüllt! Da wusste Zoey, diese Untoten kamen! Es war zum Gruseln! Zoey griff zum Lichtschwert, aktivierte es zischend und schrie:


“Rückzug!”

Die Untoten kamen von unten übers Geländer gestiegen und über den Hang und kannten keine Probleme mit dem Sand! Sie kamen praktisch von allen Seiten und sie waren mittendrin! Zum Glück bewegten sich die untoten Kreaturen mit Köpfen wie Schrumpfköpfe und passenden Leibern und Gliedmaßen dazu, sehr langsam und extrem abartig, wie man es aus Horror-Grusel-Filmen kannte.

Zoey ließ die Männer machen! Dafür waren sie doch da! Sie wollte eigentlich Artefakte ausgraben! Deshalb war sie nach Korriban gekommen! Nicht um einen verdammten Krieg zu führen. Sie hatte keine Lust zu verrecken oder in Ignavius Hände zu gelangen!


Grin, bleib in meiner Nähe! Komm! Schneeeellllll!”

Zoey rannte in die Röhre zurück. Grin war hinter ihr und musste einen Untoten abwimmeln! Zoey stieg ins Freie und rannte den Weg dicht am Felsen hinunter. Grin und einige Männer folgten ihr. Zoey sah sich nicht um. Ob die anderen Männer da drinnen von Untoten niedergemäht worden waren oder einfach nur weiter versuchten, diesen Weg zu nehmen, blieb unklar, doch Zoey lief zurück zur Residenz. Ein Blick zur Siedlung verriet ihr, dass Dreshdae noch stand! Unterwegs fiel ihr ein, dass Yui gut springen konnte. Über ganze Schluchten! Wenn sie dabei gewesen wäre! Moment mal, Grin konnte auch gut springen! Ok, jetzt kehrte sie nicht mehr um! Wieso hatte er nicht seinen Mund aufgemacht und sie daran erinnert?!

Völlig atemlos und durchgeschwitzt erreichte sie die Treppen. Sie waren voller Leichen! Die Treppe war Blut getränkt! Zoey erschauderte und unterdrückte mühsam einen Brechreiz. Sie hörte Tukatas heulen. Geier flogen über dem Schlachtfeld. Sie suchte sich einen Weg durch die Toten die Treppe hinauf und betrat die Residenz. Der Sturm war vorbei. Im Eingangsbereich war das gleiche katastrophale Bild und Zoey war froh, nicht dabei gewesen zu sein.

“Ausschwärmen! Grin, wir gehen dort lang!”

Sie konnten nun unbehelligt die Residenz betreten. Von Ferne hörte sie Schüsse. Die Kampfhandlungen hatten sich aus dem Eingangsbereich verlagert. Sie wandte sich in die andere Richtung. Lief doch gut?! Sie hatten die Kampfhandlungen praktisch verpasst! Es zählte doch, dass sie jetzt hier drin waren, oder?! Das sie überhaupt in der Residenz aufgetaucht waren, um Saphenus irgendwie zu helfen, wie auch immer?! Besser hätte das Zoey für sich nicht planen können! Sie hielt ihr Lichtschwert bereit! Sie schlich leise und vorsichtig mit Grin die langen Gänge entlang. Es gab so verdammt viel, was sie nicht wussten, was diese Residenz, die Untoten und Ignavius betraf!

Sie kamen am geöffneten Thronsaal an. An der Tür standen keine Wachen. Komisch, dass die schnellen Untoten nicht hier waren? Doch die waren wohl bei Ignavius? Leibwächter machten das so! Die Frauen von Ignavius waren alle angekettet. Was für ein trauriger Anblick!

Talitha?”

Zoey´s Augen wanderten suchend durch die Reihen. Sie war nicht hier! Schade, denn damit hätte Zoey bei ihrem Meister punkten können! “Zoey hätte Talitha befreit!”

Erschöpft ließ sich Zoey auf den Thron plumpsen. Wäre es klug die Frauen alle zu befreien? Die Kultisten könnten Jagd auf sie machen! Zoey fühlte sich wohl hier auf dem Thron. So fühlte sich es also an! Das könnte ihr auch gefallen! Sie spürte, dass die dunkle Seite der Macht sie hier besonders einhüllte. Es prickelte so toll an ihrem ganzen Körper. Sie fühlte sich von Minute zu Minute frischer und kraftvoller. Doch sie umgarnte auch unbemerkt ihre Seele und ihre Tentakeln bohrten sich ihren Weg in sie, um sie zu zersetzen, zu beeinflussen und das Gute in ihr zu vertreiben!

Plötzlich kam Zoey an einen Hebel. Vielleicht war es auch der Wille und Weg der dunklen Seite der Macht!? Hinter dem Thron ging ein Portal auf und eine Treppe führte nach unten. Zoey sprang erschrocken auf. Doch dann wurde sie neugierig. Es war sehr verlockend! Es reichte schon, dass sie im Hauptquartier der Kultisten keinen Blick auf die Artefakte werfen konnte! Wahrscheinlich würden diese früher oder später dank Ignavius` und Messga`s Sprengsätze in die Luft fliegen! Ès interessierte Zoey ungemein, was es hier unten gab? Sie stand schnell auf der Treppe und sah nach unten. Sie erschauderte. Ein eiskalter Schauder! Vielleicht sollte sie hier nicht ohne Saphenus runter gehen? Aber mal schauen? Nur mal nachsehen?


Grin!”

Zoey nahm ihr Lichtschwert und hieb eine Frau frei, indem sie eine Kette durchtrennte. Die Archäologin nahm sie mit hier runter. Warum? Das wusste Zoey nicht so wirklich. Als Pfand? Zoey stieg eine Stufe nach der Anderen hinunter. Ihre schwarze Kutte schleifte dabei auf den Stufen und polierte diese gleich, die junge Frau an der Kette haltend. Was lauerte hier unten? Fackeln beleuchteten spärlich den kahlen Gang aus blankem terrakottafarbenen Sandstein hier unten.

Ohne Vorwarnung kam ein Wachhund, ein Tukata, nein ein ganzes Rudel angerannt! Sie knurrten laut, ihre Augen funkelten wild, ihre Ohren waren angelegt und sie fleschten die Zähne, die Beine zum Sprung bereit! Zoey erschrak! Und dann sprangen sie auch schon auf sie alle los. Zoey stieß ihnen wie von selbst panisch die Frau entgegen und stürmte die Treppen wieder hinauf, indem sie drei auf einmal nahm. Die Tukata`s fielen über das arme Opfer her und zerfleischten sie. Ihre scharfen spitzen langen Raubtierzähne gruben sich in ihr Fleisch und zerfetzten sie. Sie schrie kurz und verstummte rasch für immer. Zoey schrie auch und rannte fast mit Grin zusammen, als sie sich plötzlich umgedreht und los gerannt war. Oben angekommen, bewegte sie rasch den Hebel, als Grin draußen war. Was hatte sie getan? Sie hatte diesen Viechern, diesen sithischen Wesen, ein Opfer hingeworfen! So weit war es mit ihr schon gekommen! Entgeistert und schuldbewusst blickte sie Grin an.


“Sie hätten uns sonst getötet! Das sind Sithwesen! Also, ...das hätten wir sonst nicht geschafft! Sie war eh schon tot! Seelisch! ….Zu zweit schafft man so eine Horde nicht zu bekämpfen! Das weiß ich von Thearterra!”,

versuchte sich Zoey vor Grin ganz automatisch zu rechtfertigen, besonders sich selbst, indem sie Begründungen suchte, warum das Angemessen und ok gewesen wäre. Sie zitterte immer noch wie Espenlaub!

“Besser sie als wir!”

Als hätte sie es geahnt und hatte sie deshalb mit genommen!?

“Ok, wo wollen wir nun hin?”,

fragte sie Grin, als wäre nichts geschehen. Was sollte sie eigentlich jetzt machen? Vielleicht sollten sie die Frauen nun doch befreien!? Dann würde es nicht auffallen, dass Eine fehlte! Doch wer würde das nachzählen? Ignavius? Der war hoffentlich schon tot!? Sie streckte ihre Machtfühler nach ihrem Meister aus. Wo steckte der?


Korriban, Ignavius`Residenz, Thronsaal: Grin, Zoey und angekettete Frauen
 
Zuletzt bearbeitet:
::::: Korriban ::: Tal der Dunklen Lords ::: Ignavius Residenz ::: Eingangsbereich ::: Fuz und Blöck (NPCs) :::::

Fuz und Blöck hatten sich einen letzten müden Blick zugeworfen, da war der dunkle Mob auch schon aufgetaucht. Vibroklingen blitzten erst auf und erstrahlten dann im hellen Glanz von Horuset, während sich die schwarze Woge auf sie zubewegte. Da sie ganz alleine an vorderster Front standen, so völlig ohne jeden Sinn für Taktik und Logik, wussten sie das sie gar nicht überleben konnten. Dieser Gedanke hätte sie eigentlich die Flucht antreten lassen sollen, doch stattdessen begrüßten sie ihren nahenden Tod. Ein Tod, welcher sogar noch schneller kommen sollte als sie angenommen hatten. In der vordersten Reihe war soeben die blutlüsterne Klinge eines Siths erschienen, da zischte plötzlich etwas mit ungeheurer Geschwindigkeit auf sie zu. Fuz erkannte dieses Etwas binnen eines Herzschlages und im selben Augenblick wusste er das es nun vorbei war. Wie in Zeitlupe sah er nach rechts, den Karabiner immer noch ruhig in den eigentlich zittrigen Händen haltend, dessen Mündung so kalt wie sein Schweiß. Blöck erwiderte den Blick und die Andeutung eines Lächelns zeichnete sich ab. Ganz bis zum Ende schafften es die rissigen, blutleeren Lippen des älteren Mannes jedoch nicht. Er schien das Projektil aus dem Augenwinkel zu sehen, denn er schloss die Augen und da erwischte es ihn schon. Eigentlich verfehlte es ihn knapp, doch nur wenige Zentimeter neben ihn befand sich die Mauer und dort schlug es auf. Eine orange-rot-weiße Feuerblume platzte aus dem stählernen Projektil, von einer Schockwelle bis zu Fuz getragen. Blöcks Körper verschwand binnen eines Lidschlages, wurde von dem Feuer eingehüllt und ohne jede messbare Verzögerung bis auf die Knochen herunter gebrannt. Sein Tod kam so schnell wie man es sich für ihn wünschen konnte, während Fuz hingegen nur noch die Ausläufer der Explosion und fast bis zum Schmelzpunkt erhitztes Schrapnell abbekam. Einen kurzen spürbaren Moment empfand er einen unerträglichen Schmerz auf seiner gesamten rechten Seite, dann flog er auch schon durch die Luft, vernahm wie sein Trommelfell und Äderchen in den Augen platzten, dann prallte sein Körper auch schon gegen die Wand. Irgendetwas brach, gab nach und er rutschte blutend und mit teilweise brennender Kleidung zu Boden. Blut bahnte sich Flüssen gleich mehre Wege aus seiner Mundhöhle, Nase und Ohren und sammelte sich als letztes liebkosendes Kissen um sein Haupt. Der Schmerz verschwand, das Licht erlosch und sein Leben war endlich vorbei.

Im selben Augenblick stürmte das nächste Duo nach vorne und schoss wie wild um sich. Die Angreifer, die gerade zwei ihrer Kameraden mit nur einer Explosion getötet hatten, kamen die Stufen hinauf gelaufen und Hippo und Klex wollten sie gleichermaßen töten, wie auch von ihnen getötet werden. Ohne Deckung zu suchen stürmten sie vor und schossen fast blind vor Furcht in die Menge. Nur Augenblicke später standen Nebul und Uzier ebenfalls neben ihnen, nur das sie scheinbar noch so etwas wie einen Verstand oder wahlweise auch Überlebenswillen besaßen. Sie hatten eine der Barrikaden nach vorne geschafft und sich dahinter verschanzt, ebenso ungezielt wild um sich schießend. Klex zögerte einen Augenblick zu lang, wusste eine Sekunde zu lange nicht wohin er sollte. Ein roter Blasterblitz traf ihn in die Brust, ließ seinen Körper kurz krampfartig zusammenzucken, dann fiel er einfach hinten über und war wohl sofort tot. Hippo sah seinen toten Kameraden gleichermaßen traurig, zu Tode erschrocken und sehnsüchtig an. Hoffentlich würde er ein ähnlich schnelles Ende finden. Dieses ganze Anstarren und darüber nachdenken hatte eigentlich nur Sekunden gedauert, doch als er nun nach unten auf die Treppe sah, musste er feststellen, dass sie schon die Hälfte des Weges geschafft hatten. Irgendwann in der selben Zeit war Uzier, ein junger dürrer Mann, kaum alt genug um sich an den Busen einer Frau erfreut haben zu können, nach rechts zu einer der improvisierten Mauern gelaufen und schoss nun von dort aus. Ihm selber brach beinahe das Herz diesen Jungen, der ohne weiteres sein Sohn hätte sein können, derart verzweifelt zu sehen. Aber er konnte nichts für ihn tun. Nur ihm einen schnellen Tod wünschen. Wenige Minuten später stand der Sith plötzlich vor ihnen. Wie ein Dämon thronte er plötzlich über den auf den Knien hockenden unfreiwilligen Wächtern und schwang seine ihm zugedachte Sense. Hippo erschrak sich derart, dass er auf seinen Hintern landete und in der selben Bewegung schließlich auf dem Rücken aufkam. Das rettet ihn das Leben als die violette Lichtschwertklinge durch die Luft glitt und seinen eben noch eingenommenen Platz durchfuhr. Nebul hatte weniger - oder aus seiner Sicht wohl mehr – Glück als er und wurde getroffen. Die Klinge fuhr ihn einfach durch die Brust und hinterließ dabei eine gewaltige offene Wunde. Der Mann war tot bevor auch er auf dem Rücken aufschlug. Uzier wollte diese Situation ausnutzen und schoss auf den Sith. Der rote Strahl fraß sich nur Millimeter vor dessen Nase durch die Luft. Und der Dämon reagierte wie es einer Höllenkreatur gebot. Die linke leere Hand streckte er nach dem Jungen aus und mit einem grausamen, vor Zorn überschlagenden Schrei wurde er zum Sith gezogen. Dieser nahm sein Lichtschwert, trat einen Schritt zur Seite und schlug zu. Noch in der Luft wurde Uzier enthauptet, die Todesangst noch immer ins Gesicht eingebrannt. Hippo beobachtete all dies und tat derweilen gar nichts, er war einfach nur Zeuge und sah daher seinen eigenen Mörder nicht. Er nahm etwas aus dem Augenwinkel wahr, doch noch bevor er sich danach umdrehen konnte, verspürte er auch schon einen unvorstellbar heißen, fast im selben Augenblick eiskalten und dann tauben Schmerz in seiner Seite. Die Wucht des Treffers warf ihn wieder auf den Rücken und rollte ihn zur Seite, sodass er Richtung Thronsaal sehen konnte. Tränen trübten seine Sicht und irgendwo tropfte auch Blut aus ihm heraus, doch er spürte nur noch Frieden. Endlich würden sie alle sterben. Ihre Hölle im Diesseits hatte ein Ende gefunden. Wäre er noch dazu fähig gewesen, er hätte dem Sith, Ignavius hatte ihn Saphenus genannt, gedankt...




Einige Stockwerke tiefer stand Ignavius keuchend vor dem was einmal die zweite Schaltzentrale gewesen war. Nach dem ersten Machtstoß hatte er noch einen weiteren und danach noch einen hinein gejagt, sodass man nun mit Fug und Recht behaupten konnte, dass dieser Computer gar nichts mehr auslösen oder steuern würde. In seinem schier endlosen Zorn auf diese Maschine, Messga und natürlich Saphenus, hatte der selbsternannte Dunkle Lord der Sith die eine oder andere Sache aus den Augen verloren, doch nun drehte er sich um und musste feststellen, dass er seinen eigenen Diener umgebracht hatte. Der lag noch immer am Boden, Blut floss ihm aus dem offenen Mund und die Augen waren so leer wie der Teil in Ignavius Gehirn, der für Moral, Selbstreflexion und Mitgefühl zuständig war.

„Du dämlicher Schwachkopf! Was hältst du mich auch auf! Alles muss man selbst machen!“

Ignavius überbrückte die letzten paar Meter zu dem Toten und trat einmal kräftig zu. Doch selbst im Tode war die Brust des Dieners noch steinhart, weshalb ein heftiger Schmerz durch den großen Zeh des reinblütigen Herrschers schoss, was nur dazu führte das er wieder wütend wurde und seine blanke Faust gegen die massive Mauer donnerte. Kaum hatte er diesen Schmerz überwunden – wofür er einen recht eigentümlichen Tanz hatte aufführen müssen -, besann er sich endlich auf seine Machtsinne. Und erschrak fast im selben Augenblick! ER war hier!

„Nicht jetzt!“


Das konnte nicht wahr sein! Wieso war dieser Verräter schon da, jetzt wo er hier unten, weit ab von seiner einohrigen Geisel und … all den Artefakten war! Nein … die Artefakte! Orientierungslos sah er erst nach rechts, drehte sich dann auf der eigenen Achse um, sah nach links, kam dabei jedoch ins Trudeln. Seine Hand suchte eine stützende Wand, fand sie auch, doch er griff zu kurz, wollte sich aber schon abstützen, sodass er ungebremst auf den Leichnam seines Dieners fiel. Von diesem rollte er herunter und kam halb hoch, nun auf allen Vieren. Er würde hier niemals rechtzeitig raus finden! Alleine brauchte er Stunden! Ein Speichelfaden suchte sich seinen Weg aus seinem offenen Mund, wurde aber noch vor dem Aufschlag auf dem Boden abgefangen und an seiner Robe abgewischt. Noch war Lord Ignavius, rechtmäßiger Herrscher von Korriban und zukünftiger Imperator ÜBER ALLES UND JEDEN nicht besiegt worden. Diese falsche Schlange wollte ihm seinen Tempel streitig machen? Seine Frauen und Artefakte haben? ETWAS würde er ihm geben, oh ja. Etwas das er sich schon auf Bastion verdient hatte. Ein Sturn-Arschkriecher verdiente es die Macht Korribans an den Kopf geworfen zu bekommen. An den Kopf und in die Eingeweide.Um zur Grabkammer zu gelangen, die gar keine Grabkammer war, würde er nur Minuten brauchen. Selbst jetzt, in seinem wutschäumenden Zustand. Nur noch Minuten und die Eindringlinge würden in ihrem eigenen Blut ertrinken! Das Grab … das Grab … da! So siegessicher wie immer schlug Ignavius den rechten Weg ein, sich derart sicher das er nach wie vor die Kontrolle über alles hatte, dass ihm gar nicht aufgefallen war, das sich seine in letzter Zeit widerspenstigen untoten Diener bereits wieder in Bewegung gesetzt hatten. Und mit ihnen noch etwas anderes von dem er nichts wusste.



Irgendwo zwischen Ignavius und Thronsaal hatte sich eine Macht in Bewegung gesetzt, die in dieser Form selbst Sith gefährlich werden konnte. Tuk'ata, gleich ein halbes Dutzend davon, bewegten sich in Formation fast lautlos durch die Gänge. Ihr Meister hatte sie gerufen, nein, hatte sie geweckt und nun waren sie auf dem Weg nach oben. Die Feinde ihres Herren mussten vernichtet werden. An sich war es den „Sith-Hunden“ egal wieso sie töten mussten, Hauptsache sie konnten ihre Opfer danach fressen. Ihr Weg war vorgegeben, denn die meisten Türen waren verschlossen worden. Hier und da hielt die Meute kurz Inne, schnüffelte an diesem oder jenen Durchgang, ließen schließlich jedoch davon ab und näherten sich weiter einem Ziel, welches sie selber gar nicht kannten. Doch schon nach wenigen Minuten entdeckten sie ihre erste Beute. Ein machtsensitives Geschöpf, nur ein wenig schwächer als einer der Sith-Diener ihres Meisters, lief zwei Ebenen über ihnen durch den Thronsaal. Er hatte es eilig und war schnell aus dem großen Raum verschwunden und bis die Tuk'ata ihre muskulösen, mit schwarzen Flecken bedeckten grauen Körper eine weitere Ebene nach oben geschafft hatten, gab es schon wieder ein neues Beutetier. Ein wesentlich schwächeres Weibchen war rechts über ihnen, doch um zu ihm zu kommen, würden sie einen Umweg nehmen müssen. Dachten sie zumindest. Denn plötzlich öffnete sich nicht unweit vor ihnen ein Durchgang, frische Luft drang ein und warnte die riesigen Hunde damit vor. Das Rudel wollte die Chance nutzen und preschte voran, da stand ihre Beute auch schon vor ihnen. Rot glühende Augen durchzuckten die Finsternis, rasiermesserscharfe Zähne wurden gefletscht, der Körper angespannt. Sie alle waren nur Diener ihres Meisters, es gab keinen Alpha, weshalb sie mehr oder weniger gleichzeitig angriffen. Ihre eigentliche Beute zog sich jedoch zurück und stattdessen bekamen sie etwas anderes zwischen die Zähne. Der erste Tuk'ata warf es um, die Krallen bereits durch die Schulterblätter gebohrt. Blut spritzte, ein Schrei schlug dem Hund entgegen, ein Schrei der diesem sofort auf die Nerven ging. Der gewaltige Schädel wurde herabgesenkt, legte sich über die Kehle des Weibchens und da bohrten sich auch schon die drei Zahnreihen in das weiche Fleisch. Warmes Blut schoss ihm in den Rachen, während er das Maul weiter zu machte. Die dünne Wirbelsäule brach ohne jeden Widerstand und noch bevor er weiter machen konnte, zog ihm eines der anderen Tuk'ata die Beute weg. Die Kiefer um eines der Beine geschlossen, schleifte er es weg und nagte dabei weiter darauf rum. Ein dritter Sith-Hund schnappte ebenfalls zu, trennte einen der Arme ab und hatte damit seinen Teil für sich beansprucht. Der erste wiederum sah seiner verlorenen Beute gar nicht erst nach. Ihm tropfte das fast schwarze Blut noch aus dem offenen Maul, während er das machtsensitive Weibchen mit seinem Blick verfolgte. Er konnte nicht durch die Mauern sehen, aber sie spüren konnte er. Egal wohin sie auch gehen mochte.



Südwestlich von der Residenz, unter Dreshdae. Das imperiale Militär hatte inzwischen eine der Bomben gefunden, stand nun jedoch vor einem auf den ersten Blick unlösbaren Problem. Ein Fass, wohl mit einer explosiven Flüssigkeit oder ebenso leicht entzündlichen Gas gefüllt, stand direkt unter der Taverne „Dead Man's Tree“ und war mit einer abenteuerlichen Konstruktion verbunden worden. Erste Scanns bestätigten gleich ein halbes Dutzend Sicherungsmechanismen, alle so verkabelt und anderweitig miteinander verbunden, dass selbst ein Laie hätte erahnen können, dass schon das Entfernen eines Teils den Zünder aktivieren konnte. Nach näherer Untersuchung war man sich dann immerhin sicher das man jede Art von EMP oder Ionenladung vergessen konnte. Die Apparatur mochte merkwürdig, ja beinahe schon verrückt aussehen, doch sie erfüllte ihren diabolischen Zweck. Einer der Soldaten, wohl derjenige mit der meisten Erfahrung, saß gerade mit einem Werkzeugkoffer und einem Scanner in der Hand davor, da fing die Konstruktion plötzlich an zu leuchten. Erst ein rotes Licht links unten, dann fing der Miniaturbildschirm an zu leuchten und schließlich ging der Rest auch noch an. Auf dem Bildschirm selber ratterten jedoch nur eine auf die Schnelle undurchschaubare Flut an Zahlen und Buchstaben durch. Manche in Gruppen angeordnet, anderen einzeln. Da er selber nichts angefasst oder sonst etwas getan hatte, ahnte der Soldat schon das die Sprengladung ferngezündet worden war. Obwohl das Gerät mit verstreichender Zeit nicht schneller zu piepen und die Lampen auch nicht schneller zu fluktuieren schienen, hielt er es für besser sich zurückzuziehen. Die Taverne hatte man ohnehin schon geräumt...

...
 
[ Äußerer Rand :: Horuset-System :: Korriban :: Dreshdae :: auf offener Straße] Avlan, Zoey, Grin, Fred, Saphenus, Kultistenarmee

Die Ansprache des Sith war nun wirklich nicht ansprechend. Sie sprach nicht von Heroen, oder von Siegen in großen Schlachten, also recht trostlos. Avlan hätte da den Blaster in die Luft gehoben und ein paar mal geschossen, mit ein wenig Geschrei und Jubel kombiniert, dann hätte dass schon gepasst. Es war eine Taktik die oft von den Tusken-Räubern auf Tatooine verwendet wurde, und ebenso Furchteinflößend wie motivierend wirkte. Und wer hätte gesagt, dass die Kultisten mit ihren Masken nicht genau so aussehen konnten?

Glücklicherweise hatten die Kultisten genug Speeder herbeigeschafft, sodass sich Avlan ebenfalls auf einen setzten konnte ohne den ganzen Weg zur Residenz laufen zu müssen. Zwar musste er den mit einem Ordensmitglied auf dem Rücksitz teilen, aber gut es handelte sich immerhin um Kerr. Der Stämmige Kämpfer war größer als der Söldner, und so wirkten die beiden recht ungleich, doch Avlan wusste dass er ihn gebrauchen könnte. Im Kampf hätte er niemand fähigen der ihm den Rücken freihalten konnte, was ein Todesurteil bedeuten konnte. Dass war schließlich auch einer der Gründe weshalb die Imperiale Armee immer in Einheiten eingeteilt Angriff, anstatt dass jeder einfach mal dass tat worauf er gerade Lust hatte. Er wusste dass die Kultisten zwar genauso sinn-frei handeln würden, aber, die Masse macht's. So jedenfalls lautete die Devise die eintreten musste.

Vor der Residenz hielten sie erstmal alle an, die Kultisten machten sich bereit auf den bevorstehenden Angriff. Saphenus ließ ihm und den anderen noch die Möglichkeit sich entweder der zweiten Gruppe aus Kultisten, die den geheimen Gang in die Residenz wählen würde, anzuschließen, oder lieber mit ihm den Angriff auf den Haupteingang zu wagen. Avlan zögerte kaum:"Ich stehe hinter euch", antwortete er ihm selbstbewusst. Sollten sich doch Zoey und Grin verkriechen wie sie es eben taten, er würde kämpfen wie ein Mann. Niemand würde sie aufhalten, sie würden siegreich sein und dann hätte Korriban einen neuen Fürsten. Sicherlich hätte der Söldner auch für Ignavius gekämpft hätte man es ihm angeboten, aber da er nun mal an Saphenus geraten war, kämpfte er für ihn. Vorerst..

Avlan positionierte sich auf einer leichten Erhöhung, von der er aus gute Sicht auf dass Haupttor besaß und die Kultisten dirigieren könnte. Ein Maskierter stellte sich neben ihn, er war recht dürr und sah schwächlich aus. Er warf eine Kiste auf den Boden und öffnete sie: Ein tragbarer Raketenwerfer des Modells PLX. Die Merr-Sonn Waffe kannte der Söldner noch aus seiner Zeit als Soldat beim Imperium, jedoch galt sie schon damals als veraltet, aber nützlich. Anscheinend wies sie kaum Gebrauchsspuren auf, jedoch wurde Avlan grimmig als er sah was der Kultist sie da so lustlos auf den Boden geworfen hatte:"Pass verdammt nochmal auf damit!", grunzte er ihn an. Mit seinem Fernsichtgerät hielt er Aussicht nach Scharfschützen in den erhöhten Stellungen, konnte jedoch keine Entdecken. Kein reflektiertes Sonnenlicht eines Visiers, kein blitzen eines Helms. Merkwürdige Stille. Nun, es war still bis der Söldner mit ansehen musste wie der Kultist die Waffe erstmal kaum hoch bekam, sie dann sogar in die Falsche Richtung hielt:"Dir ist schon klar dass du nicht entsichert hast? Und dass das Ende in die Falsche Richtung zeigt?". Der Kultist blieb stumm, man sah ihm die Verzweiflung selbst durch die Maske an. Avlan riss ihm die Waffe aus der Hand, legte einen Schalter um, klappte dass Visier aus und zielte. Nutzloses Pack.

Saphenus hielt vor dem Sturm noch eine Ansprache an den Gouverneur, von der man eigentlich wusste dass sie unbeantwortet bleiben würde. Und dass tat sie. Der Sith aktivierte sein blutrotes Lichtschwert, und Avlan sah dass als sein Zeichen einzugreifen. Mit dem Werfer visierte er dass geöffnete Eingangstor an, drückte ab und schon flog die Rakete los. Sie hinterließ einen langen Schweif aus Rauch während sie präzise auf ihr Ziel zuflog. Binnen weniger Sekunden schlug sie mit einem lauten Knall in ihr Ziel ein sodass praktisch die Fetzen flogen. Gestein, und andere Teile flogen umher, sie hatte ihr Ziel gut getroffen. Sofort stürmte die Masse an Kultisten voran, inklusive Saphenus an ihrer Spitze um den Feind anzugreifen. Avlan seufzte. Er hatte noch mehrere Schüsse zur Verfügung, damit hätte er den Feind schön aus der Entfernung dezimieren können. So würde er nur die eigenen Leute treffen. Also legte er die Waffe ab, zog sein Gewehr und spielte den Scharfschützen, wenn es sonst schon keiner tat.

Wie Ameisen stürmten sie alle heran, ohne Plan ohne jede Vernunft. Sie schrien und wurden getroffen, während sich der Sith einfach durch seine Feinde schnitt, Schüsse reflektierte und ganz und gar mächtig war. Avlan sorgte mit seinem aufgeschraubten Reflexvisier für präzise Schüsse aus der Entfernung, während die Kultisten einfach drauf hielten ohne zu zielen. Immerhin sorgten sie für Ablenkung. Kerr hatte er extra abgesondert um ihn bei sich zu wissen. Sollte er sich irgendwo hinbegeben müssen, würde der Mann auf seiner Seite stehen, schließlich war er auch Sith. Somit musste er sich nicht auf den nutzlosen Haufen verlassen, die sowieso nicht wussten wo sie waren. Während des dauerhaften Schießens, neigte der Bestand an Feindlichen Kämpfern langsam seinem Ende. Die wenigen die noch blieben, wollten fliehen, wurden jedoch entweder erschossen oder vom Sith behandelt. Fast hätte es Avlan nicht bemerkt, doch sah er wie sich jemand mit einem Speeder auf dem Rückweg befand. Gerade war die Person über den Berg, da hatte er sie erst erkannt. Verdammter Verräter. Um die Fahnenflüchtigen würde man sich später kümmern.

Die Gruppe zögerte nicht sofort nach oben zu steigen, an den Treppen hinauf zur Residenz. Natürlich wartete niemand auf Nachzügler wie Avlan, er kam jedoch recht schnell nach, auch wenn er die Stufen recht anstrengend empfand. Hätte niemand einen Aufzug erfinden können? Nach kurzer Zeit waren sie auch schon am ende der Treppen angekommen, und eine weitere Tür versperrte ihnen den Weg. Die Kultisten versuchten sie aufzudrücken, doch es schien als hätte sie jemand von innen verbarrikadiert. Den Raketenwerfer hatte Avlan gerade von einem Träger nachgeliefert bekommen, da entschied sich Saphenus auch dazu die Tür mit der Macht zu öffnen. Er sammelte seine Kraft, entließ einen Schrei und warf die Tür mit geballter Wucht nach innen. Die Kultisten stürmten daraufhin auch sofort hinein, die wenigen verängstigten "Wachen", die übrig geblieben waren hoben mittlerweile sofort die Hände und legten ihre Waffen ab nachdem sie dass Gemetzel mitbekommen hatten.

Die Kultisten nahmen die wenigen Wachen natürlich sofort Gefangen und zwangen sie auf die Knie, um sie zu erschießen, doch Avlan hob die Hand um sie anzuhalten:"Wollt ihr später aufräumen?", die Kämpfer nickten einstimmig den Kopf:"Dann lasst sie am Leben und sie übernehmen diesen Part für euch", dass gefiel der Masse auch schon viel besser. Sie wurden in eine Ecke gedrängt, um dort einfacher bewacht zu werden. Dann schaute sich der Söldner den Raum an, der als "Thronsaal", bekannt war: Eine große Menge an Frauen lag, oder saß überall im Raum verteilt, sie waren jedoch alle angekettet. Sie sahen zwar attraktiv aus und waren recht ansprechend, doch sie wirkten geistesabwesend. Was war mit ihnen passiert? Passierte mit ihnen wirklich dass was Zoey in der Basis der Kultisten erzählt hatte? Nun, dass war im ersten Moment egal. Im Raum ragten weiterhin hohe Säulen empor, es gab überall allerlei Schätze und sonstige Wertgegenstände. Ebenso mehrere Sockel mit...

Artefakte. Es waren eindeutig Artefakte. Sie mussten Artefakte sein, denn sonst würden sie nicht auf gesonderten Sockeln stehen, und wären nicht vom restlichen Schrott abgesondert. Avlan schaute sich dass ganze recht genau an, die Sockel, die Decke, bis er sich entschloss ein Artefakt zu berühren. Es geschah nichts. Beim Zweiten Mal zog er es schnell von seinem Platz weg, doch wieder geschah nichts. Die anderen Kultisten, inklusive Saphenus interessierten sich für andere Dinge, sei es den Aufenthaltsort von Ignavius, oder für die Frauen. Avlan nahm dass kleine Datapad hervor, und listete kurz durch. Einen Kopfförmigen Gegenstand, mit Schriftzeichen in grüner Farbe, eine Statue, genauer gesagt eine in Stein gemeißelte Person auf einem Thron sitzend in Purpur, und ein... nun, ein antikes Schwert.

Dass war es was der Kunde gewünscht hatte, und da lag alles. Vor ihm ausgebreitet. Er musste es nur noch packen und dann könnte er endlich verschwinden. Endlich diese elende Staubkugel verlassen, endlich Darga und seinen Schergen beweisen dass er etwas Wert war. Doch etwas hinderte ihn daran. Er reichte die Hand nach vorne, wollte die Gegenstände alle an sich nehmen, doch etwas hielt ihn zurück. In seinem Geist entsprang der Gedanke dass er noch nicht fertig war. Sein Auftrag war noch nicht beendet, und somit konnte er noch nicht gehen. Er wusste dass er dem Sith helfen musste. Avlan hatte schon einmal seinen Auftraggeber gefallen, und fiel in die Hände der Black Sun, wo er nur knapp mit dem Leben entkam. Wenn er Saphenus nun einfach im Stich lassen würde... Irgendwann würde er doch sterben wenn er sich dieses Verhalten angewöhnen würde. Das Leben bot einem Mann nur einmal die Chance seine Fehler einzusehen. Und gerade bei so einem Job am Limit wie ihn der Söldner besaß, konnte alles recht leicht in die Hose gehen.

"Ihr fasst die Artefakte nicht an, der Zuhörer hat noch etwas mit ihnen vor.", wies er eine kleine Gruppe von Kultisten an die die Dinge nun beschützen sollten."Was ist mit den Frauen?", fragte einer von ihnen. Avlan grinste unter seinem Helm frech:"Mag ihr geist verwesen, ihr Körper tut es nicht. Tut was ihr nicht lassen könnt". Die Kämpfer rieben sich die Hände, und waren schon ganz gespannt auf eine kommende Prozedur von der jeder von ihnen etwas haben könnte. Danach würde man eine Frau nach der anderen Opfern, vielleicht auch einige Hübsche übrig lassen um sich an ihnen zu erfreuen. Sie würden letztlich alle ihren Nutzen erfüllen, und dann wäre Ignavius vorarbeit nicht für die Katz. Doch wo war dieser Mann nur?

Saphenus war augenscheinlich nicht erfreut darüber wo der Gouverneur war, denn er befand sich nicht in seinem Thronsaal bei seinen Schätzen, ebenso gab es keinerlei Untote Wächter. Plante Ignavius von wo anders seinen Gegenangriff? Man würde nun jeden einzelnen Raum nach ihm absuchen, man würde keine Gefangenen machen, befahl der Zuhörer des Dunkelsten Lords aller Zeiten. Die Kultisten die die Gefangenen in der Ecke bewachten zuckten mit den Schultern, und stellten sich in einer Reihe auf. Sie eröffneten dass Feuer und erschossen die ehemaligen Wächter. Avlan wandte sich an den Sith:"Ich empfehle dass wir alle zusammen bleiben, wenn wir uns aufteilen könnten wir zu leicht dezimiert werden. Die Untoten müssen hier irgendwo sein.", Saphenus verstand und so sackte man die Artefakte in verschiedene Taschen ein, um sie zu schützen. Avlan begab sich währenddessen lustlos an einen größeren Berg. Ein lila leuchtender Gegenstand zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Er sah wie ein recht elastisches Armband aus, und wirkte irgendwie anziehend. Der Söldner schaute es sich an, hielt es über seinen Arm und wie von Zauberhand umschloss es diesen und war fest. Wirkte doch modern...

Nach der kurzen Pause begaben sie sich durch die Gänge und durchsuchten Raum für Raum. Mal fanden sie irgendwelche wertlosen Dinge, mal nicht. Manchmal kamen ihnen auch irgendwelche Diener oder Wächter entgegen die natürlich sofort niedergeschossen werden mussten. Avlan machte sich nichts daraus, und folgte seinem Sith. Doch dieser schien nun, mehr denn je, seine Augen nicht auf Ignavius gerichtet zu haben, sondern suchte wohl jemand ganz anderen. Handelte es sich um diese Frau von der er immer gesprochen hatte? Vielleicht würde er sie finden, vielleicht auch nicht..

[ Äußerer Rand :: Horuset-System :: Korriban :: Residenz :: Gänge] Avlan, Saphenus, Kultistenarmee
 
[Horuset-System | Korriban | Tal der dunklen Lords | Vor Ignavius' Residenz] - Saphenus; Avlan, Kultistenarmee

Sein Bein schmerzte, sein Auge leuchtete und seine Klinge zischte. Eine todbringende Kombination, die sich langsam aber sicher ihren Weg die Treppe hinaufbahnte. Schüsse zischten an ihm vorbei, schlugen in Stein und Boden ein, Rauch hüllte sich um sie. Schutt und Geröll lag dort wo die Rakete eingeschlagen war, geziert von den Leichen zweier Männer, die die Eröffnung des Kampfes nicht überlebt hatten. Schon jetzt perlte Schweiß von Saphenus‘ Stirn während er sich darauf konzentrierte die auf ihn gerichteten Schüsse abzuwehren. Ungehalten zischte seine Klinge bei jedem Kontakt mit dem gegnerischen Feuer als wolle sie ihm sagen, dass das unter ihrer Würde war. Sie war eine anspruchsvolle Dame und lechzte danach ihr erstes Blut zu kosten. Das Plasma der Blaster befriedigte ihre Gelüste in keinster Weise. Noch immer musste sich Saphenus bei jedem Schritt überwinden sein Bein zu belasten. Die Prothese schnürte sich in seine Haut, doch sie hielt der Belastung stand. Lom Fey hatte mit ihr ganze Arbeit geleistet, ohne sie könnte er wohl nicht an vorderster Front kämpfen. Dann stand der Feind vor ihm. Furcht stand in ihren Gesichtern, keine grimmige Fratzen waren zu sehen, die voller Ergebenheit für ihren Herrn kämpften. Saphenus nahm dennoch keine Rücksicht. Einen Mann vor ihm im Visier führte er seine Klinge, verfehlte ihn dennoch und schnitt stattdessen durch einen anderen. Man sah ihm seine ungelenken Bewegungen an, jeder konnte erkennen, dass er im Lichtschwertkampf nicht sonderlich geübt war. Für Ignavius‘ erbärmliche Wachen reichte es dennoch. Freudig schrie seine Klinge auf als ihr erstes Opfer das Leben aushauchte, dann zuckte Saphenus zurück als ein Schuss nur wenige Zentimeter neben seinem Gesicht an ihm vorbei zischte. Zornig sammelte er die Macht, hob den Mann, der geschossen hatte, in die Luft und zog ihn unerbittlich auf sich zu. Dann rollte auch schon sein Kopf. Das zweite Opfer seiner Klinge. Selbst wenn sich der Sith nicht bewegte sanken neben ihm die Feinde zu Boden, entweder vom ungerichteten Feuer der Kultisten oder aber von präzisen Schüssen aus der Ferne getroffen. Der Kampf fand schneller ein Ende als er gedacht hätte.

Die Leichen ignorierend ließ Saphenus die Treppe hinter sich und wartete auf den Rest. Er spürte die freudige Erregung der Kultisten, sie waren vereint in ihrem Kampfeseifer und durch den gerade errungenen Teilsieg gestärkt. Feuer brannte in ihren Seelen. Auch Avlan gesellte sich an seine Seite, gemeinsam stürmten sie den Thronsaal. Ein paar wenige Wachen ergaben sich sofort als sie die Übermacht erkannten, die sich wie ein Schwarm Heuschrecken über sie legte. Begeistert wollten die Kultisten ein Blutbad an ihnen anrichten, doch der Söldner hielt sie zurück. Saphenus bekam das nur am Rande mit. Seine Aufmerksamkeit galt den Frauen, die angekettet überall im Thronsaal verteilt waren. Kein Auge hatte er für die unzähligen Artefakte und Reichtümer, die Ignavius hier hortete. Seine Klinge erlosch, vorerst zufrieden und gesättigt zog sie sich in den silbernen Griff zurück. Talitha, das war Saphenus‘ einziger Gedanke als er mit großen, schnellen Schritten die Reihe der Frauen auf und ab gang und nach ihr suchte. Mit der Macht zwang er jede einzelne dazu ihm ins Gesicht zu schauen und jedes Mal blickten ihm nur seelenlose, glasige Augen entgegen. Wut und Ungeduldig stiegen in ihm herauf bis er bei der letzten Sklavin ankam. Voller Erwartung hob er ihr Kinn in die Höhe und wurde ein aller letztes Mal enttäuscht. Talitha war nicht hier. Er spürte wie er die Kontrolle über sich verlor, mit einem Schrei schleuderte er einen Haufen teuer und wertvoll aussehenden Schmuck an die Wand. Sie war nicht hier, wo steckte sie. Unvorsichtig streckte er seine Sinne aus und fand in der näheren Umgebung niemand, der ihre Aura hatte. „Verflucht, verdammt, so eine Scheiße.“, fauchte er. Angst gesellte sich ganz plötzlich zu seiner Wut. War Talitha bereits verloren oder schlimmer noch….tot? Würde er nur noch ihre erloschenen Augen sehen oder war sie gebrochen wie all die anderen hier? Schmerzen machten sich in seiner Brust breit, die Vorstellung nahm ihm die Luft zum Atmen. Seine Hand krallte sich in seine Brust während er versuchte sich zu beruhigen. Noch war nichts entschieden, noch lebte sie. Immer und immer wieder wiederholte er diesen Gedanken bis sich seine Panik legte. Sein Blick wurde wieder klarer und er sah die gefangenen Wächter zusammengekauert in einer Ecke.

„Keine Gefangenen.“, merkte er kurz und knapp an und schon eröffneten die Kultisten das Feuer. Avlan stellte sich an seine Seite und schlug vor zusammen zu bleiben. Saphenus nickte, doch seine Gedanken drifteten bereits ab. Er musste Talitha finden. Danach würde er sich um Ignavius kümmern. Die kleine Armee verließ den Thronsaal, natürlich nicht ohne ihre Taschen zu füllen und begann den Tempel zu durchsuchen. Saphenus überließ Avlan die Führung, er sorgte dafür, dass jeder Gang und jeder Raum systematisch durchsucht wurde. Währenddessen versank der Zabrak in der Macht und blieb gerade nur aufmerksam genug um nicht zu stolpern oder zu füllen. Hektisch dehnte er sich aus, fühlte jeden Raum bevor sie ihn betraten und wusste schon vorher, dass sie nichts von Wert darin finden würden. Zumindest nichts, dem er selbst Wert zumaß. Minuten vergingen, die ihm wie Stunden vorkamen. Er schwitzte am ganzen Körper auch wenn es nicht heiß war. Verzweifelt kämpfte er die aufsteigende Panik in sich nieder. Er musste sie finden, sie durfte nicht sterben. Plötzlich blieb er mit einem Ruck stehen, ein Kultist lief gegen ihn und fiel zu Boden. Saphenus beachtete ihn nicht, denn sofort wusste er, dass sie nicht mehr weit weg war. Er würde sie überall spüren, er konnte ihre Aura nicht verwechseln. Ihre beiden Schicksale waren aneinander gebunden, sie waren ein Teil vom jeweils anderen. Sofort beschleunigte er seine Schritte mit der Macht sodass die anderen Mühe hatten ihm zu folgen. Er rannte um eine Ecke und stieß beinahe gegen zwei Wachen. Mit verdutzten Mienen zögerten sie zunächst, hoben dann aber ihre Waffen. Ein Machtstoß, katalysiert von ungebremster Erwartung, riss sie von ihren Füßen und ließ sie gegen die Wand krachen. Saphenus warf ihnen keinen weiteren Blick zu. Dann stand er auch schon vor der letzten Tür und spürte Talithas Aura dahinter pulsieren. Er riss sie beinahe aus den Angeln als er sie aufschlug und sofort schien sein Herz einen Moment stehen zu bleiben. Wie in Zeitlupe stürzte er neben ihr auf den Boden und klammerte ihren leblosen Körper an sich. Sie lebte, ihr Herz schlug doch sie war bewusstlos. Noch wusste niemand ob es ihr gelungen war ihren Verstand zu behalten. Eine einzelne Träne rollte aus seinem Auge, schnell wischte er sie fort. Er spürte ihren warmen Körper an seinem und darauf kam es im Moment an. Nach ein paar Minuten hörte er hinter sich ein Räuspern und stand auf, Talitha in seinem Arm. Sein Blick wurde klarer und erst jetzt wurde ihm bewusst, dass noch eine andere Frau in dieser…Abstellkammer lag. Eine Abstellkammer, das war Ignavius‘ Platz für das Wertvollste, das Saphenus besaß? Just in diesem Moment erwachte ein Reinigungsdroide neben ihnen zum Leben und schob sich piepend an ihm vorbei. Surrealer konnte dieser Moment nicht mehr werden, doch er hatte zumindest seine Talitha wieder. Sie würde niemals wieder leiden müssen, das schwor sich Saphenus.

Mit ihrem zusätzlichen Gewicht im Arm merkte er wie die Prothese an ihre Grenzen kam. Leicht knickte er mit seinem Bein bei jedem Schritt ein. Ohne ein Wort zu sagen bahnte er sich seinen Weg durch die Armee der Kultisten bis ihm einer von ihnen im Weg stand. Er rührte sich nicht sondern sah den Sith durch die Maske an. „Sie ist eine Hure des Feindes und gehört geopfert.“, sagte er mit einer leicht zittrigen Stimme. „Das sind unsere Gesetze.“ Saphenus kniff sein Auge zusammen, tödliche Ruhe kehrte ein. Ohne sich zu rühren griff er nach der Kehle des aufmüpfigen Idioten und drückte zu während er ihn in die Luft hob. Es dauerte nur wenige Minuten, dann starb er. Achtlos plumpste die Leiche auf den Boden. Saphenus warf einen eindringlichen Blick in die Runde. „Ich bin der Zuhörer und mein Wort ist Gesetz. Jeder, der sich gegen mich stellt, wird vernichtet. Möchte noch jemand etwas sagen?“ Man antwortete ihm mit Schweigen bis eine ebenfalls zittrige Stimme eines anderen Kultisten die Stille brach. „Hier hinten ist Ignavius‘ Gemach.“ Damit war der Bann gebrochen und die Kultisten hatten etwas Neues, dem sie ihre Aufmerksamkeit schenken konnte. Saphenus nickte Avlan zu. „Ich komme sofort nach. Das hier muss ich persönlich erledigen. Durchsucht sein Zimmer, vielleicht findet ihr etwas Nützliches.Dann wandte er sich auch schon ab und ging mit langen Beinen zurück. Talitha rührte sich auf dem ganzen Weg nicht, doch ihr Atem ging ruhig und gleichmäßig. Umständlich zog Saphenus seinen Kommunikator und schickte eine Nachricht ab. Er wollte Talitha nicht stören.


Schnell durchquerte er den Thronsaal und stockte. Zoey und Grin? Er blickte sie eindringlich an und ging an ihnen vorbei und nach draußen. Er musste nicht lange warten und schon dröhnten die Triebwerke der Beeska über ihm. Ihre Vibrationen brachten eine nahe stehende Säule zum Einsturz, die wohl durch den Angriff bereits schwer beschädigt worden war. Staub und Sand wurden aufgewirbelt als sich der Frachter langsam senkte. Er fuhr die Laderampe aus und brachte sie mit angemessener Präzision am oberen Ende der Treppe zum Stehen. Es vergingen einige Momente, dann tauchte Lom Fey dort auf. Mit einem Satz beförderte sich Saphenus auf die Laderampe, vorsichtig legte er Talitha in die Arme des Pau’aners. Trotz dessen zierlicher Gestalt trug er sie als wöge sie nicht mehr als eine Feder. Beide wussten, dass es einen größeren Vertrauensbeweis als diesen nicht geben konnte und so sagte keiner von beiden etwas. Saphenus warf einen letzten Blick auf Talithas bewusstloses Gesicht und strich ihr eine Haarsträhne von der Stirn. Dann drehte er sich um, denn sonst würde er sie nicht mehr verlassen können. Als seine Füße wieder den Sand Korribans berührten erhob sich die Beeska auch schon in die Höhe, wurde kleiner und verschwand am Horizont. Talitha war sicher. Statt Panik spürte er jetzt nur noch eines: das Verlangen nach Rache. Sie beschleunigte seine Schritte. „Bewegt euch.“, fauchte er Zoey und Grin zu, die sich hoffentlich an seine Fersen heften würden. Er schwieg bis sie schließlich wieder in Ignavius‘ Gemach ankamen und sich mit der Kultistenarmee vereinigten. Diese hatte in der kurzen Zeit ganze Arbeit geleistet und jeden einzelnen Stein in dem Zimmer auf der Suche nach etwas Wertvollem umgedreht. „Was habt ihr gefunden?“


[Horuset-System | Korriban | Tal der dunklen Lords | Ignavius' Tempel | Seine Gemächer] - Saphenus; Avlan, Kultistenarmee

[Horuset-System | Korriban | Kaserne der imperialen Armee | Besprechungsraum] - Cpt. Myhorrir Carr; Soldaten

Eine Hektik wie diese war noch niemals greifbar gewesen. Soldaten, die zum ersten Mal seit Jahren wirklich gefordert wurden, besannen sich auf ihre Ausbildung und versuchten einst verinnerlichtes Wissen wieder nach oben zu befördern. Stiefel schlugen auf den Boden, Dreck und Chaos drohten sich auszubreiten und die Kontrolle zu übernehmen. Captain Carr hatte Mühe und Not das zu verhindern. In ihrem improvisierten Besprechungsraum stand er an einer Holokarte, die ihre beste Zeit schon lange hinter sich hatte. Auf ihr war Dreshdae samt des Tals der dunklen Lords abgebildet, mehrere Funkkanäle waren zu verschiedenen Offizieren geöffnet. Jeder einzelne erstattete alle fünf Minuten Bericht. Carrs Gesicht war ausdruckslos, sein ganzer Körper wurde von seinem militärischen Drill beherrscht. Er strahlte nichts anderes als Pflichtbewusstsein und Disziplin aus, er war ein Vorbild für all seine Männer. Diese Eigenschaften verhinderten auch, dass er innerlich über die Sith fluchte. Er brauchte all seine Konzentration um die Krise zu bewältigen, Fluchen lenkte ihn nur ab. „Die Barrikade ist vollends befestigt und gesichert. Unsere Aufklärer sagen, dass der Sith jetzt in den Tempel eingedrungen ist. Es gab ein kurzes Feuergefecht, Ignavius‘ Wachen hatten keine Chance.“, erklang eine Stimme über Funk. Hörte Captain Carr einen Funken von Begeisterung in Lieutenant Thomas Elliots Stimme? „Erstatten Sie mir Bericht wenn sich irgendetwas tut.“, bemerkte Carr trocken. Alles ging vor die Hunde. Bald schon würde der Kampf der beiden Sith den Tempel zum Einsturz bringen und zu allem Unglück hatte er auch noch mit den Sprengladungen Recht behalten. Eine hatten sie unter dem Dead Man’s Tree identifiziert, weitere unter anderen strategisch günstigen Orten. Es war genug um die ganze Siedlung zum Einsturz zu bringen. Carr wusste, dass sein ganzer Ruf davon abhing Dreshdae zu retten. Wenn es ihm nicht gelang diese Siedlung zu beschützen würde er niemals wieder das Kommando über eine richtige Einheit übernehmen. Dann war seine Karriere vorbei und alles, wofür er so hart gearbeitet hatte, zunichte. Er würde das nicht zulassen.

„Statusbericht.“, sagte er trocken in einen der geöffneten Kanäle. „Wir haben die Sprengladungen identifiziert, wissen aber noch nicht wie man sie entschärft, Sir.“, kam es zügig aus dem Lautsprecher. Eine Situation wie diese motivierte selbst den Bodensatz seiner Soldaten. Carr erwiderte nichts während er auf die Karte starrte. Seine Soldaten waren mit blauen Punkten markierten, langsam bahnten sie sich ihre Wege. Dann hörte man aus einem der Kanäle nichts als Knistern und Knarzen. Sofort wusste Carr, dass eine der Sprengladungen in die Luft gegangen sein musste. „Statusbericht.“, sagte er erneut und legte so viel Ruhe wie nur möglich in seine Stimme. „Statusbericht!“ „Die Taverne wurde zerstört, Sir!“, sagte eine atemlose Stimme. „Gibt es Verluste?“ „Negativ, Sir. Sieht zumindest nicht danach aus.“ „Sieht es nicht danach aus oder gibt es keine?“ „Denke nicht.“ Carr konnte ein Kopfschütteln nicht unterdrücken. „Entschärft die anderen Bomben. Es darf nicht noch mehr zerstört werden.“ Oder ich werde diesen Ort niemals wieder verlassen, fügte er in Gedanken hinzu. In den Gesichtern seine Männer sah er Schock und Überraschung, immerhin hatte es ausgerechnet den einzigen Ort erwischt, an dem man hier Spaß haben konnte. Es war typisch, dass seine Männern ausgerechnet diesen Verlust bedauerten. Diese Tatsache sprach nicht unbedingt für sie, doch er hatte bereits gewusst aus welchem Holz sie geschnitzt waren als er diesen Planeten zum ersten Mal betreten hatte. Manchmal, in Momenten der Ruhe und Langeweile wünschte er sich das Kommando über die Flotte im Orbit zu haben. Die hatten es mit Sicherheit einfacher. Dann jedoch besann er sich stets auf seinen Hang zur Pflichterfüllung. Irgendwann würde ihm das Imperium seine Dienste danken, dessen war er sich sicher. Es brauchte dafür nur noch etwas mehr Zeit. In der musste er tun was von ihm verlangt wurde.


"Unsere Scanner empfangen seltsame Signale aus dem Inneren des Tempels, Sir.", sagte einer seiner Männer mit einem fragenden Unterton in der Stimme. "Was für Signale?", antwortete Carr zackig. "Kann ich nicht sagen. Die Scanner können sie nicht identifizieren. Sie stammen aber nicht von den Kultisten, Captain." Der Cathar schwieg einen Moment, entschied sich dann aber dazu weitere Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Er musste auf Nummer sicher gehen.


[Horuset-System | Korriban | Kaserne der imperialen Armee | Besprechungsraum] - Cpt. Myhorrir Carr; Soldaten
 
Zuletzt bearbeitet:
Du bist und bleibst ein Sklave, solange du glaubst, dass es Hoffnung gibt.
{[()]}-- Korriban--Tal der dunklen Lords--Auf dem Weg zu Ignavius Residenz--Der Meister (Saphenus), Avlan, Zoey und Grin; ein ganzer Haufen Kultisten (NPCs) --{[()]}

Die Ereignisse um diesen Präfekten steckten Grin noch immer in den Knochen und doch konnte er während des Fluges zur Residenz nicht groß darüber nachdenken. Die Befehle des Meisters hatten es ihm nicht erlaubt Avlan auch zukünftig davon abzuhalten Zoey anzugreifen, indem er ihn tötete, sodass in ihm nun eine Art Unruhe herrschte. Nein, eigentlich konnte er das nicht einmal so sagen. Selbst vor Arenakämpfen war er nicht unruhig gewesen. Es entsprach wohl nicht seinem Wesen, mutmaßte er nicht zum ersten Mal, denn seine Gegner unterschätzen tat er eigentlich nicht mehr. Aber was er nun fühlte, war es das was einem am Herzen nagte, wenn man etwas unerledigt ließ? Wollte er Avlan töten? Spielte es überhaupt eine Rolle? Nein, tat es nicht, war seine instinktive Antwort auf diese und ähnliche Fragen immer gewesen und auch jetzt würde er sie so geben, doch nie zuvor war er in kürzester Zeit derart gefordert werden. Selbst jetzt wo er im Gleiter saß, der Fahrtwind ihm noch leicht durch die mit Sand und Schweiß verklebten weißen Haare wehte, stellte sich keine Kühlung ein. Der Stern dieses System brannte unerbittlich auf sie nieder, kochte förmlich ihre Köpfe und Körper. Es mochte wohl sein das Zoey gerade unter diesen Bedingungen schöner denn je aussah, doch Grin schaffte es tatsächlich nicht einmal sie anzuschauen und zu mustern. Diese Hitze, dann die Nachwirkungen des Betäubungsschusses, der schnelle Wechsel zwischen der Höllenhitze hier draußen und der klimatisierten Kühle im Inneren der Kultistenbasis und nicht zuletzt seine Gefühle für sie und die Befehle die dagegen sprachen. Oh nein, Grin Redeye ging es gerade überhaupt nicht gut. Erzählte er es ihr? Selbstverständlich nicht. Vor dem Verlassen der Basis hatte er – den erweiterten Befehlen des Meisters folgend – viel Wasser getrunken, sich schnell ein paar Brocken Irgendwas einverleibt und dann noch alles an greifbaren Wasser eingepackt. Würden die Kultisten nun verdursten müssen, es war nicht sein Problem. Aber selbst mit einem vollen Magen und nachdem er nun endlich mal nicht mehr durstig war, fühlte es sich nicht gut. Das Gefühl ging von seinem Bauch aus und zog sich bis zum Herzen hin. Mehr als einmal hatte er während des Fluges die Hand auf den beiden Stellen, drückte hier und da, rieb ihn und versuchte gleichermaßen durch angestrengtes darauf konzentrieren eine Lösung zu finden. Oder spontan die Macht einzusetzen und sich zu heilen. Man musste wohl nicht erst erwähnen das es nicht geklappt hatte.

Noch mit den eigenen Problemen beschäftigt, wäre Grin fast zu spät aus dem Gleiter ausgestiegen. Stumm wie es seine Art war, blieb er einfach nur in Zoeys Nähe. Kultisten, aber auch Avlan wurden von ihm beobachtet, die Fäuste geballt und der Körper angespannt. Einen Blaster besaß er ja nun nicht mehr und irgendwie war er auch ganz froh darüber. Dennoch musste er zugeben, dass die zusätzliche Reichweite ihre Vorteile besaß. Sollte er seinen Auftrag ausführen und lebend von dem Planeten kommen, er würde sich vielleicht mal um einen adäquaten Ersatz kümmern. Nun ging es aber erst einmal zurück in den unteren Bereich der Anlage. Zoey schien nicht durch den Haupteingang gehen zu wollen und Grin war das mehr als nur recht. Er konnte sie schließlich nur auf eine Art vor Blasterfeuer schützen und das dann vermutlich auch nur einmalig. Dann lieber die Untoten. Selbst wenn er sie nicht besiegen konnte, ein wenig beschäftigen und auf Abstand halten war drin. Die kurze Episode in diesen Hintereingang war jedoch leider reine Zeitverschwendung. Die Falle hatte sich wieder geschlossen und mangels ausgebildeten Siths kamen sie nicht weiter. Grin nahm es seinem Schützling natürlich nicht übel. Was sie in den wenigen Tagen schon zu leisten im Stande war, war deutlich mehr als er nach fünf Tagen Arena gekonnt hatte. Und die Macht anzuwenden war wohl deutlich komplizierter als die Faust hier und den Körper dorthin zu bewegen. Also verließen sie diesen Bereich wieder und das auch nicht zu spät, denn die Untoten waren aus unbekannten Gründen erst nicht und dann eben doch gekommen. Einige der Kultisten hatten es wohl nicht geschafft, Mitleid hatte Grin deshalb keines. Zoey war in Sicherheit, alles andere konnte seinetwegen draufgehen.


Nun also doch der Haupteingang. Zügig, aber nicht gehetzt waren sie hinauf gestiegen. Oben angekommen erwartet sie ein übles Bild. Schlimm zugerichtete Männer unterschiedlichen Alters lagen überall herum. Eine der Körper war zum Teil sogar bis auf die Knochen herunter gebrannt worden, Blut verklebte den Boden und füllte die Ritzen zwischen den Platten. Ein halbes Dutzend verschiedener Gerüche, allesamt penetrant und willens sich auf Ewig in ihrer Kleidung festzubeißen, umhüllte sie kurzzeitig. Doch Zoey wollte nicht darauf warten das ihre Sinne jedes Detail erfassten hatten, womit sie das grausige Schlachtfeld schnell hinter sich lassen konnten. Episode Zwei folgte kurz darauf. Sie hatten sich nicht lange in diesem langgezogenen großen Raum mit seinen Säulen aufgehalten, sondern waren durch einen von Zoey freigelegten Geheimgang gegangen. Nur um Sekunden später wieder den Rückzug anzutreten. Sie versuchte es ihm zu erklären, doch er verstand nur so viel das die Biester gefährlich waren. Die geopferte Frau tat ihm nicht leid, wieder einmal zählte nur das Zoey noch lebte und gar unverletzt war. Musste er dafür alle Frauen, so hübsch sie auch waren, opfern, er würde nicht einmal zögern. Erst nach diesem Erlebnis nahmen sie sich etwas mehr Zeit sich umzuschauen, wobei es nicht primär darum ging. Sie wollte von ihm wissen, wohin, doch er konnte sie selbstverständlich nur treudoof anglotzen und sie somit daran erinnern, dass selbst ein Kleinkind ihr da mehr erzählen könnte. Also musste sie selber darüber nachdenken und während sie das tat, sahen sich beide um. Grin ging zuerst zu den Frauen. Ein halbes Dutzend saß noch immer angekettet in der Nähe des Throns, während wohl mindestens drei von ihnen weggeschafft worden waren. Sie starrten noch immer teilnahmslos durch die Gegend und auch als er sich vor eine der wenigen menschlichen Frauen setzte und ihr in die Augen sah, als wolle er die Seele dahinter ausfindig machen, reagierte sie überhaupt nicht. Er stieß sogar – ganz wirklich aus Versehen – mit seiner Nase gegen ihre, doch auch das animierte sie zu nichts. Bei diesem Kontakt ploppte plötzlich ein Bild vor seinem geistigen Auge auf und er sah Zoeys Gesicht, was wiederum dazu führte das er ernsthaft darüber nachdachte diese schlechte Imitation von ihr zu küssen. Was konnte es schon schaden, dachte er sich, doch just in dem Augenblick, wo sein mit sich Ringen einen eindeutigen Sieger hervorgebracht hatte, hörte er plötzlich einen überraschten Aufschrei von Zoey. Mit alles rechnend, von Untoten bis hin zu Ignavius persönlich, drehte sich Grin um, die Fäuste bereits erhoben, doch was er sah ließ ihn erstarren. Und dann ein Geräusch machen, das irgendwo zwischen Seufzen und Stöhnen lag. Zoey hatte ihre beiden Arme bis zu den Ellenbogen in einen Berg aus Schmuckstücken und anderen vergoldeten Zeugs gesteckt und holte nun einen würfelförmigen Gegenstand heraus. Im Licht der Feuer und Fackeln leuchtete er förmlich. Er schien vor allem aus Gold, aber auch aus halbdurchsichtigem roten Glas und Edelsteinen zu bestehen. Ihren Worten nach schien aber nicht das Material, sondern die Inschrift – welche Grin aus der Entfernung nicht einmal ansatzweise ausmachen konnte – auf etwas wertvolles hinzuweisen. Irgendwelche Namen fielen und als Grin merkte, dass sie genauso gut auch die Bauteile eines Hyperraumantriebes hätte aufzählen können, verlor er das Interesse und sah sich wieder um. Das Bild in seinem Kopf war auch wieder verschwunden, weshalb er die Frau zu seinen Füßen vergaß und auf den Thron zuging.


An diesem kam er jedoch nicht an, denn zuvor hörte er etwas in einem der Nebenräume. Es klang gedämpft und irgendwie konnte er die Geräusche nicht einordnen, weshalb er sicherheitshalber nachschauen wollte. Bevor er das jedoch tat, lief er schnell zu einer der toten Wachen und nahm sich einen ihrer Blaster. Dabei fiel sein Blick wie automatisch auf ihre Gesichter und irritiert musste er feststellen, dass so etwas wie Erleichterung zu erkennen war. Sie waren froh darüber gewesen sterben zu dürfen? Was waren das denn für merkwürdige Typen? Grin zuckte nach einer Hand voll Sekunden mit den Schultern und drehte sich um, die Waffe bereits mit beiden Händen haltend. Dabei kam er an Zoey vorbei, die ihn nun auch bemerkte und ansah.


„Habe … Geräusche gehört. Vielleicht … Gegner. Schaue … nach.“

Eigentlich wollte er sie ja hier lassen, doch sie schien das anders zu sehen und kam kurzerhand mit. Grin jedoch voraus, den Blasterkarabiner vor sich haltend, als würde allein dieser über Leben und Tod entscheiden. Das dachte er nicht, aber ein normaler Handblaster war schon eine Herausforderung und er wusste nun wirklich nicht wie dieses Ding sein würde. Es war drei bis vier mal größer, also auch im selben Maße schwieriger zu bedienen? Nichtsdestotrotz hatte er die Hände und Finger vermutlich an den richtigen Stellen und würde damit im Zweifel jedes Staubkorn aus nächster Nähe durchsieben. Der betreffende Raum lag direkt neben - oder aus Sicht des Einganges hinter – dem Thron und die dafür gedachte Tür hatte man nur angelehnt. Grin wusste genau was er tun musste, denn er hatte es in unzähligen Holofilmen gesehen. Noch ein letzter ausgetauschter Blick mit Zoey und er baute sich davor auf, machte einen Schritt zurück und trat dann die Tür ein. Er nutzt den Schwung sogleich, flog, weil die Tür ja nicht geschlossen gewesen und deshalb keinen Widerstand geleistet hatte, mit in den Raum hinein. Die Mündung seines Blasters zuckte hektisch von rechts nach links, zielte auf Körper und Gesichter und erst nach einer ganzen Weile erfasste der ehemalige Arenakämpfer was er da sah. Drei der maskierten Kultisten hatten sich ebenso viele Frauen geschnappt und hier her gebracht. Zwei lagen mit ihnen auf dem Boden, der dritte saß in der Ecke, seine „Beute“ auf seinem Schoß. Sie alle, die Frauen aber natürlich nicht, starrten Grin an und er konnte an ihren Gesichtern ablesen wie wenig sie hiermit gerechnet hatten. Ihre Masken hatten sie abgelegt und der Sitzende sogar seine Robe. Ihre Hände waren reflexartig zu ihren an den Wänden stehenden Blastern gewandert, doch noch bevor sie diese haben erreichen können, hatte Grin auf sie gezielt und sie hielten inne. Bis sie ihn erkannten.

„Hey. Verschwinde. Kann man hier nicht mal seinen Spaß haben?“

Der maskierte Kämpfer senkte irritiert die Waffe, verließ den Raum und starrte Zoey an, welche sich bis eben das Schauspiel angeschaut und nun ihn ansah. Sie musste ihm am Gesicht angesehen haben, dass er die Situation zu verstehen und einzuordnen versuchte, denn ihre Hand legte sich auf seine Schulter und nach ein paar leisen Worten schob sie ihn sanft zur Seite und trat auf die Türschwelle. Ein paar harsche Worte folgten, was das Trio erfolgreich dazu brachte sich wieder ihre Masken, Waffen und der eine auch seine Robe zu schnappen und schleunigst zu verschwinden. Grin sah ihnen nach und selbst als sie hinter der nächstbesten Ecke verschwunden waren, starrte er noch in die Richtung. Erst als er hörte wie Zoey sich bewegte, sah er sie an.

„Diese … Frauen … sind doch nicht … ihre … Frauen oder?“

Er bekam ein Nein, wie erwartet. Sie waren Diener seines Meisters, weshalb er sie nicht töten durfte, doch Grins Moralverständnis ließ solch ein Tun nicht zu. Jemandem den Willen aufzuzwingen oder seine Schwächen auszunutzen war erbärmlich, auch wenn er dieses Wort nicht benutzt hätte. Er wollte doch auch nicht das man ihn ausnutze und würde entsprechend handeln, sofern er denn dazu in der Lage war. Doch allzu weit ging seine Ethik dann doch nicht, denn er fühlte sich nicht als Retter, sondern eher als Rächer. Den Frauen helfen würde er nicht, nur ihre Peiniger töten. Wenn sie dann starben, weil er ihnen nicht geholfen hatte, würde er sich deshalb nicht schlecht fühlen. Und für ihn stellte das absolut keinen Widerspruch da. Ein Hoch auf die Programmierung. Nach dieser dritten Episode kehrten die beiden zurück in den Thronsaal, nur um dort kurz darauf von ihrem Meister abgeholt zu werden. Nun, zuvor brachte er zuerst Talitha weg, welche mit geschlossenen Augen von ihm hinaus getragen wurde. Grin war … war glücklich? Nein. Froh? Zufrieden? Schwer zu sagen, doch man konnte wohl sagen das er sich sozusagen für seinen Meister freute. Als er zurückkehrte nahm er sie mit in das Schlafgemach des Sith Lords. Die Kultisten und sicherlich auch Avlan waren fleißig gewesen und hatten so ziemlich alles auseinandergenommen. Obwohl … nein, nicht „so ziemlich“, sondern alles. Man hatte sogar die Verkleidung des Bettes zertrümmert, die Schränke "demontiert" und die Teppiche zur Seite gezogen und teilweise aufgeschlitzt. Grin hatte selbst in einem Holofilm noch nie eine solch handgemachte Zerstörung erlebt. Was hatten sie erwartet? In die Stoffe eingenähte Schätze? Im Holz verborgene Artefakte? Ihr Meister hatte dafür kaum einen Blick übrig, er wollte nur wissen was sie gefunden hatten. Der Mandalorianer berichtet mit grimmiger Stimme, der jede Form von Freude fehlte, das sie absolut nichts von Wert gefunden hatten. Überall auf dem Boden lagen zwar vergoldete Gegenstände, doch die hatte man ebenso beschädigt und so auch offenbart, dass sie nicht wirklich aus Gold bestanden. Der behelmte Mann wollte noch etwas anderes sagen, doch plötzlich riss ihr Meister die rechte Hand hoch und forderte sie alle auf still zu sein. Er legte den Kopf leicht schief und da Grin so stand, das er dessen Gesicht sehen konnte, sah er auch das er das verbliebene Auge fast vollständig geschlossen hatte. Nur noch ein Schlitz war zu sehen, gekrönt von tiefen Falten auf der Stirn. Und dann, wie aus dem Nichts, riss er das Auge schlagartig wieder auf, drehte sich auf dem Absatz um und aktivierte im selben Augenblick sein Lichtschwert.

Der Angriff traf alle bis auf den Meister und vielleicht auch Zoey völlig unvorbereitet. Vom Eingang aus stürmte einer der untoten Wächter in den Raum und hatte seine Klauen bereits in einen der Kultisten vergraben, als der Meister ihn erreichen und mit einem Hieb beide enthaupten konnte. Grin sah es, doch darauf reagieren konnte er nicht, denn im selben Augenblick verschwanden zwei Bodenplatten einfach ins Nichts darunter. Auf einer davon hatte ein anderer Kultisten mit einem Bein gestanden, sodass er nun zu Boden ging, aber nicht gleich in die Tiefe stürzte. Aber selbst das konnte der maskierte Kämpfer nur registrieren, aber nicht darauf eingehen. Rechts von sich, dort wo eigentlich nur eine Wand hätte sein sollen, öffnete sich ebenfalls ein verborgener Zugang. Aus dem sprang der nächste Untote, direkt auf Zoey zu. Grin sprang dazwischen, kam aber halb zu spät, sodass seine ausgestreckte Linke den halb verfaulten Kopf des Wesen nur streifen konnte. Dafür sprang er zwar noch in ihn rein, sodass das Vieh seinen Schützling nicht erreichen konnte, war dafür aber vollauf mit dem Ding beschäftigt. Denn es schien sich kurzerhand nicht mehr für Zoey, sondern für Grin zu interessieren. Arme, stärker selbst als seine eigenen mit den künstlichen Muskeln, legten sich wie ein Schraubstock um seinen Körper, womit beide Hände blockiert wurden. Das Gesicht dabei auf die Ecke des Raumes gerichtet, sah Grin nicht was sich sonst abspielte, doch selbst wenn, nur wenige Zentimeter vor seinem Gesicht schnappte der Untote mit seinen zerfressenen Maul nach ihm. Und würde es sicherlich auch gleich erreichen...


{[()]}-- Korriban--Tal der dunklen Lords--Ignavius Residenz--Ignavius Schlafgemach--Der Meister (Saphenus), Avlan, Zoey und Grin; ein ganzer Haufen Kultisten (NPCs) --{[()]}
 
::::: Korriban ::: Tal der dunklen Lords ::: Ignavius Residenz ::: In einem Gang in der Nähe der "Grabkammer" ::: Ignavius (NPC) :::::

Die Gänge waren in Bewegung, der Boden, die Decke und Wände, sie alle schoben sich von einer Seite zur anderen. Einzelne Platten, meist von Rissen durchzogen, mal mit Runen verziert, doch häufig blank, rotierten in ihren Fassungen. Fackeln die seinen ohnehin schon mühsamen Weg erhellen sollten, schienen hier unten nicht mehr willens zu sein ihren Aufgaben nach zu gehen. Ignavius fühlte sich schlecht. Als ob ein Stück Fleisch quer saß oder er einen Schluck zu viel genommen hatte. Schweiß stand ihm auf der Stirn, tränkte seine Kleidung, perlte von der dämonischen roten Haut ab und tropfte auf seine Füße. Schwer war die Luft, dick wie Watte und sie ließ sich nur widerwillig in seine schmerzenden Lungen ziehen. Die dunkle Seite als sein wertvollstes Werkzeug schien sich in Aufruhr zu befinden und kaum mehr steuern zu lassen. Seine Machtsinne versagten, sein Körper wurde schwerer, die Bewegungen langsamer. Der anerkannte Herrscher von Korriban wusste das er auf das Grab von Vasir Demarr zulief, denn er spürte die selbe Schwere in seinen Knochen wie bei seinem vorherigen Besuch. Man kam nicht einfach zu ihm. Ihn besuchen, mit ihm reden und Geschenke in Form von Dienern und Artefakten abholen? Mit Sicherheit nicht. Geduldet wurde er in dem Tempel, geduldet weil er so fähig und von den anderen Sith Lord Geistern akzeptiert wurde. Sie hatten ihm ihre kostbarsten Stücke anvertraut und Demarr hatte es erkannt und ihn deshalb ebenfalls anerkannt. Und doch war er nur ein Gast, auch wenn er jedem anderen etwas anderes erzählte. Man ging nicht zu einem ehemaligen Dunklen Lord der Sith und forderte. Man kroch vor ihm und bat darum das Grab einerseits lebend verlassen und andererseits den Verstand behalten zu dürfen. Doch Ignavius war mutig, ja beinahe schon todesmutig gewesen. Er hatte gefordert, auch wenn seine Worte klug gewählt waren, sodass es sich wie eine Bitte, eingehüllt in seine Gedanken und Ansichten, angehört hatte. Selbstverständlich waren diese mächtigen Wesen daraufhin gezwungen gewesen ihm ihre Macht zu geben. Er war der geeignete Mann für diesen Job. Sie mochte unfassbar mächtig sein, doch an ihre Gräber und nicht zuletzt an Korriban gebunden waren sie dennoch. Untote konnten sie kontrollieren, mit einem Verstand ausgestattete Wesen in willenlose Kreaturen verwandeln, ja sogar schwächere Geister konnten sie in tote wie lebendige Körper verpflanzen. Doch ihre eigenen Essenzen waren zu mächtig als das ein unvorbereiteter Körper sie aufnehmen konnte. Davon mochte Ignavius selber nicht allzu viel verstehen, doch er wusste das es beinahe unmöglich war als Sith Geist nochmals einen adäquates Gefäß zu finden. Deshalb war er gewählt worden. Natürlich hatte er sie überzeugen müssen, doch nun war er hier. War hier und musste sich dennoch gegen den Willen des hier bestatten Jen'ari stemmen. Avatar oder wahlweise auch personifizierter Wille hin oder her, man besuchte sie nicht einfach. Man. Tat. Es. Einfach. Nicht.

Das Zeitgefühl war Ignavius schon lange abhandengekommen, sodass er unmöglich sagen konnte wie lange er am Ende gebraucht hatte. Doch nun stand er auf einer Treppe, die wohl nicht ganz zufällig genau so aussah wie jene die an der Oberfläche in den Tempel führte. Es gab sogar ähnliche Abnutzungserscheinungen, nur das der reinblütige Sith gerade nicht in der Stimmung war um zu bestimmen was wofür verantwortlich war. Er hatte einen Geheimgang genutzt und stand deshalb nun direkt vor dem zugeschweißten Eingang. Hier unten bestand nur auf den ersten Blick alles aus rotem Sandstein. Tatsächlich war das angebliche Grab eine Art Schutzraum für den schon so lange verstorbenen Sith Lord, sodass er eine Menge Durastahl und ein halbes Dutzend exotische Legierungen eingesetzt hatte. Den Tempel mochte man noch zu Klump schießen können, doch die dadurch entstandene Masse wäre dann zu einer Art Schutzschicht für das eigentlichen Heiligtum geworden. Paranoid. Oder wie der Geist selber erklärt hatte: Eine angemessene Sicherheitsvorkehrung. Dabei ließ er außer acht, dass ihn all seine Vorkehrungen am Ende nichts genützt hatten, aber gut, Ignavius würde den Herren des Hauses nicht in eben diesem belehren. Die Kraft die ihn behindert und zugleich blind gemacht hatte, war inzwischen zu einem warmen Pulsieren geworden. Auch dieses Gefühl kannte der rothäutige Sith. Messga hatte mal gesagt, dass er glaubte das die Abwehr dazu diente die Schwachen auszusieben, aber sobald man sich bewiesen hatte, wurde man mit diesem wohlig warmen Gefühl, was man ganz gut mit dem Wort „Sicherheit“ beschreiben konnte, belohnt. Ignavius war gewillt ihm zuzustimmen, auch wenn er wusste das es verschwinden würde, betrat er das Grab. Was er nun tun musste. Zuallererst musste die Schweißnaht verschwinden, was ziemlich kompliziert werden würde. In der massiven Schutztür war Cortosis verarbeitet worden und schnitt er nun zu tief in die Naht, er würde sein Lichtschwert im schlimmsten Falle danach wegwerfen müssen oder zumindest viel Zeit verlieren. Und selbst wenn er nicht einschätzen konnte wie viel er noch hatte, er hatte es gefühlt ziemlich eilig. Glücklicherweise gab es nur eine Naht und die musste er auch nur größtenteils und nicht vollständig durchtrennen. Der Öffnungsmechanismus würde hoffentlich den Rest erledigen.


Die letzten paar Treppenstufen nahm Ignavius fast schon zu schnell, denn er kam auf den letzten Metern ins straucheln, konnte sich aber noch fangen. Vor dem Tor gab es einen kleinen freien Bereich, groß genug um etwa zehn Männer Schulter an Schulter nebeneinander aufzustellen und dann etwa vier Reihen tief, wobei die erste mit den Zehen das Tor berührte und die letzte mit den Hacken an der untersten Stufe anstoßen würden. War also ziemlich eng. Ignavius hatte bereits sein Lichtschwert in den Händen und dieses mal konnte er sich darauf verlassen. Es war zwar auch schon ein paar Jahre alt, war aber von ihm selbst konstruiert und mit der Zeit immer weiter verbessert worden. Verbessert im Sinne von mit Gold und Edelsteinen verziert, doch was auch immer. Das Tor war zu hoch als das er ohne die Macht oben ankam, also levitierte er seine Waffe bis nach oben, richtete sie waagerecht aus – was an diesem Ort gefühlt leichter zu bewerkstelligen war als sonst wo auf Korriban – und stach dann vorsichtig zu. Seine Augen standen nicht mehr still, sondern wanderten ständig zwischen Naht und der eigentlichen Tür hin und her. Bloß nicht zu tief schneiden, bloß nicht der Hektik nachgeben und es übertreiben. Nach höchstens zwanzig Sekunden verlor er dann aber doch die Geduld und behauptete für sich: Das reicht. Nun gab er der Eile den Vorzug und schnitt so schnell es seine Fähigkeiten zuließen die Schweißnaht auf. Da diese aus einem Stück Durastahl bestand, welche man zwischen dem Tor und dem Rahmen aufgebracht hatte, gelang es ohne Probleme und tatsächlich hatte er es sogar ziemlich gut abgeschätzt. Hier und da blitzte das Tor hervor, was Ignavius noch einmal einen Kick verschaffte. Er hatte es immer noch drauf, egal was andere über ihn denken mochten. Mit dieser quasi unübertrefflichen Glanzleistung hatte er jedoch nur den ersten Schritt getan. Als nächstes musste das Tor bewegt werden und auch wenn er selbstverständlich die Macht besaß um es mit selbiger zu bewegen, nutzte er doch lieber den Mechanismus. Nur er besaß den Schlüssel dafür, ein Schlüssel der zu einem paranoiden Jen'ari passte. Das Objekt an sich – Ignavius hatte es bisher um seinen Knöchel getragen gehabt, nun aber schon in der Hand – war eine Art unförmiger Stab mit einem Dutzend kleinerer Auswüchse und Aushöhlungen. Knapp zehn Zentimeter lang, recht schwer für ein so kleines Teil und am Ende mit einer Art Griff versehen. Dort fasst er nun an, stellte sich einen Meter rechts von der Mitte vor das Tor und musste dann erst einmal das Schlüsselloch finden. Lord von und zu Paranoid hatte sich für ein verborgenes entschlossen, man konnte das Loch also nicht einfach sehen und es gab auch keine äußeren Verzierungen oder Merkmale an denen man es erkannt hätte. Da das Tor außerdem schon ein bisschen was mitgemacht hatte, fiel es Ignavius noch schwerer den unscheinbaren Hinweis zu finden. Die Zeit im Nacken, die sich in Luft auflösenden Schätze und Artefakte vor Augen, arbeitete der Sith wohl so schnell wie schon seit langem nicht mehr und seine Mühe sollte belohnt werden. Plötzlich gab eine völlig unscheinbare Stelle nach, an der er auch sofort den Schlüssel ansetzte und diesen hinein schob. Es gab nur ein Schlüsselloch, Irrtum ausgeschlossen. Aber es gab noch einen Grund wieso er diesen Akt lieber früher als später hinter sich bringen wollte. Dachte er nämlich zu lange darüber nach...


Kaum war der Schlüssel drin, schossen plötzlich hohle Spitzen aus dem Griff und durchbohrten die Innenseite seiner Finger. Obwohl er damit gerechnet hatte, erschrak er sich dennoch und machte dabei sogar einen kleinen Satz auf der Stelle. Die verdammten Metalldornen waren nämlich derart lang, das sie bis zum Knochen durch gingen und hätte er nicht halb losgelassen, sie wären schön langsam daran entlang geschabt. Sein kostbares Blut wurde aufgefangen und durch das Schlüsselinnere in das Tor geleitet. So wirklich durchschaut hatte Ignavius den Mechanismus nicht, nachgefragt hatte er aber auch nicht. Er wollte nicht alles wissen, sich aber vor allem nicht zu lange mit einem ehemaligen Jen'ari in einem Raum aufhalten. Die erste Reaktion des Tores auf das Blut war es den Schlüssel auszustoßen, den Zugang zum Loch zu verriegeln und erst danach wurden die Bolzen, welche sich nicht sichtbar im Inneren befanden, zurückgezogen. Nicht alle gleichzeitig, sondern von der linken Seite aus beginnend und dann jeweils die sich gegenüber stehenden zusammen, sodass also vom Boden und der Decke immer zur selben Zeit ein lautes Dröhnen zu hören war. Die Kraft, die man brauchte um diese Verriegelung zu lösen, spiegelte sich in den ganz schwachen Erschütterungen wieder. Ignavius war zurückgetreten und sein Blick fiel auf den Boden, wo feiner Sand sich hier und da in den Ritzen der Platten gesammelt hatte. Dieser führte nun bei jeder Entriegelung einen kleinen Tanz auf und kam erst dann zur Ruhe, als rechts vom Sith die letzten beiden Bolzen eingefahren worden waren. Nun wurde es ernst. Ignavius trat noch einen Schritt zurück und sah nach links. Dort war nicht nur die Naht angebracht worden, sondern das war auch die Seite von wo aus sich das unfassbar schwere Portal öffnen würde. Irgendwie rechnete der Herrscher von Korriban mit einer kleinen Auseinandersetzung, doch das Tor ließ nicht mit sich verhandeln und ging ohne jede Verzögerung auf. Die Überreste der Naht wurden einfach auseinandergerissen, sodass Ignavius sogar kurz daran zweifelte, ob sie das Tor überhaupt verschlossen gehalten hatte oder nicht doch nur eine Verzierung gewesen war. Geschmeidig, aber wegen der Größe dennoch recht langsam, schob sich riesige Platte rechts in die Wand hinein. Von einem Punkt gute dreißig Meter über ihm, dort wo die Decke in tiefster Finsternis lag, rieselte feinster Staub auf die Treppenstufen herab und auch Ignavius würde wohl bald erwischt werden. Als er es jedoch bemerkte, huschte er schnell in die sogenannte Grabkammer.

Das es sich hier um kein Grab, sondern einen Schutzraum handelte, konnte man eigentlich erkennen, doch vielleicht auch nur dann wenn man es wusste. Es gab zwar keinen Sarg oder etwas ähnliches, dafür aber ein mittig platziertes Podest. Dort hatte wohl mal das Bett des Jen'ari gestanden, doch nach tausenden von Jahren war davon natürlich nichts mehr übrig. Wie Sith nun einmal so waren, hatte der Geist Ignavius natürlich darüber berichtet. Wie unermesslich reich er doch gewesen und das seine Räumlichkeiten und ihre Ausstattung für die Ewigkeit gedacht waren. Nun, erstere hatten es tatsächlich geschafft. Tempel und dieser Raum existierten noch. Letztere hingegen nicht. Korriban selber, aber vor allem Schatzräuber, Rivalen und Neider hatten so ziemlich alles oberhalb des Sandes zerstört oder gestohlen. Und die Möbel in dieser Kammer? Nun, auch wenn das Bett angeblich aus dem Holz eines „unsterblichen Baumes“ gefertigt worden war, es war wie auch die Bettwäsche, Wandteppiche und andere organische Bestandteile verschwunden. Nur die mit Gold überzogenen Möbel, von denen es hier wirklich genug gab, hatten es überlebt. So gerne Ignavius den Glanz dieses Edelmetalls auch zu schätzen wusste, so ganz ohne samtweiche Teppiche und Stoffe, die dieses Gold wie ein Hut den Kopf schmückten, sah es irgendwie alles … nun … hässlich aus. Nicht das er seine Meinung offen kund getan hätte. Er war ja nicht bescheuert. Die gesamte Kammer war groß genug um eine Herde Banthas aufzunehmen, wobei man diese dann stapeln musste, doch hoch genug war sie dafür. Sie war annähernd quadratisch und es gab drei große und zwei kleinere Abstufungen. Bett, Wohnbereich, Schatzkammer und dann, damals wohl gut verborgen, nun aber offen einsehbar, das Bad und die Küche auf jeweils einer Seite des Raumes. Künstliche Feuer in goldenen Haltern hatte man überall strategisch platziert und sie wurden nach wie vor von der selben Energie wie das Tor gespeist. Ein Umstand den Messga faszinierend fand, während Ignavius nur einmal in drei Jahren darüber nachgedacht hatte. An der Decke hingen überall Stangen, Haken und Ösen und noch einmal halb so viele lagen überall auf dem Boden verstreut und bewiesen damit einmal mehr das aus Pflanzen gefertigte Stoffe eben nicht die Ewigkeit überdauern konnten. Ein neugieriger wie dummer Mann hätte nun gefragt, wieso der Herr Jen'ari denn keine aus Kunststoff genommen hatte – und sogar Ignavius hatte sich das einmal gefragt -, doch da kam man dann ja wieder zu den Punkt, dass man einen schier übermächtigen Sith Geist lieber nicht provozierte. Der Herrscher von Korriban stand immer noch kurz hinter dem Tor und blickte sich ratlos um. Vasir Demarr war ein bisschen kompliziert. So zeigte er sich nicht als Geist, also als jene ätherisch leuchtende Gestalt wie es andere Sith Lords es gerne taten. Auch konnte er in keinen Körper schlüpfen und so mit ihm reden. Er nutzte eine dritte Möglichkeit der Kommunikation und auch deshalb wollte Ignavius nicht hier zu sein.


Warum störst du mich...


Die Worte vernahm der Sith nicht mit seinen Ohren. Sie tauchten einfach als Stimme in seinem Kopf auf, eine Stimme die Platz brauchte und sich wie ein windender Wurm Platz zu verschaffen schien. Kopfschmerzen, stark genug um als schwache Migräne fehlinterpretiert werden zu können, waren die ersten Anzeichen dafür. Würde er zu lange mit ihm sprechen, würde überall im und auf dem Kopf Äderchen platzen, bis er schließlich verblutete oder was wahrscheinlicher war, er würde von den Schmerzen getrieben – Kopf voran - gegen eine Wand rennen. Einer seiner Diener hatte es beim ersten Betreten dieser Kammer anschaulich demonstriert. Das eigentlich verrückte war aber, dass es seine eigene Stimme war. Da sprach niemand in der Sprache der alten Sith mit ihm, benutzte dabei eine dunkle, rauchige Männerstimme mit viel Autorität und so weiter. Es war seine eigene, nur das er es eben gar nicht selber sprach oder dachte. Wie auch schon beim letzten Mal, brauchte Ignavius ein paar Sekunden um darauf klar zu kommen. Und sich daran zu erinnern das Vasir es mit der ewigen Ruhe sehr genau nahm. Laut zu sprechen war verboten. Er musste es in seinen Gedanken aussprechen.

Eindringlinge verwüsten den Tempel. Sie rauben, zerstören und töten alles was sie finden.

Bei ihrer ersten Unterhaltung hatte er noch „mein Tempel“ gedacht gehabt, eine Formulierung die er nun lieber nicht benutzt. Aus Demarrs Sicht war er nur ein Gast, nicht der neue Eigentümer. Die Antwort des Jen'ari folgte ohne spürbare Verzögerung, so als ob er dieses Gespräch längst geführt und deshalb bereits alle Antworten kannte.

Ich bin mir dessen unlängst bewusst. Glaubst du ich weiß nicht was in meinem Tempel vor sich geht? Doch wer ist dafür verantwortlich? Dieser Iridonianer?

Ja, genau. Saphenus heißt er.
Was interessiert mich sein Name. Wieso hast du ihn nicht getötet? Seit wann muss ich deine Schlachten austragen?
Es ist … so, dass ich ihn natürlich ohne Probleme besiegen könnte, doch … doch seine Kameraden... ich, ja, ich kann ja nicht überall zur selbe Zeit sein. Sie werden alles zerstören während ich ihn töte.
Das hat mich an dich schon immer amüsiert. Du bist so von dir selbst und deinen Worten überzeugt, dass nicht einmal deine Gedanken dich verraten können.
Amü... wenn ihr so wollt, Mylord.
Das wird dich etwas kosten, Ignavius.
Ko-kosten? Wie … was denn?
Wirst du dann sehen. Nun geh und konfrontiere diesen Iridonianer. Ich kümmere mich um den Rest. Und, Ignavius?
Ja … Mylord?
Streng dich an. Ich will es genießen.
Äh … ja, sicher. Ich geh dann jetzt.

Der Herrscher von Korriban, der sich in diesem Augenblick wie der Herrscher von gar nichts vorkam, machte auf dem Absatz kehrt und rannte förmlich aus der Kammer. Kaum hatte er die Schwelle übertreten, verschwand auch schon der Druck aus seinem Kopf, ein Zeichen dafür das der Jen'ari ihn wieder verlassen hatte. Doch der Schmerz blieb ebenso wie die sich drehende Welt. Auch als er nun auf den Stufen stand bzw. diese überwand, stellte sich das warme Gefühl nicht mehr ein. Damit war nun Schluss, nun würde der Sith Geist sein Grab gegen die Eindringlinge verteidigen...


::::: Korriban ::: Tal der dunklen Lords ::: Ignavius Residenz ::: In einem Gang in der Nähe der "Grabkammer" ::: Ignavius (NPC) :::::
 
::::: Korriban ::: Tal der dunklen Lords ::: Ignavius Residenz ::: In einem Gang in der Nähe der "Grabkammer" ::: Ignavius (NPC) :::::

Mit weit ausholenden Schritten – er nahm unglaubliche zwei Stufen gleichzeitig – sprintete Ignavius die Treppe hinauf. Sei es nun die Angst vor dem Jen'ari Geist, zum Beispiel dass er es dieses mal doch geschafft hatte seine Gedanken zu lesen, so wie er immer behauptete oder eben weil er Saphenus besiegen wollte, er hatte sich selbst übertroffen. Aber wen wunderte es? Ignavius mochte vielleicht nicht so dürr wie der Iridonianer sein, doch bewegen konnte er sich genau so schnell. Er war schließlich der Herrscher von Korriban und mächtigster lebender Sith. Oben angekommen, dezent keuchend und japsend, drehte er sich noch einmal um und sah zum Eingangsportal der Kammer. Die Decke befand sich wie gesagt nicht direkt über seinen Kopf und ging die Schräge der Treppe mit, sondern verlief von drei Meter über ihm waagerecht bis zu einem Punkt direkt über dem Eingang. Fackeln, die echten, standen in ihren Halterungen und würden wohl nie wieder entzündet werden können. Entsprechend finster war es hier unten, doch wie schon zuvor schien der Sith Geist irgendwie für eine alles durchdringende, nicht näher bestimmbare Helligkeit sorgen zu können. Diese beschränkte sich aber nur auf die Stufen und kam gefühlt aus den Ritzen zwischen diesen, doch da waren keine Lücken. Ignavius konnte es sich nicht erklären und vielleicht mochte er diesen gesamten Bereich deshalb nicht. An der Oberfläche schien alles klar zu sein. Entweder es gab eine sichtbare Lichtquelle und damit Licht oder eben nicht und dann war es stockfinster. Aber hier … war alles irgendwie anders. Bloß weg hier, dachte er ohne jede Spur von Heiterkeit und wandte sich ab. Wenn es nach ihm ginge, würde er nie wieder hierher zurückkehren.

Zur selben Zeit in der Nähe des Thronsaals. Die Tuk'ata, welche bis eben noch einen Weg zu ihrer Beute gesucht hatten, blieben nun stehen und reckten ihre Köpfe gen Decke. Glühende Augen zuckten in den Höhlen, Nüstern wurden aufgeblasen, Körper erzitterten. Etwas geschah, sie konnten es spüren. War es ihr Meister? Rief er sie? Wieso kam ihnen das Gefühl einerseits bekannt, andererseits doch so fremd vor? Ja, irgendetwas war anders und das erzeugte Unruhe und Unsicherheit in den gefährlichen Kreaturen. Lefzen wurden zurückgezogen und drei Reihen, jede Sorte Fleisch und Knochen zerfetzende Zähne wurden aggressiv zur Schau gestellt. Ihre Schwänze peitschen die Luft, schlugen auf Böden und Wände ein. Ihre Blicke kreuzten sich, bis sie sich sogar gegenseitig anfauchten und Bisse antäuschten. Und dann war es plötzlich vorbei. Das Gefühl verschwand und ein Befehl, nicht gesprochen, sondern eher durch aus dem Nichts aktivierte Bedürfnisse ausgedrückt, war erteilt worden. Die beiden Machtnutzer waren nun nicht mehr von Interesse. Wie ein einzelnes Tier wandten sich alle gleichzeitig von dem Gang vor ihnen ab, nahmen den rechts, liefen diesen bis zum Ende durch und verließen dann die Ebene nach oben, so als hätten sie diesen Weg schon die ganze Zeit über gekannt und bewusst nicht genutzt. Kaum hatte der erste Tuk'ata seine fleckige Pfote auf den Boden der neuen Etage abgelegt, erblickten seine roten Augen auch schon das erste Opfer. Er musste ohnehin in diese Richtung. Trotz seiner Größe lautlos, schlich sich der riesige Sith-Hund an den Robenträger heran, überbrückte die letzten Meter mit einem aus dem Stand vollführten Satz und schloss im rechten Moment das Maul. Die Gewalt des Sprunges, die Schärfe der Zähne und die Kraft der Kiefer reichten aus um ihn zu enthaupten, ohne das der Körper mit nach vorne gerissen wurde. Der Schweif des Tuk'ata peitsche nach hinten, traf den Torso und warf ihn um. Die folgenden Hunde liefen einfach über ihn hinweg und folgten ihrem Quasi-Alpha. Nur Sekunden später hatten sie das Eingangsportal vor sich. Weibchen, die von der nicht machtsensitiven Sorte, waren in dem Raum angekettet worden, doch die Tuk'ata interessierten sich nicht für sie, sondern stürmten zum Tor. Jedoch nicht alle, sondern nur fünf. Der Sechste nahm einen anderen Weg und lief in die Richtung des neuen Zugangstunnels, welcher zur Landeplattform führte...

Nur ein paar Meter weiter in einem kleinen Raum. Die drei Kultisten, die sich von der Bekannten des Sprechers hatten verscheuchen lassen, waren zurückgekehrt. Sie waren ohnehin nur im Kult, weil sie sich etwas davon versprochen hatten. Und sie hatten es bisher auch immer bekommen. Sei es nun mehr Nahrung oder Trinkwasser als sie als normaler Bürger bekommen hätten oder eben hin und wieder eine der Schönheiten aus Ignavius Harem. Nicht zufällig hatte sich das Trio freiwillig dafür gemeldet diese im Hauptquartier zu bewachen. Welcher der echten Kultisten überzeugte sich schon davon, ob sie sich zuvor mit ihnen amüsiert hatten? Und nun befanden sie sich im Paradies. Drei der Schönheiten hatten sie sich krallen und hier her bringen können. Leider waren sie dann vor dem ersten Akt schon gestört worden und um ihre Tarnung aufrecht zu erhalten, waren sie auch gegangen. Und dann, nur wenige Minuten später, wieder da gewesen. Sie wären dabei beinahe in diesen Sprecher hineingelaufen, welcher sich ebenfalls eine Frau geschnappt hatte, doch er hatte sie wohl nicht bemerkt. Aber sie hatten dazugelernt. Nun waren sie nur noch zu zweit hier drin, während der unglückliche Dritte mit dem kurzen Kupferdraht draußen Wache schieben musste. Eben erst hatte es ein komisches Geräusch vor der Tür gegeben, doch es wiederholte sich nicht, also sahen sich die beiden Menschen nur kurz fragend an, zuckten dann aber beide mit den Schultern. Brack hatte wohl einfach nur irgendwas fallengelassen. Sie hatten nun besseres zu tun. Frauen, vor allem die von der attraktiven und freien Sorte, gab es in Dreshdae so gut wie gar nicht. Wenn es da jemanden gab, der es wert war bestiegen zu werden, dann war sie schon belegt. Ausgezogen und auf ihre Roben gelegt hatten sie die Schönheiten bereits und wussten nun gar nicht wo sie ihre Hände zuerst drauf legen und hin stecken sollten. Das die Frauen sie mit leeren Blicken anschauten und nur blinzelten, sich sonst aber gar nicht rührten, störte sie nur wenig. Imop lag gerade auf seiner und wollte ihre vollen Lippen mit seinen küssen, da zuckte ihr Gesicht plötzlich derart heftig, das er erschrocken zurückwich, die Augen weit aufgerissen. Er hatte ihre Beine gespreizt und lag dazwischen, was sich bis eben noch richtig gut angefühlt hatte, doch nun bewegte sich nicht nur ihre Gesicht, sondern auch ihr restlicher Körper. Ihre Beine schlangen sich um seine, irgendetwas brach und als er nach unten schaute, sah er wie sich ihre eigentlich so schönen braungebrannten Beine in unmöglichen Winkeln um seine gewickelt hatten. Knochen waren aus ihrer Haut geplatzt, Blut überall hin gespritzt. Als er dann wieder in ihr Gesicht blickte, sah sie ihn mit einem irren Blick an, derart verzerrt und grotesk, das Imop einen Augenblick lang glaubte oder wohl eher hoffte das er bereits Sex gehabt, eingeschlafen war und nun nur träumte. Doch dann legten sich ihre Arme um seinen Hals, drückten seinen Kopf in ihre Richtung und da öffnete sich auch schon ihr Mund. Nein, für einen Traum fühlte es sich zu echt an. Wieder gab es ein ekelerregendes Knacken als der Kiefer nicht einfach nur ausgerenkt, sondern förmlich auseinander gerissen wurde. Der Unter- und Oberkiefer war in dutzende Teile zersprungen, die sich nun immer weiter ausdehnten. Die Haut platzte auf, feinste Muskelstränge und Nervenbahnen zappelten wie Würmer aus den immer größer werdenden Wunden und versprühten Blut wie Wasser. Imops Augen wurden immer größer, sein gesamter Körper zitterte unkontrolliert und seine Hose wurde gerade durch eine weitere Körperflüssigkeit durchtränkt. Er stemmte sich gegen die Kraft der Frau und für ein paar Sekunden sah es so aus als könne er es schaffen, doch in der Zeit war ihr Mund, nein, es war wohl eher ein Schlund, auf eine Größe angewachsen, das sie ihn mit einem Haps verschlingen konnte. Aus dem Augenwinkel hatte er längst seine eigene Zukunft betrachten dürften. Der gesamte Kopf seines Kameraden steckte bereits in der Kopie seines eigenen Alptraums, nur das die dritte Frau noch auf seinem Rücken saß und ihn förmlich in die andere auf dem Boden hinein drückte. Und dann, als er ohnehin schon wusste das seine Kraft doch nicht ausreichen würde, bemerkte er wie die noch – wenn auch nur spärlich - bekleidete Frau vom toten Körper des anderen Kultisten stieg und auf ihn zukam. Es reichte noch für einen einzigen Gedanken voller Selbstmitleid, dann spürte er auch schon ihre Hand auf seiner Schulter. Die grazilen Finger, die er vor zehn Minuten nur zu gerne mal auf seinem Körper gehabt hätte, bohrten sich nun wie Nägel in sein Fleisch, bis zu den Knochen wo der Schmerz dann explodierte und ihm jede noch verbliebene Kraft raubte. Sein rechter Arm knickte ein und die Frau unter ihm schlang ihr Maul um seinen Kopf. Das letzte was er bewusst wahrnahm, war ein stechender Schmerz um seine Nase herum, dann war sein Bewusstsein verschwunden...


In der Nähe des Schlafgemachs von Ignavius bekam man davon nichts mit. Der ehemalige Jen'ari und nach wie vor Eigentümer dieses Tempels verstand sich auf die Macht und ihre mannigfaltigen Einsatzmöglichkeiten im Bereich der Auren und Machtfelder. Nicht grundlos verspürten die Bewohner dieser Anlage manchmal eine wohlige Wärme, mal eine den Geist zersetzende Kälte und dann wieder ein Gefühl, dass man wohl mit Krankheit gleichsetzen konnte. Vasir war selbst zu seinen Lebzeiten keiner der Sorte Sith gewesen, welche gewaltige Stürme oder Feuersbrünste erschaffen, Schiffe vom Himmel geholt oder sonst irgendwelche hübsch anzuschauenden Techniken genutzt hatten. Er war eher der Unscheinbare mit den „göttlichen Kräften“ gewesen. So gut wie nie hatten seine Diener und das Volk auf Korriban seine Fähigkeiten in dem Augenblick bemerkt, als er sie das erste mal eingesetzt hatte. Erst als sie krank wurden, die ersten wahnsinnig und in den Tod getrieben worden waren, erst dann hatte man das wahre Ausmaß seiner Fähigkeiten erkannt. Und dann war jede Form von Flucht, inklusive der Tod, nicht mehr Gegenstand irgendwelcher Unterhaltungen gewesen. Der Zug war abgefahren, quasi. Wie eine Spinne hatte er sie in sein Netz gelockt. Manche durften leben und dienen, andere mussten ihren Geist verlieren, da ihre Körper nützlich, doch ihre widerspenstige Art sie zu schlechten Dienern gemacht hätte. Und dann gab es natürlich noch die völlig nutzlosen Gestalten. Davon gab es in diesem Augenblick genug in seinem Heiligtum. Einer war bereits durch seine Schoßtiere getötet worden, zwei durch seine seelenlose Armee, die unten in den Katakomben nicht mit eingerechnet. Wieso sie es überhaupt durch diesen Eingang versucht hatten, war ihm ein Rätsel. Nicht das er versuchte sich in die Gedankenwelt der Sterblichen hineinzuversetzen. Sie waren ja kaum würdig von ihm getötet zu werden. Dann gab es da noch einen nützlichen Diener in dem Raum, in welchem sich dieser feige, unfähige und fette Trottel Ignavius eingenistet hatte. Er besaß eine merkwürdige Aura, die entfernt an die Macht erinnerte und sie doch wieder nicht wahr. Es konnte sich um ein Siegel handeln, doch Versiegelungen waren nun wirklich nicht sein Spezialgebiet. Machte aber nichts, denn es ging nur um den Verstand des Mannes. Er war leicht zu formen, das spürte er sofort. Ja, ihn würde er sich nehmen. Dieser Iridonianer hingegen war schon zu mächtig und sein Geist auf eine Weise abgeschottet, die ihn an sich selbst erinnerte. Ihn zu brechen war möglich, doch wenig sinnvoll. Er wäre kein guter Diener. Dann lieber dem Kampf zwischen ihm und Ignavius beiwohnen. Die andere machtsensitive Person war auch interessant, denn ihre Aura fühlte sich unnatürlich an. Vasir wusste sofort woran das lag und er war durchaus gewillt sich mal mit ihr zu unterhalten. Sie würde leben dürfen. Vorerst. Drei weitere Männer in dem Raum besaßen ebenfalls einen starken Willen, einer davon war sogar machtsensitiv. Sie würden jedoch nicht automatisch überleben dürfen. Sie mussten kämpfen. Schafften sie es, dann würden sie aktive Diener werden. Wenn nicht, dann würde er sie völlig geistlos in seinem Tempel behalten und in die Reihe seiner Verteidigungstruppe eingliedern.


Nachdem Vasir die Lage analysiert hatte, bewegte er seine Spielfiguren. Die an Ignavius zuvor ausgeliehenen Wächter befanden sich bereits in Position, denn er hatte schon vor dem Besuch des ach so tollen Herrschers von Korriban gewusst was es zu tun galt. Nur zuvor hatte er sie alle zum Tode verurteilt, nun würde er differenzierte Befehle ausgeben müssen. Erster Schritt: Ablenkung. Die durch seine Macht vor jede Art von Entdeckung durch Machtsinne und Scanner geschützten Wächter konnten einerseits einfache Befehle selbstständig ausführen, ohne das er sie ständig begleiten musste. Doch andererseits, tat er es, konnten sie sich wie ein denkendes Wesen verhalten und jede Art von Strategie und Tricks anwenden. Marionetten eben. Der erste kam viel zu offensichtlich durch den Eingang gelaufen, nachdem er zuvor durch einen geheimen Tunnel, welcher an einer Wand in der Nähe geendet hatte, herausgekommen war. Er schaffte es noch seine Hände durch den Rücken des ersten Opfers hindurch zu seinen Organen zu stecken, da wurde er enthauptet. Was im Grunde so bedeutungslos war, als würde man einem Baum einen Ast abschlagen. Seine Diener benutzten ihren Kopf eh nicht mehr. Er sah für sie und steuerte ihre Körper. Deshalb riss sich der kopflose Diener von dem Leichnam los, schleuderte ihn zur Seite und näherte sich dann wieder dem Iridonianer. Er war Ignavius Gegner, doch der Fettsacke würde ewig brauchen um oben anzukommen, also wieso den Gehörnten nicht zu ihm bringen? Zuvor jedoch weiter mit dem ersten Schritt. Zwei Bodenplatten wurden von den darunter befindlichen Wächtern weggezogen, woraufhin immerhin einer der Nutzlosen halb hinunter fiel. Der rechte Wächter langte nach oben, packte sein Opfer sprichwörtlich bei den Eiern und riss ihm diese ohne zu zögern ab. Vasirs Machtsinn erlaubte es ihm leider nicht Geräusche zu hören, denn selbst wenn er durch seine Wächter zu hören versucht hätte, wäre nichts dabei herausgekommen. Deren Sinne waren längst abgestorben. Aber auf jeden Fall konnte er sich dennoch das Geschrei vorstellen und auch wie es erstarb, als der Wächter noch einmal zupackte und den Körper mit roher Gewalt nach unten zehrte, den Umstand ignorierend, dass er sich in dem Loch verkeilt hatte. Irgendetwas brach sicherlich, Blut spritzte, Organe wurden freigelegt. Mit dieser Aktion waren fast alle Nutzlosen und auch die drei zukünftigen „Vielleicht-Vielleicht auch nicht-Wächter“ beschäftigt, aber noch nicht die mit der besonderen Aura und der leicht zu manipulierende Mann. Diesen bekamen Besuch von einem weiteren Wächter. Ignavius hatte unbewusst einen der mehrfach mit Fallen und Geheimgänge gespickten Räume zum Schlafgemach erklärt und das wurde den Eindringlingen nun zum Verhängnis. Der Wächter sollte versuchen die Frau zu schnappen, sich dabei aber nicht sonderlich viel Mühe geben. Als er also von dem Mann umgelaufen wurde, wechselte er einfach das Ziel. Gut. Schritt Eins abgeschlossen. Nummer Zwei: Trennung.


Durch den selben Gang, durch den auch der Wächter für die Frau gekommen war, kam nun Nummer Fünf. Der lief jedoch auf den Iridonianer zu, was gut war, denn der andere wurde gerade mit einem Machtstoß ziemlich weit in den Gang hinaus geworfen. Der sechste und letzte Wächter folgte dem Fünften, kam jedoch seinem auf dem Boden liegenden „Kameraden“ zu Hilfe. Zusammen schafften sie es den Mann zu überwältigen, welcher sich zwar wehrte und auch von der Frau unterstützt wurde, doch sie konnten einfach nicht genug Schaden anrichten und waren sowieso unfähig. Anstatt auf Sehnen und Knochen zu gehen, schlugen sie auf eh schon tote Muskelmasse ein oder versuchten die Köpfe zu zerstören. Bevor der Mann, der jetzt über dem Boden geschliffen wurde, den Geheimgang erreichte, schien der Iridonianer dazwischen gehen zu wollen und irgendwie störte Vasir das in diesem Augenblick. Natürlich besaß er die Kontrolle und selbst diese Trottel taten immer das was er vorhergesehen hatte, doch diese eine Mal störte es ihn. Einer der beiden Wächter am leicht zu manipulierenden Mann wurde bereits vom Gehörnten in die Luft gehoben, da mischte sich Vasir ein. Er injizierte eine zwar völlig harmlose, aber dennoch alptraumhafte Vision in den Kopf des Machtnutzers und unterbrach somit kurz dessen Machteinsatz. Und dann wurde auch schon der erste nützliche Eindringling aus dem Raum getreten. Da der Tunnel, über den die Wächter in diesen Raum gelangt waren, nicht viel mehr als ein Müllschacht war, schaffte es der Mann nicht mehr sich festzuhalten und rutschte die Schräge chancenlos herunter. Daraufhin drehten sich beide Wächter um, gingen auf die Frau zu und packten auch sie. Beide verloren einen Arm, der eine durch sie selbst, der andere durch den Iridonianer, welcher wohl eher zufällig getroffen hatte, denn sein Geist kämpfte immer noch mit der Vision. Doch selbst einarmig schaffte das Duo es und warf die Frau schließlich ebenfalls in den Geheimtunnel. Sie gleich hinterher, wobei sie den Zugang offen lassen mussten. In der Zwischenzeit waren die beiden Wächter an den Löchern aus dem Boden hinaufgekommen und hatten die übrigen Eindringlinge beschäftigt, es aber nicht geschafft sie zu töten. Vasir mochte es recht sein, er konzentrierte sich ohnehin auf den Iridonianer. Der schüttelte just in diesem Augenblick die Bilder in seinem Kopf ab, trennte seinem ersten kopflosen Gegner beide Beine ab und wollte sich dann um den zweiten kümmern, doch auch hier musste Vasir wieder eingreifen. Der Sith, so nannte er sich sicherlich, auch wenn Vasir eine gänzlich andere Meinung dazu hatte, war viel zu stark für die Wächter, also musste er zwangsläufig nachhelfen. Eine zweite Vision zu schicken war zwecklos, denn er hatte schon gespürt wie die Macht den Geist des Gehörnten gestärkt hatte. Deshalb konzentrierte er sich auf die körperliche Schwachstelle und manifestierte dort ein Machtfeld, welches die Nerven überlastete und somit heftigste Schmerz verursachte. Die Ablenkung war erfolgreich. Der noch einsatzfähige Wächter prallte mit dem taumelnden Iridonianer zusammen, nahm seine Arme, Hände und den gesamten Körper zur Hilfe um ihn bis zur anderen Wand zu treiben. Kurz davor bäumte er sich jedoch nochmals auf, wollte den Wächter doch tatsächlich mit seiner Macht zerschmettern, was Vasir aber nicht zuließ. Noch einmal explodierten die Schmerzen in seinem Bein und dann war es auch schon geschehen. Der Wächter nahm drei Meter Anlauf und bodycheckte den machtsensitiven Eindringling durch einen weiteren Geheimgang, der wie der auf der anderen Seite nur ein nach unten führender Tunnel war. Schritt Zwei abgeschlossen. Und der dritte? Vollendung wenn man so wollte. Inzwischen waren die von Vasir übernommenen Frauen bereits kurz vor dem Raum mit den Nutzlosen und den drei potenziellen Dienern. Würden die sich mit den Wächtern vereinen, die Chancen standen gut das Vasir bekam was er wollte...


::::: Korriban ::: Tal der dunklen Lords ::: Vasir Demarrs Tempel ::: Vasir Demarrs (NPC) Präsenz überall im Tempel :::::
 
[ Äußerer Rand :: Horuset-System :: Korriban :: Residenz :: Thronsaal] Avlan, Kultistenarmee

Saphenus hatte nun endlich sein Mädel gefunden dass er so lange begehrt hatte, und Avlan war dass herzlich egal. Ob er sie nun hatte oder nicht, was spielte dass für eine Rolle? Beziehungen waren sinnfrei, man band sich unnötig an die andere Person, opferte, und ließ sich letztlich enttäuschen. Den Schmerz den der Verlust einer liebenden Person auslösen konnte war beinahe unerträglich, und doch spielte es sich nur im Kopf ab. Man stand nicht unter Einfluss irgendwelcher Drogen, oder wurde mit der Macht in irgendwelche Gedankenspielchen verstrickt. Es war schwäche, wie der Söldner bereits erkannt hatte. Saphenus war verwundbar, und reagierte empfindlich auf dieses Thema. Nun hatte er bereits den Komplex verlassen um sich seiner liebsten zu widmen. Avlan hatte also das Kommando. Da selbst der echte Gouverneur nicht auf dem Thron saß, war der Söldner Herrscher von Korriban.

Langsam schritt er zu dem Vergoldeten Thron herüber, berührte seine verzierten Armlehnen, und war durch und durch fasziniert von ihm. So prächtig stand er im Saal, so ganz ohne weiteres bot er dem Sitzenden die gewünschte Allmacht über alles und jeden. Langsam setzte er sich auf den Thron, drückte den Rücken durch und beobachtete dass Treiben im Saal. Die Ganzen Kultisten standen überall um ihn herum, die Frauen lagen angekettet auf dem Boden, und manche Maskierte starrten sie an, berührten sie unschicklich, oder rissen Schmutzige Witze. Avlan lächelte unter seinem Helm dreckig, während er von außen dass gleiche Kalte aussehen besaß dass man von ihm kannte. Den Kultisten hätte er nun alles befehlen können was er wollte, sie würden es ohne zu zögern tun. Niemand war hier um ihm befehle vorzuschreiben, niemand war da der ihn aufhalten konnte. Der Prinzregent hatte sein zuhause gefunden...

Gerade wollte er den Arm heben um einen Kultisten zu sich zu winken, da stockte er in seiner Bewegung. Dass Armband, welches sich um seinen Recht arm schlang begann wieder merkwürdig zu leuchten. Es wechselte von lila zu weiß, und es schien als würden sich die Farben kreisend um seinen Arm bewegen. Avlan verspürte ein ungemütliches Gefühl. Irgendetwas stimmte nicht damit. Der Söldner stand hastig auf, es war so als säße er auf glühenden Kohlen, aber etwas lief ganz und gar nicht gut. Plötzlich begann dass Armband zu vibrieren, und schlang sich weiter um seinen Arm, er hatte dass Gefühl als würde es langsam aber sicher seinen Arm zusammendrücken um ihn zu brechen. Mit seiner Linken versuchte er es zu lösen, doch es funktionierte nicht, es gab keine Halterung, nichts. Es wirkte wie an seinen Körper angeschweißt. Das Leuchten wechselte immer schneller von einer Farbe zur anderen, und plötzlich hatte er nichts anderes im Kopf außer eines. Die Artefakte.

Wut kochte in ihm hoch, er lief nervös umher, fragte nach den beiden Trägern der Gegenstände, doch er fand sie nicht. Niemand wollte ihm so richtig zuhören, und niemanden interessierte wirklich was er sagte, denn er brachte nur ein unverständliches Plappern heraus. Letztlich zog er seinen Blaster, und feuerte einmal gegen die Decke um sich Gehör zu verschaffen:"DIE ARTEFAKTE!", rief er in den Saal, und nun wussten die Kultisten was er meinte. Schnell kamen die beiden Maskierten aus einer Ecke hervor wo sie sich gerade noch mit den Frauen beschäftigt hatten, und entschuldigten sich zutiefst:"Ihr geht jetzt, sofort", die beiden Männer starrten sich nur fragend an, und verstanden nicht. Avlan packte die beiden an der Schulter, wobei der Rechte Arm unverhältnismäßig viel druck auf den anderen Mann ausübte, sodass er ihm starke Schmerzen zufügte. Er ließ sofort los, doch er musste sich nicht rechtfertigen:"Nehmt alle Artefakte, einen Speeder und verschwindet dann nach Dreshdae! Sorgt dafür dass die Gegenstände sicher verwahrt werden sie sind wertvoll!". Die beiden nickten zitternd liefen wieder herüber in einen Seitenraum, schnappten sich die Taschen mit den Gegenständen und verschwanden durch den Haupteingang.

Avlan sah ihnen noch eine weile nach, fasste sich kurz darauf wieder an den Rechten Arm und bemerkte wie der Druck nachließ, das leuchten beruhigte sich. Hatte er dass gerade wirklich erlebt? Um was handelte es sich bei diesem Armband? Er schüttelte den Kopf, denn mittlerweile schwenkten seine Gedanken wieder zu seiner Aufgabe. Sie sollten die Räume von Ignavius durchsuchen. Sofort begab er sich in den Saal, und sah dabei zu wie die Kultisten alles ganz sachte anfassten, die Schränke verschoben, doch nichts fanden:"Was zum.. macht ihr da?", er begab sich an einen verzierten Stuhl, packte ihn und schmetterte ihn sofort wieder zu Boden:"So macht ihr dass!". Die Maskierten verstanden und machten es ihm nach. Mit Messern schnitten sie in alles mögliche rein, zertrümmerten mit den Blastern etliche Gegenstände. Zufrieden verließ er wieder den Saal, und bemerkte wie ein paar andere 'Diener Korribans' Kisten in den Thronsaal schafften. Es waren viele, eigentlich alle die sie sich bei den Händlern besorgt hatten. Er ging zu einer hin, und öffnete sie.

Unzählige Granaten, Sprengstoffe und andere Spielereien befanden sich da drin. Kerr erschien plötzlich neben dem Söldner:"Ich dachte dass könnte uns noch nützlich sein, deshalb habe ich sie mitnehmen lassen", erklärte sich der stämmige Krieger:"Dass stimmt, dass wird es. Nehm was du kriegen kannst", antwortete er ihm mit einem Unterton der Ironie. Niemand nahm mittlerweile noch ernsthaft an, dass Ignavius zurückkehren würde. Er war nicht hier, und somit wahrscheinlich auf der Flucht. Doch solange man den Kopf des Gouverneurs nicht vor den Toren von Dreshdae aufgespießt hatte, gab es keinen Grund sich in Sicherheit zu wiegen. Erst Ignavius Tod würde dass Ende der Schreckensherrschaft bedeuten, und den Beginn einer neuen Ankündigen. Die Kultisten unter Saphenus würden die Macht ergreifen, und wohl nicht besser sein.

Avlan packte mehrere Granaten wieder an seinen Gürtel, verstaute Sprengstoffe in seinen Taschen sowie andere Kleinigkeiten. Man würde nie wissen wofür man sie noch gebrauchen konnte. Er nahm sein Gewehr zur Hand und beobachtete dass Treiben der Kultisten: Auch sie begannen sich vereinzelt mit Granaten auszustatten, selbst wenn Avlan bezweifelte dass sie wussten wie man sie bediente. An eine Säule angelehnt stand erneut der Raketenwerfer den er bereits vorher genutzt hatte, und der somit seine Leistung bereits bewiesen hatte. Instinktiv löste er seinen mittlerweile nutzlosen Jetpack vom Rücken, und hing sich den Werfer mit dem passenden Band an seinen Körper. Somit hatte sich der Söldner ausreichend mit dem ausgestattet was er brauchte, um bei einer möglichen Überraschung des ehemaligen Gouverneurs gerüstet zu sein.

Nach kurzer Zeit erschien auch wieder Saphenus im Schlafgemach, und fragte nach ob man etwas gefunden habe. Der Söldner musste schmunzeln, und verneinen:"Nichts von wert:". Es war sowieso leichtsinnig zu erwarten Ignavius hätte seine Wertvollsten Besitztümer einfach mal dort aufbewahrt wo sie jeder sehen konnte, und wo sie jeder entwenden konnte. Nein, dass wäre zu einfach gewesen. Gerade wollte Avlan dass dem Sith erklären, da hob er auch schon die Hand um Stille hinauf zu beschwören. Seine Augen zeigten dass er etwas erwartete, und misstrauisch wurde. Avlan packte sein Gewehr fester am Griff, und beobachtete langsam die Umgebung. Blitzschnell zog der Sith sein Violettes Lichtschwert, dass innerhalb des Gebäudes plötzlich ganz anders aussah als noch vor der Residenz. Dort schien es Rot geleuchtet zu haben. Möglicherweise eine Fehlfunktion des Helms, schloss sich der Söldner daraus.

Plötzlich stürmte durch die Tür irgendein merkwürdiges Wesen, welches sich sofort einen Kultisten schnappte, doch beinahe zeitgleich vom Sith den Kopf abgehackt bekam. Avlan schien dass Schauspiel nicht weiter zu beachten als von allen Seiten weitere Türen aufgingen und daraus merkwürdige Monster erschienen. Dabei musste es sich wohl um die besagten Untoten handeln, von denen Avlan nicht wusste was es mit ihnen auf sich hatte. Sein Begleiter, Kerr, zog dass Vibroschwert und machte sich bereit für den bevorstehenden Kampf, und schnell auf seine Gegner zustürmte. Der Söldner hingegen musste auf niemanden zustürmen, auf ihn kam bereits ein weiteres dieser Unwesen. Selbstsicher feuerte er auf dass Monster, einmal, zweimal, dreimal... Selbst nach sieben Schüssen ging der teilweise zerfallene Mann immer noch auf ihn zu. Dass war praktisch unmöglich dachte er sich. Avlan wurde immer weiter in die Ecke gedrängt, während sich ihm dass unsterbliche Wesen weiter näherte und von den Schüssen nur sehr leicht aufgehalten wurde. Es schien als könne man einen Toten nicht nicht noch einmal töten.

Aus purer Verzweiflung nahm er Anlauf, nahm dabei die Wucht mit, und Stieß mit dem Gewehr gegen den Kopf des Untoten. Es knackste ein paar mal, und der Kopf drehte sich recht ungesund in die entgegensetzte Richtung. Mit weiteren widerlichen Knacks Geräuschen drehte sich der Kopf aber wieder in die Ausgangslage, und man erkannte wie der Kiefer teilweise herunter hing, und aus dem Hals Knochensplitter ragten. Wie konnte man dass überleben? Was geschah in diesem Tempel? Der Untote warf sich auf Avlan und versuchte ihn zu beißen, doch der Söldner hielt mit dem Rücken auf dem Boden liegend stand. Noch konnte er sich halten, doch dass Monster besaß immense Kraft und stieß grauenhafte Laute aus, dass selbst die Härtesten Soldaten des Storm Commandos zittrige Knie bekommen würden. Dass hier waren keine Normalen Gegener, keine Rebellen oder Republikaner die man erschoss und die dann liegen blieben. Nein, dass hier waren Menschen die auf grausame Weise entstellt wurden, und nun schlimmer als Tiere über die Gruppe herfielen.

Avlan versuchte seine Beine zu nutzen, und trat mehrfach gegen den Untoten, und nutzte sein Körpergewicht um die Positionen zu wechseln. Das Gewehr war dem Söldner längst aus der Hand gefallen, so versuchte er verzweifelt seinen Blaster zu kommen, doch so wie sich dass Wesen wand war er dazu nicht imstande. Mit einem Bein trat er auf den Arm des Untoten, hielt mit der linken den anderen Arm fest, und versuchte dass Maul des Monsters zu schließen während es versuchte ihn zu beißen. Schweiß tropfte ihm die Stirn hinunter, und teilweise fühlte sich Avlan verloren. Was sollte er nun tun? Er schaffte es nun nicht einmal den Untoten zu schlagen, weil er ihm mit aller Kraft den Kiefer zustemmen musste, dass er gebunden war. Er drückte und drückte immer fester zu, presste mit seinem ganzen Körpergewicht gegen dass Wesen, in der Hoffnung es würde einschlafen...

Das Armband begann sich wieder erneut um seinen Arm zu winden, leuchtete wieder in den gleichen Farbvariationen auf, wechselte jedoch weitaus schneller als vorher. Es drückte seinen Arm mit immensem Druck zu, Avlan hatte dass Gefühl er würde brechen. Die Vibrationen wurden immer größer, und plötzlich, fühlte er ein starkes Kribbeln in seinen Finger, als diese begannen zu zucken. Der Kopf des Wesen wand sich in alle Richtungen als immense Energien durch seinen Körper stießen und ihn innerlich verbrannten. Avlans Hand wurde immer heißer und heißer, der Handschuh begann teilweise schon zu rauchen, der Schmerz stieg, doch während er sah was mit dem Untoten geschah verstand er dass dieser schlimmere Schmerzen durchleben musste. Wenn er dass überhaupt konnte. Das Armband blitzte mehrfach auf und die Vibrationen erreichten einen maximalen Höhepunkt, indem die Größte Menge an Energie die Hand des Söldners verließ und in den Kopf des Monsters übertragen wurden. Dessen Augen schienen raus zufallen, ein solcher Druck durchfloss seinen Körper dass Avlan auf ihn kaum Kraft anwenden musste. Nach wenigen weiteren Sekunden hörte dass Schauspiel auf, die Hand hörte auf zu zittern, dass Leuchten verschwand und der Körper des Untoten lag nur noch reglos auf dem Boden. Der Strom musste seine Nervenbahnen überlastet haben.

Langsam zog er die Hand von seinem Kopf, und erkannte welchen rauchenden Brandfleck er dort hinterlassen hatte, während seine Eigene Hand kaum Schäden davon getragen hatte. Sein Handschuh war teilweise verbrannt und Schwarz geworden, doch verspürte er keinen Schmerz mehr. Erschöpft krabbelte er zu seinem Blaster nahm ihn in die Hand und stand Schwerfällig wieder auf. Hatte ihm dieses Armband gerade den Kopf gerettet? Ein weiteres Mal schoss er in den Körper des Untoten, doch er regte sich nicht mehr. Anscheinend hatte er ihn ausreichend gegrillt. Plötzlich nahm Avlan wahr, dass einige der Anderen nicht mehr im Raum waren. Kerr hatte mehrere der Untoten bereits zerschnitten und erkannt dass sie nur in Einzelteilen ungefährlich waren, einige der Kultisten schossen noch verzweifelt um sich, doch wurden sie schnell überrannt. Im großen ganzen waren sie gerade am verlieren. Avlan begann wieder mit seinem Gewehr zu schießen, doch erkannte er relativ gut dass er damit nur unterstützend wirkte. Sicherlich konnte er manche davon zurückwerfen, doch wirklich töten konnte man sie nur mit einem dieser Vibroschwerter. Oder mit Granaten.

Nachdem der Großteil der Gegner besiegt war, und Avlan dadurch hoffte eine Atempause zu erhalten, kündigte sich auch sofort eine zweite Welle an. Etliche der vor kurzem noch Gefangenen Frauen hatten sich von ihren Ketten befreit, und versuchten als wandelnde Ekelpakete ins Schlafgemach zu gelangen. Zwei der noch übrigen Kultisten stemmten sich mit aller Kraft gegen die Tür die sie zuzudrücken versuchten, doch erkannte man sofort dass das nicht lange so halten würde. Ihre Kraft war begrenzt, und auf der anderen Seite standen ein Dutzend Untote. Kerr machte sich gerade bereit die Macht für einen Stoß einzusetzen, als ihn Avlan am Arm packte und auf einen der Schächte wies:"Die kommen alle aus diesen Gängen! Wenn wir zum Kern des ganzen kommen, beenden wir den Spuk!". Dass schien dem ehemaligen Jünger recht einleuchtend zu sein und er wollte sich darauf einlassen. Kerr ließ sich zuerst den Schacht hinunterfallen, während Avlan noch eine Zeit lang wartete. Er wank den Kultisten zu, sich vom Eingang abzuwenden. Der Söldner zog eine seiner Granaten, und warf sie sofort präzise durch den Spalt als sich dass Tor öffnete. Während er dann hinunterrutschte hörte er eine so kräftige Explosion, dass die Fetzen flogen.

[ Äußerer Rand :: Horuset-System :: Korriban :: Residenz :: Geheimer Schacht] Avlan, Kerr
 
[Horuset-System | Korriban | Tal der dunklen Lords | Ignavius' Tempel | Seine Gemächer] - Saphenus; Avlan; Zoey; Grin; Kultistenarmee

Ungeniert auf einer von Ignavius‘ kostbaren Roben stehend hörte Saphenus, dass die Kultisten trotz ihres erheblichen Eifers nichts in dem Schlafgemach gefunden hatten, dass von wert oder zu irgendetwas zu gebrauchen war. Was hatte er erwartet? Dachte er wirklich sie würden hier womöglich noch ein Tagebuch finden in dem Ignavius minutiös auflistete wo seine Schwächen lagen wenn man einmal von dem nur allzu offensichtlichen Alkoholkonsum absah? Er schüttelte den Kopf. Der amtierende Gouverneur würde es ihnen nicht derart einfach machen sein Leben zu beenden. Dafür hing er viel zu sehr daran. Gerade als Avlan weitersprechen wollte musste der Zabrak ihn wirsch unterbrechen. Er runzelte die Stirn und konzentrierte sich. „Was ist das?“, fragte er sich in Gedanken und dehnte langsam seine Sinne aus. Merkwürdige Schatten kamen auf sie zu, schwer zu fassen und kaum zu beurteilen. Das Auge fast komplett geschlossen versank er in der Macht und katapultierte sich in Sekundenschnelle wieder in die Realität zurück. Der wahre Kampf begann also, jetzt schleuderte Ignavius ihnen die Abartigkeiten entgegen, die er in seinen Katakomben für sie bereithielt. Er würde seinen Kampf bekommen.

Zischend erwachte die violette Klinge zum Leben und als wäre sie aus einem tiefen Schlaf erwacht schien sie laut zu gähnen bevor sie sich der aktuellen Lage bewusst wurde. Sofort wich die Müdigkeit aus ihrem Zischen und Eifer und Mordlust erfüllten sie. Sie hatte Blut gekostet und wollte mehr. Der Energiestrahl glitt durch den Hals der untoten Wächter und trennte die Köpfe von den Leibern. „Zu einfach.“, murmelte Saphenus und durfte gleich mitansehen wie sich der Wächter weiter bewegte als bräuchte er seinen Kopf nicht. Saphenus stockte und plötzlich spürte er etwas, das es hier nicht geben sollte. Eine Präsenz, die überall gleichermaßen auf ihnen lastete, sich im Hintergrund bewegte und von dort aus die Fäden zog. Sie gehörte zweifellos nicht zu Ignavius, sie war älter, mächtiger. In ihrer Art und Weise einzigartig war es ihm unmöglich sie zu zuordnen und zum ersten Mal bekam er Angst um sein eigenes Leben. Mit einem weiteren Sith hatte er nicht gerechnet und plötzlich war er sich nicht sicher ob er es mit beiden aufnehmen konnte. In seiner Verwirrung und in seinem Zögern merkte Saphenus zuerst nicht wie sich weitere Wächter ihren Weg durch geheime Gänge und Tunnel in das Schlafgemach bahnten und damit begannen die Kultisten zu dezimieren. Geschrei und der Geruch von Eisen erfüllte das Schlafgemach als sich Blut über den Boden und die Wände ergoss. Die Wächter nahmen keine Rücksicht, mit sturem Willen und ohne Gnade schlugen sie auf ihre Opfer ein. Zögernd wich Saphenus zurück als sich der Untote von dem Kultisten löste und mit gierig ausgestreckten Händen auf ihn zukam. Ein Stück Darm war um seine Hand und seinen Arm gewickelt, Blut tropfte davon auf den Boden. Schließlich überwand der Zabrak seine Furcht. Er ließ jede Zurückhaltung fallen und vernichtete die Mauern in seinem Inneren, die ihn sonst vor seiner Rage beschützten. Einer tosenden Sturmflut gleich brach sein Zorn über ihn herein und wurde von dem Anblick der bewusstlosen Talitha in seinen Armen katalysiert. Die versoffene Fratze des amtierenden Gouverneurs vor Augen gab sich Saphenus vollständig der dunklen Seite hin und offenbarte seine Macht der allgegenwärtigen Präsenz. Sollte sie doch spüren mit wem sie es hier zu tun hatte! Ein dunkler Schleier legte sich vor sein Auge und nur noch schemenhaft war er sich seiner Bewegungen bewusst. Ein Machtstoß schleuderte den Wächtervor sich hinaus in den Gang durch den er gekommen war, dann drehte sich Saphenus um und sah Grin am Boden liegen und von einer der Kreaturen belästigt werden. Saphenus streckte seine linke Hand aus und griff nach dem Wächter. Er hob ihn in die Luft und formte eine Faust, die symbolisch dazu diente den Druck um den Wächter gleichmäßig zu erhöhen bis er zerquetscht wurde. Ein grimmiges Lächeln legte sich auf sein Gesicht, dann verschwand das Gemach um ihn herum und nichts als Dunkelheit türmte sich um ihn auf. Irritiert wurde er aus seiner Rage gerissen und drehte sich um. Nirgendwo gab es Licht oder Formen, Schwärze beherrschte seinen Raum. Dann war er wieder in seiner Vergangenheit und sah Je’ana in einer liebenden Umarmung mit ihrem Liebhaber vor sich. Erschrocken, aber zugleich erleichtert schreckte sie auf und sah ihn an. Jämmerlich schwach und dünn stand er im Türrahmen und wusste nicht was er sagen oder machen sollte. Zorn überflutete sein Denken und langsam streckte er die Hand aus. Doch nichts geschah. Stattdessen wandelte sich Je’anas Gesichtsausdruck von erschrocken zu belustigt und erst leise, dann aber immer lauter werdend fingen sie und ihr Liebhaber an zu lachen. Schrill tönte es in seinen Ohren, laut und hochfrequent, dass er sie sich zuhalten musste. Wieso starb sie nicht, wieso wurde sie nicht von seiner Macht getötet? Saphenus sank auf die Knie und begann zu schreien bis das Gelächter plötzlich verstummte. Zitternd hielt er seine Augen geschlossen bis er sich wagte sie wieder zu öffnen. Er befand sich wieder im Schlafgemach, doch es war völlig intakt. Langsam stand er auf und sah wie sich in dem großen Bett vor ihm zwei Gestalten unter einem großen Laken miteinander vergnügten. Langsam streckte er seine Hand nach dem Stoff aus, voller Angst was er dort finden würde und zog ihn schließlich mit einem Ruck weg. Mit einem explodierenden Schmerz in der Brust taumelte er zurück als er sah wie sich Ignavius und Talitha leidenschaftlich liebten. Abermals begann er zu schreien.


Nur langsam wurde ihm bewusst, dass er sich wieder in der Realität befand. Unkontrolliert und unabsichtlich glitt seine violette Klinge durch den Arm eines Untoten und schnitt ihn geradewegs ab. Tränen sammelten sich in seinem Auge als er an die Visionen zurückdachte, nur langsam gelang es ihm sie abzuschütteln. Er zitterte am ganzen Körper und zog sich instinktiv in der Macht zurück, baute eine Mauer auf und igelte sich ein. Das half wieder zu Sinnen zu kommen. Panisch sah er sich um. Grin und Zoey waren verschwunden und offenbar durch einen Schacht gestoßen worden, der steil nach unten führte. Avlan und Kerr standen noch, tapfer und wehrbereit. Saphenus zielte und schlug dem kopflosen Wächter, der sich bereits wieder seinen Weg zu ihm gebahnt hatte, die Beine ab. Grunzend fiel die Kreatur zu Boden, sogleich gesellte sich aber die nächste an seine Seite und griff ihn an. Saphenus sammelte die Macht um sich herum, da explodierten die Schmerzen in seinem Bein. Schreiend ging er zu Boden, biss dann aber die Zähne aufeinander. Mit einem unnachgiebigen Blick stand er auf und konzentrierte sich abermals und wieder brachen die Schmerzen aus. Der Wächter nahm Anlauf und schaffte es Saphenus umzureißen und einen weiteren Gang herunter zu schleudern. Noch während er durch die Luft flog begann der Zabrak hysterisch zu lachen. „Du Narr!“, schrie er hinaus und hoffte, dass die omnipräsente Gestalt es hören konnte. Saphenus gab sich dem Schmerz hin, ließ seinen ganzen Körper davon erfüllen und zog Kraft daraus. Der Schmerz elektrisierte seine Glieder und entfachte ein Feuer, dem der untote Wächter nicht widerstehen konnte. Noch bevor sie beide auf dem Boden landeten entfesselte Saphenus die Macht, die sich in seinen Händen gesammelt hatte. Der Wächter wurde von einer Druckwelle weggeschleudert, die den Gang entlangzischte und Schmutz und Dreck aufwirbelte. Sie riss ein klaffendes Loch in die Brust der abscheulichen Kreatur und offenbarte die inneren Organe. Fauliges Blut spritzte heraus und erfüllte den Gang mit einem modrigen Geruch. Saphenus landete krachend auf dem Boden, rutschte noch ein paar Meter die Schräge herunter und sprang in dem Moment wieder auf in dem er zum Stehen kam. Das Lichtschwert in der Hand sprintete er auf den Wächter zu und mit nichts als Wut hieb er auf ihn ein. Zuerst glitt sie durch den Kopf und hinterließ eine klaffende Wunde bis sie Arme und Beine abschlug. Zu nichts mehr Nutze vor ihm liegend hörte der Zabrak aber nicht auf sondern schlug weiter und weiter auf die Kreatur ein bis von ihr nichts als eine breiige Masse übrig war, die nur noch ganz entfernt an ein Lebewesen erinnerte. Schwitzend und vor Wut zitternd stand Saphenus über dem fauligen Haufen, das Lichtschwert in der Luft erhoben. So verstrichen ein paar Sekunden bevor er sich aufraffte die Klinge zu deaktivieren und wieder an seinem Gürtel zu befestigen. „Schmerzen verleihen mir Kraft.“, flüsterte er voller Genugtuung und drehte sich dann um. Der Gang ging steil herauf, doch mit einem kräftigen Sprung konnte er es schaffen. Bevor er aber den Absprung wagen konnte, wurde Ignavius‘ Schlafgemach von einer kräftigen Explosion erschüttert. Kleine Steine lösten sich aus der Decke, schützend schlug Saphenus die Arme über dem Kopf zusammen. Der Boden begann zu wackeln und schon wurde er von den Füßen gerissen. Etwas großes und schweres traf ihn und hielt ihn auf den Boden gedrückt während er versuchte sich zu orientieren. Sein erster Gedanke galt den Untoten, doch dann hörte er ein Husten. Diese Wächter husteten doch nicht? Stöhnend rutschte das schwere Ding von ihm herunter und Saphenus wurde bewusst, dass einer der Kultisten neben ihm lag. Direkt in der Nähe spürte er Avlans Präsenz.


Um sie herum herrschte eine Dunkelheit, die sie nicht einmal ihre eigene Hand vor Augen sehen ließ. Saphenus‘ Lichtschwert war ihm beim Aufprall aus der Hand gerutscht, doch seine eigene Waffe konnte er selbst in mehreren Entfernung spüren. Kaum in seiner Hand spendete sie wenigstens ein bisschen Licht, mit dem er sich grob orientieren konnte. Der Kultist neben ihm stand schon wieder und auch Avlan war auf den Beinen. Nur der Weg zurück war nicht mehr passierbar. Die Explosion hatte große Steine aus der Wand gerissen und obwohl es schien als gäbe es Lücken zwischen den einzelnen Trümmerteilen würden sie durch keine davon hindurchpassen. Saphenus wurde augenblicklich an die unzähligen Gänge in der Götterschmiede erinnert, doch dieses Mal würde es kein Wesen aus einer anderen Dimension geben, das sie zurück zum Eingang teleportieren würde. Er seufzte.
„Ich hoffe die ganzen Drecksviecher sind hinüber.“, murmelte er während er skeptisch den Gang vor ihnen inspizierte. Er neigte sich nach unten und war ihre einzige Option. „Hast du etwas Licht?“ Einen Moment überlegte Saphenus Avlan von der Präsenz zu erzählen, die noch immer auf dem gesamten Tempel lastete. Er fragte sich ob der Söldner es verstehen konnte wenn er sich selbst nicht sicher war was genau er hier spürte. Avlan?“, begann er vorsichtig und suchte nach den richtigen Worten, „hier gibt es noch etwas anderes. Etwas älteres und mächtigeres als Ignavius. Halt Augen und Ohren offen. Wir dürfen uns nicht noch einmal überraschen lassen.“ Er sah dem Söldner starr in die Augen und ging dann voraus. Langsam klangen auch die Schmerzen in seinem Bein wieder ab. Trotz der Kraft, die ihm diese Attacke verliehen hatte, richtete er einen zornigen Gedanken an den geheimnisvollen Geist. Dann jedoch richtete er seinen Blick wieder stur geradeaus, denn alleine bei der Vorstellung, dass so etwas wie Sith-Geister wirklich eistierte lief ihm ein eisigkalter Schauer über den Rücken. Die Sinne geschärfte und die Hand fest um das Lichtschwert gekrallt folgten sie dem Gang. Mal wurde er enger und wieder breiter, mal tiefer und höher. Zumindest merkte man, dass er nicht mit besonders großer Sorgfalt in den Stein geschlagen worden war, fast als hätte man ihn nachträglich hinzugefügt. Jeder ihrer Schritte hallte von den Wänden wider und kündigte ihr Kommen von weiter Ferne an. Mit einem verkniffenen Gesichtsausdruck bemühte sich Saphenus leiser zu sein, doch die Versuche waren mit wenig Erfolg gekrönt. Schließlich endete der Gang blind und das Dreiergespann stand vor einer Mauer. Irritiert hielt Saphenus an, drehte sich um und sah wieder nach vorne. Sie hatten keine Abzweigung verpasst, das war unmöglich. Unschlüssig schaute er zwischen Avlan und Kerr hin und her. Was für einen Sinn hatte ein Gang, der blind endete? War es Ignavius noch nicht gelungen ihn fertig zu stellen oder hatte man sie absichtlich in die Falle gelockt? Saphenus horchte, doch außer ihnen rührte sich nichts. Noch einmal drehte er sich um, ging wieder ein paar Meter zurück und stellte sich dann abermals vor die Wand. Er spürte wie sich Ungeduld und Verzweiflung in ihm regten, zornig klopfte er mit der Hand gegen die Wand. Er stockte und schlug ebenfalls gegen die Mauer zu seiner Linken, dann zu seiner Rechten. Sie klangen anders. „Mir geht dieser Tempel gewaltig auf die Nerven.“, knurrte Saphenus, streckte seine Hand aus und reagierte sich an der Wand vor ihm ab. Der Machtstoß riss die Steine auseinander und offenbarte einen Raum dahinter. Zufrieden mit sich und überzeugt davon, dass manchmal rohe Gewalt der Schlüssel war, ging Saphenus vor und sah sich um. Es war auf den ersten Blick ersichtlich worum es sich hier handelte: einen Raum, der zu keinem anderen Zwecke gebaut war als zu foltern. Fessel hingen von Decke und Wänden, kalte Metalltische standen herum, umgeben von alt aussehenden Apparaturen. „Zu schade, dass Ignavius nicht hier ist.“, murmelte Saphenus und bedeutete den beiden anderen sich vorsichtig umzusehen.


[Horuset-System | Korriban | Tal der dunklen Lords | Ignavius' Tempel | Folterkammer] - Saphenus; Avlan; Kerr (NPC)
 
Zurück
Oben