@Vanillezucker ich kann das nachvollziehen, ich bin auch in einem friedlichen Europa aufgewachsen, wo selbst die Jugoslawien Kriege für mich schon eher eine historische Marke bezeichnet.
Das mit den Wohnhäuasern etc. fällt nun mal leider so zynisch es klingt unter den Begriff Kollateralschäden. Historisch interessant ist, dass wir diese Begriffe so richtig erst wieder seit dem 2. Weltkrieg kennen, die Kriege davor und vom Westfälischen Frieden an, trafen zumeist die Zivilbevölkerung nicht so direkt. Das ist eine ziemlich schlechte Entwicklung leider...
Es ist allgemein schwierig diese Diskussion aufzumachen, ob und wie Deutschland seine Soldaten behandelt. Nationalismus, das zeigt Putin gerade wieder sehr gut, ist eher ein Gift als eine aufputschende Droge (um mal in einer Metapher zu sprechen).
Die Idee, in einem Europa und einer europäischen Wertegemeinschaft nur Deutschland zu verteidigen, greift meiner Meinung nach nicht weit genug. Dieser Krieg zeigt uns, wie wenig wir unsere Freiheit manchmal schätzen und wahrnehmen. Das europäische System, so fehlerbehaftet es auch sein mag ist immer noch eine Wertegemeinschaft, die ich niemals gegen die russischen Werte eintauschen wollen würde. Ganz nach Churchill: „Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen
alle anderen.“
Das Europa sich sehr auf den Verträgen und dem Schutzmantel der USA ausgeruht hat, ist klar und wurde hier auch schon mehrfach angesprochen und ich vermute, dies wird für viele ein Wachruf sein und zwar hoffentlich einer, der die EU näher zusammenbringt und zwar auf eine gemeinsame Außen- wie Verteidigungspolitik zu! Nachdem aber gerade Deutschland wieder ausschert und Augenscheinlich den Ausschluss aus dem SWIFT System mit ein paar Fadenscheinigen Ausreden ablehnt sehe ich da schwarz. Es tritt genau dass ein, was Putin kalkuliert haben wird: Man ist sich uneins und möchte bloß nicht nur einen Cent durch Sanktionen verlieren müssen. Das ist einfach erneut eine absolute Bankrotterklärung von allen Beteiligten...
Vielleicht wird es mal wieder Zeit für eine Debatte ob es nicht besser wäre, die Wehrpflicht wieder einzuführen.
Das würde überhaupt nichts bringen meiner Meinung nach und wäre eher Symbolpolitik. Wir haben nicht wie bspw. Finnland ein Wehrplfichtigen Heer, dass mit einem entsprechenden Bestand an Ausrüstung in Depots versehen ist. Wir können kaum unsere jetzige Einsatzbereitschaft an Gerät halten. Man erinnere sich an die Ganzen Horrornews dass nur 1 Drittel, oder wie hoch die Zahl auch immer war, der neuen NH90 überhaupt einsatzbereit ist etc. etc. Wahrscheinlich hätten wir nicht mal genug Waffen oder Helme um die Leute mal eben auszurüsten. Immerhin haben wir jetzt die neuen 125er Fregatten, die echt schön aussehen, aber schlechter als eine Korvette bewaffnet sind und die Russen könnten ihre P-1000 vermutlich vierteln und würden immer noch die komplette Fregatte mit einem Schlag erledigen^^ (Ich weiß, dass die Marine hier jetzt keine große Rolle spielt, aber damit kenne ich mich besser aus als mit dem restlichen russischen Militär)
Aber selbst jetzt anfangen zu rüsten oder auch nur bestehende Systeme zu kaufen würde immernoch nur eine langfristige Lösung bringen und dann kann man immer noch überlegen ob man die BW wieder auf die in den Verträgen festgelegte Zahl von 385.000 Mann bringen möchte.