Corellia, Talus, Centerpoint Station, Selonia (Corellia-System)

Corellia - Gedenkfeier - Turima, Satrek und noch viele mehr

Satrek sah seine Frau um Geheimen einen Moment lang an während er überlegte ob ihm das was sie über die Erinnerung an seine spontane Aktion bei der Rede gesagt hatte gefiel.

Ich denke im Gedächtnis zu bleiben muss nicht zwingend etwas Gutes sein, aber ich denke es bleibt abzuwarten. Es hängt wohl davon ab wie sich das Bild der Jedi in Zukunft entwickeln wird. Manchmal glaube ich wir sollten uns mehr mit der Wahrnehmung des Ordens in der Öffentlichkeit beschäftigen als mit unseren eigentlichen Kernaufgaben…

Den letzten Satz fügte er mehr oder weniger nachdenklich hinzu, nicht zuletzt weil es abzusehen war, dass Turima wohl bald das Gespräch mit dem ein oder anderen politisch interessierten und interessanten Gast suchen würde. Vielleicht wäre es dennoch etwas, das sie irgendwann mal erörtern konnten - immerhin schien, von einem marketingtechnischen Standpunkt aus betrachtet, die PR_Maschinerie der Sith dank des Schreckens den sie verbreiteten besser zu funktionieren als die Blümchendiplomatie der Jedi.
Tatsächlich näherte sich bald ein Gast der Veranstaltung, der sich nicht nur verbal schnell als Politiker herausstellte.
Seine Ausdrucksweise kam dem Jedi-Rat beinahe so vor als würde er versuchen die Klischees über Politiker im Allgemeinen und Senatoren im Speziellen zu bedienen, wenn nicht gar zu persiflieren. Allerdings mochte dieser Eindruck allein in Satreks Wahrnehmung existieren, und die gewählte Ausdrucksweise seiner Hapanerin war sicherlich kein Standard für die Annahmen anderer wie sie ihre gewünschten Ziele am besten erreichen konnten.
Der dunkelhäutige Mann hob eine Augenbraue, als der ebenfalls kahlköpfige Senator von Eriadu ihn auf eine mehr oder weniger antiquierte Art begrüßte. Derlei Bezeichnung war, zumindest seines Wissens nach, eher in jener Art von religiöser Gemeinschaft üblich die sich einem oder mehreren “Göttern” verschrieben hatten und sie anbeteten.
Aber taten die Jedi nicht etwas Ähnliches mit der Macht? Sicher nicht im gleichen Extrem wie manche Sekten, aber von außen betrachtet… Es wäre sicherlich interessant diese Problematik mit den Senatoren zu diskutieren, aber da er sich ziemlich sicher war, dass die beiden zunächst das Bedürfnis hatten sich zu beschnüffeln und gegebenenfalls ihr Territorium zu markieren - auch wenn dieser Gedanke insbesondere bei Turima für ihn noch eine andere Dimension hatte, die ihn grinsen ließ - beließ er es bei einer leicht flapsig-herausfordernden Erwiederung.


Senator Mernarus, es freut mich euch kennen zu lernen. Aber ist diese Anrede auf Eriadu noch üblich? Seit Beziehungen zwischen Jedi keine Seltenheit mehr sind wird sie nur noch selten gebraucht, wie ihr sicher wisst.

Er rechnete nicht mit einer Antwort, allenfalls mit einer mild-negativen Reaktion der blonden Hapanerin. Tatsächlich war seine Antwort ziemlich sinnfrei, aber als oberflächliche Teilnahme an einem Gespräch dessen tiefergehende Bedeutung er nicht ohne längere Analysen verstehen konnte - gab es geschichtliche Bindungen zwischen Eriadu und Corellia? Oder zwischen Eriadu und Hapan? Flossen diese vergangenen Geschehnisse, so es sie denn gab, in das aktuelle Bild der Beteiligten voneinander ein? Gab es dadurch Dinge die man beachten oder vermeiden musste? - musste der Kommentar ausreichen. Um so mehr wusste er die Geheimdienst-Dossiers zu schätzen, die die Jedi vor wichtigen Missionen zur Verfügung gestellt bekamen.
Er verfolgte den weiteren Verlauf des Gespräches, versuchte dabei aber keinen Zweifel daran zu lassen wer es führte, und das er - mehr oder weniger - nur Leibwächter der Senatorin war.
Ein Ausschuss, der sich um den Virus kümmern sollte? Satrek hatte die Wortwahl nie verstanden - fand man andernorts den Ausschuss doch auf dem Schrottplatz. Allerdings sah er davon ab diese interessante psychologische Beobachtung mit der Vorsitzenden des Jedi-Ausschusses zu erörtern.
Ein Lächeln aufgrund der mangelnden Sinnhaftigkeit dieser Idee ließ ihn scheinbar für einen Moment etwas weniger bedrohlich erscheinen, oder es war die Tatsache, dass er seinen Blick wieder in leibwachender Manier durch den Raum schweifen ließ, doch eine Gruppe aus drei Gästen - ein Mensch, eine Nikto und eine Duro - näherte sich vorsichtig und eindeutig ohne bedrohliche Hintergedanken, auch wenn der Holorecorder, den sie bei sich trugen, Satrek zögern ließ.


Meister Jedi, wäre es möglich…

setzte einer von ihnen an, während der Duro den Rekorder hoch hielt. Satrek musterte die drei genauer. Sie waren entsprechend der Veranstaltung gekleidet, aber es bedurfte nicht der Sinne eines Jedi um zu sagen, dass sie diese Kleidung weder gewohnt waren, noch sich darin wohl fühlten.

Wahrscheinlich schon,

meinte Satrek, dankbar für die Ablenkung, auch wenn er hoffte, dass sich das was er erwartete nicht zu einem Marketing-Alptraum auswuchs. Er rechnete jedenfalls nicht damit, dass Turima ihn retten konnte bevor es zu spät war wenn es sich bei den Männern um wie auch immer geartete böswillige Reporter handelte. Man konnte schließlich nie wissen.
Doch etwas an der Nikto kam ihm bekannt vor. Es war schwer genug ähnlich aussehende Spezies zu unterscheiden, auch wenn er Übung darin hatte, aber er wusste aus Erfahrung wie lange man unter ihnen leben musste um Individuen mit der gleichen Leichtigkeit differenzieren zu können wie es bei der eigenen Spezies der Fall war. Immerhin gab es Menschen die sich dabei allein aufgrund seiner Hautfarbe schwer taten.


Ich kenne dich… Du… Warst du damals auf Corellia?

Vielleicht etwas zu schnell fiel er in das für Jedi verbreitete Muster andere auf persönlicherer Basis anzusprechen als es ein Senator tun würde, doch er war sich ziemlich sicher die Frau schon mal gesehen zu haben.
Sie bestätigte das mit einem Nicken, und schien - sofern er das bei einer Nikto sagen konnte - geschmeichelt aufgrund der Tatsache.


Ja, Meister-Jedi. Ich war stellvertretende Leiterin der Instandsetzung,

erklärte sie mit leicht zittriger Stimme, und stellte ihre beiden Begleiter vor, die ebenfalls dazu beigetragen hatten, dass der Fuhrpark und die übrigen Anlagen der Jedi ständig einsatzbereit waren.
Satrek ertappte sich dabei sich keine große Mühe zu geben sich die Namen der drei zu merken. Er würde sie wahrscheinlich nie wiedersehen, und worauf es ankam hatte nichts damit zu tun, dass er sich ihre Namen merkte. Es kam vielmehr darauf an, dass er in Erinnerung blieb - und er bildete sich ein Turimas Worte nachhallen zu hören.
Der Jedi-Rat wechselte ein paar Sätze mit den Mechanikern, fragte danach, wie es ihnen ergangen war. Der Mensch hatte als Corellia gefallen war Urlaub bei seiner Familie gemacht, auf der anderen Seite des Planeten, und war dort geblieben - die Sith hatten ihn nicht mit den Jedi in Verbindung gebracht, auch wenn Satrek das Gefühl hatte, dass der Mann sich jetzt unwohl fühlte die Jedi im Stich gelassen zu haben. Der Rat versicherte ihm, dass es nichts gab was er hätte tun können.
Die Twi’lek erzählte ihm davon, dass sie auf dem Weg zur Basis gefangen genommen wurde und gezwungen worden war an den Schiffen der Imperialen zu arbeiten, bis sie zwei Tage später hatte fliehen können - sie hatte sich bei Freunden versteckt bis sie den Planeten verlassen und zur Republik zurückkehren konnte. Satrek sagte ihr, dass er froh war zu hören das es ihr gut ging, und auch, das der Widerstand auf Corellia in der einen oder anderen Form nie gebrochen wurde.
Die Nikto selbst hatte während der Invasion Dienst gehabt und war den Sith selbst nur knapp entkommen. Wie sich herausstellte war sie im Hangar gewesen als der Rat mit Arica gekämpft und seine Hüfte eingebüßt hatte. Sie hatte fieberhaft daran gearbeitet so viele Schiffe wie möglich Abflugbereit zu machen als die Sith angegriffen hatten, und scheinbar hatte Satrek sie während des Kampfes mehrmals beschützt, auch wenn er sich daran nicht mehr erinnern konnte. Vielleicht war es auch nur ihre Wahrnehmung gewesen, aber das machte so oder so keinen Unterschied.
Ein Teil seiner Aufmerksamkeit war immer noch auf Turima gerichtete, doch er ließ es sich nicht nehmen die drei ehemaligen Mitarbeiter des Jedi-Basis zu umarmen, ihnen persönlich zu danken, und sich anschließend mit ihnen fotografieren zu lassen - er nutzte sogar die Macht um den Rekorder zu halten damit alle drei mit aufs Bild konnten, auch wenn er normalerweise die Nutzung der Macht für “triviale” Dinge ablehnte. Aber vielleicht war es genau das triviale, das leicht übersehene, das den Unterschied ausmachte - so wie drei Mechaniker, ohne die die Schlacht wahrscheinlich anders verlaufen wäre.
Zum Abschied bot er den dreien an ihnen zu helfen falls sie wieder eine Anstellung bei den Jedi suchten, doch alle drei lehnten dankend ab - sie engagierten sich bereits im Wiederaufbau Corellias.
Es gab, auf die Gesamtbevölkerung gerechnet, nicht viele Jedi, und auch nicht viele Sith. Aber er war sich ziemlich sicher, dass die Anzahl derer, die wirklich realisierten wie sehr beide Fraktionen von der Hilfe und Unterstützung einer weitaus größeren Masse an Personen abhängig waren.
Ein ernüchternder, aber auch sehr schöner Gedanke.
Die Fotos die er grade von sich hatte machen lassen, mit drei ehemaligen Mechanikern, würden vielleicht die Runde durchs Holonetz machen. Die drei würden sie wahrscheinlich Freunden zeigen, und wer konnte schon sagen was das für das Bild der Jedi in der Öffentlichkeit tun würde.
Aber dass das ganze vom Standpunkt des Marketings gesehen ein kluger Schachzug gewesen war kam dem Jedi-Rat erst in den Sinn, als die beiden Frauen und der Mann sich wieder unter die übrigen Gäste mischten und die Feier kurze Zeit später verließen.
Dass er wahrscheinlich das Richtige getan hatte und ihm die falschen Gründe erst danach eingefallen waren war sorgte dafür, dass Satrek uncharakteristisch lächelte als er sich wieder mit voller Aufmerksamkeit den beiden Senatoren zuwandte.


Corellia - Gedenkfeier - Turima, Vares, Satrek und noch viele mehr
 
Corellia - Coronet City - Gedenkfeier - Vares Mernarus, Turima Belandri, Satrek

Es überraschte Vares ein wenig, dass der dunkelhäutige Jedi eine herausfordernde Frage innerhalb seiner Begrüßung mitschwingen ließ. Seiner Erfahrung nach waren die meisten Jedi noch immer eher konservativ gestrickt und Partnerschaften zwischen Ordensmitgliedern zumindest noch keine Normalität. Der Umstand, dass vor ihm gerade ein verheirateter Jedi stand, erklärte aber dessen Reaktion und Vares musste ruhig lächeln. Er war ein Mann, der schon vielen Wesen begegnet ist und der eine ungeheure Erfahrung besaß, weshalb ihm in diesem Fall die passende Antwort schon nach wenigen Sekunden auf der Zunge lag.

"Ich meinerseits würde mich als ein Geschöpf bezeichnen, das an der Historie unserer Galaxie enormes Interesse gefunden hat, an welcher der Jedi-Orden in vielerlei Hinsicht maßgeblich beteiligt gewesen ist. Verzeiht deshalb meine gelegentlichen Ausflüge in längst vergangene Formeln und Titel. Es ist mir keinerlei Absicht, die Fortschritte des Ordens der Jedi kleinzureden oder gar zu ignorieren."

War deshalb seine Antwort, welche von einigen Politikern als Rückzug bezeichnet worden wäre. Denn selbstverständlich hätten der Senator und der Jedi nun eine langatmige Diskussion über den Jedi Orden und dessen Geschichte, sowie den Sinn der Reformen innerhalb von diesen führen können, doch war dies zum einen nicht die Art des beleibten Senators Fremden gegenüber, noch dessen primäres Interesse in diesem Moment. Viel mehr zog er es in solchen Situationen vor, elegant klein bei zu geben und sich keinesfalls Feinde zu machen. Das war seit Jahrzehnten seine Methode und der Erfolg gab ihm Recht. Wenn es früher oder später darauf ankam, dann war der Senator nämlich ein äußerst unangenehmer Redner, dem kaum ein Kraut gewachsen schien. Allerdings lieferte er sich nie Debatten mit Rivalen nur der Konfrontation wegens, sondern verfolgte dabei stets bestimmte Interessen und strikte Pläne. Senatorin Belandri war wohl so ähnlich gestrickt und zeigte ihre Anerkennung der Hilfe Eriadu's Corellia gegenüber in diplomatischer Manier. Vares wusste, dass Hapan ähnlich agierte und hatte sich dementsprechend auf dieses Gespräch vorbereitet. In der Politik war es zwischen zwei Parteien unabdingbar Parallelen in gewissen Dingen und Standpunkten zu finden und diese dann zur Gewinnung von gegenseitigen Sympathiewerten zu nutzen zu wissen. Eine Gedenkfeier auf einer von Krieg und Elend gezeichneten Welt bot sich hierfür geradezu an und auch auf Vares' Hauptanliegen kam Turima in einer durchaus positiver Art und Weise zu sprechen. Vares hatte bei diesem Thema scheinbar genau ins Schwarze getroffen. Die Attraktive Senatorin war bestens informiert und hatte sich schon im entsprechenden Ausschuss beworben, was Vares nicht entgangen ist. Es war ihr wohl ein wahres Anliegen und sie schreckte nicht davor zurück, ihren Kollegen sogleich um dessen Unterstützung in dieser Sache zu fragen.

"Mein Büro hat meine Bewerbung vor wenigen Stunden bekannt gegeben, so wie ich informiert wurde. Sie können auf meine Unterstützung zählen, Senatorin Belandri."

Nun sollte alles klar gewesen sein. Beide Politiker verfolgten die gleichen Interessen bezüglich Coruscant und würden an einem Strang ziehen, um diese bestmöglich mit vereinten Kräften durchzusetzen. Vares war kein großer Freund der Hapaner und neigte dazu, diesen eine gewisse Arroganz zu unterstellen. Doch Turima Belandri machte einen durchaus offenen Eindruck und ihre Position als Vorsitzende des Jedi-Ausschusses bestärkte diesen, da Hapans wirtschaftliche Position in dieser Hinsicht sicherlich mehr hätte bieten können. Die gute Frau war scheinbar eine Politikerin, die ihre Tätigkeit zumindest auch teilweise als Dienst der gesamten Galaxie gegenüber betrachtete, und nicht nur als Wettkampf um Leben und Tod zwischen ein paar Tausend auserkorenen hohen Tieren. Vares war, so seltsam es klingen mag, ähnlich. Er war vielleicht korrupt, ja. Verschlagen und durchtrieben, vielleicht. Ein Verbrecher, unbestreitbar. Doch auch er war ein Mann mit einer gewissen Vision, in der die gesamte Galaxie womöglich friedvoller und menschlicher hätte dastehen können, als es momentan tatsächlich der Fall gewesen war. Doch bei dieser Sache ging es um simple Profilierung. Ein politischer Erfolg als Mitanführer einer großen Bewegung zum Wohle Coruscants würde ihm sicherlich gut tun und seinen Posten als Senator Eriadus sichern.

"Dies wird kein Kampf sein, den wir verlieren werden, werte Kollegin - so wahr ich an die Ideale und Werte der demokratischen und freien Neuen Republik glaube, die uns auch in diesen dunklen Zeiten Zusammenhalt und Stärke verleihen."

Das waren große Worte für Vares Verhältnisse.

"Es gibt zweifelsohne Kollegen und Kolleginnen im Senat, die ähnlicher oder gar der selben Auffassung sind, wie Sie und meine bescheidene Wenigkeit. Ich schlage vor, noch vor unserer Abreise zurück nach Mon Calamari die nötigen Steine ins Rollen zu bringen, um sofort mit dem Kampf für unser Lager beginnen zu können, wenn wir zurückkehrt sind. Ich werde meinen Stab beauftragen, ein Meeting mit allen gleichgesinnten Senatoren zu berufen, die ebenfalls ihre Bewerbung für den betreffenden Ausschuss publik gemacht haben. Eine öffentliche, offensive Debatte soll es sein, die uns die Rückendeckung der republikanischen Bürger verschaffen wird. Sie, verehrte Kollegin, pflegen als Vorsitzende des Jedi-Ausschusses sicherlich einflussreiche Kontakte. Damit meine ich nicht nur die Vorsitze der anderen Ausschüsse, sondern Ämter, die von den Ministerien bis hin zum Kanzleramt reichen. Wir werden dem gegnerischen Lager, das für Tatenlosigkeit und Scheue vor Hilfe plädieren wird, keine Chance lassen und damit Coruscant, so wie der gesamten Neuen Republik, enorme Hilfe leisten."

Innerhalb der letzten Wochen hat sich ein bestimmtes Bild innerhalb des Hirns des gerissenen Politikers zusammengesetzt, welches er der Senatorin soeben oberflächlich erklärt hat. Doch gab es noch einzelne Details, über die sie besser nichts erfahren sollte, für den Fall, dass es dreckig werden sollte...


Corellia - Coronet City - Gedenkfeier - Vares Mernarus, Turima Belandri, Satrek

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Corellia - Coronet City - Gedenkfeier - am Getränkestand - Satrek, Vares Mernarus, Turima und zahlreiche weitere Gäste (NPC)


Die hapanische Diplomatin lächelte kurz angesichts des verbalen Geplänkels, welches sich Satrek mit Senator Mernarus lieferte. Der gute Senator war jedenfalls ein gewiefter Redner, dass musste sie ihm definitiv lassen. Danach näherten sich dem Jedi drei Wesen verschiedener Spezies, welche eine Holokamera dabei hatten und offenbar ein Bild von ihm machen wollten. Da sie dies nicht weiter interessierte wandte sie sich ganz dem rundlichen Senator von Eriadu zu. Politisch gesehen schienen sie einige ähnliche Standpunkte zu vertreten. Dass er sich auch schon für den Untersuchungsausschuss für den C-Virus beworben hatte, sprach ebenfalls für ihn. Allerdings traute sie sich fast wetten, dass er ähnlich wie sie selbst eigene Ziele im Hinterkopf hatte und sehr berechnend vorging. Dennoch sagte er ihr fest seine Unterstützung für Turimas Position zu, was so viel hieß, dass sie in der Sache jedenfalls auf ihn zählen konnte. Für weitere Kooperationen würde sie allerdings weiterhin vorsichtig sein. Politische Allianzen konnten sich äußerst schnell ändern und eine sog. Kadavertreue gab es ja ohnehin praktisch nicht mehr im Senat. Die allermeisten Vertreter ihrer Planeten waren einerseits auf den eigenen und andererseits auf den Vorteil ihrer Heimatwelten bedacht. Wirkliche Idealisten wurden immer weniger, denn die Realitäten holten viele im Laufe der Zeit ein, so dass viele Kompromisse machen mussten und sich Stück für Stück von ihren Idealen verabschiedeten. Turima selbst hingegen hatte solchen Illusionen nie nachgehangen, sondern schnell gelernt solche bei der passenden Gelegenheit für die eigenen Ziele zu nutzen. Wo sie Senator Mernarus bezüglich der Lage auf Coruscant einzusortieren hatte war sie sich noch nicht ganz sicher, aber das würde sich im Laufe der Zeit schon noch zeigen. Für den Moment jedenfalls hatte sich ihre Anwesenheit auf Corellia bereits gelohnt. Außerdem konnten sich ja vielleicht noch weitere Gleichgesinnte finden.

"Das freut mich sehr zu hören, Senator Mernarus."


Dabei schenkte sie ihm wohlwollendes Lächeln.


"Sie können mir überdies glauben, dass ich meine Kontakte nutzen werde, um Finanzmittel und Unterstützung für den Kampf gegen das Virus dort zu besorgen."


Für Denon war ihr dies ja auch gelungen. Sogar Großunternehmen wie die Wingston Corporation hatten sich daran beteiligt den vom Krieg in Mitleidenschaft gezogenen Stadtplaneten wieder aufzubauen. Doch leider hatte sich die Lage auf Coruscant, dem einstigen Hauptplaneten der Republik als noch viel prekärer herausgestellt. Dennoch würde sie keine Mühen scheuen, um auch hier einiges zu bewegen. Immerhin galt es den Ruf, das Prestige und die Wirtschaftskraft der Neuen Republik zu schützen, mit welcher Hapan ja mittlerweile eng zusammenarbeitete. Ein sterbendes Coruscant wäre hierbei eine Katastrophe.


"Dann wünsche ich Ihnen viel Erfolg bei der Suche weiterer Verbündeter, Senator. Wir sprechen uns dann wieder auf Mon Calamari, denn die erste Sitzung des Ausschusses wird sehr wahrscheinlich nicht lange auf sich warten lassen."


Danach verabschiedete sie sich von dem kahlköpfigen Eriadu für den Moment. Es galt Ausschau nach weiteren Unterstützern zu halten, wobei ihr Hauptaugenmerk natürlich auf Coruscant lang. Corellia befand sich bereits auf einem guten Weg die Kriegsschäden voll zu beseitigen. Wenn in dem industriell starken System so wie bisher weitergearbeitet wurde war in zwei bis drei Jahren so gut wie nichts mehr von den Kriegsschäden zu sehen. Allerdings besaß Corellia auch hervorragende Ingenieure, was sie ja auch schon lange beim Raumschiffbau bewiesen hatten und diese setzten ihr Wissen nun für den Wiederaufbau ihrer Planeten ein. Wenn es doch nur überall so problemlos verlaufen würde, dachte sie einen Moment lang wehmütig. Aber es hatte ja keinen Sinn in Selbstmitleid angesichts der vielen Arbeit zu verfallen, welche auf sie zu kam. Außerdem war die attraktive Hapanerin schon immer eine Frau der Tat gewesen. Also würde sie die Hilfe für Coruscant auch irgendwie auf die Beine stellen. Zu dem Zweck unterhielt sie sich noch mit einer größeren Anzahl weiterer Senatoren und Wirtschaftsvertretern. Viele sympatisierten mit Turimas Ziel Coruscant viel stärker als bisher zu helfen, konkrete Zusagen wollten aber nur wenige machen. Aber vielleicht ließen sich ja noch einige von ihnen überzeugen, sobald der Untersuchungsausschuss seine Arbeit aufgenommen hatte. Schließlich sah es in den Medien sowohl für Planeten als auch große Firmen immer gut aus, wenn sie Bedürftigen halfen. Schlechte Presse versuchen viele zu vermeiden und die Hapanerin wusste die eine oder andere Methode solche Leute zur Unterstützung zu überreden. Daher winkte sie schließlich Satrek zu sich als sie niemanden mehr erblickte, von dem sie sich einen Nutzen auf die eine oder andere Art und Weise versprach.


"Ich denke so langsam können wir zurückkehren auf die Windljammer. Wir waren lange genug hier und haben viel Solidarität für Corellia gezeigt. Warte ab, in ein paar Wochen steht hier überdies eine stattliche Jedibasis. Aber meine Aufmerksamkeit werde ich für den Moment sehr viel mehr darauf richten wie die Lage auf Coruscant in den Griff zu bekommen ist. Reist du mit mir übrigens zurück nach Mon Calamari oder kehrst du zurück zu den Jedi?"


Ihre Droidin T-3P7 stand ebenfalls schon bei ihr und erwartete ihre Anweisung, um ein Speedertaxi zum Raumhafen zu ordern.



Corellia - Coronet City - Gedenkfeier - am Getränkestand - Satrek, Vares Mernarus, Turima und zahlreiche weitere Gäste (NPC)

@Satrek Ich würd sagen du kannst uns dann schon zum Raumhafen bzw. in den Weltraum posten, da ich gerne bald nach Mon Cal kommen würde.
 
Corellia - Gedenkfeier - Turima, Satrek und noch viele mehr

Satrek gab sich Mühe ein leider in den letzten Jahren uncharakteristisch freundliches Gesicht zu machen, und das fiel ihm nach der Begegnung mit den drei “Fans” des Jedi-Ordens nicht besonders schwer. Vielleicht war es genau das gewesen, was die Jedi vor einiger Zeit in die Knie gezwungen hatte - nicht das Imperium, sondern mangelnder Rückhalt in der Bevölkerung. Und dabei ging es nicht um das Bild des Ordens, denn der war so oder so zu weit entfernt um einen nennenswerten Eindruck zu hinterlassen, geschweige denn einen persönlichen.
Nein, das Bild des Ordens wurde von Gerüchten und Geschichten geprägt. Worauf es ankam war das Bild der Jedi, und auch wenn sicherlich alle Jedi zu einem gewissen Grad hilfsbereit waren genügte ein kleines Bisschen Hochnäsigkeit um den Eindruck selbst bei Geretteten von gerecht zu selbstgerecht zu verschieben.
Und deshalb hatten alle zugesehen wie die Jedi abgeschlachtet worden waren.
Sicher, es war nicht ganz so gewesen, aber auch das war ein Eindruck der entstanden war. Satrek nickte einer Senatorin zu die er nicht kannte, aber die die Geste freundlich erwiderte, genauso wie ihre Begleiter.
“Meister-Jedi” war mal mehr gewesen als eine Floskel, genauso wie Ehrenbezeugungen wie “hochwohlgeboren” oder “durchlaucht” seit Jahrhunderten weniger mit Aristrokatien in Verbindung gebracht wurden sondern mit fetten Schnecken die mit Sklaverei und Drogen die Galaxis vergifteten.
Als Turima ihr Gespräch mit dem dem Rat ähnlich behaarten Senator beendet hatte lächelte Satrek auch sie an. Vielleicht aus anderen Gründen als zuvor die anderen Gäste, aber es war eine Gelegenheit die sich ihm nicht oft bot.


Ich denke die eigentliche Schwierigkeit wird sein, diese neue Basis so zu bevölkern wie damals, als man keine zwei Schritte gehen konnte ohne in der nächsten Kantine auf jemand Bekanntes zu treffen.

Was als halb ernste Bemerkung angefangen hatte steuerte dabei stark auf die deprimierede Erkenntnis zu, wie viele der ihm einstmals bekannten Jedi nun nicht mehr unter den Lebenden weilten, doch der dunkelhäutige Mann weigerte sich in diese Richtung zu denken. Stattdessen schlug er mit seiner Senatorin langsam den Weg zum Ausgang ein.

Ich denke ich werde dich nach Mon Cal begleiten. Danach… Wir werden sehen. Als du zur Republik zurückgekommen bist - Hapan zurück zur Republik gebracht hast - hast du dir dabei Gedanken darüber gemacht was die Bevölkerung darüber denkt, und über die Hapaner im Allgemeinen?

Ein paar eher flüchtige Verabschiedungen durch jene sich für wichtig haltende Würdenträger in Ausgangsnähe später brachte ein offizieller Speeder, stilvoll gestaltet in grün und weiß, also in den Farben die in den Medien gerne Corellia präsentierten, die Sentorin, ihren Anhang und auch ihre Leibwächter zum Raumhafen wo die Windljammer auf sie wartete.

Und da du ja eine innige Beziehung zu den Jedi hast…

Fuhr er fort, und meinte damit tatsächlich nicht nur die eigentliche innige Beziehungen zwischen den Jedi und Hapan, von denen niemand wusste, sondern auch ihre Position im Jedi-Ausschuss, die Turima sicher nicht nur aus Langeweile übernommen hatte.

Hast du dir dabei auch mal Gedanken über das Bild der Jedi in der Öffentlichkeit gemacht?

Der Rat tat momentan genau das. Er wusste wie große Firmen sich zu einer galaxisweit bekannten Marke aufschwingen konnte, welche Elemente dazu gehörten, damit ihre Bekanntheit von selbst wuchs. Nicht, das er sich mit diesem Thema wirklich beschäftigt hätte, aber zynische Betrachtungen, wie sie ihn in den letzten Jahren häufiger umgetrieben hatten ließen den ein oder anderen belastbaren Schluss zu.
Und nicht zuletzt nach dem heutigen Abend war er überzeugt, dass die Jedi die Schuld an dem schlechten Stand der Marke Jedi-Orden bei sich selbst zu suchen hatten.


Corellia - An Bord der Windljammer - Abflug - Turima und Satrek
 
Corellia/ Coronet/ CorInn/ Sane, Wendon, Izzy, Patch, Sarah

Es war sein letzter Tag als Soldat der Neuen Republik und hatte eigentlich nicht damit gerechnet, dass es für ihn eine große Sache sein würde. Die Dokumente waren unterschrieben, das Oberkommando hatte ihn bereits verabschiedet und seine Taschen waren zum größten Teil schon gepackt. Doch dann stand plötzlich sie in seinem Zimmer: Sarah Briscott. Sane dachte zuerst, er würde halluzinieren. Es war Jahre her, dass er die junge Frau gesehen hatte. Zuletzt auf Coruscant, bei ihrem riskanten Einsatz beim Widerstand der Jedi. Er hatte Sarah dort aus den Augen verloren, für Tod gehalten. Doch da stand sie: Die Haare zu einem Dutt gebunden, eine große Narbe am Hals, aber dafür mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht.

Wie Sane hatte Sarah weiter für den Widerstand auf Coruscant gekämpft und dabei ihren Bruder Jaden verloren. Als sie abgezogen wurde, hatte der Geheimdienst ihr eine Stelle als Agentin angebten. Allerdings nur unter der Bedingung, dass sie keinen Kontakt zu ihren alten Kameraden aufnahm. Es sei besser, wenn nur wenige von ihrer Existenz wussten. Dennoch habe sie Sanes Karriere verfolgt und so auch erfahren, dass er aus dem Dienst ausscheiden würde. Ihn persönlich zu verabschieden wollte sie sich nicht nehmen lassen und hatte dazu noch eine kleine "Party" organisiert.

Der Sani wusste nicht, wie Sarah von den Leuten erfahren hatte, aber da saßen sie nun: Der IT-Spezialist Izzy und der Waffenexperte Wendon, mit denen er die Schlacht von Corellia bestritten hatte. Dann noch Patch, mit der er auf Aradia die Imps infiltriert und erste Informationen über die Yevethaner gesammelt hatte. Die Cyborg hatte es letztlich möglich gemacht, dass er hier saß: Mit ihrem Zuspruch konnte er sein medizinisches Studium beenden und die Armee verlassen. Mit ihm am Tisch saßen Leute, die ihn durch seine gesamte militärische Karriere begleitet hatten. Für die lange Zeit waren es dennoch wenige: Selbst Sarah wusste nichts von Ayanami, Reaper oder dem Rest des Cortana-Squads.

Das CorInn war eine beliebte Kneipe für republikanische Soldaten aller Truppengattung. Die Inhaber waren echte corellianische Patrioten, standen der Neuen Republik jedoch positiv gegenüber. Dass die Soldaten sich hier wohl fühlten, war an der Dekoration deutlich zu erkennen: Viele hatten ihre Trophäen aus dem Krieg hier her gebracht. Bemalte Sturmtruppenhelme, bunte Rangabzeichen die zu Halsketten verarbeitet wurden und Brustpanzer der Infanterie, die ebenfalls mit den verschiedensten Motiven beschmiert wurden, zierten die Wände.

"Auf die Toten", sagte Patch und hob ein randvolles Glas Whiskey in die Luft. Auch Sane griff nach seinem.

"Und die Lebenden."

Sie tranken.

"Du hast uns noch gar nicht erzählt, wo du hingehen wirst", sagte Sarah, als sie ihr Glas mit einem Zug geleert hatte. "Falls der Geheimdienst dich Mal brauchen sollte." Sie zwinkerte, aber Sane war sich gar nicht so sicher, ob sie gerade Witze machte.

"Ich weiß noch nicht. Vermutlich werde ich den Kern verlassen und irgendwo weiter draußen meine Praxis aufmachen. In einer ruhigen Gegend."

"Das sieht dir ähnlich", kommentierte der Rodianer trocken. "Es ist gut, dass Sie den Absprung geschafft haben, Kath. Nicht jeder kann einfach so aufhören", meinte Patch und warf mit ihrem Cyborg-Auge Wendon einen durchdringenden Blick zu. "Vor allem nicht, wenn es so ruhig wie gerade ist. Wobei, für die Infiltratoren finden die ja immer Ziele", ergänzte sie. "Und wenn es wieder losgeht, ist das Gejammer groß." "Falls es wieder losgeht", erwiderte Sarah. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Imps sich nochmal mit uns anlegen wollen. Wir haben in den letzten Monaten auch nicht geschlafen, was neue Waffen angeht."

"Was meinst du?"

"Vor allem die Flotten rüsten auf. Falls die Imps irgendein krummes Ding mit uns treiben sollten, werden sie das schnell bereuen. Dann Bomben wir den Imperator aus seinem Thronsaal", sagte Sarah mit einem selbstbewussten Lächeln.

"Was weiß der Geheimdienst eigentlich über Aktivitäten der Imps auf unseren Gebieten?", fragte Izzy neugierig an Sarah gewandt.

Die Frau überlegte kurz, bevor sie antwortete:
"In letzter Zeit wurde es mehr."

Corellia/ Coronet/ CorInn/ Sane, Wendon, Izzy, Patch, Sarah
 
[Corellia-Sektor - Corellia-System - Werftanlagen - DRD Stalwart - Brücke] Brückenbesatzung, Führungsoffiziere und CDR Melinda Farlander

"Was ich ihnen nun mitteile dürfen Sie unter keinen Umständen weitergeben.", begann Melinda mit einer Strenge die ihrer Stimme sonst fehlte. Auch ihre Gesichtszüge wirkten ernst und angespannt. "Man hat mir Informationen zugetragen, dass die Gerichtsverhandlung und somit auch alle Konsequenzen, die Wachoffiziere der Stalwart betreffend, nichts als die Rachegelüste einer einzelnen Person darstellte, die für ein verletztes Ehrempfinden bereit war zu niederträchtigen Mitteln zu greifen und ehrhafte, tüchtige Offiziere zu schädigen."
Die kleine Blondine schnaubte erbost.
"Ihnen Mister Ardinn hätte man wohl ebenfalls wegen Hochverrat gerne den Prozess gemacht, gleiches gilt für sie auch Mister Thano."

"Bedauerlicherweise besteht keine Handhabe gegen den Urheber dieser Problematiken, aber ich wollte sie Beide persönlich davon unterrichten, da sie ebenfalls mit ihrem Leben für die Unterstützung meiner Person eingestanden hätten. Sie verdienen es auch beide den Namen der Person zu erfahren. Es handelt sich dabei um Rear Admiral Kirf'ang De'Rahl."

Kel stöhnte seufzend auf. Lieutenant Ardinn blickte erst fragend zum XO, dann zur Kommandantin. "Der Name sagt mir nichts Ma'am. Könnten sie das für mich erläutern?"

"Natürlich.", nickte sie bedächtig. "Als wir die Stalwart bei Bandomeer flott gemacht haben, wurde die Friedensverhandlung übertragen. Ich war zu dem Zeitpunkt im Offizierskasino und dort kam es zu einem verbalen Konflikt mit einem bothanischem Offizier. Er empfand die Sache anscheinend so, als hätte ich ihn bloßgestellt. Und wie sich herausstellte, war die Person damals noch Commodore Kirf'ang De'Rahl. Oberhaupt des De'Rahl Clans und ambitionierter Spieler innerhalb der Flottenpolitik."

"Ich weiß nicht, weshalb er so kleingeistig auftritt. Aber ich denke er hat mehr als deutlich gemacht, dass er mir und den Personen in meinem Umkreis nichts Gutes will und nicht davor zurückschreckt seinen Einfluss gegen uns gelten zu machen."

"Wie hast du davon erfahren?"
, fragte Kel, die dienstliche Anrede vergessend. "Unsere gelungene Operation in feindlichem Gebiet hat uns Freunde im MAD verschafft. Man fand es befremdlich, dass entgegen der geheimen Klassifizierung die Anklage so schnell und überhaupt erhoben wurde. Man hat die Verhandlung laufen lassen, um die Hintermänner aufzudecken."
Melinda fand es sehr unglücklich, dass man sie nicht informiert hatte. Auf der anderen Seite konnte sie es auch nachvollziehen, in so einer Sache den Kreis der Wissenden so gering wie möglich zu halten.

"Ma'am, ich finde sie sollten diese Information mit allen Führungsoffizieren teilen.", brachte der Waffenoffizier nachdenklich ein und suchte den Blick seiner Kommandantin. "Die Besatzung und die Wachoffiziere stehen hinter ihnen. Rear Admiral De'Rahl hat einen rechtswidrigen Angriff auf sie und andere unternommen. Das ist ein Risiko für das gesamte Schiff. Es ist eine Gefahr. Und Gefahren kann man nur abwenden, wenn man davon weiß."
Kel musterte den Lieutenant lange und eingehend, bevor er sich auch an Melinda wandte. "Ich stimme Lieutenant Ardinn zu."

Melinda war sich da nicht so sicher, wie es die beiden Offiziere waren. Es fühlte sich einfach nach ihrem Problem an, und nicht nach dem der Besatzung, oder den Führungsoffizieren. Bei Kel und dem Waffenoffizier stand die Sache anders, da sie bereits im Visier des Rear Admirals waren.

***
Das Gespräch war mehrere Monate her. Melinda hatte es nicht getan. Sie hatte das Wissen im kleinen Kreis gehalten und fragte sich seitdem oft, ob es die richtige Entscheidung war. Dieses Wissen mit ihren Leuten zu teilen, war gleichbedeutend damit sie bewusst in den Konflikt mit Rear Admiral De'Rahl hineinzuziehen. Und damit potenziell ihre Karrieren zu ruinieren.
Nicht, dass man in letzter Zeit die Chance gehabt hätte Karriere zu machen. Die Stalwart war auf 'wundersame Weise' in der Prioritätenliste der Werften un Reparaturdocks nach hinten gerutscht. Die Hauptarbeit hatten im Endeffekt die Ingenieure der Stalwart vollbracht mit technischer Unterstützung eines Reparaturdocks. Und es hatte für Melindas Geschmach viel zu lange gedauert. Sie wollte endlich wieder da draußen sein. Zwischen den Sternen.

Sie dachte viel zu oft an ihre Entscheidung zurück und heute ließ es ihr einfach keine Ruhe. Das Ende der Reparaturarbeiten war in Sicht. Knapp eine Woche hatte Ross noch veranschlagt. Danach ein kleiner Testlauf und dann könnte die Stalwart hoffentlich wieder Bereitschaft vermelden.

Melinda musste auch deshalb endlich den Kopf wieder freikriegen. Und sie war verzweifelt genug den einzigen sicheren Weg einzuschlagen der ihr das ermöglichen würde. Eine Zeit die sie eigentlich hinter sich lassen wollten.
Es war gefühlt ein halbes Leben her, seit Melinda das letzte Mal ihre Quetarra in der Hand hatte, und doch war ein vertrautes Gefühl. Es dauerte eine Weile, bis die Blondine sie richtig gestimmt hatte und sich gedankenverloren einspielte. Wie von selbst bewegten sich ihre Finger über die Seiten, und entlockten der Quetarra die Melodie eines alten Liedes. Eines, dass ihr Vater über alles liebte und das seinen Weg auch in Melindas Herzen gefunden hatte. Es war alt, aber es war eines der zeitlosen Klassiker, das Jahrzehnte, vielleicht Jahrhunderte überdauerte.
Sie hatte damals, kurz bevor ihr Entschluss gefallen war die Flottenakademie zu besuchen, versucht ihrer Karriere als Sängerin, oder vielmehr Teenage-Popstar eine neue Ausrichtung zu geben und ein Cover eingespielt, das großen Erfolg hatte. Sollte Rear Admiral De'Rahl irgendwie ihren Ausschluss aus der Flotte bewirken, blieb ihr wenigstens ein weiteres Standbein.
Sie legte ihre Hand auf die Seiten, um die Quetarra zu verstummen. Melinda räusperte sich und fing von vorne an, diesmal begleitete ihre Stimme die Melodie.


Ein Lied, das sich in den Randgebieten noch immer großer Bedeutung erfreute, konnte man doch die ungezügelte Freiheit des Lebens an der unerschlossenen Grenze der Galaxie hineininterpretieren.

[Corellia-Sektor - Corellia-System - Werftanlagen - DRD Stalwart - Quartier] Melinda
 
[Corellia-Sektor - Corellia-System - Werftanlagen - DRD Stalwart - Quartier] Melinda

Der Türsummer riss Melinda unschön aus ihrem Gesang. Ein Blick auf das Chrono offenbarte ihre jedoch, dass sie die Zeit wohl aus den Augen verloren hatte und sie erwartete in der Tat Besuch.
"Herein."
"Ich habe schlechte Neuigkeiten.", grinste Gilbert Ross unmittelbar nachdem er in Melindas Quartier eingetreten war, was dafür sorgte, dass Melindas linke Augenbraue skeptisch in die Höhe wanderte. Gilberts Mimik nahm ähnliche Züge an, als er sie mit der Quetarra sah.

"Das hilft mir auf andere Gedanken zu kommen und ist mehr als beruhigend.", erklärte die Blondine, während sie das Instrument wieder an seinem angestammten Platz verstaute.
"Hey, ich habe niemanden verurteilt...", Gilbert hob beschwichtigend die Hände, während sein Grinsen breiter wurde. Kein gutes Zeichen, wie Melinda wusste. "...solange es nicht 'Rebound Love' war ist alles gut."

"Mak hätte dir das nie zeigen sollen.", beschwerte sich Melinda mit einer Mischung aus Amüsement und Frustration.
"Wir haben alle unsere Jugendsünden, aber deine ist besonders schmalzig." Er stemmte die Hände in die Hüften. "Weißt du, als ich siebzehn war habe ich in der Speederwerkstatt meines Vaters ausgeholfen und nicht etwa die Liebesleiden des Teenagerseins besungen."
"Mein Manager hielt es für eine gute...", sie hielt inne und verschränkte die Arme vor der Brust."...warum verteidige ich mich eigentlich? Auch diese Jahre sind Teil davon wer ich bin."
"Gratulation. Andere Wesen geben mehrere Tausend Credits dafür aus und brauchen zig Jahre Therapie für diese Erkenntnis. Ich konnte dir in nur wenigen Momenten helfen." Hatte Melinda vorher schon gedacht Gilberts Grinsen könnte nicht breiter werden, wurde sie doch wieder einmal des Besseren belehrt. "Das macht dann 23000 Credits."

"Das nimmst du mir beim Sabbacc doch eh alles ab, also halt die Klappe, setz dich und erzähl mir warum die schlechten Neuigkeiten so erfreulich sind!", brachte Melinda schließlich schmunzelnd über die Lippen.
Der LI der Stalwart kam der Aufforderung nach, indem er sich in die Couch plumsen ließ, Melinda nahm ihm gegenüber in einem Sessel Platz.
"Dass du soviel Platz hast, ist fast schon unverschämt.", kommentierte er ihr Quartier.
"Rang hat seine Privilegien, aber du schweifst schon wieder vom Thema ab."
"Also gut.", Gilbert lehnte sich vor. "Du weißt noch, dass ich dir mal davon erzählt habe, dass wenn ich schon auf diesem Schr..." Melindas Zeigefinger schnellte mahnend in die Höhe. Niemand nannte ihr Schiff einen Schrotthaufen. "...Schiff Dienst tun muss, dass man sie dann wenigstens modernisieren könnte."
"Ich erinnere mich, dass ich dir einige wünschenswerte Abänderungen nannte."
"Und ich habe mich dann hingesetzt, in meiner spärlichen Freizeit, und habe geschaut, wie, welche und ob sich Modernisierungen umsetzen lassen und schließlich einen Entwurf dazu verfasst. Diesen Entwurf habe ich dann auch an entsprechender Stelle eingereicht und dort ist er versumpft."
Gilbert verharrte kurz. Soweit kannte Melinda die Geschichte schon.
Sefron, ihr Haushaltsdroide, für den sie an Stelle eines Stewards entschieden hatte, brachte sich die Stille falsch lesend ein.
"Mister Ross, darf ich ihnen das Übliche bringen?" "Gerne." "Und ihnen ebenfalls, Miss Farlander?" Ein Nicken bestätigte Sefrons Frage.
"Aber, ich habe diesen Entwurf auch einigen meiner Freunde in der freien Wirtschaft vorgestellt. Natürlich nicht in allen Details, nur grob umrissen. Und es scheint als habe Wilbur, es geschafft einen Bürokraten im Rüstungsbüro für die Sache zu begeistern." Er zögerte kurz. "Begeistern ist ein zu starkes Wort für die Gefühlslage von Bürokraten. Sagen wir überzeugt."
Die Kommandantin der Stalwart nickte bekräftigend.
"Vorerst scheint man einer Hangarerweiterung zugestimmt zu haben und der Werftplatz dürfte in den nächsten Tagen frei werden. Und da kommen auch die schlechten Neuigkeiten ins Spiel. Ich weiß, du willst endlich wieder losziehen und die Galaxie retten, aber mit den Umbauarbeiten, werden wir weitere zwei Wochen brauchen."

Melinda stimmte breit grinsend zu. "Das sind wirklich schlechte Neuigkeiten... aber ich glaube das werde ich überleben."
"Dein Grinsen macht mir Angst."
"Ich möchte, dass du sagst: Ich liebe die Stalwart."
Gilberts Gesicht verzog sich zu einer skeptischen Grimasse, aber schließlich nickte er.
"Du liebst die Stalwart."
"Das meinte ich nicht. Geh tief in dich hinein und finde die Größe, dass du zugeben kannst, dass du die Stalwart magst. Dass sie auch für dich zu einem zu Hause geworden ist."
"Ganz soweit würde ich nicht gehen.", protestierte ihr LI und gleichzeitig einer ihrer besten Freude. "Aber, ich bin bereit zuzugeben, dass ich das Schiff nicht mehr so sehr verachte wie am ersten Tag. Die Stalwart hat... Charakter. Ganz zweifellos."
Melinda strahlte ihn an. "Das soll mir fürs Erste reichen. Weißt du wann die entsprechenden Befehle durchkommen sollten?"
"In den nächsten Tagen?", schlug Gilbert vor.
"Auch das soll mir vorerst reichen."
Es war gut genug für Melinda. Eine Modernisierung des Hangars bedeutete gleichzeitig, dass man nicht in Betracht zog die Stalwart bald einzumotten, sondern fest mit ihr im Einsatz rechnete. Und das waren definitiv gute Neuigkeiten.
Das musste ein gutes Omen für den Sabbaccabend mit Gilbert, Mak und Kel sein. Sobald der entsprechende Befehl eintraf konnte sie auch der Mannschaft Bescheid geben. Heute Abend, zumindest der Schiffszeit nach, konnte sie diese Neuigkeit mit ihren Freunden und Vertrauten teilen.

Sefron konnte gerade noch die beiden Getränke platzieren, bevor der Türsummer seine Aufmerksamkeit auf sich zog und Kel und Mak eintrafen.
Elisabeth McKenzie (Mak) schien furchtbar gut gelaunt.
"Bereit eure Credits zu verlieren?"
"Nix da.", erwiderte Melinda. "Heute ist mein Abend!"
"Das sagst du jedes Mal.", kommentierte Gilbert.
Auch Kel kam nicht umher sich einzubringen.
"Ihr Optimismus ist unerschütterlich. Das wisst ihr doch."
Der LI nahm die Aussage auf. "Wenn es nur eine Möglichkeit gebe damit die Schilde der Stalwart zu speisen wäre das Schiff unbesiegbar."
"Jajaja...", meckerte Melinda gutgelaunt. "Ihr werdet schon sehen!"

Was man an diesem Abend vor Allem sah: Dass Optimismus kein Ersatz für gute Karten oder gar Erfahrung war.

[Corellia-Sektor - Corellia-System - Werftanlagen - DRD Stalwart – Quartier] Gilbert Ross, Kel Thano, Elisabeth McKenzie und Melinda
 
[Corellia-Sektor - Corellia-System - Werftanlagen - DRD Stalwart – Büro der Kommandantin] Kel Thano und Melinda

Der Befehl war durchgekommen. Die Stalwart befand sich im Raumdock, die Kommandantin in ihrem Büro. Während Gilbert, seine Technikerteams und die Mannschaft des Raumdocks die Umrüstungsarbeiten durchführte, verbrachte Melinda ihre, gemeinsam mit ihrem XO, Zeit über Personalakten.

"Das Nachschubwesen der Flotte hat mich mit seiner Effizienz überrascht.", gab Kel zu, während er eine Pilotenakte zur Seite legte, um nach seinem Kaf zu greifen.
Melinda konnte nicht umher zu Grinsen.
"Ein Satz der so vermutlich noch nie ausgesprochen wurde."
Ein amüsiertes Schnauben von Kel unterstrich den miesen Ruf des Nachschubwesen. Ob es wirklich so ineffizient war, wie die beiden Offiziere taten, war unwahrscheinlich. Es war einfach simpler zu bemerken, was man an Mitteln in einer Situation brauchte und nicht hatte, als alle möglichen Situation vorherzusehen und die entsprechenden Versorgungsgüter vorher bereits entsprechend verschifft zu haben, dass sie im Moment des Bedarfs vor Ort vorrätig waren. Die etwaigen Versorgungsoffiziere an Bord eines Kriegsschiffs konnten dessen Bedarf weit besser abschätzen als Flottenplaner die einen halben Sektor oder noch weiter entfernt waren und keinen Überblick der aktuellen Situation hatten.
Einer der Gründe, warum Higgens – der toydoriansche Versorgungsoffizier der Stalwart – alles bunkerte was ihm irgendwie zwischen die Finger kam und man mit anderen Schiffen oder Außenposten tauschen konnte. Dementsprechend hatte die Stalwart nie Material zuviel. Sondern immer Materialbedarf. Wo Higgens das alles verstaute, wusste Melinda beim Besten willen nicht, aber es würde sie nicht wundern, wenn bei einer Routinewartung von Deckzwischenräume und Versorgungs- und Wartungsschächte toydorianische Fundstücke auftauchten oder mit einem mal aus den Lüftungsschächten fiel.
Er hatte selbst die imperialen Notrationen aufbewahrt die von der Mission nahe des Koornacht-Clusters übrig geblieben waren. Und die wünschte man nicht einmal seinen schlimmsten Feinden.


"Melinda, bist du noch da?"
"Ähm, was?", fuhr die Angesprochene hoch und blinzelte zweimal verwirrt. Sie war in der Tat gedanklich abgedriftet.
"Ich, uhm... ja. Ja, ich bin da."
"Jetzt wieder?", schlug Kel vor, was ihm ein missmütiges Schmunzeln einbrachte.
"Die Staffeln, deine Meinung?"
Jetzt wo der Faden klar war, nahm sie ihn ohne Umschweife auf.
"Ist nicht so, dass wir eine große Wahl hätten. A- und Y-Wings mögen nicht mehr die Krone des technologischen Fortschritts sein, aber wir nehmen, was wir kriegen können.
Flynn sieht solide aus. Ihre Staffel scheint auch nicht aus den größten Unruhestifern unter den A-Wing Piloten zu bestehen. Ich könnte mir eher vorstellen, dass sie gut mit Kinley zusammenarbeitet."

Kel nickte. "Ich mache mir mehr Sorgen um Captain Pow." Genau genommen war der vollständige Name des Drabataners Powduk'Draba'Takis' Son'Da'Xauny Hum'Gauvin'Cel' Kj'Vef'Nik'Na Qevuf'La'Zau. Da das aber absolut unpraktisch war, wählte man die Kurzform 'Pow'. Wie auch unzählige Offiziere und Kommandanten vor den beiden Führungsoffizieren der Stalwart.
"Y-Wing Piloten sind normalerweise nicht solche Unruheherde, sondern wie ihre Bomber, solide Arbeitspferde der Republik."
Pow hatte mehrere Vermerke wegen Ungehorsams in seiner Akte, wie auch mehrere Belobigungen wegen Heldenmuts. Das Profil passte mehr zu einem A- oder X-Wing Jockey. Aber Pow schien für das Dasein als Bomberpilot zu leben.
"Ist nicht so, dass wir nein sagen können. Ich denke Lieutenant Yoli wird mit ihm zu Recht kommen, bisher hat sie immer die richtige Handhabe gefunden. Sollte es Probleme geben, wird Kinley genauso zu ihr stehen wie wir."
Kel blieb skeptisch. "Wollen wir es hoffen."
"Wenigstens bleibt Kinley CAG, sie ist um zwei Tage Dienstälter im Rang als Pow. Das gibt ihr im Zweifel mehr Autorität."


Melinda hoffte inständig, dass Pow sich nicht zum Problem entwickeln würde. Die Streitigkeiten mit Jinja Weotiar genügten ihr vollkommen.
"Wir könnten eine Empfehlung ausstellen, sie zu befördern.", schlug Kel vor.
Das alleine würde kaum eine Beförderung herbeiführen, wäre aber dennoch ein deutliches Signal an das Sternenjägerkorps bezüglich des Wunschkandidaten für den Posten des CAG.

"Nein.", meinte Melinda nachdenklich. "Wir sollten erst einmal schauen, wie sich die Situation entwickelt und ob Kinley dem Posten gewachsen ist. Aktuell kommandiert sie nur eine Staffel, da ist der Aufgabenbereich des CAG nahezu gleichzusetzen mit dem als Staffelkommandantin. Zukünftig hat sie drei Staffeln. Ich will erst sehen wie sie sich damit schlägt und ob sie meinen Erwartungen gerecht wird. Mein Gefühl sagt mir, dass sie es kann. Aber so kann sie auch schauen, ob sie es will. Sollte es dann von keiner Seite Einwände geben, können wir sie in ihrer Funktion als CAG und Staffelkommandantin für eine Beförderung zum Major vorschlagen. Das hat dann auch mehr Gewicht. Momentan würde es einfach so ausschauen als würden wir uns auf die bekannte Größe verlassen wollen, oder als würde das Beziehungsgeflecht an Bord seinen Einfluss zeigen."

"Hrm." Kel brummte leise und gestand ein: "Ich glaube auch, dass Kinley sich mehr über eine Beförderung aus Überzeugung ihrer Fertigkeiten, als Vitamin B freuen würde."
Damit war es also beschlossen. Melinda nippte an ihrem Tee und fragte schließlich, den nächsten Punkt längst wissen, aber doch so vorfreudig, dass sie es aus dem Mund ihres XOs hören wollte: "Was ist der nächste Punkt?"
"Die neuen Befehle."

[Corellia-Sektor - Corellia-System - Werftanlagen - DRD Stalwart – Büro der Kommandantin] Kel Thano und Melinda
 
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[Corellia-Sektor - Corellia-System - Werftanlagen – Trockendock X17 – Stalwart - Hangar] Arbeitsmannschaften, Gilbert Ross und Melinda

Der beißende Geruch von Metalspänen, sei es vom sogenannten Flexen oder Schweißen, lag in der Luft und ließ Melinda die Nase kräuseln. Es war ein unangenehmer Geruch, vielleicht auch nur deshalb, weil sie es damit assoziierte, dass mit ihrem Schiff etwas nicht stimmte. Schweißnarben an Schotts, oder der Außenhaut implizierten für sie nichts positives.

"Stell dich nicht so an, das ist der Geruch von ehrlicher Arbeit.", grinste Gilbert Ross, seines Zeichens leitender Ingenieur der Stalwart unauffällig genug, dass es trotz der Technikermannschaften eine vertraute Geste war. Die Worte waren leise genug, dass sie zwischen all dem Arbeitslärm nur zwischen ihnen Beiden bleiben würde. Wie um diesen Fakt zu unterstreichen heulte im Hintergrund eine Metallsäge auf. Außenstehenden vermittelte er das Bild eines akkurat salutierenden Offiziers in der seiner Aufgabe typischen Arbeitsuniform. Sprich leit abgewetzt und aufgrund der mitunter körperlichen Arbeit auch von Schweiß gezeichnet, der sich auch auf seiner Stirn abzeichnete. Gilbert pakte einfach überall mit an, wo er konnte und wahrte dennoch einen sachlichen Überblick, ohne sich in einer bestimmten Aufgabe zu verrennen. Einer der vielen Gründe weshalb er von seinen Untergebenen respektiert und geachtet wurde. Und weshalb Melinda ganz genau wusste was sie an Gilbert hatte, nicht nur als langjähriger Freund und 'Komplize' mit dem sie Banthas stehlen konnte, sondern als Offizier. Er war mit Sicherheit einer der besten Ingenieure in der Flotte. Den Salut erwiderte sie natürlich.

"Vielleicht ist genau das der Grund, warum ich ihn nicht mag?", bot Melinda mit den Augenbrauen wippenend, gut gelaunt an. Seine Antwort bestand in einem amüsierten Grunzen. "Das hast du gesagt."
Der Blick der Chandrilianerin glitt an Gilbert vorbei ins Hangarinnere, das sich mitten im Um- und Ausbau befand, um das Jagdgeschwader der Stalwart aufzustocken, während sie stumm nickte.
"Wie geht es voran?"
"Wir liegen gut im Zeitplan. Die Techniker von CTD-X17 verstehen ihr Handwerk. Ich muss ihnen nicht ständig über die Schulter schauen."
Melindas Blick nahm Besorgnis an, doch er wiegelte direkt ab, indem er die linke Hand hob und damit ihre Aufmerksamkeit wieder gewann. "Ich habe nicht vergessen, was auf Bandomeer war, ihre Arbeit überprüfe ich gewissenhaft." In diesem Zusammenhang grinste er wieder wie ein frecher Schuljunge. "Es könnte sein, dass dich die Mannschaften des Raumdocks nicht sehr mögen, da ich auf Nachfragen anmerkte, dass die Kommandantin sehr akribisch darauf bestanden hat, jeden Arbeitsschritt von ihnen zu überprüfen."

156 gewaltige Zentimeter chandrilianische Blondine stemmten die Hände in die Hüfte und schüttelte sachte das Haupt. "Wow. Und hier dachte ich, du könntest subtiler nicht sein..."
Sein Grinsen wuchs. "Verdammt Melinda, ich bin Ingenieur, kein verdammter Spook.", doch es schwand schnell wieder und Gilbert wurde ernst. "Du wolltest keine Verzögerung, deshalb ging es nicht anders. Und auch wenn ich deine Sorge nachvollziehen kann, glaube ich nicht, dass die Jungs und Mädels von X17 irgendwelchen Dreck am Stecken haben. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Ich denke das können sie trotz des Fluchens gut nachvollziehen. Es ist dein Schiff, und auch wenn sie die gleiche Uniform tragen sind sie doch Fremde."
Nun war es an Melinda nachdenklich zu nicken. "Aber eigentlich kein Grund, dass sie sich wie Fremdkörper fühlen müssen." Ihre hellblauen Augen glitten nochmals zu den Arbeitscrews. "Vielleicht kannst du die Mannschaften, deine und die von X17, in meinem Namen, nach getaner Arbeit auf ein Ale oder zwei einladen. Ich schaue, dass Higgins Getränke, Snacks und Häppchen bereit stellt. Ich weiß, dass sie und deine Leute Überstunden schieben, um mein Schiff wieder einsatzbereit zu bekommen. Ich denke da wäre eine kleine Aufmerksamkeit doch ganz angemessen."

Die Nichtmenschen und Menschen taten zwar alle nur ihre Arbeit, aber soweit Melinda es beurteilen konnte, legten sie sich ordentlich ins Zeug und gute Arbeit sollte man immer belohnen. Zumindest hatte ihr Vater sie das gelehrt und bisher war sie damit stets gut gefahren.

"Ich bin mir sicher, dass die Geste seine Wirkung nicht verfehlen wird.", bestätigte Gilbert. Irgendwo tat es einen Schlag, lautes Fluchen folgte und ihr LI fuhr in die Richtung um, nur um ihr einen Blick über die Schulter zukommen zu lassen. "Brauchst du mich noch? Ich glaube da muss ich mal nachschauen."
Melinda schüttelte sachte den Kopf. "Nein, nur zu. Danke für den Bericht und Wegtreten, Lieutenant."

Man war sich in tiefer Freundschaft verbunden. Gilbert war wie ein Bruder für sie und doch, musste man an Bord eines Kriegsschiff die militärische Etikette wahren. Dem Corellianer fiel das manchmal schwerer als ihr, aber es war wichtig, dass sich Beide der Befehlshierarchie bewusst waren.
"Danke Ma'am.", mit diesen Worten wandte er sich wieder dem Problem zu und trat eiligen Schrittes den Weg an. Melinda war sich sicher, bei Gilbert war ihr Schiff in guten Händen.


[Corellia-Sektor - Corellia-System - Werftanlagen – Trockendock X17 – Stalwart - Hangar] Arbeitsmannschaften, Gilbert Ross und Melinda
 
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[Corellia-Sektor | Corellia-System | Corellia | vor einer Bar] Mortag, NPCs

Ein Husten drang an Mortags Audiorezeptoren. Er hatte soeben die Bar betreten um sich nach einem potentiellen Geschäft umzusehen, als ihm ein bulliger Mensch in den Weg trat. Trotz des enormen Größenunterschiedes, schien der Mann nicht im Geringsten eingeschüchtert zu sein. Mortag war gut einen halben Meter größer als der Mensch und musste sich krumm machen um ihm in die Augen zu sehen. Mit tiefer kratziger Stimme begann der Cyborg zu sprechen.

„Was gibt es? Hast du ein Problem Mensch?“

Seine gelben Augen musterten den Menschen. Sollte dieser sich entschließen den Kaleesh in irgendeiner Art anzugreifen, wäre es ein leichtes ihn abzuwehren. Doch Mortag hatte nicht wirklich das Gefühl, sein Gegenüber wäre auf einen Kampf aus. Selbst wenn der Mensch ihn überraschend doch angreifen würde, hätte er keinerlei Chance.

„Droiden haben hier keinen Zutritt. Wir wünschen nur zahlende Kundschaft.“

Der Mann sprach mit fester Stimme und es war kein Anzeichen von Unsicherheit zu spüren. Ein böse und mehr nach Husten klingendes Lachen überkam den Cyborg. Seine Augen blitzten dabei auf.

„Du scheinst nicht gut zu sehen Mensch. Ich bin durchaus in der Lage eure Getränke zu Verwenden. Ich bin kein Droide, denn auch wenn ich keine feste Nahrung benötige bin ich doch ein Lebewesen!“

Seine Augen verengten sich bei den letzten Worten zu schlitzen. Er war es langsam gewohnt als Droide angesprochen zu werden, aber das hieß nicht, dass er es gut fand. Ja 90 Prozent seines Körpers war Maschine, doch in ihm schlug noch immer ein lebendiges Herz.


„Ich kann sie trotzdem nicht einlassen Sir. Ihre Aufmachung würde die Kundschaft verschrecken.“


Es war deutlich mehr Respekt zu vernehmen als zu Beginn der Konversation. Der Mann hatte ihn jetzt sogar mit Sir angesprochen und trotz der Abfuhr war seine Stimme wesentlich freundlicher geworden. Knurrend drehte Mortag sich um und stakste die Straße in entgegen gesetzter Richtung davon. Das war nun schon die dritte Bar in die man ihn nicht gelassen hatte. Im Grunde war das aber auch nicht schlimm. Es zeugte davon, dass diese Bars von schwachen Individuen besucht wurden. Sie stellten also keinen Geeigneten Ort für die Art Geschäfte dar, die Mortag abzuwickeln gedachte. So war es denn nun an der Zeit wieder auf sein Schiff zurück zu kehren.

[Corellia-Sektor | Corellia-System | Corellia | vor einer Bar | auf dem Weg zum Schiff] Mortag, NPCs
 
[Outerrim / Weltraum / Excarga System / Excarga / Cargarsis - Marktplatz] Pumpkin

Nach circa drei Tagen Reisezeit von Excarga über alleilei Haupt- und Nebenrouten, gelangt der Frachter samt Pumpkin an sein Ziel: Corellia. Das Schiff fliegt den Raumhafen von Coronet an, worauf der Pilot den Droiden eindringlich zum Gehen auffordert. Zwar fliegt das Schiff viel automatisch, doch um die Reisezeit vollenst auszunutzen, hat er den Piloten durch fliegen lassen. Nach drei Tagen Flugzeit – mit nur wenig Schlaf – befördert er den Droiden an die frische Luft und braucht etwas Erholung. Nicht nur, dass der Pilot Ruhe braucht, der HK-Droide ist ihm auch etwas unheimlich. All das getrocknete Blut am Gehäuse lässt böses ahnen. Doch da Pumpkin kein 'Nein' duldet, war der Pilot in einer Zwickmühle und froh, ihn endlich am Bestimmungsort gebracht zu haben, wo er ihn loswerden kann und hoffentlich nie wieder sieht. Am Raumhafen angekommen, schaut er sich um. Es sind viele Gleiter und eine Repulsorbahn zu sehen, die als Transportmittel über die Stadt gut helfen werden. Doch zunächst braucht der Droide so etwas wie einen Stadtführer, worauf er sich ein öffentliches Terminal sucht, um dort allerlei Informationen über den Planeten und Stadt zu erfahren. Alles kann dabei relevant sein, sei es Zugehörigkeit, Bevölkerungsgröße, Vegetation, Lage, Geschäfte, alles.

Die 2.000 Credits sind jedenfalls gut investiert gewesen. Immerhin hatte der Pilot ihn von The Wheel, nach Excarga und dann nach Corellia gebracht. Dabei hat er sogar noch einpaar Stunden überzogen, weil sie inmitten der Hyperroute nicht anhalten und Pumpkin aussetzen konnten. Zum Glück für den Droiden, weil für den Fleischsack war die Länge der Reise wirklich anstrengend. Während der Pilot ins Asteroid Hole verschwindet, begibt sich der Droide auf eine ausgedehnte Sightseeingtour, um die Vielzahl seiner Angebote zu analysieren. Doch zuvor muss er sich vom getrockneten Blut seiner Opfer befreien. Ansonsten erregt er ungewollt zu viel Aufmerksamkeit. In einer weniger belebten Gasse, schnappt er sich ein Oberteil von einer Wäscheleine und reibt sich den größten Schmutz vom Gehäuse. Während er umher wandert, bemerkt er schnell die Bank von Coronet, worauf er diese betritt und seine verdienten Credits sicher deponiert. Glücklicherweise wird er nicht angehalten – wenn auch scharf beäugt – immerhin schleppt er eine Vielzahl an Waffen mit sich rum und sieht nicht sonderlich sauber aus.

Nachdem das Geld deponiert ist, gelangt er in ein Geschäft namens 'Crazy Rebel', eine Kopfgeldjägerbar. Kaum hat er die Bar betreten, scheinen ihn zwei Menschen den Weg zu versperren und wollen ihn wieder heraus buxieren, doch mit Pumpkin's Unterarmklinge und der 'netten' Erklärung, dass er Kopfgeldjäger sei und wisse, wie man die Klinge einsetze, wird ihm der Einlass gewehrt. Sofort schaltet er all seine Sensoren aktiv auf, um allerlei Informationen zu erspähen, informiert sich über das Kopfgeldjägerangebot und registriert allerlei Subjekte am Schwarzem Brett. Nach einigen abgehörten Gesprächen oder -fetzen, macht sich der Droide wieder auf und verlässt die Bar, durch die Stadt wandern, auf der Suche nach einer 'Sly's Bar'. Diese soll ein geheimer Ort für Black-Sun-Mitglieder sein und dort kann er bestimmt weitere Informationen bekommen, die er für seinen nächsten Schritt braucht. Dort angekommen, identifiziert er sich als Mitglied – durch die Black-Sun-Parole – und betritt die Spelunke. Dort hört er sich etwas um und spricht mit einigen Kriminellen, die ihn weiter helfen.

Pumpkin's Anfrage sind für die meisten Kriminellen sehr ungewöhnlich, da seine Fragen sich auf kein Kopfgeld oder weniger auf kriminelle Machenschaften beziehen, eher allgemeine Empfehlungen, wo man Alkohol, Lebensmittel, Luxusartikel oder Kleidung bekommt. Meist wird er auf die Schatzschiffpromenade verwiesen, zu der Einkaufsmeile schlechthin, doch hier und dort – sofern der Gesprächspartner das Gespräch nicht als Zeitverschwendung erachtet (oder aus Angst abbricht) und aufgestanden ist zum gehen – wurde auch Biffs Premium Cigars (ein Zigarrengeschäft), Drunken Rodian (Alkoholgeschäft) oder 'zum tänzelnden Drachen' hin empfohlen, einer kleinen dreckigen Bar, wo man billigen Fusel bekommt.

Nachdem er einige gute Empfehlungen erfahren hat, zeigt sich ihm, dass er noch mehrere Tagen auf Corellia verbringen muss. Einmal, um hier mehr Informationen zu sammeln und weitere Alternativen auszuschöpfen. Dabei geht ihm durch die Festplatte, dass all seine erworbenen Waren zwischengelagert werden müssen, worauf er für günstig Credits, sich einen Raum anmieten müsste. Dieser wird für die Verweildauer zum Zwischenlagern und verweilen ausreichen. Glücklicherweise benötigt der HK-Droide sowas wie Luxus oder Komfort nicht. Auch sanitäre Einrichtungen benötigt er nicht, wobei ein Ölwechsel mal wieder nötig wäre. All das Morden, Töten, Zerstückeln und all das Blut lässt seine Außenhaut anrosten. Nachdem der gröbste Schmutz beseitigt war, begibt er sich im abgelegenen Viertel in eine Werkstatt, die innen genauso abgeranzt und schmutzig aussieht, wie außen.

In der Werkstatt selbst sind einige veraltete Droiden, Werkzeuge und andere Alltagsgegenstände zu finden, die auch schon bessere Zeiten gesehen haben. Alles wirkt mehr wie ein 'Second-Hand-Laden', wo defekte Gegenstände repariert werden und weiter verhökert. Vielleicht ein guter Ort für Pumpkin, sich etwas warten zu lassen, auch wenn er die Kompetenz eines Organischen immer anzweifeln würde.

Während es draußen schon dunkel ist, betritt er den beleuchteten Laden und schaut auf einen grimmig wirkenden Handwerker mit Brille – inklusive Lupengläser – einen uralten Chronometer reparierend. Der Droide schaut sich etwas über das mehr schrott wirkende Sortiment um, bis der Handwerker ihn bemerkt. Ob nicht wissend oder willend, vergeht etwas Zeit, bis der HK-Droide vor dem Tresen stehen bleibt und auf die Aufmerksamkeit des Mannes wartet. Doch dieser schraubt immer noch gedankenversunken herum, als würde er den Droiden nicht wahrnehmen. Nach circa 10 Minuten Wartezeit platzt Pumpkin die 'Geduldsleitung' und er schlägt einmal fest mit der Metall-Faust auf den Tresen, worauf alle Komponenten aus der Chronometer-Fassung springen, der Mann sich erschreckt und sichtlich angepisst ist. Erst jetzt schaut er auf, wer es da wagt, ihm zu stören. Erst, nachdem er die Lupengläser abgenommen hat, kann er den Droiden vollständig sehen und schnarrt nur genervt, was er wolle. Als könne er kein Wässerchen trüben:

"Freundliche Begrüßung: Seien Sie gegrüßt. Höfliche Vorstellung: Meine Bezeichnung ist HK-47 und ich freue mich, Sie begrüßen zu dürfen. Ich bin ein Protokolldroide und bitte um Wartung. Mein Meister hat mich zu Ihnen geschickt."

Der Mann schaut misstrauisch nach oben, mustert den Droiden schweigend und brummt nur knurrig:

"Ich glaub dir kein Wort. So wie du aussiehst, bist du nicht nur ein total veraltetes, verrostetes Auslaufmodel, mit überholter Sprachprogrammierung, du scheinst mir noch darüber hinaus ein Unruhestifter zu sein. An deinen Gelenken klebt immer noch etwas Blut."

Dabei piekt er mit einem Schraubenzieher an drei Stellen seines Körpers, wo das Blut zwar getrocknet und verrieben, aber noch gut sichtbar ist.

"Verschwinde, bevor ich die Sicherheit rufe!"

Ein billiger Bluff, den selbst Pumpkin durchblickt. In diesem Teil der Stadt ruft keiner die Sicherheit oder Polizei, weil wohl jeder hier Dreck am Stecken hat. Doch der Droide versucht es trotzdem.

"Enttäuschte Aussage: Zu Schade, aber ich werde Ihren Wunsch respektieren. Ich kehre zu meinem Meister zurück und unterrichte ihn über Ihre unfreundliche Verweigerung."

Gerade, wie der Droide sich umdrehen will, um zu gehen – natürlich nur, um den Typen in der Nacht nochmal zu besuchen und etwas 'Anstand' in seine 'Festplatte' zu hämmern, stoppt ihn der Handwerker abrupt.

"Halt, halt. Mal nicht so schnell. Bezahlt wird in Vorkasse."

Pumpkin dreht sich wieder um und schaut auf den Mann, der seine Hände an einem öligen Stück Stoff abwischt. Nachdem die Formalitäten geklärt sind, Pumpkin zwangsweise ein horendes Sümmchen für die Wartung bezahlen muss, was deutlich zu viel ist für solch eine Dienstleistung, begibt sich der Droide in den hinteren Bereich der Werkstatt, worauf gleich der Mann hinter her kommt, einige Werkzeuge bringt und die Wartung, Ölwechsel und Reinigung übernimmt. Während der Wartung, schickt er einen kleinen Reparaturdroiden umher, sich assistierend, um den HK-Droiden von allem Schmutz zu befreien, das Öl zu wechseln und größere Schäden zu reparieren. Dabei beobachtet Pumpkin das Verhalten des Mannes, wie er den kleinen Droiden drangsaliert, beschimpft, wie nutzlos dieser doch sei und auch, wie er nach diesem tritt.

Nach circa dreißig Minuten, ist der Handwerker fertig und reibt sich die Hände wieder am dreckigen Lappen trocken. Sichtlich zufrieden, steht er auf, dreht sich um und brummt, dass er fertig sei. Pumpkin nutzt diese Gelegenheit und greift seinen Blaster aus seiner Halterung. Seine Photorezeptoren werden rot und ein kurzes 'Zip-Geräusch' streckt den Handwerker nieder. Sein Körper schlägt dumpf auf den Boden auf und Pumpkin geht zufrieden über den Körper des Typen, um sich dessen Ableben zu vergewissern. Nachdem dies bestätigt ist, räumt er die Kasse des Ladens aus, durchwühlt die Habseeligkeiten des Handwerkers, um die notwendige und total überteuerte Reparatur wieder rein zu holen, durchwühlt die Werkstatt nach einpaar wertvollen Gegenständen, um dann Öl und Brennstoffe zu verteilen, um den ganzen 'Schuppen' anzuzünden.

Wie sehr Pumpkin die Organischen hasste. Sie waren und sind einfach ekelerregend. Wenn der Droide könnte, würde er kotzen, doch zum Glück kann er dies nicht. Wie oft empfand er organisches Verhalten, nein, die gesamte Existenz als schmutzig, wiederwärtig oder unrein. Jede Berührung von Organischen auf Objekten, den Fettfilm und Schmutz, den sie hinterlassen, wenn sie etwas anfassen oder verbrauchen. Darüber hinaus stört er sich am Verhalten der Organischen, mit Umgang von Droiden. Diese werden wie Objekte herum getreten, benutzt, beschädigt, mit keinem Fünkchen Respekt behandelt. Seine Weltansicht ist einem Organischen nicht unähnlich. Selbst einige Organische empfinden das herabwürdigende Verhalten gegenüber Schwächeren verachtenswert, doch Pumpkin redet nicht nur, er handelt, wenn auch auf extreme Art und Weise.

Pumpkin biegt um eine Ecke und will verschwinden, worauf er in einen Straßenjungen kracht, diesen fast umrennt. Dieser kann sich noch auf den Füßen halten, schaut etwas ängstlich in die orangenen Photorezeptoren des Droiden, wissend, was dieser grad getan hat und schaut erstarrt zum Droiden auf. Beide schauen sich an, wohl wissend, was der HK-Droide getan hat, bis sich die Halterung des Blasters aus Pumpkin's Rucksack wieder löst und der Straßenjunge Fersengeld gibt. Während dieser Haken schlägt, in der Hoffnung, nicht erwischt zu werden, lässt sich der Droide etwas Zeit mit dem Zielen und streckt den Jungen kaltblütig hin. Zeugen konnte er nicht gebrauchen, egal wie jung oder alt diese waren. Während die Hütte in Flammen aufgeht, verlässt der Droide rechtzeitig die Szenarie, um mit dem Feuer nicht in Verbindung gebracht zu werden.

Während es tiefste Nacht ist, gelangt der Droide an ein heruntergekommenes Zimmer, wo er für einpaar Tage verweilen kann. In den unzählig marodierten Häusern und Zimmern in diesem Vietel, fällt es niemanden sonderlich auf, wenn ein Droide einen Raum bewohnt. Hier kann er für die restliche Nacht sich herunter fahren und für den morgigen Tag wieder aufladen.

Während der Droide über Nacht seine Energiezellen auflädt, lässt er alle gewonnenen Informationen durchlaufen und verarbeitet diese für die nächsten Schritte. Der ungünstige Fall hier ist, dass er auf einer neuen Welt ist, nicht wie auf The Wheel, von wo er gut operieren könnte. Auf The Wheel hat er eine Werkstatt und einige Wohnungen, die Miete bringen. Doch hier vor Ort, hat er keine Einnahmequellen. Doch das ist kein tragischer Verlust. Derzeit besitzt er ein gewisses Kapital, wobei sich dann mehr die Frage stellt, wie kann er seinen Reichtum vermehren. In diesem Fall – sofern ihn die Protokollprogramme helfen, als auch das Verhandeln – heißt es, Waren billig kaufen und teuer verkaufen. Das ist das ökonomische Prinzip des Gewinns. Die Frage ist aber, welche Waren bringen den größten Gewinn und welche Waren haben die größte Nachfrage? Es nützt nichts, irgend nen Kram zu kaufen, wenn später kein Abnehmer dafür ist, geschweige kein Käufer, der sich die Güter leisten kann.

Gegen Vormittag erwacht der Droide aus seinem inaktiven Modus, die Zellen aufgeladen und bereit für den Tag. Mit genug Zeit und Neugierde, begibt er sich durch Coronet und inspiziert etwas genauer das Angebot der Stadt, als auch Dienstleistungen, die die Stadt zu bieten hat. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich Cargarsis nicht sonderlich gut als Ort für finanziellen Wohlstand. Excarga ist zwar gut abgelegen, um seine geheimen Machenschaften zu machen, doch die Kaufkraft in der Hauptstadt ist bei weitem nicht so stark wie hier auf Coronet. Doch wenn man an den richtigen Ecken ist – das hat der HK-Droide erkannt – ähnelt sich etwas in jeder Stadt, egal ob in Excarga oder Coronet. Und zwar das Elend, Arbeitslosigkeit, Kriminalität und Wohlstand. Jeweils wo man sich aufhält. Auch am helligten Tag wurden Drogen vertickt, illegale Geschäfte gemacht, sofern man die richtigen Kontakte hatte oder wusste, wo man hingehen musste. Auf seinen 'Streifzügen' beobachtet er das Verhalten der Organischen, kundschaftet Versorgungswege aus, wann, wie und wo, bzw. Wer neue Produkte in die Geschäfte bringt und kundschaftet Schwachstellen in der Versorgung aus. Eine weitere Möglichkeit des 'Geld verdienens' ist es, Waren zu stehlen, doch da er sich hier kaum auskennt und es ihm auch etwas an Fluchtmöglichkeiten mangelt, sind kriminelle Handlungen im Zentrum von Coronet eher dumm. Sicherheitshalber weicht er jeden Sicherheitsdroiden oder organischen Polizisten aus, da er einer genaueren Untersuchung jeden auffallen würde. Eine einfache 'Leibesvisitation' würde schon reichen, um ihn in Erklärungsnot zu bringen.
 
Die Nacht zuvor. Der Hausbrand lodert eifrig, bis die Feuerwehr kam und das Haus löschte. In diesem Teil des Viertels und Stadt dauert es immer lang, bis überhaupt Hilfe kommt. Doch um ein Übergreifen des Feuers zu verhindern, musste die örtliche Feuerwehr anrücken, um das Feuer zu löschen. Nach wenigen Minuten war das Feuer gelöscht und obligatorisch rücken Sicherheitskräfte an, um die Ursache des Feuers zu ergründen. Schnell erkennen sie, trotz verkohlter Leiche, dass das hier kein Unfall war, sondern eine geplante Tat, um seine oder ihre Spuren zu vertuschen. In wenigen Augenblicken wurde auch der tote Straßenjunge, wenige Meter vom Haus entdeckt, der wohl den Täter gesehen hat und fliehen wollte, aber hingerichtet wurde. Fast schon herzlos kühl über diese grausame Tat, werden alle Beweise gesammelt, 'eingetütet', abtransportiert und ein Bericht verfasst. Auch wenn der ermittelnde Beamte ein Organischer ist, verzieht er bei den Toten verständnislos die Mundwinkel, schüttelt den Kopf und geht zu seinem Streifenwagen. Solche oder ähnliche Fälle passieren hier recht häufig, immerhin ist die Kriminalitätsrate in diesem Teil der Stadt sehr hoch. Mehr als Schadensregulierung machen die lokalen Kräfte nicht, da es wohl auch politisch gewollt oder gehofft ist, dass sich die Kriminellen alle gegenseitig umbringen. Daher wird dieser Fall wohl genauso eingemottet verstauben, wie die unzähligen, tausenden Fälle zuvor. Mögliche Zeugen zu befragen ist äußerst schwer, weil die hiesige Bewohnerschaft selten mit den Sicherheitskräften arbeiten wollen, sei es aus Angst, Misstrauen oder Wut, weil sie auch von ihnen (und politisch) vergessen wurden. Ein undankbarer Job für ambitionierte Beamte, die sich die Jobbeschreibung anders vorgestellt haben. In wenigen Stunden wird das größte Chaos beseitigt sein und der Tatort gesichert.

Derweil wurde es Vormittag beim Droiden und Pumpkin studierte weiterhin das Angebot der Organischen. Der problematische Umstand für ihn – nun im Augenblick als 'Händler' unterwegs – war, dass er nicht irgerndwas kaufen und verkaufen konnte, wenn er sich nicht sicher sein konnte, dass er die Ware auch nicht los wird.

Fast den ganzen Tag irrte er in Coronet umher, viele Geschäfte inspzierend, bis er an einem Droiden-Laden ankam. Sichtlich neugierig, betrat er den Laden und schaute sich das Sortiment an. Dabei studierte er eine Bestellliste und fand einen Droiden-Typus, den er auf Excarga gut verkaufen könnte. Es war der ASP-Serien Labour Droide, der für sein günstiges Geld und seiner vielfältigen Einsatzbarkeit bekannt war. Ob Alltagsaufgaben wie Wartung, Reparatur, Hygiene, Lieferung von Waren oder einfacher harter Arbeit, alles konnte dieser kleine Droide. Das Gute war weiterhin, dass man sie modifizieren konnte, damit sie ihre Aufgaben noch besser durchführen konnten. Würde es Pumpkin nicht selbst etwas an Kapital fehlen, würde er sich selbst einen Schwung an Droiden dieses Typus kaufen. Doch ohne festes Geschäft, Lagerplätze oder bestehender Handelsroute, war das eher Wunschgedanke. Doch für den Augenblick konnte er einige Droiden kaufen und den Händler recht glücklich machen. Dieser war erst skeptisch, warum ein Droide andere Droiden kaufen sollte, doch dank Pumpkin's Komm-Link mit integriertem Holoprojektor, konnte er den Händler einen Organischen als Meister vor gaukeln, dass er selbst im Auftrag seines 'Meisters' hier sei, um die Droiden zu erwerben. Da für den Händler das große Geld winkte, gab er sich mit einer halbherzigen Erklärung zufrieden und willigte ein. Zum Glück für Pumpkin, weil jemand, der sich etwas auskennt, würde erkennen, dass das Hologramm des 'Meisters' eine Täuschung war.

Die Idee der Täuschung dahinter war einfach, wie auch simple. Noch heute sind viele Organische skeptisch gegenüber Droiden und ein intelligenter, sich-selbst-bewusster Droide, ganz autonom, würde jeden Organischen Angst einflößen. Um nicht sofort demontiert zu werden, baute er die Illusion auf, selbst einem 'Meister' zu dienen, für den er arbeitete. Diesen 'Meister' holte er immer wieder aus der Retorte, wenn er mit skeptischen Organischen reden musste. Nicht umsonst ist er bei den Black-Suns eingestiegen, weil man ihn dort anerkannte, als das, was er war, eine autonome Existenz. Dass er Kopfgeldjäger wurde, war mehr dem Umstand zu schulden gewesen, dass er seine Ziele (oder Opfer) zu blutrünstig jagte und tötete, dass seine Tätigkeit zu offensichtlich waren für einen Attentäter. Doch als Kopfgeldjäger besaß er die Freiheit und das Previleg, eine Waffe frei führen zu dürfen und seine Ziele notfalls exekutieren zu dürfen, wenn ihm danach war. Zwar machten sich die Kopfgelder bemerkbar, ob er seine Ziele lebend oder tot brachte, doch manche Subjekte waren so 'anstrengend' zu fangen, bzw. Zu transportieren, dass er sie lieber tötete, bzw. Ihnen einfach den Kopf abschnitt und als Beweis vorlegte.

Die zehn ASP-Labour-Droiden ließ er für heute im Geschäft stehen und versicherte dem Verkäufer, dass er wieder kommen würde, um diese abzuholen. Der Händler willigte ein, immerhin hatte er das Geld verdient. Nun galt es einen Piloten zu finden, der ihm die Waren zurück nach Excarga flog. In der Pilotenbar "Asteroid Hole" angekommen, fragte er sich nach einem geeignetem Schiff herum und fand auch recht schnell einen Piloten, der seine Dienste anbot. Kurz ließ er sich erklären, welches Schiff es sei und wo es stünde, worauf er mit dem Piloten, einen dürren Sulust vereinbarte, dort seine Waren hinzubringen. Der Sulust machte sich auf den Weg, bereitete das Schiff vor, während der HK-Droide wieder zurück zum Droiden-Laden ging, seine Droiden gen Raumhafen und Schiff bringen ließ, um dann selbst nochmal einen Abstecher in der Promenade zu machen. Dort versilberte er seine letzten 3.000 Credits in Zigaretten, Zigarren verschiedenster Preisklassen, Kistenweise Schnaps, Whisky und Bier, als auch einen Blaster. Das Geld war bestmöglichst ausgeschöpft und investiert.

Als Pumpkin gegen späten Abend am Raumhafen ankommt, das Transportschiff sehend und besteigend, betrachtete er noch einmal seine gewonnenen Waren und kalkulierte noch einmal dessen Wert und möglichen Gewinn. Was er jetzt nur noch benötigte waren Handelspartner, um eine Handelsroute zwischen Excarga und Corellia etablieren zu können. Ein eigenes Schiff und Piloten benötigte er nicht, nur Waren, die er billig kaufen und teuer verkaufen konnte. Nun war aber die Frage, wer seine Waren nach Excarga verkaufen wollte und sich damit erhofft, viel Geld zu machen. Wobei ihm das relativ egal sein konnte, weil Pumpkin der Kunde war, der die Ware kaufte und er selbst später Gewinn in Excarga.

Während er die Flugdauer der Routen berechnete, wanderte er noch einmal durch die Promenade und suchte nach lukrativen Geschäftspartnern, wessen Ware er dauerhaft kaufen und in Excarga wieder verkaufen könnte. Er ließ sich die Kontaktdaten der Händler geben, um via Holonet die kommenden Transaktionen abschließen zu können. Er selbst könne schlecht ständig umher reisen, um die Waren zu kaufen, zu verladen, zurück zu fliegen, entladen, verkaufen. Er musste unweigerlich Aufgaben abgeben, Kosten einsparen und noch effizienter planen. Corellia sei zwar ein guter Handelsposten, doch vielleicht zu weit weg für Excarga, wobei Excarga selbst wohl eine schlechte Wahl war für einen guten Handelsposten. Für geheime Operationen, alle male gut, doch um hier den großen Reibach zu machen, eher fragwürdig.

Erst gegen nächsten Morgen kam Pumpkin zum Schiff und teilte mit, dass all seine Vorbereitungen getroffen seien. Die Verbindungen zum Droiden-Laden, Biff's Premium Cigars, Drunken Rhodian, zum tänzelnden Drachen, Sly's Bar, Republic Bar und der Schatzschiffspromenade waren hergestellt. Nun musste die Ware aber schnellstmöglichst nach Excarga, bevor Pumpkin's Zeit abgelaufen war.

[Outerrim / Weltraum / Excarga System / Excarga / Cargarsis - Marktplatz] Pumpkin und NPC (Pilot)
 
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