Bedauerlich an diesen Demonstrationen ist nur, dass es hier einen unauflösbaren Konflikt zwischen Demonstrationsrecht und Schulpflicht gibt. Teilnahmen an Demonstrationen sollten gesondert auf Zeugnissen behandelt werden und keinesfalls blind mit anderweitig zustande gekommenen unentschuldigten Fehlstunden verrechnet werden.
Beim Elternabend letztens bot sich ein interessantes Bild. Der Direktor der Schule ist für ein knallhartes Vorgehen gegen an den Demos teilnehmende Schüler (nicht so wie der eine Direx in Bayern, der Überlegungen anstellte Polizei und Jugendamt mit hinzu zu ziehen), das Kollegium steht den Protesten eher positiv entgegen. Die Klassenlehrerin meines Sohnes verwies auf ihre eigene Schulzeit anfang der 70er und erklärte "Wenn mir ein Schüler eine Entschuldigung der Eltern bringt, frage ich da nicht weiter nach." Das ist jetzt in ihrer eigenen Klasse (secshtes Schuljahr) nicht ganz so das Problem, aber in ihren Kursen im neunten oder zehnten Schuljahr schon.
Es darf aber auch durchaus konsequenzen haben, aber kriminalisieren muss man die Kids nicht.