Fußball Thread - WM, EM, CL etc.

Das haben die Weltmeister von '74 auch nicht gemacht. (Ist ein Import aus den USA. Erst seit den Neunzigern singen deutsche Nationalspieler die Hymne mit.) Hat man deshalb an deren Verbundenheit mit Deutschland gezweifelt? Ich kann ganz gut verstehen, dass man kurz vorm Spiel nicht unbedingt die Hymne mitsingen möchte, da man vielleicht schon längst im "Tunnel" ist und einem dementsprechend ganz andere Dinge durch den Kopf gehen.

Das Argument verstehe ich nicht. Wenn 74 andere kulturelle Regeln galten als heute, wieso vergleicht man das denn?
 
Das Argument verstehe ich nicht. Wenn 74 andere kulturelle Regeln galten als heute, wieso vergleicht man das denn?

Ein guter Einwand. Das muss ich gestehen. ^^ Jedoch bleibt dann noch mein Hinweis auf die Causa Harting. Oder unterscheidet man hier zwischen Fußball und Leichtathletik (genauer: Diskuswurf)?

Is auch nicht zwingend, man würde aber zeigen das man irgendwie mit Deutschland verbunden ist .

Doch indirekt implizierst du mit deiner Haltung schon einen Zwang. Immerhin zeigt sich die Verbundenheit doch auch schon allein darin, dass diese Spieler das deutsche Trikot tragen und für Deutschland Tore schießen.

Grüße,
Aiden
 
Immerhin zeigt sich die Verbundenheit doch auch schon allein darin, dass diese Spieler das deutsche Trikot tragen und für Deutschland Tore schießen.
n
Man könnte das Trikot aber auch zwecks eigenem Ruhm tragen. Das hat das wieder nichts mit der Verbundenheit zu Deutschland zu tun.
Nachdem ein Trikot für Erdogan mit der Aufschrift "für meinen Präsident " überreicht wurde , nehme ich die Verbundenheit zu Deutschland diesen Spielern nicht mehr ab.
 
Also, ich kann auch eine Nationalhymne singen, ohne mich diesem Land verbunden zu fühlen... :unsure: Muss ja nicht meinen, was ich da singe. Ich finde dieses Argument schon immer sehr... hm. Nicht sehr überzeugend.
Interessant übrigens, dass Özil wohl ja auf der Bank mitgesungen hat. Für mich ein Zeichen, dass er es einfach lässt, wenn er auf dem Spielfeld steht - weil er sich aufs Spiel konzentriert o.ä., vielleicht sogar auch, weil er nicht will, dass die Kamera und der Ton einfangen, wie er singt, weil er vielleicht furchtbar singt :p

Lange Rede kurzer Sinn - das Singen oder Nichtsingen einer Nationalhymne kann man genauso gut als Zeichen sehen wie das Tragen eines Trikots, kann nämlich beides als Ehre gesehen werden oder als Mittel zum Zweck. Am Ende weiß nur der Spieler selbst mit Sicherheit, warum er tut, was er tut.
 
Weißt Du, wenn sie sich eher mit der Türkei verbunden fühlen kann ich das schon verstehen. Aber dann sollen sie doch bitte auch für sie spielen. Das wäre konsequent.

Ich glaube, dass einige zwischen ihren Wurzeln und ihren sportlichen Aktivitäten trennen können ...oder eben damit leben, dass es ein Stück weit zwei Herzen sind, die in der Brust schlagen.

Die Aktion mit Erdogan war bescheuert und ich weiß nicht, ob ich als Trainer da nicht anders reagiert hätte. Anders als Löw kenne ich die beiden aber nicht und Özil war mir noch nie sympathisch, da schwingt auch immer eine Portion Häme mit.
 
Übrigens gab es bei uns in Essen mehrere türkische Autokorsos.
Ich dachte erst cool, dann fiel mir ein die sind ja garnicht bei der WM dabei.^^
Der Grund war die Wahl von Erdogan die hier offen gefeiert wurde. Die Repräsentanten spielen sogar für Deutschland.
Da merkt man das die Integration weder in der Mannschaft , noch bei vielen im Lande stattgefunden hat.
In NRW haben übrigens 65 % der Türken Erdogan gewählt. Vielleicht waren viele noch von Özil und Gündogan ermutigt .
 
...vielleicht sind auch einfach nur hauptsächlich die konservativen Türken ausgewandert. Im Übrigen hat er in Deutschland, so weit ich weiß, schon immer recht hohe Ergebnisse bekommen, nicht erst gestern.
Das mit der Integration kommentiere ich mal lieber nicht, da kommen wir wohl absolut nicht mehr auf einen Nenner. Finde es nur schade, wenn einem abgesprochen wird, zwei Nationen anzugehören. Und dabei ist das so normal und gängig heutzutage, zwei oder mehr verschiedene Wurzeln zu haben...

Abgesehen davon... gehört das wohl eher in den Politik-Thread? :)
 
In NRW haben übrigens 65 % der Türken Erdogan gewählt.

Ohne Haarspalterei betreiben zu wollen: Deutschlandweit waren 1,4 Mio. Menschen wahlberechtigt, 50% davon haben von ihrem Recht Gebrauch gemacht und davon wiederum 65% für Erdogan gestimmt.

Da merkt man das die Integration weder in der Mannschaft , noch bei vielen im Lande stattgefunden hat.

Die Popularität Erdogans bei den in Deutschland lebenden Türken ist in der Tat ein Problem, oder zumindest ein bedauernswertes wie leicht zu erklärendes Symptom seit Jahrzehnten anhaltender Integrationsprobleme.
 
Um mal wieder auf das Thema Fußball zu kommen (auch wenn ich in der obigen Diskussion durchaus die Position von @Dark Igel teil):

Was haltet ihr eigentlich vom Einsatz des Videoassistenten bei der WM?
Ich bin davon bislang ganz angetan. Gefühlt wird er sensibler dosiert eingesetzt als in der Bundesliga und das erwartete Chaos ist trotz aller Unkenrufe auch ausgeblieben.
 
Um mal wieder auf das Thema Fußball zu kommen (auch wenn ich in der obigen Diskussion durchaus die Position von @Dark Igel teil):

Was haltet ihr eigentlich vom Einsatz des Videoassistenten bei der WM?
Ich bin davon bislang ganz angetan. Gefühlt wird er sensibler dosiert eingesetzt als in der Bundesliga und das erwartete Chaos ist trotz aller Unkenrufe auch ausgeblieben.
Auch wenn es bei der WM etwas besser läuft, ich persönlich bin kein Freund davon.
Der Fußball sollte weiterhin auch von Fehlentscheidungen leben.
 
Man könnte das Trikot aber auch zwecks eigenem Ruhm tragen. Das hat das wieder nichts mit der Verbundenheit zu Deutschland zu tun.

Das könnte aber auch bei "echten" Deutschen der Fall sein, die allerdings nicht die Wahl haben, für welches Land sie spielen. Man kann den Leuten immer nur vor den Kopp gucken, weiß also bei keinem Nationalspieler, warum er nun in der Nationalmannschaft spielt, oder wie es um seine patriotischen Gefühle bestellt ist. Diese blödsinnige Gesinnungsschnüffelei, und dieses bezweifeln der Verbundenheit zu Deutschland gibt es aber nur, wenn ein Spieler einen Migrationshintergrund hat.

C.
 
Das könnte aber auch bei "echten" Deutschen der Fall sein, die allerdings nicht die Wahl haben, für welches Land sie spielen. Man kann den Leuten immer nur vor den Kopp gucken, weiß also bei keinem Nationalspieler, warum er nun in der Nationalmannschaft spielt, oder wie es um seine patriotischen Gefühle bestellt ist. Diese blödsinnige Gesinnungsschnüffelei, und dieses bezweifeln der Verbundenheit zu Deutschland gibt es aber nur, wenn ein Spieler einen Migrationshintergrund hat.

C.
Da hast Du Recht.
Die beiden haben aber bewiesen das sie mit Deutschland wenig am Hut haben. Darum haben Sie auch zurecht nur noch wenig Akzeptanz. ;-)
Gerade diese Beiden setzen ein Zeichen für die Deutschtürken die hier leben.
 
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Was wäre wohl, hätten sich die beiden gegen ihren Präsidenten ausgesprochen?
Er hätte Sie wahrscheinlich als Terroristen einsperren lassen.
Das wäre aber ein Statement für Freiheit und Demokratie gewesen. Man hätte Sie hier gefeiert.
 
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