[Legacy of the Force] #1: Betrayal = Intrigen


*lol* Es gibt wahrscheinlich für jede Abkürzung irgendwo in der realen Welt mindestens eine Entsprechung und wahrscheinlich sogar mehrere, die völlig widersprüchlich sind. Aber beim Übersetzen in einem fiktiven Universum hat man ja gewisse Freiheiten, und da sollte man dann doch etwas darauf achten, zumindest keine in dem jeweiligen Zielland sehr bekannten Abkürzungen zu verwenden, die seltsame Assoziationen wecken könnten. :konfus:

Und CSD ist meiner Meinung nach ein besonders schöner Griff daneben, weil Corellianer doch irgendwie das GFFA-Analogon zu Westernhelden sind und damit für ein althergebrachtes, sehr männliches, betont unschwules Männlichkeitsideal stehen.

Micah
 
Und CSD ist meiner Meinung nach ein besonders schöner Griff daneben, weil Corellianer doch irgendwie das GFFA-Analogon zu Westernhelden sind und damit für ein althergebrachtes, sehr männliches, betont unschwules Männlichkeitsideal stehen.
Unter dem Gesichtspunkt finde ich das mit dem CSD für den Corellianischen Sicherheitsdienst schon fast wieder lustig ... irgendwie. :D Na ja, wird aber wohl trotzdem nun fürs Erste bei "CorSic" bleiben in den deutschen Übersetzungen. Icebärs Einwand mit dem "CorSich" ist zwar auch nicht ganz unberechtigt, aber das wiegt für mich persönlich nicht ganz so schwer. "CorSich" würde zudem auch nicht so toll klingen - und es beim englischen "CorSec" als Abkürzung für den deutschen Begriff zu belassen, ist für mich auch keine Alternative.

Aber noch zu etwas leider nicht ganz so Lustigem, das sicherlich auch einige andere im Forum interessieren wird, da Regina ja hier recht aktiv war ...

Wo ist nur unsere gute alte Podmother hin - da war noch jemand mit Herzblut am Übersetzen, trotz aller aufgezwungenen Einschränkungen. :)
Podmother bzw. Regina ist, wie ich selbst erst kürzlich über einen Verlag mitbekommen habe, für den wir beide als Übersetzer tätig waren, leider im letzten Jahr verstorben. :( Kam auch für mich sehr überraschend, da sie vorher immer nur davon sprach, etwas kürzer treten zu wollen, weil ihr Mann schwer erkrankt sei. Letztendlich ging es aber wohl doch um sie selbst, sodass wir nun leider um eine sympathische und stets sehr engagierte Übersetzerin ärmer sind ...
 
Wo wurde eigentlich CSD früher schon verwendet? Ich habe nur CorSec in Errinnerung. Warum geht man bis heute eigentlich nicht dazu über Eigennamen einheitlich nicht zu übersetzen (Ist das nicht eine Regel? Ich habs zumindest so in der Schule gelernt). Es kommt ja auch niemand auf die Idee Skywalker zu übersetzen,..

Sky74 schrieb:
Podmother bzw. Regina ist, wie ich selbst erst kürzlich über einen Verlag mitbekommen habe, für den wir beide als Übersetzer tätig waren, leider im letzten Jahr verstorben. Kam auch für mich sehr überraschend, da sie vorher immer nur davon sprach, etwas kürzer treten zu wollen, weil ihr Mann schwer erkrankt sei. Letztendlich ging es aber wohl doch um sie selbst, sodass wir nun leider um eine sympathische und stets sehr engagierte Übersetzerin ärmer sind ...
Eine wirklich traurige Nachricht.

Ein Danke für all die guten Übersetzungen und die Berreitschaft sich auch so mit der Materie auseinander zu setzen.
 
Wo wurde eigentlich CSD früher schon verwendet? Ich habe nur CorSec in Errinnerung. Warum geht man bis heute eigentlich nicht dazu über Eigennamen einheitlich nicht zu übersetzen (Ist das nicht eine Regel? Ich habs zumindest so in der Schule gelernt). Es kommt ja auch niemand auf die Idee Skywalker zu übersetzen,..
Wo genau es als CSD übersetzt wurde, müsste ich auch erst nachschlagen. Was die Einheitlichkeit angeht: Klar, wäre zweifellos wünschenswert. Allerdings gibt es leider für den deutschen Markt keine offiziellen einheitlichen Übersetzerrichtlinien für die mittlerweile unüberschaubare Menge an Star Wars-"Fachbegriffen", und so was nachträglich zu erstellen, wäre ein Aufwand, den wohl keiner bezahlen könnte. So muss man sich dann halt drauf verlassen, dass die verschiedenen Übersetzer und Redakteure in den diversen Verlagen sich im Idealfall eingehend mit der Materie beschäftigen und bei potenziell bereits schon einmal vorgekommenen Begriffen gründlich recherchieren - wobei auch das nicht davor schützt, dass am Ende ggf. doch andere Übersetzungen gewählt werden, weil einfach der persönliche Geschmack des Redakteurs ein anderer ist oder sonstige Gründe dafürsprechen. Ich mein, nicht alles, was früher schon mal übersetzt wurde, ist auch gut. Ich denk da gerade nur an die im 9. Wächter-Band eingestreuten Witze von Jacen aus der YJK-Reihe, die dort teils zitiert werden. Würde man da die alte Übersetzung 1:1 übernehmen, hätte man z. B. statt einem "Rancor" plötzlich einen "Menschenfresser" u. Ä. :konfus:

Was das traurige Thema in Sachen Regina angeht, ist das jetzt übrigens - etwas passender - auch noch mal in einem ihrer alten Übersetzerfragen-Threads thematisiert worden, sodass, wer möchte, vielleicht dort noch einen Kommentar abgeben kann:

http://www.projektstarwars.de/forum...en-clone-wars-activity-books.html#post1329827
 
Das ist mir schon klar, nur hat man es in div. anderen Übersetzungen einfach bei "CorSec" belassen. Das schlimme daran ist, dass "CorSic" in meinem Kopf zu "KorSik" wird, was schlicht falsch ist, richtig wäre bei einer konsequenten Eindeutschung "CorSich".
Ich fands immer etwas eigenwillig, dass es ne englische Abkürzung hatte. CorSic findr ich jetzt gar nicht mal so schlecht. Selbst des KorSik - nimmt man mal an so würden die Leute das aussprechen - könnte einfach ein Slang-Ausdruck sein der sich eingebürgert hat.

Und hier ein weiteres Beispiel für recht merkwürdiges Deutsch:



Da denke ich nur noch: WTF???
Das Buch ist voll von solch ungelenken Wortwahlen, die meinen Lesefluss ganz erheblich stören.

Extrem Häufig sind simple Kasus/Genus-Fehler:
"die Lichtschwert"
"keinen Ahnung"
Und manchmal fehlen sogar Wörter.

Da denke ich zuweilen, dass Andreas Kasprzak schlicht nicht richtig aufgepasst hat/total übermüdet/besoffen gewesen ist. Manchmal reicht es halt nicht, ne getippte Seite durch die Grammatikfunktion von Word zu jagen und das hier ist so ein Fall.
Ich will ihn ja auch gar nicht in Schutz nehmen. Und die übrigen Beispiele die du da nennst sind wirklich :konfus:
 
Sky74 schrieb:
Unter dem Gesichtspunkt finde ich das mit dem CSD für den Corellianischen Sicherheitsdienst schon fast wieder lustig ... irgendwie.

Ja, das isses auch. :D


Na ja, wird aber wohl trotzdem nun fürs Erste bei "CorSic" bleiben in den deutschen Übersetzungen. Icebärs Einwand mit dem "CorSich" ist zwar auch nicht ganz unberechtigt, aber das wiegt für mich persönlich nicht ganz so schwer. "CorSich" würde zudem auch nicht so toll klingen - und es beim englischen "CorSec" als Abkürzung für den deutschen Begriff zu belassen, ist für mich auch keine Alternative.

Bei CorSich stimme ich Dir zu, das klingt komisch. Bei CorSec sehe ich aber kein Problem. Das englische "security" ist "dank" des Anglizismenwahns so verbreitet und bekannt, dass die wenigsten Leser darüber stolpern dürften. Zumindest bei den "regulären" SW-Romanen (bei den an jüngeres Publikum gerichteten Watson-Büchern sieht es natürlich anders aus) dürfte es auch von der Altersstruktur der Leser so sein, dass die allermeisten schon Englisch in der Schule haben. Und es hat noch niemandem geschadet, wenn ihm eine Vokabel aus dem Unterricht in der Freizeitlektüre begegnet - oder auch eine fremde und man kramt womöglich das Wörterbuch raus. ;)

Und es gibt ja auch immer die Möglichkeit, die Abkürzung bei der ersten Erwähnung mit einer deutschen Übersetzung / Erläuterung einzuführen, also "der Corellianische Sicherheitsdienst CorSec". Ich persönlich kann auch die verlagsseitige Ablehnung von erläuternden Fußnoten (oder vielleicht auch einem Namensregister mit Übersetzungen am Ende des Buches) nicht nachvollziehen, aber das Thema hatten wir bei "Mindor" ja schon...

Wenn man Eigennamen und Abkürzungen prinzipiell übernehmen würde, hätte das auf jeden Fall den entscheidenden Vorteil, dass es keine unterschiedlichen Übersetzungen mehr geben würde, die für Verwirrung sorgen.

Was mir da gerade einfällt: Wie wurde eigentlich mit der
verfahren?


Gilad Seì'lar schrieb:
Wo wurde eigentlich CSD früher schon verwendet? Ich habe nur CorSec in Errinnerung. Warum geht man bis heute eigentlich nicht dazu über Eigennamen einheitlich nicht zu übersetzen (Ist das nicht eine Regel? Ich habs zumindest so in der Schule gelernt). Es kommt ja auch niemand auf die Idee Skywalker zu übersetzen,..

Eigennamen von Personen, Planeten, Städten usw. werden ja auch nicht übersetzt (außer z.B. bei Tolkien, der dafür aber auch ganz explizite Anweisungen gegeben hat, was die Verwirrung aber auch nicht kleiner macht, wenn sich Deutsch-Leser und Englisch-Leser unterhalten :konfus: ). Aber bei den Namen von Schiffen, Organisationen u.ä., die ja auch eine konkrete Bedeutung haben, geht es in eine Grauzone hinein, wo man abwägen muss, wie wichtig es ist, dass die Leser den Namen auch wirklich wortwörtlich verstehen, was die Leser-Zielgruppe ggf. sowieso versteht (oder auch nicht, z.B. die Chimäre – wer nicht weiß, was das ist, wird auch den ins Deutsche übersetzten Namen nicht interpretieren können) und wie "sauber" man die Sprache halten will.


Sky74 schrieb:
Ich denk da gerade nur an die im 9. Wächter-Band eingestreuten Witze von Jacen aus der YJK-Reihe, die dort teils zitiert werden. Würde man da die alte Übersetzung 1:1 übernehmen, hätte man z. B. statt einem "Rancor" plötzlich einen "Menschenfresser" u. Ä.

Oh je! :o

Bei so einem "Kinderbuch" ist es aber nachzuvollziehen, dass sehr vieles übersetzt wird. Bei dem Rancor ist es aber trotzdem ziemlicher Unfug, denn das ist nun mal eine in SW etablierte Tierrasse, die aus RotJ hinlänglich bekannt sein müsste.


Was das traurige Thema in Sachen Regina angeht, ist das jetzt übrigens - etwas passender - auch noch mal in einem ihrer alten Übersetzerfragen-Threads thematisiert worden, sodass, wer möchte, vielleicht dort noch einen Kommentar abgeben kann:

Übersetzerfragen zu den Clone-Wars Activity Books

Danke für den Hinweis, ich werde dort etwas zu dieser sehr traurigen Nachricht schreiben. :(

Micah
 
micah schrieb:
Ich persönlich kann auch die verlagsseitige Ablehnung von erläuternden Fußnoten (oder vielleicht auch einem Namensregister mit Übersetzungen am Ende des Buches) nicht nachvollziehen, aber das Thema hatten wir bei "Mindor" ja schon...

Wenn man Eigennamen und Abkürzungen prinzipiell übernehmen würde, hätte das auf jeden Fall den entscheidenden Vorteil, dass es keine unterschiedlichen Übersetzungen mehr geben würde, die für Verwirrung sorgen.
Nicht nur dort, diese "Ideal"-Lösung wünsche ich ja schon länger.

micah schrieb:
Was mir da gerade einfällt: Wie wurde eigentlich mit der
verfahren?


micah schrieb:
Eigennamen von Personen, Planeten, Städten usw. werden ja auch nicht übersetzt (außer z.B. bei Tolkien, der dafür aber auch ganz explizite Anweisungen gegeben hat, was die Verwirrung aber auch nicht kleiner macht, wenn sich Deutsch-Leser und Englisch-Leser unterhalten ). Aber bei den Namen von Schiffen, Organisationen u.ä., die ja auch eine konkrete Bedeutung haben, geht es in eine Grauzone hinein, wo man abwägen muss, wie wichtig es ist, dass die Leser den Namen auch wirklich wortwörtlich verstehen, was die Leser-Zielgruppe ggf. sowieso versteht (oder auch nicht, z.B. die Chimäre – wer nicht weiß, was das ist, wird auch den ins Deutsche übersetzten Namen nicht interpretieren können) und wie "sauber" man die Sprache halten will.
Eigenname bleibt Eigenname und darf meiner Meinung nicht übersetzt werden, egal ob Person oder Schiff (was ja in diesem Gesichtspunkt ja das selbe ist). Organisation finde ich sind da auch kein wirklich größerer Unterschied. Besonders die Namen von Schiffen haben natürlich Bedeutungen, aber es bleiben denoch Namen, und das ist in diesem Zusammenhang das Vorrangige denke ich. Beispiel "Chimäre", der SZ ist keine Chimäre sondern ein Schiff das diesen Namen trät, das ist finde ich das Wichtige. Skywalker ist auch nur sein Name und nicht wirklich ein "Himmelswanderer". Es geht ja darum den Inhalt (das "Wissen" des Buches) an Personen weiterzugeben ohne eine Fremdsprache zu beherschen. Es ist ja nicht Aufgabe der Übersetzer ein neues Buch zu schreiben oder es auch nur gar neu zu interpredieren, sondern einfach das in "deutscher" Sprache wiedergaben was der "englische" Autor geschrieben hat. Und wenn die Bedeutung eines Eigennamen so wichtig ist dann, kann er das als Fußnote oder in der Art beifügen.
 
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