Korriban (Horuset-System)

So müde...

[ Äußerer Rand :: Horuset-System :: Korriban :: Dreshdae :: Basis der "Diener Korribans"] Avlan, Zoey, Grin, Saphenus, Fred - im Saal verteilt: Blutdurstige Fanatiker

Als sich Saphenus erlaubte, sich zu der Sklavin und Dämonen-besessenen hinzuknien, schaute jeder nur mit einem fragenden Blick auf - falls man das überhaupt unter den ganzen Verkleidungen sehen konnte. Doch Fred war es sehr gut anzusehen, er kniff die Augen zusammen als der Sith begann mit der Frau zu sprechen. Was hatte das zu bedeuten? Was gab es jetzt zu quatschen, Blut sollte fließen!

Avlan begann sich schritt für schritt nach vorne in die erste Reihe zu tasten, er musste sich anstrengen um durch die Menge zu gelangen die den Söldner äußerst ungern nach vorne ließ. Die beiden Schüler des Sith hatten dass ja schließlich auch getan, wieso sollte er sich also mit den billigen Plätzen abgeben, dazu gab es keinen Anlass. Außerdem sollte sich diese Blutparty langsam dem Ende nähern, Avlan hatte genug von diesen Kultisten. Ihre Maske mochte sie mächtig oder nicht sein, ging ihm zutiefst auf den Nerven. Masken, Helme und Ausrüstungsgegenstände waren dazu da sie zu benutzen, nicht sie anzubeten und sie in einer kruden und okkulten Religion zu stilisieren.

Glücklicherweise beendete Saphenus, sehr zu Freds vorteil, bald seine Fragestunde und schnitt der Frau die Kehle durch - der Redner hätte beinahe langsam den Geduldsfaden verloren, war er dem halten des Messers mittlerweile bereits überdrüssig geworden. Wie von Geisterhand ließ derjenige die Maske durch das Blut laufen, und setzte sie anschließen auf. Der Sprecher erhob sich mit einem schmutzigen Grinsen auf dem Gesicht, und ließ Saphenus seine Rede halten. Der Sith bezog Position gegen Ignavius, und befahl praktisch den Gouverneur zu stürzen. Fred hätte sich nun am liebsten die Hände gerieben, das war seinem Stand jedoch kaum zumutbar, der Sprecher musste den Schein wahren - dennoch tat er es innerlich. Saphenus war so durchschaubar, Ignavius so selbstsicher, beiden verstanden nicht dass sie im großen ganzen nichts weiter als Spielfiguren darstellten. Sie würden aber ihre Rollen erfüllen, da war er sich sicher - bis man sie nicht mehr benötigte.

Die Menge verbeugte sich mehrfach als der Sith seine kleine Ansprache hielt, ihr Jen'ari sprach schließlich zu ihnen. Sie flüsterten erneut in leiser Sith-Sprache, und hielten irgendwann inne. Dann trat der Sprecher erneut vor die Menge, und ließ Saphenus kaum Zeit um weiter hohle Reden zu halten, die Zeit der Floskeln war vorbei:"Brüder und Schwestern, der Zuhörer und die Personifikation unseres Obersten Lords ist uns nun erschienen und hat zu uns gesprochen. Ich bitte euch nun, die Vorbereitung zu treffen welche ich euch gelehrt hatte falls der heutige Tag eintrifft. Mögen die Monde Korribans immer noch hoch am Firmament zu sehen sein, wir werden keinen Tag und keine Nacht ruhen ehe das Neue Zeitalter anbricht! Ehre sei dem Dunklen Lord!", schrie er durch den Saal, und die Menge erwiderte seine Worte: Ehre sei dem Dunklen Lord, hallte es aus der Masse wieder welche sich dann wortlos aus dem Saal entfernte. Lediglich ein paar Diener um Fred herum blieben zurück.

Dieser verneigte sich leicht vor Saphenus und begann zu sprechen, jedenfalls mit dem angeblichen Lord von dem der Sith seine Befehle erhalten sollte:"Verzeiht mein Lord, aber es gibt viel zu tun. Wir haben den Großteil schon lange vor eurer Ankunft eingeplant, unsere Ordensmitglieder wissen was zu tun ist. Ihr müsst euch im Moment um nichts kümmern, wir erledigen das wichtigste und ihr nennt uns bald euren Plan zum Sturz von Ignavius. Bis dahin würde ich vorschlagen dass ihr vielleicht Saphenus und die anderen seiner Diener in einem unserer Gemächer ausruhen lasst. Hier, ich zeige euch den Weg", etwas voreilig ging der Sprecher voran. Es wirkte so als gebe er hier die Befehle, doch dem war mittlerweile kaum so. Ein wahrer Sith war nun an der Macht, und er würde.... sich ausruhen müssen.

Avlan hätte sich am liebsten eingemischt als Fred sagte, er wäre ein "Diener" von Saphenus, aber da er eigentlich gar nicht mal wusste wann er sich mal zuletzt hingesetzt hatte, geschweige denn etwas aß, ließ er sich darauf kurzfristig ein. Der Sprecher wies den Weg ein paar Türen weiter und ließ die kleine Gruppe in einem kleinen Saal Platz nehmen: es gab einen länglichen Tisch mit genug Stühlen und Essen für alle, im hinteren Teil des Raumes jedoch nur zwei Betten. Etwas knapp, aber der Söldner hatte schon schlimmeres erlebt, dann entfernte sich der Sprecher wieder und schloss die Tür.

Der Söldner setzte sich sofort an einen leeren Platz am Tisch, ließ den Helm neben sich ab und griff sofort zu: es gab Brot, Fleisch andere Kleinigkeiten und dass wertvollste gut Korribans - Wasser. An sich insgesamt nichts besonderes, aber es reichte um sich grundsätzlich einzudecken. Die "Diener Korribans" besaßen eben nicht prall gefüllte Kammern wie die Jedi oder Sith, man konnte ihren Besitz als recht bescheiden betrachten. Ihr wertvollstes gut war sowieso nur der Sand der ewigen Wüste Korribans:"Bevor ihr wieder abfällige Worte gegenüber der Black Sun erwähnt - ich habe euch besorgt was ihr wolltet. Vielleicht wart ihr etwas überrascht, aber eben dass dachte ich mir auch als ich eure 'Schüler' entdeckt hatte. In dem Punkt sind wir quitt", erklärte er mit halbvollem Mund.

Er nahm danach einen kräftigen Schluck Wasser und erhob erneut das Wort, diesmal mit dem Zeigefinger:"Ansonsten, wenn ihr etwas über eure neuen Diener wissen wollt dann kann ich euch das sagen, Fred, der Mann der euch dass Messer gegeben hatte, hat mir das wichtigste über sie erzählt. Sie sind ein Pack dass mehr Sadismus in sich hat als mumm in den Knochen, aber etwas besseres werdet ihr auf Korriban, abgesehen von den miserablen Soldaten, nicht finden. Abgesehen davon: Wie lief es mit denen?", dann nahm er sich aus einer Schüssel ein Stück Fleisch, und biss hinein. Er konnte es mit seinen Zähnen so einfach zertrennen, wie man mit Messern Kehlen zertrennen konnte..

[ Äußerer Rand :: Horuset-System :: Korriban :: Dreshdae :: Basis der "Diener Korribans" :: Speise/Aufenthaltssaal?] Avlan, Zoey, Grin, Saphenus
 
[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Bei den "Diener Korribans"] - Saphenus; Zoey Liviana; Grin Redeye; Avlan Diaz; Maskierte

Saphenus hörte seinen eigenen Atem in der Maske widerhallen, jeder einzelne Luftzug schien verstärkt und zurückgeworfen zu werden. Sie saß eng und drückte gegen seine Schläfen, bald würde sie Kopfschmerzen verursachen. Warmes Blut floss seinen Hals herunter und sammelte sich in dem Kragen seiner Robe. Unwillkürlich verzog er das Gesicht und war sofort froh darüber, dass man seine Mimik ohnehin nicht sehen konnte. Jetzt war nur das Antlitz dieser künstlichen Fratze für alle sichtbar, Saphenus selbst war als Person und Individuum in den Hintergrund gerückt um dem mysteriösen Lord Platz zu machen, dem die Anbetung all dieser Fanatiker galt. Er hörte ihre verstohlenen Worte als er seine Ansprache beendet hatte und spürte ihre Reaktionen. Die violett leuchtenden Augen ließen es nur bedingt zu, dass er selbst durch sie hindurchschauen konnte. Alles wirkte wie in einen Schleier gehüllt, als hätte er Dreck in seinem Auge, der die Sicht trübte und verschwimmen ließ. Entweder hatte der Zahn der Zeit an dieser Maske genagt oder aber derjenige, der sie einst angefertigt hatte, trug sie nur aus rituellen Gründen. Oder aber er war derart begabt in der Macht gewesen, dass er seine Augen nicht mehr brauchte wenn er sich in die Schlacht stürzte. Saphenus konnte sich nicht entscheiden welche Antwort davon am befriedigendsten für ihn war, also sparte er es sich nach einer zu suchen. Er selbst würde sie wohl kaum tragen wenn er sich Ignavius entgegenstellte, sie wäre ihm auch kaum von Nutzen mit ihrem bloßen Hauch der dunklen Seite. Es sei denn er schaffte es, dass sich der Gouverneur über den Anblick totlachte, doch darauf wollte er nicht bauen.

So eingeschränkt wanderte sein Blick durch die Reihen. Zahlreiche Maskierte schauten ihn an, er spürte ihre Erregung, ihre Freude und ihre Zuversicht. Sie glaubten fest an den Schwachsinn, der hier praktiziert wurde, derart indoktriniert waren sie bereit alles zu tun um den Befehlen ihres dunklen Lords Folge zu leisten. Bei diesem Gedanken musste er grinsen. Er musste aufpassen und sich klug anstellen, aber dann wäre ihm ihre Loyalität sicher. Sie würden an seiner Seite kämpfen und sterben. Sein Blick wanderte weiter. Avlan hatte es ebenfalls geschafft sich in die vorderste Reihe zu drängen, sein eigener Helm stach imposant hervor. Er vermied es jedoch dem Söldner zu zunicken, vielmehr bemühte er sich darum seine eigene Fassade aufrecht zu erhalten. Schließlich blieben nur noch Grin und Zoey in der Menge übrig. Sofort streckte er seine Sinne nach seiner Schülerin aus und stutzte. Mit zusammengekniffenem Auge war es ihm schließlich sogar möglich die Spur einer Träne zu sehen, die ihre Wange heruntergerollt war. In der Macht spürte er ihr Entsetzen, ihren Schock und ihre Furcht. Mit großen, aufgerissenen Augen starrte sie auf die Leiche neben ihm und klammerte sich gleichzeitig an Grin fest. Sie schien sich ihres festen Griffes erst langsam bewusst zu werden, doch dann lockerte sie ihn und flüsterte ihrem Leibwächter etwas zu. Ein böses Grummeln regte sich in seiner Magengegend und verlangte, dass Zoey bestraft wurde. Sie zeigte Schwäche, sie ließ sich von ihren persönlichen Gefühlen einlullen und behindern. Ihr Verhalten war einer Sith unwürdig, doch dann regte sich Saphenus‘ Vernunft. Sie war kaum ein paar Tage seine Schülerin, er durfte nicht erwarten, dass sich ihre republikanische Erziehung derart schnell verlor. Vielmehr machte sich ein sadistischer Gedanke in ihm breit als er sich überlegte ob Zoey überhaupt schon einmal jemanden getötet hatte. Wohl kaum, sonst würde sie nicht auf diese Art und Weise reagieren. Oder war es in Notwehr geschehen und sie hatte sich damit beruhigen können, dass es um ihr eigenes Leben gegangen war? Er starrte sie durchdringend an. Bald würde sie ihre Loyalität beweisen und was war besser dazu geeignet als ein Mord? Er selbst war schon früh von seinem Meister dazu aufgefordert worden.


Trotz dieses schönen Gedankens wurde er unsanft von dem Redner unterbrochen. Der führte seine Ansprache zu Ende und trug seinen Gefolgsleuten auf sich um die nötigen Vorbereitungen zu kümmern. Damit entließ er die Kultisten, die sich sofort eifrig daran machten das Theater zu verlassen. Nur ein paar blieben zurück und scharrten sich um den Redner. Der wandte sich sofort wieder Saphenus zu und sprach mit ihm. Irritiert runzelte der Zabrak die Stirn als in der dritten Person über ihn gesprochen wurde bis er erkannte, dass er noch immer für den Boten des dunklen Lords gehalten wurde. Dieser Spinner. Saphenus tat als müsste er eine Präsenz abschütteln, die seinen Körper befallen hatte und zog dann die Maske von seinem Gesicht. Noch immer tropfte das Blut von ihr herunter. Er ließ sie an ihren angestammten Platz schweben und rieb sich dann mit dem Ärmel über’s Gesicht um die letzten Spuren seiner Bluttat verschwinden zu lassen. Der Redner wies den Weg und brachte sie in einen Raum, in dem es Essen und Getränke. Sie sollten sich ausruhen und auch wenn Saphenus‘ Verlangen brannte schon jetzt Ignavius‘ Tempel zu stürmen bevor Talitha die gleiche Leere in ihren Augen trug wie die Dienerin eben, wusste er, dass er sich in Geduld üben musste. Noch waren sie nicht so weit.

Avlan ließ sich sofort nieder, zog seinen Helm aus und tat sich an den Speisen gütlich. Saphenus schaute ihn mit schiefgelegtem Kopf an, dann wartete er bis sich Zoey und Grin ebenfalls gesetzt hatten. Die Archäologin bedachte er dabei mit einem spöttischen Grinsen. Schließlich begab er sich selbst humpelnd an den Kopf des Tisches und setzte sich. Sofort begann der Söldner zu reden, ließ vorwurfsvoll seine Schüler ins Gespräch mit einfließen und erzählte dann von dem Kult. Fred war der Name des Redners. Schließlich fragte er nach seinen eigenen Errungenschaft bei den Soldaten. Saphenus ließ sich Zeit zu antworten und gönnte sich erstmal einen Schluck Wasser. Hunger verspürte er komischerweise keinen, trotzdem zwang er sich dazu wenigstens etwas zu essen.


„Du hast nicht nach meinen Schülern gefragt und Zeit zum Plaudern war ohnehin nicht.“, begann er, vermied es jedoch mit vollem Mund zu sprechen. Zumindest ein paar Manieren waren ihm aus seinem Elternhaus noch geblieben. „Wenn ich euch vorstellen darf: meine Schülerin Dr. Zoey Liviana, bekannte Archäologin und Buchautorin. Sie signiert dir bestimmt eines. Neben ihr ihr Leibwächter Grin, ein Jünger unseres Ordens, aber nicht mein Schüler. Der Kult, den du entdeckt hast, ist wirklich sehr interessant. Ich bin gespannt ob sie ihr Versprechen halten und wirklich so zuverlässig sind wie du glaubst. Ihre Rituale scheinen eher…symbolischer Natur zu sein. Was soll’s. Was die Soldaten angeht: sie werden sich raushalten. Captain Carr steht den Sith nicht gerade aufgeschlossen gegenüber, seine Befehle lauten Dreshdae zu sichern. Wenn Ignavius' Tempel vor die Hunde geht kümmert ihn das nicht solange nichts aus dem Tal der dunklen Lords hinausdringt. Das ist besser als nichts.“


Saphenus verbarg seinen Unmut darüber, dass sich die imperiale Armee nicht auf seine Seite stellte auch wenn er die Beweggründe des Captains gut verstehen konnte. Er sah Zoey an und hoffte für sie, dass sie sich wieder unter Kontrolle hatte.


„Wie bist du entkommen?“, fragte er geraderaus und fügte dann noch hinzu: „Glaub nicht mir wäre deine Reaktion auf die Geschehnisse eben entgangen. Du kannst dich oder deine Gefühle nicht vor mir verstecken. Musstest du selbst noch nie töten? Es wird auf dich zukommen. Bereite dich drauf vor oder du wirst von mir vernichtet werden.“


[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Bei den "Diener Korribans" | Speisesaal] - Saphenus; Zoey Liviana; Grin Redeye; Avlan Diaz
 
Korriban, Dreshdae, in der Halle der Macht beim Kult: Zoey, Saphenus, Grin, Avlan und lauter Verrückte samt Anführer


Die Frau war tot und die Menge war euphorisch, ihr Blutdurst gestillt und sie hingen alle an Saphenus`Lippen und saugten jedes einzelne seiner Worte auf! Regelmäßig verbeugte sich das dumme Volk vor ihm. Avlan stand nun unweit von ihnen. Sie hatte plötzlich das Gefühl, dass Saphenus`Blick auf ihr ruhte. Vielleicht war es nur Einbildung, denn er trug ja die verfluchte blutbesudelte Maske. Das Blut lief ihm den Hals herunter und benetzte seinen Kragen. Wie widerlich!?

Der Redner ergriff wieder das Wort und forderte seine Gefolgsleute auf, längst durchgeplante Vorkehrungen zu treffen. Das Fußvolk gehorchte und verließ den Saal. Nur wenige blieben zurück. Die Maske lag längst wieder, immer noch bluttriefend, auf ihrem Platz, ganz in ihrer Nähe. Zoey hätte gerne einen Blick darauf geworfen, wagte es aber nicht, hin zu gehen und sie zu berühren. Nein, es war nicht wegen ihrem Meister oder diesem Redner! Auch war ihre Neugierde über Gebühr hoch! Aber…, sie konnte sie nicht jetzt berühren, wo das frische Blut einer ermordeten, einfach geopferten und hingerichteten unschuldigen jungen Frau daran hing! Sie musste sogar den Blick abwenden! Man hatte der Frau ihr Leben gewaltsam genommen, sie ihrer Zukunft beraubt! Sie lag in ihrem Blut immer noch unbeachtet auf dem Boden.

Lord Saphenus und seine Diener und so auch sie selbst, als Dienerin ließ sich ja Zoey nur ungern bezeichnen, doch irgendwie stimmte es schon, denn sie war die Dienerin ihres Meisters, verließen den Saal. Ihr Meister sollte sich ausruhen! Zoey wäre viel lieber zu ihrem Schiff gegangen! Die Anwesenheit dieser Leute regte sie innerlich total auf! Auch Saphenus war ihr zuwider! Er war ein Mörder und ein tadelloser Schauspieler! Er hatte sogar so getan, als würde er eine ihn beherrschende Präsenz abschütteln, dabei waren alles eindeutig seine eigenen Wörter gewesen!


Sie kamen in einem Raum mit einem eingedeckten Tisch an. Ihr Meister bedachte sie mit einem merkwürdigem Grinsen. Sie konnte es nicht deuten. Zoey setzte sich gegenüber von Avlan, der sofort Platz nahm und den sie zum ersten Mal ohne Helm sah, hin und saß somit ganz außen und während Grin sich neben sie setzte, setzte sich Saphenus an die Stirnseite und damit über eck neben sie und Avlan. Letzterer griff gleich bei den Speisen und Getränken kräftig zu, doch Zoey war übel. Das ganze Blut von diesem unschuldigen Mädchen! Saphenus neben ihr roch danach! Spuren waren überall davon. Besonders sein Ärmel! Diesen hatte er als Lappen benutzt! Sie konnte nur noch daran denken und auf seinen Ärmel starren. Das der Raum prächtig ausgestattet und wertvolle Gemälde hatte, konnte sie nicht beachten und das wollte schon etwas heißen!

Avlan hatte einen kritischen Ton drauf und kreidete Saphenus an, nichts von den Schülern gewusst zu haben. Na, das war ja eine tolle Tischstimmung! Er hatte deshalb weder Saphenus, noch sie und Grin auf das soeben erlebte, vorgewarnt. Er meinte, sie wären nun quitt. So ein Trottel! Quitt mit einem Sith?! Der Sith bestimmte in der Regel, wann es quitt war! Saphenus würgte ihn kurz ab. Er hätte nicht nach seinen Schülern gefragt. Er stellte Zoey nochmals und etwas vollständiger, als sie es selbst getan hatte, vor und klärte ihn über Grin`s Position auf.

Zoey beschloss nun doch sich ein ein Glas Wasser einzugießen und einige Schlucke zu machen. Mühsam machte sie zwei große Schlucke und spürte, wie das kühle Nass ihre ausgetrocknete Kehle herunter floss und ihr sicherlich gut tat. Doch da ihr Magen immer noch unruhig war und rebellierte, war kein einziger Schluck mehr drin! Sie spürte richtig, wie die Wasserschlucke in ihrem aufgewühlten Magen hektisch herum geschleudert wurden.


Plötzlich sah Meister Saphenus sie direkt und bohrend an und fragte sie fast unverhofft, wie sie entkommen sei, obwohl diese Frage nahe liegend war. Zoey musste sich räuspern und ehe sie antworten konnte, fügte er mit bohrendem Blick an, dass er sie durchschaut hätte und ihre Gefühle kannte, die sie seit dem Ritualmord beherrschten. Zoey erschrak. Betroffen musste sie ihren Blick senken, da sie seinem nicht standhalten konnte. Er fragte sie unterdessen, ob sie noch nie selbst töten musste und das es auf sie zukommen würde. Daraufhin platzte es aus ihr heraus und sie unterbrach ihn und sah ihn forsch an:

“Ich würde nie jemanden ohne Grund töten, nur aus Notwehr!”,

doch er fügte bereits an, dass er sie sonst töten würde. Sie erschauderte.

“Das ist natürlich ein Grund, Meister!”,

erwiderte sie zitternd. Das war schließlich ernüchternd. Er würde sie töten, wenn sie es nicht tun würde, wenn er es verlangen würde?! Das war ja eine "tolle" Ankündigung! Verzweifelt fiel ihr Blick hilfesuchend ganz kurz auf Grin. Ihr war klar, dass er ihr nicht helfen konnte, doch sie suchte Verständnis, Trost und seelischen Beistand. Doch wie sahen dies die beiden Anderen am Tisch? Avlan schien unberührt von allem zu sein, denn er brachte einen unglaublichen Appetit auf. Sie würde natürlich nicht ihr Leben für eine andere unbedeutende Person hergeben und einfach wegwerfen. Allerdings würde sie es niemals übers Herz bringen! Sie könnte es vermutlich nicht! Sie wollte es auch nicht! Sie war kein Mörder und nicht wie er! Sie könnte nicht einmal einer Fliege etwas zu leide tun, wenn sie nicht direkt bedroht wurde und um ihr eigenes Leben bangen müsste! Niemals! Sie war extrem bleich geworden, da ihr das Blut aus dem Gesicht gewichen war und sie das Gefühl hatte, dass ihr Blut in ihren Adern gerade vereiste. Ihre Hand spielte zitternd mit ihrem Glas. Sie wischte die Feuchtigkeit außen vom kalten Wasserglas ab, da es stickig warm in diesem Zimmer war und starrte auch auf die Schlieren, die sie wischte. Sie spürte alle Blicke auf sich gerichtet. Es war still. Sie hörte ihr eigenes Herz heftig pochen.

“Hatten Sie denn kein Mitleid mit ihr, Meister? Sie sah Talitha so ähnlich und teilte ihr Schicksal, welches sie nicht frei gewählt hatte. Ignavius grillt ihnen mit einem Artefakt an seiner Hand, welches er ihnen an die Stirn hält, ihr Gehirn, bis sie innerlich tot sind. Alle sind unglücklich dort und leiden unter ihm. Dies erzählte mir sein Arzt vor Ort!”,

fügte sie nun fragend und informativ und ziemlich weinerlich und zitternd an, denn es fehlte nicht viel und sie würde in Tränen ausbrechen, die sie mühsam zurückhielt, doch sie wollte sich nicht die Blöße geben. Sie erinnerte sich seiner Fragen und fügte hinzu:

“Ein Leben ist etwas wertvolles! Ich habe bisher aus Notwehr einem Kreischläufer, der im Begriff war, mich anzufallen, den Kopf mit einem mir zugeworfenen Lichtschwert im Vulkantempel abgetrennt und ebenso blutrünstige geklonte Mutanten, da sie mich oder meine Mitstreiter sonst im Eistempel getötet hätten, niedergestreckt.”

Kurz dachte sie weiter nach.

“Ich habe mich im Vulkantempel auch gegen Hybris arg zur Wehr gesetzt und rammte ihm mein Messer in den Hals und in die Brust und hoffte, dass er tot umfallen möge und ich durchlöcherte ihn mit Blasterschüssen, doch er heilte sich immer rasch selbst. Er bedrohte mein Leben und das meines Gefährten derart, dass ich ihn getötet hätte, wenn ich es vermocht hätte! Ich weiß noch wie heute, wie er zu mir sagte, dass ich nun sterben würde und seine Hand mich würgte und sein Knie auf meiner Brust mich an den Boden nagelte. Doch vorher wollte er noch meinen Mitstreiter töten und würgte ihn mit der Macht. Ja, da stach ich zu. Sein warmes Blut schoss mit jedem Atemzug aus seinem Hals und besudelte meine Brust, mein Gesicht. Er musste zumindest von mir und ihm ablassen."

Sie durchlebte nochmal kurz diese Szene. Auch sein Blut war ihm aus dem Hals geschossen, so wie das der Frau, die geopfert worden war! Sie saß gedankenversunken da und starrte für einen kurzen Moment ins Leere!

"Aber diese Frau war wehrlos! Sie hatte doch nichts verbrochen oder falsch gemacht! Geopfert für Hokus Pokus?”,


ihre Stimme brach kurz.

“Hätten Sie das auch mit Talitha getan?”,

fragte sie nun mit vorwurfsvoller Stimme und sah ihn wieder direkt an!? Sie wagte es nun Grin`s Mantel auszuziehen und offenbarte ihr rotes Wickelkleid aus feinstem Stoff darunter, dass nur wenig verhüllte und den Rest in seinen Vorzügen hervorhob.

“Alle Frauen müssen bei Ignavius diese Kleider tragen! Schon daran erkennen sie jene! Ich hätte das ebenso sein können!”,

warf sie nun gereizt ein und fügte aufgebracht hinzu:

Meister, warum? Ich verstehe es nicht! War das wirklich nötig? Die Irren waren doch von Anfang an fasziniert von Ihnen! Und es waren ihre eigenen Worte, die sie sprachen! Mir waren sie nicht ganz fremd! Hat die Maske ihnen überhaupt etwas zugeflüstert? Ist an ihr etwas Besonderes? Zumindest liegt auf ihr die Macht der dunklen Seite! Das konnte ich spüren! Ich hatte sogar das Gefühl, dass sie mir etwas zu raunte und zu flüsterte oder erlag ich der ganzen Euphorie im Saal?!”

Erwartungsvoll sah sie ihren Meister an und wartete auf Erklärungen. Sie wollte es verstehen! Danach kam sie nun zu ihrer Flucht.

“Zu unserer Flucht kann ich nur sagen, dass er mir verkündete, dass ich mich frei in seiner Residenz bewegen dürfte, nur nicht im Kellergewölbe. Da er mich zu seiner Gemahlin machen wollte, erhielt ich dieses Privileg. Doch so richtig ehrlich war es nicht gemeint! Talitha wurde sofort in sein Gemach geschafft und Grin und ich kamen ins Schlafgemach zu den Frauen. Nun, Grin und ich teilten uns einen abgeteilten Schlafraum, weil es günstig für die Flucht war und warteten, bis alle schliefen. Ich hatte auch eine Voraussicht oder so etwas, dass Talitha auf dem Bettvorleger vor seinem Bett mit offenen Augen lag. Ich versuchte mit Grin einen Ausgang zu suchen. Dabei gelangten wir in die Krankenstation, hörten alles vom Doktor, beschlossen Talitha da heraus zu holen, nahmen Chloroform für Ignavius mit, nachdem wir den Doktor gefesselt hatten und dann,...,nun, es ging nicht alles glatt! Wir flüchteten, wurden verfolgt, angegriffen, beschossen, diese Untoten sind irre flink und starke Gegner, brachen zweimal ein und wissen, dass Ignavius etwas unten im Tempel versteckt hält und verbirgt und das dies eine wahnsinnige unterirdische Anlage ist und überall das Lebenssymbol auftaucht. Und wir gelangten so ins Tal der dunklen Lords. Man könnte so herum auch Zugang zum Tempel finden. Wir müssen Talitha so schnell wie möglich dort befreien, sonst wird sie nie mehr so sein, wie sie mal war! Auch aus ihren Augen wird alles Leben erlöschen, weil er ihr ihre Seele abstumpft und tötet!”

Das weitere gefundene Grab war erstmal unwichtig und nicht für Avlan`s Ohren bestimmt.


Korriban, Dreshdae, in einem Aufenthalts-/Speiseraum der Kultisten "Diener Korriban`s": Saphenus, Grin, Zoey und Avlan
 
[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Bei den "Diener Korribans" | Speisesaal] - Saphenus; Zoey Liviana; Grin Redeye; Avlan Diaz

Mit starrem Blick sah Saphenus wie seine Schülerin betroffen ihren Kopf senkte und auf die Tischplatte schaute. Sie musste nichts sagen, damit gestand sie ihr Versagen offen ein. Gerade als er sich abwenden und seine Aufmerksamkeit den Speisen vor ihm zuwenden wollte, brach es dann aber trotzdem aus ihr heraus. Saphenus sah sie erst zornig an, dann jedoch bildete sich ein Lächeln auf seinen Lippen, das schließlich in ein hysterisch-schallendes Lachen überging. Er lachte so laut, dass er Bauchschmerzen bekam und seine Hände auf ihn pressen musste. Eine Träne rollte aus seinem intakten Auge, die er mit einem Ärmel wegwischte.

„Ach du meine Güte, wie herrlich naiv du doch bist.“, brachte er schließlich hervor und versuchte sich zu beruhigen. Er wusste, dass sich Avlan über diese Szene seine Gedanken machen würde, doch es war ihm egal. Er hatte schließlich bewiesen zu was er fähig war und dass er keine Skrupel hatte jemanden zu töten. Zoey hingegen sah man an, dass sie ihre Worte ernst meinte. Ihr Gesicht war totenbleich als würde sie das Schicksal der Dienerin teilen, ihre Hände zitterten und selbst ohne die Macht konnte man spüren wie ihr Herz bebte. Als könnte sie ihre Umgebung und ihre eigenen Gedanken damit ausblenden starrte sie auf ihr Glas und fummelte nervös daran herum. Saphenus beäugte jede dieser Bewegungen und sog die Emotionen seiner Schülerin in sich auf. In den wenigen Tagen war sie bereits zu einem offenen Buch geworden, er war sich ihrer Aura so sehr bewusst, dass er sich nicht einmal mehr besonders konzentrieren musste um sie zu spüren. Sein Lachen war mittlerweile verstummt und auch das Lächeln war von seinen Lippen verschwunden. Er wartete, spürte er doch, dass sie noch etwas zu sagen hatte. Er hoffte jedoch inständig, dass sie sich ihre Worte gut überlegte und davon Abstand nahm ähnlich wie bei vorherigen Gelegenheiten einfach drauf los zu reden. Schließlich schaute sie weinerlich zu ihm hoch und gab damit ein erbärmliches Bild ab. Sie sah aus wie ein kleines Kind, dem man sein Spielzeug weggenommen hatte und nicht wie eine zukünftige Sith. Saphenus wusste in diesem Moment, dass es in ihr noch sehr viel republikanisches Gedankengut gab, das es galt auszumerzen. Perfide Gedanken schossen durch seinen Kopf und an jedem einzelnen von ihnen fand er großen Gefallen.


Saphenus beugte sich vor als Zoey anfing zu reden, er verschränkte seine Arme und stützte sich dann auf dem Schreibtisch ab. Seine Schülerin rückte völlig in den Fokus seiner Aufmerksamkeit, Grin und Avlan blendete er vollständig aus. Mitleid, pah, schoss es ihm durch den Kopf als Zoey ihn danach fragte, dann sprach sie sogar Talithas Namen aus und schon spürte der Zabrak wie es in ihm abermals zu brodeln begann. Sie würde es doch nicht wagen…?


„Das weiß ich bereits.“, zischte Saphenus und starrte Zoey an. „Mara, so hieß sie wenn du ihren Namen wissen willst, hat es mir erzählt. Sehr detailliert hat sie mir von den Vorgängen in Ignavius‘ Tempel berichtet. Zugegeben, ich musste sie dazu zwingen, aber es hat ihr bestimmt gut getan ihre Erinnerungen zu teilen.“ Er sah immer deutlicher wie sich Zoey bemühte ihre Tränen zurück zu halten. Nach allem was ihr bereits widerfahren war hielt sie das Leben anderer immer noch in Ehren. Als wäre es etwas Schlimmes erzählte sie wie sie Tiere und Mutanten töten musste um ihr eigenes Leben zu retten. Saphenus rollte mit seinem Auge, denn unweigerlich musste er an die unzähligen Tar denken, die er auf dem Gewissen hatte und die sich dennoch nicht der verborgenen Armee angeschlossen hatten. Sie waren es schlicht und ergreifend nicht wert gewesen. Dann sprach Zoey von Hybris, auf den sie mit einem Messer eingestochen hatte und schon war Saphenus wieder versucht zu lachen. Hatte diese naive Archäologin tatsächlich versucht seinen Meister, Albtraum und Fürst der Sith, mit einem gewöhnlichen Messer zu töten? Warum bewarf sie ihn nicht direkt mit Blumengestecken von Naboo und tanzte dabei in einem Kreis um ihn herum? Für einen kurzen Moment kam Zoey ins Stocken und starrte ins Leere, doch Saphenus wusste, dass das noch nicht alles gewesen war. Ihr lag noch mehr auf dem Herzen, es quälte sie und bahnte sich den Weg aus ihr heraus. Schließlich brachen die Mauern ihrer Zurückhaltung und sie sagte was sie sagen wollte. Saphenus Auge wurde immer schmaler und das gelbe in seiner Iris begann zu leuchten. Wehrlos, nichts falsch gemacht, geopfert für Hokus Pokus, immer mehr redete sie sich in Rage und in ihr eigenes Verderben. Wie konnte sie es wagen Kritik an ihm zu üben, seine Handlung in Frage zu stellen und ihn hier vor allen anderen auszufragen? Mit jedem ihrer Worte ging sie zu weit, doch noch saß Saphenus scheinbar ruhig an dem Tisch. Gleichzeitig mit seinem Zorn wurden auch seine Schmerzen größer und machten es ihm immer schwieriger ruhig zu bleiben. Wieder sprach sie Talithas Namen aus und enthüllte zugleich das Kleid, das sie von Ignavius bekommen hatte. Der Zabrak verschwendete keinen Blick an ihre Rundungen, an ihren zierlichen, aber weiblichen Körper. Zu groß war bereits jetzt sein Zorn. Immer verzweifelter und gereizter verlangte sie von ihm zu wissen wieso die Dienerin sterben musste und ob Talitha das gleiche Schicksal erwarten würde. Aufgebracht sagte sie, dass sie ebenso an Maras Stelle hätte stehen können, trug sie immerhin das gleiche Kleid und war damit genau so als Ignavius‘ Dienerin gezeichnet.


Saphenus spürte wie seine Hände zu zittern begannen. Er blieb ruhig und sagte kein Wort während Zoey von ihrer Flucht erzählte. Sie wagte es ihm vorzuhalten was er mit Talitha gemacht hätte wäre sie an Maras Stelle gewesen, selber jedoch war sie nicht in der Lage gewesen sie zu befreien. Mit jedem ihrer Worte stellte sie nur ihren eigenen Egoismus zur Schau, ihre eigene Freiheit war ihr wichtiger gewesen als Talithas und sie wagte es ihm Vorhalte zu machen? Plötzlich bereute er es sie zur Schülerin genommen zu haben. Er hätte seinem ersten Impuls vertrauen und sie hinrichten sollen, vor wenigen Tagen noch als sie ihre Machtbegabung zur Schau gestellt und ihn durch die Wand geschleudert hatte. Sie hatte keinen Respekt vor ihm, sie achtete ihn nicht als ihren Meister und äußerte verräterische Gedanken trotz der Loyalität, die sie geschworen hatte. Ruhe kehrte ein, doch in Saphenus brodelte und tobte es. Dann verlor er die Beherrschung. Mit einem Knall beförderte ihn die Macht aus seinem Stuhl und zu Zoey. Er zerbrach ihren jämmerlichen Machtschild mit einer Bewegung seiner Hand und drückte sie gegen die Wand ohne sie zu berühren. Ihre Füße verloren den Kontakt zum Boden als er sie in die Luft beförderte. Mit glühendem Auge starrte er sie an, das Gesicht vor Zorn verzerrt.


„Du wagst es Talithas Namen in den Mund zu nehmen wo du sie selbst doch zurück gelassen hast?“, fauchte er und drückte ihren Körper kräftiger gegen die Wand. „Du wagst es mir Vorhalte zu machen? Was glaubst du wer du bist?“ Er erhöhte den Druck auf sie. „Ich bin dein Meister und du bist mir zur Treue verpflichtet. Du hast kein Recht dazu mich zu hinterfragen, du verdammte Göre!“ Jeglicher Funken Vernunft war aus seinem Verstand gewichen, rasender Zorn hatte die Kontrolle über ihn übernommen. Nur zum Teil richtete er sich wirklich gegen Zoey, vielmehr nutzte er diesen Moment um seinem Hass auf Ignavius und seiner Frustration wegen Talitha ein Ventil zu geben.
„Glaubst du, du wärst mir mit deiner verfluchten republikanischen Moral überlegen? Sie ist hier einen Dreck wert! Wer nicht bereit ist Opfer zu machen wird vernichtet. Der Orden ist gnadenlos und merzt die Schwachen ohne Rücksicht aus. Ich werde nicht zu ihnen gehören!“
Saphenus spürte wie Zoeys Herz raste, gierig griff er mit der Macht danach. Erst nur leicht, dann immer fester drückte er zu während sich das Herz gegen die eisige Umklammerung stemmte und kaum noch hinterher kam das wertvolle Blut durch den Körper zu pumpen. Bevor Zoey aber ohnmächtig wurde, löste er den Griff und ließ sie zu Boden fallen. Trotz seines schmerzenden Beines ging er einen Schritt auf sie zu und kniete vor ihr nieder. Er griff sie an ihrem Kinn und zwang sie ihm ins Auge zu gucken. Den aus seiner Position tiefen Einblick in ihr Dekolleté ignorierte er, er ließ ihn völlig kalt.


„Ich werde dieses Verhalten nicht noch einmal dulden.“, begann er, jetzt ruhig und entspannt. „Du solltest gründlicher über deine Worte nachdenken bevor sie deinen Mund verlassen.“ Er schaute sie einen Moment an, dann fuhr er fort: „Aber weil du meine Schülerin bist, werde ich dir ein paar Dinge erklären. Zu deiner ersten Frage: nein, ich hatte kein Mitleid. Der Tod war das gnädigste, was man ihr gewähren konnte. Ihr Leben war durch Ignavius‘ Folter verwirkt, sie war nur noch eine Hülle ihrer selbst. Keine Leidenschaft, keine Emotionen…nichts von dem hat sie noch besessen. Sie ist kurz und schmerzlos gestorben, es war ein Akt der Güte. Sie wäre ohnehin nie mehr die geworden, die sie einst war. Zweites: Das Leben ist nichts wertvolles. Die Starken herrschen über die Schwachen und bestimmen ihren Weg. Das ist der Lauf der Dinge. Würdest du Ignavius verschonen wenn er wehrlos vor dir stehen würde? Würdest du Edgar Tlalloy das Leben schenken wo er dich doch ohne zu zögern getötet hätte? Würdest du Mitleid mit Hybris haben wo du doch schon Pläne schmieden wolltest ihn an meiner Seite zu vernichten? Du machst dir etwas vor. Die Lust nach Rache lässt sich nicht aus unserem Leben verbannen und du weißt genau so gut wie ich, dass auch du diese Lust spürst. Gib dich ihr hin, denn das ist der Weg der Sith. Die Jedi verneinen diesen Pfad und deshalb sind sie schwach. Drittens: Mara war zur falschen Zeit am falschen Ort, ihr Opfer war aber nötig um diesen Kult auf unsere Seite zu bringen. Sie haben das von dem Boten ihres Lords erwartet und indem ich ihren Wunsch erfüllt habe, habe ich mir ihre Treue gesichert. Darum ging es, nicht mehr und nicht weniger. Die Maske selbst ist wertlos. Ein Hauch der dunklen Seite liegt auf ihr, aber nicht mehr. Sie hat keine Macht, niemand spricht durch sie, niemand kann von ihr besessen sein. Sie ist eine uralte Reliquie, die den Zauber, den sie einst besaß, längst eingebüßt hat. Vielleicht wirkt sie auf dich stärker, weil du in den Wegen der Macht noch nicht geschult bist. Deine Sinne sind noch nicht ausgereift, sie sind leicht zu beeindrucken und zu täuschen. Viertens: Talithas Leben steht nicht nur Diskussion. Wag es nicht daran zu denken sie zu opfern sonst werde ich dir dein Leben nehmen. Ignavius‘ Leiche wird im heißen Wüstensand verrotten bevor er ihr etwas antun wird.“

Saphenus fuhr mit dem Finger über Zoeys Wange und strich ihr die Tränen aus dem Gesicht. Dann packte er sie an den Schultern und zog sie mit einem schmerzhaften Stöhnen auf ihre Füße. Unsanft bugsierte er sie zurück zu ihrem Stuhl und setzte sich dann daneben als wäre nichts gewesen. Endlich belud er seinen Teller mit Brot und etwas Aufstrich.


Avlan, entschuldige diesen kleinen…Zwischenfall.“, sagte er nachdem er den ersten Bissen gekaut hatte. „Jähzorn liegt mir eigentlich fern, aber die Regeln unseres Ordens sehen es vor, dass bestimmtes Verhalten bestraft werden muss. Die Black Sun wird es ähnlich handhaben. Also…Vorschläge wie wir jetzt weiter vorgehen?“


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Korriban, Dreshdae, in einem Raum der Kultisten: Saphenus, Grin, Zoey und Avlan


Saphenus hatte schallend gelacht. Zoey hätte an der Stelle inne halten sollen. Doch ihre Gefühle tobten in ihr wegen des ermordeten Mädchens und raubten ihr jede Vernunft und Verstand. Schließlich wusste sie, zu was Saphenus fähig war und das er gerade getötet hatte und sie fürchtete seine Jähzornattacken sehr und hatte schon darunter gelitten. Während sie bei Avlan objektiv und nüchtern mitbekommen hatte, dass er nicht den richtigen Ton einem Sith gegenüber getroffen hatte, da es gefährlich werden konnte, beachtete sie es bei sich überhaupt nicht. Ihre Gefühle hatten die Oberhand gewonnen. Ihr Verstand setzte aus, obwohl sie als Archäologin und Sachverständige für Jedi und mittlerweile für Sith und als Sith-Schülerin im Wissen war, wie Sith auf solche ankreidenden Worte reagierten.

Doch noch hatte sich Saphenus im Griff und sprach davon, dass Mara, so hieß das ermordete Mädchen, ihm alles erzählt hätte und er im Bilde war. Zoey nahm es eher bei läufig auf. Ihre Gedanken rasten weiter und ihre Gefühle schäumten weiter hoch und sie formte diese weiter in Worte und spuckte sie aus und beantwortete weiter Saphenus`Fragen und bekam nicht mal mit, als sich sein Auge sithisch verfärbte, sein Blick Hass getrieben und sein Auge zusammen gekniffen war und seine Hände verräterisch zu zittern begannen. Zu sehr hing Zoey in ihrer eigenen Gedanken-und Gefühlswelt fest. Fataler Fehler!


Dann war sie fertig und schwieg. Es trat Ruhe ein. Niemand sagte etwas. Es war wie die Ruhe vor dem Sturm. Mit einem Mal brach wie eine Flut eine Welle der Macht aus Lord Saphenus heraus und trieb sie schmerzhaft gegen die Wand und er stand wutentbrannt vor ihr. Ihre Beine hatten keinen Bodenkontakt mehr. Sie fürchtete erdrückt zu werden und keine Luft mehr zu bekommen. Der Schreck saß tief. Erst jetzt bemerkte sie seinen Zorn und sein verändertes Auge und sah es in seinem Blick, dass ihm ihre Worte nicht gefallen hatten und wurde sich ihrer Worte und ihres Fehlers bewusst, doch ein wenig zu spät. Sie hätte Talitha nicht erwähnen dürfen und diesen Satz vermeiden sollen, ob er das auch mit Talitha getan hätte! Er warf ihr nun vor, sie nicht befreit zu haben! Er schrie sie an, was sie sich einbildete, ihm Vorhaltungen zu machen! Sie bekam immer schlechter Luft. Sie hätte kein Recht ihn zu hinterfragen! Er wäre schließlich ihr Meister und er beschimpfte sie als Göre. Eine schwere Erniedrigung als emanzipierte hochgebildete junge Frau, Doktorin, Lehrerin, Autorin! Sie war es gewohnt, dass andere zu ihr aufsahen und sie den Ton angab und ihre Meinung kund tat. Doch hier war sie nicht in der Position! War sie unter den Jedi eine anerkannte, gleichrangig betrachtete Person gewesen, gut, es gab auch deshalb Reibereien, weil nicht alle dies einsahen und sie brachte mit ihrem Eigensinn die Soldaten auf die Palme, Sane voran, da sie sich oftmals dadurch in Gefahr gebracht hatte, war sie hier eine untergeordnete Sithschülerin und sie hatte es schlicht und ergreifend missachtet. Während Zoey weiter nach Atem rang, verhöhnte er ihr republikanisches Gedankengut, das sich durch ihre Erziehung in ihr verfestigt hatte. Die Starken würden im Orden die Schwachen gnadenlos ausmerzen und er wollte nicht dazu gehören. Nun, unbekannt war ihr der Gedanke nicht! Auch in der Republik waren solche Gedanken nicht fremd, wenn sie auch nicht so radikal umgesetzt wurden. Scheinbar wandelten fast alle in dem Schatten zwischen Licht und Dunkel und wenn es nur um einen zu besetzenden Posten ging! Nur die Jedi, die in gewisser Weise dadurch naiv herüber kamen, halfen den Schwachen und schwächten sich selbst.

Dann bekam sie einen Herzinfarkt oder so!? Doch, es war ihr Meister, der nach ihrem Herzen griff und zudrückte! Zoey hatte die ganze Zeit furchtbare Angst und ahnte nicht, dass diese noch steigerbar war, doch jetzt durchflutete sie Todesangst und Panik! Der Schmerz in ihrer Brust war unvorstellbar heftig und sie konnte nicht mehr atmen! Ihr Herz wollte Blut pumpen, doch konnte es nicht! Es war ein schmaler Grat zwischen Leben und Tot, den sie nun beschritt und ihr Lebenslicht lag in seiner Hand. Ihre Lippen wurden blutleer und blau, ihre Fingernägel ebenfalls und ihr Mund-Nasen-Dreieck nahm eine blasse ungesunde Farbe an, während sie ihre Hände an der Brust hielt, ihre Augen vor Angst geweitet und mit hektischem Blick und voller Furcht waren und Tränen sich über ihr Gesicht bahnten. Sie fühlte ihr Ende nahen und bereute zutiefst ihre unbedachten Worte, während die Dunkelheit versuchte, über sie einzubrechen. Plötzlich fiel sie derb auf dem Boden auf und die eisige Umklammerung um ihr Herz war gelöst und Luft drang ungehindert in ihre Lungen ein und sie atmete keuchend und hektisch. Doch er ließ noch nicht von ihr ab. Er war an sie heran getreten und kniete sich zu ihr herunter, packte ihr Kinn und hob es an und zwang sie in sein Auge zu sehen und seinen durchdringenden finsteren Blick auszuhalten. Sie zitterte erbärmlich. Ziemlich ruhig sprach er nun im lehrerhaftem Tonfall mit ihr. Er würde diesen Tonfall und solche unüberlegten Worte nicht noch einmal dulden. Sie nickte leicht, eigentlich nur andeutungsweise. Vorsichtshalber klimperte sie dabei einmal mit ihren Lidern, damit er verstand, dass sie dies zukünftig beherzigen wollte. Sie war es so gewohnt gewesen und hatte es so verinnerlicht, zu reden und ihre Meinung zu sagen, da demokratisch aufgewachsen und erzogen, dass ihr das nicht bewusst gewesen war. Außerdem war sie meist in der Lehrerposition gewesen! Oder als berühmte Autorin, der man gelauscht hatte, während sie ihre Sicht zum Besten gab! Bittere Tränen flossen über ihr Gesicht. Sie war schnell mit dem Mund, so ganz Frau und musste dringend daran arbeiten! Es war ein großer Fehler von ihr und kam ihr hier in einer Diktatur, welches das Imperium war, unter den Fittichen eines Sith, schlecht zu stehen.

Da sie seine Schülerin war, wollte er ihr dennoch einige Dinge erklären. Er meinte, Mara`s Leben war längst verwirkt und der Tod war eine Erlösung für sie gewesen. So hatte Zoey es nie betrachtet. Die Wahrheit war Ansichtssache, musste sie erkennen. Vielleicht hatte er sogar recht?! Keine Leidenschaft, keine Emotionen und die Jedi versuchten dies bewusst abzuschalten!? Wie krank! Wieder erwähnte er, dass die Starken über die Schwachen herrschen würden. Würde sie Ignavius wehrlos verschonen? Nein! Scham stieg in ihr hoch und sie blinzelte aufkommende Tränen weg. Ihr wurde ihre Widersprüchlichkeit aufgezeigt! Sie würde seine Schwäche ausnutzen und sich ihm entledigen! Umgekehrt nutzte er ihre Schwäche auch aus! Würde sie ihren Entführer Edgar verschonen? Nein, sie würde erst froh sein, wenn er tot wäre! Hybris? Es wäre eine Befreiung, wenn er tot wäre! Ja, auch sie verspürte die Lust auf Rache, dass musste sie sich nun eingestehen! Sie sollte sich auf diesen Pfad begeben, denn es war der Weg der Sith. Nochmals kam er zum Opferritual und er erklärte deren Notwendigkeit aus taktischer Sicht. Auf der Maske lag nur ein Hauch der dunklen Seite und mehr war da nicht dran. Doch sie als Ungeübte im Machtgebrauch hatte es überbewertet. Das war ernüchternd und im Grunde interessant, wenn man nicht vor Furcht klappern würde. Dann drohte er ihr wegen Talitha und eine weitere Träne fand den Weg über ihre Wange. Sie wollte Talitha befreien, doch es war ihr nicht gelungen, stattdessen war ihr eigenes Leben und ihre Flucht in Gefahr gewesen. Sie würde Talitha in Zukunft kaum noch erwähnen. Er selbst hatte nicht mal davon gesprochen gehabt, dass sie sie befreien sollten. Aber Zoey hatte dies provoziert! Dann sprach er nochmal davon, dass Ignavius bald tot im heißen Sand liegen würde. Saphenus blickte sie an und strich ihr mit seinen Fingern die Tränen aus ihrem Gesicht. Sie kam sich noch nie so verletzlich vor! Sie war ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert und wollte das nie wieder vergessen!

Dann stöhnte sie schmerzerfüllt auf. Ihr Brustkorb und Rücken schmerzte. Ehe sie sich versah, hatte er sie wie ein kleines Schulmädchen an den Tisch gesetzt. Beschämt und bedrückt konnte sie niemanden ansehen und sah nach unten. Sie zitterte und fröstelte. Wie ein Häuflein Elend saß sie da. Saphenus setzte sich neben sie und begann ungerührt, als wäre nichts gewesen, zu speisen, nachdem er Avlan erklärt hatte, dass so ein Verhalten bestraft gehörte und er das von der BS wohl kennen müsste und entschuldigte den Zwischenfall und betonte seinen seltenen Jähzorn. Selten? Ans Essen war bei Zoey nicht zu denken. Ihre Gedanken kreisten um das soeben Geschehene und um seine Sicht der Dinge, die sie verstört zurück ließen. In vielen Punkten trafen sie sich und vieles hatte sie nicht so sehen wollen, obwohl sie es längst so sah und so empfand, nur weil sie es für falsch hielt und war dabei widersprüchlich geworden. Sie war nicht mehr wie Andere, wie das normale Volk, doch sollte sie sich auch in eine Mörderin verwandeln? Sie hätte Hybris fast umgebracht, hätte er sich nicht auf die Selbstheilung verstanden und wäre leichter zu töten gewesen. Sie hatte ihm auch das Messer mutig, in Todesangst und in Rage in den Hals gerammt und sein Blut war heraus geschossen! War es so groß anders als bei Mara gewesen? Von der Technik her wohl nicht! Der Rest lag anders. Ihr Meister hatte kein Mitleid mit ihr verspürt. Er hatte nur sein Ziel vor Augen! Er wollte die Anhängerschaft hinter sich bringen! Sie tat es aus Notwehr! Mitleid gab es auch von ihr nicht! Es gab mittlerweile mehrere Dinge, die sie wie ein Sith sah: wie die Naivität der Jedi, ihre Unterdrückung der Leidenschaft, ihre Selbsteingrenzung beim Erlernen der Macht und beim Gebrauch der Macht und das es falsch war, wenn Jedi die Artefakte den Sith raubten. Mord war aber etwas anderes! Vielleicht lag es nur am richtigen Motiv und Grund!? Ihr eigenes Leben würde sie nicht dafür opfern wollen! Das war ihr spätestens nach ihrer Herzquetschung bewusst geworden, dass sie ihr Leben liebte und daran hing. Und doch hatte sie sich wegen Mara, die längst tot war, in diese Lage gebracht und ihres fast verloren! Daraus musste sie lernen! Das war es nicht wert!

Saphenus fragte nun in die Runde, wie es nun weiter gehen solle. Zoey hoffte, dass Grin oder Avlan dazu etwas sagen würden und Ideen hatten, denn sie saß wie paralysiert neben ihrem Meister. Er hatte ihr Herz zusammengedrückt! Sie sollte auf ihre Worte achten und gehorsamer sein und einfach nur lernen, lernen, lernen, denn das wollte sie doch! Ihr Ziel war es, sich mittels der Macht selbst auf Expeditionen beschützen und auch mal ein Artefakt irgendwann für sich beanspruchen zu können. Mit dem erlernten Gebrauch der Macht würde sie es sogar öffnen und nutzen können, wenn sie jetzt an ein Holocron dachte, was sie gerade vor ihrem geistigen Auge hatte.

Sie saß weiter mit gesenktem Blick da, ließ den Kopf hängen und sah auf ihre Stiefel! Talitha`s Stiefel! Zum Glück hatten Männer für so was in der Regel keinen Blick, sonst könnte Saphenus ihr noch sonst etwas unterstellen! Talitha hatte diese Stiefel wahrscheinlich zum ersten Mal zu ihrem Abenteurer-Outfit getragen! Die Stiefel wirkten noch sehr neu. Zoey fröstelte derart, dass sie darüber nachdachte, Grin`s Mantel wieder anzuziehen. Doch wagte sie sich nicht zu rühren und fror deshalb weiter.


Dann besann sie sich, dass es als ungehorsam ausgelegt werden könnte und warf nun doch etwas mit leiser zitternder belegter Stimme zum Thema ein und ihr Blick ruhte dabei unsicher auf Grin.

“Es gibt einen Weg hinein, wie ich schon sagte, vom Tal der dunklen Lord aus. Wir sollten dringend Kletterausrüstung mitnehmen! Grin und ich könnten eine grobe Skizze vom Inneren des Tempels aufzeichnen.”


Korriban, Dreshdae, in einem Raum der Kultisten: Saphenus, Grin, Zoey und Avlan
 
[ Äußerer Rand :: Horuset-System :: Korriban :: Dreshdae :: Basis der "Diener Korribans" :: Speise/Aufenthaltssaal?] Avlan, Zoey, Grin, Saphenus

Man musste ganz klar sagen, Saphenus und Zoey waren ein Duo dass einfach zusammengehörte. Die beiden waren so gegensätzliche wie Feuer und Wasser, wobei dass Feuer es schaffte das Wasser verdunsten zu lassen bevor die Kälte die lodernde Flamme auch nur berühren konnte. Was sollte Avlan sagen? Es fing alles ganz friedlich an als Saphenus dem Söldner schön erklärte was es mit den Soldaten und dem Captain der örtlichen Garnison auf sich hatte, da fing die Göre Zoey auch schon zu reden bevor er überhaupt antworten konnte! Er wollte gerade erklären dass er ganz sicher kein signiertes Buch von einer unbekannten 0815 Autorin brauchte, wo er doch sowieso kaum las. Wen interessierte schon was sie alles aufgeschrieben hatte? Weibisches Geplänkel, dass zu verbannen es galt!

Doch die ganze Situation tastete sich erst langsam voran, als der Sith seiner Schülerin drohte er würde sie vernichten wenn sie nicht töten würde - für Avlan war dass wie wenn jemand verlangen würde er würde ihn töten falls er keinen Schluck Wasser trinken würde. Unglücklicherweise begann die zu viel sagende Frau dann mit einem ellenlangen Vortrag darüber wie sie niemanden töten würde, wie irgendeine Talitha von Ignavius gefoltert würde und dann wie sie selbst in einen Hybris gestochen hätte. Namen über Namen, dinge und Orte mit denen er selbst nichts anfangen konnte. Musste sie diese unnötige Flut an Informationen auch herauslassen? Dann begann sie Saphenus Vorwürfe zu machen bis sie sich teils entkleidete und man die Körperlichen Vorzüge der Doktorin besser erkannte - so unnützlich wäre dieses Weib wohl doch nicht...

Avlan nahm erneut ein Stück Fleisch aus einer Schale und begann es stückchenweise zu sich zu nehmen, ungeachtet dessen was sich gerade im Raum abspielte. Meister und Schülerin stritten sich, doch er saß unbeeindruckt da und aß weiter sein Essen, schob sogar die Schale zu Grin herüber und zeigte mit dem Finger darauf - mit der Hand symbolisierte er dass es relativ gut schmeckte. Dann sprang der Sith auch zu Zoey herüber und drückte sie gegen die Wand, weiter erzählte und erzählte er worauf der Söldner eigentlich kaum acht nahm, was hatte er selbst schon damit zu tun? Die Göre hatte es verdient. Er spürte wie der Hunger nachließ, nahm wiederum einen Schluck und schaute sich dann gelangweilt die Situation an: Er sah wie Saphenus die Schülerin am Kinn packte, und da konnte er einen interessanten Blick ins Dekolleté der Frau erhaschen. Er kniff die Augen zusammen, beugte sich etwas weiter nach vorne bis sein blick jedoch ungünstiger weise vom Sith unterbrochen wurde. Nun erkannte er dass er bereits mit dem Ellenbogen in einem Suppenteller stand. Genervt ließ er sich wieder auf seinen Platz sinken, und wischte sich die Sauerei vom Arm ab, man konnte ein leises Fluchen vernehmen.

Irgendwann landete Zoey wieder auf ihrem Stuhl, und Avlan wusste lediglich dass sie irgendetwas mit der Republik zu tun hatte, gerade einen auf den Deckel bekommen durfte und dass die Maske die die Kultisten verehrten wertloses Zeugs war. Gut, er erfuhr auch irgendetwas von Untoten Kriegern die Ignavius zur Verfügung standen. Letztlich setzte sich der Sith wieder auf seinen Platz und entschuldigte sich, die Black Sun würde ja ähnlich bestrafen. Er wollte sich gerade so ein herausprustendes Lachen verkneifen, musste er doch an Doktor Tyr und seine Spritzen denken, denen er stundenlang ausgesetzt war:"Nun ja.... so ähnlich sieht es da schon bei der Aufnahme aus", ließ er mit einem närrischen Grinsen verlauten. Diesen Schubs gegen die Wand hätte er sich sehnlichst gewünscht als seine Muskeln wie Feuer brannten, oder sein Arm in der Halluzination langsam verrottete.

Gedemütigt sah die Frau an ihrem Platz, traute sich kaum aufzusehen. Avlan hoffte sie hätte ihr loses Mundwerk nun endlich mal unter Kontrolle gebracht, schließlich hatte sie vorhin gefordert er solle sie mit "Lady" ansprechen. Lady? Sie war nicht mal Banthadreck wert wenn sie nicht einmal wehrlose Wesen töten konnte. Wie konnte Saphenus sie nur zu seiner Schülerin machen? Eine Republikanerin, gleich halbe Pazifistin? Was, wollte sie vielleicht anmerken man sollte Ignavius höflich bitten er solle den Thron freiwillig räumen? Allzu gern dachte er daran zurück als er noch dass Blut von Zivilisten vergießen konnte, und wie ein König über alle Bewohner herrschte. Genüsslich schloss er die Augen. Ultimative Macht über alles und jeden, Herrscher über Leben und Tod, dass war etwas für ihn.

Letztlich riss bei Avlan der Geduldsfaden als Zoey vorschlug man solle Kletterausrüstung mitnehmen, es gäbe ja einen Weg durch dass Tal der Dunklen Lords hinein in die Anlage. War sie selbst nicht gerade von dem Ort entkommen?. Gelangweilt klatschte er in die Hände:"Bravo, wir beschaffen für fünfzig Mann samt Waffen Kletterausrüstung und lassen sie irgendwohin hinein klettern. Bestimmt wird Ignavius auf der anderen Seite ganz überrascht auf uns warten", er zeigte ihr den Vogel. Dass war eine blöde Idee, völlig un durchdacht und kindisch. Nur sie und Grin kannten den Weg, und man hoffte sie würden den richtigen auch finden können - aber was wenn nicht? Dann verirrten sie sich irgendwo und aus war der Kampf. Für den Söldner war ein scheitern aber völlig inakzeptabel, er musste diesen Auftrag erfüllen und die an die Artefakte kommen.

Avlan lehnte sich an den Tisch, und fing erneut an zu sprechen:"Zuerst einmal müssen wir alle wissen womit wir es zu tun haben - Untote wurden genannt, und wir müssen wissen wie man Untote töten kann und wie sie am Leben gehalten werden. Falls ihr dass alle wisst dann erleuchtet mich.", er zeigte auf Liviana:"Das heißt also es würde sich auszahlen wenn jeder über jede Sache für den bevorstehenden Kampf weiß, falls auch nur irgendeine Kleinigkeit fehlt wars dass. So führt man keinen Krieg, und dafür braucht man keine Ausbildung. Ich würde vorschlagen wir schauen dass wir erstmal eine vernünftige Bewaffnung für die Kultisten auftreiben, und uns dann in mehreren Gruppen in Richtung Residenz wagen. Von mir aus kann auch jemand Klettern gehen, aber diese Leute hier sind nicht bereit für sowas. Die können gerade so mit einem Blaster umgehen, daher schätze ich dass nicht mehr als fünfzig erfahrenere Kämpfer zur Verfügung stehen werden denen man auch Befehle geben kann."

Plötzlich piepte sein Com, er erhielt eine Nachricht von Kerr: zwei der drei vertrauenswürdigen Händler erklärten sich bereit etwas an Waffen für den Aufstand beizusteuern falls sie etwas im Gegenzug erhielten:"Also wir können einige Gewehre, Pistolen und Granaten erhalten, wenn dafür... einiges an Credits rüberkommt, eine relativ große Menge sogar. Heißt also dass wir entweder Waffen stehlen, oder kaufen könnten, was aber bei Wucherpreisen schwer zu stemmen ist", er zuckte mit den Schultern. Waffen gab es viel zu wenig, die Kämpfer des Ordens waren überwiegend nutzlos und Avlan kannte nicht einmal den Feind. Er hatte keinen Plan gegen wen er kämpfen muss. Er wandte sich direkt an Saphenus:"Ihr wisst besser als ich gegen wen wir ziehen, seit ihr wirklich bereit gegen einen vielleicht übermächtigen Feind zu kämpfen?"

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Als wäre nichts gewesen, als säßen die vier wie alte Freunde beim gemeinsamen Abendessen und würden in der Nostalgie ihrer Erinnerungen schwelgen griff Saphenus nach einem Stück Brot. Sein Magen knurrte und plötzlich spürte wie er hungrig er nach den Ereignissen des Tages war. Es war viel passiert. So viel, dass es einem schon auf den Magen schlagen konnte. Schnell war das Stück Brot mit Fleisch belegt, etwas Suppe stand ebenfalls vor ihm und beherzt biss er hinein. Es war trocken und wohl kaum eine kulinarische Delikatesse, auf der anderen Seite, was verstand er selbst schon davon? Während er kaute musste er daran zurückdenken wie Je’ana ihm ständig vorgeworfen hatte das teure Essen in den erlesenen Restaurants, die sie zusammen besucht hatten, nicht zu schätzen zu wissen. Offen gestanden hatte sie damit sogar recht gehabt. Er war kaum in der Lage den Unterschied zum gutbürgerlichen Essen der normalen Restaurants auf Taris zu schmecken und konnte nie verstehen weshalb es Je’ana in die schickimicki Läden zog. Wahrscheinlich war es ihr nur um das gesellschaftliche Ansehen gegangen, das man dort erreichen konnte. Eine weitere Gelegenheit um sich selbst in seinen teuren Kleidern zu zeigen. Um einem Lebensziel zu frönen, der dekadenter kaum sein konnte. Unweigerlich glitt sein Blick zu Zoey. Die hübsche Archäologin saß auf ihrem Stuhl wie ein Häuflein Elend, mit zusammengefallenen Schultern, zitternd. Ihre weiblichen Rundungen waren kaum zu übersehen, Ignavius schien mit großer Bestimmtheit einen bestimmten Typ Frau zu haben, den er dazu zwingen konnte seine jämmerlichen Geschichten mit anzuhören. Ob Talitha in diesem Moment ein ähnliches Kleid trug? Ihm wurde unwohl bei dem Gedanken, dass jemand ihren Körper in derartiger Freizügigkeit sehen konnte, doch er wusste, dass er jetzt nichts dagegen unternehmen konnte. Etwas zu kräftig tauchte er ein weiteres Stück Brot in seine Suppe und kleckerte über den Rand. Ihm war es egal.

„Die Black Sun scheint sichergehen zu wollen, dass sich nicht die falschen Mitglieder unter sie mischen. Eine kluge Entscheidung wenn man bedenkt wie schnell man Verrätern auf den Leim gehen kann.“, sagte Saphenus und schaute Avlan mit einem zweideutigen Grinsen an. Des Söldners Frust über seinen eigenen Arbeitgeber schwang in jedem seiner Worte mit. Zoey fand indes ihre eigene Sprache wieder, mit devoter Stimme berichtete sie von einem Weg in den Tempel vom Tal der dunklen Lords aus. Saphenus runzelte die Stirn. Davon hatte sie nicht erzählt, verschwieg sie ich etwas? War es nicht für seine Ohren bestimmt oder traute sie Avlan nicht über den Weg? Wie dem auch sei, er selbst dachte ernsthaft über ihren Vorschlag nach bis Avlan das Wort ergriff. Mit unverborgenem Hohn machte er sich darüber lustig, voller Ironie und Sarkasmus zeigte er die Schwächen von Zoeys Plan auf. Saphenus sah zwischen beiden hin und her. Sie würden in diesem Leben wohl kaum mehr Freunde werden und auch wenn der Zabrak den Ton des Söldners nicht guthieß, hatte dieser recht. Avlan wusste, dass er jetzt die Aufmerksamkeit seiner Verbündeten hatte und zählte auf welche offenen Fragen sie noch beantworten mussten bevor sie es mit Ignavius aufnehmen konnten. Das Piepen seines Coms unterbrach seinen Redefluss und nach einem kurzen Moment der Ruhe berichtete er von einem Händler, der Waffen und Ausrüstung besorgen konnte. Natürlich im Gegenzug für eine enorme Bezahlung im Angesicht von Korribans augenblicklicher wirtschaftlicher Position. Woher dieser jemand die Waffen besorgen konnte war ein weiteres Rätsel. Saphenus musste sich eingestehen, dass er dem Braten nicht traute. Nachdenklich rieb er sich die Schläfen. Credits sollten nicht das Problem sein, solange er immer noch Zugriff auf die Geldspritze seines Meisters hatte. Er stand ohnehin schon bei ihm in der Kreide, was machte das jetzt also noch für einen Unterschied? Eine andere Idee war es Janus zu benachrichtigen, doch er hatte sich bereits einmal dagegen entschieden dessen finanzielle Hilfen in Anspruch zu nehmen. Avlans direkte Frage ließ ihn aufblicken.

„Ignavius wird sterben.“, antwortete er im Brustton der Überzeugung und verstummte dann für einen kurzen Augenblick. „Das ist unumgänglich. Er selbst hat diesen Kampf persönlich werden lassen. Dafür muss er bestraft werden. Du selbst wirst nicht an deine Artefakte kommen solange der Gouverneur lebt.“ Erneut sah er Zoey an. Es war eine Sache wenn er sie für ihren Ungehorsam bestrafte, jedoch eine andere wenn sich ein anderer Sith das Recht herausnahm über seine Schülerin zu verfügen. Diesen Affront durfte er sich nicht bieten lassen wenn er sein Gesicht wahren wollte. "Geld wird nicht das Problem sein. Ich verfüge über gewisse....Investoren, in deren Interesse es liegt, dass Ignavius seinen Platz räumen muss. Benutze also deinen Kontakt und sorge dafür, dass diese Kultisten alles brauchen, was sie für ihren Kampf benötigen."


„Bei der dunklen Seite, zieh doch bitte wieder deinen Mantel an.“, entgegnete er plötzlich genervt als Zoeys Zittern einfach nicht aufhören wollte. „Krank nutzt du mir nichts, außerdem lenken deine Brüste Avlan ab. Ich brauche ihn konzentriert und aufmerksam.“ Erneut gönnte er sich einen nachdenklichen Moment. Ignavius verschanzte sich in seinem Tempel, es war blanker Selbstmord ihn frontal anzugreifen. Solange Messga ihm den Rücken stärkte, solange er Zugriff auf die unzähligen Überwachungssysteme und Fallen hatte war nicht daran zu denken ihn zu besiegen. Hinzukommend stand noch immer der Austausch von Talitha im Raum. Frustriert schaute Saphenus auf.


„Egal was wir planen, Messga muss weg.“, stellte er fest. „Solange er auf Ignavius‘ Seite steht, ist er im Vorteil. Ohne seinen Diener ist er nichts weiter als ein saufender Jammerlappen. Wir müssen ihn beseitigen, dann können wir Ignavius angreifen. Zoey, wie sieht der Weg in den Tempel aus, den Grin und du gefunden habt? Wenn er uns schon nicht als Weg hinein dient, denn in diesem Punkt stimme ich mit Avlan überein, dann womöglich als Fluchtweg heraus. Im Notfall. Avlan, wie nahe steht dieser Kult Messga? Eines möchte ich aber noch klarstellen: Talithas Leben steht nicht zur Debatte, solange sie sich in Ignavius‘ Gewalt befindet, müssen wir vorsichtig sein.“ Saphenus zögerte einen Moment. „Messga hat mich angesprochen nachdem ich die Kaserne verlassen habe. Ignavius würde einem Austausch zustimmen: Talitha gegen Zoey. Ich habe ihm gesagt, dass ich darüber nachdenke.“ Er warf der Archäologin einen kurzen Seitenblick zu. „Wenn Messga diesen Austausch vornimmt, könnten wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Wir müssten nur dafür sorgen, dass Ignavius nicht dabei ist.“


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Korriban, Dreshdae, in einem Raum der Kultisten: Saphenus, Grin, Zoey und Avlan


Avlan fuhr der Archäologin frech über den Mund. Erschrocken, beschämt und empört blickte sie ihn stumm an, als er sie wie dumm dastehen ließ. Sie war aber zu kraftlos, ihm zu widersprechen oder sich zumindest den Tonfall zu verbitten. Zu sehr saß ihr der Schock ihrer Bestrafung noch in den Gliedern. Und immerhin saß Saphenus genau neben ihr, was sie eingeschüchtert sein ließ. Sie nahm es hin. Innerlich rumorte es leicht in ihr. Sie hatte ja auch schon tausende Angriffe geplant und durchgeführt, dachte sie genervt. Sicher, kam ihr der Gedanke mit 50 kletternden Angreifern jetzt auch komisch vor. Doch wusste sie, wie man so was taktisch plante, noch ob diese Klettern konnten und Ausrüstungen hatten?! Resigniert saß sie da, zitterte vor sich hin und folgte dem weiteren Wortlaut der Beiden nicht mehr. Erst als Saphenus lautstark mit Gewissheit verkündete, dass Ignavius sterben müsste, wurde Zoey wieder wach. Ignavius hatte für ihren Meister die Sache ziemlich persönlich werden lassen und meinte ganz bestimmt Talitha damit. Warum Saphenus nun sie anschaute, war ihr unklar und ihr wurde dabei flau und unwohl. Er hatte sie immerhin gerade gefoltert. Vielleicht, weil sie Talitha nicht mitgebracht hatte? Angst kroch wieder in ihr hoch, Angst vor einem weiteren Wutausbruch.

Doch er fuhr ruhig fort und Zoey entspannte sich wieder leicht. Er sprach von seinen Geldgebern. Von Janus Sturn? Das die beiden zusammen arbeiteten, hatte sie ja mitbekommen gehabt und an Geld schien es dem Grafen ja nicht zu mangeln und das er Politik betrieb, war offensichtlich geworden.

Plötzlich zuckte sie zusammen, als er sie ansprach und aufforderte, endlich ihren Mantel anzuziehen. Grin`s Mantel eigentlich?! So erschrocken wie sie war, war sie natürlich froh, dass er das sagte und wagte es nun, aufzustehen und ihn wortlos wieder anzuziehen. Krank nützte sie ihm nichts und sie lenkte mit ihrem Aussehen Avlan ab?! Was für ein widerlicher krimineller Kerl! Als sie das vernahm, richtete sie einen verächtlichen boshaften funkelnden Blick auf Avlan, ganz kurz, doch wenn Blicke hätten töten können, wäre er mausetot vom Stuhl gefallen. Für ihn waren Frauen wohl nur fürs Bett gut!? Dreckiger Mistkerl, verfluchter! “Auf diesen Status lies sie sich gerne reduzieren!” Der Kerl von der Verbrecherorganisation war nicht besser als Ignavius!


Messga müsse weg, meinte Saphenus, was sie nebenbei mitbekam. Sie wurde aufgefordert den Weg hinein zu beschreiben, da er vielleicht für die Flucht raus gut sein könnte, denn niemand wusste, ob ein Plan gelingen würde. So gut ein Plan am Ende auch war, gab es immer mindestens einen wackligen Pfeiler, der alles einbrechen lassen und zu Nichte machen könnte. Zoey war froh, dass ihr Meister ihre Worte nicht völlig abgetan hatte. Schließlich war ein weiterer Zugang bzw. Ausgang als nur die Vordertür bei so einer Mission nicht verkehrt. Das wusste selbst sie.

“Der Ausgang führte ins Tal der dunklen Lords hinaus, geschützt am Rande der Felsen! Hinter dem Ausgang befindet sich eine Röhre. Ein Tunnel. Allerdings gibt es auch dort Untote. Ignavius hat nur Solche, auch wenn diese anders waren, als seine Leibwächter, die um einiges flinker sind. Grin kann vielleicht mehr dazu sagen, denn er hielt sie uns, eine ganze Armee, am anderen Ende der Röhre, erfolgreich vom Leib, obwohl er fast ausschließlich alleine war, da ich uns den Ausgang in der Zeit in den Fels geschnitten hatte. Sie folgten uns nicht, da sie wie abgerichtet nur das bewachten, was ihnen eingebläut worden war. Auch passten die Meisten nicht in die Röhre, da von großer Spezies. Grin, sag du noch etwas dazu!”

Sie ließ Grin etwas dazu sagen. Er als Kämpfer beurteilte ihren Kampfstil und so ganz anders als Zoey es bisher vermocht hätte. Danach fuhr sie fort und ihre Stimme wurde sicherer.

“Außerdem war wie gesagt erst nach meinem Lichtschwertgebrauch dort ein Ausgang. Daher wurde der bisher auch nicht bewacht. Bisher, wohlbemerkt! Die Röhre führt in die untersten Katakomben! Dort, wo Ignavius auch etwas versteckt hält. Etwas Mächtiges! Es könnte als Waffe gegen uns eingesetzt werden können, gebe ich zu bedenken! Ich habe keine Ahnung, was es ist!? Dort unten ist nochmal doppelt und dreifach so viel wie der Tempel an Gängen und Räumlichkeiten hat. Wie eine unterirdische Stadt! Mit Balkons, Bergen, Treppen! Von dort kommt man zu den Gängen, die zu Ignavius`Gemächern führen, wie auch zum Harem. Ignavius hat unglaublich viele Artefakte, die ihn mächtig sein lassen. Eine Vielzahl trägt er als Ringe und Ketten stets bei sich! Er ist ein starker Gegner! Grin, möchtest du noch etwas zufügen?”

Sie hatte dabei mit Händen und Füßen gestikuliert, um die gigantische unterirdische Anlage zu beschreiben und die Ausmaße den Leuten bewusst zu machen. Dann dachte sie kurz nach. Und ergriff nochmal das Wort, wollte sie einiges wieder gut machen. Sie ärgerte sich mittlerweile ihrer anmaßenden Worte und sprach daher noch das aus, was ihr gerade einfiel und nicht bedeutungslos fand:

“Ich bin taktisch nicht sehr bewandert, denn ich habe noch nie einen Angriff mitgemacht, noch jemanden befreit. Aber, man sollte seine Gegner immer gut kennen und die Schwächen seines Feindes als Waffe benutzen und damit zuschlagen. Es ist nicht richtig zu Ende gedacht, aber Ignavius ist ein Säufer, wie alle wissen. Ohne Alkohol geht nichts. Wenn man ihm den Alkohol wegnehmen könnte, wäre er auf eiskaltem Entzug, würde zittern, ihm übel sein und so weiter und das soll extrem hart sein und er wäre kampfuntauglich und ein Wrack, welchen man rasch in der Lage, denke ich, besiegen könnte. Das möchte ich nur mal als Gedanken einwerfen.”

Avlan sollte nun sagen, wie nah Messga dem Kult stand oder umgekehrt. Wieder betonte Saphenus, dass Talitha`s Leben nicht zur Debatte stand. Er liebte sie. Zum Einen war das typisch Sith, da sie ihre Leidenschaften auslebten und dazu gehörte die Liebe wie der Hass! Zum Anderen machte er sich damit angreifbar und abhängig und sein Egoismus trat in den Hintergrund. Er tat etwas für sie. Er beschützte sie. Interessant. Natürlich war das auch wieder egoistisch, denn er wollte seine Liebe nicht verlieren. Die Jedi versuchten dies alles zu vermeiden. Ganz so streng waren sie dem aber auch nicht mehr wie noch vor Jahren behaftet. Ob Zoey auch mal von irgendwem so geliebt werden würde? Bisher hatte sie dieses Glück nicht gefunden. Was hatte Talitha nur an sich? Sollte sie Talitha beneiden?

Doch dann platzte Saphenus mit etwas heraus, was Zoey zusammenzucken und noch bleicher werden ließ. Ein ängstlicher Blick traf ihren Meister. Es war von Messga ein Austausch vorgeschlagen worden. Sie gegen Talitha! Sie keuchte auf.


“Wie bitte!?”

Sie konnte es nicht unterdrücken. Sie war Ignavius gerade entwischt und nun das?! Saphenus wollte den Austausch nutzen, um Messga zu töten und Talitha zu befreien! Nur Ignavius durfte nicht dabei sein und wer konnte das vorher sagen?! Er würde sie gegen Talitha, sollte etwas schief gehen, auf jeden Fall eintauschen! Sie hatte ihn nun auch noch provoziert und ihre Stellung erst recht völlig untergraben! Wie dumm von ihr! Sie hatte sich wieder mal in eine Lage gebracht! Und überhaupt, dass Ignavius das erst in Erwägung zog!? Wieder war mal jemand völlig besessen von ihr! Wieso? Und die Leute, die von ihr besessen waren, waren immer ganz besonders herrliche Persönlichkeiten! Grausame Psychopathen und Sith`zugleich! Nur das dieser noch Alkoholiker war! Wieso zog sie solche Leute magisch an? Verzweifelt sah sie zu Grin. Angst und Panik beherrschten sie! Ihr Gesicht sprach Bände und sie zitterte wieder stärker! Warum immer sie?!


Korriban, Dreshdae, in einem Raum der Kultisten: Saphenus, Grin, Zoey und Avlan
 
Loyalität ist der ehrlichste Beweis von Respekt.
[Korriban - Dreshdae - Basis der "Diener Korribans" - Der Meister (Saphenus), Zoey, Avlan und Grin; ein ganzer Haufen Kultisten (NPCs)]


Wenn möglich immer, doch wenigstens manchmal, sollte man sich eingestehen, dass man nicht in der Lage war all das was einem umgab kontrollieren und oder begreifen konnte. Grin befand sich seit gut einer Stunde, also seit diesen beiden maskierten Typen begegnet waren, in diesem Zustand. Er sah und erfasste vieles um sich herum, beobachtete – und bedrohte falls notwendig - diese merkwürdigen Kultanhänger, achtete darauf das er in der Nähe von Zoey blieb und keinen Befehl seines Meisters überhörte. Dabei musste er sich derart konzentrieren, das er mit all den neuen Sinneseindrücken nicht klar kam, denn er hatte einfach keine Zeit um richtig darüber nachzudenken. Anfangs war ja noch nicht offensichtlich gewesen wie gefährlich diese in Roben und Masken gehüllten Gestalten waren, doch nach der Aktion mit der schreienden und sich windenden Frau traute Grin ihnen vieles bis alles zu. Sicher, sein Meister hatte dieses hübsche Wesen umgebracht, doch er war der Meister, er durfte das. Aber diese Männer – und vielleicht auch Frauen, da war er sich nicht sicher – hatten sie entführt und auch wenn sie wohl etwas mit Ignavius zu tun haben mochte, sie war doch auch nur ein Opfer oder? Zoey und er hatten die armen Geschöpfe doch erlebt, hatten ihre leeren Blicke gesehen. Hinter denen eine wer weiß welche Verzweiflung verborgen lag. Und jetzt war sie tot und Grin spürte deutlich wie ihm das Mitleid durch die Eingeweide wanderte und schließlich im Magen ankam. Als sein Blick dann jedoch auf den Rücken seines Meisters fiel, der sich nach dem tödlichen Messerstreich wieder mit der in Blut getränkten Maske erhoben hatte, verspürte er keinerlei Wut oder hatte Fragen. Mitleid mit einer unschuldigen, ungerechterweise ermordeten Person zu haben hatte absolut nichts mit dem zu tun was er für den Mörder empfand. Es waren für ihn schlicht zwei verschiedene Dinge. Mal davon abgesehen das er für seinen Meister ohnehin nur Respekt, Ehrfurcht und Loyalität verspürte. Das wieso war bedeutungslos und Grin versuchte gar nicht erst es zu verstehen. Der Anführer der Kultisten redete viel und sein Meister antwortete, da man ihn selber aber nie ansprach oder auch nur erwähnte, hörte er nur mit einem Ohr zu und ließ alle Informationen oberflächlich betrachtet auf der anderen Seite seines Hirns wieder aus dem Kopf fließen. Statt zu versuchen es zu verstehen, behielt er lieber alle so gut es ging im Auge. Er konnte noch immer nicht mit dem Blaster in seiner Rechten umgehen und das würde sich so schnell auch nicht ändern, doch aus nächster Nähe vermochte selbst ein Blinder einen Treffer zu erzielen.

Nachdem die Show gelaufen und sie in einem Raum mit einem langen Tisch und darauf befindlichen Speisen geführt worden waren, setzten sich alle und Grin starrte einen Augenblick lang auf das Essen. Er war hungrig und musste inzwischen alle paar Minuten die Lippen mit den Zähnen oder der Zunge befeuchten, doch der Mund war trocken wie der Sand von Korriban. Da er aber auf eine entsprechende Anweisung warten musste, bevor er etwas zu sich nehmen konnte, unterbrach er schließlich den Blickkontakt und sah danach immer den jeweiligen Sprecher an. Avlan, das mandalorianische Black Sun Mitglied, zog ohne jede Rücksicht oder Zurückhaltung über die Kultisten, aber auch über Zoey und ihre wohl eher spontan in den Raum geworfenen Pläne her. Er war in der Hinsicht so ziemlich das genaue Gegenteil von Grin und stand seit diesem Raum auf seiner Abschussliste. Niemand redete derart respektlos mit seinem Meister. Oder Zoey. Noch bevor er diesen Planeten verlassen würde, FALLS er diesen Planeten verlassen würde, würde er diesem Avlan das Lebenslicht ausknipsen. Da er außerdem ein Mandalorianer zu sein schien, war er sogar darüber hinaus auch eine lohnenswerte Beute. Doch Grin hatte in der letzten Woche durchaus etwas wichtiges dazugelernt: Der äußere Schein konnte trügen. Sofern Avlan sich dessen schuldig gemacht hatte, war er nicht der erste und sicherlich auch nicht der letzte normale Mensch oder Nicht-Mensch, welcher sich einer solchen Rüstung bemächtigt hatte, obwohl er eigentlich kein Mandalorianer war. Doch falls er keiner war, dann war es auch nicht schade drum. So oder so. Er musste weg. Seit Grin auf Korriban verweilte, verspürte er dieses undefinierbare Gefühl. Nur dank diesem brauchte er keine Schmerzen um vor den Halluzinationen und den damit einhergehenden Dauergrinsen fliehen zu können, doch nun war ihm einfach so danach und deshalb grinste er den BSler an, während er unter dem Tisch den Blaster auf dessen Weichteile richtete. Laut seines alten Meister durften Waffen nicht auf dem Essenstisch abgelegt und über diesen hinweg abgefeuert werden, doch darunter war in Ordnung. Grin wollte nicht wirklich abdrücken, doch für den Fall das sein Meister dessen Tod wünschte, war er bereit. Doch dann wurde Grin plötzlich aus seiner passiven Rolle gezerrt, denn Zoey wollte das er etwas zu den Untoten, welcher unter der Residenz verweilt hatten, sagte. Ein paar Sekunden lang schwieg er jedoch noch, dann sagte er an seinen Meister gerichtet:


„Sie … sind langsam, aber … nicht … hm … tot zu … kriegen. Schläge, Tritte und auch … der Blaster … zeigen keine Wirkung. Sind unheimlich. Selbst … ohne Kopf … machen sie … weiter. Sie … scheinen aber … wie die Wächter … oben bei Lord Ignavius … immer einen … bestimmten Bereich zu verteidigen und verlassen … diesen nicht.“

Wieder ging sich Grin über die Lippen, sah dabei aber niemanden mehr an. Kurz nach seiner Einschätzung redete Zoey weiter und wollte doch tatsächlich nochmals etwas von ihm. Zwei mal in so kurzer Zeit. Wieder überlegte der Maskierte einen Augenblick. Nicht weil er nicht wusste was er sagen sollte, sondern nur um die richtigen Worte an die richtige Stelle des Satzes zu setzen. Diese lästigen Füllwörter würden ihn nun wohl für den Rest seines Lebens begleiten. Da aber auch sein Meister verlangt hatte, dass er sie benutzt, hatte er keine Wahl.

„Wie … der Meister sagte, dieser Präfekt muss weg. Bleibt er, ... können wir nicht ungesehen … in die Residenz. Und … seine untoten Diener … sind … zu … schnell. Ich kann … ihnen kaum folgen.“

Viel hatte er also nicht zu sagen, doch das wurde ja auch nicht von ihm verlangt. Nachdem er sich also trotz seiner Nähe zu den anderen wieder in Luft aufzulösen schien und ihn keiner oder kaum einer beachtete, gestatte er sich ein paar Gedanken und Erinnerungen. Kurz blitzte das Dekolleté von Zoey auf, wurde aber recht schnell durch den knurrenden Magen und trockenen Mund abgelöst. Er hätte es gar nicht für möglich halten können, doch seine Bedürfnisse überlagerten diese schönen Gedanken tatsächlich. Außerdem versuchte er gleichzeitig ein produktives Mitglied dieser Gruppe zu sein und über Ignavius und dessen Schergen, Korriban im Allgemeinen und natürlich auch diesen Kult nachzudenken, sodass auch er etwas wichtiges beisteuern konnte. Doch so einfach war das nicht. Und als der Meister auch noch den Austausch ansprach und Zoey dies scheinbar nicht gefiel, musste Grin sich wieder stärker auf das laufende Gespräch konzentrieren. Der Meister war weise und intelligent, er würde schon das Richtige tun, auch wenn das Zoey im Moment nicht gefallen mochte. Auch Grin wollte sie lieber für sich haben, denn auch wenn sie mal böse wurde und ihn anschrie, er würde ihr nicht vergessen was sie auf dem Schiff für ihn getan hatte. Manch eine Situation zwang sie dazu gemein zueinander zu sein, doch in ihrem Inneren war sie ein Mensch mit dem er gerne zusammen sein wollte. Aber wenn der Meister diesem Austausch zustimmte, dann mussten sie sich kurz voneinander trennen. Schließlich würden sie Ignavius dadurch mit Sicherheit stürzen können. Der Meister wusste es besser als sie alle...

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Avlan setzte ein schmutziges Grinsen auf. Dass Ignavius sterben musste waren genau die Worte die er hören wollte, selbst wenn er mit diesem praktisch nichts zu tun hatte, und ihm nie begegnet war. Aber da er allem Anschein nach die Artefakte besaß die Avlan benötigte, war er ein Fein der niedergemacht werden musste, mitsamt allen die Verhindern konnten dass er seine Gegenstände erhalten konnte - darauf wies ihn Saphenus freundlicherweise hin. Ebenso überzeugte der Sith damit dass er sich bereit erklärte die Finanziellen Ressourcen zu stellen, die für die Beschaffung von Ausrüstung und Waffen für den Kult benötigt wurde. Das war in erster Linie profitabel für die Kultisten, andererseits inakzeptabel dass man extreme hohe Preise für minderwertiges und spärlich vorkommendes Gerät abgeben musste. Dass ein Händler sofort seinen ganzen Bestand an illegalen Waffen los wurde, könnte sich sicherlich schnell herumsprechen, wusste doch eh die halbe Stadt dass in letzter Zeit merkwürdige Gestalten in der Ortschaft umher gingen - Aufmerksamkeit anderer Gruppierungen war dass Schlagwort.

Was jedoch unfreundlich vom Sith war, war dass er seine Schülerin anwies ihren Mantel wieder anzuziehen. Gerade unter Testosteron-Einfluss gemixt mit etwas Alkohol, würde er doch erst seinen inneren Sith in sich erwecken! Er seufzte, ließ sich einen letzten enttäuschten Blick nicht nehmen, bis er dann wieder in die Realität zurück geworfen wurde. Was sollte man machen? Die Anhänger der Dunklen Seite war grausam, und ließen niemandem ihren Spaß außer sich selbst. Langeweile macht sich in ihm breit, bis der Name Messga fiel. Wer das nochmal war, daran musste er sich erst erinnern?

Der Typ war offensichtlicher weise die Rechte Hand des Gouverneurs, und kümmerte sich um die Überwachung innerhalb der Bewohnten und genutzten Flächen Korribans. Doch da war noch etwas, man hatte ihm davon erzählt. Diese Person wusste ebenso wie Ignavius das meiste über den Planeten, wo was stand und wozu die ganzen Komplexe in der Residenz des Gouverneurs nützlich waren. Ein lohnendes Ziel, wenn lebend gefangen. Vor allem aber, wenn man durch diesen herausfinden könnte wo... gewisse Gegenstände platziert waren. Wenn er sie finden würde, bevor das ganze Chaos erst beginnen würde, dann wäre er theoretisch gesehen befreit....

Heldenhaft erzählte Zoey wie sie entkommen waren, wie sie sich einen Weg durch Gänge und Röhren gebahnt hatten, bis Grin seinen Senf nach Ewigkeiten endlich mal dazu gab und erklärte dass diese Untoten Krieger beinahe unbesiegbar waren. Eine Art Supersoldaten? Schwer zu glauben! Letztlich war es dann so dass Ignavius selbst Artefakte an seinem Körper trug, und in den Katakomben wohl etwas mächtiges versteckte. War dass vielleicht der Antrieb dieser Untoten? Oder waren es eher die Artefakte die der Gouverneur am Körper trug, von denen eines womöglich zu denen gehören könnte die er suchte und benötigte?

An sich hatte der Söldner bisher nichts einzuwenden, bis Zoey davon sprach dass man Ignavius nur den Alkohol wegnehmen müsste, dann wäre er kampfuntauglich und damit wäre die Sache bereits gegessen. Zu logisch, zu einfach, zu gutmütig. Zu Republikanisch:"Gerade der Alkohol lässt ihn dann doch eher klarer Denken, als unter Entzug. Er ist süchtig nach seinem Getränk und kann ohne kaum Leben - heißt also dass er auf Entzug unberechenbarer ist als sonst. Und was ist der höchste Wille den ein Süchtiger auf Entzug entfaltet? Der Wille, seinen Stoff zu erhalten. Bis dahin ist er kein Wrack sondern schlimmer als vorher.", merkte er der Sith-Schülerin an. Es war unnötig ihr noch zuzustimmen und ihr zu sagen, dass sie natürlicherweise taktisch unbewandert war. Sie hatte doch überhaupt keine Ahnung von Taktik oder Strategie, sollte sich doch in ihren Büchern verkriechen! Die großen Kinder würden das Ding schon schaukeln.

Problematisch wurde dass erst als Saphenus Avlan darüber ausfragte, wie der Kult zu Messga stand, wobei er dann noch in einem Atemzug Talitha nannte. Wer diese Person war, das wusste er nicht aber er vermutete er eine Geisel. Dann wollte er auch noch zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und etwas unfaires bei einem Austausch von Zoey gegen Talitha tun. Nur war dass einfacher gesagt als getan:"Der Kult verabscheut Ignavius wie ihr wisst, ungefähr genau so wie ihr. Das heißt also auch jeden der mit ihm zu tun hat, oder gar in Berührung kommt. Ihr erinnert euch an die Frau von vorhin? Ihre Herkunft war kein Zufall. Das war nicht dass erste, und wird wohl auch nicht dass letzte mal sein. Die machen dass mit Absicht, sie haben irgendeine krude Regel erfunden nach der sie ihre 'Reinheit' definieren.", dann ließ er seinen Blick kurz schweifen. Sicherlich fragte man sich bereits wieso er dass überhaupt ansprach, passte schließlich nicht zur Frage.

"Ich denke diese Person von der ihr da sprecht, Talitha richtig? Die ist eine Geisel von Ignavius, wenn ich mich nicht irre, und steht auch anscheinend nah?", er beugte sich leicht noch vorne zum Sith herüber:"Wir sollten ihren Namen in der Gegenwart der Kultisten nie wieder aussprechen. Der Kult will Messga geköpft sehen, und die Frauen die als Geiseln herhalten... Ihr habt gesehen was ihr tun musstet. Sie werden dass gleiche erneut verlangen. Bei jeder einzelnen, bei jedem, der mit Ignavius zu tun hat. Es wird ein immenses Gemetzel geben, und falls ihr sie zurückhaltet... Sagen wir, ihr solltet dafür sorgen dass sie nicht herausfinden dass eure Schülerin, und diese, wie hieß sie nochmal? Genau, Talitha, bei Ignavius waren, wenn ihr sie am Leben erhalten wollt. Sonst verweigern sie euch eure Gefolgschaft".

Er wusste dass er für schlechte Stimmung gesorgt hatte, aber wenn der Sith gewinnen wollte musste er dass wissen. Irgendwann würde er in die Situation kommen dass jemand dass Geheimnis lüftet, und dann? Dann würde er sich entscheiden müssen: Gefolgschaft, oder das Leben seiner nächsten. Gut möglich dass die Kultisten auch einmal eine Ausnahme machen könnten, aber dass empfand Avlan als sehr unwahrscheinlich. Er hatte mit ihnen länger gesprochen und geredet als irgendein anderer, er wusste dass die Kultisten zu allem bereit waren, und dass Mord ihre Tradition war. Hätten sie beispielsweise gesehen welches Kleid die Schülerin des Sith trug.....

[ Äußerer Rand :: Horuset-System :: Korriban :: Dreshdae :: Basis der "Diener Korribans" :: Speise/Aufenthaltssaal?] Avlan, Zoey, Grin, Saphenus
 
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Innerlich belustigt verfolgte Saphenus wie Zoey mit ihren zitternden Händen nach dem Mantel griff und ihren durchaus ansehnlichen Körper wieder verdeckte, dadurch Avlan aber seine erheiternde Sicht auf ihre weiblichen Attribute nahm. Enttäuscht wandte sich der Söldner ab. Seine Einstellung gegenüber Frauen war bereits ziemlich deutlich geworden und im Moment war sie Saphenus herzlich egal. Avlan musste Zoey nicht ernst nehmen oder ihre Befehle befolgen, es reichte wenn er die seinen umsetzte. Zwar war ihm bewusst, dass das Zoeys Stellung als seine Schülerin untergrub, doch es war ihm wichtiger die volle Loyalität des Söldners zu haben statt sich in Diskussionen über Hierarchien zu ereifern. Zumindest war Zoeys aufreizendes Kleid nun wieder verdeckt und in Gedanken machte sich Saphenus eine Notiz, dass sie in Windeseile etwas passenderes anziehen musste. So lief man draußen nicht rum, es sei denn natürlich man hieß Je’ana. Für sie wäre es ein passendes Outfit gewesen um sich der Blicke aller bewusst zu sein. Sie hätte nur zu gerne ihren trainierten Körper zur Schau gestellt doch sie war nicht mehr am Leben. Das war wohl der Preis, den man für derartige Oberflächlichkeit bezahlen musste.

Saphenus belud sich seinen Teller erneut und aß entspannt während er den Worten seiner Schülerin lauschte. Offenbar gab es vom Tal der dunklen Lords aus einen direkten Weg in den Tempel, auch wenn er von Ignavius‘ hirntoten Schergen bewacht wurde. Ob es die gleichen waren, die ihn schon durch das Tal begleitet hatten? Nachdenklich fuhr er sich mit einer Hand über das Kinn. Ihre Präsenz hatte in der Macht stark fluktuiert und kaum einen eindeutigen Eindruck hinterlassen. War das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen, waren sie stark oder schwach? Er würde es beim ersten Kampf gegen sie herausfinden. Zoey betonte, dass der neu geschaffene Eingang jetzt wohl bewacht werden würde und wies auf die unzähligen Artefakte hin, die sich in Ignavius Besitz befanden und ihn anscheinend stärkten. Ohne sie wäre er bestimmt schon lange seinem alkoholgetränkten Wahnsinn zum Opfer gefallen, fügte Saphenus in Gedanken säuerlich hinzu. Eine so große Anlage für einen einzelnen Mann, der sie kaum zu bewirtschaften fähig war. Das war nichts anderes als Verschwendung. Zoey schlug noch vor dafür zu sorgen, dass Ignavius Alkoholvorrat versiegte um ihn in einen kalten Entzug zu zwingen. Saphenus gefiel der Gedanke wie der Sith zitternd und schwitzend vor ihm lag und kaum noch eines klaren Gedankens fähig war. Grin fügte schließlich noch hinzu, dass diese untoten Wächter tatsächlich kaum tot zu kriegen waren und ihm kaufte Saphenus das ab. Irritierend fiel Saphenus auf, dass Grin bisher kein Wasser und kein Essen angerührt hatte sondern stocksteif auf seinem Platz saß und kaum den Eindruck machte als würde er sich trauen sich zu bewegen. Er seufzte innerlich. Musste man ihm wirklich alles befehlen? Nun war es wieder an Avlan das Wort zu ergreifen und abermals widersprach er Zoey. Unter Entzug würde Ignavius noch unberechenbarer sein, noch stärker in seinem wilden Verlangen an die heiß ersehnte Droge zu kommen. Viel wichtiger waren aber seine folgenden Worte: der Kult würde das Leben eines jeden fordern, der Ignavius gedient hatte? Saphenus konnte nicht anders als überrascht sein verbliebenes Auge aufzureißen. Schnell jedoch bemühte er sich wieder auf eine ausdruckslose Mimik zu achten. Sorgsam kaute er den Bissen in seinem Mund zu Ende und spülte ihn mit einem Schluck nicht mehr ganz so kalten Wassers hinunter. Ungerührt wischte er sich mit dem Ärmel über den Mund.


Grin?“, begann er fast höflich fragend und schaute den Jünger direkt an. „Iss und trink gefälligst was. Ich will, dass du jederzeit kampfbereit und in der Lage bist dich zu verteidigen. Das heißt, dass du alles unternehmen sollst um dafür zu sorgen: essen, trinken und von mir aus auch Zoey angucken. Los jetzt!“ Ein genervter Unterton schwang in Saphenus‘ Stimme mit. So sehr er die Treue des ewig Grinsenden auch zu schätzen wusste, derart penibel auf Befehle zu warten irritierte und störte ihn. Er legte eine weitere Pause ein um nachzudenken. Sein ganzes Leben hatte er noch keinen Putsch anzetteln müssen. Einmal hatte er gegen die aufbegehrt, die ihn getriezt hatten und war grandios gescheitert. Noch zu Schulzeiten war er von einem aufsässigen Sullustaner und seinen degenerierten Freunden gehänselt worden. Einmal brüllte er sie an ihn doch in Ruhe zu lassen und versuchte dessen Freunde auf seine Seite zu ziehen. Letztlich hatten sie ihn an einen Pfahl gefesselt und dort die Nacht verbringen lassen. Man konnte also sagen, dass ihm Verschwörungen nicht unbedingt ihm Blut lagen.


„Wir sollten uns diesen Weg im Hinterkopf behalten.“, murmelte er schließlich noch halb in Gedanken versunken. „Damit haben wir zumindest einen Notfallplan. Das hilft uns aber nicht wenn unser erstes Ziel Messga und die Befreiung Talithas ist.“ Seine Stimme wurde wieder fester und nahm den gewohnten Ton an. „Was den kalten Entzug angeht…er spielt keine Rolle. Selbst wenn es uns gelingt Ignavius‘ Nachschub zu unterbinden wird es vermutlich Wochen dauern bis seine eigenen Vorräte ausgehen. So viel Zeit haben wir nicht, auch wenn ich den Anblick eines zitternden und schwitzenden Gouverneurs sicherlich zu schätzen wüsste. Das ist also keine Option.“ Saphenus wandte sich Avlan zu und musterte den Söldner in der mandalorianischen Rüstung. „Dieser Kult wird niemals von Talitha oder Zoeys Besuch beim Gouverneur erfahren.“, sagte er mit einem drohenden Unterton als stünde es zur Debatte ihnen davon zu berichten. „Sie sind unser Werkzeug, wir nicht das ihre. Das dürfen wir nicht vergessen sonst sind wir von vornerein verloren. Ebenso wenig wird Zoey noch einmal in die Hände des Gouverneurs fallen. Sie ist meine Schülerin und ihr Leben gehört mir. Ich entscheide ob sie belohnt oder bestraft wird und ich entscheide über ihr Schicksal. Ich werde mich nicht noch einmal derartig demütigen lassen!“


Knurrend stand Saphenus auf und stützte sich auf den Tisch. Mit einem leuchtenden gelben Auge sah er in die Runde und räumte damit jeden Zweifel über seine Motivation aus. Das einzige, das zur Debatte stand war wie Ignavius‘ starb. Der Rest war obligatorisch.

„Dieser verdammte Abschaum hat auf Korriban nichts zu suchen und gehört vernichtet. Mir ist es unbegreiflich wie sich so eine Kanalratte an der Macht halten konnte. Jeder seiner Atemzüge verhöhnt und beschämt uns.“ Mit dem Ärmel wischte sich Saphenus die Spucke aus seinem Mundwinkel. Avlan, sorg dafür, dass die Waffen geliefert werden. Um die Bezahlung werde ich mich kümmern. Grin, pass auf Zoey auf und vergewissere dich wie schlagkräftig die Kultisten sind. Was haben sie wirklich drauf und sind sie uns von Nutzen. Zoey, zieh dir was vernünftiges an. Ich würde vorschlagen, dass dich diese Kultisten nicht dabei erwischen sonst müssen wir dir nachher auch noch die Kehle durchschneiden.“ Ein Hauch von Ironie gepaart mit einem Funken Belustigung schwang in seiner Stimme mit. „Ich werde Messga kontaktieren und dafür sorgen, dass der Austausch stattfindet. Bis dahin muss der Kult bereit sein um uns Rückendeckung zu geben. Noch Fragen?“


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:::: Korriban :: Tal der dunklen Lords :: Ignavius Residenz :: Ignavius Gemach :: Lord Ignavius und Einohr (NPCs) ::::

Sein Präfekt war keine zehn Minuten weg, da versank Ignavius wieder in ein tiefes Loch. Sein treuster und wichtigster Untergebener hatte in letzter Zeit ein paar zu viele Katastrophen geschehen lassen und war dafür entsprechend bestraft worden. Doch selbst nachdem er die Doktorin hatte entkommen lassen, von ihr ins Land der Träume geschickt worden und dann nicht für ihre Ergreifung hatte sorgen können, wollte Ignavius ihn behalten. Schon früh hatte sich gezeigt das er wichtiger war als alle seine Frauen zusammen und deshalb war er mit nur einer Narbe davongekommen. Seinen unendlichen Zorn und die aufkeimenden Rachegelüste konnte er damit jedoch nicht besänftigen, also hatte er sich dieser einohrigen Schlampe des Zabraks zugewandt. Eigentlich hatte er sie aufsparen und ihren Geist nur langsam in Stücke reißen wollen, doch sein Hass auf diesen elendigen Saphenus hatte nach einer sofortigen Antwort verlangt. Kaum zu glauben das dieser hochnäsige Verräter es beinahe geschafft hatte Zweifel in ihm zu säen. Doch nun war er entschlossener denn je. Messga war im Gegensatz zu ihm nicht hinter ihm her, er war loyal. Und er diente ihm jetzt noch genau so eifrig wie am Anfang ihrer Beziehung. Auch jetzt, wo er in seinem Gemach auf dem Bett saß, das Einohr vor ihm auf ihrer Seite auf dem Boden liegend, sodass er seine Füße auf ihrer Hüfte ablegen konnte, sprach er mit dem Präfekten. Ein vergoldeter Kurzstrecken-Holokommunikator thronte auf einem einfachen roten Sandsteinsockel hinter dem Kopf der Frau und übertrug die winzige Gestalt des langarmigen Messgas.


„Der Thronräuber befindet sich in der toten Zone und vermutlich unter der Erde. Ich kann ihn weder durch Nahbereichssensoren, noch über die Lebenszeichendetektoren aufspüren. Mylord, ich rate Euch dringend von diesem Handel ab. Er wird Euch die Doktorin niemals überlassen.“

Ignavius runzelte die tiefrote Stirn und sein Blick fiel kurz auf das Einohr. Er hatte sie bisher nur deshalb verschont, weil er ihr vor den Augen des Zabraks das Leben aushauchen oder sie eben doch eintauschen wollte. Sie interessierte ihn nicht wirklich, dafür aber die Doktorin. Sie besaß eben jenes Feuer – und noch viel wichtiger: Die Macht! - welches er für seine Zuhörerschaft brauchte. Er würde auf der Stelle alle seine anderen hirntoten Weiber gegen sie eintauschen. Doch Messga hatte ihn von Anfang an davon abgeraten. Diesem Saphenus konnte man nicht trauen.

„Ist mir egal, Präfekt. Was auch immer er plant, meiner Macht ist er nicht gewachsen. Ich BIN die Macht. Was soll so ein kleiner Wurm schon gegen mich ausrichten? Soll er doch kommen. Dann werde ich sein Liebchen vor seinen Augen die Seele aus dem Leib reißen. Sorge dafür das er hier her kommt und es ist mir egal mit wem er kommt. Soll er doch die ganze verfluchte Siedlung mitbringen. Die Siedler erlauben sich ohnehin zu viel.“

Der Präfekt zögerte kurz, was eigentlich nie geschah und deshalb vermutlich an der Technik und nicht dem Mann selber lag.

„Die Siedler sind unzufrieden, aber noch weit von einer Rebellion ent-“
„Diese Schwachköpfe in der toten Zone verbergen sich vor ihrem Lord. Also planen sie etwas und wären sie nicht so erbärmlich, ich hätte sie längst ausgelöscht. Erzähl mir nichts anderes, Präfekt!“
„Ihr habt selbstverständlich recht. Der Mann mit der mandalorianischen Rüstung ist aber ebenso verschwunden wie dieser Saphenus. Und zwar im selben Gebiet. Ich halte es für-“
„Interessiert mich nicht. Messga, quatsch mir kein Ohr ab, sondern sorge dafür das entweder die Doktorin alleine oder sie mit dem Verräter zusammen hier her kommt. Töte jeden der sie begleitet!“
„Natürlich. Was ist mit den Soldaten? Saphenus war bei ihnen.“
„Diese Trottel sind nichts und können nichts. Sie wären Wurmfutter, bevor sie das Tal der dunklen Lords auch nur zur Hälfte durchquert haben.“
„Für den unwahrscheinlichen Fall-“
„Präfekt! Du überstrapazierst gerade meine Geduld. Es interessiert mich nicht was solch niedere Existenzen denken oder planen. Sollen sie ihre Flotte doch schicken. Ich reiße sie aus dem Orbit!“

Ignavius war während des Gespräches immer wütender geworden und musste sich nun ein Ventil schaffen. Seine Rechte machte eine knappe Geste und der Holokommunikator schaltete sich ab. Sein Blick fiel wieder auf die bewusstlose junge Frau. Derart geladen wie er war, bückte er sich sogar eigenhändig, packte sie an ihren Haaren und zerrte sie zu sich hoch. Sie wurde dadurch wach und schien sich wehren zu wollen, doch Ignavius fasste noch einmal nach, dieses mal näher an der Haarwurzel und riss ihren Kopf herunter.

„Der Verräter wird dir so schnell nicht helfen können, Schlampe. Und nun wirst du für all die Scheiße von dieser dreckigen Doktorin leiden.“

Kurz nach der Flucht der Doktorin und der Bestrafung von Messga hatte er sich einfach nur betrunken und das Einohr einmalig mit einem ordentlichen Schlag gegen den Kopf in die Ohnmacht geschickt, doch nun wollte er sich richtig abreagieren. Sie wehrte sich weiterhin, schlug um sich und rutschte mit den Füßen ständig auf den Weinflaschen am Boden aus. Einige davon hatte noch halbvoll gestanden und diese warf sie nun auch noch um. Und Ignavius reagierte zu spät, konnte sie nicht mehr retten und rastete deshalb erst richtig aus. Mit der Linken hielt er ihre Haare und die Rechte richtete er nun auf ihre Stirn aus. Noch vor dem Gespräch mit seinem Präfekten hatte er sich eine Art goldenen Handschuh übergezogen. Bei diesem wurden die Fingerkuppen großzügig umschlossen, während der restliche Finger nur auf Höhe des obersten bzw. ersten Gelenkes nochmals eine Art Ring spendiert bekam. Dies alles wurde über eine Art Feder mit dem Mittelstück, ein in eine goldene Scheibe gefassten roten Stein, verbunden. Diese Konstruktion war wiederum über an bestimmte Stellen im Handschuh verborgene Magneten mit dem Reif am Handgelenk verbunden, sodass man dieses Folterinstrument leicht an jede noch so merkwürdige Spezies und deren Extremitäten anpassen konnte. Es war ein Werkzeug seiner Vorfahren, also ein Gerät das mit Hilfe der Macht bedient werden konnte. Der Stein im Inneren wandelte Macht in Strahlung um, welche in Form eines blutroten schimmernden Strahles daherkam. Diesen auf einen Kopf gerichtet, erlitt das Opfer nicht nur furchtbare Schmerzen, sondern konnte daran auch sterben. Wirkte das Instrument zu lange, erhitzte sich die betroffene Stelle zu stark und die Zellen starben ab. Und da sie bis ins Gehirn vordrang...

Er richtete das Folterhandgerät also auf ihre Stirn aus und aktivierte es mit seiner vor Hass pulsierenden Macht. Die rote durchscheinende Strahl explodierte aus dem Edelstein heraus und traf nur einen Lidschlag später auf ihren Kopf. Sie riss die Augen auf, ächzte und versuchte zu schreien, doch verhinderte das Gerät diese Art von Reaktion. Stattdessen wurde sie in eine Art Schockzustand versetzt, kaum mehr in der Lage sich zu bewegen oder etwas von sich geben. Stattdessen drückten ihre Augen den Schmerz und die Pein aus. Nur wenige Sekunden hielt es an, dann zog Ignavius die Hand weg, unterbrach damit die Verbindung und schaltete es somit auch aus. Schon einen Herzschlag später keuchte das Einohr auf und verzog nun verspätet das Gesicht, so als ob es das nachholen wollte. Natürlich hallte der Schmerz weiterhin nach, da Ignavius aber immer noch wütend war, sie aber gleichzeitig nicht zu oft mit dem Handgerät foltert durfte, schleuderte er sie von sich, direkt gegen den Sockel des Holokommunikators. Sie lag nun auf allen Vieren am Boden, hustete und weinte gleichermaßen, doch der selbsternannte Sith Lord kannte keine Gnade. Er erhob sich für seine Gestalt beinahe schon leichtfüßig, musste dann jedoch einen Ausfallschritt machen um nicht zu stürzen und wankte dann langsam auf sein Opfer zu. Die Kombination aus hochprozentigem Alkohol und einem waschechten Sith-Wutausbruch behinderte seine Motorik, doch er war ein verdammter Sith Lord! Und wenn Korriban sich auf den Kopf stellte, er kam immer an sein Ziel. Dieses mal handelte es sich um das Einohr, was er nach drei weiteren Ausfallschritten und einem kurzen Innehalten auch erreichte. Sie wollte sich gegen ihn zur Wehr setzen, drehte sich leicht zu ihm und hob die Hände vor das Gesicht, doch er trat diese Weg. Einbeinig dazustehen schien aber keine gute Idee zu sein, denn plötzlich kam der Boden immer näher und schon saß er mit schmerzendem Hintern auf diesem. Doch nicht nur das, irgendetwas gab unter ihm nach und als er nachsah, bemerkte er das er auf eine der Flaschen gelandet und diese zertrümmert hatte. Er fühlte keinen Schmerz und da sie leer gewesen war, auch keine Nässe, doch sein Zorn war ungebrochen. Nun selber auf allen Vieren, da nicht mehr dazu in der Lage aufzustehen, kroch er zu dem Einohr, packte sie am Hals und richtete dann das Handgerät erneut auf ihre Stirn aus. Dieses kleine Miststück würde er schon weich kochen und der Verräter durfte sich dann die Überreste abholen...


:::: Korriban :: Tal der dunklen Lords :: Ignavius Residenz :: Ignavius Gemach :: Lord Ignavius und Einohr (NPCs) ::::
 
Korriban, Dreshdae, in einem Raum der Kultisten: Saphenus, Grin, Zoey und Avlan


Obwohl Grin nicht der große Redner war, hielt er sich wacker und brachte wichtige Details, die ihm aufgefallen waren, in das Gespräch mit ein, nachdem Zoey ihn dazu aufgefordert hatte. Sie hoffte damit, dass auch Avlan dem Glauben schenkte, denn nur ihre Worte alleine waren aus seiner Sicht nicht viel mehr wert als Schall und Rauch.

Avlan verneinte ihren Vorschlag, Ignavius in einen zitternden kranken Alkoholiker auf Entzug zu verwandeln und lehnte ihn ab. Sie hatte eigentlich kaum etwas Anderes von ihm erwartet, hatte allerdings selber bereits auf die Schwierigkeit eines Umsetzen des Gedankens hingewiesen gehabt, so dass sie das nicht sonderlich kränkte. Während Avlan darauf hinwies, dass er damit unberechenbar werden würde und somit ein krasser Feind, was Zoey nicht einzuschätzen vermochte, da es in ihrer gesitteten bürgerlichen Gesellschaft bislang niemanden in ihrem Umkreis, indem sie sich bislang bewegt hatte, mit solchen Problemen gegeben hatte, griff ihr Meister ihren Gedanken auf und führte ihn weiter aus und meinte, dass es zu lange Zeit in Anspruch nehmen würde und logistische Probleme ebenfalls geben würde. Damit war diese Sache vom Tisch. Sie persönlich fand keine anderen Schwächen an ihrem Feind und fand das weniger gut. Vielmehr hatte Ignavius eine Anzahl von Stärken! Dazu zählten die Untoten ebenso wie seine Artefakte und eine Residenz, die wie eine Festung erschien. Dazu kam, dass er ein Schrank von einem Mann war und die Macht gebrauchen konnte. Alles in Allem miserabel! Und unvorhersehbar und unberechenbar fand sie ihn bereits jetzt! Avlan war Ignavius offensichtlich noch nie begegnet! Und Ignavius` Messga war raffiniert und schlau. Damit besaß Ignavius noch einen schlauen Berater! Waren doch prima Aussichten!

Saphenus hatte mittlerweile Grin aufgefordert, etwas zu sich zu nehmen, da er die Speisen und Getränke nur anstarrte, sie selbst zwar auch, doch ihre Gründe lagen ganz sicher anders! Grin tat alles nach Befehl und den zum Essen hatte er noch nicht erhalten. Als ihr Meister seine Erklärungen darüber abgab, warum er etwas essen sollte, kam es Zoey in den Sinn, aus selbigen Gründen es vielleicht auch versuchen zu wollen. Alle hier schlugen kräftig zu und niemand würde und könnte dann später auf sie Rücksicht nehmen, wenn ihr einfallen würde, dass sie vor Hunger nichts mehr tun könnte. Zoey nahm sich eine Schale voll Suppe und hoffte, dass ihr Magen damit klar kommen würde. Nach den ersten Löffeln merkte sie, dass es besser ging, als gedacht, auch wenn sie das Zittern ihres Löffels in der Hand nicht abzustellen vermochte und wirken musste, wie selbst ein Alkoholiker, der nach dem nächsten Schluck gierte. Zoey hatte die Attacke gegen ihr Herz noch nicht ganz verdaut. Das konnte man nicht einfach so schnell wegstecken!

Aber, der Gang, der sie in die Freiheit geführt hatte, wurde zu einem Notfallplan festgelegt. Das beruhigte Zoey. Damit hatte sie zu etwas beigetragen.

Dann überraschte sie Avlan. Er warnte sie alle vor dem Kult, was Zoey wie Talitha gleichermaßen betraf. Hauptsache er selbst verriet es ihnen nicht, dachte Zoey besorgt. Jeder, der Ignavius schon mal gedient hatte, egal wie lange, war des Todes! Die Kultisten betrachteten dies als eine so genannte Reinheitsregel. Niemand durfte sie in diesem derzeitigen Aufzug sehen! Zoey seufzte und ihr Magen verkrampfte sich sogleich vor Angst und sie schob die Schale von sich weg. An Essen war nun nicht länger zu denken. Was für irre Fanatiker! Wer hatte diese Regeln nur aufgestellt! Was für kranke Spinner waren das?! Völlig borniert und in ihrem Wahn gefangen und davon besessen, denn schließlich widersprach das alles jedem gesunden Menschenverstand. Die Kultisten, mit denen sie arbeiten wollten, waren unglaublich gefährlich in ihrem Wahn und sie fragte sich, wie das alles werden sollte, wenn Saphenus ihre Hilfe in Anspruch genommen hätte und Ignavius tot war? Diese Leute waren doch weder vernunftbegabt, noch vertrauensvoll?! Doch sie hielt sich zurück. Ihr Meister müsste das wissen und sie hatte daraus gelernt, dass man keine bohrenden Fragen, um zu verstehen, zu stellen, sondern wie beim Militär zu gehorchen hatte. Sie musste ihrem Meister vertrauen lernen, dass er wusste, was er tat.

Und schon überraschte sie ihr Meister genau in diese Richtung. Als wollte die Macht ihr den Weg weisen. Er befahl Avlan, dass der Kult niemals von Talitha und Zoey erfahren durfte! Sie horchte auf. Seine Stimme ließ keinen Zweifel daran, wie ernst er es meinte. Und, er hatte ihren Namen gleichzeitig mit Talitha`s genannt! Er verwies darauf, wer hier wessen Werkzeug wäre. Ja, dass sollte man nie vergessen! Dann meinte er, dass Zoey nicht noch einmal in die Hände des Gouverneurs fallen würde! Zoey fiel ein Stein vom Herzen, das zu hören, was Wille, Versprechen und Überzeugung seinerseits in Einem war. Er verwies nochmal darauf, dass sie ihm gehörte. Zoey fand das irgendwie beruhigend und erschreckend zugleich. Beruhigend, dass er sie nicht ihm, dem Säufersith, überlassen wollte und an einen Tausch gegen Talitha dachte und sie hintergehen wollte. Erschreckend, dass ihr Schicksal in seiner Hand lag. Es gab davor eine Zeit, da lag ihr Schicksal in ihrer eigenen Hand und sie war frei. Doch sie selbst war es, die ihm ihr Schicksal in seine Hände gegeben hatte, um nicht durch seine Hand oder durch die Hybris` oder durch die imperialer Geheimdienstler sterben zu müssen und um den Machtgebrauch erlernen zu dürfen. Sie hatte es so gewollt und würde irgendwann davon profitieren können!


Saphenus erhob sich schwerfällig und vergab Aufgaben. Grins Aufgaben waren gleichzeitig Ihre, da Grin sich nicht von ihr trennen und sie beschützen sollte, was sicherlich nicht üblich unter den Sith war, seinem Schüler einen Leibwächter zu stellen, solange jener noch nicht stark genug in der Macht war. Das musste sie auch mal anerkennen, sagte sich Zoey und bereute erneut ihrer Worte vorhin und beschloss wieder, ihre Zunge ab jetzt zu hüten. Bisher schien Saphenus es gut mit ihr zu meinen. Ok, die Strafe war etwas zu heftig gewesen, einige mahnende Worte hätten auch gereicht, doch sie war hier bei einem Sith in die Ausbildung gegangen! Sie war an der Eskalation nicht unschuldig gewesen, musste sie sich selbst einräumen! Dann bekam sie doch eine eigene Aufgabe, ihre Kleidung rasch zu wechseln, ehe sie einem Kultisten auffallen würde und das bedeutete, sie musste aufs Schiff. Dann wurde Saphenus sarkastisch und es war nicht so, dass Zoey dies nicht erkannte, doch sie konnte über den Witz nicht lachen, nicht einmal grinsen, denn zu viel Ernsthaftigkeit lag dabei in der Luft. Ihr den Hals aufschlitzen!?

“In Ordnung, Meister! Wir begeben uns dann zum Schiff!”

Hoffentlich würde sie niemand bis dorthin, weit war es ja von hier aus nicht mehr, auflauern.

“Komm!”,

gab sie Grin zu verstehen, verließ den Raum, verließ mit mulmigen Gefühl in den Gängen des Kultistencentrums, denn sie wusste, was sie unter ihrem geborgten Mantel trug, den Ort und trat hinaus in die beginnende Morgendämmerung. Sie mussten sich beeilen, um den Schutz der Dunkelheit noch ausnutzen zu können.

Zügig gingen sie nebeneinander stumm zum Schiff. Der Wind hatte nachgelassen und es war schön, nicht mit jedem Windzug eine Ladung Sand ins Gesicht gepeitscht zu bekommen und selbst zwischen ihren Zähnen knirschend zu spüren. Bald darauf kamen sie beim Schiff an. Saphenus`Diener sah sie kommen und ließ die Laderampe herunter, sagte ein knappes:

“Willkommen an Bord!”,

verbunden mit einer höflichen Verbeugung der alten Schule und fragte Zoey sogar:

“Immer zu Diensten! Kann ich irgendetwas tun?”

“Ähm, ich weiß nicht? Eigentlich, nicht!”

Zoey wusste sich selbst zu helfen und beim Umziehen brauchte sie seine Hilfe erst recht nicht! Sie war keine Adlige, die Diener gewohnt war. Übel waren sie allerdings nicht. Sie gab sofort Grin, den Mantel, den sie noch im Gang ausgezogen hatte und erntete von Fey einen fragenden Blick auf Grund ihres Aufzug`s. Zoey hatte keine Muße zu Erklärungen. Warum sollte sie auch? Er wusste eh als Diener zu viel, fand sie.

Sie huschte in ihr Zimmer und suchte sich zwei Garderoben zusammen. Eine nahm sie mit ins Bad. Dort nahm sie kurz ein Bactabad. Schließlich hatte sie Abschürfungen. Sie erinnerte sich an die Worte Hybris`als Arzt, dass man nie wüsste, was in alten Gräbern für Keime tummelten! Jede Schramme barg eine Gefahr! Dumm war er ja nicht! Nur ein Psychopath! Außerdem wurde sie den Sand auf ihrer Haut und in ihrem Haar los. Danach kam noch durchsichtige, leicht einziehende Bactalotion auf ihre Blessuren aller Art drauf.

Sie eilte zum Medizinschrank, um auch einen Schluck oral einzunehmen. Wer hatte hier soviel Bacta weg geschlürft? Sie hatten mal drei volle Flaschen. Jetzt war nur noch ein kläglicher Rest da? Sie trank einen Schluck. Viel war nicht mehr da! Hoffentlich hatte Lom Fey noch genug auf Vorrat!? Schließlich hatte weder ihre Revolution gegen Ignavius, noch eine Mission in einem der Gräber bisher richtig angefangen!?


Zoey zog ihre Archäologenkluft an. Dunkelbraune Hose, schwarzes T-Shirt, hellbraune kurze Wildlederjacke, gleichfarbende Overknee-Stiefel, breiter Ledergürtel, ebenfalls in dieser Farbe. Wie immer! Vielleicht war das gut so, denn noch waren ihre Fähigkeiten gering und ihr mühsam aufgebautes Machtschild war leicht zu durchbrechen, wie Saphenus wieder mal gezeigt hatte. So konnte sie sich bedeckt halten. Rein äußerlich traute es ihr niemand zu, dass sie Sith-Schülerin war. Optisch war sie eher Archäologin als Sith-Schülerin. Sie holte sich den zurechtgelegten Kram, sprich ihren Rucksack und alles was Ignavius ihr abgenommen hatte, wie Sonnenbrille und so weiter, und stattete sich so wieder aus, dass sie bereit war, auch wenn sie nicht so schnell wieder auf das Schiff zurück kämen. Sie nahm auch zwei Rucksäcke für Talitha und ihren Meister dazu. In Talitha`s packte sie eine volle Garderobe von sich, die sie zuvor in ihrem Zimmer bereit gelegt hatte. Zoey traute sich nicht in ihr und Saphenus` Zimmer, um etwas für sie zu packen. Die Stiefel band sie auf den Rucksack oben drauf, die sie bis eben selbst getragen hatte. Es war naheliegend, dass Talitha ihre Kleidung, die sie als Ignavius`Frau auswies, ebenfalls rasch loswerden musste. Zoey legte alles auf einen Schlitten. Er ließ sich fernsteuern. Tragen wollte Zoey das nicht. Wie weit sie das Ganze und wohin sie es mitnehmen würden, war allerdings fraglich? Überhaupt war der Plan bislang sehr löchrig. Man konnte aber nicht besser planen. Es gab zu viele Variablen!

Zoey sah kurz nach ihrem Haustier. Sie streichelte es und sah, dass es frisches Wasser hatte. Lom Fey! Na so was?! Schnell bürstete sie ihr Haar durch und stand dann vor Grin:


“Wir sollten Talitha und Meister Saphenus etwas Nützliches mitnehmen! Du dir auch!”

Sie zeigte auf den fertig beladenen Schlitten.

“Und, was machen wir nun?”

Zoey wusste von Grin`s Aufgabe, aber wie diese erfüllen? Wohin sollten sie sich nun wenden und wo treffen? Zu gerne hätte Zoey mit Grin über ihre Bestrafung und ihre Sicht der Dinge gesprochen und sich mal so richtig darüber ausgequatscht, doch Fey hatte tausend Augen und Ohren und Grin war ihrem Meister zu loyal eingestellt. Er würde sie vermutlich verraten, wenn er ihn danach fragen würde, ob sie noch etwas gesagt hätte oder gar über ihn herziehen würde!? Sie hatte sich in genug Schwierigkeiten gebracht. Mehr waren einfach ungesund für sie. Grin schien konditioniert worden zu sein! Er hinterfragte nichts, sondern tat alles wie auf Befehl und Knopfdruck! Wie ein Roboter! Waren an seinem Gehirn auch Veränderungen vorgenommen worden? Allerdings konnte man sich wohl als Meister so einen Diener wünschen, doch was war mit Eigen-und Selbstständigkeit? Immerhin brauchte er selbst einen Befehl zum Essen?!


Korriban, Dreshdae, auf ihrem Schiff an der Haltebucht im Raumhafen: Grin, Fey und Zoey und ein kleines Haustier, so süß, flauschig und so weit gereist (von Lianna über Ryloth und Bastion nach Korriban)
 
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Angst ist ein Gefängnis für den Geist.
[Korriban - Dreshdae - Raumhafen - Schiff des Meisters - Vor dem Gemeinschaftsbad - Grin alleine]

Während Zoey im Gemeinschaftsbad steckte, saß Grin der Tür gegenüber an der Wand und zog sich aus. Der Mantel, welchen er Zoey so lange geliehen hatte, sah eigentlich noch ganz gut aus. Der Sand von Korriban hatte in der Nacht und die Sonne zuvor am Tag ordentlich drauf eingehämmert, aber er hatte es gut weggesteckt. Er legte ihn zur Seite und zog sein Hemd aus. Dieses hatte ja schon durch den Meister ordentlich gelitten und dank des Rückweges von Ignavius Residenz zur Siedlung war es kaum noch zu gebrauchen. Wie Schmirgelpapier hatte sich der Wind in Kombination mit dem Sand an den ausgefransten Löchern und Rissen zu schaffen gemacht und damit wohl ein sauberes Zusammennähen unmöglich gemacht. Nicht das er sich jetzt hier hinsetzen und nähen würde, aber für den Fall das es irgendwer, irgendwann tun würde, gut würde es dann nicht aussehen. Schlimmer ging aber immer, denn als Grin nun an den Fransen herum fingerte und gedankenverloren daran zog, machte er die Löcher nur noch größer und als er es endlich bemerkte, hatte er schon einen zwanzig Zentimeter langen Faden in der Hand. Er wickelte diesen kurzerhand um seinen rechten Zeigefinger und riss ihn mit einem Ruck ab. Die Hose folgte, sah aber auch noch ziemlich gut aus. Die Gesäßtaschen hatten den Aufprall auf dem Sandberg und auch die anderen Einwirkungen nicht überstanden, doch er hatte sie ohnehin nie genutzt, also kümmerte es ihn wenig. Dann noch ein paar Beschädigungen am Saum, doch damit konnte er auch leben. Die eigentlich schwarze Hose besaß nun zwar hinten einen leicht rötlichen Schimmer, aber was sollte er dagegen tun? Deshalb stand er auf, hängte sich die Klamotten wie ein Butler über den rechten Arm und wartete darauf das Zoey fertig wurde. Um sich um sich selber kümmern zu können, sie aber gleichzeitig aus den Augen lassen zu können, hatte er Lom Fey darum gebeten auf sie aufzupassen. Dieser war mindestens genau so kompetent wie er selber. Vielleicht nicht im Nahkampf, doch sicherlich auf andere Weise. Sonst würde er nicht dem Meister dienen.

Als Zoey heraus kam und dabei ihr Archäologenoutfit trug, sah er ihr kurz nach und wurde prompt wieder rot im Gesicht. Glücklicherweise achtete sie in diesem Augenblick nicht auf ihn und er konnte im Bad verschwinden. Dort legte er seine Kleidung auf eine der Ablagen ab, packte seine Unterwäsche gleich mit drauf und duschte erst einmal. Dabei machte er sich gar nicht erst die Mühe die Temperatur richtig einzustellen, sondern ließ das Wasser einfach kalt auf seinen Körper prasseln. Er zuckte ob der starken Temperaturunterschiede ziemlich heftig zusammen und hatte einen Augenblick lang das Gefühl nicht richtig atmen zu können, doch nach ein paar Sekunden ließ immerhin das nach und es war einfach nur noch verdammt kalt. Das kühle Nass offenbarte ihm keine offenen Wunden, was er einerseits seiner Kleidung und seiner modifizierten Haut verdankte. Und dem Bacta, welches nach wie vor in seinem Kreislauf aktiv war. Bei der Dusche kam dennoch einiges an Dreck, genauer gesagt Sand – und der vor allem aus den Haaren – runter und landete unbeachtet im Ausguss. Zitternd schaltete er die Dusche nach ein paar Minuten ab, trocknete sich ab und zog dann neue Unterwäsche an. Diese passte sich dem Körper an, schmal wie er aber war, war sie ihm fast zu weit. Deshalb zog er auch schnell die Hose drüber und den Gürtel ein Loch weiter als sonst. Ein Ersatzhemd besaß er nicht und die gab es hier auch so nicht, weshalb er mit freiem Oberkörper durch das Schiff zu dem Lager ging und sich dort ein weiteres Unisex-Oberteil nahm. Es war schwarz und wieder zu weit für ihn, da er aber den engeren Mantel drüber zog, war es eigentlich egal. Die Handschuhe hatte er irgendwo verloren und wollte sie deshalb eigentlich ersetzen, fand aber keine passenden. Bei Kleidung war es nicht so schlimm wenn diese mal eine Nummer größer ausfiel, doch Handschuhe mussten perfekt passen. Deshalb verzichtete er lieber darauf und ging sofort zu Zoey.

Diese hatte sich um Rucksäcke und alle den Kram gekümmert an den Grin gar nicht gedacht hatte. Und der für ihn eh unwichtig war, denn er hatte einen Auftrag zu erledigen. Dennoch musste er natürlich zu ihr und als er neben ihr stand, und Zoey wollte das er für Talitha und den Meister etwas nützliches mitnimmt, zögerte er erst kurz, sah sie dann an und als sie den Blick erwiderte, schüttelte er den Kopf.


„Das … war nicht … der Auftrag.“
"Fang doch mal an mitzudenken! Soll Talitha in dem Kleid weiter herum laufen und am Ende nach ihrer Befreiung doch noch getötet werden? Der Meister will, dass ihr nichts geschieht! Das ist unser Auftrag! Wir sollen alles dafür tun! Sie braucht neue Kleidung! Sonst ist sie weiter in Gefahr! Und wenn der Meister nicht da ist, hast du meinen Befehlen zu folgen!"

Bevor Grin darauf antworten konnte, wurde er von einem Machtstoß getroffen und gegen die Wand hinter ihm gestoßen. Es war jedoch nicht viel mehr als ein kräftiger, freundschaftlicher Schubser und er verletzte sich nicht dabei. Dennoch musste er sich aufrappeln und nutzte die Zeit um sich eine Erwiderung zurecht zu legen.

„Das stimmt nicht. Erst … wenn … der Auftrag … des Meisters erledigt … ist, nämlich … das Überprüfen ...der Kultisten, darf ich … mich … anderen Dingen zuwenden. Es schadet … jedoch nicht, wenn … wir sie … nun mitnehmen. Doch … nur … bis … zu den Kultisten.“

Bevor sie jedoch losgehen konnten, verschwand Grin noch einmal kurz in dem Lager. Dort nahm er sich einen Thermobehälter und ein Packung Energieriegel. Erstere füllte er mit Wasser auf, gab ein gelbliches, unangenehm riechendes Pulver dazu, welches ihn mit zusätzlichen Mineralien und Vitaminen versorgen würde, schüttelte das Ganze gut durch und steckte sich die beschichtete Flasche dann mit dem daran befindlichen Klipp hinten an den Gürtel. Kaum hatte er das getan, fiel ihm ein wie oft er in letzter Zeit auf den Hintern oder Rücken gelandet war, deshalb verschob er die Flasche nach rechts. Die Riegel, welche zumindest bis zu einem gewissen Grad hitzebeständig waren, stopfte er in jede verfügbare Tasche seiner Hose und des Mantels. Er dachte dabei nicht nur an sich selbst, sondern auch an Zoey. Falls sie noch für Talitha reichen würde, wäre es auch okay. Danach gesellte er sich wieder zu seinem Schützling und sie begaben sich gemeinsam zu den Kultisten. Zumindest lautete so der Plan.

Sie waren jedoch kaum aus dem Raumhafen raus, da stellten sich ihnen plötzlich ein halbes Dutzend Männer entgegen. Sie hatten aus der Entfernung wie irgendwelche armen Hunde gewirkt, die mit krummen Rücken und einem schweren Schicksal auf den Schultern gen Raumhafen hatten marschieren wollen, doch kaum waren sie nah genug gewesen, hatten sie ihre durch Sand und Wind zerfledderten Umhänge abgeworfen und ihre Blasterkarabiner gezückt. Diese richten sie nun auf das Duo, wobei weder ihre Haltung, noch ihr Gesichtsausdruck Selbstvertrauen ausdrückte. Es wirkte viel mehr so, als wüssten sie das sie nicht gewinnen konnten. Ständig zuckten die Blicke der ungleichen Männer – die vier links waren senffarbene Twi'lek, die beiden rechts Menschen mittleren Alters – scheinbar ziellos über den Körper von Zoey. Sie wussten wohl das sie ein Lichtschwert besaß. Bevor Grin seinen Blaster ziehen konnte, schoss einer der Männer vor seine Füße und der Arenakämpfer hielt inne.


„Ih-ihr werdet u-uns begleiten, Doktor! Und du … du da, du wirst schön ruhig bleiben, sonst blase ich dir ein Loch in den Kopf!“


Der Sprecher, der dritte Twi'lek von links, sah aus als würde er jeden Moment wild um sich schießen, derart nervös wirkte er. Grin kannte dieses Stadium der Angst, auch wenn er es in der Arena selber nur ein einziges mal erlebt hatte. In diesem schwer bewaffneten, aber vermutlich nur schlecht ausgebildeten Mann steckte mindestens Todesangst, wenn nicht schlimmeres.

„Betäubt sie“schrie er plötzlich und Grin konnte nicht anders als sich dazwischen zu werfen. Er konnte noch sehen wie die Männer die Augen aufrissen, ihre Finger hektisch um den Abzug ihrer Waffen krümmten und dann traf ihn auch schon der erste bläulich schimmernde Energieimpuls. Er spürte es nicht, doch viel zu schnell wurde sein Blickfeld an den Rändern schwarz. Eine Schwärze die sich binnen eines Herzschlages ausbreitete und sein Bewusstsein verschlang...

[Korriban - Dreshdae - Vor dem Raumhafen - Zoey, Grin und sechs Diener von Messa (NPCs)]
 
[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Bei den "Diener Korribans" | Speisesaal] - Saphenus; Zoey Liviana; Grin Redeye; Avlan Diaz

Ein durchdringender Blick in das Gesicht jedes einzelnen seiner Mitstreiter zeigte ihm, dass es keine Fragen mehr gab. Eifrig verließen Zoey und Grin den Raum, den Mantel fest um ihren Körper geschlungen war sie penibel darauf bedacht das darunterliegende Kleid zu verbergen. Offenbar hatte schlussendlich ihr Überlebensinstinkt die Oberhand über ihr Handeln gewonnen. Gut so, dachte Saphenus. Das erhöhte ihre Chancen diesen Kampf zu überleben und sich ihrer Schülerschaft als würdig zu erweisen.

„Sie hat noch viel zu lernen.“, murmelte Saphenus mehr zu sich selbst als zu Avlan obwohl der Söldner seine Worte zweifellos verstanden hatte. Es sollte keine Entschuldigung sein, vielmehr musste er sich damit in Erinnerung rufen, dass er von Zoey nicht allzu viel erwarten konnte. So kurz wie sie erst seine Schülerin war, hatte sie schon erstaunliches vollbracht. Das musste er mit zusammengebissenen Zähnen zugeben. Er selbst hätte an ihrer Stelle wohl kaum überlebt. Er schüttelte den Kopf. Derartige Gedanken verbaten sich, er war nicht an ihrer Stelle. Er war ein Sith, er hatte das harte Training seines Meisters überlebt und sich seiner als würdig erwiesen. Er stand über ihr und sie würde lernen müssen das zu respektieren. Ansonsten würde nicht Ignavius derjenige sein, der für ihren Tod verantwortlich war.


„Wir gehen besser an die Arbeit.“, sagte Saphenus jetzt lauter und nickte Avlan zum Abschied zu. Das Mitglied der Black Sun wusste selbst am besten wo es hinausging und was er zu tun hatte. Zumindest bei ihm musste keiner den Babysitter spielen. Er wandte sich um und humpelte auf seinen Stock gestützt hinaus. Den Magen voll und die Lebensgeister zumindest wieder einigermaßen geweckt nahm er den gleichen Weg zurück und landete schnell wieder in dem Theater, das ihrem blutigen Ritual gedient hatte. Maras Leiche war weggeschafft worden, nur noch getrocknetes Blut auf dem Boden zeugte von ihrer Anwesenheit. Doch Saphenus‘ Blick glitt nur flüchtig darüber, vielmehr nahm er noch einmal die Maske in Augenschein. Er musste sichergehen. Er blieb wenige Zentimeter vor dem Artefakt stehen und schloss die Augen. Die dunkle Seite pulsierte und erfüllte seinen schwachen Körper mit Stärke, nicht jedoch die Maske. Sie lag weiterhin nur von der Macht angehaucht vor ihm und verhöhnte die Kultisten ob der Kraft, die sie ihr fälschlicherweise zusprachen. Selbst seine Schülerin war darauf hineingefallen. Er lächelte.


„Wunderschön, nicht wahr?“, ertönte eine Stimme hinter ihm und nur im letzten Moment schaffte er es nicht zusammen zu zucken. Fred, der Sprecher und scheinbarer Anführer der Kultisten, trat neben ihn. Unmaskiert, ohne Kapuze über den Kopf, sah er beinahe aus wie ein liebenswürdiger, älterer Mann. Wie doch das Aussehen täuschen konnte. „Es war der Wille der Macht, dass sie ihren Weg zu uns gefunden hat.“, hauchte Fred voller Ehrfurcht und schaute die Maske aus leuchtenden Augen heraus an. Saphenus‘ Lächeln wurde unwillkürlich breiter. „Sie ist mächtig, in der Tat.“, pflichtete er dem Sprecher heuchlerisch bei und legte mit Hilfe der Macht etwas Nachdruck in seine Stimme. „Wie war es?“, fragte Fred plötzlich und starrte Saphenus an. „Wie war was?“, antwortete der. „Von ihr beseelt zu werden, das Sprachrohr des dunklen Lords zu sein natürlich.“ Saphenus wartete einen Moment und tat als würde er versuchen sich an jedes Detail zu erinnern. „Ich weiß, dass ich von etwas Großem auserwählt wurde. Eine Macht, die alles übersteigt und deren Willen wir dienen müssen. Etwas Furchtbares wird geschehen wenn wir es nicht tun.“ Es dauerte einen Moment, dann begann Fred eifrig zu nicken. Das war zu leicht, dachte Saphenus. Diese Kultisten konnten unmöglich so einfach zu beeindrucken sein. Fred hingegen hatte seinen Blick bereits wieder auf die Maske gerichtet. Wahlloser Eifer machte wohl blind für die Realität. Der Zabrak wandte sich zum Gehen. Mit einem schmerzenden Bein begab er sich die Stufen des Theaters herauf. Er wusste nicht wonach er suchte. Zwar lag seine Aufgabe klar vor ihm, er musste das Treffen mit Messga arrangieren, doch aus irgendeinem Grund wollte er es hinausschieben. Der Plan war zu wackelig, zu angreifbar. Nach ein paar schnellen Schritten stand Fred wieder neben ihm.


„Darf ich Euch durch unser bescheidenes Heim führen, Zuhörer?“ Saphenus zögerte einen Moment. „Wieso eigentlich nicht?“, antwortete er dann mit einem Schulterzucken und bereute es sogleich wieder. Was nämlich folgte war eine schier endlos anmutende Litanei über die verschiedensten Artefakte, die sie alle mit ihrem ominösen dunklen Lord in Verbindung brachten. Jedes war wertloser als das vorherige und höchstens für Archäologen interessant, die dem eher bedeutungslosen Teil der Geschichte Korribans Aufmerksamkeit schenkten. Es war ein Sammelsurium von Gegenständen, das von etwas Banalem wie Schuhen zu rituell anmutenden Messern reichte. Lediglich ein Gegenstand weckte schließlich doch Saphenus‘ Aufmerksamkeit. „Ach das.“, sagte Fred als er dem Blick des Zabrak folgte. „Das scheint nur in loser Verbindung mit dem dunklen Lord zu stehen. Es gehörte einem gewissen Darth Sik, kaum bedeutend für die Geschichte dieses Planeten.“ Darth Sik also, dachte Saphenus und verspürte das Gefühl, dass er von diesem Sith verfolgt wurde. Nun lag dessen eigenes Lichtschwert, oder zumindest eines davon, direkt vor seiner Nase nachdem er Stunden über seinen Aufzeichnungen gesessen und von diesem Planeten geträumt hatte. Mit der Macht rief er die Waffe zu sich. Sie war schwer, viel schwerer als seine eigene. Das Metall des Knopfes war abgewetzt als wäre das Lichtschwert in unzähligen Schlachten geschwungen worden. Das passte so gar nicht zu dem Gelehrten, den Saphenus vor Augen hatte. Saphenus aktivierte die Waffe. Dem Moment gespannter Erwartung folgte Ernüchterung: sie war kaputt. Nichts tat sich, nichts regte sich. Enttäuscht legte Saphenus sie zurück. „Tatsächlich wertlos.“, pflichtete er Fred bei, der sogleich ein breites Lächeln zeigte. Beide gingen weiter bis sie schließlich einen kleinen Raum betraten, der wohl so etwas wie ein Büro darstellen sollte.


„Wieso seid ihr nie gegen Ignavius vorgegangen?“, fragte Saphenus. „Der dunkle Lord hat uns nicht das Zeichen gegeben.“, antwortete Fred als wäre das selbstverständlich. Saphenus schaute ihn etwas irritiert an, tat es dann aber ab. Was spielte es schon für eine Rolle? „Messga muss zuerst weg.“, begann der Zabrak und erläuterte in kurzen Zügen ihre bisherige Planung. Fred nickte. „Alle sollen bereit sein wenn Avlan die Waffen besorgt hat. Weder der dunkle Lord noch ich dulden Versagen und eines möchte ich betonen: für Verräter wird es keine Gnade geben. Auf sie wartet die Ewigkeit voller Schmerzen!“ Wieder legte Saphenus mit der Macht etwas Nachdruck in seine Stimme und machte damit seinen Standpunkt klar. Fred schien zu verstehen. Der Sprecher ging hinaus, nur um noch darauf zu verweisen, dass sie hier vor Messgas Spionagetechniken sicher waren und er den Holokommunikator beruhigt nutzen konnte. Saphenus atmete durch und baute sich dann vor dem zwar alten, aber anscheinend noch funktionstüchtigen Gerät auf.


„Präfekt, ich gehe auf den Deal ein. Die Archäologin gegen Talitha. Soll Ignavius doch sein Objekt der Begierde wiederbekommen. Ich schlage vor, dass wir den werten Gouverneur nicht in den Austausch involvieren. Das liegt unter seiner Würde und gewiss hat er dringendere Pflichten, die seiner Aufmerksamkeit bedürfen. Ich werde einen Standpunkt im Tal der dunklen Lords übermitteln, der uns beiden die nötige Sicherheit garantieren wird.“


Auch wenn er versucht war der Botschaft noch ein paar Beleidigungen anzuheften, widerstand Saphenus und schickte sie ab. Damit war zumindest der erste Schritt getan.


[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Bei den "Diener Korribans" | Büro] - Saphenus
 
[ Äußerer Rand :: Horuset-System :: Korriban :: Dreshdae :: Basis der "Diener Korribans" :: Speise/Aufenthaltssaal?] Avlan, Zoey, Grin, Saphenus

Saphenus vergab Befehle, und Avlan wusste wo er war. Kurz nachdem der Sith zuende gesprochen hatte stand der Söldner auf, packte seinen Helm und setzte ihn auf:"Verstanden, Sir", womit er noch einmal zackig salutierte und dann aus dem Raum verschwand. Sicherlich hatte der Sith nichts von einem "Sir" in sich, aber es ging ihm eher um den Sarkasmus in den Worten als um diesem irgendeinen Respekt zu zollen. Saphenus hatte ihm etliche Details verschwiegen die einfach zufällig aufkamen um ihn dann zu überraschen - dass war aber nur die eine Seite der Münze. Avlan wusste praktisch gar nichts über den Sith, und so musste sich dieser eben einfach an den Sarkasmus gewöhnen, er fand, dass war ein fairer Tausch. Beide wussten wo die Grenzen ihres tuns lagen, jedoch würden beide versuchen an den Rändern davon zu kratzen und zu nagen. Mochten sich die beiden innerlich doch sicherlich gern?

Nachdem der Söldner dass Gebäude, die kleine unterirdische Basis der Kultisten, verlassen hatte machte er sich auch sofort auf den Weg zu einem kleineren Gebäude innerhalb der Innenstadt. Dort sollte er sich mit Kerr treffen, und dieser würde ihm dann, so der Plan die Waffen der Händler zeigen. Er wusste dass sich dahinter wohl nur reiner Schrott befand, aber man konnte auf Korriban eben kaum etwas von echtem Wert auftreiben, und dass so kurzfristig. Es waren eher die alten Bestände lang vergangener Tage, überreste von verschollenen Expeditionen oder beseitigter Glücksritter. Darunter konnte sich also alles befinden, was man in irgendeiner Form als Waffe verwenden konnte. Aber was sollte man daran ändern? Saphenus wusste anscheinend schon vor seiner Ankunft sein Ziel, also hätte er seine angeblichen Investoren dazu überreden können Kriegsgerät der Armee herbeizuschaffen: Schwere Geschütze, moderne Gewehre und die Crème de la Crème an Granaten, Fernsichtgeräten oder Kommunikationsgeräten, dem Standard einer jeden Armee. Nicht mehr lange, dann wäre er an dem besagten Gebäude...

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[ Äußerer Rand :: Horuset-System :: Korriban :: vor dem Raumhafen] Kerr, ein paar Kultisten

Grundsätzlich war Kerr, der Mann mit dem merkwürdigen Kosenamen der eigentlich gar nicht seinem echten entsprach, ein Opportunist gewesen. Als er nach Bastion gekommen war, um dort zu einem der größten Sith der vergangenen Generationen zu werden, machte er sich nichts aus den Gerüchten über diese Gruppierung. Angeblich waren sie blutrünstig, grausam oder Brutal, und ihre Ausbildung sei nicht einmal mit der der Spezialeinheiten in der Armee zu vergleichen. Praktisch war jeder "Elitesoldat", nur eine Vorstufe zum Sith, aber dennoch weit davon entfernt diese Macht zu besitzen. Kerr zuckte da meist mit den Schulter, er wusste dass er Machtsensitiv war, und ein Sith zu werden mit Aussicht auf Ruhm und Reichtum war immer noch besser als ein Türsteher, oder Geldeintreiber zu arbeiten. So begab er sich auf diesen, von vielen verhassten, Planeten und begann seine "Karriere". Ganz sicher war er sich nicht ob heute darüber überhaupt noch nachdenken wollte, aber ihm imponierte dennoch die Vorstellung dass ein wahrer Sith die Macht im Kult übernahm, und ihn dann womöglich zum Schüler nahm?

Letztlich hatte er auf Bastion viel gelernt, und zahlreiche Verletzungen, und letztlich sogar die Flucht vor einem Sith überstanden der ihn für ein widerwärtiges Experiment missbrauchen wollte, wie es schon so viele vor, und neben ihm getan hatten - und noch tun würden. Außerdem war er recht stämmig, kräftig und stärker wie größer als alle anderen innerhalb seines Ordens, den Dienern Korribans, es würde also nichts dagegen sprechen. Dennoch, würde er erneut und freiwillig in die Fänge eines Sith begeben wollen? Glücklicherweise musste er nicht lange darüber nachdenken, als er auch schon das Mädchen und ihren Begleiter in den Raumhafen eintreten sah. Was die hier bloß wollten? Ihm war es egal, er wartete auf Avlan welchem er in einem der Schiffe des Händlers, welches schon seit Ewigkeiten nicht mehr geflogen war, die Waffen präsentieren würde. Apropo Avlan, da piepste auch schon sein Com:"Wo bist du?" ertönte es aus dem Gerät. Da hatte der Kultist glatt vergessen seinen Kollegen darüber zu informieren dass der Treffpunkt nun ganz woanders lag:"Sie wollen das ganze an einem Neutralen Ort aushandeln, komm zum Raumhafen", dann packte er dass Ding auch sofort wieder weg.

Kerr zog die Kapuze tiefer ins Gesicht, und stellte sich mit einem Bein gegen die Wand, sodass sie in seinem Rücken lag. Sein Vibroschwert hatte er zwar immer noch bei sich, jedoch war die Maske schon längst gefallen: ein streng vernarbtes, und beschädigtes Gesicht kam zum Vorschein, womit er auch schon weitaus gefährlicher und furchteinflössender aussah. Seine Begleiter, andere Kultisten die verschiedenste Bewaffnungen hatten, von Elekrostäben bis hin zu weiteren Vibroschwerten und ein paar Blastern, standen auch schon um ihn herum um die Befehle zu erwarten. Insgesamt waren sie ganze sechs Mann stark. Gut für Kerr, denn somit musste er eventuelle Kisten mit Waffen nicht selbst tragen, auch wenn er sich fragte weshalb der Austausch unbedingt hier stattfinden sollte. Schließlich war die Überwachung allgegenwärtig, aber dass kümmerte ihn ja sowieso nicht.

Nach nicht allzu langer Zeit war Avlan auch schon in Sichtweite, der den ganzen verdammten Weg zu Fuß laufen musste da ihn niemand abgeholt hatte, und hätte man er keinen Helm an, hätte man ihm seine Wut auch angesehen, aber dass interessierte ihn ebenfalls kaum. Avlan wusste nichts, und war auch nichts. Ein Söldner der nichts von der Macht verstand. Bevor er sich auch weiter irgendwelche Worte für jemand Fremden ausdenken konnte er aus der dunklen Ecke heraus auch bemerken wie ein paar Gestalten in billigen Mänteln vor dem Gebäude herumgingen, als warteten sie auf jemanden. Glücklicherweise sahen sie die Kultisten in ihrer Ecke nicht, da diese wirklich sehr armselig wirkten.

Er beachtete sie nicht weiter bis die zwei, das Mädchen und ihr Begleiter, aus dem Raumhafen austraten und dann sogleich von diesen Gestalten bedroht wurden, welche ihre Gewänder abwarfen und dann die Blaster zogen. Die ganzen bedrohenden waren eine Mischung aus Twi'lek und Menschen, doch bevor sich auch nur irgendeiner von ihnen rühren konnte, wurde auch schon ein Warnschuss abgegeben und es fielen irgendwelche Worte die Kerr nicht wahrnehmen konnte. Er richtete sich auf und machte mit einer Kopfbewegung deutlich dass sich seine Begleiter auf diese Situation konzentrieren mussten. Die beiden gehörten zum Sith, und der Sith gehörte ja praktisch zum Kult wie er mitbekommen hatte, und somit waren die beiden auch Mitglieder des Kultes, oder?

Plötzlich fiel ein weiterer Schuss und der Begleiter des Mädchens warf sich auch sofort dazwischen um diesen aufzufangen, welch heroische tat. Kurz darauf jedoch fiel ein zusätzlicher, rotgefärbter Blasterschuss von hinten in die Gruppe der Bedrohenden und traf den schützen in den Rücken, in der Entfernung erkannte er Avlan mit seinem Gewehr, welcher Handbewegungen zum Vormarsch gab. Sofort sprang Kerr auf und verstand es als sein Zeichen sich in den Kampf zu bewegen, warf sich zwischen die Feinde und vollführte einen Machtstoß mit dem sie alle weggeschleudert wurden. Weitere Schüsse fielen von der Seite wie von hinten, dann schlugen weitere Kultisten mit Elektrostäben und Vibroschwertern auf die Männer ein welche daraufhin auch schon kurzem Kampf nieder gerungen wurden. Eine Gruppe von rauchenden, und angebrannten Leichen lag verteilt auf dem Boden, lediglich ein einzelner, ein Twi'lek lag mit einer schweren Wunde auf dem Boden und versuchte davon zu kriechen.

Mittlerweile kam Avlan an und inspizierte das Geschehen:"Gute Arbeit. Ich denke dass sollte Ignavius und Messga eine Lektion sein, uns nicht zu unterschätzen.", Kerr zeigte auf den überlebenden Mann:"Keine Überlebenden?", fragte er, das angeschmierte Vibroschwert in seiner Hand haltend:"Keine". Die Augen des Mannes, welche immer noch in einer gelblichen Farbe aufleuchteten, glänzten einmal auf und er schlug sofort auf den Hals des am Boden liegenden. Der Kopf war säuberlich abgetrennt worden, ohne eine große sauerei angestellt zu haben. Der Söldner ging auf Zoey und Grin zu, zu welchem er sich hinkniete:"Dass wird schon. Ansonsten, wenn ihr nächstes Mal einen Babysitter braucht, bitte anrufen".

[ Äußerer Rand :: Horuset-System :: Korriban :: vor dem Raumhafen] Avlan, Zoey, Grin, Kerr (NPC), andere Kultisten
 
:::: Korriban :: Zwischen Dreshdae und dem Tal der dunklen Lords :: Versteck :: Präfekt Messga'traka ::::

Obwohl Messga sich weit genug von jedem atmenden und halbwegs intelligentem Lebewesen entfernt hatte, erfuhr er natürlich trotzdem sofort von dem Scheitern seiner inkompetenten Schergen. Doch schon zuvor war ihm über einen ziemlich komplizierten, und leider selbst für ihn nicht zurückzuverfolgenden Weg, die Nachricht von Saphenus übertragen worden. Und die war mindestens genau so lächerlich, wie die Situation mit der Doktorin ärgerlich war. Als ob Messga diesen Sith nochmals in seine Nähe lassen würde, nun da er offensichtlich mit diesen Rebellen zusammen arbeiteten. Nein, nicht offensichtlich, aber zumindest wahrscheinlich. Sicher, die sechs Trottel waren nicht sonderlich subtil vorgegangen, doch das Eingreifen dieser Männer und dann das Auftauchen des Vielleicht-Manadlorianers waren ziemlich eindeutige Indizien dafür, das sie nun alle unter einer Decke steckten. Lord Ignavius brauchte er darüber nicht zu unterrichten, der hatte sich ohnehin schon seine Meinung gebildet und würde jedes weitere Wort darüber, egal ob diese seinen Glauben nun bestärken oder unterminieren würden, feindselig aufnehmen. Nein, seinen Herren würde er vorerst nicht einweihen. Doch was nun? Die untoten Diener befanden sich noch in der Residenz und ihr Meister hatte unmissverständlich klar gestellt, dass sie dort auch bleiben würden. Messga musste mit weltlichen Mitteln eine Lösung finden. Die genaue Anzahl der feindlichen Kräfte stellte für den Präfekten ein riesiges großes Fragezeichen da. Ja, natürlich hatte er unlängst einen dieser Kultisten aufgreifen und verhören können, doch derart religiös und fanatisch wie sie waren, hatte er nichts aus ihnen heraus bekommen. Lediglich Ignavius wäre dazu in der Lage gewesen, doch der hatte sich immer geweigert. Viel zu unbedeutend waren diese Typen. Eine Zeitverschwendung wäre es gewesen sie auch nur anzuschauen. Er stand also alleine da und verfügte nur über sein lückenhaftes Überwachungssystem, misera- nein, beschissen ausgebildete Sklaven mit alten Waffen und seinen eigenen Verstand. Was nicht viel war, hatte man es mit so vielen zu tun. Doch Aufgeben war keine Option. Es stand zu viel auf dem Spiel.

Zuerst wollte Messga aber eine Antwort an den feindlichen Sith schicken. Um seine eigene Position in der Nähe des Einganges zum Tal der dunklen Lords nicht zu enthüllen und gleichzeitig sicher sein können, dass Saphenus die Nachricht überhaupt empfing, schickte er sie nicht wirklich von diesem versteckten Posten aus ab. Stattdessen ließ er einfach einen seiner drei Protokolldroiden im Raumhafen Zugriff auf eine der dortigen Konsolen nehmen und manuell die Botschaft abtippen.

„Ich stimme dem Treffpunkt zu, muss jedoch darauf hinweisen, dass ich erwarte das die Doktorin betäubt sein wird. Ihr wisst um meine Fähigkeiten und sollten meine Sensoren etwas anderes anzeigen, ist der Deal geplatzt. Des weiteren werdet nur ihr alleine sie begleiten und zusätzlich dazu euer Lichtschwert wer weiß wo lassen. Keine Waffen, der Stock ist aber okay. Für den Fall das ihr Lord Ignavius zu betrügen versucht, wird Talitha tot sein bevor ihr euren Fehler bereuen könnt. Um der Hitze des Tages zu entgehen, sollten wir uns schon in einer Stunde dort treffen. Das sollte selbst ein Krüppel wie ihr schaffen.“

Nachdem die Nachricht abgeschickt worden war, ließ Messga den Droiden aus dem Raumhafen laufen. Andere Vertreter seiner Baureihe kamen nicht so gut mit Sand und Hitze zurecht, doch der Präfekt hatte sie umgebaut, sodass er sogar so schnell wie ein normaler Mensch gehen konnte. Dabei ging er jedoch nicht den selben Weg wie die Doktorin und ihr Hündchen, sondern einen über die Sandsteinnadeln und Felsen rechts davon. Selbst seine Modifikationen schützten ihn nicht davor abzurutschen und sich einige Dellen einzufangen, doch am Ende kam er etwa dreißig Minuten nach seinem Aufbruch an dem Treffpunkt an. Da Messga sich dem Sith ja nicht persönlich stellen würde, sondern lieber in seinem Versteck blieb, würde es schon gut gehen. Talitha würde weiterhin in der Residenz bleiben und dieser Saphenus würde bei dem Versuch, ihn zu betrügen – und Messga ging davon aus der er es versuchen würde – sterben. Es war ein Jammer das er dafür einen seiner Droiden sprengen musste, doch vielleicht konnte er sich ja bei Gelegenheit einen neuen in der imperialen Garnison ausleihen. Wichtig war nur das der Sith starb und die Doktorin zu Lord Ignavius kam. Und das er selber natürlich unentdeckt blieb. Der gehörnte Robenträger würde nur wenige Meter an ihm vorbei laufen und nichts mitkriegen. Selbst wenn er seine Machtsinne ausstrecken würde, er müsste damit schon direkt sein Versteck erfassen um ihn zu finden. Doch wie wahrscheinlich war das schon...

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Korriban, Dreshdae, auf ihrem Schiff an der Haltebucht im Raumhafen: Grin, Fey und Zoey und ein kleines Haustier, so süß, flauschig und so weit gereist (von Lianna über Ryloth und Bastion nach Korriban)


Kaum hatte sie es ausgesprochen, kamen von Grin einige Widerworte, die sie nicht erwartet hätte. Zoey war als Lehrerin, Doktorin und als Berühmtheit kaum Widerworte gewohnt, erst recht nicht von Leuten, die auf jeden Fall unter ihr standen! Sogar in der Republik war das so gewesen, denn schließlich wollte sich kein Student bei der attraktiven jungen Frau Doktor unbeliebt machen und sich die Note vermasseln! Oder sollte sie besser sagen, gerade in der Republik! Sie hatte die schlechte Erziehung und Widerworte von Avlan kaum herunterschlucken können, doch bei Grin, schoss Wut in ihr hoch, denn was erlaubte er sich und sie entlud sich gleich durch einen Schubs mittels der Macht, um ihn auf den Boden der Tatsachen zurück zu bringen!? Er war nicht dazu gedacht, ihn zu verletzen, eher auf zu rütteln! Was dachte er denn, wen er vor sich hatte? Alle hier auf diesem verfluchten Planeten! Weil sie eine Frau war, fuhr ihr jeder über den Mund und fand alles Gesagte von ihr lächerlich! Aber man glotzte ihr auf den Busen! Es reichte ihr! Sie konnte ja unter den Teppichläufern laufen!? In der Republik waren Frau und Mann gleichgestellt. Bitter musste sie erkennen, dass man im Imperium davon wohl nicht soviel hielt. Allerdings gehörte sie nun hier im Imperium als Sithschülerin zur Elite und unterstand nur ihrem Meister und hochrangigen Sith. Doch man nahm sie nicht für voll! Daran musste sie umgehend arbeiten und sich den nötigen Respekt verschaffen und bei Grin fing sie damit an! So was konnte und wollte sie nicht durchgehen lassen und länger dulden! Natürlich stand ihr Mund dabei nicht still, sondern sie erklärte ihm, warum sie den Schlitten mit den Sachen mitnehmen wollte und wie die Hierarchie aussah und wo ihr und wo sein Platz im Gefüge war. Schließlich sollte er es auch begreifen!

Doch ganz mundtot blieb auch Grin nicht.


“Ja, etwas Anderes hatte ich doch auch gar nicht vor!”,

antwortete Zoey sichtlich genervt. Doch rasch bekam sie sich wieder ein und beide liefen los und sie steuerte den Schlitten. Ihren eigenen schmalen Rucksack trug sie aber bereits auf dem Rücken. Er war leicht. Alles war klein verpackt und das Meiste trug sie am Körper, hauptsächlich am Gürtel. Auch Grin hatte sich noch etwas geholt und an seinen Gürtel gehängt. Es schien Wasser zu sein.

Leider kamen sie aber nicht weit. Sie waren noch nicht einmal aus dem Raumhafen heraus, stand plötzlich eine Bande mit gezückten Waffen vor ihnen, total zerlumpt, in üblem Zustand, dreckig und abgefuckt aussehend. Zoey hatte damit jetzt nicht gerechnet. Von weitem hatten sie eher wie streunende Hunde ausgesehen. Sie erschrak. Der eine schoss Grin warnend vor die Füße! Sie fuhr zusammen. Zoey`s Hand wanderte blitzschnell zum Lichtschwert, doch etliche Augen waren auf genau dieses gerichtet. Was nun? Sie hielt ihre zitternde Hand griffbereit darüber und hielt inne. Was sie wollten, offenbarte sich schnell. Sie! Ihr Puls stieg kräftig an und Angst und Panik durchfluteten sie. Da hatte sie sich innerlich beruhigt gehabt, dass ihr Meister sie nicht ausliefern wollen würde, um sie gegen diese Talitha einzutauschen und sie hatten das Grundgerüst für einen Plan gemacht, da musste sie erkennen, dass auch Ignavius und Messga Pläne geschmiedet hatten und schneller bei der Umsetzung als sie selbst waren und sich nicht einmal selber die Hände schmutzig machten, sondern irgendwelchen Abschaum aus der Gosse schickten, den sie bewaffnet hatten. Allerdings schienen sie das nicht sonderlich oft vorher gemacht zu haben, denn diese Leute wirkten genauso unsicher wie Zoey und das ließ sie besonnender werden und sammelte die Macht in sich und baute ihr Schutzschild nochmal richtig auf. Allerdings hatten sie selber Angst und dies konnte zu unkontrollierten Zwischenfällen führen! Es könnten einer oder mehrere plötzlich durchdrehen! Zoey wusste dies von Holokrimis, wenn eine Bank oder eine Verkaufsstelle ausgeraubt wurde!


Ein Twi`lek forderte Grin mit aggressiver Stimme, mit einem Zittern drin, auf, ruhig zu bleiben, sonst würde er ganz schnell ein Loch im Kopf haben, während sie das heruntergekommene Pack begleiten sollte. Zoey dachte nicht wirklich daran, aber, verdammt, es waren so viele! Wie sollten sie gegen diese ankommen? Zu zweit!? Ok, so mancher Sithlord würde das vermutlich, aber doch nicht Zoey! Noch nicht!

Plötzlich schrie jemand, dass man Zoey betäuben sollte und Grin warf sich vor sie. Es ging alles so rasant schnell! Sie bemerkte, wie Grin eine blaue Energieladung traf, er auch gleich zu Boden ging, sie ging leicht in die Hocke und suchte Deckung hinter dem Schlitten mit den Rucksäcken, der nun vor ihnen stand, da sie ihn geistesgegenwärtig blitzschnell vor sich levitierend herumgezogen hatte und Zoey riss in dem Moment gleichzeitig ihr Lichtschwert vom Gürtel und zündete es und dann konzentrierte sie sich nur noch darauf und fast mechanisch blockte sie einige Schüsse ab, wie sie es an Bord des Schiffes geübt hatte. Sie wusste, ihr Leben hing davon ab, obwohl es sich um Betäubungsschüsse handeln könnte, sie wusste es nicht genau, nahm es aber an, doch etliche schossen gleichzeitig auf sie und so eine geballte Ladung war sicherlich tödlich und sie wollte auch gewiss nicht erneut Ignavius in die Hände fallen! Andere Schüsse trafen völlig ins Blaue, das war ihr Glück. Es waren nicht unbedingt die besten Schützen, die sie vor sich hatte. Dennoch war Zoey nach wenigen Sekunden völlig überfordert und wusste nicht, wie lange sie das durchhalten würde, denn es schossen ja mehrere gleichzeitig auf sie und sie wandte sich sportlich hin und her und verausgabte sich total, auch wenn sie die Schüsse in der Macht vorausschauend kommen sah, musste sie sie erstmal abwehren. Sie wusste nicht, ob es ungelenk oder geschmeidig wirkte, was sie tat, aber sie hielt sich erstmal ganz gut. Das Training machte sich bezahlt. Doch ihre Arme ermüdeten und sie begann zu keuchen. So nach 20, 30 Sekunden! Hoffentlich traf sie keine Energiesalve, da sie nicht mehr konnte und sie sehr viel Energie und Aufmerksamkeit in ihr Schutzschild gleichzeitig stecken musste, welches erfahrenere Schüler und Sith nebenbei konnten, so wie atmen und schlucken. Doch davon war Zoey noch meilenweit entfernt! Ihr Machtschild hielt noch! Doch wie lange noch? Doch wahrscheinlich würde ein Schild solche Blasterschüsse durchlassen, ob geübt oder nicht! Immer wieder wich sie auch aus. Hoffentlich lebte Grin zu ihren Füßen liegend noch, war eine unterschwellige Sorge, die sie nicht abzuschütteln vermochte. Zoey ging mit ihren Leibwächtern und Beschützern immer recht schnell eine Art Bindung ein. Q`Tahem, Sane, Yui, Grin!

Erst jetzt bemerkte sie, dass noch mehr Männer auf sie zu kamen, verdammt, doch plötzlich sank einer vor ihr zu Boden, den etwas Rötliches getroffen hatte. Sie halfen ihr! Und sie schossen scharf! Die dazu Gekommenen schossen auf ihre Angreifer! Zeit froh oder so zu sein, gab es dennoch nicht, denn Zoey durfte nicht nachlassen. Dann ging alles noch schneller. Zoey konnte alles kaum erfassen. Alle stellten ihre Blaster nun von Betäubung auf scharf um. Das bemerkte sie an den rötlichen Ladungen. Der eine Typ (Kerr) sprang zwischen sie und die Horde Angreifer, er kam ihr bekannt vor, vollführte einen ziemlich kräftigen Machtstoß, was sie wunderte, bis sie sich an ihn erinnerte und seine Männer schossen mit Blastern und schlugen mit Vibroschwertern auf Zoey´s Peiniger ein. Zoey erhielt eine Pause und musste mal keinen Impuls ablenken. Sie bückte sich gerade richtig runter zu Grin und fühlte seinen Puls am Hals und war froh, ihn gleichmäßig und langsam zu spüren, als ein Schuss in den Schlitten sauste und alles laut explodierte und Zoey heftig zusammen fuhr und sich schützend über Grin warf und beide Hände über den Kopf hielt. Ein echter Sith hätte sich vermutlich hinter Grin geworfen, doch Zoey hatte noch kein Herz aus Stein und sie wusste, dass sie von Grin etwas hatte und er ihr nützlich war und wollte ihn daher nicht verlieren. Ihr Lichtschwert fiel ihr dabei aus der Hand und sie bekam gar nicht mit, dass sie dabei um ein Haar Grin`s Fuß abgetrennt hätte. Aber, nur um ein Haar und es hatte weder jemand gesehen, noch war es ihr selber aufgefallen.

So ein Mist, dachte sie. Die schöne Ausrüstung! Zum Glück hatte sie ihren Rucksack auf dem Rücken.


Sie hockte immer noch und hatte sich längst ihr Lichtschwert zu sich levitiert, als der Krach der Blaster verstummte und es vorbei war, da kam Avlan auf sie zu. Der Kerl war auch hier aufgetaucht? Er hockte sich zu ihnen herunter, meinte wegen Grin, dass das schon werden würde und wurde dann wieder pampig und meinte zu Zoey, wenn sie wieder einen Babysitter bräuchten….! Oh, wie Zoey diesen Dreckskerl hasste, doch er und seine Männer, die eindeutig Verbündete und damit Kultisten waren, hatten ihnen Beiden gerade den Hintern gerettet! Ein Danke blieb deshalb Zoey natürlich im Halse stecken. Einen Babysitter! Sie war natürlich froh, dass diese Leute aufgetaucht und ihr geholfen hatten. Die Möchtegernentführer waren alle tot! Nicht auszudenken, wie es ohne ihre Hilfe ausgegangen wäre! Sie hätte sich wohl früher oder später bei Ignavius wieder gefunden! Garantiert! Deshalb ließ Zoey seine Worte lieber unkommentiert, doch sie vergaß sie nicht! Einen wütend funkelnden Blick mit sithischem Gelbstich musste er sich aber doch einfangen! Sie stand auf und nickte aber allen Männern dankend zu. Sie hatten sie beschützt! Es waren Männer aus ungehobeltem Holz mit einer frechen Schnauze, wie sie ihnen gerade stand, nach Lust und Laune! Nicht gerade ihre Liga! Als Beschützer waren sie tadellos! Es konnte Zoey egal sein, wer seine Wange für sie hin hielt, Hauptsache sie taten es! Auch Grin hatte sich vor sie geworfen. Der Schuss hätte ein Echter sein können und dann vermutlich tödlich. Er hatte nicht gehadert, sondern sofort gehandelt. Sehr nützlich! Sehr loyal! Sie mochte ihn. Sie hatte sich allerdings auch nicht schlecht geschlagen und wenn Sane sie so gesehen hätte, er hätte sicher gestaunt und enorme Fortschritte bemerkt. Doch es war noch nicht genug! Sie musste weiter daran arbeiten und durfte nicht ruhen! Immer noch war sie auf den Schutz durch Andere angewiesen! Sie seufzte auf, bei dem Gedanken!

Mist, dass der Schlitten im Eimer war! Den hätten sie nun für Grin gebrauchen können! Zoey mobilisierte ihre Machtkräfte erneut und levitierte Grin auf Bauchhöhe hoch und hatte damit alle Blicke erst recht auf sich gezogen und sagte zu Avlan:


“Ich denke, wir bleiben erstmal bei euch, bis er aufwacht!”

Hoffentlich war die Dosis nicht sehr hoch und er würde nicht stundenlang schlafen, dachte Zoey genervt. Erst jetzt merkte sie, dass sie durchgeschwitzt wie nach Sport war. Avlan meinte, sie könne mitkommen, denn sie würden eh gleich Waffen verteilen wollen und das wäre hier gleich nebenan und Zoey lief neben ihm her, während sie Grin levitierte. Sie würde dann gleich ihren Meister benachrichtigen wollen, doch ihre Konzentration galt ihrem Machtschutzschild, welches sie mühsam auf einem gleichmäßig dicht gewebten Level versuchte, zu halten und war aufs Levitieren gerichtet, denn sie wollte Grin nicht fallen lassen. Ihre Konzentration war damit ausgelastet. Daher musste dies warten, bis sie Grin ablegen würde. Ihr Meister musste dringend wissen, was passiert war!


Korriban, Dreshdae, Raumhafen: Zoey, betäubter Grin, Avlan, Kerr und ihre Männer vom Kult
 
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[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Bei den "Diener Korribans" | Büro] - Saphenus

Saphenus streckte sich und ließ seine Gelenke knacken. Er gestattete sich ein Gähnen und verließ mit einem letzten Blick auf den ruhenden Holokommunikator das Büro. Ein maskiertes Mitglied der Kultisten machte ihm ehrfürchtig Platz und verneigte sich als der Zabrak mit humpelnden Schritten an ihm vorging. Der nahm diese Geste jedoch nur am Rande wahr, Unruhe und Nervosität machte sich in ihm breit. Mit seiner Nachricht hatte er die Mühlen der Geschichte in Gang gebracht und niemand konnte sagen auf welche Art und Weise die unzähligen Zahnräder ineinander greifen würden. Es konnte durchaus sein, dass er sich mit jedem seiner Schritte nur sein eigenes Grab schaufelte, doch sein Rang als Sith verbaten ihm diese Gedanken. Vielmehr spürte er die Sehnsucht nach Talitha und das Verlangen sie wieder an seiner Seite zu wissen. Zorn stieg in ihm auf während er daran dachte was sie wohl in Ignavius‘ Händen erleiden musste, gleichzeitig wusste er, dass sie das erhobenen Hauptes durchstehen würde. Sie würde ihn nicht verraten, das konnte sie nicht. Sie brauchten einander, konnten sie sich nur gegenseitig vor dem Wahnsinn schützen, der in ihren Köpfen lauerte und drohte sie zu vernichten. Der Zorn beschleunigte seine Schritte und bald hatte er das Versteck der Kultisten verlassen. Niemand hielt ihn auf, er spürte aber, dass man ihn ganz genau beobachtete. Er war der Zuhörer ihres dunklen Lords und damit eine der wichtigsten Persönlichkeiten. Die verlor man nicht aus dem Blick.

Trockene Luft schlug dem Krieger entgegen als er durch die Tür ins Freie schritt. Ein weiterer Kultist neigte sein Haupt, behielt den Blick dann aber wieder wachsam auf den Gang gerichtet, der zurück zur Seitengasse und nach Dreshdae hinein führte. Saphenus blieb stehen und atmete langsam und gleichmäßig durch. Bisher war sein Aufenthalt auf Korriban ein einziger Albtraum gewesen. Zwar hatte er nicht erwartet, dass der Kampf gegen Ignavius einfach werden würde, doch zumindest war er sich sicher gewesen, dass es Talitha hier besser gehen würde. Was für ein Narr er doch war. Wenn er sie erst wiederhaben würde, würde er dafür sorgen, dass sie unter ständigem Schutz stand. Sie musste erkennen, dass das das Beste für sie war. Ungeduldig warf er einen Blick auf seinen Kommunikator, doch er hatte keine neue Nachricht erhalten. Messga ließ sich Zeit, dabei müsste er doch sofort wissen wenn er eine Botschaft bekam. Entglitten dem Präfekt etwa seine eigenen Kommunikationssysteme? Das wäre zu schön um wahr zu sein. Fürs erste beschloss Saphenus zum Schiff zurückzukehren. Er hatte nicht das Bedürfnis länger bei den Kultisten zu bleiben als nötig. Sie waren ein Werkzeug um Ignavius zu stürzen und mehr nicht. Nach einigen vorsichtigen Schritten drehte er sich zu der Wache um, ihr Gesichtsausdruck blieb zwar verborgen aber in der Macht war die freudige Erwartung auf das Gespräch deutlich zu spüren.


„Besorg mir einen Speeder.“, verlangte Saphenus und sofort machte sich die Wache an ihrem eigenen Funkgerät zu schaffen. Wenige Minuten später wurde der Zabrak zu einem Jumpspeeder der Undicur-Klasse gebracht, der etwas rostig und staubig aussah, ansonsten seinen Zweck aber erfüllte. Mit einem Ächzen ließ sich Saphenus auf dem Gefährt nieder und schlug dabei eine Hand zur Seite weg, die ihn stützen und ihm helfen wollte. Ein zorniges Funkeln in seinem Auge machte klar, dass er es alleine schaffte. Mit einem Stottern und Knarren erwachte der Repulsorlift des Fahrzeugs zum Leben und Saphenus gab Gas. Zunächst mit angemessener Geschwindigkeit, dann immer schneller werdend raste er durch Dreshdae und schließlich aufs offene Feld zu, das ihn zurück zum Raumhafen bringen würde. Der Fahrtwind peitschte in sein Gesicht und brachte sein Auge zum Tränen während seine weite Robe flatterte und sich aufbauschte. Den Blick starr auf sein Ziel gerichtet und zum Teil in Gedanken versunken wurde er durch die Präsenz seiner Schülerin zurück in die Realität gebracht. Diese befand sich im Raumhafen selbst, eine Szene vor dem Gebäude zog aber seine Aufmerksamkeit auf sich. Uniformierte Soldaten standen um ein paar Leichen herum, man hörte einen der Männer lautstark fluchen. Vorsichtig steuerte Saphenus den Speeder dahin und brachte ihn einige Meter von dem Schlachtfeld entfernt zum Stehen. Die Körper waren merkwürdig zugerichtet, Blut bedeckte den hellen Sand. Mit einem Ächzen stieg Saphenus von dem Speeder runter während einer der Soldaten auf ihn zukam.

„Hier gibt es nichts zu…“, begann er in einem forschen, befehlshabenden Ton bis sein Blick auf Saphenus‘ Lichtschwert fiel und ihn verstummen ließ. Seine Augen weiteten sich. „Mylord, entschuldigt. Ich habe Euch nicht erkannt. Es ist mir eine Ehre.“, plapperte er eilig drauf los und verbeugte sich hastig. Unwillkürlich verdrehte Saphenus sein Auge. Noch einer dieser verdammten Kultisten, dachte er sich und war direkt wieder von deren unterwürfigem Verhalten angewidert. „Mein Name ist Elliot, 2nd Lieutenant Thomas Elliot um genau zu sein. Captain Carr hat uns von Eurem Eintreffen unterrichtet. Es ist eine Schande, Mylord. Ich würde Ihnen gerne helfen, aber Ihr wisst, Befehl ist Befehl. Trotzdem, eine Freude Euch persönlich zu begegnen.“ Elliot grinste von einem Ohr zum anderen und hatte nur noch Augen für den Sith während einer der Soldaten sich leise über sein ehrfürchtiges Verhalten lustig machte. Die anderen fingen an zu lachen, versuchten dann aber sich schnell wieder unter Kontrolle zu bringen. „Ignavius‘ Männer?“, fragte Saphenus ohne auf die vorangegangene Litanei einzugehen und deutete auf die Leichen. „Messgas Schergen, Mylord. Sie sind uns seit längerem bekannt, haben bisher aber keinen Anlass gegeben sich um sie zu kümmern. Haben sich mit ein paar Siedlern angelegt, soviel wir wissen. Von denen aber keine Spur. Könnte der Kult gewesen sein. Merkwürdige Typen, halten im Geheimen Rituale ab und besaufen sich. Ist letztlich das Gleiche wie ein Jagdverein. Jeder sucht doch nach einem Grund trinken zu können, oder? Bis auf ich, natürlich. Die Pflicht kommt zuerst, ich trinke niemals Alkohol. Hab’s einmal gemacht und nur Kopfschmerzen bekommen. Das brauche ich nicht.“ Saphenus musste sich zusammenreißen das schier endlose Geblubber des Lieutenants zu ertragen, doch zumindest wusste er jetzt, dass dieser nicht zu den Kultisten gehörte. Vielmehr war er durch die imperiale Propaganda indoktriniert worden und verehrte die Sith aus einem inneren Bedürfnis heraus. „Wahnsinn, ich hätte niemals gedacht einem richtigen Sith zu begegnen. Ignavius zählt nicht, ein Säufer wie er kann niemals richtig mächtig sein. Das kann ich nicht glauben. Verstehe aber nicht wieso er dann hier ist. Muss was mit Politik zu tun haben, da steig‘ ich nicht durch. Ist doch letztlich ein einziges Geschacher.“ Elliots Grinsen wollte einfach nicht aus dessen Gesicht verschwinden, er machte einen geradezu glücklichen Eindruck. Saphenus erkannte die Chance, die sich ihm hier bot. Sanft berührte er den Geist des Soldaten und verstärkte subtil seine Ehrfurcht.


„Danke für die Aufklärung. Sie sind eine wahrliche Zierde der imperialen Armee.“, flüsterte er und reichte ihm die Hand. „Ich helfe Euch immer gerne, Mylord.“, erwiderte Elliot eifrig während er den Händedruck fest erwiderte. Dann wandte er sich und spürte noch lange den Blick des Soldaten in seinem Rücken während er auf Zoeys Aura zusteuerte. Sie befand sich in Avlans Gegenwart, zusammen mit ein paar Kultisten und einem bewusstlosen Grin. Saphenus konnte sich ausmalen was passiert war, also fragte er gar nicht danach. Elliot hatte ihm genug Informationen gegeben.


„Ich habe Messga die Nachricht geschickt.“, begann Saphenus ohne Umwege nachdem er sich vergewissert hatte, dass die Luft rein war. „Wir müssen warten bis…“, er wurde von dem Piepen seines Kommunikators unterbrochen. Lom Feys holographisches Abbild erschien. „Mylord, Präfekt Messga hat eine Nachricht an die Beeska geschickt, soll ich sie weiterleiten?“ Saphenus nickte. Die Botschaft war klar, allerdings ärgerlich. Zum einen wollte sich Messga bereits in einer Stunde treffen, zum Anderen verlangte er, dass Saphenus unbewaffnet kam und Zoey betäubt wurde. Er widerstand der Versuchung das kleine Gerät zu pulverisieren und sah Zoey mit einem glühenden Auge an. Zunächst erwog er darauf einzugehen, um Talithas Willen, doch mehr und mehr spürte er ein unheilvolles Ziehen in seiner Magengrube. Messga würde versuchen ihn zu hintergehen, warum sollte er auch plötzlich fair spielen? Der Hinterhalt von eben hatte gezeigt mit welchen Karten der Präfekt spielte. Langsam glitt Saphenus‘ Blick zu dem bewusstlosen Grin.


Zoey, du bleibst bei Avlan. Wir haben nicht genug Zeit den Kult vorzubereiten. Nimm mit wen du kriegen kannst und bleib im Hintergrund. Ich will sichergehen, dass ihr eingreifen könnt wenn es die Situation erlaubt. Wickelt Grin in ein Tuch und bringt ihn zu meinem Speeder. Hoffen wir mal, dass Messga glaubt Zoey würde hier friedlich schlummern.“ Demonstrativ behielt er sein Lichtschwert an seinem Gürtel, verdeckte es aber zumindest mit seinem Umhang. Er würde seine Waffe niemals abgeben nur weil ein dreckiger kleiner Präfekt das verlangte. Würde er es wagen Talitha ein Haar zu krümmen, würde er ihn bis in die Ewigkeit quälen!


Saphenus kehrte zu seinem Speeder zurück, der dem Boden ein ganzes Stück näher kam als Grin notdürftig darauf gelegt wurde. Der Zabrak verschwendete keinen Gedanken an seinen Diener. Bewusstlos konnte er im Moment nur auf diese Weise helfen. Er ließ Zoey und Avlan genug Zeit ihre eigenen Vorbereitungen zu treffen und dafür zu sorgen, dass sie den Treffpunkt genau im Blick hatten. Dann gab er Gas und rauschte los. Das Gewicht zweier Personen bremste den Speeder spürbar ab, dennoch hinterließ er eine Sandwolke hinter sich als er in die Richtung des Tals der dunklen Lords steuerte. Dort gab es eine Stelle, relativ nahe an der Felswand, die das gesamte Tal einhüllte, die perfekt war. Ein Wrackteil, umgeben von ein paar spitzen Felsen und gesäumt von hohen, halb verfallenen Obelisken bot genug Schutz im Falle eines Angriffs. Als der Treffpunkt langsam in Sicht kam, streckte er seine Sinne aus und wurde sofort wieder enttäuscht. Er spürte Talitha nicht. Zorn und Unruhe stiegen in ihm auf und je nähe er kam desto eifriger suchte er die Umgebung nach seiner Jüngerin ab. Dann zeichnete sich langsam ein einzelner Droide ab, der dort stand. „Du verfluchtes, kleines Stück Banthamist.“, fluchte Saphenus als ihm vollends bewusst wurde, dass weder Messga noch Talitha hier waren. Er kam relativ weit von dem Droiden entfernt zum Stehen und steuerte voller Wut auf den Haufen Altmetall zu. Wozu war er hier, um ihm eine Nachricht zu überbringen? Unwillkürlich dachte er an Rope und ließ sich von seinem Hass durchfluten. Auch wenn Droiden nicht fühlen konnten, es würde ihm eine Freude sein diesen hier zu zerlegen. Über die letzten Meter beschleunigte Saphenus seine Schritte mit der Macht und hüllte sich in die Aura der dunklen Seite. Ein wutentbrannter Schrei kam aus seinem Mund als er seinen gesammelten Hass entfesselte und auf den Droiden richtete noch bevor dieser einen Laut von sich geben konnte. Gerade als er von der Macht erfasst und zurückgeworfen wurde, spürte Saphenus die drohende Gefahr. Natürlich war es eine Falle. Mit einem ohrenbetäubenden Knall explodierte der Droide und eine Feuerwelle riss Saphenus von den Füßen. Instinktiv schützte er sich mit einem Machtschild, der ihn zwar vor Verbrennungen aber nicht vor der Druckwelle bewahrte. Er spürte wie ihm die Luft aus den Lungen gedrückt wurde, wie ihm drohte schwarz vor Augen zu werden und wie er scheinbar schwerelos durch die Luft glitt bis er heftig auf dem harten Sand aufprallte. Ein stummes Stöhnen drang aus seinem Mund, sein Körper wirkte wie gelähmt. Mit aller Kraft versuchte er bei Bewusstsein zu bleiben. Seine Sicht war schummrig, er schien doppelt und unscharf zu sehen. Ein weiterer Knall ertönte. Die Obelisken hatten der Druckwelle nicht standhalten können, sie neigten sich bedrohlich und fielen dann zu Boden. Einer von ihnen stürzte auf das Wrack und begrub es unter sich.


[Horuset-System | Korriban | Tal der dunklen Lords | Übergabetreffpunkt] - Saphenus; Zoey Liviana, Avlan Diaz, Grin Redeye, Messga
 
[ Äußerer Rand :: Horuset-System :: Korriban :: vor dem Raumhafen] Avlan, Zoey, Grin, Kerr (NPC), andere Kultisten

Dass Zoey demonstrativ ein Danke an den Söldner verweigerte, interessierte diesen eigentlich grundsätzlich nicht. Er war ein Mann der Taten, weniger der Worte. So kam es dass er Zoey zwar erlaubte vorerst bei ihm zu sein, was aufgrund ihrer mangelnden Selbstverteidigungskentnisse für ihr Leben besser war, ließ sie dann aber unabhängig von ihm agieren. So überließ er es ihr sich um Grin zu kümmern, den sie mit ihren Machtkräften heben konnte, und ins innere des Raumhafens befördern konnte. Drinnen angekommen nickte er einigen Soldaten zu, manche von ihnen erkannten ihn, und diese begannen sich sofort in Bewegung zu setzten als sie die ganze Gruppe entdeckten. Die Sauerei konnten sie ja wegmachen wenn sie wollten, Avlan konnte dass gestohlen bleiben.

Während sich die Sith-Schülerin noch darum kümmerte ihren betäubten Begleiter zu halten, begab sich der Söldner mit Kerr zum Treffpunkt der mit dem Händler ausgehandelt wurde. Er ging im Hangar hinüber zu einem ziemlich marode wirkenden, und seit Ewigkeiten nicht mehr abgehobenem Raumfrachter und klopfte an. Zuerst öffnete niemand, erst als er mit Gewalt fester auf die Stahlwand schlug öffnete ihm auch jemand. Ein ängstlicher Twi'lek öffnete ihm, und lugte aus dem inneren heraus, es schien als würde er sich umsehen. Avlan wunderte sich indes nur wieso er fast überall auf dieses Volk traf, waren sie doch zu nichts gut, aber anscheinend war Korriban die Strafkolonie für diese Rasse:"Na endlich, kommt, kommt herein", sagte die in billige Mäntel verhüllte Person.

Im inneren durfte der Söldner keinen wirklich schönen Anblick mit ansehen: Zerfallene Gegenstände, angestaubte Kisten und Regale, ebenso teils verkohlte und beschädigte Konsolen wie Steuerelemente des Frachters. Allzu gute Zeiten schien dieser nicht miterlebt zu haben, womöglich handelte es sich um ein gestohlenes Schiff. Er kam in einen kleinen Raum hineingeführt, und dort wies der Twi'lek auf mehrere Kisten, die teils auf dem Boden verteilt, teil auf einem kleineren Tisch standen. Avlan ging heran, und öffnete die Kiste auf dem Tisch, und nahm einen Gegenstand heraus der dem Blaster in seinem Holster am nähsten kam - natürlich nur von der groben Form her.

"Was ist dass für Schrott?", fragte er den Händler mit wütender Stimme:"Das ist das beste was ich in so kurzer Zeit anschaffen konnte, manches ist Privatbesitz, manches stammt von toten Kriminellen.", er wandte seine Hände von sich ab und setzte eine unschuldige auf. Avlan betrachtete den "Blaster", etwas genauer: Ein ziemlich angerostetes Stück, mit geklebtem und geflicktem Lauf, sowie einem hölzernen Griff hielt er da in der Hand. Der Söldner ging auf den Händler zu und packte ihn an der Gurgel:"Was denkst du kann man mit diesem Scheiss hier machen, hm? Wie soll man damit auch nur annähernd jemanden verletzten ohne dass das Ding nach dem ersten Schuss auseinander fällt!". Der Mann schaute ihn angsterfüllt an, versuchten den festen Griff zu lockern, doch es gelang ihm nicht:"Ich... dass ist das beste was.. bitte", ein krächzen und ein stöhnen drang dann nur noch aus seinem Mund, und so lies er ihn auf den Boden fallen.

Avlan wandte sich an seinen Begleiter Kerr:"Sorg dafür dass dass alles in die Basis gebracht wird.". Der gerade gewürgte Mann stand dann zitternd wieder auf:"Also.. ähm... bezahlt ihr jetzt oder...", sofort wandte sich der Söldner um:"Hm, wie wäre es wenn du die Klappe hältst? Ansonsten testiere ich deine gammeligen Waffen an dir aus! Du kriegst deine Bezahlung, aber nicht jetzt. Bis dahin wirst du dich in dein dreckiges Loch verkriechen und dort die Ruhe bewahren bis wir uns melden. Dann kannst du gerne noch einmal mitteilen wie Hoch dein Preis wirklich ist. Und ich versichere dir, wir wissen wo dein Haus wohnt", der Twi'lek nickte diesem zitternd zu und verschwand aus dem Schiff, Avlan ging ebenfalls hinaus und sah ihm noch eine Weile nach. Da entdeckte er auch den Sith-Krieger.

Saphenus kam zu ihm und Zoey herüber, und sagte er habe mit Messga Kontakt aufgenommen, während er im gleichen Atemzug eine weitere Nachricht erhielt in der dieser Antwortete. Sie würden sich treffen, aber zu gewissen, und teilweise undenkbaren Konditionen. Der Sith tat richtig daran nicht darauf einzugehen, und befahl seiner Schülerin bei Avlan zu bleiben. Die beiden sollten sich ebenfalls zum Treffpunkt begeben, jedoch im Hintergrund bleiben falls es brenzlig werden würde. Avlan verstand:"Wir geben euch Rückendeckung", antwortete er dem Sith. Während sich Zoey darum kümmerte dass Grin seinen rechten Platz bekam, eingehüllt in irgendwelche Decken, kümmerte sich der Söldner um anderweitiges. Er kramte kurz in seinen Taschen, nahm sein Gewehr vom Rücken, und befestigte darauf einen kleineren Gegenstand: Ein Reflexvisier, für längere Distanzen perfekt geeignet. Ebenso tauschte er die Energiezelle durch eine neue aus, und hing die Waffe wieder an seinen Rücken. Das A-280 würde seinen Dienst also schon tun.

Er folgte dem Sith danach also an das Tal, und legte sich an einer erhöhten Position bei der man einen guten Überblick über die Umgebung hatte, auf die Lauer und legte sich auf den Boden. Er nahm dass Gewehr zur Hand und zielte erst einmal in Richtung des Sith, welcher sich gerade an den Treffpunkt begab. Saphenus kam dort unten an, und entdeckte dann eine Art von Droide, welcher sich statt einem Messga am Ort des Treffens befand. Wutentbrannt ging dieser darauf zu, stieß erstmal eine kräftige Druckwelle in Form eines Schreis von sich aus und sorgte letztlich dafür dass der Droide in einer großen Explosion zurückschlug. Der Sith wurde von der Welle zurückgeschleudert und fiel irgendwo zur Seite hin weg, wo er dann liegen blieb. War er bewusstlos? Ein paar Gesteinsformationen lösten sich aus ihrer Fassung und fielen zusammen, Avlan jedoch war von dem ganzen sichtlich unbeeindruckt. Er richtete sein Gewehr zurecht, schaltete auf Scharfschuss, und zielte. Würde er auch nur irgendeine Person sehen, der Tod käme schneller als es sich dieser vorstellen könnte...

[ Äußerer Rand :: Horuset-System :: Korriban :: Tal der Dunklen Lords :: Übergabetrffpunkt] Saphenus; Zoey Liviana, Avlan Diaz, Grin Redeye, Messga
 
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