Nach Harz4-Essenplan Raumtemperatur-Tipps

Dark Hunter,
ich denke Sabermaster ist Mann's genug, um eine derartige Fürsprache von dir nicht zu benötigen.
Desweiteren sprach ich mich nie gegen das Lüften aus. Sehr witzig!
Und dies war mein letzter Kommentar zum Schimmelthema, denn es geht hier eher um die Unverschämtheit eines SPD-Politikers und die weit reichenden Folgen für Betroffene, wenn dies Wirklichkeit in diesem Winter wird. Der DGB hat sogar vor Kältetoten in diesem Winter gewarnt und meinte damit keine Obdachlosen! Heizkosten! Wer Presse und Nachrichten in den letzten Tagen verfolgte, weiß, wovon ich spreche. Hier geht es nicht um Physik, sondern um Menschen. Und bei 16 Grad Raumtemperatur dauerhaft in der ganzen Wohnung reicht womöglich auch kein dicker Pullover, sondern da werden in der Wohnung wohl Mantel und Mütze angezogen werden müssen.
 
Der DGB hat sogar vor Kältetoten in diesem Winter gewarnt und meinte damit keine Obdachlosen!
Das kann aber wohl kaum ernst gemeint gewesen sein, zumindest nicht in Bezug auf die Aussage des SPD Politikers, oder? 16 Grad sind zwar wirklich nicht angenehm, aber ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass es jemand hinbekommt bei 16 Grad über Null zu sterben, zumindest nicht einen Tod durch Erfrieren.
 
Selbst komplett ungeheizt ist es sehr schwer in einer Wohnung zu erfrieren.. Da müsste schon ne alte Oma beim Fernsehgucken eingeschlafen sein.
 
Des weiteren würde ich doch eher jemandem in Sachen Physik und Wetter trauen, der darin berufsbedingt eine adäquate Ausbildung hat, als einem Wikiartikel dem sogar arbeitslose Hausfrauen und Springerpressekonsumenten in ihrer Freizeit rumdoktoren können.

Danke für die Blumen:D

uch wenn es nur am Rande ist, das sog. Arbeitsamt, besser bekannt als Amt für Arbeit hat mit der ARGE, welche das ALG II verteilt (bekannt als Hartz IV) nichts, bzw. allenfalls peripher, zu tun. Das sind zwei unterschiedliche Behörden, die eine untersteht dem Bund, die andere den Ländern, den Komunen und ein bissel dem Bund. ;) Äußert sich auch darin, dass die Angestellten von unterschiedlichen Bereichen finanziert (und ihre Gehälter erhalten) werden und oft auch unterschiedliche Gebäude nutzen. Im Rahmen dieser Hartzverschlimmbesserungen wurden die ehemaligen Sozialämter und Bereiche aus dem Amt für Arbeit zusammengelegt, und aus ihren ehemaligen Bereichen vollkommen ausgegliedert, um eine neue Behörde zu schaffen. Deswegen sind all die Schimpf und zum Teil Hasstiraden auf das Arbeitsamt lustigerweise immer am falschen Ort, weil das mit dem eigentlichen Übel nix mehr zu tun hat, bzw. von Anfang nie hatte.

Da hst du wohl recht. Ich habe mich da sehr Pauschal geäussert, nichtsdestotrotz ist es eine Leistung die mit Arbeit, bzw deren Nichtvorhandensein zusammenhängt. Schließlich gibt es ja nach wie vor die altbekannste Sozialhilfe, diese ist aber jetzt für Behinderte, Schwerkranke und sonstige arbeitsunfähigen Personen beschränkt, (fast) alle anderen landen früher oder später beim ALGII.

Dark Hunter,
ich denke Sabermaster ist Mann's genug, um eine derartige Fürsprache von dir nicht zu benötigen.
Desweiteren sprach ich mich nie gegen das Lüften aus. Sehr witzig!
Und dies war mein letzter Kommentar zum Schimmelthema, denn es geht hier eher um die Unverschämtheit eines SPD-Politikers und die weit reichenden Folgen für Betroffene, wenn dies Wirklichkeit in diesem Winter wird. Der DGB hat sogar vor Kältetoten in diesem Winter gewarnt und meinte damit keine Obdachlosen! Heizkosten! Wer Presse und Nachrichten in den letzten Tagen verfolgte, weiß, wovon ich spreche. Hier geht es nicht um Physik, sondern um Menschen. Und bei 16 Grad Raumtemperatur dauerhaft in der ganzen Wohnung reicht womöglich auch kein dicker Pullover, sondern da werden in der Wohnung wohl Mantel und Mütze angezogen werden müssen.

Der DGB???? Reden wir hier vom Deutschen Gewerkschaftsbund???? Von dem Verein indem die Deutschen Massengewerkschaften organisiert sind???

Ich frage mich allen ernstes was die mit dem Winter und Kältetoten zu tun haben.
 
unglaublich... :rolleyes:
Dann sei du bitte Frau genug und befolge deine eigenen Ratschläge bezüglich ignorieren selbst.

Amen!


Da hst du wohl recht. Ich habe mich da sehr Pauschal geäussert, nichtsdestotrotz ist es eine Leistung die mit Arbeit, bzw deren Nichtvorhandensein zusammenhängt. Schließlich gibt es ja nach wie vor die altbekannste Sozialhilfe, diese ist aber jetzt für Behinderte, Schwerkranke und sonstige arbeitsunfähigen Personen beschränkt, (fast) alle anderen landen früher oder später beim ALGII.

Mir ging es auch nur am Rande darum mal allgemein den Unterschied klar zu machen, weil ich quasi familiär betroffen bin (Angehörige arbeiten in Amt) und mir auffällt dass in der Öffentlichkeit noch immer das Amt mit der Arge in einen Topf geworfen wird. Ist also Aufklärungsarbeit für die armen Ämtler :D

Der DGB???? Reden wir hier vom Deutschen Gewerkschaftsbund???? Von dem Verein indem die Deutschen Massengewerkschaften organisiert sind???

Ich frage mich allen ernstes was die mit dem Winter und Kältetoten zu tun haben.

Eine wahrhaft gute Frage. :verwirrt:

Das kann aber wohl kaum ernst gemeint gewesen sein, zumindest nicht in Bezug auf die Aussage des SPD Politikers, oder? 16 Grad sind zwar wirklich nicht angenehm, aber ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass es jemand hinbekommt bei 16 Grad über Null zu sterben, zumindest nicht einen Tod durch Erfrieren.

Was den Einwurf von Frl. Sims eben etwas nichtig und erklärungsbedürftig macht. Scheint mir als habe man im DGB ebenso eine unzureichende Schulbildung erhalten, wenn es denn, tatsächlich so sein sollte, dass der DGB sich mit dieser Aussage auf die 16 Grad Aussage bezöge. Na ja, der DGB macht eben gern mal heiße Luft und von sich reden, wenn ihre Vertreter nicht grad im Vorstand irgendwelcher Unternehmen sitzen und Bonusmeilen absetzen. :zuck:
 
Der dicke Pullover war gestern. Laut einer neuen Studie zweier Wissenschaftler der TU Chemnitz genügen 132 Euro (!) im Monat als Grundsicherung:

Studie mit brisanter Fragestellung: Sind 132 Euro Sozialhilfe ausreichend? - Wirtschaftspolitik - Wirtschaft - FAZ.NET

http://www.versicherung-in.de/uwe/20080904-3-132-euro-hartz-iv-reicht-zum-leben/

Unglaublich. Diese Studie ist völlig weltfremd und meiner Meinung nach schon menschenverachtend. Als nächstes kommt man wohl zum Entschluß, daß Hinrichtungen das beste wären. Oder die Leute verhungen lassen, weil Hinrichtungen zu teuer wären....
 
Die Studie ist wirklich weltfremd, alleine schon folgenden Punkt ist schon mehr als arg

Wenn ein Leistungsbezieher etwa ein verbilligtes Jahresabonnement der Stadtbibliothek für 12 Euro nutze, entstünden demnach für Internet, Bücher und Zeitungen monatliche Kosten von einem Euro.

:rolleyes:
 
Joa... das habe ich heute auch gelesen. Ich dachte echt, mich hauts gleich vom Hocker. Ich bin ja dafür, daß diese beiden Herren die Versuchstiere sind.

Wenn ein Leistungsbezieher etwa ein verbilligtes Jahresabonnement der Stadtbibliothek für 12 Euro nutze, entstünden demnach für Internet, Bücher und Zeitungen monatliche Kosten von einem Euro.
Aber sicher doch... und wie komme ich zur Bibliothek? In dem ich die S-Bahn nehme... is also nix mit einem Euro pro Tag.

Und bei dem bischen Geld, was die Leute in dieser Studie bekommen sollen, können sie ganz bestimmt kein frisches Obst und Gemüse kaufen. Es werden nur die ganz billigen Sachen genommen. Aber leider kostet Qualität auch Geld. Und das bleibt dann auf der Strecke.
Aber es sind ja nur die Arbeitslosen. Die sind ja faul und haben es nicht anders verdient.

Diesen beiden Herren Wissenschaftler gehört in die Füsse geschossen.
 
Diesen beiden Herren Wissenschaftler gehört in die Füsse geschossen.
Natürlich eine sehr moderne Einstellung, wenn man Ergebnisse einer Studie politisch nicht mag schießt man den Leuten in den Fuß :rolleyes:

Da lässt sich doch eine ganz einfache Gegenstudie veranstalten. Man lässt Ernährungswissenschaftlern eine Liste erstellen was der Mensch für eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu sich nehmen muss, rechnet durch was das kostet und nimmt dann abhängig vom Wohnort alle zusätzlichen Kosten mit dazu, die man mit Begründung zum Lebensminimum dazuzählt.

Allerdings zeigt das sehr schön ein großes Problem mit Studien und Wissenschaft auf, auch die ist nicht immer objektiv, sondern oft von der Intention abhängig.
 
Bevor nun wieder alle sagen, wie arm und wie schlimm und wie kann man nur schreien, sollten sie sich lieber einmal zu Gemüte führen, was damit eigentlich gemeint ist.
Also die 351 Euro zur Zeit sind das, was ALG II Empfänger maximal auf die Hand bekommen, wie viele von euch haben am Monatsende so viel nach Abzug aller Unkosten, wie Miete, Sozialbeiträge, Kranken- und Pflegeversicherung, Steuern und Co. auf der Hand? ;) Als ALG II Empfänger der absolut kein anderes Einkommen hat, bekommt man vom Amt nach dem örtlichen Mietspiegel eine entsprechend geeignete Wohnung, bzw. die Miete dazu bezahlt, des Weiteren übernimmt das Amt Kranken- und Pflegeversicherung, sowie Rentenversicherung (in gemindertem Umfang). Dann erst, Achtung aufpassen, kommen die hier angesprochenen Gelder drauf. Also 351 Euro ist der derzeitige Maximalsatz, ehrlich ich hab weniger nach Abzug der genannten Unkosten im Monat zur Verfügung und kaufe dennoch Gemüse, Obst und ab und an gehe ich auch mal aus. Allerdings rauche ich nicht, habe kein Auto, kaufe mir selber nur wenig Süßes und so gut wie keinen Alk, denn das brauche ich nicht fürs Leben, ebensowenig wie nen riesen Köter, Katzen und andere Viecher, Dinge die meine lieben ALG II empfangenden Nachbarn und Verwandten aber gerne konsumieren, bzw. besitzen.

Arbeitslosengeld II / Sozialgeld - www.arbeitsagentur.de
 
Zuletzt bearbeitet:
Also die 351 Euro zur Zeit sind das, was ALG II Empfänger maximal auf die Hand bekommen, wie viele von euch haben am Monatsende so viel nach Abzug aller Unkosten, wie Miete, Sozialbeiträge, Kranken- und Pflegeversicherung, Steuern und Co. auf der Hand? ;)

Also ich hätte es nicht :crazy
Ich geh 40h die Woche arbeiten, aber mit Miete etc. würde ich nicht auf über 350? kommen.
Anderen würden da schon manchmal Zweifel ob es sich lohnt immer 6 Uhr dem Wecker nachzugeben...
 
Die 351 Euro bekommt überhaupt nicht jeder. Das ist nur der Regellsatz für Alleinstehende. Bei Paaren sinds nur noch 316 Euro, bei Kindern zwischen 14 und 25 Jahren 281 Euro und bei Kindern unter 14 Jahren 211 Euro.

Von diesen Pauschalbeträgen muss allerdings auch noch der Strom bezahlt werden, der fällt nach Meinung des Gesetzgebers nicht unter die zu übernehmenden Kosten für Unterkunft und Heizung nach § 22 SGB II. Im Fall dass mit der Heizungsanlage das Warmwasser aufbereitet wird wird der Regelsatz darüberhinaus gekürzt. Das Ausmaß variiert ganz erheblich je nach Kommune zwischen einem minimalen Betrag und nem Großteil der Heizkosten, weil es dafür keine allgemeinverbindliche Berechnungsgrundlage gibt.

Dazu wurden auch fast sämtliche einmaligen Beihilfen gestrichen, demzufolge müssen Kleidung, Hausrat, Schulsachen etc. auch noch davon bezahlt werden bzw. sollen nach Vorstellung des Gesetzgebers aus dem Regelsatz angespart werden.

Gerade was die Schulsachen angeht ist das inzwischen zu einem ziemlichen Problem geworden. Wir sind gezwungen sämtliche Anträge auf Beihilfen abzulehnen, weil es für eine Gewährung einfach keine rechtliche Grundlage mehr gibt. Daher sind immer mehr Hartz IV Empfänger gezwungen für die Schulsachen ein Darlehen zu beantragen. Auch die Einführung von Schuluniformen in manchen Schulen ist was den sozialpolitischen Aspekt angeht zu einem ziemlichen Boomerang geworden.

Aber die ganze Debatte wird ohnehin nicht ehrlich geführt. Ob jetzt 351, 352, 400, 1000 oder halt 132 Euro ein menschenwürdiges Leben ermöglichen ist defacto zweitranging. Letztlich läuft es nur darauf hinaus, was für die Träger von Sozialleistungen noch irgendwie zu verkraften ist. Um irgendwelche humanitären Aspekte geht es längst nicht mehr, weil einfach kein Geld da ist.

Nur da keiner ehrlich genug ist das knallhart zu sagen werden dann solche völlig abstrusen Untersuchungsergebnisse lanciert, um dem Nichts einen vermeintlich wissenschaftlichen Anstrich zu verleihen.

Nebenbei, ein immer grösserer Teil der heutigen ALG II Empfänger arbeitet, kann aber nicht vom Lohn leben. Tendenz steigend.
 
Also ich bin bis dato für 1605 Euro abreiten gegangen, habe niemals Überstunden abrechnen dürfen und musste telefonisch - teils sogar persönlich - für den Chef erreichbar sein, selbst am Wochenende oder während meiner Urlaubszeit.

In Stunden umgerechnet bedeutete das zwischen 220 und 245 Arbeitsstunden pro Monat, aber nur Regelsatzbezahlung für 165 Stunden! Da keine Stempeluhr vor Ort, und leider kein Betriebsrat (welcher unter Androhung von Kündigung unterdrückt wurde) musste ich also für umgerechnet durchschnittlich 6,97 Euro arbeiten - BRUTTO wohlgemerkt.
Dann wurde das Fahrtgeld gekürzt, in Ermangelung an Bus oder Zug musste ich täglich 64 Kilometer einfach in Kauf nehmen, bekam dies über die Steuer nicht mehr zurück.
Nach Abzug der Aufwendungen für meine Fahrtkosten, KFZ-Instandhaltung (kann einen Durchschnittswert für notwendige Reparaturen zufügen) kam ich also auf ca. 2,70 Euro netto!

Und dieser Betrieb war nicht der einzige, der so zahlt!
Mein Vorgängerunternehmen hatte einen Lohn von 1798 Euro Brutto, die Firma zuvor 1644 Euro.
Immer unter der Voraussetzung, daß ich nicht aufmucke, "freiwillig" Überstunden leiste und Tag und Nacht erreichbar bin.

Leider ist das inzwischen die gängige Praxis, nur noch sehr wenige Firmen bezahlen mehr oder bringen Gegenleistung für den Arbeitseinsatz. Weihnachtsgeld? Urlaubsgeld? ICH LACH MICH TOT!

Im November letzten Jahres hatte ich einen schweren Arbeitsunfall, der meine HSW verletzte, so daß ich nicht mehr arbeitsfähig war und bis zur Genesung in den Krankenstand trat.
Dies führte zu einer Nettoauszahlung von 708 Euro monatlich. Keine Zuschüsse, GESAMTEINKOMMEN!
Ich bezahle 350 Euro Miete, 50 Euro mtl Strompauschale, 117 Euro Versicherungen (Hausrat, Haftpflicht, KFZ - das notwendigste halt), habe noch einen Bankkredit am Laufen (170 Euro mtl), Telefonpauschale 26 Euro, Medikamentzuzahlungen (ca 35 Euro mtl), und das sind nur regelmäßige und notwendige Aufwendungen! Schon berechnet?
Ich habe also ein MONATLICHES MINUS VON 40 EURO!!!!! Ohne Bekleidung, Nahrungsmittel, Kraftstoff! Ohne eine Tasse Kaffee mit Freunden, einem Kinobesuch oder einer Packung Kondome wenn ich mal Abends unterwegs bin!

Bei der ARGE habe ich Wohnkostenzuschuss beantragt - wohlgemerkt vor 8 (!) Monaten und bis dato noch keinen Bescheid erhalten, ich werde nur immer wieder hingehalten und abgewiesen.
Trotz nachgewiesener Krankheit habe ich bis heute keine Möglichkeit zur Weiterbildung oder Umschulung erhalten, obwohl ich NICHT MEHR IN MEINEM ALTEN BERUF ARBEITSFÄHIG BIN!

Ich habe bereits alles verkauft was verkäuflich ist, um meine Rechnungen bezahlen zu können, habe Fernsehen abgemeldet, sitze soweit möglich nur noch im Dunkeln um Strom zu sparen, traue mich ur noch dreimal in der Woche duschen und nur einmal im Monat Waschen, weil mir die Kosten für Wasser und Strom Angst machen! Meine Ernährung besteht aus Dingen, die nicht mehr als 1 Euro am Tag kosten dürfen. Das heißt Nudeln, Reis, Nudeln, Reis, immer nur mit Knoblauch angedünstet oder einfacher Tomatensosse, weils sonst mein Budget sprengt. Wie es dabei um meine Gesundheit oder mein Gewicht steht interessiert keine Sau!

Trotz meiner extremen Sparsamkeit liess es sich auf Dauer nicht verhindern, daß ich zwei Monatsmieten nicht mehr zahlen konnte. Dem Amt wars egal, die übernahmen nichts. Als mich der Vermieter zum dritten Monat hin kündigte, war die Arge immer noch nicht bereit, die Miete zu erstatten.
Als ich über die AWO Rechtbeihilfe erhielt erfuhr ich, daß die ARGE zur Abwendung von Obdachlosigkeit gesetzlich VERPFLICHTET sei, die Miete zu übernehmen.
Trotz mehrfacher Anschreiben seitens meines Vermieters und mir bis zum heutigen Tag keine Reaktion!

Dass ich im Internet bin verdanke ich meinen Eltern, bei denen ich mich tagsüber aufhalte, weil mir daheim die Decke auf den Kopf fällt. Hier kann ich wenigstens mal telefonieren, Briefe schreiben und ab und an mal was Gscheites essen.

Und dann muss ich mir von den Senfköppen da oben sagen lassen, wenn das Geld nicht reicht, soll ich mir nen warmen Pulli kaufen anstatt zu heizen? Wovon soll ich mir diesen scheiß Pulli den kaufen? Schon mal nem Nackten in die Tasche gelangt?

Montag habe ich ein Vorstellungsgespräch beim Landratsamt, wegen einer Verbeamteten Stelle bei der Stadt. Wenn die mich nehmen dann müsste ich nur drei einhalb Jahre sparen, um all die Schäden und Kosten auszubügeln, die mir in den letzten Monaten entstanden - wohlgemerkt aus Gründen der Krankheit, nicht weil ich eine faule Sau bin!
Dass ich zwölf Jahre lang gebuckelt habe zum Mindestlohn, mich von Arbeitgebern und Ämter regelrecht erpressen liess (mit der Drohung, bei diesen Arbeitslosenzahlen sei es ein Leichtes, mich zu ersetzen - ich solle mir überlegen, ob ich den Job nicht lieber doch weitermache bevor ich auf der Strasse sitze...), daß ich immer brav meine Steuern bezahlt habe aber nie Ansprüche geltend machte interessiert kein Schwein!

Und genau dieser Staat, dem ICH mein sauer Verdientes in den Hintern puste, der Milliarden über Milliarden einnimmt erzählt MIR, es sei kein Anspruch auf Unterstützung gegeben, jammert herum, das Geld sei knapp und pustet dann Milliardenbeträge in bankrotte Banken, verpufft MEIN Geld und erzählt mir dann ich solle gefälligst nen Pulli anziehen wenn ich mir keine Heizung leisten kann?

Irgendwo hakts doch mal, es wird echt Zeit dass das Volk aufsteht und diesen Schweinen zeigt wo es lang geht! Wie viel muss man sich eigentlich gefallen lassen bis sich mal was tut?

Ich habe zwei Lehren, eine sehr gute Schulausbildung, komme aus gutem Hause und habe eine weisse Weste - ich bin sicher nicht der Jogginganzugträger mit Kippe und Bier aus dem Osten, der gerne Mal im Meinungsbildungsfernsehen als "typischer Fauler Arbeitsloser" hingestellt wird! Und trotz allem krebse ich schon seit langem weit unter dem Existenzminimum! Und das ohne Eigenverschulden, nur auf Grund von Krankheit und unfähigem Amtsgebahren!
Ich krieg nen Rappel, wenn ich dann Fotos sehe, auf denen unsere Freunde von der SOZIALEN (!) Partei Deutschlands diesen Schweinen und Zockern der Großbanken noch lächelnd die Hände schütteln, nach dem die mein Erspartes in Hochrisikogeschäften verbrannt haben und ich dann auch noch selbst in Form meiner Steuern den Schaden wieder gut machen muss, während ich daheim lebe wie ein ******!!!

Das ist mal ein Beispiel, wie es tausende gibt. Hier schreibt mal ein persönlich betroffener, und ich bin das lebende Beispiel für die PRAXIS!
Dass es in der Theorie ganz anders aussehen müsste ist zweitrangig, die Realität sieht anders aus!

Ich hasse diesen Staat!
 
@ das darth

erstmal 100% full ack zu deinem Post und dir ganz fest die Daumen gedrückt, das es bei dir klappt mit dem neuen Job.
Und falls nicht, wende dich mal wegen Umschulung an die deutsche Rentenversicherung, die sind für Rehabilitierung mit zuständig und die Umschulungen sind höherwertiger als die vom Amt Deutsche Rentenversicherung - Rehabilitation
Und was deine ARGE angeht, lass dich nicht mehr hinhalten, geh zum Anwalt und fertig, was glaubst du wie schnell du eine Antwort hast, wenn sie in deiner Sache vom Anwalt angeschrieben werden.

Aber mit deinen Erfahrungen im Job bist du nicht alleine, ich geh für 1.114 Eur brutto arbeiten, Vollzeit, 42 Stunden Woche. Mein Arbeitgeber ist in dem Bereich einer der grössten Deutschlandweit. Überstunden werden bei uns gerechnet, kommen aber auf ein Zeitkonto und der Arbeitgeber entscheidet, wann wir sie ableisten müssen und was das Gehalt angeht, da sich mein Arbeitgeber weigert mit Gewerkschaften zu verhandeln, kann er das nach Gutdünken selber festlegen, das es kein Weihnachts- oder Urlaubsgeld gibt, muss ich wohl nicht sagen. Sowas kenn ich eh nur aus dem Fernsehen, selber hab ich das noch nie bekommen.
Und mein beschissenster Job war bisher für 3,50 brutto die Stunde an einem Fliessband Merci-Schokolade verpackt, die Packungs lag dann für 3,99 im Supermarkt.

Aber die Entwicklung ist doch von unseren Politikern gewollt, in der Presse jammern wegen der miesen Löhne und dann in den Aufsichträten, wo die hocken und die fette Kohle abgreifen sich die Hände reiben, das es dank Hartz 4 genug arme Schweine gibt, die für beschissenes Geld und beschissene Konditionen sich den Buckel krumm schuften.
 
:eek:

Und ich dachte, ich sei schon mies bezahlt worden... es geht doch immer NOCH schlimmer! :mad:

Aber danke mal für den Tipp, bisher habe ich versucht Umschulungen über Krankenkasse (ärztliche Verordnung) oder direkt über die Agentur für Arbeit / ARGE zu erhalten. Mit welchem Erfolg sieht man ja...

Anwalt würde ich ja einschalten, ABER ich habe auf Grund meiner finanziellen Situation meine Rechtschutzversicherung kündigen müssen, und Rechtskostenbeihilfe steht mir nur zu Verteidigungszwecken zu. Ich allerdings müsste ja KLAGEN, und da spielt das Gericht nicht mit.

Also bleibt mir nur, den Anwalt selbst zu bezahlen - und bei den Kosten assimiliert sich mein Geld sobald ich es denn habe.
 
@Das Darth

Es ist wirklich bedauerlich, was Dir widerfahren ist.

Wie Du inzwischen erfahren hast ist die ARGE gesetzlich verpflichtet zu helfen, wenn es darum geht Wohnungslosigkeit abzuwenden.

Die Rechtsgrundlage ist § 22 (5) SGB II. Solltest Du allerdings nicht erwerbsfähig sein hättest Du womöglich keinen Anspruch bei der ARGE. In dem Fall müsste Dir das Sozialamt helfen, Rechtsgrundlage wäre dann § 34 (1) SGB XII.

Leider versuchen manche Kollegen die Kunden erstmal abzuwimmeln um sich Arbeit zu sparen, aber da muss man hartnäckig bleiben. Man hat die Möglichkeit beim Sozialgericht eine Untätigkeitsklage einzureichen, wenn monatelang nix passiert auf eingereichte Unterlagen oder Anträge.

Allerdings, wenn es um so existenzielle Sachen wie ne Kündigung der Wohnung geht, die die ARGE ohnehin verpflichtet ist abzuwenden brauchst Du nicht zu warten. Du kannst wenn man dich vertröstet SOFORT zum Sozialgericht gehen und die treffen, wenn wirklich Not am Mann ist, von heute auf Morgen eine Entscheidung, die die ARGE zwingt Dir zu helfen. Das kann soweit gehen, dass der Vollstreckungsbeamte des Gerichts mit Dir zusammen zur ARGE geht und vor Ort dass Dir zustehende Geld persönlich eintreibt. Du brauchst dafür auch keinen Anwalt und musst auch keine Gerichtskosten bezahlen. Du musst nur hingehen und (natürlich mit Nachweisen) glaubhaft deine Notsituation schildern und das Die ARGE Dir nicht helfen will (Grundsätzlich, vor dem Sozialgericht besteht in der ersten Instanz keine Anwaltspflicht zur Klageerhebung. Gerichtskosten gibts nicht, wenn man Leistungsempfänger ist).

Bei Mittellosigkeit ist es ähnlich. Wenn Du also tatsächlich kein Geld mehr hast wovon Du Dir was zum Essen kaufen kannst musst Du bei der ARGE vorstellig werden und die müssen Dir was geben. Man muss aber hartnäckig sein und darf sich auf keinen Fall abwimmeln lassen. Notfalls kann man auch die Polizei rufen, wenn die sich weigern. Die ARGE darf jedenfalls niemanden der nachweisen kann mittellos zu sein ohne Geld für Lebensmittel (oder zumindest nen Lebensmitelgutschein) wieder wegschicken. Rechtsgrundlage ist dafür bei der ARGE § 23 (1) SGB II, beim Sozialamt § 37 (1) SGB XII.

Selbst wenn tatsächlich ein anderer Träger für Dich zuständig sein sollte müssen Die Dir erstmal helfen, denn das Geld kann die ARGE sich später immernoch vom tatsächlich zuständigen Träger wiederholen. Deine Notlage zu beheben ist erstmal wichtiger als das "normale" Verwaltungsverfahren.

Nebenbei gibt es bei den ARGEN viele Mitarbeiter die sich den Arsch aufreissen für die von Ihnen betreuten Kunden (gibt eh viel zu wenig Personal), aber an die Öffentlichkeit kommt natürlich immer nur das was Sche1sse gelaufen ist.

Ich wünsch Dir viel Glück.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wow, DAS ist doch mal Fachwissen... Du arbeitest für eine dieser Instanzen, hab ich recht?
Danke Dir jedenfalls für die sehr interessanten Details, werd mir gleich mal die Adresse vom zuständigen Sozialgericht raussuchen.

So schlimm daß ich nix zu essen hätte ist es zum Glück nicht, Problem ist halt nur, daß am ersten des Monats schon die Rechnungen rausgehen sollen, Krankengeldbezug ist aber abhängig von der Arbeitsgeschwindigkeit der Mitarbeiter meiner Krankenkasse, da kanns schon mal länger dauern, bis mein Geld kommt.
Was aber den Vorteil hat, daß ich notfalls auch noch nen Hunni für mich abheben kann und statt dessen eben mal ne Rechnung hinten lasse, so bin ich wenigstens nicht auf Lebensmittelgutscheine oder ähnlich erniedrigende Dinge angewiesen...

Ich habe erst gestern Mittag mit meiner zuständigen Sachbearbeiterin geredet, die behauptet nun, sie hätte in den letzten Wochen weder von mir noch meinem Vermieter Post bekommen (dabei habe alleine ich 4 (!) Briefe geschickt), und nun heißt es, ich solle die Anträge nochmal neu stellen. Mein Vermieter ist deswegen stinksauer und schreit mich an, ich würde ihn nur verarschen und hinhalten wollen, er glaubt mir kein Wort mehr...
Und die ARGE-Tussi meint lapidar, vielleicht wäre die Post ja gekommen als sie im Urlaub war, und ihre Vertretung hätte diese nicht weiter gereicht, deshalb sei es ja nicht ihre Schuld daß zum vierten Mal meine Unterlagen verschwunden sind... ich bin SO SAUER!!!

Mal sehen, dann eben auf die harte Tour, sonst steh ich Ende Oktober auf der Strasse!
Wenn sich da nicht bald was tut ist der Vermieter nicht mehr zu bändigen.

Ach ja, ich habe übrigens zwischenzeitlich einen Antrag auf DARLEHENSWEISE AUSZAHLUNG EINES WOHNGELDZUSCHUSSES gestellt, also nicht mal geschenkt, ich wills ja nur geliehen bis ich wieder in Arbeit bin. Aber selbst da stellen die sich quer... :(
 
Ich habe erst gestern Mittag mit meiner zuständigen Sachbearbeiterin geredet, die behauptet nun, sie hätte in den letzten Wochen weder von mir noch meinem Vermieter Post bekommen (dabei habe alleine ich 4 (!) Briefe geschickt), und nun heißt es, ich solle die Anträge nochmal neu stellen.

Aus dem Grund schickt man grundsätzlich per Einschreiben. Dann können die sich nicht so rausreden. Da kann man im Internet jederzeit nachschauen wann genau der Brief angekommen ist. Da reicht sogar das billige Einwurf Einschreiben weil da der Briefträger für gerade stehen muss.

Mal sehen, dann eben auf die harte Tour, sonst steh ich Ende Oktober auf der Strasse!

Das wird ganz sicher nicht passieren. Erstmal muss der Vermieter gerichtlich gegen dich vorgehen und das dauert Monate. Wenn du erfolgreich aus der Wohnung geklagt wurdest wirst du mit Sicherheit eine Notunterkunft bekommen.

Wenn sich da nicht bald was tut ist der Vermieter nicht mehr zu bändigen.

Der Vermieter hat vergleichsweise wenige Rechte. Einen Mieter aus der Wohnung zu kriegen dauert mindestens ein halbes Jahr und dann muss es schon was dickes wie "Miete über einen längeren Zeitraum nicht bezahlt" sein denn sonst kanns auch mal Jahre dauern.

Du solltest mal schauen ob du Mitglied im Mieterbund, oder wie das bei dir heisst, werden kannst. Vielleicht mit Hilfe deiner Eltern. Wenn du deinem Vermieter sagen kannst das du Mitglied beim Mieterverein oder Mieterbund bist dann weiss er du dich wehren kannst.

cu, Spaceball
 
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