Coruscant

]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebenen - "Honey House" - in ihrem Zimmer - Chesara, Fey und Adrian & noch ne Menge anderes Volk im Haus[

Am Morgen nach Jibrielles merkwürdigen Spaziergang ging es ihr erstaunlich gut. Sie hatte sich selten so ausgeglichen und energiegeladen gefühlt. Und ihr Hunger kannte diesen Morgen auch keine Grenzen: Sie traf im Flur auf Fey und zusammen gingen sie zu Chesara in den großen Aufenthaltsraum, in dem sich die Padawan sogleich über das aufgetischte Essen hermachte und nur mit Mühe Sitte und Anstand walten ließ. Adrian kam kurz darauf und nachdem alle ausgebieg gespeißt hatten, vergeudeten sie keine weitere Zeit und machten sich auf den Weg zu dieser ganz besonderen Mission. Sie stiegen alle in Chesaras Gleiter ein, mit dem die Jedi-Rätin ihre drei Padawane in die mittleren Ebenen Coruscants fuhr.

Während der Fahrt warf Jibrielle dann und wann unauffällig einen Blick zu Adrian, dem Neuen in ihrem Gespann. Sie war nicht ganz glücklich damit, wie sich ihre Beziehung bislang entwickelt hatte, vor allem weil er ja jetzt zu einem engen Gefährten geworden war. Nicht dass sie nicht gerne sein Freund geworden wäre, doch hatte er ihr am vorherigen Tag nur die kalte Schulter gezeigt. Ihr Kampf gegeneinander hatte diese Distanz auch nicht überwinden können. Sie wollte ihm am liebsten einfach mal in die Arme schließen und zur Wiederaufnahme beglückwünschen, doch seine Barriere wirkte noch immer. Sie konnte sich dazu einfach nicht durchringen.


"So, da wären wir. Dies ist unsere erste Station."

verkündete Chesara, als sie auf dem Parkplatz eines großen Einkaufmarktes angekommen waren. Überrascht schauten alle drei Lehrlinge drein. Ihre Meisterin erklärte, dass sie am heutigen Tage den Bedürftigen helfen würden, da dies ebenso ein wesentlicher Teil, vielleicht sogar der wesentlichste Teil des Jedi-Daseins war. Nicht nur auf die Macht und die Kampfkunst kam es an. Es ging darum, Gutes zu tun, und genau das würden sie heute machen, indem sie die Not der Lebewesen in den unteren Ebenen ein Stück weit linderten.

Ein riesengroßen Lächeln war auf Jibrielles Gesicht getreten. Sie konnte es kaum erwarten. Vor allem, dass es so vielen Kindern so schlecht ging, motivierte sie. Sie kannte die Umstände in den unteren Ebenen sehr gut, war sie doch selbst dort aufgewachsen. Doch jene, die nicht einmal in einem Waisenhaus leben konnten, ging es noch soviel schlechter. Mit federnden Schritten folge Jibrielle ihrer Meisterin in das Kaufhaus. Endlich mal wieder eine bedeutungsvolle Mission!


Adrian erfragte, wie sie denn vorgehen sollten, ob Chesara irgendeinen Einkaufszettel oder ähnliches vorbereitet hatte. Doch die Jedi-Rätin meinte lediglich, dass sie sich auf das Wesentliche konzentrieren sollten. Essen und Kleidung, jeweils von der Art und Qualität, dass die Leute auch etwas damit anfangen konnten. Fey und Adrian sollten sich um Nahrungsmittel kümmern, Jibrielle um die Kleidung.

"Suche ein paar einfache Sachen heraus. Ein paar Schals und Pullover, zum Beispiel. Und Strümpfe, Strümpfe sind wichtig gegen kalte Füße."

empfahl ihr Chesara. Jibrielle salutierte grinsend und sagte:

"Zu Befehl, Ma´am! Mit Vergnügen, Ma´am!"

und stürmte auch schon los. Ziel: Bekleidungsabteilung.

]Coruscant-System - Coruscant - Mittlere Ebenen - Einkaufszentrum - mit Chesara, Fey und Adrian[
 
- [Coruscant-System - Coruscant - untere Ebenen - Nahe "Fight Club:" Frenzy Storm - Gasse] - mit Azgeth

Die Nervosität hatte sich mittlerweile, fast, vollends verabschiedet und er verfolgte entspannt wie Azgeth überrascht eine Zusage entgegennahm. Damit habe sie absolut nicht gerechnet, gab sie zu und Jace grinste schwach. Er hätte es, bis vor wenigen Augenblicken, eigentlich auch nicht für möglich gehalten und doch hatte er schließlich zugestimmt - wohl überlegt zugestimmt. Die Sith ließ nun ihr Geld verschwinden und machte sich noch einen Augenblick lang an ihrer Tasche zu schaffen, Jace ließ währenddessen den Blick die Gasse hinauf und hinunter schweifen. Keine Seele war zu sehen, was verdammt gut für sie Beide war. Niemand hatte also ihre Geldübergabe und ihr Gespräch beobachtet oder belauscht.

Schließlich richtete Azgeth sich wieder auf und schulterte ihre Tasche. Leider waren ihre Ortskenntnisse genauso gut wie die des Piloten. Jace grinste, als sie meinte sie könne sehr überzeugend sein und somit jemanden auftreiben der ihnen Auskunft gab. Ohne Zweifel! Sehr überzeugend, war noch fast eine Untertreibung, schließlich hatte sie auch ihn von ihrem Plan 'überzeugt'. Auch ihr Gedanke, hier unten etwas zu suchen, da sie auf den oberen Ebenen zu viel Aufmerksamkeit auf sich lenken würde - leuchtete dem Piloten ein und er stimmte ihr mit einem Nicken zu.

Die Sith bestimmte ihren Weg, in dem sie ihre Schritte einfach weiter die Gasse hinunterlenkte - weg von dem "Frenzy Storm" und in eine andere Richtung als aus der Jace zuvor gekommen war. Für eine Sekunde blieb der Pilot stehen, blickte der Sith hinterher und machte dann zwei lange Schritte um auf gleicher Höhe mit ihr zu gehen. Schweigend gingen sie einige Meter durch die Dunkelheit und den Dreck, jeder mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt.

Jace nutzte den Augenblick der Stille um über seine nächsten Schritte nachzudenken und da er es weder eilig und noch Druck hatte, beschränkte er sich auf eine grobe Reihenfolge. Nachdem er irgendwann zur "Prince" zurückgekehrt war, würde er dort wohl ein wenig Schlafen müssen - je nachdem wie sich die Party entwickelte, auch länger - im Anschluss würde sein nächstes Ziel definitiv das Hauptquartier der Black Sun sein. Er musste mit Atton sprechen und Vorbereitungen für seinen Auftrag treffen, unter anderem wären falsche IDs für seine Mitreisenden nicht schlecht - vorausgesetzt Rätin Chesara hatte Kontakt mit ihnen aufnehmen können. Sobald er das alles erledigt hatte, musste er sich entscheiden ob er weitere Hilfe der Black Sun in Anspruch nahm oder sich komplett selbst um alles kümmerte. Desto mehr Hilfe er in Anspruch nahm, desto größer wurde der Anteil für die Organisation. Aber auch das war eine Sache die er erst dann entscheiden konnte, wenn er die Komnachricht der Jedi-Rätin erhalten hatte. Alles in allem würde sich das Ganze wohl schnell regeln und organisieren lassen, also konnte er den Abend noch ganz entspannt hinter sich bringen und morgen Gas geben.

Ohne Vorwarnung ergriff Azgeth wieder das Wort und ihre Frage überraschte den Piloten ein bisschen. Anscheinend war sein unbedachter, nachträglich zum Plan aufgestiegener, Kommentar leicht zu durchschauen gewesen oder? Auf jeden Fall hatte sie es geschafft. Damit konnte er die Frage nach der Passage also auch direkt ansprechen und nicht nur daran vorbei Segeln.


"Ursprünglich sollte es nur eine Antwort auf Ihre Frage sein.", antwortete er offen, "Aber mein Hintergedanke war wohl, das ich Ihnen ohne weiteres eine Passage anbieten könnte. Fragwürde Fracht und Gestalten zu Transportieren ist seit einiger Zeit mehr oder weniger mein Job geworden und dementsprechend könnte ich Ihnen durchaus eine Passage anbieten.", fuhr er fort. Allerdings würde er ihr nicht garantieren können zu jedem Ziel zufliegen, was sie gerne wollte. Sollte er tatsächlich die Jedi abholen müssen, dann stand sein Primärerkurs bereits fest.

"Allerdings habe ich gerade einen Auftrag angenommen und kann Ihnen nicht garantieren, das ich Sie dort Absetzen kann, wo Sie wollen."

Und das konnte der Knackpunkt an der ganzen Geschichte sein. Aber solange er keine Informationen über seine Ziele hatte, würde er Azgeth nichts genaues sagen können. Dafür würde sie sich noch ein wenig Gedulden müssen.

"Ich kann Ihnen vermutlich in ein paar Stunden sagen, wie mein Flugplan aussieht und dann könnten Sie ja noch einmal darüber nachdenken, wenn Sie Interesse an einer Passage haben.", bot er ihr an und ließ seinen Blick durch die Gegend wandern.

Mittlerweile hatten sie das Gassenlabyrinth verlassen und waren wieder in etwas belebteren Teilen der Unterwelt angekommen. Hier würde sie wohl jemanden finden, der sich von Azgeth überzeugen ließ, ihnen einen geeigneten Ort zu empfehlen. Aber vorher gab es noch etwas zu erledigen, was ihm seit ihrem Aufbruch ein wenig störte und er blieb stehen und wandte sich an die Schwarzhaarige.


"Ach, eins noch - bevor wir uns ans Überzeugen machen. Wäre es für Sie okay, wenn wir zum 'Du' übergehen könnten? Erstens, ist es mir unangenehm mit 'Ihr' und 'Euch' angesprochen zu werden und zwotens gehen wir gerade Feiern...", schloss er unvermittelt, mit einem schiefen Grinsen ab...

- [Coruscant-System - Coruscant - untere Ebenen - Straßen] - mit Azgeth und Gesindel
 
- Coruscant - obere Ebenen - Casino "Coruscant Royal" - Apartment - Claire, Cris -​

Sie konnte seinen Atem in ihrem Gesicht spüren – so nahe war er ihr gekommen. Seine Worte waren allesamt nichts als verbale bösartige Ohrfeigen gewesen. Ohrfeigen die sie so wütend machten das sie sich nicht mehr zurück halten konnte. Schallend drosch ihre Hand auf Sheldons gut rasierte Wange ein. Jener eine feste Schlag lies seine rechte Wange eine wirklich interesannte rote Färbung annehmen. Auf einmal herrschte gespenstische Stille in jenem edlen Apartment. Claire konnte aus seinem markanten Gesicht weder lesen ob er gleich platzen oder lachen würde, vermutlich machte sie ihre Wut und der Frust der letzten Tage blind.

Wissen Sie was Sheldon? Ich kündige!


Erstaunlich leise kamen jene schwerwiegenden Worte über ihre Lippen. Sheldon sagte nichts dazu, immernoch standen sie dicht voreinander.


SEIT TAGEN VERSUCHE ICH MIT IHNEN ZU SPRECHEN. SEIT TAGEN....

Ihre Beine nahmen fast automatisiert ihren Dienst auf und trugen ihren Körper wild gestikulierend durch das Apartment.


NICHTS ALS SCHWEIGEN. NICHTS ALS DIESER GRIESGRÄMIGE BELÄMMERTE GESICHTSAUDRUCK.

Wahre dein Gesicht!, wies sie sich innerlich an woraufhin zumindest die wilden Handbewegungen aufhörten. Verdammt er war aber auch ein elender Mistkerl! Ein unsympathischer elender Mistkerl der Teamarbeit wohl nicht zu seinen Stärken zählen konnte. Mit nicht minder gutem Schwung wie eben riss sie die Schränke im Schlafzimmer auf und zog wahllos Kleidung daraus hinaus zog und auf das Doppelbett warf. Sheldon stand immernoch an Ort und Stelle und sah ihr schweigend zu.

SEITDEM WIR GEFLÜCHTET SIND VERSUCHE ICH EINEN ANGEMESSENEN KONTAKT ZU IHNEN HER ZU STELLEN UND SIE KÖNNEN NICHTS ALS SCHWEIGEN !. ICH HAB GENAU SO WENIG SCHLAF UND RUHE WIE SIE BEKOMMEN! UND DANN KOMMEN SIE DAHER UND KRITISEREN MICH WEGEN EINER KLEINEN KALTEN SPUR?

Platzte es aus ihr heraus. Er hatte ja keine Ahnung wie lange sie sich vor diesem elenden Tellex auf die bisher wichtigste Mission ihrer eher dürftigen Karriere vorbereitet hatte. Sheldon der erst hatte gefunden werden müssen um wieder seinen Pflichten nach zu gehen..... Und jetzt kritisierte sie dieser Mann der als unvorbereiteter Quereinsteiger in die Mission geraten war wegen einer falschen Spur. Und so einer, so ein A**** war Captain geworden? Die Finger die eigentlich nach ihrem Koffer neben dem Bett greiffen wollte krallten sich um einige sündhaft teure Kleider und warfen sie auf den Boden. Warum packte sie überhaupt ihre Sachen? Sie hatte einen Platin Credit Stick....sie konnte sich kaufen was sie wollte....

Dax konnte jene Informationen jederzeit an das Imperium verkaufen Sheldon, er kann und konnte jede Minute nein jede Sekunde seitdem er den Geheimdienst verraten hat zuschlagen. Also kommen Sie mir nicht mit diesem lächerlichen „wir haben keine Zeit“. SIE haben sich doch genug Zeit gelassen und ihre Kameraden ihren Auftrag für die Republik im Stich zu lassen.

Sie musste nicht mehr schreien um ihn ihre Wut spüren zu lassen, das war nicht nötig. Sheldon wusste selbst was er getan hatte. Warum ihr gerade jetzt die letzte Begegnung mit Sarah Kardas in den Sinn kam wusste sie nicht und dennoch übermannte sie die Klarheit.

Sie sind es absolut Wert verlassen zu werden Cris.

Er wusste was sie ihm damit sagen wollte, ein letzter hilflos wenngleich unfairer Stich gegen den Agenten. Claire atmete tief ein und aus, nahm ihre Handtasche vom Tisch und ging herüber zu Sheldon welcher sich immernoch in Türnähe befand. Jetzt war es an ihr sich ihm unangemessen zu nähern. Jetzt konnte er ihren Atem auf seinem Gesicht spüren.....


Wie es scheint muss Jim nun den Honeymoon ohne seine Liebste vebringen. Es ist nicht möglich mit Ihnen zusammen zu arbeiten. Sie tun mir leid Sir.


Ihre Augen blickten tief in die seinen, in seinen intensiven blauen Augen meinte sie Verachtung für ihre Person zu erkennen. Ein Fakt der sie so wütend machte das sie ihre Hand erneut gegen ihn erhob. Doch diesesmal war er schneller, hielt ihr Handgelenk bevor seine Wange wieder lädiert werden konnte fest. Zu fest als das sie sich hätte befreien können. Sie zog dennoch so fest sie konnte, was ihn dazu brachte ihren Arm herunter zu drücken. Dicht an dicht standen sich die beiden so unterschiedlichen Menschen nun gegenüber.

Lassen Sie mich los!

Fauchte sie, ihren schweren Atem ignorierend. Wieder suchte sie den Blick in seine Augen, wollte wissen was er nun fühlte...


Ich kann Sie echt nicht leiden Sheldon!


Zischte es aus ihrem Mund als sich ihre Augen von seinen lösten und zu seinen Lippen wanderten...nur einen Herzschlag später fanden sich die beiden Agenten in einem wilden Kuss wieder der wohl nicht nur in ihr Fragen aufwarf...


- Coruscant - obere Ebenen - Casino "Coruscant Royal" - Apartment - Claire, Cris -​
 
[Coruscant, Imperial City, Coruscant Royal, Appartement der Venturis]- Cris, Claire

Die aus heiterem Himmel kommende Ohrfeige ließ Cris’ Kopf leicht zur Seite zucken und ihn vollkommen sprachlos zurück, als Grey sich wieder von ihm entfernte und die Mitte des Appartements aufsuchte, wo sie damit begann, ihre Kleidung – oder besser jene extravaganten Kleider ihrer Tarnidentität – auf das Bett zu werfen und ihn mit wüsten Anschuldigungen zu überhäufen.
Ungläubig rieb er sich die brennende Wange und starre sie entgeistert an. Was erlaubte diese Frau sich, zu welch eklatanter Insubordination hatte sie sich hinreißen lassen? Im Feld hatten zwei Agenten einander zu vertrauen, wie auch auf die Einhaltung der Hierarchie, die Loyalität des anderen. Es gab kein „Kündigen“, kein „Zurück“. Hatte er Grey so wütend gemacht, dass sie all das nun vergessen hatte, was man ihr während ihrer Ausbildung wieder und wieder eingebläut haben musste?
Sie schien wie von Sinnen. Die Kleider, die zuvor noch auf dem Bett gelegen hatten, wurden plötzlich ebenso überraschend zu Boden geworfen, während ihre Stimme sich wieder hochschaukelte, bevor sie gefährlich ruhig wurde. Der Wirkung ihrer Worte tat das keinen Abbruch – vielleicht drangen sie nur noch deutlicher in dieser reduzierten Lautstärke zu ihm vor, traf es ihn härter, als sie es mit einem einzigen Satz schaffte, jene eine, jene kaum verheilte Wunde wieder aufzureißen. In den letzten Tagen hatte er an vieles gedacht – nur nicht an das letzte Gespräch zwischen ihm und Akemi, jenes Gespräch, in dem er schließlich hatte realisieren müssen, dass es vorbei war. Damals wie die ganze Zeit zuvor hatte er sich selbst die Schuld daran gegeben – doch das bedeutete mitnichten, dass ein daher gelaufenes Gör wie Grey, die offenkundig nicht einmal auf sich selbst Acht geben konnte, ihn darauf hinweisen musste.
Seine Kinnmuskulatur spannte sich und es bedurfte seiner äußersten Beherrschung, ihr nicht einfach ins Gesicht zu schreien, dass diese Dinge sie nichts angingen… dass sie diese Dinge niemals verstehen würde.
Er tat ihr Leid? Ausgerechnet ihr, die sie nur ein weiteres der zerstückelten Opfer Quinn Tellex’ geworden wäre, wäre er nicht gewesen? Er brauchte das Mitleid dieser Frau nicht… ebenso wenig wie er ihre Hilfe brauchte, um ihre Mission hinter sich zu bringen. Dass sie nun nach einer Tasche griff und sich anschickte, zu verschwinden, war ihm dabei ganz recht – sie sollte verschwinden. Verschwinden und ihn in Ruhe lassen.
So nah, wie sie ihm nun war, hätte er fast nicht rechtzeitig reagieren können – doch dieses Mal war er vorgewarnt, als sie leicht ausholte, um ihm ein zweites, schmerzhaftes Abschiedsgeschenk zu hinterlassen. Unbarmherzig packte er Greys Handgelenk und drückte es hinunter, als sie Anstalten machte, sich zu wehren – nicht einmal in ihrem Zorn konnte sie dem etwas entgegen setzen, zumal sein eigenes Blut in diesem Moment vermutlich mit ähnlicher Intensität kochte wie das ihre.
Sein Blick durchbohrte sie voller Geringschätzung, schien sie zu verfluchen, die es wagte, derartige Dinge gegen ihn ins Feld zu führen, erwiderte ihre letzten Worte in unverminderter Härte und Schroffheit…
Doch plötzlich schien all das in sich zu implodieren und seine zupackende Hand jeder Kraft zu berauben, als sie sich, anstatt weiter vor ihm zurückzuweichen, zu ihm vorbeugte, die letzten Zentimeter zwischen ihnen annullierte… und ihn küsste…
Der unmittelbare Impuls durchfuhr ihn, sie von sich zu stoßen, aus dem Zimmer zu werfen, von seiner Seite zu weisen, wie sie es sich gewünscht hatte und wie es richtig war… doch alles, was er tun konnte, als sein Körper überrascht nach Atem rang, war, es geschehen zu lassen. Nichts schien in einem größeren Ausmaß falsch sein zu können als das hier… doch nichtsdestoweniger konnte etwas Vorstellbares sich besser anfühlen, als er ihren Kuss, getrieben von lange ignorierter und eingemauerter Begierde erwiderte…


[Coruscant, Imperial City, Coruscant Royal, Appartement der Venturis]- Cris, Claire
 
[ Coruscant - Mittlere Ebenen – Einkaufszentrum – Jibrielle, Fey, Chesara und Adrian ]

Nachdem sie das Einkaufszentrum betreten hatte bildete Chesara Gruppen. Adrian sollte zusammen mit Fey Lebensmittel besorgen. Einige Schritte gegangen, sah er sich suchend um. Schnell fiel sein Blick auf die lange Reihe elektronischer Warenkörbe, die nur darauf warteten von Kunden mitgenommen zu werden. Er nahm sich eines der handlichen Geräte und sah auf das große Display, das fast das ganze flache Gehäuse ausfüllte. Auf dem Display tippte er den Button <Suche nach Produktabteilungen> an und erhielt eine Auswahl der verschiedenen Abteilungen. Ein weiterer Druck auf <Lebensmittel> öffnete einen großen Übersichtsplan des Einkaufszentrums und zeigte Adrian genau den Weg an, den er zu gehen hat. Sehr komfortabel! Er verlor in diesen großen Zentren meist schnell den Überblick. Er warf Fey einen auffordernden Blick zu und lief dann den vorgezeichneten Weg entlang. Zuerst diesen langen Gang hier entlang … dann gleich links …
Nach einigen weiteren Biegungen kamen sie zum großen Bereich der Lebensmittel.


„Sollen wir uns als erstes um Trinkwasser kümmern? Chesara meinte das wäre am wichtigsten …“

Fey nickte und Adrian sah wieder auf den elektronischen Warenkorb in seinen Händen. <Wonach suchen sie genau?> fragte der kleine Computer pflichtbewusst. Adrian überflog die Liste an möglichen Lebensmittelabteilungen und tippte <Getränke> an. Gleich darauf wurde ihm ein Detailplan der Lebensmittelabteilung angezeigt und leitete ihm den Weg.
Schließlich standen er und Fey vor dem großen Regal mit verschiedensten Getränken. Das ganze war ziemlich übersichtlich – von jedem Produkt stand nur eine Flasche im Regal. Adrian sah normales Trinkwasser und hielt seinen elektronischen Warenkorb vor die Preisanzeige des Wassers. Sofort erschien auf seinem Display ein Infotext, mitsamt Preis und Kaufmöglichkeit. Er zögerte nicht lange und tippte <Kaufen> an. Oben rechts in der Ecke des Displays erschien nun das Wasser in seinem aktuellen Einkaufskorb. Aber eine Flasche reichte wohl kaum aus. Ungeduldig tippte er mehrmals hintereinander auf den <Kaufen>-Button und sah schließlich eine kleine <20> in seinem Warenkorb stehen. Gut, das sollte reichen. Jetzt weiter zu Brot, Aufstrich und anderen länger haltbaren Lebensmitteln …

Es dauerte eine Weile bis Fey und er zufrieden waren mit ihren Einkäufen. Schließlich begaben sie sich Richtung Kassen (wieder leitete ihnen das Routensystem den Weg), wo sie eigentlich auf Chesara hätten warten können. Stattdessen entschied sich Adrian aber dafür die Einkäufe schon selbst zu bezahlen. Er sagte Fey gegenüber nichts dazu, hoffte, dass sie sich nicht allzu sehr darüber wunderte und ließ dann seinen eigenen Geldchip scannen. Danach bekam er sofort all seine Einkäufe in handliche Tüten verpackt ausgeliefert. Wie komfortabel einkaufen doch war! Bei dem Anblick der Tüten erstarrte Adrian allerdings. Sie hatten viel eingekauft – wirklich viel. Das waren locker 15 Tüten, die da für ihn bereit standen. Hoffentlich passte das alles in den Speeder …
Unsicher sah er sich nach Chesara und Jibrielle um. Sie tauchten bestimmt auch gleich auf.


[ Coruscant - Mittlere Ebenen – Einkaufszentrum – Adrian und Fey ]

[OP] Oh! Da war Adrian wohl mal der schnellste! :cool: :p [/OP]
 
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- Coruscant - Untere Ebenen - HQ der Defender - Mit Tylaar, Nylia, Ayanami -

Das also war ihr Name: Nylia. Tylaar nannte sie allerdings "Lia", was bereits von einiger Vertrautheit zeugte. Noa zeigte keine Anzeichen einer Reaktion, als er sie vorstellte, was anscheinend auch nicht von ihr erwartet wurde, schließlich wandte sich Tylaar ohne weitere Worte an ihre Begleiterin, Ayanami. Man tauschte Namen und knappe Höflichkeiten aus. War's das dann, kannten sie sich alle? Dann konnte es ja weiter gehen. Sie verließen die obere Etage, in der Pablos Büro lag, und arbeiteten sich nach unten durch. Noa fühlte sich gar nicht wohl. Kaum jemand sagte etwas. Diese Ayanami kannte sie nicht und zwischen ihr und Tylaar herrschte trübe bis kühle Stimmung. Trotzdem war es der Jedi, der zuerst wieder das Wort ergriff, als er sich an Noa wandte und sie praktisch danach fragte, was seine Padawan wohl tun könnte, während sie die Vernissage sabotierten. Zumindest hatte er nicht geglaubt, er könnte das Mädchen mitnehmen, was Noa fast schon befürchtet hatte. Padawan hin oder her, sie war kein Teil der Defender und Pablo hätte es niemals gestattet, dass Tylaar einfach die Mannschaft um eine weitere Person erweiterte. Noch dazu sah die Kleine nicht so aus, als hätte sie das Zeug zu solch einer waghalsigen Situation, fand Noa. Sie hatte zwar keine Ahnung, wie alt Nylia war, aber besonders robust oder kampferfahren wirkte sie nicht. Natürlich konnte sie sich täuschen und die Stärke von Tylaars neuer Schülerin lag schlicht und ergreifend in sehr guter Tarnung, aber das hielt Noa eher für unwahrscheinlich. Jemand der sooo dünn war... aber da wollte sie jetzt nicht weiter drüber nachdenken.

"Ich wüsste nichts für sie."

Antwortete Noa schließlich auf die Frage, ob es eine andere Aufgabe für "Lia" gäbe und warf Tylaar dabei einen Blick zu. Warum hatte er sie überhaupt mitgebracht? Er hatte sich doch denken können, dass sie hier vollkommen fehl am Platz sein würde. Was glaubte er, was die Defender hier den ganzen Tag taten? Kindermädchen spielen?

"Das Beste wäre, sie würde zurück in eure Unterkunft gehen."

Fügte Noa an, ohne sich darum zu kümmern, dass sie über Nylia sprach, als wäre diese nicht im Raum.

"Hier kann sie jedenfalls nicht bleiben."

Erst jetzt gönnte sie dem Mädchen schließlich doch einen flüchtigen Blick.

"Es sei denn, sie hat nichts gegen Annäherungsversuche von rauen Widerstandskämpfern."

Noas rechte Augenbraue hob sich. Sie hatte nicht vergessen, wo Tylaar seine neue... Schülerin aufgegabelt hatte. Vielleicht stand sie ja auf sowas.

- Coruscant - Untere Ebenen - HQ der Defender - Mit Tylaar, Nylia, Ayanami -
 
- Coruscant - Mittlere Ebenen - Supermarkt -

Ihre Padawane zogen in verschiedene Richtungen, wobei Adrian und Fey gemeinsam in die Lebensmittelabteilung gingen. Chesara steuerte den Apothekenbereich an. Sie hatte einen der elektronsichen Warenkörbe in der Hand, die für die Kunden auslagen und mit denen man die gewünschten Produkte auswählen und kaufen konnte. Der medizinische Bereich des Supermarktes war gut sortiert und es gab sogar eine Auswahl an Kräutern, auch wenn diese ziemlich bescheiden war. Chesara beschloss, dass sie hier nicht weit kommen würde. Über kurz oder lang würde sie einen der kleineren, besser sortierten Läden aufsuchen müssen. Sie kannte einige ganz gute Anlaufstellen auf Coruscant von früher und hoffte nur, dass sich diese Geschäfte über die Jahre gehalten hatten und noch existierten. Als sie fertig war, machte sie sich auf den Weg zu den Kassen und traf unterwegs Jibrielle, die ihr glücklich erzählte, was sie alles gefunden hatte. Ihr schien das Einkaufen für andere Hilfsbedürftige beinahe Spaß gemacht zu haben, stellte Chesara fest und freute sich darüber. Suchend sah sie sich nach Adrian und Fey um und entdeckte diese schließlich bereits am Ausgang, hinter dem Kassenbereich. Ziemlich verwirrt winkte sie den beiden zu. Fey erwiderte den Gruß und deutete heftig auf Adrian. Chesara wechselte einen fragenden Blick mit Jibrielle und bezahlte schließlich ihre beiden Warenkörbe mit der Geldkarte des Jedi-Ordens. Eleonore hatte es, wohl mit Hilfe des Geheimdienstes, hin bekommen, einen Teil der Gelder auf ein neutrales Konto umzuwälzen, sodass sie gefahrlos von Coruscant aus bezahlen konnte. Es dauerte auch nicht lange, bis man ihre Einkäufe gepackt hatte und Chesara und Jibrielle den Lastendroiden beluden und zu Adrian und Fey hinüber gingen.

"Was ist los?"

Fragte Chesara die beiden Padawane. Sie sah ja die Einkaufstüten, die sie bei sich hatten.

"Wie habt ihr bezahlt?"

Fragend sah sie hinüber zu Adrian. Fey konnte damit nichts zu tun haben, sie besaß ja nichts. Hatte Adrian die Einkäufe etwa von seinem eigenen Geld bezahlt? Als Enkel von Alad Wingston ging es ihm gut, das wusste Chesara. Wenn es so war, dann war das eine äußerst großzügige Geste von ihm.

- Coruscant - Mittlere Ebenen - Supermarkt - Mit Jibrielle, Adrian, Fey -
 
(Ketaki Yen)

- Coruscant - City - Irgendwo in den Massen - Mit Miley -

Sich nach Tagen des eingeengten Wartens im Frachtraum eines Schiffes endich wieder frei bewegen zu können, verschaffte Ketaki enorme Erleichterung. Er hatte sich mit seinen Beschwerden während der Reise zwar zurück gehalten - dafür hatte Miley seinen Part gleich mit übernommen - trotzdem hatte er sich nach jeder verstreichenden Stunde ein Stück weit ungelenker gefühlt. Aus diesem Grund machte es ihm auch jetzt nichts aus, zu Fuß zu gehen und damit Geld für ein Robo-Taxi zu sparen. Seit seinem letzten Besuch hatte sich Coruscant nicht viel verändert, stellte er fest. Die Stadt stand noch, der Trubel hatte nicht nachgelassen und die schier unendlichen Möglichkeiten, Spaß zu haben und sich zu vergnügen, waren auch nicht weniger geworden. Der einzige auffällige Unterschied war die Anwesenheit imperialer Sturmtruppen, die die Stadt unsicher machten. Ketaki und Miley selbst waren alles andere als auffällig. Sie waren lediglich zwei Twi'leks in ganz normaler Kleidung, Miley trug einen braunen Rucksack und Ketaki schulterte einen stark ausgefransten Seesack. Leuten wie ihnen schenkte niemand größere Beachtung. Von einer der elektronischen Karten, die hier und dort in der Stadt fest installiert waren und nicht nur Touristen zur Orientierung dienten, erfuhren sie den Weg zum Honey House in den unteren Ebenen. Ein Bordell diente als Versteck für die Jedi - Ketaki konnte sich ausschütten vor Lachen, wenn er sich diese Ironie vor Augen hielt. Klar, der Orden war längst nicht mehr so konservativ wie noch vor hundert Jahren - nicht, dass er das erlebt hätte - doch trotzdem passte diese Konstallation überhaupt nicht. Jedi in einem Bordell, das war wie Stumtruppen im Jedi-Tempel - und da letzteres seit geraumer Zeit leider bittere Realität war, mussten auch sie mitziehen und sich dort einnisten, wo sie niemand vermuten würde. Ketaki störte sich nicht dran, im Gegenteil, das dürfte recht interessant werden...

"Woran denkst du?"

Fragte Miley plötzlich. Unschuldig hob Ketaki die rechte Schulter.

"Nichts besonderes. Wie wir im Honey House wohl aufgenommen werden."

Antwortete er gleichgültig, doch Miley ließ sich nicht täuschen.

"Schon klar. Du träumst von einem leicht bekleideten Empfang."

Stellte sie trocken fest. Ihre Stimme war ruhig, doch hinter ihren Augen konnte Ketaki es brodeln sehen, als er sie prüfend anschaute.

"Heeey, ich kann nichts dafür, dass Rätin Chesara sich offensichtlich gerne an zwielichten Orten aufhält!"

Verteidigte er sich schnell. Miley rollte mit den Augen.

"Nein, aber du hast auch nichts dagegen."

Konterte sie. Nun musste Ketaki lachen.

"Du etwa?" Fragte er zurück. "Mach jetzt bloß nicht auf Moralapostel."

Miley antwortete nichts mehr, sondern stapfte stur weiter geradeaus. Das war typisch von ihr. Die gelbhäutige Twi'lek neigte dazu, direkt überall Konkurrenz zu wittern. Dabei hatte sie in den wenigsten Fällen wirklich Grund dazu. Nunja, nicht ganz so selten, aber jedenfalls nicht immer. Ketaki schaute nunmal gern und was war schon schlimm an ein bisschen Fremdflirten? Er sah das alles nicht so eng. Miley ging so schnell, dass er erst wieder zu ihr aufschließen musste, um mit ihr zu reden. Kameradschaftlich stieß er sie in die Seite, doch sie reagierte nicht.

"Ah, komm schon, da unten kann man nicht viel erwarten. Die Tussen sind bestimmt alle grottig."

Versuchte er sie aufzuheitern und die Stimmung wieder herzustellen. Mileys Kiefer mahlten.

"Hm!"

Ketaki zeigte ein umschmeichelndes Lächeln.

"Aber wenn wir da ein Zimmer kriegen, dann zeig ich dir trotzdem, wie's in nem Bordell abgehen kann!"

Meinte er und zwickte sie. Miley quiekte auf.

"Keine voreiligen Versprechungen!"

Warnte sie, doch ihr Ärger war verflogen. Ihre Lekku sprachen eine deutliche, versöhnliche Sprache.

- Coruscant - City - Irgendwo in den Massen - Mit Miley -
 
(OP: Ha, doch einen Post geschafft. :D )

Coruscant - Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Tylaar, Noa und Ayanami

Nylia lächelte der Frau in der Rüstung leicht zu und blinzelte überrascht, als diese meinte man habe sie früher auch „Wolf“ genannt. Lia konnte noch nicht sagen, ob der Name passte, aber er gefiel ihr. Sie mochte diese Tiere sehr. Wenn Ayanami nur ein wenig von einem Wolf hatte, würde Nylia sich sicherlich mit ihr verstehen. Sie reichte ich daher die Hand und lächelte noch ein wenig mehr. Was die andere Blondine in ihrer Aufmachung ausstrahlte waren Autorität und Stärke. Lia hoffte, dass auch sie irgendwann so sein würde. Früher hätte sie nicht erst jetzt ihre Stimme wiedergefunden. Vieles hatte sich in den letzten Jahren geändert.

„Wie Tylaar meinte, ich heiße Nylia. Du kannst Lia sagen, wenn du magst.“

Ihre Neugierde auf die neuen Bekannten erhielt aber sofort einen Dämpfer, als Tylaar mit Noa besprach, welche Aufgabe es für sie gab. Nylia erwartete doch gar keine hochtrabende Tätigkeit mit Verantwortung. Sie würde auch nur hier im Raumsitzen bleiben und alte Missionsprotokolle lesen, wenn sie dadurch etwas lernen und für kommende Dinge besser vorbereitet sein würde. Noas Antwort klang aber nicht nur recht kühl, Lias Lächeln erstarb nach und nach immer mehr.

"Ich wüsste nichts für sie. Das Beste wäre, sie würde zurück in eure Unterkunft gehen. Hier kann sie jedenfalls nicht bleiben.“

Aus Nylias Blick wich bei Noas Worten etwas, was sie bisher mit Mühe aufrecht erhalten hatte: Eine gewisse Freude trotz all den Zweifeln und dem Ungewissen mit Tylaar hier zu sein und die Hoffnung, dass auch der Widerstand ein Teil ihres neuen Lebens sein würde. Nylia wollte eigentlich alles mit offenen Armen empfangen, was ihr eine Aufgabe geben konnte. Sie würde zu etwas gehören und einen Sinn in ihrem Leben sehen. Daher wollte sie versuchen niemanden mehr vor den Kopf zu stoßen. Jibrielle hatte sie zum Glück mit ihren harschen Worten nicht verschreckt. Nylia hatte es wirklich leid getan, aber zum Glück hatte die andere Padawan verstanden, wieso sie so reagiert hatte. Bei Noas gehobener Augenbraue und vor allem diesem unterschwelligen Ton in ihren Worten wollte Nylia aber gar nicht mehr bleiben. Wieso sollte sie versuchen bei Leuten Anschluss zu finden, die sie anscheinend nicht einmal bei sich haben wollten. Sie wusste selbst, dass sie noch keine Hilfe für den Widerstand war. Das war sie für die Jedi auch nicht, aber dort hatte man sie nicht so gemustert und sie wie Luft behandelt. Noa redete mit Tylaar, als würde Nylia nicht nur einige Schritte neben ihr stehen. Sie sah Lia die meiste Zeit nicht einmal an, als wäre es die Mühe nicht wert und in Noas Stimme war keinerlei Sympathie. Sie klang, als würde sie über etwas Überflüssiges reden, dass ihr nur im Weg war bei dem kommenden Plänen.

"Es sei denn, sie hat nichts gegen Annäherungsversuche von rauen Widerstandskämpfern."

Ob sie nichts dagegen hatte? Fand Noa das etwa witzig? Sollte das ein Scherz auf Kosten der schwachen, nichtsnutzigen Padawan sein, die nichts konnte und die zu nichts anderem gut war, als hübsch auszusehen und dümmlich lächelnd in der Ecke zu stehen? Was glaubte diese Frau, wer sie war? Eine Mischung aus Wut und Schmerz spiegelte sich in Nylias weichen Gesichtszügen wider. Für einen Moment auch Wut auf Tylaar. Was hatte er dieser Frau gestern über sie erzählt? Dass er sie in einem Bordell aufgesammelt hatte und dass sie wohl dorthin gehört hatte? Wusste jeder in diesem Gebäude, dass sie eine Sklavin gewesen war? Nylia wollte nicht, dass es jeder wusste. Sie hasste diesen Blick voller oberflächlichem, meist nicht ernst gemeinten Mitleid genauso wie sie diesen überheblichen Blick aus Noas Augen gerade nicht ausstehen konnte. Was hatte Lia ihr getan? Sie hatte keinerlei Ahnung. Vielleicht war Noa einfach eine kühle Person, die bei allen neuen Leuten so reagierte. Es irritierte Nylia dennoch und dieser Scherz war ein Schlag unter die Gürtellinie. Sie war sich sicher, dass Noa wusste, wo Tylaar seine neue Padawan gefunden hatte. Nylia schloss kurz die Augen, atmete tief durch und wandte sich dann an ihn.

„Die gute Erziehung, die ich genossen habe bevor ich in die Sklaverei verkauft wurde, verbietet es mir ihr eine Antwort auf diese Frage zu geben. Kümmer dich nicht um mich. Ich finde schon zurück. Ich habe bisher auch alleine überlebt, da schaffe ich das auch eine halbe Stunde länger. Mach hier, was immer ihr noch vorhabt. Lass dich bitte nur nicht abschießen. Du weißt, dass sollte nach dem ersten Waffentraining gestern doch später sicherlich einmal meine Aufgabe sein. Vielleicht erreiche ich ja auch jemandem im „Honey House“. Die anderen vom Orden dort haben mir ja ihre Comfrequenzen gegeben. Vielleicht finde ich auf dem Weg zurück ja auch jemanden, der mir den Transmitter aus dem Handgelenk holen kann.“

Nylia kümmerte es gerade nicht mehr, so offen über ihre Vergangenheit zu reden. Es wusste ja anscheinend eh jeder, wie sie zu Tylaars Padawan geworden war. Sie sah kurz zu Noa herüber, bevor sie Tylaar wieder anlächelte. Er konnte ja nichts dafür, dass man sie nicht wirklich herzlich empfing. Nylia hatte es bei ihm ja zum Glück anders erlebt. Sie fand es nur auch einfach schade. Sie hatte bereits gemerkt, wie wichtig ihm die Sache mit dem Widerstand war und dass er hoffte, dass sie ein Teil davon werden würde. Sie enttäuschte ihn nur ungern erneut.

„Ich denke weniger, dass ich hier irgendjemanden finden werde, der mir hilft. Ist das in Ordnung? Sonst bleibe ich wirklich einfach hier. Ich weiß mich zu wehren, auch wenn ich es dir bisher vielleicht nicht so zeigen konnte. Mach dir da keine Sorgen. Ich will dir nicht im Weg stehen, wenn du denen helfen willst bei der Sabotage.“

Sie behandelte Noa nun ebenso wie Luft wie die andere Frau sie. Nylia wollte nur Tylaars Meinung hören. Er war ihr Meister, das hatte sie bereits begriffen und sie würde nichts gehen, bleiben oder sonst etwas für den Widerstand tun, das nicht seine Erlaubnis hatte.

Coruscant - Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Tylaar, Noa und Ayanami
 
[ Coruscant - Mittlere Ebenen – Einkaufszentrum – Chesara, Jibrielle, Adrian und Fey ]

Adrian und Fey mussten nicht lange warten, da tauchten auch schon Chesara und Jibrielle auf. Als Adrian sah, dass auch ihnen eine Menge Tüten gepackt wurden, war er ein wenig erleichtert, auch wenn es dadurch nur noch schwieriger werden würde alles zu transportieren.
Dass sie schon bezahlt hatten, entging Chesara natürlich nicht. Adrian wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte. Er wollte nicht gönnerhaft auftreten, schließlich hatte er nichts für das Geld geleistet – er hatte es eben. Und auf jeden Fall wollte er vermeiden, dass es Jibrielle oder Fey in den falschen Hals bekamen. Gerade weil er erst jetzt neu dazu gekommen war, wollte er sich nicht aufspielen. Aber helfen wenn er es gut konnte, das wollte er.
Sein Blick ging an Chesara und den beiden Padawanen vorbei, als er leise zu sprechen begann:


„Ich hab meinen Geldchip von zu Hause benutzt.“

Ihm wurde heiß und er spürte, wie er leicht rot wurde.

„Ich meine … dort fehlt es niemandem. Und so … naja ... sehen meine Eltern wenigstens wo ich mich rumtreibe und was ich genau tue. Zumindest können sie es sich dann denken. Und … ich wollte dem Jedi-Orden einfach helfen. Schließlich gehöre ich jetzt dazu.“

Jetzt warf er einen verstohlenen Blick zu den dreien. Wahrscheinlich wussten Jibrielle und Fey gar nichts von seiner Herkunft. Vielleicht war jetzt der Zeitpunkt gekommen um ein bisschen mehr von sich zu offenbaren. Aber erstmal wollte er sehen wie Chesara darauf reagierte. Möglicherweise nahm sie ja das Heft in die Hand und bewahrte ihn davor noch mehr sagen zu müssen.

[ Coruscant - Mittlere Ebenen – Einkaufszentrum – Chesara, Jibrielle, Adrian und Fey ]
 
§~ Coruscant ~ Obere Ebenen ~ Filmset ~ mit Akemi & Filmcrew ~§

Des Näpfchens Fett war verschüttet und Akemi wirkte schließlich etwas unbehaglich bei dem ganzen Thema "Nacktaufnahmen", dass Nex mal wieder so geschickt angesprochen hatte. Nein, halt, sie war es doch eigentlich gewesen. Er sollte bloß nicht anfangen sich hier schon wieder irgendwelche Schuldzuweisungen zu machen, wie er es so schön konnte. Nein, niemand traf hier Schuld. Schuld war hier gar keine Kategorie. Nackheit war einfach generell ein delikates Thema und mit noch halb wildfremden Leuten besprach man sowas normalerweise nicht, ganz einfach.

Als Akemi meinte, sie würde nicht wissen, wie sie sich in so einem Fall entscheiden würde, der Galaxis alles zu präsentieren und so, zuckte Nexus deshalb die Schultern und steckte sich eine weitere vollbeladene Gabel in den Mund.


"Verstehe ich gut ... ist ja immer eine Ermessenssache. Und das betrifft ja eigentlich alle Entscheidungen, die man in dieser Branche so treffen muss, schätze ich. Hängt ab vom Medium, von der Situation und ja nicht zuletzt von der künstlerischen Intension - wenn sie denn überhaupt künstlerisch ist. Und da Nats Angebot mit Kunst nicht sooo viel zu tun hatte ..."

Akemi, offensichtlich darum bemüht auf ein anderes Thema zu kommen, sprach an der Stelle einen Gruß an Natalja aus und Nex bestätigte ihre Bitte mit einem deutlichen Nicken.

"Ich hatte ja wirklich gedacht, ihr wäret ein Paar. Ihr habt so vertraut gewirkt."

sagte die junge Schauspielerin in ihrem dreckigen Outfit und schaute dabei ganz arglos drein. Nex konnte ein Verschlucken gerade so verhindern. Verflucht ja, dass bekam er wirklich oft zu hören. Nat witzelte bei der Gelegenheit gerne darüber, dass sie bestimmt das Ideale Ehepaar wären, da sie sich das Leben dann bestimmt zur Hölle machen würden. Nex musste aber immer daran denken, wie es diese eine Nacht diesen fürchterlichen Ausrutscher gegeben hatte. Doch glücklicherweise war über diesen obzwar großartigen Sex ihre Freundschaft nicht zerbrochen. Von dieser Nacht hatten sie aber noch niemandem erzählt und mieden das Thema auch untereinander wo sie nur konnten. Doch ganz vergessen, konnte es Nex natürlich nicht. So sprangen auch jetzt wieder die entsprechenden Erinnerungen hoch.

"Jah ... nein ... das haben wir in der Tat schon ein oder zweimal gehört, glaub ich. Naja wir sind wohl eher ... eher wie zänkische Geschwister, schätze ich. Ich wenn mir, bei diesem Gedanken ... ein bisschen komisch wird. Aber egal - ja nein ... wir sind guute Freunde."

Und plötzlich sagte Akemi etwas, etwas das ihr nur so herausgerutscht zu sein schien: Ob er denn mit jemandem zusammen war. Na wenn das nicht versehentlich nach Interesse geklungen hatte. Kein Wunder dass sie diesen unmissverständlichen Ausrutscher schnell zu überdecken versuchte.

"Sorry, du musst natürlich nicht antworten."

"Ähm ..."

"Es interessierte mich bloß."

"Älso ..."

"Binbloschneugierich"


Es ratterte sehr schnell in seinem Kopf. Er antwortete instinktiv, auch wenn er sich kurz darauf fragte, ob ihm nicht noch etwas ungeschickteres hätte einfallen können. Er sprach recht ruhig und klang überzeugt von dem was er sagte.

"Ähm weißt du ... ja nein ... ja also das gibt es ein Mädchen ... ich meine eine junge Frau ... J- Janett. Ich kenne sie vom Billard - das heißt, da hab ich sie mal getroffen sie - sie ist von einem ... Verlag. Sie ist Verlegerin, weißt du. Sie ist leider viel auf Reisen und so. Ich kann sie dir ja gerne mal vorstellen, bei Gelegenheit."

Was zur Hölle ging in ihm vor? Er kannte keine verdammte Janett. Er war so konzentriert darauf, nicht den Hauch von Anziehung zwischen sich und diese Akemi enstehen zu lassen, dass er sich jetzt sogar eine Freundin ausdachte. Naja, mit Glück musste er nie in die Lage kommen, ihre Existenz auf die Probe zu stellen. Schneller Themenwechsel.

"Aaaber wir reden ja nur von mir ... was geht bei dir so? Ich weiss zwar, dass dein "Stern" am aufsteigenden Himmel ist, aber ich lese oder höre oder gucke ehrlich gesagt so gut wie keine Nachrichten. Vor allem nicht die Boulevard-Presse. Nat ist da fitter als ich. Aber eigentlich ist es ja eh unwichtig, was die Presse so zu sagen hat. Die können ja nur Tratschen und Lästern. Aalso ... was ist bei dir los - wenn du darüber reden willst ..."

fügte er noch an, immerhin waren sie sich ja noch immer relativ unbekannt. Eigentlich hatte er auch nichteinmal interesse daran, sie so gut kennen zu lernen. Aber nun saßen sie hier zum Essen und ein paar Infos sollten nicht schaden. Immerhin mussten sie noch eine Weile zusammen drehen. Vielleicht würden ein paar mehr Fakten ihn vor weiteren Fettnäpfchen bewahren.

§~ Coruscant ~ Obere Ebenen ~ Filmset ~ mit Akemi & Filmcrew ~§
 
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|| Coruscant ▫ City ▫ untere Ebenen ▫ Nahe "Fight Club:" Frenzy Storm ▫ Straße/Weg || ▫ Azgeth & Jace

Soso. Zweifelhafte Fracht. Musste man sie als so etwas betrachten? Schon möglich. Zumindest musste sie sich bedeckt halten, weshalb ihr viele andere Optionen verwehrt wurden. Vermutlich hatte er Recht. Und wenn er tatsächlich ein ehemaliger Imperialer war – und nicht zum "Feind" übergelaufen war – dann blieben für ihn auch nicht viele Alternativen. Man gehörte weder der einen, noch der anderen Seite an. Waren sie nichts weiter als Gefangene zwischen den Welten? :-)D)

Auffällig jedenfalls war, dass sie sich nicht für ein ganz normales Leben entschieden hatten. Eines mit geregeltem Arbeitsalltag, in einem Büro oder einer Werkstatt.


"Ich bin also fragwürdig." , stellte Azgeth leicht amüsiert fest. "Offensichtlich trifft das auf uns beide zu. Nun, ich schätze für Leute wie uns gibt es nur das Reich der Schatten." , warf sie vermutend auf. Etwas ungläubig schüttelte sie den Kopf.

"Vielleicht sollte ich öfter ungewöhnliche Entscheidungen treffen. Ständig trifft man auf ungewöhnliche Leute und kommt in ungewöhnliche Situationen."

Erst ihre Flucht vor dem Imperium und ihren einstigen Mitstreitern. Dann die Flucht mit einer Jedi in einem Schiff eines imperialen Prominenten. Schließlich ihre "Zusammenarbeit" mit dem Feind, die zu totalem Kontrollverlust führte. Sie wusste heute noch nicht was damals geschehen war als sie durch die dunklen Gegenden von Coruscant geirrt war. Einen großen Teil der Zeit hatte sie gar nicht mehr wirklich gewusst was sie tat und nur Bruchstücke dessen wahrgenommen. Schließlich hatte sie alles überwunden und sich einen normalen Job gesucht. Nur war dies nicht der richtige Weg gewesen, weshalb sie sich dazu entschieden hatte, eine Selbstverstümmelungssession einzuschieben. In ihrem Kopf musste doch irgendetwas nicht stimmen, wenn man sich die Entscheidungen ansah, die sie traf. Was für ein Mensch war sie eigentlich? Früher hatte sie einfach nur mit ihrem Bruder leben wollen und als er dann starb war Rache ihr einziger Antrieb gewesen. Nun war es Freiheit nach der sie strebte. Doch Freiheit vor was genau? So ganz ergründet hatte sie dies immer noch nicht. Trotz der langen Zeit, in der sie schon hier war. Immerhin war sie bemüht Coruscant zu verlassen. Vielleicht bedeutete dies genug Veränderung um einen neuen Blickwinkel zu finden. Jace konnte derjenige sein, der sie von diesem Moloch wegbrachte, vielleicht aber auch ein anderer. Da er selbst noch nicht genau wusste, inwieweit er zur Verfügung stand, war die Sache sowieso etwas ungewiss. Anderer Faktoren kamen zusätzlich hinzu.

"Garantien gehören zurzeit sowieso nicht zu den verfügbaren Dingen. Denn ich weiß selbst nicht wohin ich genau möchte. Auf jeden Fall soll es ruhiger als hier sein. Wenn man hier in der Gegend herumläuft kann man ja nur krank im Kopf werden. Ich brauche genau das Gegenteil. Wenn sie da was wissen ist es gut, ich selbst bin nicht soviel herumgekommen."

Sie hatte keinen speziellen Wunsch, ihr Ziel musste nur die genannten Voraussetzungen erfüllen. In der Zwischenzeit waren sie ein Stück gelaufen, und auch schon einigen Leuten begegnet. Eine weitere Gruppe junger Leute wankte ihnen beschwingt entgegen. Diese Gelegenheit würde sie beim Schopf packen. Sie stellte sich in den Weg und begrüßte das Party-Volk.

"Hey Leute! Offensichtlich habt ihr eine Menge Spaß. Ihr kennt euch hier mit Sicherheit aus und könnt uns sagen wo man hier richtig abfeiern kann." Gegröle und Lachen kam ihr entgegen, aber auch ein paar schwer verständliche Sätze. Wenn sie ihre Ohren nicht täuschten, hörte sie Namen wie "Skunk Bar" und "Lighthouse" heraus. Erkundigungen nach dem Weg zur nächstliegenden Einrichtung förderten eine halb-hilfreiche Wegbeschreibung zutage. Billige Anmachversuche angetrunkener Teile der männlichen Begleiter konnten glücklicherweise scharf abgewiesen werden, ohne die Situation ausarten zu lassen. Azgeth hatte ihr Lichtschwert in Griffweite und wusste genau um die große Versuchung es auch einzusetzen, wenn es ernst wurde. Doch da es nicht notwendig war, konnten sie beruhigt den Weg fortsetzen und sich wieder um Wichtigeres kümmern. Ihr Begleiter hatte noch einen Wunsch geäußert der irgendwie ungewöhnlich war. Zumindest für sie. In den letzten Jahren war der Gebrauch des 'Du' nicht gerade gefördert worden. Aber unter den gegebenen Umständen hatte er wohl Recht.

"Damit hätten wir wohl schon mal zwei mögliche Optionen. Mal schauen was uns erwartet. Was das andere betrifft, kann ich mich nur entschuldigen. Die Macht der Gewohnheit. Wenn man die ganze Zeit Leute mit Lord, Lady, Captain oder Kommodore anspricht, wird das 'Du' doch eher zum Exot. Ich werde mir aber Mühe geben mich anzupassen … Jace." Ein freches Grinsen folgte auf die Erwähnung des Namens, dann verfiel die Ex - Sith erst einmal ins Schweigen. Dies dauerte allerdings nicht allzu lange an, denn schon bald näherten sie sich einem Gebäude, um das sich eine kleine Menge drängte, bzw. vor dessen Aus- und Eingang. Die Vibrationen die draußen bereits zu spüren waren, ließen auf eine Disko schließen. Eine Disko in der Unterwelt von Coruscant? Was das wohl für ein Laden war? So ganz war dies nicht, was sich die Schwarzhaarige vorgestellt hatte. Nicht nur, dass sie sich zu alt für so etwas fühlte, es war einfach nicht ihr Ding. Sie wollte sich noch unterhalten können.

"Das ist wohl das 'Lighthouse'." , stellte sie überflüssigerweise fest, da dieser Name auf einem Schild direkt über dem Eingang prangte. "Sieht nach 'ner Disko aus. Nicht gerade das Gesuchte. Da wär' ich doch eher für eine Bar mit Live-Musik oder so." Dabei fielen ihr wieder die drei Straßensänger ein. Die hätten ihr bestimmt etwas empfehlen können. Pech gehabt. Sie hatte nicht daran gedacht. Außerdem gab es ja bestimmt noch mehr in der Nähe, mindestens einen Anlaufpunkt hatten sie ja noch. Azgeth quatschte einfach einige in der Warteschlange an und erkundigte sich. Es gab zwei entsprechende Bars deren Ortsangabe sie in Erfahrung bringen konnte. Sie wandte sich zu Jace um.

"Willst Du unbedingt in die Disko hier, oder kannst Du dich auch mit etwas Gemäßigtem zufrieden geben? In dem Fall müssten wir da lang." Sie zeigte in die entsprechende Richtung und wartete auf die Antwort des Piloten.

|| Coruscant ▫ City ▫ untere Ebenen ▫ Platz vor dem "Lighthouse" || ▫ Azgeth & Jace
 
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Coruscant - Untere Ebenen - HQ der Defender - mit Noa, Lia & Ayanami

Manchmal brauchte Noa sich gar nicht zu bemühen, um ihn so richtig sauer zu machen. Da reiche auch schon ein unüberlegter Satz wie eben. Als sie mit einer blöden Bemerkung Lia abstempelte, als hätte er sich eine Prostituierte aufgegabelt. Was dachte sich diese verzogene Prinzessin eigentlich?! Musste sie unbedingt mit ihrer bescheuerten Eifersuch (und Tylaar war sich sicher, dass es deswegen war) hier & jetzt anfangen und dabei auch noch Lia mit hineinziehen, die ohnehin schon genug Unsicherheit am Hals hatte?

Er war stinksauer.

Demenstsprechend sah auch seine Miene aus, als er sich Noa zuwendete. Er hörte, dass seine Schülerin von Noas Worten offensichtlich verletzt versuchte, sich mit ein wenig Würde aus der Sache herauszureden, wie sie vorschlug, jemanden im Honey House zu kontaktieren, um den Weg zurück zu finden. Und was dann? Eine junge, hübsche Frau alleine die Meilen bis zu den Jedi zu Fuß gehen lassen?! Da hätte er sie gestern auch gleich weiterverkaufen können. Lia würde nicht einmal die Hälfte der Strecke schaffen, ohne an irgendeine Art von Ärger zu geraten.
Wie konnte Noa nur so verdammt egoistisch und unüberlegt sein?! Dass Nylia ein halbes Hemd und fast noch ein Kind war, das konnte man doch auch ohne große Intelligenz sehen und die Widerstandskämpferin war jetzt nicht gerade dämlich.

Tylaar stellte sich demonstrativ neben seine Padawan, als er zu einer Antwort in Richtung Noa ansetzte.

"Ich schicke Lia ganz sicher nicht alleine zurück durch diese Kloake, wo es mehr lebenden Müll gibt als in jeder Deponie", begann er leise, was bei ihm immer ein sicheres Anzeichen für latente Gereiztheit war. "Ob es dir gefällt oder nicht: Sie ist meine Schülerin! Die Defender wollten die Zusammenarbeit mit uns, jetzt habt ihr sie! Du vergisst vielleicht, Noa, dass Nylia nicht hier ist, um zu putzen! Sie ist wie ich, wenn auch untrainiert. Aber ich kann ihr nichts beibringen, wenn sie nicht versteht, was um uns herum passiert."

Er hatte sich fast in Rage geredet, sicherte das Projektilgewehr, das er noch immer in der Hand hielt und hing sich die Waffe energisch über die Schulter.
Wieder suchte er Noas Blick.

"Stell deine persönlichen Ansichten über mich hinten an, in Ordnung? Es geht hier um verdammt viel mehr. Ich verlange gar nicht, dass sie bei der Aktion direkt dabei ist. Sie kann in einem der Fluchtgleiter warten, das Ganze einfach beobachten und lernen. Sie wird uns schon nicht im Weg stehen. Aber ich muss sie ausbilden und sie wird Teil des Kampfes gegen die bürokratischen Weißpanzerspinner. Also sage ich dir, Noa: Lia kommt mit ... oder die Zusammenarbeit mit meinem Orden ist auf der Stelle beendet!"

Dass er überhaupt nicht die Befugnisse hatte, eine solche Entscheidung zu treffen, geschweige denn die Zusammenarbeit zwischen Jedi und Defender einfach so aufzulösen ... nun ja. Tylaar Zaith ging schon immer seinen eigenen Weg und fühlte sich recht wohl in der Rolle desjenigen, der die Regeln so weit bog, bis sie kurz vor dem Bruch waren.
Wenn gewisse Jedi-Meister von seinen eigenwilligen Verhandlungsmethoden wüssten ...
... bezahlten gefeuerter Jedi eigentlich Steuern?


Coruscant - Untere Ebenen - HQ der Defender - mit Noa, Lia & Ayanami
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Mit Tylaar, Nylia, Ayanami -

Was bitte ging denn jetzt plötzlich ab? Ganz offensichtlich hatte Noa mit ihrer Bemerkung einen mehr als wunden Punkt bei Tylaars Padawan getroffen. Nicht, dass das nicht mitunter ihre Absicht gewesen war, aber anscheinend hatte ihr Spruch dann doch mehr ausgelöst, als sie geglaubt hatte. Mit einem Mal kam ein ganz anderes Thema zur Sprache, etwas, von dem Noa nichts hatte ahnen können: Sklaverei. Sie musste schwer schlucken, als Nylia sich zusammen nahm und mit eiserner Ruhe zu Tylaar sprach, Noa genauso ignorierend, wie sie es zuvor mit ihr gemacht hatte. Das Mädel war eine Sklavin gewesen? Sie erwähnte auch einen Transmitter, der sich noch in ihrem Handgelenk befand. Noas Blick bewegte sich zu Tylaar hinüber, der sie nicht gerade freundlich anschaute. Auf seinen Zügen braute sich ein Unwetter zusammen, während er Nylia zuhörte, die davon sprach entweder alleine zum Honey House zurück zu gehen, oder – entgegen Noas Rat, wie zynisch auch immer er gewesen sein mochte – doch einfach hier zu bleiben und zu warten. Noa holte bereits Luft, um ihr zu widersprechen. Ihre Bemerkung von vorhin war nicht freundlich gewesen, das gab sie ja zu, aber es war ihr ernst gewesen, dass Nylia nicht hier bleiben konnte. Die Mitglieder der Defender mochten für eine gute und noble Sache kämpfen, doch das bedeutete nicht, dass die Männer unter ihnen auch nobel waren, vor allem wenn sie ein hübsches Mädchen ohne Schutz sahen. Noa kam jedoch nicht dazu, etwas zu sagen, denn als nächstes polterte Tylaar los und er wandte sich dabei ganz an sie. Sein Ton war leise, allerdings nicht ruhig und gefasst, sondern eher drohend. Er verlangte von ihr, ihre persönlichen Gefühle gegen ihn zurück zu stellen, bestand darauf, dass Nylia nicht hier war um zu putzen (wer hatte etwas davon gesagt?) und ging schließlich so weit, die Zusammenarbeit mit „seinem“ Orden zu kündigen, wenn es nicht so lief, wie er es gerne hätte. Entgeistert starrte Noa ihn an. Sie waren mittlerweile auf dem Gang stehen geblieben.

„Niemand hat etwas davon gesagt, sie alleine zurück zum Honey House zu schicken.“

Antwortete sie überrumpelt.

„Das wäre mindestens genauso verantwortungslos, als sie alleine hier warten zu lassen.“

Tylaars wütender Blick ging ihr durch und durch und Noa fühlte sich in die Ecke gedrängt. So schlimm war ihr Scherz am Rande nun auch wieder nicht gewesen.

„Und von Putzen hab ich auch nichts gesagt. Hör auf, mir irgendwelchen Unsinn in den Mund zu legen!“

Wenn schon, dann sollte er auch bitte bei den Tatsachen bleiben. Allmählich wurde Noa auch ärgerlich. Ihr brauchte er auch nicht zu erzählen, um was es hier ging und wie wichtig der Widerstand war. Glaubte er, das wüsste sie nicht von selbst? Wer war denn schon länger bei den Defender, hä? Tylaar begann sich aufzuspielen, als hätte er hier jede Menge zu sagen. Abweisend verschränkte Noa die Arme vor der Brust. Was gab ihm das Recht, Forderungen zu stellen? Wenn er wollte, dass Nylia mit kam, und sei es nur als Beifahrerin in einem der Fluchtgleiter, dann sollte er das gefälligst mit Pablo absprechen. Aber das war ein Manko von Tylaar. Er verstand nicht, dass es in einer Organisation wie den Defender Strukturen, Teams und Aufgaben gab, dass nicht jeder machen konnte was er wollte. Das hatte er schon bewiesen, als sie zusammen mit Derryn zu den Jedi gefahren und er mitten auf dem Weg einfach ausgestiegen war und sein eigenes Ding gemacht hatte. Etwas ähnliches wiederholte er jetzt: er sagte, was er wollte und es war ihm egal, was andere davon dachten und was die Leitung der Mission dazu sagte. Tylaar Zaith konnte nichts anderes als Forderungen zu stellen!

„Vielleicht hättest du das Problem ansprechen sollen, als wir noch im Büro meines Bruders waren.“

Erwiderte Noa hitzig.

„Es ist weder an dir noch an mir zu entscheiden, ob deine Padawan Teil dieser Mission sein kann.“

Pablo hatte sie doch alle gefragt, ob noch jemand etwas sagen wollte oder Fragen hatte. Warum hatte Tylaar sich da nicht zu Wort gemeldet? Ihr gegenüber konnte er wieder eine große Klappe haben, das war ja typisch, aber vorhin hatte er nicht einen Mucks von sich gegeben. Und das war noch längst nicht alles. Der Höhepunkt war, als er ihr drohte die Zusammenarbeit zwischen Jedi-Orden (SEINEM Orden) und dem Widerstand auf der Stelle zu kippen. Ach, aber sie war diejenige, die nicht verstand, dass es bei alldem hier um viel mehr ging, ja? Sowas Albernes hatte sie schon lange nicht mehr gehört.

„DEIN Orden?“

Fragte sie zurück. Was er sagte klang nach Erpressung. Aber wie sie schon gesagt hatte: sie hatte hier nichts zu entscheiden. Pablo war für die Missionsplanung verantwortlich gewesen und Noa führte sie so aus, wie ihr vorgegeben worden war.

„Ich bezweifle ja, dass Rätin Chesara das genauso sehen würde. Aber bitte, tu was du nicht lassen kannst.“

Forderte sie ihn heraus. Jetzt würde sich ja zeigen, wie verantwortungsbewusst er war. Noa brauchte ihn ganz bestimmt nicht. Der Widerstand brauchte die Jedi, die Republik brauchte die Jedi und Coruscant brauchte sie, aber Noa kam auch ganz gut ohne Tylaar Zaith zurecht. Etwas anderes blieb ihr auch wohl kaum übrig – und etwas anderes wollte sie auch nicht! Von der anfänglichen Sympathie und angehenden Vertrautheit war jetzt jedenfalls überhaupt nichts mehr zu spüren und obwohl Noa hasste, es zuzugeben, hatte sie Tylaars funken sprühender Blick doch ein wenig getroffen.

- Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Mit Nylia, Ayanami, Tylaar -
 
- Coruscant - Mittlere Ebenen - Supermarkt - Mit Jibrielle, Fey, Adrian -

Chesara bedachte Adrian mit einem warmen Lächeln. Das war ihr guter Junge. Er hatte genau so gehandelt, wie sie es sich gewünscht hätte, ohne dass sie jedoch auf den Gedanken gekommen wäre, ihn darum zu bitten. Aus ihm würde ein guter Jedi werden, wenn diesen Weg dieses Mal zu Ende ging, denn er hatte verstanden, worum es ging.

"Das war sehr umsichtig von dir."

Sagte sie zu ihm.

"Dann lasst uns mal sehen, ob wir die ganzen Einkäufe überhaupt im Gleiter unterbringen können."

Dies war tatsächlich eine Herausforderung. Der Lastendroide leistete gute Arbeit, indem er ihnen half die schweren Tüten zu transportieren, aber am Gleiter angekommen mussten sie ein paar Mal alles hin und her räumen, um den vorhandenen Platz auszunutzen und alles zu verstauen. Am Ende musste jeder der Padawane noch eine Tüte auf den Schoß nehmen, während Chesara sich wieder hinter das Steuer setzte. Nun ging es auf direktem Wege in die unteren Ebenen und in die Elendsviertel. Da Chesara bereits öfter dort gewesen war, kannte sie den Weg.

"Wir brauchen etwa eine halbe Stunde."

Informierte sie ihre drei jungen Begleiter und schlug vor, die Zeit während der Fahrt zu nutzen, um ein wenig über die Geschichte des Jedi-Ordens zu erfahren. Jibrielle, die entsprechendes Material aus der Biliothek von Lianna mitgebracht hatte, konnte über ein paar Ereignisse in der Geschichte des Ordens berichten und auch Adrian hatte längst nicht alles vergessen, was er früher gelernt hatte. Fey war auf diesem Gebiet noch vollkommen unbedarft, hörte jedoch genau zu und stellte hin und wieder Fragen, die Chesara dann geduldig beantwortete. Der Gleiter bewegte sich immer tiefer nach unten. Es wurde dunkler und Tageslicht hatten sie schon lange keines mehr gesehen. Je weiter sie kamen, desto grauer und trister wurde die Gegend. Auch ruhiger wurde es um sie herum. Und trauriger. Chesara konnte die Bedrückung hier unten förmlich spüren. Ihre Machtsinne übermittelten ihr die Hoffnungslosigkeit und die Niedergeschlagenheit der Slum-Bewohner. Schließlich erreichten sie ihr Ziel und Chesara stoppte den Gleiter. Vor ihnen breitete sich das ganze Elend all jener aus, die nichts besaßen und auf noch weniger hofften. Drei in sich zusammen gesunkene Gestalten saßen vor der Öffnung einer schiefen Bretteransammlung. Schmutzige und löchrige Decken hatten sie sich um die Schultern gelegt. Zu ihren Füßen lag Unrat und der Boden war bedeckt mit Schmutz und Schlamm. Noch waren die vier Jedi nicht ausgestiegen. Vor ihnen erstreckte sich eine schmale Gasse, zu deren beiden Seiten Ansammlungen von Behausungen standen. Hier und da prankte auf der Erde eine stinkende Pfütze. Ein vielleicht dreijähriges Mädchen stocherte mit einem Stock in einer solchen herum. Als Chesara die Tür des Gleiters öffnete kam ihnen sogleich der Gestank entgegen, dem so viele dieser armen Kreaturen ihr ganzes Leben lang ausgesetzt waren.

"Da wären wir also."

Sagte Chesara und schaute zu Adrian herüber, der auf dem Beifahrersitz saß, während Jibrielle und Fey hinten saßen.

"Kommt, hier können wir etwas wirklich Gutes tun."

- Coruscant - Mittlere Ebenen - Supermarkt - Mit Jibrielle, Fey, Adrian -
 
]Coruscant-System - Coruscant - Mittlere Ebenen - Einkaufszentrum - mit Chesara, Fey und Adrian[

Jibrielle stürmte in gemäßigtem Tempo davon. Ziel: Die Bekleidungsabteilung. Was der jungen Padawan letztlich doch noch früh genug auffiel war, dass dieser Einkaufsmarkt nicht denen glich, die sie aus den unteren Ebene kannte. Dort unten hatte es keine großen Einkaufshäuser gegeben, nur billige Kleinmärkte mit einem spärlichem Sortiment an zumeist minderwertigen Produkten, die dafür aber immerhin für ein Appel und ein Ei zu bekommen waren. Einmal, so konnte sie sich erinnern, waren sie mal mit der Exkursgruppe in so ein großen Kaufhaus gegangen, ja. Jetzt erinnerte sie sich wieder, dass ja hier ganz anders bezahlt wurde. Während bei den ranzigen Kleinmärkten die Waren allesammt noch unschön in Regalen gestappelt und umständlich in einen großen Metallkorb auf Rädern baldovert werden mussten, herrschten in den mittleren Ebenen schon lange nicht mehr steinzeitliche Zustände beim Produkteinkauf. Falls der Kram in den unteren Ebenen überhaupt noch die Bezeichnung Produkte verdienten.

Die brünette Padawan schnappte sich eines dieser praktischen Kundenhandterminals und brauchte ein paar Minuten, um sich wieder in diese Servicerealisierung einzufuchsen. Doch schließlich hatte sie begriffen, wie es funktionierte. Jeder Dummkopf konnte damit einkaufen und ganz genau das bekommen, was er wollte. Sie wählte die Rubrik "Bekleidung - Unisex- Outdoor - Warm" und folgte der Wegbeschreibung zu dem entsprechenden Regal. Sie versuchte unter den anderen Leuten nicht unbedingt als blutige Anfängerin aufzufallen und über jede technische Raffinesse vor Ort mit einem sonorem "uuuuhhh" zu staunen, sondern stattdessen ganz abgeklärt zu wirken. Selbst, wenn sie sich vor Fazination kaum halten konnte. Es war einfach unglaublich, wie viel hier angeboten wurde. In ihrer Erinnerung hatte sie sich dieses Ding zwar wirklich riesig vorgestellt. Aber was hieße das schon - einem Kind kam doch einfach alles total riesig vor. Doch war so ein Kaufhaus ein, wenn man nicht richtig aufpasste, ein wahrer Irrgarten. Unzählige Produkte wurden hier angeboten. Einfach unglaublich, dass es hier soviel gab, soviel ungenutzt herumlag, während es in den unteren Ebenen zu dringend gebraucht wurde.

Sie erreichte das erste Regal ihrer Wahl und wurde mit einem Sortiment an unterschiedlichsten - und doch irgendwie ziemlich gleichen - Pullovern konfroniert. Nachdem sie geschlagene zehn Minuten lang sich die Beschreibung zu jedem Pullover gewissenhaft angesehen hatte, und noch nichtmal ein Viertel des Angebots geschafft hatte, stämmte sie entnervt die Hände in die Hüften und runzelte die Stirn. Wer in der ganzen Galaxis brauchte soviele verschiedene Pullover, die doch alle so langweilig gleich aussahen? Nie würde sie etwas gegen die Varianz in der Mode sagen, aber das hier war einfach doof. Und lästig! Sie schaute auf ihr Display, fand die erweiterten Suchoptionen und ließ sich einfach den billigsten Pullover anzeigen. Solange er nicht von alleine auseinanderfiel, würde er dann schon der richtige sein. Immerhin konnten sie dann soviele wie möglich kaufen. Sie fand sogar ein Sonderangebot: schöne blaue Pullover! Bei der Mengenangabe stutzte sie. Wieviele sollte sie nehmen? Immerhin wollte sie nicht nur mit ein paar Pullis unter dem Arm dort unten ankommen. Als schätzte sie Phi mal Daumen die Menge ab, drückte auf bestätigten, und strahlte den Mann neben ihr breit an.

Dann stürmte Jibrielle weiter zu den anderen Dingen die so dringend gebraucht wurden: Strümpfe, warme Hosen, Schals, Schuhe. Sie dachte auch an Decken, denn viele mussten schließlich draußen schlafen und da waren Decken unheimlich wichtig. Von allem kaufte sie mindestens ein oder zwei gute Dutzend, schließlich musste es doch annährend reichen für ihren Einsatz. Sie wollte auch nicht faul oder geizig rüberkommen. Nicht das Chesara glaubte, sie hätte sich nicht richtig Mühe gegeben.

Als sie mit ihrem Kundenhandterminal zu den Kassen kam, erblickte sie bereits Adrian und Fey, die auf den Rest der Truppe zu warten schienen. Chesara kam auch gerade dazu und so trat Jibrielle hocherfreut zu ihrem Mitstreitern. Die Padawan sah die enorm vielen Tüten, die Adrian und Fey da besorgt hatten und öffnete erstaunt den Mund. Na ob sie sich da nicht ein wenig verkalkuliert hatten mit der Menge, dachte sie. Da würden sie aber ganz schön zusehen müssen, auch alles wegzubekommen.


"Wow ... da habt ihr aber ganz schön zugeschlagen."

sagte Jibrielle munter und übergab Chesara ihr Benutzerterminal, damit sie die Abrechnung übernehmen konnte, schließlich besaß die Padawan, nicht mehr als ein paar Credits und die Fuseln in ihren Hosentaschen. Doch wie hatten die anderen beiden denn bezahlt? Als sich Chesara und Jibrielle anschließend hinter die Kassen und zu ihnen gesellten, erfuhr die Padawan den Grund. Adrian hatte selber bezahlt! Mit seinem Geld! Er hatte Geld! Die Erkenntnis traf sie wie ein Blitzschlag. Ihr Gedächtnis war wirklich löchrig wie ein Käse: Sie hatte doch längst gewusst, dass Adrian der Sohn einer Dynastie von großen bösen Firmenbossen war, oder so. Wingston - den Namen kannte sogar sie und konnte ihn zu den großen dicken Fischen zählen. Unter diesem Licht, muss Adrian dieser Einkauf nicht einmal ein müdes Lächeln abgerungen haben.

Ein klein wenig neidisch blickte Jibrielle auf all diese Tüten, die Adrian hatte so problemlos kaufen können. Das wollte sie auch tun! Sie wollte so eine Tour jeden Tag machen können, den Leuten dieses Zeug bringen. Seine Familie aber konnte ohne Probleme auf dem riesigen Goldhort hocken wie Drachen und sich eins grinsen. Aber ... sie sah auch wie peinlich Adrian das war. Sie spürte, dass er sich etwas dafür schämte, eben weil er sich das so ohne Probleme leisten konnte. Er schämte sich für den Luxus den er genießen konnte, dafür dass er damit quasi durch Geburt ausgeschlossen war. Jibrielle lächelte milde. Das ehrte ihn wirklich. Sie sah auch, wie stolz Chesara ihren frischgewonnen Padawan anblickte. Jibrielle ging zu Adrian hinüber, strahlte ihn gutmütig an und fasste ihn freundschaftlich bei der Schulter, bevor sie sich daran machten, ihre gerade gekauften Waren zu empfangen.


"Du bist wirklich zu beneiden, dass es dir möglich ist soetwas Gutes tun zu können."

Erwartungsvoll drehte sie sich von Adrian zu ihren Einkäufen um, wobei ihr Herz einen kurzen Moment aussetzte. Ihre Einkäufe allein bestanden aus zwei gewaltigen Plastiksäcken, die voller Klamotten waren. Wie um alles in der Galaxis hatte sie soviel einkaufen können? Wie hatte das soviel sein können? Konnte sie nicht rechnen? Wie sollten sie das nur wegbekommen. Vorsichtig drehte sich die Padawan zu ihrer Meisterin um. Chesara schien hin und hergerissen zu sein zwischen Stolz auf ihre Padawane und Furcht, die würden nebem dem Gleiter herlaufen müssen, um das alles hineinzubekommen. Jibrielle wollte sich gerade schon daran machen, beide Kleidungssäcke irgendwie zu Schultern - ein Unterfangen, dass ganz sicher nicht gut ausgegangen wäre - als sie Hilfe durch einen Lastendroiden bekamen. Nach langem hin- und hergeräume bekamen sie doch alles unter, als sich Jibrielle schuldbewusst bereiterklärte, einen der großen Kleidersäcke auf den Schoß zu nehmen. "Schoß" war jedoch ein bisschen untertrieben, konnte sie doch gerade noch mit dem Kopf neben der Tüte hervorgucken. Doch dass machte ihr nichts aus: Der Sacke fühlte sich an wie viele warme Kinderbeinchen - was, wie ihr einfiel, irgendwie gruselig klang.

Auf der Fahrt ermutigte Chesara ihre Schülerin ein bisschen von ihrem auf Lianna gesammelten Wissen preiszugeben und so erzählte Jibrielle Fey ud Adrian ein paar Sachen, die ihr spontan einfielen und auch halbwegs vollständig und sinnvoll schienen. Adrian hatte auch noch einiges von früher im Kopf und schloss sich an.

Als sie angekommen waren und sich alle daran machten auszuladen, versuchte Jibrielle als erstes den anderen großen Sack aus dem Kofferraum zu hiefen, ohne alles andere darin auf dem Asphalt zu verteilen. Das Monstrum ließ sich jedoch, mit den Armen gestemmt, kaum kontrollieren. So geriet sie ins Straucheln und drohte zu fallen, als plötzlich Adrian an ihrer Seite war und dabei half, das Ding in eine stabile Lage zu schaffen. Jibrielle ließ los, prüfte ob der Sack richtig stand und grinste im Anschluß Adrian an.


"Dankeschön! Ach, hab ich dir schon gesagt, dass ich mich wirklich freue, dass du nun bei uns bist?"

sagte sie, spürte etwas, hob die Hände, zögerte aber nur eine Sekunde, und entschied sich dann doch, Adrian zu umarmen. Nicht lange, wollte sie ihn doch nicht verschrecken, war er schließlich so distanziert die ganze Zeit, doch lange genug, um ihn wissen zu lassen, dass die Umarmung und die Worte ernst gemeint waren. Dann ließ sie ihn auch schon wieder los und verzichtete darauf, ihn mit dem warten auf eine Reaktion in Verlegenheit zu bringen, weshalb sie geflissentlich nach den anderen Tüten griff. Der Blick über das Gleiterdach offenbarte ein ums andere Mal den Blick auf die versifften und heruntergekommenen Straßen der unteren Ebenen. Hier gab es nicht viel mehr als Armut, Leid und Dreck. Und Tod und Verbrechen. Jibrielle atmete tief ein. Hach, es war seltsam angenehm, wiedermal in der Heimat zu sein.

]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebenen - Straße - mit Chesara, Fey und Adrian[
 
- [Coruscant-System - Coruscant - untere Ebenen - Straßen] - mit Azgeth

"Offensichtlich.", entgegnete er mit einem spitzbübischen Grinsen, auf ihre Feststellung, dass sie also fragwürdig sei.

Das Reich der Schatten war allerdings auch eine interessante Sichtweise. Wobei das Wörtchen 'nur' für Jace fehl am Platze wirkte, wenn man es richtig anstellte, dann blieb nicht 'nur' das Reich der Schatten. Es eröffneten sich immer neue und ungewöhnliche Wege, wie die Ex-Sith einen Augenblick später auch selbst feststellte. Vielleicht würde sich die Verknüpfung für sie noch irgendwann offenbaren, das ein Weg auch in ein anderes 'Reich' führen konnte. Der Pilot musste über seine eigenen Gedanken grinsen. Jetzt fing er schon an zu philosophieren...eine Zeitverschwendung vom feinsten. Gut das Azgeth wieder auf die Passage zu sprechen kam und ihn so davon ablenkte.

Ruhiger als hier. Das war nicht schwer. Es war überall ruhiger als auf Coruscant. Aber er wusste natürlich, was sie meinte. Und vielleicht ergab sich da ja was mit dem Standort der abzuholenden Jedi. Aber bis er genau darüber bescheid wusste, blieb es dabei, er konnte erst einmal keine weitere Auskunft geben.

Eine kleine Gruppe Jugendlicher, zumindest vermutete Jace es aufgrund der menschlichen Angehörigen der Gruppe, kreuzten ihren Weg mehr oder weniger gut auf den Beinen. Offenbar hatten sie dem Alkohol schon gut zu gesprochen. Er folgte der Schwarzhaarigen, die der Gruppe in den Weg trat und sie nach geeigneten Orten zum Feiern fragte. Die Antworten fielen in den zu erwartenden schwer verständlichen Sätzen und Wörtern aus. Doch es genügte. Das "Lighthouse" und die "Skunk Bar" wurden ihnen aufs Wärmste empfohlen und nachdem Azgeth noch einigen Bewunderern einen Korb gegeben hatten, machten sie sich wieder auf den Weg.


"Kein Problem. Du wirst dich schon dran Gewöhnen, keine Sorge.", antwortete er, wie immer grinsend, auf ihre Entschuldigung und Kommentar zum 'Du'.

"Glücklicherweise ist es bei den Sternenjägern alles ein wenig lockerer und dementsprechend trat auch dieses Problem eher selten auf.", fuhr er fort und unbewusst drang ihm diese weitere Information über die Lippen.

Musik drang nach einigen, wenigen Schritten an ihre Ohren und wurde mit jedem Weiteren immer lauter, auch die Vibrationen der Bässe waren draußen zu spüren. Wow! Und so etwas gab es hier unten?! Vermutlich wollte er nicht wirklich Wissen was dort drinnen alles vor sich ging. Mit Sicherheit war es keine 'normale' Disco und der Drogenkonsum dürfte, nach Jace' unprofessioneller Schätzung, bei circa 80 Prozent liegen. Dies war einer jener Orte an dem er einen Teil seiner Fracht früher oder später wieder finden würde können. Das "Lighthouse" kam für ihn persönlich nicht unbedingt infrage. Er würde mit hineingehen wenn Azgeth gerne wollte, aber nach einem solchen Ort war ihm nun nicht gerade. Was trinken würde man dort mit Sicherheit auch nicht können, wenn man nicht gerade auf Drogen aus war und Prostituierte und Halbstarke waren nicht zwangsläufig eine gute Mischung für einen Partyabend. Schon gar nicht hier unten. Die Ex-Sith schien es ähnlich zu sehen, denn sie sprach sich auch nicht für das "Lighthouse" aus. Eine Bar sei ihr lieber. Nicht nur ihr. In der Unterwelt waren diese Kneipen, Tavernen und Bars der Dreh- und Angelpunkt und in der Zeit seit er vom Imperium weg war, betrat er schon fast nichts anderes mehr. Er hatte sich an diese Orte gewöhnt und mochte sie.


"Mit etwas 'gemäßigterem' kann ich mich sehr gut zufriedengeben. Abgesehen davon das dies nicht gerade meine Musik ist, würden wir wohl den Altersdurchschnitt in die Höhe treiben.", antwortete er.

Mit 25 war er zwar nicht gerade alt, aber die hier Wartenden übertraf er immer noch größtenteils um 5 Jahre. Zumindest hatte er den Eindruck, als er den Blick über die Warteschlange wandern ließ. Auch wenn er nicht wusste wie alt Azgeth war, so schätzte er sie nicht jünger als er selbst ein, vermutlich sogar ein wenig älter. Auf jeden Fall würde es genügen um den besagten Durchschnitt zu sprengen.

Sie setzten sich wieder in Bewegung und Jace überließ der Schwarzhaarigen weiterhin die Führung, schließlich hatte sie die Infos eingeholt und gerade beim "Lighthouse" hatte er nicht aufgepasst was ihre 'Informanten' ihr mitgeteilt hatten. Die Musik wurde wieder leise und auch die Gestalten um sie herum veränderten sich mit jedem Schritt den sie weiter gingen. Dunklere und ältere Gestalten. Nicht mehr nur das junge Volk der unteren Ebenen.


"Warst Du schon einmal hier auf Coruscant? Von einer ehemaligen Sith...", er senkte bei dem Wort extra die Stimme ein wenig, "...sollte man doch annehmen, dass sie viel vom Imperium gesehen hat oder?", fragte er, um ein neues Gespräch zu beginnen und vielleicht ein wenig mehr über diese Frau zu erfahren.

Doch bevor Azgeth eine Antwort formulieren konnte, kam ihr nächstes Ziel in Sicht. Die "Skunk Bar". Diese sah schon eher nach Jace' Geschmack aus. Ein paar der Gäste saßen draußen auf einer Steinmauer, unter dem Vordach von dem Wasser nach unten tropfte und auf dem der Name der Bar in beschädigten holografischen Lettern zu lesen war. Von drinnen drang gedämpft Musik an ihre Ohren und es schien ganz gut besucht zu sein, jedoch nicht überfüllt. Die Preise hier unten waren eh dermaßen gering, dass sie sich darüber schon mal gar keine Gedanken machen mussten. Viel mehr Sorgen sollte man sich stattdessen über die Qualität der Getränke und Speisen machen.


"Was meinst du? Das entspricht schon eher meiner Vorstellung. Aber als Offizier und Gentleman überlasse ich die Wahl selbstverständlich dir."

Bei dem Wort 'Offizier' drehte sich eine, in einen dreckigen Umhang, gehüllte Gestalt erschrocken herum und eilte dann weiter. Jace verfluchte sich innerlich einmal mehr. Warum zum Teufel konnte er nicht seine Schnauze halten? Der Nächste würde ihn vielleicht nur zusammenschlagen und erst der Übernächste würde ihn umbringen. Naja, immerhin...

- [Coruscant-System - Coruscant - untere Ebenen - Straßen] - mit Azgeth
 
Coruscant - Untere Ebenen - HQ der Defender - mit Noa, Nylia & Ayanami

Verdammt, das nahm genau die Wendung, die Tylaar nicht unbedingt gewollt hatte. Es gab Streit zwischen ihm und Noa und das war, gelinde gesagt, ziemlich unpassend. Es war ohnehin kaum Zeit übrig, unten warteten die Gleiter und die Mission musste zeitgenau durchgeführt werden. Allerdings hatte man für das Problem mit Lia immer noch keine Lösung und sich jetzt hier in Wortgefechte einzulassen, würde auch nichts ändern.

Daher schluckte Tylaar jedwede motzende Erwiderung direkt herunter (und ihm kamen spontan so einige in den Sinn) und deutete stattdessen Noa, ihm ein Stück bis zum Ende des Ganges zu folgen, damit man sich nicht weiter vor Lia und Ayanami zoffte. Die Stimmung war ohnehin schon angespannt genug, da musste man sich nicht auch noch unbedingt vor der ganzen Welt ganz öffentlich anpampen.
Und außerdem war er es leid, so unendlich leid. Ständig geriet er mit Noa aneinander, beleidigte sie, spielte sich dämlich auf als wäre er der Imperator höchstselbst. Er verhielt sich bei jeder Gelegenheit wie ein elendes Kind. Seine Aktion mit dem Abbruch der Zusammenarbeit zwischen Defender und Jedi war wieder einmal Beweis genug. Nur diesmal sah er es ein. Sehr bald sogar ein. Es musste endlich ein Schlusstrich her!

Als die beiden schließlich halbwegs außer Hörweite waren atmete Tylaar sehr tief durch.

"Scheißdreck, Noa, es tut mir leid", begann er leise und vermied zuerst ihr in die Augen zu sehen. "Nicht nur das hier, alles! Wie ich dich behandelt habe, wie ich mich verhalte, meine ständigen idiotischen Ausbrüche. Du musst mich wirklich für ein gehirnamputiertes Bantha halten und ich könnte es dir nicht einmal übel nehmen. Es ist einfach nur so, dass ich ..."
Und jetzt? Schweigen. Kopfkratzen. Wegschauen.
Elender Mist.

"Es ist eben so", fuhr er fort und sah Noa jetzt direkt an, "dass ich immer nur bei dir so bescheuert bin. Dabei mag ich dich ... irgendwie."

Tylaar schüttelte den Kopf. Was für ein Irrsinn!
"Hör zu, wir sind uns einig, dass Lia nicht hier bleiben kann oder alleine zurück ins Honey House sollte - beides ist zu gefährlich. Meinetwegen nehmen wir sie im Gleiter mit und setzen sie beim Orden ab, dann hat sich das Problem erledigt. Du hast nämlich Recht ... dummerweise."
Er grinste nicht einmal als er das sagte und sich so quasi selbst die Schuld in die Schuhe schob. Dann aber hob er eine Augenbraue leicht an und schielte Noa mit einer leichten Spur von Ärger an.
"Deine Art Lia gegenüber war trotzdem eine Sauerei, ich hoffe, du weißt das selbst. Sie kann nichts dafür, dass du mich nicht magst ..."

Coruscant - Untere Ebenen - HQ der Defender - mit Noa, Nylia & Ayanami
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Slums - Mit Jibrielle, Adrian, Fey -

Es war eine fuchtbare Gegend, doch genau deswegen waren sie hier: weil es furchtbar war, weil es den Bewohnern hier unten schlecht ging, sie nichts hatten. Weil ihnen jemand helfen musste. Chesara und die Padawane entstiegen dem Gleiter in einer Gegend, in der nicht viel los zu sein schien, doch das kannte Chesara von einem ihrer letzten Besuche. Hier unten gab es wenig zu tun und die meisten Bewohner waren entweder krank und gebrechlich, oder litten unter lähmender Hoffnungslosigkeit. Sobald die Jedi - von denen natürlich niemand wusste, dass sie Jedi waren sich jedoch nähern und zeigen würden und den Leuten klar war, dass keine Gefahr von ihnen ausging, würden sie sich irgendwann neugierig zeigen. So war es auch bei Chesaras letzten Besuchen gewesen. Sie erinnerte sich, mit welcher Ablehnung und Scheu sie beäugt worden war, nur um hinterher von Kindern umringt zu sein, die sie nach Essen fragten.

"Wir können nicht sofort alles mitnehmen. Lasst einen Teil im Gleiter."

Sagte Chesara und deutete auf ihr Fahrzeug.

"Oh... und wir sollten ihn besser nicht ganz aus den Augen lassen."

Man wusste ja nie, gerade in dieser Gegend. Sobald sie sich umdrehten, konnte der Gleiter bereits entwendet worden sein, daher war höchste Vorsicht angesagt. Chesara schaute sich um. Vor einer der schiefen Hütten mit Wellblechdächern saß ein kleines Mädchen und aus einem Loch, das die Tür zum Eingang der Hütte darstellte, kam eine Frau heraus. Auffordernd nickte Chesara Jibrielle, Adrian und Fey zu.

- Coruscant - Untere Ebenen - Slums - Mit Jibrielle, Adrian, Fey -
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Mit Tylaar, Nylia, Ayanami -

Noa Chanelle Cortina folgte dem Jedi nur unwillig, als dieser ihr bedeutete sich ein paar Schritte von den anderen zu entfernen. Was gab es jetzt schon noch zu sagen, das die anderen nicht hören sollten? Tylaar spielte sich auf, als wäre er schon seit zehn Jahren bei den Defender – länger, als es sie überhaupt gab, ha! Als sie schließlich außer Hörweite waren, Noa hatte die Arme vor der Brust verschränkt, da sie weitere hochnäsige Ausführungen über die Zusammenarbeit zwischen Widerstand und Jedi erwartete, von der Tylaar vermutlich ernsthaft glaubte, er könne sie persönlich kündigen (wie eingebildet konnte man eigentlich sein?). Zu ihrem großen Erstaunen brachte er dann jedoch eine Entschuldigung vor, auch wenn diese eher wie ein Schimpfen klang – ein leises Schimpfen allerdings, denn er hatte seine Stimme gesenkt, damit die anderen sie wirklich nicht hören konnten. Das war auch wieder so typisch: erst machte er sie im Beisein der anderen rund und verhielt sich wie ein Arsch (wieder mal), aber entschuldigen tat er sich dann nur, wenn sie alleine waren! So wie er sich verhalten hatte, mussten Ayanami und diese blöde Nylia, die an all dem hier erst Schuld war, doch denken, er würde ihr nochmal unter vier Augen die Hölle heiß machen. Er verschwendete keinen Gedanken daran, wie sie bei der Sache weg kam. Der Kerl war einfach unglaublich!! Tylaar fuhr fort. Seine idiotischen Ausbrüche taten ihm leid und er hatte Verständnis, wenn sie ihn für ein Gehirn amputiertes Bantha halten würde. Das tat sie, allerdings! Und seine bescheuerte Rede konnte er sich dorthin schieben, wo die Sonne nicht schien. Es interessierte sie null, was er...

"Es ist eben so, dass ich immer nur bei dir so bescheuert bin. Dabei mag ich dich ... irgendwie."

Hm? Noa sah auf und ihre Blicke trafen sich direkt. Er... mochte sie? Hatte er das gerade wirklich gesagt, oder hatte sie sich verhört? Wirklich sicher war sie sich nicht, denn sie war ziemlich beschäftigt damit gewesen sich bildlich vorzustellen, wie sie ihn durch einen Fleischwolf drehte. Offensichtlich erwartete er jedoch keine Reaktion auf die soeben gesagten Worte, sondern schüttelte nur selbst den Kopf und kam wieder auf das Problem zu sprechen, das ihm am meisten am Herzen lag: Nylia. Natürlich. Noa gab sich in Gedanken selbst eine schallende Ohrfeige. Hatte sie gerade einen kurzen Moment gedacht, er wollte ihr etwas bestimmtes sagen? Sie war wirklich naiv. Für jemanden, der schon oft auf Männer herein gefallen war, hatte sie erstaunlich wenig Ahnung. Das war auch der Grund, warum ihr das gleiche Drama immer wieder passierte. Cloé hatte ja so Recht! Tylaar schlug vor, Nylia tatsächlich am Honey House abzusetzen und gestand sogar ein, dass Noa Recht gehabt hatte – immerhin. Dann schob er jedoch noch völlig unnötig hinterher, ihr Verhalten gegenüber seiner Padawan wäre eine Sauerei gewesen. „Ich hoffe, du weißt das selbst.“, sagte er. Solche Schlaumeier-Sprüche konnte Noa überhaupt nicht leiden. Wieder einmal hatte Tylaar Zaith es geschafft, Noa komplett zu verwirren und durch mehrere Gefühlsstadien zu jagen. Warum konnte er nicht ein einziges Mal bei einer Sache bleiben, vernünftig darüber reden und ein Gespräch nicht mit etwas beenden, das Noa wieder sauer werden ließ? Außerdem hatte ihre Meinung über Nylia nichts mit ihrer angeblichen Antipathie gegenüber Tylaar zu tun, befand Noa, war in dieser Hinsicht jedoch alles andere als ehrlich zu sich selbst.

Sie hatte noch immer die Arme vor der Brust verschränkt und als Tylaar endlich fertig war, sagte sie zuerst einmal gar nichts. Sie musste sich zurück halten und im Stillen von zehn herunter zählen (etwas, von dem sie nur selten klug genug war, es zu tun). Im Großen und Ganzen war Tylaar einsichtig gewesen. Er hatte sich sogar entschuldigt. Man könnte sagen, er hatte einen großen Schritt auf sie zu gemacht und das war ihm bestimmt auch nicht leicht gefallen, auch wenn es das Mindeste gewesen war, das er hatte tun müssen. Er sah das vermutlich anders. Tylaar Zaith sah immer alles anders als andere Leute, schon alleine aus Prinzip.


„Okay.“

Sagte Noa dann, als sie sicher war, nicht schon wieder mit ihm zu streiten – denn zugegeben, dazu gehörten immer zwei und sie war auch nicht ganz ohne ein gewisses Temperament.

„Ich nehme deine Entschuldigung an... ich bin ja selbst auch nicht immer einfach.“

Außerdem hatten sie eine Mission durchzuführen und allmählich lief ihnen die Zeit davon. Wenn sie noch länger hier herum standen und sich die Köpfe einschlugen, konnten sie direkt hier bleiben, dann war die Vernissage nämlich vorbei, ehe sie überhaupt los gefahren waren.

„Ach ja, außerdem wollte ich mich noch entschuldigen, dass ich dir auf deine Nachricht nicht geantwortet habe. Ich wollte zuerst, aber... ich wusste nicht, was ich schreiben sollte.“

Noa löste ihre verkrampfte Haltung, lehnte sich gegen die Wand und strich sich nervös – warum war sie jetzt auf einmal nervös?! - eine Haarsträhne zurück, die aus ihrer nachlässigen Nicht-Frisur heraus gefallen war. Haargummis ohne Sinn und Verstand um ihre Haare zu wickeln, nur um sie aus dem Gesicht zu haben, war ihre Spezialität. Die komplizierten Frisuren überließ sie Cloé. Die hatte ein Händchen für so was.

„Du bist auch kein Arsch – manchmal jedenfalls nicht. Ich hab das nicht so gemeint.“

Doch, eigentlich hatte sie das genau so gemeint! Oder doch nicht? Verdammt, was war los mit ihr! Sie würde sich doch nicht in einen bescheuerten Besserwisser wie Tylaar verlieben?! Was hatte er nochmal vorhin gesagt? Scheißdreck? Gutes Wort. Verwirrt räusperte Noa sich.

„Also, hm, wir sollten uns Mühe geben, besser zusammen zu arbeiten. Disziplinierter.“

Aber er hatte gesagt, dass er sie mochte. Nur, wie hatte er das gemeint? Hätte jemand, der auf etwas bestimmtes hinaus wollte, sich nicht ein bisschen deutlicher ausgedrückt? Tylaar war direkt wieder auf Nylia zu sprechen gekommen – ein klares Zeichen, dass sie sich bloß nichts falsches bei seinen Worten denken sollte. Rein freundschaftlich mochte er sie, was auch sonst? Wunderbar. Damit hatte Noa gar ein Problem. Sie arbeiteten zusammen, also sollte ihre Beziehung in professionellen bis freundschaftlichen Bahnen verlaufen.

„Aber um auf dein eigentliches...“

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„...Problem zurück zu kommen: wenn es dir wirklich wichtig ist, dass Nylia mit kommt, dann ist die Idee, sie in einem der Fluchtgleiter warten zu lassen, gar nicht so schlecht.“

Fuhr Noa sehr professionell – und ziemlich entgegen kommend, wie sie fand – fort.

„Aber, wie ich bereits sagte, das solltest du wirklich mit meinem Bruder besprechen. Noch ist ja genug Zeit.“

Noa sah Tylaar an. Was hatte sie da vorhin für einen kurzen Moment geritten? SIE und Tylaar? Tssss, niemals. Er war dreimal nicht ihr Typ. Okay, er sah nicht schlecht aus. Und wie er so da stand, war er irgendwie... aber er war ein Jedi. Und überhaupt, Männer mit Lichtschwertern, das war irgendwie... naja.

- Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Mit Tylaar, Nylia, Ayanami -
 
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