Zuletzt gekaufter/gesehener Film - Allgemeiner Filmthread

Interstellar

Die Welt ist am Ende, ziemlich staubig und außer Popcorn gibt es auch nichts mehr zu essen. Deswegen sucht man jetzt nach neuen Planeten, wo noch nie mehr, als ein Mensch zuvor gewesen ist. Dementsprechend wird ein gescheiterter Nasa-Pilot damit betraut, durch ein Wurmloch beim Saturn zu fliegen und am anderen Ende der Galaxis Kontakt mit drei Wissenschaftlern aufzunehmen, die da schon viel früher hin aufgebrochen sind.

Der Film ist wirklich ganz gut, solange er noch auf der Erde spielt. Danach driftet der Streifen immer mehr ins Absurde und Unmögliche ab, gibt sich aber durchweg den Anstrich wissenschaftlicher Seriosität. Dabei setzt Interstellar diverse physikalische Mythen voraus, damit das Leinwandgeschehen überhaupt in dramatischer Hinsicht funktionieren kann.

Wäre ja eigentlich kein Problem, wenn nicht alle gefühlten fünf Minuten irgendein pseudowissenschaftlicher Spruch fallen gelassen würde, der jetzt das weitere Voranschreiten des Films diktiert und somit meine Aufmerksamkeit mit aller zur Verfügung stehenden Gewalt auf das bierernste Selbstverständnis dieses Films zurück gerissen hätte.

"Interstellar" nimmt sich selbst so ungeheuer ernst, dass dies spätestens am Ende des Films beim Finale im Schwarzen Loch einfach nur noch zu einer albernen Parodie der Wirklichkeit wird und gegenwärtigen wissenschaftlichen Erkenntnissen in so fundamentaler Weise widerspricht, als dass die Illusion eines guten Films tatsächlich vollständig in sich zusammen bricht.

Dazu kommen auch noch wirklich schablonenhafte Figuren, wie Dr. Mann und beide Brands, die allesamt ziemlich vorhersehbar agieren.

Das waren wirklich extrem anstrengende 2 Stunden und 40 Minuten. Weniger wäre echt mehr gewesen.

3 von 10.
 
Bridge of Spies

In den 60er Jahren befindet sich der Kalte Krieg auf seinem Höhepunkt und die Furcht vor der sowjetischen Atombombe befeuert die Jagd nach sowjetischen Spionen, den einzigem Feind dem man habhaft werden kann. Als der Top-Spion Rudolph Abel in New York verhaftet wird, dürstet die Bevölkerung nach einer harten Bestrafung und die Justiz soll diese liefern, auch wenn dafür über manche Regel hinweg gesehen werden muss, auch wenn diese Regel die Verfassung der USA ist. Das muss auch der Anwalt James Donovan erfahren, der die unangenehme Aufgabe hat die Pflichtverteidigung von Abel zu übernehmen. Neben den zunehmenden Anfeindungen gegen ihn aus der Bevölkerung, zeigt auch der verantwortliche Richter kein Ohr für die berechtigten Einwände Donovans, die eklatante Fehler bei der Verhaftung von Abel anprangern. Der Schuldspruch ist so nicht aufzuhalten, aber Donovan gelingt es den Richter davon zu überzeugen, keine Todesstrafe zu verhängen, sondern eine langjährige Gefängnisstrafe, damit man Abel im Fall der Fälle zum Austauch gegen einen amerikanischen Spion in der Hand hat. Als über Russland eine U2 abgeschossen wird und der Pilot in Gefangenschaft gerät, geht das Kalkül von Donovan auf und er bekommt von der CIA den Auftrag als inoffizieller Unterhändler den Austauch der Agenten im geteilten Berlin zu verhandeln.

Spielberg und Hanks drehen einen Film, was eigentlich reicht um die Erwartungen an einen Spionagefilm etwas nach oben zu schrauben. Enttäuscht wird man hier aber auch mit solchen Erwartungen nicht, weil Spielberg und die Drehbuchautoren (die Coen-Brüder!) genug Erfahrung hat einen historischen Hintergrund zum Zwecke eines Unterhaltungsfilm so zu erzählen, dass nichts verfälscht wird, aber auch vor Änderungen nicht zurückschreckt. So wird Donovan in der S-Bahn bei Grenzübertritt Zeuge eines gescheiterten Fluchtversuchs, bei dem die DDR-Grenzer auf einige Flüchtende schießen. Donovan wurde aber nie Zeuge eines solchen Vorfalls, im Film kommt er aber zum genau passenden Moment. Und hier können wir im weiteren Verlauf des Films auch gleich eine kleine Kritik anbringen, die aber irgendwie zu Spielbergs Stil passt. Als Donovan wieder in den USA ist, beobachtet er aus der S-Bahn heraus, wie ein paar Kinder im Garten einer Wohnsiedlung über einen Zaun klettern. Intention ist klar, Inszenierung ist identisch und das ist alles so plakativ, was Spielberg eigentlich nicht nötig hat, aber vielleicht als nötig erachtet um einen Abschluss zu haben. Trübt aber kaum, weil der Film halt inhaltlich wirklich stark ist, was auch an den durchweg sehr guten schauspielerischen Leistungen liegt (Hanks und Mark Rylance als Rudolph Abel mal hervorgehoben). Sowieso ist der Cast in der Breite sehr stark aufgestellt.
Also wieder mal ein starker Film von Spielberg, der die Vorfreude auf Ready Player One nur weiter ankurbelt.

8/10



Ich und Earl und das Mädchen

Ich ist Greg, Earl ist Earl und das Mädchen ist Rachel, die leider an Leukämie erkrankt ist. Obwohl Greg ins seinen Jahren in der High School das diplomatische Wunder verbracht hat von jeder sozialen Gruppe anerkannt zu werden, basiert dieser Coup eigentlich darauf, möglichst oberflächlich mit seinen Mitmenschen zu agieren. Ausnahme bildet da Earl, Gregs Arbeitskollege, mit denen er "Remakes" von europäischen Filmen dreht. Umso schlimmer für Greg, dass er von seiner Mutter durch drakonische Nörgeltiraden dazu gezwungen wird, Zeit mit der erkrankten Rachel zu verbringen, die dem auch eher skeptisch gegenüber steht. Es kommt wie es kommen muss, oder auch nicht.

Keine Sorge, Rachel stirbt nicht, soviel darf man schon mal verraten. Der Film hat was skurriles und spielt gekonnt mit den Erwartungen aufgrund seiner Thematik. Dabei offenbaren sich auch die Charaktere nur nach und nach, was vielleicht auch das Thema überhaupt ist in dem Film. Also im besten Sinne ein Comig-of-Age-Film, der mit zunehmender Laufzeit immer mehr an Qualität gewinnt, weil es so auch die Charaktere machen und die Schauspieler zeigen können, das sie echt was können. Das gilt vor allem für Greg und Earl, die einfach einen Katalysator brauchen um sich etwas zu entwickeln, was in dem Fall das Mädchen ist. Hinzu kommt die gekonnte Inszenierung mit feiner musikalischer Untermalung und die netten Gimmicks für Filmnerds, die das Gesamtpaket abrunden.

8/10
 
Das Kartell (Im Original: Clear and Present Danger), USA 1994

Mit über 20 Jahren Verspätung habe ich nun endlich die zweite Verfilmung eines Jack Ryan-Romans gesehen, wie der Vorgänger mit Harrison Ford in der Haupt- und William Dafoe in einer Schlüsselrolle. Hauptsächlich wegen ihm habe ich mich nach den Eindrücken aus Star Wars The Force Awakens dazu entschieden, den Streifen endlich mal nachzuholen, genießt er doch einen relativ guten Ruf und zeigt einen Ford in besten Jahren.
Zuerst ist mir im Laufe des Filmes aufgefallen, wie lange es bis zu Star Wars Episode 7 her war, dass ich einen Film mit Ford in tragender Funktion gesehen habe, in dem er nicht Han Solo gespielt hat. Er gehört für mich zu den Schauspielern, die vielleicht kein großes Maß an Wandlungsfähigkeit haben oder zeigen mussten/wollten (irgendwie könnte er in Das Kartell auch Han Solo sein), aber er hat einfach eine unheimlich sympathische Art in seinen Rollen, wie mir der Film mal wieder in Erinnerung gerufen hat.

In Das Kartell muss Jack Ryan (Ford) zunächst den Mord an einem persönlichen Freund des Präsidenten aufklären, welcher neben dieser noblen Bekanntschaft recht schnell in Verbindung mit kolumbianischen Drogenkartellen gebracht werden kann. Der Präsident initiiert aus Wut hinter verdeckter Hand eine militärische Vergeltungsaktion, für die Ryan in stellv. Funktion für seinen sterbenden Chef ohne Kenntnis das Budget vor dem Kongress rechtfertigt und durchbringt. In der Folge steigert sich das, was als kaltblütiger Mord anfing, zu einem verstrickten politischen Machtspiel, das Ryan verstehen, aufklären und meistern muss.

Da ich den Film ein lange Zeit nach dessen Erscheinen gesehen habe, ist es m.E. nicht immer einfach, die damals erzeugte Atmosphäre komplett nachzuvollziehen. Grundsätzlich mag ich Polit-Thriller, und hier konnte ich mir nach längerer Zeit mal wieder die Archetypen rücksichtloser (amerikanischer) Politik anschauen - Präsident Bennett und sein stellv. CIA-Direktor Ritter als selbstgefällige, arrogante und rücksichtslose Hintermänner, die nur den Schutz und die Förderung ihrer Karriere im Sinn haben. Auf der anderen Seite steht ein sympathischer Harrison Ford, dem ich sogar die pathetische Dosis Patriotismus verzeihe, welcher in die Rolle geschrieben wurde. Den ganzen Film über bleibt eine gewisse, aber nicht immer ausreichende Grundspannung, obwohl erst das letzte Viertel des Filmes wirklich handlungstechnisch Tempo aufnimmt und klar wird, wohin die einzelnen Ereignisse denn nun führen sollen.

7 von 10 mit Cellulose ummantelten Präzisionsbomben - davon 2 für Ford und eine für Dafoe.

 
@Aurelian: Der Film ist tatsächlich 'ne wirklich gute Umsetzung des Buches und meines Erachtens auch die beste Filmadaption eines Tom Clancy Buches, besser sogar als Hunt for Red October - das vor allem, weil Harrison Ford einfach ein viel besserer Jack Ryan ist, als Alec Baldwin. Sehr positiv im Gedächtnis geblieben ist mir übrigens auch Raymond Cruz als Domingo Chavez. Schade hingegen ist, dass man einerseits komplett auf die Mannschaft des USCG Kutters Panache verzichtet hat, ebenso wie auf den Jagdpiloten Bronco, der im Buch dann auch das abschließende Bombardement durchführt.
 
@Aurelian: Der Film ist tatsächlich 'ne wirklich gute Umsetzung des Buches und meines Erachtens auch die beste Filmadaption eines Tom Clancy Buches, besser sogar als Hunt for Red October - das vor allem, weil Harrison Ford einfach ein viel besserer Jack Ryan ist, als Alec Baldwin. Sehr positiv im Gedächtnis geblieben ist mir übrigens auch Raymond Cruz als Domingo Chavez. Schade hingegen ist, dass man einerseits komplett auf die Mannschaft des USCG Kutters Panache verzichtet hat, ebenso wie auf den Jagdpiloten Bronco, der im Buch dann auch das abschließende Bombardement durchführt.

Das muss ich die Hände in die Luft heben und kapitulieren, bisher habe ich noch kein Buch von Clancy in der Hand gehabt:kaw:. Baldwin finde ich aber generell nicht sonderlich sympathisch, vor allem im direkten Vergleich zu Ford ist für ihn kein Blumentopf zu gewinnen.
 
Er gehört für mich zu den Schauspielern, die vielleicht kein großes Maß an Wandlungsfähigkeit haben oder zeigen mussten/wollten (irgendwie könnte er in Das Kartell auch Han Solo sein), aber er hat einfach eine unheimlich sympathische Art in seinen Rollen, wie mir der Film mal wieder in Erinnerung gerufen hat.

Oho! Du solltest dir dringend Mosquito Coast anschauen. Dann wirst du diese Meinung evtl. revidieren. ;)
 
Ausnahmezustand (Im Original: Siege), USA 1998

Es muss schon eine Ewigkeit her sein, dass ich den Film gesehen habe, und obwohl ich der Meinung war, dass mir alle Szenen bekannt vorkamen, bin ich mir ziemlich sicher, ihn noch nie bis zum Ende geschaut zu haben.

Der Plot lässt sich wie folgt zusammenfassen: Einige Terrorzellen mit muslimischen Hintergrund verüben Anschläge in New York, derer das FBI unter Anthony Hubbard (Denzel Washington) nicht Herr zu werden vermag. Schließlich wird der Ausnahmezustand verhängt und die US Army unter Generalmajor William Deveraux (Bruce Willis) rückt in die Stadt ein, riegelt Brooklyn ab und beginnt damit, alle Verdächtigen (männliche Muslime) in einem großen Internierungslager festzusetzen. Hubbard, dem diese Methoden zuwider sind, versucht derweil in Kooperation mit der charmanten wie rätselhaften CIA-Agentin Elise Kraft (Annette Benning), die Zelle auszuheben und die Hintergründe der Anschläge aufzudecken.

Der Film versucht aufzuzeigen, was passiert, wenn in einer Atmosphäre der Angst Entscheidungen getroffen werden, die grundlegende Freiheitsrechte mit Füßen treten, um eben diese zu schützen. Er (Regisseur Edward Zwick) macht es sich damit zwar stellenweise etwas einfach (insbesondere bei der Rolle des Antagonisten), aber die Kernaussage der Regisseurs ist ziemlich klar erkennbar. Gut finde ich, dass hier auf klassische Konsequenzen der US-Außenpolitik bei der Unterstützung von militanten Gruppen eingegangen wird, ebenso wie die Bemühung, Muslime und den Islam nicht eindimensional darzustellen (bspw. personifiziert in Hubbards Partner, gespielt von Tony "Monk" Shalhoub). Leider werden viele wichtige Aspekte nur angerissen und nicht wirklich vertieft, was der Story deutlich mehr Substanz gegeben hätte. Schade finde ich auch die m.E. sehr unglückliche Inszenierung der Action-Szenen, die stellenweise doch sehr unglaubwürdig wirken und erkennen lassen, dass sie nur um ihrer selbst Willen eingebaut wurden. Am Ende bleibt das Gefühl, dass die Intention zwar gut war, aber ingesamt doch noch die ein oder andere Schippe obendrauf hätte gelegt werden können.

Die Hauptdarsteller machen ihren Job soweit gut, Washington ist wie immer sympathisch; was Bruce Willis da in dieser Form zu suchen hatte, ist mir aber schleierhaft. Es mag am Script liegen, aber seine Rolle beschränkt sich darauf, ein bisschen fies durch die Gegend zu gucken und monoton seinen Text zu sprechen, da hätte doch wirklich mehr gehen müssen.

6/10 Leichentüchern

 
Fury
Hab' ich mir heute mit meinem alten Herrn angesehen, nachdem ich ihm den Film bereits zu Weihnachten geschenkt habe. Die Geschichte ist schnell erzählt: In den Wochen vor der Kapitulation des Reiches, erhält der Zug um den amerikanischen Kampfpanzers Fury, nach einigen verlustreichen Konfrontationen mit den letzten Widerstandsnestern der Wehrmacht, des Volkssturms und der Waffen-SS, den Auftrag eine strategisch wichtige Kreuzung einzunehmen und zu halten. Auf dem Weg wird der Zug, über den War Daddy, der Kommandant des besagten Panzers, mittlerweile das Kommando übernommen hat, so weit dezimiert, dass nur noch Fury übrig bleibt. Als sich dann auch noch eine mehrere hundert Mann starke Einheit der Waffen-SS nähert, beschließt die Besatzung, so lange wie möglich, Widerstand zu leisten. Insgesamt ist Fury ein wirklich guter Kriegsfilm, der ebenso von vorbildlicher Charakterzeichnung, wie auch gewaltigen Bildern und einer ungeschönten Atmosphäre lebt. Besonders überrascht hat mich übrigens Shia LaBeouf, dem ich niemals zugetraut hätte, mich einmal mit einer Rolle zu überzeugen - angeblich soll LaBeouf in Vorbereitung auf den Film sogar einer Einheit der US-Nationalgarde beigetreten sein.
 
Codename U.N.C.L.E. (Im Original: The Man from U.N.C.L.E.), USA 2015

Synopsis:

Anfang der 1960er Jahre: Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges kommt es zu einer brisanten Zusammenarbeit zwischen den zwei Supermächten USA und Sowjetunion: CIA-Agent Napoleon Solo (Henry Cavill) und KGB-Spion Illya Kuryakin (Armie Hammer) sind gezwungen, die Feindseligkeiten ruhen zu lassen, um gemeinsam gegen ein geheimnisvolles internationales Verbrechersyndikat mit Verbindung zu Nazis vorzugehen, das eine Atomwaffe besitzt und somit das Gleichgewicht der Supermächte bedroht. Bei der Mission sind die Agenten auf die Hilfe der Tochter eines verschwundenen deutschen Wissenschaftlers angewiesen: Gaby Teller (Alicia Vikander). Nur sie ist in der Lage, Solo und Kuryakin in das Syndikat einzuschleusen. Zusammen mit Teller machen sich die zwei Spione an die Arbeit. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt…

Der Trailer konnte mich zwar nicht ins Kino locken, aber Henry Cavill und Alicia Vikander wollte ich mir zumindest im Heimkino nicht entgehen lassen. Da ich von Cavill bisher nur Man of Steel und die grottenschlechte Mogelpackung The Cold Light of Day sowie den ebenfalls dürftigen Immortals gesehen hatte, hoffte ich auf eine Darbietung seines Schauspieltalentes, an dass ich immer noch glaube. Leider stellt sich auch U.N.C.L.E. nicht als die ersehnte Gelegenheit heraus, da wie schon von David eine Seite zuvor geschrieben, seine Rolle ziemlich eindimensional gestaltet, ihm aber auf den Leib geschneidert ist. Arnie Hammer, dessen erste große Rolle in Hollywood vor 2 1/2 Jahren in Longe Ranger eine üble Bruchlandung war, verkörpert den russischen KGB-Spion Illya Kuryakin tadellos und ich kann hier bestätigen, dass er durch das Verhältnis seiner Figur zu Gabi am Ende tatsächlich Konturen bekommt, die bei Solo fehlen. Zu Vikander muss man nicht viel sagen, sie spielt die starke Frau einfach sehr glaubwürdig und sieht selbstverständlich gut aus, egal ob in zeitgenössischer Kleidung oder nach einem Autounfall im Regen.

Die Story ist ziemlich 0815, allerdings gleichen Setting, Kostüme, Witz, Action und eine Riege richtig ausgewählter Schauspieler das stellenweise aus. Am Ende bleibt ein Film im unterhaltsamen Durchschnitt, den man gut anschauen kann, mit dem man im Kino aber nicht allzu viel verpasst hat.

EDIT: Was ich nicht unerwähnt lassen möchte, ist dass die Antagonistin des Films, Victoria Vinciguerra (Elizabeth Debicki) zwar keine sehr anspruchsvolle Figur ist, die Schauspielerin aber durch das schmale hübsche Gesicht, die schlanke Figur, ihr Kostüm, ihre Maske und das kalte, katzenhafte Verhalten sehr gelungen eingesetzt wurde. Die Dame kann man sich für die Rolle der bösen Diva definitiv vormerken.

6/10 Wanzen.

 
Zuletzt bearbeitet:
Lustig, den hab ich mir auch erst vor ein paar Tagen angesehen. Und ehrlich gesagt fand ich Solo einen sehr gelungenen Charakter, gerade wegen seiner Eindimensionalität. Er ist das pure Klischee (wie so vieles in diesem Film) und gerade das ist der Witz daran.

Überhaupt ist der Film grösstenteils ein einziges Klischee, das mit bemerkenswertem Humor ins Lächerliche gezogen wird. Und so passt auch die Handlung in diesen Rahmen, was einen Mangel an Tiefe entschuldigt und mitunter sogar rechtfertigt.

Weiterhin muss man auch einfach Guy Richies Talent als Regisseur loben, er ist einer meiner Favoriten und dieser Film bestätigt sein Können nur. Jedes Bild ist ein Kunstwerk, jede Bewegung ein genauestens choreografierter Tanz. Alles ist stimmig und passt perfekt zur Story.

Und die Musik ist zwar weder von John Williams, noch von Hans Zimmer, harmoniert aber perfekt mit dem Rest, ist gekonnt eingesetzt, atmosphärisch und einigermassen abwechslungsreich.

Hier übrigens eine Szene, die mir im Film besonders auffiel und in vielerlei Hinsicht auch exemplarisch meinen Eindruck von "The man from U.N.C.L.E." widerspiegelt.

Alles in allem 8,5/10 Trabbis. Scheinbar einfach gestrickt, macht aber viel Spass.
 
Lustig, den hab ich mir auch erst vor ein paar Tagen angesehen. Und ehrlich gesagt fand ich Solo einen sehr gelungenen Charakter, gerade wegen seiner Eindimensionalität. Er ist das pure Klischee (wie so vieles in diesem Film) und gerade das ist der Witz daran.

Oh, für einen Film wie diesen hat die Figur ihren Zweck und diesen auch erfüllt, nur war meine Hoffnung, Henry Cavill in einer Rolle zu sehen, die ihm etwas mehr abverlangt. Vielleicht war eine Action-Komödie da der falsche Ansatz von mir.
 
Oh, für einen Film wie diesen hat die Figur ihren Zweck und diesen auch erfüllt, nur war meine Hoffnung, Henry Cavill in einer Rolle zu sehen, die ihm etwas mehr abverlangt. Vielleicht war eine Action-Komödie da der falsche Ansatz von mir.

Seine Karriere ist ja dank dem Supermann Fluch wohl eh erledigt, aber ich fand gerade in dem Film hat er gezeigt was er wirklich könnte, wenn er nicht in einem der schrecklichsten Filme der menschlichen Geschichte mitspielen muss.
 
Seine Karriere ist ja dank dem Supermann Fluch wohl eh erledigt, aber ich fand gerade in dem Film hat er gezeigt was er wirklich könnte, wenn er nicht in einem der schrecklichsten Filme der menschlichen Geschichte mitspielen muss.

Brandon Routh hat es damals definitiv hart erwischt, aber da MoS wenigstens ein kommerzieller Erfolg war, sollte Cavill durchaus eine Perspektive haben.

Vielleicht zeigt uns Sand Castle dieses Jahr, was er auf dem Kasten hat.

 
Sicario
In einem Vorort von Phoenix, Arizona stößt das FBI SWAT-Team um Special Agent Kate Mercer, während einer Razzia, auf über 40 hinter Leichtbauwänden versteckte Leichen - und eine improvisierte Sprengladung, die zwei Polizisten das Leben kostet. Noch am selben Tag bietet ihr ein Berater des Verteidigungsministerums, auf Empfehlung ihres Vorgesetzten, die Teilnahme an einer geheimen Operation an, die sich direkt gegen die Verantwortlichen richtet und diese am Ende zur Strecke bringen soll. Mercer nimmt das Angebot an und schon sehr bald stellt der in Vergessenheit geratene War on Drugs die Überzeugungen der prinzipientreuen FBI-Agentin auf die Probe. Sicario ist sicherlich ein Brett von einem Film und anders als beispielsweise Clear and Present Danger kein Streifen, den man sich mal eben so gemütlich ansehen kann. Zwei Stunden lang wird man mit praktisch reiner Aussichtslosigkeit konfrontiert (unterstützt von grandiosen Bildern!) und die letzte Szene des Filmes zeigt unverblümt, wie sehr man sich in der Grenzregion zwischen Mexiko und den USA mittlerweile an die täglichen Schießereien und Morde gewöhnt hat. In meinen Augen einer der stärksten Filme des vorangegangen Jahres und ein heißer Kandidat für meinen persönlichen Filmolymp. Sehr schade ist übrigens, dass der Cast bei der diesjährigen Nominierungsrunde der Academy völlig leer ausgegangen ist; was das Trio Emily Blunt, Josh Brolin und Benicio del Toro abliefert, ist wirklich allererste Sahne und eine explizite Erwähnung wert.
 
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