Weltraum (Neue Republik)

[Weltraum (Neue Republik) | zwischen Lianna und Ruusan | unbekannter Planet | Strand] Nen-Axa, Cethra Jayne, Tzun Suz, Meredith Clay

Als Cethra Jayne sagte, dass sie ihren Pflichten als Pilotin nicht gerecht geworden wäre, widersprach Nen-Axa sofort:

»So etwas wollen wir nicht hören. Dich trifft keine Schuld an dem Absturz - immerhin warst nicht du es, die eine republikanische Verkehrsroute vermint hat. Im Gegenteil: Du hast uns alle gerettet, und daruf solltest du stolz sein! Niemand von uns hätte das Schiff in einem Stück runterbringen können. Solche Zwischenfälle enden viel zu oft tödlich, aber wir sind alle noch hier. Wir können dir gar nicht genug dafür danken! Dass ausgerechnet du offenbar am schwersten verletzt wurdest, ist nicht gerecht. Aber das sind Unfälle wohl nie.«

Die Skelettstruktur von Arcona und die von Menschenähnlichen stimmten nur teilweise überein. Der Jediritter konnte nicht beurteilen, wie sich eine geprellte oder gebrochene Rippe für eine Miraluka anfühlte, aber er konnte den Schmerz in ihren Bewegungen sehen. Ihre Mimik blieb seinem unscharfen Blick größtenteils verborgen, aber er sah warmes Blut in einer beginnenden Schwellung an ihrem Brustkorb pulsieren, während es aus ihrem Gesicht gewichen war. Er bedauerte sehr, nicht helfen zu können. Es war nicht das erste Mal, dass er sich vornahm, seine medizinischen Kenntnisse zu schulen und nach Möglichkeit auch Jedi-Heiltechniken zu erlernen. Leider hatte er diesen Plan in der Vergangenheit nie umgesetzt und konnte sich nach wie vor nur schlecht in den Gesundheitszustand von Nicht-Arcona hineinversetzen. In Krisen wie dieser rächte sich das. Leider schien auch Tzun Suz diese Techniken nicht zu beherrschen. Also musste erneut Meredith die Sanitäterin geben, wozu sie von ihnen allen wohl am besten geeignet war.

Das geflügelte Mädchen begann mit der Untersuchung. Taktvoll fragte sie, ob es Cethra lieber wäre, wenn sie dabei allein wären, doch die Miraluka lehnte ab. Es störte sie nicht, dass ihr Meister sie halb bekleidet sehen würde. Nen-Axa blieb in der Nähe, hielt sich aber etwas im Hintergrund und vermied es, seine Schülerin anzustarren. Es war ihm ganz recht, dass Tzun ihn bat, sich währenddessen mit der Ausrüstung auseinanderzusetzen, die er nebenbei sortierte und überprüfte. Er hatte kein großes Problem mit Nacktheit im Allgemeinen und schon gar nicht, wenn es um Wesen ging, die so weit von der arconischen Anatomie entfernt waren. Irgendetwas Sexuelles war in die Situation sowieso nicht hineinzudeuten. Trotzdem fragte er sich, ob so etwas eine Auswirkung auf das Meister-Padawan-Verhältnis haben würde und ob es Distanz eher auf- oder abbaute. Das war nun allerdings keine Frage, die mit Priorität beantwortet werden musste. Viel wichtiger war, wie es Cethra ging und ob ihre Mitschülerin ihr helfen konnte.

Meredith diagnostizierte eine gebrochene Rippe. Ihrer Einschätzung nach war die Verletzung nicht gefährlich und die Aussicht gut, dass sie ohne Komplikationen verheilen würde - dem Arcona fiel ein Stein vom Herzen. Doch Cethra würde noch eine ganze Weile darunter zu leiden haben und in dieser Zeit nicht sehr mobil oder selbständig sein. Die Mühe, die es sie kostete, ihre Tunika überzustreifen, zeigte das deutlich. Nicht zuletzt deshalb waren auch seine Gedanken bei dem Schiff. Sie mussten diesen Planeten wieder verlassen, lieber früher als später. Dazu benötigten sie den Frachter. Und falls er nicht mehr flugtauglich war, würde die Funkausrüstung an Bord sie weiterbringen. Falls auch die irreparabel defekt war... darüber wollte er im Moment lieber noch nicht nachdenken. Ihnen würde sicher etwas einfallen.

Als Meredith Clay ihr Werk vollendet hatte und sich nun ihrem Meister zuwandte, winkte dieser ab. Er wollte sich nicht helfen lassen, obwohl es nach Nen-Axas Ansicht geraten gewesen wäre. Doch darüber würde er später mit dem Kaminoaner reden, er wollte ihm nicht vor den Padawanen widersprechen. Es stimmte wohl, dass es jetzt Wichtigeres gab. Obwohl Kopfwunden oft stark bluteten, sah seine Blessur auch nicht gefährlich aus, abgesehen von den Verunreinigungen.

»Mir geht es gut«, erwiderte er, als die Ärztin der unfreiwilligen Expedition sich nun an ihn wandte. »Der Finger ist das einzige und der Verband hält noch. Wir möchten dir danken, Meredith. Für deine Hilfe und dafür, wie besonnen und vernünftig du mit dieser Krise umgehst.«

Was die Bergung des Frachters anging, so war er nicht ganz so zuversichtlich wie Tzun Suz. Ja, es war ein robustes Schiff, und sie mussten den Konstrukteuren dafür danken, dass es während des Sturzfluges nicht ausenandergebrochen war; aber nach dem Aufschlag auf die Wasseroberfläche und dann auf den Meeresgrund war ohne nähere Untersuchung unmöglich abzuschätzen, wie schwer die Beschädigung tatsächlich war. Vielleicht würde Cethras MC18 nie wieder starten. Doch Pessimismus brachte sie nicht weiter. Sie mussten es versuchen. Auch die Levitation, obwohl das Bewegen eines ganzen Schiffes eine ernsthafte Herausforderung darstellte, auch für mächtigere Jedi. Der Kaminoaner schien aber der Auffassung zu sein, dass es ihnen gelingen konnte. Allerdings erst bei Ebbe, wenn nicht mehr der Wasserdruck auf dem Frachter lastete und sie sehen konnten, was sie taten.

»Ja, mit vereinten Kräften können wir es schaffen«, bestätigte er. Um Cethras Zweifel zu vertreiben, aber auch die eigenen. Denn Zweifel waren eines der größten Hindernisse, die es zu überwinden galt - insbesondere bei Übungen, in denen man sich so offensichtlich über alles hinwegsetzte, was man je über die Naturgesetze gelernt hatte. »Aber Ritter Suz hat recht, wir müssen bis zur Ebbe warten. Das wird ja hoffentlich nicht länger als ein paar Stunden dauern. In der Zwischenzeit richten wir uns ein und machen uns ein wenig mit der Umgebung vertraut. Meredith sagte vorhin, dass sie sich wünschte, wir wären auf einem Planeten mit MedCenter abgestürzt; vielleicht ist das ja sogar der Fall. Dass wir nicht mitten in der Zivilisation gelandet sind, muss nicht heißen, dass es keine gibt. Es wird nicht schaden, uns ein wenig umzusehen. Zur rechten Zeit und unter den nötigen Sicherheitsvorkehrungen, versteht sich.«

Er deutete auf ihre Pistole. Es war wirklich gut, dass sie sie dabei hatte. Die einzige Schusswaffe, über die sie nach Wissen des Arcona verfügten. Hätte er geahnt, dass sie auf einem unbekannten Planeten abstürzen würden, hätte er ein paar Blastergewehre eingepackt. Oder er hätte die Reise lieber abgesagt.

»Behaltet auch das Meer im Auge. Wir wissen nicht, ob die Raubtiere an Land kommen können. Wartet kurz, während wir die Ausrüstung zu den Felsen bringen.«

Er reichte ihnen eine Wasserflasche. Dann trugen der Arcona und der Kaminoaner das wenige, was sie hatten, zu dem Ort, den sie als Lagerplatz erwählt hatten. Er eignete sich wirklich gut dafür: Windgeschützt und trocken, und Angriffe mussten sie von dieser Seite nicht erwarten. Auch eine zweite Überprüfung brachte nichts zum Vorschein, das gefährlich aussah, auch wenn man es natürlich nicht so genau wissen konnte. Sie spannten eine dünne, aber wasserdichte Zeltplane zwischen die Bäume und legten eine zweite als Fußboden aus. Den Kocher bauten sie zum späteren Gebrauch auf, der Rest wurde in Nischen zwischen den Felsen verstaut.

»Sieht doch ganz gemütlich aus«, behauptete Nen-Axa. Dann nutzte er die Gelegenheit, Tzun kurz unter vier Augen zu sprechen:

»Bevor wir zurückgehen... denkt bitte noch einmal darüber nach, ob Ihr Eure Verletzung nicht doch behandeln lassen möchtet. Sie mag nicht tief sein, aber es ist eine offene Wunde und uns ist nicht wohl dabei. Wenn sie nicht desinfiziert und verbunden ist, könntet Ihr Euch eine gefährliche Infektion einhandeln. Wir wollten es vor den Padawanen nicht so deutlich sagen, aber es könnte sein, dass wir hier sehr lange festsitzen und auf Hilfe warten müssen. Da sollten wir doch alles tun, um zu vermeiden, dass jemand krank wird.«

Als sie zu den Mädchen zurückkehrten, hatte der Jediritter den Eindruck, dass Cethras Gesichtsfarbe wieder etwas gesünder geworden war. Sauerstoff und Schmerzmittel schienen ihren Zweck zu erfüllen.

»Kommt, wir ziehen zu den Felsen um«, sagte er. »Dort stärken wir uns und dann zeigen wir euch, wie man Jedi-Meditationstechniken nutzen kann, um Schmerzen besser zu ertragen und die Selbstheilung des Körpers anzuregen. Die paar Stunden bis zur Ebbe werden dabei wie im Flug vergehen.«

[Weltraum (Neue Republik) | zwischen Lianna und Ruusan | unbekannter Planet | Strand] Nen-Axa, Cethra Jayne, Tzun Suz, Meredith Clay

OP: Besagte Meditationsübung könnt ihr gerne am Rande anschneiden, ich schlage aber vor, dass wir die nicht detailliert ausspielen.
 
Unbekannter Planet- am Strand- mit Tzun Suz, Nen-Axa und Cethra

Meredith beobachtete ihre Mit-Padawan in den ersten Augenblicken genau- nicht das Cethra nachher noch das Bewusstsein verlor. Doch es schien soweit alles ok zu sein, also half sie der Frau auch noch, sich des BH´s zu entledigen. Danach zog sich die Miraluka so gut es ging selbst wieder an. Gut, ihre Tunika hing offen- nun da sie sie nicht mit einem Gürtel zusammenbinden konnte. Meredith besah sich das Ergebnis und schüttelte dann den Kopf.

Ich improvisier da nachher was mit deiner Tunika, dass du sie etwas zubinden kannst, ohne dass es drückt. Und scheu dich nicht, mich um Hilfe zu bitten, wenn du was brauchst.

Als sie sich nun ihrem Meister zuwandte, winkte er ab und meinte, sie sollte sich besser um Nen-Axa kümmern. Mit diesen Worten verschwand der Kaminoaner hinter einer Fels-Formation. Meredith sah ihm hinterher und schüttelte den Kopf, während sie zwischen Cethra und dem Arcona hin und herblickte.

Soll ich jetzt was über Männer und Ärzte sagen?


fragte sie und grinste breit. Natürlich war es auch wichtig, einen sicheren Unterschlupf für die Nacht zu finden. Von dem her konnte sie ihren Meister ja verstehen. Aber war es nicht auch verantwortungslos sich selbst gegenüber, die Wunde am Kopf nicht zumindest ansehen zu lassen? Nen-Axa erklärte, dass er noch gut versorgt war und sein Finger auch noch gestützt war. Das wunderte sie im Nachhinein auch nicht. Der Arcona war ja auch beim Absturz weich gelandet- auf ihr. Als er sie jedoch für ihre besonnene Art lobte, blinzelte sie ihn irritiert an.

Krise würde ich es noch nicht nennen. Eben, wir leben alle noch und wie es mit dem Schiff steht, wissen wir ja noch garnicht. Darum mach ich mir dann Sorgen , wenn die Ebbe da ist. Es wär ne Krise, wenn ich die einzige gewesen wär, die lebend aus dem Schiff gekabbelt wär. Aber so? Ausserdem: Wenn ich mich jetzt an den Strand hocken und heulen würde- wem wäre damit geholfen? Mir nicht, Cethra nicht, euch nicht und Meister Suz auch nicht. Also konzentrier ich mich lieber auf die Dinge die ich tun kann, als auf die, die ich nicht tun kann. Das wäre nach der Versorgung der Verletzten....

ihr Blick ging wieder zu der Fels-Formation, hinter der ihr Meister verschwunden war.

...mit Sicherheit mal das Aufspüren von Süsswasser. Wir können zwar Salzwasser aufbereiten, aber es ist sicher auch besser, das Inventar diesbezüglich zu schonen. Wer weiss, was sonst noch auf uns zukommt.


Sie blieb bei Cethra, wärend Nen-Axa zusammen mit ihrem Meister die Vorräte zu den Felsen schaffte. Unterdessen sah sie sich ihr Bein an, dass immernoch schmerzte. Aber sie würde da wohl mit einem ordentlichen blauen Fleck davon kommen. Mit ihrem Flügel sah es leider schon anders aus.

Wenn ich das nächste Mal das Gefühl habe, dass eine Schiene unnötig ist, hör ich drauf. Wahrscheinlich wäre der Flügel nicht gebrochen, wenn er nicht festgebunden gewesen wär. So ein Mist.

Meredith ärgerte sich wirklich drüber, musste aber auch etwas schmunzeln. Jilti würde ihr jetzt vielleicht einen Vortrag halten, dass sie ihre schönen Flügel kaputt gemacht hatte.

Ich erfinde jetzt den aufblasbaren Bacta-Tank. Warum gibts sowas eigentlich noch nicht? Die machen doch inzwischen alles mögliche zum zusammenfalten und in-die-Hosentasche-stecken. Aber auf die wirklich brauchbaren Sachen ist noch keiner gekommen.

Natürlich wusste sich,dass so ein Bacta-Tank ein komplexes technische Wunderwerk war. Aber das waren Lichtschwerter doch auch und die konnte man sich ja offensichlich auch an den Gürtel hängen. Sie schüttelte selbst den Kopf über ihre dämlichen Ideen. Aber waren solche Ideen nicht oft auch der Beginn von Entwicklung? Das erneute Auftauchen von Nen-Axa holte sie auch ihren Gedanken zurück in die Realität. Er schlug vor, nun in das aufgestellte Lager zu gehen und erzählte was von Meditations-Techniken, mit denen man Schmerzen besser ertragen könnte.

Ich dachte, man bekämpft Schmerz mit Gegenschmerz? Wenn man sich in den Finger schneidet, muss man sich einen Stein auf den Fuss werfen, dann tut der Finger nicht mehr so weh.

Sie grinste erneut und nahm Cethras Gürtel und die übrigen Kleider mit zum Lager. Dort angekommen, richtete sie für die Miraluka einen Schlafplatz her, der ihr ein erhöhtes Liegen ermöglichen würde. Erst dann wandte sie sich an ihren Meister und ihr Gesicht zeigte deutlich, dass sie genauso wenig Begeisterung für medizinische Notwendigkeiten am eigenen Leib empfand wie er. Doch einer musste in dieser Hinsicht mit gutem Beispiel vorran gehen, also atmete sie einmal tief durch und lächelte.

Meister, könntet ihr mir einen Gefallen tun? Könntet ihr die Reste der Schiene von meinem Flügel abpflücken und ihn vielleicht wieder richten? Ich hab keine Lust, ihn mir dann später irgendwann nochmal brechen zu lassen, nur weil er schief zusammen gewachsen ist.


Ihr war klar, dass es recht schmerzhaft werden würde, den Knochen an die Position zurück zu bringen, an die er gehörte. Aber besser jetzt einmal kurz, als nachher noch ewig damit rumzuhühnern. Und wahrscheinlich fühlte er sich danach auch besser an als jetzt gerade.

Unbekannter Planet- im Lager- mit Tzun Suz, Nen-Axa und Cethra
 
[Unbekannter Planet, am Strand] mit Tzun Suz, Meredith Clay und Nen Axa

Cethra merkte, wie alle versuchten, ihr gut zuzureden, dass der Absturz nicht ihre Schuld war. Sicherlich, sie war nicht diejenige gewesen, die Minen genau in ihre Flugroute gesetzt hatte und ohne ein paar Ausweichmanöver wären soe bestimmt schon im leeren All zu einem klumpen Metallschrott verschmolzen. Dennoch konnte sie nicht ganz das Gefühl abschütteln, versagt zu haben. Trotzdem tat sie alles, um dieses Gefühl beiseite zu schieben. Wichtig war, dass sie alle am Leben waren, und dass sie jetzt versuchte, trotz ihrer Verletzung den anderen zu helfen. Immerhin, sie war mit Jedi hier. Jedi, die nicht nur über größere Kräfte verfügten, als normale Personen, sondern die angeblich auch phantastische Kämpfer waren. Sollte es da nicht möglich sein, hier überleben zu können.

Als sie ein paar Sekunden über ihren Absturz nachdachte kam ihr in den Sinn, dass es eine seltsame Begebenheit war. Nen-Axa hatte gemeint, dass die Route vermient war. Aber eigentlich konnte das kaum sein. So etwas hätte man doch gehört. Immerhin bewegte sich doch das ein oder andere Schiff über so eine Route, nachdem nach Jahrtausenden der Raumfahrt immer noch keine Methode existierte, 'querfeldein' sicher durch den Hyperraum zu springen. Also warum waren diese Mienen dort gewesen? Oder waren sie nicht dort gewesen, wo sie gedacht hatte? Der Navicomputer hatte ein Signal gegeben, wie er es getan hätte, wenn sie in das Gravitationsfeld eines Planetensystems gekommen wären. Das war auch so geplant gewesen, dort hätten sie ihren ersten Sprung beendet und den zweiten eingeleitet. Aber wenn sie so darüber nachdachte, so waren sie eigentlich noch ein Stück außerhalb des Planetensystems heraus gekommen. Nicht weit, kaum ein merklicher Augenblick im Hyperraum, aber dennoch, der Navicomputer hatte immer problemlos funktioniert und hätte sie nicht zu früh in den Normalraum zurückwerfen sollen. Davon ganz abgesehen wusste Cet nicht einmal, ob dieser Planet der richtige war. Die meiste Zeit hatten sie keine Energie für die aktiven Sensoren erübrigen können und um die Aufzeichnungen der passiven zu lesen und zu deuten war einfach keine Zeit gewesen. Das war etwas, dem sie auf den Grund gehen musste.

Die Rückkehr von Tzun Suz und Nen-Axa, die ihren Lagerplatz ausgekundschaftet und die Ausrüstung hinüber gebracht hatten, riss sie für den Moment aus ihren Gedanken. Vorsichtig stand Cethra auf und stellte erfreut fest, dass stehen und gehen, solange sie es vorsichtig tat und ihren Oberkörper brav aufrecht und somit unter geringer Belastung hielt, ganz gut zu bewerkstelligen war. Zudem halten die Schmerzmittel und der Sauerstoff und zugegebenermaßen zu einem großen Teil auch die Versicherungen der beiden Jedi, dass das Schiff wohl zu retten war. Dankbar lächelte sie erst dem Kaminoaner und dann ihrem eigenen Meister zu.
Obwohl das Unterhemd ihren Oberkörper schon bedeckte stopfte sich Cethra ihre Wickeltunike ein wenig in den Hosenbund, damit sie wenigstens nicht ganz auf klaffte, nahm ihre Waffe in die rechte Hand und ging langsam neben Nen-Axa her.

"Meditationstechnik klingt gut..." meinte sie, auf sein Versprechen hin. Dann kam Merrys Witz über den Gegenschmerz. Für einen Moment stellte sie sich vor, wie die Sanitäterin Meredith einen Felsen nahm und jedem Verletzten auf den Fuß donnerte um danach davon zu flattern. Die Vorstellung war derart komisch, dass cet nicht anders konnte, als zu lachen. Sofort rächte sich ihre Rippe mit starkem Schmerz, sodass sie sich japsend und hustend auf ihren meister stützen musste. Trotzdem tat es irgendwie gut und vertrieb einen Großteil der düsteren Gedanken aus ihrem Geist. Erst als sie ein paar der Hustenstiller eingeworfen hatte, konnte sich Cet soweit beruhigen, dass sie weitergehen konnte.

"Ha...Merry, das war gemein..." sagte sie, offensichtlich scherzhaft und breit grinsend, trotz der Schmerzen. Als Mensch (oder ähnliches) hätte sie vermutlich Tränen in den Augen gehabt. So allerdings hatte die Miraluka nur einen ziemlich roten Kopf bekommen. "Aber es hat gut getan. Obwohl ich etwas skeptisch über die Gegenschmerz-Behandlung bin."

Als sie endlich am Lager waren richtete Merry wie versprochen ein Lager für Cet her. Sie half so gut es ging und positionierte sich so, dass sie aus dem Lager heraus schauen konnte, die Waffe bereit in der Hand. Sie konnte bei niemandem der drei einen weiteren Blaster erkennen, nur die schlanken Griffe der Lichtschwerter der Jedi. Und diese waren, soweit sie wusste, reine Nahkampfwaffen.

Als Meredith Tzun Suz bat, ihren Flügel zu richten, wandte sich Cet besorgt ihrer Mit-Padawan zu. Sie war auch verletzt, schlimmer noch, eine bestehende Verletzung war wieder verschlimmert worden. Sie hatte sich so lieb um Cet gekümmert und diese konnte nicht wirklich etwas zurück geben. Außer...von ihrem Lager streckte sie die Linke aus, auch wenn es etwas weh tat, und nahm Merrys Hand und drückte sie leicht. Wenigstens ihren Beistand konnte sie spenden, auch wenn es nicht viel war.
Ohne Merry die Hand zu entziehen wandte sie sich Nen-Axa zu, um ihre früheren Gedanken auszusprechen.

"Meister...ich glaube, dass irgendwas an diesen Minen komisch war. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Hauptverkehrsroute vermint sein sollte. Davon hätte man erfahren. Davon mal abgesehen bringt es gegen Schiffe im Hyperraum nicht viel. Und dort wo wir waren, waren wir eigentlich noch einen Tick vom nächsten natürlichen Gravitationsfeld entfernt. Also warum hat der Navicomputer uns aus dem Hyperraum geholt? Ich hab eine Idee, aber ich müsste die Sensoren des Schiffes überprüfen um es zu bestätigen...was wäre wenn es ein aufgegebenes Minenfeld war? Das durch Zufall in unseren Weg getrieben war? Und irgendwie haben sie es bewerkstelligt, uns ein wenig zu früh aus dem Hyperraum zu holen. Ich meine, das Asteroidenfeld war perfekt für einen Hinterhalt, nur war da niemand. Das könnte...könnte bedeuten, dass irgendwo auf diesem Planeten so etwas wie eine Basis ist. Vielleicht. Zumindest klingt es logisch. Eine kurze Flugstrecke entfernt, ausgeschlachtete Wracks lassen sich in den Asteroiden prima entsorgen...das klingt nach Piratentaktik. Nur scheinbar ohne Piraten."

[Unbekannter Planet, am Strand] mit Tzun Suz, Meredith Clay und Nen Axa
 
- Weltraum – Raumschiff – Meditationsraum – Mit Arlen und Faith –

Den Großteil des Fluges verbrachte Chesara mit Faith. Sie waren fleißig, übten Machtgriffe und das Absorbieren von Energie und trainierten die Levitation so lange, bis die junge Frau fast im Schlaf Tassen und Teller in der Luft schweben lassen konnte. Chesara hatte zu einer nicht ganz herkömmlichen Lernmethode gegriffen, als sie die Tassen, die Faith levitieren sollte, mit Wasser gefüllt hatte. Alles was an Flüssigkeit zu Boden ging, musste die Padawan aufwischen. Pete, ihr Pilot, der manchmal bei ihnen gesessen und zugesehen hatte, hatte Chesara einmal, als Faith damit beschäftigt gewesen war den Boden zu putzen, gefragt, warum sie ihre Schülerin in dieser Form ärgerte. „Es ist eine Frage dessen, sich bewusst zu machen, dass es immer um etwas geht.“, hatte Chesara dem Piloten geantwortet. „Wenn wir draußen sind, für einen Auftrag ermitteln oder einem Problem nachgehen, dann geht es oft darum, Leben zu retten. Als Jedi haben wir große Fähigkeiten, aber noch größere Verantwortungen.“ Sie hatte beobachtet, wie Faith das Wasser mit einem Schwamm aufsaugte und den Boden mit einem Tuch abtrocknete. So leicht ließen sich Fehler in der Realität eines Jedi nur selten korrigieren. „Konzentration ist alles. Das Beherrschen der eigenen Talente kann entscheiden über Leben und Tod. Wenn uns die Galaxis vertraut, dann müssen wir vorbereitet sein, dieses Vertrauen nicht zu enttäuschen.“ Der Pilot nickte langsam. In seinen Augen war ein sehr nachdenklicher Blick zu sehen. „Also ist es eine Art... Vorbereitung?“, fragte er zurück, um sicher zu gehen, dass er richtig verstanden hatte. "Ja.", lautete Chesaras Antwort. "Soweit es eben möglich ist. Ich habe gelernt, dass man nie auf alles vorbereitet sein kann, aber um so wichtiger ist es, sich auf sich selbst verlassen zu können."

Manche von ihnen waren Einzelgänger und andere waren am besten, wenn sie einer Gruppe angehörten. So unterschiedlich alle Lebewesen waren, so unterschiedlich und bunt gemischt waren auch die Jedi. Chesara fragte sich, als sie in der Meditationskammer standen und sich das blaue Licht der gerade erst erschaffenen Lichtschwertklinge auf Arlens Gesicht legte, was für eine Art Jedi er werden würde, wenn sie die Zügel, die sie noch in der Hand hielt, locker ließ und er der werden konnte, der er sein wollte. Sie hatte das Gefühl, obwohl er sich gut mit Faith verstand, dass er eigentlich ein Einzelgänger war.


"Es hat funktioniert."

War Chesaras erste Reaktion auf Arlens erstes, selbstgebautes Lichtschwert, und sie dachte dabei an den Kristall, der ihm einiges an Kopfzerbrechen bereitet hatte.

"Man sagt, dass wenn etwas vorher bestimmt ist an einem bestimmten Zeitpunkt zu geschehen, die Macht immer einen Weg finden wird. Dieses Mal hast du einen Weg gefunden, Arlen, und die Macht hat dich unverkennbar begleitet."

Sie nahm das Schwert von ihm, um seinen Halt zu testen. Der Griff war ungewöhnlich klobig, für Chesara zu unhandlich. Sie warf einen Blick auf Arlens Hände, die größer waren als ihre eigenen, aber doch nicht so groß waren wie es bei einigen anderen Spezies der Fall gewesen wäre. Für einen Wookie wäre der Griff perfekt gewesen, doch für Arlen? Das Auffälligste an dem Schwert waren jedoch die beiden Parierstäbe, die einen Teil der bläulichen Lichtklinge bildeten Chesara war fasziniert von ihrer akkuraten Ausrichtung. Sie das das Modell solcher Lichtschwerter aus der Holo-Bibliothek des Ordens, hatte aber noch nie eines in Natura gesehen.

"Das hier," sagte sie anerkennend und deutete auf die Parierstäbe, "ist ein Kunstwerk für sich. Die Konstruktion von Parierstäben aus purer Energie soll sehr kompliziert sein. Ich habe es selbst nie versucht."

Es hatte eine Zeit gegeben, in der Lichtschwerter, wie Arlen eins gebaut hatte, die Norm gewesen war, doch mit der Zeit hatten sich die schlankeren Designs, die heute unter den Jedi geläufig waren, durchgesetzt. Vielleicht war es eine Frage des Geschmacks, oder des Könnens. Chesara fragte sich aber auch, ob bei Arlen noch ein anderer Grund für diese spezielle Konstruktion ausschlaggebend gewesen war. Parierstangen dienten dazu, die Schwerthand zu schützend, und Arlen hatte bereits zwei Finger im Kampf verloren.

"Komm mit ins Cockpit."

Sprach sie plötzlich und reichte mit ihm deaktivierte Klinge zurück.

"Ich möchte alleine mit dir sprechen."

- Weltraum – Raumschiff – Meditationsraum – Mit Arlen und Faith –
 
{Unbekannter Planet/Strand} mit Nen-Axa, Meredith, Cethra

Auch Nen-Axa stellte sich dagegen dass Cethra die Schuld am Absturz besaß. Er lobte ebenfalls die Fähigkeiten der Pilotin und Tzun war sich sicher das die Mirakula dadurch ihr angeknackstes Selbstvertrauen kurieren konnte. Wichtiger war jedoch das sich ihr Körper kurierte, denn das war eine ihrer größten Sorgen aktuell, Tzun kam soweit mit seiner Kopfwunde klar und Nen-Axas Finger war auch versorgt worden von Meredith. Auch bezüglich des weiteren Vorgehens waren sie sich einig: Abwarten bis zur Ebbe, sich einrichten hinter dem Felsen und danach Schaden inspizieren. Die beiden Jedi nahmen die Sachen und schleppten sie bis hinter den Felsen, wo sie ein kleines Lager aufbauten. Dabei sprach auch Nen-Axa nocheinmal die Verletzung von Tzun an und bat ihn darum diese versorgen zu lassen. Dem Kaminoaner war zwar sehr wohl bewusst das sie unter Umständen hier lange festsitzen würden, jedoch....nun wenn auch er es wünschte wäre es unverantwortlich auf Stur zu schalten, zumindest anschauen konnte seine Padawan sich die Sache einmal wenn sie die Ruhe dafür hatten.

Zusammen mit Nen-Axa ging er zurück an den Strand, wo der Arconier vorschlug den Padawanen gewisse Meditationstechniken zu zeigen um ihren Körper zu stärken, von Meredith kam daraufhin der schnippische Gegenvorschlag Schmerz mit Gegenschmerz zu bearbeiten...was der Kaminoaner als keineswegs erfolgsversprechend ansah aber sich ein kurzes Schmunzeln sich nicht verkneifen konnte. Im Lager angekommen richtete Meredith noch fürsorglicherweise für Cethra alles her bevor sie an ihren Meister mit einer ungewohnten Bitte konfrontierte, welche diesem etwas die Farbe aus dem Gesicht stahl. Ihr den Flügel richten? Das Tzun in soetwas keinerlei Erfahrung hatte war nur die eine Sache....er wusste nicht wie er das erklären könnte wenn er etwas falsch machte und somit ein größerer Schaden als zuvor entstand. Tief atmete der Kaminoaner ein und aus bevor er seine Padawan anlächelte. Ihre Gründe waren nachvollziehbar und nunja...jetzt Zweifel zu zeigen war keine gute Idee.


"Wie du möchtest Meredith, aber nur unter der Bedingung das du dir dann nachher meine Verletzung am Kopf anschaust einverstanden?"

fragte er sie freundlich und als seine Padawan bejahte setzte er sich neben sie, während sie sich ebenfalls nieder ließ. Eine Hand wurde ihr von Cethra gedrückt um ihr etwas Beistand zu geben. Tzun griff vorsichtig nach der Schiene und begann sie von Merediths Flügel zu entfernen. Dabei spürte er auch noch wie Steif der Flügel eigentlich war, die Heilung war noch nicht vollständig geschehen und er war froh das Meredith sich nicht komplett darauf verlassen musste zur Fortbewegung sie zu nutzen. Er suchte Augenkontakt mit seiner Padawan und nickte ihr kurz zu, als Zeichen bevor er begann den Flügel zu richten. Es schmerzte ihm den Schmerzerfüllten Gesichtsausdruck von Meredith ertragen zu müssen, aber er hoffte ihr etwas geholfen zu haben, anstatt nun aber etwas zu sagen oder sie zu trösten hielt er einfach ihren Flügel fest und atmete tief ein und aus, suchte seine Innere Ruhe, das Zentrum in dem es ihm gut ging. Er konzentrierte sich und atmete langsam aus, versuchte etwas von dieser Ruhe in Meredith fließen zu lassen. Er wusste das man mit der Macht nicht nur physisch etwas ausrichten konnte sondern auch auf Psychologischer Ebene etwas ausrichten konnte, über den berühmten Gedankentrick hinaus gab es noch andere Möglichkeiten und er hoffte etwas von seinem Mut, seiner Zuversicht dadurch auf Meredith übertragen zu können um ihr die Schmerzen etwas ertragbarer zu machen. Er hoffte wirklich das es wirken würde.

Nebenbei bekam er noch Cethras Mutmaßungen mit, welche Sie ihrem Meister mitteilte. Auch wenn Tzun keine Erfahrung oder Kenntnis im Bereich der Piraterie hatte klangen ihre Gedankengänge jedoch simpel und nachvollziehbar. Tzun hielt vorsichtig eine Hand auf Merediths Flügel, in der Hoffnung ihr damit etwas Trost zu verschaffen.


"Nun eure Gedanken klingen plausibel Cethra, ich denke es ist einen Versuch wert nach eventuellen Signalen auf der Oberfläche zu suchen wenn wir wieder Zugriff auf das Schiff haben. Wenn das mit der Piratenbasis stimmt, und wir vielleicht sogar das Glück haben das sie in der Nähe angesiedelt ist, haben wir eine Möglichkeit um an Ersatzteile und Vorräte zu gelangen. Vorrausgesetzt natürlich sie ist unbewohnt."

Eine Bewohnte Piratenbasis wäre alles andere als ein Zuckerschlecken für Ihre kleine Gruppe...und eine Eskalation wollte Tzun keineswegs haben. Während nun Nen-Axa den beiden Padawanen, und auch Tzun, die eingangs erwähnte Meditationstechnik nahe brachte kümmerte sich Meredith liebevoll um die Wunde ihres Meisters. Es war tatsächlich nur eine einfache Wunde die mit etwas Verpflegung und einem Verband schnell versorgt war, nichtsdestotrotz konnte Tzun sich ein großartiges Lob auf seine Padawan nicht verkneifen: Er war Stolz wie sie hier als jüngste in der Gruppe sich problemlos einfügte und für sie alle die Ärztin mimte. Zusammen mit einigen weiteren Übungen, die Tzun und Nen-Axa den beiden Padawanen zutrauten, verging die Zeit wie im Fluge so das es bald schon düsterer wurde, in Anbahnung des Abends. Tzun verließ ihr kleines Lager um zum Strand zu gehen, und tatsächlich, das Wasser war soweit zurück gegangen um einen Großteil des Frachters freizulegen, Dreck hatte sich angesammelt und verdeckte einige Schäden aber es war noch offen ob es sich hierbei um Oberflächliche Schäden handelte oder doch der Schaden tiefer war. Er kehrte zurück zu ihrem Lager und ging in die Knie um auf Augenhöhe mit den anderen zu sein.

"Wie angekündigt ist die Ebbe eingetreten und das Schiff liegt nun freier. Cethra ihr könnt aktuell leider nicht zum Schiff deswegen würde ich vorschlagen das ihr euch noch etwas ausruht. Nen-Axa, einer von uns beiden sollte hier bleiben und Acht geben das nichts passiert, ich würde euch daher bitten als Person mit dem größtem technischen Verständnis nach Cethra euch das Schiff nocheinmal anzusehen und eine eventuelle Inspektion durchzuführen der Schäden....Meredith wenn du möchtest kannst du mit, ich denke mal ihr könntet eine helfende Hand gut gebrauchen."

{Unbekannter Planet/Strandlager} mit Nen-Axa, Meredith, Cethra
 
[Weltraum (Neue Republik) | zwischen Lianna und Ruusan | unbekannter Planet | Strand] Nen-Axa, Cethra Jayne, Tzun Suz, Meredith Clay

Nen-Axa war nicht unglücklich darüber, dass er nicht direkt mit ansehen musste, wie Merediths Flügel eingerenkt wurde, und er beneidete Tzun Suz nicht darum, dass dieser es tun musste. Der Arcona glaubte, dass er in der Lage gewesen wäre, sich zu überwinden, wenn es nötig wäre. Aber während zum Beispiel der Anblick von Blut ihn überhaupt nicht störte, lösten gebrochene Knochen bei ihm ein starkes Gefühl des Ekels aus. Er erschauderte innerlich, als das leise Knacken an seine Ohren drang. Doch er hatte nicht nur eine Ausrede, sondern tatsächlich einen guten Grund, sich den Vorgang nicht anzusehen: Jemand musste die Gegend im Blick behalten. Merediths Optimismus, was ihre Situation anging, war erfrischend, und es war gut, dass ein Teil davon mittlerweile auch auf Cethra abzufärben schien. Aber dem Jediritter war klar, dass sie wachsam bleiben mussten. Das hier war kein Campingausflug, sie waren an einem unbekannten Ort gestrandet. Sie mussten auf alles vorbereitet sein. Das hieß nicht, dass es ihnen gut getan hätte, in Panik zu verfallen und in jedem Rascheln im Laub eine nahende Katastrophe zu vermuten. Aber zumindest mussten sie die fremde Welt um sie herum mit wachen Sinnen beobachten, um reagieren zu können, wenn etwas Unvorhergesehenes geschah. Er hatte sich daher eine Position am Rand des Lagerplatzes gesucht, von der aus er sowohl den Waldrand als auch den Strand recht gut im Blick behalten konnte. Nur die Steinblöcke, in deren Schatten sie Schutz gesucht hatten, bildeten einen schmalen toten Winkel, in dem sich eine Gefahr hätte nähern können, ohne dass er sie sah, doch dafür hatte er seine Machtsinne. Mit ihnen tastete er die Umgebung ab, auf der Suche nach Bedrohungen für ihn und die Gruppe. Deutlich nahm er das Leben um sie herum wahr. Dieser Planet verfügte offenbar über eine gesunde, kräftige Natur. Die Lebewesen, die sie hervorgebracht hatte, tummelten sich aber größtenteils im Wasser, wie es schien; an Land oder in der Luft hatte er bisher kein Tier gesehen, das größer als eine seiner Krallen war. Vielleicht war die Evolution dieses Planeten noch nicht so weit. Es konnte aber auch andere Gründe haben. Vorerst fand er es jedenfalls sehr beruhigend, dass im nahen Wald keine größeren Tiere zu spüren waren. Nichts deutete auf eine unmittelbare Gefahr hin. Doch er hatte das unbestimmte Gefühl, dass sie beobachtet wurden; von der See her. Vielleicht von dem hungrigen Geschöpf, das sie vorhin schon bemerkt hatten, oder seinen Artgenossen? Seine Wahrnehmung war nicht fein genug, um es näher zu bestimmen. In einem Punkt aber war er absolut sicher: Ihre Umgebung hatte längst Notiz von ihnen genommen. Der Absturz und die Anwesenheit von vier fremden Gestalten waren den einheimischen Lebewesen nicht verborgen geblieben.

Ein Teil seiner Aufmerksamkeit galt immer auch dem Geschehen im Lager. Er war nah genug, um alles mitzubekommen, was sich dort ereignete, einschließlich der Veränderungen in Merediths und Tzuns Auren, als ein entschlossener Handgriff den Flügel in die rechte Position brachte. Ihre Ausstrahlung wurde vom Schmerz eingefärbt, seine von Sorge und vielleicht auch einer Spur Abscheu - vermutlich machte er sich auch nicht viel aus dieser Art von Arbeit, aber es musste nunmal gemacht werden. Schließlich war es vollbracht und der zarte Flügel auf dem Rücken der ebenso zarten jungen Frau würde hoffentlich bald heilen. Sie kümmerte sich nun um die Kopfwunde ihres Meisters, der sich Nen-Axas Appell glücklicherweise zu Herzen genommen hatte. Bisher harmonierte die Gruppe recht gut untereinander; gute Voraussetzungen, um die komplizierte Lage, in der sie sich befanden, in den Griff zu bekommen.

Cethra Jayne hatte sich in der Zwischenzeit einige Gedanken zu ihrer Lage gemacht, insbesondere dazu, wie es überhaupt zu dem Unfall hatte kommen können. Ihre Theorie, dass es sich nicht um ein neues Minenfeld handelte, sondern um alte Hinterlassenschaften von Piratenaktivitäten, war plausibel. Der Arcona konnte sich auch andere Begründungen vorstellen, doch er vertraute ihrem Urteil: Sie war die Raumfahrerin und ehemalige Kopfgeldjägerin, sie kannte sich mit Sicherheit besser in diesen Dingen aus als er, der seine Kenntnisse über Piraterie vor allem aus theoretischem Unterricht und zwei oder drei unglücklichen Begegnungen während seiner Padawanzeit zog, an die er sich gar nicht gern zurückerinnerte.

»Wir können uns nicht vorstellen, dass eine Piratenbasis leicht auffindbare Signale aussendet«, erwiderte er auf Tzun Suz' Antwort. »Aber auf den Versuch wird es ankommen. Nicht nur einen verlassenen Unterschlupf könnte es in der Nähe geben, sondern auch andere Formen von Zivilisation, vielleicht sogar eine einheimische Bevölkerung. Dort könnten wir Hilfe erhalten. Aber alles der Reihe nach. Vorher sollten wir das Schiff näher untersucht haben, nicht zuletzt deshalb, weil eine weitere Suche in der Umgebung damit hoffentlich unnötig wird. Wir hoffen noch darauf, dass der Schaden halb so wild ist und wir den Frachter rasch wieder flottmachen können. Sollte das keine Option sein, schlagen wir vor, weitere nützliche Dinge von Bord zu holen. Dann wäre der nächste Schritt die Untersuchung unseres Umfeldes. Uns wird also so schnell nicht langweilig werden. Doch nun wollen wir uns an ein paar Übungen versuchen. Wie es scheint, können wir alle sie gebrauchen.«

Sowohl Meredith als auch Cethra waren verletzt; das störte natürlich ihre Konzentration. Es war relativ schwer, sich in sich selbst zu versenken, solange etwas so Weltliches wie körperliche Schmerzen einen ständig wieder daran erinnerten, wo und in welcher Lage man sich befand. Aber sie waren ja keine blutigen Anfänger mehr, was Meditation anging, und hatten sich bereits ganz gut geschlagen. Tzun und Nen-Axa leiteten sie gemeinsam an und zeigten ihnen, wie man eine Form von innerer Ruhe erreichte, in der es gelingen konnte, den Schmerz beinahe zu vergessen. Er war noch immer da, aber er wurde ein Stück weit beiseite geschoben und verlor dadurch an Bedeutung. Die Verletzungen ließen sich so sicherlich leichter ertragen. Und zugleich ermöglichte es diese Art der Versenkung, die Energien des Körpers und Geistes auf Nützlicheres zu lenken als auf Schmerz und Sorgen. Nämlich auf die Regeneration. Leib und Seele konnten dadurch eine Stärkung erfahren. Natürlich durfte man auch bei dieser Übung keine Wunder erwarten, zumindest nicht bei den ersten Versuchen. Nur sehr weise Jedi mit starker Bindung zur Macht konnten auf diese Weise ihre Heilkräfte in einer Weise anregen, die sie selbst schwerste Verletzungen leicht ertragen und in kürzester Zeit auskurieren ließ. Man konnte auf diese Weise auch so lange Zeit ohne Schlaf, Essen und Wasser auskommen, dass es die normalen Möglichkeiten eines biologischen Organismus bei weitem überstieg. Aber fürs Erste musste eine leichte Stärkung genügen; das war schließlich auch schon etwas. Sie alle konnten es gebrauchen. Die beiden Jediritter wären wohl in der Lage gewesen, auch einen Schritt weiter zu gehen, aber sie konnten sich nicht tief genug versenken: Sie mussten jederzeit bereit sein, auch auf ihre Umgebung zu reagieren. Doch nichts störte sie oder versuchte sogar, ihnen zu schaden. Langsam wich das Wasser zurück, und als es schließlich einen Teil von Cethras MC18 freigab, hatten sie alle sich einigermaßen vom Schrecken des Absturzes erholen können. Nen-Axa fühlte, dass neue Tatkraft seine Sorgen zurückdrängte. Nun war die Zeit des Handelns gekommen. Auch die Vorstellung, in das giftige Salzwasser zurückzukehren, schreckte ihn kaum noch. Ein mulmiges Gefühl blieb, doch er würde tun, was getan werden musste.

Jediritter Suz schlug vor, dass er mit Cethra im Lager zurückblieb, während Meredith und Nen-Axa das Schiff untersuchten. Vermutlich war das die sinnvollste Aufteilung: Er hatte nichts dagegen.

»Einverstanden. Komm, Meredith, wir wollen uns das Schiff ansehen. Cethra, gibt es etwas, das wir wissen sollten? Maßnahmen gegen Eindringlinge, die wir versehentlich aktivieren könnten? Und bewahrst du irgendwo Dinge auf, die wir mitbringen sollen?«

Kurz darauf näherten sie sich der Schleuse, durch die sie das Schiff vor einigen Stunden verlassen hatten. Sie ragte halb aus dem Wasser, das dem Arcona nun noch bis ans Knie reichte. Einen großen Teil der Strecke hatten sie trockenen Fußes zurückgelegt, die letzten zwanzig oder dreißig Meter hatten sie aber waten müssen. Dabei hielten sie nach Gefahren Ausschau, musterten zugleich aber auch die Außenhülle des Schiffes. Sie hatte einiges abbekommen, soviel stand fest. Einige Aufbauten der Sensor- und Kommunikationsanlagen waren abgerissen worden, entweder in der Atmosphäre oder beim Aufprall auf den Meeresspiegel. Der Rumpf wies Brandspuren von der überhitzten Atmosphäre auf und Dellen vom Einschlag am Meeresgrund. Zudem war er ziemlich verdreckt - das Schiff hatte sich mindestens einen oder zwei Meter tief in den Schlamm gebohrt, und was es dabei aufgewirbelt hatte, hatte sich dann auf ebenen Flächen und in Vertiefungen abgelagert, einschließlich einiger schleimiger Wasserpflanzen, deren salzig-modrigen Geruch der Arcona als sehr unangenehm empfand. Aber nirgends war ein Leck zu sehen. Der Rumpf schien den ungeheuren Kräften, denen er ausgesetzt gewesen war, erstaunlich gut standgehalten zu haben.

»Das sieht gar nicht schlecht aus auf den ersten Blick«, sagte er, nachdem sie den Frachter einmal umrundet hatten. »Keine Anzeichen für einen Hüllenbruch, für ausgelaufene Substanzen oder Reaktorschäden. Wir denken, wir können uns ins Innere wagen.«

Er öffnete das äußere Schleusentor. Erschrocken wich er zurück, als eine Welle von Salzwasser über ihn schwappte. Damit hätte er rechnen müssen: Es war das Wasser, das sich in der Schleuse befunden hatte, als er sie nach seinem Ausstieg geschlossen hatte. Es war nicht abgepumpt worden und hatte auch nicht mit den Gezeiten abfließen können, also hatte es warten müssen, bis jemand ihm die Tür öffnete. Nun hatte der Arcona erneut den widerlichen Geschmack von Natriumchlorid auf den Lippen. Der Versuch, ihn mit dem Ärmel abzuwischen, war vergebens: Auch dort war Salz zurückgeblieben, als die Kleidung nach seinem Tauchgang in der Sonne getrocknet war. Nen-Axa musste einsehen, dass es ihm nicht gelingen würde, jeden Kontakt mit NaCl zu vermeiden. Er konnte nur hoffen, dass die gesundheitlichen Folgen sich in Grenzen halten würden. Ohne weiteres Zögern trat er ein und winkte Meredith, ihm zu folgen. Dann schloss er die äußere Schleusentür und ließ das kniehohe Wasser abpumpen, damit der Innenraum des Schiffes nicht geflutet wurde. Nur ein kleines Rinnsal sickerte hinein, als die innere Tür sich öffnete. Dann führte sein erster Gang ihn zu einem Werkzeugfach, in dem normalerweise ein tragbares Strahlungsmessgerät verwahrt wurde. Glücklicherweise befand sich das Gerät da, wo es hingehörte. Eine kurze Messung ergab, dass das Schiffsinnere nicht mit harter Strahlung verseucht war: Alle Werte waren normal. Die Reaktorabschirmung war also in Ordnung und sie konnten sich hier bewegen, ohne Sorge zu haben, sich unsichtbaren, tödlichen Energien auszusetzen.

»Ich sehe mir zunächst den Maschinenraum und dann das Cockpit an«, sagte er. »Such du in der Zwischenzeit weitere Vorräte und Ausrüstung zusammen. Auch unser persönliches Gepäck mit der Ersatzkleidung. Alles was dir nützlich erscheint. Unser Aufenthalt auf dieser Welt wird hoffentlich nicht sehr lange dauern, doch auf ein paar Tage müssen wir uns sicherlich einstellen. Das Schiff ist nicht groß; wenn wir alle Türen offenlassen, können wir uns überhall hören. Rufe, wenn du Schwierigkeiten hast oder etwas Ungewöhnliches findest.«

[Weltraum (Neue Republik) | zwischen Lianna und Ruusan | Absturzstelle im seichten, küstennahen Wasser | Cethras MC18-Frachter] Nen-Axa, Meredith Clay; Cethra Jayne und Tzun Suz am Strand
 
Weltraum ( Neue Republik)- zwischen Lianna und Ruusan- Am Strand- mit Cethra, Nen-Axa und Tzun Suz

Sie hatte ja schon ein mulmiges Gefühl im Bauch, als sie sich neben ihren Meister setzte. Gut, so durfte sie sich zumindest später um seine Verletzung kümmern. Ausserdem musste es ja getan werden. Cethra nahm tröstend ihre Hand und Meredith erwiederte den sanften Druck der anderen Padawan, während ihr Meister die Reste der dusseligen Schiene von ihrem Flügel runterpulte. Das Gestell war in Meredith´s Augen überhaupt erst Schuld an der ganzen Misere. Aber sich jetzt im Nachhinein darüber aufzuregen, brachte ja auch nichts. Als der Kaminoaner sie dann anblickte und nickt, atmete Meredith tief ein und kappte zur Sicherheit die telepathischen Verbindungen zu den anderen. Als sie fühlte, wie Hände kräftig ihren Flügel ergriffen, konzentrierte sie sich so stark sie konnte auf das Gefühl von Cethra´s Hand, die ihre nun etwas fester drückte. Aber der Versuch war lächerlich. Die Welt explodierte schlagartig in gleissendem Schmerz und Meredith schlug sich die freie Hand vor den Mund, um nicht aufzujaulen wie ein geschlagener Hund. Das sonst eh schon blasse Mädchen wurde grau im Gesicht und sie fühlte an den Lippen und am Temperatur-Unterschied zu Cethra´s Hand, dass ihr eigenen Hände schlagartig eiskalt wurden. Sie fror ganz erbärmlich, trotz dem eigentlich warmen Klimas. Doch der Zustand hielt nicht sehr lange an. Als sich Meredith dessen bewusst wurde,begann sie innerlich dagegen an zu kämpfen. Sie brachte all ihre Willenskraft auf, um ihren Körper wieder zur Normalität zu zwingen. Und sie spürte rasch, dass sie nicht allein dabei war. Ihr Meister hielt immernoch ihren Flügel fest, was irgendwie gut tat. Ausserdem spürte sie ihn in sich. Er wollte ihr helfen, gab ihr Mut und Hoffnung. Alles würde wieder gut werden. Natürlich. Zunächst zwang sie ihre Aufmerksamkeit von dem Flügel weg auf ihre Atmung. Schnell hatte sie sich soweit wieder beruhigt, dass sie nicht mehr am ganzen Körper zitterte. Bevor sie sich wieder mit den anderen verband, wischte sie sich noch die Tränen aus den Augen, die ohne ihre Erlaubnis einfach gekommen waren. Wie peinlich. Dann lächelte sie ihren Meister an und nickte.

Ich danke euch. Für alles.

Ihre Gedankenstimme war gerade noch etwas leiser als vor dem Eingriff. Aber das war wohl nicht verwunderlich. Dann streichelte sie mit dem Daumen über Cethra´s Hand und schenkte ihr ein Lächeln, um auch ihr für ihren Beistand zu danken. Ihr Blick fiel dann aber besorgt auf die Hand der anderen.

Ich hab dir doch nicht weh getan, oder?

fragte sie. Normalerweise fehlte ihr oft die Kraft in den Händen. Sie verlor den Kampf gegen jedes Marmeladenglas. Doch unter solchen Bedingungen wie gerade eben, hätte sich das durchaus ändern können.

Als Nächstes war ihr Meister dran. Meredith zögerte nicht lang und erhob sich, um den Notfall-Rucksack zu holen und begab sich damit hinter den Kaminoaner. Schliesslich wollte sie ihm ja nicht die Sicht versperren. Zunächst rieb sie noch einen Moment lang die Hände aneinander, die immernoch ziemlich kalt waren. Erst, als sie wieder in etwa Normaltemperatur hatten, nahm sie zwei sterile Tücher aus dem Rucksack. Mit dem einen säuberte sie die Haut um die Wunde. Ihr Meister hatte wirklich Glück gehabt, oder einfach einen sehr harten Schädel. Die Schramme war nicht besonders tief, aber eine Schwellung darunter deutete an, dass er wohl morgen eine ordentliche Beule dort haben würde.

Meister Suz, das letzte Einhorn.

witzelte sie rum, während sie mit dem zweiten Tuch die Wunde selbst vorsichtig sauber tupfte. Das Salzwasser hatte erfolgreich verhindert, dass die Schramme abtrocknete, da es das Blut anzog. Als sie mit ihrer Arbeit soweit zufrieden war, nahm sie ein flexibles Bacta-Pflaster aus dem Koffer. Wenn man es erwärmte- zum Beispiel durch Reibung- vergrösserte es sich etwas. Nachdem sie es ihm auf die Wunde geklebt hatte, beobachtete sie wie immer faszeniert wie das Pflaster abkühlte, sich wieder zusammen zog und dabei die Wundränder etwas zusammendrückte. Auf diese Weise würde der Kaminoaner wohl keine Narbe zurück behalten. Hoffentlich.

Während sie sich um ihren Meister gekümmerte hatte, wurde ihnen von Nen-Axa die Meditationstechnik beschrieben. Meredith war regelrecht froh, als sie sich neben ihren Meister und Cethra setzte und das Erklärte in die Tat umsetzen konnte. Sie brauchte jedoch einen Moment, um das Pochen ihres Flügels zu ignorieren und sich auf die Aufgabe zu konzentrieren. Als sie es jedoch endlich schaffte, war es wunderbar. Vorher war sie innerlich noch durcheinander gewesen, doch nun erfüllte sie eine warme Leere. Obwohl- es war keine Leere. Die Macht war da. In jeder Zelle. Allgegenwärtig. Gewaltig. Wie Nen-Axa es erklärt hatte, versuchte Meredith die Macht auf ihren Flügel zu lenken. Das damit wieder das Pochen in den Mittelpunkt rückte, war auf eine seltsame Art unwichtig. Der Schmerz war kein Störfaktor sondern eher ein Signalfeuer des Körpers, der damit anzeigen wollte, wo die Verletzung war die es zu Reparieren galt. Also versuchte sie dem gebrochenen Knochen die Kraft zu geben, sich selbst zu heilen. Bei dieser Vorstellung blieb sie und für eine ganze Weile dachte sie, dass es wirklich nur ihre Fantasie war. Doch irgendwann merkte sie , wie es an der Bruchstelle angenehm warm wurde. Ein Teil von ihr fand dafür natürlich sofort logische Erklärungen. Entzündungsvorgänge oder Blutergüsse unter der dünnen Haut. Ein anderer Teil hielt dem entgegen. Solang es sich so gut anfühlte, konnte es nicht so schlecht sein. Ausserdem hatte das Pochen ja auch schon merklich nachgelassen, oder?

Es schienen nur ein paar Minuten gewesen zu sein, eine viertel Stunde vielleicht, als sie spürte, wie ihr Meister neben ihr aufstand und weg ging. Schon fast wiederwillig löste sie sich auch aus der Trance und stellte überrascht fest, dass es bereits dunkel wurde. Der Kaminoaner kehrte zurück und erklärte, dass die Ebbe eingesetzt hatte und das Schiff nun frei lag. Zumindest grösstenteils. Cethra konnte noch nicht aufstehen und würde so keine grosse Hilfe sein. Also wurde beschlossen, das Meredith zusammen mit Nen-Axa das Schiff untersuchen sollte. Damit sie noch die letzten Reste des Tageslichts nutzen konnten, brachen sie auch sofort auf. Das Schiff war total verdreckt und hing voller Seegras und Algen.

Da müsste man meinen, dass ein Schiff nach so einem Tauchgang sauber sei und dann sowas. Oh man. Wie ein gestrandetes Seemonster.

sie lachte und folgte dem Jedi-Ritter um das Schiff rum. Es war erstaunlich, dass der Arcona überhaupt noch etwas sah. Das Schiff müsste soweit abgekühlt sein, dass er es wohl so kaum sehen konnte. Doch Meredith hatte bei Jedi ja schon viel sensationelles erlebt, so dass sie keinen Zweifel am Urteil des Mannes hegte. Als er jedoch die Schleuse öffnete und von einem schwall Meerwasser überspült wurde, sackte ihr erstmal das Herz in die Hose. Gut, Jedi waren eben doch auch Lebewesen wie alle anderen auch. Da konnte es mal geschehen, dass sie nicht an eine mit Wasser gefüllte Luftschleuse dachten.

Alles gut mit euch? Ihr hättet mich auch vorschicken können.

Hoffentlich wurde der Jedi jetzt nicht bald mal krank durch das viele Salz, mit dem er schon in Kontakt gekommen war. Als sie im Inneren waren, gab er ihr die Aufgabe, nach brauchbaren Materialien zu suchen.

Und wenn ihr Hilfe braucht, gerade wegen eurem Finger da, ruft ihr auch. Ich hab zwar von Technik keine Ahnung, aber ich weiss, dass die meisten Techniker ihre Werke so toll zusammen bauen, dass man zur Reparatur manchmal kleine , schmale Hände braucht. Hier wären dann zwei.

Sie grinste und machte sich dann an auf die Suche.Oh ja. Sie wusste schon ganz genau, was sie zuerst suchte. Doch in dem entstandenen Chaos war es garnicht so einfach, eine Wasserflasche und ein Handtuch zu finden. Doch irgendwann hatte sie es endlich gefunden und ging damit zu Nen-Axa.

Hier. Möchtet ihr euch das Gesicht waschen? Wegen dem Salz?

fragte sie und legte ihm Handtuch und Wasser hin, bevor sie sich daran machte, alles für ihr Lager zusammen zu suchen. Weitere Decken, eine Energiezelle, ein Heizstrahler und aufblasbare Feldbetten landeten in Kisten. Es war vielleicht besser, nicht direkt auf dem Boden zu schlafen. Meredith hatte schon von Insekten gehört, die in Ohren krabbelten und dort Eier legten. Die Gefahr für solche Erlebnisse war so vielleicht etwas geringer. In einer anderen Kiste fand sie einen kleinen Koffer, auf dem "Bewegungs-Sensoren" drauf stand. Sie öffnete den Koffer und fand darin zehn kleine, flache Geräte. Sie schaltete eines ein und es blinkte grün. Dann winkte sie einmal darüber und es blinkte rot. Aber damit das nicht alles war, ertönte auch noch ein dermassen lauter Signalton, dass das Mädchen vor Schreck beinahe den ganzen Koffer fallen lies. Irgendwie schaffte sie es, den Koffer noch aufzufangen und schaltete hecktisch das Gerät ab. In der daraus entstehenden Ruhe blieb ihr nun ein Pfeifton im Ohr zurück. Ok, das war definitiv brauchbar. So ein Geräusch würde wohl jedes Raubtier verscheuchen. Und jedes vernunftbegabte Wesen auf sie aufmerksam machen. Was von beidem schlimmer war, sollten die Grossen entscheiden.

Weltraum ( Neue Republik)- zwischen Lianna und Ruusan- im Schiff- mit Nen-Axa, Cethra und Tzun Suz am Strand
 
[Unbekannter Planet, am Strand - provisorische Basis] mit Tzun Suz, Meredith Clay und Nen Axa

Es war schwieriger, als Cethra gehofft hatte, die Meditationsübungen zu versuchen. Und sie war sich sicher, dass auch Meredith so ihre Schwierigkeiten hatte, sich nicht von den Schmerzen ablenken zu lassen. Sie hatte deutlich gespürt, wie die junge Frau sich versteift hatte, als Tzun Suz ihren Flügel gerichtet hatte. Und trotz der Tatsache, dass Cet ja eigentlich genug Probleme für sich selbst hatte, wünschte sie sich in diesem Moment, ihrer Mitschülerin mehr helfen zu können, als nur mit einem gut gemeinten Händedruck. Allein schon weil diese sich so aufopfernd um die kleine Gruppe kümmerte. Schon erstaunlich, wie schnell man zu den richtigen Leuten Zuneigung fassen konnte...

Da Cethra nicht, wie die meisten anderen, ihre Augen schließen konnte, um ein Stück der Außenwelt auszusperren, tat sie das, was sie auch bisher getan hatte, um sich zu konzentrieren. Sie versenkte sich umso mehr in ihre Wahrnehmung. Auch wenn sie es nicht mit Sicherheit sagen konnte, so stellte sie sich doch vor, dass die anderen ihre Augen schlossen, um das, was sie 'Sehen' nannten abzuschalten und so besser auf ihren Köprer und vor allem die Macht zu hören. cet hatte für sich heraus gefunden, dass sie das nicht konnte, im Ermangelung von Augen, aber dass sie es auch nicht brauchte. Ganz im Gegenteil. Ihre Wahrnehmung, das was den Sehsinn ihrer Spezies ersetzte, basierte rein und ausschließlich auf der Macht selbst. Und so war es genau das, auf das sie sich stützen konnte. Wenn sie ihren Körper ein wenig beruhigte und dann ihre Gedanken auf das lenkte, was sie 'sah', so bekam sie den Kopf frei genug. Denn so konnte sie die Macht spüren. Konnte den allgegenwärtigen Nebel deutlicher wahrnehmen, und das Glimmen, Glitzern und auch Strahlen von Lebewesen und Anballungen der Macht. Im Wasser, im Wald, ja Sogar zwischen dem Sand, wo winzigste Tirchen lebten, konnte sie, bei tief genuger Konzentration, auf einmal das Leben wahrnehmen und wie es verbunden war. Und so schaffte sie es auch, sich selbst wahr zu nehmen. So, wie sie gehört hatte, dass ein Mensch seine eigene Nase nicht sehen konnte, obwohl sie direkt zwischen den Augen saß, weil das Gehirn es einfach ausblendete, so bemerkte Cethra ihre eigene Aura fast nie. Und das, obwohl es doch das Lebenszeichen war, das ihr am nächsten war, sozusagen. Doch jetzt, wo sie sich etwas mehr der Macht öffnete, da konnte sie auch sich selbst und ihre Präsenz wahrnehmen. Sie wurde sich dem eigenen Körper und der Ströme aus Energie bewusst und nun war auch Möglich, was Nen-Axa gesagt hatte. Den Schmerz zurück drängen, ihn nicht verschwinden zu lassen, denn er sagte dem Körper, dass Vorsicht geboten war, aber dennoch soweit einzudämmen, damit er das Denken nicht weiter bestimmte. Und die Kanäle zu öffnen, damit der Körper die Kräfte verteilen konnte, um die eigene Regeneration zu unterstützen.
Wieder einmal war die junge Frau fasziniert. Sie hatte das Gefühl, dass in einem einzigen Lebewesen, von dem sie gedacht hatte es mittlerweile bestens zu kennen, ihr selbst nämlich, ein größerer Kosmos vorhanden war, als sie in ihrem ganzen bisherigen Leben zuvor gesehen hatte. Und sie hatte nicht den Eindruck dass es eine Illusion war...

Aber auch Cethra war nicht so tief versunken, dass sie nicht bemerkt hätte, dass sich Nen-Axa und Meredith zum Aufbruch rüsteten. Es frustrierte sie schon ein wenig, dass sie nicht mit konnte, um nach ihrem eigenen Schiff zu sehen, aber dann wieder war ihr klar, dass sie den Weg vom Strand hierher kaum allein geschafft hatte. Sie war keine große Hilfe, wenn es darum ging etwas zu tragen. Sie musste hier bleiben und die Macht weiter wirken lassen.

"Verteidigungsanlagen gibt es keine auf dem Schiff, keine Sorge. Selbst wenn, soweit ich mich erinnere war der Reaktor kalt, als wir abgestürzt waren. Da wäre eh keine Energie da." sagte sie auf die Frage ihres Meisters.
"Aber da wäre etwas...entweder in der Steuerungskonsole, in einem Schacht an der Unterseite, oder irgendwo bei den Maschinen rumliegend, müsste ein Handcomputer sein. So in etwa zehn Zoll groß, etwas dicker, mit Holo-Display. Der hat an der Seite eine Verbindungsstelle, an der man das Speichermodul der Sensorenaufzeichnung einstöpseln kann. Wenn ihr das mitbringt, könnten wir vielleicht ein wenig etwas herausfinden..."

Im Anschluss beschrieb Cethra den beiden noch, wie sie an der Konsole an der Seite des Cockpits das besagte Speichermodul aus seinem Schacht lösen konnten. Das Modul selbst war nicht groß, es passte bequem in eine Hand. Aber es war sehr nützlich, denn es konnte mehrere Stunden Sensordaten speichern und fungierte hervorragend als Blackbox. Selbst wenn es in diesem Fall nur einige Minuten aufgezeichnet hatte, das sollte reichen.

Dann gingen sie los und Cethra war mit Tzun Suz allein. Eine Weile schwieg Cethra, und lag einfach nur so da, in ihrer halb aufrechten Position. Locker in ihrem Schoß, aber dennoch in ihrer rechten Hand liegend, war ihr Blaster. Aktiviert und mit einem schnellen Zucken des Daumens entsichert. Aber sie fragte sich, ob es wohl viel nützen würde, wenn sich irgendwelche Tiere...oder Piraten...dazu entscheiden sollten, anzugreifen. Vor allem, da sie eben nur noch zu zweit waren. Nach einer Weile entschied sie sich, ihre Bedenken zu äußern, zum teil auch, um eine Konversation zu starten und das Gefühl zu haben, wenigstens im Kopf mitzuarbeiten.

"Wenn wirklich etwas oder jemand angreift...ich weiß nicht, ob ich so viel hiermit ausrichten kann." sie winkt einmal kurz mit der Waffe. "Ich kann zwar damit umgehen, aber ein mandalorianischer Meisterschütze werde ich nie...hab immer zum Beispiel zwei Betäubungsstöcke bevorzugt. Außerdem ist es nur ein Blaster. Ähm...ihr und Nen-Axa seid auch bewaffnet, oder?"

Sie erinnerte sich an die Jedi, die sie in der Basis auf Lianna mit Lichtschwertern hatte trainieren sehen. Und obwohl sie selbst bisher noch keines hatte in der Hand halten und begutachten können, so konnte sie am Gürtel des Kaminoaners, unter seiner Kleidung, einen schlanken Zylinder entdecken, in dem es schwach glomm, so als wäre dort etwas enthalten, das wie ein Lebewesen mit der Macht verbunden war. In gewisser Weise.


[Unbekannter Planet, am Strand - provisorische Basis] mit Tzun Suz, Meredith Clay und Nen Axa
 
[ Hyperraum richtung Coruscant / 'Silberstreif' / Meditationskammer ] Arlen, Chesara, Faith und Pete

Es hatte funktioniert. Es war der erste klare Gedanke der durch Arlens Schädel schoss und beinahe simultan von seiner Meisterin ausgesprochen wurde. Seine Augen klebten förmlich an dem wunderschönen Strahl bläulicher Energie, der zwischen seinen Händen hervorzukommen schien. Der Griff war klobig, doch er fühlte sich gut in der Hand an. Ein Werkzeug, für schwere Arbeit gemacht.

Wie ein Idiot grinste er über seinen Erfolg und bekam nur am Rande die beinahe philosophischen Worte über die Macht und ihr Wirken mit. Dennoch drang der Sinn durch. Die Macht erledigte alles in ihrer Zeit. Beinahe wiederwillig deaktivierte er die Klinge und der Raum wurde eine Spur dunkler. Jedoch das großartige Gefühl blieb.

Vorsichtlich, als hielte er ein Neugeborenes, reichte er Chesara den bleichen Griff mit der eingeschnitzten Szene einer Familie beim Essen. Es zeigte was die Dschungelfelucianer gewesen waren bevor die Dunkle Seite von ihnen Besitz ergriffen hatte. Gespannt wartete er auf ein Urteil und sein Grinsen wurde noch breiter, als sie ihre Bewunderung ausdrückte.

„Wenn man darüber liest klingt es komplizierter als es letztendlich ist. Der gravierendste Unterschied den es zu einem normalen Lichtschwert gibt, ist, dass ich keine Linse sondern eine Art Prisma verwendet habe. Es war schwer es genau grade auszurichten und außerdem ziemlich klobig, was dem Kristall seinen Raum genommen hat…“

Fing er sofort an zu schwärmen und fuhr mit dem Finger über die Stelle an der die beschriebenen Teile saßen. Es war schwer gewesen und vor allem zeitintensiv. Sechs Wochen lang war er jeden Tag ein bis zwei Stunden später ins Bett gegangen um sich genug Zeit zu nehmen das Schwert so zu konstruieren und jetzt – endlich – war es soweit!

Kurz nickte er, als Chesara den Wunsch äußerte mit ihm unter vier Augen sprechen zu können und folgte ihr ins Cockpit. Es war ein funktioneller Raum, klein, jedoch angenehm gestaltet. Von den beiden cremefarbenen Sitzen war auf diesem Flug nur einer besetzt und so bot der andere Raum für allerlei persönliche Gegenstände Petes, sowie eine kleine Cafmaschine – der Granpilot war Fanatiker was dieses Getränk anging und dementsprechend gut schmeckte es auch aus seiner Maschine.

„Eine Tasse Caf, Meisterin?“

Fragte der Sith zuvorkommend und trat an die Maschine heran um sich und Chesara eine Tasse einzuschenken. Das Getränk war schwarz und heiß – genau wie es sein musste. Mit vor der Brust verschränkten Armen und Tasse in der Rechten lehnte sich Arlen gegen einen der Sitze und sah die Menschenfrau erwartungsvoll an. Was konnte sie nur wollen? Kam jetzt vielleicht doch eine Rüge weil er ohne ihr Wissen und Segen mit der Konstruktion begonnen hatte, oder war es doch etwas anderes?

Ein Teil von ihm wollte bereits eine Entschuldigung vorbereiten, doch der Sith hielt sich zurück. Er wollte nicht lügen, denn Leid tat es ihm auf keinen Fall. Es war ein Prozess gewesen den er gebraucht hatte und wie Chesara schon vorher bemerkt, in dem er seine traumatischen Erlebnisse verarbeitet hatte. Seine verstümmelte Hand hatte ihren Schrecken verloren und symbolisierte nun nur noch das, was ein Jedi bereit aufzugeben sein musste.

[ Hyperraum richtung Coruscant / 'Silberstreif' / Cockpit ] Arlen und Chesara
 
{Unbekannter Planet/Strandlager} mit Nen-Axa, Meredith, Cethra

Seine Padawan kümmerte sich fürsorglich um die Kopfwunde von Tzun und zeigte besondere Willensstärke dabei ihren eigenen Schmerz hinunter schlucken zu können. Auch die Meditationsübung von Nen-Axa sorgte dafür, dass sie alle ihre Schmerzen temporär nach hinten verschieben konnten. Der Vorschlag von Tzun nach der Aufgabenverteilung wurde von Nen-Axa angenommen, weshalb sich der Arconier und Meredith fertig machten um sich dem Schiff zu nähren. Von ihrer entfernten Position aus konnte Tzun noch keine gravierenden Schäden im Schiff feststellen, was die Hoffnung keimen ließ das das Schiff keinen Totalschaden erlitten hatte. Bevor sich die beiden auf den Weg machten bestätigte Cethra das fehlen von Sicherheitssystemen und erläuterte ausführlich wie sie einen Handcomputer und ein Speichermodul aus dem Schiff entfernen konnten und herbringen. Tzun konnte sich denken was Cethra davon erwartete, eine Auswertung der Daten könnte Hinweise geben auf die von Nen-Axa und ihm angesprochenen Lebensformen auf dieser Welt, Strahlung oder Funkwellen beispielsweise die aufgefangen wurden.

Als dies geklärt war verließen die beiden das Lager in Richtung Frachter, wodurch Tzun und Cethra alleine blieben. Die Mirakula lag unruhig auf ihrer, von Meredith hergerichteten, Sitzgelegenheit während Tzun sich im Schneidersitz neben ihr niedergelassen hatte. Sein Blick wanderte Aufmerksam über Ihre Umgebung, ihm kam das alles zu ruhig vor....wo waren die Lebensformen die er gespürt hatte? Keine Beute- oder Raubtiere die der Neugierde halber oder aus anderen Gründen in Strandnähe unterwegs waren? Keine Vögel? Bei seinem Gedankengang wanderte der Blick des Jedis zum Himmel, der tatsächlich ohne irgendwelche Vögel war. Beunruhigend. Seine Gedanken wurden unterbrochen, als Cethra begann einige Bedenken zu äußern ob sie mit Ihrer Waffe etwas ausrichten konnte. Es wäre ja schließlich nur ein Blaster. Anstatt ihr auf die Frage, ob sie nun bewaffnet waren, zu antworten griff Tzun an seinen Gürtel und holte sein Lichtschwert hervor um es zu Cethra zu heben, damit diese es aus seiner Hand nehmen könnte.


"Nehmt es ruhig, Nen-Axa und ich sind beides ausgebildete Jedi und tragen daher ein Lichtschwert mit uns. Hat euch euer Meister bereits davon erzählt? Welchen Wert und welche Bedeutung es für einen Jedi hat?"

fragte er sie ruhig und wartete ab bis sie es in ihre Hände nahm. Auch wenn es ihr durch ihre besondere Machtsicht möglich war das Lichtschwert trotzdem zu sehen gestattete er es ihr es auch mit ihren Händen zu fühlen.

"Ein Lichtschwert ist eine Waffe, eine äußerst mächtige und zerstörerische sogar. Aber es ist zugleich Verpflichtung und Statussymbol. Als Jedi sind wir Hüter des Friedens, dieses Potenzial immer mit uns zu führen lehrt uns darauf zu verzichten und eine Lösung zu finden, in der wir diese Zerstörungskraft nicht entfesseln müssen. Dieses Lichtschwert zerteilt Fleisch und Durastahl ebenso einfach wie ein heißes Messer die Butter, dies sorgt auch dafür das man uns fürchtet. Diese Furcht wird uns womöglich schützen denn ich bin kein Kämpfer und kein Virtuose mit dem Lichtschwert, ob es euer Meister ist wage ich nicht zu beurteilen.

Jeder Jedi fertigt sein Lichtschwert selbst an und sucht auch selbst nach dem Kristall der das Herz der Klinge bildet. Mein Schwert unterscheidet sich von dem meiner ehemaligen Meisterin, ebenso wie von eurem Meister und es wird sich auch von eurem unterscheiden. Jedes Lichtschwert ist einzigartig. Aber ich glaube ihr habt bei eurer Frage eine Tatsache vergessen Cethra."


meinte Tzun belustigt nach dieser Erklärung und nahm sein Lichtschwert wieder von Cethra entgegen, welche es wieder ihm reichen wollte. Er befestigte es wieder an seinem Gürtel und lächelte die Mirakula freundlich an.

"Ein Jedi ist niemals unbewaffnet, solange die Macht an unserer Seite ist brauchen wir uns nicht zu fürchten oder zu verzagen."

Mit diesen Worten hoffte er etwas ihre Bedenken zerstreut zu haben und auch ihr eine Lektion über das Wesen der Jedi vermittelt zu haben. Er hörte auch schon wie sich jemand ihnen nährte, seine Machtsinne wanderten und bemerkten wie eine Gestalt sich nährte, Nen-Axa. Tzun erhob sich von der Stelle, wo er sich befunden hatte, und trat einige Schritte aus dem Lager um Nen-Axa entgegen zu kommen, der eine Kiste mit Ausrüstung und Vorräten zu ihrem Lager trug. Der Kaminoaner nahm die Kiste dem Arconier ab und nickte ihm kurz zu.

"Wie sieht es mit dem Status des Schiffes aus? Habt ihr das Speichermodul, von dem Cethra sprach, finden und entnehmen können?"

{Unbekannter Planet/Strandlager} mit Nen-Axa, Cethra
 
[Unbekannter Planet, am Strand - provisorische Basis] mit Tzun Suz

Vorsichtig wog Cet das Lichtschwert, das Tzun Suz ihr gegeben hatte, in der Hand. Es hatte ein Gewicht, aber es war federleicht für etwas, das man 'Schwert' nannte. Sie hatte schon gelegentlich ausgewachsene Vibroschwerter in der Hand gehalten. Wirklich schwer waren die auch nicht, aber kein Vergleich zu diesem Zylinder, der die mächtige Waffe der Jedi darstellte. Allerdings hatte Cet auch nie ein Schwert im Kampf verwendet. Als sie das Lichtschwert, oder vielmehr: dessen Griff, in der Hand hielt, betrachtete sie es genau. Sie konnte verschiedene Leitungen erkennen und nun von nahem auch das schwache Glimmen von vorher deutlicher. Dennoch musste sie bewusst 'hinsehen', um es wirklich wahrzunehmen. Ganz anders als auf Lianna, als sie in dem Trainingsraum zwei Jedi mit aktivierten Schwertern gesehen hatte. Das war beeindruckend gewesen, die Klingen waren selbst für ihre Wahrnehmungswelt unglaublich intensiv. Bei dem Lichtschwert von Tzun Suz hütete sie sich natürlich, ihre Finger in die Nähe irgendwelcher Knöpfe zu bringen.

"Wir haben nicht wirklich viel über dieses Thema geredet. Schätze er denkt, es ist noch nicht so weit. Aber ich hab auf Lianna zwei Jedi einen Trainingskampf fechten sehen. In der Basis, als Meister Nen-Axa mich herum geführt hat."

Während sie dem Kaminoaner zuhörte ließ sie den Griff ein paar Mal langsam durch die Luft gleiten und stellte sich vor, die wahrscheinlich gewichtlose Klinge wäre aktiv. Eine Klinge aus Licht...naja, es war sicherlich kein Licht. Cethra wusste nicht, was es wahr und sie war sich ziemlich sicher, dass Tzun Suz keine großartige Lust hatte hier und jetzt ihr einen technischen Vortrag zu halten. Aber sie konnte sich vorstellen, dass es wohl eine Art Plasma sein musste, ähnlich wie bei dem Blaster, den sie bei sich hatte.

"Achso, ein Kristall. Das ist dieses Ding also." sagte sie leise und ein wenig wie in Gedanken, als Tzun Suz an jenem Punkt in seiner Ausführung angelangt war. Schließlich reichte sie ihm das Schwert zurück. Die Waffe faszinierte sie zwar ungemein, aber sie wollte nicht riskieren am Ende doch noch aus Versehen den Auslöser zu drücken. Selbst wenn sich niemand verletzte, wenn das Schwert auch im für Augen sichtbaren elektromagnetischen Spektrum so intensiv war, so könnte das Teil womöglich ungewolltes Interesse wecken.

"Ich habe noch nicht darüber nachgedacht, ob mich die Macht wirklich vor einer Bedrohung schützen könnte. Es war bisher eher so etwas wie...hm, eine Art stummer Begleiter. Ich habe sie ja in meinem ganzen Leben bisher nur passiv genutzt, oder habe..."

Sie brach ab, als sie im selben Moment wie der Jedi bemerkte, dass sich jemanden ihnen näherte. Auch wenn sie praktisch gleich erkannte, dass es bekannte Auren waren, nämlich die ihres Meisters und Merediths, so hatte ihre Rechte schon den Griff des Blasters fester gepackt und ihn halb erhoben. Immerhin, dachte Cet bei sich, meine Reflexe funktionieren noch.
Sie schweig, als die beiden das Lage betraten. Sie hatte ein mulmiges Gefühl, weil sie nicht hatte dabei sein können, und das konnte einfach nichts und niemand zerstreuen. Immerhin war es doch ihr Schiff und es fühlte sich einfach falsch an, dass sie jetzt nichts tun konnte, nicht hatte mithelfen können bei der Suche nach Vorräten. Oder dem Speichermodul. Wenn sie es dabei hatten, und wenn bloß ein paar nützliche Daten darauf wären. Und wenn bloß wenigstens die Hülle des Frachters intakt wäre...

"Meint ihr, dass wir es heben können?" fragte sie schließlich.


[Unbekannter Planet, am Strand - provisorische Basis] mit Tzun Suz, Meredith Clay und Nen Axa
 
[Weltraum (Neue Republik) | zwischen Lianna und Ruusan | Absturzstelle im seichten, küstennahen Wasser | Cethras MC18-Frachter] Nen-Axa, Meredith Clay; Cethra Jayne und Tzun Suz am Strand

Nen-Axa war aufrichtig dankbar, als die Padawan ihm ein Handtuch und sauberes Süßwasser brachte, und sagte das auch. So gründlich wie mögich wusch er sich das Gesicht, vor allem den Bereich um die grünen Facettenaugen, das knollenförmige Wärmesinnesorgan und natürlich den Mund. Keinen Salzgeschmack mehr auf den Lippen zu haben, war eine echte Erleichterung. Er konnte sich nun viel konzentrierter an seine Arbeit machen. Sie waren nicht an Bord gekommen, um etwas zu reparieren, sondern zunächst nur, um den Zustand des Frachters zu überprüfen und Vorräte zu sichern. Ersteres war Nen-Axas Aufgabe. Er war kein ausgebildeter Raumschiffmechaniker, verstand sich aber gut genug auf diese Systeme, um einzuschätzen, wieviel sie abbekommen hatten. Alle Mängel, die er fand, setzte er auf eine Liste. Sie würden dann gemeinsam darüber sprechen, welche Schäden sie beheben konnten und was sie dafür brauchten. Meredith hatte sich wieder auf die Suche nach Brauchbarem gemacht, während er den Maschinenraum inspizierte. Er war gerade dabei, die abmontierten Abdeckungen wieder zu verschließen, als er einen schrillen Signalton hörte. Sofort ließ er die Klappe los und sprang auf. Mit zwei großen Sätzen war er draußen im Korridor und eine Sekunde später bei Meredith. Dann sah er, was den Lärm gemacht hatte. Sie hatte einen Satz Bewegungssensoren in der Hand und einen von ihnen aktiviert, entweder testweise oder aus Versehen. Er entspannte sich wieder.

»Wir dachten schon...« murmelte er. »Ein sehr nützlicher Fund. Die nehmen wir auf alle Fälle mit. Was hast du noch gefunden?«

Wofür Cethra und ihre Kameraden diese Geräte wohl verwendet hatten? Er beschloss, sie nicht zu fragen, denn eigentlich wollte er gar nicht zu viel darüber wissen, was sie früher gemacht hatte. Er wusste genug, um sich fast sicher zu sein, dass nicht alles moralisch einwandfrei gewesen war. Vielleicht würde er später einmal mit ihr darüber sprechen, wenn das Vertrauen zwischen ihnen gewachsen und stark genug war, um ein paar unschöne Wahrheiten zu verkraften. Jetzt sah er die Sensoren vor allem unter dem Gesichtspunkt, was sie zum Überleben der kleinen Gruppe auf dieser Welt beitragen konnten. Gerätschaften, die sie warnten, wenn sich etwas oder jemand näherte, waren von unschätzbarem Wert. Damit konnten sie ihr Lager absichern. Und wenn es nötig werden sollte, könnte man vielleicht auch versuchen, sie von simplen Alarmgebern zu Fallen umzubauen, um Tiere zu jagen. Vorerst mussten sie sich über so etwas noch keine Gedanken machen, denn sie hatten genug Vorräte, aber man konnte ja nicht wissen, wie lange sie hier festsitzen würden. Diesen Gedanken verdrängte der Arcona jedoch sofort wieder. Es war unerträglich, sich vorzustellen, dass sie womöglich Jahre auf diesem Planeten zubringen würden. Um sich auf andere Gedanken zu bringen, widmete er sich wieder seiner Arbeit.

»Im Maschinenraum sind wir fertig«, sagte er. »Wir haben eine Liste der sichtbaren Schäden aufgestellt und hatten insgesamt wohl großes Glück. Es wird viel Arbeit machen, das Schiff zu reparieren, aber wir dürfen hoffen, dass wir es auch ohne Werkstatt und Droiden schaffen können. Wir sehen uns jetzt das Cockpit an und holen den Computer, von dem Cethra gesprochen hat.«

Das tragbare Gerät lag nicht da, wo sie es beschrieben hatte. Es war wild herumgeschleudert worden, ebenso wie alle Dinge an Bord, die nicht weggeschlossen, verschraubt oder festgezurrt gewesen waren. Aber es handelte sich glücklicherweise nicht um irgendwelche modische Unterhaltungselektronik, sondern um ein robustes, auf Zweckdienlichkeit ausgelegtes Stück Technik. Das Display konnte er nicht lesen, aber nach den Farben der Statuslämpchen zu urteilen schien es funktionsfähig zu sein. Er klemmte es an den Bordcomputer an, um die Daten ihres Unfalls herunterzuladen.

»Padawan Clay, jetzt bräuchte ich deine Hilfe«, rief er die Halb-Diathim. »Mit arconischen Augen kann man diesen Computer nicht bedienen. Wir wissen, welche Schaltflächen gedrückt werden müssen, können sie aber nicht finden.«

Er leitete die Padawan an, den Datenspeicher des Schiffscomputers zu aktivieren und seine Inhalte auf das tragbare Gerät zu überspielen. Es dauerte nicht lange, bis sie hatten, was sie brauchten. Vielleicht konnten die Sensoraufzeichnungen Aufschluss darüber geben, was sie im falschen Moment aus dem Hyperraum gezerrt hatte und welche Art von Waffe die Schäden verursacht hatte. Und sofern die Sensoren danach noch gearbeitet hatten, konnten sie vielleicht auch Aufschluss über diesen Planeten geben. Darüber, ob es eine Zivilisation gab und wo diese zu finden war.

»Ich denke, wir sind hier fertig«, sagte er, als er auch das Cockpit einer Kontrolle unterzogen hatte, um festzustellen, ob es mechanische Beschädigungen gab und welche Geräte ihren Dienst verweigerten. »Lass uns zu den anderen zurückkehren, bevor es vollends dunkel geworden ist.«

Sie trugen die Fundsachen zur Luftschleuse. Zusammen mit dem, was sie schon zum Lagerplatz geschafft hatten, waren sie nun eigentlich recht gut ausgerüstet. Draußen angekommen bemerkte Nen-Axa, dass es tatsächlich schon ziemlich düster geworden war. Trotzdem nahm er deutlich wahr, dass sie nicht allein waren. In einer Entfernung von ungefähr hundert Metern lag eine große Kreatur im seichten Wasser. Nur ihr Kopf ragte heraus, doch da er wärmer war als die Umgebung, konnte der Arcona ihn so gut erkennen, als würde er von innen heraus leuchten. Ein großes Tier, das sie aus sicherer Distanz beobachtete. Er machte Meredith auf seine Entdeckung aufmerksam:

»Wir werden beobachtet. Vielleicht ist es das Geschöpf, das wir schon nach der Landung bemerkt haben. Geh langsam und mach keine hektischen Bewegungen; bisher verhält es sich ruhig, aber wir wollen ja nicht, dass sich das ändert.«

Er nahm das Lichtschwert vom Gürtel, aktivierte es aber nicht. Während sie zum Strand zurück gingen, behielt er die Kreatur ständig im Blick. Sie machte keine Anstalten, die Eindringlinge zu verfolgen oder zu attackieren, sondern beschränkte sich allein auf seine Beobachtungen. Vielleicht war es sich, ebenso wie die Humanoiden, noch nicht klar darüber, womit sie es zu tun hatte, und musste erst noch entscheiden, ob sie es fressen oder lieber meiden sollte. Unbehelligt erreichten sie das Lager, wo Tzun Suz und Cethra Jayne schon auf sie warteten. Beide waren naturgemäß neugierig, zu erfahren, was sie gesehen hatten.

»Ja, wir haben das Gerät mitsamt den Daten«, antwortete er. »Und eine Liste mit Beschädigungen im Cockpit und im Maschinenraum. Hier ist sie. Wir denken, es sieht weniger schlimm aus, als man nach dem Auflaufen auf eine Mine und einer Notlandung befürchten muss. Aber wenn wir uns an eine Reparatur wagen wollen, müssen wir das Schiff an den Strand schaffen. Erstens weil uns das Wasser den Zugang erschwert und wir sonst nur bei Ebbe arbeiten könnten, mit dem Risiko, mitten in einem wichtigen Arbeitsschritt unterbrochen zu werden; zweitens, weil es dort im Wasser mindestens eine große Kreatur gibt, die wir für gefährlich halten. Sie hat uns beobachtet, als wir zum Strand zurückgekehrt sind. So wie sie uns auch schon bei der Landung und beim Verlassen des Schiffes zugesehen hat. Wir möchten nicht unnötig in das Territorium des Tiers eindringen. Oder in seine Jagdgründe. Bisher zeigt es keine Aggressivität, aber wir möchten auch, dass es so bleibt.«

Sie begannen, Merediths Fundsachen auszupacken. Der Jediritter fuhr fort:

»Dein Frachter sitzt tief im Schlamm, Cethra, und wir können wohl von Glück sagen, dass der Grund dort so weich ist. Es wird nicht ganz leicht, ihn daraus zu befreien, denn die Repulsoren funktionieren nicht. Wir werden es mit Hilfe der Macht bewerkstelligen müssen. Das Schiff ist keine Teetasse, und zugegebenermaßen würden wir uns nicht zutrauen, es alleine zu machen. Aber wir sind vier Jediritter und Padawane, die alle eine Begabung für die Levitation besitzen; gemeinsam können wir es schaffen. Was meint Ihr, Tzun: Sollen wir es gleich versuchen, obwohl es dunkel ist, oder darauf hoffen, dass es morgen bei Tageslicht auch eine Ebbe gibt? Mit Ozeanen und ihren Gezeiten kennen wir uns leider nicht besonders gut aus.«


[Weltraum (Neue Republik) | zwischen Lianna und Ruusan | Strand] Nen-Axa, Meredith Clay, Cethra Jayne und Tzun Suz
 
Weltraum ( Neue Republik)- Zwischen Lianna und Ruusan- Unbekannter Planet-in Cethra´s Schiff- mit Nen-Axa- am Strand: Tzun Suz und Cethra

Es war klar gewesen, dass der Jedi nur einen Herzschlag nach dem Alarm bei ihr war. Meredith sah ihn schuldbewusst an und wies auf die Bewegungsmelder.

Sie funktionieren einwandfrei.Es tut mir leid, dass ich euch erschreckt habe.

Einen Augenblick lang dachte sie darüber nach, was der Jedi mit seinem angefangenen Satz wohl gemeint hatte. Doch dann fing sie an aufzuzählen, was sie alles für Nützlich erachtet hatte.

...Feldbetten, ein Heizstrahler, noch ein paar Decken, damit wir Cet hochlagern können. Ich nehm noch 2 Eimer mit, dann kann in einem immer der Wasseraufbereiter laufen und damit unsere Süsswasser-Versorgung sicher stellen. Zumindest, solang das Ding nicht den Geist aufgibt. 2 Sauerstoff-Flaschen für Cet, obwohl ich das Gefühl hab, dass sie die vielleicht garnicht mehr braucht. Aber besser man hat ´s als man hätt´s, nicht war? Dann hab ich hier noch nen Six-Pack Flüssigkabel. Da sind jeweils 250 Meter drin- steht zumindest drauf. Mal schauen. Ich hab da schon was im Kopf, weiss aber noch nicht, ob ich es umsetzen kann. Dann hab ich ein paar Töpfe und Messer aus der Küche geholt. Schliesslich habt ihr euch ja die Mühe gemacht, den Kocher da im Lager aufzustellen. Und eine warme Mahlzeit würde uns eh allen gut tun. Und ich hab diese Metall-Stange hier gefunden. Sie ist sehr leicht und dünn. Scheint aber trotzdem stabil zu sein. Keine Ahnung, wo die her kommen könnte. Aber wenn sie kein wichtiges Bauteil ist... Ich weiss nicht, ob man sie vielleicht etwas biegen könnte. Mit fehlt die Kraft dafür. Aber ich wär sonst ganz froh, wenn man die zu einer Schiene umbasteln könnte. Auch wenn sich mein Flügel wesentlich besser anfühlt, trau ich der Sache irgendwie nicht. Und am Strand ist es meistens etwas windig. Ich hab keine Lust, dass mir eine Windböhe da hinten wieder alles verschiebt. Ich hab zwar noch einige Boxen mit allem möglichen Kram zur Wundversorgung gefunden, aber Flügel scheinen eher selten vorzukommen. Es gibt nicht viel, dass geeignet wär. Aber man kann ja improvisieren.

Nachdem sie alles brauchbare in die Kisten gepackt hatten, ging sie mit dem Arcona ins Cockpit. Das Frontfenster war zu einem grossen Teil immernoch unter Wasser und der untere Teil steckte sogar zusammen mit der Schnauze des Schiffes im Schlamm. Ihr Blick fiel auf einen kleinen Umschlag, den sie selbst vorbereitet hatte.

Ah. Das ist praktisch. Wenn wir lange Weile bekommen, hab ich hier ein kleines Spiel dabei, mit dem wir Telepathie üben können. Ich habe eure Bitte nicht vergessen.

Sie grinste und half ihm dann, die Daten vom Schiffs-Computer auf das Handgerät zu überspielen. Im Nachhinein war es garnicht so schwer. Trotzdem hatte Meredith von solchen Dingen leider keine Ahnung und war froh, dass sie nicht allein alles holen musste. Als sie das Schiff wieder verlassen wollten, bemerkte der Jedi, dass sie nicht allein waren. Auch das Mädchen sah, dass sich die Wellen des Wassers an einer Stelle anders kreuselten. Als der Jedi seine Waffe zur Hand nahm, bekam Meredith eine Idee.

Moment

hielt sie ihn kurz auf. Dann nahm sie eines der Feldbetten und aktivierte die automatische Luftbefüllung. So schwamm es und sie konnten die Fundsachen drauf stellen. Jetzt war es für das Mädchen nicht mehr schwer, die Sachen allein auf dem Floss zum Strand zu schieben und der Jedi hatte für den Ernstfall die Hände frei. Es war irgendwie beruhigend, wieder bei ihrem Meister und Cethra zu sein. Nicht, dass sie dem Arcona nicht traute. Aber dennoch fühlte sie sich jetzt besser und machte sich gleich daran, die Kiste auszuräumen. Nen-Axa schlug bald mal vor,das Schiff mit vereinten Kräften an den Strand zu levitieren. Kurz entstand in ihrem Kopf das Bild eines endgültig verschrotteten Raumschiffs, doch so durfte sie jetzt nicht denken. Der Jedi-Ritter hatte recht und sie mussten es zumindest versuchen. Als sie die Eimer heraus holte, sah sie ihren Meister kurz fragend an.

Kommt ihr rasch mit, Wasser holen? Ich möchte das Tier dort nicht auf den Gedanken bringen, dass ein Einzelner von uns vielleicht leichtere Beute wär. Und so könnte der Wasseraufbereiter schon mal arbeiten, während wir es auch tun. So können wir uns nachher vielleicht eine Suppe kochen, damit wir vor der Nacht noch was in den Bauch bekommen.

Dann wandte sie sich nochmal an den Arcona, der bekannt gab, dass er sich mit Gezeiten nicht wirklich auskannte.

Ich denke, es kommt vor allem auf die Geschwindigkeit des Trabanten an. Möglich, dass das jetzt noch garnicht vollständig Ebbe ist und das Wasser noch weiter zurück geht. Aber zumindest sieht es nicht so aus, als ob die Flut besonders weit kommt . Schliesslich wächst hier Gras.

Mit diesen Worten machte sie sich auf, mit dem Eimer Wasser zu holen. Die praktische Arbeit half ihr gut dabei, konzentriert zu bleiben. Eigentlich war sie schon lange übermüdet- auch wenn die Meditationen erstaunlich erfrischend waren. Aber der Gedanke an eine Runde Schlaf war unglaublich verlockend. Was aber wirklich erstaunlich war, wie oft sie schon an so einem Punkt gewesen war und dann doch wieder die Kraft fand, weiter zu machen. Zumindest, solange sie gebraucht wurde. Kurz überlegte sie, ob die Macht dafür verantwortlich war. Wahrscheinlich schon. Aber dann kam die nächste Frage: Wie lange konnte man dieses Spiel spielen, ohne Folgen befürchten zu müssen?

Weltraum ( Neue Republik)- Zwischen Lianna und Ruusan- Unbekannter Planet- am Strand- mit Nen-Axa,Tzun Suz und Cethra
 
{Unbekannter Planet/Strandlager} mit Nen-Axa, Cethra, Meredith

Tzun nahm von Nen-Axa die Liste der Beschädigungen entgegen, welche er angefertigt hatte, und begann sie kurz zu überfliegen. Für ihn als Laie sah es nicht so aus als wäre irgendetwas extrem wichtiges sehr stark beschädigt worden, eine Einschätzung welche Nen-Axa ebenfalls teilte. Sein Vorschlag war es das Schiff an Land zu ziehen, nicht nur um die Möglichkeit zu haben auch bei Flut zu arbeiten sondern auch weil sie scheinbar in das Territorium eines Tieres eingedrungen sind und der Jedi kein Risiko eingehen wollte. Stirnrunzelnd ließ Tzun seinen Blick über den Strand schweifen, er entdeckte kein Tier von seiner Position aus, vertraute aber dem Arconier damit das er Recht hatte. Zusammen mit Cethra half Tzun die Sachen, die die beiden mitgebracht hatten, auszupacken und zum Lager zu bringen. Nen-Axas Optimismus teilte Tzun zwar nicht, jedoch war er sich sicher das sie zusammen eine Chance hatten.

"Ich würde vorschlagen bis morgen zu warten, wir sind alle Müde das können wir nicht bestreiten. Ruhen wir uns aus und versuchen es morgen. Ebbe und Flut kommen in Regelmäßigen Intervallen und wie Meredith sehr gut festgestellt hat wächst hier Gras, weswegen die Flut nicht bis zu unserem Lager reichen wird. Wielange die Ebbe andauern wird...nun wir müssen uns diesbezüglich überraschen lassen. Ich denke aber das wir morgen im Laufe des Tages uns daran probieren können das Schiff zu bergen, zusätzlich haben wir noch die Zeit uns die Umgebung genauer anzusehen. Ich und Meredith holen jetzt noch Wasser und dann ruhen wir uns aus."

Schlug er vor und nachdem kein großer Widerspruch zu vernehmen war begab er sich mit seiner Padawan zum Strand, wo sie zusammen mit ihrem Meister einige Eimer mit Wasser füllte und zum Lager brachten um dort mithilfe eines Wasseraufbereiters Süßwasser zu gewinnen. Das Meredith während der Arbeit mehrfach ausgiebig gähnte, wobei sich ihre Stimme erwartungsgemäß sehr heiser anhörte, zeigte es das seine Worte einen wahren Kern hatten und sie alle sich ausruhen mussten. Zusammen mit dem Aufbereitetem Wasser und einigen Rationen aus dem Raumschiff konnten sie sich ein warmes Abendessen gönnen....nach dem Essen erklärte Tzun die erste Nachtwache übernehmen zu wollen, er war im Gegensatz zu den anderen nicht sehr müde. Nen-Axa würde ihn nach einigen Stunden dann ablösen. Sie beide wussten das sie beobachtet worden....beim Wasser holen mit Meredith hatte Tzun das von Nen-Axa erwähnte Wesen gespürt wenn auch nicht gesehen. Es war einfach da....das er nichts genaueres gespürt hatte machte den Kaminoaner stutzig und wachsam.

Hinter ihm machten es sich die anderen in ihren provisorischen Lagern bequem, ein kleines Feuer in der Mitte des Lagers, entzündet von Meredith mithilfe einiger Äste welche Nen-Axa noch zusammengesucht hatte am Rand des Wäldchens, spendete Licht und würde sie wohl vor der einheimischen Fauna beschützen....hoffte Tzun. Er selbst begab sich bis zu der Stelle an der die Steinmulde, in der sie sich befanden, endete und ließ sich auf einem Stein dort nieder. Von dort aus hatte er er einen guten Überblick über den Strand und war auch vom Lager aus gut zu sehen. Er begab sich in einen Schneidersitz, legte die Hände mit seinem Lichtschwert in den Schoß und atmete tief ein und aus. Mit einigen Meditationsübungen vertrieb sich der Kaminoaner die Zeit, hinter ihm schliefen seine Begleiter mehr oder minder ruhig und es wurde immer dunkler bis man fast die Hand nicht mehr vor Augen sehen konnte. Ungeduldig leckte sich Tzun über seine Lippen, da war etwas was er nicht ganz zuordnen konnte, etwas was wie ein Käfer sein Kreuz hinaufkrabbelte, ein ungutes Gefühl, eine Vorahnung. Langsam griff er nach seinem Lichtschwert und erhob sich von seinem Platz, er ließ seinen Geist die Umgebung sondieren, bevor er das Lichtschwert einschaltete. Mit einem Zischen fuhr die Meeresblaue Klinge aus dem Griff und erleuchtete die Unmittelbare Umgebung von Tzun, nicht weit von ihm entfernt wurde eine hochgewachsene Gestalt von dem Licht seiner Waffe schwach beleuchtet. Das Wesen war gut 2 Meter groß, breit gebaut und gelbliche Augen blickten aus dem Schatten den Kaminoaner an. Es war das Wesen von dem Nen-Axa und Meredith gesprochen hatten! Vorsichtig trat der Kaminoaner einen Schritt zurück und hob sein Lichtschwert in die Höhe.


"Verschwinde von hier! Los weg!"

sprach er und winkte mit dem Lichtschwert, das Wesen zuckte kurz zurück, bevor es ein tiefes Knirschen von sich gab. Ein Drohgebahren? Ein Zeichen der Unterwerfung? Die Augen des Kaminoaners trafen die Augen des Wesens, Reptilienhafte Augen mit einem intelligentem Schimmern darin, Tzun lief es kalt dem Rücken hinunter und er spürte nicht, wie sich eine Person ihnen nährte, bis aufeinmal ein Lichtstrahl von einer Lampe endgültig das Wesen enthüllte. Zischend verdeckte das Tier seine Augen mit seinen langen Armen, das Wesen war entfernt humanoid jedoch groß gewachsen, muskulös gebaut und mit einer Art Panzer versehen. Auf seinem Kopf klebten Schlingpflanzen und andere Abfallprodukte des Meeres, ein kräftiger Schwanz zuckte als das Wesen zurücktrat und sich dann begann langsam in Richtung Meer zu gehen.

"Nicht schießen! Tut nichts!"

warnte er die Person die mit der Lampe ihm zur Hilfe geeilt war und beobachtete die Bewegungen des Tieres genau, wie es sich langsam aus dem Lichtkegel zurückzog und begann in der Dunkelheit zu verschwimmen, bis es endgültig verschwunden war. Erst dann deaktivierte Tzun sein Lichtschwert und drehte sich zu der Person mit der Lampe um. Kurz hielt er inne, während er sich sammelte und versuchte seine Gedanken in Worte zu fassen.

"Ich...ich glaube wir haben damit unseren Beobachter gefunden. Merkwürdig....mir kam es fast so vor als....wäre es einfach neugierig gewesen und nicht aggressiv."

{Unbekannter Planet/Strandlager} mit Nen-Axa, Cethra, Meredith
 
[Unbekannter Planet, am Strand - provisorische Basis] mit Tzun Suz, Meredith Clay und Nen Axa

Mit großem Interesse betrachtete Cethra die Dinge, die Nen-Axa und Meredith mitgebracht hatten. Sie half Tzun Suz ein wenig, die Dinge in ihrem Lager zu verstauen, so gut es eben ging. Danach wandte sie sich dem Handcomputer mit den Sensoraufzeichnungen zu und der Liste mit den Beschädigungen, nachdem Tzun Suz sie ihr gereicht hatte. Sie hatte sich wieder auf ihrem Lager nieder gelassen und studierte die kleinen Holoschirme aufmerksam. Die Repulsoren funktionierten nicht...das war recht schlecht. Aus dem Wasser bekamen sie es so tatsächlich nur mit Hilfe der Macht heraus. Sie mussten den Frachter zur Teetasse machen und hoffen, das alles gut ging. Eine andere Sache, die Cethra dadurch in den Sinn kam, war die des Starts. Ohne Repulsoren mussten sie wie altmodische Atmosphärenflugzeuge erst Geschwindigkeit gewinnen, um abheben zu können. Zumindest soweit um die Nase nach oben zu bringen, damit die Triebwerke sie in den Himmel heben konnten. Doch da ergab sich ein problem: Der MC-18 war ein Schiff, dass von einer aquatischen Spezies konstruiert wurde. Dementsprechend hatte es nicht unbedingt Landestützen, die für den Start von einer Rollbahn aus gedacht waren. Andererseits war es schwimmfähig und hatte sehr robuste pontons. Vielleicht konnte man...aber das war etwas, das sie erst sagen konnte, wenn das Schiff an Land war. Vor ihrem Absturz hatten die Haupttriebwerke auch den Geist aufgegeben. Bekamen sie das nicht wieder in den Griff -man wusste ja nie, was noch passierte- , so brauchte sie sich über einen Start auch keine Gedanken machen. Und vielleicht waren die Repulsoren ja auch nur von defekten Energieleitungen betroffen und nicht selbst hinüber.

Eine weitere Idee kam Cethra in den Sinn.

"Mir fällt gerade was ein." meinte sie. Die anderen sprachen gerade über die mögliche Bergung des Schiffes und betätigten sich im Lager. Sie kam sich nutzlos vor. "Auf der Liste hier kann ich nichts finden, das aussieht, als würde es mit dem Schwimmsystem des Schiffes zusammen hängen. Das sind ziemlich robuste, punktionssichere Pontons. Die lassen sich auch ohne Energie aufpumpen. In dem System wird Druckgas von den Maschinen abgezweigt und in Tanks zwischen gespeichert. Die lassen sich auch per Hand auslösen. Ihr hattet ja gesagt die Hülle ist unbeschädigt und das Schiff nicht vollgelaufen. Dann wäre es zumindest theoretisch schwimmfähig und das würde sicherlich helfen, es aus dem Schlann heraus zu bekommen, oder? Und wenn es erstmal auf dem Wasser schwimmt...ist es doch vielleicht leichter, es an Land zu bekommen."

Als sich Cet schließlich den Sensordaten zuwenden wollte, schnaubte sie ärgerlich. Die Daten waren nicht unbeschädigt. Sie musste den Computer zuerst eine Restauration durchführen lassen. Es war ansich kein Problem, einige Spannungsspitzen in den letzten Flugminuten hatten die Dateien teilweise korrumpiert, aber es war zu beheben. Ärgerlich war allerdings, dass dieser Handcomputer nur begrenzten Speicherplatz hatte und einen erbärmlichen Prozessor. Also konnte er alles nur häppchenweise bearbeiten. Das würde dauern.

Sie aßen gemeinsam zu Abend, immerhin hatten die anderen aus dem Raumschiff genügend Rationen retten können, und dann begaben sie sich zur Nachtruhe. Was hieß, 'sie begieben sich'. Cethra, die meiste Zeit an ihr Lager gefesselt, konnte den anderen nur zusehen, wie sie sich durch das Lager bewegten und den kleinen Aufgaben nachgingen, die erledigt werden mussten, ehe sie sich hinlegten. Und sie selbst konnte nicht viel mehr machen, als einen Blick auf den Computer zu werfen und fest zu stellen, dass er immer noch seine Zeit brauchte. Also legte sich Cethra zurück und versuchte sich wieder an der Meditationsübung, die sie bereits früher gemeinsam abgehalten hatten, versenkte sich in sich selbst und hoffte auf Schlaf.


Abrupt wurde sie wieder aus dem Schlaf heraus gerissen. Sie hatte geträumt, dass etwas an sie heran gekrochen war, eine Präsenz, die ihr unvertraut und unheimlich war. Und dann...etwas war in ihr Bewusstsein gefahren und hatte sie geweckt. Ein Mensch hätte wohl ein 'grelles Aufflackern von Licht' beschrieben, aber Cethra nahm sofort die Klinge des Lichtschwertes wahr, das Tzun Suz in der Hand hielt. Das Schwert hatte eine ganz besondere Ausprägung, es ähnelte Tzun Suz ein Stück weit, als gehöre es ganz speziell ihm. Und auch wenn Cethra nur aus Erzählungen wusste was 'Farben' waren und sich selbst keinen Reim darauf machen konnte, so nahm sie unbewusst die Klinge in einer Art wahr, die der Farbe blau tatsächlich entsprechen könnte...auch wenn das für sie völlig ohne Bedeutung war.
In einer Ruckartigen Bewegung rollte sie sich von ihrem Lager und auf ihre Füße. Der Blaster, der bereit unter ihrer rechten Hand geruht hatte, fuhr nach oben und die Mündung richtete sich aus auf...auf das Wesen. Es war kein Traum gewesen. Das war die Präsenz, die sie gespürt hatte...gemeint hatte zu spüren. Sie war wirklich da. Die Macht hatte sie auch im Schlaf erreicht.
Zischend sog Cethra die Luft ein. Die plötzliche Bewegung hatte den Schmerz in ihrer linken Seite neu entflammt und auch die Dosis Schmerzmittel schien langsam nachzulassen. Dennoch behielt sie den rechten Arm oben und humpelte, den linken Arm an die Seite gepresst, etwas vorwärts. Tzun Suz stand mit aktiviertem Schwert vor diesem Wesen und versuchte es zu verscheuchen. Dann kamen die anderen hinzu, eilten Tzun Suz zu Hilfe. Doch er rief nur, dass das niemand etwas unternehmen und nicht schießen sollte. Also hatte er Cet bemerkt, wie sie ein Stück hinter ihm und seitlich stand. Tatsächlich zog es sich langsam zurück und verschwand schließlich. Eine Weile konnte Cet es noch beobachten, aber entfernte sich weiter und machte keine Anstalten zurück zu kehren.
Als sie wieder an ihrem Lager angekommen war zitterte sie und trotz der kühlen Nachtluft (sie nahm an, dass es immer noch dunkel war, da sie noch keine Sonne spürte) stand ihr der Schweiß auf der Stirn. Ihre Seite schmerzte wieder höllisch und rasch fingerte sie nach den Medikamenten, die Merry ihr gegeben hatte. Langsam beruhigte sie sich danach wieder.

Sie ließ sich auf ihr Lager zurück helfen und versuchte sich zu entspannen. Um sich abzulenken nahm sie den Handcomputer und betrachtete den Fortschritt. Der Holoschirm zeichnete in einem feinen Reliefhologramm die Daten und diese Energieströme konnte Cet wahrnehmen. Schwach nur und es hatte ein wenig Übung bedurft, aber sehr schnell hatte sie Computerschirme deutlich 'sehen' können, wie ein Mensch einen Bleistiftstrich. Und diese Striche verrieten ihr, dass die Daten bereit waren.
Die Schmerzen rückten in den Hintergrund. Endlich war da etwas, das sie tun konnte. Sie rief die Daten ab. Den Zeitindex schob sie auf das verlassen des Hyperraumes. Da war es. Der Navicomputer hatte ein Masseschatten registriert und sie aus dem Hyperraum geholt. Doch sobald sie im Normalraum zurück waren, sprangen die Anzeigen zurück und sie befanden sie außerhalb des Schwerkraftbereiches dieses Planeten. Was also war geschehen? Sie rief die Aufzeichnungen der Flugkamera auf. Aber da war nichts. Sie fielen aus dem Hyperraum, kamen an einem Asteroiden vorbei und dann waren da die... Augeblick. Zu dem Zeitpunkt waren sie noch gar nicht durch das Asteroidenfeld gekommen. Was war dieses Objekt? Es war sphärisch, regelmäßig...Aber das konnte doch nicht sein. So etwas war doch schlicht unmöglich.

"Oh Mann...ich glaub so langsam bekomme ich eine Idee, was los war." stöhnte Cet. Die anderen waren immer noch wach, wegen der Begegnung mit ihrem 'Gast'. "Da...da ist ein Objekt in unserer Flugbahn kurz vor dem Asteroidenfeld. Und der Navicomputer hat uns wegen einem Masseschatten in den Normalraum zurück geworfen, der nachher nicht mehr da war. Ich kanns zwar nicht sicher sagen, weil die Sensoren da nichts aktives registriert haben...aber was, wenn das ein Projektor für einen Gravitationsbrunnen war? Was wenn jemand einen Projektor aus dem Wrack eines Interdictors ausgebaut hat? Oh Mann, das kann ja nicht sein..."

Cet biss sich auf die Unterlippe und brummte etwas unverständliches vor sich hin. Sie hatte so eine Ahnung. Es gab eigentlich nur eine Gruppe, die Skrupellos genug war. Und gut genug organisiert. Sie hatte nur von denen gehört, aber wenn sies waren... Aber vielleicht täuschte sie sich. Sie spulte vor zu den Anzeigen vom Landeanflug. Vielleicht gab es eine Basis in der Nähe, vielleicht nicht. Wenn keine da war, dann irrte sie sich vielleicht. Wenn ja, hatten sie vielleicht ein Problem, vielleicht bekamen sie aber auch Ersatzteile. Sie wusste nicht, was ihr lieber war...

[Unbekannter Planet, am Strand - provisorische Basis] mit Tzun Suz, Meredith Clay und Nen Axa
 
[Weltraum (Neue Republik) | zwischen Lianna und Ruusan | Strand] Nen-Axa, Meredith Clay, Cethra Jayne und Tzun Suz

Feuer war, ebenso wie Gewässer, ein Naturphänomen, das Nen-Axa von zuhause nicht kannte. Conas Atmosphäre beinhaltete Sauerstoff nur in winzigsten Mengen, weit entfernt von der Konzentration, die nötig war, um ein Feuer aufrecht zu erhalten. Dort brauchte es technische Hilfsmittel und eine künstliche Sauerstoffzufuhr, um eine solche Reaktion anzuregen. In seiner Heimat liefen Verbrennungsprozesse stets kontrolliert ab, denn sobald sie - warum auch immer - aus ihrer eigens vorbereiteten Umgebung ausbrachen, erstickten sie augenblicklich. Auf Planeten mit Stickstoff-Sauerstoff-Atmosphäre verhielt sich das ganz anders. Hier konnte man einfach trockenes organisches Material zusammensammeln, es einer Hitzequelle aussetzen und schon hatte man warme, helle Flammen. Wunderschön und faszinierend, aber auch ein wenig furchteinflößend. Sie waren so unberechenbar! Wenn Funken aus dem kleinen Lagerfeuer stoben, fragte sich der Arcona stets, wie weit sie wohl fliegen würden, bis sie erloschen - oder ob sie vorher zu Boden fielen, um sich auf brennbarem Untergrund fortzupflanzen. Nein, Nen-Axa mochte kein offenes Feuer. An die Vorstellung, dass schon ein winziges Glutnest ausreichen konnte, um in einer tödlichen Kettenreaktion ganze Straßenzüge oder ein großes Waldgebiet zu vernichten, hatte er sich nie gewöhnt. Wie seine Kameraden mit diesem Risiko leben konnten, war ihm ein Rätsel. Aber sie empfanden die züngelnden, knisternden Flammen, die sie in ihrem Lager entfacht hatten, als angenehm; das wollte er ihnen nicht verderben, also schwieg er. Viel gesprochen wurde an diesem Abend sowieso nicht mehr. Sie alle waren erschöpft von dem Unfall, den sie erlitten hatten, und brauchten dringend Ruhe. Dankbar nahm der Arcona das Angebot von Tzun Suz an, der die erste Wache übernehmen wollte, und legte sich schlafen. Trotz der fremden, vermutlich nicht ungefährlichen Umgebung und der Ungewissheit, in der sie sich befanden, kam er rasch zur Ruhe: Das Wissen, dass ein Jediritter über das Lager wachte, beruhigte ihn.

Doch der Schlaf war nicht von langer Dauer. Noch bevor der Zeitpunkt kam, an dem er Tzun ablösen sollte, wurde er aus einem wirren Traum gerissen. Der Kaminoaner hatte etwas gerufen. Sofort spürte er, dass sie in Gefahr waren. Er wollte aufspringen, doch die Kälte der Nacht hatte trotz der Decken und des Feuers seine Körpertemperatur absinken lassen, so dass er nun wesentlich unbeweglicher war als am Vorabend - körperlich und geistig. Seine Finger tasteten nach dem Lichtschwert und der Lampe, die er vor dem Einschlafen neben sich gelegt hatte, dann rappelte er sich auf und lief steif zu der Stelle, an der Tzun Suz mit aktiviertem Lichtschwert stand. Meredith und Cethra waren ebenfalls bereits auf den Beinen. Aber da war noch eine vierte Gestalt. Im blauen Licht der Klinge war sie nur schlecht zu erkennen. Der Arcona schaltete die Lampe an und richtete den Lichtkegel auf das fremde Wesen, das nun gut zu erkennen war, dadurch aber nichts von seiner Fremdartigkeit verlor. Es hatte reptilische Attribute und schien für ein Leben im Wasser konstruiert zu sein, kam aber offensichtlich auch an Land gut zurecht. Vermutlich war es das Geschöpf, das sie vorhin vom Meer aus beobachtet hatte: Es fühlte sich in der Macht ähnlich an. Allerdings hatte es nicht die Erscheinungsform, die Nen-Axa vermutet hätte. Anstelle eines stromlinienförmigen Körpers mit großen Flossen hatte es eine annähernd humanoide Gestalt. Im Dunkel der Nacht war es sehr nah an das Lager heran gekommen, doch glücklicherweise war Tzun Suz aufmerksam genug gewesen, um es rechtzeitig zu bemerken. Nun zog es sich langsam wieder zum Wasser zurück. Welche Absicht es mit seinem nächtlichen Besuch verfolgte, blieb sein Geheimnis. Der Kaminoaner äußerte jedoch die Vermutung, dass es sich eher um Neugier als um Feindseligkeit handelte.

»Hoffen wir, dass Ihr Recht habt«
, antwortete er. »Trotzdem gefällt uns die Sache nicht. Das Wesen ist sehr nah zu uns gelangt und hat auch in Anbetracht unserer Überzahl und der Lampen keine Angst gezeigt. Sollte es sich doch noch entscheiden, sich uns gegenüber feindselig zu verhalten, dann werden wir es nicht einfach vertreiben können. Und wir wissen nicht, wieviele davon dort draußen sind. ...Hattet Ihr auch den Eindruck, dass es vielleicht intelligent sein könnte? Vielleicht sollten wir bei Tageslicht versuchen, mit ihm in Kontakt zu treten. Wir hätten eine Begegnung gern ganz vermieden, aber dafür ist es nun schon zu spät. Wir müssen uns mit unserem nächtlichen Besucher zwangsläufig auseinandersetzen. Wir hoffen aber, dass das auf gewaltlose Weise passieren kann.

Fürs Erste ist die Gefahr aber gebannt. Ihr könnt euch wieder schlafen legen«, sagte er zu den Padawanen. Und auch Tzun bot er an: »Ich bleibe jetzt wach. Lasst uns noch ein paar Minuten gemeinsam wachen, und wenn alles ruhig bleibt, könnt Ihr Euch hinlegen.«


Er bemerkte, dass Cethra Jayne nicht sofort schlafen ging. Sie widmete ihre Aufmerksamkeit noch einmal dem Computer, den sie von ihrem Schiff mitgebracht hatten. Die Frage, mit welchem Wesen sie es zu tun gehabt hatten, konnte das Gerät wohl nicht beantworten: Meredith und er hatten nur die Navigations- und Sensordaten überspielt, keine zoologischen oder anthropologischen Datenbanken. Also musste es noch einmal um den Zustand des Schiffes und die Umstände ihrer Havarie gehen. Seine Augen waren nicht scharf genug, um den holographisch projizierten Text zu lesen, doch die Miraluka teilte ihnen bald darauf ihre Erkenntnisse mit. Sie vermutete, dass ein Gravitationswellengenerator benutzt worden war, um sie aus dem Hyperraum zu ziehen.

»Schon möglich«, sagte Nen-Axa. »Das würde einiges erklären. Das hapanische Militär setzt auch kleine Gravitationsprojektoren ein, die wie Minen ausgelegt werden, um ein bestimmtes Raumgebiet abzuriegeln. Wir haben im Zusammenhang mit der Schlacht von Corellia einen Bericht darüber gehört. Vielleicht haben wir es mit so etwas zu tun. Aber da uns garantiert nicht die Hapaner angegriffen haben, muss Abfangtechnologie irgendwie in die falschen Hände geraten sein. Wenn wir zurück in der Zivilisation sind, müssen wir unverzüglich den Jedirat und die Flotte darüber informieren.

Fragen haben wir nun jedenfalls in Hülle und Fülle. Hoffentlich gibt es morgen auch ein paar Antworten dazu. Schlaft jetzt; morgen wird ein anstrengender Tag!«


Seine langen, starken Krallen erlaubten es ihm, auf einen der Felsen zu steigen, die den Lagerplatz umgaben. Dort trat er seine Nachtwache an. Von hier hatte er einen guten Überblick ohne tote Winkel. Die Lampe und das Lichtschwert hatte er mitgenommen. Kurz hatte er auch überlegt, Cethra zu fragen, ob sie ihm ihre Pistole mitgeben würde; doch er verzichtete darauf. Zu wissen, dass sie nicht unbewaffnet war, beruhigte ihn. Der einzige Nachteil seines Ausgucks war, dass es hier oben kalt war. Seine Körpertemperatur würde weiter fallen und ihn noch unbeweglicher werden lassen. Und ab einem gewissen Punkt würde sich die Kälte auch auf seine Reaktionszeit und sein Urteilsvermögen auswirken. Wer wusste schon, wie kalt die Nächte in dieser Gegend eines fremden Planeten und zu dieser Jahreszeit werden konnten? Er musste nicht nur die Umgebung, sondern auch sich selbst sehr genau beobachten. Und wenn er merkte, dass seine Starre ihn in der Ausübung seines Wachdienstes behinderte, musste er rechtzeitig für eine Ablösung sorgen.

[Weltraum (Neue Republik) | zwischen Lianna und Ruusan | Strand] Nen-Axa, Meredith Clay, Cethra Jayne und Tzun Suz
 
- Hyperraum – Raumschiff – Cockpit – Mit Arlen –

Der Kaf dampfte heiss in der einfachen Tasse, die Arlen Chesara reichte. Sie hatte aus feinem Porzelan getrunken, aus weißen Schmuckstücken verziert mit Blumenmustern ferner, exotischer Welten. Sie hatte aus praktischen Blechtassen getrunken und aus billigen Papierbechern, die einem die Hand verbrannten, so lange der Kaf noch heiß war; in ordentlich möblierten Verhandlungszimmern, im Ratssaal der Jedi, hoch über der Stadt auf Coruscant und an niedrig brennenden Lagerfeuern, wenn die Nächte kalt waren und Kaf und Whiskey das einzige waren, das von innen wärmte. Egal wo und egal aus welchem Trinkgefäß, Chesara hatte entdeckt, dass Kaf, Tee und jede Mahlzeit die man einnehmen konnte, am besten schmeckten in der Gesellschaft jener, denen man sich verbunden fühlte. Ihre gemeinsame Zeit mit Arlen würde bald vorbei sein, jetzt da er sein Lichtschwert gebaut hatte, war dies umso deutlicher und musste auch für ihn zu erkennen sein.

”Ich war nervös, als ich damals mein Lichtschwert gebaut hatte.”

Sagte sie, nachdem sie zum ersten Mal an ihrem Heißgetränk genippt hätte. Der Kaf hatte ein volles, intensives Aroma.

”Ich hatte lange daran gearbeitet und versucht mich so gut es ging darüber zu belesen und mich vorzubereiten.”

Chesara lachte.

”Aber ich hatte Angst, dass das nicht ausreichen würde.”

Wie die Geschichte ausgegangen war, wussten sie beide. Es hatte ausgereicht. Sie war zu einer Jedi geworden, zu einer Meisterin, zu einem Mitglied des Hohen Rates und hatte gekämpft an der Seite von Helden, von denen manche zu ihren Freunden geworden waren, manche zu Fremden und manche zu Legenden.

”Das Lichtschwert, das ich damals gebaut habe, ist dieses hier. Ich habe nie ein anderes besessen.”

Der Griff ihrer Waffe glänzte silbern an Chesaras Gürtel. Er fühlte sich noch genau so an wie damals, wenn sie ihn heute in die Hand nahm. Ihr Lichtschwert war wie ein Fels, unberührt und unverändert von Zeit und Raum. In einer Welt, in der so vieles scheiterte, starb oder zerstört wurde, war es Chesaras Fixpunkt.

”Ich habe erst später verstanden, dass es keine Schande gewesen wäre, einen Fehler zu machen.”

Fuhr sie fort.

”Ein Jedi zu sein, bedeutet nicht, perfekt zu sein, oder dass dir niemand hilft. Der Orden ist eine Gemeinschaft und wann immer du ein Problem hast, wirst du jemanden finden, der dir helfen wird es zu lösen.”

Chesaras Blick war aus dem Cockpitfenster gerichtet, hinein in die hypnotischen Strudel des Hyperraums. Sie befanden sich mitten im Nirgendwo, innerhalb leeren Raumes zwischen den Welten, schwebend über Zeit und Raum und Materie.

”Ich möchte, dass du ein Jedi-Ritter wirst, Arlen. Nicht eines Tages, oder wenn wir auf Coruscant ankommen, sondern heute. Hier und jetzt. Weißt du, warum? Weil du die Fähigkeiten besitzt, weil dein Verstand geschult ist und dein Herz am richtigen Fleck sitzt. Mehr brauchst du nicht. Den Rest wirst du finden, so wie du dich selbst finden wirst.”

Mit einer Bewegung, die ihr in all den Jahren zur Gewohnheit geworden war, ließ Chesara ihr Lichtschwert in ihre rechte Hand gleiten.

”Kreuze deine Klinge mit meiner.”

Sagte sie und eine Farbenbracht, wie sie auf so mancher feingliedrigen Porzellantasse abgebildet war, durchleuchtete den Raum. Draußen reflektierten die schwirrenden Linien des Hyperraums die Lichter und aus dem Augenwinkel betrachtet konnte man fast den Eindruck haben, in einem Meer von tanzenden Farben zu schwimmen.

”Arlen Merillion, ich ernenne dich zu einem Ritter des Ordens der Jedi. Du bist ein Hüter des Friedens, der dem Kodex der Jedi folgt, sein Leben in den Dienst von Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit stellt. Du stehst für jene ein, die deiner Hilfe bedürfen und handelst auf Geheiß des Rates der Jedi, so wie es deine Brüder und Schwestern tun, die die Dunkelheit der Galaxis bekämpfen, mit dir an deiner Seite.”

Über das Summen ihrer Lichtschwerter hinweg erklangen Chesaras Worte wie aus weiter Ferne. Sie deaktivierte ihr Lichtschwert, die Klinge zog sich zurück und Arlen war nicht länger ihr Padawan.

- Hyperraum – Raumschiff – Cockpit – Mit Arlen –
 
Hyperraum - auf dem Weg nach Coruscant - an Bord der corellianischen Korvette "Windljammer" - Messe - Turima und Satrek

Satrek nickte der hapanischen Senatorin zu, als sie ihn begrüßte und sich zu ihm setzte. Innerlich hätte er sich ohrfeigen können für die Steifheit dieser Geste, und natürlich war es nicht überraschend, dass Turima ihn fragte was denn mit ihm los sei - es war wahrscheinlich für jemanden mit weitaus weniger Feingefühl als der blonden Frau offensichtlich, dass hier irgendetwas nicht stimmte.
Umgekehrt fragte er sich, ob sie nicht schon längst selbst darauf hätte kommen müssen, was ihn tatsächlich belastete. Wahrscheinlich war das etwas zu viel von ihr verlangt, da er sich selber nicht ganz sicher war. War es die Tatsache, dass die Mutter seiner Tochter sich ihm gegenüber beinahe schon abweisend verhielt und ihr gemeinsames Kind, das Satrek wohl nicht mal erkennen würde, mit keinem Wort erwähnte? Oder eher das Gefühl, dass Jedi für sie als hapanische Dilpomatin so etwas wie Gift waren?
Natürlich war das übertrieben - wie sie selbst sagte saß sie im Jediausschuss des Senats, und ein Zwischenstop auf dieser Reise würde sie in offizieller Funktion zu einer sehr jedi-lastigen Veranstaltung führen. Dass sie sich für den Wiederaufbau der Basis einsetzen würde freute ihn, auch wenn er selbst nicht sagen konnte welche Gefühle er noch mit der Zeit auf Corellia verband.


Turima…

Er ging schnell die Dinge durch, die er ihr gerne gesagt hätte im Laufe der vergangenen Tage, und stellte fest, dass einige davon wenig diplomatisch gewesen wären. Er war nicht wirklich wütend auf die Frau, mit der er ein Kind hatte und grade einen Tisch teillte, aber…

Wie stellst du dir unsere Beziehung vor?

Er zögerte kurz, ließ ihr aber keine Gelegenheit zu antworten. Er sah sich selbst nicht als den direkten Typ sondern eher subtil, aber auf eine ganz andere Art als das man es diplomatisch hätte nennen können. Und in diesem Fall musste diese Frage wahrscheinlich einfach raus. Diese, und noch mehr.

Haben wir überhaupt noch eine? Ich habe genug Fantasie um mir vorstellen zu können, dass es für dich unschicklich wäre zu freundlich im Umgang mit einem Jedi gesehen zu werden, und ich erwarte auch gar keine romantischen Abendessen auf irgendeiner Dachterasse. Ich erwarte nicht mal einen Raum mit Fenstern, was das angeht. Aber selbst wenn wir ungestört sind, wie die Tage in deine Büro, wirkst du auf mich wie die kühle Senatorin, und ich kann nichts dagegen machen, denn ich weiß nicht ob du nicht selbst dort die Form wahren musst weil du fürchtest überwacht zu werden.

Er lehnte sich zurück und sah die Frau prüfend an. Sie war schön, aber schöne Frauen gab es, wenn man es darauf anlegte, an jeder Ecke. Es war der Charakter, der zählte, und auch wenn er wusste, dass er sich damals in Turima verliebt hatte wusste er nach so vielen Jahren auf Abstand nicht genug über sie um beurteilen zu können inwiefern sie noch die gleiche war wie damals - inwiefern er noch in ihr politisch geprägtes Weltbild passte.

Ich sehe aber auch, dass du dich den Jedi als politisches Thema annäherst - der Ausschuss, die Zeremonie - und ich frage mich, bin ich Teil dieser politischen Manöver bin oder… mehr.

Er hatte sich über seine Zeit als Jedi angewöhnt sich - nicht immer, aber immer wieder - selbst zuzuhören. Es war eine gute Methode um in Verhandlungen zu verstehen wie die eigenen Worte vielleicht bei jemand anderem ankommen würden, selbst wenn man darüber im Vorfeld bereits nachgedacht hatte.
Und jetzt hörte er sich an wie ein klischeestrotzender, schnulzentriefender Charakter aus einer der so beliebten Fernsehserien, die, billig produziert, von unzähligen denkenden Wesen jeden Tag konsumiert wurden. Was in seinen Augen bedeutete, dass die Bezeichnung “denkend” auch nicht mehr das war was sie mal war.
Er sah sich um. Zumindest für den Moment waren sie allein. Wenn auch nur um die gefühlte Peinlichkeit seiner kleinen Ansprache abzukürzen - oder vielleicht auch nur um sie durch etwas anderes zu ersetzen - beugte er sich vor, zog die Hapanerin mit einer Hand an der Schulter sanft nach vorne und küsste sie, wenn auch nur kurz.
Er war froh, dass sie wahrscheinlich nicht sehen konnte wie er errötete. Ein gestandener Jedi, und dann sowas…


Das wäre zum Beispiel eines der Dinge, die du für mich tun kannst…

Wenigstens konnte er sich darauf verlassen, dass er sein Gespür dafür, unangenehme Begebenheiten durch dumme Sprüche noch weiter zu vertiefen, nicht verloren hatte.

Hyperraum - auf dem Weg nach Coruscant - an Bord der corellianischen Korvette "Windljammer" - Messe - Turima und Satrek
 
Weltraum ( Neue Republik)- unbekannter Planet-Strand- Lager- mit Cethra, Nen-Axa und Tzun Suz

Meredith hatte geholfen, wo sie nur konnte. Somit war sie am Ende des Tages gut ausgepowert und einigermassen zufrieden mit dem Ergebnis. Nachdem alle gesättigt waren, übernahm ihr Meister die erste Wache und alle anderen legten sich hin. Auch für Meredith spielte die unbekannte Umgebung plötzlich keine Rolle mehr und sie schlief beinahe Augenblicklich ein. Merkwürdige Träume suchten sie heim. Von zerstörten Landschaften und einer Bedrohung, die sie nicht wirklich benennen konnte. Gerade als sie eine Gruppe von Leuten vor einer solchen Bedrohung in Sicherheit bringen wollte, schrak sie aus dem Traum hoch. Nur eine Sekunde später hörte sie, wie ihr Meister sein Lichtschwert aktivierte. Rasch stand sie auf, nahm sich die Bratpfanne und schlich zu ihm rüber. Dabei wich sie Cethra und Nen-Axa aus, die auch zu dem Kaminoaner eilten, um ihm beizustehen. Das Lebewesen,welches im Lichtkegel der Taschenlampe auftauchte- war keine wirkliche Schönheit. Es reagierte zwar irritiert aber nicht ängstlich auf die Gruppe, zog sich schliesslich aber doch ins Wasser zurück. Meredith sah ihm einen Moment nach und fragte sich, was an diesem Wesen ihr so komisch vorkam. Erst als die anderen auf eine mögliche Intelligenz des Wesens zu sprechen kamen, wurde es ihr auch klar.

Die Augen des Lebewesens, seine ganze Reaktion, zeugten für mich von Intelligenz. Es ist nicht geflüchtet oder hat angegriffen, wie man es von einem instinktgetriebenen Tier erwarten würde. Es hat gezögert, überlegt und dann entschieden, dass es so mit uns nicht umgehen kann. Gut möglich, dass es sich uns das nächste Mal anders nähert. Vielleicht lernt es aus dieser Erfahrung.

Sie sah die anderen der Reihe nach an, um zu sehen, ob ihre Beobachtung so geteilt wurde. Ihr Blick blieb an dem Arcona hängen, der sich auffällig langsam bewegte. Waren Arcona Kaltblüter?

Ist alles in Ordnung mit euch?

fragte sie und berührte wie nebenher seine Hand, welche tatsächlich sehr kalt war. Sie lächelte den Jedi an und schürte zunächst das Feuer, ehe sie Cethra wieder auf ihr Lager half. Die andere Padawan nahm ihren Handcomputer und begann die Ursache ihres Absturzes zu analysieren, um sich wieder zu beruhigen. Meredith füllte etwas von dem Süsswasser in einen Topf und erhitzte es rasch über dem Feuer, um jedem von ihnen eine heisse Tasse Tee zu machen. Zuerst reichte sie dem Arcona eine Tasse.

Hier. Ich denke, dass wird euch jetzt gut tun. Ich lass den Topf am Feuer stehen, damit ihr später noch mal warmes Wasser habt.

Cethra hatte indes eine Theorie, die ihren Absturz erklären würde. Meredith verstand zwar nur die Hälfte von dem, was die Miraluka da sprach. Aber schon das genügte, dass sich ihr die Nackenhaare aufstellten.

Ich hoffe, dass du falsch liegst und das alles nur ein dummer Unfall war.

Doch die Wahrscheinlichkeit dafür war verschwindend gering, dass wusste sie. Ihr Blick wanderte zum pechschwarzen Dschungel , an dessen Rand sie sich niedergelassen hatten. Da war noch mehr, das konnte sie fühlen. Sie würden dem auf den Grund gehen. Aber nicht mehr heute Nacht. Das dampfende Getränk in ihrer Hand half ihr, wieder die nötige Bettschwere zu erreichen und nachdem sich Nen-Axa zur nächsten Wache bereit erklärt hatte, legten sich die anderen wieder hin. Dieses Mal schlief sie nicht so schnell ein. Ihr ging der Blick der Kreatur nicht aus dem Kopf und sie fragte sich, was sie wohl gewollt hatte. Vielleicht war das Wesen auf der Suche nach Anschluss oder Hilfe. War es allein? Sie hatten immerhin noch keine weiteren seiner Art gesehen.
Irgendwann schlief sie dann doch ein und wurde erst durch das Rascheln der anderen im Lager wieder wach. Nun war sie es, die sich steif von ihrem Lager erhob. Noch immer tobten ihr ihre Gedanken der vergangenen Nacht durch den Kopf und sie trat zu ihrem Meister.

Meister, ich weiss nicht. Irgendwas war komisch an dem Wesen letzte Nacht. Ich glaube auch nicht, dass es gefährlich in dem Sinne war. Könnte es sein, dass es auf der Suche nach Hilfe war? Irgendwie geht mir der Blick des Wesens nicht aus dem Kopf. Meint ihr, wir sollten von uns aus versuchen, das Wesen jetzt bei Tageslicht irgendwie zu erreichen? Ich meine, es hat auf die Taschenlampe empfindlich reagiert. Vielleicht verträgt es kein Licht und war darum letzte Nacht hier.

Sie sah den Jedi-Ritter mit gequältem Blick an. Das Wesen tat ihr aus einem unerfindlichen Grund leid. Es hatte irgendwie traurig ausgesehen. Hoffentlich würde der Kaminoaner sie bei der Suche nach dem Wesen unterstützen und es nicht von vornherein verbieten. Sie hatte das Gefühl, dass es hier um mehr ging. Und dieses Wesen war ein Schlüssel dazu.

Weltraum ( Neue Republik)- unbekannter Planet-Strand- Lager- mit Cethra, Nen-Axa und Tzun Suz
 
[Unbekannter Planet, am Strand - provisorische Basis] mit Tzun Suz, Meredith Clay und Nen Axa

Als Nen-Axa die Hapaner erwähnte kniff Cethra die Lippen zusammen. Ja, von verschiedenen anderen Fraktionen, die solche Methoden und Technologien verwendeten, hatte sie auch schon gehört, wenn auch nur am Rande. Doch auch sie war sich sicher, dass es keine Hapaner waren oder sonst irgendjemand, der irgendwie aktiv in einer Schlacht um Corellia mitgewirkt haben könnte. Die Leute, die sie im Sinn hatte, favorisierten eher hinterhältige Taktiken. Wie zum Beispiel Schiffe kurz vor Orientierungspunkten aus dem Hyperraum zu holen und sie dann in ein Asteroidenfeld, mit Minen gespikt, zu schicken. Je länger Cet darüber nachdachte und diese Daten betrachtete, die sie in der Hand hielt, desto deutlicher wurde da eine Erinnerung.

"Ich denke auch nicht, dass es Hapaner waren." sagte sie langsam. Sie wandte sich halb um, um Nen-Axa 'anzusehen'. "Meister, ich hab da ein ziemlich mieses Gefühl bei der ganzen Sache. Ich muss mir die Daten noch weiter ansehen, aber ich hab eine ungute Ahnung..."

Als sie sich wieder dem kleinen Holoschirm zuwandte prüfte sie mit der Hand beinahe schon automatisch, ob ihre Blasterpistole immer noch griffbereit auf ihrem Schoß lag. Einen Moment lang verharrte sie unbewegt und ließ die Macht ihre Sinne davon tragen und die Umgebung betrachten. Doch da war nichts. Keine Menschen, jedenfalls.
Dann machte sie sich wieder an die Arbeit. Wieder und wieder kontrollierte sie die Aufzeichnungen seit dem verlassen des Hyperraumes. Den Gravitationsschatten musste sie wohl als Tatsache anerkennen. Er war zwar nur kurz auf den Sensoren, aber er war definitiv da. Und auch die Minen. Aber die waren nicht sofort da und auch nicht konzentriert. In der kurzen Zeit, ehe die Hauptenergie weitgehend versagte, konnte sie eine ungefähre Zählung anstellen. Demnach waren in etwa zwanzig Minen in dem Asteroidenfeld gewesen, aber nicht einmal fünf so unmittelbar nahe, dass die magnetischen Zünder hätten reagieren können. Sicherlich, das war genug gewesen, um das Schiff außer gefecht zu setzen. Aber das volle Paket hätte dem Asteroidenfeld ein paar Trümmer hinzugefügt. Also war das vielleicht Glück und schlechtes, oder besser gesagt gutes, Timing.
Dann wurden die Aufzeichnungen schwammig. Nur noch passive Sensoren waren da. Der Eintritt in die Atmosphäre, der Sinkflug, die so genannte Landung...die Flugkamera brachte nur sehr schlechte Bilder zustande. Und so wenig Cet normalerweise mit guten oder schlechten Bildern anfangen konnte, die optische Sensoren aufzeichneten, in diesem Fall musste sie sich auf die holografische Übersetzung dieses einen Auges verlassen. So gut es eben ging.

Über diesen Daten übermannte der Schlaf dann doch die junge Miraluka. Echter Schlaf, keine Meditation. Doch sie war erschöpft und somit war er zumindest anfangs tief und traumlos. In den frühen Morgenstunden nahmen die SChmerzen in ihrer Seite wieder zu und ihr Schlaf wurde unruhig. verstörende Träume begannen sie zu quälen, solche von der Art, die man sofort wieder vergisst, die jedoch noch Minutenlang ein unruhiges Gefühl hinterlassen. Schließlich wachte sie auf. Auf ihrer Haut spürte sie erste Sonnenstrahlen und sie fühlte sich noch erschöpfter als in der Nacht zuvor. Mit beiden Händen knetete sie ihr Gesicht, um es etwas durchblutet zu bekommen, und spürte, dass immerhin das funktionierte und eine gewisse Wärme in Hände und Gesicht floss. Gleich darauf nahm sie noch eine Dosis des Schmerzmittels. Wie lang es wohl noch halten mochte?

Als sie nach dem Handcomputer auf ihrem Schoß griff bemerkte sie die letzte Anzeige. Ehe sie eingeschlafen war, musste sie wohl eine optische Analyse in Auftrag gegeben haben. Der Computer hatte nach Unstimmigkeiten im Bild gesucht, Anomalien. Es war zwar nur ein Handcomputer, aber er wusste, dass ein perfekter kreis und ein rechteckig umrandetes Gebiet mitten in einem Wald unwahrscheinlich waren. Ein derart scharf ausgeschnittenes Gebiet, dass der Handcomputer den Unterschied erkennen konnte, immerhin. Es wirkte wie...wie ein freigehauenes, bebautes Gebiet. Mit einer Empfangsantenne.

"Meister...Nen-Axa..." versuchte Cethra zu rufen, musste sich aber zunächst mehrmals räuspern, damit ihre Stimme weit genug trug. "Ich glaube ich hab hier etwas. Da, er Computer hat das gefunden, während ich schlief. Es gibt keine Messdaten dazu, das ist nur eine optische Aufzeichnung, mehr war nicht mehr möglich. Und der Computer hat dieses Gebiet da nur umrandet, weil es ihm in den fließenden Formen der Natur seltsam vorkam. Keine Interpretation also. Aber ich denke, das ist eine Basis. Sie ist versteckt, mitten im Nichts. Man kann sie zwar von der Luft aus sehen, aber wer sollte hier schon suchen? Ist ungefähr zehn Kilometer ins Landesinnere. Und...Meister..."

Hier stockte sie kurz.

"Ich hab da eine Vermutung, wer es sein könnte. Niemand, den ich persönlich getroffen hätte...aber ich hab von denen gehört. Das vorgehen würde dazu passen, aber ich will nicht spekulieren...unsere Situation ist so schon besch...eiden genug. Aber...naja..."

Sie wartete, ob vielleicht jemand sie aufforderte weiter zu sprechen. Vielleicht bildete sie sich das ja auch nur ein. Sie hoffte es. Wären ihre Vermutungen richtig, dann wären das Personen von denen sie eher keine Hilfe zu erwarten hätten.

[Unbekannter Planet, am Strand - provisorische Basis] mit Tzun Suz, Meredith Clay und Nen Axa
 
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