Denon

Denon - Wohnung der Sicards - Marlis Zimmer - Niphira und Herr Sicard mit Marlis!



Es war sie. Es war Marlis. Es war wenigstens eine positive Sache in diesem Moment. Marlis Mutter jetzt auch noch hier stehen zu haben. Doch ihr Lächeln erstarb, als der Austausch zwischen Marlis und ihrem Vater begann. Ruhig ging die Sith zur Tür und verschloss diese. Wahrscheinlich würden noch viele Menschen auf diese Art reagieren, jedoch war jetzt der Zeitpunkt, einem Wesen in diesem Raum klarzumachen, dass nicht alle Sith vom Blutdurst getriebene Monster waren. Das erste Mal, dass sie von Marlis Vater als “das” bezeichnet wurde, blieb Niphira noch ruhig. Beim zweiten Mal flüsterte sie ein leises;

“Ich bin ein Lebewesen und kein Gegenstand oder Monster…”

Niphira lehnte sich gegen die Wand in der Nähe der Tür. Marlis wollte keine tickende Bombe mehr sein. Ihre Schülerin war auf dem besten Weg dahin. Vielleicht sollte die Sith ihr einfach die weiteren Übungen da lassen und sich nicht zwischen Marlis und ihre Familie stellen. Als die andere Frau erwähnte, dass sie die Freiheit hatte, hier zu bleiben und Herr Sicard genau dies von seiner Tochter erwartete, wollte sich die Sith eigentlich schon von der Wand lösen, um zu ihrem Schiff zu gehen. Doch Marlis Worte überraschten die gelegentlich emotionslos wirkende Frau. Ihr Gesicht zeigte die Überraschung. Als Herr Sicard dann fragte, was mit den Jedi ist, wich eine gewisse Wut der vorigen Überraschung. Niphira stellte sich vor Marlis und legte ihr eine Hand auf die Schulter, als diese sagte, dass es kompliziert sei, ehe sie sich an Herr Sicard wandte.

“Ich kann mir vorstellen, was Sie mich ansehen."

Niphira schaute Marlis Vater ernst an.

“Kurz nachdem ich Marlis entgegen meiner Anweisungen am Leben ließ konnte ich mit einer Jedi-Rätin sprechen die…”

Sie konnte nicht einfach erzählen, dass die Rätin eine Gefangene war.

“...die nicht einmal wusste wer Marlis war. Die Jedi wussten nichts vom Verschwinden Ihrer Tochter und ich bin die einzige Person, die dafür Sorge getragen hat, dass sie noch lebt. Man wollte sie hinrichten, weil sie ihren Zweck verloren hat. Zumindest aus der Sicht der Person, die ihre Tochter in ihrer Gewalt hatte.”

Niphira setzte sich im Schneidersitz auf den Boden.

“Ich werde Ihre Tochter zu nichts zwingen, dass sie nicht selbst will, außer es geht wirklich nicht anders. Mein Meister ließ mich zum Abschluss meiner Ausbildung meine Mutter töten. Er glaubte daran, dass er mich dadurch stärken würde. Dieses Gerede der Sith bezüglich Kraft durch Schmerz… Ich verabscheue es.”

Die Sith schüttelte mit dem Kopf und atmete einmal tief durch.

“Ich werde verhindern, dass Ihre Tochter durch diese Hölle muss. Mich hat es geschwächt. Ich will lieber heute als morgen meinem ehemaligen Meister das Handwerk legen. Ich folge dem Kodex der Sith, weil ich ihn als richtig empfinde. Was die Sith daraus machen jedoch? Das Teile ich nicht!”


Man konnte den Schmerz aus Niphiras Worten klar heraushören. Sie verteufelte sich bis heute dafür, dem Ruf ihres Meisters nachgegeben zu haben. Dafür blind gewesen zu sein, weil sie naiv alles getan hatte, was verlangt wurde, nur um jetzt alleine zu sein. Verraten von ihrem Meister.

“Wenn Marlis so weit ausgebildet ist, dass sie sich selbst und wenn sie so will auch ihre Familie schützen kann, dann darf sie gerne hierher zurückkommen… Ich werde aus ihr keine Mörderin machen. Sie konnte sehen, wie ich meinen letzten Schüler ausgebildet habe. Ich bilde keine blind hassenden Ungeheuer aus. Ich will, dass meine Schüler für sich selbst denken. Sollte Marlis also nach ihrer Ausbildung den Entschluss fassen, dass sie hierher zurückkehren will, dann finden wir einen Weg, damit sie hierher zurückfindet."


Erst jetzt schaute Niphira dem Vater ihrer Freundin direkt in die Augen. Sie war eine Kriegerin und war darauf stolz. Sie war eine Sith, aber kein Monster. Langsam richtete sie sich auf und kniete vor Herr Sicard nieder.

“Ich bitte nur darum, dass Sie mir so weit vertrauen, dass Ihre Tochter bei mir derzeit am sichersten ist und mir ihr Wohlergehen am Herzen liegt. Ich liebe sie und nichts läge mir ferner, als ihr Leid zuzufügen. Ich werde dafür sorgen, dass sie ihr Fähigkeiten kontrolliert. Ich bin das, was man eine Sith nennt, doch viel höher steht für mich, dass ich mich als Kriegerin mit Stolz und Ehre betrachte. Bitte lassen Sie mich Ihre Tochter ausbilden… und ihre Freundin sein.”

Niphira hielt ihren Blick gesenkt. Der letzte Teil könnte auch anders verstanden werden. Doch konnte die Sith nicht anders, als um Marlis Hand zu bitten. Den Segen ihres Vater, nein, ihrer Familie zu erbitten, gehörte für die Sith dazu. So verharren Niphira da mit gesenktem Blick vor Herr Sicard kniend. Hoffentlich hatten ihre Worte etwas geholfen. Sie war nicht so. Sie wollte kein Leid verbreiten. Nicht mehr.




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Denon- Wohnung von Marlis' Eltern- Marlis' Zimmer- mit Niphira und Marlis' Dad

Ihr Vater war respektlos. Er war wütend. Er war verwirrt. Er hatte Angst. Um sie. Und vielleicht auch um sich selbst und seine Frau. Marlis war auch besorgt, dass die Situation weiter eskalieren würde. Allerdings glaubte sie nicht, das Darth Makhaira ihren Eltern etwas antun würde. Im Gegenteil. Die Sith reagierte überaus ruhig auf ihren Vater, was Marlis begrüsste. Nachdem sie ihrem Vater ihren Wunsch mitgeteilt hatte, mit Niphira mit zu gehen, erklärte sie ihre Sicht der Dinge. Erzählte von der Rätin, die nicht einmal gewusst hatte, wer sie war. Gut, es war vielleicht auch etwas viel von einer Person verlangt, alle in einem mehrere tausend Mitglieder umfassenden Orden zu kennen. Ihre Freundin setzte sich dann auf den Boden und erklärte, dass sie sie zu nichts zwingen würde, was sie nicht wollte. Es sei denn, es gab keinen anderen Weg. Marlis sah sie daraufhin kurz an. Es gab immer andere Wege!
Niphira sprach dann Norag an und Marlis nickte.


«Ihr letzter Schüler hat wirklich ein gutes Herz. Er ist mein Freund geworden und ich würde ihm oder Darth Makhaira sofort mein Leben anvertrauen. Sie sind wirklich nicht so, wie man sich sonst einen Sith vorstellen würde. Der, der mich hinrichten lassen wollte, war so ein Bilderbuch-Sith. Und ich bin mir sicher, dass es auf Bastion noch sehr viel mehr von der Sorte gibt.Aber die Frau vor dir geht einen anderen Weg… ich bin mir sicher, dass keiner ihrer Schüler ihr «das Handwerk» würde legen wollen. Ich denke, ihr letzter Schüler würde ihr sofort zur Seite stehen, wenn sie Hilfe bräuchte und ich auch.»

Das hatte sie auf Cathar ja schon bewiesen und sie würde es wieder tun, wenn es nötig werden würde. Nur wäre es schön, etwas mehr Kontrolle über diese Kraft zu haben. Was Niphira dann tat, brachte nicht nur Marlis´Vater dazu, sie verdattert anzusehen. Marlis sah genauso verdattert zu ihr. Nur während ihr Vater aussah, als hätte er einen Schlaganfall erlitten, lächelte Marlis , als Niphira geendet hatte. Marlis erhob sich und ging zu Niphira rüber. Lächelnd kniete sie sich neben sie und legte einen Arm um sie. Hier gehörte sie hin! Sie konnte hören, wie ihr Vater tief durchatmete und sich mit der Hand übers Gesicht und durchs Haar fuhr. Es war sicher nicht einfach für ihn. In mehrfacher Hinsicht.Das erkannte man auch daran, wie lang er brauchte, um seine Stimme wieder zu finden.

«Willst du das wirklich?»

Fragte er Marlis und sie sah zu ihm auf und nickte.

«Sie ist meine Freundin geworden und ich fühl mich wohl in ihrer Nähe. Als wär ich zu Hause. Ausserdem hat sie aus Norag mehr einen Krieger als einen Sith gemacht. Das ist, was Darth Makhaira ist. Und ich denke, das ist auch das, was ich werden würde. Und das ist ok. Den ganzen Rest in dieser hässlichen Pyramide auf Bastion, das bekommen wir zusammen schon hin.»

Sie bekamen es hin. Marlis konnte zwar nicht sagen, dass sie keine Angst mehr hatte, aber sie würde dennoch gehen. Wegen ihr.Marlis lächelte zu ihrem Vater hoch und er sah zu ihr runter. Sie konnte sehen, wie sehr er kämpfte. Er rieb sich den Oberarm, als würde er frieren. Marlis kannte diese Geste nur zu gut. Schliesslich seuftzte er und warf die Arme in die Luft.

«Nun gut, wie du willst. Geh mit.»

Dann sah er jedoch zur Sith und zeigte mit dem Finger auf sie.

«Und ihr haltet besser euer Wort. Wenn nicht, finde ich euch! Ich mache euch persönlich für meine Tochter verantwortlich!»

Marlis sah ihn erschrocken an und schüttelte den Kopf. Aber ihr Vater meinte es bitter-ernst. Marlis konnte sich gut vorstellen, dass er vor lauter Schmerz tatsächlich sowas Dummes tun würde. Er liebte sie und wollte nur, dass es ihr gut ging. Aber andersrum war es genau so. Marlis wollte auch, dass es ihren Eltern gut ging. Und zu wissen, dass ihre Vater auf einen Rachefeldzug gehen würde, auf dem er nicht besonders weit kommen würde, machte ihr Angst. Nun gut. Vielleicht würde er auch nie von sowas erfahren, wenn ihr wirklich etwas zustossen sollte. Immerhin war Denon republikanisch und würde es wahrscheinlich auch bleiben. Wenn Niphira ihre Eltern also nicht unterrichtete, würde es keiner tun. Also brauchte sie sich da wohl keine Sorgen zu machen. Trotzdem war die Vorstellung beängstigend auf der einen Seite, auf der anderen Seite zeigte es doch auch nur die Liebe eines Vaters zu seinem Kind. Und wer könnte ihm das verübeln?

Denon-Wohnung von Marlis' Eltern- Marlis' Zimmer- mit Niphira und Marlis' Dad
 
Denon - Wohnung der Sicards - Marlis Zimmer - Niphira, Herr Sicard und Marlis



Die Situation war wirklich schwierig. Herr Sicard musste gerade innerlich voller Panik und Furcht sämtliche Horrorszenarien durchgehen. Eine Sith war vermutlich für jemanden, der in der Republik lebte und auch aufgewachsen war, wie der Teufel höchstpersönlich wirken. Daher versuchte Niphira keine hastigen Bewegungen zu machen während Marlis und ihr Vater miteinander sprachen. Bei den Worten ihrer Schülerin senkte die Sith langsam ihren Blick etwas weiter. Die Lage blieb relativ angespannt, gerade weil die Situation für Herr Sicard vermutlich damit vergleichbar war in einen Raubtierkäfig geworfen zu werden. Scheinbar war aber Marlis bei ihrem Vater durchgedrungen. Bei seiner Frage, ob Marlis das Leben wollte, welches dieser bevorstand, musste Niphira den Drang unterdrücken, schnell auf zu schauen. Doch auch hier war jedes Wort so unheimlich wichtig und großartig. Bei der Wortwahl “hässliche Pyramide” gluckste Niphira kurz. Auch wenn sie dem Orden diente, so war der Tempel der Sith wirklich nicht gerade eine Schönheit. Doch all die schönen Worte waren wertlos ohne den Segen von dem Vater von Niphiras Freundin. Beim ersten Teil wagte die Sith langsam aufzustehen. Gerade bei der Drohung wurde der Blick Niphiras dunkler und ihre Gesicht ernster. Es gingen ihr viele mögliche Reaktionen durch ihren Kopf. Nicht wenige davon waren provokant. Sie schaute knapp zu Marlis und dann wieder zu Herr Sicard. Langsam und mit geradem Rücken machte Niphira einen Schritt auf den Mann zu.

“Wenn Ihrer Tochter etwas passieren sollte, dann können Sie sich darauf verlassen, dass jemand anderes schneller war und mich erwischt hat. Sollte ich dennoch eines Tages in meinem Bestreben, Marlis zu beschützen, scheitern, dann werde ich dafür sorgen, dass Sie mich nicht suchen müssen.”

Niphira sprach mit einer eher kühlen Stimme, welche sie normalerweise nur in Gegenwart eines anderen Sith annahm. Ihre Hand ruhte auf ihrem Lichtschwert, da ihre eigentlichen Waffen gerade nicht da waren. Kurz wanderte der Blick zu Marlis ehe sie fortfuhr.

“Ich mag Ihre Tochter nicht nur. Ich liebe sie. Marlis ist ein Schatz für mich… und sollte irgendjemand ihr etwas tun, dann werde ich jeden in Filetstücke schneiden, der mich auch nur daran hindern will Rache zu nehmen…”

Ihr Blick war entschlossen und für einen Augenblick unterdrückte sie ihre Aura nicht. Man spürte die Macht, die von ihr ausging. Man spürte zwar die Anwesenheit der Dunklen Seite, doch mit einem Unterschied. Es war nicht chaotisch, sondern eher wie das Gefühl einer warmen Sommernacht. Langsam trat Niphira neben Marlis und legte ihr eine Hand auf die Schulter.

“Was ich euch über mich erzählte, war nicht komplett gelogen. Ich bin eine starke Kriegerin der Sith. Wenn Ihre Tochter von jemandem lernen kann, die Macht zu nutzen und dabei sich und andere zu verteidigen, dann bin ich es. Davon bin ich überzeugt.”

Niphira schaute zu Marlis.

“Ich will niemanden mehr verlieren, der mir wichtig ist.”

Es war die Wahrheit. Ihre Mutter Hiteda war wegen nichts gestorben. Sowas wollte die Sith unterbinden. So schaute Niphira wieder zu Herr Sicard und versuchte, stark und überzeugt zu wirken. Auch wenn ihr der Gedanke, dass im schlimmsten aller Fälle dieser Mann sie jagen würde, alles andere als angenehm war. Allerdings nicht, weil Niphira glaubte, ihn nicht schlagen zu können, sondern weil dieser Mann bei der Jagd sterben könnte und sie dann auch sein Blut an ihren Händen hätte. Auch das war nicht akzeptabel. Sie würde Marlis daher mit allem beschützen, was ihr möglich war.




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Denon- Wohnung von Marlis' Eltern- Marlis' Zimmer- mit Niphira und Marlis' Vater

Die Situation war nervlich anstrengend. Das Letzte,was sie jetzt gebrauchen könnte, war ihr Vater, der Panik bekam. Aber er hörte sich an, was sie zu sagen hatten, auch wenn ihm das sicher nicht passte. Sicher wäre ihm Gina Stormkiller eintausend Mal lieber gewesen als Darth Makhaira. Aber er kannte seine Tochter auch gut genug, um zu hören, dass sie nicht log. Trotzdem musste er natürlich diese Warnung an die Sith aussprechen und diese erhob sich und versprach, sie zu beschützen. Und sie- sollte sie scheitern- zu rächen. Marlis erhob sich und schüttelte grinsend den Kopf.

"Und was haben wir dann davon, wenn du mich rächst? Wär nur für dich. Wenn ich nicht mehr bin, bringt mir Rache garnichts."

Ihr Vater sah sie finster an und wenn Blicke töten könnten, wäre Marlis genau jetzt gestorben. Doch er fuhr sich nur noch einmal mit der Hand durchs Gesicht und wandte sich zum gehen. Es fiel ihm schwer, sie gehen zu lassen. Der Blick in seinen Augen liess Marlis fast das Herz brechen, aber sie würde keinen Rückzieher machen.

"Mir passiert nichts, Dad. Und ich werd auch kein blutrünstiges Monster. Versprochen."

Er sah sie an und warf noch einen Blick auf ihre Freundin.

"Wenn ihr euer Wort haltet und mein Mädchen wirklich anständig bleibt, heisse ich euch persönlich in dieser Familie willkommen. Denkt einfach daran, dass sie mir genauso wichtig ist wie euch."

Sein Blick wanderte zu Marlis zurück und er nickte.

"Jetzt solltet ihr aber schlafen.Um 8 gibts Frühstück. Gute Nacht."

Damit schloss er ihre Zimmertür und liess sie mit Niphira allein. Marlis´ Gesicht kribbelte. Den Schmerz in seinen Augen zu sehen war schlimm gewesen und wie gern hätte Marlis ihn davor bewahrt. Es war ein Fehler gewesen, hier her zu kommen, auch wenn es jetzt scheinbar gut war. Zumindest für ihren Vater. Bebend atmete sie ein und wandte sich wieder Niphira zu.

"Ok, Part 1 haben wir. Er wird es Mama sicher sagen, wenn sie aufstehen. Dann erwartet uns Runde 2 wohl beim Frühstück."

Sie war müde. Das Gespräch hatte ihr zugesetzt und sie waren ja schon eine Weile auf. Marlis ging zu ihrem Bett, um Kissen und Decken so vorzubereiten, dass zwei Nasen es gemütlich hatten.

"Komm einfach dazu, wenn du im Bad fertig bist. Ich hab dir ein frisches Handtuch und ne Zahnbürste hingelegt. Shampoo und Zeug nimm einfach von dem, was da ist. Hab ich auch gemacht."

Marlis lächelte Niphira an und nickte ihr dann aufmunternd zu. Den Segen ihres Vaters hatte sie ja schonmal. Oder zumindest seine Toleranz. Alles andere musste langsam wachsen und das würde so kommen. Marlis hatte ja nicht gelogen: Darth Makhaira war eine ehrbare Person.Etwas, das Marlis hatte erst lernen müssen und etwas, das auch ihre Eltern lernen würden. Ganz sicher.

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Das Thema Rache wog schwer bei dieser Geschichte. Marlis schaltete sich daher selbst genauso ein. Vermutlich war es leichter, wenn die Tochter ihrem Vater die Sache erklärte. Zumindest schien es im ersten Moment wirklich so besser zu laufen. Schließlich wandte sich Herr Sicard zum Gehen und Marlis versprach abermals, dass sie kein Monster werden würde. Doch waren seine Worte hart und wogen schwer. Sie hatte die Verantwortung, falls Marlis etwas passieren sollte. Auf der anderen Seite wäre es Niphira selbst, die sich die größten Vorwürfe machen würde. Daher blieb die Sith auch erst einmal stumm und nickte nur knapp bei den Worten des Vaters ihrer Freundin. Niphira schaute zu ihrer Freundin und merkte, wie hart es für sie sein musste. Alleine wie Marlis einatmete verriet viel über ihre innere Verfassung. Sanft umarmte Niphira ihre Freundin, küsste sie sanft und hauchte ein leises;

“Alles wird gut. Wir schaffen das.”

Am Ende wurde es aber wirklich Zeit zum Schlafen. Die Sith machte sich nach dem Hinweis bezüglich Zahnbürste und anderer Sachen auf den Weg ins Bad. Doch anstatt direkt zum Duschen zu gehen, starrte die Sith ihr Gegenüber im Spiegel an. Das hatte sie ja mal richtig versaut. Der ganze Stress! Dabei sollte dieser Besuch Marlis helfen. Er sollte positiv sein. Ihre ganze Mimik verfinsterte sich für einen Moment bei diesem Gedanken, ehe sich die Sith dann doch dazu durchrang, sich zu entkleiden, um dann die Dusche zu benutzen. Es war nur ein kurzer Moment der Ruhe, ehe spätestens am kommenden Morgen die Lage im schlimmsten Fall wieder eskalieren würde. Ganz großartiger Job von ihr. Sie ließ sich dabei ein wenig Zeit. Ruhe. Die Sith brauchte definitiv Ruhe zum Nachdenken.

Etwas später, Niphira hatte sich geduscht und ihre Zähne geputzt, kehrte sie zurück in das Schlafzimmer. In dem etwas zu großen Shirt wirkte die Sith wahrscheinlich eher wie eine verschlafene Studentin und weniger wie eine Kriegerin, ehe sie ihre Freundin anlächelte, während auch Niphira die Müdigkeit überkam.

“Ich glaube, Schlafen ist ein guter Gedanke.”

So machte sich Niphira bereit, mit Marlis zusammen in diesem Bett zu schlafen. In diesem Bett, das wahrscheinlich sehr kuschelig aussah. Der Sith entwich ein herzhaftes Gähnen, nur um dann Marlis mit einem doch ziemlich müden Blick anzusehen. Schlaf… Morgen wäre wirklich noch stressig genug. Jedoch musste Niphira eine Sache noch loswerden.

“Tut mir Leid. Ich habe es vermasselt. Die Zeit hier sollte für dich schön werden und nicht… so eskalieren. Ich habe mir das alles anders vorgestellt.”

Man erkannte an ihrer Stimme, dass sie es ehrlich meinte und der Blick, welcher eher nach geprügeltem Hund weniger wie Sith wirkte, unterstrich das ganze nur.




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Denon- Wohnung von Marlis' Eltern- Marlis' Zimmer- mit Niphira

Nachdem ihr Vater gegangen war, herrschte immernoch eine unangenehme Spannung im Raum. Wie ein Echo dessen,was ihr Vater befürchtete. Als sie tief durchatmete, nahm Niphira sie in die Arme und küsste sie zärtlich. Marlis erwiederte die Geste, indem sie Niphira kurz an sich drückte. Sie meinte dann zuversichtlich, dass sie das schaffen würden. Marlis schwieg etwas.

"Es hat sich schon die ganze Zeit komisch angefühlt hier. Als würde sich langsam irgendwie ein Druck aufbauen und jetzt.. entläd sich alles, was sich angestaut hat. Aber wir sind noch nicht durch."


Ihr wurde ein bisschen schlecht bei dem Gedanken. Sie würden es schaffen. Natürlich. Es blieb ihnen jetzt ja auch nichts anderes übrig. Aber Marlis hatte das Gefühl, dass sie nicht mehr ganz die Alte sein würde, wenn sie Denon wieder verliessen.
Einen Moment später löste sich die Sith von ihr und machte sich auf den Weg ins Bad. Marlis blieb allein in ihrem Zimmer zurück. Sie richtete alles für ihren Schlafgast her und sah sich dann um. So viel vertrautes. So viele unbeschwerte Erinnerungen. Das alles lag jetzt wie ein Stein auf ihrem Brustkorb. Ein Stein auf ihrem Herzen. Daher kam die Redensart also. Tränen stiegen in ihre Augen und sie atmete tief durch und biss die Zähne zusammen. Wie in Trance ging sie zu ihrem Kleiderschrank und suchte ein paar Lieblingsstücke heraus. Ihre allerliebsten Sachen waren im Jedi-Tempel. Aber die hatte sie mit dem Gedanken ausgewählt, jederzeit wieder einen Heimaturlaub machen zu können. Jetzt wählte sie mit dem Gedanken aus, ihr Zuhause nie wieder zu sehen. Sie holte sich ihren Schreibtischstuhl und kletterte darauf, um eine grosse Tasche von ihrem Schrank zu holen. Darin landeten neben ein paar Kleidungsstücken auch Andenken wie Holo's, das Parfum ihrer Grossmutter und ein paar Schmuckstücke, an denen schöne Erinnerungen hafteten. Sie wollte sie mitnehmen um nicht zu vergessen, wer sie wirklich war. Fast hektisch packte sie alles ein und zog schliesslich die Tasche zu. Sie schob den Stuhl zurück an den Schreibtisch und stellte die Tasche in die Nähe der Tür. Dann schlüpfte sie in ihr Bett und wartete.

Nur wenige Augenblicke kam Niphira zurück ins Zimmer und für einen Moment fühlte Marlis sich, als hätte man sie nur knapp nicht bei einer unerlaubten Aktion erwischt. Aber die Sith scherten sich wahrscheinlich weniger über sowas wie persönliche Besitztümer. Niphira sah in dem T-Shirt um einiges jünger aus, was Marlis lächeln liess. Sie beide waren wirklich müde, es war ja auch schon spät. Oder früh. Je nach dem, wie man es sah. Sie stellte noch den Wecker, damit sie morgen nicht zu spät zum Frühstück kamen und machte dann Platz für ihre Freundin. Diese Entschuldigte sich dafür, ihr den Heimat-Urlaub vermasselt zu haben und Marlis verzog das Gesicht.

"Wie gesagt, es hat sich eh schon die ganze Zeit komisch angefühlt. Jetzt ist es einfach eskaliert. Hat vielleicht den Vorteil, dass ich dann nachher froh sein werde, wenn wir wieder gehen."


Sie schenkte Niphira ein Lächeln, wusste aber schon, dass es sich nur Erleichterung sein würde, dass sie empfinden würde. Schnell verdrängte sie den Gedanken. Ein paar Stunden hatte sie noch. Und im Gegensatz zu Niphira, die ihre Mutter hatte töten müssen, würden ihre Eltern leben. Zwar mit noch mehr Sorge und vielleicht sogar abstossenden Gedanken an sie, aber sie würden leben. Erneut atmete Marlis tief durch. Das musste genügen. Mehr bekam sie hier nicht mehr.

"Magst du mir erzählen, wie es eskaliert ist? Wie kam mein Dad in diese... Situation?"


Es wäre sicher nicht so gekommen, wenn er nur rein gekommen wäre, um das T-Shirt zurück zu fordern oder einfach nach ihnen zu sehen. Oh man, warum hatte er nicht einfach weiter schlafen können? Es wäre so viel einfacher gewesen. Erneut spürte Marlis einen Kloss im Hals und kämpfte ihre Tränen zurück. Die Situation war einfach nur zum kotzen. Machtsensitivität war ein Fluch. Nicht mehr. Es zerstörte nur alles und verursachte Leid und Schmerz. Und tot, wenn sie an ihren Ausbruch dachte. Kein Geschenk- ein Fluch. Sie waren Verfluchte.

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Sie waren noch nicht durch. Marlis hatte recht. Niphira verfluchte sich selbst nicht einfach einen Tag, noch gewartet zu haben. Sie schämte sich dafür einen so schlimmen Fehler gemacht zu haben, nur um ihre Freundin leiden zu lassen. Eigentlich hatte die Dusche geholfen, doch die Stimmung, als Niphira in das Zimmer zurückkam, wirkte Marlis ein wenig merkwürdig. Ihre Gegenwart ähnelte jener der Anfangszeit ihres Kennenlernens. Ein Grund mehr, wegen dem Niphira besorgt war. Immerhin lächelte ihre Freundin, weswegen die Sith dieses erwiderte. So nahm sie den Platz ein, den Marlis ihr geschaffen hatte. Doch die Worte waren alles andere als das, was dieser Besuch bewirken sollte.

“Du bist nicht ehrlich zu mir. Ich sehe dir an, wie sehr es dich belastet. Ich habe es verbockt.”

Es war eine nüchterne Feststellung. Eine Tatsache, die sie wahrscheinlich auch ohne die Bindung zur Macht bemerkt hätte. Es war einfach traurig. Am Ende fragte Marlis, wie es zu der Situation mit ihrem Vater kam, was die Sith langsam nicken ließ. Sie brauchte einen Moment. Am Ende musste die Sith aber Antworten. Es war das Mindeste, was Marlis verdient hatte. So sinkte die Sith ihren Blick ein wenig und fing an.

“Ich hatte gesehen, dass der Tempel mich quasi Sturm geklingelt hatte auf dem Com. Also dachte ich, dass ich mal nachfrage, was los ist. Ich hatte eigentlich gedacht, die Tür verschlossen zu haben. Also führte ich das Gespräch. Als ich fertig war, bemerkte ich, dass jemand in der Tür stand.”

Die Sith wollte sich für dieses Vorgehen am liebsten selbst Ohrfeigen. Sie hätte vorsichtiger sein müssen.

“Ich bin nervös geworden und hatte Angst, dass dein Vater die ganze Nachbarschaft zusammen schreit. Also habe ich ihn mit der Macht rein geholt und kurz gegen die Wand gedrückt, um zumindest klar zu machen, dass er bitte ruhig sein sollte und dann bist du quasi schon dazu gekommen.”

Es war zusammengefasst. Doch bei der Erinnerung an das Gespräch musste Niphira schlucken.

“Ich würde dich lieber einem Jedi übergeben, weil ich nicht weiß ob sie mich für meine Befehlsverweigerung am Ende doch zur Rechenschaft ziehen wollen. ”

Es würde passen. Auf der anderen Seite könnte noch etwas anderes sein.

“Wobei mein Kontakt auch vermutete, dass es mit dem Verschwinden der Jedi-Rätin zusammenhängt, mit der ich gesprochen habe.”

Niphira schaute dann ernst zu Marlis, nachdem sie sichtlich Probleme hatte, den Augenkontakt zu halten. Es war einfach so viel Scham in ihr.

“Du erinnerst dich an die Wortwahl, dass ich dich zu nichts zwingen werde, so lange es sich verhindern lässt?”

Es würde auch ihr wehtun, sollte es so weit möglich sein.

“Ich will, dass du fliehst, sobald wir das Gefühl bekommen, dass irgendetwas passieren wird. Ich will, dass du überlebst. Nimm dann unser Schiff oder meinen Jäger und reise nach Coruscant. Es ist wichtig, dass du sicher bist. Ich will nicht, dass dir etwas passiert. Ich will nicht, dass du wegen dem, was ich getan habe, leiden musst. Und ich werde dann keine Widerrede dulden. Betrachte es als eine Notfallanweisung von deinem Meister und nicht deiner Freundin. Ich habe dich nicht gerettet, damit du dann doch stirbst.”


Sie musste es ansprechen. Es ging nicht anders. Wenn die Sith ehrlich mit sich war, dann würde sie wohl kaum schlafen können. Doch eine Sache musste sie noch hinzufügen.

“Bitte vergiss nicht, dass ich dich beschützen werde. So lange ich lebe.”

Auch wenn im schlimmsten Fall ihr Leben schon bald enden könnte. Egal was kam. Niphira würde nicht einfach sterben. Sie würde kämpfen. Sie würde so lange durchhalten, bis Marlis fliehen konnte. Und wenn sie dann am Ende doch beide entkamen? Dann würde Niphira wahrscheinlich Dex kontaktieren. Dann wäre der Punkt endgültig erreicht, an dem sie über ihren Schatten springen und die Hilfe von Jedi anfordern musste. Auch wenn sie es lieber vermeiden würde. Es war dann halt einfach so. Umgekehrt wusste Niphira nun auch, dass sie mit Glück eine Stunde schlafen würde. Ihre Gedanken kreisten um Ideen, wie sie Marlis im schlimmsten Fall beschützen könnte. Jedoch konnte man dabei ihrem Gesicht ablesen, dass sie gerade innerlich regelrecht verzweifelt war.



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Denon-Wohnung der Sicards- Marlis' Zimmer- mit Niphira

Lächelnd nahm Niphira neben ihr im Bett Platz und Marlis rutschte noch ein Stück zur Seite, damit sie auch bestimmt genug Platz hatte. Dann lächelte sie sie an, zumindest bis die Sith meinte, dass sie lügen würde. Marlis legte den Kopf schief.

" Ich lüge nicht! Ich hab tatsächlich die ganze Zeit so nen... Knoten im Magen. Jetzt ist es ein bisschen besser, aber nicht weg. Dafür bin ich.. traurig. Ich hätte meinen Eltern den Kummer jetzt gern erspart. Jetzt machen sie sich sicher noch viel mehr Sorgen. Das werde ich nicht mehr ändern können. Und genau das ist der Punkt: Passiert ist passiert und jetzt müssen wir gucken, wie wir hier wieder raus kommen."

Als Niphira dann erklärte, wie es überhaupt soweit gekommen, runzelte Marlis die Stirn. Ihr armer Vater musste den Schreck seines Lebens bekommen haben. Sie schnaubte.

"Du brauchst definitiv jemanden, der dir den Rücken frei hält."


Sie grinste ihre Freundin an. Für einen Augenblick. Das hier war zwar blöd aber für sie nicht wirklich bedrohlich. Wenn sie in gefährlicheren Situationen genauso war, hatte sie in etwa ne Idee, womit Norag beschäftigt war in den letzten Jahren und was ihr Platz werden würde. Das die erste Begegnung ihres Vaters mit einem Machtanwender so abgelaufen war, war ebenso bedauerlich, auch wenn sie sich jetzt irgendwie rausgewunden hatten. Hoffentlich würde er nicht permanent ängstlich bleiben deswegen. Aber es war ja nur kurz gewesen. Was man mit ihr getan hatte, war alles, nur nicht kurz gewesen. Unbewusst berührte sie die sichtbaren Narben ihrer Tortur, ehe Niphira meinte, dass sie sie lieber an einen Jedi übergeben würde, weil ihre Zukunft gerade so ungewiss war. Marlis hob erneut eine Augenbraue und sah die Sith an.

"Machen die so ein Geschiss, wenn du dich entschliesst, eine Padawan in dein Gefolge aufzunehmen statt sie zu töten?"

Sie schnaubte.

" Bezeichnen sich als stark, haben aber Angst vor einer Padawan.Das sollte man sie ihr Leben lang nicht mehr vergessen lassen."

Niphira's Kontakt vermutete jedoch auch einen Zusammenhang mit der verschwundenen Jedi-Rätin. Marlis hoffte, dass sie inzwischen sicher wieder zu Hause war.

"Du hast mit ihr geredet, das macht dich nicht zur Verantwortlichen. Wenn die auf ihre Leute nicht aufpassen können, ist das ihr Problem, nicht deines."

Marlis empfand riesigen Trotz, wenn sie an die anderen Mitglieder des Sith-Ordens dachte. Mehr noch, wenn sie sich vorstellte, dass sie Niphira irgendwie schaden wollten. Aber genau das schien das zu sein, was diese befürchtete. Sie erinnerte Marlis daran, dasss sie sie zu nichts zwingen würde, solang es sich verhindern liess. Ja, diese kleine Ausnahme in dieser Klausel machte Marlis immernoch nervös. Aber ja: Niphira war eben nicht nur ihre Freundin, was sie ihr kurz darauf auch nochmal klar machte. Im Ernstfall solle sie fliehen. Mit ihrem Jäger oder dem Schiff. Marlis runzelte die Stirn.

"Dann müsstest du mir nochmal bisschen Flugunterricht geben. Vor allem zum Thema Start und Landung. Ich glaub, wenn der Vogel erstmal im All ist, ists nicht mehr so wild. Und dann... nach Coruscant? Könnte ich nicht Norag alarmieren? Ich könnte mir vorstellen, das Norag und Lilya ziemlich... sithmässig ausrasten, wenn sie hören, dass du in Schwierigkeiten steckst."


Sie lächelte Niphira einen Moment an, ehe die ihr versprach, sie zu beschützen. Marlis nickte.

"Aber vergiss nicht, dass auch du nicht allein bist. Auch, wenn die Abschlussprüfung echt gemein war: Ich denke, Norag würde sofort kommen um dir zu helfen. Und Lilya sowieso. Und du hast ja selbst schon zu spüren bekommen, was passieren kann, wenn wir zusammen arbeiten."

Es war ein Vorschlag und Marlis machte weiter.

"Und wenn du dir Sorgen machst, dass sie sich aufregen, weil du mich nicht getötet hast... besorgen wir nen Halsband für mich. Kein echtes natürlich, aber vielleicht mit nem Peilsender. Falls ich mal verloren gehe, dann kannst du mich finden. Und dann verkaufst du mich auf Bastion als deine neue Sklavin. Bin ja eh dein Eigentum, hast du gesagt. Zumindest in deren Akten. Dann haben sie vielleicht weniger Grund zu hyperventilieren."

Sie dachte einen Moment länger über die Idee nach.

"Irgendwie sowas würd ich eh wollen. Entweder etwas, womit du mich finden kannst, sollten wir getrennt werden. Oder nen Treffpunkt. Cathar zum Beispiel. Man müsste nur die Hütte wieder aufbauen irgendwie. Ich glaub nicht, dass die in dem Dorf da nen Hotel oder sowas haben."

Marlis wollte Niphira genauso wenig verlieren, wie diese sie. Zumindest die Option zu haben, einander wieder zu finden, sollte sie wirklich fliehen müssen, würde Marlis enorm beruhigen. Und wenn sie jetzt allein auf Cathar war? Wie lange würde sie da auf Niphira warten, ehe sie aufgab? 3 Monate? 3 Jahre? Wahrscheinlich würde sie eine Kontaktmöglichkeit hinterlegen, damit Niphira sie rufen konnte, ohne Stress mit der Republik zu bekommen. Vor allem, falls der Krieg wieder losbrechen würde.

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Denon - Wohnung der Sicards - Marlis Zimmer - Niphira und Marlis


Die Worte bezüglich dessen, dass Marlis ja nicht lügen würde und wie es ihr ging, waren bedauerlich. Nein… Es war schlimm. Vorsichtig legte die Sith einen Arm um ihre Freundin. Sie wollte, dass ihr Gegenüber wusste, dass sie da war. Tatsächlich fühlte sich Niphira deswegen schlecht. Die paar Stunden hätte sie nun auch warten können! Aber nein! Am Ende hatte selbst sie ein gewisses Pflichtgefühl und war den Sith gegenüber loyal. Die Regeln zu verbiegen, um einen Vorteil zu bekommen, war schließlich kein Beweis dafür, dass sie nicht den Sith diente.

“Ich verstehe… Ich glaube aber die Sorgen sind alleine wegen des Verschwindens nicht gerade geschrumpft. Ich frage mich auch, ob die Jedi ihnen irgendwann geschrieben hätten, dass du leider im Kampf gefallen bist. Irgendwann wäre es aufgefallen. Vielleicht geht es ihnen jetzt schlechter, aber langfristig? Und der Schock, dass du eine ausgebildete Sith bist, wäre vielleicht irgendwann noch größer geworden.”

Bei der Aussage, dass Niphira jemanden brauchte, der ihr den Rücken freihalte, lächelte sie etwas verlegen. Es stimmte in der Tat.

“Vielleicht versuche ich deswegen Wesen zu finden, die ich ausbilden kann und meine Ansichten zumindest weitestgehend teilen.”

Am Ende musste sie aber auch alleine zurechtkommen. Daher hatte auch die Sith einen kleinen Knoten im Magen. Im Worst Case würde sie bald hingerichtet werden. Sie könnte bald am Ende ihrer Laufbahn stehen. Doch Marlis Einstellung zu diesem Thema ließen die Sith seufzen. Ihr Blick war deutlich ernster geworden.

“Das Problem bei dir ist, dass sie es mir so auslegen können, dass ich nicht loyal wäre. Ich wäre damit nicht nur ein Schwachpunkt, sondern auch eine Gefahr. Am Ende könnte man vermuten, dass ich der Rätin die Flucht ermöglicht habe… oder aber…”

Niphira kam noch ein anderer Gedanke.

“Oder aber mein Meister ist nicht nur verschwunden, sondern hat auch den Auftrag nicht beendet. Ich erreiche ihn nicht und wenn der Orden es auch nicht schafft? Dann muss seine Schülerin den Kopf hinhalten, die zuletzt Kontakt zu ihm hatte.”

Gerade der letzte Punkt würde so perfekt passen. Dieser Mann würde vermutlich wirklich einfach so verschwinden und nicht wirklich einen Gedanken daran verschwenden, dass Niphira dafür den Kopf hinhalten muss.

Doch zum Glück zog das Thema weiter zum Flugunterricht. Jedoch auch die Anmerkung bezüglich Norag ließen die Sith nachdenken. Ihr Blick war ernst und man merkte, dass es ihr wehtat die folgenden Worte zu formen.

“Sollte es wirklich so extrem schief gehen… Dann habt ihr keine Chance. Ich kann auch nicht alle besiegen. Norag ist stark, Lilya sollte auch gewachsen sein und auch deine Fortschritte sind beachtlich, doch all das wird nicht ausreichen, um den gesamten Orden zu unterwandern oder anzugreifen, um mich zu retten.”

Der Vorschlag, Marlis könnte sich als ihren Besitz ausgeben, schüttelte die Sith nur mit dem Kopf.

“Ich habe ausgesagt, dass ich dich dazu bringen konnte dich den Sith anzuschließen.”

Doch das andere war tatsächlich ein bedrückender Punkt. Die Sith streichelte ihrer Freundin über die Wange und lächelte, weil sie selbst fand, dass es zu kitschig war, was sie nun sagen würde.

“Wenn es wirklich so schlimm wird, dann versuch Norag zu erreichen. Er soll dir alles beibringen, um dich sicher zu fühlen. Danach kannst du gehen, wohin du willst. Das einzige, was ich dir versprechen werde, ist, dass ich mich nicht einfach schlachten lassen werde. Sie sollten schon diese Entscheidung in Blut bezahlen. Am Ende müssen wir ja nur entkommen.”

Wahrscheinlich war es der leichteste und beste Weg, einfach mit Marlis den Weg zum Schiff durchzuschlagen und dann zu fliehen, so weit es ging. Aber das waren Horrorszenarien. Vielleicht wurde es nicht so schlimm.

“Vielleicht wollen sie mir nur einmal auf die Finger hauen oder eine Lektion erteilen und wir machen uns nur unnötig gedanken und meine Befürchtungen entspringen nur der Angst alles verlieren zu können!”

Die Sith lächelte, doch innerlich hatte sie eher das Gefühl, dass es eines der Horrorszenarien wird.



Denon - Wohnung der Sicards - Marlis Zimmer - Niphira und Marlis
 
Denon-Wohnung der Sicards- Marlis' Zimmer- mit Niphira

Niphira versuchte dem Vorfall positive Folgen abzugewinnen und meinte, dass es für ihre Eltern langfristig wohl besser wäre, dass sie die Wahrheit kannten. Sie meinte, dass es irgendwann aufgefallen wäre. Marlis runzelte die Stirn.

"Oder es wär nie aufgefallen, weil ich meine Eltern jetzt vielleicht das letzte Mal sehe. Ich weiss nicht, ob und wann der Jedi-Orden die Angehörigen informiert und primär gelte ich wahrscheinlich eher als Vermisst als als Gefallen."

Sie dachte einen Moment nach und schnaufte dann.

"Ich denke, meine Eltern sind jetzt geschockt und wenn der Schock nachlässt und sie begreifen, dass ich diesen Weg freiwillig gegangen bin, werden sie sauer werden und mich enterben oder so. Ich glaub nicht, dass sie es wirklich gut heissen, wenn ich diesen Weg gehe. Allein schon, wenn ich mir anschaue, wie mein Dad auf dich reagiert hat."


Wenn sie sie enterbten und aus der Familie verbannten, war es vielleicht noch das beste, was passieren konnte. Die Sith räumte dann ein, dass sie vielleicht darum Wesen suchte, um sie auszubilden. Um jemanden zu haben, der für sie drauf achtete, das die Tür verschlossen war. Marlis nickte.

"Stell dir mal vor, das hier wär ne Undercover-Mission in irgendeinem republikanischen Militär-Stützpunkt gewesen. Und du beantwortest einfach nen Com-Anruf aus der Heimat. ... Es gäbe jetzt Tote und wir hätten Glück, wenn wir noch am Leben wären."

Sie hatten wirklich Glück, dass es "nur" ihr Vater gewesen war, der die Wahrheit herausgefunden hatte. Wobei es immer noch passieren konnte, dass er es sich anders überlegte und die Sicherheit rief, um seine Tochter zu befreien. Wahrscheinlich würde sie es für ihr Kind tun, auch wenn das bedeutete, dessen Zorn für den Rest des Lebens auf sich zu ziehen. Aber das Kind wäre "sicher". Marlis hoffte, dass ihr Vater ihr weit genug vertraute, um genau das nicht zu tun. Sie seufzte.
Die Rückkehr nach Bastion war genauso ungewiss. Das sie noch lebte, könnte ihrer Meisterin als Schwäche ausgelegt werden. Und man könnte die Sache weiter spinnen, dass Niphira die Rätin befreit hätte. Quasi als Jedi-Sympathisantin. Marlis runzelte die Stirn.

" Dann lass mich im Schiff... oder auf einem Raumhafen in der Nähe von Bastion. Sag, du hast mich doch noch umgelegt, weil ich dich genervt hab und schwach war. So nen Spruch lieben sie sicher. Und wenn du auf Bastion fertig bist, sammelst du mich wieder ein. Dann sind die diejenigen, die doof gucken, wenn ich ne fertig ausgebildete Sith bin."

Marlis grinste Niphira an. Wenn sie wirklich die Quelle für so viele Probleme war: Warum sollte Niphira sie also nach Bastion schleppen? Marlis würde auf Niphira warten. Das würde sie wirklich!
Niphira stellte auch die Theorie auf, das sie für Vergehen ihres Meisters zur Rechenschaft gezogen werden würde. Marlis runzelte die Stirn.

"Generationenschuld. Das passt so in mein Bild von den Sith. Wär was anderes, wenn man dich einfach fragen würde, was du über den Auftrag weisst und ihn an dich weitergeben würde. Aber dich bestrafen dafür, dass dein Meister ihn nicht beendet hat? Die sind doch echt nicht ganz sauber da."

Als Marlis dann von Rettungsaktionen sprach und Norag dazu holen wollte, wies Niphira sofort ab. Sie hätten keine Chance. Marlis schnaufte.

"Müssten wir es wirklich mit dem ganzen Orden aufnehmen?"


fragte sie grummelig. Wahrscheinlicher erschien ihr, dass sie es mit einer Hand voll Individuen zu tun bekamen, die aber immernoch zu stark für sie waren. Ihre Meisterin meinte auch, dass sie Marlis nicht als Sklavin verkaufen konnte, da sie bereits gemeldet hatte, dass sie sich den Sith angeschlossen hätte. Marlis seuftzte wieder. Das war richtig verzwickt. Doch Niphira lächelte und streichelte ihre Wange. Sie gab ihr den Auftrag, im Worstcase Norag aufzusuchen, sich von ihm ausbilden zu lassen und dann ihres Weges zu ziehen. Ihre Augen zeigten deutlich , dass ihr die Vorstellung Angst machte. Sie wollte Niphira nicht dort zurücklassen müssen in dem Wissen, dass sie es nicht raus schaffen würde. Natürlich würde sie sich wehren und bei allen Sternen: Es würde böse werden für jene, die ihr ans Leder wollten. Und schliesslich meinte sie sogar, dass sie ja nur fliegen müssten. Marlis runzelte die Stirn.

"Vielleicht sollte sich doch beim Schiff bleiben. Wenn du mir das Fliegen beibringst, kann ich dich zur Not von der Spitze der Pyramide abholen, wenns doof kommt."

Schlug sie vor. Letztlich wiegelte Niphira aber ab, dass man sie vielleicht nur verwarnen wollte. Marlis Magen knotete sich bei dem Gedanken an eine Rückkehr nach Bastion aber nur zusammen. Dabei nicht mal mehr aus Sorge um sich selbst, sondern viel mehr aus Sorge um Niphira. Marlis sah sie an. Sie lächelte, aber das Lächeln erreichte irgendwie nicht die Augen. Marlis streichelte nun ihrerseits Niphiras Wange , bevor sie etwas tat, worüber sie nicht nachdenken musste. Etwas, dass sich jetzt gerade ab einfach richtig anfühlte. Sie lehnte sich vor und küsste die Sith-Kriegerin. Zaghaft zunächst. Sie war so mutig. Was auch immer die Sith ihr boten, es musste echt toll sein, wenn sie dieses enorme Risiko in Kauf nahm. Marlis glaubte nicht, dass sie sich nach ihrer Ausbildung noch einmal in die Pyramide begeben würde. Es sei denn, einer ihrer Freunde war dort und in Gefahr. Aber sonst? Niemals!


Denon- Wohnung der Sicards- Marlis' Zimmer- mit Niphira
 
Denon - Wohnung der Sicards - Marlis Zimmer - Niphira und Marlis

Es war einfach traurig. Marlis glaubte, dass ihr Verschwinden vielleicht nie aufgefallen wäre. Es war deprimierend und schade gleichzeitig. Allerdings war ein Punkt falsch bei ihren Worten.

“Wenn jemand im Einsatz fällt, dann wird irgendwann aus dem Vermisst ein Gefallen. Wahrscheinlich mit einem Zusatz wie ‘im Dienst des Jedi-Ordens’ oder so. Ich hoffe, dass mit der Zeit deine Eltern verstehen, dass ich dich nicht zu einem Monster machen will, sondern nur helfen, dass du deine Fähigkeiten richtig nutzen kannst. Was du daraus machst, ist ab einem gewissen Punkt deine Sache. Und ich will versuchen, dass wir, so es denn möglich ist, hin und wieder zumindest mit ihnen in Kontakt treten können. Ich denke, man muss sich kennen lernen.”

Bei der Anmerkung, dass dieses Gespräch bei einem Undercover-Einsatz wohl zu extremen Konsequenzen geführt hätte, grinste Niphira breit.

“Ich glaube, bei sowas wäre ich schon ein bisschen vorsichtiger.”

Tatsächlich hatte Marlis aber mit ihrer Aussage da einen wichtigen Punkt getroffen. Die Sith hätte deutlich aufmerksamer sein müssen. Auf der anderen Seite würde man wohl kaum Sturmklingeln bei ihr, wenn man wusste, dass sie gerade Undercover irgendwo einen Einsatz hatte. Umgekehrt beschäftigte es Niphira schon ein wenig, warum man so vehement darauf beharrte, dass sie zurück nach Bastion sollte. Jedoch nahm das Gespräch eine Wendung, bei der sie nachdenklich die Augenbrauen zusammenzog. Marlis irgendwo absetzen wäre eine Sache, doch das würde nicht gehen. Sie war offiziell Niphiras Schülerin. Sie dachte zu kurz. Man würde die Sith beobachten, sollte man ihr wirklich misstrauen. Das Marlis noch lebte? Das wäre binnen weniger Stunden bekannt.

“Ich glaube nicht, dass das funktioniert. Spätestens wenn ich dich wieder einsammle, würde man es herausfinden.”

Bei der Theorie, dass Niphira den Kopf für Darth Draconis würde hinhalten müssen, hatte Marlis auch eine sehr vorgeformte Meinung. Doch wenigstens hier konnte Niphira mit dem Teil eines Planes dienen.

“Ich will sie sowieso überzeugen, dass sie mir alles geben, was sie über seinen Verbleib wissen. Ich habe da noch eine Rechnung mit ihm offen.”

In der Tat war es wirklich wichtig für sie. Dieser Mann hatte ihr alles genommen am Ende und nun lief er herum. Hatte die Sith scheinbar hängen lassen und im schlimmsten Falle würde Niphira seinetwegen zur Verantwortung gezogen. Es war einfach absurd. Bei der Frage, ob Marlis und die anderen es wirklich mit dem ganzen Orden aufnehmen müssten, schloss Niphira kurz die Augen, atmete tief durch und nahm sich kurz Zeit, ehe sie antwortete.

“Ihr müsstet in den Tempel rein kommen, was ja noch recht leicht wäre. Müsstet wahrscheinlich zu den Kerkern, mich da raus holen und dann? Wenn es schlecht läuft, werde ich nicht kämpfen oder auch nur stehen können. Das heißt, ihr müsstet mich raus tragen, während jeder anwesende Sith hinter euch her sein wird. In diesem Falle könnten wir froh sein, wenn wir es auch nur aus den Kerkern schaffen.”

Es war eine nüchterne Einschätzung, welche leider beinhaltete, dass eine Rettungsaktion absolut schief gehen würde.

“Ich habe dich und Norag nicht gerettet, damit ihr bei einer Selbstmordaktion drauf geht. Ich hoffe ehrlich gesagt, dass es nicht so schlimm endet.”

Bei dem, wie Marlis reagierte, bemerkte Niphira erst, wie schwer es für ihre Schülerin und Freundin sein musste, schon jetzt den Gedanken zu haben, dass sie ihren gemeinsamen Weg schon bald beenden müssten. Gerade deswegen versuchte Niphira auch etwas optimistischer zu sein. Daher lächelte sie erst einmal bei dem Vorschlag, dass Marlis im Schiff warten sollte, was eigentlich nicht dumm war.

“Ich denke, dass das die beste Option ist.”

In Wirklichkeit dachte Niphira nicht daran, dass Marlis sie dann irgendwo abholen würde. Eher würde die Sith den Autopiloten so einstellen, dass sie beim Start der Maschinen in den Orbit flog und sie ihr eine Nachricht hinterließ. Sie würde nicht das Leben ihrer Freundin aufs Spiel setzen, nur um irgendwie einen Rettungsring zu haben. Würde Niphira fliehen müssen, dann hätte sie noch ihren Jäger im Tempel. Es tat irgendwie gut, dass Marlis ihr über die Wange streichte. Die Sith lächelte sanft und schloss die Augen, ehe sie einen Kuss spürte, welchen Niphira erwiderte. Kurz darauf öffnete die Sith ihre Augen und lächelte. Sie war sich sicher, dass ihre Einschätzung richtig war. Liebe, ja Liebe könnte eine viel stärkere Emotion sein, um Stärke zu erlangen. Warum waren die anderen Sith nur so blind? In diesem Moment glaubte Niphira, dass sie alles schaffen konnte. Sie würden nicht auf Bastion sterben. Sie würden einen Weg finden, egal was kommen mochte.

“Ich glaube, wir sollten schlafen. Morgen haben wir noch den härtesten Teil vor uns!”

Damit legte Niphira ihren Arm um Marlis und war froh, nicht so einsam zu sein, wie es ihre Ordensbrüder und -schwestern waren. Sie hatte da eine bunte Truppe zusammen bekommen, die sehr viel Potenzial hatte. Und das Wichtigste: einen Menschen, den sie von ganzem Herzen liebte.



Denon - Wohnung der Sicards - Marlis Zimmer - Niphira und Marlis
 

Denon-Wohnung der Sicards- Marlis´Zimmer- mit Niphira


Niphira meinte, dass ihre Eltern früher oder später über ihren Tod informiert worden wären. Egal, ob das jetzt stimmte oder nicht.Aber wenn man sie nicht fand , würd die Todesmeldung irgendwann automatisch raus gehen. Marlis schnaubte.

"Sprich meine Eltern bekommen die Meldung vielleicht irgendwann noch. Im Jedi-Orden weiss keiner, dass ich noch lebe. Und wenn meine Eltern dann widersprechen, bekommen wir beide vielleicht noch Besuch. Irgendwer, der versucht, mich zu retten.Stell dir mal das mal vor."


Sie musste nicht gerettet werden. Und sie wollte auch nicht, dass man Niphira angriff,weil man meinte, dass sie sie irgendwie gefangen hielt.

"Vielleicht sollten wir meinen Eltern sagen, dass sie dem Jedi-Orden nicht sagen sollen, dass ich noch lebe.Einfach um Probleme zu vermeiden."


überlegte sie und knautschte dabei unbewusst ihr Kopfkissen. Niphira gab ihr dann zu bedenken, dass sie in einer echten Undercover-Mission nicht so unvorsichtig gewesen wäre. Marlis lächelte.

"Ich glaub, ich wär generell auf Feind-Gebiet vorsichtig. Nur doof, dass das jetzt irgendwie beides beides ist. Also entweder ich bin immer und überall vorsichtig oder ich scheiss drauf und mach was ich will. "


So oder so könnte ihr Leben sehr schnell enden. Wesentlich schneller als vor der Erkenntnis, das sie machtsensitiv war. Der Fluch, bei dem sie sich immernoch fragte, womit sie es verdient hatte.
Als sie Niphira Vorschläge gemacht hatte, wie sie das mit Bastion vielleicht handhaben könnten, schüttelte die Sith den Kopf. Man würde bemerken, wenn sie Marlis irgendwo zwischenparkte. Marlis atmete tief durch.Das bedeutete, sie MUSSTE mit, ob sie nun wollte oder nicht. Und auch Niphira schien nicht ganz abgeneigt zu sein, die anderen zu treffen. Marlis runzelte die Stirn.

"Du willst deinen Meister jagen?"

fragte sie und sah zu ihr. Wenn Niphira ihm nach so langer Zeit noch ans Leder wollte, war er sicherlich ein wirklich sympathischer Geselle. Marlis sah wieder zur Decke hoch. Sie kannte nicht viele Sith, zum Glück. Aber nach allem, was sie bisher mitbekommen hatte, wollte sie die anderen auch nicht kennenlernen, eigentlich. Auf der anderen Seite wuchs ihre Sorge um Niphira mit jeder Sekunde, auch wenn sie wusste, das man um sie nicht zu viel Angst haben musste. Ihren Vorschlag, sie mit Hilfe von Norag und Lilya aus dem Sith-Tempel raus zu boxen, lehnte Niphira auch gleich ab und sie hatte recht. Sie würden nicht weit kommen, vor allem nicht, wenn Niphira nicht kampffähig war. Erneut seufzte Marlis. Sie mussten tun, was man ihnen auftrug.Auch wenn sie das Gefühl hatte, dass sie die Klinge schon sehen konnte, in die sie rein rannten. Ausserdem hatte Niphira auch etwas dagegen, das sie ihre errungene Freiheit auf Spiel setzten, um bei dem Versuch sie zu retten zu sterben. Der Stein auf ihrem Herzen wurde noch einmal schwerer. Es konnte doch nicht sein, dass sie rein garnichts tun konnte, um ihr irgendwie zu helfen. Ausser das Schiff fluchtbereit zu halten und zu hoffen, dass ihre Freundin es schaffen würde. Reichlich wenig. Reichlich unbefriedigend.

"Bei den Jedi gibts ja die Kampf-Meditation, die irgendwie Verbündete unterstützen und Gegner ausbremsen soll. Vielleicht versuch ich das mal, während du drin bist. Vielleicht bringts irgendwas."


Nicht, dass sie wirklich glaubte, das sie so irgendwas bewegen könnte. Aber es geb ihr vielleicht das Gefühl, irgendwas tun zu können. Und wenn es nur das war. Dann schlug Niphira aber vor, den Tag zu beenden. Der nächste Tag würde noch schwer genug werden. Marlis nickte.

"Ok. Dann schlaf gut."

meinte sie leise und legte ihre Hand auf Niphira´s Arm. Sie hatte Angst vor dem Morgen.Angst vor dem nächsten Tag. Und Angst vor dem, was ein paar Tage später folgen würde. Aber Zeit war ein rücksichtsloses Monster, das einfach weiter lief und sich für nichts interessierte. Und so half ihr für den Moment die Nähe zu Niphira und die vertraute Umgebung dabei, irgendwann doch einzuschlafen.

Gefühlt ein paar Sekunden später piepte ihr Wecker. Noch so ein Teil, das es liebte, ihr das Leben zur Hölle zu machen. Marlis rieb sich mit der Hand übers Gesicht, dass sich immernoch fremd anfühlte und gähnte herzhaft. Sie war kein Morgenmensch, auch wenn die Frühdienste ab 7:00 auch ihre Vorteile hatten. Aber Aufstehen vor 9 Uhr war auch irgendwie Folter. Sie sah rüber zu Niphira und steichelte ihr übers Haar.

"Morgen."

Nicht guten Morgen.Gut war der Morgen nicht! Es gab keinen Aufschub mehr.Kein kleines Paradies, dass sie vor der Realität bewahren konnte. Nicht mal für ein Stündchen.

"Ich geh zuerst ins Bad."


murmelte sie und rollte sich von Niphira weg, bis sie im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Bett fiel. Es war kalt ohne Decke. Eben:Folter. Nicht ganz ein Eimer Eiswasser, aber fast. Auf dem Weg raus nahm sie die Kleider mit, die sie sich am Abend zuvor aus ihrem Schrank genommen hatte und machte sich auf dem Weg zum Bad. Als sie den schmalen Flug betrat, hörte sie ihre Mutter und ihren Vater unten leise sprechen. Es klang fast wie ein geflüsterter Streit. Das machte sie sofort wach und ihr Puls beschleunigte sich. Sie fühlte sich fast wie damals, als sie in den Kerkern der Sith auf ihren Tod wartete. Bald musste sie da runter und sie hatte nicht mehr viel Zeit. Es war ein Fehler gewesen, her zu kommen! Sie schloss sich im Bad ein und ein Teil von ihr schlug vor, die Tür einfach geschlossen zu halten, bis sie hier drin verhungert war. Aber das ging nicht. Rasch brachte sie ihre Morgen-Routine hinter sich, zog sich an und flüchtete schon fast wieder in ihr Zimmer.

"Meine Eltern wärmen sich anscheinend schon für uns auf."


meinte sie sarkastisch und warf ihren Schlafanzug auf die Tasche, die sie mitnehmen wollte. Die Tasche schnappen und weglaufen wär doch eine Idee, aber so etwas hätten ihre Eltern auch nicht verdient. Nein, sie würde sich dem stellen müssen. Dem Schmerz, der Enttäuschung, der Angst, der Wut und was da unten noch auf sie warten mochte.

Denon-Wohnung der Sicards- Marlis´Zimmer- mit Niphira
 
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