Militärgeschichte

@Lord Crudelito

Bei all meinem Wissen über die Militärgeschichte, das mir selbst meine Feinde zugestehen, so werde ich mich niemals mit Dir über die Geschichte der Seekriegsführung anlegen.
Aber zumindes hatte ich hier nicht ganz Unrecht:D;):D
 
Heute vor genau 70 Jahren, am 03.04.1940 begann der sowjetische NKWD den Befehl des Politbüros der KPdSU vom 05.03.1940 auszuführen und die polnischen Offiziere, welche seit dem Überfall der UDSSR auf Polen vom 17.09.1940 in sowjetische Hand geraten waren sytematisch zu ermorden.
Die Massenmorde an den Polen sollten bis zum 19.05.1940 dauern und ca. 30 000
polnischen Offizieren das Leben kosten.
U.a. fand im Rahmen dieser Massenmorde das Massaker von Katyn statt.
Ich habe am 05.03. dieses jahres einen genaueren bericht über Katyn und die Morde an den Polen hier eingestellt.
Deshalb verzichte ich heute auf eine etwas aufwendigere Berichterstattung oder Bilder.
Wer möchte kann es hier nochmals nachlesen :

http://www.projektstarwars.de/forum/sonstiges/21777-militaergeschichte-166.html#post1321684
 
Heute vor genau 70 Jahren, am 09.04.1940 begann eines der wichtigsten und bekanntesten militärischen Unternehmen des II.Weltkrieges :

Das Unternehmen Weserübung.



Weserübung war der Deckname für die militärischen Operationen der deutschen Wehrmacht zur Besetzung von Dänemark und Norwegen im April 1940. "Weserübung" sollte die schwedischen Erzlieferungen über den nordnorwegischen Hafen Narvik und die Zugänge zur Ostsee sichern. Beides war durch alliierte Planungen vom 05.02.1940 zum Eingreifen in den finnisch/sowjetischen Winterkrieg mit 4 Divisionen gefährdet. Großbritannien und Frankreich verfolgten dabei die Absicht, die schwedischen Erzgruben von Kiruna und Gällivare sowie den Erzausfuhrhafen Lulea durch 2 Brigaden zu besetzen. Am 15.03.1940 sollten die ersten Truppen in Narvik an Land gehen, Schweden aber verweigerte das Durchmarschrecht, und der Frieden von Moskau am 12.03.1940 machte die geplante Hilfe für Finnland gegenstandslos. Dennoch wurde die Skandinavien-Operation neu angesetzt für den 08.04.1940, was auf deutscher Seite nach dem Zwischenfall mit dem Trossschiff Altmark erwartet wurde und dem Hitler mit "Weserübung" zuvorkommen wollte.
Folgendes war geschehen :


Die Altmark war ein deutsches Trossschiff mit 14 367 BRT, das im Herbst 1939 dem Panzerschiff Admiral Graf Spee als Versorger diente. Die kaum bewaffnete Altmark transportierte nach dem Verlust des Panzerschiffes dessen Gefangene nach Europa, gelangte durch die britische Blockade in norwegische Gewässer und wurde dort von der britischen Aufklärung erfasst. Als sich am 16.02.1940 daraufhin britische Zerstörer näherten und mit Schuss vor den Bug ein Halt erzwingen wollten, ließ Kapitän zur See Dau die Altmark in den Jössingfjord einlaufen. Ohne Rücksicht auf die norwegischen Hoheitsrechte folgte der Zerstörer Cossack, ging in der Nacht längsseits der auf Grund gelaufenen Altmark und ließ sie entern. 303 britische Gefangene wurden befreit, vier deutsche Matrosen kamen beim Kampf ums Leben, einer ertrank. Dieser sogenannte Altmark-Zwischenfall nährte deutschen Argwohn über britische Pläne zur Besetzung Norwegens und Zweifel an dessen Neutralität und beschleunigte so das deutsche Unternehmen "Weserübung".


Am 01.03.1940 erfolgte Hitlers Weisung für "Weserübung", und am 09.04.1940 begannen nach der Überreichung zweier gleichlautender Noten der Deutschen Regierung an die Regierungen Norwegens und Dänemarks die Operationen, die die sich im Aufmarsch befindlichen Alliierten völlig überraschten, obwohl ihnen kurz zuvor der Einbruch in den deutschen "Enigma"-Funkschlüssel gelungen war. Ihre Aufmerksamkeit war völlig absorbiert durch den deutschen Aufmarsch im Westen, wo man den nächsten Angriff erwartete.
Die o.g.Noten enthielten folgenden u.a.Text :
Das militärisches Vorgehen sei alleine dazu bestimmt, einem Angriff der Westmächte auf die beiden Länder zuvorzukommen. Sie könnte es "unter keinen Umständen dulden, dass Skandinavien von den Westmächten zum Kriegsschauplatz gegen Deutschland gemacht werde". Die deutschen Truppen kämen "nicht in feindseliger Gesinnung".
Für "Weserübung" setzte die Kriegsmarine zur Sicherung alle fahrbereiten Einheiten ein: 2 Schlachtschiffe, 7 Kreuzer, 14 Zerstörer, 8 Torpedoboote, 12 Schnellboote, 31 U-Boote sowie zahlreiche kleinere Schiffe. Die Luftsicherung übernahm das X. Fliegerkorps unter dem damaligen Generalleutnant und späteren General der Flieger Hans Geisler mit 430 Maschinen, davon 220 Bomber. Als Gruppe XXI unter dem damaligen general der Infantreie und späteren Generaloberst Nikolaus von Falkenhorst)wurden nach und nach 7 deutsche Divisionen auf dem See- und Luftweg in Oslo, Kristiansand, Stavanger, Bergen und Narvik gelandet. Die Besetzung Dänemarks gelang fast kampflos . Dänemark hatte gerade einmal 26 Tote zu beklagen.Norwegen aber setzte sich mit 6 schwachen Divisionen und der Flotte zur Wehr und erhielt Hilfe durch britische, frzanzösische und polnische Brigaden, die zwischen dem 14. und 18.04.1940 bei Harstad, Namsos, Andalsnes und Narvik landeten. Hier kamen die deutschen Gebirgsjäger und Besatzungen von 10 versenkten Zerstörern unter dem damaligen Generalmajor und späteren Generaloberst Eduard Dietl in schwere Bedrängnis, mussten die Stadt räumen, konnten sich aber gegen die überlegenen Feindkräfte an der Erzbahn halten und nach dem alliierten Rückzug wegen der sich abzeichnenden Niederlage im Frankreichfeldzug Narvik wieder nehmen. Am 09.06.1940 ordnete König Haakon VII. die Einstellung der Feindseligkeiten an. Die deutsche Kriegsmarine hatte 3 Kreuzer, 10 Zerstörer, 1 Torpedoboot und 6 U-Boote verloren,darunter die Blücher, welche erst am 20.09.1939 in Dienst gestellt wurde. Ihre beiden Schlachtschiffe, 1 Panzerschiff und 2 Kreuzer waren beschädigt worden. Alliierte Schiffsverluste: 1 Träger, 2 Kreuzer, 9 Zerstörer und 6 U-Boote, dazu einige norwegische Einheiten, darunter 2 Panzerschiffe, 1 Zerstörer, 2 Torpedoboote und 3 U-Boote. Deutschland beklagte 3692 Tote, Großbritannien 3349, Norwegen 1355, Frankreich und Polen 530.

Zu erwähnen zum Unternehmen "Weserübung" wäre noch, daß der Oberbefehlshaber der Deutschen Kriegsmarine, Großadmiral Erich Reader bereits im Oktober und November 1939 Hiter auf eine Besetzung Norwegens drängte umd den Alliierten zuvor zu kommen.
Der Großadmiral hielt dafür am 10.11.1939 einen Vortrag bei Hitler.
Auch muß die Tatsache erwähnt werden, daß der damalige Oberst und spätere Generalmajor Hans Oster wie im Falle des Westfeldzuges die deutschen Angriffspläne an die Westmächte. Dies war ein beiden Fällen glatter Verrat, der tausende eigener Soldaten hätte das Leben kosten können.
Solch eine Handlung ist i.m.A. auch nicht mit Wiederstand gegen das verbrecherische Regime Hitlers zu entschuldigen.
Hans Oster mußte für seinen Verrat einen hohen Preis bezahlen.
Am 09.04.1945 mußte er im KL Flössenburg unter den Galgen treten und wurde durch den Strang hingerichtet.

Wie im Falle Belgiens,Hollands,Luxenburgs,Finnlands und Persiens zeigt sich bei der Beurteilung der besetzung Dänemark und Norwegens wieder einmal, daß alleine der Sieger die Geschichte schreibt und alleine der Sieger bestimmt, was Recht und was Unrecht ist.
Während die Angriffe des Deutschen Reiches auf die Beneluxstaaten und Norwegen und Dänemark als Angriffskriege gewertet werden, wäre die geplante Besetzung dieser Staaten durch alliierte Stretkräfte als Kriegsnotwendige Maßnahme gutgeheißen worden.
Bestes Beispiel ist hier der Fall des Irans und dessen Besetzung durch britsich/sowjetische Truppen im Jahre 1941.

Hier ein paar Bilder von Weserübung :

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Bundesarchiv_Bild_183-L03744%2C_Norwegen%2C_Oslo%2C_Deutsche_Panzer_im_Hafen.jpg




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Und hier noch ein Bild und ein kurzer Bericht über den Kreuzer Blücher :
bluecher.jpg


Blücher

dt. Schwerer Kreuzer, benannt nach dem preuß. Feldmarschall Gebhard Leberecht Fürst Blücher (1742-1819), Stapellauf 8.6.37, in Dienst gestellt 20.9.39; 18 000 t, Länge 205,9 m, Breite 21,3 m, Höchstgeschwindigkeit 32,5 Knoten, bis 1600 Mann Besatzung; Bewaffnung: 8x20,3 cm, 12x10,5 cm, zahlr. kleinere Fla-Geschütze, 12 Torpedorohre, 3 Bordflugzeuge Arado Ar 196. Die Blücher machte bis April 40 Probe- und Ausbildungsfahrten und nahm am 9.4.40 als Führerschiff der Kriegsschiffgruppe 5 am Unternehmen "Weserübung" teil. Noch am gleichen Tag wurde sie im Oslofjord Opfer norweg. Küstenartillerie und Torpedobatterien, da sie als erste durch die engste Stelle bei Döbrak lief. 125 Seeleute und 195 Heeressoldaten kamen ums Leben, gerettet wurden insges. 1965 Mann.
 
Zuletzt bearbeitet:
beide deutsche schlachtschiffe wurden beschädigt? o O Wars nicht nur die Gneisenau?

Das blöde an der ganzen Operation ist der Verlust der Blücher. Oslo sollte ja gar nicht von der Kampfgruppe genommen werden. Oslo sollte aus der Luft genommen werden und dnan sollte die Flotte aus Prestigegründen Präsenz zeigen. Die Dickschiffe konnten im Oslofjord überhaupt nicht manövrieren, dass es "nur" die Blücher erwischt hat ist imo noch Glück.

Erwähnt werden sollten auch die zahlreichen Torpedoversager der U-Boote. Hätten die getroffen, wäre der Seekrieg zumindest 40/41 radikal anders gelaufen. Die Royal Navy hätte mindestens ein SChlachtschiff (Warspite) und Kreuzer und Flugzeugträger dadurch verloren und Deutschland vmtl nicht alle 10 Zerstörer der Narvikgruppe ..
 
9.4.1940
Norwegen
Kriegsschiffgruppe 1: Vor dem Vestfjord kommt es zu einem kurzen Gefecht der dt. Schlachtschiffe Gneisenau und Scharnhorst mit dem brit. Schlachtkreuzer Renown (Capt. Simeon). Die beiden 28cm-Granaten, die Renown treffen, explodieren nicht und richten wenig Schaden an. Gneisenau erhält 3 Treffer, davon einen durch eine 38,1-cm-Granate, die den Feuerleitstand beschädigen.
 
Heute vor genau 145 Jahren, am 14.04.1865, verübte der Schauspieler und fanatische Sympathisant der Südstaaten John Wilkes Booth ein Attentat auf Abraham Lincoln, an dessen Folgen der 16. US-Präsident am folgenden Tag erliegen sollte.
Booth, der 1838 in Maryland als Sproß einer bekannten Schauspielerfamilie geboren wurde, war Teil einer neunköpfigen Gruppe von Verschwörern, die in der Endphase des Sezessionskrieges (1861-65) plante Lincoln und andere hochrangige Politiker der Union in den Süden zu verschleppen, um so das Kriegsglück evtl. noch zu wenden. Durch die Kapitulation General Lee's bei Appomatox Court-House änderten sie jedoch ihre Pläne und wollten außer Lincoln u.a. Vizepräsident Andrew Johnson, Außenminister William H. Seward sowie den Oberbefehlshaber der Unionstruppen Ulysses S. Grant ermorden.
Am Abend des 14. April (Karfreitag) beabsichtigte Lincoln zusammen mit seiner Gemahlin sowie in Begleitung von Henry Rathboone und Clara Harris im Ford Theatre in Washington D.C. das Stück "Our American Cousin" ansehen. Ursprünglich sollte Grant ebenfalls der Aufführung beiwohnen, jedoch hatte dieser die Stadt am Tage vorher in einer dringenden Angelegenheit verlassen.
Booth drang gegen 22 Uhr in die Loge des Präsidenten ein und schoß ihm aus kurzer Entfernung mit einem 44er Deringer in den Hinterkopf. Dannach sprang er - ganz Schauspieler - hinunter auf die Bühne und rief "Sic semper tyranis" (So ergeht es jedem Tyrannen; Wahlspruch des Staates Virginia) in den Zuschauerraum. Obwohl er sich bei dem Sprung den Unterschenkel gebrochen hatte, gelang es ihm daraufhin im allgemeinen Tumult aus dem Theater und nach einer notdürftigen ärztlichen Versorgung aus der Stadt zu fliehen.
Etwa zu gleichen Zeit war Booth' Mitverschwörer Lewis Powell in das Haus von Außenminister Seward eingedrungen, und verletzte den Politiker, der bereits im Bett lag, mit mehreren Messerstichen schwer, aber nicht tödlich.
Booth und seine Mittäter wurden von Unionstruppen verfolgt und recht schnell dingfest gemacht. Booth wurde am 26. April in einer Scheune Bowling Green (Virginia) entdeckt, und nach einem kurzen Handgemenge von Sgt. Boston Corbett entgegen anderslautender Befehle getötet, da er sich seiner Festnahme heftig widersetzt hatte. Vier weitere Mitverschwörer - Mary Surratt, Lewis Powell, David Herold und George Atzerodt - wurden nach einem kurzen Prozess am 7. Juli. 1865 in Washington hingerichtet, drei weitere wanderten lebenslang ins Gefängnis.
Der plötzliche Tod Lincolns löste in der amerikanischen Bevölkerung große Bestürzung aus, und das nicht nur im siegreichen Norden. Lincoln wollte sich gegenüber dem geschlagenen Süden als gnädiger Sieger erweisen, damit die Wunden, die der 4-jährige Bruderkrieg gerissen hatte, schnell verheilen sollten. Zwar versuchte sein Nachfolger Johnson diese Politik fortzuführen, doch besaß er bei weitem nicht Lincolns Charisma und politisches Geschick die Scharfmacher im Kongress und im Repräsentantenhaus in Schach zu halten, die danach trachteten, den Süden für seinen Verrat hart zu bestrafen, wodurch sich die Zeit der Reconstruction um einiges schmerzhafter gestaltete und so manche Kontroverse bis in die heutige Zeit nachwirkt.

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Um das Attentat sowie die Person John Wilkes Booth ranken sich übrigens einige interessante Anekdoten.

So rettete z.B. Booth' älterer Bruder Edwin Booth Lincoln's ältestem Sohn Robert Todd Lincoln um das Jahr 1863 herum das Leben, als letzterer auf einem Bahnhof in Jersey City zwischen die Waggons eines stehenden Zuges geraten war.

Im Jahr 1859 nahm John Wilkes Booth an der Exekution des fanatischen Sklavereigegners John Brown in Harper's Ferry teil. Booth hatte sich zu diesem Zweck extra der örtlichen Miliz angeschlossen, der es oblag die Hinrichtungsstätte abzusichern.

Am 9. November 1863 sah Lincoln aus exakt der Loge, in der ihn keine 2 Jahre später Booth' Kugel treffen sollte, selbigen in der Rolle des Raphael in dem Stück "The Marble Heart" auf der Bühne des Ford-Theatre.

Und schließlich war Booth bei der Gala zu Lincoln's zweiter Amtseinführung am 4. März 1865 zugegen, da er mit Lucy Hale, der Tochter des amerikanischen Botschafters in Spanien, verheiratet war.

C.
 
. Vier weitere Mitverschwörer - Mary Surratt, Lewis Powell, David Herold und George Atzerodt - wurden nach einem kurzen Prozess am 7. Juli. 1865 in Washington hingerichtet, drei weitere wanderten lebenslang ins Gefängnis.
C

Wobei zu erwähnen wäre, daß die Schuld von Mary Surratt zumindest äusserst Zweifelhaft gewesen ist.
Auch wurden die Verurteilten,obwohl Zivilisten, vor ein Militär-Tribunal gestellt.


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Lincoln wollte sich gegenüber dem geschlagenen Süden als gnädiger Sieger erweisen, damit die Wunden, die der 4-jährige Bruderkrieg gerissen hatte, schnell verheilen sollten. Zwar versuchte sein Nachfolger Johnson diese Politik fortzuführen, doch besaß er bei weitem nicht Lincolns Charisma und politisches Geschick die Scharfmacher im Kongress und im Repräsentantenhaus in Schach zu halten, die danach trachteten, den Süden für seinen Verrat hart zu bestrafen, wodurch sich die Zeit der Reconstruction um einiges schmerzhafter gestaltete

Durch seine Tat hatte Booth genau das Gegenteil erreicht was er vorgab erreichen zu wollen.
Der ganze Sünden hat bitter für den Mord an Lincoln bezahlt.
Das Strafgericht wäre unter einem Präsidenten Lincoln weitaus milder ausgefallen.
Da hat Booth mit Zitronen gehandelt.



.
und so manche Kontroverse bis in die heutige Zeit nachwirkt.

Es ist erstaunlich, wie sehr der Bürgerkrieg selbst heute noch im Bewußtsein des Südens verankert ist.
Gerade auf dem Land im tiefen Süden geniesst die Konförderation noch immer hohes Ansehen und so mancher hätte sie gerne zurück.


@Crimson

Kannst Du mir ein paar Worte über den s.g. "Andrews-Überfall" sagen, bzw. über
die Person des James J. Andrews ?
ich habe über ihn nur etwas in englischer Sprache gefunden, und Du weißt ja:D:D
 
Wobei zu erwähnen wäre, daß die Schuld von Mary Surratt zumindest äusserst Zweifelhaft gewesen ist.
Auch wurden die Verurteilten,obwohl Zivilisten, vor ein Militär-Tribunal gestellt.

Der Prozeß wurde damals in aller Eile durchgeführt und den Richtern ging es in erster Linie um Vergeltung, da hat man die Gesetze zum Teil sehr seltsam ausgelegt.

Durch seine Tat hatte Booth genau das Gegenteil erreicht was er vorgab erreichen zu wollen.
Der ganze Sünden hat bitter für den Mord an Lincoln bezahlt.
Das Strafgericht wäre unter einem Präsidenten Lincoln weitaus milder ausgefallen.
Da hat Booth mit Zitronen gehandelt.

Booth und seine Mittäter waren Fanatiker, die so weit vermutlich nicht dachten und denen es einzig und allein um Vergeltung für die erlittene Schmach des Südens ging.

Kannst Du mir ein paar Worte über den s.g. "Andrews-Überfall" sagen, bzw. über
die Person des James J. Andrews ?
ich habe über ihn nur etwas in englischer Sprache gefunden, und Du weißt ja

Das war eins der wildesten Husarenstücke des Sezessionskrieges. Wäre die Story der Feder eines Drehbuchautors entsprungen würde man sie vermutlich abwertend als "typisch amerikanisch" bezeichnen. :konfus:
James J. Andrews war ein Schmuggler und Schwarzmarkthändler, der sich von Zeit zu Zeit als Scout und Spion bei der Unionsarmee auf dem westlichen Kriegsschauplatz verdingte. Im April 1862 kam er auf die Idee, im nördlichen Georgia eine Lokomotive zu stehlen, damit nach Chattanooga in Tennessee zu fahren und auf dem Weg dorthin die Eisenbahnbrücken hinter sich zu zerstören, um die Versorgungslinie der Konföderierten zu der von der Union belagerten Stadt zu unterbrechen.
Zusammen mit 22 Freiwilligen von verschiedenen Ohio-Regimentern (alle in Zivilkleidung) sowie einem weiteren zivilen Scout - William Hunter Campbell - drang Andrews fast 200 Meilen in feindliches Gebiet vor und bestieg am 12. April 1862 einen Zug mit Holztender und 3 Frachtwagen in Marietta, Georgia. Im Bahnhof von Big Shanty übernahmen sie die Lokomotive ("The General"), koppelten die Wagen ab, und fuhren davon. Der Zugführer William Fuller verfolgte die Lok zunächst zu Fuß, dann mit einer Handdraisine und schließlich mit mehreren anderen Lokomotiven.
Der Plan, die hölzernen Eisenbahnbrücken zu verbrennen ging schief, da es fast ununterbrochen regnete und als "The General" in Ringgold, Georgia der Brennstoff ausging, flüchteten Unionssoldaten zu Fuß weiter. Sie wurden alle geschnappt und nach Atlanta verbracht, wo zwischen dem 7. und 18. Juni 1862 Andrews und 7 weitere Männer wegen Spionage gehängt wurden. Acht weitere Männer konnten kurz darauf aus der Gefangenschaft fliehen; die verbliebenen gelangten 1863 durch einen Gefangenenaustausch zurück in den Norden.
19 der an dem Überfall beteiligten Soldaten erhielten 1866 die Medal of Honor, die höchste Tapferkeitsauszeichnung der USA, die hingerichteten Männer posthum. Andrews und Campbell erhielten als Zivilisten keine Auszeichnung.

Der Stoff diente als Vorlage für zwei Filme:

"The General" (1926) mit Buster Keaton
"The Great Locomotive Chase" (1956), eine Walt Disney-Produktion.

James J. Andrews:

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The General:

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C.
 
Zur Zeit lese ich das Buch "Inside Delta Force". Nun sind da einige Fragen dazu aufgetaucht und ich hoffe, jemand kann diese mir beantworten.

1. Sind die Auswahlverfahren immer noch genauso hart wie im Buch beschrieben oder sogar noch härter geworden?

2. Hat jemand das Buch gelesen? Wenn ja, wie fandet ihr es?

3. Sind die KSK mit der Delta Force vergleichbar?

Danke schonmal im Vorraus.
 
@Crimson
Habe ich den englischen Bericht richtig verstanden, daß Andrews vor der Hinrichtung grflohen war, aber wieder gefangen wurde ?
Ist das soweit richtig ?
Und war seine Hinrichtung stümperhaft ?
 
Zur Zeit lese ich das Buch "Inside Delta Force". Nun sind da einige Fragen dazu aufgetaucht und ich hoffe, jemand kann diese mir beantworten.

1. Sind die Auswahlverfahren immer noch genauso hart wie im Buch beschrieben oder sogar noch härter geworden?

2. Hat jemand das Buch gelesen? Wenn ja, wie fandet ihr es?

3. Sind die KSK mit der Delta Force vergleichbar?

Danke schonmal im Vorraus.

ad 1. Keine Ahnung. Die Delta Force nimmt als eine der wenigen amerikanischen Spezialeinheiten das Wort Geheimhaltung sehr ernst. Offizielle Angaben zu den Anforderungsprofilen oder gar dem Ablauf des Auswahlverfahrens gibt es schlicht nicht.

ad 2. Das Buch ist mit Vorsicht zu genießen. Da Haney eine sehr idealisierte Version der 1st SFOD-D (Airborne) abgibt. Eine typische Selbstbeweihräucherung eines Ehemaligen. Nichtsdestotrotz glaube ich seinen Angaben wenn es um konkrete Einsätze geht.

ad 3. Nein. Das KSK ist eine eher konventionelle Spezialeinheit. Die Operators der Delta Force genießen unter anderem eine Geheimdienstliche Ausbildung. Einsätze des KSK mit geheimdienstlicher Natur sind unwahrscheinlich, außerdem dürfen KSK Soldaten, wie jeder Soldat, nur in Uniform mit klar erkennbaren Flaggen agieren. Ein Einsatz in Zivil ist rechtlich nicht möglich.
Am ehesten Vergleichbar mit der Delta Force, ist das israelische Sajeret Matkal (die Israelis sind sowieso das Maß aller Dinge). Sie teilen sich den Aufgabenschwerpunkt Terrorismusbekämpfung.
 
@Crimson
Habe ich den englischen Bericht richtig verstanden, daß Andrews vor der Hinrichtung grflohen war, aber wieder gefangen wurde ?
Ist das soweit richtig ?
Und war seine Hinrichtung stümperhaft ?

Jetzt wo Du's sagst. Er konnte vor seiner Hinrichtung entkommen, wurde aber schon wenige Tage anschließend wieder gefangen genommen. Bei seiner Hinrichtung war die Konstruktion des Galgens wohl zu niedrig, so daß seine Füße den Boden berührten, als er durch die Klappe fiel, sodaß er durch ersticken starb, statt wie bei dieser Methode des Hängens üblich, durch Genickbruch.

C.
 
Nein. Das KSK ist eine eher konventionelle Spezialeinheit. Die Operators der Delta Force genießen unter anderem eine Geheimdienstliche Ausbildung. Einsätze des KSK mit geheimdienstlicher Natur sind unwahrscheinlich, außerdem dürfen KSK Soldaten, wie jeder Soldat, nur in Uniform mit klar erkennbaren Flaggen agieren. Ein Einsatz in Zivil ist rechtlich nicht möglich.
Am ehesten Vergleichbar mit der Delta Force, ist das israelische Sajeret Matkal (die Israelis sind sowieso das Maß aller Dinge). Sie teilen sich den Aufgabenschwerpunkt Terrorismusbekämpfung.

Da kenn ich mich leider gar nicht aus, hätte aber gerne ein bisschen mehr Wissen, falls du mir das geben kannst. Warum ist das so? Warum hat die Delta Force als Einheit der US Armee andere Rechte als das KSK?
Oder auch Hintergrund wissen zum Auftreten in Uniform/ohne Uniform usw
 
Da kenn ich mich leider gar nicht aus, hätte aber gerne ein bisschen mehr Wissen, falls du mir das geben kannst. Warum ist das so? Warum hat die Delta Force als Einheit der US Armee andere Rechte als das KSK?

Weil die Amerikaner damit bewusst eine Gefahr für ihr Soldaten in Kauf nehmen, um einen vermeintlichen Vorteil für sich zu nutzen. Nämlich das Untertauchen in der Zivilbevölkerung.
Laut Haager Landkriegsordnung sind Kombattanten klar zu kennzeichnen. Reguläre Truppen durch Uniform mit Hoheitszeichen und Milizen durch ein dem Kontrahenten bekanntgegeben Zeichen.
 
Laut Haager Landkriegsordnung sind Kombattanten klar zu kennzeichnen. Reguläre Truppen durch Uniform mit Hoheitszeichen und Milizen durch ein dem Kontrahenten bekanntgegeben Zeichen.


Jetzt muß ich mal blöd fragen.
Ist die denn noch in Kraft ?
ich dachte die wäre durch die Genfer Konvention abgelöst.


Heute vor genau 65 Jahren, am 16.04.1945 begann die Rote Armee mit dem Angriff auf die Seelower Höhen die sogenannte "Berliner Operation".
Hierbei kam an den Seelwower Höhen zum massivsten Artillerieeinsatz der Geschichte. Auf einer Frontbreite von nur 35 Kilometern wurden über 20 000 Geschütze eingesetzt.


Angriff auf die Seelower Höhen :

Seelower Höhen

Die Seelower Höhen sind eine Hügelkette in Ost-Brandenburg westlich von Küstrin. Bei den Seelower Höhen kam es während der Berliner Operation der Roten Armee im April 45 zur einzigen schwereren Schlappe der Sowjets. Der Oberbefehlshaber der deutschen Heeresgruppe Weichsel, Generaloberst Gotthardt Heinrici, hatte den Beginn der Offensive der 1. Weißrussischen Front unter Marschall der Sowjet-Union Georgie Konstantinowitsch Schukow, die mit 10 Armeen an der Oder hielt und mehrere Brückenköpfe gebildet hatte, richtig für den 16.04.1945 angenommen, in der Nacht zuvor die 9. Armee unter General der Infanterie Theodor Busse aus der Front zurückgezogen und sie auf den Seelower Höhen in Stellung gehen lassen. Der sowjetische Feuerschlag aus 20 000 Geschützen am nächsten Morgen um 4 Uhr ging daher ins Leere, und die vorstürmenden Rotarmisten gerieten in mörderisches Feuer von den Höhen her. Erst als Munitionsmangel und sowjetische Luftstreitkräfte weiteren Widerstand unmöglich machten, musste Heinrici nach 3 Tagen aufgeben. Seine Taktik, scherzhaft Unternehmen "Schlittenfahrt" genannt, hätte bei früherer Anwendung die Front im Osten wesentlich langsamer vorankommen lassen, war aber an Hitlers starren Halte-Befehlen gescheitert.


Berliner Operation :



Berliner Operation ist der Sammelbegriff für die strategischenAngriffshandlungen der Roten Armee vom 16.04. bis 08.05.1945, die zur Eroberung der Reichshauptstadt und zur Vereinigung mit den westalliierten Truppen an der Elbe führten. In den Grundzügen bereits im November 44 konzipiert, wurde die Berliner Operation von der 1. Weißrussischen Front unter Marschall der Sowjet-Union Georgie Konstantinowitsch Schukow und der 1. Ukrainischen Front unter Marschall der Sowjet-Union Iwan Stepanowitsch Konjew als abschließende Durchbruchsoffensive an Oder und Neiße eröffnet. Noch während der Schlacht um Berlin trafen Teilkräfte der 1. Ukrainischen Front ,die5. Gardearmee unter dem damaligen Generalobersten und späteren Marschall der Sowjet-Union Wassili Iwanowitsch Tschuikow am 25.04. 1945 bei Torgau auf Vorauseinheiten der 1. US-Armee unter General Courtney Hicks Hodges . Damit war schon vor dem Fall der Hauptstadt die Teilung des Restreichs in eine nördliche und eine südliche Hälfte vollzogen. Am 20.04.1945 schlossen sich die Verbände der 2. Weißrussischen Front unter Marschall der Sowjet-Union Konstantin Konstantinowitsch Rokossowski der Berliner Operation am Unterlauf der Oder an. Der Hauptstoß nördlich von Schwedt führte in Richtung Neustrelitz und von dort auf die Linie Wismar-Schwerin-Wittenberge. Insgesamt beteiligten sich an der Berliner Operation nach sowjetischen Angaben 23 Armeen, darunter 4 Panzerarmeen, 4 Luftflotten und zahlreiche selbständige Korps mit insgesamt 2,5 Mio. Mann, 41 600 Geschützen und Granatwerfern, 6250 Panzer und Selbstfahrlafetten sowie 7500 Flugzeugen. Ihnen standen am West-Ufer von Oder und Neiße auf der Frontlinie von Stettin bis nördlich Guben die Heeresgruppe Weichsel unter Genarloberst Gotthardt Heinrici(später General der Infanterie Kurt von Tippelskirch) mit der 3. Panzerarmee und der 9. Armee sowie zwischen Guben und Görlitz die 4. Panzerarmee der Heeresgruppe Mitte unter Generalfeldmarschall Ferdinand Schörner gegenüber.
Die Sowjet-Union hat die deutsche Stärke in ihrer offziellen berichterstattung bei weitem übertrieben.
Nach sowjetischen Angaben hätten ihnen entgegengestanden :

1 Mio. Mann mit rund10 400 Geschützen und Granatwerfern, 1500 Panzern und Sturmgeschützen sowie 3300 Flugzeuge.


12_April-1945.jpg



breslau1945pm3.jpg


39506625.jpg
 
kann mir jemand vllt etwas mehr zu den taktiken und schlachten von Heinrici sagen? Der Herr war mir bisher nur oberflächlich bekannt, wird aber als defensivspezialist bezeichnet.
 
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